Zahn Zeitung Schweiz | Ausgabe 1 | Jahrgang 2014

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Die Schweizer Zeitung für orale Medizin, Zahntechnik & Praxisteam. Nr. 1/2014 – 2. Jahrgang · Basel, 11. Februar 2014 · Einzelpreis CHF 6.50 · Herausgeber & Verlag: swissprofessionalmedia AG ANZEIGE

Weil der Service stimmt ...

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Parodontologie und Implantologie Erstes internationales Symposium mit 600 Teilnehmern erfolgreich. Vom 7. bis 9. November 2013 wurde in Bern eine neue Symposiumsreihe lanciert. Prof. Daniel Buser und Prof. Anton Sculean, beide zmk Bern, organisierten das erste internationale Symposium über Parodontal- und Implantatchirurgie. Sie luden ein internationales Referententeam in den

Kursaal Bern ein, welches während zweier Tage die zahlreichen Aspekte der Regenerationsverfahren in der Parodontologie und Implantologie den über 600 Zuhörern näher brachte. Die hochstehenden Vorträge wurden mit Podiumsdiskussionen ergänzt, in denen die Referenten für Fragen aus

Voneinander lernen Verbale und nonverbale Kommunikation. An der Jahrestagung der SQD (Society for Quality in Dentistry) wurde intensiv diskutiert.

dem Publikum und kritischen Bemerkungen der Moderatoren Rede und Antwort standen. Das Symposium findet im 3-Jahres-Rhythmus statt. Nächster Termin 11. und 12. November 2016, Bern. » SEITEN 3–5 KONGRESSBERICHT SEITEN 17-19

Rund ums Gesicht Schädel-, Kiefer- und Gesichtschirurgie bei betagten Patienten. Referenten des Inselspitals und der zmk Bern berichteten über besondere Aspekte.

044 838 65 65

Editorial

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Mini-Implantate

Weckruf 2014 Jahresbeginn, die Zeit der guten Vorsätze. Existieren diese schriftlich oder nur in Gedanken? Ist es Zeit für eine Veränderung? Vielleicht ist die Frage erlaubt: Wieviel Medizin steckt in Zahnmedizin? Prof. G. Maio äusserte sich dazu pointiert an der SSE Jahrestagung.

Über 600 Teilnehmer aus 50 Ländern versammelten sich zum 1. Internationalen Symposium Regeneration und Ästhetik in Parodontologie und Implantologie im Kursaal Bern. ANZEIGE

Eine Alternative beim zahnlosen Patient. Bei ausgeprägter Alvolearfortsatzatrophie oder komprimittierter Allgemeingesundheit haben sich MDIs bewährt.

Ihr Besuch ist ein MUSS – wie tägliches Zähneputzen… DENTAL BERN. 22. – 24. Mai 2014 » SEITEN 20-21

Doch man muss nicht in die Höhen der Philosophie und Ethik steigen. Wer für die Zukunft gerüstet sein will, muss sich mit dieser Frage beschäftigen. Die Patienten werden immer älter und multimorbider. Der Zahnarzt braucht den Hausarzt und der Hausarzt den Zahnarzt. Nur wenn beide „Mediziner“ zusammenarbeiten, erhalten alte Menschen eine adäquate medizinische Betreuung. Die zmk bern schaffen eine Abteilung für Gerodontologie. Die SGZBB spricht zum Beispiel gezielt alle, an der Betreuung alter oder behinderter Menschen an, mit dem Ziel, die Lebensqualität der Patieten zu erhöhen. In Basel bauen Zahnärzte und Allgemeinärzte ein gemeinsames Online-Portal. Gibt es in Ihrem Quartier, Ihrem Dorf ein Ärztezirkel in dem auch Zahnärzte ihr Wissen einbringen? Wenn nicht, seien Sie Pionier, diesen gehört die Zukunft! Ihre Zahn Zeitung Schweiz wird mehr medizinische Themen aufgreifen, damit Sie auch hier ganzheitlich informiert sind.

SSE Jahrestagung 2014 in Bern

11:08:56 Uhr

Über 360 Zuhörer hörten praxisnahe Referate – eine Standortbestimmung. Wer nach Bern kam, um sich über das neueste in der Endontologie zu informieren, wurde nicht enttäuscht.

14 Vorträge und eine reichhaltige Dentalausstellung vermittelten den aktuellen Stand der Wissenschaft und

Lachgas-Sedation Lachgas richtig und sicher anwenden ist das Ziel des zweiteiligen Kurses der SVK/ASP. Lesen Sie den Bericht vom ersten Teil.

Praxis unter dem Motto: Pulp Fiction. LESEN SIE DEN BERICHT AUF SEITEN 9 BIS 14

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Zukunft Zahntechnik In fünf Folgen schilderte Ruedi Greder, wohin aus seiner Sicht die Reise geht. Konkrete Hinweise für eine Neuausrichtung finden Sie auf:

Der erweiterte Vorstand der „Swiss Society for Endodontology SSE“: (v.l.n.r.) Dr. Klaus Neuhaus, zmk Bern; Dr. Bernard Thilo, Pully; Dr. Patrick Sequeira, Cham; Dr. Reto Lauper, Präsident, Pambio-Noranco; Dr. Monika Marending Soltermann, ZZM Zürich; Dr. Hanjo Hecker, UZM Basel; Prof. Serge Bouillaguet, SMD Genf; Dr. Yasmine Assaf, Lausanne; Dr. Mauro Amato, UZM Basel (neu im Vorstand) und Dr. Andreas Aebi, Oey. Nicht auf dem Bild: Dr. Birgit Lehnert, ZZM Zürich.

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Kongress

Traditioneller Neujahrsempfang der UZM Basel Was gibt es Neues aus Basel? Über 120 Zuhörer waren zu Gast bei Straumann.

Das Zusammengehen der Universitätskliniken für Zahnmedizin und der öffentlichen Zahnkliniken (Schulzahnkliniken und Volkszahnklinik) ist auf der Zielgeraden. Die Beteiligten sind sich einig, das Projekt sei fachlich unbestritten, wie Prof. J. Thomas Lambrecht und Dr. Peter Wiehl in ihren Vorträgen betonten. Prof. Lambrecht freute sich in seiner Begrüssung über das von Jahr zu Jahr wachsende Interesse am Neujahrsempfang der Klinik für Zahnärztliche Chirurgie, -Radiologie, Mund- und Kieferheilkunde in den Räumen des Instituts Straumann in Basel. Prof. Lambrecht berichtete aus seiner Klinik, die fortlaufend modernisiert würde. So seien 2013 neue Stühle angeschafft worden und ein modernes DVT. In diesem Zusammenhang dankte er den Basler Zu-

weisern, die das DVT zu einem Drittel auslasten würden. Er freute sich auch über den Erfolg von Dr. Sebastian Kühl, der nach einem Forschungsjahr in Graz, jetzt auch zu den ITI Fellows gehört und in diesem Jahr seine Habilitation erhalten wird. Am Oberrheinischen Zahnärztetag versammeln sich Kollegen aus Strassburg, Freiburg i.Br. und Basel zu einem länderübergreifenden Symposium. 2013 tagten die Oberrheinischen Zahnärzte in der Aula der Universität Basel. Dr. Peter Wiehl, Direktor der öffentlichen Zahnkliniken in Basel, berichtete über den Stand der Zusammenlegung mit den Universitätskliniken für Zahnmedizin. Wenn der Grosse Rat zustimmt, kann nur noch ein Referendum das Projekt verzögern. Damit rechnet aber niemand, nachdem die Personalfragen geklärt sind. Kan-

tonsangestellte und Universitätsangestellte haben unterschiedliche Verträge und Pensionskassen. Diese Probleme seien vom Tisch, wie Dr. Wiehl sagte. Eines war zu spüren: Wenn die verantwortlichen Personen wollen und vertrauensvoll zusammenarbeiten, lassen sich auch grosse Projekte verwirklichen. Dr. Christoph Reinschmidt, Leiter Straumann Schweiz, freute sich als Gastgeber über den überaus grossen Zuspruch am Neujahrsempfang zu dem zusätzliche Stühle in den Saal gestellt werden mussten. Er konnte auch über Neues aus dem Hause Straumann berichten: die neu lancierte „Initiative Mehrwert+“ bietet Straumann Kunden eine Palette von Vorteilen: Roxolid® ersetzt ab sofort Titan als Standardmaterial. Der Material-Upgrade erfolgt ohne Mehrko-

Die Referenten am Neujahrsempfang (v.l.n.r.): Prof. Andreas Filippi, Dr. Dorothea Dagassan-Berndt, Prof. J. Thomas Lambrecht, Dr. Irène Hitz Lindenmüller, Dr. Sebastian Kühl alle UZM Basel, Dr. Christoph Reinschmidt und Thomas Wagner, Institut Straumann.

sten. Die Titan SLA-Implantate werden günstiger in einem reduzierten Sortiment angeboten. Thomas Wagner, Produkt-Manager Implantologie und Regeneration kündigte eine Reihe neuer Produkte an, die am ITI World Symposium in Genf vorgestellt werden: Ein Keramikimplantat, ein 4 Millimeter Implantat mit Roxolid und SLAcitve Oberfläche und eine Weiterentwicklung des Prothetik-Systems für verschraubte Versorgungen bei zahnlosen Patienten. Doch bevor der Blick nach vorne gerichtet wurde, zeigte Thoma Wagner einen Film über 60 Jahre Straumann – eine Erfolgstory aus Erfindergeist, Fleiss und Mut zu neuen Entwicklungen. Anschliessend referierte OA Dr. Dorothea Dagassan-Berndt über ein gemeinsames Projekt mit der Universität DE-Mainz in dem der Einfluss einer

Dr. Peter Wiehl, Direktor der Öffentlichen Zahnkliniken Basel.

Panoramaschichtaufnahme oder eines DVTs auf die Implantatplanung und die Invasivität der Behandlung untersucht wurde. Kurz gesagt: Wer mehr sieht, der plant „invasiver“. OA Dr. Irène Hitz Lindenmüller referierte über Mundschleimhautveränderungen und Implantate und zeigte dazu einige Fälle aus der Klinik. Dabei erwähnte sie, dass Metastasen in der Mundhöhle eher selten seien. Doch seien maligne Veränderungen nicht immer eindeutig von einer Periimplantitis zu unterscheiden. Daher ihr Rat: Lieber 1x zu viel als 1x zu wenig biopsieren, um eine Diagnose zu erhalten. OA Dr. Sebastian Kühl zeigte am Fall eines Patienten mit zahnlosem Oberkiefer, wie mit einem volldigitalisierten Workflow Zeit und Geld gespart werden kann. Nach Dr. Kühl wird die konventionelle durch die digitale Abformung ersetzt, spätestens dann, wenn in jeder Behandlungseinheit ein Intraoralscanner integriert sein wird. Durch die 3-D-Drucktechnik für Schablonen wird sich die Kosten-NutzenRelation weiter verbessern. Den Abschluss der kurzweiligen und anregenden Vortragsserie setzte Prof. Andreas Filippi mit seiner Präsentation der neuesten iPhone-Apps und der neuesten Gadgets aus dem „Elektronikbaukasten“. Da war viel Hilfreiches dabei aber an so einem Abend hat auch das Spielerische seinen Platz. Das war der perfekte Übergang zum rustikalen Apéro mit „Gschwellti und Chäs“ im Personal-Restaurant. Bei angeregten Gesprächen endete der informative und unterhaltsame Neujahrsempfang. Text und Fotos: Johannes Eschmann, Zahn Zeitung Schweiz

Brillantes Symposium

Roxolid ersetzt Titan als Standardmaterial

Meister der Rezessionsdeckungen Prof. Giovanni Zucchelli in Zürich

Neu bei Straumann-Implantaten: Roxolid® als Standardmaterial ohne Mehrkosten für Für preissensitive Patienten bietet Straumann ein reduziertes und günstigeres Sortiment von Titan SLA-Implantaten an. Straumann will mit dieser bedeutenden Umstellung einen neuen Standard in der Implantologie setzen. Roxolid® ersetzt seit dem 1. Januar 2014 Titan als Standardmaterial im Implantatportfolio von Straumann. Dieser Ma-

terial-Upgrade erfolgt für die Anwender ohne Mehrkosten. Für preisbewusste Patienten bietet Straumann weiterhin Titan SLA-Implantate zu günstigeren Konditionen und in einem reduzierten Sortiment an. Das Hochleistungsmaterial Roxolid® ist eine Titan-Zirkonium-Legierung mit höherer mechanischer Festigkeit als Titan und besonders guter Osseointegration, die bisher nur für Im-

Impressum

Dr. Thomas Zumstein, zumstein dental academy, organisierte und moderierte das Symposium.

Wenn es um mitreissende Referate über Behandlungen von Weichgewebsdefekten um Zähne und um Implantate im ästhetischen Bereich geht, dann gibt es europaweit wohl nur wenige, einer davon: Prof. Giovanni Zucchelli. Der Parodontologe aus Bologna war am 10. und 11. Januar 2014 in Zürich und begeisterte die über 120 Zuhörer mit herausragender Rhetorik. Während zweier Tage lehrte er verständlich und unterhaltsam verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für ästhetische Weichgewebskorrekturen und stellte ein neues, innovatives Konzept zur Vermeidung von Rezessionen an

Nr. 1/2014 · 2. Jahrgang

Prof. Giovanni Zucchelli begeisterte die Zuhörer mit seinem Wissen und seiner Rhetorik.

Implantaten vor. Bei dieser Gelegenheit wurde auch sein neuestes Buch präsentiert, welches vor kurzem auf Deutsch erschienen ist. Prof. Giovanni Zucchelli wurde mit langem, fast tosendem Applaus verabschiedet. Selten wurde bei einem Symposium derart interessiert diskutiert, selten sind fast alle bis zum Schluss geblieben. Danach diskutierten zahlreiche Besucher noch lange weiter. Lesen Sie den ausführlichen Bericht in der Zahn Zeitung Schweiz Nr. 2 vom 25. März 2014. Foto: Johannes Eschmann, Zahn Zeitung Schweiz

Herausgeber

swissprofessionalmedia AG Grosspeterstrasse 23 Postfach | 4002 Basel Tel. +41 58 958 96 96 Fax +41 58 958 96 90 info@s-p-m.ch www.swissprofessionalmedia.ch Geschäftsführer Oliver Kramer | oliver.kramer@s-p-m.ch

Redaktion & Anzeigen Eschmann Medien AG Wiesentalstrasse 20/PF CH-9242 Oberuzwil Tel. +41 71 951 99 04 kontakt@em-verlag.ch www.em-verlag.ch Chefredaktion Johannes Eschmann | je@em-verlag.ch Anzeigenverkauf/Koordination Susanne Eschmann | se@em-verlag.ch Jahresabonnement CHF 68.– inkl. MwSt. und Versandkosten

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Freie Mitarbeit Dr. med. dent. Lothar Frank | Dr. med. dent. SSO Bendicht Scheidegger-Ziörjen | Dr. med. dent. Silvio Schütz

Marketing Daniela Uhl/Caroline Johnson

Medizinischer Berater Dr. med. H. U. Jelitto

Urheber und Verlagsrecht © 2014 swissprofessionalmedia AG, Basel Die Zeitung und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Nachdrucke oder Vervielfältigungen in analogen oder digitalen Medien, auch auszugsweise, sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags erlaubt. Die wiedergegebene Meinung deckt sich nicht in jedem Fall mit der Meinung des Herausgebers. Alle Angaben erfolgen ohne jede Verpflichtung und Gewähr für ihre Richtigkeit. Für Angaben zu Diagnosen und Therapien übernimmt der Herausgeber keine Garantie oder Haftung. Geschützte Warenzeichen werden nicht in jedem Fall kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann nicht geschlossen werden, dass es sich um ein nicht geschütztes Produkt handelt. Mit der Einsendung eines Manuskriptes erklärt sich der Urheber/Autor damit einverstanden, dass der entsprechende Beitrag elektronisch gespeichert oder zur Herstellung von Sonderdrucken verwendet wird. Gerichtsstand und Erfüllungsort: Basel ISSN 2296-2972

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Fortbildung

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Jahrestagung SQD 2013 – voneinander lernen Verbale und nonverbale Kommunikation waren das Thema der Jahrestagung 2013 der Society for Quality in Dentistry. Die kleine aber feine SQD, Society for Quality in Dentistry, hat zu ihrer Jahrestagung 2013 im Hotel Seerose Meisterschwanden das Thema "Kommunikation" in den Mittelpunkt gestellt. Das Hotel am Hallwilersee ist der richtige Ort, um fern der Hektik des Praxisbetriebes Gedanken für die Kommunikation in der Praxis zu entwickeln. Losgelöst vom medizinisch-technischen Teil einer Praxis ging es anderthalb Tage um "Zwischenmenschliches": Kommunikation zwischen Praxisteam und den Patienten und um Kommunikation innerhalb des Teams ganz aus dem Bewusstsein heraus, dass Patienten der Stimmung in der Praxis ausgeliefert sind, wie Corinne Staub, Beraterin für sicheres Auftreten in ihrem Vortrag sagte.

nehmer dem Thema gegenüber und an deren Bereitschaft zum offenen Dialog.

Was bewirkt nonverbale Kommunikation? Die nonverbale Kommunikation stand bei Corinne Staub im Vordergrund:

In ihrer Einladung bezeichnete die SQD Kommunikation als den Bereich, der unabhängig vom Entwicklungsstand einer Organisation von fundamentaler Bedeutung ist. Präsident Dr. Reto Neeser aus Aarau begrüsste die Gäste und freute sich, dass die Jahrestagung „ausgebucht“ sei. Um den Charakter eines Workshops zu erhalten, war die Zahl der Teilnehmer beschränkt. Selten erlebten wir eine Tagung, bei der von der ersten bis zur letzten Stunde so intensiv mitgearbeitet und mitdiskutiert worden ist. Das lag sicher einmal an den Referenten, die in der Dentalbranche noch nicht so bekannt sind, zum anderen aber auch an der Offenheit der Teil-

Der erste Eindruck entscheidet: Bleiben oder flüchten? Anhand vieler Beispiele verdeutlichte sie, warum Sprache, Stimmung und Erscheinungsbild so wichtig sind. Signale und ihre Wirkung, dessen sind wir uns viel zu wenig bewusst. Die Fach-

kompetenz wird immer wieder betont. Patienten können diese aber meistens gar nicht beurteilen. Sie Vertrauen dem Behandler und dem Praxispersonal. Darum: Stellen Sie sich die Frage: Was macht sympathisch? Ein Lächeln, Blickkontakt, offener Blick,

positive Körpersprache. Man weiss aus vielen Untersuchungen, sympathische Menschen werden als fachlich kompetenter empfunden als ungepflegte, unsympathische. „Man kann nicht nicht kommunizieren“, gab CoFORTSETZUNG SEITE 4 rinne Staub

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die Anwender. plantate mit reduziertem Durchmesser verwendet wurde. „Wir setzen auf Roxolid® als Standardmaterial, weil es unser bestes Implantatmaterial ist“, erklärt Marco Gadola, CEO von Straumann. „Die Entwicklung von Roxolid® war ein Meilenstein in der Implantologie, ähnlich wie es vor einigen Jahren die hydrophilen Implantat-Oberflächen waren. Diesem Fortschritt tragen wir mit unserer konsequenten Sortimentsumstellung Rechnung.“ Mit dem Schritt weg von Titan hin zu Roxolid® als Standardmaterial wagt Straumann nicht nur einen wichtigen Strategiewechsel, sondern will einen neuen Standard in der Implantologie setzen. Erste positive Reaktionen von Wissenschaftlern und Klinikern bestätigen diese Einschätzung und bestärken das Unternehmen bei dem Entscheid. Straumann-Kunden sollen sich und ihre Praxis dank des verbesserten Implantatangebots durch einen echten Mehrwert differenzieren und so ihre Wettbewerbsfähigkeit und den Patientennutzen steigern können. Deshalb führt Straumann die Sortiments- und Preisanpassung unter dem Namen „mehrWert+“ im Markt ein.

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Fortbildung

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ihren Zuhörern mit auf den Weg in die Praxis. Gute Manieren, ein heikles Thema, gerade im Dienstleistungsbereich, wobei eine Zahnarztpraxis mehr ist als ein reiner Dienstleister. Deshalb begleitete Corinne Staub uns zum Mittagessen. Wie nehme ich am Tisch Platz, wer sitzt wo, Besteckordnung, Konversation. Tischmanieren gehen heute leider oft vergessen. Handy neben dem Suppenteller, ElIm Team wurden die Fragen der Referenten diskutiert und lenbogen auf dem Tisch, mit der Ga- SQD-Präsident Dr. Reto Neeser freute sich über die gut Lösungen erarbeitet. bel scheiden, die Schnellgastronomie besuchte Jahrestagung. fordert ihren Tribut. Kleidung, Frisur, Brille, Schuhe, alles Zeichen nonverbaler Kommunikation. Kleider machen Leute, wusste man schon früher. Daran hat sich nichts geändert. Wer am Empfang einer Zahnarztpraxis sitzt, der Schnittstelle zum medizinischen Bereich, sollte daran denken, dass schwarz lackierte Fingernägel, Piercings und aufdringliches Rouge Patienten irritieren könDie Jahrestagung war interaktiv gestaltet. Dr. Andreas nen. Ettlin, Frauenfeld mit seiner Gruppe.

Verbal kommunizieren aber wie?

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Die beiden männlichen Referenten legten ihren Schwerpunkt mehr auf die verbale Kommunikation. Wie spreche ich Patienten an, Fragetechniken. Wie motiviere ich Patienten? Erstens einer bestimmten Behandlung zuzustimmen und zweitens schädliches Verhalten zu ändern oder die Mundhygiene zu verbessern? Jorge Hirter behandelte die Regeln der Kommunikation im Allgemeinen und im Praxisteam, während Prof. Thomas Messner die Motivation des Patienten ausführlich schilderte. Im Zentrum stand die Aussage, dass Verhaltensänderungen (z.B. Umgang mit Mundhygiene) nur über ein individuelles Coaching erreicht werden kann, welches zum Ziel hat, Hindernisse und Stolpersteine zu erkennen und diese durch gezielte Bewältigungsstrategien zu reduzieren. Es gilt immer zuerst den „motivationalen“ Status zu erfassen, um dann den Patienten genau dort abzuholen und ihn weiter „entwickeln“ zu können.

Gute Botschaft – schlechte Botschaft? Das Spiegelbild eine Tages von Pfarrer Christoph Sigrist. Ein Vortrag, der betroffen aber auch Mut machte. Der Seelsorger am Grossmünster Zürich kann frohe Botschaften von der Kanzel herab verkünden - schlechte Botschaften fordern den Pfarrer persönlich. Trauernde und Kranke trösten, Menschen, denen der Sinn am Leben abhanden gekommen ist, die ihren Halt verloren haben den Weg aus dem Tunnel zu weisen, dafür lässt er auch

Nonverbal kommunizieren: Corinne Staub, Fachfrau für sicheres Auftreten in ihrem Element.

Dr. Thomas Müller, Schaffhausen, Mitorganisator und Moderator der Jahrestagung.

Dr. Thomas Messner, Dozent Christoph Sigrist, Pfarrer am u. a. für PatientenmanageGrossmünster Zürich, sprach ment, weiss, wie man Paüber seinen Tagesablauf. tienten motiviert.

schon mal die Weihnachtsferien sausen. Aktiv zuhören, aktiv fragen. Schlechte Nachrichten als Türöffner für neue Räume nutzen. Pfarrer und Zahnärzte haben durchaus Gemeinsames. Sie sind oft Überbringer schlechter Nachrichten. „Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns“. Dieses Bild von Franz Kafka hat Pfarrer Sigrist im Kopf, wenn es darum geht Menschen nicht nur Trost zu spenden sondern eine Perspektive für das Leben oder Weiterleben zu eröffnen. Tragödien wirkten im übertragenen Sinne genauso, wie „die Axt im gefrorenen Meer in uns.“ Deshalb böten Unglücke auch immer wieder Chancen für einen Neubeginn, für einen Kurswechsel – eine Art Katharsis. Besonderen Wert legte er auf die Sprache. Sind wir uns bewusst, dass in der Sprache die Wahrheit eingelagert ist? Die Worte von Pfarrer Sigrist berührten, die Gesichter der Zuhörer zeigten

Anteilnahme und Reflektion. Dabei konnte der Seelsorger durchaus humorvoll sein. Eines hat er aber erreicht - den Blick wieder auf Wesentliches zu richten, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Woraus zieht ein Pfarrer seine Motivation und Kraft, wenn er sein Amt nicht nur verwaltet sondern für die Menschen da ist? Man glaubt ihm gerne wenn er sagt, "für Menschen da zu sein, wenn sie den Beistand eines Pfarrers brauchen, dem sie alles anvertrauen können". Mit langanhaltendem Beifall wurde Pfarrer Sigrist verabschiedet.

Virales Marketing – was ist das? Die Mitgliederversammlung der SQD, Fragen zum viralen Marketing, die Gestaltung der SQD online-Fragebögen, die Präsentation der neuen SQDPraxen und die Vorbereitung der SQD- Jahrestagung 2014 standen auf der Agenda des zweiten Tages. FORTSETZUNG RECHTS UNTEN

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Viel Neues am 3. Ostschweizer Zahnärzteforum Arbeitsrecht, die neue Rechnungslegung, Marketing, Zahnerhalt und „Ultracycling“ – ein bunter Strauss an Wissenswertem und Unterhaltsamen. 80 Zahnärztinnen und Zahnärzte aus der ganzen Ostschweiz trafen sich Mitte Januar in St.Gallen zum 3. Ostschweizer Zahnärzte-Forum im Auditorium der Abacus Research AG. Sie erhielten von Experten Tipps und zu Praxis-Themen wie Arbeitsrecht, neue Rechnungslegung Zahnerhalt und Marketing. Zugleich nutzten sie den Nachmittag zum Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Jahr für Jahr mehr Besucher zeugen vom grossen Interesse an dieser Veranstaltung „vor der Haustüre“. Sie folgten der Einladung von sechs St.Galler Dienstleistungsunternehmen, die

trägen und Ferienregelungen. Mit der Sicherheit einer erfahrenen Anwältin führte sie die Teilnehmer durch den Dschungel des Kündigungsrechts. Einen breiten Raum nahmen die Freistellung und die damit verbunden Aufhebungsverträge ein. Zeugnisse auch ein Thema: Was muss erwähnt werden, Wahrheitsgehalt, ein Punkt an dem aus dem Publikum einige Fragen kamen. Dabei beerdigte die Referentin einige Formulierungen wie „Zufriedenheit“ oder „sie bemühte sich“. Zweideutige oder subjektive Begriffe möglichst vermeiden. Diese seien heute nicht mehr opportun. Besser man lehnt sich an das

Life-Long Professional Dental Coaching Im zahnmedizinischen Teil des Forums plädierte Prof. Ivo Krejci, SMD Genf, für einen Paradigmenwechsel in der Kariestherapie weg von der invasiven Therapie hin zum lebenslangen Dentalcoaching: „Das Ziel der Zahnmedizin muss sein, das volle Gebiss der Patientinnen und Patienten während des ganzen Lebens zu erhalten.“ Zahnärzte werden in den kommenden Jahren nicht arbeitslos. Karies und Parodontitis seien übertragbare, unheilbare, chronische Krankheiten. Ein infizierter Patient bleibt ein Patient für eine Parooder Kariesbehandlung. Wenn auch die

Wie Patienten zu Fans werden Wie Patienten und Patientinnen zu Fans machen und die Mund-zu-MundEmpfehlung fördern? Der Churer Verkaufs- und Mentaltrainer Giulio Cancedda zeigte auf, wie Praxen menschliche Verhaltensweisen und Reaktionen für ihre Information und Kommunikation nutzen können. Wer weiss, wie der Verkauf grundsätzlich funktioniert ist im Vorteil: Sympathie und Vertrauen spielen dabei eine grössere Rolle als der Nutzen und der Preis. Dabei denken wir viel zu rational und stellen den Nutzen und den Preis in

Neugierde, der Sport ist für mich eine Lebensschule.“ Mit sympathischer Bescheidenheit liess der Appenzeller des Jahres das Publikum über seine Extremleistungen staunen. Sport oder Beruf? Reto Schoch, Dipl. Masch.-Ing. ETH und Dr. in Mikrosysteme und Mikroelektronik EPFL, forschte am MIT und an der Stanford Universitiy. Das Montain Bike war in den USA sein treuer Begleiter. Zum Ultracycling kam er auf der Rückreise in die Schweiz: Mit dem Velo von der West- zur Ostküste 5‘700 Kilometer und 45‘000 Höhenmeter – mit Gepäck – so entstand die Faszination fürs Ultracycling. 2012 Gewinner des Race Across America (RAAM) und 2013 als Dritter über die Ziellinie. Die „Niederlage“ schmerzt, Kleinigkeiten haben sich summiert und ihn aus dem Rhythmus gebracht. Seine wichtigste Lehre: Kontinuität und Fokussierung im Team, daran hat es diesmal gehapert.

Die 80 Teilnehmer am 3. Ostschweizer Zahnärzteforum Irene Metzler, dipl. Treuhandexpertin, inspecta treuhand waren zu Gast im Auditorium der Abacus Research AG in ag gab wichtige Hinweise zu den neuen Vorschriften zur St. Gallen. Rechnungslegung.

Roman Schmid, Geschäftsführer Dema Dent AG und Dr. Leodegar Kaufmann (r.), Partner inspecta treuhand ag im Gespräch mit einer Teilnehmerin.

Prof. Ivo Krejci, SMD Genf, referierte über Zahnerhalt und wie ein „Life-Long Professional Dental Coaching“ Zahnärzten und Patienten nützt.

Die Referate boten reichlich Gesprächsstoff für die Kaffee- Giulio Cancedda, Verkaufs- und Mentaltrainer, verriet, Pause im Foyer der Abacus Research AG, St. Gallen. wie man Patienten/Kunden zu Fans macht.

Zahnärztinnen und Zahnärzte in der Ostschweiz jedes Jahr Tipps zur erfolgreichen Praxisführung geben und sie mit aktuellen Informationen aus Recht, Zahnmedizin und Politik bedienen. Michaela Silvestri von der St. Galler Kommunikationsagentur alea iacta, die als Moderatorin durch die Tagung führte: „Von Jahr zu Jahr mehr Teilnehmende: Das zeigt, dass wir mit dem Forum ein Bedürfnis stillen.“

Die Tücken der Kündigung Angela Hensch, Fachanwältin für Arbeitsrecht bei Bratschi Wiederkehr & Buob, eröffnete das Forum mit Tipps zu Arbeitszeugnissen, Aufhebungsver-

Interessant waren die Thesen die Dr. Jürg Steger, ergodent AG und Jürgen Schulz, Spezialist für Internet (Netpraxis) Social Media im Gesundheitswesen vortrugen: Unter dem etwas sperrigen Titel: „Kommunikationskompetenz heute & morgen: die Digital Natives übernehmen das Ruder“, legten sie mit 10 Thesen dar, wie die Entwicklung verlaufen wird. Unter viralem Marketing versteht man die Information/Kommunikation auf unkonventionelle oder auch hintergründige Art und Weise. Was ist Information und was ist Werbung? Die Grenzen sind hier längst verwischt.

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Der Appenzeller Reto Schoch: Auf dem Velo in knapp 9 Tagen von der West- zur amerikanischen Ostküste.

Schulnotensystem an und verwendet Begriffe wie gut oder sehr gut. „Ein Zeugnis sagt etwas darüber aus, wer es ausgestellt hat“, mahnte Angela Hensch.

Die neue Rechnungslegung Anschliessend führte Irene Metzler, Dipl. Treuhandexpertin bei inspecta treuhand ag, in die neue Rechnungslegung ein, die, nach einer Übergangsfrist von 2 Jahren, ab 2015 verbindlich wird. Die gezeigten Beispiele bewiesen, dass es sich lohnt seinen Treuhänder darauf anzusprechen. Zu beiden Themen kamen zahlreiche Fragen aus dem Publikum was darauf schliessen lässt, dass Informationsbedarf besteht.

Karies in den vergangenen Jahren abgenommen habe, die Menschen werden immer älter - so leben in der Schweiz bereits über 1‘400 Hundertjährige. Tendenz weiter steigend. Die KISS-Formel interpretierte er neue: Keep it simple and safe (not stupid). Das „Dental Fitness Center“ mit einem „Life-Long Dental Coaching“ könnte sich Prof. Krejci als neues Business-Konzept vorstellen. Mit einer kurzen Präsentation von Curodont Repair und Curodont Protect, GC Tooth Mousse und Icon von DMG stellte er einige Produkte zur Karies-Prävention vor. Zu diesem Thema läuft gerade an der SMD Genf eine grosse Studie.

Dr. Robert Meijer, Frauenfeld (l.) und Dr. Patrick Meyenberger, Wil/SG nützen die Kaffeepause zum Gespräch.

den Vordergrund. Falsch sagt, Giulio Cancedda ohne Sympathie und Vertrauen funktioniert die Patienten/Kundenbeziehung nicht. Leistung, Emotion und Qualität seien die drei Erfolgsfaktoren wenn aus Patienten Fans werden sollen, dazu gehört auch, dass wir das was wir tun, mit Passion tun.

Ultracycling als Lebensschule Nach den komprimiert präsentierten Fachinformationen entführte der Extremsportler Reto Schoch das Publikum in die Welt des „Ultra Cyclings“, das ihn immer wieder Grenzerfahrungen machen lässt: „Mein Antrieb ist die

Zur Streuung dieser Botschaften braucht es ein Trägermedium, wie zum Beispiel Social Media. Von grossen oder auch cleveren Kleinunternehmen wird diese Technik schon eingesetzt, um Nähe zu den Nutzern zu schaffen. Eine Tendenz, die uns in den nächsten Jahren vermehrt beschäftigen wird.

Die Referate regten zu Fragen an: Jorge Hirter im Gespräch mit einer Teilnehmerin.

Die Zahn Zeitung Schweiz wird sich in einer ihrer nächsten Ausgaben mit diesem Thema beschäftigen. Ob man virales Marketing nutzen will oder nicht, entscheidet jede Praxis, jedes Unternehmen für sich. Trotzdem ist

Das Ostschweizer Zahnärzte-Forum organisieren die Veranstaltungspartner Abacus Research AG, alea iacta, Dema Dent AG, inspecta treuhand ag, Swiss Life AG und UBS. www.demadent.ch www.inspecta.ch www.alea-iacta.ch www.swisslife.ch/appenzellerland www.abacus.ch www.ubs.com

Text und Fotos: Johannes Eschmann, Zahn Zeitung Schweiz

es sinnvoll, sich darüber zu informieren. Mitglieder und Freunde der SQD dürfen gespannt sein, was die Jahrestagung 2014 an Themen bieten wird. Organisiert wird eine Tagung zum Titel „Die erfolgreiche Zahnarztpraxis“. Sie findet vom 11. bis 13. September in Tonbach (Schwarzwald) statt. www.s-q-d.org

Text und Fotos: Johannes Eschmann, Zahn Zeitung Schweiz

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Fortbildung

Rund ums Gesicht – Der alte und betagte Patient Besondere Aspekte in der Schädel-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an der traditionellen Fortbildungsveranstaltung am Insel Spital Bern.

„Willkommen zum alljährlichen Klassentreffen im Rahmen der Kieferchirurgie-Fortbildung hier in Bern“ – mit dieser Begrüssung hiess Prof. Dr. med. et Dr. med. dent. Tateyuki Iizuka die Klassenkammeraden aus den verschiedenen Fachrichtungen willkommen. Die traditionelle Fortbildungsveranstaltung „Rund ums Gesicht“ der Universitätsklinik für Schädel-, Kiefer- und Gesichtschirurgie richtete den Fokus auf die besonderen Aspekte in der Diagnostik und Therapie von geriatrischen Patienten. Über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erschienen am 12. Dezember 2013 im Auditorium Ettore Rossi im Inselspital Bern und waren gespannt auf die Vorträge der Referenten. Prof. Iizuka bemerkte in seiner Einführung, dass die Ärzteschaft in der täglichen Praxis immer mehr älteren oder betagten Patienten behandle. Die Begleiterkrankungen würden sehr häufig eine bestimmte Therapie erschweren und erfordern zudem eine enge Zusammenarbeit zwischen den Spezialisten und mit den Hausärzten. Deshalb sei es wichtig auf häufige Fragestellungen betreffend Besonderheiten im Umgang mit älteren und betagten Patienten einzugehen. Welche Operationsrisiken bestehen im höheren Alter? Wie ist das Nutzen-Risiko Verhältnis bei Behandlungen von Gesichtsverletzungen? Mit welchen chirurgischen und prothetischen Mitteln kann die Kaufähigkeit im Alter wiederhergestellt werden?” Die Assistenten und Oberärzte der SKG sowie Spezialisten aus den Fachgebieten Geriatrie, Anästhesiologie und Schmerztherapie, HNO, Zahnmedizin referierten an diesen Nachmittag zu spezifischen Fragestellungen. Neu und gut bei den Teilnehmern angekommen in diesem Jahr war das interaktive Abstimmungssystem, welches eine Befragung der Teilnehmer mit sofortiger digitaler Auflösung der Antworten ermöglichte. Zu den wichtigsten Aspekten der Referate wird nachfolgend berichtet:

Geriatrie und Schädel-, Kiefer- und Gesichtschirurgie – ein interdisziplinärer Approach Dr. med. Barbara Gerber, Oberärztin, Universitätsklinik für Geriatrie, Spital Netz Bern, Spital Ziegler und Dr. med. et Dr. med. dent. Stefan Gerber, Assistenzarzt SKG. „Geriatrie meets Kieferchirurgie“ war das Thema des Ehepaars Dres. Gerber. Sie boten einen guten Überblick über physiologischen und pathophysiologischen Veränderungen im Alter, die geriatrischen Besonderheiten in der Pharmakotherapie und -kinetik, sowie die Vertretungskaskade bei der Umsetzung einer Behandlung. Im chronologisch hohen Alter seien die Unterschiede zwischen den Individuen sehr gross und es sei deshalb wichtig eine korrekte Bestimmung des biologischen Alters zu machen. Dr. Gerber nannte drei Pfeiler in der täglichen Arbeit eines Geriaters: Die Akutgeriatrie, das geriatrische As-

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sessment und differenzierte Diagnostik, sowie die Rehabilitation. Wichtig im Verständnis vom Altern sei die Unterscheidung zwischen chronologischem und biologischem Alter, was dazu führe, dass eine Therapie immer individuell gestaltet werden muss für jeden geriatrischen Patienten. Als problematisch schilderte Sie die grosse Zahl an verschriebenen Medikamenten. 40 Prozent der über 65-jährigen würden 5 oder mehr Medikamententypen pro Woche einnehmen. Die Non-compliance liege je nach Untersuchung und Population zwischen 26–75 Prozent. Bei einem Medikament seien rund 20% noncomplient, bei 3 Medikamenten bereits 50% und bei 6 oder mehr Medikamenten über 80% der Patienten. Unerwünschte Arzneimittelnebenwirkungen würden in 10-30 Prozent aller Patienten vorkommen, wovon allerdings 40 Prozent vermeidbar wären. Die veränderten physiologischen Eigenschaften und Organfunktionen sowie die Polymorbidität seien zudem ein nicht zu unterschätzender Faktor in der Therapie älterer Menschen. „Start slow – go slow“ sei die Art und Weise, wie ein Medikament in der Dosierung angepasst werden sollte. Beispielsweise solle bei der Schmerztherapie mit dem WHO-Schema gearbeitet werde. Stufe 1 beinhalte nichtsteroidale Antirheumatika, welche allerdings das Risiko für Gastrointestinale Blutungen tragen und deshalb zusammen mit einem Protonenpumpenhemmer gegeben werden sollten, in Stufe 2 kommen schwache (Tramadol) und in Stufe 3 starke Opioide (Oxycodon) zur Anwendung. Diese seien im Allgemeinen gut verträglich, würden aber in vielen Fällen zu Obstipation führen. Speziell in der Kieferchirurgie sei zu beachten, dass eine antibiotische Abschirmung bei Menschen im höheren Alter wichtig sei zur Minimierung des Infektionsrisikos nach grösseren operativen Eingriffen. Darüber hinaus würde ganz allgemein ein eher radikales Vorgehen sinnvoller sein und auch resorbierbares Nahtmaterial Zweiteingriffe vermeiden. Eine effiziente Analgesie sei sehr wichtig, weil bei verbleibenden Schmerzen das körpereigene Adrenalin als Stressreaktion zu systemischen Problemen führen könne. Deshalb sei die Verwendung von Articain-Präparaten mit einem Adrenalinzusatz von 1:100'000 zu empfehlen, was zum längeren Verbleib des Anästhetikums und somit zu einer tieferen und längeren Analgesie am Ort des Eingriffs ohne körpereigene Stressreaktion führt. Zum Schluss verwiesen die Dres. Gerber auf das neue, seit 2013 gültige Erwachsenenschutzrecht hin (Art. 378 ZGB). Sie hoben hervor, dass die Nachkommen, Eltern und Geschwister erst an 5., 6. und 7. Stelle genannt werden nach einer allfälligen Patientenverfügung (1.), dem Beistand (2.), dem Partner im gleichen Haushalt (3.) und der Person in einer Hausgemeinschaft (4.) und auch nur dann, wenn diese Verwandten regelmässig Beistand geleistet haben.

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brechlichkeits-Index würde die Wiederstandfähigkeit alter Menschen gegen Stressoren quantifiziert. Dieser Frailty-Index basiere auf klinischen Befunden (Muskelschwäche, Gewichtsverlust, Erschöpfungsgrad etc.). Als Vergleich nannte er die Fähigkeit Treppen zu steigen; könne ein Mensch zwei Stockwerke selbstständig und ohne Erschöpfung bewältigen, so könne er durch eine Narkose kaum umgebracht werden, meinte er ironisch. Wichtig sei bei einer Narkose insbesondere die altersentsprechende Anpassung der Dosis der Narkosemittel. Ein verändertes Verhältnis von Wasser, Fett, Muskel und Hirnmasse würde im fortgeschrittenen Alter dazu führen, dass eine geringere Dosierung zum Einleiten und Aufrechterhalten einer Narkose benötigt werden. Theoretisch würde demnach ein 137 Jähriger keine Narkose mehr brauchen, er würde bereits schlafen. Zuletzt wies er noch auf die postoperative cognitive dysfunction POCD hin, welche beim geriatrischen Patienten zu weitreichenden Problemen nach erfolgter Narkose führen könne.

Nasen- und NNH-Probleme des älteren Menschen

Prof. Dr. med., Dr. med. dent. Tateyuki Iizuka, Dr. med., Dr. med. dent. Benoît Schaller, Klinikdirektor und Chefarzt, Universitätskli- Oberarzt, Universitätsklinik für Schädel-, nik für Schädel-, Kiefer- und Gesichtschirur- Kiefer- und Gesichtschirurgie. gie, Inselspital Bern.

Dr. med., med. dent. Kurt Lädrach, Tagungsprogramm „Rund ums Gesicht“. leitender Arzt, Universitätsklinik für Schädel-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.

Primum non nocere: Hohes Alter und Anästhesie Dr. med. Lorenz Theiler, Oberarzt, Universitätsklinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie, berichtete in seinem Vortrag zuerst im Allgemeinen über die Anzahl durchgeführter Narkosen am Inselspital Bern. An erster Stelle stehe das Alterssegment zwischen 60–70 Jahren mit rund 4'500 Narkosen, gefolgt von den 70–80 und 50–60 Jahre alten Patienten mit je ca. 3'800 Narkosen. Dies zeige eindrücklich, dass Eingriffe in partieller und generalisierter Anästhesie im Alter keine Seltenheit

sind. Für den Anästhesisten sei die präoperative Beurteilung des Gesundheitszustandes eines geriatrischen Patienten sehr wichtig. Dabei bedienen sie sich verschiedener Instrumente und Hilfsmittel. Eines sei die ASAKlassifikation, welche das Narkoserisiko basierend auf dem Allgemeinzustand definiere. Der Grossteil der über 80 Jahre alten Patienten könne in die Klasse III eingereiht werden (milde Erkrankung; geringes Risiko für Komplikationen während der Narkose). Darüber hinaus sei jedoch das biologische Alter und die Gebrechlichkeit ein wichtiger Faktor. Mit einem Ge-

Im selbst gewählten Thema berichtete Dr. med. et med. dent. Kurt Lädrach, Leitender Arzt, SKG zu wichtigen Aspekten der Nase und Nasennebenhöhlen aus Sicht eines Kieferchirurgen. Er betonte jedoch zu Beginn seines Referates, dass er kein HNO-Facharzt sei und deshalb nicht auf alle Einzelheiten eingehen werde. Vielmehr war es ihm ein Anliegen die häufigsten Probleme aus einer interdisziplinären Sicht zu beleuchten. Er führte die wichtigsten Veränderungen der äusseren und inneren Nase im fortschreitenden Alter auf. Die nasale Obstruktion mit eingeschränkter Nasenatmung durch Veränderung und Wachstum der äusseren und inneren Nase, die Rhinitis, die Riechstörung und veränderte Wahrnehmung seien die häufigsten Probleme im Alter und mit mehr oder weniger starken subjektiven Problemen verbunden. Die Bandbreite der möglichen Therapieformen sei gross und reiche von einfachen reversiblen Hilfsmitteln bis zu invasiven irreversiblen Eingriffen. Er beschrieb einzelne Krankheitsbilder wie beispielsweise die phymatöse Rosazea und betonte, dass eine einseitige Nasenobstruktion mit erschwerter Nasenatmung und gegebenenfalls Blutaustritt sofortiger Abklärung zum Ausschluss einer malignen Veränderung bedürfen.

Fallbeispiele: Alt ist nicht alt Dr. med. dent. et med. pract. Alexandra Böhringer, Assistenzärztin SKG und Dr. med. et Dr. med. dent. Fabian Schlittler, Assistenzarzt SKG eröffneten den zweiten Teil der Nachmittagsveranstaltung. Sie berichteten von drei Fällen aus der Klinik und verdeutlichten die klinischen Probleme im Alltag. Dabei erläuterten sie detailliert die unterschiedlichen Aspekte in der Entscheidungsfindung und Therapie von geriatrischen Patienten mit Kieferfrakturen und wiederkehrenden Kie-

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fergelenksluxationen. Die Antwortmöglichkeiten bei der Publikumsbefragung waren humorvoll und zeigten gleichzeitig, dass die Teilnehmer sich nicht immer einig waren über die adäquate Therapieform.

Gesichtsschädelfrakturen im Alter: Therapie? Dr. med. et Dr. med. dent. Benoît Schaller, Oberarzt SKG und Dr. med. et Dr. med. dent. Matthias Mottini, Assistenzarzt SKGzeigten in ihrer Präsentation die verschiedenen Kiefer- und Gesichts-Frakturen mit besonderem Augenmerk auf die alten Patienten. Am häufigsten trete die Jochbeinfraktur auf infolge von Stürzen gefolgt von der Orbitabodenfraktur, welche durch eine Verlagerung des Augapfels von Doppelbildern begleitet sei. In Folge dessen sei bei älteren Menschen die Sturzgefahr um ein Vielfaches erhöht. Eindrückliche Bilder davon erlaubten es den Zuhörern reell zu sehen, was es heisst Doppelbilder vor sich zu haben. Deshalb sei es besonders wichtig, den Orbitaboden mittels Titanmesh oder resobierbarer Membran wiederherzustellen. Eine Herausforderung in der Therapie stellen die Kieferfrakturen von Patienten mit zahnlosen Ober- und Unterkiefern dar. Diese können nicht wie die (Teil)-bezahnten über eine stabile Okklusion mit einer mandibulomaxillären Fixation repositioniert und stabilisiert werden. Eine sofortige und stabile Osteosynthese im Unterkiefer sei zudem besonders wichtig um die Bildung einer Pseudoarthrose am Bruchspalt zu vermeiden.

zur Wiederherstellung des verlorengegangenen Gewebes zwischen klinischer Zahnkrone und verbleibender Kammbasis könne prinzipiell auf zwei verschiedene Arten geschehen. Erstens durch einen chirurgischen Aufbau und/oder zweitens durch die prothetische Rekonstruktion. Als Bindeglied zwischen den beiden Herangehensweisen sei unweigerlich das dentale Implantat zu nennen, welches als Verankerungsbasis zur grundlegenden Verbesserung der Prothesen-Stabilität und so der

Rund ums Gesicht: Midlife-Crisis in der Kiefer-& Gesichtschirurgie Donnerstag, 11. Dezember 2014 von 13.30 bis 17.00 Uhr im Inselspital Bern.

Zum Abschluss trafen sich die Klassenkameraden beim Apéro riche vor dem Hörsaal.

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Bis(s) zum Ende: Atrophie der Kiefer, eine Herausforderung in der oralen Rehabilitation Im letzten Vortrag des Tages beleuchteten PD Dr. med. dent. Joannis Katsoulis, Oberarzt, Klinik für Zahnärztliche Prothetik, zmk Bern und sein Bruder Dr. med. et Dr. med. dent. Konstantinos Katsoulis, Assistenzarzt SKG die Folgen des Zahnverlustes bis hin zur fortgeschrittenen Kammatrophie. Nach vertikalem und horizontalem Abbau würde sich auf Grund des unterschiedlichen Resorptionsmusters eine Diskrepanz zwischen Ober- und Unterkiefer bilden, was zu zusätzlichen Problemen in der dentalen Rehabilitation führen könne. Das klinische Bild sei nicht nur geprägt von der verlorengegangenen Zahnreihe, sondern vielmehr vom Fehlen des zahntragenden harten und weichen Gewebes. Bei insuffizienter zahnärztlicher Versorgung imponiere deshalb ein eingefallenes unteres Gesichtsdrittel mit ungenügender Lippenstütze, progenem Habitus und Mundwinkelrhagaden. Intraoral sei die Mandibula kaum noch zu sehen, weil das Fehlen des Alveolarkammes mit der angewachsenen Mukosa (oft nur ein schmaler Saum von 1-2mm Breite) fast zum ununterbrochenen Übergang vom Vestibulum in den Zungenraum führe. Dies sei im Unterkiefer hinsichtlich der Stabilität einer Totalprothese ein grosses Problem. Dr. Katsoulis erläuterte die Klassifikationen der Kiefer nach Cawood und Howell und verwies auf die Leistungspflicht der Krankenkassen bei einer Klasse VI und dem Vorliegen einer Osteopathie. Die Möglichkeiten

Kaufunktion führe. An einigen wenigen extremen Fallbeispielen wurden die verschiedenen Möglichkeiten für abnehmbare und festsitzende implantatgetragene Rekonstruktionen beschrieben und darauf hingewiesen, dass beim geriatrischen Patienten – wie in den vorgängigen Vorträgen ausgeführt - eine invasive präprothetische Therapie häufig umgangen werden muss und meistens ein gangbarer Mittelweg angestrebt wird. Im Anschluss an die Traditionsveranstaltung kündigte Prof. Dr. Dr. Ii-

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Betriebswirtschaft

Gemäss Obligationenrecht unterliegen Einzelunternehmen und Personengesellschaften mit weniger als CHF 500'000 Jahresumsatz – und dazu gehören auch viele Zahnarztpraxen – der so genannten eingeschränkten Buchführungspflicht. Die sich aus der Finanzbuchhaltung ergebende Jahresrechnung bildet auch die Basis für die Erhebung der Steuern und der Sozialversicherungsabgaben. Obwohl die Buchführung gesetzlich definiert ist, bestehen Handlungs- und Gestaltungsspielräume. Unabhängig davon, ob Ihre Zahnarztpraxis als Personengesellschaft (z.B. Einzelfirma) oder juristische Person (Aktiengesellschaft oder GmbH) geführt wird, kommt dem Rechnungswesen für die betriebliche Auswertung, Planung, Optimierung und Führung eine immer wichtigere Rolle zu.

Anforderungen an das eigene Rechnungswesen Buchführung inhouse oder extern? Mache ich die Buchhaltung selber oder kümmert sich besser eine Fach-

person darum? Wenn die Buchhaltung inhouse durch den Inhaber selber oder eine andere zuständige Person geführt wird, findet in der Regel eine intensivere Auseinandersetzung mit den Zahlen statt, was häufig auch in einer besseren Kostenkontrolle zum Ausdruck kommt. Andererseits können sich die eigenen Leute bei der Auslagerung der Buchführung an eine Treuhandgesellschaft (Outsourcing) voll und ganz auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Die externe Fachperson kümmert sich dann auch gleich um die Abschlussgestaltung und ermittelt daraus idealerweise auch wertvolle Führungsinformationen. Diese werden dann mit den zuständigen Personen besprochen (z.B. an der jährlichen Abschlussbesprechung). Die wohl am häufigsten anzutreffende Variante ist eine Arbeitsteilung zwischen beiden Parteien: Buchführung durch eigene Mitarbeiter und Abschl**usserstellung sowie Beratung durch den Treuhänder.

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Das Rechnungswesen – von der Pflichtübung zum wichtigen Führungsinstrument „Vollversion“ mit Debitoren-, Kreditoren-, Finanz- und Lohnbuchhaltung angeschafft werden soll.

Abschluss-Gestaltung Am Ende einer Buchhaltungsperiode werden Zwischen- oder Jahresendabschlüsse erstellt und Informationen zur Vermögens- und Ertragslage generiert. Daraus lässt sich auch ein allfälliger Handlungsbedarf rechtzeitig erkennen. Zudem bildet die Jahresrechnung die Grundlage für die Steuererklärung bzw. die Steuerbelastung. Umso mehr lohnt es sich, alle sich bietenden Steueroptimierungsmöglichkeiten zu prüfen und auch zu nutzen.

Steuerplanung bei der Abschlusserstellung (kurzfristig)

Strategische Steuerplanung (langfristig)

Bei folgenden Positionen bestehen Gestaltungsmöglichkeiten, welche aber je nach kantonaler Steuergesetzgebung unterschiedlich sein können. · Wertschriften (Anschaffungswert/ Börsenkurs) · Bildung Delkredere (Risiko Ausfall Kundenguthaben) · Bewertung Warenvorräte (Wertberichtigungen/Warendrittel) · Angefangene Arbeiten · Aktive und passive Rechnungsabgrenzungen · Sachanlagen (Investitionszeitpunkt/Finanzierung bzw. Leasing/Abschreibungen linear, degressiv oder sofort) · Arbeitgeberbeitragsreserven (Pensionskasse) · Bildung von Rückstellungen · Geltendmachung von steuerlichen Verlustvorträgen · Lohn versus Dividenden bei juristischen Personen · Lohn Ehefrau von Praxisinhaber (Berufsauslagen/Sonderabzug)

Auch in strategischer Hinsicht ergeben sich Steuerplanungsmassnahmen. Diese werden idealerweise bei der Praxis-Gründung und dann in einer gewissen Regelmässigkeit hinterfragt. · Wahl der Rechtsform (vgl. Artikel in der Zahn Zeitung Schweiz-Ausgabe Nr. 5/2013) · Standortwahl Praxis · Wohnsitz Praxisinhaber · Firmenstruktur (Holding/Tochtergesellschaften, z.B. für gemeinsame Einkäufe) · Eigentümer- und Kapitalstruktur (Mitarbeiterbeteiligung, Verhältnis Eigenkapital / Fremdkapital) · Planung Investitionen · Nutzung Liegenschaften (Privat/Geschäft) · Dividendenpolitik (juristische Personen)

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EDV-Unterstützung Heute werden die meisten Buchhaltungen von KMU's auf Branchenlösungen oder einfachen Finanzbuchhaltungsprogrammen geführt. Eine Lösung, die sich wachsender Beliebtheit erfreut, ist der so genannte Internet-Treuhänder, wie beispielsweise die Buchführungssoftware „AbaWeb Treuhand“. Dabei greift der Kunde via Internet auf das Abacus-Programm auf dem Datenserver des Treuhänders zu, welcher laufend Stammdaten anpassen und bei Bedarf auch entsprechende Unterstützung bieten kann. So lassen sich Doppelspurigkeiten weitgehend vermeiden und Datentransfers und die Datensicherung beim Unternehmen selber erübrigen sich. Zudem können Buchungen sowohl durch den Praxisinhaber wie auch durch den Treuhänder jederzeit erfasst und es kann beidseitig auf die aktuellen Daten zugegriffen werden, was die Flexibilität stark erhöht.

Wichtig ist, dass die Anforderungen an das betriebliche Finanzwesen frühzeitig geklärt werden, auch die Frage, ob ein „kleines“ Finanzbuchhaltungsprogramm ausreicht oder ob eine

Ermittlung von Führungsdaten Ausgangspunkt für die Auswertungen bildet die externe Jahresrechnung (Steuerbilanz). Durch Berücksichtigung von vorhandenen stillen Reserven (Bestände und Veränderungen) sowie weitere Korrekturen aus betriebswirtschaftlicher Sicht kann eine interne Jahresrechnung erstellt werden. Diese enthält dann die effektiven Werte, womit die tatsächliche Ertragsund Vermögenslage ersichtlich wird. Es können so auch Kennzahlen berechnet und mit den Vorjahren oder innerhalb der Branche (Benchmarking) verglichen werden. Ebenso können ein Liquiditätsstatus, eine Spartenrechnung, usw. erstellt werden. Immer mehr Zahnärzte nutzen das Rechnungswesen ganz gezielt als Führungsinstrument und wissen dadurch genau, in welchen Bereichen welche Erträge tatsächlich erzielt werden. Daraus ergeben sich Entscheidungsgrundlagen, die bei allfälligen strategischen Richtungsentscheiden sehr wertvoll sind. Der Aufbau dieser Instrumente ist keine Hexerei - wichtig ist der „rote Faden“ von der Definition des Kontenplans bis zu den gewünschten Auswertungen. Diese internen Daten sind auch hilfreich bei der Erstellung von Planrechnungen (Plan-Erfolgsrechnung, PlanGeldflussrechnung und Plan-Bilanz), wie sie für einen Businessplan oder für Unternehmensbewertungen benötigt werden. Letztere zeigt Ihnen, welchen Wert ihre Praxis hat. Sind Sie mit Ihrem Rechnungswesen zufrieden bzw. erhalten Sie die nötigen Führungsinformationen? Erkundigen Sie sich nach den Möglichkeiten für Ihre Praxis – unsere Fachpersonen beraten Sie gerne.

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SSE-Jahrestagung 2014 – die Standortbestimmung

Cavex Alginate – immer ein Volltreffer

Unter dem provokanten Titel „Pulp Fiction“ erlebten die Besucher in Bern praxisnahe Referate und eine attraktive Dentalausstellung. Die SSE Tagung vom 24. und 25. Januar 2014 bewog 360 Besucher zum Besuch des Kongresses in der BernExpo. Unter dem Motto Pulp Fiction glänzten die Organisatoren mit hervorragenden, bunt gemischten Vorträgen und perfekter Zeitplanung. Prof. Giovanni Maio aus DE-Freiburg i. Br. eröffnete den Kongress mit einem hochinteressanten philosophischen Vortrag. Der Facharzt für Innere Medizin und Philosoph ist Professor für Bioethik und leitet das interdisziplinäre Ethikzentrum der Universität DE-Freiburg i. Br.: Fernab der täglichen Zwänge entwickelt er Gedanken zum Arzt sein, die selten so klar und logisch formuliert worden sind: Die zahnmedizinische Behandlung ist nicht vollständig formalisierbar und der Patient erwartet eine singuläre Behandlung. Fertigkeiten müssen gelernt werden und dadurch entsteht der Stil eines Behandlers. Während man eine Fertigkeit objektiv bewerten kann, ist die Ausführung der selbigen nicht objektiv bewertbar. Ein guter Zahnarzt ist derjenige, der vor Anwendung der Technik reflektiert. Entscheidender als das Resultat zu messen ist der Entscheidungsweg der dazu geführt hat. Was dem Patienten zuträglich ist, ist nicht das, was im Lehrbuch steht, sondern das Vertrauen dem Arzt gegenüber, dass dieser ihm nur empfiehlt, was ihm zuträglich ist. Die Qualität der Zahnmedizin ist einerseits die Qualität des Machens aber auch die Qualität der gedanklichen Synthese aus Wissen, Erfahrung und Einschätzung der singulären Patientengeschichte. Wurzel zahnärztlichen Handelns ist die Ablehnung von Schematismen, um sich letztlich der Schematisierung zu widersetzen. Der zahnärztliche Beruf befasst sich den ganzen Tag mit Problemlösung. Heute wird vom politischen und gesellschaftlichen System das Schnelle und Ökonomische bevorzugt. Nicht die Sorgfalt und Geduld wird honoriert. Eine Zahnmedizin, die nur auf die Optimierung der Prozesse setzt und die Beziehung zum Patienten ausklam-

Das wahrscheinlich beste Alginat der Welt Dr. Reto Lauper, Präsident SSE.

Prof. Giovanni Maio, DE-Freiburg i. Br.

Prof. Annette Wiegand, DE-Göttingen.

PD Dr. Kerstin Galler, DE-Regensburg.

www.msdental.ch mert, wird sinnentleert. Evidenz und Beziehung müssen in der Arzt-Patientenbeziehung zusammengebracht werden. Ohne eine gute Entscheidung für eine Verrichtung, ist die Verrichtung selbst sinnlos: „Ich kann noch so viel können, wenn ich dieses nicht aus dem korrekten Grund auslöse“. Der Zahnarzt muss absolut unbestechlich bleiben, um eine optimale Betreuung zu gewährleisten. Es darf keinen Interessenskonflikt geben zwischen persönlichen Interessen und den Interessen des Patienten. Die finanzielle Unbestechlichkeit ärztlicher Handlung ist die Grundlage für ein Vertrauensverhältnis. Werbung für ärztliche Leistungen ist insofern problematisch als dass suggeriert wird „ich bin besser als der andere“. Dies kann zur Beschädigung des Patientenvertrauens führen. Die Kollegialität zwischen Ärzten ist somit unabdingbar. Das muss bei den Zahnärzten neu unterstrichen werden. Der Zahnarzt ist der Anwalt des Patienten für dessen Interessen. Die Zahnärzte haben die absolute Freiheit der Therapie, weil sie sich dazu verpflichten, zum Wohl des Patienten zu handeln. Heute herrscht die Tendenz vor, die Beziehungsmedizin zu relativieren und zu einem Vertragsverhältnis herab zu setzen. Das Vertrauensverhältnis wird als obsolet dargestellt. Dieses Denken passt per se nicht zur Medizin. Was die Medizin anbietet ist nicht die Ware sondern die Sorge, nicht die objektive Sache, sondern die Beziehung aus der sich diese Sache ergibt. Die Ware ist unpersönlich also wäre auch

der Lieferant (Zahnarzt) einfach austauschbar. Gleichgültigkeit hat keinen Platz. Im reinen Vertragsverhältnis braucht es keine Empathie, die Beziehung spielt keine Rolle Der Patient braucht eine Vertrauensperson der er sich ausliefern kann. Ein gutes Produkt in einer guten Beziehung. Die Zahnmedizin, herkommend vom Marktplatz wurde zur Profession. Tragen wir Sorge dass sie nicht wieder dahin zurückfällt. Nicht Dienstleister oder Verkäufer sondern Ärzte wollen wir sein. Dieses Gütesiegel muss so bleiben!

Wie exkavieren wir? Von der geistigen Höhe der Medizinethik leitete PD Dr. Annette Wiegand, ZZM Zürich in die Tiefe kariöser Läsionen über. Wie exkavieren wir? Wie viel Zahnsubstanz müssen wir entfernen? Zurzeit werden in 50–80% der Fälle vollständig, in 17–20% 2-zeitig (im 2. Schritt vollständig nach 3–6 Monaten) und in 8–20% unvollständig exkaviert. Pulpanahes Dentin wird zu 85% mit Ca(OH)2 zu 4%, mit anderen Linern und in 11% der Fälle gar nicht abgedeckt. Bei der Versorgung der eröffneten Pulpa ist Ca(OH)2 das Überkappungsmaterial der Wahl. Wie weit muss exkaviert werden? Dies ist umso schwieriger zu beantworten als dass auch aufgeweichtes Dentin nicht mehr infiziert sein muss. Bei Anwendung von Kariesmarkern besteht die Gefahr der Überexkavation (Pulpanah wird auch wenig mineralisiertes Dentin angefärbt)

Die Fluoreszenz-Unterstützte Kariesexkavation mit einer speziellen Lampe wird den heutigen Empfehlungen zur Kariesexkavation (Entfernung des infizierten Gewebes) am besten gerecht.

Wie weit ist die Exkavation sinnvoll? Bei vorsichtiger Exkavation ist die Gefahr der Pulpaeröffnung reduziert und es kommt seltener zu postoperativen Komplikationen. Eine Studie von 2-zeitiger Exkavation (bei der zweiten Intervention nach 5 Monaten wurden Bakterienproben genommen) zeigte, dass die Bakterien, die mit der Progression einer Karies in Zusammenhang gebracht werden, nicht mehr nachgewiesen werden konnten. Leider sind nur wenige Studien über kurze Zeiträume vorhanden, welche die schrittweise- der unvollständigen Kariesexkavation gegenüberstellen. Eine Pulpanahe Versorgung mit Ca(OH)2 scheint bei gesunder Pulpa nicht notwendig zu sein. Doch wie wird die „Gesundheit“ der Pulpa gemessen?

Direkte Überkappung: Prognostische Parameter der direkten Überkappung: Es wird versucht, aus der Dentinflüssigkeit MMP als Entzündungsmarker zu isolieren um dereinst abschätzen zu können ob eine Überkappung sinnvoll ist oder eine WB notwendig ist. MTA zeigte bei der direkten Überkappung bessere Resultate als Ca(OH)2.

Warum ein Wundverband? Ein bakteriendichter Verschluss ist conditio sine qua non. Entscheidend ist wohl auch, wie schnell die direkte Überkappung bakteriendicht versorgt werden kann.

Wie kann sich die Pulpa regenerieren? Neue interessante Aspekte zeigte PD Dr. Kerstin Galler, Universität DE-Regensburg in ihrem Vortrag „Grundlagen, Möglichkeiten und Grenzen der Regeneration der Pulpa“ Da Signalwege und -moleküle während der Zahnentwicklung und Regeneration ähnlich sind, werden undifferenzierte Zellen zur Regeneration herangezogen. Die pulpalen Stammzellen liefern Nachschub von Odontoblasten zur Bildung von Tertiärdentin. Postnatale Stammzellen sind in allen Geweben zu finden und sind am Gewebeumsatz und an der Heilung/Regeneration beteiligt. Nur ein geringer Prozentsatz sind solche Stammzellen. Pulpastammzellen können differenzieren und Pulpagewebe und Dentin bilden. In der Forschung wurden Stammzellen aus Weisheitszahnkeimen isoliert und in Dentinscheiben in Versuchsmäuse implantiert. Die Stammzellen differenzierten darauf zu den diversen Zellen von pulpalem Gewebe. Eine Humanstudie dazu steht in Japan am Start, wo versucht wird, eine neue Pulpa in devitalen Zähnen zu regenerieren. Galler zeigte Fälle, bei denen in avulsierten

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10 Zähnen mit offenem Apex nach 3 Wochen Revaskularisationen stattgefunden haben. Es existieren sogar Beispiele mit Pulparegeneration nach Desinfektion bei devitalen Zähnen ohne abgeschlossenes Wurzelwachstum. Das noch nicht abgeschlossene Wurzelwachstum ist Bedingung damit an der apikalen Papille/Hertwigschen Epithelscheide entsprechende Stammzellen vorhanden sind. Ziel der Forschung von PD Galler ist, mit Hilfe von Trägermaterialien die regenerativen Vorgänge zu unterstützen. Ortsständige Stammzellen sollen so in Ihrer Arbeit unterstützt werden. Die Transplantation von Stammzellen ist möglich aber extrem kostenintensiv. Es müssten bei einer „Regeneration“ ja auch nicht Pulpazellen sein sondern andere Zelltypen könnten den pulpalen Raum ausfüllen, sofern keine Resorptionsprozesse daraus folgen würden. Biokompatibler als Guttapercha wäre ein natürliches Gewebe allemal.

Pulparegeneration nach Trauma Dr. Vivianne Chappuis, zmk Bern, befasste sich mit klinischen Fällen zu Regeneration und Trauma. Bei Traumaverletzungen werden verschiedene Gewebe tangiert: · Weichgewebe: Desinfektion NaCl mit genügend Druck, dann 0,1–0,2% CHX. Klaffende Wunden werden mit EKN und eventuell zweischichtiger Naht versorgt · Knochen: Splitter, Alveolarfach-, Alveolarfortsatzfraktur (partiell), Trümmerfraktur: Splitterentfernung, manuelle Reposition und Schienung für 6–8 Wochen. · Parodont und Pulpa: Bei Dislokation, Extrusion, Intrusion und Avulsion: WB Was passiert bei einem Zahntrauma? Die Aufnahme hoher Kräfte gefolgt von Entzündungsreaktion und Resorption. Die Schienung sollte nicht starr sein, Tetrazyklingabe, um Resorptionen zu vermindern. Bei Kindern: 1. Tag 1x100mg, 2–10. Tag 1x50 mg (bei Erwachsenen die doppelte Dosis). Total Kind 550 mg, Erwachsene 1’100 mg Ledermix Paste ist die Einlage der Wahl für 1–2 Wochen, dann Ca(OH)2 für 13 Wochen, danach erfolgt die Wurzelfüllung. Bei Avulsion ist die direkte Applikation antiresorptiver Substanzen möglich: Dexamethason in Dentosa-

Fokus Endodontologie

Prof. Jens Türp, UZM Basel.

Dr. Vivianne Chappuis, zmk Bern.

Dr. Dr. Frank Sanner, DE-Frankfurt am Main.

Dr. Filippo Santarcangelo, IT-Bari.

Diagnosezeitpunkt nach vorne zu verschieben und eine Chronifizierung verhindern. Der Referent zeigt Patientenfälle bei denen ein Zahn nach dem anderen erfolglos wurzelbehandelt und später extrahiert wurde. Das Problem besteht darin, das der Patient eine dentale Diagnose bevorzugt und zum Beispiel die Extraktion des „schmerzenden Zahnes“ wünscht. Dabei ist es wichtig, den Patienten nicht abzuschieben sondern in eine Schmerzsprechstunde zu überweisen.

Therapie-, Reinigungs- und Desinfektionsmethoden

Dr. Ashraf ElAyouti, DE-Hamburg.

Prof. Hagay Shemesh, NL-Amsterdam.

febox 60µg/ml für 20 min. Emdogain kann, aufgetragen auf die Wurzel und in die Alveole, eine positive Wirkung auf die Regeneration haben. Therapien: · Konklussion: Nachkontrolle, Vitalitätstest · Zahnlockerung (Subluxation): Wenn es den Patient stört, Schienung, Nachkontrolle, Vitalitätstest. · Extrusion (Inzisale Stufenbildung): Wahrscheinlichkeit der Pulpanekrose >50% (eher WB). 1–2 Wochen Schienung. · Intrusion leicht (weniger als die Hälfte der Krone intrudiert): Hohe Wahrscheinlichkeit (>50%) der Resorption und Pulpanekrose: Reposition kieferorthopädisch oder chirurgisch. Letztere hat den Vorteil dass die WB sofort eingeleitet werden kann. · Avulsion: hat extrem hohe Chance für Resorption und Pulpanekrose. Nur bei offenem Apex und perfekter Lagerung keine WB. Schienung 10–14 Tage, da schonende „Extraktion“. Der Zustand der Pulpa beeinflusst auch die parodontale Regeneration (gegenseitige Beeinflussung). Frühe endodontische Behandlung wird bei schweren Dislokationen empfohlen. Tetrazykline und Kortikosteroide modulieren die Entzündungsantwort.

Dr. Michael Arnold, DE-Leipzig.

Klassifikation der Odontalgien Prof. Jens Christoph Türp, UZM Basel, referierte über orofaziale und pulpale Schmerzen. Der Referent erläutert die verschiedenen nozizeptiven und neuropathische Schmerzen. Türp et al unterscheiden in ihrem „Vorschlag einer Klassifikation der Odontalgien“ sieben Zahnschmerzformen: 1. Dentinschmerz ausgehend bei angenommen primär gesunder Pulpa (Dentinhypersensibilität) Therapie symptomatisch. 2. Pulpaschmerz (ausgehend vom Pulpagewebe bei reversibler oder irreversiblen Pulpitis) Therapie kausal: WB. 3. Parodontaler Schmerz (ausgehend von Parodontalgeweben). 4. Alveolär- ossärer Schmerz. 5. Atypische Odontalgie (eventuell therapeutische LA (Neuraltherapie) eventuell niedrig dosiertes trizyklisches Antidepressivum (Schmerzentkoppelung). 6. Heterotoper Schmerz: In die Zähne übertragener Schmerz. 7. Zahnschmerz in Zusammenhang mit primär psychosozialen Faktoren.

Erweiterte Schmerzdiagnostik Nicht odontogene Schmerzen und Schmerzdiagnostik aus endodontolo-

Dr. Jean-Yves Cochet, FR-Paris.

gischer Sicht waren das Thema von Dr. Frank Sanner, Privatpraktiker in DE-Frankfurt am Main. Intraorale neuropathische Schmerzen betreffen zu 81% bei weiblichen Patienten, meist an wurzelbehandelten Zähnen in 5er und 6er Region. Neuropathische Schmerzen entstehen ohne Stimulus in der Peripherie verursacht durch eine Läsion im Nervensystem, die Ströme erzeugt. Neuropathische Schmerzen kommen vor allem tagsüber vor, nicht jedoch in der Nacht. Ein Oberflächenanästhetikum kann helfen, die Symptome zu lindern. Atypische Odontalgieschmerzen können zum Teil so therapiert werden. Dentogene Schmerzen sind lokal auslösbar und anästhesiebar. Aufgabe des Zahnarztes: 1. Verdacht auf nichtdentogene Ursache: LA nicht wirksam, Symptombeschriebe wie brennend, taub, pelzig. 2. Erfolglose Behandlungsversuche, fehlende Ursache. 3. Nachts schmerzfrei, zwischendurch längere schmerzfreie Intervalle. Erweiterte Diagnostik: DVT, Fraktursuche, selektive LA, Sensorische Testung, Hinweise auf Kopfschmerzvarianten, Abklärungen durch HNO, Augenarzt, Neurologe. Ziel ist es, den

Dr. Filipo Santarcangelo, Privatpraktiker in I-Bari, zeigt sein Konzept und seine Erfolge in der Endodontologie. Das erste Debridement ist mechanischer Natur, der Rest muss die chemische Spülung erledigen. Die Wurzelkanalanatomie stellt die Herausforderung der perfekten Desinfektion dar. Der grösste Risikofaktor sind Kurvaturen. Ebenfalls die Form des Foramens (nicht abgeschlossenes Wurzelwachstum stellt eine spezielle Herausforderung dar). Bei Revisionen ist der grosszügige Abtrag infizierten Dentins mitentscheidend. NaOCL ist die Spüllösung der Wahl. Ebenfalls ist die Applikation an den Wirkungsort entscheidend, also am Apex. Der Referent empfiehlt ebenso die Aktivierung der Spüllösung mit Ultraschall, Schall oder Erwärmung und zeigt an exstirpierten Pulpen die gewebeauflösende Wirkung. Die Erwärmung des NaOCl kann zum Beispiel in einem Schoppenwärmer erfolgen. Die Gewebsauflösung geschieht mit erwärmtem NaOCl viel schneller. Im Wurzelkanal kann die Lösung zudem mit einem glühenden Instrument in 3–4 sek. auf 200°C erwärmt werden, dann abkühlen lassen, Vorgang wiederholen, und abschliessend mit dem Endovac Spülsystem reinigen. Beim Aufheizen von NaOCl ist aufgrund des giftigen Chlorgases auf eine suffiziente Absaugung zu achten. Spüllösungen sind die Verlängerung unserer Instrumente für die Desinfektion. Wichtiger aber als was man in den Wurzelkanal hereinbringt, ist es, was man heraus nimmt! Santarcangelo zeigt spektakuläre Fälle unter dem Motto, je früher die Pulpaexstirpation erfolgt, umso besser kann das Nervengewebe in toto entfernt werden. Seine favorisierte Technik besteht im Weg-

Michael Binder, bds dental ag.

Hannes Kramer, Coltène/Whaledent AG.

Peter Stolzenburg, DCI GmbH.

Evelyn Külhan (r.), Dentsply Maillefer.

Bernhard Frey (Mitte) FTC Trading, Vertrieb FKG.

Sylvia Stockmaier (Mitte), KerrHawe SA, SybronEndo.

Teresa Silber (r.) VDW GmbH.

SSE Jahrestagung, 23./24. Januar 2015 in Luzern.

Nr. 1/2014 · 2. Jahrgang

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Fokus Endodontologie nehmen des Pulpadachs und anschliessender Exstirpation der gesamten Pulpa mittels 3 Pulpaextirpatoren (bei Molaren). Pulpagewebe in toto zu entfernen ist einfacher als mit Instrumenten. Darum: Wenn es die Konsistenz zulässt, möglichst ganz entfernen. Was weg ist, ist weg.

Die maschinelle Aufbereitung Den Auftakt zum zweiten Kongresstag gestaltete Dr. Ashraf ElAyouti, DEHamburg, unter dem Titel „Respecting the apical terminus“ mit der Diskussion von Endpunkt, Grösse und Taper einer Wurzelfüllung. Bis wohin soll die Wurzel gefüllt werden? Bis zur apikalen Konstriktion oder bis zum Foramen? Eine Untersuchung des Referenten hat gezeigt dass in vivo die Konstriktion nicht eindeutig gefunden werden kann. Die apikale Region ist nicht rotationssymmetrisch, das heisst, Längsschnitte sind in jedem Schnitt unterschiedlich. Existiert die apikale Konstriktion wie im Lehrbuch wirklich? Was gefunden wurde ist eine Verengung im Kanal die zwischen 0.0 mm und 1.1 mm vom Foramen entfernt ist. Die Konstriktion und das Foramen sind sehr nahe beieinander (0.2mm). Die Füllung ist also eher bis zur Konstriktion zu legen. Wie kann die Konstriktion detektiert werden? Die heutigen Apexlokatoren können die apikale Konstriktion anzeigen! Grösse des Apex: Je mehr der Apex gekrümmt ist, umso weniger exakt wird die apikale Region aufbereitet. So ist es nicht sinnvoll, zu gross aufzubereiten weil der Kanal dadurch nur begradigt wird. Man soll nur so viel aufbereiten dass suffizient gespült werden kann. Apical Taper im letzten Kanalmillimeter: 4% Taper reicht am Apex vollkommen aus. Zu grosser Taper und zu grosse Instrumentierung kann für die Überfüllung risikoreich sein. Insbesondere wenn der Kanal nicht zentral in der Wurzel steht, was oft vorkommt. Wird dann zu weit aufbereitet wird die Austrittsstelle nach koronal verschoben.

DVT beurteilt werden. Eine Verkleinerung der Läsion ist aber mit grosser Wahrscheinlichkeit zu erwarten. In 20% der Fälle wurde eine periapikale Läsion NACH der Behandlung entdeckt (!) das heisst, der Zahn hatte vor der Behandlung keine und nach der Behandlung eine im DVT sichtbare apikale Aufhellung. Komplette Heilung einer Läsion nach 2 Jahren ist selten. Betrachtet man die Verkleinerung und nicht die komplette Heilung, kommt man auf eine Erfolgsrate von etwa 80%. Wahrscheinlich müssen die En-

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dodontologen die Kriterien zum Outcome von WBs reevaluieren.

Reciproc-Instrumenten viel höher als bei Rotierenden.

Reziprok – rotierend?

Das System hat zudem folgende Vorteile: · Immer neue Instrumente · Instrumente müssen nicht sterilisiert werden · Keine Instrumentenbox · Kein Dokumentieren der Feilen · Kein Infektionsrisiko – ein einmal verwendetes Instrument wird nie mehr sauber · Ermüdungsbruch reduziert

Ein mit Spannung erwarteter Vortrag hielt Dr. Mauro Amato, UZM Basel, mit „Neubeurteilung/Evaluation/Studien zu Reciproc“. Die Uni Basel verwendet das System Reciproc. Bei reziproker Bewegung kann ein Instrument mehr als doppelt so lang arbeiten bis es bricht im Vergleich zu rotierender Bewegung. Die Kraft bis ein Torsionsbruch stattfindet ist bei

Im Vergleich reziprok – rotierend sowie Experte – Student, konnten folgende Feststellungen gemacht werden: Rotierende Instrumente sind eher im Kanal zentriert. Mit Reciproc ist die Aufbereitung einfach, Experten und Studenten zeigten gleich gute Resultate, wobei diese Technik auch schneller ist als die mit rotierenden Instrumenten. Die Bakterienreduktion war bei der Aufbereitung von Hand, rotierend oder reziprok bei allen gleich. FORTSETZUNG SEITE 14

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Beurteilung der Wurzelkanalfüllung Die Augen öffnete Prof. Hagay Shemesh, ACTA, NL-Amsterdam mit seinem Vortrag „Outcome and Root filling“. Das Outcome wird auf dem Einzelzahnröntgenbild beurteilt. Dieses zeigt aber nur die Hälfte der Wahrheit. Wenn man das DVT hinzu zieht, werden viel mehr apikale Prozesse diagnostiziert, was Shemesh mit eindrücklichen Bildern untermauert. Im EZ-Rx werden periapikale Läsionen meist unterschätzt. Das DVT zeigt einerseits, dass unsere WF nicht so gut ist wie im EZ-Rx beurteilt („Wir sehen, wie schlecht wir sind“) und die Anatomie kann besser dargestellt werden. Bis jetzt konnte nicht gesagt werden, welche Feile oder Füllungstechnik überlegen ist. Wahrscheinlich war die Messmethode (EZ-Rx) zu wenig sensitiv. DVT-Untersuchungen könnten dies ändern. Wie beurteilt man nun Erfolg? Es existieren diverse Beurteilungsskalen für EZ-Rx als auch DVT. Letztere ist natürlich die genaueste Methode, denn damit kann das Volumen der Läsion vor und nach der Behandlung ermittelt werden. Nachteil sind nebst der Strahlenbelastung der Zeitaufwand, hohe Computerleistung und entsprechende Software. Studien kommen zu extrem niedrigen kompletten Heilungsraten, wenn diese im

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Fokus Endodontologie

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BT-Race – Biologisch und konservativ Wurzelkanalaufbereitung mit Blick auf die endgültige Restoration. Von Gilberto Debelian DMD, PhD, und Martin Trope DMD.

Mikroorganismen im Wurzelkanal sind der Auslöser für Endodontologische Erkrankung1-3. Die Vermeidung oder Entfernung der Mikroorganismen aus dem Wurzelkanalsystem durch die Behandlung ist der für den Behandlungserfolg entscheidende Faktor4,5. Wurzelkanalaufbereitung ist eines der wesentlichen Werkzeuge, um den langfristigen Erfolg der Wurzelkanalbehandlung sicherzustellen6,7. Das Ziel ist, so viel Biofilm als möglich mechanisch zu zerstören, so dass durch Zusatz von Spülflüssigkeiten und/oder in den Kanal eingebrachten Medikamenten konsistent eine sehr geringe Anzahl von Mikroorganismen vor der Wurzelkanalfüllung erreicht werden kann. Eine weitere Herausforderung der Wurzelkanalaufbereitung ist, das oben erwähnte Ziel der Reduktion der Mikroorganismen zu erreichen ohne die Wurzel unnötig durch Überinstrumentierung, z.B. durch Reduktion der Dentinwandstärke zu erreichen. Es ist bewiesen, dass der Erhalt der natürlichen Zahnsubstanz, besonders im zervikalen Bereich des Zahnes, zu besserem langfristigen Überleben im Hinblick auf Belastung und Restoration führt. Unzweifelhaft führt eine dünnere Dentinwandstärke zu einem geringeren Widerstand der Wurzel gegen Fraktur8.

In der mesio-distalen Richtung sind die Durchmesser je 0.21 und 0.28. So gesehen, erscheint eine #25 Feile bei Betrachtung in bucco-lingualer Richtung wie bei der perioapikalen Röntgenaufnahme, als Abschluss ausreichend. In Bukko-lingualer Richtung hingegen liegen die korrekten Grössen zwischen #35 und #40! Für den distalen Kanal erscheint eine #35 auf dem Röntgenbild (mesio-distale Sicht) angemessen, aber die korrekte Grösse wäre #50. Bei thermoplastischer Obturation spricht man oft von 3-D Obturation; in der gleichen Weise sollten wir auch in der bukko-lingualen Dimension ausreichend instrumentieren. Betrachten wir nun die Messungen bei 2 und 5 mm vom Wurzelende. Falls wir bis zu den erforderlichen apikalen Grössen ( (#35 oder #40 mesial und #50 distal) aufbereiten, dann ist eine Konizität von 0.04 ausreichend, um die Kanalwände zu berühren. Konizitäten grösser als 0.04 sind nicht erforderlich, um Mikroorganismen zu entfernen und schwächen unnötig die Wurzel. Anatomische Studien aller Wurzeln folgen dieser biologischen Regel, d.h. #35 oder #40 ist geeignet für „kleinere“ Kanäle und #50 für grössere Kanäle9-11.

Wie gross ist die ideale Aufbereitungsgrösse?

Adäquate biologische Grössen mit minimaler Konizität und geringste mögliche Anzahl von Instrumenten. Um die oben beschriebenen Ziele der maximalen Entfernung des Biofilms mit minimaler Schwächung der Wurzel zu erreichen, sollten wir apikale Grössen von #35, #40 oder #50 anstreben, mit maximal 0.04 Konizität9-11. In Verbindung mit einem adäquaten Spülprotokoll sichern diese biologischen Grössen konsequent eine geringe Anzahl von zurückbleibenden Mikroorganismen und sichern damit auch einen maximalen Behandlungserfolg.

Grundsätzlich entfernt nicht das Instrument alleine die maximale Menge des Biofilms, sondern es arbeitet synergistisch mit der Spülflüssigkeit. Die Kernfrage bleibt, was ist die ideale Aufbereitungsgrösse, um das erwünschte Ziel der Entfernung des Biofilms zu erreichen? Um diese Frage zu beantworten müssen wir anatomische Studien analysieren und bewerten, ob und wie es möglich ist, den Biofilm aus den Kanälen zu entfernen. Beim Blick auf die anatomischen Studien überrascht es, wie einheitlich die Ergebnisse sind! Das Bild unten (Bild 1) fasst die anatomischen Ziele eines Unterkiefermolars zusammen.

Die ideale Form eines aufbereiteten Kanals?

Das BT-Race System – Biologisch und konservativ BT-Race Instrumente sind in individuellen Blistern steril verpackt, damit

bereitet werden. Das System ist so gestaltet, dass die biologischen Grössen mit minimaler Entfernung von Dentin im koronalen Bereich erreicht werden, um die Festigkeit der Wurzel zu erhalten. Das Race Instrument besitzt ein antiEinschraub Design, einen Dreiecksquerschnitt zur Erhöhung der Flexibilität und der Schneideffizienz, und ist elektropoliert um die Effekte der torsionalen und zyklischen Ermüdung zu verringern.

Bild 2: Vorteile des Race Instruments

Booster Tip (BT Tip) Die BT Spitze ist das Hauptmerkmal dieser Instrumente. Sie erlaubt, Kanalkrümmungen zu folgen, ohne übermässigen Stress auf dem Instrument oder der Wurzel. Die BT Tip besitzt eine nicht-schneidende Spitze von 0 bis 0,15 mm (ISO 15), die Schneidkanten beginnen bei 0,15 und höher entlang der Feile. Dieses Design erlaubt den Instrumenten, auch in engen Kanälen sicher voranzukommen. Der ISONenndurchmesser wird bei 0,5 mm von der Spitze erreicht. So ist die BT2 (Bild 3 und Bild 4) ein Instrument mit NullKonizität, ISO 35, und kann deshalb und dank BT-Tip leicht in einem Kanal vordringen, in dem ein Gleitpfad von ISO 15 aufbereitet wurde

Bild 3: BT Tip und normale Instrumentenspitze: Position der Schneide

Mesial/distal 1 mm 2 mm 5 mm

Molar B

Single Mesial D

L

0.45

0.80

2.11

0.22

0.30

0.29

M Mesiobuccal

0.40

0.42

0.64

0.21

0.26

0.32

Mesiolingual

0.38

0.44

0.61

0.28

0.24

0.35

Distal

0.46

0.50

1.07

0.35

0.34

0.59

Bild 1: Mittlerer Kanaldurchmesser 1, 2 und 5 mm vom Apex

Betrachten wir zunächst die mesiobukkalen und mesiolingualen Kanäle 1 mm vom apikalen Foramen, also sehr nahe der Dentin-Zement Grenzzone.

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ist jedes Instrument steril. Die oben beschriebenen biologischen Grössen können nach Darstellung des Gleitpfades mit 3 Instrumenten auf-

1. Gleitpfad Ein Gleitpfad von #15/0.02 ist äusserst wichtig, um eine minimale Anzahl von Instrumentenfrakturen sicherzustellen. Normalerweise erreicht man dieses Ziel mit Handinstrumenten. Wenn allerdings eine #6 oder #10 Feile sehr schwierig die Arbeitslänge erreicht, können Scout Race Instrumente dieses Ziel schneller erreichen.

der apikale Bereich von BT2 aufbereitet wurden. Entscheidend ist der maximale Durchmesser der Aufbereitung von 0,83 mm bei 12 mm. Somit ist die Entfernung von koronalem Dentin minimal und die Wurzel ist so nach der Restoration so stabil als möglich.

2. Rotation mit 800–1000 UPM Die hohe Drehzahl reduziert die Bruchgefahr durch Torsionskräfte und, da die Instrumente nur für einen Patienten verwendet werden, ist die Gefahr des Ermüdungsbruchs ebenso reduziert. Folglich wird durch die hohe Drehzahl und die Einmalanwendung die Bruchgefahr insgesamt reduziert.

Bild 5: BT-Race Sequenz

Median canal diameter (in mm) at 1, 2 and 5 mm from the apex Buccal/lingual Tooth (canal) Position 1 mm 2 mm 5 mm

Wesentliche Punkte für die erfolgreiche Anwendung der BT-Race Sequenz

Bild 4: Vergleich normale Instrumentenspitze und BT Tip im Kanal.

Die BT Tip erlaubt einem Instrument jeglichen Durchmessers, einem Kanal mit einem Gleitpfad zu folgen, der mit einem #15 Handinstrument aufbereitet wurde. Das Protokoll mit den 3 Instrumenten wurde entwickelt, um eine unnötige Belastung der Wurzel und der Instrumente während der Aufbereitung auf die biologisch akzeptablen Grössen zu vermeiden.

BT1 – 10/0.06 Dieses Instrument beendet die Aufbereitung des Gleitpfades und bestimmt den koronalen Durchmesser der Aufbereitung. In Kanälen, in denen ein Gleitpfad auf #15/0.02 vorbereitet wurde, bereitet BT1 in erster Linie das koronale Drittel des Kanals auf. Bei 12 mm von der Arbeitslänge ist der Durchmesser 0,82 mm. BT1 hat keine Booster Tip, da der Durchmesser der Instrumentenspitze nur 0,10 mm beträgt und damit kleiner ist als der Gleitpfad, der mit der #15/0.02 K-Feile vorbereitet wurde. BT2 – paralleles Instrument #35 mit BT Tip Das BT2 Instrument wird verwendet, um das apikale Drittel des Kanals aufzubereiten. Das Instrument ist dank Null-Konizität extrem flexibel und penetriert auch in engen Kanälen dank BT Tip hervorragend. BT3 - #35/0.04 mit BT Tip. Dieses Instrument wird verwendet, um die koronalen und apikalen Präparationen von BT1 und BT2 zu verbinden, und schafft eine Aufbereitung von #35/0.04 für beste Spülung und genaue Passform des apikalen GuttaPercha Masterkonus. BT3 erreicht die Arbeitslänge mit minimalem Stress, da der koronale Bereich von BT1 und

Eine Literaturliste ist auf Anfrage bei der Redaktion erhältlich.

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Fokus Endodontologie

Der SSE Student Prize ging in diesem Jahr an...

Forsetzung von Seite 11 Maschinelle Instrumente können Cracks induzieren, unklar ist, ob rotierend oder Reciproc besser abschneidet und ob die Cracks überhaupt klinisch relevant sind. Debris-Überpressung während der Aufbereitung kommt bei allen Systemen vor, bei Reciproc nicht signifikant mehr als rotierend. Wichtig ist: Zeit nehmen für die Spülung insbesondere bei Reciproc. Die Debris-Ansammlung im Isthmus ist beim Reciproc höher als bei rotierenden Systemen.

Thermafill – Guttafusion Der SSE Student Prize ging in diesem Jahr an: cand. med. dent. Sarah Gerevini (links) von den UZM Basel mit einer endodontischen Behandlung eines 26 mit zwei sich vereinenden mb Kanälen. Mit der Preisträgerin freuen sich die Mitbewerberinnen cand. med. dent. Rada Pejicic, ZZM Zürich und Anina Nives Zürcher, zmk Bern.

Dr. Klaus Neuhaus fand zwischen Thermafil und Guttafusion keinen signifikanten Unterschied bei der Dichtigkeit in geraden und gekrümmten Kanälen. Aber: Der Trägerstift der Guttafusion

liegt zentraler im Wurzelkanal als der von Thermafil. Die Warmfülltechnik hat den Vorteil, dass weniger Sealeranteil im Kanal verbleibt. Der Nachteil ist, dass der Trägerstift bei Revisionen nur schwer zu entfernen ist.

Operationsmikroskop und WB-revision Über die mikroskopische Revision sprach Dr. Michel Arnold, Universität DE-Leipzig. Sie besteht aus: 1. Entfernung von Aufbau und Verschlussmaterialien. 2. Überwindung von Hindernissen (Ursache für Misserfolg). 3. Wurzelkanalbehandlung Den Revisionsbedarf beziffert Dr. Arnold mit 38–61% als relativ hoch. Wann ist eine WB erfolgreich? Wann war die Therapie der Gesundheit förderlich? Vollständige Heilung wird

durch Symptomfreiheit und lückenlos sichtbarem Parodontalspalt beurteilt. Ist bei der ersten WB die Morphologie des Wurzelkanals nicht verändert worden, ist die Erfolgschance für eine Revision viel besser als bei Transportationen. Ein Mikroskop leistet gute Dienste, weil nur damit mehr als 5mm in den Wurzelkanal gesehen werden kann. Einflussfaktoren auf Erfolg bei Revisionen sind: · Ausbildung, Erfahrung und Training. · Morphologische Veränderung des Wurzelkanals. · Hilfsmittel (Mikroskop). Damit sind weitere Wurzelkanäle und Risse einfacher zu finden. Der Einsatz des DVT in der Endodontologie wird von den deutschen Referenten weniger zurückhaltend empfohlen als von Schweizer Meinungsmachern. FORTSETZUNG SEITE 16

PROGLIDER™: im ersten Anlauf an die Spitze durchgleiten Mit DENTSPLY Maillefer auf bestem Weg zum perfekten Gleitpfad PROGLIDER™, die neue maschinelle NiTi-Gleitpfad-Feile, bietet zahlreiche Anwendungsvorteile - von der Zeitersparnis bis zur erhöhten Sicherheit. Der moderne, substanzschonende GleitpfadAufbereiter ist zugleich auch ein exzellenter „Pfadfinder“ und folgt dem natürlichen Verlauf des Wurzelkanals nachweislich besser als herkömmliche Stahlfeilen. PROGLIDER™ lässt sich sowohl mit WAVEONE® wie auch mit PROTAPER NEXT™ oder anderen Feilensystemen kombinieren. Die neue Gleitpfad-Feile ist durch ihr Design und die M-Wire™-Legierung sehr flexibel. Proglider erschliesst Zahnärzten den einfachen Zugang zu einem anatomisch korrekten, einfachen GleitpfadManagement. Mit nur einer maschinellen Feile durchgleiten Anwender den Kanal auf dem richtigen Weg zur Spitze. Proglider eignet sich auch für stark gekrümmte Wurzelkanäle. Das neue Design mit variabel progressiver Konizität wird durch eine exzellente Materialwahl optimiert: Die bewährte, patentierte M-Wire™ Nickel-Titan-Legierung verleiht der Feile eine verbes-

Experten ausdrücklich empfohlene gründliche Spülung haben Anwender daher auch bei zügiger Arbeitsweise deutlich mehr Zeit.

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serte Flexibilität bei gleichzeitigem Erhalt der hohen Schneidleistung; zugleich erhöht sie den Widerstand gegen Materialermüdung und minimiert dadurch die Hauptursache für Feilenbruch. Proglider ermöglicht eine einfache und schnelle Anwendung, da nur ein einziges, maschinelles Instrument für die

Aufbereitung des Gleitpfads eingesetzt wird. Dadurch reduziert sich auch das Risiko von Verwechslungen, ausserdem wird die Sicherheit erhöht. Im Vergleich zur herkömmlichen Gleitpfadgestaltung mit Handfeilen verringert Proglider die Behandlungszeit um 40 Prozent, wie Labor-Vergleichstests und Einschätzungen von Zahnärzten ergaben. Für die von allen führenden klinischen Endo-

Die schonende Gleitpfad-Feile folgt der natürlichen Anatomie des Wurzelkanals. Wie vergleichende Untersuchungen belegen, führt Proglider zu deutlich weniger Abweichungen vom richtigen Kanalverlauf als herkömmliche Stahlfeilen, deren Anwendung erfahrungsgemäss ein hohes Risiko von typischen Fehlern wie Zips, Stufen, Perforation und Verlagerung mit sich bringt.1 Proglider im vorsterilisierten Blisterpack ist für den Einmalgebrauch konzipiert: Das gewährleistet für jeden Einsatz optimale Schneidleistung und Sicherheit bei hoher Wirtschaftlichkeit und eliminiert das Risiko einer Kreuzkontamination. Der neue Gleitpfad-Finder lässt sich zur praxisgerechten Lösung für die Wurzelkanalaufbereitung erweitern. Der Anwender hat dabei die Wahl zwischen zwei bewährten Feilensystemen von DENTSPLY Maillefer: Die reziprok ro-

tierende Feile Waveone und Protaper Next, die exzentrisch rotierende Feile. Proglider kann aber auch mit jedem anderen Feilensystem kombiniert werden. Abgestimmte weitere Produkte, wie beispielsweise die medizinische Wurzelkanaleinlage AH Temp™ und GUTTACORE® Obturatoren mit Guttapercha-Kern, ergänzen die maschinellen Aufbereitungsinstrumente zum Komplettsystem für die erfolgreiche endodontische Behandlung. Literaturhinweis: 1 Berutti et al., 2013

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Erfolgreiche Endo-Kursreihe wird fortgesetzt Endo intensiv, ein update. Mit Dr. Hanjo Hecker startet 2014 eine weitere Kursreihe. In der Zürcher Pädagogischen Hochschule fand am 21. November 2013 das Seminar „Endo intensiv – ein Update“ statt. Der Referent Dr. Hanjo Hecker, Praxis für

Dr. Hanjo Hecker gab praktische Hinweise.

Nr. 1/2014 · 2. Jahrgang

Mikro-Endodontologe in Basel leitete die Fortbildung: Der theoretische Teil umfasste die korrekte Diagnose, die allgemeinen Voraussetzungen einer Wurzelkanalbehandlung, die moderne Aufbereitung mit dem RECIPROC®

Arbeitsplatz bereit für die Trägerstifttechnik mit GUTTAFUSION® for RECIPROC®

System und die Bedeutung der Wurzelkanaldesinfektion mittels moderner Spülprotokolle und -Aktivierungsmethoden sowie der 3-dimensional, dichten Obturation durch GUTTAFUSION®.

Praktische Übungen am Endo-Übungsmodell.

Mit über 20 Teilnehmern war der Kurs ausgebucht. Im praktischen Teil konnten die Teilnehmer am Endo-Übungsmodell und an mitgebrachten extrahierten und trepanierten Zähnen das Reciproc Konzept und die Trägerstift-

Kursleiter Dr. Hanjo Hecker mit Teresa Silber, VDW Verkaufsleiterin Schweiz.

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Fokus Endodontologie

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RECIPROC® – Endo mit System Sicher und einfach arbeiten und trotzdem Zeit sparen.

Innerhalb kurzer Zeit hat sich RECIPROC® weltweit zu einem erfolgreichen System für die Aufbereitung von Wurzelkanälen mit nur einem Instrument entwickelt. Zum Indikationsbereich gehört auch das Entfernen alter Guttapercha- und trägerstiftbasierter Füllungen im Zuge von Revisionsbehandlungen. Auf Grund des Instrumenten- designs und der reziproken Arbeitsweise wird auch ohne Einsatz von Lösungsmittel mit dem Standardinstrument R25 unter effizienter Entfernung des Füllmaterials die Arbeitslänge sicher erreicht. Sollte für die abschließende Aufbereitung eine zusätzliche Erweiterung des Kanals erforderlich sein, stehen dafür weitere Instrumentengrössen im RECIPROC®-

dringen nach apikal erleichtert. Dank einfacher Bedienung und der Vielfalt seiner Funktionen und Sicherheitsfeatures ist VDW.GOLD® RECIPROC® auch für künftige Anforderungen gerüstet – eine Anschaffung, die nicht morgen schon wieder überholt ist.

Besonders komfortabel ist die Obturation mit GUTTAFUSION® for RECIPROC®. Die Obturatoren dieses neuen Trägerstift-Systems sind mit einem festen Kern aus vernetzter Guttapercha ausgestattet und mit fliessfähiger Guttapercha ummantelt. So entsteht in ein-

facher Anwendung eine warme, dreidimensional dichte Füllung. Die drei Obturatorengrössen sind auf die Instrumente R25, R40 bzw. R50 abgestimmt. Informationen und Videos mit stepby-step Anleitungen unter: www.vdw-dental.com

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technik mit GuttaFusion üben und dabei das gelernte praktisch umsetzen. Die nächsten Kurse mit Dr. Hanjo Hecker finden jeweils donnerstags statt: 13.März in Zürich und am 26. Juni 2014 in Basel. Ein weiterer Kurs, der sich mit dem Thema Ultraschall in der Endodontie sowie der warm vertikalen Kondensation von Wurzelkanalsystemen befasst: Donnerstag, 2. Oktober in Zürich. Anmeldung und Informationen zu den Kursen unter: christine.radlbeck@vdw-dental.com

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Fokus Endodontologie

16 Fortsetzung von Seite 14 Apikale Chirurgie

spiel mesiolinguale Wurzel eines UK 6ers) wird diese orthograd mit MTA verschlossen.

Dr. Jean-Yves Cochet, F-Paris und Universität Florida, USA, diskutiert in seinem Vortrag „Retraitement endodontique oubien chirurgie apicale: strategie clinique“ anhand von Fallbeispielen Erfolge mit orthograden Revisionen als auch retrograden Interventionen. IRM leistet gute Dienste bei der retrograden Füllung äusserst schwer zugänglichen Wurzelspitzen. Ist zum Beispiel eine Perforation nicht zugänglich (zum Bei-

Der Pfeilerzahn aus prothetischer Sicht Den Abschluss der SSE Jahrestagung machte Prof. Bjarni Pjetursson, Island mit seinem Berner Comeback „Pfeilerzahnprognose für endodontisch behandelte Zähne aus Sicht des Prothetikers“. Ideal sind Stumpfhöhen bei Prämolaren

≥3mm, bei Molaren ≥4mm mit Schleifwinkel unter 10°. Bei grösserem Winkel nimmt die Retention exponentiell ab. Sind diese Faktoren nicht gegeben, können sie mit Kronenverlängerung chirurgisch od KFO-Extrusion hergestellt werden. Die chirurgische Kronenverlängerung hat den Nachteil des Papillenverlustes. Anhand der Endokrone diskutiert Pjetursson adhäsiv befestigte Kronen an wenig Zahnsubstanz. Dabei muss nach

Zahn unterschieden werden das heisst, eine Endokrone hält zwar auf einem Molaren, nicht aber Prämolaren oder auf Frontzähnen. Empfohlen wird für einen Zentimeter Aufbau ein Ferule mit 1,5–2 mm Höhe und 1 mm Wandstärke. Stifte sind nur noch indiziert, wenn mehr Retention erforderlich ist. Wenn an einem Prämolaren nur noch eine Dentinwand vorhanden ist, dann kommt ein Fibrepost und Kunststoff zum Einsatz. Bei

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einwurzeligen Zähnen die flach epigingival abgebrochen sind, ist laut Pjetursson ein Goldkern immer noch indiziert. Bei Molaren kann aufgrund der grösseren Klebefläche nur mit Adhäsivtechnik verfahren werden. Pjetursson holt aus mit dem Satz „Es geht nicht darum, was wir machen können, sondern was wir machen sollten?“ Mit dem Implantat ist ein neuer Spieler im Spiel. Die 5-Jahres Überlebensrate eines Implantats beträgt 95– 97%. Um diesen Spieler mit den Zähnen zu vergleichen, brauchen wir einen systematischen Approach nach Lang 1. Systemische Phase 2. Hygienephase 3. Rekonstruktive Phase 4. Nachsorge Mit Einzelzahnprognose: · Parodontal (Attachmentverlust/Furkationsbefall). · Dental (Frakturen, Karies im Wurzelkanal oder Furkation). · Endodontisch (periapikale Läsion, massiver Stift). Es gilt mit dem Patienten zu besprechen, wie viele Zähne er braucht und möchte. Implantate bieten die Möglichkeit konservativer zu therapieren, weil nun ein Plan B vorhanden ist. Die Überlebensraten nicht chirurgischer WB-Revisionen sind mit 94,5% in der Grössenordnung von Implantaten. Also gib dem Zahn eine Chance. Wurde die Wurzelmorphologie bei der ersten WB verändert, ist der Erfolg bei Revision allerdings kleiner. Wenn verschiedene Risikofaktoren zusammenspielen, kumuliert sich das Risiko. Also wenn Karies, parodontale Erkrankung und eventuell sogar Endoprobleme kombiniert vorhanden sind, ist implantieren sicher sinnvoller. Geht man an die Grenzen der Zahnerhaltung, muss die Hygiene perfekt sein.

Der härteste Gegner von Plaque: Sanftheit

Als Motivation, dem Kongress bis zum Schluss beizuwohnen, fand unter den noch anwesenden Teilnehmern eine Verlosung von 10 Preisen im Wert von 300 bis 1'500 Franken statt. Ein netter Versuch, die Schlussreferenten vor einem halbleeren Saal zu bewahren.

Fotos: Johannes Eschmann, Zahn Zeitung Schweiz

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Nr. 1/2014 · 2. Jahrgang

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Fokus Implantologie

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Regeneration und Ästhetik in Parodontologie und Implantologie

Stoppt jede Blutung!

Das erste internationale Symposium der zmk Bern behandelte Implantat- und Parodontalchirurgie gemeinsam. Mit über 600 Teilnehmern aus 50 Ländern ein stolzer Erfolg. Fortsetzung von Seite 1

2 Min. nach der Extraktion

www.msdental.ch Prof. Dieter Bosshardt, zmk Bern, erklärte die komplexen Abläufe der parodontalen Wundheilung.

Prof. Reinhard Gruber, zmk Bern, sprach über die Grundlageninformationen der Zellbiologie. Bild l.: © Myriam Cibolini

Prof. Daniel Buser und Prof. Anton Sculean, zmk Bern, planten und organisierten das 1st International Symposium on Regeneration an Esthetics in Periodontology an Implant Dentistry im Kursaal Bern. Bilder l. + r.: © Myriam Cibolini

Die abwechslungsreiche Veranstaltung wurde bereits einen Tag vor den Referaten mit dem Vor-Symposium eröffnet (siehe Zahn Zeitung Schweiz Nr. 8/2013). Die aus ganz Europa angereisten Teilnehmer konnten in Workshops diverse Schnittführungen, Lappendesigns und Augmentationstechniken für gut voraussagbare, ästhetisch ansprechende Resultate erlernen. Die erste Vortragssession über parodontale Regeneration wurde mit einem Update über die Mechanismen der parodontalen Heilung gestartet. Prof. Dieter Bosshardt, zmk Bern, erklärte die komplexen Abläufe der parodontalen Wundheilung, an der vier verschiedene Gewebearten sowie zahlreiche Wachstumsfaktoren beteiligt sind. Obwohl das parodontale Ligament eine hohe Regenerationsrate aufzuweisen scheint, konnte eine echte Regeneration beim Menschen bisher nur in wenigen Studien nachgewiesen werden. Wie Prof. Bosshardt ausführte, stehen zurzeit vor allem die Schmelzmatrixderivate im Zentrum der wissenschaftlichen Untersuchungen, da ihnen eine entscheidende Rolle in der parodontalen Regeneration zugeschrieben wird. Aber auch die Wachstumsfaktoren beeinflussen die Regeneration entscheidend und müssen in Zukunft genauer unter die Lupe genommen werden. Dieter Bosshardt verwies in diesem Zusammenhang auf eine Studie, bei der Knochenaugmentationen mit Knochenersatzmaterialien und Membranen histologisch untersucht wurden. Die gezeigten Schnittbilder liessen eindrücklich erkennen, dass selbst beim Verwenden einer Membran einzelne Knochenpartikel oder gar ganze Augmentate vollständig von Bindegewebsfasern umgeben sein können. Dieses Phänomen erklärte der Berner eben mit der An- resp. Abwesenheit verschiedener Wachstumsfaktoren. Obwohl autologer Knochen oder ein Knochenersatzmaterial keine Potenz zur Ausbildung eines neuen parodontalen Ligamentes hat, sind Knochenaugmentationen für die parodontale Regeneration gemäss Prof. Andreas Stavropoulos, Malmö, aber trotzdem sinnvoll. Ihre Funktionen liegen in der Volumenerhaltung sowie in der Stabilisierung des Blutkoagulums. Dabei sei wichtig, dass das Knochenaugmentat zusammen mit einer Membran und geeigneten Wachstumsfaktoren oder Schmelzmatrixproteinen appliziert würde. Der Parodontologe erklärte wei-

Bilder l. + r.: © Myriam Cibolini

Regeneration in der Parodontologie

Dr. Vivianne Chappuis, zmk Bern, bei zweizeitigem Vorgehen sei der autologe Knochenblock der Goldstandard.

PD Dr. Ronald Jung, ZZM Zürich, berichtete über Langzeitresultate von Implantaten mit und ohne GBR.

Prof. Massimo Simion, Mailand, zeigte den positiven Einfluss des Platelet Derived Groth Factors (PDGF).

Prof. David Cochran, St. Antonio, USA, präsentierte seine Studie über Bone Morphogenetic Protein 2.

Dr. Otto Zuhr, München, erklärte die Voraussetzungen für ästhetisch hochstehende Resultate in der Parodontologie.

Prof. Leonardo Trombelli, Ferrara, demonstrierte, wie bei Parodontal-Chirurgie Rezessionen reduziert werden.

Prof. Carlos Nemcovsky, Tel Aviv, sprach über die Faktoren für den Langzeiterfolg bei Rezessionsdeckungen.

Prof. Giulio Rasperini, Mailand, Wundstabilität sei das A und O bei Rezessionsdeckungen.

ter, dass die eigentliche Regeneration aber auch sehr von der Grösse und dem Ausmass des Knochendefekts abhängt. Noch etwas genauer mit den Anforderungen an eine Membran befasste sich Prof. Nikolaos Donos, London. Diese sollte biologisch, möglichst einfach anwendbar und volumenerhaltend sein. Mit ihrer Barrierefunktion schaffe sie die nötigen Rahmenbedingungen für die Wiederherstellung der Gewebearchitektur, sodass sich ein neues parodontales Ligament ausbilden könne. Das Ganze klappt aber nur mit dem richtigen Lappendesign, welches sowohl eine suffiziente Blutversorgung zu gewährleisten als auch eine primäre Wundheilung zu ermöglichen hat. An-

Grandioser Blick von der Kursaal-Terrasse auf die Berner Alpen.

sonsten kann es zu einer Membranexposition und einer sekundären Wundheilung mit Narbengewebe kommen, was eine echte Regeneration verunmöglicht.

Die Zukunft gehört den Schmelzmatrixderivaten Prof. Anton Sculean, zmk Bern, fasste die Behandlungsstrategien der verschiedenen parodontalen Knochendefekte zusammen. Auch er bestätigte die wichtigen Funktionen des Knochenaugmentats und der Membranen sowie die Schlüsselrolle von Schmelzmatrixderivaten (EMD) in der Ausbildung einer neuen Zementschicht und der darin einstrahlenden desmodontalen Fasern.

EMD würden die Proliferation, die Differenzierung sowie das Attachment von Osteoblasten und von Zellen des parodontalen Ligamentes auf den Knochenersatzmaterialen verbessern sowie eine grosse Anzahl von Genen, Wachstumsfaktoren und Zytokinen aktivieren. Aktuelle Untersuchungen haben hierbei gezeigt, dass eine Blutkontamination der Wurzeloberfläche oder des Knochenersatzmaterials die Absorption der EMD negativ beeinflussen würde. Weiter zeigte Prof. Sculean, dass Klasse II Furkationsdefekte mit den heute zur Verfügung stehenden Mitteln gut voraussagbar therapiert werden können, Klasse III hingegen (noch) nicht. Wichtig bei allen regenerativen Verfahren

sei aber immer auch die richtige Patientenselektion und –mitarbeit. Für die Therapie von Knochendefekten bei aggressiver Parodontitis empfahl Prof. Zvi Artzi, Tel Aviv, Schmelzmatrixproteine und ein xenogenes Knochenersatzmaterial zu verwenden. In Studien hätten damit die besten Resultate nachgewiesen werden können, die Datenlage dazu sei aber noch sehr dünn.

Knochenaugmentation in der Implantologie Die zweite Session wurde ebenfalls mit Grundlageninformationen aus der Zellbiologie eröffnet. Prof. Reinhard Gruber, zmk Bern, erklärte unter anderem, weshalb autologer Knochen bei Knochenaugmentationen immer mitverwendet werden sollte, trotz seiner hohen Resorptionsrate. Im Abbauprozess des eigenen Knochens werden nämlich Proteine freigesetzt, die das Knochenneuwachstum entscheidend fördern. Für die Langzeitstabilität eines Augmentats müsse dem autologen Knochen aber immer auch xenogenes oder alloplastisches Knochenersatzmaterial beigefügt werden, so Dr. Vivianne Chappuis, zmk Bern. Konkret sieht das bei Implantationen mit simultanen Knochenaugmentation folgendermassen aus: Mit Knochenschabern werden autologe Knochenspäne gesammelt (dieses Verfahren gebe die qualitativ besten Knochenchips) und auf die Implantatoberfläche appliziert. Darüber wird anorganisches, bovines Knochenersatzmaterial zur Aufrechterhaltung des augmentierten Volumens gelegt und mit einer Kollagenmembran abgedeckt. Dieses Verfahren sollte auch bei noch vorhandenen, aber sehr dünnen bukkalen Knochenwänden angewandt werden. Als kritische Breite gelte 1,8 Millimeter. Bei grossen knöchernen Defekten und bei zweizeitigem Vorgehen sei heute ebenfalls immer noch der autologe


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Fokus Implantologie

Knochenblock der Goldstandard. Dr. Chappuis wies darauf hin, dass auch dieser durch ein langsam resorbierendes Knochenersatzmaterial und einer Membran abgedeckt werden müsse, da das Augmentat sonst vollständig resorbiert werden könne.

Kollagen versus PEG-Membran Eine kürzlich erschienene Studie von PD Dr. Ronald Jung, ZZM Zürich, über Langzeitresultate von Implantaten mit und ohne Guided Bone Regeneration (GBR) bestätigte das oben beschriebene Vorgehen mit hohen Überlebensraten. Dr. Jung diskutierte in seinem Referat die Vor- und Nachteile von synthetischen und biologischen Membranen. Er zeigte anhand der Kollagenmembranen, wie aufwändig und langdauernd die Entwicklung von neuen Membranen ist, bis diese routinemässig in der Klinik angewandt werden können. Zur Verlängerung der Resorptionszeit wurden quervernetzte Kollagenmembranen entwickelt. Diese konnten sich in der Klinik aber nicht etablieren, da sie keine entscheidenden Vorteile gegenüber den schon seit langem erfolgreich verwendeten Kollagenmembranen haben. Wie sieht es mit synthetisch hergestellten Membranen aus? Polyethylenglycol-Membranen (PEG), ebenfalls in Zürich untersucht, haben es bis zur Marktreife geschafft. Sie sind etwas schwieriger anzuwenden als Kollagenmembranen und weisen eine etwas höhere Rate an postoperativen Weichgewebskomplikationen auf, ansonsten haben sie aber in einer Fünf-JahresStudie sehr gute Resultate gezeigt. Eine noch nicht publizierte Untersuchung weise zudem darauf hin, so Jung weiter, dass die Stabilität des Augmentats und der Membran eine sehr entscheidende Rolle auf den Volumenerhalt spielen könnten. Xenogene Blockgrafts oder mit Pins fixierte Kollagenmembranen hätten statistisch signifikant weniger Volumenverlust nach Augmentationen zur Folge als die bisher standardmässig verwendeten Knochenersatzgranulate. Schlussendlich aber bestimme die Defektmorphologie, welches Material wann wie gebraucht werden solle. Bei vertikalen Knochenaufbauten brauche es immer eine fixierte und volumenstabile Membran, lehrte Dr. Ist-

Dr. Sofia Aroca, zmk Bern, Rekonstruktion von Papillen ist möglich aber sehr schwierig durchzuführen.

Dr. Stephen Chen, Melbourne, präsentierte die heute gebräuchlichen Implantationszeitpunkte gemäss ITI Konsensuskonferenz.

van Urban, Budapest. Früher seien dafür v.a. ePTFE-Membranen verwendet worden, heute immer mehr titanverstärkte Zytoplastmembranen. An Hand von eindrücklichen Fallbeispielen zeigte er, dass vertikale Augmentationen sicher und gut voraussagbar durchgeführt werden können, wenn auch zum Teil ein relativ grosser Aufwand und mehrere Eingriffe nötig sind. Im Bereich der posterioren Mandibula habe es meistens genug Weichgewebe zur Deckung des Augmentats, im Bereich der anterioren Maxilla müssten häufig zusätzliche Schleimhauttransplantate durchgeführt werden. Deshalb lohne sich vorgängig gut abzuwägen, ob der Patient eine solche Prozedur wirklich brauche und wolle, oder ob es Alternativen gäbe.

ten, bei denen die bukkale Knochenlamelle praktisch vollständig gefehlt hatte. Später konnte in über 90 Prozent der Fälle ohne Augmentation implantiert werden. In der anschliessenden Podiumsdiskussion herrschte Konsens unter den Referenten bezüglich des klinischen Protokolls bei simultanen Aufbauten: Alle verwenden eine Membran und zwei Knochenfüller, wobei der eine autologer Knochen, der andere meistens das am besten untersuchte anorganische, bovine Knochenersatzmaterial ist. Diskutiert wurde über die Funktion der Membran: Trends zeigen, dass der Barrierefunktion einer Membran immer weniger, der Stabilität des Graftmaterials aber immer mehr Bedeutung zugemessen wird.

Führen Wachstumsfaktoren zu mehr Knochen?

Ästhetik in der Parodontologie

Mit den bisher wenig erforschten Wachstumsfaktoren beschäftigten sich Prof. Massimo Simion, Mailand, und Prof. David Cochran, St. Antonio. Der Italiener zeigte Untersuchungen, die den positiven Einfluss des Platelet Derived Growth Factors (PDGF) auf die Blutgefässbildung bei Knochenaugmentationen bestätigten. Damit könne eine verbesserte Wundheilung des Weich- und Hartgewebes erzielt werden. Prof. Cochran präsentierte anschliessend seine Studie über das Bone Morphogenetic Protein 2 (BMP-2). Er untersuchte, ob BMP-2 das Knochenwachstum stimulieren kann, indem er in Extraktionsalveolen Kollagenschwämme mit und ohne Wachstumsfaktor applizierte. Die Resultate waren sehr vielversprechend: Beim Einsatz von BMP-2 kam es zu deutlich mehr Knochenneubildung, auch bei Defek-

Mit Papillenrekonstruktionen, Rezessionsdeckungen und mikrochirurgischen Konzepten ging es im dritten Vortragsblock weiter. Zuerst zeigte Dr. Otto Zuhr, München, mit seinem sehr schön gestalteten Vortag, wie sich mit der Entwicklung der mikrochirurgischen Instrumente und Nahtmaterialien die Qualität von ästhetischen Eingriffen stets verbessert hat. Daneben zählte er zu den Voraussetzungen für ein ästhetisch hochstehendes Resultat auch das Benützen einer Lupenbrille oder Mikroskops, eine adäquate Lappengestaltung für eine suffiziente Blutversorgung, eine stabile, spannungsfrei vernähte Wunde und seitens des Patienten eine gute Compliance (nicht rauchen, gute Mundhygiene) sowie ein guter allgemeinmedizinischer Zustand. Die Präparation des Lappens solle mittels Sulkusschnitt und möglichst we-

Reger Besuch während der Kongresstage am Stand von Geistlich.

Der Stand von Straumann immer im Blickfeld der Besucher.

Dr. Ueli Grunder (r.) traf Dr. Andreas Grimm am Stand Prof. Anton Sculean mit Raffaela Mazzeo von Stoma von Geistlich. am Mark, die das von ihm entwickelte Instrumentenset herstellen. In der Schweiz bei ms dental erhältlich.

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Dr. Ueli Grunder, Zürich, entscheidender Faktor für die Ästhetik in der Implantologie sind die Papillen.

Dr. Francesca Vailati, SMD Genf, Think pink! Präsentierte Lösungen für die Gestaltung neuer Papillen.

nigen vertikalen Entlastungen erfolgen. Als Alternative könnten auch tunnelierende Lappen präpariert werden. Ein allfälliges Bindegewebsgraft solle nur so dick wie nötig sein und unbedingt immobil zu liegen kommen. Danach demonstrierte Prof. Leonardo Trombelli, Ferrara, wie bei parodontalchirurgischen Eingriffen das Ausmass von Rezessionen reduziert und gut voraussagbare, ästhetisch schöne Resultate erreicht werden können. Er empfahl bei lokalen Knochendefekten, deren Ausdehnung sich auf die vestibuläre oder orale Seite beschränkt, nur einen single flap zu präparieren. Das Zahnfleisch wird dabei mit einem Sulkusschnitt ohne vertikale Entlastung und ohne Einbezug der Papillen nur auf einer Seite des Alveolarkammes gelöst. Dies erlaubt ein atraumatisches, schnelles Vorgehen und eine stabile Adaptation des Lappens, was Voraussetzung für eine primäre Wundheilung und eine minimale Anzahl postoperativer Komplikationen ist. Zudem kann beim single flap durchschnittlich 1 Millimeter mehr Attachment gewonnen werden als bei einem double flap. Dieser ist aber weiterhin das Mittel der Wahl bei Defekten mit vestibulärer und oraler Ausdehnung. Prof. Trombelli empfahl ebenfalls, Schmelzmatrixderivate zu verwenden, je nach Grösse des Defekts mit oder ohne Knochenersatzmaterial.

Erfolgreiche Rezessionsdeckungen Wichtigster Faktor für den Langzeiterfolg bei Rezessionsdeckungen sei eine genügend dicke, keratinisierte Gingiva, so Prof. Carlos Nemcovsky, Tel Aviv. Zur Illustration zeigte er Fälle mit eher dünner Gingiva, bei denen zunächst alles perfekt verlief und eine schöne

Dr. Otto Zuhr war ein gefragter Gesprächspartner.

Situation hergestellt werden konnte. Bei den Fünf-Jahres-Kontrollen ist es aber in vielen Fällen trotzdem zu einem Rezidiv der Rezession gekommen. Natürlich habe auch das Ausmass der Rezession einen Einfluss auf den Langzeiterfolg. Bei ausgeprägten Fällen empfahl er deshalb auch, Schmelzmatrixderivate unter den Lappen zu spritzen. Prof. Giulio Rasperini, Mailand, bestätigte in seinem Referat das eben gehörte und ergänzte, dass bei dünner Gingiva zur Verdickung ein Graft gelegt werden sollte. Wichtig dabei sei, dass dieses und selbstverständlich auch der koronalisierte Lappen spannungsfrei vernäht werden könnten. Wundstabilität sei auch hier das A und O. Zur Reduktion allfälliger Zugkräfte müssten gegebenfalls Muskelfasern durchtrennt und das Periost geritzt werden. Zudem sollten alle Rezessionsdeckungen überkonturiert werden: Der Margo Gingivae sollte bei der Deckung 2 Millimeter koronal der Schmelz-Zement-Grenze gelegt werden. Mit der richtigen Technik und der sorgfältigen Indikationsstellung können heute Rezessionen zuverlässig gedeckt werden. Doch wie sieht es bei Papillenrekonstruktionen aus? Sind solche heute möglich oder immer noch eine Fiktion? Dr. Sophia Aroca, zmk Bern, berichtete in ihrem Referat, dass Rekonstruktionen von Papillen zwar möglich, aber sehr schwierig durchzuführen und praktisch nicht voraussagbar sind. Um ein Schrumpfen der Papillen nach Aufklappungen zu vermeiden, empfahl sie, die Papillen wenn immer möglich stehen zu lassen. Denn in Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass die Blutversorgung in den Papillen auch 7 Tagen nach einer Inzision noch sehr schlecht und dass dieser Bereich damit am anfälligsten für Wundheilungsstörungen ist.

Ästhetik in der Implantologie Die vierte und letzte Vortragsreihe wurde von Dr. Stephen Chen, Melbourne, eröffnet. Er stellte die heute gebräuchlichen Implantationszeitpunkte (gemäss ITI Konsensuskonferenz) vor: Sofortimplantation (Typ 1), bei dem die Implantation unmittelbar nach der Extraktion des Zahnes erfolgt, Frühimplantation Typ 2, bei der das Weichgewebe bereits geheilt ist, der Knochen aber noch nicht, und schliess-

Dr. Kim He-Soo informiert sich bei Marianne Buob von Bien Air.

Dr. Bettina Anna Neffe, Staad im Gespräch mit Dipl. Bio- Das ITI, International Team for Implantology, warb für loge Branislav Kostadinov, Bottis (Schweiz) AG. das World Symposium 24.-26. April 2014 in Genf

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Fokus Implantologie lich die Frühimplantation Typ 3, bei der zusätzlich bereits eine partielle Knochenheilung vorliegt. Dr. Chen befasste sich nun mit der Frage, ob der Implantationszeitpunkt einen Einfluss auf die Ästhetik, namentlich auf die Pink Esthetic, habe. Die meisten Studien hätten dabei gezeigt, dass bei allen drei Implantationszeitpunkten schöne Resultate erreicht werden können. Doch bezüglich der Voraussagbarkeit gab es Unterschiede zwischen den drei Typen: Bei Typ 1 wurden prozentual mehr Rezessionen von 1 Millimeter und mehr festgestellt, selbst wenn bukkal mit anorganischem Knochenersatzmaterial augmentiert worden war. Dies hängt damit zusammen, dass die bukkale Knochenlamelle nach einer Extraktion immer remodeliert wird, und zwar in einem Ausmass, das weder vorausgesagt noch beeinflusst werden kann. Das ästhetische Resultat unterliegt bei Typ 1 einer viel grösseren Variabilität als bei Frühimplantationen. Der Entscheid für eine Sofortimplantation sollte somit erst nach sehr kritischer Begutachtung der Situation gefällt werden. Einen sehr entscheidenden Faktor für die Ästhetik in der Implantologie spielen natürlich auch die Papillen. Dr. Ueli Grunder, Zürich, erklärte in seinem Vortrag, dass die Grösse der Papille bei Einzelzahnlücken durch den Knochen am Nachbarzahn definiert wird. Bei zwei Implantaten nebeneinander ist ebenfalls der Knochen Voraussetzung für die Papille. Dieser muss jedoch in den häufigsten Fällen augmentiert werden. Dr. Grunder verwendet dazu meistens eine nicht resorbierbare Membran, die den Raum für das Augmentat stabil offenhält. Er empfahl, immer ein wenig mehr Volumen zu augmentieren und bei zweizeitigem Vorgehen auch bei der Implantation nochmals Knochenersatzmaterial anzubringen. Nur wenn genügend Knochen vorhanden ist, kann in einem weiteren Schritt das fehlende Papillenvolumen mit dem richtigen Weichgewebsmanagement gewonnen werden.

tion suffizient gereinigt werden kann. Mitorganisator Prof. Daniel Buser, zmk Bern, rundete das gelungene erste internationale Symposium für Regeneration und Ästhetik in Parodontologie und Implantologie mit seinem Vortrag ab. Er befasste sich mit Implantatmisserfolgen und deren chirurgischen Behandlungsmöglichkeiten. Die meisten Implantate müssen heute auf Grund eines Fehlers des Zahnarztes und nicht auf Grund einer Periimplantatitis entfernt werden. Vor allem falsch positionierte Implantate im ästhetischen

Bereich können praktisch nie zufriedenstellend versorgt werden und es bleibt nur noch deren Explantation. Prof. Buser empfahl dazu nicht einen Terpanbohrer, sondern ein spezielles Implantat-Entfernungs-Instrument zu verwenden. Dabei wird ein konischer Stift in das Implantat gedreht und verkeilt. Anschliessend kann das Implantat sehr knochenschonend mit der Ratsche rausgedreht werden. Um Implantatmisserfolge zu vermeiden, gebe es ein paar wichtige Punkte, die unbedingt eingehalten werden müss-

19 ten: Das Implantat muss in allen drei Dimensionen richtig gesetzt werden und eine hohe Primärstabilität sowie periimplantär genügend befestigte Mukosa aufweisen. Fehlender Knochen muss adäquat mit Knochenersatzmaterial und einer Kollagenmembran augmentiert und im Falle einer GBR sollten die Wundränder primärer verschlossen werden. Zudem solle man nur die Fälle selber operieren, denen man sich selber gewachsen fühle und deren Komplikationen man zu therapieren wisse.

Bei der abschliessenden Podiumsdiskussion zeigten sich die Organisatoren des Symposiums äusserst zufrieden mit dem Erfolg und kündigten die Fortsetzung dieses sehr erfolgreich lancierten Events in drei Jahren für den 11. und 12. November 2016 an. Kontakt: www.ccde.ch Fotos: Myriam Cibolini, Muntelier, Johannes Eschmann, Zahn Zeitung Schweiz

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Think pink! Doch was kann man tun, wenn mit all den vorher beschriebenen Augmentationstechniken keine neuen Papillen mehr gestaltet werden können? Dr. Francesca Vailati, SMD Genf, präsentierte die Lösung für dieses Problem in ihrem Referat: Pink Esthetics! Wenn ein Patient keine zusätzlichen operativen Eingriffe wünsche oder aber bereits erfolgte Papillenrekonstruktionen nicht zum gewünschten Resultat geführt hätten, könnten mit rosa eingefärbter Keramik oder Komposite die Papillen bei Mehrzahnlücken imitiert werden. Dies funktioniere gut bei tiefen bis mittelhohen Lachlinien. Bei der Gestaltung der Papillen muss natürlich gut darauf geachtet werden, dass die Rekonstruk-

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Fokus Implantologie

Mini-Implantate: eine sichere TherapieAlternative beim zahnlosen Patienten Autoren

PD Dr. med. dent. Norbert Enkling Dr. med. dent. Andreas Worni Prof. Dr. med. dent. Regina Mericske-Stern zmk bern Klinik für Zahnärztliche Prothetik Freiburgstrasse 7, 3010 Bern norbert.enkling@zmk.unibe.ch www.zmk.unibe.ch Durchmesser-reduzierte Implantate stellen eine gute Alternative zur Knochenaugmentation und Insertion von Standard-Durchmesser-Implantaten (>3,5 mm) dar. Narrow-Diameter-Implants (NDI, 1,8–3,5 mm) werden hinsichtlich ihres Durchmessers in 3 Kategorien unterschieden, wobei Kategorie 1 die MiniImplants (MDI, 1,8–2,9 mm) umfasst. Die derzeit verfügbare wissenschaftliche Evidenz zeigt für Durchmesser-reduzierte Implantate in den Indikationen herausnehmbare und festsitzende Prothetik eine sehr gute Implantat-Überlebensrate von 90–100%. Der zu erwartende Erfolg ist von der Patientenselektion, aber auch von der Erfahrung des Behandlers abhängig. An der Universität Bern werden seit dem Jahr 2009 zur Versorgung von zahnlosen Patienten mit ausgeprägter Alveolarfortsatzatrophie oder kompromittierter Allgemeingesundheit MDI’s eingesetzt. Die häufigste Indikation stellen 4 interforaminale Implantate dar, die über die bestehende Unterkiefer-Totalprothese sofort belastet werden. Implantate mit im Vergleich zur Standard-Dimensionierung veränderter

Geometrie stehen im Mittelpunkt der derzeitigen wissenschaftlichen Diskussion1: Es werden kurze Implantate (<8mm)2 und Durchmesser-reduzierte Implantate (≤ 3,5 mm) intensiv klinisch untersucht3. Der Vorteil der veränderten Implantat-Geometrie besteht darin, dass auf eine Knochenaugmentation in vielen Fällen verzichtet werden kann4. Hartgewebsaugmentationen sind mit einer hohen Belastung für den Patienten verbunden5, zeigen nur eine begrenzte Erfolgsprognose und unterliegen abhängig von der Augmentations-Technik und des verwendeten Materials einer Resorption von bis zu 40%6. Dementsprechend ist es naheliegend, dass sich sowohl Zahnärzte als auch Patienten für Implantat-Therapieoptionen interessieren, die ohne Knochen-Aufbaumassnahmen funktionieren7. Von den Standard-Durchmesser-Implantaten ist eine sehr gute Implantat-Überlebens- und -Erfolgsrate dokumentiert8. Diese guten Ergebnisse werden jedoch bei schlechter Knochenqualität und -quantität nicht erreicht9,10. Daher stellt sich die Frage, welche Implantatprognose Durchmesser-reduzierte Implantate aufweisen – vor allem bei kompromittiertem Knochenangebot. Aus werkstoffwissenschaftlichen und Finite-Elementen-Studien ist bekannt, dass eine Veränderung der Implantatgeometrie zu einer veränderten Krafteinleitung in die periimplantäre Kortikalis führt. Hierbei zeigt eine Veränderung des Implantatdurchmessers eine stärkere Auswirkung als eine Veränderung der Implantatlänge11: Bei einer Durchmesser-Vergrösserung von 2,5 mm auf 3,3 mm wird der Stress in der Kortikalis um 30,7% reduziert, wohingegen bei einer Verlängerung der Implantate von 8,5 mm auf 15 mm der kortikale Stress lediglich um 1,7% abnimmt. Narrow-Diameter-Implants (NDI, 1,8– 3,5 mm) werden hinsichtlich ihres Durchmessers in 3 Kategorien unterschieden12: Kategorie 1 umfasst die Mini-Implants (MDI, 1,8–2,9 mm), welche grundsätzlich einteilig sind. Kategorie 2 (Durchmesser 3,0–3,25 mm)

Abb. 1

Schemazeichnung des MDI-Implantates (MDI, 3M Espe, Seefeld, Deutschland; mit freundlicher Genehmigung).

und Kategorie 3 (Durchmessern 3,3– 3,5 mm) beinhalten zweiteilige Implantate. Narrow-Diameter-Implantate (NDI) der Kategorie 3 haben im Vergleich zu Standard-Durchmesser-Implantaten (4,1 mm) nur 1⁄5 der mechanischen Belastbarkeit (200 N vs. 1000 N)13. Somit führt eine Durchmesser-Reduzierung von Implantaten zu einer theoretisch erhöhten Frakturgefahr1,14. Extrem Durchmesser-reduzierte Implantate können daher nicht aus Rein-Titan (Titan Grade IV bei Standard-Implantaten) hergestellt werden, sondern werden aus einer Titan-Legierung (Titan Grade V, Ti6Al-4V ELI) produziert.

Durchmesser-reduzierte Implantate Das Implantat mit dem geringsten Durchmesser auf dem Dental-Markt istdas1,8-mm-Implantat des MDI-Systems (3M Espe, Seefeld, Deutschland, Abb. 1). MDI’s sind von der FDA in den USA seit dem Jahr 1997 in der Indikation „provisorische Implantate“ und seit dem Jahr 2003 als „definitive Implantate“ zugelassen und weisen

eine gestrahlt/geätzte Implantatoberfläche auf15. Die bisher veröffentlichten wissenschaftlichen Daten zu den Durchmesser-reduzierten Implantaten zeigen sehr gute Ergebnisse hinsichtlich Implantat-Überleben und -Erfolg, die denjenigen der Standard-Implantate ähnlich sind (90–100%)3,15,16. Langzeitdaten bis zu 9 Jahren wurden veröffentlicht, jedoch sind die meisten Studien in einem retrospektiven Design durchgeführt und da- her hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen Aussagekraft eingeschränkt. In einem aktuellen Review werden Daten aus 41 Studien ausgewertet, welche zwischen 1993 und 2011 veröffentlicht wurden3. In diesem Review werden 10’093 Implantate in 2’762 Patienten ausgewertet. Der Implantatdurchmesser variierte zwischen 1,8 mm und 3,5 mm, die Länge zwischen 8 mm und 18 mm. Der Nachbeobachtungszeitraum lag zwischen 5 Monaten und 9 Jahren. 8 Studien zeigten Implantat-Überlebensraten von 100%, 22 Studien Raten zwischen 95% und 99,9%. Die durchschnittliche Implantat-Überlebensrate wurde mit >90% bestimmt, wobei die verzeichneten Verluste durch Implantatlockerungen bedingt waren. Inwieweit Implantatfrakturen vorlagen, konnte durch die retrospektive Auswertung nicht eruiert werden. Die Prognose für Implantate kürzer als 13mm war etwas reduziert. Die Operationstechnik, ob mit Lappenbildung oder transmukosal geschlossen operiert wurde, zeigte keinen Einfluss auf das Implantat-Überleben. Der Erfolg der Therapie mit Mini-Implantaten ist jedoch abhängig von der Patientenselektion und von der Erfahrung des zahnärztlichen Behandlers17. So konnte in einer Multicenter-Studie mit 5 Operations-Zentren und 1’029 nachuntersuchten Implantaten aufgezeigt werden, dass die durchschnittliche Implantat-Überlebensrate 91% betrug. Aufgeschlüsselt nach den einzelnen Zentren ergaben sich jedoch folgende Situation: 4 Zentren erbrachten Erfolgsquoten von über 90%, das 5. erzielte lediglich eine Erfolgsquote von

69%, 13 von 42 Implantaten gingen verloren18. Mini-Implantate können somit gut funktionieren, sollten jedoch nicht unterschätzt werden. Ein intensives Auseinandersetzen mit dem chirurgischen Vorgehen erscheint daher ratsam – ein Besuch von Fortbildungsveranstaltungen mit Hands-on ist zu empfehlen: Das operative Vorgehen ist im Prinzip sehr einfach, jedoch muss das Bohrprotokoll bei jedem Patientenfall individuell angepasst werden15,16. Es wird keine klassische Normbohrung durchgeführt, sondern nur eine Perforation der Kortikalis. Beim MDI-System gibt es 2 Bohrerdurchmesser: 1,1 mm und 1,3 mm. Aufgrund des geringen Durchmessers ist die maximale Bohrgeschwindigkeit 400 U/min. In Abhängigkeit von der Knochen-Härte und dem geplanten Implantatdurchmesser wird entweder nur der 1,1 mm- oder beide Bohrer eingesetzt. Die Implantat-Insertionsstelle wird jedoch in keinem Fall bis auf die volle Implantatlänge aufbereitet, sondern nur bis ca. 50–70%. Das Implantat hat somit immer einen selbst-bohrenden und selbstschneidenden Charakter14. Ein Eindrehmoment von 45 Ncm sollte beim 1,8 mm-Durchmesser-Implantat auf keinem Fall überschritten werden, da ansonsten die Frakturgefahr deutlich ansteigt: Aus den bisher veröffentlichten wissenschaftlichen Daten ist ersichtlich, dass eine gewisse Bruchanfälligkeit der dünnen Implantate bei der Insertion vorliegt. So wurden in einer prospektiven Studie an der Universität Belgrad 2,5% Implantatbrüche im Rahmen der Implantat-OP ermittelt (3 von 120)19 und in einer retrospektiven Auswertung aus den USA wurden 0,8% Brüche während des ImplantatEindrehens dokumentiert15. Eine erhöhte Rate von Implantatbrüchen nach Belastung durch den herausnehmbaren Zahnersatz konnte bislang nicht aufgezeigt werden: Die Impantatbruch-Quote von 1% im Unterkiefer, die in einer aktuellen Multicenter- Studie aus Deutschland ermittelt wurde (4 von 40)2,7 entspricht den dokumentierten Daten zu Standard-DurchmesserImplantaten20. Diese guten Daten zur klinischen Frakturstabilität der MDI’s in der herausnehmbaren Prothetik sind wahrscheinlich durch die Art der Verbindung der Prothese mit dem Implantat bedingt: Die MDI’s sind einteilige

Patientenfall Abb. 2

Abb. 3

Prothese der Patientin aus dem vorgestellten Extraorales Bild der Patientin. Fall: 1 Jahr nach Einbau der Matrizen. Auffällig ist der Verschleiss an Matrize regio 34. Dieser ist hier verstärkt aufgrund der leichten Achsendivergenz des Implantates 34. Abb. 7

Operationssitus mit inserierten 4 MDI Implantaten (3M Espe, Seefeld, Deutschland) (Dimension 1,8 mm x 15 mm). Auffällig ist das sehr reduzierte orovestibuläre Knochenangebot.

Nr. 1/2014 · 2. Jahrgang

Abb. 8a–b

Abb. 4

Abb. 5

OPG des 1. implantologischen Behandlungsversuchs: Sofortbelastung mittels zweier interforaminaler Implantate (Dimension: 3,5 x 13 mm).

Abb. 8c–d

Abb. 6

OPG des 2. implantologischen Behandlungsversuchs: verzögerte Belastung von drei interforaminalen Implantaten (Dimension: 3,5 x 13 mm).

Abb. 8e–f

OPG der implantologischen Therapie mittels 4 MDI Implantaten (3M Espe, Seefeld, Deutschland) (Dimension 1,8 mm x 15 mm)

Abb. 9

Einzel-Röntgenbilder der MDI Implantate in Einzel-Röntgenbilder der MDI Implantate in Einzel-Röntgenbilder der MDI Implantate in Operationssitus mit inserierten 4 MDI Implantaten Rechtwinkeltechnik: direkt nach Implantat- Rechtwinkeltechnik: 1-Jahres-Kontrolle. Rechtwinkeltechnik: 4-Jahres-Kontrolle. (3M Espe, Seefeld, Deutschland) OP. (Dimension 1.8 mm x 15 mm) nach Verschluss mittels fortlaufender Naht

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Fokus Implantologie Patientenfall Abb. 10

Abb. 11

Frakturierte Unterkieferprothese, die auf 4 MDI Implantaten abgestützt ist: Bruch im Bereich der Matrize in regio 32

Reparierte Prothese mit nachträglich eingebauten, gegossenem Modellgussband regio 35-45. Ein aufwändiges ModellgussGerüstdesign ist nicht erforderlich.

Abb. 12

Patientenfall: Klinische, intraorale Situation der MDI´s bei der 4-Jahres-Nachkontrolle.

Implantate mit Kugelknöpfen, die mit der Prothese über einpolymerisierte Matrizen (Metallgehäuse mit eingelegtem Gummi-O-Ring) verbunden werden. Es wird jedoch nur ein Kontakt zwischen der Kugel und dem GummiO-Ring zugelassen, hingegen kein Kontakt zwischen dem metallischen Matrizengehäuse und der Kugel-Patrize. Dieses Konstruktionsmerkmal führt dazu, dass auf den Mini-Implantaten die Prothese nur retiniert und nicht abgestützt wird. Es findet wie bei der konventionellen Totalprothese eine tegumentale Abstützung auf der Alveolarfortsatz-Mukosa statt. Die Matrizen erzielen somit nur eine Retentionserhöhung sowie eine Reduktion der Prothesenrotation. Der Verschleiss, der in jedem Matrizen- und Patrizen-System in der Mundhöhle auftritt, wird auf den Gummi-O-Ring der Matrize beschränkt21. Dies ist vorteilhaft, da ein Verschleiss an der Patrize nicht ausgeglichen werden könnte, da diese fix, nicht auswechselbar mit dem Implantatkörper verbunden ist. Der Austausch des Gummirings ist hingegen einfach möglich. Eigene Untersuchungen konnten zeigen, dass die Gummi-O-Ringe hochpräzise funktionieren und eine Retentions-Kraft mit 5–9N vergleichbar den blauen und pinken LocatorEinsätzen (Zest- Anchors, Escondido, USA) aufweisen22. Die Gummi-O-Ringe müssen in der Regel nach einem Jahr ersetzt werden (Abb. 2)7. Die Präzision der O-Ringe ist sehr gut, daher kann nach Austausch die ursprüngliche Retentions-Kraft vorhersagbar wiederhergestellt werden [22]. Die Retention der Implant-Overdentures ist über die ORinge der MDI-Matrizen jedoch weniger steif bzw. regide als im Vergleich dazu eine Verankerung über einen gefrästen parallel-wandigen Steg. Dies ist ein gewisse Komfort-Einbusse und muss bei der individuellen TherapiePlanung berücksichtigt werden. Inwieweit Mini-Implantate auch für die festsitzende Versorgung indiziert sind, bedarf weiterer klinischer Studien3,23,24. Die mechanische Unterlegenheit gegenüber Standard-Durchmesser-Implantaten ist belegt und muss bei der Indikationsstellung berücksichtigt werden1,13,14,24. Ein Einsatz im Bereich der Unterkiefer-Schneidezähne und oberen lateralen Inzisivi ist problemlos möglich, von einem Einsatz im Bereich der stark kaubelasteten Molaren muss jedoch eher abgeraten werden1. Wenn

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diese Grundsätze eingehalten werden, ist auch für festsitzende Prothetik auf Durchmesser-reduzierten Implantaten eine sehr gute Implantat-Überlebensrate (90–100%) dokumentiert3,16. Für den zahnlosen Unterkiefer ist das Mini-Implantat nachgewiesen eine sichere Therapieoption zur besseren Retinierung von herausnehmbaren Zahnersatz15,18,19,25–28. Dies deckt sich auch mit den Erfahrungen, die an der Klinik für Zahnärztliche Prothetik der Universität Bern seit dem Jahr 2009 mit dem MDISystem gesammelt werden. Sehr interessant erscheint der Einsatz von MiniImplantaten bei stark atrophen Kieferkämmen. Ein Beispiel dafür ist der in Folge beschriebene Patienten-Fall:

Patientenfall Eine 83-jährige Patienten, die seit 40 Jahren zahnlos und total-prothetische versorgt war, klagte über einen unzureichenden Prothesenhalt im Unterkiefer (Abb. 3). Klinisch zeigte sich ein sehr spitzer Kieferkamm. Im Juli 2006 wurden 2 interforaminale Implantate (Länge: 13 mm, Durchmesser 3,5 mm) in regio 33, 43 gesetzt, die über einen gelöteten Gold-Steg sofort belastet wurden (Abb. 4): Beide Implantate gingen 13 Monate nach Belastung ohne Entzündungszeichen verloren. Im Oktober 2007 wurden erneut 3 Implantate gesetzt (regio 34, 31, 34), die dieselbe Geometrie aufwiesen, jedoch diesmal unbelastet einheilen sollten (Abb. 5). Nach der dreimonatigen Einheilungszeit exfoliierte das 1. Implantat (regio 33) während der Abformungssitzung und der Therapieplan wurde auf 2 Kugelanker umgestellt. Innerhalb der ersten 2 Monate der prothetischen Belastung gingen dann die beiden anderen Implantate verloren. Das vorliegende knöcherne Lager zeigte demnach keine ausreichende Qualität und Quantität, um Standard- Durchmesser-Implantate zu osseointegrieren. Infolge der gescheiterten Implantat-Operationen war die Widerstandsform des UnterkieferAlveolarfortsatzes im Vergleich zur Ausgangssituation noch stärker reduziert, sodass die Prothese beim Kauen sehr Lage-instabil und sehr schmerzhaft war. Nach ausführlicher Beratung mit der Patientin wurde in der Klinik für Zahnärztliche Prothetik der Universität Bern im Jahr 2009 eine erneute Implantat-Behandlung durchgeführt, diesmal mittels 4 interforaminaler MiniImplantate (1,8 mm×15 mm, MDI, 3M

Espe, Seefeld) die intraoperativ eine Primärstabilität von mehr als 35Ncm aufwiesen und daher gemäss dem Protokoll des MDI-Systems sofort belastet werden konnten (Abb. 6). Das klinische Bild aus der Implantat-OP im Unterkiefer (Abb. 7) zeigt ein sehr reduziertes Knochenangebot. Die Breite des Alveolarfortsatzes betrug lediglich 3–4 mm. Die Implantate heilten bei der Patientin komplikationslos ein und zeigten infolge nur einen geringen periimplantären Knochenabbau. Gemäss der allgemein akzeptierten Implantat-Erfolgskriterien für Standardimplantationen wäre im 1. Jahr nach Implantatbelastung ein Knochenabbau von 1,5 mm akzeptabel gewesen29. Der bei dieser Patientin gemessene Knochenbau betrug jedoch weniger als 0,5 mm im 4-jährigen Recall (Abb. 8). Prinzipiell kann die Implantat-Insertion der MDI’s transmukosal geschlossen oder in einer offenen OP-Technik erfolgen. Beide Varianten zeigen ähnlich gute Prognose bezüglich des ImplantatÜberlebens. In dem vorliegenden Fall wurden die Implantate nach Eröffnung eines Mukoperiostlappens inseriert: die vorhandene keratinisierte Mukosa wies lediglich eine Breite von 3–4 mm auf. Über die Schnittführung in der Mitte des keratinisierten Bandes wurde ermöglicht, dass zirkulär um das Implantat keratinisierte und befestigte Mukosa vorlag (Abb. 9). Bei Standardimplantaten ist ein Implantatdurchtritt im Bereich der beweglichen Mukosa mit einem erhöhten Risiko der Ausbildung einer Perimukositis und Periimplantitis verbunden30. Daher sollte auch bei den Mini-Implantaten darauf geachtet werden, dass das Implantat zirkulär von attached Mukosa umgeben ist. Um die Prothese möglichst gut zu retinieren, ist es empfehlenswert, die 4 Implantate optimal im interforaminalen Bereich zu verteilen und somit ein möglichst grosses Unterstützungspolygon zu erzielen. Aus diesem Grund wurde in dem beschriebenen Patientenfall die Foramina mentales links und rechts dargestellt und 7 mm anterior davon die posterioren Implantate gesetzt. Die beiden anterioren Implantate wurden so positioniert, dass der inter-implantäre Abstand jeweils ähnlich gross war. Würden hingegen die 4 Implantate zu eng beieinanderliegend inseriert, kann statt einer angestrebten quadrangulären Abstützung evtl. nur eine lineare Abstützung resultieren und dadurch eine un-

21 senschaftlichen Stellungnahmen formugünstige Rotationsachse der Prothese liert, zahnlose Patienten im Unterkiefer bedingt sein. Zudem können bei einem grundsätzlich Implantat-unterstützt zu Implantatabstand von weniger als 4 versorgen36,37. Die Behandlung mit Minimm aufgrund der Matrizen-GehäuseImplantaten eröffnet ebenfalls neue grösse Schwierigkeiten entstehen, die Möglichkeiten für ein minimal-invasives Matrizen in die Implantatbasis einzuVorgehen. Zukünftige wissenschaftliche bauen. In dem vorliegenden Fall wurde Studien sind notwendig, um die Indidie Prothese nicht über ein Modellkationsgrenzen der Mini-Implantate gussgerüst verstärkt. Bei Patienten mit auszuloten38. Für den Einsatz im zahnerhöhten Kaufkräften und bei dünnen losen Unterkiefer stellen die Mini-ImUnterkieferprothesen, bei denen die plantate bereits jetzt eine gut dokumenKunststoff-Ummantelung der Matrizen tierte Behandlungsoption dar. geringer als 2 mm stark dimensioniert ist, besteht jedoch eine erhöhte FrakEine Literaturliste ist auf Anfrage bei turgefahr der Prothesen im Bereich der der Redaktion erhältlich. ErstveröffentMatrizengehäuse (Abb. 10)31. In der Studie von Mundt et al. wurde eine Fraklichung in ZWR, Das Deutsche Zahnturrate der MDI-Impant-Overdentures ärzteblatt 2013; 122 (10) ohne Modellgussverstärkung von 20% ermittelt7. In diesen Fällen ist es ratsam, Kontakt eine linguale Verstärkung in Form eines 3M ESPE 1 mm starken, aus einer ModellgussLoredana Bächer Legierung gegossenen VersteifungsbanProfessional Service des einzubauen (Abb. 11). Die Patientin Tel. +41 78 661 03 66 zeigte 4 Jahre nach der Therapie gewww.3MESPE.ch/implantate sunde periimplantäre Verhältnisse (Abb. 12) und war mit der Versorgung mittels 4 Mini-ImplanANZEIGE taten sehr zufrieden. Dies deckt sich mit Berichten anSCHWEIZERISCHE GESELLSCHAFT derer Patienten32. Das einfaFÜR REKONSTRUKTIVE ZAHNMEDIZIN che chirurgische und prothetische Vorgehen, welches wenig Material- und zeitaufwändig ist, sowie der geringe Nachsorgeaufwand wird von den zahnärztlichen Behandlern sehr geschätzt33. Gemäss dem klinischen Protokoll zum MDI-System sind im Unterkiefer 4 Implantate und im Oberkiefer 6 Implantate zur Retention von Implant-Overdentures erforderlich. Wenn ein minimales Eindrehmoment von 35 Ncm erreicht wird, dürfen MDI’s im Unterkiefer sofort belastet werden. Bei geringeren Primärstabilitätswerten wird von der Sofortbelastung im Unterkiefer abgeraten und eine weichbleibende Unterfütterung empfohlen – erst nach einer 3-monatigen EinAnlässlich der Jahrestagung der Schweizeriheilzeit werden dann die schen Gesellschaft für Rekonstruktive ZahnmeMatrizengehäuse einpolydizin von Freitag, 31. Oktober 2014 in Zürich merisiert und die Implantate wird Klinikern und Forschern die Möglichkeit verzögert belastet. Im Oberfür einen wissenschaftlichen Kurzvortrag über kiefer wird grundsätzlich folgende Themen geboten: Festsitzende / abeine 6-monatige unbelastete nehmbare Prothetik, Alters- und BehinderEinheilzeit empfohlen. Jofre tenzahnmedizin, Orofaziale Schmerzen. Zugeund Mitarbeiter konnten jelassen sind Kolleginnen und Kollegen aus dem doch zeigen, dass auch der In- und Ausland unter 40 Jahren. Die BeiträEinsatz von 2 sofortbelastege können aus der Praxis oder der Universität ten Mini-Implantaten im stammen. Die ausgewählten Vorträge sind auf Unterkiefer erfolgreich sein 10 Minuten begrenzt, gefolgt von einer Diskus34 kann . Die Retention über 2 sion von 5 Minuten. KugelkopfImplantate Das Abstract muss in Englisch im IADRführte jedoch zu einem verFormat mit max. 1000 Worten (Aim(s), Material stärkten periimplantären and Methods, Results, Conclusions) in digitaler Knochenabbau und zu einer Form via E-Mail bis zum 31. Juli 2014 an das verminderten Retention bzw. SSRD Kongresssekretariat eingereicht werden. erhöhten Rotation der ProDie beste Präsentation wird mit CHF 3000 35 these . Eine hohe Patienten(2. Platz mit CHF 1500, 3. Platz mit CHF 500) zufriedenheit konnte jedoch honoriert. Details entnehmen Sie bitte aus dem auch bereits über den Ein«Regulations for the SSRD Research Award» satz von 2 Implantaten erüber die website www.ssrd.ch zielt werden. KONTAKT:

Fazit Die Einfachheit der Behandlung und die geringen Materialkosten führen dazu, dass auch soziale Indikationen mit Mini-Implantaten behandelt werden können. Über die MDI’s ist es daher möglich, dem Ziel nahe zukommen, wie in ver- schiedenen wis-

SSRD Kongresssekretariat Kennwort: SSRD Research Award 2014 Zuhanden von: PD Dr. Joannis Katsoulis info@veronikathalmann.ch S S S S

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Swiss Society of Reconstructive Dentistry Schweizerische Gesellschaft für Rekonstruktive Zahnmedizin Societé Suisse de Médicine Dentaire Reconstructive Società Svizzera di Odontoiatria Ricostruttiva

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Fokus Implantologie

Die Knochenringtechnik in einem Workshop der ASIO Dr. Bernd Giesenhagen zeigte die von ihm entwickelte Technik vor einem interessierten Publikum. Für fast alle Indikationen

Die Schweizerische Gesellschaft für Orale Implantologie (ASIO) lud am 21. November 2013 zu einem Vortrag und Workshop nach Zürich ein. 25 Kollegen, alles erfahrene Implantologen, folgten der Einladung und erlebten einen lehrreichen und interessanten Abend mit Dr. Bernd Giesenhagen aus Melsungen bei Frankfurt – dem „Lord of the Rings“ wie er auch von Kollegen benannt wird. In einem ersten Teil zeigte Dr. Giesenhagen anhand klinischer Falldokumentationen und Operationsvideos seine langjährigen Erfahrungen mit dieser Methode. Danach konnten die Teilnehmer an einem Modell Knochenringe entnehmen und einsetzen, sowie das Implantat setzen.

ASIO-Präsident Dr. Michael Cierny, Walisellen begrüsste die Workshop-Teilnehmer.

Referent Dr. Bernd Giesenhagen im ASIO-Workshop Knochenringtechnik.

Behandlungszeit um nahezu 50% verkürzt

Hohe Erfolgsrate Dr. Giesenhagen wendet die Technik seit rund acht Jahren an. In dieser Zeit setzte er über 1‘000 Knochenringe simultan mit der Implantatinsertion ein. Dies mit einer Erfolgsrate von über 98 Prozent. „Nicht jedes Implantatsystem sei jedoch für diese Methode geeignet“ so Dr. Giesenhagen und hob für diese Technik die Vorteile des Ankylos Implantatsystems hervor. Seine Gründe hierfür sind: · das parallelwandige Implantatdesign · kein Gewinde im Bereich des Implantathalses · die progressive Gewindegeometrie · die im Sortiment verfügbare Membranschraube sowie das Tissue Care-Konzept von Ankylos, das eine optimale Hart- und Weichgewebsstabilität im Bereich der Implantatschulter ermöglicht.

Die Knochenringtechnik könne heute für fast alle Indikationen verwendet werden, so Dr. Giesenhagen. Ob Einzelzahnlücke, Schaltlücke oder stark atrophierter Unterkiefer, auch für eine Sinusbodenelevation ist sie geeignet. Wenn das Behandlungsprotokoll eingehalten und Risikobereiche beachtet werden, lassen sich Knochentransplantation und Implantation mit der Ringtechnik sicher durchführen. Aufgrund des einzeitigen Eingriffs reduziert sich dabei die Zeitspanne zur Eingliederung der definitiven Versorgung um mehrere Monate.

Nadine Hionas von Dentsply Implants unterstützte die WorkshopTeilnehmer.

Step-by-Step wird der Knochenring präpariert und aus dem „Unterkiefer“ entnommen.

Das einzeitige Verfahren verkürzt die Behandlungszeit bei Knochendefekten gegenüber der herkömmlichen Blokkaugmentation um nahezu 50 Prozent. Die Knochenentnahme erfolgt je nach Indikation entweder am Kinn, palatinal oder retromolar. Die Vorbereitung der Empfängerstelle sowie die Entnahme des Transplantats erfolgt mit speziell entwickelten Trepanfräsen, die Dr. Giesenhagen in Zusammenarbeit mit der Firma Helmut Zepf Medizintechnik entwickelt hat. Die angeregten Diskussionen der Teilnehmer zeigten, dass die KnochenringMethode auf grosses Interesse stiess. www.asio.info www.knochenring.de

Bohren der Ringöffnung, solange das Transplantat noch im Knochen verankert ist.

Dipl. Biologe Branislav Kostadinov, bottis (Schweiz) AG, der den maxgraft bonering präsentierte, Dr. Marco Schwan, Rümlang, erfahrener Anwender der Knochenringtechnik mit maxgraft bonering und Dr. Bernd Giesenhagen, Entwickler der Knochenringtechnik.

Text und Fotos: Johannes Eschmann, Zahn Zeitung Schweiz

Updates zur Implantatplanung und Zahnextraktion Prof. Filippi, UZM Basel gibt praktische Hinweise wie sich Fehler und Risiken minimieren lassen. Bei der üblichen Zahnextraktion ist die Gefahr der Papillenruptur, der Schädigung der Zahnwurzeloberfläche oder der Bruch der bukkalen Knochenlamelle gegeben. Prof. Dr. Andreas Filippi, UZM Basel hielt Anfang Dezember 2013 ein eindrückliches Referat vor dem Studienzirkel Appenzeller Zahnärzte im Freihof in Gossau. Zuvor begrüsste Dr. Lothar Kiolbassa, den Referenten aus Basel und dankte auch dem Sponsor Kaladent für die Unterstützung. Prof. Filippi unterteilte seinen Vortrag: Im ersten Teil ging es um moderne Zahnentfernungs-Techniken, im zweiten Kapitel ging es um die ImplantatPlanung. „Wenn man implantieren, den Zahn reoder transplantieren will, sind heutige neuere Methoden zur Extraktion anzuwenden“, so Prof. Filippi. Dazu stehen verschiedene, im Prinzip ähnlich arbeitende Methoden zur Verfügung. Folgende Systeme werden angewendet: Ogram, Zalex, Benex oder Rolux. Beim Ogram System wird der Zahn innerhalb seiner physiologischen Beweglichkeit mobilisiert. Nach etwa 5-10 Minuten

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Etwa 30 Teilnehmer folgten dem Vortrag von Prof. Andreas Filippi, UZM Basel, beim SZAZ in Gossau/SG

Wartezeit kann der Zahn dann aus dem Zahnfach entnommen werde. Die anderen Systeme bewegen den Zahn in seiner Längsachse mit pumpenden Bewegungen. So kann man auch mit Hilfe von Bohrern an denen man die Systeme befestigt, Wurzelreste ohne Osteotomie entfernen. Prof. Filippi untermauerte seinen Vortrag mit zahlreichen Bildern und Videos.

Gewissenhafte Planung wichtig Im zweiten Teil des Vortrages vermittelte Prof. Filippi ein Update in Implan-

„Vermeiden Sie Risiken und planen Sie sorgfältig“ mahnte Prof. Filippi die Zuhörer.

tatplanung. Mit guter Planung sind Misserfolge meistens vermeidbar. Da die Schadensfälle in den vergangenen 10 Jahren nicht abgenommen haben sondern im Gegenteil die Schwere der Schäden zugenommen hat, ist eine gewissenhafte Planung wichtiger denn je. Juristisch gesehen ist eine Implantation ein Wahleingriff, da andere Methoden nach wie vor zur Verfügung stehen (Brücken, Prothesen, eigener Zahn). Es wurden die Überlebensraten der einzelnen Verfahren aufgezeigt. Das Risiko der Implantation soll minimiert werden, das heisst der Behandler sollte nur Me-

Der von Kaladent gesponserte Apéro im Freihof Gossau wurde von den Teilnehmern gelobt.

thoden anwenden, die er wirklich und mit voraussagbarem Ergebnis beherrscht. Die Ziele der Implantation sind Prothesenstabilisation, festsitzender Zahnersatz, Schonung von Zähnen. Das Ziel: Ein hochwertiger, ästhetischer Langzeiterfolg des Implantats.

Risiken evaluieren Folgende Risikofaktoren evaluierte Prof. Filippi: Fähigkeiten des Behandlers und sein Behandlungsprotokoll, der Wunsch des Patienten (ist dieser überhaupt erfüllbar?), die Altersgrenze des Patienten. Diese ist eher nach oben zu

sehen, da das menschliche Wachstum sehr viel länger anhält, ein Implantat ankylosiert und nicht mitwächst. Die Beurteilung der allgemeinen Gesundheit des Patienten Diabetes, Tumorerkrankungen, Röntgen-Bestrahlung, Blutgerinnungsstörungen, Osteoporose, wie sieht das Parodont aus, wie die Stellung der Zähne und der Kiefer zueinander, Bruxismus? Andere Fragen betreffen das Rauchen, die Mund-Hygiene, die Bereitschaft Dinge zu ändern und last but not least auch die finanziellen Möglichkeiten des FORTSETZUNG RECHTS Patienten.

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Fokus Implantologie

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Planung und Teamarbeit als Erfolgsgarant Lunch and Learn beim Studienzirkel Appenzeller Zahnärzte in Herisau.

Wie erreicht man eine ästhetische, funktionelle und dauerhafte Rekonstruktion? Antwort darauf gab Dr. Andreas Sahm, Konstanz am 21. November beim Lunch and Learn im Restaurant Il Pomodore in Herisau. Diese Fortbildungen während der Mittagspause sind inzwischen sehr beliebt und deswegen auch immer gut besucht.

und Paro-Status beginnt das Aufstellen des Behandlungsplanes als Grundlage. Dazu dienen auch die angefertigten Situationsmodelle sowie eine ästhetische Analyse. Der Behandlungsplan umfasst auch das Gespräch mit dem Zahntechniker und die Materialauswahl. Die vor-

getragenen Fälle wurden alle mit XiveImplantaten von Dentsply Implants gelöst. Ebenso zeigte der Referent einige seiner Arbeitsweisen auf. Zur vorherigen Kontrolle für die Lage der Implantate dienen Schablonen mit Bariumsulfatzäh-

nen. Die Freilegung findet je nach Fall nach 3 bis 6 Monaten statt. Zur Aufrechterhaltung der Alveole verwendet Dr. Sahm Resorba Dentalkegel von Resorba Medical Nürnberg. Zwei weitere Fälle untermauerten die guten Ergebnisse des Referenten. Dieser

Vortrag gab allen Zuhörern zahlreiche und wertvolle Anregungen. Beim anschliessenden Mittagessen mit em Referenten wurden noch viele Fragen vertieft. www.szaz.ch

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Dr. Andreas Sahm, Konstanz präsentierte 3 Fälle beim Lunch & Learn der Appenzeller Zahnärzte.

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Nach der Begrüssung durch Dr. Lothar Kiolbassa schilderte Dr. Sahm anhand von drei Fällen alle notwendigen Vorbereitungen, um ein gutes Arbeitsergebnis zu erreichen. Nach der ausführlichen Anamnese ist die genaue Grunduntersuchung des Patienten sehr wichtig - neben der Frage nach den Wünschen des Patienten, wird mit einer Reihe von Fotos der Grundzustand, die Lippenlinie-Lachlinie und das seitliche Profil dokumentiert. Nach der Funktionsuntersuchung und der Auswertung von Röntgen-Bildern

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EVolution Immer gut Besucht, die Fortbildungen des SZAZ während der Mittagspause in Herisau.

The new

ASTRA TECH Implant System™ EV – coming soon Jürgen Hack, Dentsply Implants, Dr. Lothar Kiolbassa, SZAZ, Dr. Andreas Sahm, Referent und Heinz Käser, SZAZ.

Auf der Homepage von Prof. Filippi sind alle Formulare zur Risikoeinschätzung herunterzuladen. Mit dieser Strategie: Risikoevaluierung, Therapieplan, Infektionskontrolle, regelmässige Nachsorge, ist ein wesentlicher Schritt zum Gelingen gemacht. Prof. Filippi hat es wieder einmal verstanden, mit konkreten Aussagen, den Blick auf das Wesentliche zu richten und Risiken klar anzusprechen.

The foundation of this evolutionary step remains the unique ASTRA TECH Implant System BioManagement Complex, welldocumented for its long-term marginal bone maintenance and esthetic results. www.dentsplyimplants.com

www.andreas-filippi.ch www.szaz.ch Fotos: Johannes Eschmann, Zahn Zeitung Schweiz 1

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GMT 32593 (GB) DE 1307 © Nobel Biocare AG, 2013. Alle Rechte vorbehalten. Nobel Biocare, das Nobel Biocare Logo und alle sonstigen Marken sind, sofern nicht anderweitig angegeben oder aus dem Kontext ersichtlich, Marken von Nobel Biocare. Die Produktabbildungen sind nicht notwendigerweise massstabsgetreu. Haftungsausschluss: Einige Produkte sind unter Umständen nicht in allen Märkten für den Verkauf zugelassen. Bitte wenden Sie sich an Ihre Nobel Biocare Niederlassung, umaktuelle Informationen zur Produktpalette und Verfügbarkeit zu erhalten.

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Fähigkeitsausweis für Lachgas-Sedation Lachgas zur Sedation richtig und sicher anzuwenden ist das Ziel des zweiteiligen Kurses des SVK/ASP.

30 Zahnärztinnen fanden sich am Samstag 23. November 2013 im Swissôtel Oerlikon ein, um sich mit diesem Kurs die ersten Fähigkeiten auf dem Weg zur Lachgaszertifizierung anzueignen. Dieser Kurs A und der Lachgaskurs B, welcher im Januar 2014 stattfindet, führt zusammen mit 10 dokumentierten, selbst behandelten Patientenfällen inklusive einer Darstellung des Praxiskonzepts zum Fähigkeitsausweis für Lachgas-Sedation SVK/ASP.

Womit sedieren? Keine Cocktails! Den Tag eröffnete Dr. med. dent. Andrée Barman, Praxis für Kinder und Allgemeinzahnmedizin im Zentrum Zahnmedizin Zürich Nord, mit ihrem Vortrag über die Grundlagen für eine erfolgreiche Sedation und über Behaviour Management. Für eine Sedierung stehen uns in der Zahnmedizin verschiedene Methoden zur Verfügung: Pharmakosedation (z.B. Lachgas, Dormicum, Valium), Hypnose und Iatrosedation bzw. das Behaviour Management. Andere Methoden wie z.B. Biofeedback, Audioanalgesie oder Akupressur sind in der Zahnmedizin weniger vertreten. Bei der Pharmakosedation bietet Dormicum den Vorteil, dass nur das Medikament und ein Pulsoximeter benötigt werden, was eine teure apparative Investition unnötig macht. Auch kann das Medikament einfach dem Patienten verabreicht werden. Bei der oralen und rektalen Anwendung von Dormicum müssen aber die Nachteile wie Wirkungsgrad und -dauer, Latenzzeit, schwierige Dosierung, mögliche Allergien, paradoxe Reaktion und fehlende Steuerbarkeit beachtet werden. Die unter Umständen schweren Nebenwirkungen führen zur Empfehlung, die orale, rektale und intravenöse medikamentöse Sedation mit Dormicum dem Anästhesisten zu überlassen, der in einer Notfallsituation schnell und geübt Massnahmen ergreifen kann. Das Lachgas bietet viele Vorteile wie z.B. die allgemein hohe Akzeptanz, die Pharmakokinetik (z.B. sehr kurze Halbwertszeit), die hohe Sicherheit und die einfache Anwendung. Ein weiterer Vorteil: Lachgas regt die Phantasie an, die Patienten werden dadurch empfänglicher für Hypnose, was wiederum für die Verhaltensführung des Kindes genutzt werden kann. Nachteilig sind die trotzdem erforderliche Lokalanästhesie, das dafür benötigte Lachgasgerät und die nötige Schulung der Anwender sowie mögliche Nebenwirkungen wie z.B. Übelkeit/Erbrechen oder eine paradoxe Wirkung. Lachgas ist indiziert bei Angst, starkem Würgereflex und bei geistiger oder körperlicher Behinderung sofern eine sprachliche Kommunikation möglich ist. Kontraindiziert ist Lachgas z.B. bei möglichen Interaktionen mit Psychopharmaka, Marihuana oder Halluzinogenen. Es wurde konkludiert, dass es zum einen wichtig sei, die Angst des Patienten zu erkennen und zum anderen, dass dem Patienten die Möglichkeit gegeben wird, seine Angst auch mitzuteilen. Während der Behandlung soll auch auf den Patienten eingegangen und die gegebenen Infos ausgewertet und berücksichtigt werden. Weiterhin soll die gewählte Behandlungsmethode die bestmögliche für den

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jeweiligen Patienten sein und eine achtsame und psychologisch kompetente Betreuung stattfinden. Ein technisches und psychologisches Training seitens des Behandlers soll regelmässig absolviert werden.

Patient- oder Medicaly Based Sedation? Dr. med. dent. Richard Steffen, Oberarzt und Lehrbeauftragter der Klinik für Kinderzahnmedizin am ZZM Zürich und Kinderzahnarzt in Privatpraxis, Weinfelden, erläuterte die Vor- und Nachteile der Patient Based und der Medicaly Based Sedation. Bei der Patient Based Sedation wird ein Gerät wie z.B. Matrx® verwendet, mit dem das Atemminutenvolumen und das Lachgas/Sauerstoff Gemisch vom Behandler selber reguliert werden kann. Es sind dabei maximal 70% Lachgas und minimal 30% Sauerstoff einstellbar. Die

caly Based Sedation basiert auf einem Premix-System (z.B. Entonox®, Medimix®), welches eine Flasche mit einer equimolaren Mischung aus Sauerstoff und Lachgas enthält, wobei das Mischungsverhältnis 50% Sauerstoff und 50% Lachgas beträgt. Dem Patienten wird immer dieses Mischverhältnis verabreicht. Die Vorteile liegen im EinFlaschen-System, der Zeitersparnis durch weniger Patientenhandling, dem „definierten“ Wirkungsbereich, der niedrigeren Obergrenze von Lachgas und in der einfachen Anwendung. Nachteile sind, dass die Wirkung von Lachgas auf seine medikamentöse Wirkung reduziert wird, die höhere Umgebungsbelastung wegen schwierigerer Absaugung der Luft und dass keine individuelle Anpassung der Konzentrationen erfolgen kann, was zu mehr Erbrechen führt. Weiter nachteilig ist, dass der Gasfluss nur erfolgt, wenn an

Lachgas hat eine anxiolytische Wirkung und hilft kleine wie auch grosse Ängste zu überwinden (Zeichnung von einem Patienten der Schulzahnklinik Zürich Nord).

Dr. med. dent. R. Steffen erklärte die Unterschiede zwischen der Patient Based und der Medicaly Based Sedation sowie deren Vorbzw. Nachteile.

Dr. med. dent. R. Ammann demonstrierte im praktischen Kursteil den Teilnehmerinnen wie eine Lachgas-Sedation step by step zu machen ist. Der Teilnehmerin gefiel es offensichtlich.

Vorteile dieser Methode sind, dass die Konzentration von Lachgas individuell von 0 bis maximal 70% titriert werden kann und so ein patientenspezifischer Wirkungsbereich möglich wird. Es ist eine sichere Sauerstoffversorgung von minimal 30 bis maximal 100% Sauerstoff vorhanden. Die Belastung der Umgebung ist allgemein bei regelmässiger Raumlüftung, funktionierender Absauganlage und optimal passender Nasenmaske gering. Als nachteilig werden das aufwändigere Handling und die schwierigere Anwendung, sowie die potenziell höher einstellbaren Konzentrationen betrachtet. Auch muss eine teure Apparatur angeschafft und die Technik beherrscht werden. Die Medi-

34 Nasenmasken vor ihrem Einsatz im praktischen Teil des Lachgaskurses. Je nach Gusto gibt es Nasenmasken mit Erdbeer, Orangen, Vanille oder Kaugummi Geschmack.

Dr. med. dent. Ch. Langerweger zeigte den Teilnehmerinnen am Lachgasgerät von Matrx®, wie das Lachgas/Sauerstoffgemisch schrittweise eingestellt werden kann. Das Pulsoximeter wurde der Teilnehmerin zuvor am Zeigefinger montiert.

der Maske gezogen wird und dass eine zusätzliche Flasche mit Sauerstoff notwendig wird. Diese Methode ist ideal für die Anwendung durch Hilfspersonal im Spital mit entsprechender Infrastruktur. Auch ist das Premix-System geeignet, um klinische Studien zu machen.

Conscious sedation, nicht deep sedation Mit der Patient Based Sedation wird eine conscious sedation und nicht eine deep sedation angestrebt. Ein sicherer Anteil von mindestens 30% Sauerstoff wird immer beibehalten. Es wird jeweils die minimal notwendige therapeutische Dosis von Lachgas verabreicht und mit einer adäquaten psychologischen Tech-

nik kombiniert. Es werden dabei Lokalanästhetika und bei Bedarf Analgetika verabreicht. Alles wird immer nur mit Kooperation des Kindes gemacht. Diese Methode ist die beste Wahl für die Kinderzahnmedizin, da sich diese ungleich besser zusammen mit unseren begleitenden Massnahmen eignet und auch mehr Sicherheit bietet. Eine mögliche Überdosierung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Mund nicht mehr weit offen gehalten werden kann, eine spontane Mundatmung erfolgt, die Mitarbeit eingeschränkt oder nicht mehr gegeben ist und Kopfbewegungen nach hinten erfolgen. Wird ein Behandlungsabbruch nötig, ist die Wirkung von Lachgas auf Grund der sehr kurzen Halbwertszeit sehr schnell abgeklungen.

Kein Lachgas in der Schwangerschaft! Dr. med. dent. Caroline Signorelli-Moret, Praxis für Kieferorthopädie und Kinderzahnmedizin in Wil, erläuterte die pharmakologischen und physikalischen Eigenschaften sowie die Indikationen und Kontraindikationen von Lachgas. Das leicht süsslich riechende und nicht entzündliche oder explosive Gas ist ein gutes Analgetikum, wobei sich aber die analgetische Wirkung je nach Patient sehr unterschiedlich manifestiert. Die Schmerzempfindung wird durch Angst verstärkt. Lachgas ist auch ein schwaches Sedativum, was sich in den anxiolytischen Eigenschaften, der leichten Amnesie und dem empfundenen Wohlbefinden zeigt. Es ist nahezu unlöslich in Blut und Gewebe, wird unverändert wieder ausgeatmet und eine Titration ist einfach möglich. Ob als Nebenwirkung Übelkeit und Erbrechen auftritt, hängt von der Sedationsdauer und –tiefe, des Mageninhaltes, der Neigung zum Erbrechen und der Positionsänderung ab. Hat ein Kind beispielsweise zum Frühstück Milch getrunken, ist es wahrscheinlicher, dass Erbrechen auftritt. Bei richtiger Anwendung von Lachgas sind die Schutzreflexe intakt. Bei einer Überdosierung kann auch exzessives Schwitzen oder Inkontinenz auftreten. Ein Patient kommt für eine Lachgas-Sedation in Frage, wenn er für dieses Vorgehen Offenheit und Interesse zeigt, keine pathologischen Angstzustände hat und nicht Mundatmer ist. Liegt eine Obstruktion der oberen Luftwege in Folge einer momentanen Erkältung oder einer Erkrankung vor, sollte Lachgas nicht angewendet werden. Ebenso ist bei einer bestehenden Schwangerschaft davon abzuraten.

Lachgas macht suggestibel Dr. med. dent. Rolf Ammann, Privatpraxis in Zürich und Lehrbeauftragter der Klinik für Kinderzahnmedizin am ZZM Zürich, empfahl bei der LachgasSedation den Patienten mit all seinen Sinnen anzusprechen und durch Geschichten innere Bilder zu erzeugen, auf die wir als Behandler wiederum eingehen können. Es können hypnotische Techniken angewendet werden. Die Lachgas-Sedation kann in vier Stufen eingeteilt werden: 1. Angewöhnung (5-25% Lachgas) 2. Verändertes Körpergefühl (20-55% Lachgas) 3. Ablenkung (50-70% Lachgas) 4. Ausleitung (100% Sauerstoff). Auf Stufe 1 könnte

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11:30:41 man z.B. dem Patienten sagen: „Du hast jetzt Pause und kannst deine Glieder entspannen“. Auf Stufe 2 wäre passend: „Vielleicht spürst du ein Kribbeln oder fühlst dich leichter“. Auf Stufe 3 könnte man anweisen: „Du kannst auf einem fliegenden Teppich an deinen Lieblingsort fliegen“. Und schliesslich auf Stufe 4: „Du warst ein guter Pilot. Das hast du ganz toll gemacht!“ Während der Sedation mit Lachgas können besonders leicht Phantasien der Kinder angeregt werden, was wesentlich zum Gelingen einer Behandlung beiträgt.

Mobil oder fest? Dr. med. dent. Christoph Langerweger, Leiter der Schulzahnklinik Zürich Nord, schloss den Tag mit seinem Referat über den wirtschaftlichen Background von Lachgas ab. Die mobilen bzw. festen Anlagen haben verschiedene Vor- und Nachteile. Vorteilig an der mobilen Variante ist, dass man flexibel bleibt, sofort nach dem Kauf beginnen kann und weniger investieren muss. Nachteilig sind mobile Einheiten, welche vor einer Behandlung im entsprechenden Zimmer installiert werden müssen und auch von Zeit zu Zeit eine Wartung brauchen. Weitere Nachteile sind die geringe Gas-Kapazität und die Zweckgebundenheit an Lachgas. Eine feste Anlage bietet hohen Komfort und Sicherheit, eine Rückführung des gebrauchten Gases und eine grosse GasKapazität. Ebenso wird das Gas günstiger und kann im Notfallkonzept wie auch bei Narkosebehandlungen eingesetzt werden. Bevor eine solche feste Anlage in Betrieb genommen werden kann, müssen aber eine bauliche Planung gemacht und gesetzliche Auflagen erfüllt werden. Es braucht eine aufwändige Installation und es fallen hohe Erstellungskosten an. Weiterhin muss die Anlage regelmässig gewartet werden. Egal welches Konzept schlussendlich gewählt wird, der immaterielle Gewinn ist gegeben. Der Patient kann seine Angst überwinden und hat ein positives Behandlungserlebnis, was nicht zuletzt auch für den Behandler zu einem Stressabbau führt. Kontakt: www.kinderzahn.ch Autorin Dr. med. dent. Martina Schriber Klinik für Oralchirurgie und Stomatologie Bern CH-3010 Bern martina.schriber@zmk.unibe.ch www.zmk.unibe.ch

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Fokus Zahntechnik

Zahntechnik im Wandel – Chance für die Zukunft? In den ersten vier Teilen habe ich versucht die Ursachen für den Wandel zu beleuchten und die Auswirkungen auf die Schweizer Dentalbranche insbesondere auf die Dentallabors darzulegen. Im fünften und letzten Teil widmen wir uns folgenden Fragen: Wie richten wir unsere Strategien und unsere Ziele auf diese Herausforderungen aus? Wie gehen wir vor, um auch in Zukunft zu bestehen? Interessanterweise sind die spürbaren Auswirkungen des Wandels bei vielen Labors ähnlich. Mangelnde Auslastung, weil die Umsätze stagnieren oder rückläufig sind, wodurch die Kosten im Verhältnis zum Umsatz steigen und die Rentabilität schmälern. Es kommt zu Engpässen bei der Liquidität und die fehlenden Gewinne verhindern Neuinvestition. Die Ursachen für die sinkenden Umsätze sind leicht zu begründen: Einfache Arbeiten werden teilweise im Ausland hergestellt, Einzelkronen und Inlays werden Chairside produziert und die Zahnärzte arbeiten teilweise mit Billiganbietern aus der Branche. Zu den sogenannten „Billiganbietern“ ist folgendes zu bemerken: „Wenn ein Schweizer Unternehmen ein gleiches Produkt, in gleicher Qualität zu günstigeren Preisen anbieten kann, dann macht es irgendetwas besser. Das ist keine Erkenntnis aus der Dentalbranche, sondern gilt in allen Bereichen des Handwerks und der Industrie.

Bild © shutterstock.com/wavebreakmedia

Fünfter und letzter Teil der vielbeachteten Serie zur Entwicklung der Schweizer Dentallabors.

Solche Fragen könnten zum Beispiel lauten: · Kennen Sie die prozentualen Anteile Ihrer einzelnen Kostenstellen gemessen am Gesamtumsatz? · Verfügen Sie über Führungszahlen um Ihre wirtschaftliche Lage monatlich zu beurteilen? · Haben Sie einen Umsatzvergleich jedes Kunden mit dem Vorjahr? · Kennen Sie den Zufriedenheitsgrad der Kunden mit Ihren Leistungen?

Wie gehe ich eine Neuausrichtung an?

3. Umsetzung, Kontrolle

2. Ausrichtung, Ziele

Wie weiter? 1. Analyse des Labors

1. Analyse des Labors

Welche Arbeiten machen wir heute und wieviel (Umsätze)? Welche Anforderungen werden an uns gestellt? Besteht bei den Kunden Interesse für neue Technologien? Wie sieht unsere Kompetenz aus? Wie viel Kapital kann ich beschaffen und auch verzinsen? Welche Marketingmittel setzen wir heute ein? Wie motiviert sind die Mitarbeiter für neue Technologien? Wie sieht unsere Kostenstruktur aus? Welche Führungsmittel nutzen wir?

Je früher, desto besser Wenn man erkennt, dass sich das eigene Labor in Schwierigkeiten befindet, ist es notwendig ein sinnvolles Vorgehen zu beschreiten um Abhilfe zu schaffen. Je früher man diesen Schritt einleitet, desto kleiner ist der Schaden. Es braucht dabei Ehrlichkeit mit sich selber und gutes Zahlenmaterial aus dem eigenen Betrieb. Nur wer seine Umsätze und Kosten kennt und auch kalkulieren kann, ist in der Lage, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Grundsätzlich sollte man in guten Zeiten alles so vorbereiten, dass Störfaktoren schnell erkannt werden. Wenn man sie erst erkennt, wenn es schon fast zu spät ist, dann müssen entsprechende Massnahmen immer unter Zeitdruck getroffen werden und oft sind es dann die falschen! Ein gut geführtes Labor muss monatlich wissen, wie der Betrieb finanziell da steht um allfälligen Engpässen zu begegnen. Um das zu erreichen, braucht man keinen Hochschulabschluss, es reichen die richtigen Kennzahlen aus der Finanzbuchhaltung. Diese Zahlen auf einem A4 Blatt richtig dargestellt, erleichtert dem Laborinhaber das Führen und Entscheiden und zwar ohne stundenlanges Zahlen addieren. Ich habe bei meinen Beratungen festgestellt, dass diese Zahlen oft fehlen, weil die Kontenpläne zu wenig differenziert sind und dadurch keine sinnvollen Schlüsse zulassen. Eine geringfügige Anpassung der Kontenpläne ist für jeden Buchhalter einfach zu bewerk-

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2. Ausrichtung, Ziele

3. Umsetzung, Kontrolle

Welche Kunden will ich bedienen? Welche Arbeiten biete ich meinen und neuen Kunden an? Technologien den Kunden näherbringen Spezielle Angebote für meine Kunden Ausbildungskonzept für mein Labor resp. meine TechnikerInnen Planung Investitionen für welche Technologien Welche Marketingmittel setze ich wann und wie ein? Umsatzziele für die kommende Zeitperiode (Jahr), Budget? Führungsinstrumente?

stelligen und spart viel Arbeit bei späteren Analysen. Wichtig sind vor allem die Erfassung der Kosten und die entsprechende Zuordnung. Ebenfalls ist die Liquidität ständig zu prüfen um mit möglichst wenig Fremdkapital auszukommen.

Qualifizierte Mitarbeitende als Erfolgsfaktor sehen Bei sinkenden Umsätzen sind vor allem die Personalkosten schnell das Sorgenkind. Die Folge sind Kündigungen als einfachster Weg, um schnell die Kostenschere wieder zu schliessen. Die einfache ist aber nicht immer die beste Lösung! Gutes, qualifiziertes Personal ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für ein Labor und

damit sollte man mit viel Sorgfalt umgehen. Eine erste gute Möglichkeit für eine Neuausrichtung ist die Einschätzung des eigenen Betriebes in Form einer Selbsteinschätzung. Man beantwortet eine Anzahl Fragen mit grösstmöglicher Ehrlichkeit, das Resultat der Antworten zeigt den aktuellen Status und es wird, ja nach Resultat, das weitere Vorgehen vorgeschlagen. Diese Möglichkeit ist anonym, billig und schnell erstellt. Wenn sich zeigt, dass erweiterter Handlungsbedarf nötig ist, ist es sinnvoll, den IST-Zustand aufzunehmen, um zu ergründen, wo die Schwerpunkte für weitere Massnah-

Investitionen und Installationen Ausbildung der Techniker Marketing für das Labor und die neuen Techniken Persönliche Gespräche mit den Kunden Saubere Kalkulation der Arbeiten und Preisfestlegung Y Preislisten Umsatzkontrolle in den neuen Techniken Y Entwicklung Nachkalkulation und Rentabilität, Q-Kontrolle Kontrolle Liquidität und Kostenentwicklung Verbessern des Knowhows, Austausch mit Kollegen, Kooperationen

men liegen. Anhand dieses IST-Zustandes wird die zukünftige Strategie für das Labor definiert (SOLL-Zustand) und die operativen Ziele und Massnahmen daraus abgeleitet. Ob dies anhand von Lehrbüchern oder mit Unterstützung von Fachleuten geschieht, ist die Entscheidung des Laborinhabers.

Probleme offen ansprechen Jeder Betrieb, ob klein oder gross, kann in Schwierigkeiten geraten, davor ist man nie ganz geschützt. Es ist keine Schande, darüber zu sprechen und die Probleme offen zu diskutieren. Ich finde es viel tragischer, wenn die Probleme zwar erkannt

aber totgeschwiegen werden, weil man die lachenden Mitbewerber fürchtet! Vielleicht haben diese ja die gleichen Probleme und wären froh, gewisse Dinge gemeinsam anzugehen. Eine Branche die zusammenarbeitet und gemeinsam die Herausforderungen des Marktes angeht, hat mit Sicherheit grössere Chancen, die anstehenden Veränderungen zu bewältigen.

VZLS Papier erkennt die Probleme Wenn man die neue Branchenstatistik des VZLS (seit Januar 2014: „Swiss Dental Laboratories“) eingehend studiert, dann wird schnell klar, dass die Veränderungen auch in den

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Fokus Zahntechnik Für Neues offen sein

„Ich weiss nicht ob es besser wird, wenn es anders wird, aber wenn es besser werden soll, muss es anders werden“

Zahlen sichtbar sind und sich noch verstärken werden. Allerdings sei mir die Frage erlaubt, warum wir diese, vermutlich nicht billige Statistik erarbeiten, wenn daraus relativ wenig Massnahmen abgeleitet werden. Auch wenn die Zahlen schwarz auf weiss vorliegen, muss man zugeben, dass diese Trends auch ohne Statistik klar erkennbar sind. Die rückläufige Anzahl Labors, die abnehmende Laborgrösse, die fehlenden Auszubildenden und die Veränderungen des Berufsbildes sind seit längerem bekannte Tatsachen und müssten eigentlich nicht mehr statistisch belegt werden. Wenn man im gleichen Moment das Strategiepapier des VZLS für die nächsten Jahre aufmerksam durchliest, so stellt man fest, dass dort alle wesentlichen Probleme erkannt wurden und auch die entsprechenden Massnahmen angesprochen werden. Ich habe in vier Bildtafeln (Abb. 1-4) versucht die wichtigsten Punkte für eine Neuausrichtung aufzuzeigen. Es versteht sich von selbst, dass diese den Gegebenheiten des einzelnen Labors angepasst werden müssen. Ebenso ist der Interpretation der Resultate spezielle Beachtung zu schenken. Eine Neuausrichtung braucht ein gewisses Mass an Selbstkritik und die Bereitschaft bestehende Zustände zu überdenken und wenn nötig sich auch davon zu verabschieden. Sicher ist es von Vorteil, wenn Aussenstehende in die Betrachtungen mit einbezogen werden, um der Betriebsblindheit vorzubeugen. Wenn Klarheit besteht wie die zukünftige Strategie des Labors aussehen soll, dann gilt es, die Ziele schnell und unkompliziert umzusetzen. Wichtig ist dabei die Belegschaft darauf vorzubereiten und die Zielsetzungen allen bekannt zu machen. Nur wenn alle das Ziel kennen, können sie gemeinsam „marschieren“. In der Folge gilt es, die angestrebten Ziele und Massnahmen auf ihre Wirksamkeit zu prüfen um im Bedarfsfall frühzeitig Korrekturmassnahmen einleiten zu können.

Gewohnheiten hinterfragen Wenn alle Anstrengungen nicht zum Ziel führen, so sollte man sich auch mit dem Gedanken auseinandersetzen, mit anderen „Gleichgesinnten“ zu kooperieren. Kooperationen sind oft das Mittel der Wahl, wenn Umsatzgrösse und Kosten diametral auseinanderlaufen und die Umsatzgrösse trotz aller Anstrengungen nicht wesentlich nach oben bewegt werden kann. Ich habe verschiedentlich festgestellt, dass sich Laborinhaber a priori nicht vorstellen können, überhaupt an eine Kooperation zu denken. Sie fürchten um ihre Selbstständigkeit und haben Bedenken, in ihren Aktivitäten eingeschränkt zu sein. Dies kann man sicher nicht ganz ausschliessen, man müsste sich aber mindestens fragen, welches die positiven Werte einer solchen Kooperation sind. Wir Menschen rücken nur ungern

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von unseren Gewohnheiten ab, doch verlangen ausweglose Situationen eben manchmal nach ungewohnten Handlungen, um den Fortbestand eines Unternehmens zu sichern.

Die Probleme, die auf unseren Berufsstand zukommen, werden nicht einfacher aber sie sind lösbar, wenn wir ehrlich kommunizieren und auch offen sind für neue Formen der Zusammenarbeit. Unser Berufsbild wird sich weiter verändern und die Anzahl der Dentallabors in der Schweiz wird weiter zurückgehen. Es stehen schwierige Verhandlungen mit der SSO und den Versicherungen an und es gilt, den Stellenwert unseres Berufes in der Öffentlichkeit zu heben.

27 Viele Probleme werden gelöst werden und neue werden auf uns zukommen. Dies ist der Lauf des wirtschaftlichen Strebens nach Innovation und Erfolg, so wie es schon immer war und auch immer bleiben wird. Lassen Sie mich meine Artikelserie schliessen mit dem Sprichwort von Matthias Lichtenberg: „Ich weiss nicht ob es besser wird, wenn es anders wird, aber wenn es besser werden soll, muss es anders werden“.

Komplette Artikelserie als PDF. Die fünfteilige Artikelserie aus der Zahn Zeitung Schweiz kann beim Autor Ruedi Greder als PDF gratis bezogen werden. Schreiben Sie eine E-Mail an: info@circumlab.ch www.circumlab.ch

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Produkte

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Die Prognose gibt den Ausschlag Das Angebot an Knochenersatzmaterialien wird zunehmend grösser. Welche Produkteigenschaften bringen den klinischen Anwendern den entscheidenden klinischen Nutzen? Wie schön wäre es für Zahnarzt und Patient, wenn alle Produkte immer halten würden, was sie versprechen. Bei Knochenersatzmaterialien leitet sich die Erfolgsrate vor allem aus der Osteokonduktivität, aber auch aus dem langfri-

stigen Erhalt des augmentierten Knochens ab.

Gute Prognose beruht auf Osteokonduktivität In der Literatur findet man viele wis-

senschaftliche Belege, die Materialien mit natürlicher Knochenstruktur (BioOss®) eine sehr hohe Osteokonduktivität bescheinigen. Findet der Knochen im Ersatzmaterial eine gute Leitschiene vor und wird er durch eine Membran ge-

schützt, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Defekt sehr gut regeneriert und ein Implantat osseointegriert wird. Je grösser der Defekt und je ungünstiger die Defektmorphologie, desto schneller kann ein Material mit min-

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derwertiger oder nur durchschnittlicher Osteokonduktivität an seine Grenzen kommen. Die Zahl der Ausreisser und der Misserfolge steigt. Freiliegende Schraubenwindungen des Implantates, ungenügende Kammbreite und – höhe

Prognose-relevante Eigenschaften · Hohe Erfolgsraten dank hoher Osteokonduktivität · Gute Prognose auch in anspruchsvollen Indikationen · Langfristiger Volumenerhalt · Gute Haftung im Defekt · Hohe Gewebeverträglichkeit · Evidenz

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Materialeigenschaften von Knochenersatz, die einen Einfluss auf die Behandlungsprognose haben.

beeinträchtigen das klinische Ergebnis und damit die Zufriedenheit von Zahnarzt und Patient.

Volumenerhalt für den Langzeiterfolg Es gibt schnell, langsam und gar nicht resorbierende Knochenersatzmaterialien. Viele führende Kliniker bevorzugen heute langsam resorbierende Knochenersatzmaterialen, auch in der Mischung mit autologem Knochen. Damit beugen sie der vorzeitigen Resorption des augmentierten Volumens vor und erreichen ein optimiertes Behandlungsergebnis in Funktion und Ästhetik.

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Wie zuverlässig regeneriert der Knochen mit einem Ersatzmaterial im klinischen Alltag? Eine Antwort hierauf gibt die wissenschaftliche Literatur. Nur wenn verschiedene Kliniker in unabhängigen wissenschaftlichen Studien zu vergleichbaren Ergebnissen kommen, kann eine Therapie als verlässlich gelten. Einzelfallberichte sind dagegen lediglich als Indiz für die Wirksamkeit einer Behandlung zu werten.

Einfaches Handling und gute Einheilung Während der Operation sollte das Material einfach applizierbar sein, um dem Anwender Zeit und Nerven zu sparen. Hydrophile Materialien bieten Vorteile, da sie Kochsalzlösung oder Blut schnell aufnehmen und dadurch im Defekt haften bleiben. Und dass ein Material keine

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Medizin

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Beinarterienverschluss – Stopp der stillen Gefahr! Die Schweizerische Herzstiftung klärt mit neuer Broschüre über Risiken auf. Eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) kann bis zum Arterienverschluss führen. Trotz dieser Gefahr wird sie oft nicht erkannt und bleibt unbehandelt. Dabei sind 10 - 20 Prozent der über 60-Jährigen betroffen. Mit einer Broschüre informieren die Schweizerische Herzstiftung und die Union der schweizerischen vaskulären Gesellschaften über Risiken, Symptome, Therapie und Prävention. Wer beim Gehen in den Oberschenkeln oder in den Waden Schmerzen verspürt, die beim Stillstehen wieder verschwinden, könnte an einer PAVK leiden. Dass zwei Drittel der Betroffenen keinen Schmerz verspüren, ist kein Grund zur Entwarnung, denn „Patienten mit dieser Krankheit haben ein etwa vierfach erhöhtes Herzinfarktrisiko und ein bis zu dreimal erhöhtes Risiko für einen Hirnschlag“, sagt Prof. Augusto Gallino, Angiologe und Vorsitzender der „Forschungskommission der Schweizerischen Herzstiftung.“

Vorbeugen und bei Verdacht untersuchen Die Wahrscheinlichkeit für eine PAVK steigt mit dem Alter. Bei über 60-Jährigen ist gemäss Studien jede zehnte Person betroffen, bei über 70-Jährigen fast jede fünfte. Besonders gefährdet sind Raucher und Diabetiker. Vorbeugen ist möglich: Nicht rauchen, Blutzucker, Blutfette und Blutdruck kontrollieren, ausgewogenes Essen und Bewegung wirken ebenfalls präventiv. Bei Verdacht auf die Verschlusskrankheit gibt es eine einfache Untersuchung: Messen von Blutdruck an Oberarmen und Fussknöcheln. Anhand der

Werte wird der so genannte KnöchelArm-Index (medizinisch: ABI = anklebrachial-index) bestimmt.

Wie weiter nach der Diagnose? Gefässfreundliche Gewohnheiten beibehalten und mit einem Gehtraining

ergänzen. Im betroffenen Bereich bilden sich neue Blutgefässe, welche die Versorgung der Muskeln mit Sauerstoff verbessern. Ausserdem wirkt sich das Training günstig auf Blutzucker, Blutfette und Blutdruck aus und senkt damit das Herzinfarkt- und Hirnschlagrisiko. Lebensgewohnheiten und

Gehtraining bleiben auch wichtig, wenn zusätzliche Massnahmen erforderlich sind, z.B. eine Gefässerweiterung mit einem Ballonkatheter oder ein Bypass. Weiter können Medikamente das Risiko eines akuten Ereignisses vermindern. Quelle: news aktuell (Schweiz) AG

Kontakt

Schweizerische Herzstiftung Silvia Aepli Bereichsleiterin Aufklärung, Prävention CH-3000 Bern 14 Telefon +41 31 388 80 95 aepli@swissheart.ch www.swissheart.ch

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Veranstaltungskalender

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Von der Parodontitis zur Periimplantitis? Abschiedssymposium für Thomas Gaberthüel

Kongresse/Symposien 20. FEBRUAR 2014 | BERN

2. Stomatologie Symposium Heisse Eisen in der oralen Medizin 2014 Ein Update für den Privatpraktiker Ort: Auditorium Ettore Rossi, Inselspital Bern Organisation: CCDE, 3011 Bern Tel. 031 312 43 12 | Fax 031 312 43 14 info@ccde.ch | www.ccde.ch

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, liebe Freunde 23.–29. MÄRZ 2014 | ST. MORITZ Wie sehen prophylaxeorientierte perioprothetische und parodontale Behandlungskonzepte im Zeitalter der Implantologie aus? Wie viel und wann soll parodontales Gewebe der Osseointegration geopfert werden und wie aufwendig wird eine Versorgung, wenn das Gewebe fehlt? Und was tun wir, wenn erneut entzündlich bedingt Knochen um die ImDr. med. dent. plantate verloren geht? Thomas Gaberthüel Im Rahmen dieser Veranstaltung werden die Referenten der Frage nachgehen, ob das, was wir wussten, überholt ist oder teilweise nur vergessen ging und ob das, was wir heute wissen, genügt oder was wir noch wissen sollten. Der Blick in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist eng mit dem Hauptgrund dieser Veranstaltung verbunden: Thomas Gaberthüel beendet per Ende Juni 2014 seine klinische Tätigkeit als Zahnarzt. Er hat sich als Parodontologe der ersten Stunde, Referent, Verantwortlicher für Parodontologie am Zahnärztlichen Institut Zürich, Stiftungsratspräsident der Dentalhygieneschule Zürich, Vorstandsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Parodontologie und Partner in der Privatpraxis G+G mit viel Herzblut immer für eine prophylaxeorientierte Zahnmedizin eingesetzt. Am 12. Juni 2014 wollen wir aktuelle zahnmedizinische Themen mit möglichst vielen Kolleginnen, Kollegen und Freunden diskutieren und dies mit einem grossen Dank an Thomas Gaberthüel für seinen Beitrag zur Zahnmedizin verbinden. Wir hoffen, dass möglichst viele Teilnehmer erscheinen, weil das wissenschaftliche Programm interessante Beiträge und spannende Diskussionen verspricht und um Thomas Gaberthüel die Ehre zu erweisen. Ueli Grunder

Ronald Jung

David Schneider

Laura Tandjung

REFERENTEN

Dr. med. dent. Thomas Gaberthüel | Prof. Dr. med. dent. Niklaus Lang | Dr. med., Dr. med. dent. David Schneider | Prof. Dr. med. dent. Markus Hürzeler | Dr. med. dent. Ueli Grunder | PD Dr. med. dent. Ronald Jung

St. Moritzer Fortbildungswoche Patronat SSP Parodontologie und Implantate Evidenzbasiert – effizient - praxisgerecht Referenten: Prof. Andrea Mombelli, Dr. Anton Wetzel Ort: Hotel Suvretta House, St. Moritz Anmeldung: Alexandra Tütsch, Hofstetten Tel. 061 731 36 71 Fax 061 731 36 14 tuetsch@digi-com.ch www.fortbildungunderholung.ch 30. MÄRZ – 5. APRIL 2014 | ST. MORITZ

Fortbildungswoche mit ZZM Zürich, Abteilung KBTM Aktuelle Schwerpunkte und Innovationen der rekonstruktiven Zahnmedizin Ort: Hotel Suvretta House, St. Moritz Organisation: Fortbildung Zürichsee GmbH Tel. 044 727 40 18 Fax 044 727 40 19 f.meier@zfz.ch www.zfz.ch 10. APRIL 2014 | BASEL

20 Jahre Biomaterialien GBR/GTR Therapiekonzepte Damals – heute – morgen Seit über 20 Jahren werden in der Schweiz Knochenersatzmaterialien für GBR und GTR angewandt. An diesem Anlass werden die besten Regenerationsspezialisten der ersten Stunde Ihre klinischen Langzeitresultate präsentieren und über zukünftige Techniken diskutieren. Ziel dieser Veranstaltung ist es dem Privatpraktiker aufzuzeigen, wo die Risiken und Grenzen in der heutigen Knochenregeneration liegen und welche Anforderungen Biomaterialien erfüllen müssen um einen nachhaltigen Erfolg in der Privatpraxis zu gewähren.

Der kleine Trauma-Tag 2014 Thema: Dos and Don'ts nach Milchzahntrauma Referenten: Prof. A. Filippi und OA Dr. G. Krastl, UZM Basel Ort: UZM, 4056 Basel Anmeldung: Lotus Treuhand AG, Reinach Tel. 061 567 47 47 Fax.: 061 567 47 48 info@lotus-treuhand.ch

THEMEN

· Grundlagenforschung – 20 Jahre Einsatz von Biomaterialien in Klinik und Forschung · Sinuslift · Extraktionsalveole · GBR bei grossen Knochendefekten in der Implantologie · GTR

8. MAI 2014 | RÜSCHLIKON ORT

25 Jahre Biomaterialien in der Schweiz

REFERENTEN

Vortragssaal Kunsthaus Zürich

Jubiläumskongress Ort: GDI Gottlieb Duttweiler Institut, Rüschlikon Organisation: Fortbildung Zürichsee GmbH Tel. 044 727 40 18 Fax 044 727 40 19 f.meier@zfz.ch | www.zfz.ch

· Prof. Dr. Christoph Hämmerle · PD Dr. Ronald Jung · Dr. Claude Andreoni · Dr. Ueli Grunder · Dr. Thomas Meier · Dr. Beat Wallkamm

9.–10. MAI 2014 | ZÜRICH

ORT

6th Swiss Symposium on Esthetic Dentistry

GDI Gottlieb Duttweiler Institut 8803 Rüschlikon ZH

DATUM

ZEIT

Donnerstag, 12. Juni 2014

14.00–19.00 Uhr

ANMELDUNG

Gemeinschaftspraxis Gaberthüel und Grunder, Zollikon g-gzahnaerzte@bluewin.ch | Fax: 044 391 89 20

J

Der Erlös wird zu Gunsten der Sozialwerke Pfarrer Sieber und The Foundation Kantha Bopha Children‘s Hospitals gespendet. 08:43 Seite 1

Thema: Ästhetische Parodontalchirurgie Ort: Hotel Marriott, Zürich Informationen und Anmeldung: www.quintevent.com/swiss

DATUM

Donnerstag, 8. Mai 2014

Panoramaschichtaufnahme Fernröntgen Volumentomographie

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Vom Spezialisten

16.–17. MAI 2014 | BERN

ZEIT

International Congress 2014, Academy of Prosthodontics

16.30–20.30 Uhr

Dr. Hans-Peter Weber, President „The Academy of Prostodontics“, lädt zum internationalen Kongress in Zusammenarbeit mit der SSRD Ort: Kursaal, Bern Organisation: CCDE, 3011 Bern Tel. 031 312 43 12 | Fax 031 312 43 14 info@ccde.ch | www.ccde.ch

ORGANISATION

Fortbildung Zürichsee GmbH 8810 Horgen Fabian Meier Tel. 044 727 40 18 Fax 044 727 40 19 f.meier@zfz.ch www.zfz.ch

12. JUNI 2014 | ZÜRICH

Von der Parodontitis zur Periimplantitis? Zum Abschied von Dr. Thomas Gaberthüel Ort: Vortragssaal Kunsthaus Zürich Anmeldung: Gemeinschaftspraxis Gaberthüel und Grunder Fax 044 391 89 20 | g-gzahnaerzte@bluewin.ch 19. JUNI 2014 | BERN

30 Jahre Prothetik und Implantologie Jordi Röntgentechnik AG Dammstrasse 70 CH-4142 Münchenstein Tel. +41 (0)61 417 93 93 Fax +41 (0)61 417 93 94

Nr. 1/2014 · 2. Jahrgang

www.rxtech.ch

Symposium 2014 Klinik für Zahnärztliche Prothetik, zmk bern Ort: Auditorium Ettore Rossi, Bern Organisation: zmk bern, Vanda Kummer Klinik für Zahnärztliche Prothetik Tel. 031 632 25 39 | Fax. 031 632 49 33 vanda.kummer@zmk.unibe.ch

GDI, Rüschlikon

www.zz-s.ch


Veranstaltungskalender

31 ANZEIGE

30. OKTOBER 2014 | BERN

Neue Aspekte der Zahnerhaltung

Ihr Besuch ist ein MUSS – wie tägliches Zähneputzen…

Thema 2014: Zahnerhaltung beim älteren Patienten – ein Symposium fürs ganze Praxisteam Kursleitung: Prof. Adrian Lussi und Dr. Markus Schaffner, zmk bern Ort: Auditorium Ettore Rossi, Inselspital Bern Organisation: zmk bern, Daniela Zeisiger, Bern Tel. 031 632 25 70 Fax 031 632 98 75 Daniela.zeisiger@zmk.unibe.ch www.zmk.unibe.ch

DENTAL BERN. 22. – 24. Mai 2014

1. NOVEMBER 2014 | BASEL

Der grosse Trauma-Tag 2014 Unfallverletzungen bleibender Zähne Leitung: Prof. Andreas Filippi , OA Dr. Gabriel Krastl Ort: UZM, 4056 Basel Anmeldung: Lotus Treuhand AG, Reinach Tel. 061 567 47 47 | Fax.: 061 567 47 48 info@lotus-treuhand.ch

24.–26. APRIL 2014 | GENF 1

ITI World Symposium

25.7.2013 11:09:19 Uhr

Thema: Knowledge is key. Ort: Palexpo, Genf Organisation: ITI International Team for Implantology Tel. 061 270 83 83 | Fax. 061 270 83 84 events@iti.org | www.iti.org

11. DEZEMBER 2014 | BERN

27.–28. JUNI 2014 | MÜNCHEN (DE)

Rund ums Gesicht

Nobel Biocare Symposium D-A-CH

Midlife-Crisis in der Kiefer-& Gesichtschirurgie Ort: Auditorium Ettore Rossi, Inselspital Bern Organisation: SKG Klinik Inselspital Bern skg@insel.ch | www.skg.insel.ch

Ort: BMW Welt, München (DE) Organisation: Nobel Biocare Deutschland GmbH Tel. +49 221 500 85 151 fortbildung@nobelbiocare.com | www.nobelbiocare.com

Vorankündigungen 2014

5. Internationaler CAMLOG Kongress

11. APRIL 2014 | GENF

23. Jahrestagung SGZBB Thema: „Erworbene Behinderungen“ www.sgzbb.ch

26. – 28. JUNI 2014 | VALENCIA (E) Thema: The Ever Evolving World of Implant Dentistry Ort: Valencia, Spanien Organisation: CAMLOG Foundation Tel. 061 565 41 00 | Fax. 061 565 41 01 info@camlogfoundation.org | www.camlogfoundation.org

21. MAI 2014 | BERN

5.–6. SEPTEMBER 2014 | HAMBURG (DE)

27. Jahrestagung SGDMFR

Der Natur auf der Spur

Ort: Auditorium Ettore Rossi, Kinderklinik Inselspital, Bern www.sgdmfr.ch

Thema: Abgestufte Therapiekonzepte in der Ästhetischen Rekonstruktion Ort: Hotel Grand Elysée, Hamburg (DE) Organisation: Quintessenz Verlag, Berlin | www.quintessenz.de/events

22.–24. MAI 2014 | BERN

SSO-Kongress

18.–20. SEPTEMBER 2014 | BERLIN (DE)

Ort: bernexpo, Bern | www.sso.ch

Bone & tissue days Berlin

14. JUNI 2014 | OLTEN

Ort: Hotel InterContinental Berlin Organisation: botiss dental GmbH events@botiss.com | www.botiss.com

SSOS-Jahrestagung Ort: Hotel Arte, Olten | www.ssos.ch 4.–5. SEPTEMBER 2014 | ZÜRICH

44. Jahrestagung SSP

Messe

www.parodontologie.ch 22.–24. MAI 2014 31. OKTOBER 2014 | ZÜRICH

DENTAL BERN

Jahrestagung SSRD

Schweizer Dentalmesse Ort: bernexpo, Bern Informationen: Swiss Dental Events, Ralph Nikolaiski Tel.: +41 41 319 45 85 | Fax: +41 41 319 45 90 info@dentalbern.ch | www.dentalbern.ch

www.ssrd.ch 14.-15. NOVEMBER 2014 | BASEL

39. Jahreskongress Swiss Dental Hygienists www.dentalhygienists.ch 21.-22. NOVEMBER 2014 | OLTEN

Hinweis: Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben im Veranstaltungskalender. Wir bitten unsere Leser um Verständnis.

Jahreskongress SVDA ANZEIGE

Ort: Hotel Arte, Olten | www.svda.ch 22. NOVEMBER 2014 | ZÜRICH

Jahrestagung SVPR www.svpr.ch 28.–29. NOVEMBER 2014 | BERN

ISS-Kongress Ort: Kursaal, Bern | www.ccde.ch 11.–13. DEZEMBER 2014 | ST. MORITZ

5th Snow Dent Meeting Ort: Hotel Suvretta House, St. Moritz Informationen und Anmeldung: www.quintessenz.de/events

Ein guter Zahnarzt macht auch mal Notfalldienst. Genau wie wir.

International exklusiv bei

28. FEBRUAR – 1. MÄRZ 2014 | BERLIN (DE)

Berliner-Kongress Thema: Endodontie – Fälle und Fakten Ort: Estrell Convention Center, Berlin (DE) Organisation: Quintessenz Verlag, Berlin www.quintessenz.de/bzt

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DENTAL UNITS. MADE IN GERMANY.

www.lometral.ch Tel.: +41(0)62 775 05 05

1

29.01.13 14:43 Nr. 1/2014 · 2. Jahrgang


Proxeo+Young - ZZS-01-14_A3+_layout 24.01.2014 12:44 Seite 1

Perfekte Zahnprophylaxe: W&H Proxeo und das System Young.

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Professionelle Zahnreinigung ist die wirksamste Methode, um Ihren Kunden ein strahlendes Lächeln zu verpassen. W&H bietet mit Proxeo eine kompakte, einfach zu handhabende Lösung, die es Ihnen noch leichter machen wird, Ihre Patienten zufrieden zu stellen. Werksvertretung in der Schweiz mit direktem Support: W&H CH-AG, Industriepark 9, CH-8610 Uster, t 043 4978484 info.ch@wh.com wh.com


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