Welle | Rundbrief der Langau e.V. | 2/2015

Page 1

welle 2/15

interner rundbrief der bildungs- und erholungsstätte langau 86989 steingaden www.langau.de

Ein kleiner Auszug aus unserem Ostergottesdienst in der Langau Die Frühlingshügel grenzten an das Nebelland – kein Mensch wusste wie das Land aussah, denn es lag immer unter einer dicken Nebeldecke, und wenn ein Mensch die Grenze überschritten hatte, dann wurde er nie wieder gesehen. Deshalb gingen die Bewohner der Frühlingshügel auch Nachts nie auf die Wiesen oder die Felder in der Nähe des Nebellandes, denn sie hatten große Angst, weil schon so viele von ihnen dort verschwunden waren.

Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, wir haben uns in dieser „Welle“ dem Thema „Behinderung in den verschiedenen Regionen der Welt“ gewidmet. Unter welchen Bedingungen leben Menschen und v.a. Kinder mit Behinderung in den verschiedenen Ländern? Wie ist die Versorgung? Wie gehen Familien mit der Behinderung eines Angehörigen um? Wir haben dabei unseren Autoren aber auch die Frage gestellt, was wir in Mitteleuropa von Menschen in anderen Ländern lernen können. Das Thema, was viele Länder eint, ist der direkte Zusammenhang von Armut und Behinderung. Häufig entsteht ein Teufelskreis: Behinderung bedeutet Armut, Armut lässt Behinderung folgen. Dieser Teufelskreis ist oft nur mit Hilfe Dritter zu durchbrechen, wie unsere Interviewpartner und Autoren berichten. Dr. Britta Kellermann berichtet über eine Schule in Ecuador, die vom Weltfriedensdienstes unterstützt wird. Mit Dr. Fadi Alragab konnten wir uns über die Situation in Syrien vor dem Bürgerkrieg unterhalten. Peter Barbian berichtet schließlich über die Situation in Tansania. Außerdem finden Sie in dieser Welle noch ein äußerst aufschlussreichen Gespräch mit Pf. Dr. Mogk, wie sich die Bedürfnisse von Kindern mit Behinderung mit den Bedürfnissen der anderen Gemeindemitglieder verbinden lassen. Und schließlich berichtet Thomas Steinhauser über seine „Sozialisation“ mit dem Langauer Dialog. Vielen herzlichen Dank an alle Autoren und Interviewpartner für die überaus interessanten Beiträge und Gespräche! In diesem Sinne wünschen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser eine spannende Lektüre und einen schönen sonnigen Frühling! ó die redaktion — daniel wilms, simone linke

Eines Tages spielte das fröhliche Kind wieder den ganzen Tag auf den Wiesen mit den Tieren, sie machten Wettrennen und Bocksprünge, flochten Kronen aus Löwenzahn und was weiss ich was für lustige Sachen. Als das Kind nach einiger Zeit müde wurde, legte es sich in die Wiese und schlief ein – selbst die Sonne am Himmel hatte das Kind lieb gewonnen, und als es da so in der Wiese lag, da schenkte die Sonne dem Kind einen Sonnenstrahl. fortsetzung nächste seite

BILD © SHUTTERSTOCK.COM/DENIS KUVAEV

Am äußersten Rand der Frühlingshügel, in einem kleinen Dorf, lebte ein Kind. Es war ein fröhliches und glückliches Kind, das jeder gern haben musste. Seine liebste Beschäftigung war es, in den Hügeln herumzutollen. Sogar die Tiere liebten das Kind und kamen herbei, wenn sie es sahen. Die Hasen rannten mit ihm um die Wette, die Rehe ließen sich den Rücken von ihm kraulen und die Vögel flatterten wild neben ihm her, wenn es durch die Hügel lief.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.