Zahn Zeitung Schweiz | Ausgabe 8/2015

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Die Schweizer Zeitung für orale Medizin, Zahntechnik & Praxisteam. Nr. 8/2015 – 3. Jahrgang · Basel, 11. Dezember 2015 · Einzelpreis CHF 6.50 · Herausgeber & Verlag:

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100 Jahre SSO-Solothurn gefeiert Alles Gute Mit einer grandiosen Zirkus-Gala feierten 430 Gäste die SSO Solothurn.

für 2016!

SDH. Neben den Repräsentanten von Universitäten begrüsste Hirt auch Regierungsrat und Landammann Roland Heim, den Solothurner Stadtpräsidenten und Nationalrat Kurt Fluri, Ständerat Pirmin Bischof und Nationalrat Philipp Hadorn. Und er dankte den Sponsoren für ihre grosszügige Unterstützung. Ein grosses Dankschön ging auch an die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Jubiläum“ die in vielen Stunden das Fest und vor allem auch die Jubiläumsbroschüre vorbereitet hatten.

Ein Fest mit all jenen Menschen zu feiern, die sich im Kanton Solothurn mit Zahnmedizin im engeren und weiteren Sinne beschäftigen – dies war das Anliegen der SSO Solothurn, wie Präsident Dr. Hans Peter Hirt vor 430 geladenen Gästen im Zirkus Monti erläuterte: „Wir möchten mit dieser Gala zeigen, dass der Zahnarzt nicht ein Einzelkämpfer ist in seiner Praxis. Zu einer guten zahnmedizinischen Versorgung gehört ein ganzes Team!“

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Editorial

Titelspots Zahnzeitung_2015_Alles Gute im 2016.indd12.11.2015 1

Allegria

Dies unterstrichen die zahlreichen Praxisinhaber der SSO-Solothurn, die mit ihren Dentalhygienikerinnen, Prophylaxe- und Dentalassistentinnen gekommen waren. Hirt freute sich, dass 85 Prozent der aktiven Mitglieder 10:22:17persönlich anwesend waren – ein „Zeichen freundschaftlicher Kollegialität“.

Zahlreiche Ehrengäste

Drückt mehr aus als Freude oder Heiterkeit, es impliziert auch Dankbarkeit. Freude über das, was wir geleistet haben, was uns gelungen ist. Dankbarkeit ist ein Gefühl, das wir am Anfang oder am Ende eines Tages empfinden - uns selbst gegenüber. Dankbarkeit spüren wir auch, wenn etwas schiefgelaufen ist und wir die Aufgabe gelöst haben. Diese Dankbarkeit sagt uns, dass es sich trotz aller Rückschläge lohnt zu leben.

Die SSO-Schweiz war mit Präsident Dr. Beat Wäckerle und Sekretär Si-

Dr. Hans Peter Hirt, Präsident SSOSolothurn, begrüsste die Gäste zur Jubiläums-Gala im Circus Monti.

mon F. Gassmann, lic. iur., vertreten. Die Repräsentanten der benachbarten SSO-Sektionen waren auch anwesend, dazu die Berufsverbände. So kam auch Cornelia Jäggi, Zentralpräsidentin der

SSRD-Jahrestagung mit Swiss Dental Forum in Basel.

» Seite 9–10

Der digitale Zug ist nicht zu stoppen Kurs am ZZM Zürich mit Prof. Dr. Dr. Albert Mehl.

Informative Jubiläums-Broschüre Jeder Gast fand auf seinem Platz die reich bebilderte und sorgfältig editierte Jubiläumsbroschüre. Es lohnt sich darin zu blättern und zu staunen: Kostete 1915, im Gründungsjahr der Gesellschaft, damals noch ZSGO, eine Zahnextraktion ein Franken, mit Anästhesie zwei Franken. Kein Wunder, versammelten sich im » Seite 2

» Seite 14

Posibilities and Limits 40 Jahre Swiss Dental Hygienists, Jahrestagung in St. Gallen.

Blick auf die Implantologie von morgen Implantologie 2020: Im Spannungsfeld zwischen Hightech und sozialer Zahnmedizin.

Jemandem dankbar sein für eine Hilfe, Gunsterweisung oder liebevolle Zuwendung, löst nicht die gleichen Emotionen aus. Diese Dankbarkeit seinen Mitmenschen gegenüber, geht leider heute oft verloren. An ihre Stelle tritt die „Superbia“ der Stolz. Was heute mit Arroganz oder Anmassung umschrieben wird. Selbstvergottung zerstört den Einzelnen und endet böse für die Mitmenschen, wie wir aktuell erleben müssen. Mitleidlos rücksichtsloser Egoismus endet im Unglück und Hass. Leider erleben wir das in der Politik, in der Wirtschaft und im gesellschaftlichen Alltag. Schon Augustinus bezeichnete den Hochmut als das verwerflichste Laster. Bald feiern wir Weihnachten. Bei aller Allegria und Dankbarkeit, sollten wir auch an jene Menschen denken, die wenig Grund zur Freude haben aber sicher dankbar sind, dass sie ihr Leben retten konnten. In Paris und anderswo.

Zahnärzte & Zahntechniker in der digitalen Welt

» Seite 25–28

Der grosse Traumatag in Basel Fakten auf den Punkt gebracht, erstklassige Fortbildung der Universität Basel.

» Seite 34–35

Beilagenhinweis

Im SwissTech Convention Center auf dem Campus der EPFL, Lausanne, hielt SGI ihre Jahrestagung ab. Ein Kongresszentrum nach den Wünschen der Besucher. Modernste Technik, Hotel und Restaurants, Metro direkt vor dem Eingang. » seiten 2–4

Diese Ausgabe der Zahn Zeitung Schweiz enthält Beilagen der Firmen Hu-Friedy Mfg. Co., W&H CH-AG und Zahngipfel Allgäu. Wir bitten um freund­liche Beachtung.

Friedvolle Weihnachten und ein freudvolles Neues Jahr.

Jetzt wird’s bunt! Ihr Johannes Eschmann Chefredaktor

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Kongress Blick auf die Implantologie von morgen

Wie war Ihr Jahr? darüber, das In-Frage-Stellen des Bestehenden zu neuen unerwarteten Lösungen führen? Da wäre zum Beispiel das zahnmedizinische Angebot. Entspricht es noch den Bedürfnissen und Wünschen der Patienten, oder gibt es innovative Ideen, die Ihrer Zahnarztpraxis eine Alleinstellung verschaffen? Da wäre zum Beispiel das Personal. Sind Ihre Mitarbeitenden voll motiviert und fachlich auf dem Bild: © shutterstock.com/Jamesbin

Wenn das Jahr zu Ende geht, neigen Unternehmerinnen und Unternehmer dazu, Rückschau zu halten. Daran ist nichts falsch. Der kritische Blick zurück bietet die Chance, Schwachstellen zu erkennen, aus Fehlern zu lernen und Verbesserungspotenzial zu identifizieren. Allerdings gilt es, den Nutzen der Rückschau zu relativieren. Denn das wirtschaftliche Umfeld, in dem wir uns bewegen, verändert sich schneller als uns mitunter lieb ist.

Implantologie 2020: Im Spannungsfeld zwischen Hightech und sozialer Zahnmedizin.

Während wir noch über Vergangenes nachdenken, hat die Zukunft schon längst begonnen. So sind die Learnings, die wir aus dem Geschehen in der Vergangenheit ziehen, für die Bewältigung kommender Herausforderungen im besten Fall bedingt brauchbar. Wer vorwärts kommen will, muss nach vorne schauen. Und antizipieren, wie sich der Markt entwickelt und wie die Unternehmung für das, was auf sie zukommt, fit gemacht werden kann. In der Tat ist der Markt der Zahnmedizin in der Schweiz kein Ponyhof. Wenn Sie Ihre Zahnarztpraxis in einer Stadt oder in der Agglomeration betreiben, dürften Sie längst festgestellt haben, dass die zahnmedizinische Überversorgung in Ihrem Umfeld den Konkurrenzdruck massiv verschärft hat. Doch auch in ländlichen Gebieten weht für Zahnarztpraxen ein frostigerer Wind als auch schon. Die Schweiz ist klein, die Grenzen sind nah und Herr und Frau Schweizer der Schnäppchenjägerei nicht a priori abgeneigt. Kommt hinzu, dass die diversen gefühlten und echten Krisen, die uns zurzeit auf Trab halten, zu einer allgemeinen Verunsicherung geführt haben. Und Verunsicherung ist bekanntlich nicht gut fürs Geschäft. Das betrifft auch den Markt der Zahnmedizin. Das Gebot der Stunde heisst vorwärts schauen und handeln. Das will nicht heissen, dass Sie die Zahnarztpraxis gleich neu erfinden müssen, obwohl das durchaus eine unternehmerische Ambition sein kann. Aber vielleicht definieren Sie einige Handlungsfelder, in denen Sie sich im kommenden Jahr bewegen wollen. Da wäre zum Beispiel das Hinterfragen von vorgefertigten Meinungen und Überzeugungen. Sind diese wirklich in Stein gemeisselt? Oder kann das Nachdenken

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neusten Stand? Tun sie wirklich das, wofür die bezahlt werden und für die Patienten Mehrwert erzeugt? Da wäre zum Beispiel das Klima in Ihrer Zahnarztpraxis. Gibt es einen guten Geist, der im Unternehmen herrscht und der jeder Patientin und jedem Patienten das Gefühl gibt, dass das ganze Praxisteam einzig und allein für sie, respektive ihn da ist? Da wäre zum Beispiel das Thema Kommunikation. Pflegen Sie in Ihrer Zahnarztpraxis eine Kommunikationskultur, die diesen Namen verdient, oder herrscht ein rüder Ton, der im Team Unfrieden stiftet und Patienten vergrault? Da wäre zum Beispiel das operative Geschäft. Ist Ihre Zahnarztpraxis digital von A bis Z vernetzt oder geistern noch Überbleibsel aus vergangenen analogen Zeiten herum? Da wäre zum Beispiel die Frage von Partnerschaften. Wollen Sie wirklich alles selber machen? Oder wäre das konsequente Outsourcing von fachfremden Tätigkeiten wie das Kreditmanagement eine strategisch vernünftige Option?

Das SwissTech Convention Center in Lausanne war am 7. November 2015 Austragungsort der SGI Jahresversammlung. Im modernen Kongresszentrum neben der Universität Lausanne präsentierten sieben Redner und Rednerinnen aus dem Inund Ausland die neusten Facts zum Stand der digitalen Zahnmedizin und thematisierten gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte der Implantologie. Die Programme und Themengebiete der Implantatkongresse und -Weiterbildungsveranstaltungen der vergangen Jahre fokussierten meist auf die neusten Entwicklungen der Knochenersatzmaterialen oder Membranen, auf die besten Augmentationsverfahren oder die aktuellsten Daten zu Kurzimplantaten. Leider oft etwas repetitiv. Doch nicht so an der diesjährigen SGI-Tagung. Die Kongressverantwortlichen stellten ein abwechslungsreiches Programm zusammen, welches die sozio-ökonomische Aspekte und die Weiterentwicklung der digitalen Zahnmedizin im Mittelpunkt hatte. Die Vortragenden zeigten in ihren kurzweiligen Prä-

Fortsetzung von Seite 1 Herbst 1915, der 1. Weltkrieg tobte gerade mal ein Jahr, fünf Zahnärzte im Solothurner Steingrubenquartier. Sie berieten darüber, wie sich in dieser schwierigen Zeit, das kümmerliche Auskommen als Zahnarzt sowie der Ruf des Berufsstandes verbessert werden könnte. Man hätte meinen müssen, es wären goldene Zeiten, denn die damals 120 000 Einwohner des Kantons wurden von 10 Zahnärzten betreut. Doch die Konkurrenz von

Die 430 Gäste wurden mit einem Apéro unter der Zirkuskuppel empfangen.

Die Jahrestagung wurde von Dr. Bruno Schmid, Präsident der SGI, und Prof. Dr. Michael Bornstein, Präsident der Weiterbildungskommission SGI, eröffnet. Durch das Vortragsprogramm führten Dr. Christian Mörgeli, Vorstandsmitglied und Dr. Carlo Metzler, Sekretär. Prof. Dr. Martin Schimmel, zmk bern, zeigte zu Beginn der Tagung die Möglichkeiten und Grenzen für Implantatbehandlungen bei ganz alten Patienten. Zuerst legte er den prothetischen Versorgungsgrad der Bevölkerung mit aktuellen demographischen Daten aus Deutschland dar: 80% der teilbezahnten Patienten sind heute noch mit abnehmbaren Prothesen versorgt, 9% mit festsitzenden Brücken und nur gerade 1% mit Implantaten. Zudem würden die Implantatversorgungen in allen Altersgruppen ausser bei den 60-65

Zahntechnikern und Zahnärzten aus dem Ausland ohne entsprechendes Diplom machte den Zahnärzten zu schaffen.

Zuckerwatte und Zahnbürste In verschiedenen Talkeinlagen gelang es Fernseh-Wetterfee Sandra Boner als Moderatorin, den prominenten Gästen Bekenntnisse zur Zahnmedizin, zum Verhältnis zu „ihrem“ Zahnarzt und zum persönlichen Umgang

SSO Präsident Dr. Beat Wäckerle stellte sich den Fragen von Sandra Boner.

Marketing Daniela Uhl/Caroline Johnson Herausgeber swissprofessionalmedia AG Grosspeterstrasse 23 Postfach | 4002 Basel Tel. +41 58 958 96 96 Fax +41 58 958 96 90 info@s-p-m.ch www.swissprofessionalmedia.ch Geschäftsführer Oliver Kramer | oliver.kramer@s-p-m.ch

Thomas Kast Geschäftsführer der Zahnärztekasse AG Tel. +41 43 477 66 66 kast@zakag.ch www.zakag.ch

Wo liegen die Grenzen? SGI-Präsident Dr. Bruno Schmid, Belp, begrüsste die Besucher zur Jahrestagung „Implantologie 2020“ im SwisstTech Convention Center in Lausanne.

WISKO Präsident Prof. Dr. Michael Bornstein betonte in seiner Begrüssung das Spannungsfeld zwischen Hightech und sozialer Zahnmedizin.

Jährigen rückläufig sein. In Zukunft könnten die Implantationen bei der sehr alten Bevölkerungsgruppe aber wieder zunehmen, da diese Patienten immer fitter und immer länger gut behandelbar seien.

mit der Mundhygiene zu entlocken. Dabei zeigte sich, dass sich die anwesenden Solothurner Politiker für die Pflege ihrer Zähne nur durchschnittliche Noten gaben. Sandra Boner verabschiedete sie mit Zuckerwatte und einer grossen Zahnbürste aus der Manege.

Tourbillon – im Circus Monti Doch dann hiess es Manege frei für das Zirkusprogramm, während und nach dem Galadiner. » Seite 3

Zirzensische Darbietungen höchster Güte boten die Artisten mit „Tourbillon“.

Impressum

Wie soll das kommende Jahr werden? Sie haben es (weitgehend!) in der Hand.

Autor

sentationen die vielen Berührungspunkte dieser Teilgebiete und die Chance für die soziale Zahnmedizin, sollte in Zukunft eine Kostenreduktion durch die Weiterentwicklung der digitalen Arbeitsprozesse erreicht werden können.

Verlagsleitung Dr. Theo Constanda | theo.constanda@s-p-m.ch Anzeigenadministration Patrica Keller Vertriebsleitung Carolyn Kretzschmar

Redaktion & Anzeigen Eschmann Medien AG Vogelsbergstrasse 13a CH-9240 Uzwil Tel. +41 71 951 99 04 kontakt@em-verlag.ch | www.em-verlag.ch Chefredaktion Johannes Eschmann | je@em-verlag.ch Anzeigenverkauf/Koordination Susanne Eschmann | se@em-verlag.ch Jahresabonnement CHF 68.– inkl. MwSt. und Versandkosten Layout & Satz pixelversteher UG | www.pixelversteher.de Freie Mitarbeit Dr. med. dent. Lothar Frank Dr. med. dent. SSO Bendicht Scheidegger Dr. med. dent. Silvio Schütz

Urheber und Verlagsrecht © 2014 swissprofessionalmedia AG, Basel Die Zeitung und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Nachdrucke oder Vervielfältigungen in analogen oder digitalen Medien, auch auszugsweise, sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags erlaubt. Die wiedergegebene Meinung deckt sich nicht in jedem Fall mit der Meinung des Herausgebers. Alle Angaben erfolgen ohne jede Verpflichtung und Gewähr für ihre Richtigkeit. Für Angaben zu Diagnosen und Therapien übernimmt der Herausgeber keine Garantie oder Haftung. Geschützte Warenzeichen werden nicht in jedem Fall kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann nicht geschlossen werden, dass es sich um ein nicht geschütztes Produkt handelt. Mit der Einsendung eines Manuskriptes erklärt sich der Urheber/Autor damit einverstanden, dass der entsprechende Beitrag elektronisch gespeichert oder zur Herstellung von Sonderdrucken verwendet wird. Gerichtsstand und Erfüllungsort: Basel ISSN 2296-2972

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Kongress Martin Schimmel zeigte Resultate einer Studie, die den grossen Benefit einer Unterkiefer-Prothese auf zwei Implantaten gegenüber einer Unterkiefer-Totalprothese belegten. Diese Chancen sollten erkannt werden, die Risiken aber ebenso. Die Frage, bis wann es überhaupt sinnvoll sei, eine Versorgung mit Implantaten durchzuführen, sei eben nicht immer einfach zu beantworten. Das Alter stelle sicherlich keine Grenze für Implantattherapien dar, wohl aber der Grad der Pflegebedürftigkeit eines Patienten. Für uns Zahnmediziner sei das Erkennen einer solchen Grenze leider oft sehr schwierig, da wir die Patienten ja nicht systematisch auf die kognitiven Fähigkeiten und den Pflegebedarf screenen könnten. Der Patient sollte aber zumindest ausführlich über den Eingriff und die prothetische Versorgungsart informiert werden können, er müsse urteilsfähig sein und seine Einwilligung geben können.

Würde eine Implantatversorgung absehbar werden, sollte diese, wenn immer möglich, vor der Pflegebedürftigkeit durchgeführt werden. Bei abnehmender Selbständigkeit der Patienten könnten die Implantate nämlich mehr Schaden als Nutzen bringen. In Fällen, in denen die Schäden schliesslich überwiegen, dürfe man sich vor einem Zurückrudern nicht scheuen: Ein prophylaktisches Explantieren oder ein Schlafenlegen der Implantate sollte dann in Erwägung gezogen werden.

Weniger invasiv mit digitalem Workflow

Auf eine schonende Chirurgie und kurze Behandlungszeiten sei gerade bei älteren Leuten mit chronischen Erkrankungen zu achten. Mit der steten Weiterentwicklung der digitalen Zahnmedizin käme man dem sicherlich entgegen, da zum Beispiel weniger invasiv implantiert werden könne. Dr. Thomas Fortin, Universität Lyon, war als Zahnarzt und Ingenieur genau der richtige Mann, die digitalen Arbeitsabläufe und die damit verbundenen Vorteile für die Patien-

ten aufzuzeigen. Er zeigte, welche Aufnahmeverfahren für einen digitalen Workflow nötig sind (vom DVT bis hin zum Intraoralscanner) und erklärte Schritt für Schritt den Ablauf einer schablonengeführten Implantation. Zuerst werde die finale Prothetik geplant, danach am Computer die richtige Implantatposition bezüglich Knochen und der später gewünschten Rekonstruktion festgelegt. Mit der schablonengeführten Vorgehensweise sei in entsprechenden Fällen sogar eine flapless-Implantation möglich, was die Morbidität deutlich

verringern würde. Generell sei mit der Digitalisierung eine Reduktion der chirurgischen und prothetischen Interventionen zu erreichen, was in Zukunft auch zu einer Kostenabnahme führen sollte. Zurzeit seien die Kosten und Geräteanforderungen für den digitalen Workflow aber noch höher als diejenigen für das konventionelle Vorgehen.

Wann abnehmbar, wann festsitzend? Dieser immer wiederkehrenden Frage widmete sich Prof. Dr. Nicola Zitz-

Angesichts der Tatsache, dass kurz danach die „Dreiertagung“ DGI/ÖGI/SGI in Wien stattfand, kamen weniger Besucher als sonst zur SGI-Jahrestagung.

Fortsetzung von Seite 2 Tourbillon: Junge Artistinnen und Artisten des Zirkus Monti, entführten die Gäste in eine surreale Welt. Das war Unterhaltung im besten Sinne des Wortes. Der Schlussapplaus, in den auch Hans-Peter Hirt mit einbezogen wurde, bewies, es hat allen riesig gefallen. Ein toller Abend, an den sich die Gäste noch lange erinnern werden. Text und Fotos: Johannes Eschmann

Dr. Petra Maurer-Lubinc kam mit ihrem Praxisteam zur Jubiläüums-Gala.

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Spitzen der Politik aus dem Kanton (v.l.): Nationalrat Philipp Hadorn, Landamman Roland Heim, (Finanzdepartement), Kurt Flury, Nationalrat und Stadtamann von Solothurn und Ständerat Pirmin Bischof.

Dr. Hans Peter Hirt hat sich die Blumen verdient. Ein grossartiges Jubiläum mit einem fulminanten Abschluss-Gala.

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Prof. Dr. Martin Schimmel, zmk bern, zeigte die Grenzen der Implantologie im Alter.

Kongress

Prof. Dr. Urs Brägger, zmk bern, behandelte ökonomische Aspekte der Implantologie.

Prof. Dr. Nicola U. Zitzmann, UZM Basel, wann abnehmbar, wann festsitzend?

Dr. Carlo Metzler moderierte den Nachmittag.

mann, UZM Basel. Sie zeigte übersichtlich verschiedene Konzepte und Vorgehensweisen und betonte klar, dass beide Versorgungsarten ihre Indikationsbereiche hätten. Für den Entscheid, ob fest oder abnehmbar, sei zuerst einmal auf den Wunsch des Patienten zu hören. Sollte im Unterkiefer lediglich eine Totalprothese stabilisiert und deren Halt verbessert werden, könne dies mit zwei oder vier Implantaten bewerkstelligt werden. Wünsche der Patient aber mehr Kaukomfort, brauche es mindestens 4 Implantate, die entweder mit einem Steg und einer Overdenture oder aber auch mit einer festsitzenden Arbeite versorgt werden könnten. Für letzteres sollten wenn immer möglich 5 oder 6 Implantate gesetzt werden. Im Oberkiefer sieht es etwas komplexer aus. Grundsätzlich gelte für beide Kiefer, dass die periimplantäre Schleimhaut sowie das Profil mit einer festsitzenden Arbeit nur bedingt mitgestaltet werden könnten. Unter Umständen könne nur mit einem Lippenschild der Prothese das Weichgewebe der Oberlippe adäquat rehabilitiert werden. Die Länge der Oberlippe sollte immer ausgemessen werden, um die ideale Position der Inzisalkanten der Oberkieferfront und damit der gesamten Okklusionsebene zu bestimmen. Bei einer grossen Distanz zwischen der Inzisalkante und der prospektiven Lage der Implantatschulter sollte dann eher eine Overdenture geplant werden, bei einer kleinen Distanz eher feste Kronen. Für eine Overdenture im Oberkiefer sollten mindestens vier Implantate gesetzt werden, für eine feste Rekonstruk-

tion mindestens 5, besser 6 Implantate. Welches sind die am besten geeigneten Retentionselemente bei Overdentures? Auch für diese Frage hatte Nicola Zitzmann die richtigen Rezepte dabei: Kugeln als Retentionselemente seien einfach, kostengünstig und gut zu reinigen, aber weniger geeignet für Implantate mit divergierenden Achsen. Für den klassischen Rundsteg hingegen würden divergierende Implantate kein Hindernis darstellen. Weiter biete ein Steg auch nach langer Zeit eine sehr gute Retention, wohl aber ist er schwieriger zu reinigen. Zwischen diesen beiden Retentionselementen würden bezüglich Komfort, Stabilität und Reinigbarkeit Magnete und Locatoren liegen.

Pascal Bonnet, Dentsply Implants unterhält sich mit Dr. Patrick Gugerli.

Am Stand von Karr Dental: Dr. Stefan Hicklin, Grégory Debs, ZTM Vincent Fehmer und Daniel Gander.

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Was wünschen sich unsere Patienten? Die nachfolgende Referentin, Prof. Dr. Jocelyne Feine, Montreal, legte den Fokus noch etwas mehr auf die Sicht der Patienten. Sie zeigte mit Videosequenzen Personen, die über ihre Erfahrungen mit den eigenen prothetischen Versorgungen berichteten. Die Befragten waren sich einig: Die Zufriedenheit, die Kaufähigkeit und der Kaukomfort sei vor allem im Unterkiefer mit einer Overdenture auf Implantaten deutlich besser als mit einer Totalprothese. Unter Umständen könne sogar mit nur einem Implantat in der Front der Halt einer Prothese verbessert und die Kaufähigkeit deutlich gesteigert werden. Dies sei jedoch nicht evidenzbasiert, ebenso wenig wie das Verwenden von Minimplantaten, die zum Beispiel bei sehr gebrechlichen Patienten mit minimem Knochenangebot verwendet werden

Dr. Dr. Christoph Reinschmidt, Straumann und Dr. Werner Häfliger, Genf.

Dr. Andreas Grimm, Dr. Nadja Nänni, ZTM Daniel Pally, Dr. Tanaka Kenko, ITI Scolar am CUMD und ZTM Ryoji Sasaki.

Dr. Christian Mörgeli, Zürich, moderierte die Vorträge des Vormittags.

ZTM Vincent Fehmer, Genf, präsentierte die CAD/CAM-Krone auf Titanklebebasis.

Dr. Thomas Fortin, Universität Lyon, Prof. Dr. Jocelyne Feine, CA-Montreal, Was Digitaler Workflow - schneller und weniger wünschen sich unsere Patienten? Patieninvasiv implantieren? tenwunsch = Behandlung = Zufriedenheit?

Dr. Jean-Pierre Carrel, CUMD Genf, thematisierte Implantate und Sozialversicherung.

ästhetischen Vorteilen von Keramik kombiniert würden, hätten in der Literatur bisher sehr gute Resultate gezeigt. Vincent Fehmer betonte aber, dass die Datenlage bisher noch sehr dünn sei und dass man zurzeit lediglich wisse, dass man noch nichts weiss. Mit den heutigen CAD/CAM Systemen sei es vorerst nur möglich, Einzelzahnrekonstruktionen anzufertigen. Aber immerhin gäbe es mit den monolithischen Keramikblöcken, aus denen die Werkstücke gefräst werden, keine Chippings und Keramikfrakturen mehr. Bei den verblendeten Zirkonabutments sei gerade diese hohe Anfälligkeit auf Chippings ein Hauptproblem gewesen. Doch eben, vieles ist noch neu, Langzeiterfahrungen und -resultate müssten zuerst abgewartet werden.

SGI Research Award

Dr. Stefan Hicklin, CUMD Genf, Rang 2, Dr. Nadja Nänni, ZZM Zürich, 1. Rang, Osvaldo Moráguez, CUMD Genf ebenfalls 2. Rang und Prof. Dr. Michael Bornstein.

könnten, um die Morbidität möglichst tief zu halten. Wie Prof. Zitzmann zuvor resümierte sie: Gemäss Patientenbefragungen sei die höchste Steigerung an Zufriedenheit und Kaukomfort mit dem Schritt von der Totalprothese zur Overdenture auf 2 Implantaten zu erzielen. Von 2 zu 4 Implantaten sei natürlich nochmals eine Verbesserung zu erreichen, doch nicht mehr in dem Ausmass wie bei erstgenannter Behandlung. Last but not least hätte die Umstellung von einer Totalprothese auf eine Overdenture auf 2 Implantaten sich auch positiv auf das Sexualleben der befragten Patienten ausgewirkt.

Was darf es kosten? Um die ökonomischen Angelegenheiten kümmerte sich Prof. Dr. Urs Brägger, zmk bern. Die Kosten für prothetische Versorgungen könnten reduziert werden, wenn möglichst auf Implantate verzichtet oder deren Anzahl tief gehalten werde. Eine gute Prophylaxe und eine adäquate Nachsorge der eigenen Zähne seien immer günstiger als jedes Implantat. Urs Brägger knüpfte auch gleich an die Statements seiner beiden Vorrednerinnen an: Der Nutzwert für die Patienten, also die Fähigkeit die Nahrung zu zerkleinern, sei bei einer Overdenture auf 2 Implantaten sehr viel besser als bei einer Totalprothese und nur leicht schlechter als bei 4 Implantaten mit Prothese. Da letztere Versorgung aber am teuersten sei und eben nicht sehr viel mehr Komfort mit sich bringe, sei das beste Kosten-Nutzenverhältnis bei 2 Implantaten mit Overdenture zu finden. Kosteneinsparungen beim Material sollten vermieden werden. Der Berner Professor zeigte, dass günstigere Implantate höhere Verlustraten aufweisen als teurere, dass es mit kopierten, billigen

Abutments zu mehr Problemen kommt als mit Originalabutments und dass Geldeinsparungen bei den zahntechnischen Arbeiten mit Qualitätseinbussen einhergehen. Mit einer guten Behandlungsplanung und dem richtigen Einsatz der Mittel müssten die Kosten tief gehalten werden, nicht mit dem Material.

Wer zahlt was und wieviel? Dr. Jean-Pierre Carrel, CUMD Genf, stellte übersichtlich dar, welche Implantattherapien von den Sozialversicherungen übernommen werden und welche nicht. Bewilligt werden Therapien streng nach dem Prinzip: „wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich.“ Für Teilbezahnte hiesse das, dass selten Implantate bewilligt würden, sondern vornehmlich Teilprothesen. Für Zahnlose kämen Totalprothesen, im Unterkiefer zur Haltverbesserung auch 2 Implantate mit Overdenture in Frage. Die Politik stehe aber noch vor vielen ungelösten Fragen was die Sozialversicherung und deren Finanzierung betreffe. Immer mehr Leute würden von einer Sozialversicherung unterstützt, während gleichzeitig die Kosten für einzelne Behandlungen stiegen. Dr. Carrel fragte sich, ob vielleicht mit der Weiterentwicklung der CAD/CAM-Systeme diesem Trend entgegen gewirkt und Implantatversorgungen in Zukunft günstiger angeboten werden könnten.

Kostenreduktion mit CAD/CAM-Versorgungen? Vincent Fehmer, ZTM an den CUMD Genf, versuchte mit seinem Referat eine Antwort darauf zu geben. Er stellte die heutigen Möglichkeiten und Grenzen von CAD/CAM-Implantatkronen auf Titanklebebasis vor. Diese Hybridabutments, in denen die guten Materialeigenschaften von Titan mit den

Prof. Dr. Michael Bornstein moderierte den Research Award und stellte die Teilnehmenden und ihre wissenschaftlich hochwertigen und fundierten Studien vor. Dr. Stefan Hicklin, CUMD Genf, berichtete von seiner Untersuchung über die Frühbelastung von Titanimplantaten nach bereits 21 Tagen. Er konnte vielversprechende Resultate präsentieren und wagte die Prognose, dass es in Zukunft möglich sein könnte, unmittelbar nach Setzen des Implantates einen digitalen Abdruck zu nehmen und vier Wochen später direkt die definitive Krone einzusetzen. Von der Jury etwas besser bewertet wurde die Präsentation von Dr. Osvaldo Moráguez, ebenfalls CUMD Genf, der seine Studie über die Versorgung von 2 durchmesserreduzierten Implantaten an Stelle der oberen 2er mit einer viergliedrigen Frontbrücke vorstellte. Er konnte dieses Verfahren sowohl für zementierte als auch für verschraubte Arbeiten mit hoher Erfolgsrate und guter Voraussagbarkeit belegen. Die Siegerin des Research Awards 2015 war Dr. Nadja Nänni, ZZM Zürich. Sie zeigte ihre Resultate des Vergleiches zwischen resorbierbaren und nicht resorbierbaren Membranen bezüglich der Veränderung des augmentierten Volumens. Signifikant war die Abnahme der Dicke des Volumens bei Verwendung einer resorbierbaren Membran. Die vertikale Höhe des Augmentats könne hingegen mit beiden Membrantypen zu 85 % bis 90 % gehalten werden. Fotos: Johannes Eschmann Autor

Dr. med. dent. Silvio Schütz Fachzahnarzt für Oralchirurgie zumstein dental clinic CH-6000 Luzern Tel. +41 41 249 30 50 info@zumstein-dental-clinic.ch www.zumstein-dental-clinic.ch

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Kongress Neue Aspekte der konservierenden Zahnmedizin 2015 Ein Potpourri der Behandlungskonzepte – ein Symposium für das ganze Praxisteam. Der traditionelle Fortbildungskurs „Neue Aspekte der konservierenden Zahnmedizin“ fand am 30. Oktober 2015 wieder am Inselspital in Bern statt. Dazu kamen über 400 Teilnehmer ins Auditorium Rossi. Thema dieses Jahres waren neue Behandlungskonzepte in der konservierenden Zahnmedizin. Welches maschinelle Aufbereitungssystem ist heute angesagt in der Endodontologie? Darf der Patient nach einem Säureeinfluss die Zähne putzen oder muss er eine halbe Stunde warten? Welche wichtigen Details gibt es bei der Verwendung von „Bulk Fill“-Kompositen zu beachten? Wie kann ich als Zahnarzt schnell und einfach herausfinden, ob ich genug sehe?

Homogene Durchhärtung bei Kompositen entscheidend Der Tag eröffnete Prof. Dr. Reinhard Hickel, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Klinikum der Universität München. Er zeigte die Vor- und Nachteile verschiedener Materialien wie Amalgam, Komposit, Keramik und Gold auf. Die Lebensdauer einer Restauration wird durch den Patienten bzw. durch dessen Zahn und durch das verwendete Material bestimmt. Wichtige Faktoren seitens Patient sind das Kariesrisiko, die Mundhygiene und die Ernährung. Ebenso mögliche vorhandene Parafunktionen und Bruxismus. Bezüglich dem Material sind die Fraktur- und Abrasionsfestigkeit und der Randspalt wichtig. Der Randspalt ebnet den Weg zur Sekundärkaries. Wie wird die Qualität einer Kompositfüllung beeinflusst? Es sind dies die Art und Dauer der Ausbildung des Zahnarztes, dessen Fortbildung und Lehrkraft, die gesetzlichen Vorgaben der Kostenerstattung, die Material- und Instrumentenkosten, sowie die Assistenz. Der Zahnarzt hat nach wie vor einen entscheidenden Einfluss auf das längerfristige Resultat einer Restauration. Eine Kompositfüllung scheitert nicht selten an einer schlechten, ungenügenden Durchhärtung tiefer liegender Schichten. Durch eine Steigerung der Polymerisationszeit kann eine homogenere Durchhärtung und eine Reduktion der schlechter polymerisierten Areale in der Matrix erzielt werden. Eine Polymerisationslampe sollte bevorzugt eine Leistung von 1000-1500 mW/cm2 haben und die Belichtungszeit nicht kürzer als 10sec. sein. Starke Lampen (>2000 mW/cm2) können Hitzeschäden an der Schleimhaut und der Pulpa verursachen.

Motivation zur Reparaturfüllung

Prof. Dr. Adrian Lussi und Dr. Markus Schaffner, zmk bern, Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin organisierten das erfolgreiche Symposium.

in Zahnfrakturen und -rissen, sowie in der Bildung von Sekundärkaries. Und bei Kompositfüllungen und Keramikrestaurationen sind Füllungsfrakturen nachteilig. Damit eine Kompositfüllung Erfolg bringt, ist eine anatomische Gestaltung der Approximalkontakte und das Fehlen von okklusalen Kontakten auf den Randleisten im Seitenzahnbereich entscheidend. Bei Keramikinlays können okklusal belassene Schliffspuren Ausgangspunkt für Frakturen darstellen. Daher ist eine sorgfältige Politur der Keramik wichtig. Als Fazit wurde postuliert, dass Goldinlays die beste Lebensdauer haben und Vorteile bei Bruxern und bei subgingivalen Kavitäten liefern. Keramik hat die beste Langzeit-Ästhetik und zeigt bei Lithium(di)silikat-Keramiken eine höhere Belastbarkeit. Komposit ist am substanzschonendsten und preisgünstiger. Je jünger der Patient und je kleiner der Defekt, desto eher wird eine direkte Komposit-Restauration empfohlen. Wenn von Seiten des Patienten die Compliance nicht stimmt und ein hohes Kariesrisiko vorliegt, dann schneiden alle Materialien schlecht ab. Und schliesslich sollen wir uns Zahnärzte zu Reparaturfüllungen motivieren. Es ist nicht sinnvoll, bei Frakturen und Sekundärkaries immer die ganze Füllung auszubohren.

Argumentative Kompetenz gegen emotionale Toxikologie Prof. Dr. Gottfried Schmalz, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Universität DE-Regensburg und Gastprofessor an der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin der zmk bern, diskutierte in seinem Referat die allgemeinen und individuellen Risiken des Lebens in Bezug auf die Toxikologie zahnärztlicher Werkstoffe. Aus fast allen eingesetzten Materialien in der Zahnmedizin werden Substanzen freigesetzt, welche in das Gewebe entweichen. Der Patient ist hauptsächlich initial nach dem Einsetzen der Restauration exponiert. In der Verantwortung des Zahn-

arztes liegt das individuelle Risiko eines Patienten bezüglich Allergien abzuschätzen, eine verdächtige Substanz zu spezifizieren und die Zusammensetzung des Materials zu prüfen. Bei einem Verdacht auf eine Materialunverträglichkeit kann nach genauer Anamnese und Beurteilung der Symptome in Zusammenarbeit mit einem Dermatologen ein Patch-Test veranlasst werden. Materialunverträglichkeiten auf zahnärztliche Materialien sind allgemein selten (<0.3%) und zwar seltener als Reaktionen auf Kosmetika. Dem Patienten wird klar kommuniziert, dass aus den Materialien Substanzen freigesetzt werden und unerwünschte Reaktionen auftreten können. Aber es treten selten Reaktionen auf. Es ist bei jedem Patienten das individuelle Risiko zu eruieren. Mit argumentativer Kompetenz kann der emotionalen Toxikologie entgegengewirkt werden.

One File Endo = Realität? PD Dr. Klaus Neuhaus, Oberarzt an der Klinik für Zahnerhaltung, Präventivund Kinderzahnmedizin der zmk bern, sprach über das Reciproc-System, das bei der Revision bezüglich dem ProTaper-System unter klinischen Bedingungen eine Zeitersparnis verspricht. Der Bewegungsablauf mit speziellen Drehwinkeln ist anders als üblich und erfolgt reziprok. In der längeren Vorwärtsbewegung schneidet das Instrument und in der kürzeren Rückwärtsbewegung wird das Instrument entlastet. Die Instrumente sind aus der Legierung M-Wire-Nickel-Titan, die frakturresistenter bezüglich zyklischer Ermüdung ist. Die sterilen Instrumente werden zur Einmalverwendung verkauft, sind nicht autoklavierbar und werden im Vergleich zu rotierenden Instrument-Systemen stärker beansprucht. Es wird postuliert, dass nur ein Instrument anstatt vier bis fünf Instrumente für die Aufbereitung eines Kanals nötig ist. Aber wie ist so was möglich? Die Instrumente zeigen eine gute Schneidleistung im Dentin, wählen

Federfunktion als evolutionären Vorteil? Dr. Beat Suter, Privatpraxis in Bern und externer Oberarzt der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin der zmk bern, referierte über die Evolution der maschinellen Aufbereitungssysteme in der Endodontologie. Das ProTaper NEXT-System besteht aus einer Sequenz von fünf Instrumenten, von denen meistens nur zwei bis drei benötigt werden. Die Feilen sind in vorsterilisierten Blister Packungen mit drei oder sechs Feilen zu kaufen. Die Feilen sind aus einem M-Wire-Draht gebaut und bestehen im Querschnitt aus einem exzentrischen Rechteck. Die Instrumente werden vollrotierend verwendet, wobei die Rotationsachse nicht dem Massenzentrum entspricht. Dadurch wird eine gewisse Federfunktion erreicht. Die Instrumente sind nicht resistenter gegen Torque-Einwirkungen, dafür zeigen sie weniger Ermüdungsfrakturen. Die Aufbereitungszeit ist kürzer und es gibt mehr Platz für den Dentinabrieb. Es wurde auch in Studien gezeigt, dass mit den ProTaper NEXT-Feilen im Vergleich zu anderen Systemen weniger Debris über den Apex hinaus transportiert wird und dass im unteren Kanaldrittel weniger Mikrocracks verursacht werden. Bezüglich des Reciproc-Systems wurde bemerkt, dass damit relativ grob gearbeitet werden muss und dieses System nicht für alle Situationen geeignet ist. Die Instrumente sind linksgedreht, was bei deren Entfernung aus einem Wurzelkanal nach einer Fraktur zu beachten ist. Zudem scheint weiterhin unklar, ob und wie viel Debris nach apikal geschoben wird und wie die Instrumente bezüglich der Bildung von Mikrocracks abschneiden.

Sofortiges Zähneputzen nach Säureeinfluss erlaubt Dr. med. dent. Thiago Saads Carvalho, Forschungsteam der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin der zmk Bern, präsentierte seine aktuelle Studie. Soll ein Patient nach einem Säureeinfluss mit dem Zähneputzen warten oder darf er gleich putzen? In seiner Studie gab es keinen Zusam-

menhang zwischen der Wartezeit des Zähneputzens und der Erosion (erosive tooth wear). Hingegen beeinflussen die Zahnputztechnik und die Zahnbürste den Oberflächenverlust durch erosive tooth wear signifikant. Für den Durchschnittsbürger ist immer noch die Karies das Hauptproblem. Nach einem Säureeinfluss muss mit dem Zähneputzen nicht gewartet werden. Das Fazit ist, dass es wichtiger ist, die schlechte Zahnputztechnik (die Putzmethode und die Art der Zahnbürste) zu verbessern, als eine Zahnputz-Wartezeit zu empfehlen.

Adhäsion an erosiv veränderter Zahnhartsubstanz ungenügend Prof. Dr. Adrian Lussi, Direktor der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin der zmk bern, sprach über seine neusten Entwicklungen und Trends in der Forschung. Haben adhäsive Restaurationen bei Patienten mit dentalen Erosionen eine limitierte Überlebensrate? Erosion führt zu einer schlechteren Haftung der adhäsiv verankerten Restauration, d.h. des Komposits und des Versieglers. Die Adhäsion an erosiv veränderter Zahnhartsubstanz ist ungenügend. Kurzes Anrauen mit dem Bohrer erhöht die Adhäsion auf Dentin. Sie bleibt aber mangelhaft. Der Einsatz von SnCl2-Fluorid ermöglicht signifikant bessere Haftung an erodiertem Dentin. Die Versiegelung von Dentin verbessert sich mit SnCl2-Fluorid. Der Zusatz von SnCl2 zum Adhäsivsystem könnte die Haftung von selbstätzenden Adhäsiven generell verbessern. In der Forschung wird auch versucht das Pellikel und Getränke zu modifizieren. Es ist interessant, dass bestimmte Getränke chemisch klar erosiv sind, klinisch aber keine Erosionen verursachen. Diese Getränke und deren Eigenschaften will man besser untersuchen.

Notentest bestanden? Man lese die Bundesstaaten... Dr. Philipp Perrin, Privatpraktiker in Schaffhausen und externer Oberarzt der Klinik für Zahnerhaltung, Präventivund Kinderzahnmedizin der zmk bern, sprach über sein Forschungsgebiet, das sich mit dem (vergrösserten) Sehen in der Zahnmedizin beschäftigt. Sehe ich genug oder brauche ich eventuell eine Lupenbrille? Und wenn ja, welche Lupenbrille ist für mich geeignet? Die Sehkraft lässt ab 40 Jahren nach. Das ist eine Tatsache. Trägt ein unter 40-Jähriger zum Arbeiten eine Galilei-Lupenbrille, dann hat er vielleicht eine bessere Ergonomie, aber er hat davon keinen Nutzen bezüglich dem Sehen. Ein über 40-Jähriger hingegen sollte eine Lupenbrille tragen und profitiert wesentlich davon. » Fortsetzung auf Seite 8

Foto links: Schaffner

Goldinlays haben kurzfristig ihren Schwachpunkt in der hohen Verlustrate, schneiden dann aber bezüglich Inlay-Frakturen sehr gut ab. Amalgamfüllungen zeigen ihren Schwachpunkt

den Weg des geringsten Widerstandes und zeigen eine grössere Flexibilität. Ebenso klemmen die Instrumente weniger. Ermüdungsfrakturen durch Torsion sind seltener. Die Instrumente werden für maximal eine Behandlung bzw. ein Molar verwendet. Ein Gleitpfad ist nicht nötig. Vor allem für weniger Geübte gibt es mit dem Reciproc-System weniger Komplikationen. Das Reciproc-System soll gemäss aktuellen Studien nicht mehr Mikrocracks als rotierende Systeme verursachen.

Prof. Dr. Gottfried Schmalz, Universität DE-Regensburg, toxikologische Werkstoffe?

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PD Dr. Klaus Neuhaus, zmk bern, One File Endo = Realität?

Prof. Dr. Reinhard Hickel, Universität DE-München, homogene Durchhärtung bei Kompositen.

Prof. Dr. Bernd Klaiber, Gastprofes- Dr. Beat Suter, Bern, Federfunktion sor zmk bern, gesunde Labialflächen als evolutionärer Vorteil? beschleifen?

Dr. Thiago Saads Carvalho, zmk bern, sofortiges Zähneputzen nach Säureeinfluss erlaubt.

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Fortbildung

Traditioneller Jahresrückblick der Fortbildung Zürichsee Ein Mix aus praxisrelevanter Fortbildung und „Treffen unter Freunden“. Man trifft sich jetzt schon zum 13. Mal beim Jahresrückblick der Fortbildung Zürichsee im Kaufleuten. Gute Fortbildung und ein entspanntes Ambiente sind die Erfolgsfaktoren, man trifft alte und neue Bekannte. Die Referenten sind nach einem anstrengenden Fortbildungs-

jahr in guter Stimmung und bauen unterhaltende Elemente in ihre Vorträge ein. Dr. Andreas Grimm begrüsste die etwa 250 Gäste und stellte kurz die Referenten vor, das Programm war streng praxisorientiert und fokus-

siert. Jeder konnte an diesem Abend etwas für sich nach Hause nehmen. Dr. Grimm moderierte wie immer gekonnt, stellte Fragen, deren antworten auch das Publikum interessierte. Hier waren Praktiker unter sich und letztendlich profitieren vom Erfahrungsaustausch die Patienten.

Vitaler Zahn gegen nichtvitalen Zahn? „Ich bin Endo-Mann durch und durch aber die Vitalerhaltung eines Zahnes lohnt sich über die Zeit für den Patienten auch von den Kosten her“, so Dr. Mauro Amato von den UZM Basel. Eine Endo könne man immer noch machen.

Die Prognose der Zahnerhaltung betrage 7:1 für den vitalen Zahn und 2:1 bei den Nichtmolaren. Er stellte verschiedene Überkappungsmaterialen wie Kalziumhydroxyd und MTA vor und bezeichnete deren Vor- und Nachteile. Dr. Amato ging auch auf die neue Generation ein, wie die hydraulischen Silikatzemente / Biokeramiken, die biokompatibel, antibakteriell und hydrophil seien aber nicht die Nachteile der bisherigen Generation hätten. Seine Empfehlung zur Vitalerhaltung: Traumatische Eröffnung, kariesfrei: Direkte Überkappung, Eröffnung im kariösen oder längere Exposition der Pulpa zur Mundhöhle: partielle Pulpotomie / selektive Kariesentfernung. Die neue Krone in der Privatpraxis heute. Dazu befragte Dr. Christian Ramel, Zürich, sechs Privatlabors und das Labor der KBTM am ZMM Zürich: Welche Materialien und Techniken kommen anteilmässig zum Einsatz bei indirekten Einzelzahnrekonstruktionen im Seiten-

Dr. Andreas Grimm in seiner Begrüssung: Der Jahresrückblick im Kaufleuten ist auch ein Dank an die vielen treuen Kunden der Karr Dental AG und der Fortbildung Zürichsee.

Dr. Christian Ramel, Zürich: Wem gebührt die Krone, der Teil- oder der Vollkrone?

Mukositis und Periimplantitis, Rezepte gab’s von Dr. Philipp Sahrmann, ZZM Zürich.

Daniel Gander, Karr Dental AG mit Dr. Hans-Jörg Bitterli und Dr. Peter Dünner.

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Fortbildung zahnbereich? Beispielhaft die Entwicklung an der Uni, wo vor sechs Jahren noch 60 % VMK und ca. 30 % ZrO2 verblendet eingesetzt wurde zu heute Teilkrone e.max 58 % und 28 % Vollkronen e.max, VMK ging auf ca. 5 % zurück. Nach sieben Beurteilungskriterien ging die Teilkrone als Sieger mit 5:2 Punkten aus der Beurteilungsrunde hervor. Kommt jetzt der Tsunami der Periimplantitis oder kommt er nicht? Und was ist zu tun? Dr. Philipp Sahrmann, ZZM Zürich und Mitarbeiter in der Periimplantitis-Sprechstunde (IPS) am ZZM, hat einen guten Überblick über die Situation. AM ZZM arbeitet man mit einem befundabhängigem Behandlungsschema, welches auf Lang und Mombelli zurückgeht und die Klassifizierung von CIST I bis V. Davor gab er noch kleine Tips zur Implantatpflege und empfahl Interdentalbürsten an Stelle von Super-Floss Zahnseide. Hier bestünde die Gefahr, dass an der rauen Implantatoberfläche kleine Fädchen hängenblieben, die durch einen Dochteffekt zu Abszessen und Knochenabbau führen könnten.

Dr. Andreas Grimm stellten ein pragmatisches Konzept für die Privatpraxis vor, mit dem sich zum Beispiel Sinusbodenelevationen weitgehend vermeiden liessen. Seit 2005 wenden die beiden ihre Technik an. An mehreren Fällen zeigten die beiden erfahrenen Implantologen, wie Knochenaugmentationen ohne Periost-Schlitzung bewerkstelligt werden können. Das patientenfreundliche Konzept basiert auf dem Prinzip der Minimierung der Morbidität der Patienten (keine Schwellung, keine Schmerzen).

Wichtig ist die Anwendung von niedrig konzentrierten CHX 0.05 % (parodentosan Spüllösung) in Kombination mit einer SLS-freien Zahnpasta (parodentosan Zahnpasta). Zudem braucht es zirka 6 bis 8 Monate Zeit, bis das Knochenersatzmaterial unter der offengelassenen Kollagenmembran vollständig verknöchert ist. Zum Schluss sollte auch alles nicht nur in einen medizinischen sondern auch in einen wirtschaftlichen Erfolg münden. Was der Praxisin-

haber und Unternehmer dabei beachten sollte, zeigte Thomas Kast, Geschäftsführer der Zahnärztekasse AG. Eine Zahnarztpraxis ist heute kein Selbstläufer mehr. Thomas Kast legte den Fokus auf die Liquidität als Atem des Unternehmens, denn wer zu wenig Geld in der Kasse hat, geht früher oder später in Konkurs. Was tun, wenn es mal eng wird, zum Beispiel durch Zahlungsausfälle? Debitorenverluste schädigen eine Praxis mehr als man gemeinhin denkt. Beispiel: Bei einer Umsatzrendite von 25  % müssen Sie 20‘000 Franken

Neuumsatz generieren, um einen Verlust von 5‘000 Franken auszugleichen. Die Zahnärztekasse bietet einen professionellen Service rund um das gesamte Zahlungswesen inklusive Kennzahlen. Zum Schluss bedankte sich Dr. Andreas Grimm bei den Zuhörern und gab das Zeichen: Die Bar ist jetzt geöffnet.

Text und Fotos: Johannes Eschmann

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SCIENCE

DAS «WARUM» UND «WIE» DER REGENERATIVEN THERAPIE LERNEN

GBR mit offener Einheilung der Kollagenmembran Geistlich Bio-Gide® – Dr. Alessandro Mattiola und

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PRACTICE Dr. Mauro Amato, UZM Basel, Vitalerhaltung über die Zeit günstiger als WKB.

INTERNATIONALES SYMPOSIUM

OSTEOLOGY

MONACO 21.–23. APRIL 2016

WWW.OSTEOLOGY-MONACO.ORG

Dr. Alessandro Mattiola zeigte mit Dr. Andreas Grimm ein Konzept der offenen Einheilung.

Sprache

Englisch Klinisches Forum 1 mit Simultanübersetzung Deutsch, Französisch, Italienisch und Russisch

Veranstaltungsort Thomas Kast, Zahnärztekasse AG, appellierte, die Liquidität in der Praxis zu beachten.

Grimaldi Forum, Monaco

Organisation

Osteology Stiftung Landenbergstrasse 35 6002 Luzern | Schweiz Tel. +41 41 368 44 44 info@osteology.org

Referenten / Moderatoren Antoun Hadi I Araújo Maurício I Aroca Sofia I Becker Jürgen I Benic Goran I Beschnidt Marcus S. I Bonnet Franck I Bornstein Michael I Bosshardt Dieter I Buser Daniel I Cairo Francesco I Carvalho da Silva Robert I Chappuis Vivianne I Chen Stephen I Chiapasco Matteo I Cortellini Pierpaolo I Cosyn Jan I Dagnelid Marcus I Dahlin Christer I De Sanctis Massimo I Derks Jan I Fickl Stefan I Fontana Filippo I Giannobile William V. I Giesenhagen Bernhard I Gruber Reinhard I Grunder Ueli I Haas Robert I Hämmerle Christoph I Happe Arndt I Hermann Frederic I Holst Stefan I Jepsen Karin I Jung Ronald E. I Kasaj Adrian Kielhorn Jan I Kim David I Koo Ki-Tae I Lang Niklaus P. I Malet Jacques I McClain Pamela K. Merli Mauro I Neukam Friedrich W. I Nevins Marc I Nevins Myron I Nisand David Rebele Stephan I Renouard Franck I Rocchietta Isabella I Roccuzzo Mario I Rothamel Daniel I Russe Philippe I Salvi Giovanni I Sanz Mariano I Scheyer Todd I Schlee Markus Schlegel Karl Andreas I Schmelzeisen Rainer I Schwarz Frank I Sculean Anton I Simion Massimo I Thoma Daniel I Urban Istvan I Van de Velde Tommie I Wagner Wilfried I Weyer Nils I Wise Roger I Zabalegui Ion I Zucchelli Giovanni I Zuhr Otto

Wissenschaftlicher Vorsitz

Friedrich W. Neukam, Deutschland Myron Nevins, USA Nach den Vorträgen war Zeit, mit Kollegen auf das ablaufende Jahr zurückzublicken.

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Registrierung unter www.osteology-monaco.org

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Fortbildung

Hauttumore im Gesicht – Ein Blick über den Tellerrand Gerade Zahnärzte können bei der Früherkennung einen wertvollen Beitrag leisten. Die Fortbildungsveranstaltung im grossen Hörsaal an den Universitätskliniken für Zahnmedizin Basel widmete sich der Verantwortung des Zahnarztes, ORL-Arztes und Ophthalmologen bei der Früherkennung von Hauttumoren im Gesicht. Dazu äusserten sich am 22. Oktober 2015 nicht weniger als fünf Professoren zum Thema Hauttumore aus Sicht ihres Fachgebietes. Prof Dr. Dr. J. Thomas Lambrecht, Vorsteher der Klinik für Zahnärztliche Chirurgie, -Radiologie, Mund und Kieferheilkunde, skizzierte zu Beginn der Veranstaltung die dem Zahnarzt gängigsten gutartigen Tumore Hämangiom, Naevuszellnävus und Lentigo Unterhalb des Mundes sind 90 % der malignen Tumore Karzinome und 10 % Basaliome, oberhalb der Mundlinie ist das Verhältnis umgekehrt.

Die Rolle des Zahnarztes bei der Früherkennung Dem Zahnarzt kommt bei der Früherkennung der folgenden Syndrome (beide autosomal dominant) eine spezielle Bedeutung zu: · Gorlin-Goltz das sich durch keratozystische odontogene Tumore (früher Keratozyste) und Basaliome auszeichnet. · Gardner-Syndrom: Fibrome, Odontome, Exostosen und adenomatöse Polyposis coli die maligne entarten (zu 100 % bis zum 40. Lebensjahr). · Peutz-Jeghers Syndrom: Periorale Pigmentierung bis ins Lippenrot mit 85 % Krebsrisiko (Magen, Mamma).

Hautkrebs oft im Kopf-Halsbereich Prof. Dr. Peter Itin, Chefarzt der dermatologischen Universitätsklinik Basel, zeigte eine umfassende Bil-

Fortsetzung von Seite 5 In einer Fragebogenstudie wurde herausgefunden, dass gerade bei den über 40-Jährigen die subjektive und objektive Sehkraft nicht überein stimmen. Wie kann ich auf ganz einfache Art herausfinden, ob ich genug sehe? Man nehme eine 5-US-Dollar-Note, halte diese in einem Leseabstand von 30 cm entfernt in der Hand und lese dann im Licht einer OP-Lampe die Namen der Bundesstaaten. Ist das möglich, dann habe ich den Notentest bestanden. Wenn dies nicht geht, kann mir ein Optiker mit einer Lupenbrille helfen. Licht kann sehr viel kompensieren. Zu starkes Licht auf den Zähnen kann aber sehr störend blenden.

One and done or two and done? Dr. Simon Flury, Forschungsteam der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin der zmk bern, sprach über die sogenannte „Bulk Fill“-Methode. Diese Methode bedeutet, dass eine Kavität ohne Schichten in einem Schritt bzw. in einem Inkrement gefüllt wird. Mit konventionellen Kompositen ist die „Bulk Fill“-Technik nicht zu empfehlen. Das Problem ist nach wie vor die Lichtabsorption. In der Tiefe der Kavität erfolgt eine zu geringe Durchhärtung, so dass die Härte in der Tiefe abnimmt. Durch die schlechte Durchhärtung nimmt auch das toxische Potential zu. Der zweite Punkt ist die Polymerisationsschrumpfung: es ist die Randspaltbildung und der

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dersammlung der häufigsten Tumoren Plattenepithelkarzinom, Basalzellkarzinom und Melanom. 75  % aller Hautkrebse befinden sich im Kopf-Halsbereich und sind so auch der zahnärztlichen Inspektion zugängig. Wichtig ist das Erkennen von Vorstufen, den Präkanzerosen: Rauhe, leicht gerötete immer am selben Ort verharrende Läsionen bedürfen besonderer Beachtung. Schmerzen sind ein untrügliches Alarmsignal für Malignität. Präkanzerosen können mit minimalinvasiven Therapien, zum Beispiel Stickstoff, behandelt werden. Die Häufigkeit von Hautkrebs macht hellhörig: Jeder 5. Schweizer wird im Laufe des Lebens ein Basalzellkarzinom (Basaliom) entwickeln. Merkmale sind perlartige Knoten mit erweiterten Gefässen und Krusten. Später entwickeln sie ein destruierendes Wachstum. Nach Anamnese und Inspektion erfolgt das Ertasten (weiche Befunde sind selten maligne) und allenfalls Biopsie der verdächtigen Läsion. Entgegen früheren Befürchtungen werden Hauttumore, mit Ausnahme in der Augenregion, nicht durch Biopsien verschleppt. Auf genügend tiefe Biopsie ist zu achten, um pathohistologisch eine korrekte Diagnose zu erhalten. Die Präsentation zeigte die unglaubliche Vielfalt von Hautaffektionen und machte die Tiefe des Fachgebietes Dermatologie klar.

Hauttumore am Auge Und der Variationen nicht genug: Prof. Dr. Peter Meyer, Augenklinik Universität Basel, setzte mit seinem Vortrag über Lid- und Bindehauttumoren noch die ophtalmologischen Besonderheiten obendrauf. Die Anamnese umfasst Punkte wie die Dynamik der Veränderung am Lid, wie

Dauer seit dem Auftreten, Wachstum, Farbveränderung sowie vorhandene Begleitentzündung. Leitbefunde für Malignität sind Immunsuppression, Bestrahlung, UV-Exposition, Progressive Tumorvergrösserung, Blutung und/oder Ulzeration, Verlust der Wimpernkontinuität, sowie erworbene braun-schwarze Pigmentierung.

Maligne Hauttumore im Gesicht Prof. Dr. Daniel Bodmer, Hals-Nasen-Ohren-Klinik Universitätsspital Basel, erläuterte die Meinung des HNO-Arztes zu diesem Gebiet Wobei die häufigste Hauttumore · Basaliome Y Tumor-wall, Teleangiektasien · Keratosen/M. Bowen Y chronischer UV-Schaden · Plattenepithel-ca der Haut (Spinaliome) · Chondrodermatitis (Ohrmuschel) · Keratoakanthom: Nodulärer Tumor in der Mitte verhornt, schnellwachsend · Nävi · Melanome darstellen. Vor jedem operativen Eingriff erfolgt die genaue Diagnostik um eine spätere Metastase wegen Falschbeurteilung des Primärtumors zu vermeiden. Bei malignen Hauttumoren im Gesicht ist wegen allfälligen Fernmetastasen ein Staging notwendig. Der Lymphknotenstatus kann durch Sonografie, Feinnadelpunktion, CT und PET-CT (cervical und parotideal) erfolgen. Auch Prof. Bodmer betont die Häufigkeit von Hauttumoren im Gesicht und manchmal sind die Morbidität und Mortalität der Krankheitsbilder hoch. Die Therapie besteht aus Exzisionsbiospsie mit temporärer Defektdeckung

Das Team der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin: Vordere Reihe (v. l.): Veronika Hofmann, Adrian Cano, Simone Stauffacher, Mirjam Bourqui, Kathrin Tegel, Joelle Dulla, Anja Lüssi, Adrian Wälti. Hintere Reihe (v. l.): Edi Jasarevic, Thomas Jaeggi, Lorenzo Ferretti, Salome Bliggenstorfer, Fabian Jost, Fabienne Amsler

sogenannte C-Faktor zu beachten. Der C-Faktor soll möglichst gross sein, sonst entstehen erhebliche Kräfte an den Kavitätenwänden. Aus diesen Gründen werden konventionelle Komposite nach wie vor in ca. 2 mm dicken Inkrementen appliziert. „Bulk Fill“-Komposite sind transluzent. So wird möglichst wenig Licht absorbiert. Gegebenenfalls enthalten diese Komposite optimierte Fotoinitiatoren für eine höhere Effizienz bei der Lichthärtung in der Tiefe. Einige „Bulk Fill“-Komposite enthalten modifizierte Monomere, damit weniger Polymerisationsschrumpfung und Schrumpfungsspannung/-stress entlang der Kavitätenwände auftritt. Fliessfähige „Bulk Fill“-Komposite sind vorteilig, weil diese ein zeitsparendes Auffüllen der Kavität im Seitenzahnbereich erlauben und ein Anfliessen an die Kavitätenwände ermöglichen. Nachteilig sind die mechanischen und ästhetischen Eigenschaften und die erschwerte Kon-

taktpunktgestaltung. Nach einer bis zu 4 mm dicken Basisfüllung wird mit einem konventionellen, stopfbaren Komposit eine ca. 2 mm dicke Deckfüllung gemacht.

Maximal 4-5 mm dicke Inkremente bei stopfbaren „Bulk Fill“-Kompositen Mit stopfbaren „Bulk Fill“-Kompositen wird möglichst die ganze Kavität mit einer Inkrementdicke von 4-5 mm gefüllt. Es ist dann keine Abdeckung mit einem anderen Komposit nötig. Vorteilig sind das zeitsparende Restaurieren im Seitenzahnbereich und die besseren mechanischen Eigenschaften. Das Material ist gut modellierbar und so ist die Kontaktpunktgestaltung einfacher. Es ist kein zweites Komposit als „Deckel“ nötig. Nachteilig ist, dass das Material an die Kavitätenwände „gestopft“ werden muss und dass je nach Produkt und klinischer Situation ästhetische Einbussen in Kauf

und erst nach histologischer Aufarbeitung und allfälliger Nachresektion die Defektdeckung.

Hauttumore nehmen stark zu

Prof. Dr. Dr. Christoph Kunz von der Mund,- Kiefer- und Gesichtschirurgischen Universitätsklinik Basel kehrte das Sprichwort „Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss“ in „was ich nicht weiss, sollte ich unbedingt herausfinden“ um. Auch viele Patienten verdrängen eine selbst deutlich sichtbare tumoröse Veränderung aus Angst vor einer Therapie. Die Hauttumore nehmen weltweit zu und haben unmittelbaren Behandlungsbedarf. Das Basalzellkarzinom ist in den USA häufigste maligne Erkrankung der weissen Bevölkerung. Eine Früherkennung hat bessere Überlebensraten und kleinere Eingriffe zum Vorteil. 95 % der Basaliome sind im Gesicht lokalisiert und offenbar gibt es auch eine genetische Prädisposition, so dass ein langfristiges follow up dieser Patienten nötig ist. Im Moment muss die chirurgische Tumorentfernung (mit 3-7mm Sicherheitsabstand) das Ziel sein. In 20 Jahren schätzt Prof. Kunz, wird die Therapie kleiner Hauttumoren lediglich mittels Medikamenten möglich sein.

Flap, Bilobed flap, Verschiebelappen, Gabellalappen und Wangenrotationslappen wird versucht, die Falten als Schnittrichtung zu verwenden und die ästhetischen Zonen zu respektieren. Bei Transplantaten wird möglichst ähnlicher Gewebetyp verwendet, was am Bespiel eines Composite-Graft (Teil der Ohrmuschel zur Rekonstruktion eines stabilen Nasenflügels) gezeigt wurde. Ist der Defekt zu gross, sind Epithesen Mithilfe digitaler 3D-Konzepte möglich. Fernziel ist die Vaskularisierung individuell hergestellter „Transplantate“ wobei gefräste Blöcke von Knochenersatzmaterial bereits Anwendung fanden.

Zahnärzte können ihren Beitrag leisten Diese Fortbildung zeigte in vorbildlicher Weise, wie sich die immer weiter spezialisierenden Gebiete in Tumorboards zusammenlagern, um optimale Resultate zu erzielen. Wir Zahnärzte können unseren Beitrag leisten, indem wir über unseren Tellerrand – dem Lippenrot – hinausschauen und so bei der Früherkennung von Tumoren im Gesichtsbereich mithelfen. Autor

Verschliessen der Exzisions-Defekte Wie man die durch chirurgische Exzision entstandenen Defekte verschliesst, zeigte Prof Kunz in seiner Bildersammlung: Gestielte lokale Lappen, Vollhauttransplantate, wo Hautreserven für Lappen schlummern oder erzeugt werden können und wie einige Regeln der plastischen Chirurgie im Gesicht lauten. Bei der Durchführung von Rhomboid

Eine kleine Industrieausstellung ergänzte das Symposium. Hier der Stand von Dentsply.

genommen werden müssen. Die „Bulk Fill“-Methode taugt etwas bei Füllungen im Seitenzahnbereich, wenn es schnell gehen muss. Ebenso für Endoverschlüsse, sowie Stift- und Stumpfaufbauten. Eine Trockenlegung ist aber zwingend. Es braucht eine leistungsstarke Polymerisationslampe und gewisse ästhetische Einbussen seitens des Patienten müssen in Kauf genommen werden.

Dr. med. dent. Bendicht Scheidegger CH-3610 Steffisburg Tel.: +41 33 438 38 28 molar@gmx.ch www.jaeggischeidegger.ch

Worauf muss ich als Zahnarzt achten, wenn ich meine fachlichen Fähigkeiten und Schwerpunkte realistisch, professionell und dem Patienten gegenüber auch fair präsentieren möchte? Es wurde betont, dass wir Zahnärzte uns besinnen sollten, dass wir Ärzte sind und dementsprechend professionell auch im Internet auftreten sollten. Dazu gehört auch, dass wir nicht Dinge versprechen, die wir nicht halten können. Ein grosses Anliegen von Prof. Klaiber ist auch, dass im Rahmen der modernen Zahnheilkunde gesunde Labialflächen nicht beschliffen werden. Er propagiert ein minimal invasives Vorgehen unter Verwendung von Kompositen. Fotos: Johannes Eschmann und Dr. Markus Schaffner Autorin

Gesunde Labialflächen nicht beschleifen Prof. Dr. Bernd Klaiber, Klinik für Zahnerhaltung und Parodontologie Würzburg und Gastprofessor an der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin der zmk bern, schloss den Tag mit seiner Präsentation über die ästhetische Zahnmedizin und welche Chancen und auch Risiken dieser Fachbereich für unseren Berufsstand hat. Es wurden zahlreiche Internetauftritte von Zahnärzten aus dem In- und Ausland gezeigt und diskutiert.

Dr. med. dent. Martina Schriber Klinik für Oralchirurgie und Stomatologie, zmk bern CH-3010 Bern martina.schriber@zmk.unibe.ch www.zmk.unibe.ch

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Kongress Zahnärzte & Zahntechniker in der digitalen Welt

UseFill Heater Nikinc Dental

An der SSRD Jahrestagung mit Swiss Dental Forum zeigten Experten und Praktiker neue Materialien und Techniken in der Rekonstruktion. Zum diesjährigen SSRD-Kongress begrüsste erstmals Prof. Dr. Ronald E. Jung als neuer Präsident der Fachgesellschaft die über 320 Teilnehmer im Kongresszentrum Basel. Für die Zahntechniker begrüsste Richard Scotolati als Präsident Swiss Dental Laboratories VZLS, die Zuhörer. Das von der SSRD Wisko unter der Leitung von Prof. Dr. Joannis Katsoulis zusammengestellte Programm stand unter dem Thema „Neue Materialien in der Rekonstruktiven Zahnmedizin“. Damit wurden sprach gleichermassen Zahnmediziner wie Zahntechniker angesprochen. Man fragte sich: Was wird die Digitalisierung in der Zahnmedizin verändern? Gehört die Zusammenarbeit mit dem Zahntechniker bald der Vergangenheit an? Und welche Materialien werden heute und in Zukunft verwendet werden? Diese und viele andere Fragen zum Thema wurden im Rahmen von Seminaren und Vorträgen ausführlich behandelt und beantwortet. Dabei herrschte während des ganzen Kongresses eine stets freundschaftliche Stimmung mit gegenseitigem Respekt und Anerkennung. Dies war besonders während der Get-togetheter-Party zu spüren. Die Party im nostalgischen Gare du Nord im Badischen Bahnhof brachte Jung und Alt zusammen. So stimmte dieses kulinarische und musikalische Highlight auf den Folgetag ein, der mit dem Vortrag von Prof. Dr. Wismeijer aus Amsterdam begann.

dick berechnet werden. Betritt man das Feld der Implantologie ist diese Zukunftsmusik ebenfalls sehr attraktiv. Laut Wismeijer müssen die Patienten nicht mehr den Implantaten angepasst werden. Individualisierte Implantate inklusive individualisierte Instrumente könnten nun für den Patienten gedruckt werden. Die vielversprechende Zukunft ist unaufhaltsam. Prof. Dr. Wismeijer stellte zum Ende seines Vortrages nur folgende herausfordernde Frage in den Raum: „The game is changing: where are you?“

Sind rekonstruktive Techniken ohne CAD/CAM verzichtbar?

Dr. Konrad Meyenberg kam mit einem seiner Zahntechnikermeister, Nicola Pietrobon zum Kongress. Sie arbeiten schon seit 25 Jahren als Team zusammen. Von Beginn an wird die Wertschätzung ihrer Zusammenarbeit an den Tag gelegt. Sie betonten, dass ein Vorteil dieser Zusammenarbeit gegenüber einer Maschine darin liegt, dass man wählen kann, mit wem man arbeiten will. „Bei einer Maschine sieht das anders aus. Denn sie bedeutet eine

Investition, die rentabel sein muss.“, so Pietrobon. Mit dieser Einführung leiteten sie zur folgenden Frage über: „Sind rekonstruktive Techniken ohne CAD/CAM verzichtbar?“ Ein Nein war ihre Antwort. Die CAD/CAM-Technologie hat die Zahnmedizin revolutioniert. Allerdings sollte sie gezielt und dosiert eingesetzt werden, wodurch ein optimaler Workflow und Ergebnis entstehen sollen. Das Team Meyenberg und Pietrobon durchforsteten die Literatur und schöpfte aus ihrem Erfahrungsschatz um ihre Antwort zu unterstreichen. Sie stellten Vor- und

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Obturatoren in nur 3 Sekunden einsatzbereit.

msdental.ch Nachteile der analogen und digitalen Arbeitsweise gegenüber. Dabei stellten sie klar, dass es nicht nur ein richtiges Konzept gibt. Jeder Zahnarzt soll seine eigenen Konzepte haben, die ihm passen. Die Indikationen sind in jeder Situation anders.

ZT Richard Scotolati, Präsident Swiss Dental Laboratories VZLS.

Prof. Dr. Ronald E. Jung, ZZM Zürich, Präsident SSRD.

Prof. Dr. Joannis Katsoulis, zmk bern, WIKO SSRD.

The game is changing: where are you? Prof. Dr. Daniel Wismeijer, NL-Amsterdam, Leiter Orale Implantologie und Prothetische Zahnmedizin in der ACTA-Universität stellte fest, dass die Entwicklung der Zahnmedizin parallel mit der Entwicklung unserer Welt verläuft. Sie verändert sich rasant und pausenlos. Wir müssen diese Tatsache akzeptieren und uns darauf vorbereiten. Bald werden wir nicht nur im täglichen Leben sondern auch in der Zahnmedizin gewisse Dinge anders bewerkstelligen müssen. Wismeijer ging auf die CAD/CAM-Geräte ein, dessen Techniken und Materialien sich ständig weiterentwickeln. Diesem Wandel sind auch die dazugehörigen Produkt-Hardware, -Software und -Support unterstellt. Der Taktgeber dieser Entwicklung liegt klar bei der Industrie. Die Zahnärzte und die Zahntechniker müssen sich dieser Kurzlebigkeit bewusst sein. Für den Zahnarzt ist dies besonders wichtig, weil sich hier die Frage der Verantwortlichkeit gegenüber dem Patienten stellt. Im Zusammenhang mit CAD/CAM stellte sich eine andere Frage: „Entspricht die grosse Materialverschwendung, welche durch das Fräsen unumgänglich ist, dem heutigen Zeitgeist der Nachhaltigkeit?“ - Der 3D-Drucker wurde als Lösung vorgeschlagen. Doch kann ein 3D-Drucker allen Anforderungen entsprechen und kann er der Fräsmaschine das Wasser reichen? Anhand von Fallbeispielen wurde gezeigt, dass schon vieles tatsächlich möglich ist. Doch sind noch einige Hürden zu überwinden. Schon vor dem Druck sind zum Beispiel Raumparameter zu beachten. Bei Keramikkronen besteht zusätzlich die Schwierigkeit, dass sie gesintert werden müssen. Die Keramik muss daher prospektiv genügend

Modernste Warmluft-Technologie

Prof. Dr. Jérôme Chevalier, F-Lyon.

Prof. Dr. Nadim Baba, Loma Linda Universität, US-Kalifornien.

Prof. Dr. Irena Sailer, CUMD Genf, Moderatorin.

Bei der Abformung zeigte sich, dass der konventionelle Ablauf schneller ist. Trotzdem bevorzugt der Patient die digitale Abformung. Zeitersparnis liegt für den Zahntechniker eher bei der CAD/CAM-Verarbeitung. Und in der Passgenauigkeit findet man heute kaum noch Diskrepanzen. Beim ästhetisch heiklen Fall muss man sich die Expertise eines Zahntechnikers vor Augen halten und gleichzeitig die CAD/CAM-Technologie nicht ausser Acht lassen. CAD/CAM hat sich zum Beispiel bei individualisiert hergestellten Abutments gut bewährt. Diese Technologie stösst allerdings an ihre Grenzen, wenn es um Keramiken geht, die aus der Tiefe geschichtet werden müssen. In diesen Fällen ist der Zahntechniker nicht ersetzbar. Er weiss wo welches Material in welche Dicke aufgetragen werden muss. Er versteht die Wichtigkeit der Opazität, des Brechungsindex und der Fluoreszenz. Als Fazit kann festgehalten werden, dass man von den Vorteilen beider Verfahren profitieren kann, sowohl von der modernen CAD/CAM-Technologie und der reichen Erfahrung eines Zahntechnikers.

Optimale Präparation für CAD/CAM Rekonstruktionen

Prof. Dr. Mutlu Özcan, ZZM Zürich.

Dr. Konrad Meyenberg, Privatpraxis, Zürich.

ZT Nicola Pietrobon, Pietrobon & Michel Dentaltechnik, Zürich.

Die CADCAM-Technologie brachte neue Materialien und Techniken hervor. Früher war der mechanische Aspekt in der Präparation eines Zahnes viel wichtiger. Heute sind durch die Weiterentwicklung nun minimal-invasive Präparationen möglich. Dr. Tim Joda, zmk bern, führte bildhaft durch dieses Thema.

CAD/CAM-Technologie in der abnehmbaren Prothetik

Dr. Tim Joda, zmk bern.

Prof. Dr. Daniel Wismeijer, NL-Amsterdam.

Dr. Daniel Tinner, Basel, Moderator.

CAD/CAM hat Einzug in die abnehmbare Prothetik gehalten. Prof. Dr. Nadim Baba von der Loma Linda Universität, Kalifornien, verglich dazu verschiedene Systeme. Als Konklusion nannte er einige Vorteile der CAD/ CAM Technologie bei abnehmbaren Prothesen. Zwei davon sind hier genannt: Die Anzahl Sitzungen werden reduziert und die Polymerisationsschrumpfung ist bei Totalprothesenbasen eliminiert. » Seite 10

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Kongress

Fortsetzung von Seite 9

Update: Monolithisches Zirkon Aus Frankreich kam Prof. Dr. Jérôme Chevalier, Leiter am nationalen Institut für angewandte Wissenschaften in Lyon. In seiner wissenschaftlichen Arbeit fokussierte er sich auf die Keramiken. In seinem Vortrag teilte er sein fundiertes Wissen über monolithisches Zirkon. Heute weiss man mehr über dieses Material als noch vor 15 Jahren. Zum Beispiel erläuterte er den Stand der Forschung über die t-m Transformation. Diese Transformation ist nicht überall gleich in der belasteten Keramik zu finden. An der Oberfläche von Zirkon ist nach wie vor ein Alterungsprozess unter dem Elektronenmikroskop gut sichtbar. Um unter anderem dieses Problem zu beheben, wird weiterhin geforscht.

Zemente: Wahl und Anwendungsweise Zum Abschluss der Vortragsreihe sprach Prof. Dr. Mutlu Özcan, ZZM Zürich über die Zementierung. Ihre Präsentation informierte über die Konditionierung der Werkstücke vor der Zementierung und die Handhabung während und nach der Zementierung. Sie gab praktische Ratschläge und erläuterte die heute gängigen Richtlinien. Unterlässt man beispielsweise die Neutralisation der Flusssäure nach dem Ätzen der Keramik, kann dies potentiell gesundheitsschädigend sein. Für sie ist wichtig zu wissen, wie das Werkstück vorbereitet wurde. Der Zahnarzt trägt dafür die Verantwortung. Sie empfiehlt daher die Sandstrahlung und das Ätzen selber durchzuführen. Denn ein zweimaliges Ätzen ist einmal zu viel. Deswegen soll der Zahnarzt diese Schritte nicht dem Zahntechniker delegieren.

Vier Universitäten, vier Seminare Am Freitagnachmittag fanden vier interaktive Seminare statt. Die Teilnehmer teilten sich in Gruppen auf und rotierten von einem Raum zum anderen. Dabei wurde jedes Seminar von Delegierten einer Universität betreut. Diese waren sowohl Zahnärzte, wie auch Zahntechniker. Zum Intraoral-Scanner referierten Experten der UZM Basel: Dr. Philipp Dedem, Dr. Dominik Mahl und Zahntechniker Patrick Grögli führten live Scans durch. Sie verglichen verschiedene Systeme und besprachen deren Vor- und Nachteile. Das Seminar zu digitalen Totalpro-

Prof. Dr. Christoph Hämmerle, ZZM Zürich.

thesen leitete Prof. Dr. Martin Schimmel, zmk bern, und der ZTM Patrick Zimmermann aus Bern. Von Seiten der Industrie referierte Matthijs Koning, Global Dental Science, der das AvaDent System vorstellte. Schimmel und Zimmermann berichteten über die ersten Erfahrungen mit diesem und dem digitalen System von Ivoclar Vivadent. Dieses Thema wurde heiss diskutiert. Vor- und Nachteile wurden gegenüber gestellt. Zu den Vorteilen gehören unter anderem folgende Punkte: Die Anzahl Sitzungen wird reduziert, die Passung soll durch die Elimination der Polymerisationsschrumpfung hervorragend sein, es gibt sehr wenig Restmonomer und die Duplikatherstellung ist so einfach wie noch nie. Als Nachteile sind folgende zu nennen: Die einzelnen Sitzungen dauern länger, es ist materialintensiv, die Anschaffungskosten sind hoch und es sind nur vereinfachte Okklusionskonzepte realisierbar. Vom CUMD, Genf kamen Dr. Stefan Hicklin und der ZTM Vincent Fehmer. Ihr Thema war die zahngetragene Prothetik. In einer Live-Demonstration wurde Schritt für Schritt die Präparation einer Klebebrücke gezeigt. Evidenzbasiert wies Dr. Hicklin darauf hin, dass die Überlebensrate besser ist, wenn die Anzahl der Pfeilerzähne reduziert wird. So ist es besser die Klebebrücke einseitig nur an einem Nachbarzahn zu fixieren als beidseitig an zweien. Die Implantatgetragene Prothetik wurde von PD Dr. Daniel S. Thoma, Dr. Sven Mühleman und den Zahntechnikern Giuseppe Voce und Andrea Patrizi vom ZZM Zürich vorgestellt. In ihrem Seminar konnte man sehen wie der Zahntechniker

Die neuen Fachzahnärzte SSRD (v. l.): Dr. Fabienne Glenz, Rheinfelden; Dr. Patrick Lenherr, UZM Basel; Dr. Thomas Hitz, Frauenfeld; Dr. Caroline Sax, Horgen; Dr. Nadine Fenner, Dübendorf; Dr. Nadja Nänni, ZZM Zürich; Dr. Philipp Grohmann, Berikon; Dr. Esther Schneebeli Portmann, Zug; mit Prof. Dr. Christoph Hämmerle und Prof. Dr. Ronald E. Jung, ZZM Zürich.

Die Gewinner des SSRD Awards (v. l.): 2. Rang Dr. Sandro Tettamanti, Wädenswil, 1. Rang Dr. Marco Zeltner, ZZM Zürich und 3. Rang Dr. Murali Srinavasan, Genf, mit Prof. Dr. Joannis Katsoulis, zmk bern.

Zur Get-together-Party traf sich der Kongress im Gard du Nord im Badischen Bahnhof, Basel.

An der Get-together-Party: Prof. Dr. Daniel Wismeijer, Prof. Dr. Christoph Hämmerle, Prof. Dr. Nicola U. Zitzmann, Prof. Dr. Ronald E. Jung.

Matthijs Koning zeigte die digitalen Totalprothesen von Avadent.

Daryl D. Meier und Beta Dörfler von c+m mit Guiseppe Voce, ZZM Zürich.

Am Stand von Ivoclar Vivadent gab Marcel Wullschläger Auskunft.

u. a. eine Keramikkrone liebevoll von Hand bemalt.

Ehrungen und neue Fachzahnärzte Zum Ausklang des Kongresses wurden die Gewinner des Research Awards geehrt und die neuen Fachzahnärzte präsentiert. Beim diesjährigen Research Award gewann Dr. Marco Zeltner ZZM Zürich den ersten Preis. Seine Arbeit hiess „Randomized controlled within-subject evaluation of digital and conventional workflows for the fabrication of three-unit fixed partial dentures: marginal and internal fit“. Der zweite Preis wurde an Dr. Sandro Tettamanti,

Wädenswil, verliehen. Er untersuchte drei verschiedene Indizes in der ästhetischen Evaluation von Implantatkronen und deren periimplantären Gewebe in der Oberkieferfront. Den dritten Preis bekam Dr. Murali Srinivasan, Genf, für seine Arbeit über CAD/ CAM-gefräste Totalprothesen. Die neuen Fachzahnärzte von Basel sind Dres. Fabienne Glenz und Patrik Lenherr. Von Bern absolvierte Dr. Esther Schneebeli Portmann und von Zürich Dres. Nadja Nänni, Nadine Fenner, Caroline Sax, Philipp Grohmann und Thomas Hitz. Mit dem gleichen Applaus wie für die Absolventen, bedankten sich die Teilnehmer bei den

Organisatoren und Referenten für den sehr gelungen Kongress. Fotos: Johannes Eschmann Autorin

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Vier Universitäten – Vier Seminare

UZM Basel: „Intraoral-Scanner“ mit Dr. Philipp Dedem, Dr. Dominik Mahl und ZT Patrik Grögli (im Bild).

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zmk bern: Digitale Totalprothesen mit Prof. Dr. Martin Schimmel (oben) und ZTM Patrick Zimmermann, Bern.

CUMD Genf: „Zahngetragene Prothetik“ mit Dr. Stefan Hicklin (oben) und ZTM Vincent Fehmer.

ZZM Zürich: „Implantatgetragene Prothetik“ mit PD Dr. Daniel S. Thoma (oben), Dr. Sven Mühlemann und ZT Giuseppe Voce (unten).

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Prothetische Lösung auf anguliert gesetzten Implantaten


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Fokus Prothetik/Zahntechnik

Naturnahe Imitation der roten Ästhetik Die Fertigstellung einer Prothesenbasis mit dem IvoBase-System. Autor

Carsten Fischer sirius ceramics DE-60528 Frankfurt am Main info@sirius-ceramics.com Patienten erwarten auch bei komplexen prothetischen Versorgungen neben der Wiederherstellung der grundlegenden funktionellen Gegebenheiten (zum Beispiel: Sprechen, Essen, Schmecken) eine natürliche Gestaltung der Prothese. Der Zahnersatz sollte als solcher nicht demaskieren. Diesem Gedanken liegt unter anderem die ästhetische Imitation des Weichgewebes zugrunde. Das Prothesenbasis-System IvoBase® bietet einen effizienten Weg für die individuelle und wohlgestaltete Rekonstruktion der roten Ästhetik. Die Kombination aus dem IvoBase-Basismaterial, dem lichthärtenden Labor-Composite SR Nexco® (Individualisierung), zahntechnischem Feingefühl und ideal konfektionierten Kunststoffzähnen kann die Vorstellungen des Patienten optimal erfüllen.

Das IvoBase-System Das IvoBase-System basiert auf einem vollautomatischen Injektionsund Polymerisationsablauf. Alle Systemkomponenten (Küvette, Materialkapseln, Injektor et cetera) sind aufeinander abgestimmt. Die chemische Schrumpfung des Kunststoffes wird aufgrund des Thermomanagements in der Küvette kompensiert. Das nachgepresste Material gleicht während der Polymerisation den chemischen Volumenschrumpf aus, woraus Okklusionstreue und Oberflä-

chengüte resultieren. Aus chemischer Sicht kann IvoBase der Materialklasse der Autopolymerisate zugeordnet werden, entspricht hinsichtlich der Qualität aber einem Heisspolymerisat. Die Starttemperatur der Autopolymerisation von IvoBase beträgt 40°C, sodass der thermische Schwund geringer ist als bei gewöhnlichen Heisspolymerisaten. Die vordosierten Einheiten gewähren das optimale Mischverhältnis von Monomer und Polymer. Zudem entfällt der direkte Hautkontakt mit Monomer. Das Ergebnis einer im IvoBase-System erarbeiteten Prothesenbasis ist eine natürlich wirkende rote Ästhetik, die durch lichtoptische Eigenschaften der Gingiva sehr nahe kommt. Je nach Patientenwunsch können individuelle Charakterisierungen vorgenommen werden.

Das auf Injektion basierende System macht die Arbeit sauber, präzise, sicher und einfach. Das Vorgehen im Labor

Patientenfall

Nachdem die Wachsanprobe sowohl vom Patienten als auch vom Zahnmediziner „freigegeben“ war, erfolgte die Umsetzung der Prothese in Kunststoff. Hierfür wurde das Prothesenbasis-System IvoBase angewendet. Mit diesem liess sich die in Wachs erarbeitete Situation verlustfrei in das definitive Ergebnis übertragen.

Für den teilbezahnten Oberkiefer sollte eine über Doppelkronen retinierte, gaumenfreie Prothese angefertigt werden. Die Zirkoniumoxid-Primärteile regio 13, 14, 15 und 23, 24, 25 waren mit Galvano-Käppchen (Sekundärteile) ummantelt, die wiederum in einer Tertiärstruktur (Nichtedelmetall, NEM) befestigt waren. Zur spannungsfreien Passung erfolgte entsprechend dem Weigl-Protokoll eine intraorale Verklebung der Galvanokappen mit der NEM-Struktur. Die Zähne wurden nach den bekannten prothetischen Regeln aufgestellt, wobei neben den statischen und funktionellen Anforderungen auch die individuellen Patientenwünsche einflossen. Bei einer finalen Ästhetik-Einprobe konnten Kriterien wie Zahnstellung, Lachlinie, Lippenfülle, Phonetik, Zentrik et cetera bewertet und korrigiert werden (Abb. 1). Bereits in Wachs wurde eine naturnahe Imitation der roten Ästhetik erarbeitet und der Weichgewebsbereich mit einer leichten, aber effektvollen Gestaltung individualisiert (Abb. 2 und 3).

Einbetten und Ausbrühen Die beiden Küvettenhälften waren identisch. Vor dem Einbetten wurden in eine der Küvettenhälften der Kanalformer (halb), der Küvettendeckel sowie das Filterwachsteil eingelegt. Nachdem die Innenseite der vorbereiteten Küvetten dünn mit Vaseline bestrichen war, wurde das Modell mit fixierter Wachsprothese gewässert und mit einer Gips-zu-Gips-Isolation benetzt. Nun konnte das Modell in Gips eingebettet werden; empfohlen wurde ein Hartgips der Klasse III. Wichtig war, dass das Modell mittig in der Küvette platziert wurde und dass der Abstand vom anterioren Modellrand zur Küvette zirka 10 mm betrug. Überschüssiger Gips konnte im noch weichen Zustand entfernt und ein bündiger Abschluss zwischen Modell- und Küvettenrand erarbeitet werden. Um während des Arbeitsablaufs das Abplatzen von Gips zu verhindern, sollte auch der Kanalformer mit der Gipsoberfläche abschliessen.

Abb. 1

Abb. 2

Finale Ästhetik-Einprobe im Mund des Patienten.

Nach der sukzessiven Ausmodellation der Weichgewebsanteile in Wachs.

Abb. 5

Abb. 3

Wasser ausgebrüht und gründlich von Wachsresten befreit. Umsetzung in Kunststoff Die basalen Flächen der gereinigten Zähne wurden wie bekannt mit Strahlsand angeraut, mechanische Retentionen mit einem Rosenbohrer eingeschliffen und die Zähne im Silikonkonter reponiert. Nun konnte die Gipsoberfläche der abgekühlten Küvettenhälften dünn mit Separating Fluid bestrichen werden (Abb. 4). Vor dem Zusammensetzen der Küvettenhälften musste in diesem Fall das NEM-Gerüst mit Opaker abgedeckt werden. Für den Gingivabereich wurde ein rosafarbenes Material verwendet und unter die Teleskopzähne ein zahnfarbender Opaker aufgetragen. Diese wurden zuerst als Wash und anschliessend deckend aufgebracht. Das derart vorbereitete Gerüst wurde auf das Modell gesetzt (Abb. 5) und mit Wachs fixiert. Der Entlüftungsfilter, der Zentriereinsatz sowie der Trichter wurden eingebracht und die beiden Küvettenhälften wieder miteinander vereint. Das Basismaterial steht in sieben verschiedenen Farben zur Verfügung. In diesem Fall fiel die Entscheidung auf das IvoBase High-Impact-Material der Basic-Farbe 34-V. Aus der vordosierten Kapsel wurde der Monomerbehälter entnommen, die Flüssigkeit mit dem Pulver zusammengeführt und das Material homogen miteinander verrührt. Mit wenigen Handgriffen konnte der Zentriereinsatz mit einer Küvette auf die Kapsel gesetzt und der Injektor nach Angaben des Herstellers beladen werden. Nach der Wahl des entsprechenden Injektionsprogramms wurde der Vorgang gestartet (Abb. 6). Die Injektion lief vollautomatisch ab und dauerte mit Zuschaltung der RMR-Funktion zirka 65 Minuten. Diese Funktion reduzierte

Abb. 4

Die Zähne wurden konditioniert und die Gipsanteile isoliert.

Abb. 7

Abb. 8

Abb. 9

Nachdem die inhibierte Opaker-Schicht Die Küvette wurde zusammen mit dem entfernt war, wurde das Gerüst auf das Modell vermengten IvoBase-Material in den Injektor reponiert. eingesetzt und das Programm gestartet.

Nach der vollautomatischen Polymerisation: vorsichtiges Befreien von Gips.

Die Ausarbeitung bedurfte nur weniger Schritte, da die Wachsmodellation verlustfrei in Kunststoff umgesetzt wurde.

Zur Charakterisierung bot das lichthärtende Labor-Composite SR Nexco die optimale Ergänzung zum IvoBase-System.

Abb. 10

Abb. 11

Abb. 12

Abb. 13

Abb. 14

Der Haftvermittler wurde mit einem Pinsel dünn auf die gingivafarbenen Bereiche aufgetragen …

... und nach der Einwirkzeit lichtgehärtet.

Individualisierung: Feine Stippelungen oder rote Äderchen unterstützten das natürliche Ergebnis der roten Ästhetik.

Zum Adaptieren der verschiedenen SR Nexco-Massen wurde ein Einwegschwämmchen verwendet.

Der Zahnersatz fügt sich harmonisch in das Gesicht des Patienten ein und entspricht absolut seinen Erwartungen.

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Abb. 6

Nach dem Aushärten des Gipses wurde der halbe Kanalformer gegen den vollen Former ausgetauscht und das konfektionierte Injektionswachsteil platziert. Die Wachskanäle wurden in diesem Fall – gaumenfreie Gestaltung der Prothesenbasis – an den Tuber maxillae angedrückt. Hierbei war zu beachten, dass der Injektionskanal in allen Bereichen der Prothesenbasis anliegt. Um während der Injektion den Küvettenhohlraum zu entlüften, wurden im anterioren Bereich sogenannte Entlüftungskanäle angebracht. Auch diese waren konfektioniert und konnten auf einfache Weise mit der Prothesenbasis verbunden werden. Achtung: Einen Kontakt mit dem Küvettenrand gilt es zu vermeiden. Die Zähne sowie der Gingivabereich wurden zum Schutz mit einem mittelfliessenden additionsvernetzten Silikon (A-Silikon mit Shorehärte von mindestens 65) abgedeckt. Für die sichere Verankerung mit dem Konter wurde dem noch weichen Silikon mit Stippelungen eine retentive Oberfläche verliehen. Okklusionsflächen sowie Kanalformer wurden von Silikon frei gehalten. Nach der Isolation der Gipsoberfläche konnte die obere Küvettenhälfte aufgebracht und mit der Verschlussklammer befestigt werden. Das nun folgende Auffüllen der Küvette mit Gips (Klasse III) auf einem Rüttler vermied Lufteinschlüsse. Anschliessend wurde der überstehende Gips mit dem Spatel abgezogen, sodass eine plane Fläche zwischen Gips und Küvettendeckel entstand. Nach dem Abbinden des Gipses wurden die Küvette im Wasserbad bei zirka 90°C aufgewärmt und danach die Küvettenhälften voneinander getrennt. Das Wachs war nun weich, und so liessen sich grobe Anteile einfach entfernen. Nach der Entnahme des vollen Kanalformers wurden Modell sowie Kunststoffzähne mit sauberem, kochendem

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Fokus Prothetik/Zahntechnik Abb. 15

Abb. 15: Gelungene Interaktion zwischen Licht, Schatten und Farbe. Die in Wachs modellierte Oberflächentextur konnte mit dem IvoBase-System 1:1 übertragen werden. Die daraus resultierenden lichtdynamischen Eigenschaften lassen ein natürlich wirkendes, prothetisches Zahnfleisch entstehen.

den bereits sehr niedrigen Restmonomergehalt auf unter ein Prozent. Injektions- und Polymerisationsablauf waren exakt auf das Material abgestimmt, wodurch die chemische Schrumpfung des Kunststoffes vollständig kompensiert wurde. Nach Programmende konnte die Küvette entnommen und mit Wasser abgekühlt werden. Das Ausbetten erfolgte mit der Presse, wofür im IvoBase-System eine Ausbetthilfe zur Verfügung steht. Nachdem die Küvetten entfernt worden waren, konnte die Prothese vorsichtig vom Gipskern befreit und die Kapsel mit einer Separierscheibe abgetrennt werden (Abb. 7). Es zeigte sich, dass alle sorgfältig in Wachs modellierten Bereiche 1:1 in Kunststoff umgesetzt waren. Fertigstellen der Prothese Jetzt gehörte die volle Aufmerksamkeit der Fertigstellung der Prothese. Dabei offenbarte sich der große Vorteil des angewendeten Systems. Denn es war kaum Nacharbeit notwendig. Die fein in Wachs modellierten Oberflächenstrukturen und Texturen wurden verlustfrei übertragen. In wenigen Schritten war die Prothesenbasis für die Fertigstellung vorbereitet (Abb. 8). Ganz nach Patientenwunsch konnte mit SR Nexco der roten Ästhetik ein individueller Touch und eine natürliche Charakterisierung verliehen werden. SR Nexco bildete die ideale Ergänzung zum Basiswerkstoff IvoBase (Farbe 34-V) (Abb. 9). Um eine individuelle Farbcharakterisierung vornehmen zu können, wurde auf die Kunststoffoberfläche ein lichthärtender Haftvermittler (SR Connect) aufgetragen und eine Verbundschicht hergestellt (Abb. 10 und 11). Anschliessend galt es, mit kleinen Feinheiten die natürliche Tiefenwirkung der Gingiva zu imitieren. Die vestibulären Kunststoffanteile konnten mit verschiedenfarbigen Massen individualisiert und feine Äderchen imitiert werden. Für eine naturnahe Reproduktion sind die anatomischen Grundlagen zu beachten. So zeigt sich zum Beispiel der Bereich der keratinisierten Gingiva hellrosa, da hier die Durchblutung in der Regel weniger stark ist. Im Gegensatz dazu ist der mukogingivale Bereich stark durchblutet und von Äderchen durchzogen. Mit dem SR Nexco-Sortiment konnten diese Feinheiten hervorragend nachgebildet werden. Das dreidimensionale Gingivadesign mit Alveolenfächern und Zahnfleischgirlanden war bereits in Wachs perfekt erarbeitet und konnte über das IvoBase-System verlustfrei in Kunststoff umgesetzt werden. In Kombination mit den lichthärtenden SR Nexco-Gingivamassen und zahntechnischer Kunst-

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fertigkeit liess sich gezielt eine farblich individuelle, natürlich wirkende prothetische Gingiva gestalten (Abb. 12 und 13). Vor der abschliessenden Lichthärtung wurde die komplette Oberfläche mit einem auf Glyzerin basierenden sauerstoffundurchlässigen Gel (SR Gel) abgedeckt und damit die Bildung einer Inhibitionsschicht an der Oberfläche verhindert. Nach der Endpolymerisation erfolgte die Politur der Oberfläche. Ziegenhaarbürstchen, Hochglanzschwabbel und eine Universal-Polier-

paste führten auf effizientem Weg zu hochglatten und glänzenden Oberflächen, ohne dass die Struktur oder die farbliche Oberflächencharakterisierung verloren ging. Ergebnis Die auf diesem Weg fertiggestellte Prothese zeigt eine rote Ästhetik, die gesundem Weichgewebe sehr nahe kommt. Feinheiten in der Textur – wie eine zarte Stippelung, leichte Alveolenhügel oder der Gingivasaum – wirken sehr natürlich. Das IvoBase-Prothesenbasis-Material bildet mit

den SR Nexco-Massen eine wunderbare Harmonie sowie natürliche Lichtreflexionen und ein lebendiges Farbspiel. Die dichte und hochglatte Oberfläche sieht nicht nur schön aus, sondern gewährt eine optimale Prothesenhygiene (Abb. 14 und 15).

fung wird weitestgehend kompensiert, wodurch sich der Arbeitsaufwand im Labor minimiert. Je nach Wunsch und Anspruch des Patienten können die Weichgewebsanteile individualisiert und so eine natürlich wirkende rote Ästhetik erarbeitet werden.

Fazit Das Injektionsverfahren IvoBase ermöglicht die unkomplizierte Umsetzung einer Prothesenbasis in hochwertigem PMMA. Das sukzessiv in Wachs erarbeitete Set-up kann 1:1 übertragen werden. Die Polymerisationsschrump-

Für die zahnmedizinische Arbeit danke ich Dr. Rafaela Jenatschke und OA Dr. Tobias Locher, beide DE-Frankfurt am Main.

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Fokus Prothetik/Zahntechnik

Der digitale Zug ist nicht mehr zu stoppen Die verschiedenen Gebiete der digitalen Zahnmedizin am ZZM Zürich präsentiert. Zur Eröffnung des ganztägigen Cerec-Aufbaukurses vom 31.10.2015 präsentierte Prof. Albert Mehl die verschiedenen Gebiete der digitalen Zahnmedizin. Nach der Administration und Archivierung kommen digitale Diagnostik und Planungssysteme sowie CAD/CAM Therapiekonzepte immer mehr zum Zuge und werden unaufhörlich erweitert. Die Digitalisierung in den Zahnarztpraxen schreitet voran und hat auch einen festen Platz im zahntechnischen Labor. Mehr als 30 verschiedene CAD/ CAM Systeme werden von 75% der Zahntechnischen Labors verwendet. Zirkonoxid ist nur im digitalem Workflow verarbeitbar (Schrumpfung bei der Sinterung), was zur Verbreitung und Entwicklung der CAD/CADM-Systeme massgeblich beigetragen hatte. 10-15% der Zahnarztpraxen in der Schweiz arbeiten mit einem CAD/CAM Chairside System (Cerec, neuerdings auch noch Planscan (Planmeca, E4D)), wobei Zürich aufgrund der Entwicklung und frühen Integration in der Studentenausbildung einen höheren Anteil besitzt. Die Anforderungen an ein Chair-side-System umfassen eine einfache Handhabung, Präzision, Zeitersparnis und Kosteneffizienz. 1980 wurde der Grundstein für Cerec in Zürich auf der Suche nach Amalgamersatz gelegt. Die Komposittechnologie war zu diesem Zeitpunkt noch wenig ausgereift. Die digitale Technologie in der Zahnmedizin kommt also historisch aus der Klinik für präventive Zahnmedizin, Parodontologie und Kariologie umfasst aber nun die gesamte Zahnmedizin, da die Computertechnologie in allen Disziplinen von Chirurgie über Prothetik bis Kieferorthopädie zur Anwendung kommt. 1985 erstes computergefertigtes Inlay 1989 Cerec I (1994 Cerec II) 2000/2002 Cerec 3, Cerec 3D 2007 Biogenerisches Okklusionskonzept 2009 Bluecam (Kürzere Wellenlänge = höhere Genauigkeit durch das Blaue Licht) 2012 Puderfreie Omnicam Aktuelle Entwicklungen gibt es in: · Scanner · Virtueller Artikulation · Gesichts-Scan · Neue Materialien für Schleifblöcke · Neue diagnostische Software (Ora-Check) · Ausdehnung auf abnehmbare Prothetik Einige Besispiele für Intraoralscanner sind · Truedef 3MESPE · Bluecam · Omnicam · Itero Align · Trios Die Genauigkeit von Ganzkieferaufnahmen bei den Scannern liegt ungefähr bei 50µm, also in etwa zwischen Impregum (Polyether oder Polysiloxane 20 µm,) und Alginat (80µm). Hier besteht noch Handlungsbedarf von Seiten der Hard- und Softwareentwicklung. Im Quadrantenbereich liegen die Scanner (unabhängig vom Fabrikat) im Bereich der exakten Abformmassen. Dh

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die im Moment verwendeten Chair-side-Systeme sind bis Quadrantenversorgung auf Augenhöhe mit konventionellen Abformtechniken. Aufnahmen mit oder ohne Puder sind punkto Genauigkeit identisch dh die Entwicklung geht daher in Richtung puderfreie Aufnahmesysteme (Omnicam, Trios ...). Für festsitzende prothetische Rekonstruktionen ist der Ganzkiefer-Scan dem konventionellen Abdruck noch unterlegen. Für andere Anwendungen zB in der Kieferorthopädie stellt die digitale Aufnahme eine platzsparende Alternative für Gipsmodelle dar. Die Verbindung Cerec-Invisalign wurde mit der Cerec-Ortho Software bereits realisiert. Hier ist die Aufnahme Menügeführt und in 5-8 min kann ein Scan mit einer Genauigkeit von 50µm erreicht werden. Die Datensätze können dann zB zu Invisalign gesandt werden und die Schienen werden direkt in die Praxis geliefert. Eine gänzlich neue Perspektive eröffnet das Sirona App für Cerec „OraCheck“ (Sfr. 2'880.- und funktioniert auch für Bluecam). Damit kann bei Recallsitzungen ein Scan der gesamten Dentition durchgeführt werden und mit der Überlagerungsfunktion Veränderungen an der Zahnhartsubstanz und Gingiva grafisch dargestellt werden. Eine Progression von Schäden durch Erosion oder Attrition sowie Rezessionen können so leicht exakt erfasst, dargestellt und dem Patienten präsentiert werden. In Zukunft könnte mit Ultraschalltechnik auch noch der Knochenverlauf dargestellt werden, was dann der digitale 3D Parostatus bedeuten würde. Eine Überlagerung mit DVT/Galilieos ist wohl aufgrund der Strahlenbelastung nicht für Verlaufskontrollen durchführbar aber bereits möglich. Für die Ultraschallentwicklung braucht es laut Einschätzung von Prof. Mehl noch etwas Zeit, da für diese Anwendung keine anderen Gebiete profitieren, was bei der Oberflächenausmessung für die Entwicklung der Cerec Software anders war. Die Artikulation und Biogenerik wurde von der Uni Zürich initiiert. Bei der digitalen Artikulation in Cerec ist eine Aufnahme bis zum kontralateralen 3er notwendig, damit die virtuellen Modelle auf den Kauflächen virtuell gegeneinander bewegt werden können. Der Kontaktpunkt bei IK wird mit der Bukkalaufnahme definiert. Nur mit der virtuellen Artikulation können funktionelle laterale Vorkontakte (z.B. bukkale Höcker OK und linguale im UK) bereits bei der Konstruktion vermieden werden. Auch ein individuelles digitales Registrat der sagittalen Gelenksbahnneigung und Bennet-Winkel (registriert z.B. mit Zebris) ist in Zukunft direkt implizierbar.

Höhere Präzision auch beim Schleifvorgang Die neue Cerec MCXL-Premium Schleifmaschine hat zusätzlich zwei feinere Instrumente um das okklusale Relief sowie die Innenseite der Rekonstruktion feiner zu schleifen. So konnte die Passgenauigkeit der Werkstücke in den Bereich der Labormaschinen gehievt werden. Mit der Entwicklung von Kompositblöcken die im Vergleich zur Keramik viel schneller geschliffen werden können, geht die Entwicklung in die Richtung, dass bereits grosse Füllungen mit CAD/

· SWE-Flex Saugansatz (100 Stk ca 30.-) hält die Zunge beim Scan optimal weg.(SWE-Flex Sauger ist bei Omnicam eher unpraktisch, da er die Kamerabewegung behindert. Hier eher mit Spiegel und DryTips die Weichteile abhalten).

Tipps bei der Konstruktion

Prof. Dr. Dr. Albert Mehl, Abteilung für Computergestützte Restaurative Zahnmedizin ZZM Zürich.

CAM hergestellt werden. Die Zeit für Scan, Konstruktion und Fräsung nähert sich immer mehr der Dimension des direkten Kompositaufbaus an. Und auf dem digitalen Weg ist diese Restauration hinsichtlich Formgebung interdental und okklusal dem direkten Vorgehen überlegen. Prof. Mehl sieht für die Zukunft den Vorteil bei CAD/ CAM-gefertigten Kompositrestaurationen vor allem bei Restaurationen mit dünnen Wandstärken, okklusalen Veneers und Endokronen, da sie elastischer sind als keramische Rekonstruktionen. Allerdings müssen Studien das noch belegen. Printsysteme (3D Drucker) sind im Moment zeitaufwändiger als geschliffene Rekonstruktionen. Hier wäre eine Farbschichtung jedoch prinzipiell möglich. Im praktischen Teil wurden auf der Cerec-Software 4.4 (unabhängig vom Kamerasystem) folgende Rekonstruktionen hergestellt: · Inlay 27, Teilkrone 26 und Krone 25 mit virtueller Artikulation und Biogenerik · Seitenzahnvollkrone mit virtuellem Artikulator · Implantatkrone 46 · Frontzahnkrone11 und 21, Veneer22 · Adhäsivbrücke 41x IPS eCAD

Praktische Tipps beim Scan · Systematik Omnicam: okklusal und 45° sowie 90° buccal und oral bis kontralateralen 3er (zur Verwendung der Artikulatorfunktion). Unterschnitte mesial und distal bei · kleiner Mundöffnung: Kamera 90° schwenken, so kann sie um die Achse gedreht werden. · Bewegliche Gingiva, Zunge, Mundboden, Wange etc., falls u.U. mit eingescant, ausschneiden · Bei kleinen Fehlern (zB plötzliche Blutung auf Stufe) kann dieser Bereich ausgeschnitten und neu gescannt werden. · Bukkales Registrat: Lieber kleiner Abschnitt (3 Zähne) statt grossen Abschnitt scannen jedoch mit optimaler Qualität. Wichtig sind die Interdentalbereiche (einfacher mit der Bluecam, mit der Omnicam schwenken). Evtl. mit Checkbite auf der kontralateralen Seite die Okklusion stabilisieren. · Kontrolle der Kontaktpunkte klinisch mit Okklusionspapier · Einschubachse: Keine Unterschnitte im Randbereich · Wenn Inzisalkante nicht ganz gefasst ist (Klebebrücke), dann eher Veneerrekonstruktion wählen.

· Präp-Analyse zur Selbstkontrolle · Biogenerische Variation: Bei wenig Referenzen von Nachbarzähnen (z.B. grosse AM Füllungen) · Ist der Vorschlag der Rekonstruktion nicht akzeptabel (zB gekippt) kann in „BioKiefer“ der zu rekonstruierende Zahn manuell grob angeordnet werden. · Mit der Artikulatorfunktion können Störkontakte der dynamischen Okklusion gezielt entfernt werden. · Mit dem Gestalten-Werkzeug kann die Randleiste optimal erhöht (2-Richtungen) oder Höcker gegen buccal oder oral (4-Richtungen) verschoben werden. · Bei subgingivalen Bereichen wird die Gingiva als Kontakt angezeigt: nicht beachten · Inderdental kann die Durchdringung mit dem Glätten Werkzeug am „Nachbarzahn“ reduziert werden bis auf Null. Zusammen mit der Glasur ist der Kontakt dann ideal. · Frontzahnkrone oder Veneer: WaxUp herstellen und unter zusätzlichem Bilderkatalog „Biokopie“ einscannen. Mit der „Kopierlinie“ kann der gewünschte Ausschnitt übernommen werden. Unter „Analysewerkzeuge“ kann mit dem Rastermodus ein Raster eingeblendet werden, was den ästhetischen Vergleich mit der kontralateralen Seite erleichtert.

Individualisieren und Brennen von e.max CAD IPS e.max CAD Blöcke bestehen aus Lithium-Metasilicat mit einer Biegefestigkeit von 160 MPa. Durch den Brennvorgang wachsen die Kristalle zu Lithiumdisilikat (> 360 MPa) Die angegebene Brennparameter und die empfohlenen Charakterisierungsmaterialien sind genau abgestimmt und können nicht für andere Keramiken verwendet werden. Bei IPS e.max CAD bestehen die Charakterisierungsfarben aus „Shades“ und „Stains“, wobei erstere schwächer in der Intensität sind als „Stains“. „Shades“ werden für Flächen, Stains für punktuelle Akzente verwendet. Ablauf beim Brennen 1. Fixieren des Gerüsts auf Brennpin mit Brennpaste 2. Applikation von Glaze (keine Pfützenbildung (va okklusal)) 3. Shade I2 für Höckerabhänge 4. Shade I1 für Höckerspitze 5. Shade 1 cervical und okkklusal 6. Mahogany Stain mit Endonadel für Fissur, wenn man möchte

Straumann Tissuelevel-Implantaten kann die Funktion „TiBase direkt“ ausgewählt und die Titanbasis ohne ScanPost gescannt werden. Vorgehen: 1. Zusätzlicher Bildkatalog „Gingivamaske“ auswählen 2. Erster Scan Bukkalbiss ohne Scanbody (ausserhalb der Lücke) 3. Gegenkiefer Scan 4. Scan ohne TiBase für Gingivamaske 5. Montieren der TiBase und Scan Body 6. Kopieren der Daten von Gingivamaske in Präparationskatalog: Ausschneiden des Implantatbereiches, Scannen mit eingesetztem Scan-Body 7. Anwählen des Scanbodies 8. Gingivamaske verwenden für die Bestimmung des Austrittsprofils. (ausser bei supragingivaler Lage der TiBase) 9. Restaurationsachse (gelber Pfeil) und die Implantatachse (gestrichelt rot) wobei die Divergenz nicht über 15° sein darf. Wird die Restaurationsachse zu sehr der Implantatachse statt der Einschubachse der Restauration angepasst, so wird die Krone beim anziehen gegen die entsprechende Seite „gezogen“ 10. Bei den Parametern kann der Druck auf die Gingiva eingestellt werden.

Adhäsivbrücke 41x · Auswählen Veneer und Zwischenglied · minimale Präparation im Schmelz · Verbinderquerschnitt im Frontzahnbereich 9 mm2 empfohlen In einem weiteren Kurs (Cerec-Implantatkurs vom 11. Juni 2016) wird die Herstellung von Bohrschablonen für Implantate mit Cerec besprochen und geübt. Dazu wird der Intraoralscan mit dem Galileos-DVT überlagert. Die Implantatplanung erfolgt prothetisch virtuell und eine entsprechende Bohrschablone wird aus einem Kunststoffblock ausgefräst. Die interessierten Kursteilnehmer kamen in den Genuss eines hervorragenden Fortbildungstages in der Cerec-Technologie und sorgten mit ihren Fragen bereits in den ersten Vorlesungen für Verspätung im Programm. Dies führte nochmals zu einer Steigerung des Informationswertes und machte Lust auf mehr. Sirona und hoffentlich bald ebenbürtige Konkurrenten werden mit Gewissheit auch mehr liefern. Man kann sich darauf freuen und ist gut beraten, auf den Zug aufzuspringen. Denn dieser wird nicht mehr zu stoppen sein. Foto: Johannes Eschmann

Autor

Implantatversorgungen Für die verschraubbare Versorgung von Implantaten werden Scan Posts (weiss für die Bluecam und grau für die Omnicam) auf die TiBase gesteckt. Für Abutmentkronen müssen bei der Schleifeinheit auf beiden Seiten 12S Instrumente eingesetzt werden. Die Artikulatorfunktion gibt es nicht bei Implantatkronen, da der Scanpost ein Vorkontakt darstellen würde. Bei

Dr. med. dent. Bendicht Scheidegger CH-3610 Steffisburg Tel.: +41 33 438 38 28 molar@gmx.ch www.jaeggischeidegger.ch

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Fokus Prothetik/Zahntechnik Nach sechs Jahren: Dernière für talk+more im Au Premier

„Denn sie lernen zu wissen, was sie tun“ das galt für 16 verschiedene Referenten an 21 Veranstaltungen mit Cendres+Métaux. Haben Sie schon einmal erlebt, dass Referenten ihre Zuhörer nicht nur informieren sondern anschliessend auch im Sinne des Wortes „rockten“? Doch der Reihe nach: Daryl D. Meier von Cendres+Métaux freute sich riesig, dass zum (vorläufigen?) Abschluss der Veranstaltungsreihe am 4. November, so viele bekannte Gesichter ins Au Premier gekommen waren. 90 Gäste – ein absoluter Rekord für talk+more! Das ist auch die Bestätigung dafür, den richtigen Themenmix für Zahntechniker und Zahnärzte gefunden zu haben. Doch jetzt sei der Zeitpunkt gekommen, eine kreative Pause einzulegen. Dr. med und med. dent. Nikolaos Chatzis und ZT Reto Carretti hatten einen Vortrag mit dem Titel „ Denn sie lernen zu wissen, was sie tun“ vorbereitet. Die Zahnheilkunde befinde sich in einer positiven Entwicklung, Mundhygiene, Orthodontie, minimal-invasive Rekonstruktionen oder auch mal etwas so zu belassen, bewahren „Kunden“ aus rein ästhetischen Gründen davor, zu Patienten zu werden.

Der Vortrag der beiden Anwender des von ZTM Walter Gebhard entwickelten pep-dent (patient supported esthetic protocol), zeigte sehr anschaulich wie die Erwartung der Patienten mit Hilfe der neuen Technologien ergründet und erfüllt werden können. Walter Gebhard selbst erläuterte sein Programm und welche Vorteile es für Zahnarzt, Zahntechniker und Patient haben kann, wenn alle zielführend zusammenarbeiten. Ja und da war doch noch die Referenten-Rock- und Bluesband: Renato Garretti, Gitarre und Gesang, Nico Chatzis, und Sven Kalbitzer, Gesang bewiesen, dass Zahntechniker und Zahnärzte nicht nur zum Wohle der Patienten gut harmonieren. Die „Achtziger“ dominierten und in bester Stimmung ging man später auseinander. Ein furioser Abschluss und das „Auf Wiedersehen“ war ernst gemeint.

Text und Fotos: Johannes Eschmann

Die Protagonisten des Abends v.l.n.r.: Beat Dörfler, Carola Gebel, Cendres+ Métaux, Sven Kalbitzer, Willi Geller, Walter Gebhard, Daryl D. Meier, Organisatorin von talk+more, Dr. Nikolaos Chatzis, Bertrand Thiévent, Moderator talk+more und Reto Carretti.

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Was war für Sie „talk+more“?

Hier lassen wir, stellvertretend für viele andere, verschiedene Stimmen zu 6 Jahren t+m mit Cendres+Métaux zu Wort kommen: „Sechs Jahre t+m, eine tolle Zeit, die Zahntechniker hatten Dank Cendres+ Métaux im Au Premier eine Heimat. Hervorragende Referenten, vor allem aus der Schweiz haben gezeigt, wo zurzeit die Latte gelegt wird. Diese Abende im Kollegenkreis werden der Zahntechnik fehlen.“ –Bertrand Thiévent, Moderator und Inspirator der ersten Stunde von talk+more

„Mir hat die Offenheit der Referenten gefallen, uns an ihrem Wissen teilnehmen zu lassen. Ich wusste auch immer, bei t+m treffe ich Kollegen und Kolleginnen, die sich in unserem Beruf voll engagieren. Das Zusammenkommen und Gedanken frei austauschen zu können, hatte seinen Platz genauso, wie etwas Neues und Interessantes zu lernen. “ –Romy Meier

„Für mich waren das Information und Freundschaft. Die Verbundenheit und der Austausch mit Kollegen waren bereichernd und zugleich auch Bestätigung. t+m schuf über die Jahre eine Verbundenheit und ein Zusammengehörigkeitsgefühl.“ –Kai Vogler Daryl D. Meier, Cendres+Métaux organisierte sechs Jahre talk+more, dafür erhielt sie vom Publikum Standing Ovations.

Willi Geller zeigte seinen neuesten Film und brachte auch gleich noch die Patientin mit, welche die Hauptrolle spielte.

„Der persönliche und vielfältige Austausch über Ästhetik bei t+m in Zürich und Lausanne. Für mich natürlich auch immer Création Willi Geller.“ –Nando Aeschlimann

„Der Austausch mit Kollegen nach interessanten Vorträgen und das gesellige Zusammentreffen. Dabei erfuhr man auch immer Neues aus der Dental-Industrie. Eine gute Gelegenheit, sein persönliches Netzwerk zu erweitern.“ –Daniel Buschor

In seinem neuen Film, zeigte er wie er mit Dr. Giuseppe Allais einer jungen Frau mit Non-prep-Veneers wieder zu einem bezaubernden Lächeln verholfen hat – live kommentiert vom Keramikmeister, mit Humor und Lebensweisheit. Die Zuschauer waren begeistert. Talk+more ist für Willi Geller dentale Kultur, persönlicher und beruflicher Austausch, Stärkung des Zahntechnikerberufes. –Willi Geller

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Das Verankerungs-System.

Der Saal im Au Premier war 6 Jahre Heimat für t+m. Es gab an diesem Abend viel zu diskutieren vorallem: sieht man sich wieder?

Entdecken Sie in unserer Animation die Vorteile von CM LOC® System und nutzen Sie die Freiheit in der Implantatplanung. Die Referate und die „Referenten-Band“ genossen die volle Aufmerksamkeit des Publikums.

Dank dem besonderen System lassen sich Divergenzen bis zu 60° (± 30°) korrigieren.

Lieferbar ab Januar 2016. www.cmloc.ch

Sven Kalbitzer, Nikolaos Chatzis und Reto Carretti, rockten was das Zeug hielt. Das Publikum dankte ihnen mit lauten Zugabe-Rufen.

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Fokus Prothetik/Zahntechnik

2. Zürcher Apéro mit ZTM Jan Langer Keramik-Informationsabend mit Dentaurum und ceraMotion® im Sihlcity. Wenn man Genuss, Geselligkeit und praktischen Nutzen verbindet, ist die Basis für eine erfolgreiche Veranstaltung gelegt. So geschehen im September in Zürich: Ute Lehrer, Verkaufsdirektorin von Dentaurum Switzerland, lud zum zweiten Mal zu einem ganz besonderen Keramik-Informationsabend ein. Auch diese Jahr wurde wieder Wert auf ein aussergewöhnliches Lokal gelegt. Mit dem Papiersaal im Sihlcity entschied man sich für einen Veranstaltungsort, der schon selbst eine Inspirationsquelle darstellt. Die Wände

der Fabrik wurden von verschiedenen Künstlergruppen gestaltet. So konnten sich die über 50 erschienenen Zahntechniker und Zahntechnikerinnen in entspannter Atmosphäre im „Papiersaal“ auf die angekündigte Keramikkunst einstimmen. Das Verblendkeramik-System ceraMotion® war das Hauptthema des Abends. François Hartmann, Zahntechniker und Anwendungsberater der Dentaurum-Gruppe, nahm die Gäste zu Beginn mit auf eine Reise ins Innere der Keramik. Er beleuchtete aus werkstoffkundlicher Sicht, welche Vorteile das ceraMotion®-System

In entspannter Atmosphäre versammelten ZT Marcel Imhof, Dentaurum Romandie, Ute sich 50 Zahntechniker und Zahntechnikerin- Lehrer, Dentaurum, ZT Dominik Mäder, Bern, nen zum 2. Zürcher Apéro von Dentaurum. ZTM Jan Langner, DE-Schwäbisch Gmünd, ZTM Patrick Zimmermann, Bern und ZT François Hartmann, Dentaurum DE-Ispringen.

seinen Anwendern bietet und machte neugierig auf die anschliessenden Praxisfälle.

Spannende Falldarstellungen Auf der aussergewöhnlichen 180Grad-Bühne präsentierten ZTM Jan Langner, ZTM Patrick Zimmermann und ZT Dominik Mäder, wie einfach und unkompliziert die Handhabung der ceraMotion® ist. In diesem Jahr ist es gelungen, Jan Langner als Referenten zu gewinnen. Der Zahntechnikermeister mit den Tätigkeitsschwerpunkten Frontzahnästhetik, Implantologie und kombinierter

Zum Abschied erhielt jeder Teilnehmer noch ein B’Haltis mit auf den Heimweg.

Zahnersatz betreibt ein Labor in DE-Schwäbisch Gmünd. Mit vielen eigenen Entwicklungen gilt Jan Langner seit Jahrzehnten als Koryphäe auf dem Gebiet der Zahntechnik. Er beeindruckte mit vielen Beispielen aus seinem Laboralltag, die er mit ceraMotion® ästhetisch gelöst hat. Ein sprachliches Highlight boten Dominik Mäder und Patrick Zimmermann, Bern. Mit ihrer Präsentation bewiesen die Inhaber der Zahnmanufaktur in Bern, dass sie besondere Freude an ihrem Handwerk haben und ceraMotion® gewinnbringend in ihrem modernen Labor einsetzen.

Bei feinem Fingerfood und erfrischenden Drinks gab es nach der spannenden Vortragsreihe Gelegenheit für den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen und Fragen an die Experten. Schon zu diesem Zeitpunkt kam viel positives Feedback von den Gästen.

Der ceraMotion®-Vorteil Mit über 20 Jahren Erfahrung in eigener Keramikentwicklung innerhalb

der Dentaurum Gruppe, entstand mit einem internationalen Expertenteam die Basis für ceraMotion®. Das System deckt die wichtigsten Gerüstwerkstoffe im Bereich der Metall-und Vollkeramik ab und ist geeignet für Legierungen im klassischen und hochexpandierenden WAK Bereich, edelmetallfreien Legierungen (z. B. remanium® Star), Titan, Zirkonoxid und Lithium Disilikat. Auch in der Verarbeitungstechnik hat der Keramiker die Wahlmöglichkeit zwischen einer klassischen, individuellen Verblendung, der Cutback-Technik, der Maltechnik und der Press-und Überpresstechnik.

Kontakt

Dentaurum Switzerland GmbH Verkaufsdirektorin Ute Lehrer CH-4614 Hägendorf Tel.: +41 62 216 57 00 ute.lehrer@dentaurum.ch www.dentaurum.ch

Curaden: Süsses, saures und überraschendes zu Halloween Verlockende Angebote und gute Stimmung am Halloween-Event im Papiersaal Sihlcity. Über 500 Besucher kamen im Laufe des späteren Nachmittags und Abends zur Ausstellung und profitierten mehrfach: Einmal von den zahlreichen Sonderangeboten, zum anderen von den feinen Häppchen und Getränken. Das ganze stand unter dem Motto Mystery-Night. Und wer den Mut hatte, in eine Mystery-Box zu greifen, konnte ¼ Karat Diamanten und andere wertvolle Preise gewinnen. Die lockere Atmosphäre übertrug sich auch auf die Besucher. Der legendäre Papiersaal in der alten Papierfabrik

im Sihlcity war ganz auf Halloween dekoriert. Schon beim Empfang gaben zwei charmante „Gespenster“ den Gästen Süsses und Saures mit auf den Weg. Rundum waren die neuesten Geräte und Behandlungseinheiten aufgestellt, dazwischen Verbrauchsmaterialien und was es sonst in einer Zahnarztpraxis oder einem Dentallabor braucht. „Man traf viele Kollegen, tauschte Erfahrungen aus und erlebte dabei einige Überraschungen“, sagte Sybille Hochuli, die den

Abend organisierte. An der Bar gab es feine Drinks und mit feinen Halloween-Snacks stillten die Gäste den kleinen Hunger. „Natürlich geht es uns darum, die Bindung zum Kunden in lockerer Atmosphäre aufzubauen oder zu vertiefen und sie von den Spezialangeboten zu überzeugen“, so Curaden Marketingleiter Philipp Achermann. In aller Ruhe konnten sich die Besucher die Geräte anschauen und vorführen lassen sowie mit den

Guten Laune beim Halloween: Nadine Hionas, Curaden Rahel Eberle. Gewinnerin eines Diamanten mit ¼ Karat, mit einem Kunden. überreicht von Günter Smeilus, CEO Intensiv SA.

Der gruselig schön dekorierte Papiersaal, das richtige Ambiente für Halloween.

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Ausstellern und Experten des Curaden-Dentaldepots sprechen. Die Besucher profitierten von Top Angeboten. Der Andrang war denn auch entsprechend gross. Es war auch für Unterhaltung gesorgt. Kleine Zauberkunststücke und kabarettistische einladen sorgten für gute Unterhaltung. Einer der Höhepunkte des Abends war die Preisverleihung: Wer sollte der glückliche Gewinner oder Gewinnerin des Diamanten sein? Rahel Eberle von der Praxis Dr. Stäger in Lachen, war die glückliche Gewin-

Hilfreiche und charmante „Geister“ von Curaden verwöhnten die Besucher im Papiersaal.

Martin Deola von Sirona mit Dr. Daniel Ansermet und Adrian Müller, Carestream Dental präsentierte den Begleitung. Carestream CS 3500.

nerin. Günter Smeilus, CEO der Intensiv SA, der den Gewinn gestiftet hat, überreichte das wertvolle Geschenk an die strahlende Gewinnerin. Die Aufforderung zu Halloween: „Süsses, sonst gibt’s Saures“, musste nicht ausgesprochen werden. So freuen wir uns auf Halloween 2016, wenn es wieder heisst: Süsses ohne Saures!“ www.curaden-dentaldepot

Text und Fotos: Johannes Eschmann

Ein Comedian und Zauberer zeigte seine Tricks, die Zehner-Note kam wieder zurück.

Andreas Büchel Spezialist für Behandlungseinheiten von KaVo Dental AG, Brugg.

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Kongress Young Investigator Award des CI verliehen

Diamond Wedges Bioclear

An der Jahrestagung 2015 des Collegium Implantologicum bewarben sich vier Nachwuchskräfte um den Preis. Im Stade de Suisse in Bern fand die diesjährige Jahrestagung des Collegium Implantologicum statt. Rund 40 Mitglieder der Gesellschaft besuchten die wissenschaftliche Veranstaltung, die ganz im Zeichen der zahnmedizinischen Nachwuchswissenschaftler stand. Nach der Begrüssung durch den Präsidenten, Prof. Dr. Kurt Jäger, Aarburg, eröffnete der Gesundheitsökonom Prof. Dr. Stefan Felder, Universität Basel, die Tagung mit dem Referat „Gesundheitsökonomie – Cui bono?“. Es zeigte sich, dass die höhere Lebenserwartung in den industrialisierten Ländern signifikant mit der Investition in das Gesundheitssystem korreliert. Die hohen Kosten des schweizerischen Gesundheitssystems werden nicht etwa durch die technischen Möglichkeiten der modernen Behandlung verursacht, sondern vorwiegend durch die Pflege in den letzten fünf Jahren vor dem Tod. Der Referent untermauerte seine Aussagen mit vielen Statistiken sowie eigenen Untersuchungen.

Nachwuchsarbeiten auf hohem Niveau Nach einer kurzen Pause startete PD Dr. Dr. Claude Jaquiéry, Universität Basel, den CI Young Investigator Award. Diesen Preis, gestiftet durch Thommen Medical - verlieh die Gesellschaft anlässlich ihres 25-Jahre Jubiläums. Die Reihenfolge der Referenten wurde per Losentscheid ermittelt. Den Anfang machte Dr. Alexander Phillip aus Zürich. Er zeigte sehr schöne Resultate aus in-Vivo Versuchen am Schaf über die Bone-Wool. Mit der Applikation der einfach zu

Dr. Anja Lüssi bei der Präsentation ihrer Studie.

Die ersten Smart Wedges

Prof. Stefan Felder bei seinem Referat „Gesundheitsökonomie: Cui bono?“

msdental.ch der Phillip, den dritten Platz teilten sich Anja Lüssi und Sandra Fankhauser-de Sousa. Alle erhielten einen iPad.

Grosses Interesse an der Nachwuchsförderung

Die CI-Mitglieder verfolgen mit Interesse die Referate der Nachwuchswissenschaftler.

adaptierenden Bone-Wool als Knochenersatzmaterial konnten sehr gute Regenerationsresultate erzielt werden. Als zweite Wettbewerbsteilnehmerin referierte med. dent. Anja Lüssi aus Zürich. Sie untersuchte in ihrer Dissertation die Rauigkeiten von Implantaten nach Politur der freiliegenden Implantatoberflächen. Dabei wurden verschiedene Abläufe der Poli-

Die Preisanwärter vor dem Wettbewerb unter sich. Letzter Abgleich der Referate.

Während der CI-Tagung fand die Generalversammlung des Vereins statt. Präsident Prof. Dr. Kurt Jäger beim Verlesen des Jahresberichtes. denthos_260x100_ZZS815_Layout 1 26.10.15 14:49 Seite 1

Verantwortliche und Teilnehmer des CI Young Investigator Award (v.l.): Livio Marzo, COO Thommen Medical AG; Dr. Sandra Fankhauser (3. Rang); Dr. Anja Lüssi (3. Rang); Dr. Stefan Röhling (Gewinner des 1. CI Young Investigator Award); PD Dr. Dr. Claude Jaquiéry, Vorsitz der Jury; Dr. Alexander Philipp (2. Rang) und Prof. Dr. Kurt Jäger, Präsident Collegium Implantologicum.

tur anhand von In-Vitro-Versuchen verglichen. Den Zuhörern wurden Empfehlungen abgegeben, welche Politurinstrumente sich hierzu am besten eignen würden. Den Nachmittag läutete Dr. Sandra Fankhauser-de Sousa mit ihrem Forschungsthema ein. Sie untersuchte den klinischen Langzeiterfolg von implantatprothetischen Rekonstruktionen nach Fibulatransplantation. Die Misserfolgsrate betrug dabei ca. 18 Prozent nach 5 Jahren. Den Schlusspunkt setzte Dr. Stefan Röhling mit seinem Referat über klinische Erfolgswahrscheinlichkeit von Keramikimplantaten (Zeramex). Es zeigte sich, dass vor allem durchmesserreduzierte Implantate erhöhte Bruchgefahr aufwiesen, weshalb die 3,3  mm ZrO-Implantate auch vom Markt genommen wurden. Die Preisanwärter mussten sich nicht nur im Referat, sondern auch in der

Diskussion bewähren, die 50 Prozent der Bewertung durch die Jury ausmachte. Bewertet wurden Präsentation, Inhalt, Struktur und Aktualität des Referats. Während die Jury sich über die Kandidaten beriet, bewertete Claudia Huber, Coach und Kommunikationsfachfrau die Award-teilnehmer in Bezug auf Auftreten, Präsentation und Körpersprache. Diese Elemente zählen jedoch nicht für die Rangliste. Sie hielt ihr Referat „live“ und die Kandidaten erhielten ein Feedback über ihren Auftritt. Daraus kann man etwas lernen!

Die Teilnahme hat sich gelohnt Am Ende der interessanten Tagung überreichten Claude Jaquiéry und Livio Marzo den ersten Preis, eine Teilnahme am 5th International Osteologie Symposium 2016 in Monaco an Stefan Röhling für sein ausgezeichnetes Referat. Auf dem zweiten Platz folgte Alexan-

Die regen Diskussionen zwischen den Mitgliedern und den Referenten zeigte, dass diese Art der Nachwuchsförderung auf grosses Interesse stiess. Es ist eine wichtige Aufgabe des CI, jungen Nachwuchskräften mit einem wissenschaftlichen Wettbewerb den Start in eine akademische Karriere zu erleichtern. Die nächste Tagung des CI findet am 11. November 2016 in der Emil Frey Classic Car in Safenwil statt. Unter dem Titel „Periimplantitis“ wird wieder viel Interessantes geboten.

Das Stade de Suisse von innen Neben dem wissenschaftlichen Teil findet auch die Geselligkeit ihren Platz. Vor der Mittagspause genossen die Teilnehmer eine interessante Führung durch das „Stade de Suisse“. Im Restaurant „Eleven“ offerierte das CI den Mitgliedern und Teilnehmern ein feines Mittagessen. Text und Fotos: Romy Meier Kontakt

Collegium Implantologicum (CI)

CH-2540 Grenchen fabienne.spahr@thommenmedical.com www.ci-swiss.ch

Frisch eingetroffen! Anthos Behandlungseinheiten 2015/2016 Ab sofort in unserer neuen Ausstellung in Mägenwil!

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Fortbildung

Erfolgreiches Hartgewebemanagement Vierte Serie von Fallberichten zur Fortbildungsreihe am Zentrum für Zahnmedizin der Universität Zürich. Einführung Techniken für Knochenaugmentation haben die Möglichkeiten in der zahnärztlichen Implantologie enorm gesteigert. Neben den altbewährten Methoden wurden in den letzten

Jahren neue Materialien und Techniken zwecks effizienterer Geweberegeneration und Vereinfachung des klinischen Handlings eingeführt. Die folgenden drei Fallbeispiele zeigen, wie bei unterschiedlichen

Ausgangslagen Knochendefekte behandelt werden können, um die Implantate in die korrekte Position zu setzen und optimale Verhältnisse der peri-implantären Mukosa zu erreichen.

Kontakt Dr. med. dent. Karin Wolleb Dr. med. dent. Goran Benic

Klinik für Kronen- u. Brücken­prothetik, Teilprothetik und zahnärztliche Materialkunde, Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde

Universität Zürich CH-8032 Zürich Tel. + 41 44 634 32 51 (Sekretariat)

Fall 1: Forced eruption und Implantation mit simultaner GBR Der 47-jährige Patient präsentierte sich mit unfallbedingten subgingival verlaufenden Frakturen der Zähne 21 und 22 (Abb. 1a, 1b). Nach dem Einsetzen einer provisorischen Klebebrücke wurden die Wurzelreste 21 und 22 mittels kieferorthopädischen

„power chains“ extrudiert (Abb. 2, 3). Die Zähne wurden extrahiert und die Kammresorptionsprävention mit Knochenersatzmaterial und zwei autologen „punch grafts“ erzielt Abb. 4, 5a, 5b). Die Implantation in der Position 21 erfolgte nach 8 Wochen

(Abb. 6). Dabei achtete man besonders auf die korrekte dreidimensionale Position des Implantates und den Erhalt des Knochenseptums in der Region 21/22. Die ausgedehnte knöcherne Dehiszenz wurde mit einer Kombination von Knochenersatzmaterial-Block

und Granulat aufgebaut (Abb. 7). Die Kollagenmembran (Abb. 8) wurde mit Polylactid-Pins stabilisiert und während 4 Monaten submukosal belassen. Die definitive prothetische Versorgung erfolgte mit einer Zirkonoxid-Extensionsbrücke 21-x (Abb. 9).

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Zahnarzt: Dr. Goran Benic, Universität Zürich Zahntechniker: Pascal Müller, Schöneberger Dentaltechnik AG, Glattbrugg

Fall 2: Primäre Knochenaugmentation mit nicht-resorbierbarer GBR-Membran Die 33-jährige Patientin stellte sich mit dem Wunsch nach einer festsitzenden implantatgetragenen Versorgung der Mehrzahnlücke in der Oberkiefer-Front vor (Abb.1, 2). Die definitive Behandlungsplanung wurde nach einer umfassenden prothetischen Diagnostik erstellt. Aufgrund der ausgeprägten

Kammatrophie konnten die Implantate initial nicht in die prothetisch korrekten Positionen gesetzt werden (Abb. 3a, 3b). Die primäre Kammaugmentation erfolgte mit zwei titanverstärkten nicht-resorbierbarer Membranen und partikuliertem Knochenersatzmaterial (Abb. 4, 5). Nach 6 Monaten Heilung

wurde ein digitales Volumentomogramm erstellt und die Implantation virtuell in 3D geplant (Abb. 6). Nach Wiedereröffnung (Abb. 7) und Membranentfernung (Abb. 8.) zeigte sich ein erfolgreich aufgebauter Kamm. Eine 3D-gedruckte Schiene für geführte Chirurgie (Abb. 9) ermöglichte das präzise

Setzen der Implantate 13, 11 und 21 in die vorgängig geplanten Positionen (Abb. 10). Es mussten keine weitere Hart- oder Weichgewebeaufbauten gemacht werden. Nach 4 Monaten Heilung wurden die Implantate mit einer metallkeramischen Brücke versorgt (Abb. 11).

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Zahnärzte: Dres. Marco Zeltner & Goran Benic, Universität Zürich Zahntechniker: Andreas Graf, Graf Dentaltechnik AG, Zürich

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Fortbildung Fall 3: Primäre Knochenaugmentation mit autologem Knochen Der 35-jährige Patient gelangte mit dem Wunsch nach Zweitmeinung für die definitive Versorgung der Lücke 13 an die Klinik (Abb. 1). Der Milchzahn 53 und der impaktierte Zahn 13 waren vor 6 Monaten extrahiert worden. Die 3D-Aufnahme zeigte einen ausgeprägten Knochendefekt und Knochenseques-

prophylaxe mit Knochenersatzmaterial und Kollagenmembran abgedeckt. Nach 4 Monaten Heilung (Abb. 5) erfolgte die Implantation (Abb. 6) und eine simultane gesteuerte Knochenregeneration an Position 13. Die Kammkontur wurde dabei mit einem kollagenhaltigen elastischen Knochenersatzmaterial-Block

ter in der Region 13 (Abb. 2). Die vertikale Kammaugmentation wurde mit einem aus der mandibulären retromolaren Region entnommenen Knochenblock durchgeführt (Abb. 3, 4a, 4b). Der kortikospongiöse Knochenblock wurde mit einer 12 mm langen Fixationsschraube befestigt und zur Resorptions-

horizontal und vertikal überaugmentiert (Abb. 7). Zwecks mechanischer Stabilisierung des aufgebauten Volumens wurde die resorbierbare Membran mit Polylaktid-Pins fixiert (Abb. 8). Die Implantatfreilegung wurde nach weiteren 3 Monaten durchgeführt (Abb. 9) und das Implantat mit einer

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Zirkonoxid-Krone 13 auf Titan-Klebebasis versorgt (Abb. 10). Zahnarzt: Dr. Goran Benic, Universität Zürich Zahntechniker: Vincent Fehmer, Universität Genf & Laboratoire dentaire Fehmer, Lausanne

Vorschau: Modulare Fortbildungsreihe KBTM Modul 4 Leitung Prof. Dr. Christoph Hämmerle, PD Dr. Daniel Thoma, Prof. Dr. Ronald Jung, Prof. Dr. Mutlu Özcan Klinik für Kronen- und Brückenprothetik, Teilprothetik und Materialkunde, Zentrum für Zahnmedizin, Universität Zürich Alle vier Module setzen sich aus einem theoretischen und einem praktischen Teil zusammen. Das Modul 4 ist auf Zahnärzte ausgerichtet. Für Zahntechniker/Innen besteht die Möglichkeit, die Theorieteile aller Module als Einzelfortbildung zu buchen. Weiterführende Angaben und Anmeldung unter: www.zzm.uzh.ch/zahnaerzte/fortbildung/kurskalender.html

Modul 4: Modernes klinisches Konzept für Knochenmanagement in der Implantologie Datum Samstag, 12. März 2016 Modulverantwortlicher Dr. Goran Benic

Zeit Modul 9.00–16.00 Uhr, Theorie 9.00–12.00 Uhr (6 Fortbildungsstunden) Ort Zentrum für Zahnmedizin, Universität Zürich

ieses Modul vermittelt alle klinisch relevanten Schritte des Knochenmanagements in der Implantologie – von der Extraktion bis zur Implantation. D Die praxisorientierten Empfehlungen werden durch Fallbeispiele veranschaulicht und basieren auf neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen. In einer interaktiven 3D-Planungs-Session, und einer anschliessenden Übung am Kiefermodell, werden die theoretischen Kenntnisse praktisch angewendet.

Kontakt Fortbildungssekretariat Michaela Krempl Tel. +41 44 634 39 75 Fax +41 44 634 43 13 fortbildung@zzm.uzh.ch

Die offenen Fragen in der Regeneration Antworten erhalten die Teilnehmer am Osteology Monaco vom 21. bis 23. April 2016. Ein Highlight im Kongresskalender vieler Zahnärzte, Oralchirurgen und Wissenschaftler ist das im April 2016 stattfindende Internationale Osteology Symposium in Monaco. Im Fokus des wissenschaftlichen Programms stehen die offenen Fragen der regenerativen Therapie in der Zahnmedizin. Das von der unabhängigen Osteology Foundation organisierte Internationale Osteology Symposium findet alle drei Jahre statt und fokussiert auf das Thema orale Regeneration. Für das Symposium in Monaco 2016 haben die wissenschaftlichen Chairmen des kommenden Kongresses, Prof. Dr. Dr. Friedrich Neukam und Prof. Dr. Myron Nevins, ein Programm voller spannender Themen zusammengestellt, welches sowohl Praktiker als auch Wissenschaftler, die auf diesem Gebiet forschen, anspricht. Unter dem Motto „Das WARUM und WIE der regenerativen Therapie ler-

www.zz-s.ch

nen“ werden 85 renommierte internationale Referenten die wichtigsten Fragen rund um die orale Regeneration und die neuesten Erkenntnisse aus der Wissenschaft diskutieren sowie innovative Technologien und Konzepte vorstellen. Die Themen des wissenschaftlichen Programms im Überblick: · Langfristiger Implantat-Erfolg in regeneriertem Knochen · Klinische Entscheidungen für den posterioren Oberkiefer · Zähne – ein Leben lang · Behandlungsmöglichkeiten zur Verbesserung ästhetischer Ergebnisse INTERNATIONAL SYMPOSIUM

21 – 23 APRIL 2016 WWW.OSTEOLOGY-MONACO.ORG

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PRACTICE

Grundlagen- und klinische Forschung

Auch alle wissenschaftlich Interessierten kommen in Monaco 2016 nicht zu kurz: Im Osteology Research Forum werden die spannendsten Ergebnisse aus der Grundlagen- sowie auch der Klinischen Forschung präsentiert. Zudem wird es eine große Poster-Ausstellung geben.

Von Experten lernen Das wissenschaftliche Kongressprogramm wird durch Workshops ergänzt. In den praktischen und theoretischen Kursen vermitteln Experten auf dem jeweiligen Gebiet Techniken, Tipps und Tricks.

Aktuelles aus der Industrie

Dafür, dass zuletzt auch die neuesten Produktentwicklungen und Therapiekonzepte aus der Industrie nicht zu kurz kommen, sorgen die theoretischen und praktischen Workshops der Sponsoren sowie das Implantat-Forum am Samstag mit von den Industriepartnern ausgewählten Referenten. Eine Registrierung für das Internationale Osteology Symposium 2016 ist ab sofort möglich. Informationen zum Programm und der Organisation unter: www.osteology-monaco.com www.osteology.org

Master Clinician Kurse

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SCIENCE

OSTEOLOGY

MONACO

· Komplikationen bei Implantat-Patienten · GBR – neueste Nachrichten · Periimplantitis – warum tritt sie auf und wie können wir sie behandeln Ein besonderes Highlight versprechen die interaktiven Diskussionen zu werden, bei denen erfahrene internationale Experten Fragen aus dem Publikum diskutieren sowie verschiedene Sichtund Herangehensweisen präsentieren. Interaktive Diskussionen finden zu den folgenden Themen statt: · Entscheidungen nach der Zahnextraktion · Behandlung anspruchsvoller Rezessionen

SAVE THE

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Zum ersten Mal wird es am Osteology Symposium 2016 in Monaco zudem auch Master Clinician Kurse zu verschiedenen Themen geben, bei denen ebenfalls die Vermittlung von Techniken und Behandlungskonzepten durch führende Experten weltweit im Fokus stehen.

Kontakt

Osteology Foundation CH-6002 Luzern Tel. +41 41 368 44 44 info@osteology.org www.osteology.org

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Fortbildung

Hyatt Regency Hotel, Düsseldorf Mediahafen, Veranstaltungsort des 1. Business Club Meetings 2015

Der Zahnarzt als Unternehmer – Erster Business Club Nobel Biocare organisierte für Zahnärzte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eine Unternehmertagung in Düsseldorf. „Niemand hat mich darauf vorbereitet, dass ich eines Tages ein Unternehmen führen werde. Unternehmertum und betriebswirtschaftliche Vorgänge lernen wir ja eher nicht im Studium“, pointierte einer der rund 60 Zahnmediziner seine Motivation, am Nobel Biocare Business Club Meeting 2015 teilzunehmen. Nobel Biocare D-A-CH-Geschäftsführer Christian Berbalk betonte in seiner Begrüssung die Partnerschaft zwischen Kunden und Nobel Biocare. Bestandteil dieser Partnerschaft ist auch die Vermittlung von Know How zur Praxisentwicklung. Einerseits mit modernen Produkten und Lösungen für mehr Patientenzufriedenheit, andererseits mit Informationen zur erfolgreichen Praxis/ Unternehmensführung. Während der zweitägigen Fachtagung stand der Zahnarzt als Unternehmer im Mittelpunkt. Wie jeder Betriebsinhaber ist auch er verantwortlich für: Die Definition der Strategie und deren Umsetzung, für das Marketing und die Kommunikation sowie die Positionierung seiner Praxis im Umfeld seiner Mitbewerber. Er entscheidet über das Bild, welches Patienten von seiner Praxis gewinnen. Zur erfolgreichen Praxisführung gehören zudem die Personalrekrutierung und die Personalentwicklung. Sein Organisationstalent ist gefragt, damit die Prozesse in der Praxis strukturiert und damit effizient ablaufen.

Unternehmensstrategie „Es braucht Strategen, Planer und auch Umsetzer, Unternehmer, die den Antrieb haben, etwas zu erreichen und weil Sie sich entschlossen haben auch Unternehmer zu sein, dafür sind sie hier in Düsseldorf“, eröffnete der Unternehmensberater Christian Doll sein Referat. Anhand von Beispielen zeigte Doll, wie man einfach und schnell Geschäftsmodelle / Strategien entwickeln kann. Anschliessend konnten die Teilnehmer auf einem A3-Bogen und mit post it in 10 Minuten Ihre eigene Praxis skizzieren

Christian Berbalk, Nobel Biocare DACH-Geschäftsführer.

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und in einem zweiten Teil eine Strategie für „feste Zähne in einem Tag“ entwickeln. Danach wurden die Modelle dem Sitznachbarn präsentiert und reflektiert. So entstanden angeregte Diskussionen. „Denken Sie immer auch an die ,Patientenreise‘. Damit ist der Entscheidungsbaum gemeint, den ein Patient vom Wunsch, sich einer Behandlung zu unterziehen durchläuft, bis er bei Ihnen auf dem Behandlungsstuhl sitzt“. Vom Wunsch nach einem Zahnersatz bis zum definitiven Entscheid, muss der Patient zwischen 20-30 Entscheidungen treffen und abwägen. Vom Bewusstsein, dass ein Zahnersatz ansteht, dann einen Termin zu finden, eine allfällige Vertretung am Arbeitsplatz zu organisieren bis zur Einreichung von Formularen an eine Versicherung oder bis hin zu den Recall-Terminen in der Praxis. Welche Ideen / Strategien Sie für Ihre Praxis planen, die beste Jury dafür sind ihre Patienten. Holen Sie sich Rückmeldungen ein.

Auffallen, gefallen, etwas zu sagen haben Marketingberater Axel Schüler-Bredt startete sein Referat mit der Frage: „Wollen Sie sich als Praxis / Unternehmer weiter entwickeln und verbessern?“. Dazu brauche es Veränderungen und diese verursachen kurzfristig immer ein Chaos, doch es lohne sich. Zuerst muss sich eine Praxis die Frage nach der eigenen Marke stellen. Marken sind wichtig, sie machen etwa 50 Prozent des Unternehmenswertes aus und sind zugleich ein Qualitätsversprechen. Bei der Kommunikation müssen Kopf und Herz erreicht werden, damit eine Marke funktioniert und sich positiv einprägt. Oft wird beim Praxismarketing die Herz- / Emotionsseite vergessen. Doch beide Bereiche müssen angesprochen werden, egal in welchem Prozent-Verhältnis. Schüler-Bredt verglich den Prozess mit einem Formel-1 Rennen – haben sie den Mut die Ideallinie zu verlassen, um zu überholen.

Christian Doll, Unternehmensberater.

Er schloss sein Referat mit dem Aufruf: „Sie sind Unternehmer – also unternehmen Sie etwas! Auffallen, gefallen, etwas zu sagen haben! Doch eine Bitte, lassen Sie Ihr Praxismarketing von einem Profi machen.“

Den Patienten kennen Der Vortrag von Diplom-Psychologe Martin Simmel widmete sich dem Handwerk und der Kunst der Patientenführung. Simmel plädierte für Empathie und suggerierte: „Je besser Sie den Patienten kennen und je mehr Sie sich in den Patienten versetzen können, desto höher und umso wahrscheinlicher wird der Behandlungserfolg.“ Charisma und Motivation hängen eng zusammen und beeinflussen die Behandlungsakzeptanz in hohem Masse. Stellen Sie fest, wo Ihre Kommunikationsbühnen sind: Empfang, Behandlungsstuhl, zwischen Tür und Angel und beim Verabschieden. Es ist wichtig mit dem Praxisteam festzulegen, welche Themen auf welcher Bühne angemessen sind.

Rege Diskussion Zum Abschluss des ersten Tages trafen sich alle Teilnehmer zum Abendessen in der „Meerbar“ im Düsseldorfer Mediahafen. Der Austausch unter Kollegen zu den Referaten des ersten Tages wurde rege genutzt.

Gibt es 100 % Sicherheit? „Was hat meine Praxis und die Sicherheitsstrategie der Luftfahrtindustrie gemeinsam?“ Manfred Müller, Leiter der Abteilung Flugsicherheit und Ausbildungskapitän A340/A330 bei der Lufthansa AG, befasste sich im ersten Vortrag des zweiten Tages mit systematischer Repetition, sprich Checklisten, um verlässlichen und wiederkehrenden Erfolg zu haben. Zahnarztpraxen, die wachsen wollen, benötigen klar definierte Prozesse für einen reibungslosen Praxisalltag. Effizienzverluste stehen dem Wachstum entgegen. Zur Qualitätssicherung plä-

Marketingspezialist Axel Schüler-Bredt.

dierte Müller für ein standardisiertes Vorgehen. Leitfäden und Checklisten reduzieren Fehlerquellen und machen die Abläufe für das gesamte Team vorhersehbar sowie einfach reproduzierbar. Das Ergebnis ist deutlich weniger Stress in der täglichen Praxis für alle Beteiligten und daraus resultierend mehr Zeit für erfolgsbringende Tätigkeiten. Die grösste Fehlerquelle sei noch immer der Mensch, so Manfred Müller und deshalb sei die Kommunikation ganz wichtig, vor allem auch in Stresssituationen. Er zeigte eindrücklich mit kurzen Filmsequenzen, dass sich grosse Flugunfälle durch Kommunikationsfehler ereigneten. Umgesetzt auf den Praxisalltag, heisst dies zum Beispiel: Bei einer Behandlung läuft es nicht rund, das Team wird nervös, dann fällt noch ein falsches Wort und egal wie gut das Behandlungsergebnis ist, für den Patienten bleibt nach der Behandlung ein negativer Beigeschmack. Wie trainiert man solche Stresssituationen und die Kommunikation innerhalb des Teams auch unter Berücksichtigung der Hierarchien? Sie können nicht wie bei Fluggesellschaften in den Flugsimulator und Ausnahmesituationen trainieren. Doch von der Cockpitcrew können wir übernehmen, dass ein Co-Pilot bei der Lufthansa jederzeit intervenieren und eingreifen kann, wenn er den Eindruck hat, dass der Kapitän gleich einen Fehler machen wird. Die Hierarchie in der Crew steht hinter dem Sicherheitsgedanken zurück und dies macht Lufthansa zu einer der sichersten Fluggesellschaften. Versuchen sie ein solches Vorgehen in ihr Praxisteam zu integrieren.

Gewinnen, motivieren, entwickeln Personalberater Alexander Brochier, von Somersault AG, definierte das Ziel erfolgreicher Personalarbeit: Rekrutieren, Motivieren und Halten der richtigen Mitarbeiter mit den richtigen Fähigkeiten, sowie deren Zufriedenheit. Dies war auch das Resultat einer Befra-

Diplom-Psychologe Martin Simmel.

Nächste Termine Business Club Meeting 2016 für Zahnärzte mit Visionen Fr., 28. – Sa., 29. Oktober 2016 Workshops für die Patientenbetreuerinnen und Projektleiterinnen Freitag, 13. Mai 2016 Freitag, 16. September 2016 Kommunikationsworkshop Dienstag, 15. März 2016 Personalentwicklungsworkshop Freitag, 10. Juni 2016 gung der Teilnehmer nach ihren Interessen zum Thema Personal. Im ersten Teil seines Referates präsentierte Brochier das Vorgehen zur Personalrekrutierung. Welche Kanäle es gibt und mit welchen Fragen findet man die passenden Mitarbeiter? Es wird jedoch immer entscheidender, gutes Personal zu halten und zu entwickeln, denn wie eine Grafik über den Altersaufbau der Bevölkerung Deutschlands veranschaulichte, können bereits heute ⅓ der Stellen nicht mehr besetzt werden. Es wird immer wichtiger die verschiedenen Generationentypen (X, Y und neu auch die Generation Z) im Praxisteam zu vereinigen. Deshalb wird das Thema der Personalführung immer wichtiger. Erfolgreiche Chefs fördern die kreativen Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter und ermuntern diese zum eigenständigen Lösen von Problemen. Es lohnt sich auch, Gewohnheiten von Zeit zu Zeit kritisch zu Hinterfragen und die einzelnen Mitarbeiter in deren Entwicklung zu unterstützen. Als Mentor oder Coach gehen Sie auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeiter ein, hören zu und geben jedem einzelnen Raum. Leben Sie die Praxisziele vor, motivieren und inspirieren Sie. Loben Sie 4 x mehr als Sie tadeln, beides ist wichtig. Äussern Sie » Seite 22

Manfred Müller, Leiter Abteilung Flugsicherheit der Lufthansa.

Alexander Brochier, Personalberater bei Somersault AG.

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Fortbildung

Paradigmenwechsel in Bern Kombiniert festsitzend-abnehmbarer Zahnersatz – was ist neu in der Hyprid-Prothetik? Bereits die überwältigende Teilnehmerzahl von über 80 Zahnärzten und Zahntechnikern die am 4. November ins André Schroeder-Auditorium der zmk bern kamen, machte die Bedeutung des Kursthemas klar. Der demografische Wandel einerseits und die immer bessere zahnmedizinische Versorgung andererseits (der Anteil zahnloser Menschen nimmt ab), stellen uns vor eine grosse Herausforderung in der Betreuung unserer älteren Patienten. Prof. Martin Schimmel, Leiter der Abteilung für Gerodontologie begrüsste zur ersten Fortbildung der neuen Abteilung Gerodontologie der zmk bern. Prof. Dr. Frauke Müller von der Abteilung für Gerodontologie und abnehmbare Prothetik der CUMD Genf, erläuterte den Stellenwert der abnehmbaren Prothetik in unserem Beruf. Die fehlenden Zähne werden zu 80.3 % durch Prothesen und nur zu 0.6 % durch Implantate ersetzt (9.1 % Brückenglieder). Der Zeitpunkt der Eingliederung einer Prothese erfolgt immer später im Leben der Patienten. Über 85 Jahre alte Patienten haben zu 97 % Zahnersatz wobei davon 85 % abnehmbar sind. In Dentallabors wird die Arbeitszeit zu 50 % für abnehmbare und 50 % für festsitzende Prothetik geleistet. Ziel ist es, im dritten Lebensabschnitt Sanierungen durchzuführen und Optionen zu schaffen für den vierten Lebensabschnitt, wenn die Pflegebedürftigkeit zunimmt. Hier bilden Teleskop-Prothesen einen besonders guten Dienst, da sie einfach umgestaltet werden können. Die Probleme des alternden Patienten sind Kieferathrophie, abnehmende Muskelkoordination, Hyposalivation, Mangel- und Fehlernährung sowie fehlende Motivation für zahnärztliche Eingriffe sowie für Mundpflege. Die Babyboomer Generation (60-70 Jahre) bilden die Bevölkerungsstärkste Gruppe und lebt meist in guten finanziellen Verhältnissen.

Das richtige Attachment Prof. Schimmel bespricht die Overdenture, die zur Anwendung kommt, wenn eine festsitzende Versorgung nicht indiziert ist und der Patient keine sichtbaren Klammern wünscht. Man unterscheidet zwischen Retention, bei der eine Apparatur durch die elastische Deformation des Materials in eine retentive Region greift (Klammer, eiförmige Stege, WSK) und Friktion, bei der eine Abzugskraft durch den Übergang von Haft- zu Gleitreibung zwischen parallelen Flächen generiert wird (gefräste Stege, Teleskopkronen, Geschiebe).

Diese Abzugskraft ist abhängig von der Reibungsfläche und steigt in der 3. Potenz zur Pfeilerhöhe. Die Vorteile, Wurzeln unter Prothese zu erhalten, liegen in der Erhaltung der Parodontalrezeptoren, Atrophieprophylaxe, und dem Erhalt der Muskelmasse. Nachteile sind die Kariesgefahr, der höhere Preis und eine optimale Hygiene muss gewährleistet sein. Geschiebeverankerte Prothesen haben den Nachteil, dass sie nicht erweiterbar sind. Dentitionen mit stark reduzierter Zahnzahl und ungünstig verteilten Ankerzähnen können mittels teleskopverankerten Prothesen versorgt worden.

Teleskopformen · Zylinderteleskope· Konuskronen · Resilienzteleskope · Sonderformen (mit Haltemechanismen wie Riegel oder Friktionsstifte) Die Primärkrone besteht aus einer gegossenen Goldkrone oder Zirkonkrone, die Sekundärkrone aus einer Goldlegierung oder Galvanoforming. Die Gestaltung des Konuswinkel (Fräswinkel) erlaubt eine individuell einstellbare Haftkraft, je nach parodontalem Zustand des Zahnes und der Anzahl und Verteilung der Pfeiler. Je grösser der Winkel der Primärkrone, umso kleiner die Haftkraft. Bei der Unterfütterung von Teleskop-Prothesen muss peinlich darauf geachtet werden, dass die Prothese beim Abdruck perfekt am Ort sitzt. De Friktion wird erst bei vollem Einschub der Prothese erreicht. Man unterscheidet zwischen · Normalanker (12° Kegelwinkel) Lösekraft 6N · Haftanker (11° Kegelwinkel) Lösekraft 9N · Stützanker (13° Kegelwinkel) Lösekraft 5N (Im Vergleich zum Locator mit maximaler Abzugskraft von 7-23N je nach Retentionseinsatz)

Präparationsrichtlinien Die Primärkrone benötigt im Minimum die Präparation einer Stufe von 0.8-1.5  mm zervikal und eine Reduktion Bukkal und Okklusal von 2.5 mm. Noch invasivere Präparation macht die Rekonstruktion ästhetischer, da die Prothese im Bereich der Pfeilerzähne weniger überkonturiert werden muss.

Anwendung Die Problematik einer Teilprothese mit Konuskronen: Sie lässt sich nicht erweitern und erfordert einen grossen Verbinder. Retentive und frikative Elemente sollte man nicht mischen (zum

Fortsetzung von Seite 20 Ihre Wertschätzung sofort und nicht erst beim Jahresgespräch. Gute Personalführung benötigt Zeit, planen Sie diese in ihrem Terminplan ein.

Business Club 2016 in Frankfurt am Main

Mit A3 Formular und Post it lernten die Teilnehmer innert 10 Minuten eine Geschäftsstrategie zu entwickeln.

Rund 60 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz reisten nach Düsseldorf.

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Christian Berbalk fasste zum Abschluss die Referate der beiden Tage pointiert zusammen. Er verabschiede-

Prof. Dr. Frauke Müller, Leiterin der Abteilung für Gerodontologie und abnehmbare Prothetik, CUMD Genf und Prof. Dr. Martin Schimmel, Leiter der Abteilung für Gerodontologie der zmk bern.

Beispiel Teleskop und Klammer oder Retentionselement wie Locator). Bei der Freiendsituation hat die Rotation bei mesialen Retentionselementen eine Kammresorption distal zur Folge. Kurze Unterstützungsimplantate könnten dagegenwirken und werden nun untersucht. Mit einer Teleskopbrücke (Düsseldorfer Brücke) können zweifelhafte Zähne auch mit zweifelhaften Implantaten kombiniert werden.

Mit 4 Teleskopen rekonstruieren Dr. Tim Joda vom neu gegründeten DiRecT (Digital Reconstructive Technology) an den zmk bern, präsentierte eine Studie mit durchschnittlicher Beobachtungsdauer von 17 Jahren. Bei einem Teleskop 50 % Pfeilerverlust, bei 3 Teleskopen 10 % und über vier Teleskopverankerungen 3 %. Es wird daher versucht, mit 4 Teleskopen zu rekonstruieren (zum Beispiel 3 Zähne und 1 Implantat). Warum sind gemischte Teleskoparbeiten erfolgreicher als gemischte Brücken Implantat-Zahn? Ein Konusteleskop von 6-8° gibt etwas Resilienz um die Zahnbeweglichkeit aufzufangen. Die intraorale Verklebung von Sekundärkronen mit dem Prothesengerüst erhöhte die Genauigkeit. Korrektes Vorgehen: 1. Zementieren der Primärkronen (definitives Einsetzen der Teleskope auf Implantaten) 2. Aufbringen der Sekundärkronen 3. Verkleben Sekundärkronen mit Gerüst (zum Beispiel mit Panavia 2.0) 4. Neuer Kompressions-Abdruck 5. Neues Provisorium

tung und Überlebensraten von Teleskop-Prothesen: Die Vorteile sind in folgenden Punkten zu sehen: · Guter Prothesenhalt durch Friktion paralleler Flächen · Axiale Belastung der Pfeilerzähne · Guter Halt auch bei einseitiger Verteilung der Pfeilerzähne zu erreichen · Keine sichtbaren Halteelemente · Gute Hygienefähigkeit · Selbst mit eingeschränkter Geschicklichkeit zu handhaben · Wenn die Friktion nachlässt, wird das laut Prof. Müller vom Patienten nicht so wahrgenommen. Die Nachteile · Massives Beschleifen der Pfeilerzähne ist erforderlich (Nach 10 Jahren 10 % der Pfeiler devital) · Ästhetik: · Verblendung in Kunststoff · Okklusalflächen in Metall · Oft überkonturiert · Retention schwer einstellbar /  aktivierbar · Teuer, lang und anstrengend.

Prof. Frauke Müller diskutierte in ihrem zweiten Vortrag die Prothesengestal-

Die Einschubrichtung muss nicht in der Zahnachse sein, sondern kann auch davon abweichen. Sie sollte aber so definiert werden, dass keine ästhetischen Komplikationen auftreten (sichtbarer Goldrand der Primärkronen in der Front) Die Gestaltung als Perio-Overdenture gegenüber der Overdenture erweist sich als günstig für die Pfeilerzahnprognose. Dento-alveoläres Design (zikumpillär offen mit mindestens 5  mm Abstand zum Pfeilerzahn um Speichelzutritt zu erlauben) erhöht die Überlebenswahrscheinlichkeit der Pfeilerzähne signifikant. Deckprothesen sind, wenn immer möglich, zu vermeiden.

te die Teilnehmer mit dem Ausblick auf den zweiten Business Club, der 2016 in DE-Frankfurt am Main stattfinden wird. „Um ein Unternehmer zu sein, braucht es Menschen mit Visi-

onen. Ich freue mich, dass wir Sie in Ihren Rollen als Zahnmediziner und Unternehmer gleichermassen unterstützen dürfen“, schloss Berbalk zwei erfolgreiche Unternehmertage.

Überlebensraten von Teleskop-Prothesen

Prof. Dr. Norbert Enkling nutzte die Möglichkeit der Diskussion mit den Referenten.

Der Resilienzausgleich ist bei der Anfertigung von Teleskoparbeiten und abnehmbarer Implantatprothetik wichtig, um eine Schleimhautauflage der Prothese zwischen den Verankerungen zu erreichen. Einfacher als mit einer Kompressionsabformung zu erreichen ist es, wenn die Retentionselemente erst nach Eingliederung und Einlagerung der Prothese (nach etwa zwei Wochen) einpolymerisiert werden. Bei der Kompressionsabformung wird zuerst der ganze Kiefer abgeformt, dann die Bereiche der Teleskopkronen ausgeschnitten und unter Kompression der Schleimhaut die Kronenbereiche nochmals abgeformt. Zum Schluss präsentierte Prof. Schimmel anhand eines Hand-outs nochmals die genauen klinischen Schritte zur Erstellung einer Hybridprothese auf Teleskop-Verankerungen bis hin zur Idee einer Putzschiene, mit der die Interdentalbürsten geführt werden.

Fragen der Finanzierung Die etwas einseitig auf teleskopverankerte Prothesen fokussierte Fortbildung lässt doch einige Fragen aufkommen: In Deutschland sind Teleskopprothesen auf 3 Pfeilerzähnen kassenpflichtig. Nach SSO-Sozialtarif kommt man für einen Kiefer mit einer Perio-Overdenture auf 3 Teleskopen, man kann es drehen wie man will, auf über 10‘000 Franken (inkl. Laborkosten von 5‘300 Franken). Welche Patienten sind in der Lage das zu bezahlen? Zudem sind viele unsere älteren Patienten in der Privatpraxis EL-Bezüger. Man darf gespannt sein, wie wohl, ein der Ausgleichskasse eingereichter Kostenvoranschlag für eine Teleskop-Prothese bei der Begutachtungsstelle – im Kanton Bern notabene auf der gleichen Abteilung an den zmk bern – beantwortet würde. Es wird sich herausstellen, wie sich der Paradigmenwechsel an den zmk bern in den Privatpraxen durchsetzen wird. Autor

Dr. med. dent. Bendicht Scheidegger CH-3610 Steffisburg Tel.: +41 33 438 38 28 molar@gmx.ch www.jaeggischeidegger.ch

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Text und Fotos: Susanne Eschmann

In den Pausen tauschten sich die TeilnehDr. Udo Hillebrand, DE-Haltern am See mer über die Referate und die Umsetzungen im Gespräch mit Michael T. Studer, Nobel in ihren Praxen aus. Biocare Verkaufsleiter DACH-Region.

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Produkte Denthos Kunden bestaunten das Anthos Werk in Imola

Knapp 9‘000 Behandlungseinheiten gehen jährlich in alle Welt. Die Kundenreise vom 5. bis 6. November beindruckte die Zahnärzte. Die denthos ag, der Schweizer Importeur für Anthos Behandlungseinheiten reiste mit einigen ihrer Kundinnen und Kunden Anfang November ins Cefla Werk nach Imola. Unterbrochen wurde die Anreise mit einem Mittagessen in einer wunderschönen Praxis in Lugano. Bei der Besichtigung am Freitag erhielten die Gäste aus der Schweiz einen Einblick in Produktion der Anthos Behandlungseinheiten. Bei Cefla werden pro Jahr unter anderem knapp 9‘000 Behandlungseinheit hergestellt. Die Kundinnen und Kunden konnten sich in den Cefla / Anthos Produktionshallen genau verfolgen, wie eine Behandlungseinheit aus den vielen Komponenten montiert wird. Die Besucher waren tief beeindruckt von der Grösse der Produktionswerkstätten, über die sehr sauberen Werkhallen und die strukturierten Abläufe. Auch das gute Arbeitsklima unter den Cefla Mitarbeitenden begeisterte die Teilnehmer.

Vielfältige Anthos Produlktpalette In den modernen Ausstellungsräumen wurde den Besucherinnen und Besuchern in die vielfältige Produktepalette der Anthos Behandlungseinheiten vorgestellt. Von der neuen L-Serie mit abklappbarem Fussteil, über die R7 Behandlungseinheit für Rechts- oder Linkshänder, bis

Vorfreude bei der Reisegruppe auf die Werksbesichtigung bei Cefla in Imola.

In der modernen Ausstellung konnten alle AnthosBehandlungseinheiten besichtigt und getestet werden.

hin zu der bewährten A-Serie, Behandlungseinheiten mit hängenden Instrumentenschläuchen, Cart- und Schwingbügelmodellen. Ein Röntgenspezialist von Cefla präsentierte und erklärte die MyRay Klein-, 2D- und 3D-Röntgengeräte. Was wäre ein Besuch in Imola ohne

einen Ausflug nach Bologna? Die Teilnehmer genossen die wunderschöne Stadt. Der Tag endete mit einem feinen Abendessen in einem typischen italienischen Restaurant. Diese Reise wurde von allen Teilnehmern als sehr informativ, vertrauensbildend und freundschaftlich wahr-

genommen. Steffen Poll und Philipp Ullrich von denthos bedanken sich bei allen die dabei waren nochmals herzlich für ihre Teilnahme an dieser Reise. Diese Kundenreise wird von der denthos ag in Mägenwil organisiert und findet jedes Jahr statt. Die Teilnehmerzahl ist allerdings begrenzt!

Kontakt

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Nach der ausführlichen Werksbesichtigung genossen die Teilnehmer ein feines Nachtessen in einem typischen Restaurant in der Altstadt von Bologna.

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Fortbildung

Die Erfolgsgeschichte geht weiter! Das ITI kündigt Einführung von ITI Online Academy Campuses und Classrooms an. Das ITI weitet sein Fortbildungsangebot aus und bietet einen Rahmen für integrierte Lernaktivitäten, um individuelle Fortbildungsbedürfnisse besser erfüllen zu können.

form, der ITI Online Academy, kündigte das Internationale Team für Implantologie (ITI), mit der Einführung der Campuses und Classrooms eine bedeutende Erweiterung der ITI Online Academy an.

Nur ein Jahr nach der erfolgreichen Lancierung seiner E-Learning-Platt-

Die ITI Online Academy Campuses und Classrooms erlauben es dem ITI

zukünftig, besser auf die individuellen Fortbildungsbedürfnisse von Partnerorganisationen und Dritten einzugehen, indem sie es diesen ermöglichen, eigene Lernumgebungen auf der ITI Online Academy einzurichten. Die Campuses und ihre Classrooms sind ein ausgezeichnetes Mittel, um den

Präsenzunterricht zu ergänzen und Lerngruppen, die curriculare Kurse besuchen, Lernmaterialien und -dienstleistungen anzubieten. Dozenten können ihren Kursteilnehmern in einem Classroom Lerninhalte der ITI Online Academy für die Kursnachbereitung sowie Vorablektüren und im Unterricht

Mehr als ein festsitzender Zahnersatz. Ein Grund zum Lächeln.

behandeltes Material zur Verfügung stellen. Gezielte Assessments ermöglichen die Überwachung der Lernfortschritte der Teilnehmer. Die Teilnehmer ihrerseits haben auch die Möglichkeit, via Case Cloud und in geschlossenen Foren eigene Beiträge zu teilen und zu diskutieren. Jede ITI Sektion wird zum Beispiel ihren eigenen Campus erhalten, auf dem Fachleute Zugang zu sprachspezifischen Inhalten haben, zum Beispiel zu an nationalen ITI Kongressen aufgezeichneten Vorträgen. Mit der vollständigen Eingliederung der ITI Study Clubs wird die derzeit kleine Anzahl an Pilot-Classrooms schnell wachsen: Bis zum Jahresende wird der Online Academy Campus mehr als 650 individuelle Lerngemeinschaften beheimaten – ein globales Netzwerk für integrierte, evidenzbasierte Fortbildung. „Eines der Hauptziele des ITI ist es, der führende akademische Anbieter von evidenzbasierter Fortbildung auf dem Gebiet der dentalen Implantologie zu werden,“ sagte Prof. Dr. David Cochran, der Präsident des ITI. „Die ITI Online Academy Campuses bieten eine solide Grundlage für integrierte Lernangebote und stellen deshalb einen weiteren bedeutenden Schritt zur Erreichung dieses Ziels dar.“ Seit ihrer Lancierung im Oktober 2014 verzeichnete die ITI Online Academy beeindruckende und kontinuierlich wachsende Besucherzahlen. „Mit über 200‘000 Besuchen und fast 3 Millionen Seitenaufrufen hat die Plattform in den ersten 12 Monaten unsere Erwartungen bei Weitem übertroffen,“ kommentierte Dr. Stephen Chen, der zukünftige Präsident des ITI und Mitglied der Online Academy Task Force. „Dieser Erfolg bestärkt uns in unserem Bestreben, die ITI Online Academy mit neuen Inhalten und Fortbildungsrubriken weiter auszubauen.“

Straumann® Pro Arch gibt Patienten die Gewissheit, eine hochwertige Lösung zu bekommen, die ihnen sofort eine neue Lebensqualität bringt. Und ein perfektes Lächeln: • Verringerte Komplexität durch Berücksichtigung der individuellen anatomischen Situation und Einsatz des einzigartigen Roxolid® Materials • Vorhersagbarkeit – selbst bei schwierigen Fällen – dank der SLActive® Oberfläche • Zeitsparende Behandlung mit der Option einer provisorischen Sofortrestauration • Gesteigerte Effizienz durch neues Prothetikportfolio www.straumann.ch/pro-arch In Kombination mit:

Dr. Stephen Chen, zukünftiger Präsident des ITI und Mitglied der Online Academy Task Force.

Interessierte Institutionen können ihren eigenen Campus mit verschiedenen Classrooms oder einen Classroom auf einem der ITI Sektions-Campuses einrichten lassen. Mehr Informationen zum Antragsverfahren stehen schon bald zur Verfügung.

Kontakt http://academy.iti.org www.iti.org

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Dentalhygiene

Jubiläumskongress der SDH mit ungewöhnlichen Themen Die Swiss Dental Hygienists sind eine 40-jährige Erfolgsgeschichte. Mit dem 20th International Symposium on Dental Hygiene 2016 in Basel, folgt der nächste Höhepunkt. 40 Jahre Swiss Dental Hygienists – eine Erfolgsgeschichte. Sichtlich stolz auf die geleistete Arbeit eröffnete Cornelia Jäggi, Zentralpräsidentin der SDH den Jahreskongress vom 13. bis 14. November in St. Gallen. Über 1‘100 Dentalhygienikerinnen, darunter auch ein paar Männer, kamen in die Ostschweiz um zu hören, was die Organisatorinnen unter dem Motto „Posibilities and Limits“ an Referaten vorbereitet hatten. Es hat sich gelohnt. Nicht nur weil Referenten wie Prof. Dr. Thierry Carrel, weltbekannter Direktor der Universitätsklinik für Herz- und Gefässchirurgie des Inselspital Bern aus seiner Arbeit berichtete, sondern Themen präsentiert wurden, die den Horizont der Zuhörerinnen erweiterten. Auf den zweiten Blick hatten alle Themen einen Zusammenhang mit der Aufgabe einer DH oder hatten einen Einfluss darauf. Wie wichtig die Zahn- oder Mundgesundheit für die Lebensqualität ist wurde anschaulich gezeigt.

St. Gallen auch eine Stadt der Mode Thomas Scheitlin, Stadtpräsident St. Gallen, begrüsste die „Damen und wenigen Herren“. In wenigen Worten brachte er die Stadt und ihre Vorzüge zur Geltung. Dies war relativ einfach, zieren doch St. Galler Stickereien die

Roben bekannter First Ladies und Schauspielerinnen.

Innovative Technologien in der Herzchirurgie „Kaiserin Sissi hätte heutzutage das Attentat vom 10. September 1898 in Genf überlebt“. Plastischer könnte man den Fortschritt in der Herzchirurgie nicht beschreiben. Wir behandeln Patienten von 700 Gramm bis 90 Jahre, so Prof. Carrel. Die Entwicklungen in der Medizin stellen Ärzte, Ökonomen, Juristen, Politiker aber auch Patienten vor grosse Herausforderungen. Sie zwingen zum Entscheid, welche Leistungen erbracht werden sollen und welche Entwicklungen finanziert werden können. Das KVG verlangt von diagnostischen und therapeutischen Interventionen Wirtschaftlichkeit, Zweckmässigkeit und Wirksamkeit: das ist gut so. Aber die zunehmende Ökonomisierung birgt die Gefahr, gute Medizin zu verhindern, da die Behandlung nicht unbedingt nach dem besten Resultat, sondern „nach dem optimalen Ertrag ausgerichtet“ wird. Herzchirurgie ist nicht nur „Medizin“ sondern auch Ingenieurskunst auf allerhöchstem Niveau. Dies zeigt sich zum Beispiel an der Informatisierung eines Eingriffs. Von der Diagnose über die Planung bis zur

Nachsorge oder am Beispiel einer Herz-Lungen-Maschinen aus den Anfängen in den 50iger und 60iger Jahren im Vergleich zu heute.

Update EndokarditisProphylaxe Prof. Dr. med. Hans Rickli, Chefarzt Kardiologie am Kantonsspital St. Gallen, sprach ein Thema an, das auch an zahnärztlichen Kongressen diskutiert wird. Sollen Patienten mit Endokarditis-Risiko vor Zahneingriffen Antibiotika erhalten oder nicht? Als Standardvorsorge galt über 50 Jahre die prophylaktische Gabe von Antibiotika vor allen zahnärztlichen Eingriffen. Da diese Massnahme schlecht mit Daten belegt war, empfehlen die Richtlinien der Amerikanischen und der Europäischen Herzgesellschaften, seit einigen Jahren, die Antibiotika-Prophylaxe nur noch bei Hochrisiko-Patienten. Eine Studie aus England gibt aber Anlass zur Sorge: Seit der strikten Abkehr von der Antibiotika-Prophylaxe in England, sind die Endokarditis-Raten gestiegen, wie eine Studie der Universität Sheffield zeigt. Eine gewisse Endokarditis-Gefahr lauert beim Zahnarzt oder beziehungsweise in der Mundhöhle: Ge-

mäss verschiedener Studien werden in bis zu 45 % der Herzklappenentzündungen Streptokokkus viridans aus der Mundhöhle verantwortlich gemacht.

Neue Risikopatienten durch neue Medikamente Risikopatienten in der zahnärztlichen Praxis waren bis anhin Patienten mit Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus, koronare Herzkrankheit, Asthma etc., so Prof. Dr. Dr. J. Thomas Lambrecht, UZM Basel. Es entwickeln sich aber durch Überernährung, Alkohol, Nikotin und Drogen Erkrankungen, welche im Prinzip gesunde Patienten zu Risikopatienten machen. Trotzdem nimmt die Lebenserwartung zu. Jeder will lange leben, aber nicht älter werden. Fast alle Medikamente haben unerwünschte Wirkungen, die unter Umständen zu weiteren Erkrankungen führen und damit die Patienten auch in der zahnärztlichen Praxis zu Risikopatienten werden lassen. Klassisches Beispiel sind die Bisphosphonate, welche Risiken im Knochenstoffwechsel der Kiefer induzieren, aber auch Angiogenetika, welche das Gefässwachstum in Tumoren verhindern sollen.

Die klassischen Antikoagulantien wie Aspirin, Heparin und Marcoumar werden mit neuen Substanzen ergänzt. Die Risikoeinschätzung dieser Medikamente hat sich in der Zahnmedizin im letzten Jahrzehnt gewandelt. In der Infektionsprophylaxe und -therapie stehen Antibiotika nach wie vor an erster Stelle. Probleme beim Umgang mit diesen Medikamenten haben zur Entwicklung multiresistenter Keime geführt. Die Anzahl der mit diesen Keimen infizierten Patienten nimmt zu, auch in der zahnärztlichen Praxis.

Die häufigsten Schilddrüsenprobleme im Alltag Die Funktionsstörungen der Schilddrüse gehören zu den häufigsten endokrinologischen Problemen in der Hausarztpraxis. Dr. med. Andreas Rohrer-Theus, Facharzt für Endokrinologie / Diabetologie aus Chur, erklärte Symptome und Therapie. Da Frauen häufiger (Verhältnis 4:1) von einer Hypothyreose (Unterfunktion der Schilddrüse) oder Hyperthyrose (Überfunktion) betroffen sind als Männer (Verhältnis 5:1), stiess sein Vortrag auf grosses Interesse der Zuhörerinnen, gehörten diese auch zu der am meisten betroffenen Altersgruppe. » Seite 26

Cornelia Jäggi, Zentralpräsidentin Swiss Dental Hygienists.

Thomas Scheitlin, Stadtpräsident St. Gallen.

Isabelle Passanah, SDH, moderierte den ersten Kongresstag.

Prof. Dr. med. Thierry Carrel, Inselspital Bern.

Vreni Steinegger, SDH, warb für das „International Symposium on Dental Hygiene 2016“ in Basel.

Prof Dr. med. Dr. med. dent J. Thomas Lambrecht, UZM Basel.

Dr. med. Andreas Rohrer-Theus, Endokrinologie / Diabetologie FMH, Chur.

Prof. Dr. med. Dr. phil. Gerhard Rogler, Universitätsspital Zürich.

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Dentalhygiene

Liliane Brunner, SDH, moderierte den Samstag.

PD Dr. med. med. dent. Claude Jacquiéry, Universitätsspital Basel.

Prof. Dr. med. Hans Rickli, Kantosspital St. Gallen.

Prof. Dr. Frauke Müller, CUMD Genf.

Simone Schürle, Phd, Massachusetts Institute of Technology, US-Cambridge.

Peter Bucher, Zahntechniker und Epithetiker, Cranio Faciales Centrum Hirslanden, Aarau.

PD Dr. med. Konrad Hille, Augenklinik Ortenau Klinikum, DE-Offenburg.

Cornelia Jäggi beim Schlusswort mit dem OK und dem Vorstand im Hintergrund.

Fortsetzung von Seite 25

Chronisch entzündliche Darmkrankheiten und deren Auswirkungen auf die Mundhöhle Mit Spannung wurde der letzte Vortrag des ersten Tages erwartet. Prof. Dr. med. Dr. phil. Gerhard Rogler, Universitätsspital Zürich, stellte den Morbus Crohn (CD) in den Vordergrund. Diese, durch eine granulomatöse Entzündung gekennzeichnete Darmerkrankung kann alle Abschnitte entlang des Magen-Darm­Traktes vom Mund bis zum Anus betreffen, ist jedoch am häufigsten im Bereich des Endabschnittes des Dünndarmes (terminales Ileum) lokalisiert. Morbus Crohn tritt etwa bei 1 bis 4 Personen pro 100'000 Menschen pro Jahr neu auf. Von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa der zweiten entzündlichen Darmerkrankung sind weltweit etwa 1 Million Menschen betroffen - in der Schweiz etwa 15'000 bis 20'000. Beim Morbus Crohn sind Läsionen in der Mundhöhle zu beobachten. Die Krankheit tritt zum ersten Mal häufig im jungen Erwachsenenalter auf. Orale Läsionen als klinisches Zeichen wurden erstmals im Jahr 1969 von Dudeney beschrieben. In verschiedenen Untersuchungen schwankt die Häufigkeit zwischen 0,5 % bis 30 %.

In Untersuchungen der Swiss IBD (lnflammatory Bowel Disease) Cohort Study fanden sich eine Gingivitis und Parodontitis bei IBD Patienten häufiger als bei gesunden Kontrollprobanden. Eine perianale Erkrankung (z.B. mit Fisteln) war ein Risikofaktor für Parodontitis. Bei Nichtrauchern verringerte sich das Risiko für eine Parodontitis. Es bestand interessanterweise keine klare Assoziation zwischen der klinischen Aktivität des Morbus Crohn (intestinal) und der Parodontitis. Orale Läsionen (z.B. orale Aphten) ausser Parodontitis und Gingivitis waren nicht so häufig und wurden bei etwa 10% der Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen beobachtet. Der Vortrag regte Fragen an, dabei durfte das Buch „Darm mit Charme“ von Giulia Enders nicht fehlen, „für uns Gastroenterologen ist es Segen und Fluch zugleich“. Viele Tabus würden angesprochen, anderseits häuften sich die Fragen in den Sprechstunden.

Rekonstruktionsprinzipien bei Gesichtsschädelfrakturen sowie tumorbedingten Defekten im Mund-, Kieferund Gesichtsbereich PD Dr. Dr. Claude Jaquiéry, leitender Arzt MKG-Chirurgie am Universi-

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tätsspital Basel, war der erste Redner am Samstag. Jochbein- und Orbitafrakturen zählen zu den häufigsten Verletzungen. Meistens sind es stumpfe, niederenergetische Traumata, die zur Fraktur des Jochbeinkomplexes führen; der Jochbeinkomplex bleibt dabei als Einheit erhalten. Hochenergetische Traumata hingegen führen zu komplexen und irregulären Frakturmustern. Bei der Rekonstruktion des Gesicht-Schädels müssen die ursprünglichen Dimensionen wiederhergestellt werden. Tumorerkrankungen der Mundhöhle und der Gesichtshaut entstehen häufig in Abhängigkeit von Risikofaktoren (UV-Strahlung, Nikotin-, Alkoholabusus). Primäre Knochentumore sind vergleichsweise selten. Karzinome (epitheliale Tumore) werden meistens operiert, je nach Tumorstadium gefolgt von einer adiuvanten Behandlung (Radiotherapie, Chemotherapie). Die entstehenden Gewebedefekte könnten mit lokalen Lappenplastiken oder mikrochirurgisch anastomosierten Transplantaten versorgt werden. Seit kurzem werden auch aus Fremdmaterial bestehende Implantate (PEEK) verwendet.

Die Epithese zur Rehabilitation von Gesichtsversehrten Der Vortrag von Peter Bucher, Epithetiker am Cranio-Facialen-Centrum der Klinik Hirslanden in Aarau, nahm Bezug auf den Vorredner. Schon früh wurde versucht, Gesichtsversehrten mit Hilfe von Epithesen das „Gesicht" zurückzugeben. Bereits im 16. Jahrhundert war die Epithetik eine bekannte Kunst. Sie beschränkte sich allerdings auf das blosse Wiederherstellen der äusseren Kontur aus Metall, Leder oder Papiermaché.

Die Materialforschung entwickelte die heute in der Epithetik überwiegend eingesetzten Polymethylmethacrylat-Kunststoffe (PMMA) und Silikone.

Prothetik: Möglichkeiten und Grenzen der Rekonstruktionen Pas de dents – pas de problèmes? Prof. Dr. Frauke Müller, CUMD, Genf, lobte die Arbeit der Dentalhygienikerinnen bei der Zahnpflege geriatrischer Patienten. Meistens erhalten diese ihre Vollprothesen in einem Lebensabschnitt, der bereits vom Alterungsprozess und häufig von chronischen Krankheiten geprägt ist. Die Rückbildung des Kieferkamms, fehlender Speichel und eine verminderte Motorik erschweren den Umgang mit einer Vollprothese. Ausserdem erweist sich die Einpassung einer neuen Prothese als Herausforderung, wenn die verminderte Neuroplastizität die Änderung von Reflexen und Bewegungsabläufen erschwert. Implantate stellen eine valable Option dar, um die funktionalen Grenzen konventioneller Prothesen zu beheben. Trotz ermutigender Erfahrungen sind lmplantatrekonstruktionen nicht ohne Risiken, wenn der Patient seine Eigenständigkeit verliert und der Umgang mit den Prothesen zu komplex wird. Die Mund- und Zahnhygiene wird dann oft vernachlässigt und die Reaktion des periimplantären Gewebes ist noch kaum bekannt. Die Einatmung der Bakterienflora kann insbesondere bei Personen mit Dysphagie erfolgen und das kann zu Lungenentzündungen führen. Eine sorgfältige Mundhygiene, aber auch das Herausnehmen der Prothese in der Nacht, verringert dieses Risiko.

Antonella Furlanetto aus Genf wurde DH des Jahres 2015. Die Laudatio hielt ihre Vorgängerin Christine Bischof (l.), Zürich.

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Organspende und Transplantation: Mythen, Irrtümer und Tatsachen

Prof. Dr. med. Guido Beldi, Leitender Arzt für Viszerale Chirurgie Inselspital, Bern, schilderte die Entwicklung der Transplantationsmedizin in der Schweiz. Die erste Nierentransplantation erfolgte 1963, die erste Herztransplantation 1969 und die erste Lebertransplantation 1983. Seither hat sich die Transplantationschirurgie zu einem standardisierten Verfahren entwickelt. 2014 wurden in der Schweiz 524 Organtransplantationen, 226 Stammzelltransplantationen und 1'092 Gewebetransplantationen durchgeführt. Nieren- (296) und Lebertransplantationen (111) stellten im vergangenen Jahr die häufigsten Eingriffe dar, während Pankreas (24), Herz (12) und Lunge (10) einen geringen Anteil ausmachten. Trotz steigender Patientenzahlen auf den Wartelisten, nehmen Transplantationen nur sehr langsam oder gar nicht zu. Die Wartezeiten und die Todesfälle auf den Listen steigen weltweit und in der Schweiz. Eine der grössten Herausforderungen der Transplantationsmedizin sind fehlende Organspenden. Obwohl alles versucht wird, die Bereitschaft zur Organspende zu steigern, bleibt der Erfolg bisher weitgehend aus. Alternative Behandlungsstrategien stehen im Mittelpunkt der Forschung, können jedoch die Organtransplantation bis heute noch nicht ersetzen. Das Referat regte zu vielen Fragen an.

Robotik von Millimetern zu Nanometern: Eine fantastische Reise Simone Schürle, PhD, vom MIT in Cambridge und früher » Seite 28

Freuten sich über einen erfolgreichen Kongress v. l. Jacqueline Boss, Cornelia Jäggi, Marianne Kaegi, Susanne Höchsmann.

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Dentalhygiene Gesundheit beginnt im Mund Zusammenhänge zwischen Mund- und Allgemeingesundheit. Im Saal Intermezzo in der Tonhalle St. Gallen fand der schon traditionelle GABA-Workshop während des DH-Kongresses statt. Doch es war mehr als ein kurzes Zwischenspiel, was Prof. Dr. James Deschner, aus der Abteilung für „Experimentelle Zahn-, Mundund Kieferheilkunde“ der Universität Bonn zu bieten hatte. Darüber freute sich auch Dr. Manuel Vögtli, Projektmanager Scientific-Affairs bei GABA Schweiz, der die zahlreich erschienenen Dentalhygienikerinnen, darunter auch einige Dentalhygieniker, begrüsste. Der Vortrag von Prof. James Deschner war klar strukturiert: Es ging um den Zusammenhang zwischen Parodontitis und systemischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 1 und 2, Kardiovaskuläre Erkrankungen, Rheumatoide Arthritis und Adipositas. Kurz gestreift wurde auch das Thema Parodontitis und Schwangerschaft. Bei einem gut eingestellten Diabetiker kann das gleiche Behandlungsprotokoll wie bei einem Nichtdiabetiker angewandt werden. Es empfiehlt sich, im Zweifelsfall den Patienten kurz nach seinem HbA1c-Wert zu fragen. Das Risiko an einer Parodontitis zu erkranken, erhöht sich bei schlecht eingestellten Diabetikern, wie man generell auch sagen kann, dass Diabetiker ein erhöhtes Risiko tragen, eine Parodontitis zu erleiden. Weltweit nimmt der Diabetes mellitus, vor allem vom Typ 2 (Ernährung, Bewegungsarmut, Alkohol) zu. Die Prävention und Therapie von Parodontitiden sind integraler Bestandteil des Diabetesmanagements. Nach Prof. Deschner existiert ein Zusammenhang zwischen parodontalen und kardiovaskulären Erkrankungen. Die Gefässfunktion und die Dicke der Gefässwände werden durch eine Parodontitistherapie verbessert. Ungeklärt sei hingegen, ob einem Myokardinfarkt oder

Schlaganfall vorgebeugt werden könne. Dies betrifft in erster Linie kardiovaskulär vorgeschädigte Patienten. Gibt es eine kausale und nicht-kausale Beziehung zwischen Parodontitis und rheumatoider Arthritis? Ja, gegenseitig. Die Symptome der entzündlichen Gelenkerkrankungen werden durch eine

Parodontitistherapie gemildert. Ebenfalls stellte der Referent eine signifikante Assoziation zwischen einer Parodontitis und Adipositas her. Wobei die Ursachen für diese Beziehung noch weitgehend unerforscht seien. Was die jungen Frauen natürlich sehr interessierte, war die Frage: Welche Zusammenhänge bestehen zwi-

schen Parodontitis und Frühgeburt und/ oder Untergewicht von Neugeborenen. Auch diese Frage bejahte der Referent, es gäbe aber keinen Beweis, dass eine Parodontitistherapie das Risiko für Frühgeburt und/oder Untergewicht senkt. Eine nichtchirurgische Therapie sei aber ab dem 2. Trimenon sicher.

Dieser Abend war für alle sehr lehrreich und anregend, was aus dem Beifall und den Fragen zu schliessen war. Im Anschluss waren die Zuhörerinnen zu einem Apéro riche eingeladen. Text und Fotos: Johannes Eschmann

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Dentalhygiene

Zwischen Werbeversprechen und Realität Wirkstoffe zur Therapie von Dentinhypersensibilität. Patienten, die unter Dentinhypersensibilitäten (DHS) leiden, erwarten von einer Therapie vor allem eine schnelle Schmerzreduktion. Über die Ursachen der DHS, wie schnell welche Wirkstoffe wirken und ob es Unterschiede zwischen häuslicher und In-office-Behandlung gibt, sprach Prof. Dr. Christian Gernhardt, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, mit der Fachpresse* am Rande des diesjährigen CP-GABA-Prophylaxe-Symposiums in Berlin. Haben freiliegende Zahnhälse grundsätzlich eine Hypersensibilität zur Folge? Prof. Dr. Christian Gernhardt: Nein. Die Überempfindlichkeit wird bewirkt durch freiliegendes Dentin und geöffnete Tubuli. Ob es zu einer Hypersensibilität kommt hängt neben dem Alter des Patienten unter anderem vom Status der Pulpa ab sowie von den Abwehrleistungen, die seine Pulpadentineinheit hat. Es gibt viele freiliegende Zahnhälse, die überhaupt nicht dentinhypersensibel sind. Es ist auch keine Korrelation mit der Grösse und der Ausdehnung der freiliegenden Zahnhälse festzustellen. Gibt es ein besonders gefährdetes Patientenklientel? Prof. Gernhardt: Junge Erwachsene sind bei der Zunahme nicht-kariogener Zahnhartsubstanz-Defekte besonders gefährdet. Laut Studienlage sind hier vor allem die Frauen betroffen. Das hat wahrscheinlich auch mit den Ernährungsgewohnheiten zu tun. Ferner sind parodontal erkrankte und behandelte Patienten betroffen, da hier vermehrt Wurzeloberflächen freiliegen. Gibt es grosse Unterschiede bei den nicht-invasiven in-office-Behandlungsoptionen und haben sich diese in den letzten Jahren geändert?

Fortsetzung von Seite 26 an der ETH Zürich, entführte die Zuhörerinnen in die Welt der Mikrorobotik und deren potentiellen Anwendungen in der Biomedizin. Sei es als Helfer in Studien, der Grundlagenforschung bis hin zu operativen Eingriffen. Für viele Herstellungsverfahren, von der Energieübertragung bis und zum Antrieb dieser kleinsten Systeme, dient die Natur als Vorbild.

Sehen durch den Zahn: Die Osteo-OdontoKeratoprothese Das Thema von PD Dr. med. Konrad Hille, Chefarzt der Augenklinik am Ortenau-Klinikum DE-Offenburg überraschte viele. Bei Patienten mit schweren Störungen des Oberflächenmilieus des Auges stösst die Rekonstruktion der

PRO ARGIN® Technologie – der Durchbruch in der Behandlung schmerzempfindlicher Zähne Vor der Behandlung: Die Dentintubuli liegen frei und Kälte, Hitze, Luft und Berührungen können schmerzhafte Reize auslösen.

Behandlung mit der PRO ARGIN® Technologie: Sie dringt tief in die Dentintubuli ein und verschließt sie. REM-Aufnahme einer unbehandelten Dentinmit offenen Tubuli (in vitro)

Illustrierte Darstellung des Verschlusses der Dentintubuli

REM-Aufnahme einer Dentin(in vitro): verschlossene Dentintubuli nach der Behandlung mit elmex ® SENSITIVE PROFESSIONAL™ Desensibilisie rungspaste

Prof. Dr. Christian Gernhardt, MartinLuther-Universität DE-Halle-Wittenberg

auf. Damit kann man schon in jungen Jahren beginnen, auch wenn eine Überempfindlichkeit im Verlauf eines Lebens dadurch wahrscheinlich nicht ganz verhindert werden kann.

Freiliegende Reizleiterkanälchen

Der Einsatz von Pro-Argin zählt zu den neuesten Therapiekonzepten. Vorteil ist, dass die natürliche Aminosäure sehr schnell und gut als Transportmolekül funktioniert. Die neue Technologie wirkt schnell und ist einfach und universell anzuwenden.

Jeder Hersteller nimmt natürlich für sich in Anspruch, das beste Produkt anzubieten. Auf welche Aussagen können sich Praxis und Patienten verlassen und warum? Prof. Gernhardt: Grundsätzlich ist es gut, wenn valide Studien vorliegen, die diese Versprechen belegen können. Beispielsweise wurde die von GABA erstmals eingesetzte Pro-Argin-Technologie in einer doppelblinden, randomisierten und kontrollierten Post-Scaling Applikations-Studie1 untersucht. Beobachtet wurde die Wirksamkeit in der In-office Behandlung mit der Pro-Argin-Technologie nach dem Scaling. Bei allen 68 Patienten war vorab Dentinhypersensibilität diagnostiziert worden. Als Testprodukt wurde die elmex Sensitive Professional Desensibilisierungspaste eingesetzt. Die Kontrollgruppe erhielt eine fluoridfreie

Hornhaut durch eine Keratoplastik an Grenzen. In diesen Fällen kann versucht werden, das Sehvermögen durch eine künstliche Hornhaut (Keratoprothese) wieder herzustellen. Trotz Versuchen mit verschiedenen Materialien, modernster Technologie und biologischer Beschichtung, hat die vor über 50 Jahren durch Strampelli entwickelte Osteo-Odonto-Keratoprothese die besten Langzeitergebnisse. Hierfür wird die Wurzel eines Zahns des Patienten zusammen mit dem umgebenen Kieferknochen entnommen. Die Zahnwurzel wird der Länge nach halbiert und ein Loch durch das Dentin und den angrenzenden Kieferknochen gebohrt. In diese Bohrung wird eine Plexiglasoptik mit dem Dentin verklebt. Das Implantat wird in bzw. auf die eingetrübte

Seit über 20 Jahren wird die Osteo-Odonto-Keratsoprothese angewendet. Bei mehr als 40 Patienten beträgt die mittlere Nachbeobachtungszeit 8 Jahre, die längste 18 Jahre. Bei etwa ⅓ der Patienten beträgt das Sehvermögen 0,8 und besser, bei etwa ⅔ 0,5 und besser (also Beste Unterhaltung am Kongress-Essen im „Schlössli“ Lesefähigkeit), mehr als St. Gallen. Vorher genossen die DHs ein Gospelkonzert in 80 % hatten eine für das der Stadtkirche St. Laurenzen. tägliche Leben signifikante Verbesserung des Sehvermögens (sogenanntes „ambulaHornhaut aufgenäht und mit einer tory vision“). Trotz vieler Versuche, eine Mundschleimhaut abgedeckt. Die zykünstliche Hornhaut herzustellen, ist die lindrische Optik wird dabei so implantiert, dass sie nach aussen durch die biologische Fixierung einer KeratoproSchleimhaut und nach innen durch these über eine Zahnwurzel die bisher erfolgreichste Methode. die Hornhaut in den Glaskörper ragt.

Prof. Gernhardt: In der In-office-Behandlung beschreiben bis zu 90 Prozent der Patienten eine Besserung nach der Anwendung von Fluoridpräparaten wie beispielsweise Duraphat. Diese Behandlung ist zwar schonend und einfach anzuwenden, aber die Wirkung tritt nicht sofort ein. Weitere Therapien mit guter Wirksamkeit sind die Anwendung von Präparaten auf Haftvermittlerbasis, die Lasertherapie oder Ionische Verbindungen sowie Strontiumchlorid-haltige Präparate.

Michael Hug, erklärt die Curolox Technolo- Izabella Borowska und Adrian Camenzind gie von Credentis am Stand der ms dental. beantworteten die Fragen zu Curaprox.

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Nach der Behandlung mit PRO ARGIN® Technologie: Die Dentintubuli sind verschlossen und die Schmerzweiterleitung wird blockiert.

Christian Scheck von M+W Dental freute sich über den regen Zuspruch an den beiden Kongresstagen.

Prophylaxepaste. Nach sechs Wochen hatte das Testprodukt im Vergleich zum Kontrollprodukt eine statistisch signifikante Verbesserung der DHS-Symptomatik zur Folge. In der Praxis werden üblicherweise mehrere Präparate angewendet, bis für den Patienten die optimale Lösung gefunden wird. Gibt es präventive zahnärztliche Methoden, um Hypersensibilitäten zu vermeiden, und was können Patienten selbst tun? Prof. Gernhardt: Am sinnvollsten ist eine frühzeitige Sensibilisierung der Patienten, um das Auftreten freiliegender Dentin-Areale zu vermeiden. Das fängt beispielsweise mit der richtigen Mundhygiene, der adäquaten Putztechnik, dem Hinweis die Gingiva nicht zu verletzen an und hört mit Ernährungsberatung oder mit Säuremanagement

Zwei Generationen am Stand: Dr. Sven Wild und sein Sohn Marcel Wild präsentierten das neue Emofluor Desens Gel.

*(Auszug) Das vollständige Interview wurde von „prophylaxe impuls“ durchgeführt, erstmals veröffentlicht Ausgabe 4/2015 (Dez.). Mit freundlicher Abdruckgenehmigung des zfv (Zahnärztlicher Fach-Verlag).

Literaturverzeichnis 1 Schiff T, Delgado E, Zhang YP, DeVizio W, Mateo LR: A clinical investigation of the efficacy of a desensitizing paste containing 8 % arginine and calcium carbonate in providing instant and lasting relief of dentine hypersensitivity. Am J Dent 22, special issue A, 8A-15A (2009)

Dank und Einladung der Präsidentin

In Ihrem Schlusswort dankte Cornelia Jäggi allen Beteiligten vor und hinter den Kulissen für ihren Einsatz. Einen besonderen Dank richtete sie auch an die 57 Aussteller. Vom 23. bis 25. Juni findet in Basel das „20th International Symposium on Dental Hygiene“ statt. Dazu werden mehrere Tausend Dentalhygienikerinnen aus aller Welt erwartet. Cornelia Jäggi rief ihre Berufskolleginnen dazu auf, sich schon bald anzumelden.

Text und Fotos: Johannes Eschmann

Michel Ruffieux und sein Kollege von Produits Denaires SA stellten die ProphyCups und P-one Wattekügelchen in den Fokus.

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Kongress

Die Dentalassistentin – das Multitalent Der SVDA Jahreskongress 2015 in Olten, ein Spiegelbild der gestiegenen Anforderungen. klärte er das Regelwerk der Formulare. Sein Fazit: „Der soziale Patient ist ein Sonderfall, der oft eine Sonderbehandlung mit einer Sonderbetreuung braucht und das alles zu einem veralteten Tarif.

Die Dentalassistentin braucht ihr Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Wir sind uns bei unserer täglichen Arbeit meist gar nicht bewusst, wie vielfältig und abwechslungsreich sie ist, wie SVDA-Präsidentin Elsbeth Tobler in ihrer Begrüssung betonte. Danach begrüsste Dr. Etienne Barras, im SSO-Vorstand zuständig für das Praxisteam, die Dentalassistentinnen und Prophylaxe-Assistentinnen. „Der Zahnarzt könne ohne Dentalassistentin nicht arbeiten“. Er freute sich, dass die Mitarbeiterinnen Zeit in ihre Fortbildung investierten und betonte, dass die SSO diese Bemühungen unterstützten. Wer könnte besser über das Thema „Swissmedic-Richtlinien richtig umsetzen“ sprechen als Daniel Badstuber von W&H? Er trifft den richtigen Ton und spricht Klartext: „Der Steri sei keine Waschmaschine“! Was ab und zu vergessen ginge. Die schnelle Abfolge von Patienten erhöht den Stress und kann auch mal dazu füh-

Der SVDA-Vorstand (v.l.): Eva-Maria Bühler, Carina Dias, Claudia Bieri-Keist, Esther Achermann Ems, Regula Indermaur, Elsbeth Tobler, Präsidentin; Yvonne Burkart, Marianne Graber, Daniela Bubendorf, Arzie Osmani-Ahmeti.

ren, „ein Auge zuzudrücken“. Das darf auf keinen Fall passieren. Margot Birrer, dental training GnbH Luzern, nahm den Steilpass von Daniel Badstuber in ihrem Vortrag „Praxisorientiertes Hygienekonzept“ auf. Sie fokussierte auf die Mikroorgansimen und wiederholte auch alltägliche Dinge, wie richtiges Händewaschen, Einwirkzeiten von Desinfektionsmitteln auf den Händen, Zimmer, Geräten und Oberflächen.

Ganz wichtig erscheint ihr: „Arbeiten Sie mit Checklisten“, das gibt Sicherheit und im Vertretungsfall geht nichts vergessen. Dr. Peter Suter aus Beromünster, Vertreter der Vereinigung der Kantonszahnärzte sprach über „Untiefen der Sozialen Zahnmedizin in der täglichen Praxis“. Er bestieg dazu die „Nautilus“ und tauchte „20'000 Meilen“ auf der Suche nach Atlantis. Ausgestattet mit einer Seekarte er-

Beim Vortrag Prophylaxe-Update: „Der richtige Schutz für die Zahnhartsubstanz“, von Dr. Manuel Vögtli, Gaba Schweiz AG kamen auch die Prophylaxe-Assistentinnen auf ihre Kosten. Er sprach zwei Themen an: die Kariesprophylaxe und die Zahnerosion. Ätiologie, Diagnose und Therapie. Einen Blick in die nahe Zukunft zeigt, dass auch Zahnpflegeprodukte, zum Beispiel durch biomimetische Ansätze, verbessert werden könnten. Michael J. Keller, Zahnarzt aus Hospental in der Mitte des Urserntals, erzählte seine Geschichte zu UrsaDent, einem zahnärztlichen Spitex-Dienst im Kanton Uri. Ein umgebauter VW-Transporter dient ihm als Praxis. „Was ich in den Altersheimen sehe, ist

keine vernachlässigte Mundhygiene sondern eine dentale Verwahrlosung“. Die Kommunikation per E-Mail und wie man den richtigen Ton findet war das Eröffnungsthema am Samstag. Prof. Dr. Karl Dula von den zmk bern gab anschliessend Tipps, wie man ein intraorales Röntgenbild aufnimmt und auch unter schwierigen Verhältnissen ein optimales Resultat erzielt. Die Qualitätssicherung in der Praxisapotheke referierte Fabienne Bünzli und Andreas Büchel von KaVo Dental AG in Brugg zeigte, wie man die Geräte pflegt und deren Wert erhält. „Auf die Verpackung kommt es an“, warum erklärte Cyrill Juraubek, Salzmann Medico AG in Workshops an beiden Tagen. Gemeinsam stark, war das starke Schlussthema, in dem die Stärken eines guten Teams auf den persönlichen Erfolg und Erfolg der Praxis dargestellt wurden. Text und Fotos: Johannes Eschmann

Innovation | Quality | Tradition Elsbeth Tobler, SVDA-Präsidentin, freute sich Dr. Etienne Barras im SSO-Vorstand über das grosse Interesse am Kongress. zuständig für das Resort Praxisteam.

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Daniel Badstuber, W&H CH-AG, Uster, begeisterte mit seinem Vortrag über Swissmedic Richtlinien.

Dr. Peter Suter, Präsident VKZS, Beromünster, erklärte das Sozialversicherungs-Dickicht.

Margot Birrer, Dental Training GmbH, sprach Dr. Manuel Vögtli, Gaba Schweiz AG, gab ein über das praxisorientierte Hygienekonzept. Update zum Schutz der Zahnhartsubstanz.

Marcel Wild, Dr. Wild & Co. AG, mit „keep smiling“ Erfolg bei den Dentalassistentinnen.

ZaWin, immer ein Thema. Marcel Meier zeigte verschiedene Funktionen und Vorteile.

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Produkte

Paro Prophylaxe: Von Kilchberg in die Schweiz und die Welt Esro AG investiert in der Schweiz und verdoppelt ihre Kapazität in Produktion von Zahnbürsten. Was tun, wenn die Nachfrage stetig wächst und der Franken stärker wird? Investieren und die Kapazität ausweiten. Für diesen mutigen Schritt entschlossen sich die Inhaber der Esro AG in Kilchberg ZH, welche die beliebten Zahnbürsten der Marke paro herstellt.

nen auch die Bürstengriffe viel feiner bedrucken. Der nächste Schritt sind zwei verschiedene Verpackungsstrassen, die an den Automat angeschlossen werden. Damit können die Zahnbürsten je nach Vertriebskanal sortiert und konfektioniert werden“, erklärt Patrick Sutter.

Entwicklung und Produktion in der Schweiz

Was für die Zahnbürsten gilt, bezieht sich auch auf die anderen Pflegeprodukte, wie Interdentalbürsten oder die beflockten Kunststoffzahnstocher der Marke paro. Paro lässt auch ihre Zahnpasten, wie zum Beispiel paro

amin eine Zahnpasta ohne SLS mit hochwertigem Aminfluorid und dem antiseptischen Wirkstoff Panthenol oder die verschiedenen Mundspülungen nach eigenen Rezepten bei Schweizer Spezialisten herstellen und Konfektionieren. „Mit „swissness“ sind wir bis jetzt gut gefahren und

Gleichzeitig sollte die Zahnbürste im Design und in der Ergonomie verbessert werden. Dieses Ziel erreichte die typische Schweizer KMU mit einer neuen Produktionsstrasse für Zahnbürsten. „Wir wollen die Wertschöpfung und die Arbeitsplätze in der Schweiz behalten“, sagte Patrick Sutter, der für Produktion und Vertrieb verantwortliche Mitinhaber. Mit der neuen Maschine konnte die Kapazität verdoppelt werden. Damit fangen wir einen Teil des Währungsverlusts wieder auf, denn wir exportieren etwa 75 Prozent unserer Produkte in den Euro-Raum.

trotz allem achten wir auf faire Preise und einen sympathischen Auftritt am Markt. Das Vertrauen unserer Kunden, sei es das Praxisteam, der Fachhandel oder der Endverbraucher, ist für uns sehr wichtig. Text und Fotos: Johannes Eschmann

Made in Switzerland

Sie fühlen sich gut an und liegen angenehm in der Hand, die neuen Zahnbürsten. Die Haptik ist enorm wichtig bei einem Produkt, welches der Kunde täglich mehrmals anwendet. „Deshalb verwenden wir einen hochwertigen Kunststoff und Filamente, die wir aus Deutschland beziehen. Mit der neuen Maschine können wir nicht nur mehr produzieren, wir kön-

0.08

Was gut in der Hand liegt

style n’ smile ergonomischer Halt & Führungskontrolle für verschiedene Techniken, wie Stillman- & Bass Technik

Weg einer Zahnbürste: Vom hochwertiges Kunststoffgranulat und Qualitäts-Filamente zur fertigen Zahnbürste.

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Fortbildung

Composite & Co. – von effizient bis high-end Interaktiver Workshop organisiert von Ivoclar Vivadent und akaDEMA. Wie breit heute das Indikationsspektrum für moderne Komposit-Materialien ist, erfuhren die Teilnehmer an einem Kurs, dessen Fokus auf praktischen Übungen lag. Geleitet wurde der Kurs von Prof. Dr. Gabriel Krastl, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie am Universitätsklinikum Würzburg, sowie von Dr. Julia Bühler und Dr. Marc Zehnder, Oberärzte an der Klinik für Zahnerhaltung der Universität Basel. Die Teilnehmer konnten sich am 19. November in Baden mit neuen Materialien und ihrem Handling vertraut zu machen. Prof. Dr. Krastl betonte in seiner Einführung, dass in der restaurativen Zahnerhaltung in erster Linie die Prognose des Zahnes und nicht die Prognose der Restauration im Zentrum stehen soll. Er zeigte zudem auf, dass Kompositrestaurationen nicht dieselbe Beständigkeit zeigen wie Versorgungen mit keramischen Materialien. Allerdings erlaubten Kompositmaterialen, Zähne defektorientiert zu restaurieren, und bei adäquatem Füllungsunterhalt seien bemerkenswert gute Langzeitergebnisse möglich. Die drei häufigsten Gründe für den Misserfolg von Kompositrestaurationen im Frontzahngebiet seien eine suboptimale Form der Restauration, schlechte farbliche Integration in die Zahnreihe und Randverfärbungen. Mit richtiger Technik sei dies allerdings vermeidbar, betonte Prof. Krastl. Anhand klinischer Fallbeispiele vermittelte er den Teilnehmenden, welche Techniken geeignet sind, das Risiko ästhetischer Misserfolge zu minimieren. Die Teilnehmenden hatten im Anschluss daran gleich selbst die Möglichkeit, die präsentierte Technik zum Aufbau eines Frontzahns anzuwenden. Die Übung umfasste sämtliche Schritte des ästhetischen Frontzahnaufbaus: von der Farbwahl und dem intraoral angefertigten mock-up

minimal-invasive restaurative Massahmen erlauben. Darüber hinaus sind direkte Kompositrestaurationen relativ kostengünstig machbar und stellen somit auch für den Patienten eine gute Option zu den oftmals invasiveren oder teureren Behandlungsalternativen dar.

Individuelle Matrizentechniken

Das Team von Ivoclar Vivadent v.l.n.r.: Felix Gloor, Pia Müller Schmid, Therese Gubler und Marc Wullschleger.

Ästhetischer Frontzahnaufbau: Tipps und Tricks sind gefragt.

über die korrekte Anwendung von Malfarben bei der Schichttechnik – minimale farbliche Charakterisierungen mit enormem Effekt! – bis hin zur Beeinflussung von wirkungsvollen Lichtreflexen bei der Ausarbeitung und Politur. Die Referenten engagierten sich bei den zahlreichen Übungen, auf Fragen einzugehen und individuell Hilfestellung zu leisten.

Universaladhäsive und lichthärtende bulk fill-Materialien In der restaurativen Zahnmedizin gibt es zurzeit zwei bedeutende Trends: Universaladhäsive und lichthärtende bulk fill Materialen. Letztere ermöglichen eine Vereinfachung der Schichttechnik, was eine kleine Zeitersparnis bedeuten kann. Nach einem kurzen,

Dank dem bulk fill Komposit lässt sich eine Durch die einmal verwendbaren Caviausgedehnte Kavität im Seitenzahngebiet fil-Kapseln lässt dich der Komposit direkt mit wenigen Handgriffen füllen. in die Kavität applizieren.

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Bitte den Talon an untenstehende Adresse senden oder faxen: Ruth Birchmeier, Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin, Freiburgstrasse 7, CH-3010 Bern, Fax +41 31 632 98 75

Nr. 8/2015 · 3. Jahrgang

Prof. Dr. Gabriel Krastl, Universität DE-Würzburg, Dr. Julia Bühler und Dr. Marc Zehnder, UZM Basel, leiteten den praxisnahen Kurs.

Die praktischen Übungen stiessen auf gros- Schicht für Schicht entsteht der ästhetische ses Interesse bei den Teilnehmern. Frontzahnaufbau.

interaktiven Referat wendeten die Teilnehmenden das bulk fill Komposit bei der Füllungstherapie einer ausgedehnten Klasse II Kavität an.

Adhäsivstrategien für den besten Haftverbund Dr. Julia Bühler ging im zweiten Teil des Workshops zuerst auf Reparaturfüllungen ein, welche ein wichtiger Bestandteil der heutigen Zahnerhaltungskunde sind. Ihre klaren Schemata verdeutlichten, mit welchen Adhäsionsstrategien der beste Haftverbund zu den unterschiedlichen Adhäsionssubstraten erzielt werden kann. Klinische Beispiele verdeutlichten den Indikationsbereich von Reparaturfüllungen, und die Referentin nannte auch die Grenzen und Kontraindikationen für Reparaturfüllungen. Daraufhin ging

Das okklusale Relief kann auch bei vereinfachter Schichttechnik modelliert werden.

Dr. Bühler auf die Möglichkeiten ästhetischer Korrekturen mit Komposit ein.

Kleine Korrekturen – grosser Effekt

Die Probleme sind bekannt und zahlreich: sichtbare Kronenränder, nichtkariöse Zahnhartsubstanzdefekte, alte Restaurationen, Zapfenzähne und Diastema, kleine Fehlstellungen sowie schwarze Interdentaldreiecke, die typischen ästhetischen Probleme welche mit parodontaler Vorschädigung assoziiert sind. Die Referentin veranschaulichte mit Beispielen aus ihrem klinischen Alltag, dass kleine Korrekturen mit Komposit nicht selten eine erstaunliche Verbesserung der orofazialen Ästhetik bewirken. Ein grosser Vorteil von Kompositmaterialien ist, dass sie insbesondere im Frontzahnbereich non- bzw.

Ein hochreaktiver Lichtinitiator ermöglicht die effiziente Aushärtung von bis zu 4mm bulk fill Komposit auf einmal.

Wie bereits Prof. Dr. Krastl im ersten Teil des Workshops unterstrich Dr. Bühler die Bedeutung eines mock-up als diagnostisches Hilfsmittel einerseits und für die Kommunikation mit dem Patienten andererseits. Überdies ging sie auf individuelle Matrizentechniken ein. Abschliessend zeigte sie auf, mit welchen Materialen Verfärbungen kaschiert werden können und welche Möglichkeiten es gibt, farbliche Charakterisierungen vorzunehmen, sodass sich der restaurierte Zahn möglichst harmonisch in die Zahnreihe integriert. Die individuelle Matrizentechnik übten die Teilnehmenden beim Verschliessen eines schwarzen Interdentaldreiecks sowie einem Diastemaschluss, und ein stark verfärbter keilförmiger Defekt bot die Möglichkeit, Opaker-Materialien anzuwenden und die direkte Restauration mit Effektfarben zu charakterisieren. Zum Schluss des Kurses trafen sich die Teilnehmenden, die Industrievertreter und die Referierenden beim Apéro riche in der Hotellobby. Fotos: Johannes Eschmann Autor med. dent. Florin Eggmann Klinik für Parodontologie, Endodontologie und Kariologie Universitätskliniken für Zahnmedizin Hebelstr. 3 CH-4056 Basel Tel. +41 61 267 26 23 florin.eggmann@unibas.ch

Ein Teilnehmer nimmt die Ästhetik auch im Seitenzahnbereich sehr ernst und färbt die Fissuren seiner Füllung mit Malfarben ein.

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Kongress SGK Jahrestagung 2015, im Kursaal Interlaken

Alt Bundesrat Adolf Ogi begeisterte die Teilnehmer mit seiner Festrede, bevor das interessante wissenschafltliche Programm begann. Der diesjährige Kongress der Schweizer Kieferorthopäden fand wieder am gewohnten Ort im altehrwürdigen Kursaal in Interlaken statt. Die über 350 Teilnehmer wurden durch SGK Präsident Dr. Otmar Kronenberg und Dr. Pawel Pazera durch die drei Tage geführt. Adolf Ogi zauberte Freude ins Publikum, die neue Fachzahnarztprüfung wurde vorgestellt, Piercings sollen erst nach der Spange gemacht werden und Paracetamol ist der neue Goldstandard für Schmerzmittel in der Kieferorthopädie.

Packende Rede von Alt-Bundesrat Adolf Ogi Bevor Alt-Bundesrat Adolf Ogi für die Eidgenossenschaft tätig war, arbeitete er in der Tourismusbranche, war Direktor des Skiverbandes und Generaldirektor von Intersport Schweiz. Eigentlich wollte er gar nie Bundesrat werden, nur dank dem Abstecher in die Wirtschaft sei er Bundesrat geworden. Adolf Ogi erzählte wie schwierig es war die NEAT aufzugleisen und zu bauen. Tipps von Adolf Ogi um Erfolgreich zu sein: · Man muss Menschen mögen „You never have a second chance to make a first impression“ · Sich seines Auftrages bewusst sein · Eine klare Führung der Zeit, Mittel und Personal · Die Kommunikation ist wichtig · „TTT – time to think“ ist nötig, sich immer wieder analysieren wohin die Reise geht Mit viel Selbstironie und Humor erzählte Adolf Ogi von seinem legendären Tannenbäumli und was eine optimale Kommunikation ausmacht: · „I believe what I do - I do what I believe“ · „To serve“ - nicht nur die Mitarbeiter, auch der Chef muss „dienen“ · „I will“ dann „do it“ und sich stets der eingegangen Risiken bewusst sein Packend erzählte Adolf Ogi wie er als Verbandsdirektor die Teilnahme an der Olympiade in Sapporo organisierte. Für Adolf Ogi ist Sport die beste Lebensschule. Nur in Sport und Kultur könne man ohne Konsequenzen Fehler machen und daraus lernen.

Die Arbeitsweise ändert sich Prof. Dr. Stavros Kiliaridis, CUMD Genf, richtete sich an seine gleichaltrigen Kollegen und rief in Erinnerung, dass heutzutage nicht mehr gleich gearbeitet wird wie dazumal in der Ausbildung. Mittels einer SWOT-Analyse zeigte er wie die Ausbildung an der Universität Genf verbessert werden konnte: Mit einer klinischen Einführung als Einstieg und der Verlängerung der Ausbildung um ein Jahr konnten die grössten Schwächen behoben werden. Immer noch vorhandene Gefahren sind der Einfluss der Industrie und der fehlende Schweizer Nachwuchs. Dagegen will Prof. Kiliaridis mit einer gründlichen Ausbildung ankämpfen. Budgetkürzungen, Wochenend-Kurs-Ausbildungen und die fehlende Qualitätskontrolle der Behandlungen will er mit einem europaweit einheitlichen Ausbildungsprogramm entgegenwirken. Bereits vor vielen Jahren kam diese Idee einer Erasmus-Ausbildung auf, 2008 wurden dazu Minimal-Anforderungen verabschiedet.

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LKG-Spalten verursachen enge Kiefer

Der frisch ernannte Privatdozent Dr. Gregory Antonarakis, CUMD Genf, referierte über einseitige Lippen und Gaumenspalten, welche bei einem von 600 Neugeborenen auftreten. Ob eine Spalte auftritt ist abhängig von diversen Faktoren. Mittels verschiedener Methoden kann der Schweregrad dieser Spalte und der Zahnfehlstellung gemessen werden. Das Ausmass der Grösse der Lippen und Gaumenspalte lässt dann Rückschlüsse auf das Wachstum zu, vor allem auf ein schlechtes Wachstum. Eine einseitige Lippenspalte korreliert dabei positiv mit eingeengten Kiefern.

Dicke der Symphyse bestimmt Rezession Warum es nach einer KFO-Behandlung in ca. 17% der Fälle zu Rezessionen kommen kann untersuchte Dr. Fabienne Pernet, CUMD Genf, anhand von Fernröntgenbildern und Modellen. Die Zähne 1-1 zeigten dabei am meisten Rezessionen, hauptsächlich bukkal, bei Männern häufiger als bei Frauen. Der Winkel der Unterkiefer-Frontzähne hat dabei keinen Einfluss. Den grössten Einfluss hat die Dicke der Symphyse auf Höhe der Wurzelspitze. Keinen Zusammenhang gibt es zwischen der vertikalen Beschaffenheit der Symphyse und dem Auftreten einer Rezession.

SGK Präsident Dr. Otmar Kronenberg und Alt Bundesrat Adolf Ogi.

Dr. Pawel Pazera und Prof. Stavros Kiliaridis.

PD Dr. Oliver Ploder und Dr. Heinz Winsauer.

Paracetamol – Schmerzmittel der Wahl

Die neue Fachzahnarztprüfung Dr. Roland Männchen, Winterthur, informierte über die Entwicklung der Fachzahnarztprüfung Kieferorthopädie, seit 2012 ist die „neue Spez“ in Kraft. Dabei müssen eine Publikation, vier Kasuistiken ohne mündliche Befragung, eine Theorieprüfung und zwei Fallplanungen bestanden werden. Die Kalibrierung der Spezialisierungs-Kommission erfolgte 2013, dieses Jahr wurde ein Didaktikseminar absolviert bei dem es um die mündliche Prüfung ging. Besonders erwähnte Dr. Männchen das Vademekum, welches die Bibel für alle Petenten sein soll. Die „do’s and don’ts“ sind dabei auch für den Privatpraktiker spannend zu lesen. Neu gibt es nicht nur bestanden oder nicht-bestanden, jede Teilprüfung erhält eine eigene Bewertung und kann kompensiert werden. Univ.-Doz. Dr. Frank Weiland leitet neu die Theorieprüfung, Basis dazu ist nach wie vor der „Proffit“. Dr. Männchen betonte, dass die Schweizer Fachzahnarztprüfung deutlich schwerer ist als die Fachzahnarztprüfung in den Nachbarländern. Dort gibt es mehrheitlich ein zweistufiges System: 1. Niederschwelliger Fachzahnarzttitel (ausser Österreich und Spanien), 2. Board of Excellency als Nachweis besonders hoher Kompetenz. Der Schweizer Fachzahnarzttitel liegt etwa dazwischen.

Die Meinung der Kollegen zählt Über die Kindesentwicklung zwischen dem 10. und 20. Altersjahr referierte Dr. Daniel Schechter vom Universitätsspital Genf. Die Jugendlichen befinden sich dabei in einem Zwiespalt, dass die Eltern möglichst weit weg sein sollen, sie aber trotzdem unentbehrlich sind. Dieser Abschnitt lässt sich mit der Entwicklung eines Hummers vergleichen: Der alte Panzer wird abgestossen und bis der Neue angezogen ist, sind Kinder

Reaktion. Acrylate, insbesondere die flüssigen Monomere welche im Dentallabor verwendet werden, können auch Handschuhe durchdringen und Handekzeme auslösen. Hat ein Patient bereits ein Piercing und er wird kieferorthopädisch behandelt, steigt das Risiko eine Nickel-Hypersensitivität zu entwickeln. Erhält der Patient zuerst die Spange und lässt sich danach Piercen, ist das Risiko geringer später auf Nickel zu reagieren. Oraler Lichen planus kann möglicherweise verbessert werden, wenn die Quecksilber enthaltenden Amalgam-Füllungen entfernt werden. Früher waren gepuderte Latex-Handschuhe weit verbreitet und durch das Einatmen des latexhaltigen Puders gab es viele Allergien. Heutzutage sind die Handschuhe nicht mehr gepudert und die Latex-Qualität wurde verbessert. In seltenen Fällen eines anaphylaktischen Schocks liess sich dies auf eine Chlorhexidin-Allergie zurückführen, Prof. Simon empfiehlt deshalb bei einem Allergietest auch auf diesen Stoff zu testen. Für den alltäglichen Gebrauch in der Praxis ist Chlorhexidin aber nach wie vor ein Goldstandard der mit gutem Gewissen verwendet werden kann.

Prof. Dr. Dagmar Simon.

PD Dr. Gregory Antonarakis.

Dr. Stephan von Gunten vom Institut für Pharmakologie der Universität Bern.

Prof. Christa Flück.

Auch wenn in der Kieferorthopädie hauptsächlich Kinder behandelt werden und diese nicht viele Medikamente nehmen, referierte PD Dr. Stephan von Gunten, Institut für Pharmakologie der Universität Bern, provokativ: Man soll davon ausgehen, dass ALLE Patienten irgendwelche Medikamente zu sich nehmen. In Tierversuchen haben verschiedene Medikamente eine reduzierte Zahnbewegung gezeigt, Paracetamol schnitt dabei am besten ab und scheint das Schmerzmittel der Wahl zu sein. Es besteht jedoch ein Bedarf für weitere gut geplante und sauber durchgeführte klinische Studien am Menschen. Mittels biochemischer Diagramme erläuterte PD von Gunten die Wirkungsweise der verschiedenen Medikamente und ihren Einfluss auf den Knochenumbau.

Gentest bei fehlendem Zahndurchbruch

Dr. Roland Männchen.

sehr verletzlich. Auch wenn das Kind Aggressivität oder Verschlossenheit zeigt, ist dies nur ein Schutzmechanismus. Auch für Dr. Schechter ist Sport ein wichtiges Mittel um die eigene Persönlichkeit zu entdecken. Die 14 bis 18-Jährigen verbringen einen Drittel ihrer Zeit mit Gleichgesinnten, doppelt so viel als wie mit ihren Eltern. Die Meinung ihrer Kollegen wird als sogar noch wichtiger angesehen, als die ihrer Eltern. Für eine optimale Entwicklung sind aber die Eltern unerlässlich, mit der Faust auf den Tisch zu hauen oder eine Türe zuschlagen gehört einfach dazu. Jugendliche lieben die sofortige Belohnung: Lieber sofort 5 Franken nach gemachten Hausaufgaben, als 50 Franken dafür erst nächste Woche.

Industrieausstellung im Kursaal Interlaken.

Piercings vor KFO-Therapie erhöhen Allergierisiko

Allergische Reaktion sind selten, in einer von 700-2600 Behandlungen ist damit zu rechnen, meistens vom Typ 1 (Immediate Type) oder dem Typ 4 (Late Type). Prof. Dr. Dagmar Simon vom Inselspital Bern erzählte, dass früher hauptsächlich Medikamente, Metalle, Glutaraldehyde und Eugenol Allergien auslösten, heute sind die Auslöser Gummi, Acrylate, Adhäsive, Kunststoffe und Bleichmittel. Die häufigsten im Patch-Test diagnostizierten Allergien sind: 1. Nickelsulfat, 2. Duftstoffmix, 3. Perubalsam, 4. Kobaltchlorid, 5. Formaldehyd, 6. Wollwachsalkohole und 7. Kaliumdichromat. Im Gegensatz zur Haut gibt es auf der Mukosa nur sehr selten allergische

Prof. Dr. Sabina Gallati, Leiterin der Abteilung Humangenetik am Inselspital Bern, startete ihren Vortrag mit den Unmengen an Regularien, welche erfüllt sein müssen, um genetische Tests durchführen zu dürfen. Dass jede zwölfte Schwangerschaft wegen eines Gendefekts mit einem Spontanabort endet, zeigt aber die Wichtigkeit dieser Tests. Prof. Gallati findet es sehr schade, dass Krankenkassen wegen des fehlenden Therapienutzens nur zögerlich bereit sind, die Kosten von 3-4000 Franken für eine Genuntersuchungen zu bezahlen. Es gibt Patienten bei denen die posterioren Zähne im Milch- und Bleibenden Gebiss nicht durchbrechen, ankylosieren und chirurgische oder kieferorthopädische Behandlungen nichts nützen. Dabei kann es sich um eine PTH1R-Mutation handeln, welche Prof. Gallati in einem Gentest nachweisen kann.

Kraniofaziales Wachstum geht bis über 70 Das erste Merkmal für den Beginn der Pubertät ist bei Mädchen » Seite 34

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Kongress

Informativ, kurzweilig, unterhaltend: Der Trauma-Tag 2015 Das Zahnunfallzentrum der Universität Basel mit erstklassiger Fortbildung – Fakten auf den Punkt gebracht. Der fast schon legendäre Trauma-Tag garantiert eine sehr praxisnahe Fortbildung mit unzähligen Tipps und Tricks für den Alltag. Wohl kein anderes Symposium versteht es derart gut mit kurzen, prägnanten Vorträgen „akademische Facts“ auf den Punkt zu bringen und davon Behandlungsempfehlungen für den Praktiker abzuleiten. Der Trauma-Tag macht Freude, auch dem eingespielten Team um Prof. Filippi, Prof. Krastl, Prof. Ebeleseder, Prof. Weiger und Dr. van Waes. Das ist spürbar und führt jeweils zu einer rundum gelungenen Veranstaltung. Und es darf vorweggenommen werden: Auch die neunte Ausgabe dieses Klassikers hielt den sehr hohen Erwartungen stand.

Rechtlich richtig handeln Prof. Dr. Andreas Filippi, UZM Basel, und Prof. Dr. Gabriel Krastl, Universität Würzburg und Ehrenmitglied des Zahnunfallzentrums Basel, eröffneten die Veranstaltung im bis praktisch auf den letzten Platz gefüllten Hörsaal am Rheinsprung im Herzen von Basel. Sie präsentierten ein sportliches Programm mit jeweils 15 minütigen Vorträgen. Abwechslung und Kurzweile waren damit garantiert. Dr. Irène Hitz Lindenmüller, Kantonszahnärztin BS und UZM Basel, startete mit den juristischen Aspekten von Notfall- und Unfallbehandlungen. Sie zeigte das Dilemma solcher Situationen für den Behandler, der mit dem richtigen Fingerspitzengefühl zwischen Aufklärung, Behandlung und Abraten entscheiden muss. Notfalldienst zu leisten gehöre zu den Berufspflichten, wer diese verletze müsse mit haftpflichtrechtlichen, disziplinarischen oder gar mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Unfälle würden immer zu Notfallbehandlungen gehören und dürften nie abgewiesen werden. Dr. Dorothea Dagassan-Berndt, UZM Basel, zeigte, wie das KVG Formular richtig ausgefüllt wird. Vor allem bei den Vorschlägen für die Zwischenbehandlungen und die Beobachtungszeit müsse das Richtige eingesetzt werden,

Fortsetzung von Seite 33 das Wachsen der Brustknospen, bei Knaben das Hodenwachstum. Durchschnittlich starten Mädchen mit 10, Knaben mit 12 Jahren. Mit der ersten Regelblutung ist bei Mädchen die Pubertät schon fast beendet. Sie wachsen danach innert zwei Jahren noch 5–9 cm. Zwei Drittel davon im ersten Jahr. Buben haben die erste Ejakulation etwa Mitte Pubertät. Prof. Christa Flück, Inselspital Bern erwähnte, dass wenn ein Patient plötzlich sehr stark wächst oder an Gewicht zunimmt und eine ganze Perzentilen-Tabelle überkreuzt, die Gefahr besteht, dass ein Tumor gewachsen ist welcher Wachstumshormone produziert. Bei Mädchen stoppt das Körperwachstum mit 16 bis 17, bei Knaben mit 17 bis 18 Jahren, das kraniofaziale Wachstum geht jedoch nach der Pubertät auf tiefem Niveau weiter. Bei Frauen bis ins 37.–77. Lebensjahr, bei Männern bis ins 34.–73. Jahr. Als erstes nimmt das Wachstum in der Breite beim Einsetzen der Pubertät ab, am Ende der Pubertät in der anterior-posterioren Richtung, und zuletzt in der Vertikalen.

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nach einer TTS-Schienung. Heute würden bei der klassischen Vorgehensweise mit Diamantfräse, Hartmetallfräse und Polierern zum Teil beträchtliche Schäden an der Schmelzoberfläche entstehen oder aber Kompositreste übrig bleiben. Da alle Komposits ungefähr bei gleicher Wellenlänge fluoreszieren würden, könne in Zukunft mit einer entsprechenden Lampe das Komposit perfekt sichtbar und vollständig, schnell und sicher entfernt werden.

Prof. Dr. Gabriel Krastl, Universität DE-Würzburg, Prof. Dr. Roland Weiger und Prof. Dr. Andreas Filippi, UZM Basel, gestalteten ein abwechslungsreiches Programm.

um bei Nachfolgebehandlungen keine Probleme mit den Versicherern zu bekommen. Als Beobachtungszeit könne fast immer 10 bis 15 Jahre vermerkt werden. Sofern bereits abgeschätzt werden könne, welche Weiterbehandlungen nötig sein werden, können dies ebenfalls hier aufgeführt werden, das Feld mit den definitiven Schlussbehandlungen sollte aber immer offengelassen werden.

Impfungen, Medikamente und Schienung Dr. Cornelia Filippi, Schulzahnklinik Basel, gab ein Update über Tetanus. Über (Schleim)hautverletzungen, dringe das Bakterium in den Körper ein, vermehre sich und gelange via die Nervenbahnen ins Rückenmark und zum Hirnstamm. Die Inkubationszeit betrage wenige Tage bis Wochen. Symptome einer Infektion seien Krämpfe, zuerst im Bereich der Bauchmuskulatur, danach im Nacken, bis es schliesslich durch Krämpfe der Atemmuskulatur zum Erstickungstod kommen könne. Die Letalität betrage etwa 20 Prozent. Tetanus könne aber heute durch die Grundimmunisierung und Auffrischungsimpfungen verhindert werden. Am Unfalltag sollte deshalb nach gründlicher Reinigung der Wunde unbedingt abgeklärt werden, ob eine Auffrischung des Impfschutzes nötig sei.

Im Oberkiefer lieber Überdehnen als zu wenig

Am Samstagmorgen referierten die beiden Österreicher PD DDr. Oliver Ploder und Dr. Heinz Winsauer auf amüsante Art und Weise in einem gemeinsamen Vortrag, wie mehr Platz im Ober- und Unterkiefer geschaffen werden kann. Stripping sei gar nicht so schlecht, insbesondere dann wenn die Zähne durch das perfekte Ausrichten schwarze interdentale Dreiecke bilden würden. Bis zu 4mm werden am besten durch Stripping erreicht, 5–6mm durch eine Frontzahnextraktion, zwischen 6-13mm mittels Zieh- und Stossapparaturen über Knochenanker, 13-15mm durch Prämolaren-Extraktion. Der Vorteil einer Oberkiefer-Verbreiterung ist die ästhetische Verbesserung. Dadurch verschwinden die unschönen schwarzen Bukkalkorridore, die Nasenatmung verbessert sich, eventuelles Schnarchen kann gestoppt werden und Rezessionen können sich sogar erholen. Bei einer rein zahngetragenen forcierten Dehnung verliert man ca. 20–50% der Dehnung. Bei einer Hybrid-Hyrax oder einer rein knöchern gestützten Verbreiterung ist der Vorteil, dass 100% der

Unfallverletzungen: Wann und wie behandeln

Prof. Dr. Andreas Filippi präsentierte die „Triple A“ der Medikamente am Unfalltag. Anästhesie: Eine gute Oberflächenanästhesie, vor allem bei Kindern, sei der Schlüssel zum Behandlungserfolg. Dafür eignen sich zum Beispiel Lipri-Gel oder Kältesprays gut. Standard-Anästhetikum sei Articain 4% mit Adrenalin. Analgetika: Die Art richte sich nach dem Alter der Patienten, Allergien und der Ausdehnung der Verletzung. Mittel der Wahl seien hierzu Paracetamol, Diclofenac oder Ibuprofen. Antibiotika: Doxycyclin gelte als Standard-Antibiotikum in der dentalen Traumatologie bei schweren Dislokationen, aufgrund seiner antiresorptiven Eigenschaften. Bei sehr schweren Dislokationen sollten zusätzlich lokale Medikamente im Rahmen der antiresorptiven regenerationsfördernden Therapie zum Zuge kommen, zu denen die Zahnrettungsbox, Steroide, Antibiotikum und gegebenenfalls Emdogain gehöre. Der grosse Apple-Fan Andreas Filippi hatte dann noch „one more thing....“: Die im Jahr 2000 lancierte Titan-Trauma-Schiene (TTS) gibt’s ab sofort (fast) zahnfarben! Die bisher optisch eher auffällige goldige TTS wird durch eine matte, silberne ersetzt. Dr. Thomas Connert, UZM Basel, hatte die Lösung für schnelles und schonungsvolles Entfernen des Komposits

Prof. Dr. Kurt Ebeleseder, Universität Graz, stellte die kontrollierte Nichtbehandlung vor. Häufig sei es in einer Notfallsituation für alle Beteiligten das Beste, vorerst einmal nichts zu tun. Der Österreicher zeigte, bei welchen Verletzungen die Selbstheilung abgewartet und damit psychischen Stress vermieden werden kann. Vor allem bei Milchzähnen könne bei Zahnfrakturen der Restzahn oft belassen und der natürlichen Exfoliation überlassen werden, bei Dislokationen die erneute Einreihung abgewartet werden. Einzig Extrusionen und Alveolarfortsatzfrakturen bei Milchzähen sollten geschient werden. Bei Gingivaverletzungen im Milchzahngebiss könne ebenfalls gut abgewartet werden, da diese sehr gut heilen würden. Im bleibenden Gebiss aber, so Prof. Ebeleseder, müsse die Gingiva richtig reponiert und vernäht werden, da sonst Infektionen mit Knochenresorptionen oder unschöne Abheilungen möglich seien. Eine rasche Adaptionen der Gingiva nach korrekter Reposition und Schienung der Zähne und des Knochens sei deshalb sehr wichtig. Dr. Hubertus van Waes, ZZM Zürich und Leiter Schulzahnmedizin Zürich, kümmerte sich um die Verletzung der Pulpa. Werden Nervenfasern gequetscht, gespannt oder gar durchtrennt, dauere es bis zu 35 Tagen bis die volle Sensibilität wieder da sei. Früher durchgeführte CO2-Sensibilitätstests mit positivem Resultat seien somit als falsch positiv zu werten.

Verbreiterung übertragen wird und der Seitenzahnwechsel ungestört ablaufen kann. Im Oberkiefer ist es wichtig immer genügend zu dehnen, dass zu breit gedehnt wird gibt es sozusagen nie. Bis wann eine forcierte Dehnung im Oberkiefer erfolgen kann, darüber gibt es in der Literatur sehr grosse Altersbreiten. Bei einer SARPE ist das posteriore Limit der Dehnung etwa 6mm, mehr geht nicht wegen der maximalen Periostdehnung. DDr. Ploder macht neu eine „minimale SARPE“, bei der Frontal nur mit einem dünnen stumpfen Skalpell geschwächt wird, auf der Seite eingeschnitten und distal mit dem Meissel durchtrennt wird. Das spezielle dabei ist, dass kein Eingriff am Nasenboden erfolgt. In mehr als 40% der Fälle lässt sich durch diese minimale SARPE eine Verbreiterung erreichen, funktioniert es nicht, lässt sich immer noch eine vollständige SARPE durchführen. Bei der Schleimhauteröffnung macht Dr. Ploder keine horizontalen Schnitte, sondern vertikale Inzisionen in das Lippenband. Durch die Spannung schliessen sich diese Wunden nahezu unsichtbar. Der von Dres. Ploder und Winsauer entwickelte Unterkiefer-Distraktor ist

anterior stark, posterior aber trotzdem sehr flexibel um die Kondylen nicht zu dehnen. Wird im Unterkiefer eine Dehnung gemacht, ist es wichtig ein Setup anzufertigen um den genauen Knochenbedarf zu evaluieren. Wie im Oberkiefer wird in einer Vorphase die Sutur der Symphyse geschwächt und dann mit dem stumpfen dünnen Skalpell eröffnet. Durch die Vorphase gibt es im heiklen Bereich zwischen den Zähnen einen kleinen Spalt, der dann durch den Chirurgen einfach eröffnet werden kann. Die Symphyse wird klassisch mit dem Piezo durchtrennt. Bei ihrer neuen Ein-Schritt-Technik wird der Distraktor bereits von Anfang an eingesetzt und es sind keine Brackets mehr nötig. Mit einer integrierten Feder werden die Wurzeln 1-1 in einer Vorphase auseinander bewegt. Mit der gleichen Apparatur kann dann nach dem Durchtrennen der Sutur die Distraktion erfolgen. Mit diesem Verfahren behandeln sie 10–15 Fälle pro Jahr. Für eine Unterkiefer-Dehnung gibt es zwei Zeitfenster, entweder zwischen den beiden Wechselgebissphasen im Alter von 7–9 Jahren oder später, wenn alle Zähne da sind. Auf die Frage aus dem Publikum, wie es mit der

Mit dem CO2-Test werde sowieso nur die Sensibilität, nicht aber die Vitalität der Pulpa gemessen. Ein weiteres Problem des Tests bestehe bei schlecht durchbluteten Pulpen (bei Obliteration zum Beispiel), wenn häufig nur noch die langsam leitenden Fasern existierten. Diese geben die Kälte erst sehr spät an, was zu einem falsch negativen Resultat führe. Der CO2 Test müsse intelligent angewendet werden: Nachbarzähne sollten mitgetestet werden, die Reaktionszeit müsse beachtet werden. Wenn man den CO2-Stab sehr lange auf die Zähne halte, würde jeder Patient einmal „Kalt!“ schreien, spätestens dann, wenn der halbe Oberkiefer eingefroren sei! Eine Alternative zum CO2-Test gäbe es aber noch nicht, an Durchblutungsmessungen werde gearbeitet. „ Ich kann leider nur das Problem schildern, eine Lösung habe ich keine!“, fasste Dr. van Waes die CO2-Problematik zusammen.

Gewollte und ungewollte Zahnbewegungen Dr. Dario Arnold, UZM Basel, gab einen kompakten Überblick über die kieferorthopädischen Behandlungsmöglichkeiten nach Zahnunfällen. Er zeigte, bei welchen Verletzungen ab wann eine Zahnverschiebung begonnen oder weitergeführt werden kann und welche Risiken beachtet werden müssen. Vor allem bei wurzelfrakturierten Zähnen müsse eine lange Beobachtungszeit eingehalten werden. Prof. Filippi befasste sich in seinem zweiten Referat mit der wohl heftigsten, freilich ungewollten, Zahnbewegung, der Avulsion. Für das Überleben der Zellen auf der Wurzeloberfläche sei eine korrekt ausgeführte Rettungskette matchentscheidend. Doch auch unphysiologisch gerettete Zähne seien nicht verloren. Mit einer Transreplantation könne ein Zahn und damit der Knochen erhalten werden. Dazu werde der Zahn, bei dem davon ausgegangen werden müsse, dass alle Zellen tot seien, von allen organischen Bestandteilen gesäubert. Nach dessen » Seite 35

Langzeitstabilität ausschaut, antworteten Dres. Ploder und Winsauer, dass es im Oberkiefer Rezidive gibt, sie aber im Unterkiefer bis jetzt keine feststellen konnten. Die Langzeitstabilität scheint im Unterkiefer noch besser zu sein als im Oberkiefer. Die nächste SGK Jahrestagung findet vom 3. bis 5. November 2016 wieder in Interlaken statt. Fotos: Roman Wieland

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med. dent. Roman Wieland Zahnarzt CH-8050 Zürich roman.wieland@unibas.ch

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Fortbildung Onkologische Kinderpatienten und Kinderzahnmedizin Onkologisch behandelte Kinder- und Jugendliche haben durch die Therapie mit Folgen auf die Zahngesundheit und das Kieferwachstum zu rechnen. Seit 2012 gibt es eine vertiefte Zusammenarbeit zwischen der Kinderonkologie des Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) und der Kinderzahnmedizin der Schulzahnklinik Basel. Für Kinder und Jugendliche mit onkologischen und hämatologischen Diagnosen wurde ein Mund- und Zahnpflege-Konzept entwickelt. Welche zahnärztlichen Therapien können bei einer Radiotherapie geplant werden? Welchen Einfluss haben onkologische Therapien auf die Schädel- und Gebissentwicklung? Und wie wird die Psyche eines Kindes durch die entsprechende Therapie beeinflusst? Diese und andere Fragen beantworteten Experten am 2. Interdisziplinären Symposium der Kinderonkologie und Kinderzahnmedizin. Dr. Cornelia Filippi, Kinderzahnärztin und Leiterin der Abteilung für Prophylaxe an der Schulzahnklinik in

Basel und Dr. med. Tamara Diesch, Oberärztin auf der Abteilung für pädiatrische Onkologie und Hämatologie am UKBB, eröffneten am 5. November 2015 das Symposium und stellten das aktuelle zahnärztliche Screening-Konzept für Kinder unter onkologischer Therapie vor. Im Rahmen des Staging findet bei allen Kindern mit einer onkologischen Neuerkrankung eine zahnärztliche klinische und radiologische Befundaufnahme statt. Als radiologische Diagnostik wird ein Zahnfilmstatus gemacht. Klinisch erfolgt eine Karieskontrolle und die Mundschleimhaut sowie Gingiva werden kontrolliert. Der Mundhygienestatus wird analysiert. Aus den Befunden wird ein Behandlungs- und Prophylaxekonzept erstellt, welches zwischen dringenden und nicht dringenden Therapie-Massnahmen unterscheidet. Behandlungsbedürftige und dringliche

Befunde sind zum Beispiel eine tiefe, pulpanahe Karies, fortgeschritten resorbierte Milchzähne mit klinischen oder radiologischen Infektzeichen und Zähne mit chronischen oder akuten apikalen Parodontitiden. Ziel ist es dann in Absprache mit dem Kinderonkologen sofort eine Sanierung durchzuführen, damit die onkologische Therapie nicht verzögert wird. Die kieferorthopädische Behandlung wird zu einem späteren Zeitpunkt oder erst nach Ende der Tumorbehandlung fortgesetzt. Auch findet zu Beginn eine Mund- und Zahnpflegeinstruktion durch Pflegefachfrauen als präventive Massnahme statt. Dabei werden die Eltern und Angehörigen einbezogen. Im Verlauf der gesamten onkologischen Therapie werden die Patienten in 3-monatigem Abstand zahnärztlich untersucht und es werden auch Reinstruktionen in der Prophylaxe gemacht. Es braucht eine reibungs-

Fortsetzung von Seite 34 Replantation käme es zur (gewollten) Ankylose. Bei jungen Patienten müssten diese Zähne bei einer Stufenbildung von einem Millimeter und mehr wieder extrahiert werden, das Knochenvolumen aber sei erhalten geblieben. Bei älteren Patienten, bei denen das Wachstum des Kieferknochens abgeschlossen ist, bleiben die Zähne lebenslang erhalten. „Machen Sie nie Implantate ... in solchen Fällen“, schloss der Chirurg Andreas Filippi seinen Vortrag.....

Wann ist Zahnerhalt sinnvoll? ... und spielte dem Zahnerhalter Prof. Dr. Roland Weiger, UZM Basel, perfekt in die Karten. Dieser nahm das Statement dankend an und baute das Zitat: „Machen Sie nie Implantate“ gleich in seinen Vortrag ein. Doch wann ist ein aufwändiger Zahnerhalt sinnvoll und wann ist ein Implantat tatsächlich die bessere Wahl? Nach 6 Jahren, so Weiger, hätten wurzelkanalbehandelte Zähne und Implantate die gleich guten Erfolgschancen. Vor allem bei Jugendlichen sollten aber alle Register für den Zahnerhalt gezogen werden (WBs, chirurgische oder kieferorthopädische Extrusionen, intentionelle Replantationen, Transplantationen), weil das Kieferwachstum noch nicht abgeschlossen sei und weil man durch das Herauszögern der Implantation noch eine gute Alternative im Köcher hätte für allfällige spätere Probleme. „Aber generell: Prognosen sind eine schwierige Sache, besonders wenn sie die Zukunft betreffen“, zitierte Roland Weiger den Kabarettisten Karl Valentin. Prof. Weiger zeigte in seinem zweiten Referat, wie Bakterien auch in einen intakten, dislozierten Zahn gelangen können. Als Eintrittspforten würden kleinste Risse und selbst freiliegende Dentinkanälchen reichen. Bei freiliegender Pulpa nach einer Fraktur empfahl Dr. van Waes Portland-Zement zu verwenden. Die freie Pulpa werde mit einem Diamanten soweit amputiert, bis eine normale Durchblutung ersichtlich sei. In die Kavität werde der mit normalem Wasser (nicht mit NaCl) angemischte Portland-Zement appliziert (ohne Bismutoxid, welches es im MTA habe und zu Verfärbungen führe). Kalziumhy-

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Prof. Dr. Kurt Ebeleseder, Universität Graz. Der Unfalltag: Kontrollierte Nichtbehandlung.

Christian Dettwiler UZM Basel. Generation SmartPhone: Die AcciDent App 2.0.

Dr. Dorothea Dagassan-Berndt. Wie wird das KVG-Formular nach Unfall richtig ausgefüllt?

Dr. Dario Arnold, UZM Basel. Zahnbewegung nach Trauma - wann, wie und Risiken.

droxid sollte aufgrund der lokalen Nekrosebildung nicht verwendet werden. Bei grösseren Öffnungen sollte immer eine partielle Pulpotomie gemacht werden, da dann die Pulpa in 95% der Fälle überlebe, im Gegensatz zur einfachen Überkappung mit 80 Prozent Überlebensrate. Kommt’s dann doch mal zur Endo und sind die Kanäle zudem noch stark obliteriert, leiste die Guided Endodontics Abhilfe, so Dr. Thomas Connert, UZM Basel. Die schablonengeführte Endondontologie wurde vor einem Jahr an dieser Stelle präsentiert, heute wurde Guided Endodontics 2 vorgestellt: Mit der Entwicklung eines noch dünneren Bohrers sei jetzt auch die geführte Endo bei unteren Inzisiven möglich, nach Herstellung der Bohrschablone mittels Abdruck und DVT.

Klassische Fehler in der Traumatologie – vermeidbar mit AcciDent App

Prof. Gabriel Krastl stellte gleich zwei „Fehler-Hitparaden“ vor und fasste damit den Zahn-Trauma-Tag kompakt zusammen. Zuerst eine Auswahl der 10 klassischen Fehler bei der Therapie von Zahnfrakturen: · Keine konsequente Dentinversiegelung: Dentinwunden müssten immer abgedeckt werden (mit Glasionomerzement oder adhäsiv mit Komposit), da sonst in bis zu 50 Prozent der Fälle Pulpanekrosen entstehen würden. · Ausgetrocknetes Fragment wiederbefestigt: Die Haftwerte von ausgetrockneten Zahnstücken sei deutlich reduziert. Vor Wiederankleben müsse das Fragment 24 Stunden in Wasser gelegt werden.

lose interdisziplinäre Zusammenarbeit der beteiligten Fachkräfte und eine professionelle Betreuung während der gesamten Behandlung. Mit dem entwickelten standardisierten Programm zur Prophylaxe und Früherkennung ist eine zeitnahe Intervention möglich.

Über 80 Prozent Langzeitüberlebende Prof. Dr. Frank Zimmermann, Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Universitätsspital Basel, gab Einblicke in die Radioonkologie. Das Risiko für ein Kind bis zu seinem 15. Geburtstag eine maligne Erkrankung zu bekommen besteht zu 0.2 Prozent. Am häufigsten kommen im Kindesalter Leukämien gefolgt von ZNS-Tumoren und Lymphomen vor. Der Einsatz der Strahlentherapie erfolgt als Ganzkörper-, Neuroachsen- oder lokale Strah-

· Zu frühe, zu invasive Behandlung: Überkronungen von Unfallzähnen sollten nicht gleich sofort nach einer Traumabehandlung durchgeführt werden und schon gar nicht bei Jugendlichen! Zuerst wenn immer möglich die Zähne mit Komposit restaurieren. Die grösste Gefahr für den Zahn bei der Wurzelquerfraktur sei der Zahnarzt selber. Hier sei immer das Beste, wenn möglichst wenig gemacht würde. Falsch sei sicherlich: · Chirurgische Entfernung des apikalen Fragmentes oder des ganzen Zahnes und · Wurzelkanalbehandlung durch beide Fragmente. Prof. Krastl fuhr mit den 10 klassischen Fehlern bei der Therapie von Dislokationen fort. Die wichtigsten Punkte: · Keine Zahnrettungsbox in der Praxis: Nur diese sichere das Überleben der Zellen auf der Wurzeloberfläche für längere Zeit. · Falsch positiver Sensibilitätstest Ein Zahn könne bei schweren Verletzungen erst nach ein paar Wochen wieder positiv auf den Kältetest reagieren. Alles was früher ist, wäre ein Wunder. · Inadäquate Trepanationsöffnung: Diese muss genügend gross sein, auch wenn viel Zahnhartsubstanz geopfert werden müsse. Sonst sei eine Verfärbungen der Krone durch verbleibendes Pulpagewebe unvermeidbar. Inadäquate Schienung, zu starre/ · lange Schienung · Unkritischer Umgang mit ankylosierten Zähnen: Sei eine Infraposition von 1 Millimeter und mehr, dürfe man vor einer Extraktion nicht zurückschrecken! Christian Dettwiler, UZM Basel, hatte die Lösung zur Vermeidung all dieser Fehler: Die Accident App. Er stellte die an den UZM Basel entwickelte App für Smartphones vor und zeigte, dass für jede Art von Verletzung die richtigen Therapien und Verhaltensweisen zu finden sind. Mittlerweile gibt’s die Version 2.0 zum Runterladen. Kürzlich wurde die App in einer Studie des King’s College in England sogar als die beste Trauma App bewertet.

lenbehandlung. Gutartige Erkrankungen sind deutlich seltener und man ist sehr zurückhaltend mit einer Strahlentherapie. In den vergangenen Jahren konnten in der onkologischen Behandlung erhebliche Fortschritte erzielt werden. Es sind heutzutage über 80% Langzeitüberlebende zu verzeichnen. Nebenwirkungen der Therapien in den 90-iger Jahre sind in 75 Prozent chronische Erkrankungen ab dem 40. Lebensjahr und in 40 Prozent ein relevantes Gesundheitsproblem. Zu den Späteffekten der onkologischen Therapie gehören als schwerwiegende Probleme Zweittumore, Herz-Kreislauferkrankungen, Lungenerkrankungen, Funktionsstörungen neurokognitive und Infertilität. Mehr als 30 Jahre nach der Tumortherapie sind diese signifikant erhöht. Bei einer Bestrahlung im » Seite 36 Kopfbereich vor dem

Gut zu wissen: Unfallverhalten kleiner Kinder und Verletzungen beim Tennisspielen

Dr. Karin Seibold-Weiger, Kinderärztin in der Klink Arlesheim, erklärte die Entwicklung des Gefahrenbewusstseins von Kleinkindern: Erst ungefähr ab dem 8. Lebensjahr würden Kinder ihr Verhalten bei Gefahren anpassen. Schutzausrüstungen seien deshalb gerade bei jüngeren sehr wichtig, vor allem natürlich ein Helm. Kinder würden sich sehr häufig am Kopf verletzen. Dieser sei proportional zum Körper sehr gross, die Haltemuskulatur des Halses noch schwach und die Schädelkalotte noch sehr weich. Schwere Hirnverletzungen seien deshalb bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen. Das Tüpfelchen auf das „i“ setzte wie immer Dr. Thomas Schwamborn, Crossklinik Basel, mit seinen legendären Vorträgen über Verletzungen aus der Welt des Sports. Mit markanten Bildern und dramatischen Videoszenen zeigte er diesmal Verletzungen im Tennis, angefangen an den unteren Extremitäten, über die typischen Tennisellbogen bis hin zu Rückenbeschwerden, die gehäuft aufgrund der einseitigen Belastungen entstehen würden. Und zum Schluss nochmals: „one more thing...“: Nächstes Jahr feiert der Trauma-Tag sein 10-jähriges Jubiläum. Prof. Filippi kündete dazu eine hochkarätige Key-Note eines namhaften Referenten an. Voller Spannung dürfen wir uns also auf den 29. Oktober 2016 freuen, wann es heisst: Trauma-Tag 2016. Fotos: Johannes Eschmann Autor

Dr. med. dent. Silvio Schütz Fachzahnarzt für Oralchirurgie zumstein dental clinic CH-6000 Luzern Tel. +41 41 249 30 50 info@zumstein-dental-clinic.ch www.zumstein-dental-clinic.ch

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Fortbildung

Fortsetzung von Seite 35 5. Lebensjahr ist das Risiko für eine Hypognathie erhöht und bei Bestrahlungen bis zum 18. Lebensjahr ist mit Gesichtsasymmetrien zu rechnen. Zu den Spätkomplikationen gehören auch psychosoziale Aspekte bei den Überlebenden und deren Familien. Die gute Nachricht ist, dass in modernen onkologischen Therapien weniger aggressive, kombinierte Therapien gewählt werden.

thopäden sollten wir wissen wie und ob wir mögliche Folgeschäden behandeln. Der Patient könnte auch an einer Malokklusion leiden, die völlig unabhängig von der Krebsbehandlung entstanden ist, obwohl die Gewebe durch die Behandlung beeinflusst worden sind.

Was ist ein gesundes Körperbild?

Je nach Gray mehr oder weniger radikal Prof. Dr. Andreas Filippi, stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Zahnärztliche Oralchirurgie, - Radiologie, Mund- und Kieferheilkunde der UZM Basel, sprach über das zahnärztliche Management vor, während und nach der Radiotherapie. Intraorale Nebenwirkungen als akute Folgen der Radiotherapie sind eine Mukositis, Xerostomie und Hyposalivation, orale Infektionen (Candidiasis) und eine Beeinträchtigung des Geschmackssinns. Weitere Nebenwirkungen sind chronische Folgen bzw. Komplikationen wie Strahlenkaries, Trismus und Osteoradionekrose. Bei der Strahlenkaries sind ursächlich ein direkter Schaden im Bereich der Schmelz-Dentin-Verbindung und ein indirekter Schaden durch Xerostomie und Mukositis. Kofaktor ist die betroffene Patientengruppe, welche nicht selten einen Nikotin- und/oder Alkoholabusus und eine mangelhafte Mundhygiene zeigt. Auch ist diese Patientengruppe schlechter zu motivieren. Es kommen psychologische Faktoren dazu. Zu einer Osteoradionekrose führt eine lokale Abwehrschwäche des Knochens insbesondere im Unterkiefer und eine orale Eintrittspforte meist durch Druckstellen oder Zahnentfernungen bedingt. Das Ausmass der Nebenwirkungen hängt von der Lokalisation des bestrahlten gesunden Gewebes ab und der Höhe der Gesamtdosis im jeweiligen Gewebe. Vor einer Radiotherapie wird daher eine Fokussuche mit strenger Indikation aller Zähne im Strahlenfeld vorgenommen. Der Patient wird ausführlich über seine Situation und die Folgen der Radiotherapie auf die Mundhöhle in Abhängigkeit der individuellen Compliance informiert. Falls Zähne erhalten werden können, wird der Patient motiviert.

Fluoridierungs-Schienen oder spülen lebenslänglich Vor der Bestrahlung werden Fluoridierungs-Schienen hergestellt, welche drei Mal täglich für etwa fünf Minuten getragen werden. Diese Massnahme wird lebenslänglich so weiter geführt. Alternativ können Mundspüllösungen verwendet werden. Es wird ebenso eine Strahlenschutzschiene hergestellt, um die Weichgewebe von metallischen Füllungsmaterialien abzuhalten. Je nachdem mit wieviel Gray (Gy) im Kopfbereich bestrahlt wird, erfolgt eine mehr oder weniger strenge Befundung und Therapie.

Dr. med. Tamara Disch, OA Hämatologie/ Onkologie Universitätsspital beider Basel (UKBB).

Dr. Cornelia Filippi, Kinderzahnärztin, Leiterin Prophylaxe Schulzahnklinik Basel.

Prof. Dr. Andreas Filippi, Klinik für zahnärztliche Chirurgie UZM Basel.

Prof. Dr. Carlalberta Verna, Klinik für Kieferorthopädie und Kinderzahnmedizin, UZM Basel.

Prof. Urs Peter Frey, Chefarzt Pädiatrie und ärztl. Direktor UKBB, Basel.

Prof. Dr. Frank Zimmermann, Chefarzt Radio-Onkologie Universitätsspital Basel

Bei einer lokalen Dosis von weniger als 40Gy können zahnärztliche Behandlungen (Zahnentfernungen und Endodontie) auch nach der Radiotherapie durchgeführt werden. Vor Beginn der Radiotherapie werden alle hoffnungslosen Zähne entfernt. Bei einer lokalen Dosis von 40-50Gy werden alle Zähne mit einer unsicheren Prognose und alle hoffnungslosen Zähne entfernt. Die Indikation zur Zahnentfernung ist strenger. Bei einer lokalen Dosis von grösser als 50Gy werden alle Zähne, welche in den nächsten Jahren Probleme machen könnten, entfernt. Die Indikation zur Zahnentfernung ist vor allem im Unterkiefer streng. Lokale Entzündungen werden beseitigt. Die konservierende und chirurgische Sanierung des Gebisses erfolgt sehr zeitnah.

Spätestens 10-14 Tage vor Radiotherapie alles extrahiert Die letzten Extraktionen und Osteotomien erfolgen spätestens 10-14 Tage vor Beginn der Radiotherapie und zwar maximal gewebeschonend unter peri- und postoperativer Antibiotika-Gabe. Nach der Radiotherapie wird der Patient im ersten Jahr alle drei Monate nachkontrolliert und im zweiten Jahr alle sechs Monate. Es erfolgt jeweils ein Update des klinischen und radiologischen Befundes, eine intensivierte Individualprophylaxe und Mundhygienemotivation und -instruktion.

Die Themen des 2. Interdisziplinären Symposiums für Kinderonkologie und Kinderzahnmedizin regten zu Fragen an.

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Kerstin Westhoff, lic. phil. Psychologie FSP, Station C am UKBB.

Durch Prävention von Strahlenkaries und parodontalen Erkrankungen sollen Zahnentfernungen vermieden werden. Für den Zahnarzt ist wichtig, dass bei entsprechenden Kenntnissen über die Folgen einer Radiotherapie auf die oralen Gewebe und bei entsprechendem Patienten-Management Früh- und Spätfolgen insbesondere radiogene Karies und Osteoradionekrosen verhindert werden können.

Verkürzte faziale, sagittale und vertikale Dimensionen Prof. Dr. Carlalberta Verna, Klinikdirektorin der Klinik für Kieferorthopädie und Kinderzahnmedizin der UZM Basel, sprach über den Einfluss der onkologi-

Eine fröhliche Skulptur, die auch das „Markenzeichen“ des UKBB darstellt, ziert den Innenhof an der Spitalstrasse 33.

schen Therapie auf die Kiefer- und Gebissentwicklung. Dank therapeutischer Fortschritte gibt es immer mehr Menschen, die eine Krebserkrankung überleben. Daher gibt es immer mehr Menschen, welche Langzeitfolgen bezüglich der Kieferund Gebissentwicklung zeigen. Bestimmte Krebsbehandlungen können die Entwicklung der kranialen Knochen, der Halswirbelkörper und der Mundhöhle inklusive der Zähne und Kiefer beeinflussen. Das Ausmass der Störungen hängt vom Alter und dem Entwicklungsstadium zum Zeitpunkt der Exposition gegenüber zytotoxischen Substanzen und ionisierender Strahlung ab. Dentale Spätfolgen nach einer Strahlentherapie sind dentale Agenesie, Hypoplasien, Wurzelverkümmerung, Schmelzhypoplasie und Mikrodontie. Die dentalen Spätfolgen werden sowohl durch das Alter (<8 Jahre) als auch die Strahlendosis beeinflusst. Umso mehr, wenn direkt der Kiefer bestrahlt wird und hohe Dosen verwendet werden. Bei einer Chemotherapie wird neben oben erwähnten dentalen Spätfolgen nach einer Strahlentherapie zusätzlich eine höhere Rate von Zähnen mit einem frühzeitig gestopptem Wurzelwachstum beobachtet. Die dentalen Spätfolgen nach einer Chemotherapie werden durch das Alter (<5 Jahre) bei Beginn und durch eine mögliche begleitende Strahlenbehandlung beeinflusst. Zu den kraniofazialen Spätfolgen nach einer Bestrahlung gehören eine verkürzte kraniale Basis (Retrognathie) und verkürzte faziale, sagittale und vertikale Dimensionen. Die Alveolarkammhöhe ist reduziert. Das Ausmass der Spätfolgen wird durch das Alter (<5 Jahre), den Bestrahlungsort und die Dosis beeinflusst. Je nach Strahlendosis wird das Knochenwachstum, die Zahnentwicklung und das Weichgewebe beeinflusst und in der Entwicklung modifiziert. Über den Einfluss der Chemotherapie gibt es keinen klaren Consensus. Eine kombinierte Radio- und Chemotherapie bewirkt ähnliche Spätfolgen wie eine alleinige Radiotherapie. Als Kieferor-

Kerstin Westhoff, lic. phil., Psychologin FSP am UKBB, sprach über das Körperbild von Jugendlichen mit einer malignen Erkrankung. Das Körperbild ist Teil unserer Identität. Es beinhaltet das gesamte Verhältnis zum eigenen Körper inklusive dem inneren mentalen Bild, das sich der Mensch von seiner physischen Erscheinung macht. Es beinhaltet auch alle Wahrnehmungen, Kognitionen, Affekte und Wertungen, Phantasien, Gedanken und Einstellungen, die den Körper betreffen, aber auch Aufmerksamkeit dem Körper gegenüber und Zufriedenheit mit dem eigenen Körper. Das Körperbild ist ein Aspekt des Selbstkonzeptes und ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Was ist ein gesundes Körperbild? Es besteht aus folgenden vier Aspekten: eine positive Einstellung gegenüber dem eigenen Körper, der Körper wird akzeptiert und respektiert. Unrealistische Darstellungen von Körperidealbildern aus den Medien werden abgelehnt. Die Ergebnisse der meisten Studien ergeben, dass eine Krebserkrankung in der Kindheit oder Adoleszenz das Körperbild von Jugendlichen und jungen Erwachsenen beeinflusst. Ein Teil der Jugendlichen ist resilient gegenüber abwertenden Gefühlen in Bezug auf den eigenen Körper. Erkrankte Jugendliche haben hohe Bewältigungsformen (Perücken, Make-up...) entwickelt und sehen die Chance, für ihre einzigartige Person und nicht aufgrund ihres Aussehens gemocht zu werden. Negative Reaktionen von anderen Menschen wie Starren, Hänseln oder Verurteilen werden als normale menschliche Verhaltensweisen unabhängig vom Vorhandensein einer Erkrankung beurteilt. Der Unterschied zwischen kranken und gesunden Jugendlichen besteht darin, auf welche Aspekte der physischen Erscheinung sich die Akzeptanz des eigenen Körpers richten muss. Erkrankte Jugendliche müssen sich vorwiegend mit krankheitsbedingen Veränderungen des eigenen Körpers auseinandersetzten, während bei gesunden Jugendlichen pubertäre Veränderungen im Vordergrund stehen. Damit ist jedoch noch nicht gesagt, ob erkrankte Jugendliche ihren Körper tatsächlich dauerhaft und grundsätzlich weniger akzeptieren als gesunde Jugendliche. Im Jahre 2017 ist ein 3. Symposium zum Thema onkologische Kinderpatienten und Kinderzahnmedizin geplant. Fotos: Johannes Eschmann

Autorin

Dr. med. dent. Martina Schriber Klinik für Oralchirurgie und Stomatologie zmk bern CH-3010 Bern martina.schriber@zmk.unibe.ch www.zmk.unibe.ch

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Betriebswirtschaft

Nein sein mit Charme Sind Sie schon im Neinsein? Sie wissen nicht, was das ist? Dazu gerne später. Kennen Sie das beste natürliche Antidepressiva, kostenlos, überall und jederzeit verfügbar? Auch nicht? Sobald Sie dieses Beruhigungsmittel anwenden, kommen Sie von alleine ins Neinsein, allerdings nicht ganz ohne Nebenwirkungen. Dieses Medikament ist ein Wundermittel gegen Stress und wird als Prävention von Erschöpfungs-Depression verschrieben. Es fördert die Lebenskraft und erhöht die Selbstwirksamkeit. Man kann es beliebig oft anwenden, es macht nicht abhängig. Allerdings weckt es dennoch ein Verlangen nach mehr, sobald man einmal davon gekostet hat. Die erste Einnahme fällt den meisten sehr schwer. Doch allmählich gewöhnt man sich daran und irgendwann kann man es nicht mehr ohne. Das wundersame Mittel heisst NEIN. Lernen Sie nein zu sagen. Nein zu 100

Joghurts im Regal, 1000 Singlebörsen und 10'000 Freizeitmöglichkeiten. Nein zu Verpflichtungen, die nicht Ihre sind. Nein zu 100'000 Wahloptionen, die uns nicht glücklicher machen. Im Gegenteil. Nein sagen schützt uns vor Stress. Viele Menschen sind Ja-Sager. Ja gerne. Selbstverständlich mache ich das. Und das auch noch. Ja natürlich, dieses Amt übernehme ich auch noch. Ja bestens, danke, dass Sie an mich gedacht haben. Und natürlich helfe ich beim Umzug, sehr gerne. Noch eine Einladung, wie erfreulich, besten Dank. Diese Aufgabe, die vermeintlich nur ich besonders so gut übernehmen kann, da kann ich doch nicht nein sagen. Oder doch? Können Sie’s? Ich muss gestehen, jetzt kann ich es. Vor einigen Jahren konnte ich es nicht. Ich war eine nette Ja-Sagerin. Wurde gemocht und mit vielen Aufgaben, Einladungen und Verpflichtungen beladen und betraut. Fühlte mich geehrt

und wertgeschätzt. Denn ich war ja gefragt. Und offenbar konnte ich viele Dinge gut. Sonst wäre ich nicht gefragt worden. Anerkennung tut gut. Bis ich erkennen musste: Ja-Sager sind auf dem besten Weg ins Burnout. Nein sagen ist gerade für Ja-Sager nicht einfach. Als ich das erste Mal nein sagte zu einer Anfrage als Referentin, da wurde mein Nein einfach überhört. Dabei hatte es mich doch gerade das erste Mal soviel Mut gekostet, nein zu sagen. Wenn Sie auch einer von den netten Ja-Sagern sind, dann machen Sie sich darauf gefasst, dass man sich ein Nein von Ihnen nicht gewöhnt ist und Sie dann noch mutiger, lauter und klarer nein sagen müssen. Wann haben Sie das letzte Mal Ja gesagt, obwohl Sie lieber Nein sagen wollten? Weshalb Sie im Neinsein leben sollten? Um Ihre Schultern zu entlasten. Sie müssen keineswegs immer und überall nein sagen. Aber Sie sollten

gut überlegen, wozu Sie ja sagen und wo Sie lieber nein sagen würden, und dies dann auch tun. Ich höre oft den Einwand: „Aber das kann man ja nicht einfach so machen.“ Man kann. Wenn man es bewusst, diplomatisch und charmant angeht. Auch hier gilt: C’est le ton qui fait la musique. Und noch ein Gratistipp: Ein klares Nein erfordert nicht zwingend eine Rechtfertigung, hingegen wird ein nettes „Danke für die Anfrage“ bestimmt geschätzt. Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage oder fragen Sie den Arzt oder Apotheker oder in diesem Falle mich: Nein sagen hat durchaus Nebenwirkungen. Nein

sagen braucht Mut und kann Widerstände auslösen, vor den Kopf stossen, enttäuschen. Andere. Nein sagen gefällt nicht jedem. Mit bewusstem Nein sagen stehe ich jedoch ein für mich und meine Bedürfnisse. Das hat nichts mit Egoismus oder fehlender Hilfsbereitschaft zu tun, nur mit Selbstfürsorge. Die Basis für ein gesundes eigenverantwortliches Leben. Nein sagen ist ein Ja zu sich selbst. Nicht allen anderen gerecht werden wollen, nur mir selbst. Oder wie schon Pythagoras wusste: „Wer den Mut aufbringt, Ja zu sagen, wenn er Ja sagen will, und Nein zu sagen, wenn er Nein meint – der ist frei.“ Willkommen im Neinsein! Kontakt

Tel. +41 79 633 98 75 BB SELFMANAGEMENT Barbara Brezovar Capobianco info@bb-selfmanagement.ch CH-9512 Rossrüti (Wil SG) www.bb-selfmanagement.ch

Ihre Weihnachstspende „Aufhören, wenn es am Schönsten ist“ Unterstützen Sie Secours Dentaires International.

war unser Credo: Dazu beigetragen haben unsere freien Autorinnen und Autoren, alles Zahnärzte, die wissen, was für ihre Kollegen wichtig ist.

Sehr geehrte Leserinnen und Leser Liebe Freundinnen und Freunde der Zahn Zeitung Schweiz

Secours Dentaire International Secours Dentaire International ist eine Schweizer Stiftung, gegründet von Schweizer Zahnärzten mit dem Ziel, die Prophylaxe und die technische Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Zahnmedizin in afrikanischen Ländern zu unterstützen. Heute sind über 20 ehrenamtlich tätige Zahnärztinnen und Zahnärzte aktiv bei der Unterstützung der inzwischen 12 Kliniken in Afrika und Haiti. Spendenkonto Secours Dentaire International | CH-1610 Oron-la-Ville Postkonto: 18-1845-6 | IBAN CH60 0900 0000 1800 1845 6 Kontakt c/o Dr. Michael Willi | CH-6020 Emmenbrücke Tel. +41 41 28 06 160 michael.willi@secoursdentaire.ch www.secoursdentaire.ch

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Wieviel Synonyme gibt es für „Auf Wiedersehen“? Zählte ich alle auf, wäre mein Abschiedstext geschrieben. „Abschiedsworte müssen kurz sein wie eine Liebeserklärung“, sagte Theodor Fontane und die Italiener sagen: „Verlasse das Fest, wenn es dir am besten gefällt“. Damit wäre eigentlich schon alles gesagt. Und Arthur Schnitzler meinte: „Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut“. So ist es. Ich freue mich auf ein neues Leben, meine Enkel, meine Freunde, meine selbstbestimmte Zeit, den Sport, die Reisen und auf das Unbekannte. Neugier bestimmte schon immer mein Leben. Neues wagen, andere Menschen und Kulturen kennenlernen.

Johannes Eschmann sagt Adieu.

ist ein anstrengender Prozess, der viel Kraft kostet.

Eine Quelle dieser Kraft waren Sie, verehrte Leserinnen und Leser. Ihr Vertrauen und ihre Wertschätzung beflügelten uns auch in Momenten, in denen wir uns die Frage stellten: Lohnt sich dieser Aufwand? Lohnt sich dieses Streben nach Qualität? Lohnt sich die stete Frage nach der Relevanz? Ja, es lohnt sich! Es ist wie in der Liebe. Wer liebt wird geliebt. Wer seine Leser ernst nimmt und wert schätzt, empfängt Wertschätzung. Diese Erfahrung nehmen wir mit. Die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude. Ein neues Team führt die Zahn Zeitung Schweiz und die Le Monde dentaire Suisse in die Zukunft. Unsere besten Wünsche begleiten die neue Redaktion.

Doch bei aller Vorfreude, erfüllt mich eine tiefe Dankbarkeit den Menschen gegenüber, die mir dieses Leben ermöglicht haben. Allen voran meine Frau Susanne, mit der ich den Traum einer eigenen Zeitung leben konnte.

Was bringt die Zukunft? Erst einmal regenerieren. Den Kopf lüften, neuen Eindrücken und Gedanken Raum geben und wirken lassen. Ideen und Projekte reifen, wenn ihre Zeit gekommen ist.

Die Zahn Zeitung Schweiz wurde deshalb so erfolgreich, weil sich hier zwei Menschen mit hoher Arbeitsethik und dem Streben nach Qualität gefunden haben. Das Beste zu erreichen und ständig danach zu streben,

Auf Wiedersehen, Au revoir, Arrivederci, A revair, Uf Wiederluege

Unser Dank geht auch speziell an Konstantin Schaebs, der über all‘ die Jahre, für Sie eine ansprechende Zeitung gestaltet hat. Praxisnähe und -relevanz

Johannes und Susanne Eschmann

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Veranstaltungskalender Kongresse/Symposien Vorschau 2016 15. JANUAR 2016 | BERN

Zirkontagung 2016

11. Dentalpin Skiweekend Davos Moderne Verfahren der Zahn- und Implantaterhaltung – das Züricher Konzept.

Neuester Stand der Zirkontechnologie in der Implantologie Anmeldung: CCDE Center for Continuing Dental, Bern Tel. +41 31 312 4312 Fax +41 31 312 43 14 info@ccde.ch www.ccde.ch 21. JANUAR 2016 | BERN

33. Jahrestagung SVK

Kieferorthopädie und interzeptive Behandlungen Ort: Bern Anmeldung: Sekretariat SVK, Hans-Caspar Hirzel, Baden Fax +41 56 470 23 87 info@kinderzahn.ch www.kongressadministration.ch 22./23. JANUAR 2016 | LAUSANNE

Liebe Kolleginnen und Kollegen Wir freuen uns sehr, Ihnen im diesjährigen Programm die Spezialisten der PPK der Universität Zürich präsentieren zu können. Sie werden uns rund um das Thema moderne Verfahren der Zahn- und Implantaterhaltung auf den neuesten Stand bringen. Das Programm ist sehr praxisnah aufgebaut. Sie können das Gelernte direkt in Ihrer Privatpraxis umsetzen. Neben theoretischer Wissensvermittlung, wird gezielt auch in praktischen Übungen gearbeitet. So können Sie z.B. neueste Techniken mit Komposit-Restaurationen im ästhetischen Frontzahnbereich erlernen oder modernste Anwendungen zur Therapie von Periimplantitis/Parodontitis auf Modellen aktiv durchführen. Wir freuen uns auf diesen ausserordentlichen Event. Ihr Team der Fortbildung Zürichsee Referenten

Prof. Dr. Thomas Attin, Universität Zürich Prof. Dr. Patrick Schmidlin, Universität Zürich Dr. Philipp Sahrmann, Universität Zürich

24th Annual Conference of the Swiss Society for Endodontology

Practical Endodontics - Just Endo it Informationen: Kongress-Sekretariat SSE Postfach 8225, CH-3001 Bern Tel. +41 79 459 86 55 sekretariat@endodontology.ch www.endodontology.ch

ORT

Erstmals im Hotel Grischa Talstrasse 3, CH-7270 Davos Platz www.hotelgrischa.ch

25. JUNI 2016 | THUN

16. SSOS-Jahrestagung

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Panoramaschichtaufnahme Fernröntgen Volumentomographie Vom Spezialisten

Im Anschluss an die Referate findet ein Get-together im Waldorf Astoria statt. Sichern Sie sich einen der Plätze und seien Sie bei der Premiere mit dabei! REFERENTEN UND REDNER

ORT

Ort: BERNExpo, Bern Veranstalter: Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO Info und Anmeldung: SSO, Bern Tel. +41 31 313 31 61 kongress@sso.ch www.sso.ch

Fortbildung Zürichsee GmbH Fabian Meier CH-8810 Horgen Tel. +41 44 727 40 18 Fax +41 44 727 40 19 f.meier@zfz.ch www.zfz.ch

Zum ersten Mal organisiert Nobel Biocare ein deutschsprachiges Auftakt-Symposium am Global Symposium 2016 in New York, dazu am Freitagvormittag einen Unternehmer Workshop.

9.–11. JUNI 2016 | BERN

25. Jahrestagung der SGZBB

fit – gebrechlich – pflegebedürftig: Bewertung der Risiken bei unseren Patienten Ort: UniversitätsSpital Zürich, Hörsaal Nord 1D Anmeldung: Kongressadministration L&H AG sgzbb@kongressadministration.ch www.sgzbb.ch

SSO-Kongress

ANMELDUNG

Deutschsprachiges Auftakt-Symposium, New York Mittwoch, 22. Juni 2016

Ort: Bern Anmeldung: Kongressadministration, Monika Lang Fax +41 31 954 60 35 lang@kongressadministration.ch www.sgdmfr.ch www.kongressadministration.ch

17. MÄRZ 2016 | ZÜRICH

29. Jahrestagung SGDMFR

Donnerstag, 25. Februar bis Sonntag, 28. Februar 2016

23. – 26. Juni 2016

· Dr. Wolfgang Bolz · Dr. Rudolf Fürhauser · Dr. Roland Glauser · Dr. Sebastian Horvath · Prof. Dr. Paulo Malo · Prof. Dr. Georg Mailath-Pokorny · Prof. Dr. Friedrich Neukam · Dr. Bernd Quantius · Dr. Peter Randelzhofer · PD Dr. Dr. Dennis Rohner · Dr. Stefan Scherg · Prof. Dr. Gabor Tepper · Prof. Dr. Hannes Wachtel · Prof. Dr. Georg Watzek · Dr. Bastian Wessing, · Prof. Dr. Werner Zechner · Christian Berbalk · Thomas Stahl · Michael T. Studer

8. JUNI 2016 | BERN

DATUM

Nobel Biocare Global Symposium 2016

Thema: Komplikationen in der Oralchirugie Ort: Seepark Thun, Congress Hotel Info: SSOS, CH-3011 Bern Tel. +41 31 312 43 15 Fax +41 31 312 43 14 info@ssos.ch www.ssos.ch

Waldorf Astoria New York DATUM

Auftaktsymposium: Mittwoch, 22. Juni 2016 Global Symposium: Donnerstag, 23. Juni bis Sonntag, 26. Juni 2016 ZEIT

8.00 – 19.00 Uhr ORGANISATION

Nobel Biocare Services AG Global Events, Kloten globalevents@nobelbiocare.com www.nobelbiocare.com/global-symposium-2016

27. AUGUST 2016 | ZÜRICH

ZZM update

Ort: Häldeliweg 2, Zürich, Nähe ZZM Informationen: ZZM Fortbildungssekretariat, Michaela Krempl Tel. +41 44 634 39 75 Fax +41 44 634 43 13 michaela.krempl@zzm.uzh.ch www.zzm.uzh.ch/zahnaerzte/fortbildung.html 1.-2. SEPTEMBER 2015 | BERN

Carestream CS 9000 C

46. Jahrestagung SSP

www.rxtech.ch

Nr. 8/2015 · 3. Jahrgang

Jordi Röntgentechnik AG Dammstrasse 70 CH-4142 Münchenstein Tel. +41 (0)61 417 93 93 Fax +41 (0)61 417 93 94

Thema: Periodontal Health for a better Life Ort: Bern Anmeldung: Kongressadministration L&H AG Tel. +41 79 438 40 40 Fax +41 31 312 43 14 ssp@kongressadministration.ch www.kongressadministration.ch www.parodontologie.ch

www.zz-s.ch


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Veranstaltungskalender 16. SEPTEMBER 2016 | BERN

19. MAI 2016 | LUGANO

Ort: Zentrum Paul Klee, Bern Anmeldung: www.ivoclarvivadent.ch

Referent: Dr. Massimo Morandini Ort: Lugano Anmeldung: Nobel Biocare AG, Training & Education Tel. +41 79 879 64 00 | Fax +41 800 211 525 fortbildungschweiz@nobelbiocare.com

NobelActive® - diverso e migliore?

Competence in Esthetics

29. OKTOBER 2016 | BERN

SSRD Jahrestagung

Ort.: Zentrum Paul Klee, Bern www.ssrd.ch

27. MAI 2016 | BERN

Halitosis

3.-5. NOVERMBER 2016 | INTERLAKEN

Eine praxisorientierte Fortbildung zur Ätiologie, Epidemiologie, Diagnostik und Therapie Kursleitung: Prof. Dr. Andrian Lussi, zmk bern Ort: zmk bern, André Schroeder Auditorium Anmeldung: Daniela Zesiger, zmk bern Tel. +41 31 632 25 70 | Fax +41 31 632 98 75 daniela.zesiger@zmk.unibe.ch

Jahrestagung 2016, SGK

Zahnerhaltung Moderne Methoden in der Diagnostik, Prävention, Ästhetik und der direkten Versorgung mit Komposits Gemeinsamer Kongress mit der SSPRE Neue Aspekte der konservierenden Zahnmedizin 2016 Die Diagnostik ist in der Zahnerhaltung sehr wichtig. Oft ist es schwierig das Ausmass der Karies und Erosionen sowie die Zahnentwicklungsstörungen eindeutig zu diagnostizieren. Nach der Diagnosestellung sollte aus dem verschiedensten Behandlungsmöglichkeiten für jeden einzelnen Patienten die adäquate Therapie ausgewählt und durchgeführt werden. Referenten aus dem In- und Ausland werden Vorträge sowohl über Diagnostik als auch über moderne Methoden der konservierenden Zahnmedizin halten.

Ort: Kursaal, Interlaken www.swissortho.ch

4.-5. NOVEMBER | BIEL

Jahrestagung SGI-SSIO

DATUM

Freitag, 14. Oktober 2016 ZEIT

8.30 – 17.15 Uhr ORGANISATION

zmk bern, Daniela Zeisiger CH-3010 Bern Tel. +41 31 632 25 70 Fax +41 31 632 98 75 daniela.zeisiger@zmk.unibe.ch www.zmk.unibe.ch

Vorschau 2016

Master Course in Esthetic Implant Dentistry Ort: zmk bern Anmeldung: CCDE, Frau Nagel-Tavani, CH-3011 Bern Tel. +41 31 312 43 12 Fax +41 31 312 43 14 info@ccde.ch | www.ccde.ch

18.-19. März 2016 | KEMPTEN (DE)

9. Zahngipfel Allgäu 2016

Tema: Keramik³. Ist heute eine Zahnersatz-Versorgung aus 100% Keramik Lege-artis? Veranstalter: Udo Kreiblich Anmeldung: KAD Kongresse & Events KG, DE-87435 Kempten Tel. +49 831 575 326 0 | Fax +49 831 575 326 20 zahngipfel@kongressagentur.net | www.kongressagentur.net

21. JANUAR 2016 | ZÜRICH

CEREC – Ortho Training

23. JANUAR 2016 | ZÜRICH

Auditorium Ettore Rossi, Inselspital Bern

International

20.-22. JANUAR 2016 | BERN

REFERENTEN UND REDNER

ORT

Referenten: Dr. Roberto Sleiter, Prof. Michael Bornstein Ort: Egerkingen Anmeldung: Nobel Biocare AG, Training & Education Tel. +41 79 879 64 00 | Fax +41 800 211 525 fortbildungschweiz@nobelbiocare.com

Vorschau 2016

· Prof. Dr. Adrian Lussi · Dr. Markus Schaffner (OA) beide an der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin, zmk bern · Prof. Dr. Adrian Lussi, zmk bern · Prof. Dr. Johannes Einwag, Zahnmedizinisches Fortbildungszentrum, DE-Stuttgart · Prof. Dr. Sebastian Paris, Abteilung für Zahnerhaltung Präventivzahnmedizin, Universität Berlin · PD Dr. Diana Wolff, Sektion Präventive und Restaurative Zahnheilkunde, Universität Heidelberg · PD Dr. Barbara Cvikl, PD Dr. Klaus Neuhaus, Dr. Thiago Carvalho, Dr. Fabienne Amsler, Oberärzte und wissenschaftliche Mitarbeiter der Klinik für Zahnerhaltung, Präventiv- und Kinderzahnmedizin, zmk bern

All-on-4® Behandlungskonzept mit Live OP

Kurse/Workshops

Einführung in die CEREC Ortho Software Leitung: Prof. Dr. Dr. Albert Mehl, Dr. med. dent. Andreas Ender Ort: Zentrum für Zahnmedizin, Plattenstrasse 11, 8032 Zürich Anmeldung: ZZM Fortbildungssekretariat, Michaela Krempl Tel. +41 44 634 39 75 Fax +41 44 634 43 13 michaela.krempl@zzm.uzh.ch www.zzm.uzh.ch/zahnaerzte/fortbildung.html

KURSLEITER

3. JUNI 2016 | EGERKINGEN

Implantatposition und -neigung: Erfolgsgaranten oder Nebensache? Ort: Kongresshaus Biel www.sgi-ssio.ch

21.-23. APRIL 2016 | MONACO (MC)

5th International Osteology Symposium Anmeldung: Osteology Foundation, Luzern info@osteology.org | www.osteology.org 5.-7. MAI 2016 | ISTANBUL (TR)

1st World Congress, TRI

Periimplantitis/Parodontistis Workshop-Day

Referenten: Dr. Christian Ramel, Dr. Philipp Sahrmann, Dr. Beat Wallkamm Ort: Radisson Blu Hotel Zurich Airport Anmeldung: Fabian Meier, Fortbildung Zürichsee GmbH, Horgen Tel. +41 44 727 40 18 Fax +41 44 727 40 19 f.meier@zfz.ch | www.zfz.ch 11. FEBRAUR & 3. MÄRZ 2016 | ZÜRICH

Thema: Controversies in Esthetic Implant Denstistry Anmeldung: TRI Dental Implants. Int. AG, Baar Fax +41 32 501 16 01 congress@tri-implants.com | www.tri-implants.com 9.-11. JUNI 2016 | KRAKAU (PL)

6. Internationaler CAMLOG Kongress

Anmeldung: CAMLOG Foundation, Basel info@camlogfoundation.org | www.camlogfoundation.org 22.-26. Juni 2016 | NEW YORK (USA)

Klinische Knacknüsse – komplexe Patientenfälle kontrovers diskutieren

Nobel Biocare Global Symposium

Leitung: PD Dr. med. dent. Daniel Thoma, Dr. med. dent. Nadja Nänni, KBTM Ort: Zentrum für Zahnmedizin, Plattenstrasse 11, 8032 Zürich Anmeldung: ZZM Fortbildungssekretariat, Michaela Krempl Tel. +41 44 634 39 75 Fax +41 44 634 43 13 michaela.krempl@zzm.uzh.ch www.zzm.uzh.ch/zahnaerzte/fortbildung.html

22. Juni, Deutschsprachiges Auftakt-Symposium der Region DACH Anmeldung: Nobel Biocare AG, Training & Education fortbildungschweiz@nobelbiocare.com | www.nobelbiocare.com Hinweis: Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben im Veranstaltungskalender. Wir bitten unsere Leser um Verständnis.

In unserer Praxisbörse finden sie auch eine Second Hand Praxis.

3. MÄRZ 2016 | ZÜRICH

Sinusbodenaugmentation

Referent: Dr. Benoo Syfrig Ort: Renaissance Zurich Tower Hotel Anmeldung: Fabian Meier, Fortbildung Zürichsee GmbH, Horgen Tel. +41 44 727 40 18 Fax +41 44 727 40 19 f.meier@zfz.ch | www.zfz.ch

Die aber garantiert aus erster Hand.

14. APRIL 2016 | ZÜRICH

Implantologische Assistenz in der Praxis

Referentin: Ivana Curic Ort: Zürich Anmeldung: Nobel Biocare AG, Training & Education Tel. +41 79 879 64 00 | Fax +41 800 211 525 fortbildungschweiz@nobelbiocare.com 16. APRIL 2016 | KLOTEN

Implantologische Möglichkeiten mit NobelParallel CC und Weichgewebemanagement

Referenten: Dr. Flavio Brunner, Dr. Sebastian Horvath Ort: Kloten Anmeldung: Nobel Biocare AG, Training & Education Tel. +41 79 879 64 00 | Fax +41 800 211 525 fortbildungschweiz@nobelbiocare.com

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