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EDI TOR IAL Liebe Leserinnen und Leser, glaubt man Wikipedia, so ist ein Moment 2,7 Sekunden lang. Durchschnittlich wird ein Mensch in Niedersachsen oder Hessen 80 Jahre beziehungsweise 31.536.000 Sekunden alt. Demzufolge wäre ein Leben aus 568.889 Augenblicken zusammengesetzt – aber ist es wirklich so einfach? Nicht nur ist „Moment“ ein dehnbares Wort, was sich in telefonischen Warteschlangen und bei Arztbesuchen zeigt, wenn von einem mitunter sehr langen „Moment Geduld“ die Rede ist, sondern jeder hat auch eine individuelle Zeitwahrnehmung. Was fangen wir an mit unseren vielleicht 31536000 Sekunden? Vielbeschäftigte Menschen neigen manchmal dazu, Langeweile als „Luxusproblem“ abzutun. Es fehlt an Verständnis, dass ein unstrukturierter Alltag ohne Ziel oder Aufgabe qualvoll sein kann. Paul Hildebrandt berichtet auf den Seiten 8 und 9 über sein Treffen mit jemandem, der weiß, „was es bedeutet, wirklich viel Zeit zu haben“, weil er Insasse in einer Strafvollzugsanstalt ist. Seine Zeit in Absonderung beschreibt er folgendermaßen: „Ich habe mich dort gefühlt wie ein Tier im Zoo.“ Dass es auch anders zugehen kann, dass sogar Umarmungungen zwischen Gefängnisinsassen und –personal möglich sind, erklärt Jörg „Yogi“ Müller in seinem Artikel über Meditationskurse in indischen Gefängnissen auf Seite 11.

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Die Mitarbeit in Redaktion und Vertrieb des TagesSatz bietet arbeits- und wohnungslosen Menschen eine Aufgabe und die Möglichkeit, neue soziale Kontakte zu knüpfen und ermöglicht langfristig gesehen den Wiedereinstieg ins Berufsleben.

Nehmen Sie sich ruhig einen Moment oder auch eine Stunde, diesen TagesSatz in Ruhe zu lesen. Eine interessante Zeit wünschen Ihnen

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Zoé Dubois & Antonia Stoll (Redaktionsleitung Göttingen)

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Jörg „Yogi“ Müller

TA G E S S ATZ INT E R NAT IONA L

Die Bedeutung der Berge

Der Berg lacht nicht über den Fluss, weil er tief unten ist – und der Fluss schmäht den Berg nicht, weil er unbeweglich ist.

* JÖRG „YOGI“ MÜLLER VOR ORT IN BOZEN

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eit 1996 ist Schloss Sigmundskron im Besitz der Provinz Bozen. 10 Jahre darauf, im Juni 2006, eröffnete der Extrembergsteiger Reinhold Messner das Messner Mountain Museum, kurz MMM. Das Schloss beherbergt nun das vierte und zentrale Haus des Museumskonzeptes des Bergsteigers. Nach Abschluss aufwendiger Renovierungsarbeiten erzählt das Museum nun in den alten Mauern des Schlosses von der Bedeutung der Berge für den Menschen. Der sogenannte „weiße Turm” ist außerdem der Geschichte der Burg und dem Kampf um die Autonomie des Landes gewidmet. Eine gute Bekannte von mir, die in der Nähe geboren und aufgewachsen ist, hat mir erzählt, dass diese Burgruine die sie in den Neunziger Jahren mal besucht hat, eine totale Müllhalde war und ein Platz, an dem sich die Junkies getroffen haben. Trotzdem waren am Anfang einige Südtiroler dagegen, dass Reinhold Messner diese Burg in ein Museum umbauen wollte, weil sie dachten es sei eine zu starke „Selbstbeweihräucherung“. Aber jetzt sind doch alle froh, eine große Touristenattraktion dort zu haben, die Ar-

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beitsplätze dauerhaft schafft und einiges Geld in die Provinz Bozen spült. Eine Schau von Gemälden, Skulpturen und Objekten, ergänzt durch Texte, Bildunterschriften und Zitate aus Reinhold Messners Sammlung, regt den Besucher zu einer anderen Auseinandersetzung mit dem Thema Berg an. Messners Lebensphilosophie: Ich will das Abenteuer so haben, wie es um die Jahrhundertwende war. Sehr viele Probleme gab es wohl beim Versuch, einige Objekte und Skulpturen durch den Zoll zu bekommen. Die italienischen Behörden arbeiten manchmal extrem langsam, dass konnte ich erst vor zwei Monaten selbst erfahren, als ich einen Brief nach Italien schickte, der erst nach 19 Tagen ankam. Es ist ein autoritäres Museum, das vorschreibt, wie es besichtigt werden möchte. Der Rundgang führt rund um den „heiligen Berg“, vorbei an Vitrinen, Skulpturen, ausgestopften Tieren, symbolischen Gegenständen, Fotos und Bildern, Erinnerungen an zahlreiche Expeditionen in alle Welt. Die Burgruine und die schwarzen, in die Türme gesetzten Stahlkonstruktionen sind Bühnen. Die Umrundung

des heiligen Berges nennt man in Tibet Kora und eben eine Kora hat Reinhold Messner mit seinem Museum schaffen wollen. Die zerfallene Kapelle auf dem Gipfel des Schlossberges ist tabu wie der Gipfel des Kailash in Tibet. Das MMM soll weder ein Bergsteigermuseum noch ein Museum der Südtiroler Berge sein. Es soll zeigen, was der Berg mit den Menschen macht. Das Herzstück des Messner Mountain Museum Firmian nennt Reinhold Messner den „verzauberten Berg“. Der mehrstöckige weiße Turm ist das einzige Areal, das nicht geplant wurde. Er ist der Geschichte der Burg und der jüngsten Geschichte Südtirols gewidmet. Zwei Theaterbühnen und eine Festwiese sind für Veranstaltungen gedacht.

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MEHR ZUM THEMA: Messner Mountain Museum Firmian Sigmundskronerstr. 53 I-39100 Bozen Tel. +39 0471 631264 Vom 1. So. im März bis zum 3. So. im November; von 10.00 - 18.00 Uhr; Do. Ruhetag.

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I NHALT

ZEIT ERLEBEN 8 10 11 12 14 15

Im Gefängnis der Zeit PAUL HILDEBRANDT Lebenszeit ist erlebte Zeit KALLE SCHÖNFELD Zeit absitzen, Vipassana machen JÖRG „YOGI“ MÜLLER Filme, Zeit, Filmzeit KATHARINA SCHWARZ Die Schulzeitverkürzung aus Betroffenensicht JULIAN PFLEGING Prioritäten setzen HARALD WÖRNER

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RUBRIKEN 3 Editorial 4 TagesSatz International 16 Der Stolperstein 17 Paragraphenreiter 21 Der Comic 26 Kultur-Empfehlungen 28 Straßengeflüster Gedanken eines TagesSatz-Verkäufers 29 Die Kochnische 30 Hinter den Kulissen 31 Zwischen den Zeilen 32 Was es sonst noch gibt 33 Der Ticker Nächstes Mal Impressum 34 Wohin, wenn

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mit MIKE SÜSSER UTE KAHLE

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GÖTTINGEN 18 „Refugees are welcome here“ STEFANIE MÜRBE 20 Währung „Zeit“ ANJA DANISEWITSCH

KASSEL 22 23 24 25

Gemeinschaftlich wohnen NORA MEY Jeder kann was finden! TRUDI KINDL Sommer-Highlight in Vellmar HARALD WÖRNER Wider den Zeitgeist – Ich habe leider keine Zeit... CHARLIZE MÄRZ

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Ort, Datum Unterschrift

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Joshua Kahle

DAS GESPRÄCH

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„Kochen ist für mich kein Schickimicki“

Spitzenkoch Mike Süsser plauderte anlässlich der Geniessertage mit dem TagesSatz über neue Trends in der Pfanne. Frei nach dem Motto: „Wer braucht Pommes mit Schokolade? Das ist wie Porschefahren mit Anhängerkupplung. Braucht die Welt so viel was wir da anbieten? Lasst doch mal gut sein!“

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ie sagen „Kochen ist für mich kein Schikimicki“, gute Hausmannskost könne auch ganz toll sein. Kann man das verallgemeinern? Das habe ich sogar ergänzt mit dem Zusatz: Und wenn es mal etwas aus der Dose, dem Glas, aus dem Gefrierfach sein sollte, und die Betonung liegt auf Mal, dann geht die Gourmetwelt nicht unter. Ich komme aus der Gourmetküche und ich werde dem auch nach wie vor huldigen und ich stehe auf Bio, auf Regional. Aber ich möchte mit meinem neuen Buch “Süsser, was kochen wir heute“ eines erreichen: Wenn jeder Mal in seine Speisekammer geht, dann entdeckt er Mais, Thunfisch, entdeckt eine Dosentomate, alle haben wir das und dafür möchte ich eigentlich das neue 6

* UTE KAHLE IM GESPRÄCH MIT MIKE SÜSSER Sprachroher sein. Ich möchte Realismus walten lassen. Darum hab ich den Kollegen gesagt ich zeig euch jetzt mal, dass ich doch normal bin, dass ich selbst aufwische und auch ein Schnitzel klopfen kann. Ich sehe das mit einem Augenzwinkern. Was ist Ihr Lieblingsgericht aus Ihrem neuen Buch? Meine Thunfisch-Soße. Die habe ich ja als Hommage meiner Frau mit einem Herzchen und einem Satz in dem Buch gewidmet und sie sagt, sie ist anders als ihre, aber sie ist echt gut. Sie kann schwer über die Lippen bringen das sie besser ist. Wer sind Ihre Koch-Stammväter oder Vorbilder?

Bocuse, Witzigmann, die haben noch etwas kreiert, etwas erfunden. Etwas, was neu war. Wir bauen heute ein Puzzle zusammen. Wir brauchen den Brandteig, den Nudelteig nicht mehr erfinden. Das gibt es alles. Wir haben nur noch Puzzleteile. Was passt jetzt neu zusammen, was ist meine Geschmacksrichtung, wie bringe ich noch was witziges dazu rein. Ich sehe mich als Puzzler. Ich lebe von dem was unsere großen alten Vorgänger und Vorfahren geschaffen haben in der Küchenwelt. Was hat früher Ihre Mutter gekocht, was Mike jetzt vermisst? Kohlrouladen. Mamas Kohlroulade ist die beste und ist eines meiner Lieblingsessen. Ich komme ja aus Dithmarschen, das ist das größTagesSatz

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DAS GESP R ÄC H te Kohlanbaugebiet Europas. Grünkohl steht auch ganz weit oben. Aber ich hab die Kohlroulade so geliebt. Das war schon ein Highlight, wenn Oma Kohlroulade gemacht hat und meine Mutter dann, das weckt Kindheitserinnerungen. Schaffen sie diese Kohlroulade nachzukochen? Ja, ich mach eine ganz gute Kohlroulade, aber es ist halt anders. Meine Rinderroulade ist halt auch anders als die von Mama. Die Spagetti Bolognese meiner Frau ist besser als meine, zum Beispiel. Ich hab es auch schon probiert, aber irgendwas ist anders. Gibt es heute noch neue Trends im Kochen?

Wenn es heißt Süsser was ist denn deine Richtung? Dann frag ich, was ist denn heute die richtige Richtung? Vor ein paar Jahren hieß das EuroAsiatisch. Und dann kommt immer wieder etwas Neues. Fusion-Regional ist das neue Trendthema. Auch Asiatisch ist nach wie vor ein Trend, das kann man jetzt toll mit regionalen Dingen verbinden. Fusion-Asia heist das dann. Bei mir gibt’s ja das Schlagwort Regio-Fresh. Das steht für regional und Frische. Den Gedanken regional finde ich super, auch den BioGedanken. Das heißt aber nicht dass ich nicht auch mal bei dem konven-

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Was koche ich wenn Mike Süsser zum Essen kommt? Zumindest etwas Einfaches. Damit du sehr viel Zeit bei mir am Tisch verbringst. Ich bin Fleischesser. Ich mag zum Beispiel ein Spinat mit dem Rumpsteak, das find ich supercool. Trink ein Glas Wein mit mir und das bringt mir viel mehr.

mein Buch, das hat viel Energie gekostet, viel Geld und es muss jetzt verkauft werden. Auch klar. Da kann man auch immer drum herum schwafeln. Es ist ja so. Und ich habe ja eine Botschaft, eine Message mit diesem Buch. Ich will ja gerne das Sprachrohr sein. Ich will ja nicht immer das schlechte Gewissen haben wenn ich einen Thunfisch aus der Dose esse. Da hat meine Frau mich drauf gebracht. Ich kauf nur MSC Thunfisch, mit dem nachhaltigen Fischereisiegel, wie viele Leute das auch machen. Und so kam die Idee zum Buch, wo es darum geht: aus dem Glas aus der Dose und aus der Speisekammer. Dem entsprechend mache ich eine Show, die darauf abzielt, dass man mal Dose versus Frisch macht. Also wer zum Beispiel an den Dosenpfirsich keine Kindheitserinnerungen hat, dann frage ich mich, geht’s noch? Oder eine Erbse, den Spinat aus dem Gefrierfach.

Toleranz ist das schönste Wort der letzten Jahre

Wir gehen ja heute in eine ganz andere Richtung, weg von Sternen und Bewertungen, hin zum Endverbraucher. Darum sage ich immer im Kochkurs, wir kochen richtig gut, wir haben geile Produkte, wir bauen aber keinen französischen Turm den ihr nie nachbauen könnt. In meiner Kochschule und bei den Kochevents werden wir etwas kochen, das der Kunde oder Besucher auch zu Hause nachkochen kann. Die Leute wollen unkompliziert essen, sie wollen unterhalten werden. Casual Dining. Die Leute wollen entertaint werden, sie wollen nicht flüstern, sie wollen sich unterhalten dürfen und sie wollen nicht vom Pinguin bedient werden.

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tionellen Bauern ums Eck kaufe, weil die liebe ich. Ich finde das auch ein bisschen schade dass die durchs Rost fallen, nur weil die irgendeine Zertifizierung der EU nicht schaffen und auf einmal nicht mehr der Bio-Bauer sind. Die strengen sich super an und denen vertraue ich.

Donnerstags schauen sehr viele eure Sendung „Die Kochprofis“. was macht sie so beliebt? Sie ist unter anderen deshalb eine so gute Sendung weil sie nicht gescriptet ist. Dank geht auch an das Team, die Köche, zu denen ich gehöre. Tatsächlich muss man dazu sagen, wir dürfen so sein wie wir sind. Und wir haben kein Scriptum. Viele sagen: ah das ist ja alles gestellt, das höre ich immer wieder .Es ist nicht gestellt. Wir haben Eckpfeiler in der Sendung. Das heißt man kommt, man begrüßt sich, es gibt ein Probeessen und es gibt eine Konfrontation. Das sind die Eckpfeiler und das sind die Erfolgssäulen dieser Sendung. Aber das dazwischen gibt es nicht geschrieben. Ich schwöre das. Es ist eine ehrliche Sendung. Das zeigt ja auch die Beliebtheit der OutTakes im Internet, die sind der Hammer. Die sind echte Knaller. Üben Sie die Performance für Ihre Bühnenshow ein? Nein. Ich versuche mir jedes Jahr für die Bühnenshow etwas Neues einfallen zu lassen. Bin aber jetzt nicht so, dass ich die Performance irgendwie übe. Ich habe eine Idee, natürlich auch

Was sagen sie zum neuen Trend der veganen Küche? Grundsätzlich ist es so, dass wir immer mehr Vegetarier und Veganer haben, ich leb ja in Österreich. Das ist eine stetig wachsende Zahl. Ich bin jemand der immer sagt lass alle leben. Ich akzeptier den Vegetarier, akzeptier den Veganer und ich würde halt auch gerne akzeptiert werden als Fleischesser. Also das muss ich einem extremen Veganer schon mit auf den Weg geben. Ich bitte alle, großes Verständnis aufzubringen. Das Thema Vegan und Vegetarisch finde ich als Koch spannend und gut und man soll sich der Sache stellen. Und man sollte da auch kreativ handeln. Das das im Moment ein gewaltiger Umbruch. Bitte redet ihr mir kein schlechtes Gewissen ein, das ich Fleisch esse. Ich rette die Welt auf meine Weise und da gibt es ein paar Eckpunkte die ich ganz gut mache, aber lange nicht alles. Da bin ich engagiert als Botschafter der Karl-Heinz Böhm-Stiftung „Menschen für Menschen“ für die Aktion „Spitzenköche für Afrika“ (www. menschenfuermenschen.de). Toleranz ist das schönste Wort der letzten Jahre. Vielen Dank für das Gespräch.

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T I T E LTH E M A Für Menschen, die eine Haftstrafe absitzen, vergehen die Stunden anders. Wie empfindet jemand, der auf einmal alle Zeit der Welt hat? Ein Besuch in einer Strafvollzugsanstalt.

* PAUL HILDEBRANDT

E

s sieht unscheinbar aus, dieses Gefängnis. Ein kleines Backsteingebäude mit blauen Türen, dahinter graue Mauern. Es könnte auch eine Schulsporthalle sein. Einzig der Stacheldraht erinnert an den Unterschied, den es macht, ob man vor oder hinter der Mauer steht. Denn hier entscheidet ein Pförtner, wer rein und wer raus darf.

„Das letzte bisschen Freiheit habe ich aus dem Polizeiauto heraus gesehen. Ich habe auf die Straße geguckt und da ist mir auf einmal klar geworden, dass es das jetzt erst einmal war mit mir.“ Tobias, der in Wirklichkeit anders heißt, ist seit drei Monaten in Haft, wie lange er noch bleiben wird, weiß er nicht. Alle zwei Wochen darf er Besuch empfangen, beim letzten Mal war seine Familie da – jetzt sitze ich vor ihm. Am Eingang haben sie mir alles abgenommen, was nicht zu meiner Kleidung gehörte: meinen Block,

meine Stifte, das Magazin, das ich als Mitbringsel gekauft hatte. 30 Minuten Besuchszeit werden mir gewährt, ein Wärter beobachtet uns. Akustische und visuelle Überwachung nennen sie es. Für die nächsten zwei Wochen bin ich sein einziger direkter Kontakt zur Außenwelt. „Die ersten zwei Tage nach meiner Verhaftung waren die Schlimmsten. Ich war in Absonderung. 23 Stunden alleine eingesperrt in einer Zelle. Dann eine Stunde Hofgang, dann

Clemens Eulig

Im Gefängnis der Zeit

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TI TELTH E M A wieder zurück in die Zelle. Eigentlich hatte ich mit dem Rauchen aufgehört, aber als mich der Polizist gefragt hat, ob ich mir noch Kippen kaufen will, bevor es in den Knast geht, habe ich mir doch eine Schachtel geholt. Eine gute Entscheidung. In der Zelle habe ich dann eine nach der nächsten geraucht, zuerst gegen den Stress, dann um die Zeit tot zu schlagen. Sie haben mir mein Feuerzeug abgenommen, also musste ich die Zigaretten nacheinander anstecken. Den ganzen Tag stand ich an diesem winzigen Fenster, das aussah, wie eines von diesen in Kirchen.“ Tobias‘ Augen huschen im Raum umher, wenn er mit mir redet. Manchmal fängt er an zu grinsen, wenn wir über die Frage nach der Zeit reden. „Langeweile, Mann. Draußen war mir oft langweilig. Wie viel Scheiß ich gebaut habe, weil mir langweilig war; aber wenn ich hier rauskomme, ich schwöre es dir, werde ich mich nie wieder über Langweile beklagen. Hier drinnen merkst du erst was es bedeutet, wirklich viel Zeit zu haben.“

lativer Freiheit, bis er wieder eingeschlossen wird. Die Gefängniswärter bestimmen nun das Leben des jungen Mannes. Jeder Tag verläuft wie der vorherige. „Am Meisten macht dich fertig, dass du nicht weißt, wie lange das noch gehen wird. Du hast keinen Punkt, auf den du hin lebst. Wenn ich Glück habe, komme ich in ein paar Monaten raus, wenn nicht, können es Jahre werden.“ Im Gefängnis trifft er auf einen Mann, der acht Jahre im Gefängnis verbracht hat. „Acht Jahre! Scheiße, stell dir das vor, acht Jahre. Du kannst dann nicht darauf warten, dass du rauskommst. Die einzige Taktik, um nicht verrückt zu werden, ist, den Kalender von der Wand zu nehmen und in den Tag hinein zu leben. Jeden Tag hinzunehmen, wie er kommt. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber wenn du auf die Uhr guckst, siehst du, wie sich die Zeiger bewegen, ohne das sich das Datum verändert.“

Wenn ich ihn auf seine Gefühle anspreche, wird er ausweichend. „Ich habe keine Ahnung, wie ich beschreiben soll, was in mir vorgegangen ist, am Anfang und jetzt. Ich war zuerst einmal auf jeden Fall wütend. Wenn ich rauskomme, habe ich mir gesagt, dann mache ich den Typen fertig, der mich hier rein gebracht hat. Später habe ich irgendwie Panik bekommen. Es wurde Frühling und ich saß hier drin und war gefangen. Ich habe mir ausgemalt, wie draußen das Leben so weitergeht, was meine Freundin macht. Nach zwei Monaten habe ich dann resigniert. Scheiß drauf, habe ich mir gesagt, du kannst ja eh nichts ändern. Seitdem lebe ich so vor mich hin. Ich versuche so viel zu schlafen, wie ich kann. Schlafen ist das Beste im Knast, dann kannst du nicht nachdenken.“ Das nächste Gerichtsverfahren ist in wenigen Wochen. Ein Lichtblick in der Monotonie des Gefängnisses. „Ich kann mich nicht erinnern, mich jemals auf ein Gerichtsverfahren gefreut zu haben. Aber jetzt fiebere ich daraufhin.“ Wenn alles gut läuft, wird Tobias auf Bewährung entlassen, dann wäre er frei, mit Auflagen natürlich, aber doch frei.

„Schlafen ist das Beste im Knast, dann kannst du nicht nachdenken.“

Nach zwei Tagen bittet er darum, in Untersuchungshaft entlassen zu werden. Die Absonderung sei nur dafür da, um ihn vor den anderen Gefangenen zu schützen. Tobias ist zwanzig, er gilt noch als Jugendlicher, er soll nicht zusammen mit erwachsenen Gefangenen wohnen müssen, wird ihm gesagt. „Ich habe mich dort gefühlt wie ein Tier im Zoo. Sie schmeißen dir deinen Fraß in die Zelle, kein Kontakt zu niemandem. Nur du und deine Gedanken, 24 Stunden lang. Ich habe zwei Tage praktisch nichts gegessen, nur geraucht und über meine Tat nachgedacht. Als ich verlegt wurde, war ich körperlich total am Ende.“

Das Gefängnis in dem Tobias sitzt, bietet Annehmlichkeiten, er hat einen Fernseher und er darf sich Bücher ausleihen. Die Nachmittage kann er mit anderen Gefangenen verbringen. Das schlimmste für ihn aber ist die Monotonie: Morgens aufstehen, dann geht er in den Unterricht, dann Mittagessen, Nachmittagsunterricht, dann noch ein paar Stunden in reTagesSatz

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Immer wieder schweift er ab, erzählt davon, wie es war, in seinem alten Leben, erzählt mir von dem Essen, das seine Mutter für ihn gekocht hat, erzählt mir von den Leuten mit denen er abgehangen hat. Wenn er von seiner Anklage berichten will, unterbricht uns der Wärter: „Keine Angaben zu laufenden Verfahren“ - da wird der uniformierte Mann wieder zur Einrichtung. Einmal spricht Tobias ihn direkt an, versucht mit ihm zu scherzen, aber der Wärter schweigt und lässt sich nicht auf das Gespräch ein. Tobias muss lachen: „Die sagen, wir sollen hier resozialisiert werden, aber im Ernst. Ich sitze hier zusammen mit lauter Verbrechern, die nichts zu tun haben. Unser einziges Gesprächsthema sind die Delikte, für die die Leute hier sitzen. Ich sage es dir, noch nie habe ich so viel über das, was man alles so anstellen kann, erfahren wie hier drin.“

„Wenn ich hier rauskomme, nehme ich erst einmal ein Bad. So ein richtig schönes, langes Bad, bis meine Haut schrumplig ist. Meine Mutter wird etwas für mich kochen und ich liege einfach nur im heißen Wasser. In der Zwischenzeit lade ich mein Handy wieder auf und wenn ich fertig bin, dann rufe ich meine Freundin an.“ Als die Besuchszeit endet, bedanke ich mich für das Gespräch. „Kein Problem“, erwidert er mit einem müden Lächeln, „zum Glück habe ich ja genug Zeit für so etwas.“ Wenn Tobias aus dem Gefängnis kommen sollte, wird Zeit für ihn eine andere Bedeutung haben. Er wird dann wieder selber entscheiden können, wie er seine Stunden füllt. Zu Hause wartet ein Leben auf ihn.

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T I T E LTH E M A Wir sind gewohnt, die Zeit in Stunden, Minuten und Sekunden zu verrechnen. Für den Alltag unverzichtbar, ist diese Form der Zeit physikalisch eigentlich nicht existent. Der wissenschaftliche Blick auf die Zeitwahrnehmung des Gehirns zeigt eine ganz andere Art der Zeitmessung.

Jörg Sanders

Lebenszeit ist erlebte Zeit

Zeit ist Geld“ behauptete James Franklin vor über 200 Jahren und in der Tat ist es normal, von der Zeit als einer mess- und zählbaren Ware zu sprechen. Man kann Zeit sparen, Zeit verschwenden, Zeit verlieren und Zeit investieren. Die Seminare zum Zeitmanagement drängen sich in unüberschaubarer Zahl in die Masse der Ratgeber und Seminare. Das „Zeitbudget“ entscheidet über den Erfolg oder das Aus für viele Projekte. Die zählbare Zeit, die uns wie ein Einkommen zufließt und als Budget verteilt werden kann, fußt auf dem physikalischen Modell der Newtonschen Zeit. Isaac Newton sah die Zeit wie Gott über alle Räume und Ereignisse unverrückbar und erhaben fortschreiten. Die Naturvölker erlebten den Zeitverlauf noch als einen Kreislauf des Lebens. Die Menschen im Mittelalter erwarteten, dass Gott am Jüngsten Tag die Zeit einfach beenden würde. In der Industrialisierung wurde die Zeit selbst etwas Herrschaftliches, dem die Menschen zu dienen hatten und dessen Macht es galt, sich zu eigen zu machen. So kämpfte die Arbeiterbewegung nicht um die Enteignung der Bourgeoisie, sondern um die Einführung des 8-Stunden-Tages. Henry Ford wiederum verordnete den Arbeitern nicht nur ein striktes Gewerkschaftsverbot, sondern vor allem ein rigides 10

Zeitregiment, in der jeder Handgriff mit der Stoppuhr vermessen wurde. Bis heute ist uns diese Fixierung auf die mengenmäßig messbare Zeit geblieben. Die Zeit als ein kontinuierlicher Strahl aus Sekunden, Stunden, Jahren, der überall gleichförmig verläuft, steht dabei seit Einsteins Relativitätstheorie auf wackeligen Füßen. Hier ist die Zeit mit dem Raum untrennbar zu einer Einheit verbunden. Sie zeigt auch einige Eigenschaften, die wir der unbestechlichen Zeit, die unseren Alltag ordnet, nie zutrauen würden: Sie vergeht, abhängig vom Beobachter unterschiedlich schnell. Sie vergeht langsamer für jemanden, der sich sehr schnell bewegt, als für einen, der an Ort und Stelle bleibt. Durch die Einwirkung von Gravitation wird sie gekrümmt und kann sogar ausgeschaltet werden. In unserem Alltag fallen diese Effekte kaum ins Gewicht, da auch die eiligste Mutter ihre Kinder nicht mit Lichtgeschwindigkeit zum Fußballtraining fährt und auch der schlimmste Verkehrsstau sich nicht zum Schwarzen Loch verdichtet und die Kausalität aufhebt. Trotzdem kam mit Einsteins Entdeckung die Erkenntnis, dass die Zeit gar keine physikalische Tatsache ist, sondern nur eine subjektiver Wahrnehmung. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit unserem Gehirn zeigt, warum diese

* KALLE SCHÖNFELD

Vorstellung keineswegs verwirrend sein muss: Untersuchungen zur Zeitwahrnehmung ergaben, dass das Gehirn selbst über keinerlei Zellen verfügt, die einen Zeitraum objektiv messen. Für das Gehirn bemisst sich die Dauer eines Augenblickes vielmehr nach der Aktivität des Gehirns selbst. Ein Augenblick, der mit hoher geistiger Aktivität gefüllt ist, „vergeht wie im Fluge“ und scheint doch in der Rückschau sehr viel länger gedauert zu haben, als ein Zeitraum, in dem das Gehirn inaktiv war. In einer subjektiven Lebenszeit bemessen, dauern also die Momente länger, in denen wir mit neuen, intensiven Eindrücken konfrontiert sind, neue Bekanntschaften machen oder eine fordernde Tätigkeit ausführen. Es ist die typische Wahrnehmung einer Urlaubsreise: In den ersten Tagen sind die Eindrücke noch neu und sie nehmen meist sehr viel mehr Raum in der Erinnerung ein, als die Tage vor der Abreise, die dahinzuschwinden scheinen. So kann man sagen, dass die subjektiv erlebte Zeit nicht die Zeitdauer misst, sondern die Zeittiefe, das Maß, in dem die Zeit mit Leben gefüllt ist. Und das kann auch eine wertvolle Erkenntnis sein, für alle, die trotz Zeitmanagement und straff gefüllten Terminplanern die Zeitnot plagt: Nicht Minuten und Stunden messen unsere Lebenszeit, sondern die Taten, mit denen wir sie füllen.

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Jörg „Yogi“ Müller

* Vipassana Meditation hat das Potenzial stark ausgeprägte Lebensmuster, Lebensmodelle und Lebenswege positiv zu verändern. Besonders im Zusammenhang mit Gefangenen im Gefängnis kann Vipassana eine sehr wichtige Rolle spielen. Die Vipassana-Kurse im Gefängnis helfen nicht nur, den Insassen eine andere Sichtweise auf ihre begangenen Taten näherzubringen. Darüber hinaus kann die ganze Justizorganisation sich positiv verändern.

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s ist kein einfaches Unterfangen, Vipassana-Meditation in Gefängnissen zu etablieren. Aber wenn dies in Gefängnissen getestet wird, kommt der Anstoß häufig aus den Gefängnissen selbst von Gefängniswärtern oder -direktoren, die an sich selbst die Vorteile und den Nutzen dieser Meditationstechnik erfahren haben. Die großartige und zuträgliche Arbeit Vipassana in Gefängnisse zu bringen, wird in einem eindrücklichen preisgekrönten Dokumentarfilm „Doing Time Doing Vipassana“ aus dem Jahre 1997 von den israelischen Regisseurinnen Ayelet Menahemi und Eilona Ariel verdeutlicht.

Die beiden unabhängigen Filmemacherinnen haben im Winter 1994/95 fünf intensive Monate für die Recherche in Indien verbracht. Sie untersuchten die dramatischen positiven Auswirkungen in Bezug auf die Resozialisierung und TagesSatz

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Zeit absitzen, Vipassana machen

gesellschaftliche Wiedereingliederung, die die Vipassana-Meditation auf ausländische und indische Gefangene hat. Die Behörden waren ungewöhnlich kooperativ, indem sie dem Filmteam freien Zugang auf zu zwei indischen Gefängnissen erlaubten. Der Dokumentarfilm beginnt mit dem berüchtigten Tihar-Gefängnis in New-Delhi. Es ist mit über 10.000 Gefangenen eines der größten Gefängnisse der Welt. 9000 Insassen warten noch auf ein Gerichtsverfahren. 1993 wurde dort die neue Gefängnisdirektorin Frau Kiran Bedi ernannt, sie leitete schnell eine Periode mit vielen positiven Reformen im Gefängnis ein. Aber sie wollte eine tiefer gehende Transformation. Als sie selbst mit der Vipassana-Technik in Kontakt kam, fand Kiran Bedi heraus, dass diese Technik schon vorher in anderen indischen Gefängnissen mit erstaunlichen positiven Resultaten ausprobiert wurde. Der Film erzählt kurz, wie diese Technik in anderen Gefängnissen etabliert wurde. Ein Vipassana Kurs besteht aus einer zehntägigen intensiven Meditation, welche die Teilnehmer in kompletter Stille und Schweigen verbringen. Die vielen Anforderungen und Regeln von solch einem Kurs, auferlegt auf ein striktes Gefängnissystem, waren eine große Herausforderung. Die ersten Eindrücke in Tihar waren unmittelbar, direkt und dramatisch. Viele Gefangene waren tief be-

* JÖRG „YOGI“ MÜLLER

rührt von ihrer Erfahrung, die sie in der Meditation gemacht haben. Dieser Erfolg führte zu einem außergewöhnlichen Ereignis in der Geschichte aller Gefängnisse. Im April 1994 wurde im Tihar-Gefängnis ein aufwendig gestalteter Platz mit großen Unterkünften hergerichtet um einen 11-tägigen Vipassana-Kurs mit 1000 Gefängnisinsassen auszurichten. Es war der größte Vipassana-Kurs, der in der heutigen Zeit je abgehalten wurde. Dies führte zu einem anderen unerwarteten Ereignis: In Tihar wurde ein permanentes Vipassana-Meditationszentrum eröffnet. Zweimal im Monat finden dort Vipassana-Kurse für die Insassen statt. Der letzte Teil des Films präsentiert die innere Reise während eines Kurses, und erklärt diese Meditation mit all ihren Auswirkungen genauer. Gefangene aus Australien, England, Afrika und Indien erzählen von ihren Erfahrungen und ihre neue Sichtweise auf das Leben. Der Film endet mit einer berührenden Filmszene aus dem Baroda-Gefängnis, in dem der Direktor am Ende des Kurses jeden Gefangenen, der aus der Meditationshalle kam, in den Arm nahm.

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MEHR ZUM THEMA: Film bestellen (englisch): ayana-book.com E-Mail: contact@ayana-book.com Infos: www.dvara.dhamma.org

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Katha

rina S

chwarz

T I T E LTH E M A

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Filme, Zeit, Filmzeit

In Filmen vergeht die Zeit anders. Schneller, langsamer, rückwärts. Wir erleben die Gegenwart, Zukunft oder die Vergangenheit, manchmal sogar parallel. Zeit ist nicht nur ein beliebtes Thema in Filmen, sondern vor allem auch ein Mittel, die Spannung zu steigern.

* KATHARINA SCHWARZ

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ir sind es gewohnt, dass in 100 Minuten Filmzeit Tage, Monate oder Jahre vergehen. Genauso gut können aber auch ein paar Sekunden auf eine halbe Minute ausgedehnt werden. Während das Verkürzen von Zeit meist der Storyline dienlich ist, sind Zeitlupen ein filmisches Mittel, um eine Szene zu betonen. Jeder kennt die Szene, aus Actionfilmen oder Thrillern, mit dem explodierenden Auto im Hintergrund. Man sieht die Wagenteile in Zeitlupe durch die Luft fliegen, während der Held langsam unbeeindruckt auf die Kamera zugeht. Hier wird Zeit meist nur als Mittel verwendet, um einzelne Szene dramatischer oder spannender zu machen, aber es gibt auch Filme, deren Storyline fast vollständig durch Zeitverschiebungen erzählt wird. TagesSatz

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TI TELTH E M A „Memento“ zum Beispiel ist ein Film, der rückwärts erzählt wird. Die Hauptperson verliert nach einem traumatischen Ereignis die Fähigkeit, neue Erinnerungen zu bilden. Damit der Zuschauer erfahren kann, wie es ist, sich nicht erinnern zu können, laufen die Szenen chronologisch rückwärts ab. Man findet sich in einer Handlung wieder, ohne die Vorgeschichte zu kennen. In Schwarz-Weiß-Szenen eingeschoben, werden die Geschehnisse unmittelbar vor der Haupthandlung gezeigt. Dies sind die einzigen Szenen, die in richtiger Reihenfolge gezeigt werden und so für den Aha-Effekt am Ende sorgen, wenn beide Zeitlinien vereint werden. Ein anderes, bekannteres Beispiel, das Zeitverschiebungen verwendet, um die Handlung zu erzählen, ist „Lola rennt“. Der Film zeigt dreimal dieselbe Zeitspanne von zwanzig Minuten. Doch jedes Mal gibt es kleine Unterschiede, wodurch die Haupthandlung jeweils einen anderen Ausgang nimmt.

ist David Lynch. Seine Filme sind oftmals nur bei mehrfachem Anschauen vollends zu verstehen. Dies ist wohl der Grund, warum man ihn nicht zu den Mainstream-Regisseuren zählen kann. Die meisten Zuschauer wollen eben doch die Handlung verstehen, die sie gerade sehen, auch wenn eine vollständige Erklärung erst am Ende erfolgt. Neben ihrer Funktion als stilistisches Mittel ist Zeit auch ein großes Thema in Filmen. Eines der Lieblingsthemen im Bereich Science Fiction ist natürlich die Zeitreise. Der absolute Klassiker ist „Die Zeitmaschine“, in welchem ein Wissenschaftler ins Jahr 80000 reist, um festzustellen, dass die Zivilisation, wie wir sie kennen, untergegangen ist. Sowohl der Film von 1960 als auch die neue Verfilmung basieren auf dem Roman von George Orwell.

Abstrakter wird das Thema Zeit in Filmen, die Lebenszeit als Thema behandeln. Der Film „Momo“, der auf dem Buch von Michael Ende basiert, erzählt von den grauen Herren. Sie sind Vertreter der Zeitsparkasse und sammeln die Lebenszeit der Menschen, um sie selbst zu verbrauchen. Ein kleines Mädchen namens Momo erkennt ihren Plan, sich der Zeit der Erwachsenen zu bemächtigen, und beginnt mit dem Verwalter der Zeit, Meister Hora, und der Schildröte Kassiopeia gegen die grauen Herren zu kämpfen. Ein nicht ganz so bekannter Film nimmt sich des Themas Zeit als Währung auf der Ebene eines Thrillers an. In dem Film „In Time“ ist die gesamte Menschheit durch eine nicht näher beschriebene Genmanipulation unsterblich geworden. Jeder Mensch hört ab seinem fünfundzwanzigsten Geburtstag auf, zu altern. Stattdessen wird eine Uhr aktiviert, die die restliche Lebenszeit, erst einmal nur ein Jahr, anzeigt. Zusätzliche Zeit lässt sich mit harter Arbeit verdienen. Nur die Reichen gewinnen bei diesem Arrangement, denn sie können Jahrhunderte leben, bis sie vom Leben genug haben. Währenddessen fallen die Armen auch mal auf dem Weg zur Arbeit einfach tot um.

Zeitreise, -schleife, -verzerrung. Zeit ist in Filmen allgegenwärtig.

Ähnliches passiert in dem Film „11:14“. Hier sieht der Zuschauer nur Zeitfragmente der Geschichte aus Sicht der einzelnen Personen. Erst im Laufe des Filmes kommt er näher an ein Gesamtbild der Handlung und versteht 11 Uhr und 14 Minuten als den Schlüsselmoment des Films. Auf eine ganz andere Weise geht die Serie „24 – Twenty Four“ mit Zeit um. Jede Staffel hat 24 Folgen, die jeweils von einer Stunde des Tages erzählen, der im Mittelpunkt der Staffel steht. So kann der Zuschauer die ablaufende Handlung in Echtzeit mitverfolgen, während der Protagonist Amerika vor Terroranschlägen und Verschwörungen rettet. Andere Filme, wie „Donnie Darko“, erzählen ihre Geschichte in einer Zeitschleife. Sie enden da, wo sie begonnen haben und führen damit die ganze Handlung des Filmes ad absurdum. Der bekannteste Regisseur, der mit solchen Zeitschleifen arbeitet, TagesSatz

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Ein Klassiker ohne Buchvorlage ist die „Zurück in die Zukunft“-Trilogie, in der der Wissenschaftler Dr. Brown mit dem Jugendlichen Marty durch die Zeit reist. Das Spannende an den Filmen sind die Verknüpfungen der einzelnen Zeitlinien. Im ersten Teil geht es zum Beispiel darum, dass Marty unbeabsichtigt die Vergangenheit verändert, so dass seine Eltern sich nicht treffen. Damit seine eigene Existenz nicht ausgelöscht wird, muss er seine Eltern also miteinander verkuppeln. Der Allgemeinheit weniger bekannt, aber mit einer starken Fangemeinde ausgestattet, ist die Serie „Doctor Who“, die seit 1963 von BBC produziert wird. Sie handelt von einem Zeitreisenden, der nur als „Der Doktor“ vorgestellt wird. Er reist mit seinen Begleitern in seiner Zeitmaschine namens TARDIS, die von außen wie eine alte britische Polizei-Telefonzelle aussieht. Der Doktor trifft dabei eine Vielzahl historischer Personen, kämpft gegen seine Feinde und rettet ganze Zivilisationen, kann aber seine eigene Zeitlinie niemals verändern.

Wir nehmen mittlerweile als gegeben hin, dass wir mit Filmen in andere Zeiten schauen und diese miterleben können. Zeit ist ein spannendes Thema im Film, aber auch ein manipulierendes Mittel. Umso spannender ist es, sich zurückzulehnen und einfach mal in Filmen beobachten, wie Zeit eingesetzt wird: um eine Botschaft näher zu bringen, in die Irre zu führen oder einfach nur zu unterhalten.

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T I T E LTH E M A

Detlef „Rocky“ Bernhard

Ich bin 18 Jahre alt und beende gerade das Abitur auf einem Kasseler Gymnasium. Voller Neid höre ich Geschichten von älteren Freundinnen und Freunden, die ihre Reifeprüfung noch vor der Schulreform 2003 abgelegt haben.

Die Schulzeitverkürzung aus Betroffenensicht * JULIAN PFLEGING

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as sie mir erzählen, erscheint mit heute nahezu paradiesisch, es sind Geschichten voller Freizeit. Die Verkürzung der Schulzeit an deutschen Gymnasien in fast allen Bundesländern von dreizehn auf zwölf Jahre war eine Folge der Schulreform. „Das deutsche Bildungssystem raubt den Jugendlichen im europäischen Vergleich wertvolle Zeit, die sie für Familiengründung, Beruf und den Aufbau ihrer Altersversorgung nutzen könnten“, argumentierte Edmund Stoiber (CDU) 2003 als ehemaliger bayerischer Ministerpräsident in der Regierungserklärung. Das Ziel der Neuerung war also, Abiturienten/-Innen mehr Zeit zu verschaffen. Doch welche Form der Zeit ist hier gemeint? Mehr Zeit zum Arbeiten und Steuern einzahlen. Mehr Zeit, in denen die Wirtschaft und Vater Staat von ihnen profitieren. Die Schülerinnen und Schüler werden also als bloße Marktobjekte wahrgenommen und behandelt, nicht als die hochsensiblen, zerbrechlichen Individuen, die sie tatsächlich sind. Die Praxis zeigt: Das Leistungsniveau zwischen 12 und 13 Jahre langen Schulbesuchen ist nahezu identisch.

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War die Schulreform also erfolgreich? Nein, denn es ist offensichtlich, dass die Anforderung, identischen Inhalt in weniger Zeit zu lernen, mit deutlichen Einschränkungen an das Alltagsleben der Abiturienten einhergeht.

verkürzter Schulzeit weniger gerecht denn je. Beinahe makaber mutet es daher an, wenn Abiturientinnen und Abiturienten ihre eigene Abiturfeier nicht besuchen dürfen, da sie noch nicht volljährig sind.

Dies bedeutet im Umkehrschluss weniger Zeit für das heranwachsende Individuum. Es bedeutet ständig Nachmittagsunterricht, anstatt draußen sein, Hausaufgaben statt Freunde treffen.

Es bleibt also kaum Zeit zur Selbstfindung bei den Jugendlichen. Eine kritische Auseinandersetzung mit den Inhalten des Unterrichtes oder das Einbringen eigener Wünsche und Ideen sind nicht immer möglich. Die individuelle Förderung, die von der Politik so häufig angesprochen wird, ist aus meiner Erfahrung für nahezu alle SchülerInnen ein Fremdwort – es fehlt die Zeit, da die Lehrpläne zu voll sind. Es ist also nur positiv zu beurteilen, dass dieser Fehler bereits in einigen Bundesländern erkannt wurde und - so auch in Hessen - eine Rückkehr zur dreizehnjährigen Schulzeit (G9) für die Schulen möglich ist - wenn auch mit immensen bürokratischen Hürden. Die Schulzeitverkürzung war also ein politischer Schuss in den Ofen.

Es bedeutete für mich konkret, dass ich als 14-jähriger Schüler nach und nach alle Hobbys beenden musste. Erst das Klavierspielen, dann den Fußball und dann auch noch das Rudern. Und das ist noch ein harmloses Beispiel. Der Dauerdruck, unter welchem schon Fünftklässler/Innen stehen, führt zu Krankheit und BurnoutSymptomen – und das bei Kindern! Neben der Vermittlung von Inhalten hat die Schule auch eine sozialisierende und vor allem identitätsstiftende Funktion. Es ist - meiner Meinung nach - die wichtigste Aufgabe des Schulsystems, die Kinder und Jugendlichen zu verantwortungsbewussten und selbstständigen Menschen zu erziehen. Diesem Ziel wird es mit

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MEHR ZUM THEMA: Zur weiteren Beschäftigung mit den Folgen der Schulzeitverkürzung an einem konkreten Beispiel: Brief von Henning Sußebach an seine Tochter Sophie www.zeit.de/2011/22/DOS-G8 TagesSatz

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TI TELTH E M A

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Prioritäten setzen Jeder von uns kennt das: Da hat man einige Zeit nicht den E-Mail-Eingang angeschaut und schon ist der mit Werbung und anderem Müll zugestopft.

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der es rufen einen (natürlich im ungünstigsten Moment, weil man auf dem Sprung zu einem Termin ist) irgendwelche Kundenbetreuer an, die einem eine billige Internet-Flat aufschwatzen wollen. Hier hilft nur, wenn man Prioritäten setzt oder sich klar abgrenzt. Denn wie Kollegin Katharina Schwarz in der Mai-Ausgabe ja so treffend geschrieben hat: „Wer sich in sozialen Netzwerken, wie Facebook oder Twitter betätigt, sollte sich genau überlegen, mit welchen Nutzerkreisen er welche Inhalte teilt oder ob er einige Informationen überhaupt dem Internet anvertrauen soll.“ Das würde ich sogar noch erweitern, indem ich generell bei Facebook in Frage stellen möchte, ob überhaupt relevante Informationen ausgetauscht werden. Vom Datenschutz einmal abgesehen, habe ich meist das Gefühl, dass ein Großteil der Nutzer zu viel über eigentlich „Belangloses“ kommuniziert.

Prinzipiell habe ich mir angewöhnt, ganz egal, ob es um das Beantworten von E-Mails, Behörden-Post oder Sonstigem geht, die Dinge nach Wichtigkeit zu sortieren: Was duldet keinen Aufschub, muss daher also dringend erledigt werden, was hat ein kleines Zeitfenster, in dem es abgearbeitet werden kann und was schiebe ich in meine Freizeit, da es auch meiner Erholung dient? Denn da ich ein gewissenhafter Mensch bin, kann ich schlecht oder auch gar nicht abschalten, wenn ich im Hinterkopf habe, dass ich beispielsweise noch einen Artikel zu schreiben habe, weil der Redaktionsschluss naht. Dann kann ich meine freie Zeit nicht so unbeschwert genießen, als wenn ich mein „Tagwerk“ zufriedenstellend erledigt habe. Und das Lesen einer Musikzeitschrift oder das Anhören einer CD ist dann oft die „Belohnung“ für die Arbeit, die ich mir vorher gemacht habe. Denn einiges von dem ist leider Routine, muss aber trotzdem erledigt wer-

den, auch wenn es jetzt keinen Freudentaumel in mir auslöst. So versuche ich eben, immer eine gesunde Mischung zwischen Gewohnheit und Spontanität zu finden. Routine deshalb, weil sich auch einige Menschen in meinem Umfeld auf mich verlassen und die Spontanität eben da, wo sie auch angebracht ist. Was ich aber erst in den letzten Jahren (wieder) gelernt habe, ist, auch einmal gezielt „nichts“ zu tun, also die Kontemplation zu pflegen. So kann ich es heute, im Gegensatz zu früher, echt genießen, einmal im Gras zu liegen und eine Stunde lang nur in den blauen Sommerhimmel zu schauen. Oder ich gehe am Garten eines Nachbarn vorbei: Dort sehe ich die Blumen, die er gepflanzt hat und die jetzt zu blühen und zu duften beginnen. Mit viel Glück sehe ich auch ein paar Bienen, die sie emsig umschwirren und sich dort ihren Blütennektar holen. Wichtig ist, für einen Moment inne zu halten und dabei bewußt nur den Augenblick zu genießen.

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Ich nehme bei Facebook nur (und das gezielt, da über E-Mail-Benachrichtigung!) wahr, dass ein befreundeter Maler eine Ausstellung eröffnet oder ein alter Studienkollege mit seiner Band kurzfristig ein Konzert spielt. Beide sind, beruflich bedingt, sehr viel unterwegs und so ist dies eine Möglichkeit, wie sie mir schnell Neuigkeiten mitteilen können. Eine kurzfristige telefonische Verabredung wäre hier sicherlich zu zeitintensiv, da wir alle in verschiedenen Terminplänen zuhause sind. TagesSatz

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S T O L P E R S TE IN

Generation Weichei und Andere * GLOSSE VON ROBIN MAAG

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Christopher Piltz

chon der Philosoph Sokrates, der den Bereich der Ethik und des Weltverständnisses seinerzeit revolutionierte und die Frage nach dem Guten und der Tugend stellte, klagte im alten Griechenland über die Teenager der Antike. Er soll gesagt haben: „Die Jugend liebt heute den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie Arbeiten soll“. Viel geändert hat sich nicht, vielmehr hat es sich nie geändert. Die Jugendliche leben heute frei nach dem Motto YOLO, you only live once, Jugendwort 2012. Du lebst nur einmal. Kann man das Verantwortungsbewusstsein nennen? Das Leben wie eine endlose Party zu leben und nichts zu erreichen. Eine endlose Party feiern konnten auch die Hippies oder Jimi Hendrix und seine Sex, Drugs and Rock‘n Roll Szene. Schnell Leben, hart lieben und früh sterben. Das Leben genießen und es vorbeiziehen zu lassen? Aber sie sind doch wider Erwarten alt geworden und klagen sie nicht jetzt auch über die Jugend wie damals die Alten über sie? Vor allem die Generation Y und deren Jugendliche mussten und müssen im ewigen Generationskrieg viel einstecken. Man hört im Zusammenhang mit ihnen Worte wie frech, faul, fordernd und verwöhnt. Überall will sie ihren Freiraum haben, chillen und doch auf der endlosen Karriereleiter immer höher klettern. Doch es gilt auch ein paar positive Worte für diese Generation übrig zu haben und sie nicht als antriebslos abzustempeln. Das Y wird im englischen wie „why“- warum ausgesprochen und gilt als Hinweis auf das für Generation Y charakterisierende endlose Hinterfragen. Occupy Wallstreet ist modernes Hinterfragen dieser Generation. Sich nicht zufrieden zu geben. Sie wollen nicht mehr alles dem Beruf unterordnen. Freizeit und Familie als Prioritäten gleichberechtigt sehen. Das macht genauso die Generation aus. Es ist ein Gemeinschaftsgedanke ähnlich wie bei einer Herde, es gibt immer Ungereimtheiten man ist sich uneins, wer der Leitwolf ist, aber im großen Ganzen steht man auf der selben Seite des Zaunes. Genauso haben Hippies, die heutige Jugend und Generation X ihre Gemeinschaftsgedanken ihr Lebensziel oder eben kein Lebensziel als Ziel ihres Lebens. „Make love not War“ immer etwas anders sein, vertretbare Meinung, vertretbares Motto. Genauso die heutige Generation noch ohne Namen ohne richtige Identifikation aber schon geschmäht und mit dem allgegenwärtigen „die Jugend von heute“ verrufen. Für sie ist YOLO die Moderne, ein Aufbäumen gegen Strukturen gesetzt von der vorigen Generation, die die gleichen Probleme und Ungereimtheiten mit Generation Babyboom hatte. Verwirrt vom Wirrwarr des Generationenringens? Lehnen Sie sich zurück und werden Sie sich Ihres Lebensmottos und natürlich Ihres Alters klar. Haben Sie keines? Nun dann gehören Sie wohl keiner Generation an. Dann betrachten Sie die Sache von außerhalb. Wer will schon mit Vorurteilen belastet sein, wer will als antriebslos, arbeitscheu, Junkie, Spießer oder Workaholic gelten. Generationenkampf lässt sich wohl nicht vermeiden. Ein bisschen Konkurrenz ist immer gut fürs Geschäft. Jung und alt müssen nicht in trautem Einverständnis nebeneinander Leben. Spaß muss sein! Aber es lohnt sich, auch die schönen Seiten einer Generation einmal zu betrachten, Vorurteile abzulegen und wenigstens so zu tun, als sei man offen gegenüber neuen Ideen. Die Menschheit ist vielfältig und sollte vielfältig bleiben. Einheitlich grau gefällt ja wohl niemandem.

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TagesSatz

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misterQM (photocase.com)

PARAGRAPH EN RE IT E R

IM NAMEN DES VOLKES

Neues von den Sozialgerichten Als Quelle diente www.tacheles-sozialhilfe.de

Nach wie vor stöhnen die Sozialgerichte vor der Last an Klagen gegen die H=0artz IV- Regelungen. Ob die Klagewelle im kommenden Jahr abreißen wird, darf bezweifelt werden.

* HANS PETER PUNG

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war geht es bei der Reform um eine „Rechtsvereinfachung im SGB II“. Doch: wie bei den Reformen zuvor, die Gesetzeslage ist nicht klar, denn sie lässt Spielraum für Klagen. Aber in knapp 50 Prozent der Klagen entscheiden die Richter an den Sozialgerichten zu Gunsten der Betroffenen. Welche Urteile dabei gesprochen wurden, können Sie untenstehenden Fällen entnehmen.

Umzug Ein Hilfeempfänger hat Anspruch auf höhere Kosten der Unterkunft, wenn sein Anspruch auf ALG II für mindestens einen Monat unterbrochen worden ist. Voraussetzung ist, dass in der Zeit der Unterbrechung der Hartz IVLeistungen der Lebensunterhalt durch bedarfsdeckendes Einkommen bestritten wurde. Im vorliegenden Fall hatte ein Leistungsbezieher fünf Monate lang seinen Lebensunterhalt selbstständig bestritten. Zuvor hatte er Leistungen nach dem SGB II bezogen. In der Zwischenzeit ist er umgezogen, die neue Wohnung ist mehrere Euro teurer als die alte. Als er erneut Hartz IV beantragt, bewilligt das zuständige Jobcenter lediglich Kosten zur Unterkunft in Höhe der alten Konditionen, weil die Neubeantragung noch im Zeitraum des alten Bewilligungsbescheides liegt und damit fortgesetzt TagesSatz

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würde. Der Hartz IV-Bezieher klagte dagegen und bekam Recht. Das Bundessozialgericht (BSG) hat in letzter Instanz die Urteile der beiden Vorinstanzen (Sozialgericht (SG) und Landessozialgericht (LSG)) bestätigt. In diesem Fall handelt es um einen neuen Leistungsfall, die Zahlungen müssen daher neu berechnet werden. Die Fortschreibung der alten Leistung ist unzulässig. Der Hilfeempfänger bedurfte auch keiner Zustimmung für den Umzug durch das Jobcenter. Die Unterkunfts-Kosten sind in der neuen Höhe im vollen Umfang zu übernehmen. Bundessozialgericht Aktenzeichen: B 14 AS 23/13 R

Kleinreparaturen Kleinere Reparaturen, die der Werterhaltung (Renovierung) der Wohnung dienen, gehören nicht zu den Unterkunfts-Kosten. Der Gesetzgeber hat hierfür keine Regelung im Sozialgesetzbuch vorgesehen, sondern hat solche Kosten im Regelsatz berücksichtigt. Sie müssen deshalb aus dem Regelsatz (Hartz IV-Leistung) finanziert werden. Sächsisches LSG 03.04.2014 AZ: L 7 AS 536/11 NZB auch BSG 16.12.2008 AZ: B 4 AS 49/07 R

Kühlschrank Benötigt ein Leistungsbezieher einen neuen Kühlschrank und handelt es sich hierbei nicht um die Erstausstattung, sondern um eine Ersatzbeschaffung, so muss er diesen aus dem Regelsatz finanzieren. Im SGB findet sich keine Regelung, aus der sich ein Anspruch auf Übernahme der Kosten durch das Jobcenter herleiten lässt. Bayrisches LSG 27.03.2014 AZ: L 11 AS 128/14 NZB

Eingliederungsvereinbarung Schließt ein Jobcenter wenige Tage vor der Beantragung einer vorrangigen Altersrente mit einem Hilfeempfänger eine Eingliederungsvereinbarung, bei der dem Leistungsbezieher unter Sanktions-Androhung auferlegt wird, eine bestimmte Anzahl an Bewerbungsbemühungen nachzuweisen, kann es sich um einen ErmessensFehlgebrauch handeln. Dies geht aus der Entscheidung des Sozialgerichts Berlin hervor. Der Ermessens-Fehlgebrauch liegt dann vor, wenn in der Eingliederungsvereinbarung nicht auf die Rentenbeantragung eingegangen wurde. In diesem Fall wäre der Aufforderungsbescheid rechtswidrig und damit unwirksam. SG Berlin 18.03.2014 AZ: S 61 AS 4999/14 ER

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GÖTTINGEN

„Refugees are welcome here“ * STEFANIE MÜRBE

Das neue Beratungs- und Aktionszentrum in Friedland ist ein unabhängiges Projekt mit antirassistischer Ausrichtung. Im Mai feierte es seine Eröffnung.

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Stefanie Mürbe

ie wenigen Geflüchteten, die es schaffen, die Festung Europa zu überwinden, werden selten mit offenen Armen empfangen.1 Zwar propagiert die Politik vermehrt eine „Willkommenskultur“, in dessen Zuge sich auch die Ausländerbehörde als „Willkommenseinrichtung“ präsentieren möchte. Lagerunterbringung, rassistische Sondergesetze und Abschiebungen sprechen jedoch eine andere Sprache: Die deutsche Asylpolitik ist restriktiv. Trotz der Restriktionen wächst seit Monaten die Zahl der Geflüchteten. Rechtsextreme und -populistische Parteien, aber auch CDU-Politiker, instrumentalisieren die gestiegenen Asylantragszahlen für ihre Zwecke und verbreiten menschenverachtende Polemiken. Die vermehrten Angriffe auf Unterkünfte der Geflüchteten offenbaren eine erschreckende Dimension der rassistischen Ablehnung. Aber nicht nur die Fremdenfeindlichkeit wächst. Auch der Protest der Geflüchteten und das zivilgesellschaftliche Engagement haben zugenommen. Seit dem 9. Mai gibt es mit dem Beratungs- und Aktionszentrum in Friedland (BAZ) einen neuen Ort der Unterstützung. Durch die Nähe zur Stadt Göttingen schlossen sich vor eineinhalb Jahren einige Aktivist_innen zusammen, um in Friedland eine Beratungsstelle außerhalb der Lagerstruktur zu gründen. Um die Situation vor Ort besser kennenzulernen, hospitierten einige von ihnen zunächst bei den im Lager ansässigen Wohlfahrtsverbänden.

Weltweit befinden sich mehr als 45 Millionen Menschen auf der Flucht. Nur ein Bruchteil kommt nach Europa. 80 bis 85% der Geflüchteten können keine großen Wege zurücklegen und bleiben in der Herkunfts­region.

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Im Durchschnitt lehnt das BAMF 84% der Asylanträge ab.

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Das frühere Grenzdurchgangslager Friedland ist die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Niedersachsen für Asylbewerber_innen. Die ansässigen Wohlfahrtsverbände, Caritas und Innere Mission, können aufgrund begrenzter Kapazitäten nicht alle Asyl-

bewerber_innen beraten. Dabei ist die Anhörung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF), die im Erstaufnahmelager stattfindet, der wichtigste Teil im Asylverfahren. Nur wer in der Anhörung seine Fluchtgründe „glaubhaft“, ohne Widersprüche und detailliert schildern kann, hat die Chance, dass das Asylgesuch nicht sofort als „offensichtlich unbegründet“ abgelehnt wird.2 Zentrales Anliegen des BAZ ist es daher, kostenlos Informationen und Beratung zu Fragen des Asylrechts und dem Ablauf des Asylverfahrens anzubieten. Die Aktivist_innen im BAZ sind zwar keine professionellen Berater_innen, können aber auf Erfahrungen und Kontakte zu Rechtsanwält_ innen und Beratungsstellen in anderen Städten zurückgreifen und weiter vermitteln. Auch wenn die Geflüchteten manchmal schon nach einer Woche auf die Kommunen verteilt werden, gibt es in Friedland wenig Infrastruktur. Um ins Internet zu gehen, müssen sie extra nach Göttingen fahren. Dem will das BAZ mit seinen selbstverwalteten Räumen Abhilfe schaffen. Es gibt Computer mit Internetzugang, genug Platz, um Kaffee oder Tee zu trinken und sich auszutauschen. Es können auch Sprachkurse und andere Veranstaltungen stattfinden. Die Aktivist_ innen des BAZ verstehen ihre Arbeit als direkte Aktionsform, die sich gegen Ausgrenzung und institutionellen Rassismus richtet und eine Vernetzungsplattform darstellen soll. Die größten Herausforderungen für die nächste Zeit werden wohl darin liegen, Dolmetscher_innen und weitere Mitarbeitende zu gewinnen und das Projekt langfristig durch Spenden zu finanzieren.

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TagesSatz

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GÖ TTIN GE N

Mein Zuhause. ZwangsräuMungen gehören weltweit für tausende ZuM alltag. Wir setzen uns für die Rechte dieser Menschen ein. Ihre Spende hilft. www.amnesty.de/spenden

Zwangsräumung in Phnom Penh, Januar 2009 © www.nicolasaxelrod.com

Spendenkonto 80 90 100 Bank für Sozialwirtschaft BLZ 370 205 00

TagesSatz

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GÖTTINGEN

Währung „Zeit“ Die Generation der um die 30jährigen setzt auf Selbstverwirklichung als Lebensziel. Was sie dafür benötigen, sind weder Konsumgüter noch Chefsessel. Der neue Luxus heißt: Zeit. Wer allerdings nicht frei über seine Zeit verfügen kann, fühlt sich schnell als Verlierer.

eit einigen Jahren wird über die Generation Y, engl. „generation why“, kontrovers diskutiert. Da stehen auf der einen Seite die zwischen 1980 und 1995 Geborenen, die Generation Y, und auf der anderen Seite die, die in den 1960igern und 70igern zur Welt kamen: die Generation X. Karriere gilt für letztere als anzustrebendes Ziel. Und Karrieremachen bedeutet in dieser Hinsicht, Abstriche in Kauf zu nehmen; meist im Privatleben. Das wollen die Kinder dieser Generation nicht mehr.

Die Generation Y gibt ein klares Statement: Wir wollen keine Arbeit, die uns keine Freude macht. Wir wollen auch keine Arbeit, die sinnentleert ist. – Sie wollen anders leben als ihre Eltern: mehr Freiheit, mehr Spaß, mehr Selbstverwirklichung. Persönlich wichtig ist ihnen soziales Engagement und ein sinnvolles Handeln und weniger die Karriereplanung. Zu fragen ist an dieser Stelle, ob sich das neue Lebensgefühl auf alle Schichten der Bevölkerung übertragen lässt. Was ist, wenn eine Frau/ein Mann ein Kind erzieht, halbtags arbeiten geht und dieselben Träume hat? Zeit zur Selbstverwirklichung bleibt in diesem Fall meist nur nachts, wenn die Kinder schlafen. In dem Moment, wo man nicht nur die Verantwortung für sich allein trägt, sondern zusätzlich für 20

Anja Danisewitsch

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* ANJA DANISEWITSCH

eine Familie, muss so mancher Traum einer Realität weichen, die in erster Linie pragmatisch ist. Eingespannt in den täglichen Familienalltag, entpuppt sich Work-Life-Balance (Arbeit und Leben im Ausgleich) schnell als Lüge. Und diejenigen, denen dieses Lebensmodel versagt bleibt, fragen sich zu Recht, was sie falsch gemacht haben. Eine Trennung von Arbeit und Leben fällt schwer: Was zählt überhaupt alles als Leben? Ist Hausaufgaben kontrollieren, den Haushalt bewältigen und Termine einzuhalten das Leben, welches die Balance zur Arbeit herstellt? – Wohl kaum. Die Frage lautet also: Wie schaffe ich es, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, zu arbeiten und dabei glücklich zu sein? – Arbeit als sinnstiftendes Element des eigenen Lebens, das ist das Ziel. Es hört sich gut an. Und es macht Mut, dass es anders gehen könnte. Allerdings bedarf es Zeit, um ein solches Leben finanzieren zu können. Wenn sich bei der Generation Y die Werte verschieben – weg vom Kon-

sumdenken und hin zu mehr Achtsamkeit – führt das doch dazu, dass Zeit eine Bedeutung erlangt, die nicht mit Geld aufgewogen werden kann. Das Paradoxe daran ist: Man kann sich auch freie Zeit nur leisten, wenn man über ausreichend Geld verfügt. Da beißt sich die Katze in den Schwanz und Zeit erscheint als der neue Luxus. Bei einer Google-Suchanfrage zu „berufstätige Mütter“ zeigt sich, dass Zeit auch ein Luxus der ganz anderen Art sein kann: „kind krank, burnout, pro und contra, kinderbetreuung, (an 8. Stelle) erschöpfung und schluss mit dem schlechten gewissen“. – Die Einträge spiegeln die Gewichtung alltäglicher Probleme wider – Visionen finden sich nicht in dieser Liste. Warum nicht? – Es bleibt die Hoffnung, dass die neuen Ideen in der Gesellschaft etwas verändern werden, dass berufstätige Mütter dann etwas Neues googeln: „Zeit genießen“.

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MEHR ZUM THEMA: Die Autorin des Artikels ist selbst Alleinerziehende eines neunjährigen Jungen und kennt den täglichen Mangel an Zeit. TagesSatz

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DER CO M IC

TagesSatz

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KAS S E L

Gemeinschaftlich wohnen In Kassel in der Langen Straße ist es geglückt. Ein gemeinschaftliches Wohnprojekt ist entstanden. Der TagesSatz sprach mit Landschaftsplaner Jens Steuber.

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ielen gefällt es, wenigen gelingt es: das gemeinschaftliche Wohnprojekt. Ein alter Hof wurde unter Einbeziehung alter Gebäudeteile und -strukturen zu einer zweigeschossigen um eine Innenfläche gruppierte Wohnanlage mit 13 Wohneinheiten um- und neugebaut. Jens Steuber, Landschaftsplaner von Beruf, ist ein Mann der ersten Stunde bei diesem Projekt. Der TagesSatz hat ihn zu diesem Projekt befragt. Herr Steuber, was gefällt Ihnen an diesem Projekt am meisten? Am meisten freue ich mich darüber, dass wir dieses schwierige Bau-Projekt überhaupt geschafft haben. Die vielen „Höhen“ und „Tiefen“ während der Bauphase hat die Baugruppe in langen Sitzungen überwunden. Jeder Einzelne aus der Gruppe, aber besonders die Architekten und unsere Geschäftsleitung mussten starke Nerven haben, um die vielschichtigen Probleme zu meistern.

ich einzigartig in Kassel (wo zurzeit fast nur noch gruselige sogenannte „Stadtvillen“ gebaut werden). Die Nachbarschaft hier auf dem Hof, aber auch darüber hinaus im Stadtteil Wahlershausen fühlt sich gut an. Wie haben sich die Leute zusammengefunden ? Vier Menschen (zwei Paare) haben 2009 das Projekt gestartet. Der Hof stand damals schon lange Jahre fast leer. Sie konnten den ehemaligen Besitzer überzeugen, ihnen den Komplex zu verkaufen und suchten dann MitstreiterInnen, um den Hof gemeinsam „wach zu küssen“. Die Aufnahme neuer Gruppenmitglieder wurde von uns im Konsens entschieden. Viel Werbung brauchten wir für die einzelnen Wohnungen bzw. Häuser aber nicht zu machen. Die meisten hörten davon über „Mund-zu-MundPropaganda“. Als die Gruppe groß genug war, konnte mit dem Bau begonnen werden. Insgesamt besteht das Projekt aus 13 Wohneinheiten. Gibt es besondere Regeln? Für die Bauphase haben wir eine Gesellschaft Bürgerlichen Rechts gegrün-

det. Um den Bauabschluss voran zu bringen, treffen wir uns zu monatlichen Sitzungen, auf denen wir wichtige Entscheidungen gemeinsam treffen. Gleichzeitig sind wir eine Wohneigentumsgemeinschaft (geregelt nach dem Wohneigentums-Gesetz). Auf unserem Hof wollen wir in einer lebendigen Nachbarschaft ohne ideologischen Überbau zusammen leben. Sind bauliche Strukturen notwendig? Jede Partei bewohnt (egal ob Familie, Paar oder Single) ihr eigenes Haus bzw. Wohnung. Zwei Wohnungen sind zurzeit vermietet. Außerdem teilen wir uns einen Gemeinschaftsraum, verschiedene Keller-Wirtschaftsräume (einschließlich Heizung), den Hof, sowie den Garten, die von allen genutzt werden können. Als Kommentar zu diesem Projekt liegt auf der Hand: Es braucht Initiatoren und diese müssen bestimmte Fähigkeiten wie Kenntnisse im baulichen Bereich, Verhandlungsgeschick und große Einsatzbereitschaft mitbringen. Für die zu gewinnenden Mitstreiter ist es nötig, sich auch auf Widrigkeiten gefasst zu machen, sie vielleicht auch als Chance des Miteinander zu begreifen und zu tragen.

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Privat

Nun bin ich froh auf diesem schönen Hof leben zu können und spüre jeden Tag, dass sich die Arbeit der letzten Jahre gelohnt hat. Die Mischung aus der erhaltenen alten Bausubstanz und dem ergänzenden Neubau finde

* NORA MEY

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TagesSatz

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Privat

KAS S E L

Jeder kann was finden! Anlässlich des am 05.Juli 2014 stattfindenden Selbsthilfetages (SHT) sprach unsere Autorin mit Karl-Heinz Bestrich und Carola Jantzen von der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen (KISS) beim Gesundheitsamt, Region Kassel.

* TRUDI KINDL

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eit über 10 Jahren wird der SHT einmal im Jahr von Kasseler Selbsthilfegruppen in Zusammenarbeit mit der KISS organisiert. Zunächst führte man ihn in Einkaufszentren durch, doch die Verantwortlichen kamen recht schnell davon ab, weil die Leute durch die Einkaufsmöglichkeiten zu stark abgelenkt wurden und sich daher nicht, wie gewünscht, mit den Ständen beschäftigten. Deshalb verlegte man ihn bald in die Fußgängerzone, wo im Juni bisher die besten Erfolge beim Publikum erzielt werden konnten. Hierzu werden Pavillons aufgebaut und dekoriert, in denen sich dann die Gruppen präsentieren. Dieses Jahr findet der Selbsthilfetag am 5. Juli 2014 von 10.00 bis 16.00 Uhr am Rande des Friedrichsplatzes zwischen Sinn-Leffers und Fridericianum statt. Er wird vom Oberbürgermeister Bertram Hilgen eröffnet. In Selbsthilfegruppen schließen sich Betroffene zusammen, um Erfahrungen auszutauschen und um sich gegenseitig zu informieren. Ihr Angebot ist in der Regel kostenlos, und sie arbeiten unabhängig von Ärzten und Psychotherapeuten. Die KISS als Koordinator stellt Kontakte zu bestehenden Gruppen her und unterstützt bei der Neugründung. TagesSatz

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In Kassel gibt es derzeit rund 240 Verbände. Davon beteiligen sich zwischen 30 und 40 am Selbsthilfetag. Nicht alle Gruppenmitglieder trauen sich jedoch an die Öffentlichkeit, andere wiederum haben einfach nicht die körperlichen Kräfte für so einen Tag. Deshalb sind nur einige Gruppen am Friedrichsplatz präsent. Vielen dieser Personenkreise ist der interne Austausch also wichtiger, als Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Über die Arbeit der anderen Interessengruppen kann man sich zudem an einem Stand der KISS informieren. Einige von ihnen wollen ihre Themen aus der Tabuzone herausheben und nutzen dazu den Selbsthilfetag ganz gezielt. Über 50 Prozent von ihnen kommen aus dem Spektrum der chronischen Krankheiten und Behinderungen. Weitere Themenschwerpunkte sind psychische und Suchterkrankungen und die Situation von Menschen in besonderen Lebenslagen. Beim Selbsthilfetag können Interessierte erste Kontakte herstellen und sich ganz gezielt informieren. Sie merken, dass sie mit ihrem Leiden nicht alleine sind. Hierdurch fällt auch ein späteres Engagement leichter, da eventuell

vorhandene Schwellenängste gar keine Chance haben, überhand zu nehmen. Oft haben Menschen auch Krankheiten oder Schwächen, die sie selber nicht wahrhaben wollen: „Ich bin doch nicht davon betroffen“, denken sie. Doch auf dem SHT können sie erfahren, dass es auch andere Betroffene mit diesen Problemen gibt und dass diese, genauso wie sie, zu kämpfen haben. Schwächen zu akzeptieren und sich aktiv mit ihrer Bewältigung auseinanderzusetzen ist für viele Menschen, beispielsweise im Suchtbereich, ein langer Lernprozess. Viele Passanten schauen sich neugierig um und sind überrascht, wie viele verschiedene Selbsthilfegruppen es gibt. Wir alle sind irgendwie von den dargebotenen Themen betroffen: Denn fast jeder von uns kennt einen Alkoholkranken in seinem Umfeld. Oder man kennt eine Person, die schon in jungen Jahren schwerhörig ist. Für jeden ist also etwas Interessantes dabei. Lassen Sie sich überraschen, und kommen Sie am 5. Juli zum Selbsthilfetag!

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MEHR ZUM THEMA: www.selbsthilfe-kassel.de

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KAS S E L Beide: Mike

Das „Sommer im Park“-Festival (SiP) ist vom Geheimtipp längst zur etablierten Kulturveranstaltung avanciert.

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ie das Leben so spielt: Festivalleiter Gerhard Klenner kam über Umwege zur heutigen Berufung: „Angefangen hat es damit, dass ich eine Lehre zum Bankkaufmann abschloss. Das erfüllte mich eher nicht. Über die damalige Möglichkeit, ein Studium über den zweiten Bildungsweg zu beginnen, studierte ich Sozialarbeit an der Uni Kassel. 1979 begann ich dann bei der Stadt Vellmar als Jugendpfleger (Kinder- und Jugendarbeit, Ferienprogramme und offene Jugendarbeit).“

SommerHighlight in Vellmar * HARALD WÖRNER

Da sich Gerhard Klenner für Kleinkunst, Kabarett und Musik begeisterte, organisierte er bald beim städtischen Volks- und Heimatfest die Jugendmusikveranstaltung, erstmals 1979 mit den damals schon bekannten Puhdys. Es folgten Konzerte mit Klaus Lage oder Karat, Kabarett mit dem legendären „Vorläufigen Frankfurter Fronttheater“. „Das zog sich bis Ende der Neunziger / Anfang des neuen Jahrtausends hin und entwickelte sich so, dass ich den Schwerpunkt immer mehr von der Jugendzur Kulturarbeit verschob, mit dem Ergebnis, dass 1995 das erste FünfTage-Festival stattfand, damals mit dem Frankfurter Kurorchester, Karl Garff und anderen auf der Wiese im Ahne-Park.“ „Sommer im Park“ begann mit einem Zelt, das gerade mal 300 Besucher fasste, konnte aber im Jahr darauf fast auf die doppelte Menge aufstocken. Das jetzige Zelt (derweil das dritte) bietet nun knapp 1.000 Plätze. Im Zuge der Veränderungen haben sich auch einige andere Größen geändert: „Bis 2001 lief alles den gewohnten Gang. Dann fragten wir uns, ob wir wie bisher weitermachen oder dem Publikum nicht einen Mehrwert an Ton und Licht bieten sollten.“ Der Ahne-Park war für SiP dann auch zu klein, die Veranstaltung zog

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auf den Festplatz um: „Angesichts der Ausmaße erschien der Park nicht mehr der geeignete Ort. Das Festival sprengte den vorhandenen Rahmen, weil zunehmend Wege verstellt und daher unpassierbar waren.“ Gestiegenen gastronomischen Ansprüchen wurde ebenso Rechnung getragen: „Dabei ist mir wichtig, dass wir einen Regionalbezug haben. Speisen und Getränke beziehen wir von örtlichen Zulieferern.“ Gestaltete Klenner die ersten Festivals noch nebenher, ist derweil eine Vollzeit-Stelle daraus geworden, da er sich auch über das Jahr hinweg um Künstler kümmert: „Wenn sie so wollen, habe ich mir meine Arbeitsstelle quasi selbst geschaffen“, schmunzelt er. Die Verwaltung lässt ihm freie Hand: „Zwar ist Vellmar offiziell der Vertragspartner, doch Auswahl und die Vertragsgestaltung im Einzelfall ist mir überlassen.“ Dem Kulturbeauftragten ist wichtig, dass auch Menschen mit kleinem Budget die Veranstaltungen besuchen: „Auf Vorschlag von Georg Schramm wurde bei einem Gastspiel ein Sozialticket für fünf Euro angeboten, bisher einmalig. Wir bieten aber für alle Preiskategorien ermäßigte Preise an.“ Für die Kulturarbeit gilt trotzdem der wirtschaftliche Aspekt: Ausgaben sollten sich durch Einnahmen decken (Eintrittsgelder/Sponsoring/Zuschüsse). In den letzten Jahren ist genau dies der Fall! Dem SiP bleibt Klenner definitiv die nächsten beiden Sommer erhalten. Weiter spekuliert er nicht: „Noch ist vieles offen. Vielleicht wissen wir nächstes Jahr schon mehr. Fakt ist, dass ich offiziell am 30.04.2016 bei der Stadt Vellmar aufhöre.“

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MEHR ZUM THEMA: Stadt Vellmar/Piazza Sommer im Park Festplatz / Brüder-Grimm-Straße 34246 Vellmar Tickets: 0561-8617893 (Piazza: Mo und Do 16-18 Uhr) www.piazza.ddticket.de

TagesSatz

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K AS S E L

Wider den Zeitgeist – ich habe leider keine Zeit… Trotz vielfältiger Hilfsmittel wie Kalenderbücher, Computer oder Smartphones, die den Menschen das Leben erleichtern und damit auch Zeit sparen sollen, scheint es heute teilweise auch so zu sein, dass wir zu Sklaven der Zeit werden, wenn wir nicht achtsam sind.

* CHARLIZE MÄRZ

Z

eit scheint ein Luxusgut zu sein, denke ich. Wieder einmal renne ich vergeblich hinter der Tram her, komme wieder einmal zu spät, hechte durch den Alltag, immer der Zeit hinterher. Trotz Terminkalender, trotz „to do“- Listen, trotz Wecker und Uhren. Und ich bin nicht allein damit. Fast jeder, den ich kenne, scheint vom gleichen Symptom befallen zu sein. Dabei hatte ich unzählige Workshops „Zeitmanagement“ besucht, es mit Work Life Balance probiert, Interessenmixlisten erstellt und „entschleunigt“. Doch was blieb, war Zeitnot und Hektik.

Mein Terminkalender, eigentlich als sinnvolle Hilfe im Alltag gedacht, entwickelte ein eigenartiges Eigenleben. Er übernahm die Führung und das Highlight des Tages bestand für mich im Abhaken von Aufgaben und Terminen. Je schneller, desto mehr (erlebt – erreicht – gesehen – verdient), diese Lebensphilosophie stellte mich schon lange nicht mehr zufrieden. Ist es wirklich der Mangel, den wir zu spüren glauben, der uns zur Eile antreibt? Den wir versuchen, zu beseitigen, indem wir uns noch mehr anstrengen? Dazu konnte ich mich nicht mehr aufraffen. Meine „to do“ Listen landeten im Schredder. Von zwei meiner drei Terminkalender (wozu drei?) trennte ich mich. Der kleinste mit dem geringsten Platz zum Schreiben überlebte meine Wegwerfattacken. Das

Wort „Deadline“ wurde aus meinem Sprachschatz gestrichen, Termine wurden auf ein Minimum reduziert. Ich übte täglich, herauszufinden, was mir wichtig ist und mich nicht mehr primär daran zu orientieren, was ich selbst oder andere von mir erwarte(n). Trotz aller „Sachzwänge“, die uns einreden wollen, dass wir angeblich keine Wahlmöglichkeiten haben. Aus Hektik und Zeitnot auszusteigen, erfordert Mut. Bis man seine eigenen hemmenden Gedanken bewältigt, braucht es einige Zeit. Und die Überbetonung von Selbstdisziplin ist dabei oftmals nicht hilfreich. Es ist nicht alles besser geworden. Lange musste ich meinen neuen Stil vor anderen und vor mir selbst verteidigen. Einige Freundschaften sind dabei auf der Strecke geblieben. Und die Tram verpasse ich heute immer noch. Aber viel wichtiger ist, dass die Zufriedenheit wieder in mein Leben zurückgekehrt ist.

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MEHR ZUM THEMA: Thomas Hohensee: Der Buddha hatte Zeit www.zeitboerse-kassel.de

Jörg Sanders

Noch vor Uhren und Kalendern orientierten sich die Menschen nach Sonne und Mond und den Jahreszeiten. Die Beobachtung der Natur half, Erträge zu sichern und lange Winter zu überleben. Doch spätestens mit der Industrialisierung wurde es wichtig, Zeitabläufe minutiös zu optimieren, gemäß dem Motto: „Je schneller, um so mehr (Verdienst)“, noch schneller – noch mehr. Aus Zeit wurde Geld. Heute nennt man es „Wachstum“. Inzwischen gehört es zum normalen Alltag in der westlichen Welt, das von der

Wirtschaft entwickelte Zeitmanagement auch im Privatleben anzuwenden. Kaum ein Familienmitglied, das hiervon verschont bleibt. Und alle machen mit. Wer versucht, auszusteigen, hat es schwer. What‘s App, Facebook und Co. tun das ihre. Alles ist möglich - jederzeit, überall.

TagesSatz

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KU LTU RTI P P S

GÖTTINGEN

Händel Festspiele

Die Empfehlung

HipHop, Händel und andere Herzensangelegenheiten Jugendoper FamilienBande im Jungen Theater

Sveno sitzt im Jugendknast und seine Geschwister wissen genau, wessen Schuld das ist: Faramondo, der seine alte Motorradgang „Die Cimbres“ bei der Polizei verpfiffen hat, soll ihre Rache spüren. Doch was machst du, wenn du dich in deinen Feind verliebst? Und wie hältst du dir ganz nebenbei noch die rivalisierende Gang vom Hals? Die „Hänbis So 27.07. Museum für Sepulkralkultur (Weinberg), Ks Afghanistan: Fotografien von Jens Umbach; Öffnungszeiten Di-So 10.0017.00 Uhr, Mi 10.00-20.00 Uhr, Eintritt 6 Euro, erm. 4 Euro bis November 2014 CARICATURA (Kuba), Ks Kabinettausstellung Leo Riegel: Cartoons, Comics Illustrationen, Do-So ab 19.00 Uhr, Eintritt frei So 01.06. / 11.30 Uhr Junges Theater, Gö Festival klassischer indischer Tanz: Kathak Utsav. Gastspiel des KAZ So 01.06. / 19.00 Uhr Theater im OP, Gö

* UTE KAHLE

del-HipHopera“ FamilienBande – HipHop, Händel und andere Herzensangelegenheiten ist die zweite Jugendopernproduktion der Internationalen Händel-Festspiele Göttingen. Mit diesem Crossover-Projekt wollen die Festspiele Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren ansprechen – vor allem diejenigen, die zuvor nicht viel oder gar keinen Kontakt mit klassischer Musik hatten.

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MEHR ZUR EMPFEHLUNG: FamilienBande GASTSPIEL im Rahmen der Internationalen HÄNDEL-Festspiele Do 05.06. 19.00 Uhr / Fr 06.06. um 09.00 Uhr und 11.30 Uhr Junges Theater, Gö Eintritt 15 Euro / ermäßigt 7 Euro www.junges-theater.de www.haendel-festspiele.de

ter zusammengefunden hat, begibt sich in den Kaninchenbau, auf der Suche nach den Träumen, die so schräg sind, dass man sie sich kaum erträumen mag. Eintritt 9 Euro / erm. 6 Euro Mo 02.06. / 20.00 Uhr Literarisches Zentrum, Gö Brigitte Kronauer, „Gewäsch und Gewimmel“ – Das Rätseln spielt in Brigitte Kronauers Roman Gewäsch und Gewimmel (Klett-Cotta 2013) eine große Rolle. Manchmal muss aber das Leben selbst die Lösung verraten. Lesung und Gespräch Eintritt VVK 9 / AK 10 Euro Mi 04.06. / 20.00-22.00 Uhr VHS (Wilhelmshöher Allee/Raum 304), Ks

epe am Kontrabass verbinden in ihrem aktuellen Programm beide Welten. Eintritt 13 Euro / erm. 10 Euro Fr 06.06. / 19.30-21.15 Uhr Staatstheater (Opernhaus), Ks Lucky Happiness Golden Express: modernes Märchen über die Grenzen von Fantasie und Gedächtnis, Karten ab 15 Euro Sa 07.06. ab 09.30 Uhr Innenstadt, Gö Händel 4 Kids! Familientag Königlicher Umzug ab Altem Rathaus mit dem Theater der Nacht aus Northeim Sa 07.06. / 20.00 Uhr Kulturhaus Dock 4, Ks Studiobühne Deck 1: Brachland-Ensemble: Diktat - Über die Lust am Befehlen und die Selbstverständlichkeit der Hörigkeit, Eintritt 8 Euro, erm. 4 Euro, Karten unter 0561/787-2067 (siehe auch die Empfehlung Kassel!) Mo 09.06. / 15.00 Uhr Staatstheater (Opernhaus), Ks Kammerkonzert der Praktikanten der Orchesterakademie, Karten ab 15,50 Euro Mi 11.06. / 20.00 Uhr Literarisches Zentrum, Gö Christina Graf und Klaus Zeyringer, „Von der Fußlümmelei zum Volkssport“ - Fußball. Eine Kulturgeschichte. Christina Graf, ehemalige Bundesliga-Fußballerin und Sportjournalistin ist die erste Frau, die live im Fernsehen ein Bundesligaspiel kommentierte. Mit Klaus Zeyringer wird sie dem Fußball auf den Grund gehen. Eintritt VVK 9 / AK 10 Euro

Poetry Slam Special Eintritt 9 Euro / erm. 6 Euro

Vortrag von Axel Schmitt: Albert Camus zum 100. Geburtstag, Eintritt 5 Euro

Fr 13.06. / 10.00 Uhr Staatstheater (Opernhaus), Ks

Mo 02.06. und Mi 04.06. / 19.00 Uhr Theater im OP, Gö

Do 05.06. / 20.15 Uhr Apex, Gö

Alice im Wunderland – Das AliceProjekt, eine 10-köpfige Laien Theater Truppe, die sich am Jungen Thea-

Sa 14.06. / 20.00 Uhr Musa-Saal, Gö

Baroccco Nuevo – Barock meets Jazz: We can Handel it! Der Göttinger Lautenist Andreas Düker und Martin Tscho-

Local Heroes Local Heroes ist ein bundesweiter Wettbewerb der regionalen Musiks-

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3. Kinderkonzert, Karten 9 Euro

TagesSatz

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KULTURT IPPS

Die Empfehlung

Sa 14.06. / 20.15 Uhr Staatstheater (TIF), Ks Reiß mich hinfort, Diktatur der Gegenwart!: Widerstand gegen den Stillstand, Karten ab 8,50 Euro So 15.06. / 15.00-17.00 Uhr Riverside (Auedamm), Ks Helmut Schäfer Quintett Mi 18.06. / 17.30 -19.00 Uhr Rahmenbau am Theatervorplatz (documenta-Gebäude), Ks Sight-Running durch das alte und neue Kassel; Stadtführung mit Joggingrunde, Preis 8 Euro So 18.06. / 20.15 Uhr Theater im OP, Gö Totenkopfschwärmer von Esther Rölz Premiere Eintritt 9 Euro / erm. 6 Euro Sa 21.06. / 12.00 Uhr Anthroposophisches Zentrum (Wilhelmshöhe), Ks Sommerfest für Kenia: mit einem kleinen Buffet, einem kleinen Markt , Gesang und Trommelklang wollen wir in Zusammenarbeit mit der Carl-Schomburg-Schule mithelfen, den Bau eines Waisenhauses in Kenia zu unterstützen, Eintritt frei, Spenden erbeten

* HARALD WÖRNER

KASSEL

Dominik Breuer

zene für Newcomerbands. Er hat einen ideellen und keinen kommerziellen Charakter. Im Vordergrund steht die Förderung der Newcomerszene. Eintritt: VVK 3 Euro / mit Kulturticket frei

Diktat-orisch? Das Brachland-Ensemble im Dock 4 Von unserer Geburt bis hin zu unserem Lebensende wird das Leben eines Menschen -eben auch- durch Befehle bestimmt. Pressen! Iss Deinen Teller leer! Keine Faxen! Sei still! Gib nicht auf! Ausgangspunkt für die Performance ist die Beobachtung weit verbreiteter Anweisungsund Bevormundungs-Strukturen im öffentlichen und privaten Leben.Die

Mitglieder des Brachland-Ensembles sammelten zunächst Erinnerungen an ihre Eltern, die Kinderjahre, an ihre Schulzeit, an Ämter, das Internet oder auch den zwischenmenschlichen Bereich. Im Laufe der Performance wird die Lust am Befehlen und das Selbstverständliche der Hörigkeit mit einer simplen Theaterübung zugespitzt. Wann aber hört das Theater-Spiel auf und ab wann beginnt die reale Demütigung?

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MEHR ZUR EMPFEHLUNG: Brachland-Ensemble: Diktat Sa 07.06. & So 08.06. / 20.00 Uhr Kulturhaus Dock 4 Studiobühne Deck 1 Eintritt 8 Euro, erm. 4Euro Kartentelefon: 0561/787-2067 www.brachland-ensemble.de www.dock4.de

So 22.06. / 15.00-17.00 Uhr Al Fiumé (Christophstraße), Ks

Sa 28.06. / 11.00-14.00 Uhr Naturkundemuseum (Steinweg), Ks

Vogiba

Per Satellit durch die Erdgeschichte (mit Voranmeldung unter 0561/7874066 (Di-Fr 10.30-16.30 Uhr) oder unterwww.naturkundemuseum-kassel.de)

Mo 23.06. / 20.00 Uhr Literarisches Zentrum, Gö Terézia Mora, „Das Ungeheuer“ Gespräch mit der FAZ-Redakteurin Sandra Kegel. Eintritt VVK 9 / AK 10 Euro

So 29.06. / 15.00-17.00 Uhr Käthe-Richter-Haus (Auefeld), Ks Megaphon Jazz Band

Di 24.06. / 17.00 Uhr Archiv der dt. Frauenbewegung (Gottschalckstraße 57), Ks

So 29.06. / 20.15 Uhr Junges Theater, Gö

Zwei Jhd. Frauenbewegung in Kassel, Eintritt frei, Spenden erbeten!

Poetry Slam Eintritt 8 Euro / erm. 6 Euro ANZEIGE

a ff e n W ir v e r s c h n z v o ll e I h n e n g la A u ft r it te

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Jörg „Yogi“ Müller

A M S TA D T R AND

Straßengeflüster Am 11. Mai ist es wieder soweit: Das Hamburger Straßenmagazin Hinz&Kunzt lädt zum Kabarett. Bereits zum dritten Mal trägt Kabarettist Axel Pätz den Hinz&Kunzt-Kabarett-Gipfel in Alma Hoppes Lustspielhaus aus. Mit dabei sind unter anderem Chin Meyer, Kerim Pamuk und Felix Oliver Schepp. Die Zuschauer erwartet ein buntes Programm. Angefangen von den Spuren des kleinen und großen Geldes über orientalische Impressionen bis hin zu virtuosem Rap mit einer gehörigen Portion Nonsens ist alles dabei. Sind dem einen oder anderen die Namen vielleicht auch etwas unbekannt – Hingehen lohnt sich trotzdem: Der Erlös kommt dem Straßenmagazin zugute.

* STEFAN MARX

Für Interessierte: 3. Hinz&Kunzt-Kabarett-Gipfel, So, 11.5., 14.30 Uhr, Alma Hoppes Lustspielhaus, Ludolfstraße 53. Eintritt: 18 Euro (Rang, Parkett hinten) / 22 Euro (Parkett vorne) über Alma Hoppes Kartentelefon (täglich 11 bis 19 Uhr): 555 6 555 6 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

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MEHR ZUM THEMA: www.hinzundkunzt.de

Gedanken eines TagesSatz-Verkäufers Arbeitsmöglichkeit für psychisch beeinträchtigte Menschen FREUNDE DER FLOTTEN FEDER Die Brotgalerie in der Kurzen Straße 3 in der Göttinger Innenstadt wurde am Samstag, den 05.04.2014 eröffnet. Nicht weit vom Schwarzen Bären, dem berühmten Hotel, in dem einst Dr. Eisenbarth sein Testament verfasste, erstrahlt die Brotgalerie in neuem Glanz. Träger ist die AWO, Trialog. Die Brotgalerie ist der Nachfolger des Ladens Zubrot. Der Laden trägt seinen Namen zurecht. Helle Räume mit Stuckdecke, die Wände geschmückt mit Bildern, die den Besucher des Ladens zum längeren Verweilen laden. Das großartige Konzept bleibt gleich. Backwaren wie Brot, Kuchen vom Vortag zum halben Preis. Wie wäre es mit einer Tasse Kaffee und einem leckeren Stück Kuchen? Sitzplätze im Freien laden in der schnelllebigen Zeit zum Ruhen ein. Auch hier werden Arbeitszuverdienstmöglichkeiten und Praktikumsplätze geschaffen.

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* ROBERT HALAGAN

Es gibt Dinge auf der Welt, die kann man nirgends kaufen. Die nette Crew der Brotgalerie, und die Chefin, Frau Hübener, lenken das Schiff sicher in den Hafen. Hier hat man Spaß in der Schicht. Witze aber auch ernste Themen werden diskutiert. Kein Druck, kein Mobbing. Die Mitarbeiter unterstützen das Management. In der Nachbarschaft sind viele Arztpraxen angesiedelt, der Marktplatz, zahlreiche Parkplätze. Unter dieser Decke findet auch die Kulturpforte einen neuen Platz. Hier kann man, ohne sich zu outen, Karten für Göttinger Kultureinrichtungen ergattern. Eine Errungenschaft ohnegleichen. Hier trifft man Freunde, verabredet sich und hat Spaß. Es grüßt Daniel Düsentriebs Helferlein Stefan.

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TagesSatz

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Andre Günther (photocase.com)

DI E KO CH N IS C HE

* HANS PETER PUNG & TEAM

Kochen mit dem TagesSatz LECKERE GERICHTE FÜR SIE ENTDECKT

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er Sommer steht vor der Tür. In den warmen Monaten gönnen wir uns gerne leichte, erfrischende Köstlichkeiten. Wir haben für Sie nach Salaten Ausschau gehalten, die ideal in den Sommer passen. Sie können die Gerichte als Beilage zu Gegrilltem verwenden oder einfach solo genießen. Entscheiden Sie einfach selbst. Wir wünschen wie immer viel Spaß beim Zubereiten und Genießen.

Fruchtiger Sommersalat (4 Portionen / max. 2,00 Euro pro Portion)

1 Salatgurke, 2 Kiwi, ½ Honigmelone, eine große Fleischtomate, grünen Blattsalat , Radicchio, eine Kugel Mozzarella, 4 EL Essig, 8 EL Öl, Salz, Tabasco oder Cayennepfeffer Gurke waschen, halbieren, entkernen, in Stücke schneiden. Melone schälen, in mundgerechte Stücke schneiden. Tomate halbieren, entkernen, in Stücke schneiden. Mozzarella würfeln. Aus Essig, Öl, Salz und Tabasco ein Dressing anrühren. Blattsalat und Radicchio waschen, trocknen, in mundgerechte Stücke zupfen. Alle Zutaten in eine Schüssel geben, Dressing darüber geben und gut vermischen. Tipp: Sie können den Salat mit einigen Blättchen Minze dekorieren. Die Menge an Blattsalat und Radicchio bestimmen Sie bitte selbst. TagesSatz

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Salat mit Himbeeren (4 Portionen / max. 1,50 Euro pro Portion)

1 Kopfsalat, 1 Pck. Himbeeren, ½ Bund Schnittlauch, ½ Bund Petersilie, 3 EL Essig, 6 EL Öl, 1 EL Senf, 1 TL Honig, Salz, Pfeffer, Paprikapulver Salat verlesen, waschen, trocknen, in mundgerechte Stücke zupfen. Himbeeren waschen, abtropfen lassen. Kräuter waschen, trocknen, fein hacken. Essig, Öl und Senf miteinander verrühren. Honig unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und Paprika würzen. Salat und die Kräuter in eine Schüssel geben, Dressing darüber geben und gut vermischen. Die Himbeeren kurz vor dem Servieren unterheben. Tipp: Sie können auch noch Feta-Käse und geröstete Mandeln unter den Salat geben.

Bunter Salat (4 Portionen / max. 1,50 Euro pro Portion)

2 Salatgurken, 1 Dose Mais, 3 Paprikaschoten (bunt), 2 kl. Zwiebeln, 4 Tomaten, 250 ml Naturjoghurt, 3 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer, Prise Zucker, 2 EL mediterrane Kräuter gehackt, ca. 300g Feta Käse

Würfel schneiden. Alle Zutaten in eine Schüssel geben. Joghurt und Öl verrühren. Zucker einrühren. Kräuter zugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. In die Schüssel geben und gut unterheben. Tipp: Als Variante können sie anstatt Feta auch Thunfisch verwenden.

Nudelsalat (4 Portionen / max. 1,50 Euro pro Portion)

500 g Penne, 4 Tomaten, 2 Knoblauchzehen, 1-2 Peperoni, 2 Kugeln Mozzarella, Öl, Salz, Pfeffer, 1 Bund Basilikum Nudeln, wie gewohnt, bissfest garen, abgießen, abkühlen lassen. Tomaten waschen, würfeln. Knoblauch schälen, sehr fein würfeln. Peperoni halbieren, entkernen, würfeln. Mozzarella ebenfalls würfeln. Basilikum waschen, trocknen, Blättchen abzupfen. Alle Zutaten in eine Schüssel geben, gut vermischen. Jetzt so viel Öl zugeben, wie Sie wünschen. Am Ende noch mit Salz und Pfeffer abschmecken. Tipp: Wer möchte, kann auch noch grüne Oliven zufügen.

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Gurken, Paprikaschoten und Tomaten waschen, halbieren, entkernen, würfeln. Zwiebeln schälen, in feine

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H IN T E R D E N K U L ISSE N

Ruf mich an! „Rotlicht“ im Deutschen Theater Göttingen

* REZENSION VON UTE KAHLE

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zurufen. Getreu dem Motto 0190… ruf mich an. Parallelen zu Bestellhotlines und Katalogangeboten sind beabsichtigt und reflektieren die Gefühle der Betroffenen perfekt. Nach dem Anruf erzählt eine jede aus ihrem Leben, von der Prostituierten am Fenster, der Dame im Billig-Flat-Rate-Bordell über die klassische Bordsteinschwalbe wird ein breites Spektrum an Arbeits- und Lebensbedingungen erzählt.

ienstleistungen für 30 Euro vor Steuern, Kondome und Arbeitsschutzmaßnahmen ausgeschlossen.“ So würde vermutlich die Stellenausschreibung für „selbständige“ Prostituierte in der Realität lauten. Ein Berufszweig der von Gerüchten, Halbwissen und dem Hauch des Anrüchigen lebt. 400.000 Sexarbeiterinnen, die Hälfte davon Migrantinnen, schätzt die Bundesregierung, gibt es in Deutschland und diese erwirtschaften nach Schätzungen der Genossenschaft Verdi einen Jahresumsatz im Sexgewerbe von etwa 15 Milliarden Euro jährlich. In Deutschland nehmen pro Tag etwa 1,2 Millionen Männer die Dienste von Prostituierten in Anspruch.

Die Musikerinnen Insa Rudolph, Isabel Meisel, Lisa Stepf begleiten das Stück dezent und doch bestimmend und so verwundert es nicht, das es vom Publikum minutenlang Standing Ovations gibt für ein Stück das wichtig und in seiner Umsetzung einzigartig ist.

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WEITERE VORSTELLUNG: 13. Juni 2014

Deutsches Theater

Die dokumentarisch-musikalische Milieustudie Rotlicht untersucht unter der Regie von Julia Roesler und der musikalischen Leitung von Insa Rudolph eine moderne Dienstleistungsbranche, die zugleich als das älteste Gewerbe der Welt gilt. Basierend auf Interviews mit Prostituierten aus ganz Deutschland ist von der werkgruppe 2 in Kooperation mit dem Studiengang Schauspiel der HMTM Hannover ein Theatertext entstanden, der das Berufsleben im Zwielicht beleuchtet und Widersprüche zulässt und erzählt.

Imme Beccard, Stefany Dreyer, Angelika Fornell, Denia Nironen, Nadine Nollau und Franziska Roloff zeigen die Einzelschicksale der jeweiligen Damen des Gewerbes in Ihren unterschiedlichen Facetten. Sie alle glänzen in ihren Rollen und verleihen den Frauen, die sie darstellen, Würde und wecken Verständnis für die Wünsche und Träume der Prostituierten. Zugleich zeigen sie die ungeahnte Vielfalt der Beschäftigung und die sich ergebenden Konsequenzen der Arbeitsbedingungen auf. Da ist die Sehn-

sucht nach einem bürgerlichen Leben genauso ein Wunschbild wie der schnelle Reichtum. Die Probleme mit den Freiern und den Zuhältern, den sogenannten Freunden sind genauso ein Thema wie die privaten Wünsche und Sehnsüchte der Frauen. Und auch eine Reflexion der Wünsche und des Erreichten, gerade der Migrantinnen, fehlt nicht. Das Stück zeigt auf, dass leider alles sehr relativ ist: in Deutschland sind 30 Euro relativ wenig Geld, in Rumänien ist es unverhältnismäßig mehr wert.

Das Bühnenbild zeigt die Situation der Sexarbeiterinnen in ihrer perfiden Öffentlichkeit. Als Ausstellungsobjekt im Fenster der Realität. Sparsam gestaltet und belebt durch die Schauspielerinnen als lebendiges Inventar. Farblich geprägt durch Rot, immer wieder Rot in allen möglichen Gegenständen, Formen und Gefühlen. Ein Laufband lädt die Zuschauer im Saal ein, interaktiv zu werden und die jeweilige Dame an30

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ZWI SCHEN DEN ZE IL E N

Mal wieder runter kommen Unser Leben ist beschleunigt bis zum Anschlag: Handy, Blackberry und iPhone, die einst die Aussicht auf ein immer bequemeres und genussreicheres Leben boten, scheinen uns zunehmend zu versklaven. Und auch Arbeitgeber, die ihre Angestellten auspressen wie eine Zitrone, tun dies auf Kosten unserer Lebensqualität. Schluss damit, fordern die Autoren unserer aktuellen Buchvorstellungen. Sie bieten Lösungsansätze, wie wir dieser Tretmühle entkommen und unsere Lebenszeit sinnvoll nutzen können.

* DANIELE PALU Entschleunigung

Alltagsfluchten

Sinnvoll arbeiten

Warum sind wir eigentlich permanent in Eile? Wir sparen ständig Zeit, doch am Ende haben wir immer weniger davon. Wir lassen uns durch den Tag hetzen im Takt der digitalen Kommunikationsmittel. Aber wer treibt dieses Beschleunigungssystem eigentlich an? Und wo ist die Zeit geblieben, die wir durch immer ausgeklügeltere Technologien und Effizienzmodelle eingespart haben? Florian Opitz befragt und beobachtet Menschen, die sich, jeder auf seine Weise, mit dem rasenden Takt unseres Lebens arrangieren: Eine Unternehmensberaterin, einen Informationsbroker, eine Krankenschwester, eine Pilotin, einen Burnout-Arzt, eine Bergbauernfamilie und viele mehr. So zeichnet er ein eindringliches Bild von den Hoffnungen und der Hilflosigkeit unserer Gesellschaft, etwas Sinnvolles aus der kostbaren Lebenszeit zu machen und gibt Denkanstöße, wie dies - dennoch - gelingen kann.

Was macht das Leben lebenswert? Ist es das Reihenhaus in der Stadt, der Sportwagen, die Weltreise? Es sind die kleinen Fluchten aus dem Alltag, die unser Leben aufregend machen, ist die französische Bestsellerautorin und Wissenschaftsjournalistin Élisa Brune überzeugt: Einen wildfremden Menschen ansprechen, einen Termin sausen lassen, das Leben von einer neuen Seite betrachten. Wer das Leben positiv sieht und offen für Veränderungen ist, so die Autorin, habe mehr vom Leben. So ähnlich klingen alle ihrer 50 sogenannten „Plädoyers“. Was bei Udo Jürgens in einem dreiminütigen Lied funktionierte („einmal verrückt sein und aus allen Zwängen fliehen“), trägt nicht zwangsläufig ein ganzes Buch. Und so ist der Inhalt weder innovativ, noch übermäßig aufregend. Aber sprachlich so charmant verpackt, dass Brune erneut ihr Publikum finden wird.

Die Generation Y, also all jene, die zwischen 1980 und 1995 geboren wurden, strömt gerade zuhauf in die Unternehmen. Doch während für die Vorgänger-Generation häufig noch die Karriere an erster Stelle stand, werden jetzt Rufe nach einer neuen Berufswelt immer lauter. Die Forderungen reichen von mehr Freiräumen bei der Arbeit bis zu einer echten Balance zwischen Beruf und Freizeit. „Wir möchten beides: Kinder und Karriere“, betont Autorin Kerstin Bund, die Wirtschaftsredakteurin bei der Wochenzeitung Die Zeit ist. Wie sie streben zunehmend mehr Menschen nach einer Arbeit, die etwas bewegt und einen Sinn stiftet. Junge Arbeitnehmer, die sich nicht mehr für die Arbeit aufopfern wollen – ein Alptraum für Personalchefs. Und dennoch: Weil die Generation Y so begehrt ist, kommen sie mit ihren Forderungen sehr oft durch. Mit einem leidenschaftlichen Plädoyer erklärt die 31-jährige Autorin, wie grundlegend die Jungen die Arbeitswelt verändern werden und warum alle von diesem Wandel profitieren. In Zeiten, wo Burn-out allen Ortens um sich greift, ein wichtiges, ein mitreißendes Buch.

Florian Opitz Speed Goldmann 9,99 Euro Taschenbuch 288 Seiten

Élisa Brune Seitensprünge aus dem Alltag Beltz 16,95 Euro Gebunden 157 Seiten

Kerstin Bund Glück schlägt Geld Murmann 19,99 Euro Gebunden 200 Seiten

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Alle: Annika Glas & Miguel Wysocki

WA S E S S O N ST NOC H G IB T

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Die Studenten Annika Glass, geboren 1991 in Westerland / Sylt und Miguel Wysocki, geboren 1981 in Tychy / Oberschlesien, studieren seit 2011 an der Kasseler Kunsthochschule. Die Klasse „Virtuelle Realitäten“ von Prof. Björn Melhus besuchen sie seit 2012.

* ANNIKA GLASS UND MIGUEL WYSOCKI

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ie Titelschilder, die man aus Museen oder anderen Ausstellungskontexten kennt, ziehen bei diesem Projekt in den öffentlichen Raum. Dabei wird hinterfragt, ob ein Titelschild schon ausreichen kann, um Allgegenwärtiges im Kunstkontext zu verankern; ob es sich um Sylter Sandkörner, eine Prostituierte in Amsterdam oder einen Mülleimer in Japan handelt. Die Betitelungen brechen bestehende Grenzen zwischen öffentlichem Raum und Kunstraum, um Fragen nach Besitz, Eigentum und privatem Raum aufzuwerfen. Und dabei die Grenzen des Betitelbaren selbst, wie beispielsweise einen Sonnenstrahl, zu erforschen.

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MEHR ZUM THEMA: Das fortlaufende Projekt kann auf www.glasswysocki.com verfolgt werden.

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DAS LE T Z T E

DER TiCKER NACHRICHTEN AUF DEN LETZTEN DRÜCKER Impressum Neues Leben für leerstehende Gebäude in der Bürgerstraße GÖTTINGEN – Die Verhandlungen um die leerstehenden Gebäude in der Bürgerstraße 13/15, eine ehemalige Schule sowie eine Kirche, die an einen Investor aus Bielefeld verkauft werden sollten, haben eine Wende genommen. Der Bielefelder Galerist, welcher nach eigenen Angaben ein „ArtCenter“ hatte eröffnen wollen, bekommt die Häuser doch nicht. Stattdessen wird nun fraktionsübergreifend eine andere, jedoch immer noch kulturelle, Nutzung favorisiert. So gibt es Überlegungen, das Städtische Museum zeitweise in die ehemalige Voigtschule und lokale Institutionen in das Gebäude der Baptistenkirche ziehen zu lassen. Unter Anderem die Idee, dort ein Kino entstehen zu lassen, findet viel Zuspruch. (zd)

Wohnungsbau-Misere ist selbstverschuldet

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Jörg „Yogi“ Müller

MÜNCHEN – Der ehemaliger Oberbürgermeister Christian Ude hat die Wohnungsmisere einmal als das „wichtigste soziale Problem“ bezeichnet. Im Europa-Vergleich legen wir nämlich unterdurchschnittlich großen Wert auf Wohneigentum. In Berlin etwa wohnen fast sechsundachtzig Prozent der Bevölkerung zur Miete, in Hamburg sind es gar 80 Prozent. Von der ruppigen Situation am Wohnungsmarkt sind also

viele Menschen irgendwann einmal betroffen. Nicht nur, wenn es um eine neue Wohnung geht, auch dann, wenn Vermieter Eigenbedarf anmelden, Modernisierungen vorantrieben oder Nachbarn durch stete Mieterhöhungen verdrängt werden. Es besteht wohl kein Bewusstsein dafür, dass es auch Wege gibt, diesen Trend zu stoppen. Leider lassen viele, wenn sie wählen, ihre Wut zu Hause. Denn Kommunal- und Landespolitiker hätten viele Hebel, wenn sie nur handeln müssten. Sie könnten Wohnungsbauprogramme aufsetzen, den Verkauf städtischer Genossenschaften verhindern, Brachflächen bebauen oder sozialen Wohnungsbau fördern. Auch der Bund investiert jedes Jahr einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag in die Wohnungsbauförderung. Dass die Regierung aber 610 Mill. Euro im Jahr 2010 auf 455 Mill. Euro im Jahr 2013 abgesenkt hat, interessiert fast keinen. Lieber geben sich Mieter mit der Ankündigung einer „Mietpreisbremse“ zufrieden, deren Wirkungsgrad umstritten ist. Über die Gründe kann man spekulieren. Dabei ist die Situation in den Zentren der Großstädte ein Problem, das wir alle miteinander lösen müssen. Es gibt Beispiele europäischer Städte, die durch rasante Mietpreisentwicklungen geradezu „leerspekuliert“ wurden. Eigentlich brauchen wir keine Mietpreisbremse. Sondern ein Bewusstsein dafür, dass uns alle das Problem immer wieder angehen wird. Wem das alles zu abstrakt ist, der kann auch in kleinen Schritten anfangen. Zum Beispiel: Bewusst wählen. Das wäre schon ein Anfang. (hw)

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Nächstes Mal JULI-AUSGABE 2014 Die nächste Ausgabe dreht sich um Stadtentwicklung. Wem gehört die Stadt und wie soll sie aussehen?

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Auflage dieser Ausgabe: 6.000 Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe in gekürzter Version zu veröffentlichen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion.

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WOHIN, WENN ALLGEMEINE HILFEN Göttingen Caritasverband Göttingen Allgemeine Lebens- und Sozialberatungsstelle Godehardstr. 18, 37081 Göttingen 0551/999590 Opferhilfebüro Göttingen Maschmühlenweg 11(Landger.) 37073 Göttingen 0551/5213883 Weißer Ring e.V. Hilfen für Opfer von Straftaten 0551/6338876 Sozialdienst für Migranten, RABaZ-Beratungs- & Vermittlungsstelle für ausländische Jugendliche Karspüle 16 , 37073 Göttingen 0551/57739 BONUS Freiwilligenzentrum Godehardstr. 18, 37081 Göttingen 0551/9995917 Neue Arbeit – Brockensammlung Levinstr.1, 37079 Göttingen 0551/5067320 Pro Familia Rote Str.19, 37073 Göttingen 0551/58627

Verein zur Erschließung neuer Beschäftigungsformen e.V. (VEBF), Lange Geismarstr. 2 37073 Göttingen 0551/485622 Mo, Di und Fr 10-13 Uhr BBA e. V. TU WAS Geismarlandstr. 6, 37083 Göttingen 0551/485200 Di, Do 10-12 & 14-16 Uhr Kassel Beratungsstelle für Arbeitslose des DGB Kreis Kassel Spohrstraße 6-8, 34117 Kassel 0561/7209536 ESSENSAUSGABEN Göttingen Die Göttinger Tafel Jakobikirchhof 1 , 37073 Göttingen Tel. 0551–51030 Mittagstisch St. Michael Turmstr. 5, 37073 Göttingen 0551/5479540 Straßensozialarbeit Rosdorfer Weg 17, 37073 Göttingen 0551/517980 Kassel

Selbsthilfe Körperbehinderte Neustadt 7, 37073 Göttingen 0551/54733-0

Kasseler Tafel Holländische Straße 141 34127 Kassel 0561/23003

Selbsthilfegruppe für Mobbinggeschädigte – Rainer Beutler 05602/1860

Suppentopf der Heilsarmee jeden Donnerstag von 14-15 Uhr Martinsplatz

BürgerInnenberatung Stadt Göttingen Hiroshimaplatz 2, 37083 Göttingen

Gesegnete Mahlzeit Diakonisches Werk Kassel Hermannstraße 6, 34117 Kassel weitere Stellen: Neue Brüderkirche, Johanneskirche, Auferstehungskirche

Zukunfts-Werkstatt Hilfe für Migranten & Jedermann Haus der Kulturen – Hagenweg 2e 37081 Göttingen Bahnhofsmission Bahnhof, Gleis 4-5, 37073 Göttingen 0551/56190 Diakonieverband Göttingen Allgemeine Lebens- und Sozialberatungsstelle Schillerstraße 21 37083 Göttingen 0551/517810 Kassel Kasseler Hilfe Opfer- und Zeugenhilfe e.V. Wilhelmshöher Allee 101 34121 Kassel 0561/282070 Weißer Ring e.V. Hilfen für Opfer von Straftaten 0561/6029458 Pro Familia Kassel Frankfurter Straße 133 a 34121 Kassel 0561/27413 Außenstelle Witzenhausen Am Mart 1/ Witzenhausen Zentrum für Sucht- & Sozialtherapie Diakonisches Werk Kassel Frankfurter Str. 78a, 34121 Kassel 0561/93895-0 ARBEITSLOSENHILFE Göttingen Arbeiterwohlfahrt Hospitalstr. 10, 37073 Göttingen 0551/50091-0 Mensch & Arbeit - Beratungsstelle für Arbeitnehmer und Arbeitslose Kurze Str. 13a, 37073 Göttingen 0551/43373 Arbeit und Leben (A&L) Lange Geismarstr. 72-73 37073 Göttingen 0551/495070 oder 4950741 Di und Do von 9.30-13.30 Uhr

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GESUNDHEIT

KLEIDERKAMMERN

Göttingen

Göttingen

Gesundheitsamt Sozialpsychiatrischer Dienst Am Reinsgraben 1, 37085 Göttingen 0551/4004862

Ev.-ref. Gemeinde – Kleiderkammer Untere Karspüle 11, 37073 Göttingen Kleiderladen 0551/5473717 Ausgabe: Do 9-12 Uhr

Frauengesundheitszentrum Göttingen e.V. Groner Straße 32/33 37073 Göttingen 0551/484530 Gesundheitszentrum Albanikirchhof 4-5 37073 Göttingen 0551/486766 Kassel Fahrende Ärzte Dr. Giesler/Dr. Moog Mo 14-15.30 Uhr auf dem Martinsplatz Do 20-24 Uhr in der Gießbergstraße Kabera e.V. Beratung bei Essstörungen Kurt - Schumacher Straße 2 34117 Kassel 0561/780505 Gesundheitsamt Region Kassel Wilhelmshöher Allee 19-21 34117 Kassel 0561/10031920 HAFTENTLASSENE Göttingen Anlaufstelle – Kontakt in Krisen e.V. Rosmarinweg 24, 37081 Göttingen 0551/632977 Kassel

FRAUEN IN NOT

Beratungsstelle für Haftentlassene Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/787-5061 oder 0561/70738-00

Göttingen

HILFE & SELBSTHILFE BEI AIDS

KORE e.V. (Beratung für Frauen) Papendieck 24-26, 37073 Göttingen 0551/57453 Mo 14-18 Uhr, Do 8.30-12.30 Uhr Frauen-Notruf e.V. Postfach 18 25, 37008 Göttingen 0551/44684 Frauenhaus e.V. Göttingen Postfach 1911, 37009 Göttingen 0551/5211800 Therapeutische Frauenberatung e.V. Groner Straße 32/33 37073 Göttingen 0551/45615 Kassel Übergangseinrichtung für wohnungslose Frauen Am Donarbrunnen 32 34132 Kassel 0561/43113 FRANKA e.V. Verein zum Schutz von Frauen, die Opfer von Menschenhandel geworden sind Frankfurter Straße 78a 34121 Kassel 0561/70165824 Autonomes Frauenhaus 0561/898889 Frauen in Not 0561/9892929 Notruf für vergewaltigte Frauen Frauen gegen Vergewaltigung e.V. 0561/772244 Frauen informieren Frauen e.V. Beratung bei häuslicher Gewalt Westring 67, 34127 Kassel 0561/ 89 31 36

Göttingen Göttinger AIDS-Hilfe Obere Karspüle 14, 37073 Göttingen 0551/43735 werktags: 10-13 Uhr Beratung: 0551/19411 AIDS-Beratungsstelle Theaterplatz 4, 37073 Göttingen 0551/4004831 Kassel Aids-Hilfe Kassel Motzstraße 1, 34117 Kassel 0561/97975910 Stadt Kassel – Gesundheitsamt AIDS-Beratungsstelle Obere Königsstraße 3 34117 Kassel 0561/787–5380 KINDER & JUGENDLICHE IN NOT Göttingen Deutscher Kinderschutzbund Nikolaistraße 11, 37073 Göttingen 0551/7709844 Omnibus - Beratungsstelle für Jugendliche & junge Erwachsene Goßlarstr. 23, 37073 Göttingen 0551/392690 Kassel Deutscher Kinderschutzbund Siemensstraße 1, 34127 Kassel 0561/899852 Verein zur Förderung der Erziehungshilfen in Nordhessen e.V. Wilhelmshöher Allee 32a 0561/78449-0 Stadt Kassel Sozialer Dienst des Jugendamtes Friedrich-Ebert-Straße 1 34117 Kassel 0561/787–5301

Deutsches Rotes Kreuz Zollstock 17, 37081 Göttingen 0551/5096322 Ausgabe: Mo & Do 8.30-11 Uhr jeden 3. Mi im Monat 16-18 Uhr Kassel Diakonisches Werk Kassel Sprungbrett & Sprungbrett spezial Steinweg 5, 34117 Kassel 0561/572090 Deutsches Rotes Kreuz Königstor 24, 34117 Kassel 0561/7290441 LEBENSKRISEN Telefonseelsorge für Jugendliche 0800/1110333 Göttingen Telefonseelsorge 0800/1110111 & 0800/1110222 Kassel Telefonseelsorge 0800/1110111 PSKB Stadt & Landkreis Kassel 0561/1003-0 & 0561/787-5361 NOTSCHLAFSTELLEN Göttingen Heilsarmee Untere Maschstr. 13b 37073 Göttingen 0551/42484 Kassel Soziale Hilfe e.V. / Panama (für alleinstehende Wohnungslose) Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/70738-00 Café Nautilus (für Drogenabhängige) Erzberger Straße 45, 34117 Kassel 0561/12115 RECHTSBERATUNG & HILFE Kassel Schuldnerberatung Gottschalkstraße 51, 34127 Kassel 0561/893099 Verbraucherzentrale Hessen e.V. Bahnhofsplatz 1, 34117 Kassel 0561/772934

Suchtberatung Diakonisches Werk Kassel Sucht- und Sozialtherapeut. Zentrum Frankfurter Str. 78A, 34121 Kassel 0561/93895-0 SUCHTBERATUNG: DROGEN Göttingen DROBZ (Drogenberatungszentrum) Mauerstr.2, 37073 Göttingen 0551/45033 Beratungsstelle für Suchtkranke – Diakonieverband Schillerstr 21, 37083 Göttingen 0551/72051 Kassel Drogenhilfe Nordhessen e.V. Schillerstraße 2, 34117 Kassel 0561/103641 Kontaktladen „Nautilus“ Erzberger Straße 45, 34117 Kassel 0561/12115 SAM – Substitutionsfachambulanz Wilhelmshöher Allee 124 34119 Kassel 0561/711813 Schillerstraße 2, 34117 Kassel 0561/103878 WOHNUNGSLOSENHILFE Göttingen Ambulante Hilfe für alleinstehende Wohnungslose Wiesenstr. 7, 37073 Göttingen 0551/42300 Diakonische Heime in Kästorf e.V. – Außenstelle Göttingen Wienstraße 4f, 37079 Göttingen 0551/5053302 Straßensozialarbeit (Kleiderkammer) Rosdorfer Weg 17, 37073 Göttingen 0551/517980 Wohn-/Übernachtungsheim für Frauen und Männer Untere Maschstr. 13b 37073 Göttingen 0551/42484 Kassel Die Heilsarmee / Sozial Center Ks Eisenacher Straße 18, 34123 Kassel 0561/570359-0 Beratungsstelle für Nichtsesshafte Sozialamt der Stadt Kassel Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/787-5061

Göttingen

Beratungsstelle für alleinstehende Wohnungslose – Soziale Hilfe e.V. Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/70738–00

AWO Schulden- & Insolvenzberatung, Kreisverband Göttingen e.V. Hospitalstraße 10, 37073 Göttingen 0551/50091-0

Betreutes Wohnen Diakonisches Werk Kassel Frankfurter Str. 78a, 34121 Kassel 0561/93895-10

Kostenlose Rechtsberatung Göttinger Tafel e.V. Jacobikirchhof 1, 37073 Göttingen 0551 – 5 10 30

WOHNUNGSPROBLEME

Unabhängige Patientenberatung Göttingen Albanikirchhof 4-5, 37073 Göttingen 0551/488778-0 Verbraucherzentrale Niedersachen Papendiek 24, 37073 Göttingen 0551/57094

Kassel Zentrale Fachstelle Wohnen Wohnungsamt (Rathaus) Obere Königsstraße 8 34112 Kassel 0561/787-6252 oder -6255 Deutscher Mieterbund Mieterverein Kassel u. U. e.V. Königsplatz 59, 34117 Kassel 0561/103861

SUCHTBERATUNG: ALKOHOL Kassel Anonyme Alkoholiker 0561/5108806 Blaues Kreuz Kassel Landgraf-Karl-Straße 22 34131 Kassel 0561/93545-0

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Mit dem Einwurf Ihres Pfandbelegs in den BonBons-Behälter unterstützen Sie direkt bedürftige Menschen in Ihrer Region. Ihre Spende kommt zu gleichen Anteilen dem Straßenmagazin TagesSatz, sowie in Göttingen der Göttinger Tafel, in Kassel der »Gesegneten Mahlzeit« und dem »Suppentopf« zu Gute. Informationen zum Projekt und zu den Supermärkten mit BonBons-Boxen erhalten Sie auf unserer Webseite: www.pfandbonbons.de Die Spenden gehen an:

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Foto: Sarah Raymaekers | Gestaltung: Dirk Mederer [plazebo.net]

»Mein Flaschenpfand gibt Menschen Würde.«


© basta.de 02/2014

Nicht vergessen! Unsere Mitternachtssauna-Termine 2014 22. März 2014 21. Juni 2014 27. September 2014 20. Dezember 2014

Ausgezeichnet schwitzen ließ es sich schon immer im Badeparadies – nun ist es aber auch „amtlich“ bestätigt: Der Deutsche Sauna-Bund verlieh unserer Saunalandschaft sein höchstes Gütesiegel „SaunaPremium“. Erleben und genießen Sie doch selbst einmal unser Fünf-SterneSaunaangebot: Dampfsaunen, Sanarium, Salionarium, Doppel-MaaSaunen, Aufguss-Arena, Kaltwasserbecken, Außenschwimmbecken mit Thermalsole, Naturbadeteich, Ruhepavillon, Außenterrasse, Ruheräume, Kaminecke, Fitnessbar, Massage & Shiatsu. Und noch viel mehr ...

Windausweg 60, 37073 Göttingen, Tel.: 50 70 90, info@goesf.de Öffnungszeiten: Mo. – Fr.: 10 – 22.30 Uhr Sa., So. und an Feiertagen: 9 – 22.30 Uhr 36

Bewegend. Erholsam. Erfrischend.

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Göttinger Sport und Freizeit GmbH & Co. KG

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