Zahn Zeitung Schweiz | Ausgabe 4/2015

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Die Schweizer Zeitung für orale Medizin, Zahntechnik & Praxisteam. Nr. 4/2015 – 3. Jahrgang · Basel, 9. Juni 2015 · Einzelpreis CHF 6.50 · Herausgeber & Verlag:

Weil der Preis stimmt ...

Erfolg in der Implantologie? Erfolg und Misserfolg. Über die zwei Seiten der Medaille referierten Experten aus dem In- und Ausland am 2. ITI Kongress Schweiz im Kursaal Bern. Was bedeutet Erfolg in der Implantologie? Darüber gehen die Meinungen auseinander. Wie ist Erfolg messbar? Ist Erfolg alleine schon die Abwesenheit von Komplikationen? Und wie lassen sich Komplikationen verhindern? Fragen über Fragen. Auf welche die über 400 Zuhörerinnen und Zuhörer im Kursaal Bern eine Antwort erwarteten. Sie wurden nicht enttäuscht.

Die zehn Referenten warteten mit klaren Aussagen auf. Dabei bezogen sie sich nicht alleine auf den ITI Treatment 044 838 65 65 Guide. Die Reaktionen auf die Vorträge waren sehr positiv. Gelobt wurde vor allem der starke Bezug zur Praxis. Darauf Dr. Bruno Schmid aus Belp, ITI Chair Schweiz und Präsident der SGI begrüsste die über 400 Zuhörer und Zuhörerinnen im Kursaal Bern. Er konnte ein interessantes Titelspots Zahnzeitung_Mai 2015.indd 1 23.04.2015 17:57:03hatte das Team um Prof. Nicola ZitzProgramm vorstellen. mann, ITI Education Delegate, grossen Wert gelegt. Rege genutzt wurden auch Leben oder Job? führende Hersteller ihre Produkte Behandlungskonzept unter dem Titel: die kurzen Podiums-Diskussionen nach und Dienstleistungen. Die OrganisaWie löst unsere Uni diesen Fall? den Themenblöcken. Wie immer bot der Kursaal Bern den „Dies ist ein Job, nicht mein Letion lag in den bewährten Händen passenden Rahmen für den Kongress. Am Ende des Tages präsentierten die ben“, sagte Christine Maier, neue des CCDE, Bern mit Caroline Chételat Ergänzend dazu zeigten im Foyer vier Schweizer Universitäten je ein Chefredaktorin des SonntagBlicks und ihrem Team. » Seiten 9–12 in einem Interview zum „Schweizer Journalist“. Aha, denkt da der altgediente Zeitungsmacher, das tönt nicht nach voller Hingabe. Vor 20 Jahren hätte der Verleger zum Hörer gegriffen und gefragt, ob man vielÜber 1‘200 Zahnärzte trafen sich zum SSO-Kongress 2015 im Auditorium leicht auf dem falschen Stuhl sitze?

Editorial

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EACH-Treffen Bern

Forscher und Kliniker referierten an einem, auf privater Basis organisierten Treffen ihre Ergebnisse.

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Wer richtig sitzt, spürt keinen Schmerz Schon kleine Veränderungen in der Sitzhaltung helfen Verspannungen zu vermeiden.

» Seite 6

Die Genetik bei Parodontalerkrankungen

Forscherinnen der Universität Innsbruck gingen der Ursache dieser Erkrankung auf den Grund.

Montreux im Takt der Zahnärzte

Die Einstellung zum Beruf ändert sich dramatisch. Kennen Sie einen jungen Assistenten, der mit Freuden bereit ist, 100 Prozent zu arbeiten? Ich sprach darüber mit einem Referenten am SSO-Kongress. „Wissen Sie“, meinte dieser: „Ich bin mir nicht sicher, ob die jungen Leute nicht eine gesunde Einstellung zur Arbeit zeigen? Die Dinosaurier wie wir, die alles auf sich nehmen und den Karren ziehen, sterben aus.“ Wir müssen die Arbeit anders einteilen, neu überdenken. Dies sagt jemand, der tagtäglich mit jungen Menschen arbeitet. Aber denken die Jungen in Asien genauso? Der Wettbewerb ist global. Es besteht die Gefahr, von einem Extrem ins andere zu fallen. Eines Tages werden viele erwachen und vielleicht froh sein, wieder 100 Prozent arbeiten zu dürfen. Lernen wir, die Balance zu finden.

Stravinski des Music & Convention Center.

Humanitärer Einsatz

Was leisten die Mitglieder von Secours Dentaire International in afrikanischen Ländern?

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Und nach dem Pressen? Monolithische Restaurationen aus Lithium-Disilikat zeichnen sich mehrfach aus.

Auf einer Bühne zu stehen, auf der schon James Brown, B. B. King oder Carlos Santana aufgetreten sind, ist schon etwas Besonderes, was von einigen Referenten betont wurde. Auf dem Bild: Igor Strawinski (1882-1971) komponierte in Montreux „Le sacre du Printemps“ und gab dem Auditorium seinen Namen. Erste Impressionen vom SSO Kongress finden Sie auf den » Seiten 2-3

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Daily dental excellence.


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Kongress

Der SSO-Kongress Montreux in wunderbarem Ambiente Wissenschaft, Kultur und Savoire vivre begeisterten die Besucher während der Kongresstage. Frühsommerliche Temperaturen, strahlende Sonne: Montreux. Die Stadt an der Riviera empfing die Gäste zum SSO Kongress, genau so, wie es sich die Präsidenten des lokalen Organisationskomitees in ihrem Programmvorwort gewünscht haben: Mit Charme und weltoffen. Dr. Jean-Michel Graf und Dr. Jean-Daniel Bessat aus Lausanne waren denn auch für ein attraktives Rahmenprogramm besorgt und erhielten dafür viele Komplimente.

Ein wunderschöner Gala-Abend im Château de Chillon, mit Apéro und Flamenco und ein Jazzkonzert mit Jean-Lou Treboux und „les Manouches Tsé Tsé“ im Auditorium Stravinski bildeten den stilvollen Rahmen für den Kongress. Die Stadt Montreux bedankte sich mit einem Apéro bei den Besuchern. Alles klappte bestens. Nur mit dem Narzissenfest hatte niemand gerechnet. Erstmals seit 1957 wurde das Symbol von

Montreux wieder gefeiert und damit an die Zeit der Belle Epoque erinnert als die Narzissenblüte die Attraktion des Jahres war. Für die Aussteller, die ihre Stände abbauen und abtransportieren mussten bedeutete dies einen hektischen Abschied oder ausharren bis nach dem Umzug.

Interessante Inhalte Etwa 1‘200 Besucher hatten sich angemeldet, ein Beleg dafür, dass

die zehnköpfige wissenschaftliche Kongresskommission unter Prof. Dr. Christian Besimo und die 24 Referenten Interessantes zu bieten hatten. Parallel fand auch das Symposium für die Dentalassistentinnen statt, die wie SSO-Präsident Beat Wäckerle erwähnte, zwar einen freien Praxistag aber trotzdem einen Arbeitstag hatten. Denn Fortbildung sei schliesslich auch Arbeit.

Bewährte Organisation Wie immer souverän arbeitete an vorderster Front die SSO Kongress-Administration mit Monika Lang und Dr. Hans-Caspar Hirzel mit ihren Mitarbeiterinnen, welche die Besucher empfingen und betreuten. Sie hatten auch schon die Jahrestagung der SGDMFR betreut, die traditionell am Vortag stattfand.

Vielseitige Industrie-Ausstellung

SSO Präsident Dr. Beat Wäckerle freute sich über die 1‘200 Anmeldungen zum Kongress.

Dr. Bertrand Dubrez, Präsident SSOWaadt, begrüsste die Zahnärzte in seinem Kanton.

Monika Lang (r.) und Dr. Hans-Caspar Hirzel von der SSO Kongress-Administration mit ihrem Team beim Empfang der 1‘200 Kongressteilnehmer in Montreux.

Dr. Jean-Michel Graf vom lokalen Organisationskomitee richtete das Wort auch an die Dentalassistentinnen.

Zu einem Kongress gehört auch eine reichhaltige Industrie-Ausstellung. Sie bietet Gewähr für die Präsentation der neuesten Produkte und Dienstleistungen und trägt auch we-

Die etwa 1‘200 Kongress-Teilnehmer verteilten sich im Die weiteste Anreise hatte Prof. Bjarni E. Pjetursson riesigen Auditorium Stravinski im Montreux Music & aus Reykjavik. Schade, war der Saal beim Referat des Convention Center. „Ex-Berners“ am Samstagmorgen nur spärlich besetzt.

sentlich zur Finanzierung bei. Beim Flanieren durch die Ausstellung trifft man auch alte Bekannte wieder sicher auch einer der Gründe, einen Kongress zu besuchen.

Touristisches Flair Montreux bietet touristisches Flair, schöne Restaurants, gepflegte Bars und natürlich die unendlich lange Seepromenade, die um diese Jahreszeit noch nicht überfüllt war, so dass man sich auch die von Jahr zu Jahr wachsende Zahl der Skulpturen berühmter Musiker anschauen konnte. Wer ist nicht schon in Montreux alles aufgetreten oder hat dort gelebt? Für Besucher aus der Deutschschweiz immer wieder erstaunlich, die glauben, Zürich sei der kulturelle Nabel der Schweiz. Den ausführlichen Kongressbericht von Dr. med. dent Silvio Schütz lesen Sie in der nächsten Ausgabe der Zahn Zeitung Schweiz, Nr. 5 vom 17. Juli 2015. Fotos: Johannes Eschmann, Zahn Zeitung Schweiz

Wie immer sehr gut besucht war das Parallel-Symposium für die Dentalassistentinnen, darunter vier Männer, das am Freitag in der Miles Davis Hall stattfand.

Am Kongress getroffen

Zwei „alte Berner“ Kollegen: DDr. Dominic Vom Zentralvorstand Swiss Dental Albrecht mit Referent Prof. Dr. Norbert Hygienists: Sigrid Kaehr, Cornelia Jäggi Enkling. und Cornelia Schwiete.

Jazz-Konzert im Auditorium Stravinski Wer Zigeuner-Jazz mag, kam voll auf seine Kosten. Der virtuose und sehr gefühlvolle Vibrafonist Jean-Lou Treboux und „les Manouches Tsé Tsé“ interpretierten Django Reinhardts wunderbaren Swing auf ihre Art neu. Die Band mit Alain Desauge Kontrabass, Diego Fernandes Gitarre, Denis Maffli Violine und Samuel Huguenin

am Saxophon, begeisterten das Publikum. Die weltberühmte Akustik des Konzertsaals brachte die wunderbare Klangfülle und den weichen, unverkennbaren Groove voll zur Geltung. Das Spitzenquartett begeisterte die Zuhörer und erhielt den verdienten Applaus. Das Konzert war eine schöne Überleitung zu einem herrlichen Sommerabend am Ufer des Genfersees.

Dr. Uta Wagner und Dr. Manuel Vögtli, Gaba Schweiz, mit Dr. Patrick Meyenberger, Will/SG.

SSO-Präsident Dr. Beat Wäckerle mit seinem Vorgänger im Amt Dr. François Keller.

Impressum Marketing Daniela Uhl/Caroline Johnson Herausgeber swissprofessionalmedia AG Grosspeterstrasse 23 Postfach | 4002 Basel Tel. +41 58 958 96 96 Fax +41 58 958 96 90 info@s-p-m.ch www.swissprofessionalmedia.ch Geschäftsführer Oliver Kramer | oliver.kramer@s-p-m.ch Verlagsleitung Dr. Theo Constanda | theo.constanda@s-p-m.ch Anzeigenadministration Patrica Keller Vertriebsleitung Carolyn Kretzschmar

Nr. 4/2015 · 3. Jahrgang

Pascal Didier Bonnet, Dentsply Implants unterhielt sich mit ZT Antoine Pequignot, Lausanne.

Redaktion & Anzeigen Eschmann Medien AG Wiesentalstrasse 20/PF CH-9242 Oberuzwil Tel. +41 71 951 99 04 kontakt@em-verlag.ch | www.em-verlag.ch Chefredaktion Johannes Eschmann | je@em-verlag.ch Anzeigenverkauf/Koordination Susanne Eschmann | se@em-verlag.ch Jahresabonnement CHF 68.– inkl. MwSt. und Versandkosten Layout & Satz pixelversteher UG | www.pixelversteher.de Freie Mitarbeit Dr. med. dent. Lothar Frank Dr. med. dent. SSO Bendicht Scheidegger Dr. med. dent. Silvio Schütz

Urheber und Verlagsrecht © 2014 swissprofessionalmedia AG, Basel Die Zeitung und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Nachdrucke oder Vervielfältigungen in analogen oder digitalen Medien, auch auszugsweise, sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags erlaubt. Die wiedergegebene Meinung deckt sich nicht in jedem Fall mit der Meinung des Herausgebers. Alle Angaben erfolgen ohne jede Verpflichtung und Gewähr für ihre Richtigkeit. Für Angaben zu Diagnosen und Therapien übernimmt der Herausgeber keine Garantie oder Haftung. Geschützte Warenzeichen werden nicht in jedem Fall kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann nicht geschlossen werden, dass es sich um ein nicht geschütztes Produkt handelt. Mit der Einsendung eines Manuskriptes erklärt sich der Urheber/Autor damit einverstanden, dass der entsprechende Beitrag elektronisch gespeichert oder zur Herstellung von Sonderdrucken verwendet wird. Gerichtsstand und Erfüllungsort: Basel ISSN 2296-2972

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Kongress Zahnärzte dinieren bei den Grafen von Savoyen Das ehrwürdige Château de Chillon im Genfersee bildete die Kulisse für das Galadîner. Leider hatten die Baumeister des Mittelalters wenig Wert auf eine schöne Aussicht gelegt. So blieb der Ausblick auf die Traumkulisse verwehrt. Durch die schmalen Fenster zauberte die Sonne sanfte Strahlen in den Rittersaal, in dem sich die Gäste des SSO-Kongress zum festlichen Mahl trafen.

Im Innenhof des Schlosses wurde der Apéro gereicht, begleitet von Flamenco-Klängen, passend zur Abendstimmung. Und natürlich Weisswein aus der Region.

Führung durch das Schloss Zuvor gab es noch eine kurze Führung

durch den „Hausarchitekt“: so lernten die Besucher einiges über die Geschichte der Wasserburg. Die eng verknüpft ist mit dem Schicksal von François Bonivard, der sechs Jahre auf der Burg gefangen war. George Byron machte 1816 in seinem Werk „The Prisoner of Chillon“ daraus einen romantischen Helden.

Gute Stimmung beim Dîner

Nach einer kurzen Begrüssung durch Jean-Michel Graf, wurde das Essen aufgetragen. Zwischen den Gängen unterhielt eine Flamenco-Truppe die Gäste mit Gesang und Tanzeinlagen. Nach einem ungezwungenen Abend

in guter Stimmung brachte der Bus die Gäste wieder zurück nach Montreux.

Fotos: Johannes Eschmann, Zahn Zeitung Schweiz

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Abendstimmung kurz vor dem Dîner im Rittersaal von Château Chillon.

Im kühlen Innenhof wurde der Apéro gereicht, Weisswein mit spanischen Spezialitäten.

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Gute Stimmung beim Apéro man trifft Freunde und Bekannte und freut sich auf das Dîner.

Wo früher die Ritter ihre Schlachten feierten, tafelten die Besucher des SSO Kongress.

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Spanisches Ambiente verbreite die Flamenco-Truppe mit Tänzen, Gesängen und Gitarre.

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Fortbildung

EACH Meeting 2015 mit hohem Nutzwert Privat organisierter Forschungs- und erfahrungsaustausch über die Grenzen dreier Länder.

handlungskonzepte und auch bei der Etablierung bzw. Erweiterung klinischer Anwendungen.

Im Herbst 2013 wurde in Bern die Idee für ein gemeinsames „Forschungswochenende“ geboren. Benannt wurde das „EACH“-Symposium nach den Nationalitäten Españia, Austria und CH Schweiz, die der Motor für dieses erste Symposium waren. Das Ziel war es, sich über die gegenseitigen Forschungsprojekte auszutauschen und auch die Heimatuniversitäten vorzustellen. Mit viele Engagement der Organisatoren und besonderem Einsatz von Dr. Jordi Caballé–Serrano dem spanischen Gastgeber, fand im März 2014 das erste Symposium in der Nähe von Barcelona statt. In L`Ametlla des Vallés diente ein, zum Kulturzentrum umgewandeltes romanisches Gebäude als Veranstaltungsort für die etwa 40 Teilnehmenden. Die aus Österreich und der Schweiz angereisten Besucher wurden von der Familie Caballé-Serrano untergebracht und mit spanischer Gastfreundschaft umsorgt.

Kooperative Zusammenarbeit Vorgestellt wurden in dem eintägigen Symposium die aktuellsten wissen-

Freundschaftliches Ambiente Die Kaffeepausen wurden durch traditionelle Köstlichkeiten der Region versüsst, in der Mittagspause wurde Paella vom Küchenmeister persönlich serviert. Bei einem Abendessen in L‘Amettla, klang der Samstagabend aus. Bei einer gemeinsamen Wanderung am Sonntag erkundeten die Teilnehmer die umliegenden Berge Barcelonas und stärkten sich anschliessend bei einem Barbecue im Garten der Familie Caballé-Serrano. Die Mentoren der EACH-Meetings: Prof. DDr. Reinhard Gruber und Ass. Prof. DDr. Ulrike Kuchler.

schaftlichen Arbeiten, welche zum Grossteil durch Kooperationen mit den drei vertretenen Ländern entstanden sind. Das Spektrum reichte von der zahnärztlichen Grundlagenforschung bis hin zu klinischen Studien. Wie wichtig eine kooperative Zusammenarbeit von grenzüberschreitenden Forschungsgruppen

Prof. Dr. Dieter Bosshardt, Robert K. Schenk Labor für Orale Histologie der zmk bern.

und Projekten ist, konnte man anhand der Vorträge und Ergebnisse deutlich sehen. In den Gesprächen am Rande des Symposiums wurde der Grundstein für die weitere Zusammenarbeit gelegt. In den klinischen Projekten lagen die Schwerpunkte bei den Biomaterialien in Langzeitbeobachtungen diverser Be-

2. Treffen im Frühjahr 2015 in Bern

Grundlagenforschung

Aufgrund des Interesses an diesem ersten Symposium war klar, dass eine zweite Veranstaltung in Bern stattfinden sollte. Die Suche nach zusätzlichen Sponsoren gestaltete sich 2015, aufgrund des starken Frankens, als schwierig. Trotzdem gelang es, durch persönlichen Einsatz von Joël Beyeler PhD-Doktorand an den zmk bern, Ass.-Prof. Ulrike Kuchler und Dr. Ca-

Gut gelaunte Forscherinnen am EACH: Ass.-Prof. DDr. Dr. Younes El Fersioui, I-Livigno macht seinen PhD Barbara Cvikl, Wien, und die beiden ITI-Scholars an bei PD Dr. Sigrun Eick, Labor Orale Mikrobiologie, den zmk Dr. Karolina Jurczyk PhD und Dr. Ioanna zmk bern. Chesnoiu Matei MSc.

ballé-Serrano eine Neuauflage des Treffens zu organisieren. Nach Ankündigung des Symposiums via Facebook und durch die Einbindung neuer Forschungskollegen der zmk bern, waren die Vorträge für das Tagessymposium binnen kurzer Zeit vergeben. So wurde das zweite EACH Meeting in Bern am 21. März 2015 abgehalten. Voraussetzung für die Teilnahme war, wie im vergangenen Jahr, in einem Vortrag die eigenen neuesten wissenschaftlichen Ergebnisse zu präsentieren. Aus den anfänglich drei wurden sieben Nationen mit 45 Teilnehmern. Auf dem Programm standen 27 Präsentationen von 31 Referenten.

Der Schwerpunkt der Grundlagenforschung lag beim Einsatz unterschiedlicher Substanzen im Tissue Engineering, dem Potential und der Weiterentwicklung von Membranen und den parakrinen Mechanismen des Knochens.

Präklinische Forschung In den präklinischen Projekten und klinischen Arbeiten befassten sich die Forschenden mit der kraniofazialen

Gut gelaunte Forscherinnen am EACH: Ass.-Prof. DDr. Barbara Cvikl, Wien, und die beiden ITI-Scholars an den zmk Dr. Karolina Jurczyk PhD und Dr. Ioanna Chesnoiu Matei MSc.

Die Zahnarzt Homepage / Recall nach Zahntrauma Den richtigen Entscheid treffen: Ob Praxishomepage oder Zahnunfall – Prof. Filippi sprach Klartext. Wie gestalte ich eine erfolgreiche Praxis Homepage? Davor kommt noch die Frage: Brauche ich überhaupt eine? Um über Webauftritte und Recall nach Zahntrauma zu sprechen, kam Prof. Dr. Andreas Filippi, zum 8. Curriculum der UZM Basel nach Gossau/SG. Eingeladen ins Werk1 hatte der SZAZ – Studienzirkel Appenzeller Zahnärzten. Prof. Dr. Filippi startete mit der Zahnarzt-Homepage und beantwortete die eingangs gestellte Frage mit einem eindeutigen Ja! Jede Praxis braucht einen vernünftigen Web-Auftritt. Das gehört heute genauso dazu, wie ein Praxis-Schild. Selber machen? Dann die nächste Frage: Selber machen oder einen Profi beiziehen? Wer viel Zeit und Talent hat, kann sich das antun. Aber wer glaubt, er können damit Geld sparen, rechnet seine Zeit nicht, die Fehler, die man macht und jeder handgestrickter Homepage sieht man das „do it yourself“ an. „Lassen Sie einen Profi ran“ Schauen Sie sich auf dem Web um, was gefällt mir oder entspricht meinem Stil? Dazu

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sollte man auch mal über den Tellerrand schauen. Zum Beispiel findet man bei Juristen sehr stylische und professionelle Webauftritte. Die Vorteile des Webdesigners sind die Professionalität, die komplette Betreuung sowie die Platzierung auf Google. Für die Selbsterstellung sind Softwarekenntnisse erforderlich oder eine Erstellungssoftware, dazu kann man professionelle Programme in Anspruch nehmen (Microsoft-Front Page). Dieses Vorgehen ist für kleine Webauftritte möglich, aber es ist zeitintensiv, man muss die Seite selbst online stellen, allerdings sind die Kosten gering.

Briefing entscheidend für das Ergebnis Das wichtigste, ob man selbst Hand anlegt oder einen Profi beauftragt ist das Briefing. Regel Nr. Eins: Weniger ist mehr. Klar, verständlich, einfach und schnell muss die Seite laufen. Kein Mensch wartet mehr als zwei Sekunden, dann ist er weg. Kerninhalte: Team, Behandlungsspektrum, Öffnungszeiten, Lage und Erreichbarkeit. Man muss im Netz leicht zu finden sein: Google-ranking. Die Seite muss auch

Prof. Dr. Andreas Filippi spricht Klartext beim Studien Zirkel Appenzeller Zahnärzte.

auf dem smart Phone und Tablets laufen. Der Nutzer sollte möglichst wenig scrollen müssen. Texte und Fotos: Prof. Filippi zeigte abschreckende und vorbildliche Seiten. Texte möglichst kurz und einfach, medizinische Termini möglichst vermeiden, professionelle Fotos (keine Handy-Fotos), harmonische Farbwahl, der Praxis Corporate Identity entsprechend. Ihre Homepage ist die Visitenkarte Ihrer Praxis – und wie im richtigen Leben entscheidet der erste Eindruck!

Gespannt folgen die Zuhörer dem Vortrag von Prof. Andreas Filippi im Werk 1, Gossau/SG.

Nach dem erfrischenden Einstieg kam Prof. Filippi zum Teil zwei seines Vortrages:

Recall nach Zahntrauma A) Welche Verletzungen gibt es? Schmelzrisse, Infraktionen, Kronenfrakturen, Kronenwurzelfrakturen, Wurzelfrakturen (immer schräg) B) Dislokationen Kontusionen, Lockerung, Laterale Dislokation, Extrusionen, Intrusionen und Avulsionen.

Betroffen können sein: Hartsubstanz, Pulpa, Alveolarknochen, Gingiva oder Schleimhaut. Besonderes Interesse sollte der Vitalität der Pulpa gelten. Die Blutgefässe sollten nicht abgerissen sein. Bei einem noch grossen Foramen apikale kann es zur Revaskularisation kommen. Bei jeder Verschiebung des Zahnes über einem Millimeter muss mit einer WB gerechnet werden, die Entscheidung ist noch am Unfalltag zu treffen. Bei einem Vitaltest ist zu beachten,

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Fortbildung 3. Auflage 2016 in Wien

Freundschaftliche Stimmung unter Forschern herrschte am 2. EACH-Treffen in Bern.

Entwicklung und den Veränderungen unterschiedlicher Zelltypen bei Modifikation der Implantatoberflächen.

Auch wenn die Vorträge nicht unterschiedlicher hätten sein können, so war jeder Vortrag für sich von starken Aus-

sagen geprägt. Man merkte, wie sehr der persönliche Erfahrungsaustausch bewegte und beeindruckte.

Auch beim 2. EACH Meeting in Bern war klar, dass bei diesem Symposium die Freude und Freundschaft im Vordergrund steht. Der Tag fand seinen Ausklang bei einem Apéro und eigens importierten österreichischen Weinen - ein kleiner Vorgeschmack für das 3. EACH Meeting im kommenden Jahr. Geplant ist es, dieses privat organisierte Treffen im Mai/Juni 2016 in Wien abzuhalten. Die Organisatoren und Teilnehmer bedanken sich bei den Firmen MIS Implant System, Geistlich Biomateri-

alen und dem Institut Straumann für die grosszügige Unterstützung bei der Verpflegung.

Kontakt Ass.-Prof. DDr. Ulrike Kuchler Bernhard Gottlieb Universitätszahnklinik AT-1090 Wien Tel.: +43 1 40070-4151 ulrike.kuchler@meduniwien.ac.at

Klinische Forschung Im klinischen Bereich reichten die Forschungsgebiete von der Weichgewebschirurgie und anatomisch radiologischen Studien bis hin zur Digitalisierung in der Zahnmedizin. Implantologische Studien befassten sich mit der Anwendung von Zirkonoxid-Implantaten, durchmesserreduzierten Implantaten und mit den Langzeitergebnissen operativer Methoden. Der rege Austausch und die Diskussionen gingen in den Kaffeepausen weiter. Neben den fachlichen Aspekten dieses Symposium stand der freundschaftliche Austausch im Vordergrund.

DIKON 2015 3. DENTSPLY IMPLANTS KONGRESS

dass der Nerv abgerissen sein kann, das Gefäss aber nicht. Der Vitaltest sollte immer drucklos und kurz erfolgen. Ist der Zahn nach 2-3 Wochen verfärbt (auch nur leicht) muss eine WB durchgeführt werden. Diese sollte nur bei Tageslicht erfolgen. Sollte keine WB gemacht werden so ist durch die infektionsbedingte Resorption der Zahn nicht mehr zu erhalten. Gerade bei jungen Patienten kann dies zu massive Problemen führe, da eine Versorgung schwierig oder gar nicht zu erreichen ist. Der sehr eindrückliche Vortrag wurde durch zahlreiche Fotos eindrücklich illustriert und gab uns allen Anlass zum Umdenken. Weiterführende Infos bietet die die neue App des Zahnunfallzentrums „AcciDent“ oder unter www. zahnunfallzentrum.ch, der Website der UZM Basel. Beim anschliessenden Essen wurde die Diskussion noch weitergeführt. Dr. Lothar Kiolbassa vom SZAZ dankte Prof. Filippi für seine klaren Worte und Kaladent für die Unterstützung.

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ZT Stephan Adler ZTM Jürgen Alt Dr. Fred Bergmann Dr. Dr. Rainer S. R. Buch Dr. Dr. Lars Bonitz Priv.-Doz. Dr. Andre Büchter Dr. Peter Gehrke Dr. Till Gerlach Dr. Bernhard Giesenhagen ZTM José de San José González Prof. Dr. Dr. Stefan Haßfeld Dr. Steffen Kistler Dr. Frank Kornmann Dr. Dr. Christian Küttner Dr. Dittmar May Priv.-Doz. Dr. Christian Mertens Priv.-Doz. Dr. Robert Nölken Torsten Nowak ZTM Gerhard Schmidt Jessica Steuer Dr. Helmut Steveling Prof. Dr. Heiko Visser

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Ein Highlight in diesem Jahr waren die Vorträge der Leiter der vier Forschungseinheiten, PD Dr. Sigrun Eick, Labor Orale Mikrobiologie, Prof. Dr. Matthias Chiquet, Labor für Orale Molekularbiologie, Prof. Dr. Dieter Bosshardt, Robert K. Schenk Labor für Orale Histologie alle zmk bern und Prof. DDr. Reinhard Gruber, Orale Biologie an der MedUni Wien. Sie alle folgten der Vorgabe „Ups and Downs - my way in research“ und gaben in den Vorträgen sehr persönliche Einblicke in ihre Karrierewege. In ihren Resümees blickten sie zurück auf Mentoren und Wendepunkte in Ihrem Leben. Sie teilten mit dem Publikum ihre Überlegungen bei der Karriereplanung sowie Entscheidungen und berichteten über ihre Erfahrungen.

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Text: Dr. Thomas Bauch Fotos: Johannes Eschmann, Zahn Zeitung Schweiz

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Fortbildung

Wie sitzen, damit es nicht im Rücken zwickt? Ergonomie am Behandlerstuhl schützt vor Schmerzen und vorzeitiger Ermüdung.

Bei der Ausarbeitung von Massnahmen wird ein pragmatischer Ansatz verfolgt: Nicht zu viele Korrekturen auf einmal und eine einfache Umsetzung - ganz nach dem Motto „Weniger ist oft mehr“.

Schon minime Veränderung der Sitzposition am Stuhl wirken Wunder. Zahnärzte und Dentalhygienikerinnen sind sich oft nicht bewusst, dass sie in einer ergonomisch schlechten Position arbeiten und wundern sich, wenn Nacken und Schultern verspannen oder der Rücken schmerzt. Meist gilt die volle Aufmerksamkeit dem Patienten und einfache Grundsätze gehen schnell verloren. Nach einem 8-Stunden-Tag meldet sich die „misshandelte“ Muskulatur und das Tag für Tag. Wie es einfach besser geht, demonstrierte Barbara Müller, Bewegungs- und Schmerzcoach aus Schaffhausen. Mit Permovere entwickelte die erfahrene Zahnarztgattin mit einer Masterausbildung in „Muskuloskelettale Physiotherapie mit Schwerpunkt Ergonomie“ ein Lern- und Trainingsprogramm für Zahnärztinnen und Zahnärzte, Dentalhygienikerinnen und Dentalassistentinnen. In der Zahnarztpraxis Neuhegi von Dr. Stefan Birchler in Winterthur, erklärte Barbara Müller zunächst einfache Grundregeln zu den Arbeitsstühlen und der Position der Behandlereinheit. Anschliessend ging es zur Praxis verschiedener Behandlungspositionen. Die Patientenrolle übernahm Dentalassistentin Francesca Aquino.

Unterschiedliche Ausgangssituation Technische Einrichtungen wie Dentaleinheiten, unterschiedliche Behandlerstühle, Platzverhältnisse, Lichtverhältnisse, Sehhilfen,... sind in jeder Zahnarztpraxis unterschiedlich. Jede Behandlerin und jeder Behandler hat aus indikationsbezogenen, organisatorischen, arbeitstechnischen, körperlichen Gründen oder auch aus Gewohnheit individuelle Präferenzen in Bezug auf technische Einrichtung und Arbeitsmittel, wie auch in Bezug auf Arbeitsorganisation.

Was kann man besser machen? Bis jetzt erfolgten Ergonomie Workshops und Schulungen ausserhalb der

Worauf bei den Einheiten zu achten ist

Remo Capobianco, Lometral AG bietet seinen Kunden Ergonomie-Kurse mit Barbara Müller-Frei, Permovere, Bewegungs- und Schmerzcoaching. Die Präsentation fand statt in der Zahnarztpraxis Neuhegi von Dr. Stefan Birchler in Winterthur.

gewohnten Praxisumgebung in einem Showroom oder einer Weiterbildungsstätte. Die technische Einrichtung, die Platzverhältnisse entsprachen nicht der realen Arbeitssituation und wenn möglich, hat man ohne Patienten „Ergonomie – Übungen“ durchgeführt. Zusätzlich wurden „Ergonomie-Rezepte“ verkauft, die zwar unter Laborbedingungen logisch und korrekt sind, für die Zahnärztin, den Zahnarzt, die Dentalhygienikerin und die Dentalassistentin aber in der Praxis nur schwer umzusetzen waren. Wer kennt nicht die Situation, wenn man beschwingt, mit vielen neuen Erkenntnissen und voller guter Vorsätze und aus einer Weiterbildung kommt, am Montag wieder an die Arbeit geht und am Abend merkt, dass man keinen einzigen dieser Vorsätze umgesetzt hat, weil das Gelernte keinen Transfer zum Arbeitsalltag hatte?

Ein anderer Ansatz Zur Umsetzung wählt Permovere folgenden Ansatz: Die aktuelle Situation mit den Belastungs- und Entlastungsfaktoren werden vor Ort in der Praxis erfasst und in Zusammenhang mit

den vorhandenen oder zukünftigen Aufgaben gebracht. Diese Erkenntnisse werden analysiert und Massnahmen abgeleitet. Praktikable Lösungen werden präsentiert, diskutiert und geschult.

Schulung direkt am Stuhl

Eine Präsentation über die Erkenntnisse in Form eines Referats für das Praxisteam, die Behandler oder einzelner Mitarbeiter erhöht das Verständnis für die anschliessende Umsetzung und Schulung der Massnahmen. Die Schulung der Bewegungsabläufe und der verschiedenen Arbeitshaltungen erfolgt direkt am Stuhl, zuerst ohne, dann mit Patient. Das Ergonomie-Konzept von Permovere berücksichtigt mit der oben beschriebenen Vorgehensweise die praxisspezifischen technischen Besonderheiten und organisatorischen Abläufe bei der Arbeit am Stuhl. Die Einzelperson wird im gewohnten Arbeitsumfeld und direkt bei der Arbeit in Bezug auf ihre Bewegungsabläufe und Körperhaltung erfasst.

Die korrekte und auch komfortable Lagerung des Patienten Wie richtig sitzen? Schon kleine Korrekturen im Nackenentspannt diesen auch bei längeren Behandlungen. und Schulterbereich vermeiden Verspannungen und vorzeitiges Ermüden.

Der Blick in verschiedene Zahnarztpraxen zeigt, dass die Hersteller von Behandlungseinheiten alle die Grundkonzepte der Ergonomie, allerdings mit unterschiedlichen Schwerpunkten, berücksichtigen. Ein technischer Vorteil einer Marke auf der einen Seite, zieht fast immer einen Nachteil auf der anderen Seite nach sich. Ein gutes Beispiel sind die Lupenbrillen, die zwar aus dem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken sind aber durch die fixierte Distanz zum Arbeitsfeld die statische Belastung des Körpers erhöhen. So gibt es unzählige Beispiele, die zugleich Segen und Fluch darstellen. Die positiven und negativen Auswirkungen dieser technischen Hilfsmittel werden bewusst dargestellt. Mit optimalerer Nutzung und besserem Verhalten im Umgang mit diesen, wird die körperliche Belastung reduziert.

Neue wie auch bestehende Praxen profitieren estehende Praxen können mit wenig B Aufwand sehr viel optimieren. Das Bewusstsein über negative Belastungen und das Wissen, wie diese vermindert werden können, reduzieren oder verhindern Beschwerden. Neueinrichter haben die Chance, dass durch die Erfassung ihrer persönlichen Voraussetzungen und Arbeitsweise die Wahl der Technik noch beeinflusst werden kann. Zwei Beispiele: Der obere Teil der Liege wird dicker, wenn sich ein Motor für eine stufenlos und per Knopfdruck verstellbare Kopfstütze darin befindet. Bei einem „Sitzriesen“ hat eine dickere Behandlungsliege weniger Konsequenzen in Bezug auf die Distanz zum

Ein „runder Rücken“ hält nicht lange durch. Das braucht ein bisschen Übung bis man sich an die ergonomische Haltung gewöhnt.

Zur Person Barbara Müller arbeitet als Coach bei Bewegungs- und Schmerzproblemen, als Bewegungstherapeutin, Sportphysiotherapeutin und Manualtherapeutin mit eigener Praxis in Schaffhausen. Ergonomische Beratungen werden von ihr in Betrieben und individuell durchgeführt. Im Rahmen der Masterausbildung in muskuloskelettaler Physiotherapie hat sie sich auf das Thema Ergonomie – und insbesondere „Ergonomie in der Zahnarztpraxis“ spezialisiert. Sie ist mit einem Zahnarzt verheiratet, berät und behandelt Zahnärztinnen und Zahnärzte in ihrer Praxis und ist bestens mit den Freuden und Leiden des Berufes vertraut. Arbeitsfeld, da seine kürzeren Beinen bequem unter die Liege passen. Die Distanz zum Arbeitsfeld wird nicht grösser durch die dickere Liege. Bei einem Menschen mit kurzem Oberkörper und langen Beinen hingegen, wirkt sich diese Technik viel stärker auf die körperliche Belastung aus, da er seine Beine schlechter unter der dickeren Liege verstauen kann. Im Gegenzug möchte die eine Person niemals auf einen stufenlos und per Knopfdruck verstellbare Kopfstütze verzichten (mit dem Vorteil, dass die Liege dünner wäre) und kann sich nicht vorstellen, diese Kopfstütze jedes Mal manuell zu verstellen.

Das Zahnarztelement Es gibt Hersteller, die den Ansatz vertreten, dass das Zahnarztelement automatisch auf einer Schiene zu einer vom Behandler programmierten Position fahren soll. Dies mit dem Vorteil, dass sich der Behandler nicht um die korrekte Position und Griffdistanz der Instrumente kümmern muss. Der Nachteil hingegen ist, weniger Bewegungsfreiheit des Behandlers durch diese Automatik. Die Version mit dem fahrbaren Zahnarztelement als Cart-Version hat den Vorteil, dass die Instrumente des Zahnarztelementes in jede nur erdenkliche Position um den Stuhl herum gebracht werden können und genau richtig für den Behandler positioniert werden können. Dies erfordert aber viel Sorgfalt im Sinne eines steten aktiven manuellen „Mitbewegens“ und Neupositionierens des fahrbaren Zahnarztelements, was den Arbeitsfluss beeinträchtigen kann. Aus diesen beiden Beispielen wird klar, dass es keine Patentlösungen gibt und ein Vorteil oft einen Nachteil hat. Es muss daher ein spezifischer Ansatz für jede Praxis und jede Person erfolgen. Fotos: Johannes Eschmann, Zahn Zeitung Schweiz

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Auch bei der Behandlung im Oberkiefer sorgt die richtige Sitzposition für entspanntes und ermüdungsfreies Arbeiten.

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Hüftknochen und Schulter sollten immer parallel zueinander stehen. Ein verdrehter Rücken verspannt sich unweigerlich.

Das Arbeiten mit Lupenbrille oder Mikroskop: Auch hier gilt, den richtigen Abstand einzustellen und eine korrekte Sitzhaltung einnehmen.

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Die Ergonomie ist einer der wichtigsten Schlüsselfaktoren für die langfristige Gesundheit des Zahnarztes. ULTRADENT hat daher eine neue Linie von Arbeitssesseln entwickelt, die sowohl Komfort für Behandlerinnen und Behandler bietet als auch diese dabei unterstützt, die bestmögliche Behandlungsposition einzunehmen.

Nutzen eines Sattelsitzes voll ausgeschöpft werden. Das gilt bei der Version mit Rückenlehne natürlich auch für die Lehne, die bei IRON D ausserdem noch einem auto-

Bei der Entscheidung für einen Sattelsitz sollten Sie unbedingt darauf achten, dass wie bei IRON, die Sitzfläche auch in der Neigung zu verstellen ist, denn nur so kann der

matischen Rückenkontakt bietet. Das IRON-Satteldesign entlastet gezielt die Wirbelsäule und bietet somit eine bequeme und körpergerechte Sitzhaltung.

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Immer richtig sitzen – das war das Ziel bei der Entwicklung der neuen Sitzgeräte. Dabei ist eine Linie von Arbeitssesseln entstanden, die für jeden eine individuelle Sitzlösung ermöglicht. Alle Stühle verfügen über ein stabiles Fahrwerk, das statische und dynamische Kräfte aufnehmen kann und so sicheres Sitzen gewährleistet. Die speziellen Leichtlaufrollen sorgen für sichere Bewegungen und verhindern ein Kippen. Eine weitere Gemeinsamkeit dieser neuen Stühle sind die komfortablen Sitzpolster, die eine bequeme und eine sichere Sitzposition bieten. Die Polster werden ohne Nähte verarbeitet, was die ohnehin lange Haltbarkeit nochmals verlängert und die Reinigung erleichtert. Sie stehen in allen Ultradent Polsterfarben zur Verfügung.

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Fokus Implantologie

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Was bedeutet Erfolg in der Implantologie? Die zwei Seiten der Medaille referierten internationale Experten am 2. ITI Kongress Schweiz im Kursaal Bern. Implantattherapien sind heute sehr erfolgreich und gut voraussagbar, Misserfolge treten selten auf. Doch wie können diese am besten vermieden werden? Und wann genau ist eine Implantation überhaupt erfolgreich und wann muss von einem Misserfolg gesprochen werden? Diese und viele weitere spannende Fragen wurden am 2 nationalen ITI-Kongress der Schweiz am 9. Mai im Kursaal Bern von 10 Top-Referenten aus dem In- und Ausland rege diskutiert. Prof. Dr. Nicola Zitzmann, UZM Basel, und ITI Education Delegate begrüsste zusammenmit Dr. Bruno Schmid, ITI Chair Schweiz und Präsident der SGI, die über 400 Zuhörer und Zuhörerinnen im Kursaal Bern. „In der täglichen Praxisroutine liegen heutzutage Erfolg und Misserfolg sehr nahe beieinander. Wir sollten dabei aber nicht einfach eine Münze werfen, sondern stets Herr der Lage sein und Misserfolge möglichst verhindern oder frühzeitig erkennen um adäquat behandeln zu können“, erklärte die Basler Professorin. Sie führte zusammen mit Prof. Dr. Daniel Buser, zmk bern, Prof. Dr. Irena Sailer, CUMD Genf und Prof. Dr. Hans-Peter Weber, Tufts University

Boston durch das spannende und abwechslungsreiche Programm.

Erfolg = Abwesenheit sämtlicher Komplikationen Als erstes widmete sich Prof. Dr. Niklaus Lang, Emeritus Universität Bern, der grundlegenden Frage: „Was bedeutet Erfolg in der Implantat-Zahnmedizin?“ Ist es nur der Halt eines Implantates oder die Befriedigung der Wünsche der Patienten? Oder gilt als Erfolg bereits, wenn die Kaufähigkeit wieder hergestellt werden konnte? Prof. Lang präsentierte die hohen Erfolgsraten, aufgeteilt in die verschiedenen Teildisziplinen der Implantologie. Ein Implantat osseointegriere heute zu 98% bis 99% und überlebe die Einheilungszeit bis zur Belastung in 97.5% bis 98% der Fälle. Fünf Jahre nach Belastung seien 95% bis 97% aller Implantate noch in situ, nach zehn Jahren noch 93% bis 94%. Bewege man sich in diesem Bereich, könne von Erfolg gesprochen werden. Auf Ebene der Rekonstruktionen gelte eine Überlebensrate von 91% bis 96% nach fünf Jahren und rund 90% nach zehn Jahren als erfolgreich, wobei hier die Zahlen stark von der Art der Rekonstruktion abhängen würden.

Erfolg heisse aber auch: „Abwesenheit sämtlicher Komplikationen“, und zwar bezüglich Biologie, Technik und Ästhetik. Periimplantitis trete nach 10 Jahren bei 10% aller Implantate und bei 20% aller Patienten auf. Technische Komplikationen seien systemabhängig, allgemein komme es aber zu sehr wenigen Frakturen der Implantate. Ästhetische Komplikationen schliesslich würden stark vom Operateur abhängen. Werde alles zusammengefasst, sei eine Implantattherapie nach 10 Jahren nur noch zu gut 60% erfolgreich, was 10% weniger sei als für zahngetragene Rekonstruktionen. Um die biologischen Komplikationen auf einem Minimum zu halten, sei eine gründliche Vorbehandlung und ein regelmässiges Recall essentiell, so Niklaus Lang weiter. Eine Parodontitis müsse behandelt (Prof. Lang wünschte keine Tasche über 4 Mil meter vor einer Implantation!) und eine optimale Mundhygiene gewährleistet sein. Implantatpatienten sollten regelmässig betreut und kontrolliert werden, wobei um Implantate zwingend sondiert werden sollte. Bei Sondierungswerten von 6 Millimeter und mehr müsse geröntgt werden,

um den periimplantären Knochen zu beurteilen. Objektiver Erfolg seien gesunde Gewebe, subjektiver Erfolg das, was gefalle und funktioniere. Für die Patientenzufriedenheit konnte Prof. Lang abschliessend ebenfalls eine hohe Erfolgsrate präsentieren: 97% seien nach 10 Jahren mit der Kaufunktion, der Ästhetik und der Phonetik zufrieden, 92% würden eine Implantation weiter empfehlen oder nochmals bei sich vornehmen lassen.

Werden zu viele DVTs gemacht?

Prof. Dr. Karl Dula, frischgebackener Titularprofessor, und Prof. Dr. Michael Bornstein, beide zmk bern, stellten zusammen die Kriterien der präimplantologischen radiologischen Diagnostik für den Implantat-Erfolg vor. Heute würden bereits 60% aller Implantatpatienten mit dreidimensionalen Bildern abgeklärt! Ist das nicht etwas zu viel? Natürlich steige mit der Anzahl älterer Patienten und der Zunahme der Lebenserwartung die Komplexität der Fälle an. Vor allem bei 60-jährigen und älteren Patienten würden oft DVTs vor einer Implantation gemacht werden.

Die beiden Berner Professoren legten den Zuhörern aber ganz klar ans Herz, zuerst alle anderen diagnostischen Möglichkeiten auszunutzen. Eine Panoramaschichtaufnahme, gegebenenfalls ergänzt mit einem apikalen Zahnfilm, würde nämlich in den meisten Fällen für die Planung ausreichen. Für den Einsatz des DVTs gebe es verschiedene Guidelines, auch von der ITI aus. Situationen, für die ein DVT zwingend vorgeschrieben sei, gebe es bisher keine. Eine 3D-Aufnahme sei sinnvoll, wenn eine therapierelevante Mehrinformation erwartet werden könne. Empfohlen werde sie bei ausgedehnten Defektsituationen und bei geplanten Sinusbodenelevationen, um das Knochenvolumen mit ausreichender Sicherheit im Verhältnis zum klinischen Risiko einschätzen zu können. Prof. Dula betonte ausdrücklich, dass DVT Aufnahmen nur von geschulten und dafür ausgebildeten Zahnärzten und Fachpersonen angefertigt und beurteilt werden sollten. Für die Nachkontrollen von Implantaten schliesslich seien Zahnfilme klar das Mittel der Wahl, ein OPT brauche es nur, wenn mehr als 5-6 Einzelzahnbilder angefertigt werden

Prof. Dr. Klaus Lang: Was bedeutet Erfolg in der Implantat-Zahnmedizin? Ein vielbeachtetes Referat.

Prof. Dr. Michael Bornstein, zmk bern: Implantat-Erfolg durch präimplantologische radiologische Diagnostik?

Prof. Dr. Karl Dula, zmk bern, hielt sein Referat zusammen mit Prof. Bornstein zum Thema Radiologie.

Prof. Dr. Daniel Buser, zmk bern, moderierte einen Themenblock und leitete die Diskussion „Chirurgie“.

Dr. Rabah Nedir, Lausanne: Sinusboden-Elevation in der Privatpraxis, Techniken und Langzeitergebnisse.

Prof. Dr. Tara Renton, King’s College London: PD Dr. Daniel Thoma, ZZM Zürich: LangzeitHappiness is quiet nerves –Minimising and managing resultate der peri-implantären Gewebe: biologisch trigeminal nerve injuries in relation to dentistry. und ästhetisch.

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Prof. Dr. Nicola Zitzmann, ITI Education Delegate, verantwortete das wissenschaftliche Programm.

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Fokus Implantologie

müssten. DVTs sollten auf Grund der Artefakte höchst selten und nur in sehr ausgewählten Nachsorge-Fällen zum Einsatz kommen.

Die grossen Implantathersteller würden heute allesamt Implantate produzieren, die nur sehr wenig marginalen Knochenverlust im Laufe der Zeit aufweisen und somit eine sehr hohe Erfolgsrate garantieren würden. Bezüglich Hartgewebsaufbauten konnte er ebenfalls mit diversen Langzeitstudien zeigen, dass GBR sehr gut funktionieren würde und stabile Knochenvolumina über die Zeit gehalten werden können. Das periimplantäre Weichgewebe betreffend würden Langzeitresultate jedoch noch fehlen. Mit Binde-

Langzeiterfolge beim periimplantären Gewebe und bei Sinuslifts PD Dr. Daniel Thoma, ZZM Zürich, vermittelte mit seinem Referat einen Überblick über die Faktoren, welche die biologischen und ästhetischen Parameter einer Implantatversorgung beeinflussen und für den Langzeiterfolg entscheidend sind.

gewebegrafts könne Weichgewebe um Implantate zuverlässig und voraussagbar aufgebaut werden, ein erfolgreicher Langzeitverlauf wurde in der Literatur bisher aber nur bei konventionellen Brücken mit Weichgewebsaufbauten beschrieben. Für den Langzeiterfolg der Ästhetik sei ein stabiler periimplantärer Knochen ausschlaggebend. Fehle dieser, würde das Weichgewebe ebenfalls schrumpfen oder könne zumindest nicht voraussagbar gehalten wer-

den. In der anschliessenden Diskussionsrunde mit Prof. Daniel Buser wurde ergänzend dazu betont, dass für die Langzeitstabilität auch ein genügend dickes periimplantäres Weichgewebe äusserst wichtig sei. Dr. Rabah Nedir, Privatpraktiker in Vevey, stellte die Zahlen zu den Langzeitergebnissen nach Sinusboden-Elevationen vor. Im Oberkiefer würden 34% aller Implantate mit einem internen Sinuslift (Osteotomtechnik nach Summers) gesetzt werden und nur gerade 3% mit einer externen Sinusboden-Elevation (la-

Nach jedem Themenblock gab es eine kurze Podiumsdisku

terales Knochenfenster). Misserfolge würden bei internen Sinuslifts in 4% der Fälle auftreten, bei externen in 10%, wobei die Erfolgsrate stark von der Restknochenhöhe abhänge.

Keine Leitungsanästhesien beim Implantieren Vom King’s College in London war Prof. Dr. Tara Renton angereist. Sie referierte über die Vermeidung von Verletzungen des Nervus trigeminus und deren Behandlungen. Der fünfte Hirnnerv sei ein sehr sensibler Nerv, der uns im ganzen Gesichtsbereich vor schädigenden Einflüssen beschützen soll. Schmerzen in diesem Bereich hätten deshalb einen äusserst alarmierenden Charakter und würden starke Reaktionen im limbischen System auslösen. Damit liesse sich die grosse Abneigungen gegen Zahnbehandlungen und die Angst vieler Patienten vor Zahnärzten erklären, so Tara Renton. Und deshalb sei eine Verletzung dieses Nervs mit allen Mitteln

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Prof. Dr. Hans-Peter Weber aus Boston moderierte die Fallvorstellungen der vier Universitäten.

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Fokus Implantologie Nachteile von Zirkonoxid. Sie zeigte unter anderem, mit was für Schleifkörpern das Material bearbeitet werde kann. Mit eindrücklichen Rasterelektronenmikroskop-Bildern illustrierte sie, welche Schäden zum Beispiel grobkörnige Diamanten auf der Zirkonoberfläche hinterlassen können. Zirkonoxid sollte deshalb höchstens mit roten Diamanten (max. 30μm Diamant-Körnung) beschliffen werden, nicht rauer! Auch eine Sandstrahlung von Zirkonoxidwerkstücken sei erlaubt, aber ebenfalls nur mit 30μm gros-

sen Partikeln und wenig Druck. In der Diskussion mit Prof. Irena Sailer wurde resümiert, dass Zirkonoxid zwar ein sehr empfehlenswertes und bereits gut etabliertes Material sei, dass dieses aber richtig und präzise verarbeitet und dass die Indikationen korrekt gestellt werden müssten, um keine Misserfolge zu haben. Der neuste ITI Treatment Guide – bereits Band Nummer 8 – befasst sich eingehend mit den biologischen und technischen Komplikationen der dentalen Implantologie. Prof. Dr. Urs Brägger, zmk bern,

stellte eine Übersicht daraus zusammen, welche Faktoren den Erfolg der prothetischen Versorgungen auf Implantaten beeinflussen. Er zeigte, dass viele Puzzleteile richtig ausgewählt und zusammengefügt werden müssen, um einen Langzeiterfolg erreichen zu können. Neben dem Behandler (Ausbildung, Konzepte, Recallsystem), dem Zahntechniker (Wissen, Präzision, Workflow), dem Implantatsystem und -hersteller (Qualität, Einfachheit, Verfügbarkeit, Logistik, Innovation) komme es auch auf die sozio-ökonomischen

Faktoren des Patienten (Budget, gesellschaftliches Umfeld, Lifestyle), die gesundheitlichen Aspekte (vorangegangene Parodontitis, Rauchen, Bruxismus, Parafunktion, allgemeinmedizinische Erkrankungen) und selbstverständlich auf die Art der Rekonstruktion (verwendetes Material, Design, Befestigungsart) an, um erfolgreich zu sein.

Ein Fall, vier verschiedene Lösungen

Die Abschlussrunde des 2. Schweizer ITI-Kongresses bildete eine Fall-

ussion, hier moderiert von Prof. Dr. Daniel Buser.

zu vermeiden, da eine solche sehr drastische Auswirkungen auf das Befinden und die Lebensqualität eines Patienten haben könnte. Sie empfahl, einen grossen Sicherheitsabstand zum Canalis mandibulae einzuhalten und lieber kürzere Implantate zu verwenden. Zudem sollten bei Implantationen keine Leitungsanästhesien, sondern nur Infiltrationen durchgeführt werden. Der Patient könne somit nämlich spüren, wenn zu nahe an den Nerv gebohrt würde. Bei Schmerzen oder Blutungen sollte man unbedingt innehalten und sich mittels eines Röntgenbildes einen klaren Überblick verschaffen, bevor man weiterfahre.

Mehr als ein festsitzender Zahnersatz. Ein Grund zum Lächeln.

Ebenfalls wesentlich sei ein gutes postoperatives Management. Einen Tag postoperativ sollte dem Patienten angerufen oder ihn für eine Kontrolle einbestellt werden, um nach dem Befinden und der Sensibilität im Versorgungsgebiet des Trigeminus zu schauen. Bei einer Verletzung des Nervs müsse der Patient ausreichend aufgeklärt werden und hohe Dosen an Schmerzmitteln, Cortisonpräparaten und Vitamin B erhalten. Bei anhaltenden Symptomen müsse das Implantat innerhalb der ersten 30 Stunden vollständig entfernt werden. Nur das könne eine bleibende Schädigung unter Umständen vermeiden.

Wie prothetische Misserfolge vermeiden? PD Dr. Susanne Scherrer, CUMD Genf, referierte über die Vor- und

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Dr. Vivianne Chappuis erklärte wie der Fall an der zmk bern gelöst wurde.

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Dr. Dominik Mahl von der UZM Basel zeigte das Ergebnis seines Teams.

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Fokus Implantologie

Prof. Dr. Irena Sailer CUMD Genf moderierte den Themenblock nach der Mittagspause.

vorstellung der besonderen Art. Prof. Dr. Hans-Peter Weber stellte die Ausgangslage eines prothetisch zu sanierenden Falles vor: Bei einer 45-jährigen Patientin mussten die beiden Zähne 11 und 12 auf Grund eines dentalen Traumas entfernt werden. Sie wies eine hohe Lachlinie und im Bereich des Alveolarfortsatzes vertikales und horizontales Knochendefizit auf. Vertreter der vier zahnmedizinischen Zentren der Schweiz erhielten den Fall im Vor-

PD Dr. Susanne Scherrer, CUMD Genf: Überblick zu Zirkonoxid in der Prothetik: das Wichtigste über das Material.

feld des Kongresses und konnten nun ihre Lösungsvorschläge dem Publikum präsentieren. Die Oberärzte Dr. Goran Benic, ZZM Zürich, Dr. Andreas Worni, CUMD Genf, Dr. Vivianne Chappuis, zmk bern und Dr. Dominik Mahl, UZM Basel, warteten mit unterschiedlichen Vorgehensweisen auf. Sie zeigten die Konzepte ihrer jeweiligen Universität, wie zum Beispiel eine Knochenaugmentation oder das Weichgewebsmanagement durchgeführt

Prof. Dr. Urs Brägger, zmk bern: Vermeidung prothetischer Komplikationen.

wird, oder sie präsentierten ähnliche Fälle, bei denen der Fokus eher auf den Zahnerhalt gelegt worden war. Die lehrreichen Vorträge und die offenen, wie auch kritischen Diskussionsrunden trugen allesamt zu einem gelungenen Kongresstag bei. Die Zuhörer hatten die Gelegenheit, ihre eigenen Behandlungskonzepte zu reflektieren und erhielten eine sehr übersichtliche Zusammenfassung

Dr. Gerald Mettraux, Bern traf seinen Kol- Prof. Dr. Klaus Lang wurde mehrfach auf Prof Dr. Irena Sailer informierte sich in legen Dr. Adrian Wetzel in der Ausstellung. sein pointiertes Referat angesprochen, hier der Ausstellung bei Sabine Hofmann von mit Dr. Dominik Hofer. Deppeler.

Der Kursaal Bern wurde für den ITI Kongress Schweiz mit grosszügigen Arbeitsplätzen ausgestattet. Angenehm für die Teilnehmer zum Mitschreiben.

Dr. Bruno Schmid, ITI Chair und SGI Präsident, bedankte sich bei den Teilnehmern für ihr Interesse und den Besuch.

über die Lehrmeinungen und Empfehlungen des ITI. Die Referenten waren sich einig: Misserfolge werden nie komplett eliminiert werden können. Entscheidend sei aber, dass die Misserfolgsrate weiter reduziert und die Komplikationen so früh wie möglich erkannt werden.

Fotos: Johannes Eschmann, Zahn Zeitung Schweiz

Röntgenspezialisten unter sich: Prof. Dr. Karl Dula im Gespräch mit Paul Jordi.

Autor

Dr. med. dent. Silvio Schütz Fachzahnarzt für Oralchirurgie zumstein dental clinic CH-6000 Luzern Tel. +41 41 249 30 50 info@zumstein-dental-clinic.ch www.zumstein-dental-clinic.ch

Heinz Frei, früherer Geschäftsführer Straumann Schweiz mit Dr. Christoph Reinhardt, dem aktuellen Schweiz Manager.

Das weitläufige helle Foyer im Kursaal Bern bietet Teilnehmern und Ausstellern genügend Raum für Gespräche und die Pausen.

Sicherstes Winkelstück und leistungsstarke Turbine Mit EVO.15 von Bien-Air keine Verbrennungen durch Überhitzung. Bei Eingriffen mit elektrischen Handstücken führt der kürzeste 12-Newton-Kontakt zwischen dem Druckknopf des Instruments und der Wangeninnenseite des Patienten zu einer Überhitzung des Instruments, was möglicherweise Verbrennungen verursachen kann. „Überhitzung kann ein Zeichen für ein schadhaftes oder verstopftes Instrument sein. Laboruntersuchungen zeigen jedoch, dass dieses Risiko bei neuen und einwandfrei gewarteten Handstücken genauso häufig ist“, sagt Clémentine Favre, Labor& Validierungsmanager für EVO.15. Weiter führt

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Fokus Implantologie ITI Online Academy wächst rasant. Die im vergangenen Herbst lancierte E-Learning-Plattform des ITI, die ITI Online Academy, wurde von Prof. Michael Bornstein vorgestellt. Von Grund auf für Fachleute im Bereich der dentalen Implantologie entwickelt, kombiniert die ITI Online Academy hochwertige, evidenzbasierte Inhalte, maximale Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit, um ein motivierendes Lernerlebnis zu bieten. Sämtliche Lerninhalte sind rund um die Uhr verfügbar und können zudem als SSO-Fortbildungsstunden angerechnet werden. Herzstück der Plattform sind Lernmodule für alle Wissenslevel, die durch ein umfangreiches Angebot an zusätzlichen Materialien wie aufgezeichneten Vorträgen, klinischen Videos und Fallstudien ergänzt werden und ausnahmslos in HD-Qualität vorliegen. Ein einzigartiger, benutzerzentierter Ansatz leitet Anwender entsprechend ihren individuellen Fortbildungsbedürfnissen durch die verfügbaren Lerninhalte und kostenlose Assessments helfen dabei, Wissenslücken sowie mögliche Vertiefungsgebiete zu ermitteln. Lernpfade („Learning Pathways“) kombinieren theoretische Inhalte mit Beispielen aus der klinischen Praxis und veranschaulichen somit klar umrissene Themen aus der dentalen Implantologie umfassend. Die ITI Online Academy steht allen Fachleuten mit Interesse an der dentalen Implantologie – ITI Mitgliedern und Nichtmitgliedern – offen. Lernmodule können käuflich erworben oder mit sogenannten „Academy Points“ freigeschaltet werden, die zum Beispiel durch das Absolvieren von Assessments verdient werden können. Zudem sind zahlreiche Elemente kostenlos verfügbar, unter anderem eine frei zugängliche Datenbank aller ITI Consensus Statements, das interaktive SAC-Tool, das Anwender bei der Ermittlung des Schwierigkeits- und Risikogrades von eigenen klinischen Fällen unterstützt, sowie die „Case Cloud“, ein „Cloud“-basierter Service, der es Anwendern erlaubt, eigene Fälle zu dokumentieren und, wenn gewünscht, mit andern zu teilen.

ado. Fortsetzung von Seite 12 ist die Tornado mit anwendungsspezifischen Keramikkugellagern ausgestattet, die für hohe Geschwindigkeiten und schwerste Lasten geeignet sind.“

Start hat die ITI Online Academy die ursprünglichen Erwartungen des ITI bei weitem übertroffen und zeugt von dem Bedürfnis von Praktikern auf der ganzen Welt nach qualitätsorientierten, evidenzbasierten Fortbildungsmöglichkeiten in dentaler Implantologie, die rund um die Uhr zur Verfügung stehen.

Die Lerninhalte sind alle peer reviewed und entsprechen den Richtlinien des ITI. Sie werden fortlaufend aktualisiert, so dass die Nutzer immer auf dem neusten und besten Wissensstand sind. Weitere Fortbildungsformate werden im Laufe der Zeit hinzugefügt, um das momentane Angebot zu ergänzen. Mit annähernd 100.000 Besuchen und 1,5 Millionen Seitenaufrufen in den sechs Monaten seit ihrem offiziellen

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Fokus Implantologie

Die kürzesten Implantate mit der längsten Historie Bicon positioniert sich neu in der Schweiz. Über 50 Zahnärztinnen und Zahnärzte wollten erfahren, was es mit Bicon-System auf sich hat. Sie folgten der Einladung von Dr. Vincent J. Morgan, Zahnarzt und Präsident von Bicon, aus Boston, USA und Dr. Felix Stutz Bicon-Anwender aus Winterthur. Bicon Manager Eckhard Maedel begrüsste die Teilnehmer Ende

April im Hörsaal am ZZM Zürich und der Abend hielt, was er versprochen hat. Was kann man sich unter dem Bicon-Implantat-System mit den „kürzesten Implantaten und der längsten Geschichte“ vorzustellen? Im gleichen Zuge wurde aber vorgewarnt oder viel-

leicht auch neugierig gemacht, dass der Abend Aufsehen erregen werde. Damit wurde nicht zu viel versprochen, denn Bicon ist wirklich anders!

Keine kurze Schraube

Was auf den ersten Blick aussieht wie kurze und breite Schraubenimplantate,

Kontamination des Implantat-Innenraumes. Ausserdem braucht es keine axiale Verschraubung und drehmomentgenaues Verschrauben. Einzelkronen können nach intraoraler Einpassung extraoral zementiert und poliert werden und anschliessend eingeklopft werden, was Entzündungsreaktionen durch subgin-

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Dr. Vincent J. Morgan, Zahnarzt und Präsident von Bicon, Boston-USA, präsentierte „sein“ System und die Vorteile für Zahnarzt und Patient.

sind keine Schrauben. Bicon-Implantate haben kein Gewinde, sondern ausgeprägte, plateauartige Lamellen, die damit einen Oberflächenvergrösserung erzielen und dadurch die Osseointegration im Knochen fördern. Nun fragt man sich als Implantologe natürlich, wie man die Implantate dann primärstabil ins Knochenlager einschraubt. Die Antwort ist einfach: Die Implantate werden nicht eingeschraubt, sondern sorgfältig eingeklopft. Appositionelles Knochenwachstum nach Druckeinwirkung wird damit vermieden und innerhalb der Lamellen die Knochenneubildung und Mikrovaskularisation schneller angeregt, was zu einer verbesserten primäre Knochenqualität führt. Dabei wird das

Histologisch starker Knochen

Anhand von Fallpräsentationen konnten Morgan und auch Dr. Felix Stutz aus Winterthur gut aufzeigen, dass Bicon, wenn man offen gegenüber den Besonderheiten des Systems ist, Vorteile bei parodontalchirurgischen Revisionen bietet. Bicon ist bei geringem Knochen-

Dr. Felix Stutz aus Winterthur berichtete über seine Erfahrungen mit Bicon-Implantaten und in welchen Fällen er sie bevorzugt einsetzt.

Bicon Implantat Querschnitt.

givale Zementüberschüsse der Vergangenheit angehören lässt. Wer sich nun fragt, wie man die Implan-

angebot eine Alternative zur Augmentation, da sich histologisch ein starker Knochen mit Havers`scher Architektur um die Plateaus der Implantate bildet. Es wurde aber betont, dass „shorties“ damit nicht gleichzusetzen sind! Man kann sich laut Referenten auf die kurzen und durchmesserstarken Implantate verlassen, da sie die Kaukräfte sehr gut aufnehmen und in den Knochen weiterleiten. Bicon kann eingesetzt werden, wenn ein konventionelles Implantat gebrochen ist oder ein Implantat aus Randdisziplinen versagt hat. Die Kosten des Systems werden in den Vorträgen als etwa halb so teuer wie bei Schraubenimplantaten angegeben. Ausserdem bietet das System durch die abge-

D Vorzüge von Flexibilität. Die Das CS 9300 System: Die ultimative “All-In-One”Bildverarbeitungslösung mit “Flexi-Field-Of-View” Das CS 9300 liefert jederzeit optimale Ergebnisse für eine bessere und sicherere Diagnose. Das CS 9300 ermöglicht Ihnen die Auswahl eines optimalen Sichtfeldes für jede Diagnoseaufgabe. Um eine hohe Bildqualität für jede Modalität mit der jeweils geringstmöglichen Strahlendosis zu erhalten, benötigen Sie nichts weiter als die “All-In-One”-Lösung CS 9300. • “Flexi-Field-Of-View” mit wählbaren Volumengrößen von 5 cm x 5 cm bis 17 cm x 13,5 cm • Panorama-, 3D- und optional Cephalometrie-Lösung in einem System • Hervorragende Bildqualität mit einer Auflösung von bis zu 90 μm • Intelligentes Dosismanagement

Eckhard Maedel, Bicon Manager, moderierte das Symposium und beantwortete auch spezifische Fragen aus dem Publikum.

Implantatlager ohne Kühlung mit sehr niedriger Drehzahl (50-100rpm) aufbereitet und das Implantat etwa 2 Millimeter subcrestal gesetzt. Es gibt auch sympathische, taktile Handinstrumente. Morgan ist davon überzeugt, dass kürzer und tiefer besser ist als länger und supracrestal gesetzt. Die Bohrer von Bicon werden aus Titan hergestellt und überstehen etwa 200 Anwendungen. Damit ist das System im Unterhalt billiger und vermeidet Kontamination des Implantatstollens mit anderen Metallen, wie bei Stahlbohrern.

Einfache Prothetik

Weitere Informationen unter Tel.: 00800-4567 7654 oder europedental@carestream.com www.carestreamdental.de © Carestream Health, Inc. 2015.

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Weitere Besonderheiten des Systems, die ebenso zur Kostenreduktion und Vereinfachung beitragen, ist die Prothetik: Die Kronen und Brücken bestehen aus „integrierten Abutmentkronen (IAC)“ mit 360° Universalpositionierung. Dies mutet im ersten Eindruck ungewohnt und unpräzise an. Aber in der Praxis ist es laut Morgan eine grosse Vereinfachung. Denn das Umgehen einer Verschraubung des Zahnersatzes im Implantat zu Gunsten einer bakteriendichten Klemmpassung des Abutments im Implantat bietet Vorteile in Bezug auf

Über 50 Teilnehmer kamen zur ersten Bicon-Präsentation in der Schweiz und wollten wissen, was es mit dem „kürzesten Implantat mit der längsten Geschichte“ auf sich hat.

tatkrone wieder entfernt, der konnte im Vortrag Morgan's in Filmen sehen, wie schnell und einfach dies mit einer Zange mit Drehbewegung von statten geht. Im Vergleich zu einer konventionellen, verschraubten Implantatkrone sehr viel schneller. Die korrekte Okklusionskontrolle ist bei diesem System wichtig, besonders bei Frontzähnen. Morgan verblockt Implantate nicht miteinander und lehnt sich mit einem Kronen-Implantat-Verhältnis von 1:4,95 weit aus dem Fenster, versichert aber klinischen Erfolg. Autor

schrägte Schulter eine gute Weichgewebeunterstützung und verhilft so zu ästhetischen Ergebnissen. „Entscheidet selbst!“ gibt Morgan uns amerikanisch selbstbewusst mit auf den Weg. Und wie schon so oft denke ich: „Es gibt keine Standardlösung für unsere individuellen Patienten mit ihren individuellen Problemstellungen. Wir sollten in unseren Praxen und Kliniken für verschiedene Situationen gerüstet sein und mehrere Systeme zur Verfügung haben, um auch spezielle Fälle beherrschen zu können.“ Das nächste Symposium findet am 22. Juni 2015 in Bern im Kursaal Bern statt. Fotos: Johannes Eschmann, Zahn Zeitung Schweiz

Kontakt Dr. med. dent. Lothar Frank CH-8640 Rapperswil Tel.: +41 55 211 06 11 hallo@zahnarzt-drfrank.ch www.zahnarzt-drfrank.ch

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Fokus Implantologie Diagnostik und Therapie der Periimplantitis Workshop in der Praxis von Dres. Claude Andreoni und Thomas Meier. Das Thema Periimplantitis ruft lauter denn je nach praxisgerechter Diagnostik und Therapie. Dr. Andreoni und Dr. Meier, zwei erfahrene Praktiker teilten an diesem Workshop der Fortbildung Rosenberg ihre langjährig erprobten Methoden mit fortbildungsaffinen Kollegen.

Verwendung finden in unterschiedlicher Kombination: Scaler, Airscaler, Pulverstrahlgeräte, Softlaser, Laser, lokale Antiseptika als auch Antibiotika. In den von Dr. Andreoni vorgestellten Fällen wurden Implantatplastiken (Diamant, Arkansas, Gummi) immer dann durchgeführt, wenn keine aug-

mentativen Massnahmen erfolgten. Bei den präsentierten augmentativ gelösten Fällen entschieden sich die Kollegen für die Dekontamination und Reinigung der Implantatoberflächen mit dem Laser. Als Behandlungserfolg gilt, wenn nach 12 Monaten eine Sondierungs-

tiefe von weniger als 5 Millimeter sowie kein weiterer Knochenverlust zu verzeichnen sind. Dres. Andreoni und Meier versicherten die gute Wirkungsweise ihres Konzeptes und gaben den Teilnehmern das nötige Selbstvertrauen für die Implantitistherapie mit auf den Weg.

Autor Dr. med. dent. Alfred Ivo Kardshew Zahnarzt/Implantologe info@kardshew.com

Vor den Live-OPs präsentierte Dr. Andreoni eine kleine Zusammenfassung des Status Quo der Erkenntnisse sowohl aus der Literatur, als auch aus persönlichen Erfahrungen. Er betonte mehrfach, dass die vermittelten Erkenntnisse und Techniken hauptsächlich empirischer Natur sind.

Diagnostik Die Periimplantitis ist eine häufige, biologisch-infektiöse Komplikation der periimplantären Gewebe und durch den Verlust an tragendem Knochen charakterisiert (Zitzmann & Berglundh 2008, Shibli et al. 2008). Periimplantäre Läsionen entwickeln sich infolge einer Akkumulation von Bakterien auf der Implantatoberfläche und führen zu progressivem Knochenverlust, der mit dem Versagen des Implantats einhergehen kann. Die Berglundh Studie zeigte Unterschiede zwischen den rauen Oberflächen, jedoch sind auch maschinierte Oberflächen betroffen. Bei der Hälfte aller Implantate lag eine Mukositis vor und periimplantäre Läsionen wurden in bis zu 43 Prozent der Implantate nachgewiesen. Ohne Eingriff muss mit einem Versagen gerechnet werden. Die Diagnostik der periimplantären Mukositis ist Aufgrund geringerer Vaskularisation des Gewebes nicht 1:1 aus der Parodontitisdiagnostik übertragbar. Ein negatives BOP ist kein verlässlicher Anhaltspunkt für entzündungsfreie Verhältnisse, eine konstante Sondierungstiefe hingegen, hat deutlich mehr Aussagekraft (entsprechend Sounding 0.25 N – bevorzugt an einer Position, wo die Sonde parallel zum Implantat eingebracht werden kann). Die Sondierungstiefe sollte beim Einsetzen und 1 Jahr danach als Referenzwert für die Recalldiagnostik festgehalten werden. Sie ist der zuverlässigste und am besten reproduzierbare Wert zur Überwachung der periimplantären Gewebeverhältnisse und damit für die Verlaufskontrolle absolut essentiell.

Zementreste beachten Als besonderer Risikofaktor für die periimplantären Gewebe sind in diesem Zusammenhang die leicht übersehbaren Zementreste zu nennen, welche nur selten entzündungsfrei toleriert werden und doch sehr häufig vorkommen. Bei der Röntgenkontrolle bleiben diese subgingivalen Rückstände relativ häufig im Strahlenschatten unerkannt. Verschraubte Konstruktionen sind schon allein aus diesem Grund weniger komplikationsbehaftet und darüber hinaus durch die bedingte Abnehmbarkeit grundsätzlich günstiger für spätere Interventionen.

Kaum Evidenz Obwohl es bisher keine Evidenz für die effektivste Periimplantitistherapie gibt, steht bei allen Methoden die Wiederherstellung biokompatibler Oberflächen im Vordergrund.

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Fokus Implantologie

Implantatpflege – So helfen Sie Ihren Patienten Mit speziellen Interdentalbürsten und einem Flauschfaden der Extraklasse den Sulkus um das Implantat reinigen.

Wie lange halten die Implantate, die Sie so sorgfältig setzen? Zeigen Sie Ihren Patienten, wie sie ihre Mundpflege anpassen. Curaprox hilft Ihnen dabei: dank Info-Broschüre, Implant-Kit und Implant-Saver.

Richtig putzen heisst die Devise. Und die drei Dinge, die Ihre Patienten wissen sollten, wissen Sie ja auch: Sulkus, Sulkus, Sulkus. Die Gefahren: Mukositis, Periimplantitis. Doch was sagen wir Ihnen – Ihren Patienten müssten wir es sagen,

und dazu haben wir eine Broschüre erstellt: „Implantatpflege – So erhöhen Sie die Lebensdauer Ihres Implantats“. Ihre Patienten erfahren darin, warum sie ihr Implantat pflegen sollten und wie sie das am besten tun.

Schonend reinigen

Klar, dass wir Curaprox-Produkte empfehlen, und klar, freuen wir uns, wenn Sie das ebenfalls tun: Die Schallzahnbürste Hydrosonic zum Beispiel. Besondere Beachtung finden natürlich die Produkte zur

Zwischenraum-Reinigung: unsere Interdentalbürsten CPS prime und unsere Implantatbürsten CPS soft & implant. Die CPS prime sind die wohl feinsten Bürstchen auf dem Markt, sie spannen sich im Interdentalraum kraftvoll auf und reinigen besonders schonend. Da reicht eine einzige Putzbewegung, was das Verletzungsrisiko zusätzlich senkt. Die Implantatbürsten CPS soft & implant sind mit extra langen Borsten ausgerüstet. Auch hier sind die Borsten dermassen fein und wirksam, dass eine einzige Putzbewegung ausreicht. Ebenfalls im Implant-Kit: Die Zahnbürste CS 5460 ultra soft, ausserdem enthält es die CS single, die Einbüschelbürste, mit der sich auch kritische Zonen gut reinigen lassen.

Periimplantitisprophylaxe.

Alles, was es braucht, um Implantate zu pflegen: Das Implant-Kit enthält sogar die Info-Broschüre „Implantatpflege – So erhöhen Sie die Lebensdauer Ihres Implantats“.

Der Implant-Saver

Anspannen. Entspannen. Sauber.

Und ja, dann gibt es noch den Implant-Saver, diese unglaublich voluminöse und elastische Art von Flauschfaden. Und der ist unserer Meinung nach für die Implantatpflege in den meisten Fällen unerlässlich. Er ist fein und weich und reinigt durch eine völlig neuartige Putzbewegung: anspannen und entspannen. Zunächst den Implant-Saver um das Implantat führen. Jetzt den Implant-Saver abwechselnd leicht anspannen und wieder entspannen. Durch diese Bewegungen wird der Sulkus um das Implantat sanft und wirksam gereinigt.

Oder kurz: «Implant-Saver». Dieser elastische Mikrofaser-Floss pflegt den Sulcus rund um Implantate auf eine völlig neue Weise – und das ohne zu verletzen, angenehm und wirkungsvoll. Statt langer Worte: Bestellen Sie jetzt Ihr Muster und Ihre Offerte: info@curaden.ch oder 041 319 45 50.

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Fokus Prophylaxe Neue Hoffnung im Kampf gegen Karies Fluoridhaltige Zahnpasta mit dem „gewissen Unterschied“ kann Läsionen vorbeugen.

Zahnkaries ist eine der häufigsten chronischen Krankheiten und betrifft die Mehrheit der Weltbevölkerung. 10 bis 20 Prozent der Kinder und Erwachsenen sind stark davon betroffen. Karies kann man zu 100 Prozent vorbeugen! Eine Reihe von Massnahmen, die das Potenzial haben, Kariesläsionen vorzubeugen, im Frühstadium aufzuhalten oder rückgängig zu machen, ist heutzutage verfügbar.

Prävention statt Behandlung Traditionell wurde Zahnkaries mit der „Bohren und Füllen“-Methode behandelt. Die Ansichten zu diesem Verfahren haben sich allerdings geändert und heute sind neue Richtlinien für die Behandlung der Erkrankung mit Fokus auf einer vorbeugenden statt einer operativen Behandlung verfügbar. Grund

zen untersucht (ICNARA 1, 2008 und ICNARA 2, 2012) und kritisch beurteilt. Das Ergebnis der ICNARA 2-Konferenz war, dass „Karies früh entdeckt und überwacht werden muss, sodass eine nicht-chirurgische Behandlung angewendet werden kann. Kariespräventions-Leitlinien sollten Fluorid, Wirkstoffe, die das De- und Remineralisierungsgleichgewicht beeinflussen, und antimikrobielle Strategien beinhalten (ten Cate, 2012).

Früherkennung mittels ICDAS Der Erfolg aller Wirkstoffe gegen Karies hängt von einem stabilen und standardisierten Früherkennungssystem ab. Das vielversprechendste Diagnosesystem heutzutage ist ICDAS – die internationale Konvention zur „Klassifizierung“ von Karies nach der Entdeckung. Dieses

Nach einer Aminfluorid-Exposition (1000 ppm F-) gebildetes Calciumfluorid. Kleine Kügelchen bilden eine durchgehende Schicht, an die sich grössere Kügelchen gebunden haben (REM-Aufnahme).

das ICDAS gut für die Vorhersage der Progredienz der Kavität eignet.

Risikobewertung für Karies

Das Kariesrisiko ist die Wahrscheinlichkeit, mit der eine Person eine Kariesläsion zu einem bestimmten Zeitraum in der Zukunft entwickelt, vorausgesetzt, die Person ist immer den gleichen Karies-Risikofaktoren ausgesetzt. Heutzutage ist die Risikobewertung für Karies elementar für den Umgang mit der Krankheit in Bezug auf Prävention und Behandlung. Daher sind heutzutage verschiedene Methoden verfügbar (z. B. ICCMS, Kariogramm, CAMBRA, ADA, AAPD, SIGN), jedoch ist deren Gültigkeit aufgrund von fehlenden klinischen Studien begrenzt (Fontana et al., 2008, Featherstone und Doméjean, 2012). Trotzdem muss der Kliniker Fachwissen und -kompetenz in

Kurve des Plaque-pH-Werts nach dem Konsum von Nahrungsmitteln. Zur Auflösung von Hydroxyapatit kommt es für gewöhnlich, wenn der pH-Wert unter 5,7 fällt.

hierfür ist, dass ein Kontinuum der System kann in jedem Bereich der Krankheit erkannt wurde, bei dem klinischen Praxis, Forschung, Epidemiologie und Bildung angewendet durch die Vorbeugung und frühzeiwerden. tige Behandlung das Fortschreiten von Kariesläsionen im AnfangsDas ICDAS bewertet Karies anhand stadium aufgehalten werden kann. Die Anwendung topischer Fluorides Schweregrades (auf einer Skala de ist die Basis jeder Behandlungsvon 0 bis 6) und der Aktivität der richtlinie für Karies, allerdings gibt Läsion (+ oder -). Das System ist es Einschränkungen im Hinblick einfach zu lernen und frei verfügauf die Wirksamkeit bei der Kontbar. Studien haben gezeigt, dass rolle des Voranschreitens und des das ICDAS Kariesläsionen exakt Schweregrades. Antikariöse, antidiagnostizieren kann. Die Messung mikrobielle und remineralisierende des Schweregrades zur KlassifizieWirkstoffe können zusammen mit rung von Läsionen auf Milchzähnen Fluorid wirken und dessen Wirkung (Guedes et al., 2014) und bleibenden verstärken. Diese Wirkstoffe wurden Zähnen (Ferreira Zandoná et al., auf zwei internationalen Konferen2012)11:42 hat zudem denthos_260x78_ZZS415_Layout 1 18.05.15 Seite 1 gezeigt, dass sich

das regelmässige Putzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta, die mindestens 1000 ppm Fluorid enthält, das Risiko von koronaler Karies um ca. 25 Prozent senkt. (Wong et al., 2011, Walsh et al., 2010). Die Wirksamkeit wird durch die Fluoridmenge und Anwendungshäufigkeit der Zahnpasta verstärkt (Walsh et al., 2010). Die Beweise für die Wirksamkeit sind zahlreich vorhanden, doch die Entwicklung einer Fluorose bei Anwendung vor dem ersten Lebensjahr ist nicht bestätigt (Wong et al., 2011). Weitere topische Anwendungsmöglichkeiten von Fluorid mit belegter Wirksamkeit sind zum Beispiel Lacke, Gele und Mundspülungen. Fluoridlack besitzt eine beachtliche karieshemmende Wirkung auf bleibende Zähne (Verhinderter Anteil [Prevented Fraction] – PF 43 Prozent) und auf Milchzähne (PF 37

Kurve des Plaque-pH-Werts nach dem Konsum von Nahrungsmitteln bei Vorhandensein von Fluorid. Fluorid reduziert den Demineralisationsbereich und dehnt den Remineralisationsbereich aus.

Verbindung mit wissenschaftlichen Daten verwenden, um das Kariesrisiko des Patienten einzuschätzen. Ein zuverlässiger Indikator in jedem Alter sind die frühen Anzeichen von aktiver Karies, die eine Früherkennung notwendig machen (Twetman  und   Fontana, 2009).

Die Kraft des Fluorids Die Verwendung von Fluorid bei der Kariesvorbeugung ist allgemein anerkannt und die Wirksamkeit und Sicherheit wird durch zahlreiche Beiträge in der Fachliteratur belegt. Umfassende Überprüfungen haben gezeigt, dass im Vergleich zum Zähneputzen mit Zahnpasta ohne Fluorid

Prozent) (Marinho et al., 2013). Eine ähnliche Wirkung konnte bei Fluoridgelen mit einem PF von 21 Prozent (Marinho et al., 2002) und bei Mundspülungen mit einem PF von 26 Prozent (Marinho et al., 2003) festgestellt werden. Die Beweise hierfür wurden von Cochrane aufgrund der Qualität der bestehenden Studien als mässig bewertet (Marinho, 2009).

Andere Wirkstoffe

Antimikrobielle Stoffe Ein besseres Verständnis für die Mikrobiologie von Karies führte zu einer Verlagerung des Fokus von der Zusammensetzung des Biofilms zu

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der allgemeinen Funktionalität des oralen Mikrobioms (Zaura, 2012). Es besteht Einigkeit darüber, dass neue antimikrobielle Wirkstoffe spezifische kariogene Bakterien gezielter eliminieren als breitgefächerte chemotherapeutische Wirkstoffe (z. B. Chlorhexidin). Eine neuartige Technologie namens Specifically Targeted Antimicrobial Peptides (STAMP) wird zurzeit entwickelt und klinisch untersucht (Eckert et al., 2012). Ein weiterer Ansatz verfolgt die Verwendung von Licht aus verschiedenen Wellenlängen, das in Biofilme eindringt und in den tiefen Plaqueschichten, in denen herkömmliche antimikrobielle Stoffe keine ausreichende Wirkung zeigen, einen antibakteriellen Effekt hat (Feuerstein, 2012). Ozon wurde ebenfalls als antibakterieller Wirkstoff verwendet und zeigte bei Vorhandensein von Fluorid eine stimulierende Wirkung auf die Remineralisierung kürzlich von Karies befallener Zähne. Auch wenn In-vitro-Experimente dem Ozon ein vielversprechendes Potenzial in der Zahnmedizin zuweisen, wurde dies bis jetzt noch nicht in klinischen Studien bewiesen (Rickard et al., 2004, Azarpazhooh  und Limeback, 2008). Probiotika Die Modulation der Mikrobiota in Biofilmen zur Wiederherstellung und Erhaltung der Gesundheit ist die Basis der Verwendung von Probiotika (Beighton, 2009). Es gibt ausreichend Belege für die positive Wirkung von Probiotika auf die Darmflora und die Gesundheit des Magen-Darm-Traktes. Verschiedene klinische Studien haben bei Anwendung von Probiotika eine vielversprechende » Seite 18

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Fokus Prophylaxe

Fortsetzung von Seite 17 Wirkung auf die Kariesprophylaxe nachgewiesen, allerdings gibt es Anwendungsgrenzen und die Wirkungsmechanismen sind noch nicht eindeutig geklärt. Dennoch steigt das Interesse für dieses Gebiet und weitere randomisierte kontrollierte Studien werden Nachweise, die für deren klinische Verwendung sprechen, erzeugen (Twetman und Keller, 2012).

Maltit, Erythrit) bei der Kariesprophylaxe ist allgemein anerkannt und Gesundheitsorganisationen auf der ganzen Welt unterstützen die Verwendung von saccharosefreiem Xylit oder Polyalkohol-Kombinationen in Kaugummis und/oder Bonbons für Menschen mit einem hohen Kariesrisiko. Bei regelmässiger Anwendung hemmt Xylit den Stoffwechsel und vermindert die mütterliche Weitergabe von S. mutans an den Nachwuchs. Daten zu Maltit und Erythrit sind nur begrenzt verfügbar (Milgrom et al., 2012).

Polyalkohole Die Wirksamkeit des Austauschs von Zucker mit Polyalkoholen (z. B. Xylit,

Nach aktuellem Kenntnisstand wird die Verwendung von Xylit in Kaugummis, Konfekt und Bonbons befürwortet, während Zahnpasten, Zuckersäfte und sich langsam auflösende Tabletten zurzeit noch untersucht werden. Weitere randomisierte, Plazebo kontrollierte Studien müssen durchgeführt werden, um optimale Dosierungen zu finden und die Wirksamkeit von Kombinationen aus Polyalkoholen und anderen Präventionsmethoden (vor allem Fluoriden) zu beweisen (Fontana  und González-Cabezas, 2012).

Remineralisierende Stoffe In den letzten Jahren wurden verschiedene Wirkstoffe getestet, die die Remineralisierung fördern. Dies waren vor allem Quellen von biologisch verfügbarem Kalzium und Phosphat, deren Wirkung durch Fluorid synergetisch verstärkt wird. Der anerkannteste Wirkstoff ist der Nanokomplex CPP-ACP (Casein Phosphopeptid – amorphes Calciumphosphat), ein wertvolles äusseres Kalzium-Reservoir für den Mundraum. CPP-ACP-Komplexe sind bei Vorhandensein von Fluorid stabil

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Beispieldaten einer Studie zur Beurteilung der Verbesserung von initialer Schmelzkaries (oben: Echtbild; unten: Resultate mittels Quantitative Light-induced Fluorescence). Regelmässige Anwendung einer Zahnpasta basierend auf 1.5% Arginin, Kalziumkarbonat und Fluorid konnte die Läsionsvolumen nach 6 Monaten um 51% reduzieren (Yin et al., 2013).

und wiesen eine hemmende Wirkung auf die Demineralisierung und eine verstärkende Wirkung auf die Remineralisierung auf (Nongonierma und Fitzgerald, 2012). Eine Reihe von In-situ-Modellen und klinischen Studien haben gezeigt, dass der Entwicklung von Kariesläsionen vorgebeugt und deren Rückgang unterstützt werden kann, wenn der Wirkstoff in Mundspülungen, Zahnpasten, zuckerfreien Kaugummis und Salben verwendet wird. Die meisten Autoren dieser Studien sind der Meinung, dass CPP-ACP-Komplexe statt einzeln in Kombination mit Fluorid verwendet werden sollten (Cochrane NJ, Reynolds, 2012). Ein weiterer vielversprechender Wirkstoff ist das funktionalisierte Beta-Trikalzium-Phosphat (-TCP), das, in Synergie mit Fluorid, als bioaktive Quelle dient. Auch wenn noch weitere Untersuchungen erforderlich sind, scheint die Ergänzung von Fluorid-Produkten mit -TCP in der Bildung von stärkeren und säurebeständigeren Mineralien als mit Fluorid alleine zu resultieren. Damit deutet sich ein vielversprechender Wirkstoff für eine starke Remineralisierung an (Karlinsey und Pfarrer, 2012). Ein neuer Ansatz im Bereich der Remineralisierung ist die Nanotechnologie. Neben CPP-ACP-Nanokomplexen wurden mehrere weitere Nanopartikel für die Prävention und frühzeitige Behandlung von Kariesläsionen entwickelt. Verschiedene Arten von Hydroxyapatiten oder Kalziumkarbonaten in Nanogrösse wurden bei In-vitro-Experimenten getestet. Auch wenn diese Wirkstoffe die Remineralisierung von anfänglichen Kariesläsionen in vitro scheinbar verstärken, wirkt dies nur auf der oberen Schicht und nicht in der Tiefe der Läsion. Einen weiteren Ansatz bildet die Verwendung von biomimetischen Strategien zur künstlichen Zahnschmelzbildung. Diese Strategien könnten das Potenzial besitzen, die Zahnschmelzoberfläche zu reparieren. Dieser aussichtsreiche Ansatz muss dennoch weiter untersucht werden, da nur wenig über die mechanischen Eigenschaften und die klinische Stabilität des produzierten » Seite 19

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Fokus Prophylaxe die Möglichkeit bietet, die Mundgesundheit von Patienten neu zu bewerten und zu kontrollieren. Es gibt Belege dafür, dass sich Nachuntersuchungen positiv auf die Pflege des natürlichen und funktionalen Gebisses auswirken, jedoch gibt es trotz des allgemein anerkannten 6-Monats-Intervalls keine sicheren Beweise für einen angemessenen Zeitrahmen, in dem Kontrolluntersuchungen stattfinden sollten (Clarkson et al., 2009). Des Weiteren war in der Vergangenheit der Mangel an Beweisen für die Wirksamkeit

Fluorid verschiebt das Gleichgewicht zugunsten der Remineralisation, während es die Demineralisation verringert.

Fortsetzung von Seite 18 Zahnschmelzes und dessen Reaktion auf einen neuen Kariesbefall bekannt ist. Schliesslich wurden Ionen-freisetzende Nanofilter zu Kompositen hinzugefügt, um das Problem der Sekundärkaries an den Rändern der Füllungen zu lösen. Dies führte zu vielversprechenden Ergebnissen. Diese Partikel setzen F-, Ca2+, PO43oder antibakterielle Wirkstoffe frei. Allen oben erwähnten Ansätzen mangelt es noch an klinischen Untersuchungen, jedoch beweisen die Laborergebnisse, dass diese neuartigen Technologien in der Zukunft für die Kariesbehandlung von Interesse sein könnten (Hannig  und  Hannig 2012).

Arginin Fluorid hilft dabei, den Kariesbefall aufzuhalten und rückgängig zu machen, jedoch wirkt es sich nicht auf die Säuren aus, die von kariogenen Bakterien produziert wurden. Arginin ist ein Wirkstoff, der von nicht-pathogenen arginolytischen Bakterien im Mund umgewandelt wird. Das Ergebnis ist die Produktion von Ammoniak, einer Base, die den kariogenen Säuren des Zahnbelags entgegenwirkt. Diese Wirkung ergänzt die vorbeugende und reversible Wirkung von Fluorid auf den Kariesbefall. Die Wirksamkeit der Kombination von Fluorid und 1,5 Prozent Arginin in Zahnpasta wurde in mehreren klinischen Versuchen getestet und wurde als beachtlich stärker eingestuft als die hemmende und remineralisierende Wirkung von Fluorid allein auf Karies- (Yin et al., 2013, Srisilapanan et al., 2013) und Wurzelkariesläsionen (Hu et al., 2013, Souza et al., 2013) im Anfangsstadium. Zudem wurde die gleiche Kombination in einer zweijährigen klinischen Studie über Karies beurteilt und ihr wurde eine beachtlich höhere Wirksamkeit bei der Verzögerung der Progredienz von ersten Kariesläsionen zu Kavitäten bestätigt (Kraivaphan et al., 2013). Diese neue Technologie stellt einen grossen Fortschritt in der Kariesbehandlung und einen Paradigmenwechsel bei den Bemühungen dar, die Effektivität von topisch angewendeten Fluoriden zu verbessern.

Bedeutung von Nachuntersuchungen und Kontrolle

einiger der vorgeschlagenen Behandlungen ein Hindernis, um neue Ansätze für die Kariesbekämpfung anzuwenden. Dadurch wird die Bedeutung der Überwachung der Ergebnisse von Behandlungen und die Aufzeichnung des Läsionsverlaufes (Pitts, 2004) unterstrichen, um das Risiko des Patienten einzuschätzen und die Nachuntersuchungen und Kontrollen daran anzupassen.

Schlussfolgerung Der Wechsel von einem operativen zu einem präventiven Zahnmedizin-

modell ist der Schlüssel zu einer kariesfreien Zukunft. Die Verlagerung des Augenmerks auf Prävention ermöglichte in den letzten 40 Jahren die Entwicklung von Fluorid-Anwendungen, die sich im Kampf gegen Karies als revolutionär erwiesen haben. Dennoch reicht Fluorid alleine nicht aus, um den Kariesbefall bei Risikogruppen zu kontrollieren. Neue Technologien, die synergistisch mit Fluorid wirken, werden zu einer besseren Bekämpfung von ersten Kariesläsionen führen und der Kariesbildung vorbeugen. Änderungen

der Vorschriften für Produktakzeptanz werden benötigt, um das neue Wissen unterzubringen. Ausserdem sollten Zahnärzteteams neue, klinisch bestätigte Technologien in ihre Kariesmanagementprotokolle aufnehmen und ihre Patienten bei der Pflege heimischer Mundgesundheitsroutinen unterstützen.

Quelle: Oral Health Dialogue, Colgate-Palmolive Europe Sàrl/ GABA Schweiz AG

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Eine Nachuntersuchung ist ein fortdauerndes Behandlungsschema, das

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Fokus Prophylaxe

Die Bedeutung der Genetik bei Parodontalerkrankungen Multifaktorielle und monogene Erkrankungen – ein Überblick.

Bei der Parodontitis handelt es sich meist um eine komplexe Erkrankung, bei der mehrere genetische Veränderungen zusammenspielen. Schützende und krankheitsfördernde genetische Anlagen und zusätzliche Risikofaktoren wie Rauchen oder Stress mischen sich zu einem individuellen Krankheitsrisiko. Während erworbene Risikofaktoren vom Patienten beeinflusst werden können, ist dies hinsichtlich der genetischen Disposition nicht der Fall. Die Parodontitis ist eine Erkrankung mit unterschiedlichsten Ausprägungen. Patienten mit relativ guter Mundhygiene können einen rapiden parodontalen Attachmentverlust erleiden, während andere Patienten mit schlechter Mundhygiene kaum parodontale Taschen aufweisen. Die Betroffenen können Kinder sein, Teenager, junge Erwachsene, mittleren Alters oder Senioren. Von der Parodontitis können alle Zähne betroffen sein oder nur einzelne. Kurzum, es gibt parodontologisch nichts, was es nicht gibt.

Obwohl parodontalpathogene Bakterien für die Entstehung der Parodontitis essentiell sind, gibt es genügend Menschen, die keine Parodontitis entwickeln, obwohl sie mit Parodontalpathogenen infiziert sind. Der Parodontitis liegt nämlich immer ein empfänglicher Wirt zu Grunde. Jeder Mensch hat eine individuelle, dosisabhängige Immunantwort auf den bakteriellen Angriff. Die Art und Stärke, wie das Immunsystem auf den bakteriellen Angriff reagiert, ist genetisch determiniert. Erworbene Risikofaktoren wie z.B. Rauchen und Stress modifizieren dann das Erscheinungsbild der Erkrankung.

Das kleine Einmaleins der Genetik Die DNA im menschlichen Zellkern ist auf 23 Chromosomenpaaren verteilt, wobei 22 Paare bei Männern und Frauen gleich sind, und ein weiteres Paar die Geschlechtschromosomen sind (Frauen haben zwei X-Chromosomen und Männer ein X- und ein

Y-Chromosom). Alle Gene liegen somit in zwei Exemplaren (= Allele) vor, – ausgenommen jene auf dem X- und Y-Chromosom beim Mann -, jeweils ein Allel auf dem von der Mutter geerbten und ein Allel auf dem vom Vater geerbten Chromosom. Veränderungen der DNA-Sequenz werden, je nach ihrer Auswirkung, in verschiedene Gruppen unterteilt. Als Mutation bezeichnet man in der Regel eine DNA-Veränderung, die eine krankheitsverursachende Wirkung hat. Durch diese wird die Funktion des kodierten Proteins deutlich verändert oder zerstört. Daneben gibt es sogenannte Polymorphismen, die meist relativ häufig in einer Bevölkerung vorliegen und in der Regel für sich allein keine Erkrankung verursachen. Die Funktion des kodierten Proteins wird durch den Polymorphismus nicht oder nur geringfügig beeinflusst. Es wird jedoch für eine wachsende Zahl an Polymorphismen eine Assoziation mit verschiedenen Krankheitsbildern

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Papillon-Lefèvre Syndrom: Leitsymptome der Erkrankung sind die übermässige Verhornung der Handinnenflächen und Fusssohlen, und die schwere parodontale Destruktionen. Verursacht wird die Erkrankung durch eine Mutation im CTSC-Gen auf Chromosom 11, das für das Enzym Cathepsin C kodiert. Dessen Hauptaufgabe ist die Degradation von Proteinen und die Aktivierung von Proenzymen.

Stammbaum einer Tiroler Familie mit autosomal-dominant vererbter aggressiver Parodontitis. Die Zahlen unterhalb der Symbole sind der Code des jeweiligen Familienmitgliedes. Leere Quadrate: gesunde Männer; schwarze Quadrate: erkrankte Männer; leere Kreise: gesunde Frauen; schwarze Kreise: erkrankte Frauen; durchgestrichen: verstorben; ? = unklar, ob erkrankt oder gesund.

beschrieben und ein Einfluss dieser Polymorphismen auf das Krankheitsgeschehen im Sinne einer Suszeptibilität bzw. einer Modifikation angenommen. Jeder Mensch hat unzählige Einzelnukleotidpolymorphismen (Single Nucleotide Polymorphisms, SNPs). Dabei ist ein einziges Nukleotid im DNAStrang verändert.

Interleukin-1 Polymorphismus, what else? Ein Beispiel ist der unter Parodontologen bekannte Interleukin 1 (IL-1) Polymorphismus, den man mit kommerziell erhältlichen Kits testen kann. Mit diesem Test können bestimmte Polymorphismen im IL-1 Gen und im zugehörigen Rezeptor untersucht werden. IL-1 wird im Entzündungszustand produziert und wirkt proinflammatorisch. Es dient der Kommunikation zwischen den Immunzellen, hemmt die Kollagensynthese und fördert gleichzeitig den Kollagenabbau. Ebenso wirkt es stimulierend auf die Osteoklasten, die Knochen abbauenden Zellen. Durch eine unangemessen hohe Produktion und Freisetzung von IL-1, verläuft die Immunabwehr stärker und der Knochen wird im Verlauf einer Parodontitis stärker abgebaut. Wenn man sich die Pathogenese der Parodontitis vor Augen führt und die Vielzahl an Zytokinen, Chemokinen und Immunzellen, die bei der Parodontitis aktiv sind, wird einem aber schnell klar, dass nicht nur IL-1 Mutationen eine Auswirkung haben. Jeder einzelne Baustein – Matrixmetalloproteinasen, diverse Interleukine, Vitamin C Transporter, Rezeptoren usw. - kann durch eine veränderte Funktion die Immunantwort auf die parodontalpathogenen Bakterien negativ, unter Umständen aber auch positiv beeinflussen. In den weitaus meisten Fällen handelt es sich bei der Parodontitis daher aber um eine komplexe Erkrankung.

Das heisst, dass viele Genvariationen an der Entstehung der Erkrankung beteiligt sind und sich gegenseitig beeinflussen. Genetische Veränderungen können auch einen schützenden Effekt haben. Schützende und krankheitsfördernde genetische Anlagen und zusätzliche Risikofaktoren wie Rauchen oder Stress mischen sich somit zu einem individuellen Krankheitsrisiko. Die genetische Prädisposition gibt den Rahmen für das Gesamtbild vor, das durch Umwelteinflüsse modifiziert wird (multifaktorielle Genese).

Genomweite Assoziationsstudien Arne Schäfer (Christian-AlbrechtsUniversität, DE-Kiel) ist derzeit der erfolgreichste Wissenschaftler zur Genetik der Parodontitis. Mit genomweiten Assoziationsstudien (GWAS) und dem weltweit grössten Kollektiv von Parodontitispatienten, das European Periodontitis Genetics Consortium, sucht er häufige genetische Risikovarianten für Parodontitis. GWAS sind beeindruckende und sehr teure genetische Untersuchungen, womit SNPs in tausenden erkrankten und gesunden Personen verglichen werden. Tritt ein SNP weitaus häufiger bei den Parodontitispatienten auf als in der Kontrollgruppe, wird dieser Polymorphismus als Risikolokus für Parodontitis angenommen. Einer der genetischen Risikoloci, die Arne Schäfer und sein Team entdeckt haben, ist das Gen ANRIL (CDKN2B Antisense RNA; nicht-kodierende RNA). ANRIL reguliert Gene, welche in einem wichtigen Zusammenhang zum Fett- und Zuckerstoffwechsel stehen und gilt auch als wichtiger genetischer Risikofaktor für Herzkreislauferkrankungen. Das Team der Kieler Universität identifizierte auch Risikogenvarianten der Parodontitis, die innerhalb des Fettsäuren-Desaturase » Seite 22

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Fokus Prophylaxe

Fortsetzung von Seite 20 Genclusters liegen. Diese stehen auch in Zusammenhang mit der Entstehung von Diabetes mellitus und chronisch entzĂźndlicher Darmerkrankungen.

einem Elternteil (dominant) oder beiden Elternteilen (rezessiv) vererbt. Die monogenen Parodontalerkrankungen sind meistens aggressive Parodontitiden, die schon im Kindes- oder Jugendalter bzw. im jungen Erwachsenenalter auftreten. Viele dieser monogenen Syndrome haben beeindruckende andere Symptome zusätzlich zur aggressiven Parodontitis. Bei einer dominant vererbten Genmutation ist der Vater oder die Mutter Träger der Mutation und ebenfalls erkrankt. Fßr das Entstehen der Erkrankung reicht es also aus, dass die

Parodontale Erkrankungen mit Seltenheitswert Im Gegensatz zu den komplexen (multifaktoriellen) Erkrankungen stehen die monogenen Erkrankungen, bei denen eine Mutation in einem einzigen Gen fĂźr die Erkrankung verantwortlich ist. Diese Mutation kann neu entstehen (= Spontanmutation), oder sie wird von

Mutation nur von einem Elternteil vererbt wird und damit nur auf einem der beiden Chromosomen vorliegt. Ein Beispiel fßr eine autosomal-dominant vererbte Erkrankung mit aggressiver Parodontitis ist das Ehlers-Danlos Syndrom Typ VIII (EDS VIII). Bei EDS VIII bestehen neben der schweren Parodontitis noch weitere Symptome wie die Fragilität der Haut oder die Hyperelastizität der (kleinen) Gelenke. Diese Symptome kÜnnen derart mild ausgeprägt sein, dass EDS VIII oft undiagnostiziert bleibt und nur die aggressive Parodontitis diagnostiziert und behan-

delt wird. Die genetische Ursache des EDS Typ VIII ist bisher nicht bekannt. Bei einem rezessiven Erbgang, sind sowohl der Vater als auch die Mutter Träger der Mutation in einem der beiden Genexemplare, aber selbst nicht erkrankt. Vater und Mutter mßssen beide die Genmutation an das Kind vererben, sodass die Mutation bei ihm auf beiden Genexemplaren vorliegt. Ein bekanntes monogenes, autosomal-rezessiv vererbtes Syndrom mit aggressiver Parodontitis ist das Papillon-Lefèvre Syndrom (Bild 1). Leitsymptome der Erkrankung sind die ßbermässige

I AM FREE Der erste plastische Retraktionsfaden in Kapselform Č? $UEHLWHQ 6LH PLW JU¸¥WP¸JOLFKHU )UHLKHLW XQG LQ ,KUHP HLJHQHQ 7HPSR GLH IDGHQI¸UPLJH 3DVWH ZLUG HLQIDFK LQQHUKDOE YRQ 6HNXQGHQ LQ GHQ 6XONXV HLQJHEUDFKW 'LH 5HWUDNWLRQ YROO]LHKW VLFK LQ HLQ ELV ]ZHL 0LQXWHQ GLH 3DVWH NDQQ MHGRFK ELV ]X ]Z¸OI 0LQXWHQ LP 6XONXV EHODVVHQ ZHUGHQ Č? ' LH 6XONXV¸IIQXQJ HQWVSULFKW TXDOLWDWLY GHU )DGHQPHWKRGH Č? 'DV HSLWKHOLDOH $WWDFKPHQW ZLUG QLFKW EHVFKÂŚGLJW .HLQH /ÂŚVLRQ NHLQH ZLHGHUNHKUHQGH %OXWXQJHQ NHLQH 6FKPHU]HQ 'DV 9HUIDKUHQ LVW VRZRKO VLFKHU DOV DXFK HÉš]LHQW

Verhornung der Handinnenflächen und Fusssohlen, und die schweren parodontalen Destruktionen bereits im Milchgebiss. Verursacht wird die Erkrankung durch Mutationen im CTSC-Gen auf Chromosom 11, das fßr das Enzym Cathepsin C kodiert. Cathepsin C ist ein wichtiges lysosomales Enzym der neutrophilen Granulozyten, dessen Hauptaufgabe die Aktivierung anderer Proteasen ist. Die genetische Grundlage von seltenen Parodontalerkrankungen kann mit den grossen Assoziationsstudien (GWAS) nicht geklärt werden. Sie sind zu selten, um unter tausenden von Patienten sichtbar zu werden und statistische Signifikanz zu erreichen. Zur genetischen Klärung dieser Erkrankungen bedarf es Familienstudien. Fßr eine Familienstudie wird ein Stammbaum mit der Verteilung der Erkrankung innerhalb der Familie erstellt (Bild 2). Anschliessend wird die DNA der gesunden Familienmitglieder mit der DNA der erkrankten Familienmitglieder verglichen, wobei verschiedene Methoden wie parametrische Kopplungsanalysen und Hochdurchsatz-Sequenzierungen verwendet werden. Die Mutation, die fßr die Erkrankung verantwortlich ist, muss bei allen erkrankten, aber darf bei keinem gesunden Familienmitglied vorhanden sein. Mit genetischen Familienstudien zur aggressiven Parodontitis beschäftigen wir uns an der Medizinischen Universität Innsbruck seit mittlerweile zwei Jahren.

Fazit Jeder Mensch hat eine individuelle und dosisabhängige Immunantwort auf den bakteriellen Angriff, diese ist genetisch determiniert und wird durch erworbene Risikofaktoren wie z.B. Rauchen und Stress modifiziert. In den weitaus meisten Fällen handelt es sich bei der Parodontitis um eine komplexe Erkrankung. Das heisst, dass sowohl viele Genvarianten als auch äussere Faktoren an der Entstehung der Erkrankung beteiligt sind und sich gegenseitig beeinflussen. Die monogenen Syndrome haben soweit bekannt zusätzlich zur aggressiven Parodontitis noch andere Symptome. Man muss aber immer daran denken, dass die zusätzlichen Symptome auch nur sehr milde ausgeprägt sein kÜnnen, und eine monogenetische Erkrankung daher bisher nicht diagnostiziert wurde. ErstverÜffentlichung: Zahn Krone

Autorinnen

Ass.-Prof. PD Dr. Ines KapfererSeebacher Unversitätsklinik fßr Zahnersatz und Zahnerhaltung AT-6020 Innsbruck Tel.: + 43 512 594 27221 ines.kapferer@i-med.at

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Nr. 4/2015 ¡ 3. Jahrgang

Dr. med. Anna S. Schossig Zentrum Medizinische Genetik Medizinische Universität Innsbruck A-6020 Innsbruck Tel.: + 43 512 9003 70505

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Fortbildung Lachgassedierung: Anxiolyse steht im Vordergrund Erfolgreiche Einführungs- und Zertifizierungskurse von SEED Im Herbst und Winter 2014/2015 fanden im Radisson Blu Luzern bzw. Au Premier in Zürich drei Einführungskurse in die Lachgassedierung statt. Am 21. Februar 2015 nahmen die Teilnehmer dieser Einführungskurse (20 Zahnärzte und 1 Arzt) am ganztägigen Zertifizierungskurs im Au Premier in Zürich teil. Dr. med. dent. Kay Oliver Furtenhofer, Europa-weit anerkannter Experte in der Lachgassedierung, hat mit über 6’000 Sedierungen einen reichen Erfahrungsschatz, den er mit den anwesenden Zahnärzten und einem Arzt teilte und alle wichtigen Aspekte auf unterhaltsame Weise kurz andiskutierte. 1772 entdeckte Joseph Priestley N2O, wobei die euphorisierende Wirkung erst 1799 festgestellt wurde. Der Zahnarzt Horace Wells wandte 1844 Lachgas erstmals zur Sedierung und Analgesie an.

Keine Narkose Die Wirkung einer Lachgassedierung hat nichts mit einer Narkose zu tun. Der Patient ist jederzeit ansprechbar und eine Lokalanästhesie ist immer noch unabdingbar. Die anxiolytische und entspannende Wirkung, sowie die Verminderung von Würgereiz und Zeitgefühl stehen im Vordergrund. Der Patient entkoppelt sich von der Behandlung. So können auch bei Angstpatienten umfassende Sanierungen vorgenommen werden. Kinder ab 4-5 Jahren eignen sich ebenfalls für die Lachgassedierung. Diese kann in vielen Fällen eine Behandlung in Narkose ersetzen. SEED Der Fortbildungsveranstalter SEED wurde 2014 von lic. phil. Roland Kissling und seinem Team gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, verschiedene Fachgebiete in Fortbildungsveranstaltungen zusammenzubringen. Medizin, Zahnmedizin, Pharmakologie, Recht und Ethik bilden in den ersten beiden Jahren nach dem Startup die Themenfelder. www.seed-concept.ch

Einfach zu dosieren

Die Wirkungskonzentration ist individuell verschieden und die optimale Dosis ist tagesabhängig. Darum muss jeder Patient langsam und bei jeder Sitzung mit steigender Lachgaskonzentration sediert werden. Ein „Sedierungsversager“ kann wie bei einer Lokalanästhesie durchaus vorkommen. In den allermeisten Fällen ist eine Konzentration von 35-40% N2O optimal, wobei der Patient die Konzentration bestimmt. Der Übertritt ins ZNS geht schnell und die Wirkstärke kann rasch in beide Richtungen verändert werden.

Rasche Wirkung Lachgas reizt die Atemwege nicht, seine Wirkung tritt innert Kürze ein und lässt auch rasch (innerhalb von Minuten) wieder nach. Bei allfälligem Unwohlsein bringt der Flush Knopf reinen Sauerstoff zum Patienten. Nach der Behandlung erhält der Patient fünf Minuten reinen Sauerstoff, um danach fahrtüchtig entlassen werden zu können.

Gefühl der Schwere Die maximal applizierbare Lachgasmischung mit modernen Geräten ist 70% oder 50% N2O und 30% O2. Da in normaler Raumluft nur 20% Sauerstoff vorhanden ist, hat der Patient jederzeit eine ausreichende Sauerstoffsättigung, d.h. der Patient ist in einer Luxusversorgung. Die „Normalsedierung“ liegt bei 35-40% N2O. Mit einem Pulsoximeter werden die Sauerstoffsättigung und der Puls laufend überwacht. Der Patient fühlt ein Kribbeln in den Händen und Füssen, Wärmegefühl, Taubheitsgefühl der Beine und Zunge, Ohrenklingeln ist möglich, das Zeitgefühl geht verloren, das Gefühl der Schwere setzt ein.

Die Vorteile für den Zahnarzt · Der Patient ist bei der Behandlung entspannt · Kurze Vor- und Nachbearbeitungszeit · Geringer apparativer Einsatz · Hohe Patientenakzeptanz und Mundzu-Mund Propaganda für die Praxis · Komplikationen sind nahezu ausgeschlossen

· Wenig Kontraindikationen · Minimale Nebenwirkungen · Hervorragende Dosierbarkeit

Vorteile für den Patienten · Der Patient bestimmt die Dosis selbst · Entspannung während der Behandlung · Fernbleiben von Angst · Entkoppeln von der Behandlung · Benötigt keine Begleitperson · Nach kurzer Zeit (15 min) wieder fahrtüchtig · Preisgünstig · Die positive Erfahrung überwindet Angstbarriere vor Folgebehandlungen · Sämtliche Atem- und Schutzreflexe bleiben erhalten Seit 150 Jahren wird Lachgas angewendet, die Komplikationen sind extrem selten. In den USA arbeiten 57% der Zahnärzte mit Lachgas. Die CED Rechtlinien sehen vor, dass die Sedierung in die Hände des Zahnarztes gehört.

Apparatur Die Innenmaske leitet das Gas/Sauerstoffgemisch zum Patienten, die Aussenmaske saugt das abgeatmete Gasgemisch über die Absauganlage der Behandlungseinheit ab. Zuerst wird 100% Sauerstoff zugeführt, ehe man die Konzentration des Lachgases langsam steigert. Die maximale Lachgaskonzentration liegt bei 70%. In der Regel, je nach Patient, werden 25-50% Lachgas benötigt, bei Kindern sollte nicht über 50% dosiert werden. Komponenten eines Lachgassedierungssets: · Gasflaschen N2O und O2 · Druckminderer · Mischer · Pulsoximeter · Scavenger System (Nasenmaske inkl. Absaugsystem) Juristische Aspekte der Sedierung mit Lachgas sind: · Patientenaufklärung als „einfachste Form der Sedierung….“ · Anamnese (KID: Lungenemphysem, COPD, Mittelohrentzündung,

Rhinitis und Sinusitis, Pneumothorax, Ileus, St. n. Operationen mit verbleibenden Gaseinschlüssen z.B. intrakranielle Eingriffe, Augen-OPs, Schwangerschaft, MS wird kontrovers diskutiert; Vitamin 12 Mangel bei: Vegetarier oder Veganer, St.n. Gastrektomie, schwere Alkoholiker, Drogenabusus (inkl. Methadontherapie) chronische Gastritis, Therapie mit Bleomycin), keine sonstigen Sedativa gleichzeitig · Dokumentation in Krankengeschichte: O2 Sättigung zu Beginn und Ende der Behandlung, Dauer und Konzentration des Lachgases · Fortbildungspflicht/Zertifizierung des Zahnarztes

Finanzielles Die Position 4066 Lachgassedierung pro Sitzung kann mit 22 Taxpunkten abgerechnet werden.

Der Selbstversuch Ich glaube nur, was an mir auch wirkt: Und es wirkt: Bei 40% N2O stellte sich eine wunderbare „Schwere“ ein. Man kann sich ernsthaft vorstellen, unsere tägliche Arbeit für den Patienten um einiges angenehmer zu gestalten.

Sedativum im Körper des Patienten befindet und Lachgas wirklich zur Sedierung als Monotherapie angewandt werden soll.

Passgenaue Nasenmaske Um die Grenzwerte der Raumluftbelastung von Lachgas nicht zu überschreiten ist vor allem auf die Passgenauigkeit der Nasenmaske zu achten. Hier ist die Scavenger Maske der einschichtigen weit überlegen. Zudem muss die ausreichende Absaugungsleistung überwacht werden. Dr. Furtenhofer stellt ohne Wertung Vergleiche der Lachgassedierung mit der Behandlung in Narkose und Benzodiazepinen an. Diese Neutralität lässt den begeisterten Lachgasanwender überaus sympathisch erscheinen, kennen wir doch die Haltung „nur mein Konzept ist richtig“ zur Genüge von anderen Referenten. Das und die unterhaltsame Vortragsart machte beide Kursteile - total immerhin 11 Stunden - kurzweilig und locker.

Lachgas im Kommen

Eine komplette Apparatur zur Lachgassedierung kostet etwa Fr. 6'500.00. Aufgrund der jährlich durchzuführenden Wartung und Kontrolle empfiehlt sich der Bezug in der Schweiz.

Das Comeback des Lachgases in der Zahnarztpraxis – seit neustem auch in der Gynäkologie und beim Internisten - ist auf gutem Wege, dies zeigt auch der Blick auf den zahnärztlichen Fortbildungskalender von Seed. Und dass Fortbildung durchaus Spass machen kann, hat Dr. Kay Oliver Furtenhofer im Vorbeigang auch noch bewiesen.

Zertifizierungskurs

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Kosten

Zwanzig Zahnärzte und ein Arzt trafen sich am Tageskurs vom 21. Februar 2015 im Au Premier, um das nötige Zertifikat für die Lachgasanwendung zu erlangen.

Autor

Gründliche Anamnese Die Kontraindikationen wurden eingehend besprochen und Notfallmassnahmen in der zahnärztlichen Praxis ausführlich diskutiert. Befasst man sich mit der generellen Häufigkeit vom plötzlichen Herzstillstand auch bei jungen Menschen, gehört ein vollautomatischer Defibrillator in der zahnärztlichen Praxis zur Grundausstattung. Wichtig ist anamnestisch abzuklären, ob sich nicht schon ein

Dr. med. dent. Bendicht Scheidegger CH-3610 Steffisburg Tel.: +41 33 438 38 28 molar@gmx.ch www.jaeggischeidegger.ch

Zähneputzen ohne Borstenkontakt Studie der Universität Basel zeigt: Nicht jede Schallzahnbürsten reduziert den Biofilm gleich effektiv. Schallzahnbürsten werden heute oft zur Zahnreinigung verwendet, weil eine Reduktion des Biofilms ohne direkten mechanischen Borstenkontakt, durch hydrodynamische Effekte möglich erscheint. Nicht alle Modelle reinigen gleich gut, wie eine vom SSO-Forschungsfonds mitfinanzierte Studie der Universität Basel zeigt*. Orale Bakterien bilden auf der Zahnoberfläche einen Biofilm. Damit keine Schäden an Zähnen und Zahnfleisch entstehen, muss dieser regelmässig entfernt werden. Durch die Verwendung von Schallzahnbürsten soll eine Biofilmreduktion auch an schwer erreichbaren Stellen wie dem Seitenzahnbereich und den Zahnzwi-

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schenräumen erreicht werden. Nicht alle Modelle reinigen gleich effektiv, wie eine In-vitro-Studie der Universität Basel zeigt: Die Reduktion des Biofilms variierte im Test zwischen 9 und 80 Prozent.

In vitro Test-Anordnung Die Testanordnung der Studie war wie folgt: Auf Titanplättchen, die zuvor in ein Speichel-Serum-Gemisch getaucht wurden, erfolgte in vitro die Bildung eines Biofilms aus drei verschiedenen Bakterienstämmen. Anschliessend wurde in einer speziellen Apparatur die Wirkung von vier unterschiedlichen, im Handel erhältlichen Schallzahnbürsten auf diesen Biofilm getestet: Die Distanz zwischen den Borsten

der Schallzahnbürsten und der Biofilmoberfläche betrug dabei 0, 2 und 4 Millimeter bei einer Expositionszeit von 2, 4 und 6 Sekunden. Mittels Fluoreszenzmikroskopie und einer speziellen Software wurde danach der verbliebene Biofilm quantifiziert.

Unterschiedliche Effektivität Die Effektivität der getesteten Schallzahnbürsten war deutlich unterschiedlich: Während zwei hochwertige Modelle den Biofilm signifikant reduzieren konnten, zeigten zwei weitere, im Preis eher günstige Schallzahnbürsten nur eine bescheidene Wirkung. Die verschiedenen Expositionszeiten und Distanzen beeinflussten die Biofilmreduktion kaum.

Studien bestätigt

Die Studie der Universität Basel, die vom SSO-Forschungsfonds mitfinanziert wurde, bestätigt verschiedene internationale Studien und zeigt: Schallzahnbürsten können eine Biofilmreduktion ohne direkten Borstenkontakt erzielen - die Reinigungswirkung differiert je nach Modell aber beträchtlich. Der SSO-Forschungsfonds wird aus den Mitgliederbeiträgen der Zahnärztinnen und Zahnärzte SSO gespeist. Er unterstützt und fördert die zahnärztliche Forschung, speziell auf den Gebieten der Prävention und der zahnärztlichen Praxis.

* Schmidt JC, Astasov-Frauenhoffer M, Hauser-Gerspach I, Schmidt JP, Waltimo T, Weiger R, Walter C. Efficacy of various side-to-side toothbrushes for noncontact biofilm removal. Clin Oral Investig 2014; 18:793-800.

Kontakt

Presse- und Informationsdienst SSO Marco Tackenberg Tel.: +41 31 310 20 80 marco.tackenberg@sso.ch Link zum Fachartikel: http://ots.ch/M5rMr

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Hilfsprojekt

Zahnärztliche Hilfe Nabilala Mobiler Einsatz durch SDI in entlegenen Gebieten West-Ugandas.

Bei einigen SDI-Kliniken kommt eine mobile Einheit zum Einsatz, um in entlegenen Gebieten zahnärztliche Behandlungen anbieten zu können. Der dabei notwendige Einsatz von Geräten wie Kompressor, Generator, Mobiles Unit oder OP-Lampe ist jedoch erheblich. In einem health center des abgelegenen und bettelarmen Dorfes Nabilala in West-Uganda wollen wir im April 2015 mit einem Pilotprojekt die Realisierbarkeit, Effizienz, Nach-

haltigkeit und Aufwand einer auf Extraktionsbehandlungen limitierten Outreach-Aktion ergründen. Mit zwei Koffern voller Zangen und Hebel, welche noch in der Schweiz sterilisiert und in Trays abgepackt wurden, Spritzen, Nadeln, selbst hergestellten Gazetupfern und Anesthetika geht es frühmorgens im gemieteten Bus los. Als Behandler dabei sind die Zahnärzte Joseph Kizito und

Joseph Mubiru aus der Klinik von Mukono. Die Fahrt verläuft zügig auf der Asphaltstrasse etwa 2.5 Stunden bis Namatumba, danach wird es glitschig und die letzten 28 km auf der regennassen Piste sind ganz schön schwierig zu schaffen. Bei Ankunft in Nabilala am späten Vormittag präsentiert sich im leeren health center gerademal ein Patient, obwohl unser Einsatz eine Woche

vorher angekündigt wurde und wir vereinbart haben, dass bei diesem Pilotprojekt die Patienten nicht bezahlen müssen. Wir nutzen die Zeit für Ausbildung. Die erfahrene Chirurgin Elisabeth Schmid erläutert anhand der mitgebrachten Zangen ihre Vorgehensweise, während die Afrikaner ihrerseits ihre Erkenntnisse einfliessen lassen. Es stellt sich heraus, dass sie in der Lage sind impaktierte Weisheitszähne nur mit Hebeln zu entfernen, wobei der Knochendeckel zuerst mit einem scharfen Instrument perforiert und dann herausgebrochen wird. Sie können fast jeden Zahn mit irgendeiner Zange entfernen und sind extrem flexibel bei Instrumentenknappheit.

Bewundernswerte Routine der Einheimsichen

Mit einem Minibus fährt das Team ins bettelarme Dorf Nabiala Zwei Koffern voller Zangen und Hebel, welche noch in der Schweiz in Westuganda. Der letzte Abschnitt der Anfahrt ist schwierig, da sterilisiert und in Trays abgepackt wurde, sowie Spritzen Nadeln, sie über eine glitschige und regennasse Piste führt. selbst hergestellten Gazetupfern und Anesthetika stehen bereit.

Die erfahrene Chirurgin Elisabeth Schmid erläutert anhand der mitgebrachten Zangen ihre Vorgehensweise, während die Afrikaner ihrerseits ihre Erkenntnisse einfliessen lassen.

Die beiden Zahnärzte Joseph Kizito und Joseph Mubiru aus der Klinik von Mukono freuen sich über die mitgebrachten Stirnlampen. Behandelt wird auf einfachen Plastikstühlen.

Nach ungefähr einer Stunde hat sich unsere Ankunft herumgesprochen und wir beginnen mit der Arbeit. Die beiden Therapeuten sind begeistert von der mitbrachten Stirnlampe und gehen mit hohem Tempo ans Werk. Wo sich eine Sanierung lohnt, speziell bei Schülern, werden diese motiviert für die Behandlung in der nächsten Stadt, alle anderen Zähne werden extrahiert. Die Routine unserer afrikanischen Kollegen ist beeindruckend. Meist wird ohne vorangehenden Hebeleinsatz nur mit der Zange extrahiert. Sie verwenden zwei dicke Gazetupfer so geschickt mit den Händen, dass praktisch kein Blut aus dem Mund austritt. Damit ist der Einsatz einer Absauganlage wirklich überflüssig. Zu jeder Zeit ist alles unter Kontrolle und wenn ein Schulkind nicht kooperiert, sind sie zu zweit im Einsatz, bis der schmerzende Zahn entfernt ist. Aus Kostengründen wird dem Lidocain Adrenalin manuell zugegeben, sodass eine 2% Lösung resultiert. Die gebrauchten Spritzen werden in Kartonkisten gesammelt und die blutigen Tupfer, sowie die extrahierten Zähne in einem Plastiksack. Die benutzten Instrumente landen in einer Desinfektions-Lösung und werden in der Klinik wieder sterilisiert.

Extraktion mit Zauberkäften

Nach einer Stunde hatte sich die Ankunft herumgesprochen. Wo sich eine Sanierung lohnt, speziell bei Schülern, werden diese motiviert für die Behandlung in der nächsten Stadt, alle anderen Zähne werden extrahiert

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Die beiden Zahnärzte haben zu jeder Zeit ist alles unter Kontrolle und wenn ein Schulkind nicht kooperiert, sind sie zu zweit im Einsatz, bis der schmerzende Zahn entfernt ist.

Nach etwas mehr als zwei Stunden sind 40 Patienten behandelt und die sterilen Zangen aufgebraucht, ausserdem wollen wir wegen der schlechten Strasse nicht zu lange mit dem Aufbruch warten, obwohl inzwischen Dutzende unbehandelter Dorfbewohner vor dem Gebäude

angekommen sind. Die behandelten Patienten zeigen sich begeistert darüber, dass ihnen die Extraktion keine Schmerzen bereitet hat und führen es darauf zurück, dass wir Weissen einen Zauber mitgebracht hätten. Beim staatlichen Zahnarzt im weit entfernten Busembatia würde die Behandlung jeweils höllische Schmerzen verursachen. Die lange Rückfahrt wird genutzt zur Bilanzierung der gesamten Aktion und wir können festhalten, dass sowohl ein sehr grosser Bedarf für diese Art zahnärztlicher Dienstleistungen besteht und andererseits unser Team extrem effizient und unter minimalstem Einsatz von Material und Infrastruktur gearbeitet hat. Es steht für mich ausser Frage, dass reine "Extraktionseinsätze" in Kombination mit Prophylaxelektionen für Uganda das Mittel der Wahl für outreach-Einsätze sind. Text und Fotos: Dr. Michael Willi, Präsident SDI Der erste Teil des Berichts mit dem Titel: „Eine Zahnklinik in Uganda ist jetzt Teil der SDI-Familie“, erschien in ZZS Nr. 3/2015, Seite 25

Secours Dentaire International Secours Dentaire International ist eine Schweizer Stiftung, gegründet von Schweizer Zahnärzten mit dem Ziel, die Prophylaxe und die technische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Zahnmedizin in afrikanischen Ländern zu unterstützen. Heute sind über 20 ehrenamtlich tätige Zahnärztinnen und Zahnärzte aktiv bei der Unterstützung der inzwischen 12 Kliniken in Afrika und Haiti. Spendenkonto Secours Dentaire International 1610 Oron-la-Ville Postkonto: 18-1845-6 IBAN CH60 0900 0000 1800 1845 6 Kontakt c/o Dr. Michael Willi CH-6020 Emmenbrücke Tel. +41 41 28 06 160 michael.willi@secoursdentaire.ch www.secoursdentaire.ch

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Zahntechnik Und nach dem Pressen?

Monolithische Restaurationen aus Lithium-Disilikat zeichnen sich durch eine hohe Biegefestigkeit, präzise Passung und optimale Funktion aus. Das „antagonistenfreundliche“ Verhalten des Materials wird ebenso geschätzt wie die problemlose Fertigung. Autor

Oliver Brix innovative dentaldesign Oliver Brix DE-61348 Bad Homburg Oliver-Brix@t-online.de Im Seitenzahnbereich haben sich monolithische Restaurationen aus Lithium- Disilikat (IPS e.max®) im Laboralltag etabliert. Die Vorteile sind unter anderem: · die präzise Umsetzung der Wachsmodellation in Keramik, · die Möglichkeit einer biomechanischen Kauflächengestaltung durch die Aufwachstechnik, · keine Gefahr von Chipping, · das Erzielen von anatomischen Details auch bei geringem Platzangebot sowie · eine effiziente Fertigung. Der Zahntechniker profitiert bei der Herstellung einer monolithischen Restauration von der Möglichkeit, die individuelle Zahnform und die funktionellen Gegebenheiten mit der Aufwachstechnik optimal gestalten zu können. Die Umsetzung von Wachs in Keramik erfolgt danach entweder durch die Presstechnik oder im CAD/CAM-gestützten Verfahren. Bei beiden Varianten wird eine Kopie der auf- gewachsten Restauration erzeugt, allerdings ist meiner Meinung nach die Presstechnik nach wie vor der präziseste Weg. Das Vorgehen wird nachfolgend bei- spielhaft an einer Seitenzahnkrone im Oberkiefer aufgezeigt. Durch das vielfältige Angebot an IPS e.max Press-Rohlingen können der

Abb. 1 und 2: Detailgetreue Wachsmodellation

Abb. 3: Umsetzung in Lithium-Disilikat (HT-Rohling, Farbe BL3)

Abb. 5 und 6: Ergebnis nach dem zweiten Farbbrand

Abb. 7: Die Glasurmasse „FLUO“ wird auf die trockene Kaufläche einmassiert.

Durch ein oberflächliches Bemalen der Restauration nach dem Pressen können Chroma und Grundfarbe mit IPS e.max Ceram Shades- und IPS e.max Ceram Essence-Malfarben entsprechend dem natürlichen Zahn individualisiert wer- den. Ein abschliessender Glanzbrand mit fluoreszierender Glasurpaste (IPS e.max Ceram Glaze FLUO) sorgt für homogene Oberflächen und einen individuell steuerbaren Glanzgrad.

„ Für eine detaillierte Wiedergabe der Strukturen in Keramik gilt die präzise Wachsmodellation als Grundvoraussetzung.“

wird der zuvor ausgewählte Rohling gepresst. Das Ausbetten sowie das Abtrennen der Presskanäle erfolgen routinemässig nach Herstellerangaben. Idealerweise müssen an der gepressten Restauration keine beziehungsweise nur minimale Korrekturen vorgenommen werden (Abb. 3).

Individuelle Farbgebung Zur farblichen Anpassung der Krone bietet sich ein zahnfarbener Kunststoff-Einzelstumpf an, der nach den Farbinformationen des natürlichen Zahnstumpfes angefertigt wird. Hierfür wird die Innenseite der Krone mit etwas Vaseline isoliert und der Kunststoff mit einem Pinsel eingebracht. Ein Kunst- stoffstab erleichtert hierbei das Halten der Restauration. Um ein Lösen der Krone vom Stumpf zu vermeiden, ist Glyzerin-Gel hilfreich. Zudem bewirkt dieses Gel eine farbliche Adaption zwischen dem Stumpf und der Krone. Im ersten Schritt werden nun der Zahnkörper und die Kaufläche bemalt, wozu mit Essence modifizierte IPS e.max Shades verwendet werden.

Helligkeitswert und die Opazität einfach gesteuert werden. In unserem Labor werden hauptsächlich Rohlinge mit einem relativ hohen Helligkeitswert verwendet. Hierzu zählen die „Impulse V 1-3 Rohlinge“ sowie HT-Rohlinge der Farben BL3, B1 und A1.

Presstechnische Umsetzung

Abb. 8: Die äusseren Anteile der Krone werden mit einer flüssigen Glasurmasse überzogen.

Abb. 9 und 10: Die Krone mit aufgetragener Glasurmasse vor dem Brennen

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Alle funktionellen und anatomischen Details der Restauration werden mit einem speziellen Wachs für die presskeramische Herstellung (ProArt®) nach morphologischen Kriterien aufgewachst (Abb. 1 und 2). Nach dem Anstiften und Einbetten der Modellation

Es empfiehlt sich generell, die Krone trocken zu bemalen, um dadurch ein Verlaufen beziehungsweise Ineinanderlaufen der Massen zu vermeiden. Jetzt können an den Höckern mit „IPS e.max Ceram Shade I-2” und an den Nebenwülsten mit „IPS e.max Ceram Essence creme” feine farbliche Nuancen aufgebracht wer- den (Abb. 4). Nach dem Brennen der bemalten Restauration werden die Grundfarbe und das Chroma überprüft und gegebenenfalls intensiviert. Ein zweiter Farbbrand ist für das präzise Platzieren der Malfarben unumgänglich. In dem Bereich der Fossa wird mit „Essence copper“ akzentuiert, der tiefste Punkt wird mit „Essence mahogany“ hervorgehoben (Abb. 5 und 6). Sind alle farblichen Details platziert, kann der Glanzbrand vorgenommen werden. Hierbei wird die Glasurmasse „FLUO“ aus der Spritze verwendet und okklusal auf die trockene Kaufläche einmassiert (Abb. 7). Von einer zu flüssigen Anwendung ist im okklusalen Bereich abzuraten, da Fissuren und wichtige Details verloren gehen können. Die Konsistenz

Abb. 11: Die Krone nach dem Glanzbrand

Abb. 4: Ermittlung der Grundfarbe mit den IPS e.max Ceram-Shades

der Glasurmasse für die Aussenfläche der Krone sollte jedoch relativ flüssig eingestellt sein und die Masse mit einem feinen Pinsel aufgebracht werden (Abb. 8). Der Überzug sollte wie ein feiner, homogener Film erscheinen (Abb. 9 und 10). Der abschliessende Glanzbrand erfolgt mit einer zweiminütigen Haltezeit und einer Langzeitabkühlung auf 450°C (Abb. 11). Um jegliche Gefahr von Spannung auszuschliessen, ist die Langzeitabkühlung generell zu empfehlen. Nach dem Glanzbrand werden etwaige Ungenauigkeiten mit dem Gummirad entfernt und die Restauration mit Diamant-Polierpaste poliert (Abb. 12). Werden monolithische Kronen im Verbund mit geschichteten Kronen gefertigt – meist im anterioren Bereich –, wird der labiale Übergang durch ein dünnes Auftragen von Dentin und Schneidemasse individualisiert beziehungsweise angeglichen. Unterstützend kann eine morphologische Textur in die Oberflächen eingearbeitet werden. Diese Anteile sollten jedoch nicht glasiert, sondern nur „atmosphärisch“ glanzgebrannt » Seite 26

Abb. 12: Eine Politur mit Diamant-Polierpaste erzeugt den gewünschten Glanz und die Homogenität.

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Zahntechnik

Abb. 13 bis 15 Diese monolithisch hergestellte Quadranten-Sanierung ist eine Symbiose aus Form und Funktion mit hervorragenden mechanischen und ästhetischen Eigenschaften (zahnmedizinische Ausführungen: Prof. Dr. Daniel Edelhoff).

Fortsetzung von Seite 25 werden. Die Abbildungen 13 bis 15 zeigen eine monolithische Quadranten-Sanierung, die exakt nach dem beschriebenen Vorgehen hergestellt wurde.

Fazit

Die monolithische Fertigung von Seitenzahnrestaurationen aus Lithium-Disilikat ermöglicht die Umsetzung der Wachsmodellation auf effizientem Weg. Die Gefahr von Chipping

ist ausgeschlossen. Zudem können feine anatomische Details auch bei geringem Platzangebot nachgebildet werden. Die diversen Rohlinge sowie die individuelle Maltechnik gewähren individuelle, ästhetische Ergebnisse.

Danksagung In diesem Artikel wurden die zahntechnischen Herstellungsschritte einer monolithischen Seitenzahnrestauration in der Presstechnik beschrieben. Abschliessend sei die Prägnanz einer

reibungslosen Zusammenarbeit mit dem Zahnmediziner erwähnt, ohne die solche Arbeiten nicht möglich sind. Mein Dank gilt in diesem Fall Prof. Dr. Daniel Edelhoff (LMU DE-München).

Gesellschaft für KFO-Zahntechnik 25. Jahrestagung mit internationalen Referenten in Halle an der Saale.

Neue Materialien in der Rekonstruktiven Zahnmedizin SSRD-Jahrestagung gemeinsam mit Swiss Dental Forum 30.–31. Oktober 2015 Congress Center Basel. Die Tagung bietet am Freitagnachmittag vier Seminare, welche von den vier Schweizer Universitäten zusammen mit Zahntechnikern und Partnern der Industrie bestritten werden. Das Hauptprogramm am Samstag wird vertieft in die kontroverse Diskussion neue versus traditionelle Verfahren und Materialien eingehen. Diese Themata sprechen Zahnärzte und Zahntechniker einzeln und als Team gleichermassen an. Die Hauptvorträge am Samstag werden simultan von Deutsch in Französisch übersetzt. Am Freitagabend findet die traditionelle Get-together-Party statt. Einen Katzensprung vom Messeplatz entfernt, befindet sich der Badische Bahnhof (Nordbahnhof). Heute eine Kulturstätte auf deutschem Zollgebiet, zur Eröffnung 1913 der weltweit grösste Auslandbahnhof. Im Namen der wissenschaftlichen Kommission und des Vorstandes der SSRD sowie des Swiss Dental Forum freuen wir uns Sie am 30./31. Oktober 2015 in Basel begrüssen zu dürfen. PD Dr. Ronald E. Jung Präsident SSRD ZT Richard Scotolati Präsident Swiss Dental Laboratories VZLS PD Dr. Joannis Katsoulis WisKo Präsident SSRD Wissenschaftliche Programmkomitee

· PD Dr. Joannis Katsoulis, Bern · Prof. Dr. Mutlu Özcan, Zürich · Prof. Dr. Irena Sailer, Genf · Dr. Daniel Tinner, Basel · ZTM Patrick Zimmermann, Bern ort

Congress Center Basel, Basel Datum

Freitag, 30. – Samstag, 31. Oktober 2015 Organisation

Veronika Thalmann Verbands- & Kongress-Management, Bern Tel. +41 31 382 20 00 info@veronikathalmann.ch www.veronikathalmann.ch www.ssrd.ch | www.swissdentalforum.ch

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Der Wegfall der jährlichen Weiterbildung für die in der Kieferorthopädie tätigen Zahntechniker und Zahntechnikerinnen der DDR war eine der Konsequenzen der Wende. Ritualisierte Lehrgänge, die der Westen bis zu diesem Zeitpunkt gar nicht kannte, waren in Ostdeutschland üblich. Diesen Verlust wollten siebzehn Kolleginnen und Kollegen unter der Federführung vom ZTM Friedbert Schmeil, Chefzahntechniker an der Martin-Luther-Universität in DE-Halle-Wittenberg, nicht einfach hinnehmen. Der Austausch zwischen Zahntechnikern und Kieferorthopäden war ihnen zu wertvoll, um diesen einfach versanden zu lassen.

Die Fortbildungs-Seminare der Gesellschaft für Kieferorthopädische Zahntechnik e.V. (GK) finden jeweils regen Zuspruch.

So traf sich der Kollegenkreis zur Gründung einer Fachgesellschaft. Der 6. November 1990 war dann auch die amtlich abgesegnete Geburtsstunde der „Gesellschaft für Kieferorthopädische Zahntechnik e.V. (GK)“. Das Ziel war der regelmässige berufliche Erfahrungsaustausch unter allen, in der Kieferorthopädie tätigen Berufsgruppen, letztendlich zum Wohle des Patienten.

Die neue Gesellschaft etablierte sich schnell

Erfahrungsaustausch und Diskussion stehen im Mittelpunkt.

Die erste Mitgliederversammlung fand am 15. Juni 1991 in DE-Fulda statt. Das Fundament einer erfolgreichen Geschichte wurde an diesem Ort gelegt und das erste Harzer Fortbildungsseminar der Gesellschaft vom 15. bis 16. November 1991 in DE-Schierke angekündigt. Etwa sechzig Interessenten pilgerten erwartungsvoll in den Harz. Dass die GK vom ersten Moment an international war, zeigte es sich schon bei der ersten Tagung. Die Referenten kamen aus Deutschland, Italien und der Schweiz. Höhepunkt war der Vortrag von Sanitätsrat Dr. Gerhard Klammt, einer Ikone der Kieferorthopädie. Die Tagung war ein Erfolg und es entstanden viele neue Kontakte. Ende 1991 zählte die Gesellschaft für Kieferorthopädische Zahntechnik bereits 146 Mitglieder. Das gelungene Seminar und das rege Interesse an der Fachgesellschaft ermutigte den damaligen Vorstand den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen.

auch der grosszügigen und treuen Unterstützung sowie Präsenz der Industrie zu verdanken. Dass die GK-Tagungen ein fester Bestandteil des internationalen Kongresskalenders sind, basiert auch auf das gesunde Gemisch von Vorträgen und Themen sowie der regelmässigen Präsenz von Referenten mit weltweitem Ruf. Aber auch neue Referenten und noch nicht so bekannte Kolleginnen und Kollegen bereichern jährlich die Seminare mit interessanten Beiträgen aus ihrem Berufsalltag. Das Resultat und der Erfolg ist die Folge von viel Einsatz, Begeisterung und Freude aller Beteiligten. Für viele Teilnehmer ist das jährliche GK-Seminar die Plattform unter Kolleginnen und Kollegen um sich auszutauschen und häufig auch der Ort, an dem neue und langjährige Freundschaften entstehen. Heute zählt der Verein über 360 Mitglieder aus 13 Ländern.

Bestandteil des internationalen Kongresskalenders

25. Jahrestagung in Halle an der Saale

So folgten jährlich weitere erfolgreiche Seminare, die dank der ehrenamtlichen Arbeit von Vorstand und Beirat organisiert werden konnten. Die regelmässige Organisation der Tagungen ist natürlich

Nun steht die Gesellschaft für Kieferorthopädische Zahntechnik e.V. (GK) vor ihrer 25. Tagung. Das Programm tönt wieder einmal mehr vielversprechend. Auch dieses Jahr werden bekannte

Die Industrie, wie hier im Bild Dentaurum, unterstützen die Ziele der Gesellschaft.

Referenten die Zuhörer in ihren Bann ziehen. Dieses Jubiläum wird fachlich sowie gesellschaftlich gebührend in DE-Halle an der Saale, der Gründungsstadt der GK, gefeiert. Für die Insider der Szene ein Muss, für andere Interessenten die ideale Plattform, um den Weg zur Kieferorthopädie zu finden. Termin vormerken: Tradition & Zukunft, 25. Harzer Fortbildungsseminar vom 13. bis 15. November in Halle an der Saale (in der Nähe von DE-Leipzig). Text: Guido Pedroli, Chefzahntechniker m.b.A Klinik für Kieferorthopädie und Kinderzahnmedizin, ZZM Universität Zürich Fotos: Gesellschaft für Kieferorthopädische Zahntechnik e.V. (GK) Kontakt

Heike Pietack

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Produkte Digitalisierung erreicht kieferorthopädische Welt Für schnelle und einfach umsetzbare Lösungen: der orthoX® 3D-Modellscanner.

Der neue 3D-Modellscanner orthoX® scan mit der integrierten Archivierungssoftware orthoX® file wurde speziell für die Kieferorthopädie entwickelt und spricht aufgrund seiner intuitiven, leicht verständlichen Anwendung Ein-

Ablauf von Diagnostik, Behandlungsplanung (Image Instruments), Patientenberatung, Falldokumentation und Archivierung (Dentaurum) in offenen Systemen mit aufeinander abgestimmten Komponenten und Lösungen ab.

STL-Daten bieten optimale Ausgangsbasis

Die erstellten STL-Daten können zur Analyse und zur Erstellung von Modellen im 3D-Druckverfahren (Individua by Elident) verwendet werden. Zudem besteht die Möglichkeit, digi-

tale Behandlungslösungen wie eine Alignertherapie (CA Digital) oder ein digital geplantes, hochpräzises indirektes Klebeverfahren von Brackets (Individua by Elident) zu nutzen.

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Medizin

Was steckt hinter einer Sialorrhö bei Kindern? Von der Infektion bis zur Zahnerkrankung. „Sabbern“ ist bei Babys und Kleinkindern ein normales Phänomen. Doch wenn bei älteren Kindern unbeabsichtigt Speichel aus dem Mund fliesst, sollten Sie genauer hinschauen: Hat das Kind ein HNO- oder Zahnproblem, oder gibt

es Hinweise auf eine neurologische Erkrankung? Mit einer guten Anamnese können Sie entscheidende Hinweise für die Ursache des Speichelflusses gewinnen. Hat das Problem plötzlich begonnen,

SCHWEIZERISCHE GESELLSCHAFT FÜR REKONSTRUKTIVE ZAHNMEDIZIN

spricht das für eine oropharyngeale Infektion oder einen verschluckten Fremdkörper. Zeigt das Kind dagegen eine Entwicklungsverzögerung, muss man eher davon ausgehen, dass die Sialorrhö ein langfristiges Problem ist, schreiben Aikaterini K. Dritsoula vom Sheffield Children’s Hospital, Sheffield/UK, und Kollegen im British Medical Journal. Achten Sie auf eventuelle periorale Hautveränderungen und fragen Sie die Eltern, ob das Kind wegen feuchter Kleidung häufig umgezogen werden muss, ob der Speichelfluss den Umgang mit anderen Kindern beeinträchtigt und ob sich das betroffene Kind wegen des «Sabberns» schämt. Treten bei dem kleinen Patienten wiederholt Infekte der unteren Atemwege auf? Wenn sich beispielsweise das Kind beim Essen oder am Speichel häufig verschluckt, sollte eine Schluckaktdiagnostik erfolgen. Damit lässt sich das Aspirationsrisiko beurteilen.

Kontrollverlust des Mundes neurologisch abklären Ursachen des Problems können sein: die recht seltene echte Hypersalivation, ein ständig offener Mund und/ oder mangelnde oromotorische Kontrolle. Die Hypersalivation ist assoziiert mit gastroösophagealem Reflux,

Zahnerkrankungen oder Medikamenten mit cholinerger Wirkung – fragen Sie die Eltern des Kindes insbesondere nach Antikonvulsiva, Antipsychotika und Medikamenten gegen Myasthenia gravis. Eine offene Mundhaltung entweder aufgrund einer nasalen Obstruktion oder aufgrund von Zahnfehlstellungen mit fehlender Okklusion kann zu Speichelfluss führen. Fragen Sie die Eltern, ob das Kind tagsüber zur Mundatmung tendiert und nachts schnarcht, beides kann auf eine nasale Obstruktion hinweisen. Eine schlechte oromotorische Kontrolle wird dagegen häufig bei Kindern mit neurologischen Erkrankungen beobachtet. Achten Sie bei der körperlichen Untersuchung des Kindes auf Veränderungen der Mundhöhle und des Oropharynx. Liegen Zahnerkrankungen oder eine Malokklusion vor? Wie ist die Kopfposition, besteht ein Torticollis? Untersuchen Sie ausserdem, ob das Kind eine Schwellung der Speicheldrüsen oder Raumforderungen hat, die die Beweglichkeit von Zunge oder Lippen beeinträchtigen. Wenn Sie bei Kindern unter sechs Jahren keine weiteren Auffälligkeiten finden, können Sie die Eltern beruhigen: Wahrscheinlich verschwindet das „Sabbbern“ spontan, wenn das Kind

ein ausgeprägteres soziales Bewusstsein entwickelt.

Oral-motorisches Training mithilfe einer Logopädin Mädchen und Jungen, die alt genug sind, um Anweisungen zu befolgen, können an einem oral-motorischen Training teilnehmen oder mithilfe einer Logopädin ein Übungsprogramm zum besseren Mundschluss und zur besseren Zungenbeweglichkeit erlernen. Bei Kindern über sechs Jahre, die auf ein oral-motorisches Training nicht ansprechen, aber ansonsten gesund sind, kann eine medikamentöse Therapie mit Anticholinergika erwogen werden. Falls diese Massnahmen nicht greifen, sollten Sie das Kind an einen Experten überweisen, denn ein ausgeprägter Speichelfluss stellt ein soziales Stigma und eine Belas­ tung für Kind und Eltern dar. AW

aus Medical Tribune Nr. 18 vom 30. April 2015 Dritsoula AK et al. BMJ 2015; 350: h38.

NOAK-Antidots auf dem Prüfstand Auch Gerinnungsmonitoring bei neuen oralen Antikoagulanzien ein Thema. Anlässlich der Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Rekonstruktive Zahnmedizin von Freitag/Samstag, 30./31. Oktober 2015 in Basel wird Klinikern und Forschern die Möglichkeit für einen wissenschaftlichen Kurzvortrag über folgende Themen geboten: Festsitzende�/�abnehmbare Prothetik, Alters- und Behindertenzahnmedizin, Orofaziale Schmerzen. Zugelassen sind Kolleginnen und Kollegen aus dem In- und Ausland unter 40 Jahren. Die Beiträge können aus der Praxis oder der Universität stammen. Die ausgewählten Vorträge sind auf 10 Minuten begrenzt, gefolgt von einer Diskussion von 5 Minuten. Das Abstract muss in Englisch im IADRFormat mit max. 1000 Worten (Aim(s), Material and Methods, Results, Conclusions) in digitaler Form via E-Mail bis zum 31. Juli 2015 an das SSRD Kongresssekretariat eingereicht werden. Die beste Präsentation wird mit CHF 3000 (2. Platz mit CHF 1500, 3. Platz mit CHF 500) honoriert. Details entnehmen Sie bitte aus dem «Regulations for the SSRD Research Award» über die website www.ssrd.ch KONTAKT:

SSRD Kongresssekretariat Kennwort: SSRD Research Award 2015 Zuhanden von: PD Dr. Joannis Katsoulis info@veronikathalmann.ch S S S S

S S S S

R R R R

D D D D

Swiss Society of Reconstructive Dentistry Schweizerische Gesellschaft für Rekonstruktive Zahnmedizin Societé Suisse de Médicine Dentaire Reconstructive Società Svizzera di Odontoiatria Ricostruttiva

Blutungen unter Gerinnungshemmertherapie und kein Gegenmittel zur Hand: Dieses Szenario beunruhigte von jeher Kollegen, die NOAK*-behandelte Patienten betreuen. Spezifische Antidots sind inzwischen unterschiedlich weit vorangeschritten in ihrer klinischen Entwicklung. Den aktuellen Stand der neuen Substanzen skizzierte Professor Dr. Sven Wassmann, Isar Herzzentrum München. Dazu gehören Andexanet-alfa, ein rekombinanter, katalytisch inaktiver humaner Faktor Xa, das spezifische Anti-Dabigatran-Antikörper-Fragment Idarucizumab und das unspezifische synthetische und peptidähnliche small molecule Ciraparantag (PER977). Letzteres kann direkte Faktor-Xa- und Faktor-IIa-Inhibitoren, aber auch niedermolekulare und unfraktionierte Heparine und Fondaparinux abfangen und deren Wirkung unterbinden. Der Effekt dieser drei Substanzen tritt innerhalb von 2–10 Minuten ein.

Die Faktor-Xa-Hemmung wurde rasch aufgehoben Andexanet-alfa wird als Bolus injiziert und antagonisiert Rivaroxaban, Apixaban und Edoxaban. Studien der Phase I/IIa verliefen für alle drei Faktor-Xa-Antagonisten erfolgreich. Unterwegs sind nun die ersten Phase-III-Studien bei älteren gesunden Probanden. Die ANNEXA-A-Studie mit Apixaban untersucht im Teil 1 eine Bolusgabe von Andexanet-alfa alleine * Neue orale Antikoagulanzien (NOAK) 81. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie

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und im Teil 2 eine Bolusgabe (400 mg) mit anschliessender Infusion über zwei Stunden. Die Erfolgsdaten aus Teil 1: Die Faktor-Xa-Aktivität und der Anteil von ungebundenem Apixaban nahmen nach Gabe der Prüfsubstanz stark und rasch ab, stiegen aber im Verlauf der nächsten ein bis zwei Stunden wieder an. Auch die ANNEXA-R-Studie mit Rivaroxaban, in der ein Bolus von 800 mg Andexanet-alfa gegeben wurde, hat ihren primären Endpunkt erreicht. Für Idarucizumab hat eine Phase-I-Studie gezeigt, dass eine fünfminütige Infusion dieser Substanz in der Dosis von 2000 oder 4000 mg den Effekt von Dabigatran komplett aufheben kann. Derzeit läuft die Phase-III-Studie RE-VERSE AD mit 5 g Idarucizumab, die Patienten mit Blutungen einschliesst oder antikoagulierte Patienten, bei denen die Antikoagulation mit Dabigatran wegen eines notfallmässigen

chirurgischen Eingriffs aufgehoben werden muss. Die Wirkung wird mittels Gerinnungstests (verdünnte Thrombinzeit, dTT) und Blutungsend­punkten bewertet. Die Substanz befindet sich derzeit in einem beschleunigten Zulassungsverfahren. Mit Ciraparantag konnte die Blutgerinnung im Tiermodell unter allen vier NOAK normalisiert werden. Auch in einer klinischen Phase I/IIa-Studie mit Edoxaban an gesunden Probanden hat Ciraparantag den Effekt von Edoxaban vollständig aufgehoben, gemessen an der WBCT (whole blood clotting time).

NOAK-Spiegel im Blut – sollte man sie doch messen? „Wenn die weitere klinische Entwicklung positiv verläuft, wäre Cira­parantag als universell einsetzbares Medikament für die Notaufnahme besonders praktisch“, sagte Prof. Wassmann. Die spezifischen Antidots haben » Seite 29

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Betriebswirtschaft

Die Macht der Wörter: Sprich nur ein Wort... ...und alles ist dahin. Die Kopfmassage versetzt mich in einen wohligen Entspannungszustand. Dieser wird abrupt unterbrochen durch ein ominöses Wort. Die Masseurin fragt mich, ob sie mich kurz stören dürfe. Sie stört mich nicht wirklich, sie hebt nur meinen Kopf an. Doch ich ertappe mich, wie ich den Gedanken fasse: Ach nein, bitte jetzt nicht stören, ist gerade so schön, und schon konzentriere ich mich auf die Störung. Alles nochmals zurückspulen und von vorne: Ich liege in meinem wohligen Entspannungszustand und lausche der Musik. Die Masseurin informiert mich leise, dass sie meinen Kopf sanft anheben werde. Ich entspanne weiter und lasse mir den Kopf sanft heben und senken, welch ein Wohlgefühl. Gleiche Situation, ungleiche Reaktion. Ursache: Die unterschiedliche Wortwahl. Was lösen Worte wie Problem, Krieg, Angst, Konflikt, Krankheit in Ihnen Fortsetzung von Seite 28 jedoch einen erheblichen Entwicklungsvorsprung und werden schneller verfügbar sein. Wie Professor Dr. Sebastian Harder, klinischer Pharmakologe an der Universität Frankfurt, erinnerte, traten die NOAK mit dem Anspruch an, bei fixem Dosisschema ohne Gerinnungskontrollen unter Beachtung einiger klinischer Kriterien eine stabile Antikoagulation zu ermöglichen. Damit heben sie sich von den Vitamin-K-Antagonisten ab, deren enger therapeutischer Bereich eine Dosistitration erfordert. Eine Nachanalyse aus der RE-LY-Studie mit Dabigatran entfachte vor einiger Zeit die Diskussion, ob es nicht auch bei NOAK Gründe für ein Gerinnungsmonitoring gibt. Gefunden wurde ein konzentrationsabhängiger Anstieg des Blutungsrisikos, aus dem die Autoren Vitamin K alles andere als ein ideales Antidot Für Vitamin-K-Antagonisten gibt es zwar mit Vitamin K ein spezifisches Antidot. Der Effekt der Vitamin-K-Gabe ist aber nur mangelhaft durch klinische Studien dokumentiert. Dazu kommt, dass die Wirkung auch bei intravenöser Gabe erst nach 4–6 Stunden eintritt. Damit der Patient in der Zeit nicht verblutet, können als Gegenmittel (aktivierter) Protein-C-Komplex (aPCC, PCC), rekombinanter Faktor VIIa und Fresh Frozen Plasma (FFP) eingesetzt werden, die nach 10 Minuten wirken. Zur Ant­agonisierung von NOAK mit diesen Substanzen gibt es kaum Daten. „Man kann aber davon ausgehen, dass das funktioniert, wenn man nur genug davon gibt“, so Prof. Harder. AB

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aus? Und welche Wirkung haben Lösung, Frieden, Vertrauen, Harmonie, Gesundheit? Wörter können nicht im eigentlichen Sinn nur gelesen werden, sie sind lediglich die Tastatur für unser Gehirn, um Bilder zu produzieren. Das Hirn denkt in Bildern. Glauben Sie nicht? Dann stellen Sie sich bitte auf keinen Fall eine rote Ampel vor. Dieses kleine Experiment bestätigt zwei Aspekte. Erstens: Worte werden in Bilder verwandelt. Zweitens: Verneinungen kann unser Gehirn nicht erkennen. Was sind die Folgen? Diese Bilder werden in unserem Unterbewusstsein gespeichert und lösen Gefühle aus. Das Unterbewusstsein ist unser Kapitän, der unser Verhalten, und somit unser Leben steuert. Ergo wäre es nicht ganz unwichtig, sich zu überlegen, mit welchen Bildern, bzw. mit welcher Wortwahl wir unser Gehirn füttern möchten. schlussfolgerten, dass die Kenntnis des Blutspiegels bei einigen Patienten dazu geführt habe, die Dosis zu senken – mehr Sicherheit also durch Monitoring. Die Ergebnisse der ENGAGE-Studie mit Edoxaban wurden kürzlich ebenso aufgearbeitet. Die Analyse kam zu einem ähnlichen Ergebnis. Aber die Autoren schlussfolgerten, dass die Kenntnis des Plasmaspiegels nichts an den Dosismodifikationen geändert habe, die aufgrund von Patientenfaktoren wie Alter oder Niereninsuffizienz ohnehin vorgenommen wurden.

Es gibt schon Optionen zum Drugmonitoring Interessiert aufgegriffen wurde die Diskussion um das NOAK-Monitoring naturgemäss von labormedizinischen Arbeitsgruppen, die mit Assays arbeiten, und Firmen der Diagnostika-Branche. Es gab zahlreiche Ansätze, ein Drugmonitoring auf wissenschaftliche Füsse zu stellen sowie Zielwerte und Gerinnungstests für bestimmte Situationen, z. B. Patienten mit massiver Adipositas, zu definieren oder auch nur die Adhärenz zu messen. In Zukunft dürfte auch die Gabe von Antidots auf der Basis von Labormesswerten diskutiert werden, vermuten Experten. Bei Dabigatran sind Ansätze zum Drugmonitoring schon sehr weit gediehen. Der Hemoclot®-dTT hat sich als verlässlicher Test der Plasmakonzentration gezeigt. Welche Konsequenzen ein Mess­ ergebnis im Einzelfall aber haben soll, sei noch weitgehend unklar, so Prof. Harder. Wenn solche Tests verfügbar sind, könnten auch juristische Probleme für den resultieren, der sie nicht einsetzt, gab er zu bedenken. Dr. Angelika Bischoff aus Medical Tribune Nr. 18 vom 30. April 2015

Wir sind es von klein auf gewöhnt, bestimmte Begriffe und Floskeln zu verwenden. Lernen Sie zu unterscheiden und entscheiden Sie sich entweder für „ich bin krank“ oder „ich bin nicht ganz gesund“. Oder statt „das ist nicht schlecht“ sagen Sie „das ist ziemlich gut“. Ein „Problem“ wird zur „Herausforderung“ und „problemlos“ zu „einfach“. Hören Sie sich gut zu, welche Worte Sie benutzen. „Ich muss heute zur Arbeit“ fühlt sich anders an als „ich darf heute zur Arbeit“. Die Verwendung negativer Wörter und Bilder hat massgeblichen Einfluss auf unsere Stimmung, unsere Handlungen, unsere Wahrnehmung, unsere Psyche und somit auf unsere Lebensqualität. Die Eltern zum Kind: „Lass das Glas nicht fallen. Fass das nicht an“. Alles Verneinungen. Das Glas fällt und die Eltern wundern sich, wenn das Kind trotzdem alles anfasst. Wie wäre es mit: „Halte dein Glas fest in den Hän-

den. Schau nur mit deinen Augen.“ So erhalten Sie nachweislich bessere Resultate. Besonders beliebt auch die Ermutigung: „Hab keine Angst!“ Klar wird ihr Kleiner Angst bekommen. Lieber soll er doch mutig sein. Wörter sind viel mehr als nur eine Ansammlung von Buchstaben. Viele Schlagzeilen in den Sensations-Medien sind Gift für unsere mentale Gesundheit. Unseren Körper ernähren wir bewusst gesund, biologisch, vegetarisch und neuestens auch vegan. Doch wie steht es mit unserer Hirnnahrung? Wir legen zwar Wert auf einen fitten Körper, wieviel Wert legen wir auf einen gesunden Geist? Sprich nur ein Wort, so wird deine

Seele gesund, stand schon in der Bibel geschrieben. Jedes Mal, wenn mir ein Arzt sagt: „Es tut gar nicht weh“, dann schreie ich innerlich auf, denn der Schmerz ist mental schon abgerufen. Lieber Zahnarzt, wenn ich das nächste Mal auf dem Stuhl liege, seien Sie so doch bitte so freundlich und sagen Sie dann: „Entspannen Sie sich, es gibt einen sanften Piks und dann rüttelt es angenehm. Sollte es sich nicht gut anfühlen, geben Sie mir bitte ein Zeichen.“ Das wäre für mich ein Zeichen für einen Arzt mit gesundem Menschenverstand – im wörtlichen Sinne! Kontakt

Tel. +41 79 633 98 75 BB SELFMANAGEMENT Barbara Brezovar Capobianco info@bb-selfmanagement.ch CH-9512 Rossrüti (Wil SG) www.bb-selfmanagement.ch

Pflanzenkraft besänftigt die Prostata LUTS langfristig mit Sägepalme und Brennnessel bessern. Zur Linderung der obstruktiven und irritativen Symptomatik bei benigner Prostatahyperplasie werden häufig Pythopharmaka eingesetzt. Bewährt hat sich das Sabal-Urtica-Kombinationspräparat PRO 160/120. Verschiedene Studien bescheinigen seine Nichtunterlegenheit gegenüber der Therapie mit Tamsulosin und Finasterid. PRO 160/120 (Prostagutt® forte) enthält 160 mg Sägepalmenextrakt WS® 1473 (Sabal fructus) und 120 mg Brennnessel-Wurzelextrakt WS® 1031 (Urticae radix) pro Kapsel. Die beiden Extrakte verfügen über einen multifaktoriellen Wirkmechanismus und wirken synergistisch. Dadurch sind sie genauso wirksam wie ein 5-Reduktasehemmer oder ein 1-Rezeptorantagonist, wie mehrere Studien belegen. So untersuchten Professor Dr. Udo Engelmann, Köln, und sein Team Wirksamkeit und Verträglichkeit des phytotherapeutischen Kombinationspräparates PRO 160/120 im Vergleich zum 1-Rezeptorantagonisten Tamsulosin bei durch eine benigne Prostatahyperplasie (BPH) bedingter Symptomatik der unteren Harnwege (lower urinary tract symptoms, LUTS). In der randomisierten, doppelblinden, multizen­trischen Studie1 erhielten 140 ältere BPH-Patienten im Alter von 65 ± 8 Jahren über 60 Wochen täglich 2 × 1 Kapsel PRO 160/120 (n = 71) oder täglich 1 × 0,4 mg Tamsulosin (n = 69). Zur Beurteilung des Behandlungserfolgs wurde die Veränderung des IPS-Scores nach 60 Wochen gegenüber Baseline herangezogen.

Symptomatische Beschwerden einschätzen

Der International Prostate Symptom Score (IPSS) umfasst acht Fragen zu den symptomatischen Beschwerden der gutartigen Prostatavergrösserung und der Lebensqualität. Restharngefühl, erneuter Harndrang zwei Stunden nach dem letzten Toilettengang, Harnstottern, Unfähigkeit, das Wasserlassen hinauszuzögern, schwacher Strahl, Pressen beim Wasserlassen und Häufigkeit von nächtlichem Wasserlassen werden mittels Fragebogen erfragt und von den Patienten subjektiv mit 0 bis 5 Punkten bewertet. Ein IPSS < 8 entspricht einer milden, ein IPSS 8–19 einer mittelschweren und ein IPSS 20–35 einer schweren Symptomatik. Nach der 60-wöchigen Behandlungsphase mit Prostagutt® forte oder Tamsulosin war der IPSS in beiden Behandlungsgruppen von median 20 ± 4 bzw. 21 ± 4 Punkten um durchschnittlich 9 Punkte gesunken. Die Subgruppenanalyse zeigte, dass PRO 160/120 und Tamsulosin sowohl bei Patienten mit mittelschwerer Symptomatik und einem initialen IPSS ≤ 19 Punkte als auch bei Patienten mit schwerer Symptomatik und einem IPSS ≥ 20 Punkte ähnlich wirksam war. Die Responderrate (IPSS ≤ 7 Punkte) zu Studienende betrug 32,4 % unter PRO 160/120 vs. 27,9 % unter Tamsulosin. Beide Präparate waren ähnlich gut verträglich mit weniger als einem unerwünschten Ereignis pro 1000 Behandlungstagen.

Therapieeffekt hält über Jahre an

Einen lang anhaltenden Effekt bescheinigen dem Phytotherapeutikum auch die Ergebnisse einer siebenjährigen Nachbeobachtung aus einer Vergleichsstudie mit dem 5-Reduktasehemmer Finaste­rid.2 In dieser Untersuchung hatten sich keine signifikanten Wirksamkeitsunterschiede zwischen beiden Substanzen gezeigt. 35,7 % der Studienpartizipanten (n = 184) nahmen am Follow-up teil. Sieben Jahre nach Studienende lag der IPSS, der sich im Verlauf der Vergleichsstudie von 12 Punkten auf 6 Punkte reduziert hatte, in beiden ehemaligen Behandlungsgruppen bei 8 Punkten. Mit nahezu allen gegenwärtigen Therapien hatte sich der IPSS in den sieben Jahren nur um 1,5 bis 3 Punkte verschlechtert und war immer noch mindestens 2 Punkte niedriger als der entsprechende Studienausgangswert. Damit erweist sich Prostagutt® forte als eine auch über mehrere Jahre nachhaltig effektive Therapie für Patienten mit benigner Prostatahyperplasie und zeigt sich bezüglich der subjektiven Symptome Tamsulosin und Finasterid nicht unterlegen, so das Fazit von Professor Dr. Jürgen Sökeland, Dortmund. PRO 160/120 stellt somit eine langfristig wirksame und sehr gut verträgliche Alternative zu dem 5-Reduktasehemmer und dem 1-Rezeptorantagonisten dar. res aus Medical Tribune Nr. 12 vom 20. März 2015 1 Engelmann U et al. Arzneim Forsch Drug Res 2006; 56(3): 222–229. 2 Sökeland J et al. Therapie Report akt 2007; 3: 2–3.

Nr. 4/2015 · 3. Jahrgang


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Veranstaltungskalender

SGI-Jahrestagung am 7. November 2015, the siwss tech convention center, Lausanne Implantologie 2020: Im Spannungsfeld zwischen Hightech und sozialier Zahnmedizin. Die digitale Zahnmedizin hat in der täglichen Praxis längst Einzug gehalten. Sie erfordert von uns stetige Weiterbildung, angepasste Behandlungsabläufe und nicht zuletzt laufend Investitionen. Die Vernetzung und der einfachere Zugang zu Informationen durch das Internet haben dazu geführt, dass unsere Patienten zunehmend aktiv nach dem neusten Stand der Zahnmedizin behandelt werden wollen. Dies ist eine Facette, die andere Seite der Medaille ist die Zunahme älterer, pflege- und finanziell bedürftiger Patienten. Dadurch werden der Staat, im Speziellen über Sozialversicherungen, vermehrt Einfluss auf Behandlungsmodalitäten und Wahl der Materialen nehmen. Unsere Fachtagung in Lausanne mit dem Titel „Implantologie 2020: Im Spannungsfeld zwischen Hightech und sozialer Zahnmedizin“ versucht mittels namhafter Referenten Antworten auf einige dieser brennenden Fragen unseres täglichen Praxisalltags zu geben. Zudem soll sich auch eine Diskussion über diese beiden Aspekte, welche die orale Implantologie in den nächsten Jahren zusehends prägen werden, entwickeln. Idealerweise können wir als Fachgesellschaft so aktiv an der Gestaltung unserer beruflichen Zukunft mitwirken. Die wissenschaftliche Kommission sowie der Vorstand der SGI hoffen Sie in Lausanne begrüssen zu dürfen und wir freuen uns schon auf den kollegialen Austausch.

Kongresse/Symposien 20. JUNI 2015 | FREIBURG

15. SSOS-Jahrestagung

Thema: Chirurgie der oralen Mukosa Ort: NH Hotel, Freiburg Info: SSOS, CH-3011 Bern Tel. +41 31 312 43 15 | Fax +41 31 312 43 14 info@ssos.ch www.ssos.ch 26.–27. JUNI 2015 | WEGGIS

Nobel Biocare Gipfeltreffen Schweiz 2015

Thema: Das Netzwerk kommt zusammen Ort: Campus Hotel Hertenstein, Weggis Informationen: Nobel Biocare AG, Christina Krichbaum fortbildungschweiz@nobelbiocare.com 26. JUNI 2015 | BRUGG/WINDISCH

Brennpunkt: Prophylaxe-Symposium

Thema: Die Zusammenarbeit von Zahnarzt und Dentalhygienikerin Stiftung für Klinische Forschung unter dem Patronat des SSP Referenten: Prof. Niklaus P. Lang, Dr. Jürg Schmid, Dr. Petra Hofmänner, Dr. Christoph Ramseier, Prof. Adrian Lussi, Dr. Rino Burkhardt, Prof. Nicola U. Zitzmann Ort: Camupssaal Kultur + Kongresse, Brugg/Windisch Anmeldung: Kongressadministration L&H AG, Hans-Caspar Hirzel, Baden Tel. + 41 56 470 29 53 | Fax +41 56 470 23 87 www.kongressadministration.ch 22. AUGUST 2015 | ZÜRICH

ZZM update

Ort: Häldeliweg 2, Zürich, Nähe ZZM Informationen: ZZM Fortbildungssekretariat, Michaela Krempl Tel. +41 44 634 39 75 | Fax +41 44 634 43 13 michaela.krempl@zzm.uzh.ch www.zzm.uzh.ch/zahnaerzte/fortbildung.html 27. AUGUST 2015 | BASEL

Kinderzahnmedizin-Tag

Prof. Dr. Michael Bornstein WISKO Präsident

Ort: Basel, Universitätskliniken für Zahnmedizin Informationen: Klinik für Kieferorthopädie und Kinderzahnmedizin A. Todorovic, UZM Basel Tel. +41 61 267 26 41 Fax +41 61 267 26 41 kfo-kzm@unibas.ch https://zahnkliniken.unibas.ch/fortbildung/

Dr. Bruno Schmid Präsident

24.–25. SEPTEMBER 2015 | BASEL

45. Jahrestagung SSP

ORT

Thema: Parodontologie interdisziplinär Ort: Congress Center, Basel Anmeldung: Kongressadministration L&H AG Tel. +41 79 438 40 40 Fax +41 31 312 43 14 ssp@kongressadministration.ch www.kongressadministration.ch www.parodontologie.ch

the swiss tech convention center, Lausanne www.tstcc.ch DATUM

7. November 2015 ANMELDUNG UND WEITERE INFORMATIONEN

Geschäftsstelle SGI SSIO Veronika Thalmann, 3011 Bern veronika.thalmann@sgi-ssio.ch www.sgi-ssio.ch

30. OKTOBER 2015 | BERN

Neue Aspekte der konservierenden Zahnmedizin 2015

Panoramaschichtaufnahme Fernröntgen Volumentomographie Vom Spezialisten

Veraviewepocs 3D

Jordi_101x101_Layout 1 03.06.14 09:18 Seite 1

Thema: Ein Potpourri der Behandlungskonzepte Kursleitung: Prof. Adrian Lussi und Dr. Markus Schaffner, zmk bern Ort: Auditorium Ettore Rossi, Inselspital Bern Organisation: zmk bern, Daniela Zeisiger, Bern Tel. +41 31 632 25 70 | Fax +41 31 632 98 75 daniela.zeisiger@zmk.unibe.ch www.zmk.unibe.ch

„ZZM- update“ 22. August 2015 Das Zentrum für Zahnmedizin hat viele Gesichter und Facetten. Unter dem Titel „ZZM update“ laden die Kliniken und das Institut für Orale Biologie des Zentrum für Zahnmedizin, Universität Zürich, zur Tagung ein. Unsere Expertinnen und Experten bieten im Rahmen von Kurzvorträgen, praxisbezogen Einblick in aktuelle Forschungstätigkeiten und in aktuelle klinische Konzepte. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich an dieser vielseitigen Veranstaltung umfassend zu informieren und mit Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch zu kommen. Im Anschluss an das Vortragsprogramm findet vor Ort ein Barbecue statt, zu dem wir Sie herzlich einladen. „ ZZM update“ – Ein Tag der Fortbildung und des Austauschs Mit der Veranstaltung„ ZZM update“ präsentiert das Zentrum für Zahnmedizin einen aktuellen Themenquerschnitt durch die Fachbereiche seiner fünf Kliniken und des Instituts für Orale Biologie. Konzipiert ist der Anlass für in der Praxis tätige Zahnärzte aus der Schweiz und dem nahen Ausland und für Assistenzzahnärzte aus Privatpraxen und Universitäten. Lassen Sie sich diese vielseitige Veranstaltung nicht entgehen. Die Mitglieder der Fortbildungskommission freuen sich über Ihre Teilnahme. PD Dr. Daniel Thoma, Leiter Fortbildungskommission REFERENTEN UND REDNER

· Prof. Dr. Thomas Attin · PD Dr. Daniel Thoma · Dr. Juliane Erb · Dr. Christine Staudt · Dr. Lucia Jimenez-Rojo · Dr. Thomas Thurnheer · Dr. Dan-K. Rechenberg · PD Dr. Dr. Bernd Stadlinger · PD Dr. Dr. Harald Essig · Dr. Dr. Thomas Gander · Prof. Dr. Ina Nitschke, MPH · Prof. Dr. Luigi M. Gallo · Dr. Sven Mühlemann · Prof. Dr. Christoph Hämmerle ORT

Häldeliweg 2, Zürich, Nähe ZZM DATUM

Samstag, 22. August 2015 ZEIT

30.-31. OKTOBER 2015 | BASEL

9.00 bis 16.15 Uhr

Thema: Neue Materialien in der Rekonstruktiven Zahnmedizin Ort: Congress Center Basel Anmeldung: Veronika Thalmann, Verbands- & Kongress-Management Tel: +41 31 382 20 00 info@veronikathalmann.ch www.veronikathalmann.ch www.ssrd.ch www.swissdentalforum.ch

ORGANISATION

Jahrestagung SSRD

7. NOVEMBER 2015 | LAUSANNE

Universität Zürich Fortbildungssekretariat Michaela Krempl Zentrum für Zahnmedizin, CH-8032 Zürich Tel. +41 44 634 39 75 Fax +41 44 634 43 13 michaela.krempl@zzm.uzh.ch www.zzm.uzh.ch/zahnaerzte/fortbildung.html

Jahrestagung SGI/SSIO Jahrestagung

Jordi Röntgentechnik AG Dammstrasse 70 CH-4142 Münchenstein Tel. +41 (0)61 417 93 93 Fax +41 (0)61 417 93 94

Nr. 4/2015 · 3. Jahrgang

www.rxtech.ch

Implantologie 2020: im Spannungsfeld zwischen hightech und sozialer Zahnmedizin Ort: The Swiss Tech Convention Center, Lausanne Anmeldung: SGI/SSIO, Veronika Thalmann Tel. +41 31 382 20 10 info@sgi-ssio.ch | www.sgi-ssio.ch

www.zz-s.ch


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Veranstaltungskalender 5.-7. NOVEMBER 2015 | INTERLAKEN

SGK/SSODF Jahrestagung

Eingangsreferat mit Alt Bundesrat Adolf Ogi Ort: Congress Centre Kursaal Interlaken Organisation: Veronika Thalmann, Verbands- & Kongress-Management Tel: +41 31 382 20 00 info@veronikathalmann.ch www.veronikathalmann.ch www.swissortho.ch

Zahn Zeitung Schweiz E-Paper: www.zz-s.ch

13.-14. NOVEMBER 2015 | ST. GALLEN

40. Jahreskongress Swiss Dental Hygienists

Ort: OLMA-Hallen, St. Gallen Anmeldung und Organisation: Swiss Dental Hygienits, Sursee Tel. +41 41 926 07 90 | Fax: +41 41 926 07 99 info@entalhygienists.ch www.dentalhygienists.ch 20. NOVEMBER 2015 | BERN

Synoptische Parodontalbehandlung

International

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Thema: Das Berner Konzept Ort: zmk bern, André Schroeder Auditorium, Bern Anmeldung: CCDE, Frau Nagel-Tavani, CH-3011 Bern Tel. +41 31 312 43 12 | Fax +41 31 312 43 14 info@ccde.ch www.ccde.ch

18.-19. SEPTEMBER 2015 | BERLIN (DE)

20.-21. NOVEMBER 2015 | OLTEN

EAO Annual Scientific Congress

SVDA Kongress 2015 Ort: Hotel Arte, Olten www.svda.ch

02.06.15 15:39

DIKON 2015 - 3. DENTSPLY IMPLANTS KONGRESS Richtig entscheiden – Patienten begeistern Ort: andel's Hotel, DE-Berlin Information: www.dentsplyimplants.de/de-de/Fortbildung/DIKON 24.-26. SEPTEMBER 2015 | STOCKHOLM (SE)

Organisation: EAO www.eao-congress.com

23.–24. OKTOBER 2015 | OSLO (NO)

Endo Inn

Kurse/Workshops 16. JUNI 2015 | ZÜRICH

Implantat Total 2015

Workshop-Symposium Ort: Zürich, Radisson Blu Zurich Airport Anmeldung: Fortbildung Zürichsee GmbH, Fabian Meier Tel.: +41 44 727 40 18 | Fax: +41 44 727 40 19 info@zfz.ch www.zfz.ch 17.-18. Juni 2015 | ZÜRICH

Schulzahnpflege-Instruktorin (SZPI)

Zweitägiger Einführungskurs Ort: ZZM, Plattenstrasse 11, Zürich Anmeldung: Universität Zürich, Fortbildungssekretariat Michaela Krempl, Zentrum für Zahnmedizin, CH-8032 Zürich Tel. +41 44 634 39 75 Fax +41 44 634 43 13 michaela.krempl@zzm.uzh.ch www.zzm.uzh.ch/zahnaerzte/fortbildung/kurskalender.html

2 Tages Endo-Intensivtraining in Kleingruppe Leitung: Prof. Dr. Gilberto Debelian Informationen und Anmeldung: FTC Sàrl, CH-1260 Nyon Tel. + 41 22 776 57 68 info@ftcdental.ch

Vorschau 2016 21.-23. APRIL 2016 | MONACO (MC)

5th International Osteology Symposium Anmeldung: Osteology Foundation, Luzern info@osteology.org www.osteology.org 22.-25. Juni 2016 | NEW YORK (USA)

Nobel Biocare Global Symposium

22. Juni, Deutschsprachiges Auftakt-Symposium Anmeldung: Nobel Biocare AG Tel: +41 43 211 42 58 fortbildungschweiz@nobelbiocare.com

13.-19. SEPTEMBER 2015 | LIPPERSWIL

5. Lipperswiler Intensiv-Wochenkurs

Zahnmedizin Essentials – für jung und alt! Leitung: Prof. Dr. Patrick R. Schmidlin, ZZM Zürich Ort: Golf Club, Lipperswil Anmeldung: Fortbildung Zürichsee GmbH, Fabian Meier Tel.: +41 44 727 40 18 | Fax: +41 44 727 40 19 info@zfz.ch www.zfz.ch 22. OKTOBER 2015 | BASEL

Hauttumoren des Gesichts

Die Verantwortung des Zahn-, HNO-Arztes und Ophtalmologen bei der Früherkennung Leitung: Prof. Dr. Dr. J. Th. Lamprecht, Klinik für Zahnärztliche Chirurgie, -Radiologie, Mund- und Kieferheilkunde Zeit: 15.15 - 19.30 Uhr Ort: Basel, Universitätskliniken für Zahnmedizin Anmeldung und Information: Lotus Treuhand AG, Reinach Tel. +41 61 567 47 47 Fax +41 61 567 47 48 info@lotus-treuhand.ch https://zahnkliniken.unibas.ch/fortbildung/

Hinweis: Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben im Veranstaltungskalender. Wir bitten unsere Leser um Verständnis.

Was uns wirklich gross macht: dass wir einfach sympathisch klein sind.

21. + 28. NOVEMBER 2015 | BERN

Praktische Endodontologie

Neueste Hilfsmittel in der Endodontologie - Step by Step angewendet Leitung: Dr. Béatrice Siegrist Guldener / Dr. Beat Suter Ort: Praxis Dr. Siegrist Guldener, Bern Teilnehmerzahl: max. 10 Teilnehmer Anmeldung: Dr. Beat Suter, Sekretariat, Bern Tel.: +41 382 22 33

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