welle 1/15 Nehmet einander an, wie Christus euch angenommen hat, zu Gottes Lob RÖM 15,7
konnte der Zähler nicht anzeigen, wurde dieser vom Personal für alle auf Null gestellt und man bekam eine neue Chance. Ein schönes Bild für das Leben, wie ich meine. Viele von uns laufen mit einem unsichtbaren Zähler durchs Leben. Und viel Zeit und Energie verbringen wir mit dem Messen und Vergleichen. Geschaut wird, wo der andere besser oder schlechter ist als ich selbst, wo Fehler begangen werden und wie oft, was gelingt und was misslingt. Nicht selten zieht der Zähler den Menschen nach unten, macht ihn klein und niedergeschlagen.
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Der Mensch, den die Kirche den Christus nennt, ist einen ganz besonderen Weg gegangen. Wo er einem anderen Menschen begegnete, hat er den „Zähler“ auf Null gestellt, ist ohne Vorbehalte auf die Menschen zugegangen, egal was andere über sie dachten oder redeten. Die Jahreslosung lenkt unseren Blick auf etwas ganz Besonderes: Wer sich selbst angenommen fühlt, oder besser: wer sich selber annimmt, der kann auch andere annehmen und vielleicht vorbehaltlos auf sie zugehen. Wo uns dies gelingt, uns selbst und andere für einen Moment ganz ohne „Zählerstand“ , einfach nur als Mensch und Mitmensch anzunehmen, da wird die Welt für einen Augenblick zum Himmel und jede und jeder kann dies spüren. Einen herzlichen Gruß zum schon nicht mehr ganz neuen Jahr 2015! ó peter barbian und das team der langau BILD © SHUTTERSTOCK.COM/CHAMELEONSEYE
In der Kleinstadt, in der ich aufgewachsen bin, war das wichtigste Geschäft der Spielwarenladen in der Stadtmitte. Zumindest für mich, und ich glaube auch für viele andere Kinder. Jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit wurde mitten im Laden eine riesige Carrera Bahn aufgebaut auf der gleichzeitig sechs Fahrzeuge gegeneinander antreten konnten. Wir Kinder standen Schlange, um an die begehrten Plätze zu kommen und um gegeneinander anzutreten. Am Start und Zielpunkt war ein Zähler angebracht, der bei jedem Durchlauf mit lautem Klicken den aktuellen Rundenstand jedes Spielers anzeigte. Je mehr ein Spieler in den Rückstand gegenüber den anderen kam, umso mehr Aufmerksamkeit widmete er dem Zähler und je mehr er auf den Zähler achtete, umso schlechter wurde sein Fahrstil. Ein Teufelskreis aus dem es nur ein Entrinnen gab – nach der 99. Runde, denn mehr
interner rundbrief der bildungs- und erholungsstätte langau 86989 steingaden
Vorwort „Sexualität und Behinderung“, das war vor einigen Jahren noch ein weitgehend tabuisiertes Thema. Heute streitet niemand mehr ernsthaft das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderungen ab. Dennoch ist und bleibt das Thema für Fachkräfte, Eltern aber auch für Menschen mit Behinderungen ein schwieriges, weil auch zutiefst ethisches, Thema. Es freut uns sehr, dass wir drei Expertinnen für Gastbeiträge zu dieser Ausgabe gewinnen konnten. Uns ist bewußt, dass wir das Thema nur ansatzweise vorstellen können. Simone Hartmann von Profamilia in Nürnberg zeigt uns den aktuellen fachlichen Diskurs an zwei besonders polarisierenden Schwerpunkten auf: Sexualbegleitungen für Menschen mit Behinderungen und Elternschaft von Menschen mit Lernschwierigkeiten. Sylvia Seider-Rosenlehner nimmt die Sichtweise der Eltern in den Blick und zeigt einerseits sehr authentisch die Schwierigkeit sexueller Bildung in der Familie auf. Andererseits wird in ihrem Artikel deutlich, wie sehr sich Einrichtungen noch immer scheuen, sich diesem Thema konzeptionell zu widmen. Wir haben beide Artikel in einfache Sprache übersetzen lassen. Teresa Lugstein aus Salzburg hat dankenswerterweise sich dem Thema Sexuelle Gewalt an Frauen mit Behinderungen gewidmet und zeigt in ihrem, sehr gut verständlichen Beitrag, die möglichen Wege aus dieser Problematik auf. Ein ganz herzliches Dankeschön an unsere drei Fachautorinnen für die gewinnbringenden Beiträge!
Und schließlich tut sich auch in der Langau Einiges! Darüber berichten Teilnehmer unseres erstmals durchgeführten Wochenendes für junge Eltern, Leitungsteamer berichten von den Herbstfreizeit/en und auch bei dem Angeboten für Väter hat sich was gerührt. Peter Barbian berichtet schließlich noch von den Fortschritten beim Umbau; das in diesen Tagen mal wieder überragende Thema in der Langau! So bleibt uns nur noch Ihnen, liebe Leserinnen und Leser viel Freude bei der Lektüre und ein gesundes und Gutes Neues Jahr 2015 zu wünschen! ó die redaktion — daniel wilms, simone linke
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