Welle | Rundbrief der Langau| 2/2016

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UNSER THEMA

Selbstbestimmt mit Assistenz leben

FOTO: MARTIN BOWRA/SHUTTERSTOCK.COM

Auch in leichter Sprache!


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Besinnung Fernblick mit Wieskirche Hinterm Wald, vor den Wäldern in den Wiesen die Wies. Fingerabdruck des Himmels der göttliche Daumen war eingefärbt über und über mit Licht. Reiner Kunze

Um die Langau herum gibt es einige sehr beliebte Wege, die von den Gästen gern genutzt werden. Der beliebteste ist vielleicht der Weg über die Litzau in Richtung Wieskirche mit seinen oft spektakulären Ausblicken bis weit in die Allgäuer Alpen. Manchmal in den Mittagspausen, oder auch an schönen Sonntagnachmittagen, kann man kleine Grüppchen beobachten, von denen die einen noch in Richtung Berge schlendern, die anderen bereits wieder auf dem Rückweg sind und wieder andere oben am Feldkreuz sitzen. Während einige angeregt ins Gespräch vertieft scheinen, sind andere ganz still und in sich gekehrt unterwegs. Sie alle gehen den gleichen Weg, so scheint es – doch würden wir sie am Ende fragen, ein jeder würde etwas anderes berichten. Der eine ist von den Bergen beeindruckt, dem andern fallen die vielen unterschiedlichen Blumen in den Wiesen auf, einer nimmt staunend die Stille wahr, die über der Landschaft liegt, dem andern bleibt der Ruf eines seltenen Vogels im Gedächtnis, einer achtet nur auf das Gespräch das er führt unterwegs, ein anderer ist in Gedanken ganz woanders. Sie alle gehen den gleichen Weg, und doch geht jeder seinen ganz eigenen. In unserem Speisesaal liegt ein aufgeschlagenes Buch mit Weisheiten aus Indien. Swami Vivekananda sagt darin: „Dein Weg ist sehr gut für dich, aber nicht für mich. Mein Weg ist gut für mich, aber nicht für dich. Das wahre Wunder ist, wenn wir uns begegnen." Ich finde, das sind schöne Worte für dieses große Geheimnis – sie atmen Freiheit, Wertschätzung aber auch eine Prise Humor. Begegnung die unser Herz und unsere Seele berührt findet dort

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statt, wo wir anerkennen, dass es unterschiedliche Wege gibt von denen keiner so ganz richtig oder so ganz falsch ist. Leben ist Vielfalt, ist Fülle und jeder von uns kann immer nur einen Bruchteil erkennen. Die Einheit in der Vielfalt entdecken wir, wenn wir die Bruchstücke unseres Erkennens zusammentragen. Viele unserer Gäste kommen schon seit Jahren in die Langau. Bei manchen von Ihnen gehört der Weg hinüber zur Litzau zum festen Programm. Sie gehen immer den gleichen Weg, und sind dabei doch nie dieselben. Heraklit sagt: „Wir steigen in denselben Fluss und doch nicht in denselben, wir sind es und wir sind es nicht.“ Was uns in einem Teil unseres Lebensweges ganz wesentlich ausmacht, kann in einem anderen Teil an Bedeutung verlieren und neue Qualitäten kommen ans Licht. Wir sind es und wir sind es nicht. Herzlichen Gruß aus der Langau! ó peter barbian und das team der langau


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Vorwort „Selbstbestimmt mit Assistenz leben“ ist das Thema dieser Ausgabe der Welle. Für Menschen ohne Handicap ist es selbstverständlich, ein Leben nach eigenen Vorstellungen zu führen. Ist jedoch eine Beeinträchtigung vorhanden, kann dies oft nur durch eine Assistenz gelingen. Uns interessierten in dieser Ausgabe der Welle vor allem die zwischenmenschlichen Themen: Wie kann es für Assistenz und Assistenznehmer gelingen, dass ein zweiter Mensch einerseits die Einschränkungen der Behinderung kompensieren soll und andererseits soweit wie möglich in den Hintergrund treten soll, dem Menschen mit Behinderung den „Vortritt“ lassen soll. Ein wahrlich großes Spannungsfeld! Wir freuen uns, dass Sr. Mirjam Ullmann und Sabine Steidle von der Vereinigung Integrations Förderung (VIF) in München uns einen Überblick über die Thematik geben. Phillip und seine Mutter Judith Müller* berichten in unserem Interview über Ihre persönlichen, sehr guten Erfahrungen mit Schulassistenzen. Maria Looße stellt die Angebote des Dominikus-Ringeisen-Werkes rund um die Ambulanten und Offenen Hilfen in einfacher Sprache vor. Patrizia Kubanek, selbst Assistenznehmerin, konnten wir gewinnen, die Vor- und Nachteile im Arbeitgebermodell und als Kundin eines Assistenzdienstes zu schildern. Vielen herzlichen Dank allen AutorInnen und InterviewpartnerInnen für ihre spannenden Beiträge und teils sehr persönlichen Einblicke in ihr Leben mit Assistenz!

Daneben gibt es auch in der Langau einige Neuigkeiten! Diese finden Sie im zweiten Teil dieser Ausgabe. Lassen Sie sich überraschen! So war unsere Gartengruppe aktiv, wir hatten eine sehr nette Klasse der Martinschule Augsburg zu Gast und die Kinder-Oster-Freizeit berichtet von ihrer Jagd auf den Osterhasen. Und zuletzt haben wir in dieser Ausgabe noch ein Rätsel für Sie! Wir suchen für jede unserer Veranstaltungen im Sommer noch viele fleißige Unterstützerinnen und Unterstützer. Wenn Ihr also noch Lust und Zeit habt, spannende und neue Erfahrungen zu machen und in der Langau helfen wollt, dann meldet Euch doch bitte bei Christof Wurth unter teilhabe@langau.de oder per Telefon: 08862/9102-24. Ihr helft uns auch, wenn Ihr Werbung in Eurem Bekanntenkreis, Schuloder Uniumfeld oder auch in Vereinen für uns macht. Gerne könnt Ihr unser neu überarbeitetes Wanted-Plakat oder die Wanted-Postkarte und den Terminflyer bei uns anfordern. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und einen schönen Sommeranfang! ó die redaktion – daniel wilms, simone linke

*Namen geändert

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UNSER THEMA SELBSTBESTIMMT MIT ASSISTENZ LEBEN

Selbstbestimmtes Leben mit Behinderung

Wenn zur Umsetzung dieses Lebenszieles Hilfen nötig sind, ist der Weg dorthin oft von vielen Hindernissen, bürokratischen, organisatorischen und alltagspraktischen Hindernissen begleitet. Betroffene Menschen oder deren Angehörige sehen sich häufig mit einem wahren „Dschungel“ juristischer und administrativer Gegebenheiten konfrontiert, durch den sie sich erst einmal „durchkämpfen“ müssen, bevor die formalen Voraussetzungen und behördlichen Strukturen so zugänglich gemacht werden können, damit eine dem individuellen Bedarf entsprechende Hilfe sowohl finanziell als auch praktisch auf den Weg gebracht werden kann. Zunächst sind Art und Umfang des Unterstützungsbedarfs festzustellen. In der Regel macht hier die Pflegekasse den Anfang. Die Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkasse (MDK) bildet sozusagen die „Basis“ für weiterführende aufzahlende Leistungen – in der Regel – des jeweils zuständigen Sozialhilfeträgers. Hilfebedarfe müssen im Bereich der Pflege (Grundpflege, wie waschen, An- und Auskleiden oder Hilfe bei Toilettengängen), der hauswirtschaftlichen Unterstützung (Nahrungszubereitung, Einkauf, Reinigen der Wohnung etc.) der Eingliederung (Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft; also alle Arten der gewünschten Freizeitgestaltung und kultureller Partizipation); aber auch beispielsweise der gleichberechtigen Teilhabe an Bildungsmöglichkeiten (Schulbesuch, Studium oder Ausbildung) geklärt werden. Auch die sogenannte „Verhinderungspflege“ und zusätzliche Betreuungsleistungen können in Anspruch genommen werden und weitere Bedarfe sicherstellen. Eine umfassende Berücksichtigung aller Lebensbereiche eines Menschen und der damit verbundenen Umsetzung eines möglichst hohen Maßes an Selbstbestimmung bedingt daher in nahezu allen Fällen eine Zuständigkeit mehrerer Kostenträger, eine Vernetzung der jeweiligen Dienstleister für bestimmte Angebote und damit einen oft enormen administrativen Aufwand, um die Zusammenarbeit bzw. die jeweiligen Zuständigkeitsabgrenzung zu klären, um tatsächlich eine weitgehend umfassende Deckung der Einzelbedarfe umzusetzen.

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Viele Menschen sind mit diesen administrativen Anforderungen, die zur Umsetzung eines selbstbestimmten Lebens nötig sind, überfordert und kommen häufig ohne Beratung und Begleitung nicht zur vollen Verwirklichung ihres Lebenszieles. Daher setzen sich Initiativen und Vereine (wie z. B. die VIF) sich dafür ein, dass selbstbestimmtes Leben nicht ein gutgemeinter Wunsch bleibt; sondern dass geschaffene Grundlagen (wie die Behindertenrechtskonvention BRK) oder auch ein inzwischen doch weitgehend bestehender gesellschaftlicher Konsens wie „Inklusion“ nicht „fromme Papiertiger“ bleiben, sondern real in unserer Gesellschaft umgesetzt werden; damit Menschen mit Behinderungen die Gesellschaft – genau wie jeder andere Bürger! – gleichberechtigt leben, ihren Beitrag leisten und die das Zusammenleben „bunter“ machen können. FOTO: MARTIN BOWRA/SHUTTERSTOCK.COM

Selbstbestimmtes Leben ist insbesondere für Menschen mit Einschränkungen bzw. Behinderungen (übrigens jeden Alters) ein hohes Gut. Grundsätzlich ist es natürlich auch ein „Menschenrecht“, das Personen ohne Handicap selbstverständlich und meist unhinterfragt für sich in Anspruch nehmen und im Zuge ihres Erwachsenwerdens Schritt für Schritt aufbauen und in allen Lebensbereichen umsetzen.

Konkret unterstützt die Vereinigung Integrationsförderung VIF e. V. im Raum München bei der Organisation und Durchführung von Krippen-, Kindergarten- und Schulbegleitungen von Kindern mit Behinderung; bietet familienentlastende Dienste an und stellt ebenso für den Bereich der Eingliederungshilfe entsprechende Assistenz zur Verfügung. Weiterführend erhalten die Kunden der VIF – bei Bedarf - Assistenz für Ihren Studien - oder Ausbildungsbesuch und können später die Assistenz, die sie an ihrem Arbeitsplatz benötigen bei uns abrufen. Es werden also sämtliche Bereiche der Bildung und beruflichen Eingliederung über uns abgedeckt. Ergänzend sind umfassende Hilfen für den häuslichen Bereich – also für die Pflege, die hauswirtschaftliche Versorgung und alle Begleithilfen bei uns abrufbar. Es gibt sowohl die Möglichkeit dafür erforderliches Personal über eine Festanstellung bei der VIF zu bekommen oder im Rahmen des sogenannten „Arbeitgebermodells“ selbst Assistenzpersonal im eigenen Privathaushalt anzustellen. In diesen Fällen steht die VIF beratend und unterstützend zur Seite, bietet Lohnabrechnung und organisatorische Hilfen (z. B. bei der Assistenzakquise durch das Angebot der Helfervermittlung) an. Für jede Lebensphase und jeden altersspezifischen Bedarf wird also Hilfe geleistet, um Selbstbestimmung möglichst umfassend umzusetzen; damit Menschen mit Behinderung nicht nur „Pflegebedürftige“ sein müssen! ó sr. mirjam ullmann osb & sabine steidle m.ullmann@vif-selbstbestimmt-leben.de s.steidle@vif-selbstbestimmt-leben.de www.vif-selbstbestimmt-leben.de


FOTO: FRESNEL/SHUTTERSTOCK.COM

UNSER THEMA SELBSTBESTIMMT MIT ASSISTENZ LEBEN

Die Klassenkameraden haben auch einen Gewinn! Positive Erfahrungen eines Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störung mit seiner Schulbegleitung Interview mit Judith und Phillip Müller. Mutter und Sohn heißen in Wirklichkeit anders. Die Familie lebt in einer Kleinstadt in Südbayern. welle: Phillip, magst Du ein bisschen was über Dich erzählen? phillip: Ich bin Phillip, bin 13 Jahre alt und gehe auf die Mittelschule und werde dort begleitet durch Frau K. (Anm. der Redaktion: Schulbegleiterin)

phillip: Frau K. ist im gesamten Schulunterricht dabei. Nur im Fach Wirtschaft brauche ich keine Hilfe. judith: Frau K. hilft Phillip eigentlich immer, die Aufgaben, die er machen soll, zu bewältigen. Weil er da immer wieder Unterstützung braucht, außer in Wirtschaft. Da bewältigt Phillip den Unterricht ganz alleine. Aber trotzdem ist sie dabei. Phillip darf überhaupt nicht ohne Schulbegleitung in die Schule gehen.

welle: Seit wie viel Jahren begleitet Dich ein Schulbegleiter in die Schule? phillip: Seit der ersten Klasse, also seit 7 Jahren.

welle: Und was macht Ihr, wenn Frau K. mal krank ist? judith: Dann darf Phillip nicht in die Schule gehen. Das ist von Schulseite so gewünscht.

welle: Hattest Du zuvor schon einen anderen Schulbegleiter? phillip: Zuerst hatte ich den Johannes. Da gab es noch den Zivildienst, dann hatte ich den Flo. Der war zuerst als Zivi und nachdem der Zivildienst abgeschafft wurde, hat er dann als Bundesfreiwilliger dort gearbeitet. Dann gab es noch die Manu. Und jetzt ist es die Frau K. Sie ist angestellt in Teilzeit.

welle: Wie sehen denn deine Klassenkameraden die Schulbegleitung? Hänseln sie Dich oder ist das für sie mittlerweile normal? phillip: Sie finden, dass die Frau K. auch ihnen ein bisschen hilft: Mich zu verstehen und so.

welle: Sie ist angestellt beim Träger ...? judith: Das ist richtig, aber es könnte auch ein anderer Dienstleister sein. Es läuft nur darüber, da nur diese Angestellten vom Amt akzeptiert werden. welle: Wo hilft Dir denn die Schulbegleitung genau? Was ist die Aufgabe der Schulbegleitung, was ist die Aufgabe der Lehrerin und wo brauchst Du keine Unterstützung? phillip: Frau K. hilft mir dabei, bei der Sache zu bleiben. Und das Gleiche macht auch die Frau M. (Anm. der Redaktion: die Lehrerin), wenn ich arbeiten soll. Die beiden helfen mir, zu arbeiten. welle: In allen Schulstunden oder gibt es auch manche Schulstunden, wo Du mit der Lehrerin alleine bist?

welle: Das heißt, sie haben auch einen Gewinn davon? phillip: Ja judith: Auf jeden Fall! welle: Du hast also noch nie schlechte Erfahrungen mit der Schulbegleitung gemacht? phillip: Nein. judith: Also in der Grundschule das war es offensichtlich. Da waren es ja alle junge Männer. Die Schüler waren alle total begeistert, dass da der junge Mensch da mit im Klassenzimmer war. Am Anfang waren schon ein paar Fragen: Wieso geht der denn da mit? Aber als dann klar war, dass er eine Funktion da hatte und dass andere ihn auch fragen können. Da war es natürlich prima! Die fanden es eigentlich eher toll. welle: Hilft Dir Frau K. auch in der Pause?

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phillip: Ja judith: Wobei sie da nicht neben Phillip sitzt. Sie hat ihn immer im Auge. phillip: Sie isst ihr Brot und ich esse auch mein Brot. Dann gehe ich zum Spielen. Falls ich den Gong nicht höre, holt sie mich. welle: Das heißt, die Schulbegleitung ist eine super Unterstützung für Dich. Du kommst prima mit der Hilfe zurecht. phillip: Ja, mhm! welle: Jetzt haben wir schon ein wenig darüber gesprochen: Phillip hat seit der ersten Klasse Schulbegleitung. Wie kam es denn dazu, dass Phillip eine Schulbegleitung bekam? Im Kindergarten hattest Du noch keine Assistenz, oder? judith: Nein, im Kindergarten noch nicht. Als Phillip so 4-5 Jahre alt war, stand an, zu schauen, was denn bei Phillip los ist. Im Rahmen des Diagnoseberichts haben die Ärzte auch gleich eine Schulbegleitung empfohlen. Damit sind wir dann zum Amt gegangen und haben die Hilfe beantragt und auch sofort und ohne Schwierigkeiten bekommen. welle: OK judith: Ich weiß, das ist nicht selbstverständlich. Ich weiß das von anderen Fällen, aber wir haben die Bewilligung immer sofort bekommen. Auch die Verlängerungen. So haben wir jedes Jahr die Hilfe bekommen. welle: Über das örtliche Jugendamt? judith: Ja, für Phillip ist das Jugendamt zuständig. Ich bin froh und dankbar, dass wir keine Probleme hatten. Obwohl ich oft gehört habe, dass es über das Jugendamt schwieriger ist, als eine Finanzierung über den Bezirk zu bekommen. Aber ich kenne andere Familien, wo es unglaublich schwierig ist. Wo z.B. Stunden gekürzt werden und ähnliches. Also alles sehr seltsam! Wir haben das Gutachten mit der Diagnose „Autismus“ abgegeben und dann war die Sache geklärt. Zwischendurch mussten wir zwei Mal im Jahr einen Antrag stellen. Da tut sich ja nichts. Mittlerweile muss ich nur noch einmal im Jahr einen Antrag stellen. welle: Siehst Du irgendwelche Alternativen, um Phillip die Sondersituation mit einer Schulbegleitung zu ersparen? judith: Wir haben das schon so gestaltet, dass wir gesagt haben, die Schulbegleitung sitzt nicht direkt neben Phillip im Unterricht. Sie ist hinten im Unterricht und arbeitet auf Zuruf und handelt nach Bedarf. Das ist vergleichsweise locker. Wobei es total unterschiedlich ist, wie die Lehrer das handhaben. Bei der jetzigen Lehrerin ist die Schulbegleitung nur für Phillip zuständig. Bei anderen LehrerInnen hat sich die Schulbegleitung in der Klasse bewegt und war zweite Ansprechperson für alle Kinder. Das war dann unauffälliger, auch wenn dies eigentlich nicht erlaubt ist. Ich weiß von anderen Bundesländern, z.B. von Berlin, da müssen sich die Schulen um einen Schulbegleiter kümmern. Der Schulbegleiter ist dann für die ganze Klasse zuständig. Da sitzen dann oft auch mehrere Kinder mit Handicap drinnen. Da ist klar, in dieser Klasse ist ein erhöhter Bedarf. Dann ist es gut, wenn per se eine zweite Person mit drinnen sitzt. Am besten natürlich eine pädagogische Fachkraft, das wäre das Optimale! Das wäre auf den Bedarf bezogen, nicht kindbezogen. Das wäre besser! Und es käme natürlich allen Kindern zu Gute! Der Nachteil an diesem Modell ist

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die Deckelung. Das ist hier anders. Da hat jedes Kind mit Behinderung den Anspruch über das Sozialgesetzbuch. welle: Phillip, weißt Du, ob noch andere Kinder bei Euch in der Schule einen Schulbegleiter haben? phillip: Ich weiß nicht. judith: Ich weiß von der Mittelschule, dass letztes und vorletztes Jahr ein Kind mit Down-Syndrom einen Schulbegleiter hatte. In Moment ist Phillip der einzige Schüler mit Schulbegleitung. welle: Welche Qualifikationen, Kompetenzen muss Eures Erachtens nach ein Schulbegleiter unbedingt mitbringen, damit er in diesem Spannungsfeld gut arbeiten kann? judith: Tatsächlich, es ist ein großes Spannungsfeld!! Die Schulbegleitung ist eigentlich zuständig für das Kind und soll das tun, was die Eltern für das Kind wollen. Gleichzeitig ist die Person aber in der Schule beim Lehrer und muss da zurechtkommen. Das ist natürlich sehr schwierig. Sie verbringt sehr viel mehr Zeit in der Schule mit den Lehrern, als mit den Eltern. Oft passiert es, dass die Begleitung ungewollt instrumentalisiert wird. Da kann es passieren, dass man mehr die Interessen der Schule vertritt, als die des Schülers oder der Eltern. Die Assistenzen brauchen nicht unbedingt fachliche Kompetenzen. Es ist zwar gut, wenn man diese hat, aber man braucht sie meines Erachtens nicht unbedingt. Viel wichtiger sind persönliche Kompetenzen, v.a. Offenheit, eine starke Zugewandtheit einer Person gegenüber, die ein besonderes Thema hat. Innere und emotionale Sicherheit, um einerseits mit einem Kind zurecht zu kommen, das vielleicht nicht einfach ist und andererseits gegenüber Schulleitung und Lehrern selbstbewusst und stark aufzutreten. Und gleichzeitig eine große soziale Kompetenz, die Kinder in deren Gruppengeschehen zu begleiten. Meistens läuft das intuitiv, aber es ist anspruchsvoll. Und daher finde ich es schade, dass diese Arbeit so ein Nischendasein fristet. Das spiegelt sich in der finanziellen Honorierung wieder. Aber es gibt auch keine Supervision oder ähnliches! Das wäre das Mindeste, das den Schulbegleitungen angeboten werden müsste! Aber weder die Honorierung, noch die Eingebundenheit in ein Arbeitsverhältnis, noch die gesellschaftliche Akzeptanz spiegelt das wieder, was die Assistenzen eigentlich leisten. Da müsste sich etwas ändern! Dass die Assistenzen ein anerkannter Beruf werden, mit einer Ausbildung, entsprechenden Vergütung und einer Supervision. Und noch einen Wunsch hätte ich: Eine deutlich Aufstockung des MSD (Anm. der Redaktion: Mobiler Sonderpädagogischer Dienst) wäre im Sinne einer interkollegialen Beratung auf gleicher Augenhöhe für die Lehrer sehr hilfreich. Der Umfang und die Ressourcen sind viel zu knapp, als das der Bedarf gedeckt werden könnte. welle: Phillip, hättest Du noch irgendwelche Wünsche zur Verbesserung! phillip: Nein, alles gut! welle: Vielen Dank Euch beiden für das interessante Gespräch! ó

daniel wilms sozialpädagoge, mba bildungs- und erholungsstätte langau tel: 08862-910213 vaeter@langau.de


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Selbstbestimmt leben: Die Ambulanten und Offenen Hilfen unterstützen Sie dabei! So leben, wie ich es will! Das ist auch der Wunsch von Menschen mit Behinderung. Aber das ist meistens gar nicht so einfach. Viele Menschen mit Behinderung brauchen Unterstützung. Deshalb gibt es an vielen Orten die Ambulanten und Offenen Hilfen. Was sind Ambulante und Offene Hilfen? Ambulante und Offene Hilfen sind verschiedene Angebote für Menschen mit Behinderung und ihre Familien. Zum Beispiel: kostenlose Beratung Familien-entlastender Dienst und Begleit-Dienste Freizeit-Angebote und Reisen Schul-Begleitung Ambulant Betreutes Wohnen ABW Beratung Wir beraten Menschen mit Behinderung und ihre Familien. Zum Beispiel bei Fragen zu Unterstützungs-Möglichkeiten. Wir helfen Ihnen bei Anträgen und Formularen. Unsere Beratungs-Stelle heißt OBA. OBA ist die Abkürzung für Offene Behindertenarbeit. Schul-Begleitung Wir unterstützen Kinder mit Behinderung in der Schule.

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FED: Familien-entlastender Dienst Wir unterstützen Familien mit dem Familien-entlastenden Dienst FED. Unsere Mitarbeiter kommen zu den Familien nach Hause. Wir betreuen Familien-Mitglieder mit Behinderung. Begleit-Dienste, Freizeit-Angebote und Urlaubs-Reisen Menschen mit Behinderung sollen auch in ihrer Freizeit tolle Sachen erleben können. Und selbst entscheiden, was sie machen möchten. Die OBA macht Freizeit-Angebote für Menschen mit Behinderung. Zum Beispiel: Tages-Ausflüge, Veranstaltungen, Offene Treffs Die OBA bietet auch Urlaubs-Reisen für Menschen mit Behinderung an. ABW: Ambulant Betreutes Wohnen Selbstbestimmt leben! In einer eigenen Wohnung! Das klappt mit Unterstützung vom Ambulant Betreuten Wohnen. Wir unterstützen Menschen mit Behinderung im Alltag. Zum Beispiel: in einer eigenen Wohnung, in einer Wohn-Gemeinschaft oder beim Wohnen in einer Gast-Familie. Unsere Mitarbeiter kommen zu Ihnen nach Hause. Wir helfen Ihnen bei den Sachen, die Sie alleine noch nicht schaffen. Wir geben Tipps, wir begleiten und unterstützen Sie.

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Mein Leben mit dem Ambulant Betreuten Wohnen Gertrud Hausladen sagt: Ich bin ein Mensch mit Lern-Schwierigkeiten. Früher war ich im Heim. Dort konnte ich wenig selber bestimmen. Aber jetzt lebe ich in einer eigenen Wohnung. Ich brauche bei manchen Sachen Unterstützung. Deshalb wohne ich im ABW. ABW ist die Abkürzung für Ambulant Betreutes Wohnen. Das bedeutet: Ich wohne selbstständig. Aber ich bekomme Unterstützung bei den Sachen, die ich nicht alleine kann. Für mich ist das ABW wichtig. Ich kann selber entscheiden, wie und wo ich leben will. Ich bekomme passende Assistenz. Ich werde gut unterstützt: Beim Haushalt, bei schriftlichen Sachen, bei Gesprächen. Ich verstehe mich mit den Mitarbeitern vom ABW sehr gut. Das tut mir gut. Und ich kann meine Freizeit selber gestalten. Ich kann mich auch mal mit anderen treffen. Hier im Ort oder wo anders. Ich bin stolz darauf, alleine zu wohnen. Das ABW hilft mir dabei.

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Die Ambulanten und Offenen Hilfen vom Dominikus-Ringeisen-Werk Beim Dominikus-Ringeisen-Werk gibt es viele Angebote für Menschen mit Behinderung. Schulen, Wohn-Einrichtungen, Werkstätten und vieles mehr. Und auch die Ambulanten und Offenen Hilfen. Das Dominikus-Ringeisen-Werk gibt es an über 30 Orten in Bayern. Unsere Ambulanten und Offenen Hilfen gibt es in diesen Landkreisen: Günzburg

Unterallgäu

Landsberg

Neu-Ulm

Ostallgäu

Bad Kissingen

Augsburg

Oberallgäu

Rhön-Grabfeld

Kempten

Kaufbeuren

Starnberg/Fürstenfeldbruck

Weitere Infos finden Sie im Internet: www.dominikus-ringeisen-werk.de

Hinweis: Die Bilder gehören dem Dominikus-Ringeisen-Werk.

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UNSER THEMA SELBSTBESTIMMT MIT ASSISTENZ LEBEN

Was ist diese Assistenz eigentlich? Arbeitgebermodell oder Assistenzdienstleister FOTO: MARTIN BOWRA/SHUTTERSTOCK.COM

Das Modell der Assistenz gibt es schon seit über 25 Jahren in Deutschland, als Möglichkeit für Menschen mit Behinderung ihre Selbstbestimmung zu leben. Bezahlt wird die Assistenz leider noch aus Töpfen der Sozialhilfe. Was dazu führt, dass Menschen, die auf Assistenz angewiesen sind, vereinfacht gesagt, arm gehalten werden. Das ist aber ein anderes Thema, zu dem Sie mehr unter dem Schlagwort „Teilhabegesetz“ erfahren können. Ich selbst lebe mit meiner 24-Stunden-Assistenz seit 12 Jahren. Ich habe verschiedene Modelle durchlaufen und hatte auch durch die Beratung zum selbstbestimmten Leben von anderen Menschen mit Behinderung, einen guten Einblick in die Assistenz-Landschaft und Anbieter. Haben noch die Menschen vor 25 Jahren Assistenz als politisches Statement gesehen, so ist es heute ein Job wie jeder andere. Und seitens der Menschen mit Behinderung ist das auch so gewollt. Wir wollen nicht mehr als politisches Statement instrumentalisiert werden. Wir wollen Assistenten haben, die Lust haben, mit und für uns zu arbeiten. Damals war die Assistenz oft noch über Pflegedienste organisiert und der Mensch mit Behinderung hatte wenig Mitspracherecht, wie die Assistenten geplant werden und wer zum Ersatz kommt, wenn der Assistent krank ist. Später kam dann das Arbeitgebermodell als Möglichkeit und ermöglichte den Menschen mit Behinderung viel mehr Selbstbestimmung. Im Arbeitgebermodell ist der Mensch mit Behinderung der Arbeitgeber seiner Assistenten mit allen Arbeitgeberrechten und Pflichten. Es ermöglicht dem Menschen größtmögliche Bestimmung darüber, wie seine Assistenz gestaltet wird. Speziell im Bezug auf die Auswahl der Assistenten, Dienstzeiten sowie das Beschäftigungsverhältnis.

Hierbei muss der Mensch mit Behinderung einen Betrieb im Privathaushalt beim Finanzamt anmelden. Da die Assistenten selbstverständlich nicht schwarz arbeiten dürfen, müssen sie beim Finanzamt und bei den Krankenkassen angemeldet werden. Dabei kann auch ein Lohnbüro engagiert werden, das diese Aufgaben übernehmen kann. Allerdings sollte man sich dann in Teilen zumindest mit dem Arbeitsrecht auskennen, die Gehälter korrekt und pünktlich abführen, sowie natürlich alle steuerrechtlichen Abgaben. Die Assistenten müssen auch vor Unfällen während der Arbeitszeit versichert werden. Des Weiteren sollte man gut planen können, wer wie viele Dienste bekommt, um den gesamten Monat im Dienstplan abzudecken, sowie sich um Ersatz kümmern, wenn der Assistent krank wird. Wie Sie sehen, ist es eine Menge, die man hierbei beachten und bearbeiten muss. Was allerdings noch viel schwieriger als diese Verwaltung ist, ist das Zwischenmenschliche. Denn man muss als Chef leider auch die unangenehmen Dinge machen, wie Abmahnungen oder Kündigungen aussprechen und korrekte Arbeitszeugnisse schreiben. Auch sollte man bestimmte zwischenmenschlichen Grenzen wahren. So ist es nicht ratsam, als Chef, mit einem Assistenten über den Anderen zu lästern. Auch ist es sehr verführerisch, dem Assistenten Sachen anzuvertrauen, die man eigentlich Freunden erzählen würde. So kommt es auch vor, dass die Assistenten als Freundesersatz nimmt und die anderen sozialen Kontakte vernachlässigt. Es ist auch die Pflicht des Assistenznehmers, den Assistenten anzuweisen. So sollte der Assistenznehmer bei allen Tätigkeiten dabei sein und genau sagen, wie er was gemacht haben möchte. Das gilt insbesondere für den Haushalt. Es darf eigentlich auch nicht sein,

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dass der Assistenznehmer TV schaut und der Assistenten putzt, kocht oder Besorgungen macht. Ein Assistent hat im Arbeitgebermodell kaum die Möglichkeit, sich dagegen zu wehren, weil er in einer direkten Abhängigkeit vom Assistenznehmer steht. Da fällt es schwer zu sagen, ich „möchte das nicht hören“ oder „ich möchte das nicht machen“. Denn leider muss er dann befürchten, dass er seinen Job verliert. Leider arbeiten auch einige Dienste noch nach dem Prinzip der Zielverträge, so dass wenn der Assistenznehmer nicht mehr mit einem Assistenten arbeiten möchte, dem Assistenten gekündigt wird. Das ist keine arbeitnehmerfreundliche Bedingung und kann leider dazu führen, dass Assistenten im Dienst zu Dingen verpflichtet werden, die gänzlich gegen das Arbeitsrecht verstoßen. Damit kann er sich aber gegebenenfalls an den Dienst wenden und abklären, ob er zu gewissen Dingen verpflichtet ist. Im Arbeitgebermodell hat der Assistent leider keinen Dienst/Ansprechpartner, an den er sich wenden kann, falls er Probleme hat. Seit 2008 gibt es nun eine neue Möglichkeiten der Finanzierung der Assistenz über das persönliche Budget. Damit kann der Mensch mit Behinderung sich die Assistenz einkaufen, wo er möchte. Sei es selbst im Arbeitgebermodell oder über einen Dienst.

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plan immer selbst planen und auch bei spontanem Ausfall für Ersatz sorgen? Haben Sie 10 bis 20 Stunden Zeit und Lust, sich mit der Organisation ihrer Assistenz zu beschäftigen? Haben Sie bereits Erfahrungen im Umgang mit Assistenz? Prima! Dann sind Sie gut gewappnet für das Arbeitgebermodell. Sollten Sie bei der einen oder anderen Frage unsicher sein, wenden Sie sich gerne an eine Selbstbestimmt-Leben-Organisation. Erörtern Sie mit den Mitarbeitern dort Ihre Unsicherheiten. Sollten bei Ihnen aber bei meinen Fragen Zweifel aufkommen, probieren Sie mit einem Assistenzdienst. Achten Sie dabei nur auf folgende Punkte: ❱ Sie haben einen festen Ansprechpartner im Dienst, der Ihre Interessen als Assistenznehmer immer im Mittelpunkt wahrnimmt. Jemanden, der Sie ggf. bei der Antragstellung auch unterstützt. ❱ Der Dienst richtet sich ausschließlich nach ihren Wünschen bei der Akquise und Auswahl der Assistenten für Sie. ❱ Der Dienst baut ein Assistenzteam nur für Sie, so dass die Assistenten nicht noch bei verschiedenen anderen Kunden beschäftigt werden. ❱ Der Dienst kann Ihnen bei Ausfall Ihres Assistenten, angemessen Ersatz stellen, so dass Sie immer versorgt sind. ❱ Der Dienst ist rund um die Uhr erreichbar für Notfälle und es ist immer jemand dran, der sich mit Assistenz auskennt. ❱ Der Dienst bezahlt die Assistenten fair (mindestens 50% des Stundensatzes, den er bekommt) ❱ Der Dienst rechnet mit Ihnen/Ihrem Geldgeber Stunden genau und für Sie transparent ab. ❱ Der Dienst unterstützt Sie bei Konflikten mit Assistenten. Bestenfalls arbeiten in dem Dienst auch Assistenznehmer und er bietet Schulungen für Assistenten und Assistenznehmer an.

FOTO: MARCEL JANCOVIC/SHUTTERSTOCK.COM

Das machte die Assistenz-Anbieter-Landschaft bunter. So sind Dienste entstanden, die ihren Ursprung nicht im Pflegedienst-Modell haben, sondern vielmehr aus der Selbstbestimmung kommen. So sind viele Gründer dieser Dienste selbst ehemalige Assistenten oder Angehörige. Und oft arbeiten selbst Assistenznehmer in den Diensten. Ob diese Dienste immer arbeitnehmerfreundlich arbeiten und auch immer die Interessen der Assistenznehmer wahrnehmen, vermag ich nicht flächendeckend zu sagen. Aber es ist eine gute Entwicklung, weil die Vielfalt der Dienste, dem Menschen mit Behinderung mehr Alternativen bietet.

was ist denn nun das richtige modell?! Diese Frage kann ich Ihnen leider nicht beantworten. Ich kann Ihnen lediglich sagen, worauf Sie zu achten haben: Sind Sie organisiert? Haben sie immer den Überblick über ihre Angelegenheit? Trauen Sie sich zu, ein vier- bis neunköpfiges Team zu führen? Kennen Sie sich ein wenig mit Arbeitsrecht aus oder haben Sie jemanden, der Sie diesbezüglich berät? Haben Sie Lust mit Krankenkassen, Finanzämtern,Versicherungen zu kommunizieren? Möchten Sie Ihren Dienst-

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Ich hoffe, ich konnte Ihnen hier in dem kurzen Abriss einen Einblick in die verschiedenen Möglichkeiten, mit Assistenz zu leben, geben. Assistenz ist ein wunderbares Instrument, um Menschen mit Behinderung ein absolut selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Allerdings sollten wir auch sehr umsichtig damit umgehen und wahrnehmen, dass in der Assistenz Menschen oft sehr eng zusammen arbeiten und das man respektvoll miteinander umgeht.

patrizia kubanek Ich bin 36 Jahre alt und seit meiner Geburt körperbehindert. Ich habe spinale Muskelatrophie, eine fortschreitende Muskelschwäche. Seit nun mehr 10 Jahren arbeite ich als Beraterin für Menschen mit Behinderung, Teamkoordinatorin in unterschiedlichen Assistenzdiensten und freiberuflich als Sexualberaterin für Menschen mit Behinderung, aber auch als Dozentin, Referentin und Moderatorin um die Themenbereichen Assistenz, Sexualität und Behinderung, Frauen mit Behinderung und Kinderhospizarbeit. Im Fokus meiner Arbeit steht immer die Selbstbestimmung jedes einzelnen Menschen sowie Gleichstellung aller. www.lustvollbehindert.org


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Zu Gast in der Langau Die Ganztages-Klasse 4a der Martinschule in Augsburg war in der Langau zu Gast Vom 05.04.16-08.04.16 verbrachte die Ganztagesklasse 4a der Martinschule Augsburg mit Ihrer Klassenlehrerin Frau Schmitt und ihren KollegInnen ihren Landschulheimaufenthalt in der Langau. Die Schülerinnen haben in ganz unterschiedlicher Form uns gezeichnet und geschrieben, was Ihnen ganz persönlich besonders in der Langau gefallen hat. Und natürlich wurden unser PR-Manager Carlsson und unser Dauergast, die getigerte Katze auch mehrmals genannt. Wir wollen Ihnen liebe Leserinnen und Leser die Briefe nicht vorenthalten und drucken sie hier für Sie ab. Euch, liebe Kinder der Klasse 4a, vielen Dank für Eure netten Rückmeldungen! Ihr seid eine tolle Klasse und wart sehr nette und erfrischende Gäste in der Langau! Wir freuen uns schon, Euch mal wieder hier zu treffen! ó dw

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Aus der Langau Umbau/Sanierung Die Arbeiten an unserem Dachstuhl haben sich doch recht lang hingezogen. Im Zuge der Arbeiten sind immer wieder neue Schwachstellen aufgetaucht, die es zu ertüchtigen galt. So haben wir nun einen neuen Westgiebel und mit ihm ein neues, großzügiges Fenster Richtung Berge im 2. Obergeschoss und viele zusätzliche Balken, die zukünftig die Decke tragen. Zwischenzeitlich schreiten die Arbeiten recht zügig voran, die Zimmer im 2. OG haben bereits ihre zukünftige Gestalt und man ahnt wie das Ganze einmal aussehen wird. Erfreulich ist, dass, bei aller Modernisierung der ungewöhnliche Charakter der Zimmer erhalten bleiben, ja vielleicht sogar betont wird. Auch im 1. OG sieht man den neuen Zuschnitt. Zwei schöne Familienapartments und vier barrierefreie Zimmer nach DIN werden unseren Gästen erholsame Aufenthalte ermöglichen. Insgesamt sind wir weit hinter dem Zeitplan zurück. Deshalb wird jetzt alle Energie in den Bereich des Gebäudes fließen, in dem die Gästezimmer sind, weil wir ab Anfang August fest mit den Zimmern rechnen. Die Arbeiten am so genannten Kopfbau, also dem Bereich über dem Eingang werden dann weitergehen, wenn der Gästetrakt fertig ist. Das Gartenzimmer kann erst ab Mitte September angegangen werden, damit wir es während der Ferien nutzen können. Finanziell sieht es in diesem Bauabschnitt deutlich besser aus, als im letzten. Wir liegen augenblicklich nur rund 15.000 Euro über dem Budget, was schon erstaunlich ist, weil wir ja doch einiges an Unerwartetem zu bewältigen hatten. Der Bauausschuss, der den Umbau seit der ersten Stunde begleitet, hat sich am 20. Mai 2016 wieder einmal getroffen. Diesmal in erster Linie um das Gestaltungskonzept für den Altbau endgültig festzulegen, ein erfreuliches und recht konkretes Thema. Die Herausforderung ist es, dem Altbau ein ganz eigenes und stimmiges Erscheinungsbild in der Ausstattung zu geben, und dennoch eine

gelmäßiger Gast in der Langau), Architekt Johannes Conrad (kennt die Langau seit annähernd 40 Jahren), Architekt Peter Löhlein (früher ehrenamtlich in den Freizeiten tätig, Mitglied im Freundeskreis)

Einweihung Blockhütte – Projekt Land(er)Leben

Nach rund einjähriger Bauzeit konnte die neue Blockhütte nun eingeweiht und der Startschuss für Land(er)Leben gegeben werden. Mit Grußworten unserer Landrätin, Andrea Jochner-Weiss und dem Koordinator des EU Leader Programms in unserer Region, Ethelbert Babel feierten die geladenen Gäste den Abschluss dieses Projektes, das aus zwei Teilen besteht: 1. Barrierefreie Erweiterung der bestehenden Blockhütte auf 30 Plätze, mit dem Ziel auch integrativen und inklusiven Schulklassen einen Aufenthalt in ursprünglicher Umgebung zu ermöglichen. Die Hütte verfügt über ein barrierefreies Bad nach DIN und ein in sich geschlossenes barrierefreies Apartment. 2. Die Entwicklung eines pädagogischen Konzeptes, mit dem Kindern Einblicke in das Leben auf dem Land ermöglicht werden sollen. Insbesondere Schulklassen bis zur 4. Jahrgangsstufe sollen mit diesem Konzept erreicht werden. Die Lehrkräfte können über die Langau komplette Pakete, oder einzelne Bausteine buchen. Auf der Seite landerleben.org wurde ein Grundstock geschaffen, der nun beliebig erweiterbar ist. Die Idee von Land(er)Leben ist es, Lehrern einen unkomplizierten Zugang zu Angeboten aus der Region zum Thema Land und Natur zu ermöglichen. Das Konzept wurde im Auftrag der Langau von Jus Henseleit entwickelt, der seine eigene Arbeit auch in diesem Heft darstellt.

Schlaglichter

Verbindung zum Neubau, zum Beispiel über die verwendeten Materialien, zu schaffen. Die Mitglieder des Ausschusses sind Christine Klein (Vorsitzende des Aufsichtsrates), Bettina Leibfried-Metschl (Mitglied im Verein), Dipl. Ing. Richard Sagner (mit seiner Familie re-

❱ Wir haben es bisher versäumt darüber zu berichten, dass der Verein der Langau seine Satzung geändert hat. Hintergrund sind Empfehlungen von verschiedener Seite, den bisher ehrenamtlichen Vorstand, der im schlimmsten Fall mit seinem Privatvermögen gehaftet hätte, durch einen hauptamtlichen Vorstand zu ersetzen. Bei einer Investitionssumme von rund 10 Mio Euro und

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Termine

einem Jahresumsatz von rund 1,6 Mio ist dies sicher nachvollziehbar. In der neuen Struktur gibt es einen geschäftsführenden Vorstand (bisher Geschäftsführer) und einen Aufsichtsrat (bisher Vorstand). Der Begriff des Aufsichtsrates wurde gewählt, weil er die Funktion dieses Gremiums zum Ausdruck bringen soll. ❱ Ein vorläufiger Termin für die Einweihung der umgebauten Langau wurde auf den 20. Juni 2017 festgelegt. Vorläufig, weil wir noch nicht wissen, ob der Termin vielleicht auf Wunsch der Ministerien, die uns gefördert haben, noch einmal verschoben werden muss. Das Kernteam, das die Einweihung planen und alles was damit zu tun hat koordinieren soll besteht aus Cornelia KrinesEder, Pfarrer Johannes Habdank, Roberta Leimbach und Peter Barbian.

h St. Georgenberg … nach Kind gemeinsam unterwegs Vater und K 016 am 9. Juli 20 o und Anmeldung Weitere Infos au.de oder . unter www.lang el.: +49 (0) 8862 9102-13 Te

9. Juli 2016 AUF PAPA...! NACH ST. GEORGENBERG. Vater-Kind-Pilgertour im südlichen Karwendel. Es gibt noch freie Plätze!

22.–24. Juli 2016 | Langau WERTSCHÄTZENDE KOMMUNIKATION NACH MARSHALL B. ROSENBERG Es gibt noch freie Plätze!

❱ Im neuen Speisesaal soll eine Wand gestaltet werden – dazu wurde auf ein Konzept des italienischen Psychologen Roberto Assagioli zurückgegriffen, der davon ausgeht, dass es Wörter und Begriffe gibt, die einen positiven Einfluss auf den Menschen haben können. Es sind Begriffe wie: Güte, Freude, Schönheit, Verbundenheit, Mut usw. In der letzten Mitgliederversammlung wurden die ersten Wörter ausgewählt, für jedes Jahr seit der Gründung der Langau ein Wort. Zukünftig soll dann in jedem Jahr ein weiterer Begriff von unseren Gästen ausgewählt werden. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten.

8. Oktober 2016 | Starnberg VATER-KIND-WANDERUNG der Tagesstätte der Lebenshilfe Starnberg 15. Oktober 2016 | Stadtbergen INSTANDHALTUNGSTREFFEN Für Väter des Bunten Kreises auf dem Ziegelhof 21.–23. Oktober 2016 | Langau DER BEWEGTE MANN Väter im Zwiespalt zwischen Familie und Beruf

❱ In der vorletzten Ausgabe haben wir berichtet, dass die bekannte Schauspielerin Jutta Kammann, bekannt als „Oberschwester“ aus der Serie „in aller Freundschaft“ die Langau besucht hat. Frau Kammann war so angetan von unserer Arbeit, dass sie uns auch in Zukunft unterstützen möchte als eine Art Botschafterin für unsere Sache. In ersten Zeitungsberichten hat sie schon auf unsere Arbeit hingewiesen. Vielen Dank dafür! ó

28.–30. Oktober 2016 | Langau HERZENSART Eine kreative Erholungszeit 4.–6. November 2016 | Langau ERWACHSENE GESCHWISTER Ein Wochenende zum Austausch

der aktuelle spendenstand

11.–13. November 2016 | Langau IN DEN HERBST MIT YOGA

Geldspenden .................................................................................... 4.446,56 € Zweckgebundene Spenden ............................................................... 70,10 € Beiträge der Freunde und Förderer der Langau .................... 930,56 €

AnsprechpartnerInnen

FOTO: MILOSZ_G/SHUTTERSTOCK.COM

Gesamt .................................................................................. 5.447,22 €

Wir danken allen Spendern und Unterstützern unserer Arbeit für ihr Engagement – und sagen ein herzliches „Vergelt’s Gott!“

❱ Fundraising/Spenden Tina Metschl | bettina.leibfried-metschl@web.de ❱ Hedwig-Döbereiner-Stiftung Reingard Wägner | reingard.waegner@gmx.de ❱ Die Welle Simone Linke, Daniel Wilms | vaeter@langau.de ❱ Gartengruppe Rudi Eder | krines-eder@t-online.de ❱ Freundes- und Förderkreis Elli Lebhard | lebhard@online.de

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Kinder raus! – in die Langau Miteinander und Füreinander im Zusammenleben auf Zeit.

Liebe Langauer, viele von euch kennen mich noch – den Jus Henseleit. Ich war von 19982003 der erste Geschwisterkinder Referent in der Langau. Und nach 10 Jahren Unterwegssein bin ich mit meiner Idee eines Programms für 3.-5. Klassen zurückgekommen. Dabei hatte es mir im Besonderen die Langauer Blockhütte angetan. Ein idealer Ort für meine Kinder Raus-Idee. Ich hielt die Zeit gekommen für einen besonderen pädagogischen Schlachtruf, vielleicht auch Weckruf, wenn ihr so wollt: „Kinder Raus“. Der Schongauer Notar und AkapellaSänger Georg Ruhland zeigte sich vor der Beurkundung des kleinen Unternehmens etwas beunruhigt und vermutete „kinderfeindliche“ Tendenzen mit fragwürdigem politischem Hintergrund. Auf jeden Fall aber suchte er sofort die Homepage (www.kinderraus.de) auf, um sich meiner lauteren Absichten zu vergewissern, um letztendlich guten Gewissens seinen notariellen Segen geben zu können. Mir gefällt der Gedanke nach wie vor sehr gut, etwas Provokantes in Richtung „Bildungs- und Erziehungslandschaft“ zu posaunen. Denn, so stellen sich viele die Frage, was haben wir von „Kinder Raus“ gegen Kinder, dass uns nichts anderes übrig zu bleiben scheint, als sie rauszuschmeißen? Keine Angst, wir haben rein gar nichts gegen Kinder. Wir lieben Kinder (meistens)! Und genau deshalb schmeißen wir sie RAUS. Raus vor die Tür, Raus aus der warmen Stube mit Fernseher, Computer, Smart Phone und X-Box, Raus aus den Klassenzimmern und hinein in eine aus Kurzausflügen mit den El-

tern oder aus medialen Rundflügen bekannte NATUR. Das Abenteuer liegt vor der Haustür, das ist die Botschaft. Und dafür müssen wir uns in Bewegung setzen und RAUS gehen. Aber STOP! Uns geht es nicht um Vermittlung von Faktenwissen im größten Klassenzimmer der Welt. Vielmehr eröffnen uns Natur und Abenteuer einen Raum für ein besseres Miteinander und vor allem Füreinander im Zusammenleben auf Zeit als Klassenverband. Und damit unterstützen wir Lehrkräfte und Schulen bei ihrem laut bayerischer Verfassung verankerten Bildungsauftrag mit einem kostengünstigen Programm auf der Basis (erlebnis-) pädagogischer, organi- storischer und inhaltlicher Rundumversorgung. Und die Grundlage all dessen bietet die Langau. Die Menschen, der Ort, die Umgebung – auch wenn wir dazu nicht im Haupthaus andocken, passen wir mit unserem „Kinder Raus“ Programm doch unter den Schutz bietenden Schirm dieses „Großen und Ganzen.“ Auf eine weitere gute Zusammenarbeit! ó

jus henseleit sozialpädagoge, geschäftsführer kinder raus gmbh info@kinder-raus.de www.kinder-raus.de

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Hasenjagd in Teisendorf Von Wikingerschiffen, Detektiven und Fußballspielern auf der Kinder-Osterfreizeit „Ich weiß, wer Du bist!“ „Echt? Naja, mich kennt ja eigentlich jedes Kind... so wie ich aussehe, verwechselt man mich nicht so leicht.“ „Du bist doch der..., der...., der...“ „Ja?“ „Der... der... der...“ „Ja, ich bin der Osterhase!“ „Nein, Du bist doch der...“ „Jaaa?!“ „Nein, ich mein' Du bist doch einer von den Mitarbeitern...“ „Waaas? Iiiiich? Du bist wohl durch die Zeitumstellung noch ein bisschen durcheinander... ich geh', ähhh hoppel dann mal wieder los...! Wir von der Kinder-Osterfreizeit, wir haben's schon drauf: Wir segeln auf einem Wikingerschiff mitten in Rosenheim und messen uns in Wettkämpfen, die eigentlich nur die stärksten Männer schaffen. Wir haben uns zu Detektiven ausbilden lassen. Schleichen, Pflanzen bestimmen und Geschicklichkeitsübungen machen wir mit links. Fit sind wir dank Fußballspielen auch...

Sind wir denn auch tapfer und furchtlos, könnte man sich fragen? Pah! „Tapferkeit“ ist unser zweiter Vorname, denn wir haben auf einer riesigen Burg(hausen) die Schlüssel eines Gespenstes gesucht... und natürlich auch gefunden! Trotzdem gibt es eine Frage, die uns seit Jahren bewegt und auf die wir noch keine Antwort wissen: Gibt es den Osterhasen wirklich? Die Einen sagen: „Ja klar gibt es ihn! Ich hab ihn doch mit eigenen Augen gesehen! Und ich hab sogar mit ihm gesprochen (siehe Dialog oben)!“ Die anderen sagen: „Das kann nicht sein! Ich hab noch nie gehört, dass der Osterhase Brille und Turnschuhe trägt. Da hat sich bloß jemand verkleidet!“ Wir waren 2016 schon ganz nah dran, die Wahrheit herauszufinden. Auf der Verfolgungsjagd hat sich der Hase sogar einen dreckigen Hintern geholt, weil er so schnell rennen musste und ausgerutscht ist (siehe Beweisfoto). Wir begeben uns nächstes Jahr wieder auf Wahrheitssuche. Bist Du dabei und hilfst uns? ó

david bartels ehrenamtlicher leitungsteamer daba82@googlemail.com

NACHRUF Viel zu früh ist unsere liebe Mitarbeiterin und Kollegin

Ilona Veres im Alter von 65 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit aus dem Leben gerufen worden. Mit ihrer heiteren, freundlichen Art und ihrer Fürsorge für andere, hat sie unser Haus und unser Leben bereichert. Wir werden sie vermissen und oft an sie denken. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt besonders ihrer Familie und allen Menschen, die mit ihr befreundet waren. Möge die Straße uns zusammenführen, und bis wir uns wiedersehen, halte Gott dich fest in seiner Hand.

Deine Langauer Bildungs- und Erholungsstätte Langau

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welle 2/2016 Interner Rundbrief der Bildungs- und Erholungsstätte Langau e.V. Verteiler: Kreis der Freunde und Förderer, Älterengemeinschaft des BCP, Leitungsteamer EV, Hauptamtlich Mitarbeitende. Es gelingt uns nicht immer, alle Menschen gleichzeitig zu erreichen – insbesondere wenn wir den Info Brief per Post verschicken, kann es sein, dass Sie ihn ein paar Tage später bekommen – hier bitten wir um Nachsicht. Sollte sich Ihre Adresse geändert haben bitten wir um Benachrichtigung, auch wenn Sie eine neue E-Mail Adresse haben. Bildungs- und Erholungsstätte Langau e.V. 86989 Steingaden Tel. 08862-9102-0 Fax 08862-9102-28 info@langau.de www.langau.de

Spendenkonto Langau IBAN: DE 53734514500036064418 BIC: BYLADEM1SOG Konto Hedwig Döbereiner Stiftung IBAN: DE 43520604100202203103 BIC: GENODEF1EK1 Gestaltung pixelvesteher UG www.pixelversteher.de


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Ehrenamtliche Gartengruppe leistet ganze Arbeit Neu angelegte Hochbeete erfreuen Auge und Magen Acht fleißige Helfer, sowie eine Helferin der Gartengruppe trafen sich zu Beginn des Frühlings in der Karwoche in der Langau, um einen Kräutergarten für die Küchenkräuter anzulegen. Doch zuvor hieß es erst einmal ordentlich schwitzen. Es mussten etliche Meter Buschwerk an der Nordwestseite des neuen Speisesaals entfernt, Wurzeln ausgegraben werden und danach gehäckselt werden. „Das war schon eine echte Sträflingsarbeit!“, wie es ein Teilnehmer der Gartengruppe formulierte. Schließlich konnte der Platz geebnet werden. An passender Stelle wurde bereits ein Komposter aus Holz für zukünftige Gartenabfälle und anfallendes Hexelgut aufgestellt. Auch an einen Zugang zum Komposter wurde gedacht. Bis jetzt wurde erst mal alles gut vorbereitet für die Firma Grünbau. Die Firma kommt nun mit einen Bagger und hebt den Grund aus. Dann wird eine Stein-Einfassung für zwei Beete gemauert und dazwischen ein Treppenabgang errichtet damit man gut und von allen Seiten an die Beete herankommt.

Zum Schluss... Beim Aufräumen im Keller haben wir diese schöne alte Postkarte der Langau gefunden! Wir haben schon gerätselt, aus welchem Jahr das Foto stammt. Der Neubau steht noch nicht. Das Foto muss also Anfang der 70er Jahre entstanden sein. Wer von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser kann uns genau sagen, wann das Foto entstanden ist? Wenn Sie schöne, lustige oder interessante Erinnerungen an die Langau der frühen 70er Jahre haben, lassen Sie uns doch bitte teilhaben und schildern Sie uns diese. Wir nehmen Ihre Erinnerungen gerne in die nächsten Ausgaben der „Welle“ auf. Vielen Dank schon mal vorab! ó dw

Danach wird die Gartengruppe wieder aktiv und den Boden der Beete mit Mäuseschutzgitter auslegen, mit Hackschnitzel, Erde und Humus befüllen und die ersten Kräuter einsäen. Zu allerletzt wird der Kräutergarten noch mit einem Weidenrutenzaun eingefasst. „Wir freuen uns bereits auf frische Kräuter aus dem eigenen Garten für die Mahlzeiten unserer Gäste“, so Geschäftsführer Peter Barbian. Unser ganz besonderer Dank gilt aber den fleißigen Helfern unserer Gartengruppe, die wirklich ganze Arbeit geleistet haben und auch sonst immer zur Stelle sind, wenn „Not am Mann ist“ und das Gelände um die Langau schöner gestaltet werden soll. Euch im Namen der Langau ein ganz herzliches Dankeschön, liebe Meike Lingener, Toni Hosp, Volker Hofmann, Florian Berchtold, Robert Persak, Helmut Krauß, Heinz Müller, Andreas Bartsch und Rudi Eder! ó dw



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