Zahn Zeitung Schweiz | Ausgabe 2 | Jahrgang 2014

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Die Schweizer Zeitung für orale Medizin, Zahntechnik & Praxisteam. Nr. 2/2014 – 2. Jahrgang · Basel, 25. März 2014 · Einzelpreis CHF 6.50 · Herausgeber & Verlag: ANZEIGE

Dental 2014 Bern, 22. – 24. Mai Halle 3.0 / H40

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Weichgewebs-Ästhetik

SSO-Kongress 2014 in Bern Die WiKo um Prof. Christian Besimo hat ein Programm mit 16 Vorträgen für zweieinhalb Tage zusammengestellt.

Brillantes Symposium mit dem Meister der Rezessionsdeckungen begeisterte die Zuhörer in Zürich. Europaweit gibt es wohl nur wenige wenn es darum geht, Behandlungen von Weichgewebsdefekten um Zähne und um Implantate im ästhetischen Bereich in Perfektion darzustellen. Prof. Giovanni Zucchelli aus Bologna war am 10. und 11. Januar 2014 zu Gast in Zürich und wusste die Zuhörer mit herausragender Rhetorik in seinen Bann zu ziehen. Während zweier Tage lehrte er gut verständlich und gleichzeitig sehr unterhaltsam verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für ästhetische Weichgewebskorrekturen und stellte ein neues, innovatives Konzept zur Vermeidung von Rezessionen an Implantaten vor.

Editorial Papier(los)? Papierloses Büro, papierloses Studium, papierlose Zeitung – alles und zu jeder Zeit auf dem iPad oder am PC zu lesen, ist hip oder cool. Das verkünden uns die Verkäufer der digitalen Welt voller Inbrunst. Doch unser Hirn will Papier! Durchlicht (vom Bildschirm) oder reflektiertes Licht (auf Papier) werden im Cortex unterschiedlich verarbeitet. In einem Beitrag in der Zeitschrift „Scientific American“ schreibt Ferris Jabr, dass sich Menschen auf Bildschirminformationen schlechter konzentrieren und diese schlechter erfassen und verstehen. es fällt ihnen auch schwerer diese zuzuordnen oder zu speichern als Texte auf Papier.

» SeITeN 6–8

SVK-Jahrestagung Über 400 Teilnehmer interessierten sich für das Programm mit dem Titel „To drill or not to drill?“ im Bellevue Palace, Bern.

» SeITeN 9–11

Am Anfang gleich ein Highlight Jeder, der den Weiterbildungs- und Kongresskalender 2014 studiert hatte, konnte feststellen, dass das neue Jahr

gleich mit einem Höhepunkt eröffnet werden würde. Bereits zum siebten Mal konnte Dr. Thomas Zumstein von der zumstein dental academy Prof. giovanni Zucchelli in die Schweiz einla-

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Knirschen, Knacken Kiefergelenk – was tun? Zur Diagnose und Therapie von Funktionsstörungen sprachen Referenten aus Wissenschaft und Praxis.

Ihr Besuch ist ein MUSS – wie tägliches Zähneputzen… DENTAL BERN. 22. – 24. Mai 2014 » SeITeN 23-24

Compliance interdisziplinär

11:08:56 Uhr

Im Fokus

Patienten Compliance als interdisziplinäres Problem behandelt.

Brückenkonstruktion

Das zweite Interdisziplinäre Symposium der Kliniken für Kronen-, Brük-

im Oberkiefer-Frontzahngebiet. Wie Dr. Steffen A. Wolf den Fall mit einem minimal-chirurgisch augmentativen Therapiekonzept löste.

kenprothetik und Kieferorthopädie und Kinderzahnmedizin des ZZM Zürich,

Papier ist ein organischer und haptischer Stoff. Lesen wird zu einem körperlichen erlebnis, welches sich mit kognitiven und intellektuellen Prozessen verbindet. Darum legt die Zahn Zeitung Schweiz nicht nur Wert auf Inhalte, sondern auch auf eine angenehme Haptik. Wer Artikel online lesen oder diese mit Kollegen teilen will, für den gibt es die ZZS als e-Paper. und: Zeitungen muss man für den Start und die Landung niemals ausschalten! Wenn das kein Mehrwert ist?

den. Die erfolgreichen Kurse mit dem Parodontologen aus Bologna nahmen ihren Anlauf vor über zehn Jahren in Luzern. Die diesjährige Veranstaltung fand nun... FORTSeTZuNg AuF SeITeN 2-3

Prof. Dr. Irena Sailer, früher Klinik für Kronen-, Brückenprothetik, Teilprothetik und zahnärztliche Materialkunde (KBTM) Zürich (jetzt SMD Genf) und Dr. Marc Schätzle, Klinik für Kieferorthopädie und Kinderzahnmedizin, ZZM Zürich organisierten das 2. Interdisziplinäre Symposium.

beschäftige sich zwei Tage mit diesem wichtigen Thema. Namhafte Referenten beleuchteten das Thema aus unterschiedlichen Richtungen und zeigten Möglichkeiten zur Verbesserung der Compliance in allen Altersgruppen auf. Am ersten Tag ging es um die Behandlung von Kindern und Jugendlichen, wobei die erste Begegnung mit dem Zahnarzt oft entscheidet ob und wie therapiert werden kann. Hier spielt das Zwischenmenschliche oft die grössere Rolle als das klinische Können. Besonders in der KFO spielt die Compliance der jungen Patienten eine wesentliche Rolle. Der zweite Kongresstag fokussierte sich auf den erwachsenen Patienten.

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Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Zahn Zeitung Schweiz enthält eine Beilage mit Warenmuster der Firma MS Dental Ag. Wir bitten um freundliche Beachtung.

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Fortbildung

Weichgewebs-Ästhetik mit Prof. Giovanni Zucchelli Brillantes Symposium mit dem Meister der Rezessionsdeckungen begeisterte die Zuhörer in Zürich. Forsetzung von Seite 1 erstmals nicht in der Innerschweiz statt, sondern im Radisson Blu Hotel am Flughafen Zürich. Über 120 Zuhörer reservierten sich das zweite Januarwochenende für diese vielversprechenden Kurstage, an denen die Erwartungen wohl allesamt übertroffen wurden. Wer schon einmal das Vergnügen hatte, einen Kurs mit Prof. Zucchelli zu besuchen, der weiss, dass der versierte Parodontologe nicht einfach schon lang anerkannte und evidenzbasierte Erkenntnisse wiederholt, sondern auch Wert darauf legt, Neues, Innovatives und zu weil auch Provozierendes aus seiner klinischen Didaktisch und rhetorisch brillant, die Vortragstechnik des Referenten. Tätigkeit und seinen aktuellen Forschungsprojekten vorzustellen. Und er tut dies in seiner eigenen, unnachahmlichen Art: Gestenreich und dynamisch spricht er gleichermassen junge Zahnärzte wie auch erfahrene Chirurgen an. Für die noch weniger geübten Kollegen wiederholt er didaktisch geschickt die wichtigen Punkte mehrmals, für die gestandenen Kliniker weiss er eine schier unendliche Fülle an Details und Tipps Dr. Thomas Zumstein, zumstein dental academy, Interessiert folgten die über 120 Teilnehmer den Referaten von Die Techniken von Prof. Zucchelli werden Prof. Zucchelli. intensiv diskutiert. zu präsentieren. Auch diesmal ver- organisierte und moderierte das Symposium. stand er es perfekt, die Zuhörenden mit seinen packenden Erzählungen Konkave Stellen im Bereich der zu Randes der bukkalen Knochenlamelle. untersten Schicht befindenden grosund lehrreichen Videos zu fesseln, Auf das richtige deckenden Wurzeloberfläche oder sen Blutgefässe und Nervenstränge sodass die beiden Tage wie im Flug Lappendesign kommt es an Weiter apikal und lateral davon wird Für das Lappendesign zur Deckung aber eine sehr dünne Gingiva werden wieder ein Spaltlappen präpariert. Das verhindert und es entstehen postopevorüber gingen. einer Rezession gibt es ebenfalls zahlmit einem Bindegewebegraft komPeriost bleibt im Bereich der Inzisiorativ wenig Schmerzen und praktisch Das Graft reiche Varianten, je nach Art und pensiert respektive verdickt. Auch nen also auf dem Knochen, was die keine Blutungen. Zudem sollte das gibt Stabilität Ausmass des Zahnfleischrückgangs. hier ist es das Ziel, den Lappen gut Narbenbildung reduziert. Mit einer Drüsen- und Fettgewebe sowieso Zuerst stellte Prof. Zucchelli eine seiProf. Zucchelli zeigte detailliert seine zu unterstützen und zu stabilisieren oberflächlichen, tief apikalen Inzision nicht für das Graft verwendet werden, ner neusten Erkenntnisse vor, die er Lappenpräparationstechnik, die in sowie eine Gingivadicke von deutlich werden alle Muskelfasern vom Lapda dieses sehr schnell und praktisch im vergangenen Jahr gewonnen den meisten Fällen von Einzelzahnmehr als 1.2 Millimeter zu erreichen. pen getrennt oder ganz entfernt, bis vollständig resorbiert. hatte. Früher wurde gelehrt, dass bei und Mehrzahnrezessionsdeckungen Nur so kann ein langfristiger Erfolg dieser spannungsfrei koronalisiert Das Graft sollte mesial und distal jeRezessionsdeckungen mit einem Binmit und ohne Graft angewendet werohne Rezidiv der Rezession erwartet werden kann. weils je 2.5 Millimeter breiter sein als degewebegraft der darüber gelegte den kann. Die chirurgischen Papillen, werden. Zucchelli erklärte, dass sich Nun wird die freie Wurzeloberfläche die zu deckende Wurzeloberfläche. Lappen die Stabilität für das Graft also die präparierten und anschliesspätere Entzündungen im Bereich der kürettiert (ohne dabei die gut 1 MilDie gesamte Länge der freien Wurzegewährleisten muss. Doch eigentlich send über die anatomischen gelegten Gingiva durch Plaque oder einem limeter breite Zementschicht koronal loberfläche müsse hingegen nicht sei es genau umgekehrt: Das Graft Papillen, werden trapezförmig gestalPutztrauma in einem Radius von eben des Knochenrandes zu verletzten) und vollständig vom Graft abgedeckt wergebe dem Lappen die erforderliche tet. Der inzisale Rand des Trapezes 1.2 Millimeter abspielen. Wenn nun mit einer EDTA Lösung vom smear den. Nachdem das Graft präpariert Stabilität und verhindere dessen ist genau so viele Millimeter apikal die Gingiva nicht dick genug ist, kann layer befreit. Anschliessend werden worden ist, wird es durch eine InziSchrumpfung. Dabei müsse das Graft der anatomischen Papillenspitze, wie es auf Grund der GranulationsgeSchmelzmatrixproteine (Emdogain®) sion an der vierten Seite entfernt und nicht besonders dick sein und auch die gemessene Rezessionstiefe plus websbildung erneut zu einer Rezesappliziert, was die Proliferation der extraoral deepithelisiert, sodass es nicht die ganze Wurzeloberfläche abein Millimeter. Die chirurgische Pasion kommen. Zellen im Blutkoagulum stimuliert gleichmässig dick ist, ungefähr 1.2 decken. Meistens genüge ein 1.2 Milpille wird mit einem Splitflap ca. 0.6 und deren Differenzierung zu desmoMillimeter. Wird mehr Volumen beSchonungsvolle limeter dickes Bindegewebegraft Millimeter dick präpariert. Anschliesdontalen Zellen fördert. nötigt, so sollte ebenfalls ein dünnes, Graftentnahme vom Gaumen, so Prof. Zucchelli. send wird ein voller Lappen im BeZum Schluss werden nun die anatodafür aber doppelt so langes BindeMinimalinvasive Rezessionsdeckunreich der zu deckenden Wurzel gemischen Papillen deepithelisiert. Das gewebegraft entnommen und entgen würden immer mit tunnelierenDoch der Reihe nach: Erst einmal staltet, bis ca. 3 Millimeter apikal des gegebenenfalls erforderliche Graft sprechend gefaltet werden. den und gering ausgeprägten Lapmuss beurteilt werden, ob und in penpräparationen gleichgesetzt. Dabei welchem Ausmass eine Rezession Impressum käme es vielmehr auf eine schogedeckt werden kann. Entscheidend Redaktion & Anzeigen Urheber und Verlagsrecht nungsvolle Graftentnahme an, um dabei ist die Höhe der Papille. Diese Eschmann Medien AG © 2014 swissprofessionalmedia AG, Basel von minimalinvasiv sprechen zu könsollte nach einer Rezessionsdeckung Wiesentalstrasse 20/PF Die Zeitung und alle in ihr enthaltenen BeiHerausgeber nen, korrigierte Giovanni Zucchelli. immer noch mindestens 3 Millimeter CH-9242 Oberuzwil träge und Fotos sind urheberrechtlich geDenn am Gaumen entstünden die betragen. Bei einem oberen Eckzahn Tel. +41 71 951 99 04 schützt. Nachdrucke oder Vervielfältigungen kontakt@em-verlag.ch in analogen oder digitalen Medien, auch ausstärkeren postoperativen Schmerzen muss zudem darauf geachtet werden, swissprofessionalmedia AG www.em-verlag.ch zugsweise, sind nur mit schriftlicher Genehund Blutungen als bei der Rezessidass der apikalste Punkt des Margo Grosspeterstrasse 23 migung des Verlags erlaubt. Die wiedergegeonsstelle. Gingivae nach der Deckung kranialer Postfach | 4002 Basel Chefredaktion bene Meinung deckt sich nicht in jedem Fall Tel. +41 58 958 96 96 Die beste Stelle für die Graftgewinzu liegen kommt als derjenige des Johannes Eschmann | je@em-verlag.ch mit der Meinung des Herausgebers. Alle AnFax +41 58 958 96 90 nung befindet sich im Molaren- und 2er. Keilförmige Defekte oder vergaben erfolgen ohne jede Verpflichtung und info@s-p-m.ch Anzeigenverkauf/Koordination Gewähr für ihre Richtigkeit. Für Angaben zu Tuberbereich, weil dort die Bindegefärbte Wurzeloberflächen, die aus www.swissprofessionalmedia.ch Susanne Eschmann | se@em-verlag.ch Diagnosen und Therapien übernimmt der Herwebsschicht dicker ist als in anteriooben genannten Gründen nicht vollausgeber keine Garantie oder Haftung. GeGeschäftsführer ren Arealen. Zucchelli stellte verständig gedeckt werden können, sind Jahresabonnement schützte Warenzeichen werden nicht in jeOliver Kramer | oliver.kramer@s-p-m.ch schiedene Entnahmetechniken vor mit einer Kompositfüllung abzudekCHF 68.– inkl. MwSt. und Versandkosten dem Fall kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen und favorisierte dabei die Folgende: ken. Die Füllung gibt dem Lappen eines solchen Hinweises kann nicht geschlosVerlagsleitung Layout & Satz sen werden, dass es sich um ein nicht geAn drei der vier Seiten des rechteckizudem die nötige Stabilität und bieDr. Theo Constanda | theo.constanda@s-p-m.ch pixelversteher UG | www.pixelversteher.de schütztes Produkt handelt. Mit der Einsengen Grafts wird je nur 1.5 Millimeter tet eine gute Unterlage, an die der dung eines Manuskriptes erklärt sich der Anzeigenadministration tief inzidiert und ein Spaltlappen unLappen mit der später noch beschrieFreie Mitarbeit Urheber/Autor damit einverstanden, dass der Patrica Hunziker terminierend präpariert. Idealerweise benen Nahttechnik spaltfrei angezoDr. med. dent. Lothar Frank | Dr. med. dent. entsprechende Beitrag elektronisch gespeiSSO Bendicht Scheidegger-Ziörjen | Dr. med. chert oder zur Herstellung von Sonderdrucken sollte dabei das Bindegewebe vom gen werden kann. So kann ein staVertriebsleitung dent. Silvio Schütz Carolyn Piele darunterliegenden Glandula- und biles Blutkoagulum gebildet und eine verwendet wird. Gerichtsstand und Erfüllungsort: Basel Fettgewebe getrennt werden. Mit diebakterielle Kontamination der Medizinischer Berater Marketing ser minimalinvasiven Graftentnahme Wundfläche unter dem Lappen verISSN 2296-2972 Dr. med. H. U. Jelitto Daniela Uhl/Caroline Johnson wird eine Verletzung der sich in der hindert werden.

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Fortbildung

Sogar aus Hamburg kamen Teilnehmer angereist. Die Pausen boten Zeit für den Austausch unter Kollegen Dr. Ulrich Konter (Mitte) mit seiner Frau Dr. Imke Konter. und sich bei den Ausstellern zu informieren.

wird danach apikal der Schmelzzementgrenze im marginalen Bereich der zu deckenden Wurzel angenäht, wenn immer möglich mit resorbierbaren Fäden der Stärke 7-0. Zum Schluss wird der Lappen, ebenfalls mit resorbierbaren, feinen Nähten vernäht, beginnend am apikalen Ende der mesialen vertikalen Entlastung. Nachdem beide vertikalen Entlastungen verschlossen worden sind, werden die beiden chirurgischen Papillen über die deepithelisierten anatomischen Papillen gelegt und mit einer palatinal verankerten Aufhängenaht befestigt. Mit dieser Naht wird ein Zug nach palatinal ausgeübt, was eine optimale Adaptation der chirurgischen auf die anatomischen Papillen sowie des spannungsfreien Lappens auf die konvexe Fläche der Zahnkrone ermöglicht. Wichtig ist, dass der Lappen das Graft vollständig überdeckt. Freiliegende Graftbereiche würden ansonsten wieder ein Gaumenepithel ausbilden, welches in der Textur verschieden ist zur Gingiva und narbenähnlich aussehen würde. Praktisch das gleiche Vorgehen und die gleiche Lappenpräparation könnten auch bei der Deckung multipler, nebeneinander liegender Rezessionen angewendet werden. Mit schönen Videos zeigte Prof. Zucchelli die einzelnen Schritte. Aus Platzgründen sei für die genaue Schnittführung und Lappenpräparation auf sein neues Buch „Ästhetische Parodontalchirurgie“ verwiesen, welches vergangenes Jahr im Quintessenz Verlag auch auf Deutsch erschienen ist, oder auf seine Operations-DVDs, erhältlich bei der zumstein dental academy.

Das Praxisteam von Dr. Thomas Zumstein empfing die Zuhörer im Radisson Blu.

Grosses Interesse fanden auch die Videos von Prof. Zucchelli am Stand der zumstein dental academy.

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Früherkennung von Implantatrezessionen ist entscheidend Am zweiten Tag standen die Rezessionsdeckungen an Implantaten im Zentrum. Giovanni Zucchelli betonte, dass beginnende Rezessionen bei Implantaten unbedingt früh genug erkannt und therapiert werden müssen. Eine Rezession entsteht zwar nicht auf Grund von Bakterien und einer damit verbundenen Entzündungsreaktion, sondern wegen Resorption der dünnen bukkalen Knochenlamelle, bei dünnem Weichgewebe oder durch Putztraumata. Liegt die Implantatoberfläche aber einmal frei, wird diese schnell von Bakterien besiedelt und ist dann praktisch nicht mehr zu dekontaminieren. Bis heute gibt es dazu nämlich kein evidenzbasiertes Verfahren. Wie kann nun aber eine Rezession an Implantaten frühzeitig erkannt werden? Prof. Zucchelli empfahl, bei der Kronenabgabe jeweils die Distanz vom Rand der Mukosa bis zur genetisch festgelegten, und damit sich immer an gleicher Stelle befindenden

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Fortbildung

Mukogingivalgrenze zu messen. Nimmt die Breite der keratinisierten Mukosa ab, kann früh eine Rezession erkannt werden. Das Vorhandensein einer genügend breiten keratinisierten Mukosa um Implantate ist sicherlich für die Plaquekontrolle und -entfernung entscheidend. Doch eine sehr dünne keratinisierte Mukosaschicht alleine reiche nicht aus, um Rezessionen zu verhindern. Wie bereits erwähnt, kann diese nur mit einer Dicke von mindestens 1.2 Millimeter Entzündungsvor-

gängen Stand halten. Die Technik zur Deckung von Implantatrezessionen sei genau die gleiche, wie sie oben für die Zähne beschrieben wurde. Mit der selben Lappenpräparation und einem, am Gaumen gewonnenen Bindegewebegraft könne die Mukosa verdickt und ein langfristig stabiles Resultat erreicht werden.

Bindegewebegraft anstatt Knochenaugmentation? Idealerweise sollte zirkulär um das Implantat 1.5 Millimeter breiter Kno-

chen sein, um langfristig stabile ossäre Verhältnisse zu gewährleisten. Gerade in der ästhetischen Zone ist die bukkale Knochenlamelle aber häufig dünner. Heutiger Goldstandard ist es, in solchen Fällen die nötige Dicke mit GBR aufzubauen. Nun kam Prof. Zucchelli richtig in Fahrt. Er zeigte anhand vieler Fälle, dass bei Implantationen mit simultanem Knochenaufbau der autologe Knochen oder das xenogene Knochenersatzmaterial auf der bukkalen

Implantatoberfläche niemals osseointegriere, wenn lateral nicht genügend dicker Knochen vorhanden sei. Die Reaktionen aus dem Publikum nicht scheuend, provozierte er mit der Aufforderung, bei dünnem bukkalen Knochen nicht den Knochen zu augmentieren, sondern ein Bindegewebegraft zu legen. Er habe schon viele Fälle gesehen, bei denen die bukkale Knochenlamelle vollständig resorbiert und die Implantatoberfläche stattdessen mit einem reizlos angewachsenen Bindegewebe bedeckt war. Mit dem

Bindegewebegraft könne die Resorption des bukkalen Knochens kompensiert und ein langfristig stabiles periimplantäres Gewebe geschaffen werden. Obwohl dieses Procedere bei weitem noch nicht evidenzbasiert sei, demonstrierte er überdies einen Fall, bei dem im Seitenzahngebiet das fehlende Volumen eines bukkal nicht im Knochen stehenden Implantates mit einem Bindegewebegraft augmentiert worden war und ebenfalls zu einem schönen und stabilen Langzeitresultat geführt hat.

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Veranstalter und Moderator Dr. Thomas Zumstein (l.) mit Prof. Zucchelli der sein neues Lehrbuch präsentierte, welches jetzt auch auf deutsch erschienen ist.

Dr. Thomas Zumstein ergänzte dazu, dass nun nicht alle bewährten Konzepte über Bord geworfen werden dürften, denn aus forensischen Gründen sei weiterhin das anzuwenden, was evidenzbasiert sei. Nach kritischen Fragen und Anmerkungen aus dem Publikum wurde Prof. Giovanni Zucchelli mit einem sehr langen, fast tosenden Applaus verabschiedet. Selten wurde bei Weiterbildungsveranstaltung derart interessiert zugehört wie an dieser, selten sind praktisch alle Teilnehmer bis zum Schluss geblieben. Selbst lange nach Ende der Veranstaltung diskutierten zahlreiche Besucher im Foyer des Radisson Blu Hotels weiter. «Die neu entwickelte Auszahlungs-App Crediflex der Zahnärztekasse AG verschafft Ihnen in buchstäblichem Sinn mehr Bewegungsfreiheit im Kreditmanagement. Wo immer Sie sich befinden, können Sie mit dieser Applikation die Auszahlungsfristen für Ihre Honorarguthaben einsehen und die Auszahlungstermine je nach Liquiditätsbedarf verschieben. Dank dieser Innovation verschafft Ihnen das Finanz-Servicemodul Vorfinanzierung der Zahnärztekasse AG mit seinen 85 Auszahlungsvarianten noch mehr Flexibilität bei der Liquiditätsplanung.»

Für alle diejenigen, die diese Möglichkeit, den Meister der Rezessionsdeckungen live zu erleben, verpasst haben, bleibt nun zu hoffen, dass die zumstein dental academy bald wieder ein Symposium mit Prof. Zucchelli organisieren wird. www.zumstein-dental-academy.ch Fotos: Johannes Eschmann, Zahn Zeitung Schweiz

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Nr. 2/2014 · 2. Jahrgang

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Orale Genüsse – Orale Medizin – Gibt es Parallelen? Wir wollten es herausfinden und besuchten mit den Hygieneprofis von W&H den Sternekoch Reto Lampart im Lampart’s in Hägendorf. Wie treffen Sie die Entscheidung, in welches Restaurant Sie zum Essen gehen? Welche Kriterien spielen eine Rolle? Ist es eine Empfehlung von Freunden, eine Anzeige, die Anzahl Sterne oder spielen die verwendeten Produkte, z.B. Bio oder regionale Produkte eine Rolle? Diese und ähnliche Entscheidungen trifft auch Ihr Kunde/Patient bevor er zum ersten Mal Ihre Praxis betritt. Wenn die Wahl getroffen ist, und man das Restaurant betritt, folgen sofort Eindrücke, wie das Ambiente, die Begrüssung, Freundlichkeit des Personals, Dauer bis das Essen serviert wird. Diese und andere Eindrücke sind mit entscheidend, ob Sie das Lokal weiter empfehlen und wieder kommen. Und schlussendlich die Qualität und Verarbeitung der Speisen und Getränke. Hier bestehen bereits die ersten Parallelen zu Ihrer Praxis, wobei der Patient die Qualität Ihrer Behandlung nicht so einfach beurteilen kann, wie Sie bei den Speisen und Getränken.

Unternehmer Ein Gastronom ist meist ein gelernter Koch und muss jedoch wie der Zahnarzt alles können: Personalmanagement, Einkauf, Finanzplanung, Marketing, Schulung etc. Er führt wie der

„Qualität hat Ihren Preis, beim Zahnarzt

werden. Jede Küche muss ein individuelles Hygienekonzept, angepasst auf den Betrieb, vorweisen. So ist die lükkenlose Kontrolle möglich.

und in einem guten Restaurant!“ geht das Team mit den Geräten und Instrumenten um? Blick hinter die Küchentüre. Reto Lampart vom Lampart’s mit den Hygieneprofis von W&H: Roland Gruber, W&H, A-Bürmoos und Daniel Badstuber, W&H, Uster.

Zahnarzt ein KMU, doch ausgebildet wurde er nur auf seinem Fachgebiet als Koch. Viele weitere Gebiete muss er sich nach der Ausbildung aneignen. Parallelen gibt es auch beim Verdienst. Wenn Reto Lampart nicht anwesend ist, bleibt das Restaurant geschlossen und erwirtschaftet keinen Umsatz. Auch bei der Rechtsform steht er vor den gleichen Fragen wie der Zahnarzt. Haben Sie Ihre Praxisliegenschaft gekauft oder sind sie Mieter? Wie viel haben Sie in die Inneneinrichtung Ihrer Praxis investiert? Was passiert, wenn sie aus der Mietliegenschaft ausziehen, müssen sie für die Rück-

Für Reto Lampart hat Qualität Ihren Preis, Hinweisschild am Eingang zur Küche erinnert beim Zahnarzt und in einem guten Restaurant. daran, jedes Mal die Hände zu waschen bevor die Küche betreten wird.

baukosten bezahlen? Vor den gleichen Fragen steht der Gastronom. Er investiert viel in die Küche, die Einrichtung und was, wenn der Pachtvertrag ausläuft? Auch sind die Investitionskosten ähnlich hoch wie bei einer Einzelpraxis. Nicht zu unterschätzen die Kosten für Geschirr und Besteck. Das Reinigungsteam im Lampart’s heisst „Werterhaltungs-Team“. Denn beim sorgfältigen Umgang mit Teller und Gläsern wird Geld gespart, Wert erhalten. Ein gutes Messer, kostet schon einmal 250 Franken. Wie handhaben Sie es bei Ihnen in der Praxis? Wie

Wertvolles Geschirr, Besteck und Gläser benötigen einen sorgfältigen Umgang auch bei der Reinigung.

Hinter der Küchentüre Doch die grösste Gemeinsamkeit liegt hinter der Küchentüre. Dort, wo wir als Gast selten Einblick haben. Wie sauber ist die Küche, wie frisch sind die Produkte, wie gepflegt ist das Küchenteam? Wie steht es mit der Hygiene? Die Hygiene ist die grösste und wichtigste Parallele bei oralen Genüssen und oraler Medizin.

Wie sieht es mit der Hygiene aus? Wenn das Messer des Kochs nicht sauber gereinigt oder die Auster nicht frisch ist, dann kommen die Reklamationen von Kunden mit Magen-/ Darmbeschwerden. Diese gehen meistens schnell vorbei. Die Kunden können oft mit einem Gutschein „entschädigt“ werden. Im schlimmsten Fall, kommt der Gast nicht wieder. Doch beim Zahnarzt sind die Komplikationen von grösserem Ausmass, wenn es mit der Hygiene nicht stimmt. Während Reto Lampart sein Team im Blickfeld hat, müssen Sie Ihrem Hygieneteam blind vertrauen können. Aus guten Gründen unterstehen Lebensmittel verarbeitende Betriebe sehr strengen kantonalen Hygienevorschriften. Welche durch unangemeldete, strenge Kontrollen durchgesetzt

Parallelen Hygiene in der Sterneküche – Zahnarztpraxis · Gut geschultes Team · Saubere und professionelle Werkzeuge · Hygiene der Mitarbeiter · Saubere Kleidung · Saubere Hände/Schmuck · Saubere Arbeitsflächen · Strukturierte Hygieneabläufe · Lückenlose Dokumentation · Behördliche Auflagen

Hygieneschulung/ Hygienekonzept Im nächsten Teil unserer Berichterstattung befassen wir uns mit der Hygienekontrolle, den Hygieneabläufen und der Hygieneschulung im Lampart‘s. Text: Johannes Eschmann Fotos: Susanne Eschmann, Zahn Zeitung Schweiz

Kontakt

Lampart‘s Anni und Reto Lampart 4614 Hägendorf bei Olten Tel. +41 62 207 70 60 info@lampart.ch www.lamparts.ch

Innen rein – aussen rein: in rund sechs Minuten sind die Instrumente bereit für die anschliessende Sterilisation. Mit der neuen Assistina lancierte W&H ein vollautomatisches Reinigungs- und Pflegegerät zur Innen- und Aussenreinigung* sowie zur Ölpflege von Turbinen, Hand- und Winkelstücken**. Die Mitarbeiterinnen haben mehr Zeit für die Patienten, denn die zeitaufwändige Vorbereitung von Turbinen, Hand- und Winkelstücken auf die Sterilisation übernimmt die Assistina 3x3 automatisch.

Automatische Innenreinigung Bei der Innenreinigung werden Spraykanäle und Getriebeteile des Instruments mit der speziellen Reinigungs-

lösung W&H Activefluid gereinigt. Um Reste des Reinigers zu beseitigen, werden Spraykanäle und Getriebeteile durchgeblasen. Die gründliche Reinigung unterstützt die volle Funktionsfähigkeit der Instrumente während ihrer Lebensdauer.

Automatische Aussenreinigung Die Reinigungslösung W&H Acitvefluid wird punktgenau, Instrument für Instrument, aufgesprüht. Nach einer kurzen Einwirkdauer des Reinigers werden die Instrumente abgeblasen, ehe die Getriebeteile präzise und automatisch geschmiert werden. Die Beseitigung organischer Ablagerungen

dient der Sicherheit der Patienten und Praxismitarbeiter und gewährleistet mit der nachfolgenden Sterilisation eine perfekte Aufbereitung.

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Nr. 2/2014 · 2. Jahrgang


SSO-Kongress/Dental Bern

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Orale Gesundheit im Kontext

Dental Bern 2014

SSO-Kongress 2014 thematisiert „Neue diagnostische Verfahren und minimalinvasive Zahnmedizin“.

Quelle der Inspiration und Information

„Die zahnärztliche Therapie hat, insbesondere durch die Erfolge in der oralen Prävention, ein völlig anderes Gesicht erhalten“, schreibt die wissenschaftliche Kongresskommission unter der bewährten Leitung von Prof. Christian Besimo im Vorwort zum diesjährigen SSO-Kongress. In der zahnmedizinischen Diagnostik haben sich nicht nur die Methoden verändert und erweitert, auch die Anforderungen an diese sind enorm gestiegen, indem heute eine Erfassung der oralen Gesundheit im Kontext des individuellen Ganzen gefordert wird. Dies wird der Schwerpunkt des ersten Kongresstages sein. Im zweiten Teil bietet der Kongress Einblick in die minimalinvasive Zahnmedizin. Mehr und mehr werden minimal invasive, die oralen Gewebe maximal schonende Interventionen gefordert. Zahlreiche Vorträge sind diesem Thema gewidmet. So lautet das Kongress-Motto auch „Neue diagnostische Verfahren – minimalinvasive Zahnmedizin“. Am Freitag organisiert die SSO eine Fortbildung für Dentalassistentinnen. Kreditmanagement und der Umgang mit Patienten stehen im Mittelpunkt der Referate. Für Dr. François Keller ist dies der letzte SSO-Kongress als Präsident. Er

Von der Praxisbekleidung bis zum Highend DVT. Über 220 Ausstellern präsentieren vom 22. bis 24. Mai auf 12.400 m2 die neuesten Geräte und Materialien. Suchen Sie eine Praxissoftware, oder möchten Sie Ihre Praxis neu gestalten und einrichten, lassen Sie sich an der Dental Bern inspirieren und informieren. Die Dental Bern ist jedoch nicht nur eine zahnmedizinische Fachmesse sie bietet auch Zahntechnikern eine Fülle von Informationen und Anregungen. Gerade die rasant fortschreitende Digitalisierung der Arbeits-Prozesse wird an der Dental Bern sichtbar werden und ist auch Thema vieler Kongressreferate.

dankt der wissenschaftlichen Kongresskommission für ihre Arbeit, die es geschafft hat, die Themen aus verschiedenen Richtungen zu beleuchten. So können sich die Besucher ihren Kongress, je nach Interesse, modular zusammenstellen. So bleibt Zeit, sich in der grossen Dentalausstellung zu informieren. Mit sieben Vorträgen in Französisch und sechzehn Vorträgen in Deutsch, wurden auch die Sprachanteile berücksichtigt. Wobei alle Vorträge simultan übersetzt werden. Der scheidende SSO-Präsident dankt in seinem Programm-Vorwort auch allen an der Organisation Beteiligten, den Ausstel-

lern und den Besuchern, dank derer sich der Kongress und die Dental Bern zu einem „Muss“ nicht nur für die Zahnärzteschaft sondern auch für Zahntechniker, DH’s und Das, entwikkelt hat. „Meet the top“: Für Gespräche mit SSO-Vorstandsmitgliedern wird in der Eingangshalle ein SSO-Corner eingerichtet. Zum Feiern geht es am Donnerstagabend in die Mahogany Hall, dem ältesten Musikclub Berns. Mit Jazzmusik, Essen und Trinken klingt der erste Kongresstag aus. www.sso.ch kongress@sso.ch

Prof. Dr. Christian Besimo, wissenschaftliche Kongresskommission

Erwartet werden wieder über 6‘000 Besucher. Ralph Nikolaiski, Projektleiter der Swiss Dental Events AG (SDE), zeigte sich in einem Gespräch mit der Zahn Zeitung Schweiz sehr erfreut, dass auch die 2. Auflage des gemeinsamen Events mit der SSO in der BernExpo erfolgreich sein wird. Bern als Veranstaltungsort bewährt sich. So ist es beschlossene Sache, dass auch 2016 der SSO-Kongress und die Dental Bern wieder gemeinsam in Bern stattfinden werden (9. bis 11. Juni 2016). Laut ASD-Präsident Ueli Breitschmid ist die Dental Bern das Ergebnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen der SSO, dem Arbeitgeberverband der Schweizer Dentalbranche ASD und dem Verband Zahntechnischer Laboratorien der Schweiz VZLS. Mit dabei sind auch der SVDA (Dental-Assistentinnen) und der SVPA (Prophylaxe-Assistentinnen).

Ralph Nikolaiski, Projektleiter Dental Bern

Verpassen Sie nicht am Freitag die DENTAL MEETtogether in den Messehallen bei Apéro riche und DJ. info@dentalbern.ch www.dentalbern.ch

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Nr. 2/2014 · 2. Jahrgang

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SSO-Kongress/Dental Bern

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SSO-Kongress-Programm Bern DONNERSTAG, 22. MAI 2014

15.40–16.20 Pause/Besuch Dental2014

12.00–14.00 Pause/Besuch Dental2014

wissenschaftliche Evidenz bei direkten Frontzahnrestaurationen (F)

16.00–16.40

Kongresseröffnung

16.20–16.50

14.00–14.30

PD Dr. Didier Dietschi, Genf

Dr. Francesca Vailati, Genf

09.15–09.55

Kieferorthopädische Frühdiagnostik – quick and dirty (D) Prof. Dr. Carlalberta Verna, Basel

15.00–15.30 Pause/Besuch Dental2014

16.40–17.10

Minimalinvasive Aufklärung (D)

Minimalinvasive direkte Frontzahnrestaurationen mittels Composite: Indikation, Diagnostik und klinisches Vorgehen (D)

Prof. Dr. Frauke Müller, Genf

09.00–09.15

Prof. Dr. Dr. Ernil Hansen, DE-Regensburg 16.50–17.20 09.55–10.25

Bedeutung der medizinischen Krankengeschichte für den Zahnarzt (F) Prof. Dr. Pierre Baehni, Genf 10.25–10.55 Pause/Besuch Dental2014 10.55–11.35

Dr. Konrad Meyenberg, Zürich

15.30–16.00

3-D-Planung in der Implantologie (D)

14.30–15.00

Vollkeramische Klebebrücken als Einzelzahnersatz (D)

Dr. Dr. David Schneider, Zürich

Klinische Protokolle und

Dr. Urs Brodbeck, Zürich

Minimalinvasive KeramikRekonstruktionen (F)

Minimalinvasive Therapie beim Betagten (F) Forsetzung Programm Samstag, 24. Mai 2014 nächste Seite ANZEIGE

FREITAG, 23. MAI 2014 08.45–09.15

Betreuung von Patienten mit Myoarthropathien in der Privatpraxis (F)

Der Zahnarzt und die allgemeine Gesundheitsproblematik (F)

Dr. I. Windecker-Gétaz, Bern

Prof. Dr. Jean-Pierre Bernard, Genf

DVT-Diagnostik bei Durchbruchsstörungen (D)

11.35–12.05

PD Dr. Dr. Lorenz Brauchli, Basel

09.15–09.45

Zungendiagnostik (D) Prof. Dr. Andreas Filippi, Basel

09.45–10.15

12.05–14.00 Pause/Besuch Dental2014

Okklusale und approximale Versiegelung – Was ist der Nutzen? (F) Prof. Dr. Ivo Krejci, Genf

14.00–14.40

Neue Methoden in der Kariesdiagnostik (D)

10.15–10.50 Pause/Besuch Dental2014

Innovation Quality Tradition

Dr. Klaus Neuhaus, Bern 10.50–11.20 14.40–15.10

DVT: diagnostische Möglichkeiten und Verantwortung, Indikationen (D)

Minimalinvasive Präparationsund Füllungstechniken (D) Dr. Philippe Perrin, Schaffhausen

PD Dr. Dr. Heinz-Theo Lübbers, Zürich

11.20–12.00

15.10–15.40

Tiefe Dentinkaries – was tun? Kariesexkavation im neuen Licht (D)

Die Bürstenbiopsie: Top oder Flop? (D) PD Dr. Michael Bornstein, Bern

Prof. Dr. Wolfgang Buchalla, DE-Regensburg

Fortbildungsveranstaltung für Dentalassistentinnen FREITAG, 23. MAI 2014 | BERNEXPO 10.30–12.00

Professionelles Kreditmanagement in der Zahnarztpraxis Liquidität ist der Atem des Unternehmens – und entspannt die Arbeit des Praxisteams. Referent: Thomas Kast, Geschäftsführer Zahnärztekasse AG 12.00–13.30 Mittagspause mit Lunch/Besuch der Dental2014

Axis Dental CH-1023 Crissier Bien-Air Dental CH-2500 Bienne Candulor CH-8602 Wangen Cendres+Métaux CH-2501 Bienne Coltène/Whaledent CH-9450 Altstätten Curaden International CH-6010 Kriens Dentsply Maillefer CH-1338 Ballaigues

Helvemed CH-1222 Vésenaz Intensiv CH- 6916 Grancia Ivoclar Vivadent FL-9494 Schaan Jota CH-9464 Rüthi Kerr-Hawe CH-6934 Bioggio Mikrona Technologie CH-8957 Spreitenbach Polirapid Swiss CH-6828 Balerna

Deppeler CH-1180 Rolle Diaswiss CH-1260 Nyon EMS Electro Medical Systems CH-1260 Nyon Edenta CH-9434 Au Esro CH-8802 Kilchberg FKG Dentaire CH-2304 La Chaux-de-Fonds Gaba CH-4106 Therwil Harald Nordin CH-1816 Chailly-sur-Montreux

Polydentia CH-6805 Mezzovico Produits Dentaires CH-1800 Vevey PX Dental CH-2074 Marin Saniswiss CH-1208 Genève Saremco CH-9445 Rebstein Unident CH-1225 Chêne-Bourg Dr. Wild & Co. CH-4132 Muttenz

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Excellence im Umgang mit Patienten Die Kunst des Empfangens – am Telefon und in der Praxis. Der Patient als Kunde, die Praxis als Hotel und Behandlungszentrum. Referat: Lausanne Hospitality Consulting (Hotelfachschule Lausanne). Moderation: Dres. med. dent. Etienne Barras und François Estoppey Die Vorträge werden simultan auf Deutsch, Französisch und Italienisch übersetzt.

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Nr. 2/2014 · 2. Jahrgang


SSO-Kongress/Dental Bern

8 SAMSTAG, 24. MAI 2014 08.30–09.00

Minimalinvasive Schnittführung (D)

Rahmenprogramm 09.30–10.00 Pause/Besuch Dental2014

11.15 Ende des Kongresses/ Besuch Dental2014

Prof. Dr. Dr. Anton Sculean, M. S., Bern

10.00–10.30

09.00–09.30

Minimalinvasive Implantattherapie (D)

Hinweis

Rezessionsdeckung am Implantat – eine besondere Herausforderung (D)

PD Dr. Ronald Jung, Zürich

Dr. Rino Burkhardt, Zürich

Prof. Dr. Markus Gross, Zürich

10.30–11.15

Der virtuelle Mensch (D)

Alle Vorträge von Freitag, 23. Mai – Samstag, 24. Mai 2014 werden simultan französisch/ deutsch übersetzt

DONNERSTAG, 22. MAI 2014 Ab 19.00 Get-together in der „Mahogany Hall“ (Jazzmusik, Essen, Trinken, Gespräche mit Freunden und Kollegen)

FREITAG, 23. MAI 2014 Ab 18.00 DENTAL MEETtogether Die Dentalbranche trifft sich in den Messehallen in ungezwungener Atmosphäre! Apéro riche und DJ.

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17.05. 2014

31.05. 2014

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PD Dr. A. Kasaj

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PD Dr. Dr. D. Rothamel

Moderne Therapiekonzepte in der Implantologie und Parodontologie – Gibt es wirklich etwas Neues?

Erfolgsfaktoren in der Behandlung von knöchernen Parodontaldefekten und gingivalen Rezessionsdefekten

Modernes Wundmanagement – Der Einsatz körpereigener Wachstumsfaktoren im zahnärztlichen Alltag

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Donnerstag, 22. Mai 2014 10.00–19.00 Uhr Freitag, 23. Mai 2014 09.00–19.00 Uhr Samstag, 24. Mai 2014 09.00–15.00 Uhr Besuchertickets, Hallenplan und Ausstellerverzeichnis auf www.dentalbern.ch

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Kongress

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„To drill or not to drill?“

Was bedeutet Caries Risk Assessment?

Eine Frage, die sich wahrscheinlich jeder restaurativ tätige Zahnarzt früher oder später bei der täglichen Arbeit stellt. Wird ein klinischer Befund gemacht und Bissflügel-Röntgenaufnahmen angefertigt, kommt jedem Zahnarzt früher oder später der Gedanke, ob nun der Griff zum Bohrer schon angebracht ist oder ob allenfalls noch zugewartet werden kann. Ist eine abwartende Haltung zum Vorteil des Patienten oder ist es besser, die Karies sogleich restaurativ zu versorgen und so das Problem „aus der Welt“ zu schaffen? An der 31. Jahrestagung der Schweizerischen Vereinigung für Kinderzahnmedizin SVK/ASP am 23. Januar 2014 in Bern, präsentierten Experten vor 400 Teilnehmern neue Parameter zur Auswahl und Analyse dieser Problematik. Ziel ist es, adäquate Therapieentscheide zum Wohle unserer Patienten fällen zu können.

Drill and fill längerfristig ohne Erfolg – die Bakterien bleiben Prof. Dr. Peter Rechmann, Division of Prosthodontics and Director Clinical Sciences Research Group, Preventive and Restorative Dental Sciences UCSF, School of Dentistry San Francisco, eröffnete die Jahrestagung mit seinem Referat über CAMBRA und PBRN, was so viel bedeutet wie CAries Management by Risk Assessment und Practice Based Research Network. Einleitend definierte er den Begriff Karies und zeigte die Karies-Balance zwischen pathologischen und den schützenden Faktoren auf. Zu den pathologischen Faktoren gehören: säureproduzierende Bakterien, hochfre-

Mit exakt 405 Teilnehmern war der Saal im Hotel Bellevue Palace Bern bis auf den letzten Platz belegt.

quenter Konsum von fermentierbaren Kohlenhydraten und reduzierte Speichelfliessraten/-funktion (durch Medikamente, Radiatio, Erkrankungen). Zu den schützenden Faktoren gehören: physiologische Speichelfliessraten und Speichelkomponenten, Re-

mineralisation durch Calcium, Phosphat und Fluorid und antibakterielle Hilfsmittel wie Chlorhexidin und Xylitol. Bei vorhandener Karies liegt ein Ungleichgewicht dieser Faktoren vor (Featherstone 1999).

OA Dr. Klaus Neuhaus integrierte einen Flügel in sein Re- Die Prävention der Fissuren war das Thema von Dr. Corferat und erhielt dafür Sonderapplaus. nelia Filippi, die als Schulzahnärztin über eine reiche Erfahrung verfügt.

In seinen ausgedehnten Studien verwendete er ein Caries Risk Assessment, das die Zahnhartsubstanz mit vorhandenen, kavitierten Läsionen bis ins Dentin und auf dem Röntgenbild approximale Läsionen im Schmelz (E1, E2), beurteilt. Ebenso werden aktive white spots auf Glattflächen und in den letzen drei Jahren aufgetretene, zu restaurierende Läsionen notiert. Es werden auch Risikofaktoren eruiert wie anatomische Gegebenheiten (tiefe Fissuren und Grübchen), sichtbare Plaque auf den Zähnen, reduzierter Speichelfluss, häufige Snacks zwischen Hauptmahlzeiten, kieferorthopädische Apparaturen und Drogenkonsum. Es wird nach schützenden Faktoren gefragt wie fluoridiertem Wasser ganztags, fluoridhaltiger Zahnpaste normal dosiert mindestens 1 - 2x/Tag bzw. hochdosierter fluoridhaltiger Zahnpaste täglich, fluoridhaltige Spüllösung täglich, Fluoridlack, professionelle Fluoridapplikation, Chlorhexidin, Xylitolkaugummi und Calcium/Phosphat-Paste. Bei CAMBRA und PBRN geht es schlussendlich darum, eine Karies-Risiko-Erfassung und Klassifikation in tiefes, moderates, hohes und extrem hohes Risiko zu erstellen. Dem Patienten sollen daraus entsprechende Therapie- und Prophylaxe-Empfehlungen gegeben werden können, was wiederum erlaubt, für jeden Patienten individuell neue Karies zu verhindern.

ICDAS – International Caries Detection and Assessment System Dr. Klaus Neuhaus, Oberarzt der Klinik für Zahnerhaltung, Präventivund Kinderzahnmedizin, zmk Bern,

DIE ZUKUNFT IST TRANSPARENT

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berichtete Neues zur Diagnostik, Prävention und Behandlung der Okklusalkaries. Das diagnostische Instrument ICDAS hat zum Ziel mit einem standardisierten Verfahren basierend auf bestmöglicher Evidenz frühe und späte Stadien der Karies zu erkennen und daraus bestmögliche Therapieentscheide zu fällen. Wer dieses System trainieren möchte, kann dies auf www.icdas.org ausführlich machen. Es gibt bereits zahlreiche Hilfsmittel für eine optimierte Kariesdiagnostik: Laserfluoreszenz (DIAGNOdent pen), LED-Fluoreszenz (Midwest Caries ID) und Kamerasysteme (VistaProof, Sopro blue). Neue Möglichkeiten verspricht die DIAGNOcam, welche Kariesdiagnostik ohne Röntgenstrahlen verspricht. Dieses Verfahren macht nur eine geringe Aussage über die Tiefe der Läsion und es ist fraglich,

Der Vorstand der SVK/ASP (v.l.n.r.): Dr. Laurent Daeniker, Präsident der Fachkommission; Dr. Nathalie Scheidegger Stojan, Kassier; Dr. Giovanni Ruggia, Past President; Dr. Thalia Jacoby, Präsidentin; Dr. Christoph Langerweger, President elect; Dr. Jutta-Maria Bucher, Aktuarin.

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Nr. 2/2014 · 2. Jahrgang


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Kongress

Gleich zwei Referate hielt Prof. Peter Rechmann, von der Universität Kalifornien in San Francisco, UCFS.

welcher Mehrwert bei der Diagnose von Sekundärkaries und okklusaler Karies damit zu erwarten ist. Als erstes Fazit wurde gesagt, dass bei der Inspektion der Zähne mit feuchter und trockener Oberfläche gespielt werden soll. Über 40-Jährige sollten regelmässig zum Optiker gehen, um das Sehvermögen prüfen zu lassen. Bei der Anwendung von Lupen sollte darauf geachtet werden, dass das Licht nicht zu stark eingestellt ist und wer plant, eine intraorale Kamera anzuschaffen, sollte darauf achten, dass diese einen zuschaltbaren Fluoreszenzmodus hat.

Alumina Air Abrasion, Er:YAG Laser, Carisolv oder konventionell? Für die Behandlung einer Karies kommen verschiedene Methoden mit ihren Vor- und Nachteilen in Frage: Alumina Air Abrasion, Er:YAG Laser, Carisolv und schliesslich konventionell. Die Air Abrasion ist eine sinnvolle Erweiterung mit vielfältiger Einsatzmöglichkeit, aber nicht selektiv im Abtrag von gesunder und kariöser Zahnhartsubstanz und es entstehen

Die Vorteile der röntgenfreien Kariesdiagnostik mit dem DIAGNOcam-Verfahren vermittelte Dr. Jan Kühnisch von der Universität München.

weit offene Kavitätenrandwinkel. Die entstehende Schmelzoberfläche ist rau und daher gut für die Adhäsivtechnik geeignet. Aufgrund des dabei entstehenden Aerosols, sollte unbedingt mit Kofferdam gearbeitet werden. Weiter ist empfehlenswert, die Entwicklung selektiver Pulver zu verfolgen. Für die Anwendung von Laser ist eine individuelle Abwägung erforderlich. Der Laser bietet ein breites Indikationsspektrum inklusive der Weichgewebschirurgie. Der Patientenkomfort ist höher und die präparierten Oberflächen sind danach desinfiziert. Die Präparation von mittleren und tiefen kariösen Läsionen dauert aber länger und es besteht kein taktiles Feedback. Diese Verfahren sind auch mit einer gewissen Lernkurve verbunden. Die Verwendung von Carisolv als chemomechanische Kariesentfernung mit einem Natriumhypochlorit-Gel hat den Vorteil, dass das Procedere schmerzarm und minimal-invasiv ist. Diese Methode dauert aber lange, ist teuer und muss mehrmals wiederholt werden. Bei der konventionellen Kariesbehandlung sind nach wie vor die man-

Dr. Laurent Daeniker, moderierte zwischen den Vorträgen und stellte die Referenten vor.

Die Präsidentinnen der Schweizerischen und der österreichischen Gesellschaften für Kinderzahnmedizin: Dr. Thalia Jacoby, Genf (l.) und Dr. Petra Drabo, Wien.

gelnde Patientenakzeptanz und die damit verbundenen Schmerzen nachteilig.

gewisse Lernkurve. Das Ziel sollte sein, weniger Bissflügel-Röntgenaufnahmen zu machen.

Keine Bissflügel-Röntgenaufnahmen dank DIAGNOcam?

Optimale Prävention der Fissuren

Dr. Jan Kühnisch, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Ludwig-Maximilians-Universität München, sprach über die röntgenfreie Kariesdiagnostik mit dem DIAGNOcam Verfahren. Für die Praxis empfahl er grundsätzlich die visuelle Inspektion und Bissflügel-Röntgenaufnahmen. Das DIAGNOcam Verfahren stellt ein neues, röntgenfreies Verfahren dar, welches eine digitale Bildgebung mit Dokumentation ermöglicht. Die Patientenakzeptanz für dieses Verfahren ist sehr hoch, weil der Einsatz ohne ionisierende Strahlung erfolgen und auch deshalb beliebig wiederholt werden kann. Da auf Grund des Gummiaufsatzes die Untersuchung komfortabel ist, können auch unkooperative Patienten gut untersucht werden. Ebenso können Patienten während einer kieferorthopädischen Behandlung mit Bändern

Zahnärzteberater Jean-Daniel Düllmann und Dr. Manuel Vögtlin, wissenschaftlicher Projekt-Manager, präsentierten die Prophylaxe-Produkte von GABA.

auf Karies untersucht werden. Gerade bei behinderten Patienten stellt dieses Verfahren ein Äquivalent zu Bissflügel-Röntgenaufnahmen dar. Für die Untersuchung ist auch ein akzeptabler Zeitbedarf nötig. Dieses Verfahren kann zurzeit als „Screening“ vor der Indikationsstellung zur Bissflügel-Röntgenaufnahme betrachtet werden. Erst beim Vorliegen einer Dentinläsion ist die Indikation für Bissflügel-Röntgenaufnahmen gegeben. Mit der DIAGNOcam kann aber nicht die Aktivität einer Karies beurteilt werden oder ob eine Kavitation vorliegt. Auch besteht allgemein eine

Dr. Cornelia Filippi, Kinderzahnärztin Schulzahnklinik Basel, referierte über die Prophylaxe bei Kindern mit oder ohne Fissurenversiegelung. Der Schmelz ist relativ permeabel und es braucht drei Jahre nach dem Durchbruch, bis der Schmelz seine normale Härte erreicht hat. Als Massnahmen für eine optimale Prävention wurden die Stärken und Schwächen von Cervitec Plus, Duraphat, Probiotika, Tooth mousse und verschiedene Versiegelungstechniken diskutiert. Fazit: Die Indikation für das jeweilige Verfahren muss Karies- und Patientenabhängig gestellt werden. Grundsätzlich müssen Versiegelungen dicht sein, optimierte Versiegelungen sind ggf. besser.

Prävention der Fissurenkaries mit kurz gepulstem CO2-Laser

Prof. Dr. Peter Rechmann berichtete in seinem zweiten Vortrag über die

Zukunft ist jetzt: Kariesresistent dank Laser?! Evidenzbasierte Strategien zur Kariesminimierung von der Universität San Francisco. Interview mit Prof. Dr. Peter Rechmann, Director Clinical Sciences Research Group, UCSF. Kariesminimierung bzw. sichere Vermeidung kariöser Läsionen - an diesem Ziel arbeitet Prof. Dr. Peter Rechmann seit einigen Jahren intensiv gemeinsam mit John D.B. Featherstone M.Sc., Ph.D., Dean der School of Dentistry, in der Forschungsabteilung des Dept. of Preventive and Restorative Dental Sciences der UCSF (University of California San Francisco). An der Jahrestagung der Schweizerischen Vereinigung für Kinderzahnmedizin in Bern stellte er neben der Anti-Karies-App „MyCAMBRA“ auch Ergebnisse mit einem neuartigen Laser vor, der das Kariesrisiko um 87 Prozent reduzieren soll. Dr. med. dent. Doreen Jaeschke fragte genauer nach: Prof. Rechmann, wie muss man sich ein „Anti-Karies-App“ vorstellen? Prof. Dr. Peter Rechmann: Kindgerecht verpackt und evidenzbasiert würde ich “MyCAMBRA“ folgendermassen zusammenfassen. CAMBRA steht für „CAries Management By Risk Assessment“ und verbindet die Erhebung des individuellen Kariesrisikos mit einem Algorithmus, der evidenzbasiert eine Risikoeinstufung vornimmt und dann die entsprechen-

Nr. 2/2014 · 2. Jahrgang

Prof. Dr. Peter Rechmann, UCSF, zusammen mit Dr. med. Dent. Doreen Jaeschke, die das Interview für die Zahn Zeitung Schweiz anlässlich der SVK/ASP Jahrestagung in Bern führte.

den Therapiemassnahmen ausgibt. Abgerundet wird das Ganze durch die Kunstfigur „Dentisha“, die basierend auf einem Forschungsprogramm zur Perzeption derartiger Informationen insbesondere Kindern den Einstieg in Karies und Biofilm erleichtert. Und wie funktioniert das Ganze? Rechmann: Den Kindern wird in simplen Worten erklärt, was Karies ist,

wie man sie bekämpfen kann und dann heisst es: „ Mach Dir einen Plan mit deinem Zahnarzt!“ Dann erst werden die relevanten persönlichen Kariesrisiko- aber auch Protektionsfaktoren erhoben, das individuelle Kariesrisiko berechnet und dazu passende Empfehlungen zur Reduktion gegeben entsprechend unserer Studien aus über 15 Jahren Kariesforschung. Statt Prophylaxe mit der

Giesskanne, sind so abgestimmte Massnahmen je nach Risikoprofil möglich. Derzeit läuft bereits eine Studie mit über 20 Anwenderpraxen, in der MyCAMBRA als Software Grundlage ist. Der Vorteil: Die komplette Dokumentation kann man sich und dem Patienten schicken – alles per E-Mail. Nach Ihren Ausführungen an der SVK-Jahrestagung könnten spezielle Laser schon bald eine wirkungsvolle Waffe gegen Karies sein. Was ist an der von Ihnen untersuchten Wellenlänge von 9,3 bis 10,3 m so besonderes? Zum Vergleich: Der klassische Co -Laser liegt mit 10,6 m nicht weit davon entfernt. Ist der Unterschied so gravierend? Rechmann: Ja, das ist er in der Tat! Diese Wellenlänge ist für heutzutage verkaufte Co₂-Laser untypisch: hochenergetisch, kurz gepulst und bestabsorbiert in Zahnhartsubstanz. Wenn das so offensichtlich ist, warum gibt es diese Geräte erst jetzt? Rechmann: „Return on Investment“ – angesichts der kostspieligen Entwicklung zum Beispiel der ErbiumLaser mit 2.9 oder 2.7 µm Wellen-

länge war in der Industrie wenig Bedarf, eine neue Wellenlänge auf den Markt zu bringen. Das ist jetzt anders. Stichwort: Kariesresistenz mit Laserlicht – wie ist das möglich? Rechmann: Der Schlüssel zur Kariesprophylaxe ist auch hier die Schaffung von äusserst stabilem und schwer säurelöslichem Fluorapatit in den oberen Schmelzschichten. Dazu werden die Schmelzprismen mit sehr kurzen Pulsen „beschossen“ und aus dem carbonisierten – also vereinfacht dem „schmutzigen“ – Hydroxylapatit wird gereinigtes durch das Austreiben der Carboxl-Gruppen. Substituiert man anschliessend durch Fluorid, erhält man – Fluorapatit, das viel resistenter bei Säureangriffen ist. Unsere Tests an zur Extraktion geplanten Prämolaren belegen eindrücklich eine Reduktion des Mineralverlusts im Vergleich zur Kontrollgruppe um 46 Prozent. Die Langzeitwirkung ist im Vergleich zur Kontrollgruppe mit 87 Prozent weniger Mineralverlust nach zwölf Wochen noch eindrucksvoller. Äusserlich wird die Zahnoberfläche leicht weisslich, erscheint jedoch bald wieder normal. Fissuren-, aber auch

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Kongress

Gut platziet war das Bébé und Kleinkinder-Sortiment von Curaprox mit Schnuller, Beissring und Kinderzahnbürste.

Prävention von Fissurenkaries durch die Anwendung von kurz gepulstem 9.6 µm CO2-Laser. Die Schmelzoberfläche werde durch die Anwendung mit einer Pulsdauer von 5-8 µs verändert und kariesresistenter gemacht. Die Pulpa werde dabei nicht bleibend geschädigt. Werden 20 µs lange Pulse verwendet, verhindere dies die Bildung von Karies in Molarenfissuren in Kombination mit Fluoridlack signifikant.

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Paul Jordi, Jordi Röntgentechnik, informierte vom konventionellen Röntgen bis zur DVT.

Rosmarie Stoffel, Key Account Managerin Swiss Office von GC Austria GmbH, musste Fragen zu Tooth Mousse beantworten.

Lauredana Bächer (links) am Stand von 3M ESPE freute sich über den Andrang.

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Die Experten-Lösung für sofortige* & anhaltende Schmerzlinderung!

Lesen Sie dazu auch das Interview mit Prof. Rechmann unten auf diesen Seiten.

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www.kinderzahn.ch Fotos: Johannes Eschmann, Zahn Zeitung Schweiz Autorin Dr. med. dent. Martina Schriber Klinik für Oralchirurgie und Stomatologie, zmk Bern CH-3010 Bern martina.schriber@zmk.unibe.ch www.zmk.unibe.ch

Glattflächenversiegelungen sind denkbare Anwendungen, ebenso die Veränderung der Umgebung einer kariösen Läsion z.B. nach Präparation mittels Laser.

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Welche weiteren Anwendungen sind denkbar? Rechmann: Aufgrund der hohen verfügbaren Energie kann man mit diesem Laser wirklich minimalinvasiv schneiden. Zum Vergleich: Derzeit sind Schnitte mit den üblichen Erbium-Lasern erst ab 1100 μm Faserdurchmesser angemessen zügig möglich. Mit dem neuen System hingegen gilt dies bereits für ein Drittel dieses Durchmessers. Mit Schnitten von ca. 300μm Durchmesser kann man wirklich von minimalinvasiver Zahnheilkunde sprechen. Zusammengefasst ist mit diesem neuen Lasersystem sowohl das Schneiden in Hartgewebe, als auch in Weichgewebe und vor allem eine höchst effiziente Kariesprophylaxe möglich.

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Wann kann man diesen Laser in der Praxis erwarten? Rechmann: Derzeit laufen bereits klinische Studien zu den Settings, um die Erkenntnisse abzurunden. Der entsprechende CO2-Laser mit Zulassung für Hart- und Weichgewebsbearbeitung ist seid Mitte 2013 käuflich zu erwerben...

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Vielen Dank für das Gespräch Prof. Rechmann!

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Fortbildung

Auf dem Weg zur Lachgaszertifizierung – Teil 2 Die 7. SVK/ASP-Sedationstagung und zugleich Lachgaskurs B waren interdisziplinär aufgebaut. Am 18. Januar 2014 fand die 7. SVK/ ASP-Sedationstagung und zugleich Lachgaskurs B für den Fähigkeitsausweis Lachgassedierung SVK/ASP am ZZM der Universität Zürich statt. Das Thema war dieses Jahr „Über die Grenzen schauen“ und hatte zum Ziel die Behandlung von

Kindern aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten.

Entwicklung bedeutet zunehmende Kontinuität Prof. Dr. Alexander Grob, Fakultät für Psychologie der Universität Basel, referierte über Belastungen und Über-

belastungen. Wo können neue Ressourcen gefunden und wie diese genutzt werden? In der Entwicklung eines Menschen scheint es eine zunehmende Kontinuität zu geben. Das Positive daran ist, dass Personen, die in einem positiven Umfeld ins Leben starten, Vorteile in der Entwick-

lung haben, die sich über die Lebensspanne verstärken. Demgegenüber haben Personen, die unter negativen Vorzeichen ins Leben starten, Nachteile in der Entwicklung, die sich über die Lebensspanne weiter verstärken. Wenn Menschen immer mehr jene Personen werden, die sie sind, ist es

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eine Herausforderung und zentral zu erfahren, ob und wie man negative Spiralen durchbrechen und positive Spiralen aufbauen kann. Was bedeutet Eigenaktivität und soziale Orientierung für die Persönlichkeitsentwicklung? Neugier und Sicherheit sind Kehrseiten desselben Prozesses. Menschen, die einen sicheren Rahmen vorfinden, entwickeln Neugier. Sicherheit meint, dem Kind eine Umgebung bieten, in welcher es sich angeleitet selber orientieren und die Qualitäten der Umgebung selber erkunden kann. Erkundung ist die Voraussetzung für Wissensaufbau und damit lebenslanges Lernen. Die Pubertät bedeutet eine Neubestimmung der eigenen Rolle in der Gesellschaft und eine Ablösung von der Familie. Von reifer aussehenden Jugendlichen wird ein reiferes Verhalten erwartet. Jugendliche tendieren dazu sich mit Peers zu umgeben, die ihrem eigenen, körperlichen Entwicklungsstand entsprechen. Die Entwicklung ist ein lebenslanger Prozess, Kontinuität und Offenheit sind wesentlich und frühe Risiken haben nachhaltige Effekte.

Kleine Sprachlichkeiten mit grosser Wirkung

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Dr. Manfred Prior, phil. Dipl.-Psych., Privatpraxis in DE-Kriftel bei Frankfurt, erklärte die MiniMax-Interventionen, was so viel bedeutet wie minimale Intervention mit maximaler Wirkung. Es gibt insgesamt 15 MiniMax-Interventionen, welche vornehmlich für Psychotherapeuten, Berater, Coachs, Ärzte etc. gedacht sind. Diese Interventionen erlauben die kommunikative Arbeit durch sprachliche Feinheiten in einigen entscheidenden Details wirksam zu verbessern und in der Summe eine eigene, besondere Qualität auszumachen. Die MiniMax Intervention 1 hat zum Ziel, dem Patienten im Gespräch durch den kleinen Zusatz „In der Vergangenheit…“ Verständnis gegenüber seinen Problemen, Schwächen und Symptomen entgegen zu bringen und zu überzeugen, dass es in der Zukunft ja besser und anders sein wird. Dieser kleine Zusatz hilft dem Patienten zu zeigen, dass man ihn verstehen will und dass er sich für künftige, bessere Möglichkeiten und Lösungen öffnet. Die MiniMax-Intervention 6 thematisiert das Wort „immer“. Bei der Schilderung ihres Leidens benutzen die Menschen gerne das Wörtchen „immer“. Dies hat den Nachteil, dass das Leiden dadurch vergrössert und schlimmer erscheint, als es in Wirklichkeit ist. Immer bedeutet auch, dass man das Problem in der Vergangenheit hatte, gegenwärtig hat und auch in Zukunft haben wird. Das durch das Wort „immer“ überdimensionierte Problem soll auf seine tatsächliche Grösse reduziert werden. Dies geschieht, indem das Wort „immer“ durch „In der Vergangenheit war es so…“ oder durch „oft“ ersetzt wird. Das macht Probleme kleiner und damit leichter lösbar (MiniMax-Interventionen von Manfred Prior, Carl-Auer Verlag 2013).

Basic und Advanced Paediatric Life Support Dr. med. Georg Staubli, Leitender Arzt Notfallstation/Medizinische Klinik

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Fortbildung und Leiter der Kinderschutzgruppe und Opferberatungsstelle am Kinderspital Zürich, gab einen Überblick und ein Update über die Inhalte und Massnahmen des Basic und Advanced Paediatric Life Support (PBLS und PALS) speziell im Hinblick auf zahnmedizinische Situationen wie z.B. Schock, Aspiration und Intoxikationen. Der PBLS beinhaltet als erste Massnahme die Beurteilung, ob das Kind atmet. Wenn nein, sollten maximal 10 Sekunden aufgewendet werden, um den Puls zu fühlen. Ist kein Puls vorhanden, soll sogleich mit der cardiopulmonalen Reanimation (CPR) gestartet werden: zuerst mit Thoraxkompressionen und dann mit Atemstössen. Die Thoraxkompressionen sollen bei allen (ausser bei Neugeborenen) in einem Rhythmus von mindestens 100/Minute erfolgen. Fest drücken und den Brustkorb nach jedem Pressen vollständig entlasten. Der Vorgang darf nur kurz unterbrochen werden. Es kann die 1-Hand oder die 2-Hand Methode angewendet werden. Ist das Kind jünger als ein Jahr alt, ist die Zweifingermethode anzuwenden. Bei vorhandenem Puls alle 3 - 5 Sekunden beatmen. Ein AED/Defi ist bei Kindern (mit adult pads) und auch bei unter 1Jährigen (mit infant pads) anwendbar. Diesen bei beobachtetem Kollaps sofort und sonst nach etwa 5 Zyklen CPR anwenden. Nach dem Prinzip von PALS soll der Allgemeinzustand des Kindes schnell beurteilt werden: 1. Evaluation des Allgemeinzustandes (mental, Tonus, Wachheitszustand) 2. Untersuchung der Atemwege, der Atmung und der Zirkulation (ABC’s und O2) 3. Einteilung in den physiologischen Zustand 4. Evaluation des Bewusstseins 5. Exposition.

zent Lachgas. Es erfolgt keine zusätzliche Gabe eines anderen Sedativums. Lachgas bietet viele Vorteile: es hat eine anxiolytische, schmerzlindernde und sedative Wirkung. Die Behandlungswilligkeit wird erhöht und einer Zahnarztangst vorgebeugt. Diese Sedationsmethode stellt die einzige, weitgehend sichere Sedierungsmethode für den Patienten und den Behandler dar, die ohne Anwesenheit eines Anästhesisten angewendet und in der Länge und Tiefe den Bedürfnissen des Patienten angepasst werden kann. Voraussetzung ist eine profunde Ausbildung des Behandlers und des Personals. Dr. med. dent. R. Steffen verwendet Lachgas schon seit einigen Jahren in seiner Privatpraxis. Foto: Dr. Martina Schriber.

Bei einer allergischen Reaktion treten typischerweise eine Rötung, eine Schwellung, Hypotonie (Blässe, Erbrechen) und Bewusstlosigkeit auf. Zentrale Nebenwirkungen der Lokalanästhesie können sein: Metallischer Geschmack auf der Zunge, Tinnitus, Zuckungen der Lippe und der Zunge, Agitation und Krampfanfälle. Kardiale Nebenwirkungen können sein: Bradykardie, Arrhythmien, Herzstillstand und Vasodilatation.

Wird von einem Kind etwas aspiriert, ist es genau zu beobachten. Solange das Kind Geräusche macht, hustet und nicht am Ersticken ist, sollte man das Kind in eine position of comfort bringen und keinen Sauerstoff geben. Macht das Kind keine Geräusche mehr und ist am Ersticken, muss der Fremdkörper, falls sichtbar, entfernt werden. Beim unter 1-jährigen Kind können Schläge auf den Rücken oder Thoraxkompressionen helfen. Beim über 1-jährigen Kind werden Abdomenkompressionen gemacht. Ist das Kind schon bewusstlos, muss mit dem CPR begonnen werden. Bei Fremdkörpern in der Nase besteht ebenfalls Aspirationsgefahr und auch die Gefahr die Schleimhäute zu verletzen.

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Die Anwendung von Lachgas in der Kinderzahnheilkunde stellt ein Standardverfahren dar. Lachgas ist eine effiziente und risikoarme Methode zur Anxiolyse und ist bei sorgfältiger Patientenauswahl in 90% der Fälle erfolgreich. Die Lachgassedation bedeutet eine minimale Sedation unter Verabreichung eines Lachgas-Sauerstoff-Gemisches mit maximal 50 Pro-

Was macht Lachgas? Die Hauptwirkungen bestehen in der Euphorie, der Entspannung, im Verlust des Zeitgefühls, der Erhöhung der Suggestibilität, in der leichten Analgesie und dem reduzierten Würgereflex. Nach Gabe der Lokalanästhesie kann die Lachgaskonzentration meist reduziert werden. Bei einer Dosierung von 20 – 40 Prozent Lachgas ist kaum mit Nebenwirkungen zu rechnen. Bei Anzeichen einer Überdosierung kann man die Lachgaskonzentration sofort reduzieren. Bei zu schneller Applikation sind eventuell Schwindel oder Übelkeit möglich. Die Lachgasseda-

Autorin Dr. med. dent. Martina Schriber Klinik für Oralchirurgie und Stomatologie zmk Bern CH-3010 Bern martina.schriber@zmk.unibe.ch www.zmk.unibe.ch

Yes-Set etablieren für eine längerfristige Kooperation

Bild © shutterstock.com/Syda Productions

Was tun bei Aspiration?

Pharmakon 1. Wahl in der Kinderzahnheilkunde ist Lachgas

tion ist geeignet für Patienten mit ASA 1+2 Klassifikation und für ängstliche Kinder ab etwa 4 Jahren oder Jugendliche. Die Behandlungsdauer sollte aber kurz und planbar sein und der Eingriff klein und wenig schmerzhaft. Kontraindiziert ist eine Lachgassedation bei einem bewusstseinsgetrübten Kind, bei behinderter Nasenatmung, Sinusitis, Otitis media, Psychosen und Störung des VitaminB12 Metabolismus oder Vitamin-B12 Mangel, neuromuskulären Störungen und im ersten Schwangerschaftstrimenon.

Dr. med. dent. Uta Salomon, Spezialistin für Kinder- und Jugendzahnheilkunde, Privatpraxis in DE-Friedrichshafen, referierte über die Heraus- forderungen in der Kinderzahnheilkunde und die Lachgassedation. Ein Wort, ein Satz kann eine Behandlung gelingen oder nicht gelingen bzw. sehr lange dauern lassen. Bei Kindern sollte die eigentliche Zahnbehandlung als Nebensache erscheinen und das Verhalten des Kindes vom Behandler rechtzeitig erkannt und zeitgerecht beeinflusst werden. Der erste Termin wird dafür genutzt, die Anamnese und den Befund zu erarbeiten, die Elternberatung durchzuführen, das Kind psychologisch einzuschätzen und das Yes-Set mit dem Ziel der „Ja-Haltung“ des Kindes zu fördern. Dies kann mit bewusst gestellten Fragen und Aussagen erreicht werden: „Du hast aber ein schönes Kleid.“ Kind sagt: „Ja.“ „Hast du dein Plüschtierchen mitgebracht.“ Kind sagt: „Ja“. Es soll ein Behandlungsplan erarbeitet und möglichst keine invasiven Therapien vorgenommen werden. Mit speziellen verbalen und non-verbalen Techniken werden die Kinder und ihre Begleiter in eine natürliche Entspannung geführt. Die Behandlung wird dadurch erleichtert und Ängste, welche durch Vorerfahrungen entstanden sind, abgebaut. Eine pharmakologische Verhaltensführung ist bei grosser Angst, was ein hohes Schmerzempfinden bedeutet, indiziert. Die pharmakologischen Substanzen können verhaltenstherapeutische Techniken im Management von Behandlungsangst ergänzen, was bessere Behandlungsvoraussetzungen für eine optimale Qualität schafft und zu einer Minimierung von Kooperationsproblemen führt. Ziele dabei sind eine Angst und stressfreie Akzeptanz der Behandlung und eine längerfristige Kooperation des Kindes zu erreichen. Es soll ein positives Bild der zahnärztlichen Behandlung vermittelt werden.

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Anwenderbeitrag

Eine ästhetische Alternative Direkte Composite-Restaurationen im Frontzahngebiet mit IPS Empress Direct. Autoren

Prof. Dr. Daniel Edelhoff Leitender Oberarzt, stellv. Klinikdirektor Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, Klinikum der Universität München – Campus Innenstadt DE- 80336 München daniel.edelhoff@med.unimuenchen.de

Moderne Composite-Systeme bieten eine Vielfalt an Individualisierungsmöglichkeiten, die sich mit der Herstellung indirekter Restaurationen im zahntechnischen Labor vergleichen lassen und somit mit solchen hervorragend kombinierbar sind.

Die Vorteile direkter Composite-Restaurationen sind vielfältig: minimale Invasivität, unmittelbare ästhetische und funktionelle Verbesserung der klinischen Situation, direkte klinische Kontrolle von Farbeffekten, Modifizierbarkeit unter Berücksichtigung von Patientenwünschen sowie die Vermeidung von Provisorien. Anhand einiger klinischer Fallbeispiele werden nachfolgend die Einsatzmöglichkeiten des IPS Empress® Direct-Composites in der Frontzahnästhetik beschrieben.

Patientenfall 1 Eine 44-jährige Patientin stellte sich mit dem Wunsch vor, die ausgedehnten Zahnhartsubstanzdefekte an ihren Oberkieferfrontzähnen therapieren zu lassen (Abb. 1). Zuvor waren von Prof. DDr. Siegfried Kulmer und ZT Christoph Zobler, beide Innsbruck, bereits die okklusalen Gegebenheiten mittels presskeramischer Arbeiten rekonstruiert und somit die vertikale Dimension erhöht worden. Die entscheidenden Parameter für eine ästhetisch-funktionelle Rekonstruktion von Frontzähnen sind ne-

ben der Berücksichtigung der statischen und dynamischen Okklusion die Bestimmung der Breiten- und Längenverhältnisse der Zähne sowie die Berücksichtigung der Bipupillarlinie und des Verlaufs der Unterlippenkontur während des Lächelns (Abb. 2). Da die Patientin eine etwas hellere Zahnfarbe wünschte, wurden zunächst einige ausgewählte Dentinmassen der IPS Empress Direct-Composites durch Isolierung mit flüssiger Vaseline reversibel auf die geschädigte Zahnhartsubstanz aufgebracht und polymerisiert. Als Wunschfarbe wurde zusammen mit der Patientin die Farbe A2 ausgewählt und anschliessend die korrespondierenden Dentin- und Schmelzmassen verwendet. Um einen harmonischen Übergang zwischen Restauration und bestehender Zahnhartsubstanz zu schaffen, wurde eine „invasivere“ Composite-Schichttechnik angewandt. Mit flammenförmigen Finierdiamanten (60 µm belegt, rot kodiert) wurde eine mamelonähnliche Morphologie in die Zahnhartsubstanz eingebracht (Abb. 3 und 4). In diese Ver-

„Die weitere Schichtung mit entsprechenden Dentin- und Schmelzmassen kann mithilfe eines Silikonschlüssels oder mit einer transparenten Folie erfolgen.“ tiefungen wurden neben Dentinmasse äusserst fein dosierte Effektmassen wie „Trans“ und/oder „Opal“ aufgetragen (Abb. 5). Im vorliegenden Fall wurde „frei Hand“ unter Berücksichtigung der Bipupillarlinie und des Unterlippenverlaufs modelliert (Abb. 6). Am Ende der Behandlung konnte ein für alle Beteiligten zufriedenstellendes Ergebnis erreicht werden (Abb. 7).

Patientenfall 2 Bei einer 39-jährigen Patientin waren die zentralen Inzisivi des Oberkiefers durch ausgedehnte Zahnhartsubstanzdefekte in ihren Proportionen stark verändert. Dies führte zu einer

erheblichen Beeinträchtigung des ästhetischen Erscheinungsbilds (Abb. 8). Die Analyse der Proportionen durch die Messung und Berechnung des Breiten-Längen-Verhältnisses ergab 89,9 Prozent. Als bestehende Breite wurden 8,9 mm evaluiert. Um die empfohlene „Idealproportion“ von % zu erreichen, musste die Schneidekante um 2,2 mm verlängert werden (Abb. 9). Als Zahnfarbe wurde A2 ausgewählt und ohne Lokalanästhesie eine mamelonähnliche Struktur in den abradierten Schneidekantenbereich präpariert. In die Vertiefungen konnte Dentinmasse geschichtet und somit mamelonähnliche Strukturen generiert werden. Zwischen die Dentinfinger wurden minimale Mengen

Patientenfall 1 Abb. 1

Abb. 3

Abb. 2

Abb. 1: Ausgangssituation: Generalisierte Zahnhartsubstanzdefekte haben zu erheblichen ästhetischen und funktionellen Beeinträchtigungen mit Verlust der Front-Eckzahn-Führung geführt.

Abb. 5

Abb. 6

Abb. 4

Abb. 2: Ausgangssituation: Die Frontzähne zeigen überwiegend abrasive Defekte mit einer geringfügigen erosiven Komponente. Zwei wichtige Hilfslinien sind bei der Restauration zu berücksichtigen: die Bipupillarlinie (1) und die Unterlippenlinie beim Lächeln (2). Von Letzterer weicht die bestehende Zahnlänge in Form einer negativen Lachlinie (3) deutlich ab.

Abb. 5: Ausgewählte Dentin- (IPS Empress Direct) und Effektmassen wie „Trans“ oder „Opal“ (minimal dosiert) werden in die kleinen Vertiefungen eingebracht. Abb. 3 und 4: Mit einem flammenförmigen Finierdiamanten wird eine mamelonähnliche Morphologie in die Zahnhartsubstanz präpariert.

Abb. 6: Darstellung des Ausmasses der Veränderung. Die Zahnformen werden durch die Applikation von Dentin- und Schmelzmassen „frei Hand“ unter Berücksichtigung der Hilfslinien aufgebaut. Der konkave Verlauf der Lachlinie konnte in einen konvexen Verlauf (positive Lachlinie) überführt werden.

Patientenfall 2 Abb. 7

Abb. 8

Abb. 7: Das Abschlussporträt zeigt die erhebliche ästhetische und funktionelle Verbesserung. Die Zahnproportionen erscheinen nun adäquat und die Zahnlängen (Lachlinie) verlaufen beim Lächeln harmonisch zur Unterlippenkontur.

Abb. 9

Abb. 8: Ausgangssituation (Lippenbild in dynamischer Okklusion): Die zentralen Inzisivi des Oberkiefers haben durch traumatisch-abrasive Einflüsse an Zahnlänge verloren

Abb. 9: Veränderte Zahnproportionen. Das Breiten-Längen-Verhältnis wurde mit 89,9 Prozent errechnet, die Zahnbreite betrug 8,9 mm. Um ein allgemein empfohlenes Breiten-Längen-Verhältnis von etwa 80 Prozent zu rekonstruieren, müssten 2,2 mm Zahnlänge aufgebaut werden.

Abb. 10

Abb. 10: Situation nach Aufbringen der direkten Composite-Restaurationen. Bei der Schichtung wurde analog zum Patientenfall 1 (Zahnfarbe A2, IPS Empress Direct) vorgegangen. Als Effektmasse wurde hier ausschliesslich „Trans“ verwendet (siehe Schichtung der Schneidekante).

Abb. 11

Abb. 11: Abschlussbild in Frontalansicht mit Unterkieferfrontzähnen: Die Restaurationen zeigen eine ideale ästhetische sowie funktionelle Integration in dynamischer Okklusion.

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Anwenderbeitrag Patientenfall 3 Abb. 12

Abb. 12: Ausgangssituation: Junger Patient mit insuffizienten Composite-Restaurationen an den Zähnen 11 und 21. Die Zahnhartsubstanz zeigt extrem ausgeprägte weissliche Einlagerungen in der Schmelzschicht.

der Effektmasse „Trans“ eingebracht. Die weitere Schichtung erfolgte mit den korrespondierenden Schmelzmassen (Abb. 10). Durch die individuelle „Frei Hand“-Schichtung konnte eine natürliche Anpassung an die bestehende Zahnhartsubstanz erreicht werden. Die Anatomie der Frontzähne harmoniert hervorragend mit der dynamischen Okklusion (Abb. 11).

Patientenfall 3 Ein 17-jähriger Patient kam in Begleitung seiner Mutter. Der junge Mann wünschte den Austausch der insuffizienten Composite-Restaurationen an den Zähnen 11 und 21 (Abb. 12). Neben der Auswahl der geeigneten Zahnfarbe war die Nachahmung der weisslichen Einlagerungen in der Zahnhartsubstanz eine Herausforderung. Nach der Rekonstruktion der Zahnform mit Dentin- und Schmelzmassen der Farbe A3 wurden mit einem Feinkorndiamanten leichte Vertiefungen in die Composite-Oberflächen eingebracht und die Malfarbe

Abb. 13

Abb. 13: Abschlussbild: Nach der Rekonstruktion der Zahnform mit Dentin- und Schmelzmassen wurden Vertiefungen in die Oberfläche des Composites eingebracht und die Malfarbe (IPS Empress Direct „honey“) eingelegt. Abschliessend wurde diese mit Schmelzmasse überdeckt und die Restaurationen ausgearbeitet und poliert.

„honey“ des IPS Empress Direct Color-Sets äusserst dünn mit einer zahnärztlichen Sonde aufgetragen. Nach der Polymerisation erfolgten die Überschichtung mit Schmelzmasse sowie die Ausarbeitung der Restaurationen mit Aluminiumoxidsteinen und einseitig beschichteten Ausarbeitungs- und Politurscheiben. Für die endgültige Politur dienten ein Baumwollschwabel sowie Polierpaste (Abb. 13). Erst durch das Angebot der Malund Maskierungsmöglichkeiten des IPS Empress Direct Color-Sets ist es möglich, eine farblich individuelle

Struktur wie im vorliegenden Fall zu imitieren.

Diskussion und Schlussfolgerung Mit modernen Composite-Systemen wie IPS Empress Direct bietet sich dem Zahnmediziner eine ästhetisch hochwertige Möglichkeit der direkten Restauration. In ausgewählten Indikationsbereichen sind diese mit labortechnisch hergestellten indirekten Restaurationen vergleichbar. In einer klinischen Studie zu Frontzahnrestaurationen aus Composite, die zur Re-

konturierung von Zähnen und zum Schliessen von Diastemata eingesetzt wurden, konnte nach fünf Jahren eine Überlebensrate von fast 80 Prozent nachgewiesen werden. Die dabei am häufigsten auftretenden Komplikationen waren kleine Abplatzungen. Angesichts der zahlreichen Vorteile sind direkte ästhetische Composite-Restaurationen im Frontzahnbereich eine echte Alternative zu meist invasiveren indirekten Restaurationsformen. Eine Literaturliste ist auf Anfrage bei der Redaktion erhältlich. ANZEIGE

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Kongress

ITI World Symposium 2014: Der Countdown läuft Implantatspezialisten aus aller Welt treffen sich vom 24.–26. April im Palexpo Genf.

Nur noch wenige Wochen bis zum ITI World Symposium 2014. Das vom Internationalen Team für Implantologie (ITI) organisierte Symposium findet vom 24.-26. April 2014 in Genf statt. Auf die voraussichtlich 5.000 Teilnehmenden aus der ganzen Welt wartet ein vielseiti-

ges Programm. Der Kongress richtet sich an alle implantologisch tätigen Zahnärzte, Chirurgen und Zahntechniker und weist einen starken Praxisbezug auf. Im Zentrum des dreitägigen wissenschaftlichen Hauptprogramms stehen

die Themenblöcke „Digitale Implantologie“, „Prävention und Management von biologischen und technischen Komplikationen“ sowie „Neue Ansätze, Herausforderungen und Grenzen in der Ästhetik“, die von rund 40 der weltweit führenden Ex-

perten auf dem Gebiet der dentalen Implantologie vorgestellt und diskutiert werden. Sämtliche Vorträge basieren auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und auf der ITI-Philosophie evidenzbasierter Behandlungsmethoden. Das ITI bietet al-

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Dr.. Stephen Chen, MDSc, Melbourne (Australien), Vorsitzender wissenschaftliches Programmkomitee.

len Praktikern, die zunehmend mit neuen Produkten, Techniken und Technologien konfrontiert sind, somit eine wichtige Orientierungshilfe für die tägliche Arbeit. Bei der Zusammenstellung des Programms wurde zudem darauf geachtet, dass die während des Symposiums gewonnen Erkenntnisse unmittelbar in die Praxis umgesetzt werden können. Ein Pre-Symposium Corporate Forum, ein Forschungswettbewerb, eine Industrieausstellung und zwei exklusive Abendveranstaltungen ergänzen das Hauptprogramm, das auf Englisch gehalten und simultan in neun Sprachen übersetzt werden wird. Als Keynote Speaker konnte der Schweizer Astronaut Claude Nicollier gewonnen werden, der das Publikum auf den Kongress einstimmen und von seinen Erfahrungen im Weltall berichten wird. „Das ITI World Symposium ist nicht nur eine optimale Gelegenheit, sich über die neuesten Entwicklungen auf dem Gebiet der dentalen Implantologie zu informieren, sondern auch, Kollegen aus aller Welt zu treffen, sich auszutauschen und das persönliche Netzwerk auszubauen“, so Dr. Stephen Chen, Vorsitzender des wissenschaftlichen Programmkomitees. Informationen zum ITI World Symposium 2014 sowie die Möglichkeit sich anzumelden unter: www.iti.org/worldsymposium2014

Kontakt

ITI International Team for Implantology CH-4052 Basel Tel. +41 61 270 83 83 headquarters@iti.org www.iti.org

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Symposium

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„Kann ich Dir eine Spritze geben?“ 2. Interdisziplinäres Symposium des ZZM Zürich: Compliance von Kindern und Erwachsenen.

Wie vermeidet man „verbale Sackgassen?“, Was tun, wenn der Patient nicht mitmacht? Die Patienten Compliance als ein interdisziplinäres Problem standen im Mittelpunkt des interdisziplinären Symposiums am 7. und 8. Februar in der Universität Zentrum in Zürich. Dazu eingeladen haben Prof. Irena Sailer, früher an der Klinik für Kronen- Brückenprothetik, Teilprothetik und zahnärztliche Materialkunde (KBTM) jetzt Direktorin der Division Prothèse Fixe et Biomatériaux“, SMD Genf und Dr. Marc Schätzle, Klinik für Kieferorthopädie und Kinderzahnmedizin (KO/KZM). In Anbetracht der Referenten könnte man von gar von einem interuniversitären und internationalen Symposium sprechen.

ein anderer Arzt oder eine andere Ärztin besser Zugang zum Kind findet. Andernfalls kann die Behandlung verschoben oder notfalls auf Narkose oder Sedierung zurückgegriffen werden. Bei Erwachsenen, so zitiert Staubli eine Studie, liege die Compliance zur Einnahme von Medikamenten übrigens nur bei etwa 50 Prozent, wobei Frauen etwas konsequenter seien als Männer. Dr. Staubli hielt einen sehr guten und unterhaltsamen Vortrag, der für den Praktiker viel Verwertbares zu bieten hatte.

Der Freitag stand im Zeichen der Behandlung von Kindern und Jugendlichen. In diesem Sinne sollte der erste Redner, Dr. Georg Staubli aus der Kinder- und Jugendmedizin vom USZ von seinen Erfahrungen und Notfallbehandlungen sozusagen „direkt von der Front“ berichten. Zunächst definierte er den Begriff „Compliance“ und übersetzte ihn aus dem englischen direkt mit dem Verb „befolgen“. Im weiteren Sinne sollte Dr. Georg Staubli, USZ, mit Tipps aus dem Compliance aber als Mitarbeit und Notfalldienst Erfolg bei Kindern. Motivation zur medizinischen Behandlung verstanden werden. Diese Eigenschaften fehlen Kindern (und oft auch deren Eltern), die zu ihm in den Notdienst kommen. Am Schlimmsten sieht er das bei Kindern bis ins Alter von 5 Jahren, da ist seiner Ansicht nach wenig zu machen; an die Vernunft kann man nicht appellieren. Andererseits kann Staubli zahlreiche Tipps für die erfolgreiche Behandlung geben: zunächst sollte der Patient immer im Mittelpunkt stehen, keine Hektik verbreitet und stattdessen eine möglichst ruhige Atmosphäre geschaffen werden. OberProf. Dr. Frauke Müller, SMD Genf, betonte ste Priorität in der Notfallmedizin die Wichtigkeit der Compliance. hat die Schmerzelimination. Man muss sich genug Zeit nehmen, empathisch behandeln und den kleinen Psychische Patienten mit fester und selbstbeEinflussfaktoren nutzen Ebenfalls sehr interessant für das allwusster Stimme erklären, was man gemeine Verständnis der Compliance machen wird. Denn die Ungewissheit war der Vortrag von Dr. Jutta Marist es, die Angst macht. Dabei steht graf-Stiksrud, Universität D-Marburg. der Nocebo-Effekt im Vordergrund, Sie referierte über die psychologidas heisst, man sollte positiv formuschen Einflussfaktoren bei der Comlieren. Zum Beispiel: „ Jetzt müssen pliance. Schlüssel zur Erkenntnis ist wir Deinen Zahn Schlafen legen, die der Begriff „Selbstwirksamkeit“. Dieser meisten spüren davon fast nichts.“ wird durch die Überzeugung beschrieAnstatt: „ Ich gebe Dir eine Spritze, ben, genügend eigene Kompetenzen das tut fast nicht weh.“ Ähnlich oder (seitens der Patienten) für das Erreigar schlimmer ist es mit „verbalen chen eines Zieles zu besitzen. Diese Sackgassen“, in welche man sich Überzeugung entsteht dadurch, dass schnell mal manövriert hat: Man das Kind während der Behandlung wird mit der Frage, „Kann ich Dir selbst verursachte Erfolgserlebnisse eine Spritze geben?“, kaum auf Zuverzeichnen kann. Das Kind muss spruch stossen. Immer gut sind bei also so behandelt werden, dass es Kindern Ablenkungen, seien es selbst (positive) Erfahrungen machen Witze, Zaubertricks oder einfach ein und für die Zukunft darauf zurückFernseher. In angelsächsischen Längreifen kann. Dies erreichen wir zudern gibt es sogar Spieltherapeuten. nächst durch Ermunterung und Lob. Keinesfalls sollte Hektik oder ZeitAuch im Vortrag von Margraf-Stiksdruck herrschen, komplizierte Geräte rud fallen Schlüsselwörter wie Einfür Verunsicherung sorgen oder gar fühlungsvermögen und Geduld. Sie Ängste schüren. zitierte eine Studie von Olson aus Wenn aber trotz aller Virtuosität dem Jahr 1959, die illustriert, was nichts zu erreichen ist, dann sollte Kinder wollen oder eben nicht wollen. man zunächst versuchen, ob nicht

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Auch dies sind Dinge, die wir nur bieten können, wenn wir uns Zeit und Geduld abverlangen und empathisch behandeln. Dann können wir zum (Behandlungs-) Ziel führen.

Adipöse Kinder öfter non-compliant Dr. Julia von Bremen, Oberärztin Universität D-Giessen und Marburg, hielt ein Referat mit dem griffigen Titel: „Never treat fat children!“ Natürlich können wir uns unsere Patienten nicht aussuchen oder gar diskriminieren. Dennoch ist es Fakt, dass die Fettleibigkeit seit den 1980er Jah-

ten und Schulen ziehen, wundert dies nicht. Und trotzdem warnt er vor einer Rückkehr der Karies in unsere Kindermünder, da die Generation der heutigen Eltern von Kleinkindern wenig „Karieserfahrung“ hat und damit dieses Thema nicht mehr so eindeutig als Gefahr wahrnimmt. Seiner Meinung wichtigste Leitstudie: Weintraub`s Übersichtsstudie aus dem Jahr 2006, die einen Erfolg von 52 – 92 Prozent für Fluoridierung mittels Fluoridlack 2 Mal im Jahr zur Vermeidung von Dentinläsionen bei Kleinkindern (0 - 4 Jahre) verspricht. Auch bei älteren Kindern bleibt die Fluoridierung unsere stärkste Waffe gegen Karies.

Wie Compliance in der KFO überwachen und verbessern? Die anderen Vorträge des Freitags beschäftigten sich mehr mit non-compliance, vor allem in der Kieferorthopädie. Im Grunde ist es einfach: wenn die Kinder ihre Apparaturen nicht tragen, dann müssen sie durch festsitzende Geräte oder Überwachung zur gewünschten Tragezeit hingeführt werden. So verfolgte beispielsweise Dr. Luca Dr. Luca Signorelli, Zürich, wie Compliance in Signorelli, Kieferorthopäde in Zürich, der KFO überwachen? den Ansatz, in einen Headgear einen Chip zu integrieren, der die Tragezeit über auftretende Kräfte dokumentiert. Um Betrugsversuche zu erschweren hat er in seinem „Smartgear“ einen Temperaturfühler eingebaut. In den üblichen Kontrollsitzungen kann er dann die tatsächliche Tragezeit über Einsicht in die Chipdaten auswerten. Seine präsentierten Studien zeigen auf, dass diese Idee zwar nicht neu ist, dennoch hat er mit eigenen Studien neue und wichtige Erkenntnisse gewonnen. So konnte er durch die Untersuchung des Schlafverhaltens (eines Probanden) sehen, dass selbst artige Kinder sich nachts des HeadDr. Giorgio Menghini, ZZM Zürich, warnte vor gears unbewusst entledigen und sogar der Rückkehr der Karies. ebenfalls unbemerkt wieder anlegen. So können trotz vorhandener Comren doppelt so häufig vorkommt und pliance auch schwache Netto-Tragees gibt weltweit mittlerweile 40 Milzeiten zu Stande kommen. Es sei an lionen adipöse Kinder, Tendenz weiter dieser Stelle also vor falschem Tadel steigend. Zusammenhänge zwischen gewarnt. BMI (body mass index) und Diabetes Ähnliche Möglichkeiten bietet der und auch Knochenstoffwechsel sind TheraMon® Chip über welchen der bekannt. Anhand von Studien belegte Kieferorthopäde Dr. Fritz Byloff, aus von Bremen, dass adipöse Kinder A-Graz und Ing. Gerhard Gschladt nicht mit non-compliance gleichzuaus D-Hagelsberg berichteten. Dieser setzen sind, dennoch ist deren MitarChip bietet mit winzigen Abmessunbeit schlechter und so der Behandgen ebenfalls perfekte Überwalungserfolg schwerer zu erreichen, chungsmöglichkeit (Temperaturerfasausserdem ist die Rezidivrate höher. sung, Messungen im 15-Minutentakt, 100 Tagen Speicherkapazität) und Vor Rückkehr der lässt sich in jegliche Apparatur einKaries gewarnt arbeiten. Weit positiver gestaltete sich der VorUnd wenn auch mit der Überwachung trag von Dr. Giorgio Menghini, ZZM des Patienten keine notwendige TraZürich: Er kann eine sehr gute Comgezeit erreicht wird, so bleiben für pliance und Mundhygiene der Züriden Nichtkieferorthopäden etwas cher Kinder belegen und bescheinigt martialisch anmutende Mittel: den Kindern in seiner Obhut im inWie etwa die „Herbstscharniere“, woternationalen Vergleich sogar Weltmit sich eine schlechte Patientenmitspitze! arbeit durch feste Verankerung im Betrachtet man die Bemühungen, die Mund praktisch erzwingen lässt. Darin der Schweiz bezüglich Prophylaxe über referierte Dr. Björn Ludwig; Kieschon bei Mütterberatungen getroffen ferorthopäde aus D-Traben-Trarbach werden und die sich wie ein roter Faund überzeugte mit zahlreichen Fälden durch Kinderkrippen, Kindergärlen, wie potent dieses Mittel ist und

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wie gut damit eine kieferorthopädische Therapie vorangebracht werden kann. Ebenso effektvoll sind Gaumenimplantate Dr. Michael Hänggi, Kieferorthopädie, Basel) oder der „Distalizer“ von Dr. Luis Carrière aus EBarcelona.

Extremklettern zum Einstieg Am Samstag standen die Erwachsenen und deren Compliance im Fokus: Zum Aufwachen hielt Extrembergsteiger Ueli Steck einen faszinierenden Vortrag. Dessen Blickwinkel auf das zentrale Thema Compliance hat wenig mit Motivationsproblemen zu tun, es sei denn, er gönnt sich nach übermenschlichen Taten eine Auszeit zur Regeneration. Seine extraoralen Bilder und Leistungen aus der globalen Bergwelt stehen in schmerzlich krassem Gegensatz zu unserem intraoralen engen Alltag...

Patienten einbeziehen Dr. Goran I. Benic, ZZM Zürich kommt in punkto Compliance und Mundhygiene beim erwachsenen Patienten schnell auf den Punkt! Der Patient muss selbst die Verantwortung für seine Behandlung übernehmen. Dem Zahnarzt/der Zahnärztin obliegt es aufzuklären, den Patienten in die Behandlung einzubeziehen, zu ermutigen und zu begeistern. Dafür - betont Benic – muss sich der Behandler auch in der Literatur auskennen. Für ihn ist das synoptische Behandlungskonzept unumgänglich. Für die Aufklärung nimmt er sich viel Zeit und formuliert zusammen mit dem Patienten das Behandlungsziel. Damit entsteht Klarheit über die bevorstehende Behandlung und deren Ziele und man kann zu dem Patienten eine Beziehung aufbauen. Diese ist ebenso wichtig für den einzuhaltenden Recall.

Auf den richtigen Ton kommt es an Die entsprechenden Werkzeuge für den Beziehungsaufbau lieferte Joachim W. Tettenborn Rorschacherberg. Der Kommunikationstrainer spricht von individuellen Kommunikationswerkzeugen für den individuellen Patienten. Die Währung in dieser Kommunikation ist das Vertrauen. Und Vertrauen gewinnt ein Arzt im Verhältnis zum Patienten durch die Formel mit den 3 „A“s: Authentizität, Achtsamkeit und Anpassungsfähigkeit. Diese Anschau-

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Symposium

Dr. Ullrich Teuscher, ZZM, Kl. II: Behandlungsschritte, Indikationen, Geräte.

Dr. Michael Hänggi, Basel, Gaumenimplantate bei mangelhafter Compliance.

Dr. Philipp Sahrmann, ZZM Zürich, Mundhygienekonzepte bei Erwachsenen.

Dr. Goran Benic, ZZM Zürich, synoptisches Behandlungskonzept unumgänglich.

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ung ist dem NLP (= Neurolinguistischen Programmieren) entlehnt. Tettenborn trug sehr griffig und einleuchtend vor, indem er kleine Versuche, Floskeln und Merksprüche einbrachte. So fragt er uns provokativ: „Was hört sich besser an? Setzen Sie sich mal hin! Oder: Bitte, nehmen Sie Platz?“ Oder er fragt noch kritischer, ob wir eine Wohlfühlpraxis führen oder eine Fabrikabfertigung unterhalten? Er machte darauf aufmerksam, dass der erste Eindruck prägt und der letzte Eindruck bleibt. Auch ist er sicher, dass nur durch ausführliche Aufklärung und Besprechung auf Augenhöhe, der Patienten zur Behandlung und Mitarbeit motiviert werden können. Natürlich sollte man sich darüber im Klaren sein, dass nur der Information erhält, der auch zuhört. Wer dies tut und auch Wörter und Formulierungen des Patienten übernimmt, kann diesen für sich gewinnen. Und auch er sprach über den Nocebo-Effekt. Es muss positiv, konstruktiv und aktiv formuliert werden. Man sollte Missstände nur beschreiben, nicht bewerten und verneinende Formulierungen vermeiden. Die häufigsten Fehler zeigte er auch auf: Oft gehen wir davon aus, dass der Patient ein gutes Vorwissen mitbringt, was selten der Fall ist. Einen weiteren wertvollen Exkurs über das Thema Lerntypen machte er auch mit uns. So lassen wir uns alle in verschiedene Gruppen einteilen: Auditive oder visuelle Lerntypen und Machertypen. Finden wir im Laufe einer Unterhaltung heraus, welcher Gruppe unser Patient angehört, so wissen wir vielleicht, warum der visuelle Typ auch nach dem dritten Gespräch nichts verstanden hat und wir besser unsere Anschauungsmodelle zücken sollten. Zur Veranschaulichung fasst er zusammen: „Gesagt ist nicht gehört, gehört ist nicht verstanden, verstanden ist nicht einverstanden!“

Parodontitis Patienten in die Verantwortung nehmen Auch die Vorträge von Dr. Philipp Sahrmann, ZZM Zürich, der für Prof. Patrick Schmidlin eingesprungen ist und Dr. Christoph Ramseier, zmk Bern, der auch das Referat von Prof. Nicola Zitzmann übernahm, Prof. Joachim Obwegeser, USZ Zürich und Prof. Frauke Müller, SMD Genf, brachten einhellig auf den Punkt, dass es Compliance braucht. Abgesehen von der direkten Mitarbeit bei der Behandlung seitens der Patienten ist für den Langzeiterfolg unabdingbar, dass gute Mundhygiene betrieben und nicht geraucht wird sowie die Nachkontrollen eingehalten werden. Ein „Parodontitis-Patient“ zum Beispiel, muss seine Krankheit akzeptieren und diese mit besserer

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Symposium

Dr. Christoph Ramseier, zmk bern, Wahrscheinlichkeitsrechnung für den Recall.

PD Dr. Dominik Ettlin, ZZM Zürich, was tun, wenn der Patient nicht will?

In der Wandelhalle trafen sich die Teilnehmer zur Pause und für die Ausstellung.

Den Zuhörern wurde ein anregendes und interdisziplinäres Programm geboten.

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Mundhygiene permanent selbst bekämpfen. Die Redner legten zahlreiche Studien vor, um die Wichtigkeit des Recalls zu untermauern (Axelsson 2004, Steenberghe 1993, Rocuzzo 2010, Wilson 1984, u.a.). Einzige Entschuldigung darf es sein, wenn ein multimorbider oder geriatrischer Patient dringendere Probleme als zahnmedizinische hat.

Komplexe Patienten mit komplexen Problemen Und dennoch gibt es die Patienten, deren Mitarbeit wir nicht gewinnen können. PD Dr. Dominik Ettlin, ZZM Zürich beleuchtete die Problematik der chronischen Schmerzpatienten. Sicher haben wir es alle schon erlebt, dass wir uns selbst eingestehen müssen, dass wir bei der Behandlung dieser Patienten mit unserem Latein am Ende und schlicht überfordert sind. Meistens überweisen wir verlegen zum Neurologen. Basis für das Verständnis dieser Patienten ist, dass Somatik und Emotion beim chronischen Schmerzpatient gekoppelt sind, so dass wir Ihnen mit gängigen Therapiemethoden nicht aus ihrem Leiden heraushelfen können. Als einzige Therapieformen zur Hilfe, einen Ausweg aus der Krankheitsüberzeugung zu finden, stehen Entspannungs- und Psychotherapie zur Verfügung. Der Patient selbst muss sich aus dem Teufelskreis entkoppeln, womit wir wieder einmal zu Selbstverantwortung und Selbstwirksamkeit gelangten. An die Zuhörer gewandt sagte PD Ettlin: „Es gibt keine schwierige Patienten sondern komplexe Patienten mit komplexen Problemen“.

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Alles in allem haben die Anwesenden einen sehr bereichernden Kongress erlebt, von dem sich vieles mit in die Praxis nehmen liess. Fotos: Johannes Eschmann, Zahn Zeitung Schweiz

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Fokus Prothetik

Brückenkonstruktion im Oberkiefer-Frontzahngebiet Anwenderbericht von Dr. Steffen A.Wolf mit Straumann® Standard Plus Narrow Neck CrossFit® (NNC) Autoren

Dr. med. dent. Steffen A. Wolf M.Sc (DGI) DE-38820 Halberstadt praxis@zahnimplantate-wolf.de www.zahnimplantate-wolf.de Praxislabor ZTM David Szymanska

Ausgangssituation In der Praxis stellte sich eine 67jährige Patientin zur Implantatberatung vor. Anamnestisch ergaben sich Auffälligkeiten, hevorzuheben war eine Allergie auf Dentalmetalle. Die prothetische Versorgung in der zu betrachtenden Region bestand zurzeit aus einem insuffizienten Kronenblock im Frontzahngebiet korrespondierend mit einem Geschiebe-Monoreduktoren-Kombinationszahnersatz. Ein erheblicher Lockerungsgrad der Pfeilerzähne im Frontzahngebiet war feststellbar (Abb. 1). Die Prognose für eine konservative Neuversorgung war als äusserst schlecht einzuschätzen. Im Aufklärungsgespräch wurde durch die Patientin die implantologische Problemlösung favorisiert. Eine Kostenbegrenzung wurde durch die Patientin vorgegeben.

Vorgehensweise Behandlungsplanung. Für eine optimale Beurteilung der Ausgangssituation und der daraus resultierenden Behandlungsplanung wurde nach Bewertung der klinischen Situation die Röntgendiagnostik mittels OPG bei intraoperativer Bewertung des Implantatlagers favorisiert (Abb. 2). Berücksichtigt werden sollte dabei ein minimales chirurgisch-augmentatives Therapiekonzept. Die Planung des operativen Eingriffes sah die Entfernung der nicht erhaltungswürdigen Zähne und Sofortimplantation eines Straumann® Bone Level Implantates in dieser regio vor. In der Prämolarenregion sollten zwei Implantate inseriert werden; im Falle eines hier transversal kompro- mittierten Knochens ist die Knochenverbreiterung durch Bonespreading und die Verwendung zweier Straumann® Standard Plus Narrow Neck CrossFit® Implantate (NNC) aus dem Implantatmaterial Roxolid vorgesehen worden. Die prothetische Versorgung sollte den Anforderungen eines allergenfreien Zahnersatzes entsprechen. Die Herstellung der zahntechnischen Konstruktion sollte im praxiseigenen Meisterlabor mit dem Straumann® CARES® System erfolgen. Chirurgisches Vorgehen. Die Schmerzausschaltung erfolgte adrenalinfrei in Lokalanästhesie mit einmaliger Nachinjektion während des operativen Vorgehens aufgrund

fehlender Vasokonstriktion. Die Extraktion des mittleren und seitlichen linken Schneidezahnes erfolgte komplikationslos. Ein mittiger Kieferkammschnitt bei nur geringer Denudierung des krestalen Knochens wurde ohne seitliche Entlastungsschnitte durchgeführt. Das erwartete transversal reduzierte Knochenangebot wurde deutlich erkennbar; das Bonespreading-Verfahren und die Verwendung zweier NNC-Implantate wurden als Methode der Wahl herangezogen (Abb. 3). Die Vorbereitung der Insertionsstellen in regio der beiden linken Prämolaren erfolgte durch manuell schabenden Knochenabtrag bis hin zur Schaffung eines gleichmässigen Knochenplateaus. Die gewonnenen autologen Knochenspäne wurden später zur Augmentation am Implantat im Bereich des mittleren linken Schneidezahnes verwendet. Nach schonender Aufbereitung des Implantatlagers im Sinne des Bonespreadings (Abb. 4) sowie der finalen Bohrungen für die Implantatkavitäten erfolgte die sorgfältige Überprüfung des aufbereiteten Knochens durch Knopfsonde und Messlehren aus dem Straumann-Chirurgieset. In die kontrolliert intakten knöchernen Strukturen erfolgte nun die Insertion der zwei NNC-Implantate (Abb. 5). In regio des ersten Prämolaren wurde das NNC-Implantat Ø 3,3/H 14/ SLActive® inseriert, die NNC-Einheilkappe mit reduzierter Höhe von 3 mm ist für den Implantatverschluss sowie die primäre Weichgewebskonditionierung verwendet worden. Für

regio des zweiten Prämolaren entschieden wir uns für das NNC-Implantat Ø 3,3/ H 12/SLActive® sowie die identische Verschlussschraube von 3mm Höhe. Nach Beendigung dieses operativen Teilschrittes wurde im Bereich des mittleren Frontzahnes die implantologische Versorgung der Alveole vorgenommen. Es erfolgte die Sofortimplantation eines Straumann® Bone Level Implantates (4,1/10 mit RC-Verschlussschraube 0,5 mm). Die Alveolenwände waren unversehrt, das Implantat stand primär stabil. Für die volumenfüllende Alveolenaugmentation sind die autologen Knochenspäne verwendet worden, die bei der Kieferkammnivellierung im Prämolarenbereich schabend in ausreichender Menge gewonnen werden konnten. Die zu augmentierende Distanz zwischen Implantatkorpus und Alveolenwandung betrug zwischen 1 – 2 mm. Die Augmentation erfolgte in der Vertikalen im Sinne eines Platformswitchings an der Implantatschulter leicht im Überschuss. Die Versorgung der Alveole des seitlichen Schneidezahnes erfolgte durch kollagene Matrix. Der Nahtverschluss führte im Bereich des Frontzahnimplantates zu einer vollständigen Abdeckung des Augmentationsbereiches, die Verschlussschraube lag minimal exponiert ca. 3 mm unterhalb des mukogingivalen Weichgewebes. Der Weichgewebsverschluss an den NNC-Verschlussschrauben unterstützte die transgingivale Einheilung der Implantate (Abb. 6). Intraoperativ

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konnte haptisch sehr gut die unterschiedliche Fixierung der Implantateinbringhilfen bewertet werden (Abb. 7). Für die Beurteilung des postoperativen Behandlungserfolges unter besonderer Berücksichtigung ausreichender periimplantärer Knochenbedeckung wurde ein KontrollDVT angefertigt, auf dem korrekte Implantat-Knochen-Verhältnisse nachweisbar waren. Auf ergänzende Augmentationsmassnahmen konnte somit sicher verzichtet werden (Abb. 8). Die Medikation perioperativ berücksichtigte antibiotisch die Endocarditisprophylaxe, postoperativ erhielt die Patientin Schmerzmittel für einen Tag. Prothetische Versorgung. Nach der Eingliederung eines Interims-Zahnersatzes und der komplikationslosen Einheilzeit erfolgte im Bereich des Frontzahnes die individuelle Gingivaformung. Hierbei wurde durch unseren ZTM laborseits ein RC-Provisoriumssekundärteil mit einem hartpolymerisierenden Kunststoff im Bereich des Weichgewebsprofiles individualisiert und gekürzt (Abb. 9–11), so dass während der stufenweisen Weichgewebskonditionierung der Interimszahnersatz weiter getragen werden konnte. Die Abformung für das individuelle Abutment am Schneidezahn erfolgte mit einem Gingivaformer-synchronen individuellen Abformpfosten auf der Basis eines RC-Abformpfostens. Die NNCImplantate wurden mit den konfektionierten NNC-Abformpfosten in die

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Fokus Prothetik Abb. 13

Abb. 14

Abb. 17

Abb. 18

Abformung eingebunden (Abb. 12). Aufgrund der bestehenden Allergie bei der Patientin ist neben der Entscheidung für Titan-Abutments (Abb. 13) und unter Berücksichtigung

ästhetischer Belange ein Brückengerüst auf Zirkonbasis mit keramischer Verblendung vorgesehen worden (Abb. 14, 15). Die Abutments aus Titan sowie die Zirkonbrücke wurden im

Abb. 15

praxiseigenen Labor durch unseren ZTM im CADCAM- Verfahren mit dem Straumann® CS2-Scanner virtuell konstruiert und durch das Fräszentrum in Leipzig als Gerüst gefertigt.

Abb. 16

Aufgrund des interokklusalen Abstandes entschieden wir uns für die anatomische Kauflächengestaltung in Zirkon, was mit Hilfe der Bearbeitungssoftware des CARES-Systems schon in der Konstruktionsphase optimal vorbereitet werden konnte. Die individuelle Verblendung erfolgte vorwiegend im vestibulären Bereich unter Berücksichtigung der Ästhetik (Abb. 16, 17). In der postoperativen Röntgenkontrolle wurde die korrekte Positionierung der prothetischen Komponenten bestätigt (Abb. 18).

Die ästhetischen Belange in den sichtbaren Bereichen sind bei entsprechender Gestaltung des Emergenzprofiles, der Titanabutments sowie der Zirkonbrücke voll erfüllt worden. Wie in diesem Fall dargelegt, können mit NNC-Implantaten im kompromittierten Knochen bei Berücksichtigung der ästhetischen Zone und unter Einbeziehung CADCAM gefertigter Elemente unterschiedlichen Materials hervorragende Ergebnisse erzielt werden.

Schlussfolgerung

Erstveröffentlichung Starget 2/2013. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung Institut Straumann AG, Basel.

Die Patientin ist mit dem erzielten Ergebnis und dem Verhältnis zu den entstandenen Kosten hoch zufrieden.

Erstklassig mit Top-Referenten Neu und topaktuell ist das Angebot an Keramik-Kursen 2014 der Dentaurum-Gruppe. Erstklassige Referenten präsentieren, was mit ceraMotion® - einer neuen Generation von Verblendkeramik alles möglich ist. ZTM Rainer Semsch aus Münstertal im Schwarzwald stellt ein ästhetisches Konzept für den Front- und Seitenzahn vor und arbeitet mit Voll- und Metallkeramik. In einem weiteren Kurs konzentriert er sich auf UK-Frontzahn-Versorgungen. Vier Frontzähne werden als Brücke gestaltet und so sind auch Ponticgestaltung, Separierschnitt sowie Schichtung im Verbinderbereich wichtige Themen. ZT Hubert Dieker, ZTM Waldemar Fritzler aus Geeste und ZTM Jörg Bies aus Alling zeigen in ihren Kursen wie man schöner, schneller, sicherer und

rationeller arbeitet. Bei diesen Kursen wird sowohl Metallkeramik als auch Verblendkeramik für Zirkonoxidgerüste und Lithium-Disilikatgerüste verwendet. ZTM Björn Meier aus Lauingen demonstriert, dass mit einem gleichbleibenden Schichtkonzept auf unterschiedliche Ausgangssituationen und Platzverhältnisse effizient reagiert werden kann. Keramik-Kurs mit ZTM Rainer Semsch. Desweiteren bietet er unter dem Motto „der Zahn der Zeit“ einen Kurs rum-Gruppe, mit Touch up auf mozum Thema altersentsprechende inderne Weise einen Front- und Seicisale Schichtung bei Frontzähnen tenzahn. an. Live am Patienten arbeiten ZT Kurt Und wer ceraMotion® an nur einem Hofmann aus Crailsheim Nachmittag kennen lernen möchte, und ZTM Haristos Girimit dem gestaltet ZTM Volker Wetzel, nis von Girinis DentalAnwendungstechniker der Dentaudesign in Nagold bei ih-

ren Kursen und garantieren somit einen hohen Praxisbezug. Digital trifft auf Ästhetik. In diesem Kurs stehen zwei Tage Ästhetik pur im Fokus unter der Leitung von Haristos Girinis und ZTM Wolfgang Weisser, gleichzeitig Profi in digitaler Fotografie. Und dies alles ebenfalls direkt am Patienten. Alle Kurse sind praxisorientiert und durch die begrenzte Teilnehmerzahl wird eine optimale Betreuung durch die Referenten gewährleistet. Die Kursorte: Hamburg, Erfurt, München und im Centrum Dentale Communikation (CDC), dem Fortbildungszentrum der Dentaurum-Gruppe in Ispringen.

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Fortbildung Knirschen, Knacken, Kiefergelenk – Was tun?

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Zur Diagnose und Therapie von Funktionsstörungen sprachen Referenten aus der Wissenschaft und Praxis zu diesem oft unterschätzen Gebiet. Was tun mit Kiefergelenkspatienten? Zur Weiterbildung und Update in Sachen Kiefergelenk trafen sich am 25. Januar 250 Zahnärzte im Zürcher Hotel Marriott. Dr. Nils Leuzinger, Fortbildung Rosenberg, hatte ein buntes Spektrum an Referenten aus dem Inund Ausland eingeladen. Es wurden medizinische, wie auch versicherungstechnische Aspekte behandelt.

Nur mit guter Diagnose zur Prognose

Dr. Dr. Marc Baltensperger,

PD Dr. Dominik Ettlin,

Prof. Dr. Jens Türp,

Den Anfang machte PD Dr. Dominik Privatpraxis Winterthur. ZZM Universität Zürich. UZM Universität Basel Ettlin, ZZM Zürich. Er stellte korrekterweise die Diagnostik vor die Therapie mann, Kantonsspital Winterthur und sche Veränderungen im zentralen auund machte klar, dass nur mit guter Dr. Lukas Müller, Kieferorthopäde, Züditorischen System stattfinden. Ebenso Diagnose auch eine Aussage zur Prorich, vor. Die juvenile idiopathische Arsind auch nicht-auditorische Areale des gnose gestellt werden kann. Sehr häufig thritis kommt bei Kindern unter 16 Jahzentralen und peripheren Nervensyhaben Kiefergelenksproblematiken ren vor und zeigt ein anderes stems von Bedeutung bei der Tinnitunämlich eine gute langfristige Prognose, Krankheitsbild im Vergleich zur typisentstehung. Beim somatosensorischen denn das Kiefergelenk hat extrem gute schen rheumatoiden Polyarthritis beim Tinnitus können Beschwerden durch Adaptationsmöglichkeiten. Womit auch Erwachsenen. Schon im Vorschulalter Muskelkontraktionen im Kopf-Halsbegleich geklärt wurde, dass ein reines kann die erste Diagnose gestellt werreich, kutane Stimulation aber auch Knacken im Kiefergelenk keine Behandden. Ca. 1-2/1000 Kinder in der Druck auf myofasziale Triggerpunkte lungsbedürftigkeit darstellt. ProblemaSchweiz haben jiA, wobei 85% asymausgelöst werden. Die Geräusche selbst tisch ist, dass der Patient oft eine ptomatisch sind. Problematisch ist, dass können durch Modulationen der HWSVeränderung im Kiefergelenk als „Bedie typischen Symptome fehlen und Muskulatur (häufig Reduktion) bzw. drohung“ wahrnimmt, deshalb dem auch kaum Schmerzen auftreten. Als Kiefergelenk-Muskulatur (meist SteiGanzen mehr Aufmerksamkeit schenkt Früherkennungsmerkmal kann die Gegerung der Geräusche) verändert werund somit schon die Grundlagen für lenksteifigkeit bzw. verminderte Beden. Wichtig ist die Einbeziehung eines die Interpretation als „schwere Krankweglichkeit im Kiefergelenk sowie die multidisziplinären Teams (ORL, Zahnheit/Problem“ gegeben sind. Weiterfüheingeschränkte Mundöffnung gesehen medizin, Physio). Mögliche Therapierend kann dann diese wahrgenommene werden. Behandelt werden diese Paansätze gehen von manueller Therapie, Bedrohung zu Angst oder gar Deprestienten wie in der Rheumatologie mit Splints, Lidocain-Infiltrationen über sion führen, obwohl die gesundheitliche lokalen Kortikosteroiden oder systemimyofasziale Triggerpunkt-DeaktivieBedrohung als gering einzustufen ist. scher Gabe von NSAR, MTX und rung und TENS hin zu invasivelektriGrundsätzlich treten KiefergelenksproTNFα-Blockern. Auf orthopädischer schen C2-Stimulationen und Botox-Inblematiken etwa 5x häufiger bei Frauen Ebene werden Schienen und Aktivatojektionen. Man kann laut Studien einen auf und können im Zusammenhang mit ren verwendet. Wichtig ist die frühe, Zusammenhang zwischen Kiefergelenk psychischen Belastungen vermehrt in aggressive medikamentöse Behandund Tinnitus festhalten, weshalb meist Erscheinung treten. lung, weil damit evtl. der Kiefergelenkauch funktionstherapeutische Massbefall verhindert werden kann. Allernahmen in der Hälfte der Fälle zu BesMalokklusion und dings kommt es durch die Therapie oft serung führen. Wichtig ist vor allem mögliche Auswirkungen zu Wachstumsstörungen des UK, weseine frühzeitige Intervention, weil bei Mit Philip van Caille bekam ein belgihalb später dann oft KFO und/oder schon chronischem Tinnitus kaum thescher Osteopath die Möglichkeit, die MKG-Therapie nötig werden. rapeutische Effekte auftreten. Sichtweise der Osteopathie zu schildern. Welches bildgebende Mit TCM behandeln So wird das Kiefergelenk auch als „DyVerfahren wählen? Mit Dr. Sandi Suwanda, ATCM Spital nament“ bezeichnet. Bei Störungen in Über die bildgebenden Verfahren für Zollikerberg, unternahmen die Zuhörer diesem Dynament kommt es zu SymKiefergelenk und Umgebung äusserten einen Abstecher in die traditionelle chiptomen auch in anderen Körperregiosich Prof. Dr. med. Bernhard Schunesische Medizin. Er zeigte, dass im nen, oder umgekehrt, denn die Osteoknecht, Facharzt für Radiologie und Bereich des Kiefergelenkes viele Meripathie bedient sich am Modell Neuroradiologie, Zürich und PD Dr. Dr. diane verlaufen und somit für Be„Tensegrity“ (Ursprung: tension & inteHeinz-Theo Lübbers, ZZM Zürich, in schwerden verantwortlich sein können. grity) für die Erklärung von Zusammeneinem gemeinsamen Referat. Prinzipiell In der TCM bedeutet Schmerz, dass der hängen im menschlichen Körper. Demliefert das OPG eine Übersicht, aber Energiefluss (Qi) in Leitbahnen (Merinach gibt es Zusammenhänge zwischen auch nicht mehr. Problematisch ist, dianen) verlangsamt oder gestoppt ist. Malokklusion und Auswirkungen auf dass es nicht reproduzierbare Bilder lieDurch Stimulation bestimmter Punkte das „untere System“ des Körpers aber fert, und somit schlecht mit der klini(z.B. am Ohr) wird der Energiefluss wieauch können beispielsweise körperliche schen Situation korreliert. Das DVT bieder angeregt. Es gibt Punkte am Ohr, Fehlhaltungen zu Beschwerden im Kietet in der Hartgewebedarstellung hier die sowohl mit Nadeln als auch mit fergelenk führen. Die guten Kompensadeutlich bessere Detailgenauigkeit (aufLaser stimuliert werden können. tions- und Adaptationsmöglichkeiten grund der Schnittgebung), während für Gleichzeitig ist auch die Wahl der Nahdes Gelenks an veränderte Umstände die Weichteile bzw. den Discus das MRI rungsmittel wichtig. Bei Schmerzen sind auch in der Osteopathie bekannt. die einzige Möglichkeit darstellt, degesollte weniger scharf, weniger sauer Jedoch führt ein Überschreiten der Grennerative, entzündliche oder gar neound auch weniger fett gegessen werzen in jedem Fall zu Dekompensation, plastische Veränderungen nichtinvasiv den. Körperliche Ertüchtigung (Qigong, was sich dann in Schmerzen bzw. Funksichtbar zu machen. Prinzipiell ist die Taiji) kann ebenfalls zur Linderung von tionseinschränkungen äussert. klinische Untersuchung und die AbSchmerzen beitragen. Frühzeitige Intervention schätzung der therapeutischen Konsebei Tinnitus Michigan-Schiene und die quenzen richtungsgebend für die Wahl Funktionsmusteränderung Über Ohrgeräusche referierte PD Dr. des bildgebenden Verfahrens. Nach der Mittagspause thematisierte med. Tobias Kleinjung Universitäts-SpiDie juvenile Prof. Jens Türp, UZM Basel, die Michital Zürich. Prinzipiell wird jedes Ohridiopathische Arthritis gan-Schiene. Ihr Ursprung liegt bei geräusch als Tinnitus bezeichnet. Dass auch Kinder von GelenkbeschwerProf. Ramfjord und Prof. Ash (UniverDurchschnittlich ~ 10 Prozent der Beden betroffen sind, und hier in erster sity of Michigan), aber ihr Name völkerung haben Ohrgeräusche. Noch Linie das Kiefergelenk betroffen ist bzw. stammt aus der Publikation von N. Lang immer ist die Ätiologie des Tinnitus sich die Erkrankung hier am ehesten und A. Geering (Bern) von 1978. In den unbekannt. Man weiss heute, dass in zeigt, stellten Prof. Traudel SaurenAugen von Prof. Türp ist die Michigandiesem Zusammenhang neuroplasti-

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Schiene die einzige Schiene, die zur Therapie von Kiefergelenkbeschwerden eingesetzt werden kann. Sie soll alle Oberkieferzähne bedecken, benötigt keine Halteelemente, erzielt in habitueller Okklusion (bei liegendem Patienten) bei jedem Seitenzahn mindestens 1 Kontaktpunkt auf der Schiene, welche sich gleichzeitig und gleichmässig über die Schienenoberfläche verteilen. Gleichzeitig ermöglicht sie ein störungsfreies Gleiten von der habituellen in die zentrische Kondylenposition (freedom in centric). Durch ihre ausgeprägten Führungsflächen im Bereich der Eckzähne wird eine sofortige Disklusion der Seitenzähne bei Lateralbewegungen erreicht (Eckzahnführung). Das Schlüsselwort in der Michigan-Schienen-Therapie lautet „Funktionsmusteränderung“, denn durch die Schiene wird eine Lageänderung des Kiefergelenkköpfchens erzielt, was wiederum Entlastung im Kiefergelenk bedeutet. Voraussetzung dafür ist ein korrektes Zentrikregistrat, welches er beim liegenden Patienten nimmt. Nachkontrollen und eventuelles Nacharbeiten der MichiganSchiene finden 3-5 Tage, sowie 2 Wochen nach Abgabe statt. Dann im ½-jährlichen Recall. Alternative Therapiemittel (NTI-tss, Aqualizer …) sind in seinen Augen nur für akute Behandlungen (starke Schmerzen, eingeschränkte Kieferöffnung, zur Reduktion der EMG-Aktivität der Kieferschlussmuskeln bei Bruxismus), aber nicht dauerhaft, zu verwenden.

Was tun bei Nichtansprechen? Kiefergelenkinjektionen bzw. KG-Spülungen empfiehlt PD Dr. Dr. Astrid Kruse Gujer, Universitäts-Spital Zürich, nur bei Nichtansprechen auf konventionelle Therapien, sozusagen als Notnagel. Hier kann in die Muskulatur aber auch direkt ins Gelenk injiziert werden. Wichtig bei Spülungen ist die gleichzeitige Mobilisation des Gelenkes während bis zu 400ml gespült werden. Allerdings ist der Langzeiterfolg eher fraglich, denn es wurde beobachtet, dass nach etwa 6 Monaten ähnliche Beschwerden wieder auftreten.

Wann invasiv Eingreifen? Bei der Diagnose von Kiefergelenkbeschwerden sollte zwischen Muskel- und Gelenkbeschwerden unterschieden werden. Das Kiefergelenk ist ein sehr bewegliches Gelenk und weist eine hohe Adaptations- und Kompensationsfähigkeit auf. Dr. Dr. Marcus Teschke, Universität DE-Bonn, verwies als Chirurg auch primär auf die konservativen Therapiemöglichkeiten, bevor invasive Eingriffe (Arthrocentese, Lavage oder Arthrotomie) vorgenommen werden. Indikationen für offene Gelenkchirurgie sind Symptome wie Knacken, reduzierte Mundöffnung, sowie Knirschund Reibegeräusche nach mindestens 6- wöchiger erfolgloser konventioneller Therapie und bereits erfolgter Arthroskopie. Ganz klar ist ein Knacken im KG ohne Schmerz oder Funktionsbehinderung (asymptomatische Diskusverlagerung) keine Indikation für eine chirurgische Intervention, zumal ca. 30 Prozent der Bevölkerung dieses Symptom aufweisen. Er zeigte interessante

Für Sie ausgewählte Seminare im im Früh-Sommer 2014 Kongress:Ganzheitliche Zahnmedizin SGZM Schweizerische Gesellschaft für ganzheitliche Zahnmedizin Hintergründe und Alltagskonzepte – Möglichkeiten der Kompetenzenerweiterung Termin: Samstag, 17. Mai 2014 Ort: Hotel Marriott, Zürich Zeit: 09.00 bis 17.00 Uhr Referenten: Dr. med. dent. Markus Güdel, Reigoldswil, Präsident SGZM | Dr. med. dent. Karlheinz Graf, Straubing (D) | Dr. med. dent. Georg Schwarz; Zürich Mitglied SGZM | Dr. med. dent. Christoph Scheidegger, Stein, Mitglied SGZM | Dr. med. dent. Manfred Klein, Vorstandsmitglied SGZM | Dr. med. Ulrike Banis, Bregenz, Fachärztin allg. Medizin/Naturheilverfahren | Dr. med. dent. Urs Weilenmann, Zürich

„Bleaching“ in der Zahnarztpraxis Laut einer Umfrage wüschen sich 80% aller Patienten hellere Zähne. Weisse Zähne sind für viele von uns ein Symbol für Schönheit, Jugendlichkeit, Attraktivität, Lebensqualität und Vitalität. Das Bewusstsein über die Wirkung unseres Erscheinungsbildes hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Mit einem attraktiven Äusseren verbinden wir mehr Erfolg und Selbstbewusstsein. Termin: Dienstag, 27. Mai 2014 Ort: Au Premier, Zürich Zeit: 17.00 bis 21.00 Uhr Referent: Dr. med. dent. Carmen Anding

„Röntgendiagnostik“ Workshop Aufnahmetechnik – Indikation – Befund - Diagnose Die Röntgenaufnahme ist oft entscheidend für Diagnosestellung und nachfolgende Therapie im zahnärztlichen Alltag. Entsprechend wichtig ist es mit den radiologischen Grundlagen, häufigen Normvarianten und Pathologien vertraut zu sein. Dieses Update bietet eine Reflexion der gängigen radiologischen Techniken mit ihren Normbefunden und Varianten. Die wichtigsten Pathologien werden an klinischen Beispielen dargestellt und besprochen. Das aufgefrischte Wissen wird mittels Fallbeispielen gefestigt und Fälle der Teilnehmer werden diskutiert. Termin: Dienstag, 27. Mai 2014 Ort: Au Premier, Zürich Zeit: 17.00 bis 21.00 Uhr Referent: PD Dr. Dr. Heinz-Theo Lübbers, ZZMK der Universität Zürich

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Fortbildung

Bilder über OP-Techniken, macht aber auch auf Probleme aufmerksam (Reankylosen, Wachstumsstörungen, Problematik heterotoper Knochenspende). Sollten Endoprothesen verwendet werden, so ist immer ein kompletter Gelenkersatz (Köpfchen und Pfanne) anzustreben.

verwies dazu auf die Webseite der Schweizerischen Kopfwehgesellschaft www.headache.ch, auf der die aktuellen Empfehlungen aufgeführt sind. Typische Schmerzmedikamente sind Paracetamol, NSAR und Opioide. Leider sind alle auch mit unerwünschten Wirkungen behaftet. Ebenso verhält es sich mit Co-Analgetika (Trizyclika, SNRI und Antikonvulsiva). Bei der Diagnose sind Ungewöhnlichkeiten zu beachten. Sogenannte „red flags“ sind neue bzw. andere Schmerzqualität, plötzliches Auftreten, progrediente und andauernde

Die Pharmakotherapie Bei der Gabe von Schmerzmitteln ist darauf zu achten, immer eine genügend hohe Dosis zu wählen. Dr. med. Andreas Gantenbein, RehaClinic Bad Zurzach,

kers über den Umgang mit „Myo-Patienten“ und zeichnete kein schlechtes Bild. Obwohl diese Patienten oft eine lange Leidensgeschichte aufweisen, vielfach zwischen den behandelnden Ärzten bzw. Zahnärzten hin- und hergeschickt werden, kann man doch mit einem guten Netzwerk (Radiologie, Physiotherapie, ZA, Hausarzt, Psychologie, Neurologie, Chirurgie, zahntechnisches Labor) diese Patienten adäquat und umfassend betreuen. Wichtig ist die Kommunikation mit dem Patient (Aufklärung über Problematiken) als

bzw. durch Manipulation provozierbare Schmerzen, zirkadiane oder posturale Veränderungen, Auftreten bei über 50jährigen und sonstige Auffälligkeiten im Neurostatus. Er stellte die 3 typischen, häufigsten Kopfschmerzarten (Migräne, Spannungskopfschmerz und Cluster-Kopfschmerz) vor. Dazu muss die Trigeminusneuralgie von der Riesenzellarteritis und der Carotisdissektion unterschieden werden. „Myo-Patienten“ in der Privatpraxis PD Dr. Dr. Gerold Eyrich, Lachen, sprach aus der Sicht des Privatprakti-

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auch eine, wenn nötig, wirksame Schmerzmedikation. Bei Zusammenarbeit mit der Physiotherapie ist vor allem auf eine entsprechende Erfahrung und Ausbildung des Therapeuten zu achten. Hier muss in erster Linie auch eine Rückmeldung über Erfolg oder Nichterfolg der Therapie stattfinden. Bei der Anfertigung von Schienen muss sorgfältig und genau gearbeitet werden. Grundsätzlich lässt sich bei guter Praxisorganisation vieles einfach und praxisgerecht durchführen. Eine ausgewogene Balance zwischen konservativen und invasiven Massnahmen sowie den Bedürfnissen des Patienten sind der Schlüssel zum Erfolg.

Wachstumsstörungen Prof. Joachim Obwegeser, UniversitätsSpital Zürich, referierte zum Thema Wachstumsstörungen. Er zeigte, dass das Wachstum im Unterkiefer vom Kondylarknorpel ausgeht und sich die Form des UK während des Wachstums dann adaptiv entwickelt. Harmonisches kraniofaziales Wachstum ist gesteuert durch neurosensorische Induktion, Wachstumspotential und die muskuläre Balance. In erster Linie ist der untere Gesichtsanteil durch Haltungs- bzw. funktionelle Habits beeinflussbar.

Die Leistungspflicht der Versicherer Im letzten Vortrag des Tages beleuchtete Dr. Dr. Marc Baltensperger, Winterthur, die Problematik der Leistungspflicht durch Versicherer. Hier bestehen Schwierigkeiten bei der Zuordnung der Leistungspflichten zu den entsprechenden Artikeln des KVG. Es existieren zwar mit dem KVG-Atlas einige Beispiele und Aufzählungen von leistungspflichtigen Behandlungen, aber leider wird dieser von den Versicherern aber oft ungünstig interpretiert. Der KVG-Atlas hat keinen gesetzlichen Charakter. Grundsätzliche müssen leistungspflichtige Massnahmen den WZW-Kriterien (wirksam, zweckmässig, wirtschaftlich) entsprechen. Ebenso wird zwischen ärztlichen und zahnärztlichen Leistungen unterschieden. Die Michigan-Schiene nimmt eine Sonderstellung ein, da sie eine Leistung mit ärztlichem Ziel darstellt, aber üblicherweise von Zahnärzten appliziert wird. Zusätzlich ist die MichiganSchiene nicht auf der MiGel-Liste aufgeführt, was zu regelmässiger Ablehnung der Kostenübernahme durch den Leistungsträger führt. Die Aufzählungen im KVG haben teilweise abschliessenden Charakter, weshalb hier wenig Spielraum für Diskussion besteht. Er zeigte weitere Beispiele mit teilweise konfusen „Beweisführungen“ der Versicherer, sowie Verweise auf Bundesurteile. Wohl auch deshalb trifft der Spruch, mit welchem der Referent seine Ausführungen beendete „Eine Krankenversicherung ist ohne Rechtsschutzversicherung nur halb so viel Wert“ durchaus zu. Autor

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Medizin

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Die neuen Gerinnungshemmer – was ist wichtig? Immer mehr Zahnarztpatienten sind auf Antikoagulanzien angewiesen. Ein Fortbildungsabend des SZAZ klärte auf. Wegen unterschiedlicher Erkrankungen, künstlichen Herzklappen, Vorhofflimmern, Thrombose und Schlaganfallprävention oder -therapie sind immer mehr Patienten auf Antikoagulanzien angewiesen. Dr. Artur Bernardo, Chefarzt Kardiologie der Klinik Gais in Appenzell Ausserrhoden, sprach über die Auswirkungen der neuen Gerinnungshemmer auf die Therapie und Behandlung in der zahnärztlichen Praxis. Mit 44 Teilnehmern war der Fortbildungsabend am 4. März im Restaurant Rank in Appenzell sehr gut besucht, wie Dr. Lothar Kiolbassa vom Studienzirkel Appenzeller Zahnärzte SZAZ feststellte. Der Referent, Dr. med. Artur Bernardo hatte einen ausführlichen und klar gegliederten Vortrag über ein für Zahnärzte wichtiges Thema „Neue Gerinnungshemmer“ vorbereitet.

Der Referent begann mit den Klassikern, den Vitamin-K-Antagonisten, den Cumarinen, zu denen das bekannte Marcoumar gehört. Diese haben ein sehr enges therapeutisches Fenster und brauchen daher auch ein engmaschiges und regelmässiges Monitoring, um die adäquaten INR (International Normalized Ratio)-Bereiche halten zu können. Als nächstes sprach er über die Schwierigkeiten mit dem Quickwert. Durch ganz unterschiedlich hergestellte Thromboplastine erhält man unterschiedliche Ergebnisse. Die war der Grund warum der vergleichbare INRWert eingeführt wurde. Danach ging der Referent über zu den „novel anticoagulants“-NOACS oder die direkten DOACS und deren aktuellen Indikationen.

Was der Zahnarzt über Gerinnungshemmer wissen sollte, erklärte Dr. med. Arturo Bernardo.

Für Zahnärzte ergeben sich aus den Ausführungen von Dr. Bernardo folgende Massnahmen: Bei normalen chirurgischen Eingriffen werden die Antikoagulanzien nicht abgesetzt. Bei grösseren chirurgischen Eingriffen kann man den INR-Wert mit den NOACS kurzfristig senken. Das Hämorrhagierisiko ist bei zahnärztlicher Chirurgie als gering einzustufen und kann meistens durch lokale Massnahmen beherrscht werden. Voraussetzung sind eine gute Drucktamponade und die Mundspülung mit dem FibrinolyseHemmer Tranexamsäure, zum Beispiel 1 Tablette Cyclocapron® 500 mg/10 ml Wasser, bei den oralen Antikoagulanzien. Diese Massnahme kann eventuell auch bei Thrombozytenfunktions-Problemen angewendet werden. Man sollte ausserdem den Patienten spät einbestellen, um genügend Zeit zur Nachbeobachtung zu haben.

44 Besucher kamen zum Studienzirkel nach Appenzell.

Das Thema beschäftige die Zuhörer, wie sich an den vielen Fragen aus dem Publikum zeigte. Dr. Bernardo hatte Kopien seines Vortrages und Abstracts aus der Literatur vorbereitet. Ein nachahmenswerter Service der rege genutzt worden ist. Beim abschliessenden Buffet, wurde noch lange weiter diskutiert. Dr. Lothar Kiolbassa bedankte sich zum Abschluss bei den Teilnehmern, dem Referenten und dem Sponsor, der Streuli Pharma AG, die durch Key Account Managerin Zija Esati vertreten war. Der nächste Fortbildungsabend findet am Dienstag, 1. April 2014 um 18.30 Uhr im Freihof, Gossau/SG statt. In der Reihe der Curricula der UZM Basel spricht Prof. Dr. Dr. J. Thomas Lambrecht zum Thema: Bisphosphonate, HIV – AIDS und odontogene Kieferhöhlenerkrankungen.

Dr. Arturo Bernardo, Chefarzt Kardiologie der Klinik Gais, sprach über Gerinnungshemmer.

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Dr. Arturo Bernardo, Klinik Gais, Zija Esati, Streuli Pharma AG, Dr. Lothar Kiolbassa, SZAZ.

Wann profitieren Senioren von Trinknahrung und Sondenkost? Schon bei Risiko für Mangelernährung mit der Therapie beginnen! Der Ernährungszustand älterer Menschen kann rasch in Gefahr geraten: Viele essen zu wenig und haben zudem katabol wirkende Krankheiten. Wann muss man eingreifen? Und wie?

Hier droht Schluckstörung Bei geriatrischen Patienten gehen Schluckstörungen meist auf Schlaganfälle oder degenerative neurologische Erkrankungen zurück. Auch Medikamente und eine reduzierte Speichelproduktion infolge Dehydrierung kommen als Ursache in Betracht. Besonders achten sollte man auf:

Wenn bei Senioren das Risiko einer Mangelernährung besteht, sollte direkt eine angemessene Therapie eingeleitet werden. Geht erst einmal Muskelmasse verloren, gestaltet sich der Wiederaufbau ungleich schwieriger als bei Jüngeren. Dies betonen Prof. Dr. Dorothee Volkert vom Institut für Biomedizin des Alterns an der Universität Erlangen-Nürnberg und Kollegen in der aktuellen Leitlinie zur Klinischen Ernährung in der Geriatrie.

Mit Extra-Proteinen heilt Dekubitus schneller Besonders gefährdet sind gebrechliche ältere Menschen (Frailty) oder Senioren mit Schluckstörungen (s. Kasten). Die Experten empfehlen in diesen Fällen Trinknahrung. Sie enthält alle essenziellen Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis und durch ihre höhere Energie- und Nährstoffdichte lässt sich die Zufuhr signifikant – und effektiver als durch zusätzliche Zwischenmahlzeiten – steigern.

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In einer aktuellen Cochrane-Analyse führte Trinknahrung zu einer mittleren Gewichtszunahme von 2,2 %. Dabei wurden 42 randomisierte, kontrollierte Studien mit rund 3’000 Teilnehmern berücksichtigt. Ausserdem belegen Studiendaten, dass der Armmuskelumfang signifikant zunahm. Der verbesserte Ernährungszustand senkte das Risiko für Komplikationen wie Wundheilungsstörungen, Dekubitus, Infektionen oder erneute Klinikeinweisung. Um die Compliance zu fördern, sollte

auf ein abwechslungsreiches Angebot geachtet werden. Ausserdem müssen ältere Menschen oft zur Nahrungsaufnahme aufgefordert werden oder brauchen direkte Unterstützung. Die Experten weisen darauf hin, dass Senioren mit Dekubitus oder hohem Risiko dafür besonders von der proteinreichen Trinknahrung profitieren. Ergänzend können Mikronährstoffe, die zur Wundheilung beitragen, z. B. Zink, Arginin, Ka-

· Veränderungen von Zähnen, Kieferknochen, Mund- und Rachenmuskulatur · schlecht sitzende Zahnprothesen · reduzierte Speichelproduktion · verzögerte Auslösung des Schluckreflexes · reduzierte Sensibilität von Mund und Rachen Wenn eine orale Ernährung noch möglich ist, lässt sich die Energie- und Nährstoffzufuhr durch Konsistenzanpassung oder Trinknahrung erheblich erhöhen (gefahrlos schluckbare Konsistenz genau ermitteln).

rotinoide, Vitamine A, C, E und Ornithin-alpha-Ketoglutarat, nützlich sein. Eine Sondenernährung ist indiziert, wenn die orale Nahrungsaufnahme voraussichtlich länger als drei Tage unmöglich oder länger als zehn Tage unzureichend (< 50 % des Bedarfs) ist. Dabei sollte eine positive Prognose vorliegen, also kein terminales Krankheitsstadium. Beobachtungsstudien zeigten, dass Sondennahrung den Ernährungszustand bei multimorbiden geriatrischen Patienten erhalten oder bessern kann. Der Erfolg der Therapie wird allerdings durch den oft initial reduzierten Allgemeinzustand limitiert. Der grösste Nutzen lässt sich erzielen, wenn eine Besserung oder Stabilisierung der Grunderkrankung zu erwarten ist (z. B. nach akutem Schlaganfall) oder wenn eine Phase ungenügender Nahrungsaufnahme (z. B. bei Depressionen bis zum Wirkeintritt der Medikation) überbrückt werden muss. Bei ausgeprägter Gebrechlichkeit, Bettlägerigkeit oder nicht vorhandener Kommunikationsfähigkeit dagegen scheint der Nutzen sehr fraglich. Die Indikation zur Sondennahrung sollte regelmäs» SEITE 26 sig geprüft werden.

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Fortbildung

Fortsetzung von Seite 25

Ein erstklassiges Implantat weiter verbessern?

Schon drei Tagen Fasten bringen Senioren in Gefahr Alternativ zur Sondennahrung kommt bei vorübergehend eingeschränkter oraler Nahrungsaufnahme auch die parenterale Ernährung infrage. Sie ist zudem indiziert, um kritische Situationen mit geringer Zufuhr und hohem Bedarf (z. B. schwere Durchfälle, Pneumonie mit exzessivem Husten) zu überwinden, schreiben die Autoren. Hohes Lebensalter stellt per se keine Kontraindikation dar. Für die Durchführung ist kein zentraler Zugang erforderlich, die peripher-venöse Verabreichung hat sich als sicher und komplikationsarm erwiesen. Dr. Anja Braunwarth © Medical Tribune

Premiere in Zürich: Das neue Astra Tech Implantat-System™ EV vorgestellt.

Dentsply Implants, lud unter dem Motto: „Join the Evolution!“ ihre Kunden ins Hotel Marriott nach Zürich, um über die Weiterentwicklung des Astra Tech Implantat Systems zu berichten. Überzeugte Anwender des Systems erschienen zahlreich und neugierig, denn es stellte sich die Frage, wie ein hervorragendes Implantat wohl weiter verbessert wurde? Manch einer bangte gar schon um die hervorragenden Eigenschaften des bewährten Systems, doch es herrschte wie immer eine positive und harmonische Stimmung bei Dentsply Implants.

Referenten und Teilnehmer der Podiumsdiskussion (v.l.n.r.): Björn Delin, Vice President Global Marketing Dentsply Implants, Dr. Milos Tomic, Montreux, Dr. Alessandro Mattiola, Wohlen, Prof. Clark M. Stanford, Universität Iowa (USA), Prof. Christoph Hämmerle, ZZM Zürich und Claude Nusbaumer, Geschäftsführer Dentsply Implants in Yverdon-les-Bains.

Medizin für Sie Physiologische und pharmazeutische Zusammenhänge besser kennenlernen ist das Gebot der Stunde. Deshalb publiziert die Zahn Zeitung Schweiz ab dieser Ausgabe (Seite 25 und 26) regelmässig speziell ausgesuchte Beiträge aus Medical Tribune, der bekannten Fachzeitung für Ärzte. Mehr medizinisches Wissen ermöglicht es Ihnen, Patienten umfassender zu beraten. Die Erforschung und klinische Anwendung neuer Wirkstoffe und Therapien erweitern das Wissen. Daher ist auch für Zahnärzte wichtig zu wissen, was es neues gibt. Für Ihre Patienten und für Sie persönlich. Wir freuen uns auf Ihre Anregungen für die neue Rubrik „Medizin“ Ihre Redaktion Zahn Zeitung Schweiz

Björn Delin, Global Marketing Manager, Dentsply Implants, Claude Nusbaumer, Geschäftsführer Schweiz von Dentsply schilderte die Entwicklung des Astra Tech Implantat Systems. Implants begrüsste über 85 Anwender.

Dr. Alessandro Mattiola, Wohlen berichtet in der Podiumsdiskussion über erste Praxiserfahrungen.

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Dr. Milos Tomic, Montreux, hat das neue Implantat schon für Prof. Christoph Hämmerle, ZZM Zürich, moderierte und grössere Versorgungen eingesetzt. fühlte den Teilnehmern dabei „auf den Zahn“.

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Nr. 2/2014 · 2. Jahrgang

REFERENTEN Prof. Dr. Dr. Wilfried Engelke Prof. Dr. Ashish Kakar Prof. Dr. Walter Lückerath Prof. Dr. Else Marie Pinholt Prof. Dr. Dr. Erich Wintermantel PD Dr. José Gonzales PD Dr. Dr. Claude Jaquiery Dr. Leonardo Vanden Bogaerde Dr. Antonio Flichy Dr. Ernst Fuchs Dr. Dr. Karl-Heinz Heuckmann Dr. Mario Kirste Dr. Minas Leventis Dr. Jaroslaw Pospiech

Prof. Clark M. Stanford, präsentierte die ersten Ergebnisse mit dem neuen Astra Tech Implant System EV.

Und nach der charmanten Begrüssung der 85 Teilnehmer durch Claude Nusbaumer, Geschäftsführer Dentsply IH SA in Yverdon-les-Bains, wurden die Gäste nicht länger auf die Folter gespannt und das Wort an Björn Delin, Vice President Global Marketing Dentsply Implants, weitergereicht. Einführend in die Materie blickte Delin in der Manier nordischen Understatements auf die stolze Entwicklungsgeschichte des Astra Implantat Systems zurück: Stig Hansson`s Ingenieursgenie steht seit 1980 väterlich hinter dem Implantatdesign. Seine konsequente Bearbeitung und Weiterentwicklung führten nicht nur zum wirkungsvollen BioManagement Complex™, sondern auch zur Weiterführung des Erfolges der TXzur jetzigen EV- Generation. Am erfolgreichen BioManagement Complex™ wurde jedoch nichts verändert. BMC ist das Fundament für gesunde Weichteile und den Knochenerhalt um das Implantat. Bis heute gibt es über 700 veröffentlichte Artikel über das Astra Tech Implantat System. Doch damit nicht genug: 2008 wurde mit der Entwicklung des neuen Implantat Systems EV begonnen. Zurzeit läuft eine randomisierte und kontrollierte klinische Multicenterstudie (auch mit schweizerischer Beteiligung), in der 120 Patienten während fünf Jahren beob-

achtet werden. Erste Ergebnisse wurden an diesem Abend vorgelegt.

Primärstabilität und Osseointegration Über diese Neuerungen berichtete Prof. Clark M. Stanford von der Universität von Iowa (USA), der die Studie koordinierte. Sein schöner und übersichtlicher Vortrag beschäftigte sich vorrangig mit Osseointegration und den vorgesteckten Zielen, das Implantat und seine klinischen Eigenschaften weiter zu verbessern. Seine Beobachtungen zur Osseointegration waren sehr lehrreich, so konnte er selbst bei Primärstabilitäten von weniger als 10 Ncm Einheilungserfolg verzeichnen. Er rät von initialer Stabilität grösser als 45 Ncm ab, da er Spannungen an der Kortikalis für Implantatverluste verantwortlich macht. Auch verkürzten Einheilphasen steht er gelassen gegenüber. Aber kommen wir zu den Ergebnissen der Studie:

Implantat jetzt robuster Das Implantat ist durch eine neue, intelligente Innenverbindung und leicht verändertem Design um bis zu 47% (je nach Grösse des Durchmessers) robuster geworden. So kann ein noch kleinerer Durchmesser von 3 mm realisiert werden, ausserdem wurde das Sortiment auch um Implantate mit grösserem Durchmesser und kürzeren (6 mm lang), wie auch

längeren Grössen (bis 17 mm) zur Vollständigkeit erweitert. Das chirurgische Handling ist noch leichter und rascher, die Bohrersequenzen sind vereinfacht und mit sehr schneidenden, formkongruent ineinandergreifenden Abfolgen sicherer und vibrationsärmer. Falls das Implantatlager dennoch nicht gleich für die gewünschte Implantatposition aufbereitet ist, kann es mit zusätzlichen Bohrern wahlweise apikal oder kortikal erweitert werden.

Neue Chirurgie Kits Ein bemerkenswerter Fortschritt sind die neuen übersichtlichen Chirurgie Kits, die es in drei verschiedenen Varianten gibt. Für die unspektakuläre Implantatinsertion liegt nach dem Motto, „less is more“ ein sehr übersichtliches Tray vor. Ebenso wurden die Verpackungen für leichtere Handhabung modifiziert. Das neue Design der Abdruckpfosten ermöglicht nur eine einzige und richtige Position. Der Abdruckpfosten findet beim einschrauben selbstständig seine korrekte Postition. Eine zusätzliche Verbesserung: Die Laborschrauben passen nur auf das Laboranalog und nicht ins Implantat selbst, womit wiederum simpel und genial eine weitere Fehlerquelle eliminiert wurde. Und nicht zuletzt kann man, aufgrund des neuen Rotations-Sicherheits-System, die Implantatkrone in Verbindung mit

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Fortbildung einem Atlantis™ Abutment nur in einer korrekten Position in das Implantat einsetzen.

Einfache Farbkodierung Die neuen prothetischen Schrauben haben in jeder Grösse ein neues funktionales Design (und selbstverständlich wie alle Teile Farbkodierung) erhalten und werden allesamt mit einem Anzugsmoment von 25 Ncm befestigt. Auch die Uni Abutments und das Zirkonabutment wurden verbessert, die Qualität der hauseigenen Atlantis™ Abutments ist unumstritten. Es liesse sich über weitere Details berichten, doch soll an dieser Stelle kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden.

Gute Laune herrschte unter den Anwendern, die sich lebhaft untereinander austauschten.

Interessiert folgte das Publikum dem Vortrag von Prof. Clark M. Stanford im Hotel Marriott Zürich.

Über 80 Anwender wollten mehr über das neue Astra Tech Implantatsystem EV wissen.

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Lebhafte Podiumsdiskussion

Für mich persönlich ist es sehr positiv zu bewerten, dass das Astra Implantat System seinen Erfolg mit Anstand und Intelligenz auf evidenzbasierter Medizin fundamentiert. Ein Hintergrund, der dem Anwender, und allen die es noch werden wollen, den Rücken im Alltag stärkt. www.dentsplyimplants.com Fotos: Johannes Eschmann, Zahn Zeitung Schweiz

Prof. (NL) Dr. Mutlu Özcan, ZZM Zürich, im Gespräch mit Franco Filiberto, Dentsply Implants.

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Auch während der anschliessenden Podiumsdiskussion liessen sich keine negativen Anmerkungen der bisherigen klinischen Anwender Prof. Stanford und der Dres. Alessandro Mattiola, Wohlen und Milos Tomic, Montreux hören, obwohl Moderator Prof. Christoph Hämmerle, ZZM Zürich, ihnen mit der Zielgenauigkeit eines erfahrenen Klinikers kritisch auf den Zahn fühlte.

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Erika Decorges, Dentsply Implants, war für einen herzlichen Empfang der Gäste besorgt.

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NACHMITTAG Extended lecture Dr. Tidu MANKOO Clinical & scientific evidence and concepts in complex implant therapy

Das CHX-Sortiment von CURAPROX ist umfangreich: Spülungen, Zahnpasten und Gels. Die Vorteile: Patienten werden individuell betreut.

Wo ADS® drauf steht, wirkt CHX

Hohe Substantivität Chlorhexidin (CHX) wirkt antibakteriell und verfügt zusätzlich über eine hohe Substantivität: Es bleibt lange dort, wo es wirken soll.

Den Langzeit-Effekt unterstützen

Dank des Anti Discoloration Systems ADS® wird die Plaquebildung gehemmt. Braunverfärbungen und Geschmacksirritationen kommen nur selten vor. Die Wirkung der CHX-Mundspülungen und -Gels wird unterstützt durch CHX-Zahnpasten.

Die Wirkung von CHX kann jedoch durch Sodium Lauryl Sulfat (SLS), ein Tensid, welches in verschiedenen Zahnpasten enthalten ist beeinträchtigt werden. Deshalb ist es sinnvoll, zusätzlich zur CHX-Mundspülung eine SLS-freie Zahnpasta zu verschreiben: Entweder aus dem CURASEPT ADS®-Sortiment oder die Zahnpasta Enzycal von Curaprox.

ziert das Risiko nachoperativer Komplikationen durch Entzündungen.

schmacksirritationen oder Braunverfärbungen der Zähne führt.

Maximale CHX-Kraft, minimale Nebenwirkungen Eine randomisierte kontrollierte Doppelblindstudie aus Italien bestätigt die Wirksamkeit von CURASEPT ADS® 420 mit Hyaluronsäure. Nicht nur erfolgte die Wundheilung bei Patienten nach einem zahnmedizinischen Eingriff deutlich schneller, auch die vollständige Ausheilung des Gewebes (restitutio ad integrum) kam wesentlich rascher zu Stande als mit dem CHXAntiseptikum CURASEPT ADS® 220 ohne Hyaluronsäure. Nachoperative Komplikationen konnten verhindert, der Regenerationsprozess signifikant verbessert werden. Und das bei voller Wirkung des Chlorhexidins und des bewährten Anti Discoloration Systems ADS®, das – im Gegensatz zu den gängigen CHX-Therapien – kaum zu Ge-

Komplettes CHX-System, einfache Anwendung Die neue Mundspülung mit Hyaluonsäure und 0,2% Chlorhexidin komplettiert das bewährte CHXSystem von Curasept. Es umfasst einfach anzuwendende Mundspülungen mit CHX-Konzentrationen von 0,05 bis 0,2%, Gel-Zahnpasten, ein Zahnfleisch-Gel sowie ein 1% Parodontal-Gel mit besonders hoher Substantivität. Alle Produkte sind frei von Sodium Lauryl Sulfat (SLS), das die Langzeitwirkung von CHX beeinträchtigen kann. Kontakt

CURADEN Schweiz AG CH-6011 Kriens Tel +41 41 319 45 50 info@curaden.ch www.curaprox.com

Dr. Tidu MANKOO

Samstag 10. Mai VORMITTAG The Master panel Dr. Kony MEYENBERG

9. BIS 10. MAI 2014 ZÜRICH MEHR INFORMATIONEN UND ANMELDUNG UNTER: WWW.QUINTEVENT.COM/SWISS Location: Zürich Marriott Hotel Neumuehlequai 42 | 8006 Zürich | Schweiz www.zurichmarriott.com Änderungen vorbehalten

Nr. 2/2014 · 2. Jahrgang

Dr. Ueli GRUNDER

Dr. Kony MEYENBERG Limits in treating esthetic deficiencies in natural anterior teeth Dr. Ueli GRUNDER Immediate versus delayed implant placement: current rationale Dr. Ronald JUNG Zirconia implants: current status

Dr. Ronald JUNG

NACHMITTAG The Master panel Dr. Stefan PAUL

Dr. Roberto SPREAFICO

Dr. Stefan PAUL Present & future in esthetic adhesive dentistry (Part I) Dr. Roberto SPREAFICO Present & future in esthetic adhesive dentistry (Part II) Dr. Didier DIETSCHI Present & future in esthetic adhesive dentistry (Part III)

Dr. Didier DIETSCHI

Autoclavable Vista-Tec Das neue sterilisierbare und elegante schwarze Gestell ist da! Vista-Tec ist ein weltweit bekannter Gesichts- und Augenschutz. Die Anwender vertrauen den Schutzschilden von Poydentia schon seit 1989, denn sie bieten eine optimale Funktionalität, ohne die Kommunikation mit dem Patienten zu behindern. Wir freuen uns, dieses bereits breite Spektrum durch das neue autoklavierbare Gestell zu vervollständigen. Die Autoclavable Vista-Tec bietet folgende Eigenschaften und Vorteile: · Autoklavier- und thermodesinfizierbar: Resistenter Hightech Kunststoff, geeignet für Sterilisationsprozesse bis 134° C · Schwarze Farbe: Elegant, modern und farbbeständig · Im Gestell integrierte Clips: Für das komfortable Befestigen des Gesichts- bzw. Augenschutzschildes

· Leichtgewicht: Hoher Komfort, auch nach langem Tragen keine Druckstellen Vista-Tec – das Original ist von Polydentia!

Das autoklavierbare Vista-Tec-Gestell mit Augenschutzschild.

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POLYDENTIA SA CH- 6805 Mezzovico/TI Tel.: +41 91 946 29 48 info@polydentia.ch www.polydentia.ch

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29

Betriebswirtschaft

Die persönliche Finanzplanung ist ein vielschichtiges Thema. So unterschiedlich wie die einzelnen Personen sind, so vielfältig und individuell sind die Lösungen für die Gestaltung der Finanzplanung. Unsere Erfahrung zeigt, dass jeweils verschiedene Fragen zu klären sind. Im hektischen Alltag, der primär von unternehmerischen Herausforderungen geprägt ist, fehlt vielen schlicht die Zeit, sich um ihre persönlichen Finanzen zu kümmern. Dabei ist es wichtig, sich im Hinblick auf einen sorgenfreien Ruhestand frühzeitig mit der Rente von morgen zu befassen. Wir unterscheiden zwischen Finanzplanung und Vorsorgeplanung. Die Finanzplanung verfolgt das Ziel, die Altersvorsorge zu beleuchten und Optimierungsmöglichkeiten für die persönliche Situation zu nutzen. Die Vorsorgeplanung zeigt auf, wie die Absicherung bei Tod oder Invalidität kurz-, mittel- und langfristig aussieht.

Fragen bei der Finanzund Vorsorgeplanung · Wie hoch ist meine AHV- und BVGRente? · Soll anstelle der Rente aus der Pensionskasse nicht besser das Kapital bezogen werden? · Welche Steuerbelastung erwartet mich beim Bezug von Vorsorgegeldern? · Wie wirkt sich die Nachfolgeregelung auf mein Einkommen im dritten Lebensabschnitt aus? · Habe ich alle Massnahmen für eine steueroptimierte Nachfolgeregelung eingeleitet? · Wie können zurückbehaltene Gewinne steueroptimiert ins Privatvermögen übertragen werden?

Phase 1: Private Planung/ Private Bilanz Vor der Planung ist die Ausgangslage zu erfassen. Dabei sind alle relevanten Daten und Unterlagen zusammenzutragen: 1. Säule Staatliche Vorsorge: Der Auszug des individuellen AHV-Kontos zeigt, welche Einzahlungen vorgenommen wurden und ob Deckungslücken bestehen. Eine Rentenvorausberechnung der Ausgleichskasse gibt Gewähr über die projizierte AHV-Altersrente sowie Invaliditäts- oder Hinterlassenenrenten. 2. Säule Berufliche Vorsorge: Viele Zahnärzte haben sich auch als Selbständigerwerbende freiwillig der beruflichen Vorsorge unterstellt. Der BVGLeistungsausweis enthält neben den Leistungen im Alter und bei Erwerbs-

www.zz-s.ch

ausfall auch interessante Daten für die Finanz- und Steuerplanung. Das Vorsorgereglement sowie der individuelle Leistungsplan sind zwingend einzusehen. Obligatorische und überobligatorische Leistungen sowie weitere Gelder auf Freizügigkeitskonti sind zu berücksichtigen. 3. Säule Private Vorsorge: Hier werden einerseits das gebundene Sparen über die Säule 3a und die freie Selbstvorsorge (z.B. Lebensversicherungen) via Säule 3b unterschieden. Andererseits gehören Wertschriftendepots, Liegenschaften, Sparguthaben und weitere Vermögenswerte (z.B. Sammlungen) ebenfalls zur privaten Vorsorge.

Bild © shutterstock.com/kurhan

Persönliche Finanzplanung Selten zu früh – oft zu spät wir im Ruhestand? · Welche Investitionen und grösseren Ausgaben stehen bevor, sind Schenkungen geplant? · Wie steht es mit unserer Gesundheit?

Phase 3: Analyse der Ist-Situation Aus der Ist-Situation zeigt sich, mit welchen Leistungen gerechnet werden kann und ob diese die geplanten Ausgaben zu decken vermögen. Beim Ehepaar Muster könnte das wie folgt aussehen:

Mit der privaten Bilanz wird die IstSituation - ähnlich wie bei einer Unternehmensbilanz - übersichtlich dargestellt.

Im Zentrum der Zukunftsplanung steht der steuer- und ertragsoptimierte Vermögensaufbau. Traditionell werden Steuereinsparungen durch Einzahlungen in die 2. Säule (berufliche Vorsorge)

2012 45’000 50’000 70’000 183’000 1’100’000 -750’000 107’000 40’000 845’000 383’000 1’228’000

Aus der transparent dargestellten finanziellen Situation können sich bereits erste lohnende Optimierungen ergeben. Zudem ist auch sehr spannend, die Vermögensentwicklung über mehrere Jahre zu verfolgen.

Phase 2: Abklärung der persönlichen Bedürfnisse und Vorstellungen Hier geht es um die finanzielle Zukunft mit Berücksichtigung der eigenen Wünsche und Ansprüche: · Wo und wie wollen wir im Alter wohnen? · Ist die Frühpensionierung ein Thema? Oder arbeite ich gar länger? · Welche finanziellen Mittel benötigen

Gestaffelter Bezug der Vorsorgegelder aus der 2. und 3. Säule: Entscheidend ist der Zeitpunkt der Be65 60 28’080 30’000 16’800 2’000 76’880 120’000 -43’120

Phase 4: Massnahmenkatalog erarbeiten

Liquide Mittel Konservative Anlagen Dynamische Anlagen Wert Praxis Immobilien (Kaufpreis) Hypotheken Lebensversicherungspolicen Säule 3a Vermögen BVG Guthaben Gesamtvermögen

Einlagen in die Säule 3a: Hier ist zu beachten, dass die jährlich möglichen Einlagen im vollen Umfang vorgenommen werden. Im Kalenderjahr verpasste Einlagen können nicht nachgeholt werden.

Alter Ehemann Alter Ehefrau AHV Rente BVG Rente Immobilien Ertrag Ertrag Wertschriften Total Einnahmen Ausgaben Vermögensverzehr pro Jahr

In der Gesamtbetrachtung darf die eigene Praxis nicht fehlen. Dabei steht der Unternehmenswert im Mittelpunkt. Je nach Zeitpunkt, in dem die persönliche Finanzplanung erstellt wird, spielt dieser eine mehr oder weniger wichtige Rolle. Je weiter die Praxisübergabe bzw. die Pensionierung entfernt ist, desto grösser ist die Planungsmöglichkeit.

Private Bilanz

Bei einer einmaligen Einlage von CHF 120'000 werden CHF 24'500 Steuern gespart – bei einer Verteilung auf vier Jahre zu je CHF 30'000 beträgt die Steuerersparnis CHF 31'600.

2013 5% 6% 8% 22% 41% 13% 5% 100%

69’000 50’000 64’000 205’000 1’100’000 -750’000 111’000 47’000 896’000 405’000 1’301’000

8% 6% 7% 23% 39% 12% 5% 100%

und Säule 3a (privilegierte Vorsorge) erzielt. Entscheidend sind insbesondere der Zeitpunkt und der Umfang der Einzahlungen. Zudem ist für den Bezug dieser Gelder eine Strategie festzulegen, damit die Besteuerung optimiert werden kann, und dass zu amortisierende Hypotheken fristenkongruent abgeschlossen werden. Einlagen in die 2. Säule (BVG): Bevor solche Einlagen getätigt werden, sind Abklärungen zu treffen – insbesondere, ob Einkaufspotenzial besteht. Solche Einzahlungen sollten gestaffelt vorgenommen werden. Beispiel: Herr Muster hat eine Deckungslücke von CHF 120'000 und das steuerbare Einkommen der Familie beträgt CHF 140'000.

69 64 42’120 36’000 16’800 2’000 96’920 110’000 -13’080

züge. Die im gleichen Jahr getätigten Bezüge werden addiert und gemeinsam besteuert. Beispiel: Herr und Frau Muster haben mehrere Vorsorgegelder von insgesamt CHF 250'000, welche zur Amortisation des Eigenheims eingesetzt werden sollen. Beim Bezug im gleichen Jahr sind Steuern von CHF 18'000 zu bezahlen. Werden die Bezüge jedoch über mehrere Jahre gestaffelt, beträgt die Steuerbelastung nur rund CHF 8'000.

Planung lohnt sich immer! Die persönliche Finanz- und Vorsorgeplanung ist komplex und kann deshalb nur individuell erstellt werden. Immer mehr Personen erkennen deren Nutzen und profitieren gleichzeitig von steuerplanerischen Möglichkeiten. Je nach Konstellation sind weitere Massnahmen angebracht, wie z.B.: · Überprüfung der Rechtsform der inhabergeführten Praxis · Aktive Nachfolgeplanung und Nachfolgeregelung · Gezielter Aufbau von Privatvermögen · Berücksichtigung der AHV als nichterwerbstätige Person · Vorkehrungen für den Fall einer Urteilsunfähigkeit (Vorsorgeauftrag) · Nachlassplanung (Ehe- und Erbvertrag oder Testament) · Risikoabsicherung bei Tod und Invalidität Unsere Fachleute unterstützen Sie gerne bei diesem Planungsprozess. Denken Sie heute schon an morgen, damit es Ihnen übermorgen leichter fällt.

Beispiel gestaffelter Bezug von Vorsorgegeldern

Ehemann

Jahr 1

Jahr 2

50’000 (3a-Konto)

100’000 (BVG)

Ehefrau

Sacha Schärli dipl. Treuhandexperte zugelassener Revisionsexperte Tel. +41 41 818 78 80 sacha.schaerli@truvag.ch

Jahr 3

Jahr 4

Jahr 5

Jahr 6 50’000 (3a-Police)

30’000 20’000 (FZ-Konto) (3a-Police)

Philipp Riedweg Betriebsökonom FH MAS Bank Management dipl. KMU-Finanzexperte Tel. + 41 41 818 77 61 philipp.riedweg@truvag.ch Truvag Treuhand AG | www.truvag.ch mit Geschäftsstellen in: Luzern, Sursee, Willisau und Reiden

Nr. 2/2014 · 2. Jahrgang


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Veranstaltungskalender

6. Swiss Biomaterial Days

Kongresse/Symposien 10. APRIL 2014 | BASEL

Der kleine Trauma-Tag 2014 Thema: Dos and Don'ts nach Milchzahntrauma Referenten: Prof. A. Filippi und OA Dr. G. Krastl, UZM Basel Ort: UZM, 4056 Basel Anmeldung: Lotus Treuhand AG, Reinach Tel. 061 567 47 47 Fax.: 061 567 47 48 info@lotus-treuhand.ch

„Less is more“ Zukunftsorientierte minimalinvasive Konzepte Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, „Less is more“ gilt für viele unserer Patienten. In diesem Sinne haben wir die Themen und Referenten für die 6. Swiss Biomaterial Days ausgewählt, mit dem Fokus auf minimalinvasiven Behandlungskonzepten. Minimalinvasive Chirurgie ist ein Schlüsselelement von weniger invasiven oder nichtinvasiven Behandlungskonzepten. In seinem Vortrag wird Prof. Engelke besprechen, wie ein medizinischer Ansatz – kleine Inzisionen und Endoskopie – in der Oralchirurgie angewendet werden kann. Dr. Kirste, Dr. Leventis und ich zeigen, wie mit Modifikationen chirurgischer oder klinischer Vorgehensweisen zur Erhaltung des Kieferkamms, das klinische Verfahren einfacher und damit die Nebenwirkungen der Behandlung reduziert werden können. Prof. Kakar und Dr. Flichy präsentieren, wie sie mit Sofortimplantationen chirurgische Eingriffe vermindern. Prof. Pinholt beschreibt das periimplantär entstehende Gewebe nach Augmentation mit Knochenersatzmaterialien. Dr. Heuckmann und Prof. Kakar werden darstellen, wie subperiostale Augmentation zum Aufbau des zahnlosen Kieferkamms dienen kann. Dr. Gonzales wird zeigen, welche nichtchirurgischen Ansätze in parodontologischen Behandlungskonzepten für Patienten mit Allgemeinerkrankungen enthalten sind. Mit unserem Kongress möchten wir uns vom Mainstream abheben, bei dem man oft den Eindruck des „mehr ist mehr“ gewinnt. Ich hoffe, unser Programm weckt Ihr Interesse. Es enthält Aspekte, die Ihre praktische Tätigkeit inspirieren werden. Ich freue mich, Sie an den 6. Swiss Biomaterial Days in Luzern zu begrüssen.

Save the date //

„ZZM update“ 23. August 2014 Das Zentrum für Zahnmedizin hat viele Gesichter und Facetten

8. MAI 2014 | RÜSCHLIKON

25 Jahre Biomaterialien in der Schweiz Jubiläumskongress Ort: GDI Gottlieb Duttweiler Institut, Rüschlikon Organisation: Fortbildung Zürichsee GmbH Tel. 044 727 40 18 Fax 044 727 40 19 f.meier@zfz.ch | www.zfz.ch 9.–10. MAI 2014 | ZÜRICH

6th Swiss Symposium on Esthetic Dentistry Thema: Ästhetische Parodontalchirurgie Ort: Hotel Marriott, Zürich Informationen und Anmeldung: www.quintevent.com/swiss 16.–17. MAI 2014 | BERN

International Congress 2014, Academy of Prosthodontics Prof. Dr. Hans-Peter Weber, President „The Academy of Prostodontics“, lädt zum internationalen Kongress in Zusammenarbeit mit der SSRD Ort: Kursaal, Bern Organisation: CCDE, 3011 Bern Tel. 031 312 43 12 | Fax 031 312 43 14 info@ccde.ch | www.ccde.ch 12. JUNI 2014 | ZÜRICH

Von der Parodontitis zur Periimplantitis? Zum Abschied von Dr. Thomas Gaberthüel Ort: Vortragssaal Kunsthaus Zürich Anmeldung: Gemeinschaftspraxis Gaberthüel und Grunder Fax 044 391 89 20 | g-gzahnaerzte@bluewin.ch

Mit der Veranstaltung „ZZM update“ präsentiert das Zentrum für Zahnmedizin einen Querschnitt durch die Fachbereiche seiner Kliniken und des Instituts für Orale Biologie. Konzipiert ist der Anlass für in der Praxis tätige Zahnärzte aus der Schweiz und dem nahen Ausland, sowie für Assistenzärzte an Universitäten. In spannenden Vorträgen geben Spezialistinnen und Spezialisten praxisbezogen Einblick in ihre aktuelle Forschungstätigkeit und vermitteln aktuelle klinische Konzepte. Das persönliche Kennenlernen und Wiedersehen sollen nicht zu kurz kommen. Im Anschluss an das Vortragsprogramm laden wir Sie über den Dächern von Zürich zu einem Barbecue in geselliger Atmosphäre ein. Nutzen Sie die Gelegenheit, mit Ihren Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch zu kommen. Die Mitglieder der Fortbildungskommission freuen sich über Ihre Teilnahme. Prof. Dr. Thomas Attin ZZM

Vorsitz: Prof. Dr. Walter Lückerath, Universität Bonn

12. JUNI 2014 | BASEL

REFERENTEN

REFERENTEN

Interdisziplinäres Symposium der Kinderonkologie und Kinderzahnmedizin

Prof. Dr. Dr. Wilfried Engelke · Prof. Dr. Ashish Kakar · Prof. Dr. Walter Lückerath · Prof. Dr. Else Marie Pinholt · Prof. Dr. Dr. Erich Wintermantel · D Dr. José Gonzales · PD Dr. Dr. Claude Jaquiéry · Dr. Leonardo Vanden Bogaerde · Dr. Antonio Flichy · Dr. Ernst Fuchs · Dr. Dr. Karl-Heinz Heuckmann · Dr. Mario Kirste · Dr. Minas Leventis · Dr. Jaroslaw Pospiech

Thema: Gemeinsames Projekt oder gemeinsame Zukunft? Ort: Universitäts-Kinderspital beider Basel Anmeldung: Nicole Joho Rasheed, UKBB, Basel Tel. 061 704 19 02 | Fax. 061 704 19 02 | Nicole.joho@ukbb.ch

· Prof. Dr. Thomas Attin · Dr. Beat Wäckerle · Prof. Dr. Thimios Mitsiadis · Prod. Dr. Georgios Belibasakis · Prof. Dr. Dr. Martin Rücker · KD Dr. Dr. Michael Locher · PD Dr. Dr. Bernd Stadlinger · Dr. Nadja Nänni · Dr. Goran Benic · Prof. (NL) Dr. Mutlu Özcan · PD Dr. Dominik Ettlin · Dr. Bruna Ernst · Dr. Philipp Sahrmann · Dr. Tobias Tauböck

ORT

DATUM

28. JUNI 2014 | ZÜRICH

Grand Casino, Luzern

9. bis 10. Mai 2014

Moderne Endodontie in der Zahnarztpraxis

ANMELDUNG

SUNSTAR Degradable Solutions AG | CH-8952 Schlieren Tel.: +41 43 433 62 60 | Fax: +41 43 433 62 61 | event@oemus-media.de

Zahnärztlicher ENDO-Kongress 2014 Ort: Hotel Mariott, Zürich Anmeldung: fortbildungROSENBERG, Pfäffikon Tel. 055 415 30 58 | Fax. 055 415 30 54 info@fbrb.ch | www.fbrb.ch

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ORT

Häldeliweg 2, Zürich, Nähe ZZM 30. OKTOBER 2014 | BERN

Panoramaschichtaufnahme Fernröntgen Volumentomographie Vom Spezialisten

Neue Aspekte der Zahnerhaltung

DATUM

Thema 2014: Zahnerhaltung beim älteren Patienten – ein Symposium fürs ganze Praxisteam Kursleitung: Prof. Adrian Lussi und Dr. Markus Schaffner, zmk bern Ort: Auditorium Ettore Rossi, Inselspital Bern Organisation: zmk bern, Daniela Zeisiger, Bern Tel. 031 632 25 70 | Fax 031 632 98 75 Daniela.zeisiger@zmk.unibe.ch | www.zmk.unibe.ch

Samstag, 23. August 2014

1. NOVEMBER 2014 | BASEL

Carestream CS 9000 C

Der grosse Trauma-Tag 2014

www.rxtech.ch

Nr. 2/2014 · 2. Jahrgang

Unfallverletzungen bleibender Zähne Leitung: Prof. Andreas Filippi , OA Dr. Gabriel Krastl Ort: UZM, 4056 Basel Anmeldung: Lotus Treuhand AG, Reinach Tel. 061 567 47 47 | Fax.: 061 567 47 48 info@lotus-treuhand.ch

ZEIT

9.00 bis 16.30 Uhr ORGANISATION

Universität Zürich Fortbildungssekretariat Michaela Krempl Zentrum für Zahnmedizin, CH-8032 Zürich Tel. +41 44 634 39 75 Fax +41 44 634 43 13 michaela.krempl@zzm.uzh.ch www.zzm.uzh.ch/zahnaerzte/fortbildung.html

11. DEZEMBER 2014 | BERN Jordi Röntgentechnik AG Dammstrasse 70 CH-4142 Münchenstein Tel. +41 (0)61 417 93 93 Fax +41 (0)61 417 93 94

Rund ums Gesicht Midlife-Crisis in der Kiefer-& Gesichtschirurgie Ort: Auditorium Ettore Rossi, Inselspital Bern Organisation: SKG Klinik Inselspital Bern skg@insel.ch | www.skg.insel.ch

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Veranstaltungskalender Save the date //

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Vorankündigungen 2014 Ihr Besuch ist ein MUSS – wie tägliches Zähneputzen…

11. APRIL 2014 | GENF

23. Jahrestagung SGZBB Thema: „Erworbene Behinderungen“ www.sgzbb.ch 21. MAI 2014 | BERN

27. Jahrestagung SGDMFR

DENTAL BERN. 22. – 24. Mai 2014

Ort: Auditorium Ettore Rossi, Kinderklinik Inselspital, Bern www.sgdmfr.ch 22.–24. MAI 2014 | BERN

SSO-Kongress Ort: bernexpo, Bern | www.sso.ch

International

14. JUNI 2014 | OLTEN

SSOS-Jahrestagung

24.–26. APRIL 2014 | GENF

Ort: Hotel Arte, Olten | www.ssos.ch

ITI World Symposium

4.–5. SEPTEMBER 2014 | ZÜRICH

44. Jahrestagung SSP www.parodontologie.ch

SKG Jahrestagung 2014

31. OKTOBER 2014 | ZÜRICH

Jahrestagung SSRD

27.–28. JUNI 2014 | MÜNCHEN (DE)

www.ssrd.ch

Nobel Biocare Symposium D-A-CH

14.-15. NOVEMBER 2014 | BASEL

39. Jahreskongress Swiss Dental Hygienists

Vorschau

www.dentalhygienists.ch

Der Vorstand der Schweizerischen Gesellschaft für Kieferorthopädie SGK freut sich, mit Dr. Farhad Boltchi und Dr. Brody Hildebrand zwei renommierte Referenten aus Texas USA vorstellen zu dürfen.

Ort: BMW Welt, München (DE) Organisation: Nobel Biocare Deutschland GmbH Tel. +49 221 500 85 151 fortbildung@nobelbiocare.com | www.nobelbiocare.com

21.-22. NOVEMBER 2014 | OLTEN

26. – 28. JUNI 2014 | VALENCIA (E)

Jahreskongress SVDA

5. Internationaler CAMLOG Kongress

Ort: Hotel Arte, Olten | www.svda.ch

Thema: The Ever Evolving World of Implant Dentistry Ort: Valencia, Spanien Organisation: CAMLOG Foundation Tel. 061 565 41 00 | Fax. 061 565 41 01 info@camlogfoundation.org | www.camlogfoundation.org

22. NOVEMBER 2014 | ZÜRICH

Jahrestagung SVPR Dr. Brody Hildebrand ist Spezialist für Prothetik und Kieferorthopädie; eine Kombination, die weniger als ein Dutzend Zahnärzte in den USA vorweisen können.

Thema: Knowledge is key. Ort: Palexpo, Genf Organisation: ITI International Team for Implantology Tel. 061 270 83 83 | Fax. 061 270 83 84 events@iti.org | www.iti.org

www.svpr.ch 28.–29. NOVEMBER 2014 | BERN

18.–20. SEPTEMBER 2014 | BERLIN (DE)

ISS-Kongress

Bone & tissue days Berlin

Ort: Kursaal, Bern | www.ccde.ch

Ort: Hotel InterContinental Berlin Organisation: botiss dental GmbH events@botiss.com | www.botiss.com

11.–13. DEZEMBER 2014 | ST. MORITZ

5th Snow Dent Meeting Dr. Farhad Boltchi ist wissenschaftlich und klinisch tätiger Parodontologe mit den Schwerpunkten Behandlungsplanung, Hartund Weichgewebe-Management und Ästhetik. Gemeinsam sprechen sie zum Thema: Interdisziplinäre Zahnmedizin. Abgerundet werden die Vorträge durch Fallpräsentationen. Das ausführliche Kongress-Programm mit weiteren Details und allen Referenten folgt. Die Jahrestagung 2014 wendet sich an Kieferorthopäden und gezielt an Prothetiker und Parodontologen – reservieren Sie sich das Datum für diese aussergewöhnliche Weiterbildung.

Ort: Hotel Suvretta House, St. Moritz Informationen und Anmeldung: www.quintessenz.de/events

Kurse/Workshops 12. APRIL | 1. NOVEMBER | 15. NOVEMBER 2014

Praktische Endodontologie Neue Hilfsmittel in der Endodontie – Step by Step angewendet Referenten: Dr. Béatrice Siegrist Guldener, Dr. Beat Sutter Ort: Praxis Dr. Siegrist Guldener, Bern Anmeldung: Sekretariat Dr. Suter, Bern Tel. 031 382 22 33 19. JUNI 2014 | BASSERSDORF

Schwierige Gespräche gelassen meistern Dr. med. dent. Otmar Kronenberg Präsident SGK ORT

Kursaal Bern, Bern DATUM

Donnerstag, 30. Oktober 2014 bis Samstag, 1. November 2014

Intensivtraining mit Videoaufzeichnung Referenten: Eveline Sievi, Irene Marty Ort: Dema Dent AG, Bassersdorf Anmeldung: Dema Dent AG, 8303 Bassersdorf Tel. 044 838 65 50 | Fax 044 838 65 66 a.wheeler@demadent.ch | www.demadent.ch 9.–14. SEPTEMBER 2014 | MALLORCA

FIRE & OCEAN MALLORCA ZEIT

9.00 bis 16.30 Uhr ORGANISATION

Veronika Thalmann Verbands- & Kongress-Management CH-3011 Bern Tel. +41 31 382 20 00 Fax +41 31 382 20 02 info@veronikathalmann.ch www.veronikathalmann.ch

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Fortbildungswoche Themen: z. B. Röntgendiagnostik, Hygiene, Istrumentenaufbereitung, Endo, Kariesdiagnostik u.v.m. Referenten: Dr. Markus Lenhard, Dr. Frank Emde, Dr. Hanjo Hecker, Dr. Dennis Rottke, Dr. Carmen Anding, Mathias Schmitter Ort: Palma de Mallorca Anmeldung: Martina Kretz, Kaladent AG Tel. 0844 35 35 35 | Fax 044 736 61 54) mkretz@kaladent.ch | www.kaladent.ch

Messe 22.–24. MAI 2014

DENTAL BERN Schweizer Dentalmesse Ort: bernexpo, Bern Informationen: Swiss Dental Events, Ralph Nikolaiski Tel.: +41 41 319 45 85 | Fax: +41 41 319 45 90 info@dentalbern.ch | www.dentalbern.ch Hinweis: Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben im Veranstaltungskalender. Wir bitten unsere Leser um Verständnis.

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Nr. 2/2014 · 2. Jahrgang


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