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EDI TOR IAL Liebe Leserinnen und Leser, mit ihrem Amtsantritt 1979 veränderte die britische Premierministerin Margaret Thatcher das politische Bild der europäischen Staaten nachhaltig. In ihrer Amtszeit wurden Einflüsse des Staates und der Gewerkschaften zu Gunsten einer neuen wirtschaftsliberalen Haltung zurückgeschraubt. Spätestens seit der Schröder-Ära, hat sich diese politische Haltung auch in der deutschen Politik festgesetzt. Die Effekte sind neben einem schlanken Wohlfahrtstaat auch die massiven Privatisierungen ehemals staatlicher Institutionen wie Telekom, Bahn und Post. Zu Grunde liegt diesem neoliberalen Verständnis die Selbstregulierung des Marktes. Kein Wunder ist dann die Feststellung, dass die Schere zwischen Arm und Reich jährlich weiter auseinander geht. Wenn sich der Staat zunehmend aus seiner Verantwortung stiehlt, eine gerechte Verteilung der Ressourcen zu garantieren und damit eine demokratische Gesellschaft zu stabilisieren, wird die zivilgesellschaftliche Arbeit umso wichtiger, die täglich rund 13 Mio. Menschen in Deutschland durch ihr Ehrenamt unterstützen. Offengelegt. Mit diesem Heft möchten wir einen Blick auf das Gegensatzpaar öffentlich und privat werfen. Wir möchten offenlegen, was in unserer Gesellschaft in diesen Sphären verortet wird und auch ein wenig dafür sensibilisieren, sich mit den Begriffen genauer auseinanderzusetzen. Denn eine rein ideologische Debatte über das gute Öffentliche und das böse Private ist oft wenig gewinnbringend.

TagesSatz. Hilft sofort.

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Der TagesSatz wird von Menschen in sozialen Schwierigkeiten auf der Straße verkauft. Vom Verkaufspreis der Zeitung (2,00 Euro) behalten die VerkäuferInnen 1,00 Euro. Sie können damit ihre finanzielle Situation verbessern und sind nicht mehr auf Almosen angewiesen.

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Die Mitarbeit in Redaktion und Vertrieb des TagesSatz bietet arbeits- und wohnungslosen Menschen eine Aufgabe und die Möglichkeit, neue soziale Kontakte zu knüpfen und ermöglicht langfristig gesehen den Wiedereinstieg ins Berufsleben.

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Aus diesem Grund widmen wir uns in diesem Heft vielfältigen Themen aus diesem Bereich. Wir hoffen, dass unserer Auswahl ihr Interesse für dieses wichtige Thema wecken kann, neue Perspektiven eröffnet oder Diskussionsstoff bietet.

Der TagesSatz finanziert sich ausschließlich durch Verkaufserlöse, Anzeigen und Spenden. Das Straßenmagazin erhält keine regelmäßigen Fördermittel.

Ob die Freihandelsabkommen Wachstum oder Wucher bedeuten, diskutiert Nora Mey und Jörg „Yogi“ Müller fragt SPD-Landtagsabgeordneter Ronald Schminke, warum er die Privatisierung des A7-Ausbaus für eine „erbärmliche Sauerei“ hält. Katharina Schwarz schreibt über Schläge, Harald Wörner erklärt, wie es um die Kasseler Freibäder steht und im Kaffeeklatsch sprechen die Artisten Jean-Rodrigue Funke und Christophe Gobet über den Respekt vor der Höhe und die Anfänge ihrer Karriere.

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Antonia Stoll und Thomas Güth (Redaktionsleitung Göttingen)

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Katharina Stephan

TA G E S S ATZ INT E R NAT IONAL

Forscherausflug in den Polartag

In der Stille der weißen Polarwelt verliert Zeit jegliche Bedeutung. Ein Trip an den Rand der Welt, wo Polarbär und Belugawal zuhause sind.

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ine weiße Welt inmitten eines Fjords schimmert unter dem Bauch der kleinen Maschine. Ihre Route hat sie fast überwunden: Longyearbyen – Ny-ålesund. Schaumkronen kräuseln sich auf der Oberfläche des Meeresarms und zwischen ihnen blitzen leuchtend weiße Flecken. Im Sinkflug der Maschine nehmen sie Formen an. Und dann erhebt sich eine strahlend weiße Schwanzflosse aus dem Wasser. Ein Belugawal. Hier, im äußersten Norden Norwegens, ist ihr Vorkommen einzigartig in Europa. Nur zwanzig Minuten dauert das schwankende Abenteuer mit der kleinen Propellermaschine. Die Lichter auf der kurzen Rollsplittlandebahn sind an, dann setzt das Flugzeug mit einem Ruckeln auf. Angekommen, auf einer Forschungsbasis, die als „größtes Forschungslabor der Welt“ für die Arktis bekannt ist. Und auch im arktischen Hochsommer gelandet. Mit unter 0° C empfängt er die Neuankömmlinge. Nyålesund. Ein kleines Dorf auf der Insel Spitzbergen oder auch Svalbard,

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* KATHARINA STEPHAN VOR ORT AM NORDPOL so wird sie in Norwegen genannt. Sie liegt rund tausend Kilometer entfernt vom Nordpol im Nordpolarmeer und ist mit 78° 55′ N, 11° 56′ O der nördlichste Ort unter norwegischer Verwaltung. Tag oder Nacht? Einzig der Blick auf die Uhr verrät die Zeit. Jegliches Gefühl dafür verliert sich völlig im Polartag. Die Sonne jedenfalls steht hoch am Horizont und Spikes bohren sich knirschend ins Eis. Eine tiefe, noch ganz feine Furche blitzt unter dem Schnee hervor. Die erste Gletscherspalte. Dicht hinter den Wissenschaftlern geht es einen dieser Süßwasserspeicher hinauf. Hier und da ist immer wieder ein Knacken des Gletschers unter den Füßen zu spüren und zu hören. Aber nicht nur wegen der Gefahr, in eine Spalte zu stürzen, ist es klug, in der Nähe der Forscher zu bleiben. Wichtigstes Gepäckstück auf diesem Arbeitsweg ist das Gewehr. Die größte Gefahr trägt einen Pelz, der genauso weiß ist wie der Gletscher selbst. Hier ist Eisbärenheimat. Bei einem Angriff dieses größten an Land lebenden Raubtie-

res einen Fluchtversuch zu unternehmen, hätte wahrscheinlich ein tödliches Ende. Nicht für das Tier, sondern für seinen Beobachter. Da Eisbären bis zu vierzig Stundenkilometer schnell laufen können, sind sie dem Menschen in jeder Hinsicht überlegen. In der Regel gehen solche Begegnungen in der Wildnis aber für alle Beteiligten gut aus. Irgendwo unter der glatten Oberfläche bahnt sich Schmelzwasser einen Weg durch uraltes Gletschereis. Sein Rauschen dringt bis an die Oberfläche. Dann ist das Ziel ganz unverhofft zum Greifen nah: Die Spitze eines angrenzenden Berges, auf der die GletscherForscher ihre Messungen vornehmen wollen. Erschöpft, aber glücklich lassen sich alle untrainierten Nicht- Glaziologen auf ihren Hosenboden fallen. Danach Stille. Erst hier oben, wo die Welt zu Füßen liegt, fällt sie auf. Eine ohrenbetäubend Stille. Und dann ist da doch etwas zu hören. Das dumpfe Dröhnen von Motorengeräuschen. Die kleine Propellermaschine bringt wieder eine neue Ladung arktischer Forscher.

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I NHALT

OFFENGELEGT 8 10 12 14

Die Kontrolle des Raums THOMAS GÜTH Sicherheit kaufen ANTONIA STOLL Freihandelsabkommen contra Mindestlohn NORA MEY Ohne Fördervereine keine Freibäder HARALD WÖRNER

RUBRIKEN

tagesklatsch mit kaffeesatz

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mit dem Trapez-Duo SORELLAS ANTONIA STOLL

3 Editorial 4 TagesSatz International 16 Der Stolperstein 17 Paragraphenreiter 21 Der Comic 26 Kultur-Empfehlungen 28 Straßengeflüster Gedanken eines TagesSatz-Verkäufers 29 Die Kochnische 30 Hinter den Kulissen 31 Zwischen den Zeilen 32 Was es sonst noch gibt 33 Der Ticker Nächstes Mal Impressum 34 Wohin, wenn

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GÖTTINGEN 18 Crowdsurfen, Tanzen, Feiern UTE KAHLE 19 „Eine erbärmliche Sauerei“ JÖRG „YOGI“ MÜLLER UND ANTONIA STOLL 20 Ansichten eines ehemaligen Redaktionsleiters CHRISTOPHER PILTZ

KASSEL 22 Ein Stück Japan KATHARINA SCHWARZ 24 Unterschiede als Anknüpfungspunkte HARALD WÖRNER 25 Du schlägst mich LYRIK VON KATHARINA SCHWARZ

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Ort, Datum Unterschrift

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Ute Kahle

DAS GESPRÄCH

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„Die Füße flexen“

Sie klettern ein langes Seil bis hoch zum Trapez, lassen sich fallen, halten sich gegenseitig nur an den Füßen, verlassen sich darauf, dass der jeweils Andere sie nicht loslässt – das Trapez-Duo Sorellas („Schwestern“) hat bereits zahlreiche Zirkuspreise gewonnen.

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* ANTONIA STOLL IM GESPRÄCH MIT CHRISTOPHE GOBET UND JEAN-RODRIQUE FUNKE

achen Sie das immer so, dass Sie nach der Vorstellung ein Bier trinken? Man denkt ja immer, Akrobaten leben so gesund und rühren keinen Alkohol an. Funke: Nein, das ist nur so, weil heute Premiere ist. Deshalb sind alle Artisten und Mitarbeiter eingeladen. Aber auch sonst machen wir viel zusammen, man sitzt mit den Kollegen zusammen im Wohnwagen. Dann ist das also wirklich so, wie man sich das Zirkusleben vorstellt, mit Wohnwagen als Unterkunft? Funke: Ja, manchmal. Es kommt natürlich auch auf den Job an.

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Gobet: Mal ist man in Monte Carlo, da wohnt man dann im Hotel, oder in Paris, da hat man Wohnungen, das ist ganz unterschiedlich. Paris, Monte Carlo ... das klingt ja ganz schön spannend. Aber seht ihr denn überhaupt was von den Städten, in denen ihr auftretet? Gobet: Das ist das Schöne am Zirkus - da sieht man auch was von den Städten weil man auch frei hat. Es kommt natürlich auch darauf an. Manchmal ist es auch tatsächlich so, dass wir den einen Tag ankommen, einen Tag ist Probe, dann Premiere und dann bauen wir wieder ab und packen ein.

Funke: Da sieht man dann natürlich nichts. Hier sind wir jetzt zum Beispiel zehn Tage lang und dann sieht man schon was, heute Nachmittag hatten wir zum Beispiel frei und haben uns die Stadt angeschaut. Und, wie ist der Eindruck von Göttingen? Gobet: Wirklich süß, ganz schön. Wie fühlt man sich denn so, wenn man nur so an den Füßen eingefußt ist? Funke: Eingefußt, das ist ein guter Ausdruck - „fuß dich mal ein!“.

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DAS GESP R ÄC H Oder fühlt man gar nichts, oder denkt gar nichts? Jean-Rodrigue Funke: Natürlich denkt man daran, was der Körper machen muss...

Gobet: Ein Varieté ist eher wie ein kleines Theater mit Sitzreihen und weniger Publikum. Das Publikum, darauf achtet man auch gar nicht, wenn man da oben hängt, oder?

...was muss der Körper denn machen? Gobet: Naja, man muss halt die Füße flexen. Wir machen die Nummer aber seit 14 Jahren, da müssen wir nicht mehr über die Bewegungen nachdenken. Aber dann gibt es natürlich noch äußere Umstände, wie zum Beispiel viel Nebel oder Hitze, dann denkt man neben der Konzentration ein bisschen mit an die erschwerten Bedingungen.

Gobet: Doch, auf jeden Fall! Das ist Teil unserer Nummer, dass wir versuchen, Kontakt aufzunehmen mit dem Publikum, dass wir die Leute anschauen. Schon mal mit dem Gedanken gespielt, jemandem von dort oben auf den Kopf zu spucken? Funke: Nein.

Wie oft probt ihr? Funke: Artistik machen wir schon, seit wir Kinder sind, aber im Moment proben wir nicht, weil wir ja andauernd Auftritte haben. Dafür machen wir aber Warm-Ups am Boden – gut eine Stunde lang, machen wir so Übungen. Und wenn wir frei haben, proben wir auch mal was am Trapez.

Gobet: Nein. Aber wenn Leute nur auf ihr Handy schauen und gerade eine SMS schreiben, dann finde ich das doof. Das ist einfach respektlos

Gobet: Ja, einmal gab es einen Unfall am Trapez, das war noch im Varieté, das war da zum Glück nicht so hoch. Da konnte ich an seine Arme springen, habe sie zu fassen gekriegt und bin dann aber abgerutscht, weil es so heiß war. Wie geht man da so psychologisch mit um, einfach Weitermachen? Gobet: Klar, wenn es geht und man nicht ärztlich behandelt werden muss, macht man natürlich weiter. Er hatte sich aber dann den Fuß gebrochen, das musste erst mal verheilen. Höhenangst? Überhaupt nicht? Funke: Nein. Nein. Respekt vor der Höhe klar. Wir wissen was wir da machen. Wir sind auch nicht todesmutig oder wahnsinnig. Seit wann wusstet ihr denn, dass ihr so was machen wollt, damit elf Monate im Jahr verbringen?

„Wir sind nicht todesmutig oder wahnsinnig.“

Dann ist das Artistenleben wohl gar nicht so wie in Kafkas Kurzgeschichte „Der Trapezkünstler“, wo Letzterer den ganzen Tag auf dem Trapez sitzt und ihm sein Essen hochgebracht werden muss. Gobet: Nein, wir sind schon die meiste Zeit am Boden. Funke: Aber metaphorisch hätte man das in den ersten Jahren schon so sagen können, am Anfang geht es schon den ganzen Tag im Kopf herum, was man essen soll, dass man sich gesund ernährt, viel schläft, um dann in diesen zehn Minuten am Abend auch einsatzfähig zu sein.. Aber irgendwann weiß man, wie man leben muss. Aber mit jedem Vertrag ändert sich das Leben auch, wenn man zum Beispiel beim Varieté ist, ist das anders als beim Zirkus. Was unterscheidet denn den Zirkus vom Varieté? TagesSatz

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dem Künstler gegenüber. Das machen wir ja auch nicht, wenn wir ins Theater oder in den Zirkus gehen. Ihr seht euch also auch privat Vorstellungen an, obwohl ihr doch sowieso die ganze Zeit im Zirkus seid? Funke: Ja, man muss doch schauen, was Andere so machen. Das ginge ja nicht, so vor sich hinzuarbeiten, ohne sich andere Produktionen anzuschauen. Man kennt sich ja auch. Dann geht man mal einen Freund besuchen, holt sich Inspiration oder schaut, wo man vielleicht auch mal arbeiten möchte. Man ist natürlich immer interessiert, was es Neues gibt. Wir arbeiten ja im Schnitt so 11 Monate im Jahr. Gab es auch schon Unfälle? Oder darf man so was überhaupt fragen?

Funke: Bei dir war das ja schon ganz früh.

Gobet: Ja bei wir war das schon von klein an. Seit ich drei war, wollte ich zum Zirkus. Erst wollte ich Clown werden, weil ich die Clowns natürlich als Kind total toll fand. Ich habe dann mit Kinderzirkus angefangen, als Hobby – und da hab ich dann Artisten am Trapez gesehen und da wusste ich dann, das ich das machen will. Da war ich 11. Funke: Ich wollte schon Akrobatik machen, aber eher in einem anderen Kontext. Eher so in Varietés. Auf der Artistenschule in Berlin haben wir uns dann kennengelernt. Am Anfang hatten wir noch getrennte Nummern, er war am Trapez, ich hatte eine Handstandnummer, mit einer Partnerin. 2000 hatten wir unseren ersten gemeinsamen Job. Danke für das Gespräch.

Funke: Natürlich darf man. Ja, klar gab es schon Unfälle – einmal einen schweren Unfall beim Aufbau und einen leichteren beim Proben der Nummer.

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Im Anschluss an das Gespräch haben Christophe Gobet und Jean-Rodrigue Funke alle TagesSatz-Verkäufer zur Zirkusvorstellung eingeladen. Vielen herzlichen Dank! 7


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Die Kontrolle des Raums Raum ist ein existentielles Gut. Die berechtigte Kritik an der Ausweitung des Privaten im öffentlichen Raum deutscher Innenstädte verkennt oft die wichtigen Aushandlungsprozesse. Ein Blick auf den Umgang mit ihm zeigt, wer auf ihn Anspruch erhebt.

* THOMAS GÜTH

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Gut. Wenn nicht sogar das Gut. Die Innenstadt zeigt sehr anschaulich, wie Raum durch Privatinteressen genutzt wird und diesen nachhaltig gestaltet. „Nie mehr verlaufen, egal wo ich bin, denn in jeder Innenstadt, da steht das Gleiche“, singt Jan Delay in seinem Song mit dem Namen „Kommando Bauchladen“ und meint damit die Uniformierung der Innenstädte in das Einheitskleid internationaler Großkonzerne.

Die europäische Stadt wird als Geburtsort des Marktes bezeichnet. Die protestantische Ethik als entscheidender Katalysator für den modernen Kapitalismus angesehen. Was wir gegenwärtig in den deutschen Innenstädten wiederfinden, nämlich einen einzigen Markt, der sechs Tage in der Woche seine Tore öffnet, ist das Produkt einer historischen Entwicklung. Die andere Funktion der (Innen-)Stadt, die auf die Emanzipation des Bürgertums zurückzuführen ist, ging dabei scheinbar ver-

Martin Fisch (flickr)

rivat oder öffentlich. Diskussionen über dieses Gegensatzpaar führen schnell zu Grundsatzvorträgen, denn die Bezeichnungen sind oft ideologisch geprägt. Gemeinsam ist ihnen der Gedanke zwischen der Gemeinschaft und der Gesellschaft. Zwischen der Enge und der Weite. Zwischen Gut und Böse. Und gerade auf Güter bezogen, gerät die private Inbesitznahme häufig zu einem roten Tuch. Auch der Raum, der in der Welt zur Verfügung steht, ist ein

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TI TELTH E M A loren. Denn eigentlich war die Stadt auch Ort der politischen Diskussion, der öffentlichen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Problemen. Diese wurde zunehmend in den Bereich des Privaten eingegliedert. Durch diese Entwicklungen muten Innenstädte gerade an den hoch frequentierten A-Lagen der Fußgängerzonen wie private Orte an. Da die Geschäfte von Privatpersonen geleitet werden, gelten hier eigene Hausregeln. Wenige öffentliche Gebäude bieten einen Kontrast. Doch ist dieser Schwarz-Weiß-Kontrast von öffentlich und privat, wie er bis hierher angeführt wurde, zu einfach gedacht. Auch im öffentlichen Raum gibt es Regeln. Und hier sind dies nicht allein die festgeschriebenen Stadtverordnungen, sondern auch die unausgesprochenen Normen und Verhaltensvorstellungen, die unser Leben miteinander prägen. Letztendlich ist die Rede von öffentlich und privat eine Rede über den Besitz. Diese banale Feststellung ist wichtig. Denn während im Privaten die Besitzverhältnisse teilweise gut überschaubar sind, gestaltet sich dies mit öffentlichen Gütern schwieriger. Ein Einzelhandelsgeschäft kann oft auf eine Person zurückgeführt werden und auch bei internationalen Konzernen sind die Verhältnisse in der Regel schnell geklärt.

Anwohner seit 2006 gestört. Kriminalstatistiken sprachen von einem Zuwachs der Straftaten um 50% zwischen 2006 und 2007. In der Folge rief die Stadt 2008 das Projekt „Go Willi“ ins Leben, um Alkoholkonsum, Gewalt und Vandalismus an diesem Ort gezielt vorzubeugen. De Präsenz von Mitarbeitern unterschiedlichster Abteilungen der Stadt zeigte Wirkung. Durch den gezielten Kontakt mit den Jugendlichen durch Streetworker konnten die als problematisch angesehenen Verhaltensweisen am Wilhelmsplatz beseitigt werden. Durch die Präsenz der Stadtakteure wurde der Raum förmlich zurückerobert. Ohne das Projekt für die eine oder andere Seite bewerten zu wollen, lässt sich dies festhalten. Wenn Raum als öffentlich beschrieben wird, so verbirgt sich hinter dem Wort viel mehr als die bloße Feststel-

gesehen werden. Üblicherweise durch Männer verübt und üblicher Weise auch untereinander, sind dies vor allem ritualisierte Prozesse des erwachsen Werdens. Im öffentlichen Raum werden täglich Machtkämpfe ausgetragen, die nicht immer schnell zu identifizieren sind. Oft wird mit Verboten oder verstärkter Präsenz von Ordnungsbehörden versucht, den Status Quo zu erhalten oder wieder herzustellen. Dazu gesellen sich Überwachungskameras, aber auch andere Projekte, die oft in den Mantel des Sozialen gehüllt werden. In den meisten Fällen geht diesen Projekten, baulichen Maßnahmen und Installationen von schwebenden Augen eine Diskussion um Sicherheit voraus. Diese Interventionen sind Zeichen für die zunehmende Kontrolle des Öffentlichen. Das Wort Zeichen ist dabei sehr wörtlich zu nehmen. Die Zeichensetzung im öffentlichen Raum geschieht durch solche Maßnahmen. Ob Kameras oder Personen mit staatlichen und oder städtischen Symbolen auf der Kleidung; die Präsenz markiert den Besitz. Eine große Ansammlung von Jugendlichen – in Spitzenzeiten war von rund 300 Jugendlichen abends auf dem Wilhelmsplatz die Rede – ist eine starke Präsenz, die nicht jedem gefällt. Kommen Auseinandersetzung, Müll und Vandalismus als Begleiterscheinungen hinzu und sinkt damit das Sicherheitsgefühl des älteren und etablierten Personenkreises, wird der Ruf nach der Wiederherstellung der Verhältnisse in der Regel auf dem Fuße folgen. Solche Maßnahmen richten sich aber nicht nur gegen jugendliches Verhalten, das oft als delinquent empfunden wird. Auch andere Gruppen, die dem gesellschaftlichen Mainstream oft machtlos gegenüberstehen, fallen unter solche Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen. Gerade in Bezug auf Sicherheit in öffentlichen Diskussionen sollte die Frage immer sein, Gegen wen sich diese Maßnahmen richten. Denn oft werden Verhaltensweisen von „Randgruppen“ als problematisch oder bedrohlich beschrieben.

Der Wilhelmsplatz in Göttingen war Schauplatz eines Kampfes um Raum

Die Besitzverhältnisse in der öffentlichen Sphäre scheinen ebenso einfach geregelt. Entweder wird etwas durch den Bund verwaltet, durch ein Bundesland, oder durch eine Kommune. Kompliziert wird die Sachlage allerdings mit dem öffentlichen Raum. Sehr anschaulich zeigt sich dies, sobald Konflikte zwischen unterschiedlichen Gruppen sichtbar werden. In Göttingen macht das Projekt „Go Willi“ deutlich, dass sich eine Verwaltung sehr schnell zum Handeln gezwungen sieht, sobald ein Kontrollverlust befürchtet wird. Durch das Verhalten von Jugendlichen am Wilhelmsplatz fühlten sich TagesSatz

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lung eines für alle Bürger frei zugänglichen und nutzbaren Raumes. Immer dann, wenn Verhalten an öffentlichen Räumen als unerwünscht, störend oder sonst wie bezeichnet wird, zeigt sich, wer Anspruch auf diesen Raum erhebt. Oft äußert sich dies gegen Jugendliche. Dabei wird häufig der Grund für bestimmte Verhaltensweisen übersehen. Junge Menschen sind im öffentlichen Raum unterrepräsentiert. Es dominieren erwachsene Verhaltensweisen und auch das Angebot richtet sich eher an ein älteres Publikum. Der Alkoholkonsum auf öffentlichen Plätzen zeugt nicht (nur) von einem unverantwortlichen Umgang mit Drogen, sondern ist auch als eine Einübung erwachsener Verhaltensweisen zu deuten. Eine Gesellschaft in der der Genuss von Alkohol so unverhohlen zelebriert wird und Trunkenheit oft positiv besetzt ist, muss sich mit den Folgen bei der nachwachsenden Generation auseinandersetzen. Weiterhin kann auch Gewalt als Markierung des Raumes durch junge Personen an-

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Sarah Raymaekers

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Sicherheit kaufen

* ANTONIA STOLL

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uf ihren Rücken steht „Security“ in Großbuchstaben. Das reicht, um wichtig zu wirken - denn was gibt es Bedeutenderes als unsere Sicherheit? Da kann es doch egal sein, ob der Mann oder die Frau in der Uniform Polizist_in oder bei einer der etwa 4.000 Firmen angestellt ist, die in Deutschland mit dem Schutz von Menschen und Objekten Geld verdienen. Oder nicht?

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Wer bei der Polizei arbeiten möchte, macht entweder eine zweijährige Ausbildung oder ein dreijähriges Studium einschließlich praktischer Ausbildungsbestandteile. Dafür werden diejenigen zugelassen, die im Auswahlverfahren überzeugen. Letzteres beinhaltet unter Anderem eine Überprüfung geistiger und sozialer Kompetenzen. Anders sieht es bei privaten Sicherheitsfirmen aus. Zwar gibt es seit etwa zehn Jahren den dreijährigen Ausbildungsberuf „Fachkraft für Schutz und Sicherheit“, doch wird solch ausgebildetes Personal

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Vielerorts boomt das Geschäft privater Sicherheits- und Militärunternehmen. Was dürfen sie und wie war das nochmal mit dem Gewaltmonopol des Staates?

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meist lediglich für komplexe Aufgaben als Führungspersonal eingesetzt. Die Mehrzahl der Beschäftigten hat aber lediglich eine „Sachkundeprüfung nach § 34a Gewerbeordnung“ (GewO) vor der örtlichen Industrieund Handelskammer abgelegt. Dieser gehen 40 Unterrichtseinheiten von je 45 Minuten voraus. Passend dazu haben Sicherheitskräfte auch ganz andere Rechte als Polizisten. Sie dürfen nur die Befugnisse ihrer Auftraggeber ausführen. Physischer Zwang darf demnach nur zur Wahrung des Hausrechts oder in Notwehrlagen angewandt werden. Nur wenn es ein gefährdetes Objekt oder eine gefährdete Person zu bewachen gilt und eine entsprechende Genehmigung eingeholt wurde, darf ein Unternehmen seine Mitarbeiter mit Waffen ausrüsten. Bis hierher erscheint alles ganz logisch. Anders sieht es aus, wenn Sicherheitsangestellte an bewaffneten Auseinandersetzungen im Ausland teilnehmen. Auf sie trifft weder der Zivillistenstatus noch der eines Soldaten zu. Zuletzt haben sich die Nachteile der unklaren Gesetzeslage im Irakkrieg gezeigt, an dem etwa 126.000 „Söldner“ beteiligt waren. Aufgrund des vom sogenannten Memorandum 17 waren die Angestellten vom irakischen Recht befreit und galten gleichzeitig in ihrem Herkunftsland als Teil der Gesamtstreitmacht einhergehend

mit zivilrechtlicher Immunität. Berüchtigt ist der Fall der Militärfirma Blackwater, jetzt unbenannt in Academi, deren Angestellte trotz schwerer Verstöße gegen das Kriegsrecht ungestraft davonkamen. Welches Interessen gibt es am Gebrauch nicht-staatlicher Streitkräfte? Getötete Söldner tauchen nicht in den Statistiken der gefallenen Soldaten auf und das Beispiel Blackwater suggeriert, dass ihre Verbrechen nicht als richtige Verbrechen gelten. Beides hilft natürlich, das öffentliche Bild eines Militäreinsatzes zu beschönigen. In weniger blutigem Kontext könnte man sich vorstellen, dass private Sicherheitskräfte bei Besetzungen durch Demonstranten „das Hausrecht wahren“, wenn die Polizei keinen Räumungsbescheid hat. Zudem ist fragwürdig ob es gerecht ist, dass Wohlhabende sich Sicherheitspersonal leisten können, während die Unterschicht ihre Sicherheit dem Glück anvertrauen müssen. Denn „ein Anspruch der Bürgerin bzw. des Bürgers auf größtmögliche Sicherheit besteht nicht“, so die Bundeszentrale für politische Bildung. Dass reichere Menschen einer erhöhten Gefahr für ihr Leben ausgesetzt sind, scheint Sinn zu ergeben. Aber nur, wenn man außer Acht lässt, wie gefährlich beispielsweise das Leben auf der Straße ist.

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Freihandelsabkommen contra Mindestlohn Freihandelsabkommen mit Abkürzungen wie CETA, TTIP und TiSA* zwischen der EU und den USA und Kanada werden verhandelt. Wachstum wird versprochen, aber was wächst oder wuchert hier?

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ie Überschrift klingt übertrieben? Auch dann noch, wenn man erfährt, dass der französische Konzern Veolia jüngst dagegen klagte, dass in Ägypten der Mindestlohn von 41 auf 72 Euro im Monat heraufgesetzt wurde? Und vor einem Schiedsgericht dahingehend Recht bekam: Der ägyptische Staat soll dem Konzern den entgangenen Gewinn ersetzen, wenn Veolia, das die Müllabfuhr in Alexandria organisiert, den erhöhten Lohn zahlen muss.

kehr ohne lästige Zölle und machen die Waren für den Verbraucher günstiger. Sie schaden aber häufig auch der einheimischen Wirtschaft, die weniger günstige Produktionsbedingungen hat. In jüngster Zeit waren es vielfach Abkommen zugunsten des Exports landwirtschaftlicher Produkte aus den hochentwickelten Staaten zum Beispiel in afrikanische Länder, die sich dort extrem schädlich auswirkten und die bäuerliche Produktion vernichteten. Dagegen müssten Freihandelsabkommen wie die oben erwähnten zwischen hochentwickelten Ländern doch sehr

viel weniger problematisch sein. Verschiedene Vertragsbestandteile sind es allerdings ganz und gar nicht. Da wären zunächst die Investitionsschutzvereinbarungen. Wenn große Konzerne sie zunächst in Entwicklungsländern durchgesetzt haben, so stand die Vorstellung dahinter, Fabrikanlagen, Minen oder Bohrfelder bei einem Regierungswechsel oder einer Revolution vor Enteignung zu schützen. Heute geht es allerdings darum, Kapitalanlagen generell vor unliebsamer Gesetzgebung zu bewahren. Die Milliarden-Klage des schwedischen

Nora Mey

Freihandelsabkommen zwischen Staaten haben eine lange Geschichte. Sie ermöglichen den freien Warenver-

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TI TELTH E M A Konzerns Vattenfall gegen die von Deutschland beschlossene Laufzeitverkürzung für Atomkraftwerke, die deren Gewinnerwartung verringerten, mag man sich als wichtiges und warnendes Beispiel vor Augen halten. Alle Gesetze, die Umwelt- und ökologische Standards anheben oder eine bessere soziale Versorgung oder Absicherung bringen, können die Gewinnaussichten der Konzerne verschlechtern und Klagen in unüberschaubaren Größenordnungen nach sich ziehen. Konkret bedeutet das zum Beispiel, ein Verbot eines umstrittenen Pflanzenschutzmittels oder der Bau von Sozialwohnungen mit staatlicher Förderung könnte Konzerne auf den Plan rufen, die ihre Absatzchancen verringert und ihre Gewinnerwartungen beeinträchtigt sehen. Selbst Tariferhöhungen und Mitbestimmungsregelungen können als indirekte Enteignung – so der Begriff dafür - angesehen werden.

einmal in den USA etwas länger aufgehalten hat, der weiß, wie öde dort selbst in großen Städten das Angebot an Kulturveranstaltungen ist. Leider ist das Abschreckungsszenario für diese Verhandlungen noch nicht vollständig. Das Abkommen, das den Dienstleistungssektor betrifft, zielt nämlich auf die Privatisierung von Einrichtungen der Gesundheits-, Wasser- und Energieversorgung durch die Kommunen. Auch hier sollen die Bereiche der gemeinschaftlichen Daseinsvorsorge, seien es Krankenhäuser, Wasserwerke, Energieversorger, nach Möglichkeit durch gewinnorientiert betriebene Unternehmen ersetzt werden. Last but not least stehen auch Regulierungen der Finanzmärkte, wie sie zaghaft versucht werden, ebenso wie der Datenschutz dem „Freihandel“ natürlich im Wege.

gemacht haben, seien es die Niedriglöhner bei uns oder gleich ganze Länder, die der Konkurrenz nicht gewachsen waren, steht in der Negativbilanz, die sich seit langem nicht wirklich bessert. Zudem wissen wir, wie sehr der Reichtum angewachsen ist und als Kapital ziemlich verzweifelt Anlagemöglichkeiten, die Gewinne versprechen, sucht. Und diese gesellschaftliche Klasse versteht es auch ganz gut, uns glauben zu machen, dass mit den Freihandelsabkommen Wachstum kommen wird. Längst haben Berechnungen zwar ergeben, dass sie zum Beispiel marginal bezogen auf die versprochenen Arbeitsplätze sein werden. (von 12.935 bis auf 1.801 Jobs pro Jahr in Deutschland je nach Studie). Über Art und Bezahlung dieser Jobs steht dort nichts. Lediglich, dass der Bedarf an Juristen für die unterschiedlichen Klagemöglichkeiten, auf die man sich wird einstellen müssen, groß sein wird, ist eine realistische Erwartung.

Geheimverhandlungen verheißen nichts Gutes!

Und weil ordentliche Gerichte vielleicht zugunsten von Gemeinwohl und im Interesse ihrer Bürger entscheiden könnten, sind sogenannte Schiedsgerichte vorgesehen, die lediglich aus Wirtschaftsvertretern und „unabhängigen“ Personen bestehen. Diese unabhängigen Personen kommen dann aus wenigen aber umso höher bezahlten Beraterund Anwaltsbüros.

In den Verträgen geht es neben dem Investitionsschutz auch um die Angleichung von Standards zum Beispiel beim Umweltschutz, in der Chemieund Pharmaindustrie, generell bei der Produktqualität. Verhandelt wird zudem über die Aufhebung von Handelshemmnissen im Kulturbereich. Damit könnte das öffentliche System der staatlichen Förderung von kulturellen Einrichtungen in Frage gestellt werden. Das würde Film, Fernsehen und Rundfunk, Theater und Musikeinrichtungen, Büchereien sowie die Buchpreisbindung in Gefahr bringen. Kommerzielle Sender, Musicaltheater, leichtgängige Unterhaltungsliteratur und ebensolche Filme können unsere Kultur in ganz anderem Maße bestimmen als es heute der Fall ist. Wer sich TagesSatz

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Sie haben den Eindruck, dies sei ein Horrorszenario? Ja, warum denn sonst werden alle diese Abkommen absolut geheim und von kleinen „Expertengremien“ verhandelt? Was bekannt ist, kommt aus illegal zugespieltem Material oder wie jüngst, aus dem weitgehend abgeschlossenen Vertragstext des CETAAbkommens zwischen der EU und Kanada. Die 521 Seiten Text kann man inzwischen mit etwas Mühe im Netz finden, nur um festzustellen, dass er für Nicht-Experten kaum lesbar geschweige denn verständlich ist – und natürlich nur in Englisch. Bliebe noch die Frage, warum unsere Regierungen da mitspielen. Richtig, wir sind in einer langen Periode der EU mit Freihandel gut vorangekommen, insbesondere in Deutschland. Dass viele Bürger der EU inzwischen auch ganz andere Erfahrungen mit dem Finanz- und Wirtschaftsraum

Politiker versprechen uns zwar, dass alle Passagen und Punkte, die kritisch sind, so nicht akzeptiert werden. Leider heißt das so gut wie gar nichts, denn gewiefte Juristen finden in sich widersprechenden Vorschriften erfahrungsgemäß ihre Schlupflöcher. So bleibt nur zu hoffen, dass wie zuletzt bei dem ähnlich angelegten MAI-Abkommen, eine kritische Öffentlichkeit so lange Protest organisiert, bis diese Vorhaben vollkommen vom Tisch sind.

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MEHR ZUM THEMA: Wir empfehlen, sich zumindest bei den Internetportalen von www. campact.de oder www.avaaz.org weiter schlau zu machen und deren Kampagnen zur Verhinderung der Abkommen zu unterstützen. CETA = Canada-EU-Trade Agreement /zu finden unter www.tagesschau.de/wirtschaft/ceta/101.html TTIP = Transatlantic Trade and Investment Partnership TiSA= Trade in Services Agreement

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n Harleshausen soll nun das alte Bad kommendes Jahr abgerissen und neu gebaut werden. Die Sanierung in Wilhelmshöhe soll danach erfolgen. Dafür will die Stadt jeweils 3,3 Millionen Euro bereitstellen. Prof. Dr. Kuno Hottenrott vom Förderverein Freibad Wilhelmshöhe erläutert die Details.

Förderverein Freibad Wilhelmshöhe

Bevor wir uns inhaltlichen Fragen widmen, ist es Prof. Dr. Hottenrott wichtig, die Rolle von Fördervereinen zu betonen: „Man kann sagen, dass Fördervereine allgemein bürgerliches Engagement betreiben und unterfinanzierte gemeinnützige Einrichtungen wie Schulen und Schwimmbäder unterstützen. Dazu werben sie zum Beispiel Spendengelder ein.“ Bezogen auf den Förderverein Schwimmbad Wilhelmshöhe bedeutet dies ganz konkret, der Verein mit seinen 800 Mitgliedern vertritt die Interessen der Schwimmer gegenüber der Stadt“, erläutert der Vereinsvorsitzende. „Auch was die Eintrittspreise betrifft, können wir im Verein mit dafür sorgen, dass diese moderat bleiben. So können sich auch nicht so begüterte Menschen einen Bad-Besuch leisten. (...) Die Stadt hingegen, wenn wir jetzt das Freibad Wilhelmshöhe betrachten, sorgt für die Grundausstattung, sie stellt das Geld für den Betrieb bereit.“

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Ohne Fördervereine keine Freibäder Seit vielen Jahren engagieren sich die Fördervereine in Harleshausen und Wilhelmshöhe für den Erhalt der Freibäder und tragen durch vielfältige Eigenleistungen zur Reduzierung der Betriebskosten bei.

* HARALD WÖRNER Doch der Maßnahmenkatalog zur Attraktivitätssteigerung des Freibades Wilhelmshöhe erstreckt sich noch weiter: „Wir planen für den nächsten Sommer vielfältige Angebote und entwickeln Konzepte, die dem Freibad und seinen Gästen zu Gute kommen. Und ganz wichtig für uns als Verein ist auch, dass die gesamte soziale Bandbreite der Stadt bei uns als Besucher vertreten ist. Wir freuen uns auf die vielen Besucher aus den anderen Stadtteilen.“ In jenem Zusammenhang wurden von der Presse verschiedene Zahlen veröffentlicht. Im Falle des Freibades Wilhelmshöhe sieht das so aus, dass die Stadt - vorbehaltlich einer ausgeglichenen Haushaltslage - 3,3 Millionen Euro für die Sanierung des Freibades Wilhelmshöhe bereit stellt. Die Differenz zu den tatsächlichen Kosten in Höhe von bis zu 4 Millionen Euro

soll dann der Förderverein „Freibad Wilhelmshöhe e.V.“ tragen. Dazu Prof. Dr. Hottenrott: „Unser Verein kann der Stadt gegenüber jedoch nicht hundertprozentig garantieren, dass wir die Summe wirklich aufbringen können. Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, aber garantieren können wir es leider nicht. Wir werden also versuchen, zu schon vorhandenen Sponsoren noch zusätzliche hinzuzugewinnen.“ Für unterstützungswillige Bürger und Firmen besteht die Möglichkeit, dem Förderverein mit einer Einzelmitgliedschaft von jährlich 15,00 Euro oder einer Firmenmitgliedschaft in Höhe von 50,00 Euro pro Jahr zu helfen. „Bürgerliches Engagement ist heute mehr denn je gefragt: wir können so Ideen umsetzen, diese in der Öffentlichkeit kommunizieren, oder auch auf Mängel hinweisen.“

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TI TELTH E M A So hat der Förderverein das Café von der Stadt für einen „symbolischen“ Euro gekauft, um es damit vor dem Abriss zu bewahren. „Der Förderverein möchte das Bad gern als Stadtteilzentrum etablieren. Es soll so, auch außerhalb des regulären SchwimmbadBetriebes, der Bevölkerung zur Verfügung stehen. Denkbar wären hier Seminare, Tagungen, Vereinssitzungen, Lesungen aber auch private Feiern, Firmenjubiläen oder anderes mehr. Die Stadt will sich um den technischen Betrieb kümmern, während der Verein das Bad dann strukturell auf solide Beine stellt.“ Hier kommen wir auch wiederholt auf den Förderverein zurück: „Die Gründung des Gremiums war der einzige Schritt, das Freibad Wilhelmshöhe überhaupt vor dem Aus zu retten. Ohne ihn hätten wir kein Gegengutachten erstellen können, um für den Erhalt des Bades zu kämpfen.“

Dazu Prof. Dr. Hottenrott: „Dies ist ein sehr hoher Betrag und wir sind bereits sehr aktiv, diese Summe einzuwerben. Sollten wir dies nicht schaffen, sind notfalls Abstriche am Sanierungskonzept nötig. So wäre es möglich, statt der großen Zentralumkleide mehrere kleine dezentrale bewegliche Einheiten über das Gelände hinwegverteilt zu nutzen. Dies auch mit Hinblick darauf, dass das Schwimmbad in einer Saison eigentlich nur an wenigen Tagen von mehreren Tausend Gästen gleichzeitig besucht wird.“

„Also, wir brauchen Schwimmbäder für die Schwimmausbildung in den Schulen und wir brauchen Schwimmbäder, damit die gelernten Schwimmfertigkeiten auch immer wieder geübt werden können. Wer sich in einem Schwimmbecken bereits unsicher fühlt, wird wahrscheinlich nicht an einem See oder im Meer schwimmen gehen. Die WHO empfiehlt für Erwachsene täglich 30 Minuten körperliche Bewegung, um Folgeerscheinungen von Bewegungsmangel in unserer Gesellschaft wie Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Stoffwechselstörungen u.v.m. zu mindern. Bewegung ist das Medikament des Jahrhunderts. Kein anderes Medikament kann so viel für die Gesundheit von Jung bis Alt tun. Bewegung ist Medizin! Schwimmbäder in einer Stadt zu schließen, ist also auch aus gesundheitspolitischer Sicht verantwortungslos. In Schwimmbädern treffen sich alle gesellschaftlich relevanten Gruppen, alle Altersbereiche, alle sozialen Schichten, pubertierende Jugendliche genauso wie schwangere Frauen. Schwimmen ist ein Kulturgut und die öffentlichen Ausgaben hierfür entstehen daher in einem gesellschaftlichen Konsens. Nur über die Höhe des finanziellen Einsatzes sollte man streiten - nicht jedoch über das Ob!“, sagt Prof. Dr. Hottenrott.

Besucher als Kunden sehen

Auch hier kommt er auf ehrenamtliches Wirken von Vereinsmitgliedern und Bürgern zurück: „Wo es geht, werden wir mit unseren Ehrenämtern auch einen Beitrag dazu leisten, die Betriebskosten für das Freibad zu senken, was wir auch seit Jahren durch Maßnahmen der Pflege des Freibadgeländes, den Verkauf von Saisonkarten, dem Ausrichten von Veranstaltungen und Festen während der Saison bereits tun.“

Genauso fatal der Trend, statt mehrerer über die Stadt verteilte Schwimmbäder, nur noch ein zentrales Bad für die Gesamtbevölkerung zu stellen: „So nimmt man den Menschen die Möglichkeit zur Bewegung. Hier müsste die Politik weitsichtiger handeln und daher für mehr Angebote sorgen.“

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MEHR ZUM THEMA: www.freibad-wilhelmshoehe.de

Förderverein Freibad Wilhelmshöhe

Da die Stadt für die Sanierung - vorbehaltlich - 3,3 Millionen Euro zugesagt hat, die Kosten sich aber auf bis zu 4 Millionen Euro summieren könnten, müsste demnach der Förderverein für die Differenzsumme aufkommen.

Letztendlich sieht er es durchaus kritisch, wenn sich Kommunen unter den Finanzrettungsschirm begeben und ihre Ausgaben folglich konsolidieren müssen: „Kommunen haben auch Verpflichtungen im Sinne der Daseinsfürsorge für die Bürger. Bäder zählen zu dieser Grundversorgung dazu. Denn Schwimmen ist ebenso ein Kulturgut wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Daher sollten Kommunen auch die Infrastruktur dafür bereitstellen. Derweil ist es so, dass fünfzig Prozent der Kinder nicht mehr sicher schwimmen können.“

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D ER S T O L P E R ST E IN

Geschäftsmodell: Staat * THOMAS GÜTH

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er Staat ist Repräsentant des Volkes. Er folgt seinem Willen. Er kümmert sich um die Infrastruktur und verwaltet das Geld aller Bürger, um es gerecht zu verteilen. Er unterstützt die Öffentlichkeit, ja er macht das öffentliche Leben erst möglich, da er sich um alles kümmert, was in diesen Bereich fällt. Er ist so fürsorglich, dass er ab und zu seinen Bürgern für all die harte Arbeit etwas Besonderes zurückgeben möchte. Eine Oper zum Beispiel. Damit sich auch wirklich jeder an den hochkulturellen Errungenschaften erfreuen kann. Und wenn man eben keine übergewichtigen, grell angemalten Damen sehen möchte, die so viel Leid durchleben, dass sie Kristallgläser mit ihrem Gesang zerbersten, dann kann man sich doch immerhin noch an der schönen Fassade des Prachtbaus erfreuen.

Das alles geschieht in einer Zeit, in der das Credo der Sparsamkeit gepredigt wird. In der nicht nur jede Privatperson zum Manager und Ich-Fabrik umgestaltet wird, sondern auch Staaten wie Unternehmen agieren sollen. Das bedeutet in erster Linie, dass Gewinn erwirtschaftet werden muss. Schluss mit den roten Zahlen. Schluss mit dem Staat, der für alles aufkommt. Die fetten Jahre sind vorbei! Und deswegen wird auch alles rausgeworfen, was nicht niet- und nagelfest ist. Post, Bahn, Telekom, Wasser, Strom, Autobahn, Krankenhaus. Der Staat, dieser Vater mit wechselhaftem Gemüt, tut wirklich alles, um bei den anderen Väter - seinen Mitkonkurrenten - gut dazustehen. Und tatsächlich steht er unter Zugzwang, weil er angewiesen

ist auf eine Bewertung. Der Staat dieses fürsorgliche Konstrukt, dass sich die Menschen ausgedacht haben, um sich abzusichern, in manchmal stiller, manchmal blutiger Übereinkunft, wird an Börsen notiert. In letzter Konsequenz arbeiten wir dann für den Staat. Fachkräfte werden dringend gebraucht, um das Kapital zu mehren. Und da Bildungsausgaben auch Ausgaben sind, ist das offensichtlich nicht immer ganz so einfach. Also stellt der Staat regelmäßig neue Leute ein. Qualifiziertes Personal versteht sich. Das belebt ja bekanntlich auch die Konkurrenz. Charity macht der Staat auch. Die Aufnahme von ein paar Flüchtlingen kommt schließlich immer gut. Aber nicht zu viele, das würde den positiven Jahresabschluss gefährden. Und wir bemühen uns, ihm zu gefallen. Schließlich will ja keiner gefeuert werden. Ob das vielleicht in Zukunft eine Option für unproduktive Mitarbeiter wäre? Vielleicht bekomme ich ja einen Bonus für innovative Ideen, wenn ich unserem Vater diesen Vorschlag unterbreite.

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Maik Meid (flickr)

Manchmal verhält sich der Staat wie ein Vater, der viele Kinder hat, sie aber nicht gleichermaßen liebt. Ausschlaggebend für die väterliche Liebe ist oft die eine Begehrlichkeit, nach der der Vater mehr trachtet als nach allem

anderen. Die Rede ist natürlich vom Geld. Und so kann es durchaus vorkommen, dass aus kleineren Privatinteressen öffentliche Projekte werden, die wiederum Geld in private Taschen spülen, welches wiederum in öffentliche Haushalte wandert und so weiter. Sie verstehen schon.

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misterQM (photocase.com)

PARAGRAPH EN RE IT E R

IM NAMEN DES VOLKES

Quo vadis Hartz IV?

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ie in den beiden letzten Jahren wird zum 01.01. des kommenden Jahres der Regelsatz angehoben. In der Regelsatz-Änderungsverordnung aus dem Jahre 2012 hat der Gesetzgeber eine jährliche Anpassung der HartzIV-Leistungen beschlossen. Die Erhöhung orientiert sich an der Erhöhung der Löhne (30 Prozent) und den Verbraucherpreisen (70 Prozent). So soll sichergestellt werden, dass die staatliche Leistung auch zukünftig die Existenz sichert. Ob die Erhöhung tatsächlich 8 Euro beträgt, wie von der Bild-Zeitung angekündigt, wurde von öffentlicher Seite noch nicht bestätigt. Die Erhöhung der Leistung tritt am 01.01.2015 in Kraft. Anfang September wurde ein Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes veröffentlicht. In dem Urteil vom 23.07.2014 stellen die Richter des ersten Senates fest, dass die Neufestsetzung des Regelsatzes aus dem Jahre 2011 verfassungskonform ist. Dies ist jedoch kein Freibrief für die Bundesregierung. Liest man die Begründung des Gerichtes, kann man auch sagen, die Leistungen entsprechen gerade noch der Verfassung. Denn die Bundesregierung muss regelmäßig nachweisen, dass die Sozialleistungen tatsächlich das Existenzminimum sichern. Im Jahr 2011 bildete die Einkommens- und Verbraucherstudie (EVS) die Grundlage für die Neuberechnung. Alle 5 Jahre erhebt

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Wie geht es weiter mit Hartz IV? Eine Bund-Länderkommission erarbeitet gerade Änderungen, die 2015 in Kraft treten werden. Das Bundesverfassungsgericht hat im Juli eine Entscheidung zum Regelsatz getroffen und die BildZeitung verkündete Anfang September eine Erhöhung des Regelsatzes um 8 Euro. Wir fassen die Ereignisse zusammen.

* HANS PETER PUNG das statistische Bundesamt eine solche Studie. Sollte eine EVS ergeben, dass mit dem Regelsatz das Existenzminimum nicht mehr gedeckt werden kann, müsste die Leistung daher angehoben werden. Zudem legten die Richter der Bundesregierung auf, zu prüfen, ob durch den Regelsatz die tatsächlichen Kosten für die Stromversorgung und Mobilität ausreichend gedeckt werden können. Auch die Ansparbeträge für Neuanschaffungen (Kühlschränke, Waschmaschine, Brillen…) kommen auf den Prüfstand. Die Regierung muss nachweisen, dass diese ausreichend bemessen sind. Falls nicht, muss gehandelt werden. Grundsätzlich sieht das Verfassungsgericht die Existenz aber nicht gefährdet. Sie billigt dem Gesetzgeber einen Handlungsspielraum zu. Die Richter machten auch deutlich, dass es nicht Aufgabe des Gerichtes ist, die Höhe des Existenzminimums festzulegen. Das Gericht hätte lediglich zu prüfen, ob durch die Bestimmungen verfassungsmäßige Rech-

te der Bürger verletzt würden. Dies konnte nicht festgestellt werden. Zudem könne aus dem Grundgesetz eine bestimmte Höhe eines Existenzminimums (bestimmter Geldbetrag) nicht abgeleitet werden. Über die Reform der Sozialgesetzgebung dringt bisher nur sehr wenig nach außen. Festzustehen scheint jedoch, dass die Leistungen zukünftig für den Zeitraum von einem Jahr bewilligt werden. Bisher beträgt der Bewilligungszeitraum ein halbes Jahr. Die verschärften Sonderregelungen für junge Erwachsene unter 25 Jahren stehen offenbar vor dem Aus. Zukünftig sollen die Jobcenter den Ankauf von Genossenschaftsanteilen finanzieren, wenn dadurch eine neue Wohnung angemietet werden kann. Allerdings soll dies nur mittels Darlehen geschehen, welches sofort getilgt werden muss. Es soll vom Regelsatz abgestottert werden. Über weitere Änderungen werden wir sie in unserer nächsten Ausgabe informieren.

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GÖTTINGEN

Crowdsurfen, Tanzen, Feiern Das dritte NDR2-Soundcheck Festival 2014, das waren 10 Konzerte, eine neue Soundcheck City auf dem Albaniplatz und tausende begeisterte Musikfans.

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Ute Kahle

usverkauft! Das magische Stichwort prangte an einigen Hallen vor den Konzerten, doch die Fans brauchten sich nicht grämen, gaben es doch auf der neuen City-Stage auf dem Albaniplatz kostenfreie live Übertragungen aller Konzerte. Und wer dennoch ein Konzert verpasst hat kann es auf der Homepage des NDR finden, denn im September hatte nur einer kein Erbarmen mit den feierwütigen Göttingern, der Wettergott, er musste unbedingt auch einiges an Abkühlung für die Musikfans aus nah und fern schicken. Donnerstags eröffnete ein gut gelaunter Jan Delay den Reigen und zeigte als inzwischen etablierter junger Künstler seine Show auf der Bühne der Stadthalle. Es blieb kein Tanzbein ungeschwungen, die Fans waren glücklich und zufrieden und genossen den lauen Sommerabend. Es folgte, Clean Bandit, leider nur krankheitsgeschwächt in kleinerer Besetzung, aber mit großen Fananhang in der Stadthalle. Der Freitag und Samstagmittag gehörte den internationalen Newcomern. Starke Auftritte von Sam Smith, der wohl nicht so schnell wieder in einer so kleinen Halle zu sehen sein wird, Mighty Oaks, Family of the Year, American Autors, Cris Cab, George Ezra mit seinen Reiseerzählungen oder London Grammar begeisterten das Publikum. Nico & Vinz, stellten bei ihrem Konzert die Stadthalle nahezu auf den Kopf. Zwei junge Norweger die sich vom Geheimtipp bis zu einem der bekanntesten Newcomer Skandinaviens durchbissen und deren Hit „Am I Wrong“ weltweit bekannt ist. Sie stellten auch die Hits ihres neuen Albums vor und waren angenehm erstaunt über die Textkenntnisse ihrer

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* UTE KAHLE Fans. „Hört einfach erst mal hin“ sagten sie, „Wir wollen euch doch überzeugen, dass wir unser Geld wert sind.“ Denn es sind die kleinen, scheinbar unbekannteren Bands und Künstler die ihr Publikum hier so wunderbar angenehm überraschen. Traten doch im letzten Jahr die Hamburger Band Tonbandgerät noch auf der Citystage auf, so ist sie dieses Jahr bereits Headliner auf diversen Festivals. Gefragt nach meinen positiven Überraschungen, muss ich Kovacs aus den Niederlanden hervorheben. Sharon Kovacs studierte am renommierten Rock City Institute in Eindhoven, nach ihrem Abschluss startete sie mit eigener Band durch und überzeugt nun mit ihrer EP “My Love”. Ihre Stimme bewegt und lässt an Soul-Größen vergangener Zeit denken. Den Abschluss bildete auch dieses Jahr wieder das Finale in der Lokhalle. Unter dem Motto „NDR 2 Musikszene Deutschland“ zeigten sich ein Querschnitt der aktuellen deutschen Musikszene. Moderiert von Holger Ponik und Ilka Petersen zeigten Glasperlenspiel, Jupiter Jones, Sido, Andreas Bourani, Mark Forster und Juli ihre neuen und alten Hits. „Danke Göttingen, ich hatte Gänsehaut,“ so beschreibt Sven Lauer, Sänger von Jupiter Jones seinen Auftritt beim Finale des NDR2-Soundcheck Festival in der Göttinger Lokhalle. Dem kann niemand mehr etwas hinzuzufügen und daher kann ich mich nur den Bürgermeistern anschließen, die freudestrahlend das vierte NDR2Soundcheck Festival 2015 ankündigen konnten mit den Worten: Willkommen in Göttingen, wir sind wieder da.

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TagesSatz

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GÖ TTIN GE N

„Eine erbärmliche Sauerei“ Seit einiger Zeit spricht sich der SPD-Landtagsabgeordnete Ronald Schminke dagegen aus, dass der Ausbau eines Teils der A7 in private Hand gerät. Welche Folgen eine solche Privatisierung für die Arbeitnehmer hat und weshalb er sie für einen „gigantischen Betrug“ hält, erklärt er dem TagesSatz.

* JÖRG „YOGI“ MÜLLER UND ANTONIA STOLL IM GESPRÄCH MIT RONALD SCHMINKE

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as hat es mit der Privatisierung des Ausbaus der Autobahn genau auf sich?

Eine Privatisierung der Autobahn ist viele Millionen teurer als der staatliche Bau. Der privatisierte Bau ist gleichbedeutend mit der Vernichtung guter und auskömmlicher Arbeitsplätze bei den Autobahnmeistereien. Die Aufträge werden zukünftig von Generalunternehmen der Bauindustrie übernommen und diese vergeben dann die Arbeit an kleine und mittelständische Bauunternehmen zu Dumpingpreisen, weil man schließlich möglichst viel Geld verdienen will. Die Arbeitnehmer des Subunternehmers erhalten dann Dumpinglöhne, müssen unbezahlte Überstunden leisten und erhalten kein Weihnachtsgeld, weil natürlich auch der mittelständische Unternehmer noch Geld verdienen will. Wenn der Staat baut, muss man keinen Gewinn erzielen. Da reicht eine schwarze Null und das ist ein echter Vorteil, weil die Leute dann auch vernünftige Tariflöhne erhalten.

Welche Folgen hätte die Privatisierung? Die Privatisierung ist ein gigantischer Betrug, weil der Bundesrechnungshof bereits mehrfach mit seinen Berechnungen belegt hat, dass ein konventioneller Bau deutlich billiger ist. Trotzdem gibt es gewaltige Lobbyinteressen der Bauindustrie und der Finanzindustrie. Eines Tages werden wir an der Börse Infrastrukturprojekte handeln und die Zocker verdienen sich damit goldene Nasen. Nach Ablauf von 30 Jahren darf dann der Staat die maroden Autobahnen zurücknehmen und mit Steuermitteln sanieren.

chen Lohn nicht leben und werden oft krank. Auch das sind Erfahrungen, die sich arbeitsmedizinisch belegen lassen. Ich bin deshalb ein erklärter Gegner von Privatisierung, weil ich die Folgen kenne. Wir müssen gute Arbeit anständig bezahlen und das gilt für alle Branchen. Übrigens, wir zahlen doch heute mit staatlich subventionierten Leistungen und später mit subventionierten Renten die Zeche der Privatisierung. Darum ist es doch ehrlicher, den Leuten solches Bittstellertum zu ersparen und ihnen besser gleich auskömmliche Löhne zu zahlen, von denen man auch anständig leben kann. Ich bleibe dabei, solche Privatisierungen sind die Krebsgeschwulste unserer Arbeitswelt, ich lehne sowas ab!

„Die Privatisierung ist ein gigantischer Betrug“

Um welches Teilstück handelt es sich genau?

Es gibt viele gute Gründe gegen Privatisierungen. Es wurden Reinigungen in Krankenhäusern und Schulen privatisiert und die Verlierer war die Arbeitnehmerschaft, weil sie schlechtere Löhne, weniger Urlaubs- und Weihnachtsgeld bekommen haben und die Zusatzversicherung ganz verloren haben. Bei den Postzustellern, Laboranten, bei Großküchen und anderen Bereichen haben wir die Auswüchse erlebt. Privatisierungen gehen auf die Knochen der Beschäftigten. Sie leiden unter enormen Zeitdruck, können von dem erbärmli-

Was den privatisierten Ausbau der A7 angeht, so sind die Würfel mit der vom Bund aufgedrückten Ausschreibung gefallen. Das wird niemand mehr zurückdrehen. Und wenn wir später in den Berichten des Bundesrechnungshofes lesen, wie viel Millionen da trotz schärfster Proteste in den Sand gesetzt wurden, dann sind die verantwortlichen Politiker längst aus dem Amt und vielleicht noch in der Bau- oder Finanzindustrie als Berater tätig. Das ist eine erbärmliche Sauerei und wir zahlen diese Zeche, während sich die Täter einen schlanken Fuß machen! Vielen Dank für das Gespräch.

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Ezequiel Bruni

Bei der Privatisierung der A7 geht es um Ausbau und Betrieb der Strecke zwischen AD Salzgitter bis zur AS Göttingen. Der Staat vergibt diese Leistung über eine Zeitspanne von insgesamt 30 Jahren und verzichtet während dieser Zeit auch auf die Mauteinnahmen.

Sind sie allgemein gegen Privatisierung oder glauben sie, dass einige Bereiche in privater Hand besser aufgehoben sind als in der Öffentlichen?

Wie schätzen Sie die Aussichten ein, dass der Autobahnausbau doch in öffentlicher Hand bleibt?

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GÖTTINGEN

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ch sprach mit vielen Redakteuren, Sozialarbeitern, Geschäftsführern. Menschen mit Titeln und einem festen Einkommen. Menschen, die für ihre Straßenzeitung leben – aber auch von ihr. Hierin lag der gravierende Unterschied: Ich war 23 Jahre alt, Student, und zusammen mit Jörg Sanders Redaktionsleiter für den TagesSatz in Göttingen. Ebenso wie alle Redakteure in Göttingen und Kassel arbeitete ich ehrenamtlich für den TagesSatz. Ein, wie ich bemerkte, scheinbar einmaliges Projekt in Europa. Und vielleicht auf der ganzen Welt. Fast alle Blätter hatten mindestens einen festangestellten Mitarbeiter, manche bis zu 20 Redakteure und Volontäre.

Im Juli 2011 begann ich zu verstehen, was den Tagessatz ausmacht. Ich war nach Glasgow zur International Streetpaper Conference geflogen. Zwei Tage Austausch mit gut hundert Straßenzeitungen aus der ganzen Welt, aus Brasilien, Südafrika, den USA.

* CHRISTOPHER PILTZ Wir konnten es nicht, wir wollten es auch nicht. Noch heute bin ich von der Qualität des TagesSatz überrascht; von der Kreativität, mit der die Zeitung gestaltet wird, von den guten Artikeln, einem außergewöhnlichen Layout, der engen Zusammenarbeit mit den Verkäufern. Der TagesSatz ist, ohne zu kokettieren, eine der besten Straßenzeitungen Deutschlands. Gerade deswegen hat es unheimlich Spaß gemacht, die Re-

daktionsarbeit zu strukturieren und mit jungen Journalisten zusammenzuarbeiten. Ähnliche Erfahrungen hätte ich in einem durchweg professionellen Blatt nie sammeln können. Für diese Möglichkeit bin ich bis heute dankbar – und ich hoffe, viele Menschen, die für den Journalismus und ehrenamtliches Engagement brennen, unterstützen weiterhin den TagesSatz. Und unterschätzen nicht die Chancen einer Straßenzeitung.

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Privat

Natürlich steigert ein Honorar für Artikel schnell die Qualität einer Zeitung. Die Ansprüche steigen, schließlich zahlt man für ein Produkt, das bestellt wurde. Die Ökonomisierung erleichtert die Arbeit, fördert die Professionalität. Wir hätten Artikel zurückweisen können, wenn sie uns nicht gefallen. Wir hätten Themen ändern können.

Ansichten eines ehemaligen Redaktionsleiters

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DER CO M IC

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KAS S E L Vom 12. bis 14. September fand in der Kasseler Stadthalle die Connichi statt. Auf der Messe, die von Fans für Fans organisiert wird, dreht sich alles um Anime, Manga, Gaming und Japan im Allgemeinen. Ein buntes Treiben mit Besuchern aus ganz Deutschland, Ungarn, England, Finnland u.v.m.

Ein Stück Japan

* KATHARINA SCHWARZ

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Neben den bunten Besuchern zeigt sich die Messe selbst jedes Jahr vielseitiger. An zahlreichen Ständen konnte man Mangas, Animes, Bücher, Spiele, Figuren und allerlei japanischen Nippes erwerben. Dabei stand nicht nur der Verkauf kommerzieller Produkte im Vordergrund, sondern auch Handwerk und Kunst. So konnte man im Gartensaal Designerstücke der Kasseler Marke Candy Zombies erhalten, oder Sketche und Zeichnungen von Künstlern erwerben. In einem Gang des Gebäudes waren eine Reihe Zeichner zu bestaunen, die Besucher konnten Tipps austauschen und persönliche Zeichnungen erwerben. Auch bekannte Mangazeichner konnte man hautnah erleben, sich mit ihnen unterhalten und Tipps erhalten.

Alle: Katharina Schwarz

rieger, Königinnen, Orks, Elfen, Schulmädchen, Superhelden, Magical Girls und Piraten. Bereits an der Haltestelle vor der Stadthalle begegnete man den kostümierten Besuchern. Es gab alles zu sehen zwischen gekauften und aufwendig selbst gestalteten Cosplays (Kunstwort zusammen gesetzt aus costume und play). Dabei sah man nicht nur Kostüme aus Animes (japanischer Zeichentrick/Animation) und Mangas (japanische Comics), sondern auch aus Computerspielen, Disney-Filmen und allgemein aus der Popkultur. Entweder originalgetreu oder neu interpretiert präsentierten sich die Cosplayer auf dem Gelände. Vor allem in dem angrenzenden Garten der Stadthalle wurden die Cosplays zur Schau getragen. Es fanden Treffen von bestimmten Serien statt, es wurde fotografiert, geredet und Ball gespielt.

Bunt, bunter, Cosplay

Neben den Verkaufsräumen standen wie immer Videoräume, eine Manga-Bibliothek und Spielräume, für Video-und Brettspiele wie das japanische Go, zur Verfügung. Es fanden Konzer22

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KAS S E L te, klassische und moderne japanische Musik, Vorträge, Wettbewerbe und Workshops zu unterschiedlichen Themen wie Perücken herstellen, Zeichnen und Bücher schreiben statt. Auch gab es wieder einige Ehrengäste, die für Diskussionen und Autogramme zur Verfügung standen, und auch selbst am bunten Treiben teilnahmen. Ein besonderes Highlight waren wie jedes Jahr die Cosplay-Wettbewerbe, der internationale Vorentscheid des World Cosplay Summits und der Nintendo Games Wettbewerb. Bei Cosplay-Wettbewerben wird neben den detaillierten Kostümen zudem eine Choreographie dargestellt, die Tanz, Gesang, Stand-Up Comedy oder Schauspiel enthalten kann. Heimliches Thema des Vorentscheids dieses Jahr war der Disney-Film „Die Eiskönigin“. Man sah die Hauptcharaktere tanzen, singen und ihre unglaublich originalgetreuen Kostüme präsentieren. Ebenso konnte man ein Bootcamp für Disney-Prinzessinen bestaunen, eine Kriegerin kämpfen und Dornröschen mit ihrem Prinzen tanzen sehen. Ein persönlicher Höhepunkt gegen Ende der Veranstaltung war wieder der Nudelsuppenschlürfwettbewerb. Dabei ging es darum, möglichst schnell Nudelsuppe aus Fertigtöpfen mit Stäbchen zu verschlingen. Ungeschlagener Rekord einer Teilnehmerin lag bei etwas über 8 Sekunden. Dabei war nicht nur der Wettbewerb unterhaltsam, sondern auch der Moderator, der locker aus seinem Nähkästchen plauderte, über seinen Japanbesuch oder die Organisation der Connichi.

Nudelschlürfwettbewerb

Wie jedes Jahr Mitte September zeigte sich die Connichi bunt und vielseitig, vor allem die Gäste machten die Messe zu einem einzigartigen Erlebnis, ob verkleidet oder unverkleidet, die Connichi war ein inspirierendes und erstaunliches Ereignis. Der Beiname als Manga- und Anime-Messe reicht also schon lange nicht mehr aus, um das zu beschreiben, was die Connichi ausmacht. Es ist, als würde ein Stückchen Japan nach Kassel getragen werden.

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Unterschiede als Anknüpfungspunkt Beim Projekt „Kulturkids Nordstadt“ geht es darum, Kinder mit Migrationshintergrund anzunehmen und an ihre Erfahrungen und Lebenswelt anzuknüpfen. Der TagesSatz hat sich mit Prof. Dr. Friedrike Heinzel und Dr. Martina Nieswandt (Uni Kassel) verabredet.

* HARALD WÖRNER

Kulturkids Nordstadt ist ein Patenschaftprojekt“, erklärt mir Frau Heinzel auf die Frage, wie man sich konkret das Projekt vorstellen könne. „Lehramtsstudierende übernehmen hier für zwei Semester die Patenschaft für ein Kind, das in der Henschel-Schule beschult wird. Einmal pro Woche treffen sich der studentische Pate und das Schulkind, um miteinander etwas zu unternehmen: Sie spielen Minigolf, gehen gemeinsam ins Theater, backen, kochen oder lesen zusammen. Oder sie besuchen die Grundschulwerkstatt hier auf dem Uni-Campus.“

ge Erfahrung: „Denn das sind oft keine Alltagserfahrungen, so wie wir sie kennen. Einige der Kinder mit Migrationshintergrund kommen aus einer anderen Bildungswelt.“

Die Studenten lernen dadurch, sich in fremde Kulturen und Mentalitäten einzufühlen. Damit die angehenden Lehrer sich auch mit ihrer neuen Rolle auseinandersetzen, bietet Frau Nieswandt parallel dazu an der Uni ein Begleitseminar an. Dieses wechselt sich im zweiwöchigen Turnus mit Supervision ab.

Damit das im administrativen Bereich realisiert wird, ist ein Hauptanliegen von Prof. Dr. Heinzel, „(…) hier für Kontinuität zu sorgen. Die Finanzie-

Wichtig bei alldem, da gehen beide Damen konform „(…) ist, dass die kulturellen Unterschiede nicht per se ein Defizit darstellen. Sie sind eher ein Anknüpfungspunkt. Dadurch, dass die Studenten auch in die Familien mit hineingehen, lernen sie andere kulturelle Gepflogenheiten kennen. Über Familienfeste, zu denen sie eingeladen werden, bauen sie nach und nach Kontakt zur übrigen Familie auf. Das baut im Übrigen auch Vorurteile ab.“

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MEHR ZUM THEMA: www.unikassel.de/go/kulturkids

Nieswandt & Schneider

Bei den Aydin-Schwestern kam damals die „Oma“ aus der Nachbarschaft ins Spiel. Sie passte auf die beiden Mädchen auf und unternahm regelmäßig etwas mit ihnen. „Wir würden uns von daher wünschen, wenn sich das Projekt auch zukünftig nachhaltig auf den Stadtteil Nordstadt auswirkt“, so Frau Heinzel und Frau Nieswandt.

rung muss stimmen, denn die Lehrerausbildung kostet Geld und auch die Schule hat ihre Auslagen. Gerade in diesem Zusammenhang darf man ihre Rolle nicht unterschätzen. Denn ohne die Zusammenarbeit mit der Carl-Anton-Henschel-Schule könnten wir Kulturkids Nordstadt nicht so erfolgreich begleiten“, so Frau Heinzel. „Die Lehrerinnen wählen Kinder aus, die von der Projektteilnahme profitieren könnten. Der Förderverein der Schule sorgt dafür, dass die Unternehmungen der Studierenden mit den Kindern finanziert werden.“ Doch auch die Studenten profitieren: „Bei den zukünftigen Lehrern setzt ein Reifungsprozess ein: Sie lernen, sich mit ihrer künftigen Rolle auseinander zu setzen, sich hineinzufinden und auch, Grenzen zu ziehen.“

Hierzu Frau Nieswandt: „In der Nachfolge des von Dilara Aydin und ihrer Schwester Dilruba ins Leben gerufenen Projekts haben wir in der Lehrerausbildung ein Verbund-Modul etabliert.“ Je ein(e) StudentIn wird Pate/Patin eines Kindes und lernt so die Lebenslage von dessen Familie kennen: „Hierbei ist wichtig, dass die Studierenden an den Erfahrungsschatz der Kinder anknüpfen“, so Frau Nieswandt. Für die Kinder, wie die Studenten eine wichti24

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KAS S E L

Du schlägst mich

… en passant mit deinem Bauern, weil du, immer auf der Überholspur, deine Fehler erst siehst wenn sie neben dir stehen. Zwei Schritte vor, einen Schritt zurück. Geh in die Knie und klatsch in die Hände. Tanz den Mussolini. Tanz den Mussolini.

Du schlägst mich

… in den Wind, denn du hast eine viel bessere Idee. Ein paar Drähte hier, ein paar Synapsen dort, vielleicht noch ein besseres Interface und eine einfachere Menükontrolle. Nicht so technisch ausgereift wie Data, aber besser als R2D2.

… auf einen hellen Hintergrund wie ein Fotoblitz, so dass ich bemerkenswert scharf und bissig bin. Noch ein zwei Kilometer entfernt stehender Betrachter könnte mich wahrnehmen, wie ich auf meiner eigenen Silhouette surfe.

… mit der Fliegenklatsche zum ritterlichen Hofnarren. Rechts neben mir steht der Troubadour, der bewirbt sich auch auf einen Job. denn in deinem Staat ist immer ein Platz frei. Bei den ungerechten Steuern kein Wunder.

… zu Boden wie die Augenlider eines neugierigen Kindes, dass am späten Abend im Schlafzimmer der Eltern erstickende Laute vernahm und nun in der Tür stehend sich überlegt, wie es dieses Erlebnis bis zum Erwachsenenalter verarbeiten soll.

… aufs Gemüt, mit der Außenkante deine Hand direkt auf den Fasciculus cuneatus. Sogar die Axone und Dendriten geraten ins schwanken. Auf ihren hohlen Füßen tanzen sie im patschend wie ein Storch aus ihren Bahnen. Auf geht’s zur Neuro-Pathie.

… im Takt des Requiems von Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart in C-Dur statt D-Moll. Eine vollendete Missa pro defunctis, so als wärst du ein bekannter Orchester-Dirigent mit einer Vorliebe für schnelle Geigerinnen.

… immer wieder. Doch ich frage nicht nach deinem Sinn, deinem Streben oder der Gerechtigkeit in deinen Taten, sondern einfach ob ich dich groß oder klein schreiben soll.

* KATHARINA SCHWARZ

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… elegant wie ein Golfspieler weit über das Ziel hinaus, so dass der Ball von der Klassik in das Urbane fällt, von der Greenfee in die Mudfee. Doof nur, dass dem par excellence kein par gigantesque folgt. … additiv auf eine Summe von Unmöglichkeiten, sodass ich nicht mal mehr mit der Teurowelle begründet werden kann. Aber es braucht schließlich auch nicht jeder das Unmögliche und Profitgier ist ja schon länger ehrbar. … in die Büsche des Urwalds. Da der Architekt nicht nur die Fenster sondern auch die Toiletten vergessen hat, muss sich nur jeder zur Erledigung der Geschäfte immer tiefer in den Wald hinein. Einige Reptilien werden rot. Nur das Chamäleon nicht, das wird gelb. … mit der Professionalität und Exaktheit eines Tennisspielers ins gegnerische Feld. Professionell sind auch die Bügelfalten in der halblangen Hose, dem kurzen Hemd und die eine in der Simpsons- Boxershorts. Die ist für später. … zu Boden, oder besser in den guten Humus, den deine Eltern immer so großzügig im Garten verteilen. Er duftet schön. Wie Wurzeln durchforste ich nun Myriaden von Dreck bis ich über einen Regenwurm stolpere und mir das Knie an einem Käfer stoße.

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KU LT U RTI P P S

GÖTTINGEN

Junges Theater

Die Empfehlung

Bühnenviefalt 1. Göttinger Festival der freien Theater im Jungen Theater Die Vielfalt professioneller freier Theater ist ungebremst und wird erstmals in einem Festival nicht nur gezeigt, sondern auch gefördert und hinterfragt. Theaterformen, der Inhalte und der Gruppen, werden einem breiten Publikum zugänglich gemacht, freie Theaterschaffende sind herzlich eingeladen. Eine nachhaltige Zusammenbis 25.01.2015 MHK-Museum Schloss Wilhelmshöhe, Ks Kunst & Co – Komische Bilder von Gerhard Glück, Öffnungszeiten: Di bis So und Feiertage 10.00-17.00 Uhr, Mi 10.00-20.00 Uhr, Eintritt 6 Euro, erm. 4 Euro Fr 03.10. / 20.00 Uhr Junges Theater, Gö Helden wie wir - Zwei Fluchten aus Berlin-Lichtenberg Semi-dokumentarisches Schauspiel nach Texten von Thomas Brussig Premiere Fr 03.10. / 19.00 Uhr Deutsches Theater, Gö Homo Empathicus von Rebekka Kricheldorf Premiere, Uraufführung Sa 04.10. / 20.00 Uhr Piazza, Vellmar Fatih Cevikkollu: Fatih-Land, Karten von 15-20 Euro im VVK im Piazza (Mo & Do 16.00-18.00 h) oder beim Karten-Service der HNA in der Mauerstraße 26

* UTE KAHLE

arbeit vor Ort und auf Augenhöhe. Das Junge Theater Göttingen, eine Mischform aus festem Ensembletheater und Theaterhaus, bietet das Dach und das Gerüst. In öffentlichen Gesprächen und einem Symposium über freie, professionelle Theaterarbeit möchte man mit der Stadt und ihren Bürgern ins Gespräch kommen. Mitwirkende sind unter anderem boat people projekt, Theaterwerkstatt Göttingen und die werkgruppe2.

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MEHR ZUR EMPFEHLUNG: 1. Göttinger Festival der freien Theater Fr 24. bis So 26. Oktober 2014 Junges Theater, Gö Einzeltickets sind an der JTTheaterkasse erhältlich www.junges-theater.de

Fr 10.10. / 20.00 Uhr Salzmann im Panoptikum (Leipziger Straße 407), Ks 2. Boathouse Music Night: mit Late Meeting, Caffeine Illusion & The Pitralon Four, Eintritt 5 Euro Sa 11.10. / 19.45 Uhr Deutsches Theater, Gö Das Erdbeben in Chili, Erzählung von Heinrich von Kleist. Premiere So 12.10. / 20.00 Uhr Dock 4 (Studiobühne Deck 1), Ks Freiheit: deutsch-polnisches TheaterProjekt: die Freiheit des Einzelnen im Verhältnis zur Freiheit der Anderen, Eintritt 5 Euro, erm. 3 Euro Di 14.10. / 18.30-20.00 Uhr Hermann-Schafft-Haus (Wilhelmshöher Allee 19), Ks Lust statt Frust – Sexualität im Alter, Eintritt frei

So 05.10. / 20.15 Uhr Staatstheater (tif), Ks

Mi 15.10. / 20.00 Uhr Theaterstübchen am Nil, Ks

Waisen: Abrechnung mit neubürgerlicher Gemütlichkeit, Karten 7,50 Euro

Lieder, Kabarett & Unfug mit Tina Teubner: Männer brauchen Grenzen, Eintritt 17 Euro, AK 20 Euro

Mo 06.10. / 20.00 Uhr Theaterstübchen am Nil (Jordanstraße), Ks Konzert mit der Drum-Legende Billy Cobham; Eintritt 30 Euro, AK 36 Euro, siehe auch Empfehlung Kassel! Di 07.10. / 19.00 Uhr Ev. Forum (Lutherplatz), Ks

Do. 16.10. / 20.00 Uhr Junges Theater, Gö Poetry Slam Landesmeisterschaften – Eröffnungsshow Do. 16.10. / 21.00 Uhr musa-Saal, Gö

Industrie-Kultur – Blick zurück nach vorn: Alte Industriedenkmäler neu genutzt, Vortrag von Dr. Peter Schirmbeck

Les Yeux D‘La Tête, Eine wunderbare Kombination – und ein kleines Stückchen buntes Paris mitten in Göttingen. O làlà. VVK 16 Euro, AK 19 Euro

Di 07.10. / 20.15 Uhr Theater im OP, Gö

Fr. 17.10. / 18.00 & 20.30 Uhr Junges Theater, Gö

BENEFIZ - Jeder rettet einen Afrikaner von Ingrid Lausund. Premiere Eintritt 9 Euro / erm. 6 Euro

Poetry Slam Landesmeisterschaften Vorrunde 1+3

Mi 08.10. / 19.30-21.30 Uhr vhs (Wilhelmshöher Allee 19-21), Ks Die Nachkriegsgeschichte im Spiegel von Schlager, Rock und Pop

Fr 17.10. / 19.30-21.00 Uhr Atelier in der Korkfabrik (Elfbuchenstraße 24), Ks Vortrag von Dr. Ellen Markgraf: Kultur des Alltags: mittenimwald, van ray, Jenny Holzer, Eintritt 5 Euro TagesSatz

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KULTURT IPPS Sa 18.10. Bürgerhaus Vellmar West

Die Empfehlung

Sa 18.10. / 19.45 Uhr Deutsches Theater, Gö Ein Sommernachtstraum, Von William Shakespeare, Deutsch von Frank Günther. Premiere Sa 18.10. / 20.00 Uhr Junges Theater, Gö Die Ziege oder Wer ist Sylvia? Komödie von Edward Albee. Premiere So 19.10. / 18.30 Uhr Junges Theater, Gö Hemantfestival - Alpanasengupta School of Katathak. Gastspiel So 19.10. / 20.00 Uhr Theater im OP, Gö Science Slam Do. 23.10. / 20.00 Uhr Altes Rathaus, Rathaushalle, Gö Fritz J. Raddatz, Der Roman Raddatz, Literarisches Zentrum mit Fachbereich Kultur der Stadt Göttingen. Eintritt VVK 9/ 11 AK 10/ 12 Euro

* HARALD WÖRNER

KASSEL

Thierry Caro

Die Wellküren: Herz sticht, Karten im VVK von 17-22 Euro im Piazza (Mo & Do 16.00-18.00 Uhr) oder beim Karten-Service der HNA in der Mauerstraße

Pyrotechniker an den Drums Billy Cobham im Theaterstübchen Nachdem die Schlagzeug-Legende bereits im April 2012 im Institut für Musik (Uni Kassel) aufgetreten ist, kommt er nun für einen erneuten Besuch nach Nordhessen. Seit dem Durchbruch in den frühen 1970er Jahren (Gründungsmitglied des Mahavishnu Orchestra) hat sein kraftvolles, aber dennoch komplexes Spiel einen großen Einfluss auf die Entwicklung der

Jazz- und Fusion-Szene. Doch beim Hinweis auf seinen Legenden-Status winkt er ab: „Gewisse Dinge, die ich gespielt habe, klingen heute grauenhaft für mich. Aber damals habe ich die Musik so gehört. Heute höre ich anders, also spiele ich anders.“ In den 70ern zelebrierte er das Spektakel, heute interessiert ihn, wie er Noten weglassen kann, ohne den Effekt von damals zu verlieren: „Vergiss all die verrückten Wirbel und Späßchen. Du setzt Dich musikalisch nur durch, wenn Du einfach und klar spielst.“

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MEHR ZUR EMPFEHLUNG: Billy Cobham Mo 06.10. / 20.00 Uhr Theaterstübchen am Nil Jordanstraße 11 Karten 36 Euro, AK 39 Euro www.theaterstuebchen.de

Sa 25.10. / 13.00 Uhr – 21.00 Uhr Deutsches Theater, Gö

Do. 30.10. / 20.00 Uhr Literarisches Zentrum, Gö

Tag der offenen Tür. Eintritt frei 21.00 Uhr DT-X Party, Eintritt 4 Euro

Andrej Kurkow liest auf Deutsch aus seinem Majdan-Tagebuch Eintritt VVK 7/ 9 AK 8/ 10 Euro

Sa 25.10. / 21.00 Uhr musa-Saal, Gö I THINK I SPIDER! Festival, Musik, von Rock und Indie bis HipHop und Funk. VVK 9 Euro, AK 13 Euro

Fr 24.10. / 21.00 Uhr Salzmann im Panoptikum (Leipziger Straße 407), Ks

Di 28.10. / 20.00 Uhr musa-Saal, Gö

28. Slamrock Petry Slam mit Felix Römer, Eintritt 8 Euro, erm. 6 Euro, Anmeldung unter mail@felixroemer.de

„Festival der VOLXMUSIK“ mit Abstürzenden Brieftauben und Die Mimmis.VVK 16 Euro, AK 19 Euro

Do 30.10./ 20.15-22.00 Uhr Staatstheater (tif), Ks Boris von Brauchitsch, Im tiefen Tal der Todeskralle. Karten 13,50 Euro Fr 31.10. / 17.00-19.00 Uhr Salzmann im Panoptikum (Leipziger Straße 407), Ks Didgeridoo-Workshop: Leitung Mario Gruhn von Strom, Gebühr 10 Euro ANZEIGE

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Jörg „Yogi“ Müller

A M S TA D T R A ND

Straßengeflüster Ein etwas anderes Geburtstagsständchen wird es für das Straßenmagazin Asphalt aus Hannover geben, wenn es im September anlässlich seines 20jährigen Bestehens nicht sich selbst, sondern den Protest feiert. Unter dem Motto „unbequem“ findet ein Protestsong-Wettbewerb statt, für den sich Bands und Einzelkünstler bis Ende August bewerben konnten. Die ausgewählten Musiker stellen auf der Jubiläumsfeier am 25. September ihre selbst komponierten Lieder vor. Inhaltliche Vorgaben gibt es eigentlich nicht – Hauptsache, Protest! Ob dieser sich nun gegen soziale Missstände in der eigenen Nachbarschaft oder gegen internationale Ungerechtigkeiten richtet, ist egal. Der von Jury und Publikum ausgewählte Gewinner des Wettbewerbes erhält den „1. Asphalt-Protestsong-Preis“ und damit 500 Euro sowie die Garantie, bereits einen nächsten Auftritt sicher zu

* ZOÉ DUBOIS haben: Auf der Asphalt-Weihnachtsfeier zusammen mit der Band „Wohnraumhelden“ aus Hannover. Doch obwohl die Selbstinszenierung des Straßenmagazins nicht im Mittelpunkt steht, das Motto ist natürlich doch eine Hommage an das eigene Werk der letzten 20 Jahre. Denn Asphalt selbst beschreibt seine Berichterstattung als „unbequem ehrlich“, gefolgt von der Feststellung: „Das ist Asphalt.“ Herzlichen Glückwunsch!

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MEHR ZUM THEMA: www.asphalt-magazin.de

Gedanken eines TagesSatz-Verkäufers * HOLGER TEICHMANN

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Wie schon einmal berichtet wurde, sind wir, meine Frau und ich, mit einem Marktstand auf dem Wochenmarkt vertreten. Ich transportiere die Marktgegenstände mit meiner Frau morgens dorthin und hole sie mittags wieder ab. Schon das viertes Jahr steht meine Frau mit Papierkunsthandwerk auf dem Wochenmarkt. Für die Ausmalbögen fanden sich regelmäßige Abnehmer, hauptsächlich Kinder. Viele Kunden fanden sich auch für handgefertigte Postkarten in unserem Angebot. Im nächsten Jahr hat dann der Stand sein fünftes Jubiläum. Un-

serer Meinung nach sollten wir einen Umweltpreis bekommen, weil wir den Marktstand ohne Auto transportieren, alles echte Handarbeit. Resümierend kann man sagen, dass es sich durchaus lohnt, dort zu arbeiten. Denn abgesehen von dem geld, dass man dazuverdient, macht man auch Erfahrungen mit Menschen, und wir kaufen auch immer frisches vom Wochenmarkt.

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Andre Günther (photocase.com)

DI E KO CH N IS C HE

* HANS PETER PUNG & TEAM

Kochen mit dem TagesSatz

LECKERE GERICHTE FÜR SIE ENTDECKT

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eute wird es deftig. Wir werden Frikadellen zubereiten. Dazu reichen wir eine Jägersoße. Gemüse gibt es natürlich auch, ebenso wie Kartoffelpüree, selbst gemacht, ganz ohne Packung. Für den Kartoffelbrei benötigt man eigentlich mehlig kochende Sorten, man kann es aber auch mit einer festkochenden Sorte probieren. In einem ausreichend großen Topf müssen die Kartoffeln so lange gekocht werden bis sie fast von selbst zerfallen. Dann kann man sie besser stampfen. Das Gericht kostet ca. 3,50 Euro pro Person. Die Menge reicht für 4 Personen.

Käsefrikadelle 500g Hackfleisch gemischt, 50g Paniermehl, 2 Eier, 150g Käse gerieben (Sorte nach Wahl), Salz, Pfeffer, Paprikapulver, 2 Zwiebeln, Öl zum Braten Zwiebeln schälen, fein würfeln. Zusammen mit den anderen Zutaten in eine Schüssel geben und gut miteinander vermengen. Mit Salz, Pfeffer und Paprika kräftig abschmecken. Daraus 8 Kugeln formen, platt drücken. Öl in einer Pfanne erhitzen, die Frikadellen darin von beiden Seiten, bei mittlerer Hitze, knusprig braun braten.

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Jägersoße 200g Champignons, 2 Zwiebeln, 200g durchwachsenen geräucherten Speck, 2 Becher Sahne (500ml), Salz, Pfeffer, Öl Champignons putzen, in Scheiben schneiden. Vom Speck die Schwarte abschneiden, würfeln. Zwiebeln schälen, fein würfeln. Öl in einem Topf erhitzen, Speckwürfel darin glasig anschwitzen. Zwiebelwürfel zufügen, Farbe nehmen lassen. Champignons zugeben, etwa 5 Minuten dünsten. Sahne zugießen, einkochen bis die gewünschte Sämigkeit erreicht ist. Am Ende mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Zucchini-Tomatengemüse 600g Zucchini, 3 Tomaten, 1 Knoblauchzehe, Salz, Pfeffer, Oregano gerebelt, Basilikum, Öl, Tomatenmark, Zucker Zucchini waschen, trocknen. Der Länge nach halbieren, entkernen, würfeln. Tomaten häuten, halbieren, entkernen, würfeln. Knoblauch schälen,

sehr fein würfeln. Öl in einem Topf erhitzen, Knoblauch zugeben, glasig anschwitzen. Zucchini zugeben, glasig dünsten. Tomatenwürfel zufügen. 1 TL Oregano unterrühren und 5 Min. köcheln lassen. 1 EL Tomatenmark unterrühren. Mit Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker abschmecken.

Kartoffelpüree 1 kg Kartoffeln, 30 ml Milch, Salz, Muskat, Butter Kartoffeln schälen, waschen, vierteln. In ausreichend Salzwasser weich kochen. In einem kleinen Topf die Milch erwärmen (nicht kochen), mit Salz und Muskat würzen. Ein großes Stück Butter darin auflösen. Kartoffeln abgießen, kurz abdämpfen (sollten trocken sein). Mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken, nach und nach die Milch zufügen (weiter stampfen), bis ein luftiges Püree entsteht. Mit Salz und Muskat abschmecken.

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H IN T E R D E N K U L ISSE N

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rich Maria Remarque schrieb: „Wir sind keine Jugend mehr. Wir sind Flüchtende.“ Ein Text der auch heute noch in seiner Brisanz und Eindeutigkeit ungebrochen ist und sich in der Bühnenfassung von Nico Dietrich und Tobias Sosinka auf der Bühne des Jungen Theaters wiederfindet. Ein Haufen, ein zerhäckselter Korkhaufen, drei Feldbetten und ein paar wenige Requisiten, das reicht Susanne Ruppert an Ausstattung um die Bühne des Theaters in ein Schlachtfeld zu verwandeln. Die Handlung ist bekannt und doch gibt es einen lokalen Bezug. Agnes Giese und Jan Reinartz knüpfen zu Beginn des Stückes im Duolog die Parallelen zwischen Remarques Stück und der Stadt Göttingen, diente doch das Ottfried Müller Haus, das heutige Junge Theater, im ersten Weltkrieg als Lazarett. Sie lassen die Verwundeten in der Fantasie der Zuschauer erscheinen und erzeugen die Illusion mitten in der Handlung zu sein.

„Im Westen nichts Neues“ im Jungen Theater in Göttingen

* REZENSIERT VON UTE KAHLE Schulbüchern an der Gulaschkanone und auf der Feldlatrine, denken an der Front über ihre Wünsche und die Realität nach. Der Krieg hat sie mit sich selbst alleingelassen, Familie und Freunde verstehen sie nicht mehr und nun müssen sie mit sich selbst klarkommen. Sie philosophieren über den Frontkoller, Stiefelneid gewinnt die Oberhand über die Menschlichkeit. Ein Gasangriff an der Front zeigt den Zusammenhalt, die Angst der Soldaten, aber auch die Brutalität des Krieges, die Entscheidung zur Euthanasie eines verletzten Kameraden. „Was würdest du tun, wenn jetzt einmal Frieden wäre?“ Eine Frage die die Freunde ratlos werden lässt. Ihre Toten haben die Granaten für sie beerdigt, ihre Universität des Lebens ist das Schlachtfeld und der einzige Beruf den sie erlernt haben, ist der des Soldaten. Bäumer erhält Heimaturlaub, er findet sie alle wieder, seine kranke Mutter, seinen Lehrer, der immer noch siegessicher nachfolgenden Klassen erzählt: „Eine Kriegserklärung sollte ein Volksfest sein.“ Und alle die, die immer noch stramm stehen wenn der Kaiser erscheint. Es sind zwar ein paar

Jahre vergangen, mussten Opfer gebracht werden, trägt die Bürgermeisterin statt Gold nun eine Eisenkette, doch sie alle wissen, was sie einem Soldaten schuldig sind und so wird Bäumer aufgefordert, vor den Schülern seiner alten Schule zu sprechen. Er, der Typograph werden möchte, spricht den Satz: „Alles was ich vom Leben kenne ist der Tod, ich bin ein Mörder, das ist mein einziger Beruf.“ Man dreht ihm das Mikrofon ab und schickt ihn wieder an die Front. So steckt er wieder in den Soldatenstiefeln. Das Ensemble überzeugt durch seine Leistung und wird verdient vom Premierenpublikum mit Begeisterung und sehr viel Applaus belohnt. Regisseur Nico Dietrich und Dramaturg Tobias Sosinka haben in ihrer Bearbeitung des Romans eine beispielhafte Aufführung erschaffen und zeigen mal lautstark, mal leise, feinfühlig, sogar in einigen Szenen komisch, wie vor 100 Jahren die Eiserne Jugend den Ersten Weltkrieg erlebte, ein Stück das kein theaterbegeisterter Göttinger verpassen darf.

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WEITERE VORSTELLUNG: 01., 04., 11., 13., 15., 30.Oktober 2014 jeweils 20.00 Uhr

Dorothea Heise

Eine Handlung, die da einsetzt wo Ali Berber als Ich-Erzähler Paul Bäumer, Linda Elsner, Eva Schröer und Karsten Zinser als seine Freunde und Klassenkameraden des Göttinger Kaiserlichen Gymnasiums den Krieg erleben, hautnah und unvermittelt. Der Krieg in den sie mehr oder wenig unfreiwillig hineingestolpert sind. Nach einem Notexamen sitzen sie nun mit ihren

Wir wollen leben!

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ZWI SCHEN DEN ZE IL E N

Meins, deins, unser

Ausverkauft „Die Politik kennt seit Jahren nur ein Mantra: Die Privaten können alles besser“, kritisiert Nicola Liebert, die Herausgeberin dieser Ausgabe von Edition Le Monde diplomatique. Und tatsächlich: Wo immer es geht, zieht sich der Staat von seinen traditionellen Aufgaben zurück. Er verkauft Staatsunternehmen, fördert die private Bildung und Vorsorge, überlässt Kultur und Wissen kommerziellen Interessen und gibt in Teilen sogar sein ureigenstes Terrain auf, die Sicherheit und Verteidigung. Die Unternehmen profitieren von sinkenden Steuersätzen, dürfen die Meere ausplündern und diese ebenso wie unsere Atmosphäre verschmutzen, so das entlarvende Fazit vieler Beiträge. Das Gemeinwesen hat fast immer das Nachsehen. Dabei fehlt es nicht an Ideen, wie Gemeingüter erhalten und fair verwaltet werden können. Eine beschreibt Bernhard Pötter in seinem Beitrag in diesem Heft: „Wer ein Gemeingut der gesamten Menschheit, wie die Luft, nutzen will, muss dafür bezahlen und das Geld den Eigentümern erstatten: also allen Menschen“. In 25 kurzen, zwischen zwei und sechs Seiten langen Beiträgen, beschreiben die Autoren die Schäden, Risiken und Nebenwirkungen des Privatisierungswahns. Dabei blicken sie immer wieder auch ins Ausland, nicht nur um von den Fehlern der anderen zu lernen – sondern auch auf der Suche nach Lösungsansätzen. Spannend, verständlich und lesenswert!

Ob Gesundheitswesen oder Bildung, Schienennetze oder Internet, Luftraum oder Weltmeere - die öffentlichen Güter wecken kommerzielle Begehrlichkeiten. Das war schon immer so. Neu ist, dass der Staat sich zum Gehilfen privater Interessen macht. Die Buchvorstellungen dieses Monats entlarven – jedes auf seine Weise – den mitunter skandalösen Verkauf öffentlichen Eigentums.

* DANIELE PALU Erpressung

Unterschiedliche Perspektiven

Jürgen Roth dreht das ganz große Rad: „Wie eine geheime Elite aus Wirtschaft und Politik sich Europa und unser Land unter den Nagel reißt“ lautet der Untertitel seines Bestsellers. Zurückhaltung ist nicht sein Ding – und wer mag es ihm verdenken? Am Beispiel Griechenlands beschreibt er, wie im Land systematisch „Räumungsverkauf“ betrieben wird – dank politischer Erpressung seitens der EZB. Und Roth, Paradebeispiel des investigativen Journalisten, ist überzeugt, dass dies nur der Vorgeschmack darauf sei, „was in Zukunft allen europäischen Ländern droht.“ Er schildert an Beispielen aus Portugal und Großbritannien, welche gravierenden Folgen etwa die Privatisierung der Wasserversorgung zur Folge hat. Roth geht es nicht in erster Linie darum, Lösungsansätze zu liefern. Sein Buch soll aufrütteln, soll empören. Und so idealerweise dafür sorgen, dass sich Widerstand in der Bevölkerung regt.

Einen anderen Ansatz wagen die Autoren dieses Buches, deren Beiträge sich bewusst einer vordergründigen Aktualität entziehen, ohne jedoch inaktuell zu sein. Historiker und Sozialwissenschaftler spüren am Beispiel verschiedener Länder und in unterschiedlichen Perspektiven den Voraussetzungen und Konsequenzen der Zauberformel Privatisierung nach. Einige Beiträge nehmen auch gesellschaftliche, mentale und religiöse Veränderungen in den Blick, die davon in den letzten drei Jahrzehnten offenkundig beeinflusst wurden. Ergebnis ist ein sachlich-informativer, wissenschaftlich-fundierter Blick aus dem Göttinger Wallstein-Verlag über die Schlüsselrolle des Staates.

Jürgen Roth: Der stille Putsch Heyne 19,99 Euro Hardcover 319 Seiten

Norbert Frei und Dietmar Süß (Hrsg.): Privatisierung. Idee und Praxis seit den 1970er Jahren Wallstein 15 Euro Broschiert 232 Seiten

Nicola Liebert (Hrsg.): Ausverkauft. Edition Le Monde diplomatique 8,50 Euro Broschiert 112 Seiten TagesSatz

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WA S E S S O N ST NOC H GIB T

Die „Essbare Stadt“ Andernach Kommt man nach Andernach, einer 30.000-Seelen-Gemeinde nicht weit von Koblenz und bewegt sich dort entlang der alten Stadtmauer im öffentlichen Grün, so ist man in einem kleinen Paradies angekommen.

* HEIDRUN HUBENTHAL

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soll eine Zukunft unabhängig von Sozialleistungen ermöglicht werden. Unter Nutzung verschiedener Fördermittel und Programme arbeiten u.a. 20 Personen unter fachlicher Anleitung eines Landwirtes und eines Gärtners auf der Permakulturfläche und den neuen „essbaren“ Grünflächen, die seit 2010 in der Kernstadt entstanden sind. Sie bepflanzen und pflegen die Flächen und werden gleichzeitig zu Permakulturassistenten ausgebildet.

s wächst der Wein, in Reihe gezogen, daneben Gemüse, an anderer Stelle Fruchtbäume, die normalerweise nur in mediterranen Gegenden zu finden sind, wie z.B. Kaki oder Granatapfel. Erdbeeren sind dieses Jahr an verschiedenen Stellen in der Stadt zu finden. Blumenwiesen und Staudenflächen findet man ebenfalls in der Stadt verteilt, das alles auf öffentlichen Grünflächen. Und es darf, wenn die Beeren und das Gemüse erntereif sind und die Blumen blühen, geerntet werden und zwar von Jedem und Jeder. Die EinwohnerInnen sind aufgefordert, dies auch zu tun.

Warum ist dieses Projekt so bemerkenswert? Vertreter in der Bauverwaltung stellen neuartige Forderungen an die öffentlichen Grünanlagen im Sinne einer Multifunktionalität, die ökologische, ökonomische und ästhetische Funktionen gleichermaßen erfüllen. Sie sollen „Lebens“-mittelpunkt werden und durch „Lebens“mittel, sprich Nutzpflanzen, wieder erlebbarer werden. Auch in Kassel gibt es einen Verein, der sich die „Essbare Stadt“ zum Ziel gesetzt hat. Er ist auf einigen Flächen und Gemeinschaftsgärten aktiv und viele ehrenamtliche Mitglieder beteiligen sich an der Weiterentwicklung des Konzeptes.

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MEHR ZUM THEMA: www.essbare-stadt.de

Essbare Stadt Andernach

Gedacht ist dieses Projekt als eine „Investition in die Zukunft“. Vor dem Hintergrund von Klimawandel und Bevölkerungsentwicklung müssen stadtplanerisch neue Wege gegangen werden: eine nachhaltige Bewirtschaftung städtischer Grünflächen, Lebendigkeit und Vielfalt einzuführen und zu erhalten sind die Ziele. 2008 hat die Stadt Andernach in dem Ortsteil Eich mit einer 14 ha großen Fläche, die vorher als Maisacker bewirtschaftet wurde, angefangen. Sie wurde als so genannte Permakulturfläche entwickelt, d.h. die Fläche wird so bewirtschaftet, dass die Vielfalt gefördert wird, keine Schädigungen des Bodens entstehen und Menschen und Tiere Freude an dem Ort entwickeln. Viele Initiativen waren an der Umsetzung beteiligt: Mit Geld- und Sachspenden und mit eigener Arbeit.

Ein weiteres Glied in der Kette stellt ein Laden mitten in der Fußgängerzone von Andernach dar, der auch von der „Perspektive gGmH“ zusammen mit dem Förderverein „Aktion Eine Welt e.V.“ gegründet wurde. Dort werden Gemüse, Obst und Fleisch verkauft, die auf den Permakulturflächen „Lebenswelten“ produziert wurden, ebenso regionale Produkte von Kleinbauern, Imkern und Win-

zern. Daneben werden dort fair erzeugte und gehandelte Produkte aus aller Welt verkauft.

Neben dem fachlichen Know-How aus der Stadtverwaltung ist die „Perspektive gGmbH“ beteiligt, die gemeinnützige Ziele verfolgt, wie die berufliche Ausbildung und Integration von Menschen ohne Arbeit, Ausbildung, mit Behinderung oder sonstigen Benachteiligungen. Insbesondere Langzeitarbeitslosen, die Arbeitslosengeld II beziehen, 32

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DAS LE T Z T E

DER TiCKER NACHRICHTEN AUF DEN LETZTEN DRÜCKER Impressum Aidshilfe lädt zu Treffen ein

deshalb in der Studie auch nicht.“ Als Beispiel führt er an, dass die Beiträge zur Sozialversicherung einkommensabhängig seien. Nicht aber davon, wie viele Mäuler der Versicherte zu stopfen hat. Prinzipiell befürwortet er, wenn Familien Geld vom Staat erhalten. Aber nicht, wenn es ihnen vorher genommen wurde. „Das ist zum größten Teil Geld, das ihnen vorher weggenommen wurde. Das Kindergeld, das mit 36 Milliarden zu Buche schlägt, ist überwiegend nichts anderes als die Rückerstattung der verfassungswidrigen Besteuerung des Existenzminimums von Kindern. Verkauft wird diese Rückgabe von Diebesgut dagegen als Geschenk.“ Zugleich bemängelt er den Maßstab der Untersuchung: der liegt bei der Frage, welche Auswirkung staatliche Leistungen auf die Erwerbstätigkeit von Müttern haben. Dabei sei Familienzeit nach der Verfassung keine für den Arbeitsmarkt frei verfügbare Zeit. Die Studie impliziere, dass alles, was die Mütter-Erwerbstätigkeit steigere, also per se gut ist. Dies hätte man auch aus den Zahlen des Statistischen Bundesamtes herauslesen können. Es werde viel über die Vereinbarkeit von Familie und Berufsleben debattiert, aber dass nur zehn Prozent der Kinderkrippen auch die dafür nötige Ausstattung mitbringen, erwähne die Studie nicht. Borchert zieht eine düstere Bilanz: „Ich fürchte, es passiert nicht viel. Die Qualität der Kinderbetreuung zu steigern, ist vor allem Aufgabe der Kommunen, die jetzt schon überlastet sind.“ Als Hauptproblem sieht Borchert familienfeindliche Sozialabgaben: „Nur noch in 25 Prozent der Haushalte leben Kinder. Wer ihnen netto einen Euro vom Selbstverdienten mehr lassen will, muss den anderen75 Prozent 33 Cent mehr wegnehmen. Unseren Politikern gilt das als politisches Selbstmordprogramm, obwohl das Bundes-Verfassungsgericht genau dies verlangt hat und den meisten diese Notwendigkeit auch klar ist.“ (hw)

GÖTTINGEN – Das niedersächsische Aidshilfe-Netzwerk Pro+ lädt alle HIV-positiven Menschen aus Niedersachsen ein, am ersten Positiventreffen teilzunehmen. Es findet vom 03. bis zum 05. Oktober in der Akademie Waldschlösschen statt und soll Betroffenen helfen, sich mit anderen an Aids erkrankten Menschen gemeinsam mit der Krankheit auseinanderzusetzen. Hierzu finden kreative Workshops statt. Die Teilnahme am Positiventreffen erfordert eine Teilnahmegebühr von 20 Euro und Anmeldungen können unter Anderem auf der Homepage der Initiative erfolgen. Diese ist unter der Adresse www.pro-plus-niedersachsen.de zu finden. Die Initiative Pro+ vermittelt generell Selbsthilfegruppen und auch Kontakte zu einzelnen Menschen, die zum Austausch über das Leben mit der Krankheit HIV genutzt werden. (zd)

Studie im Sinne der Wirtschaft DARMSTADT – Ein Leitmotiv deutscher Familienpolitik ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dafür werden im Jahr 200 Milliarden Euro ausgegeben. Die Auswirkungen dieses Geldsegens wurden nun in einer Studie überprüft. Der Darmstädter Sozialrichter Jürgen Borchert spart nicht mit Kritik daran. Ein erster Punkt betrifft die Gesamt- Evaluation der Leistungen. Die moniert Borchert: „Weil nur untersucht wurde, was der Staat leistet, nicht, woher das Geld kommt. Der vom Bundesverfassungsgericht beanstandete Fakt, dass Familien im Steuer- und Sozialsystem über Gebühr belastet werden, findet sich

NOVEMBER-AUSGABE 2014 Arbeit und Leben beschäftigen uns in der Nächsten Ausgabe und wie man Beides unter einen Hut bekommt.

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Holger Teichmann

Nächstes Mal

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TagesSatz, das Straßenmagazin Herausgeber: TagesSatz e.V. 1. Vorsitzender: Hans Peter Pung Adresse der Redaktion Kassel: Westring 69, 34127 Kassel Telefon: 0561 / 861 58 43 Fax: 0561 / 861 58 61 E-Mail: tagessatz.ev@aol.de Mo & Di: 12-14 Uhr, Do: 14-16 Uhr Mi & Fr: geschlossen Adresse der Redaktion Göttingen: Obere Karspüle 18, 37073 Göttingen Telefon: 0551 / 531 14 62 E-Mail: goettingen@tagessatz.de Mo, Di, Do: 9-11 Uhr / Do: 16-18 Uhr Mi & Fr geschlossen Homepage: www.tagessatz.de Bankverbindung: Kasseler Sparkasse Kto.: 11 833 79 Blz.: 520 503 53 Sparkasse Göttingen Kto.: 505 815 11 Blz.: 260 500 01 Redaktionsleitung: Thomas Güth (tg), Antonia Stoll (as) (GÖ), Harald Wörner (hw) (KS) Pressearbeit: Carolin Schäufele Vertriebsleitung: Kassel: Udo Drescher, Mike Schäfer Tel.: 0561 / 861 58 18 Göttingen: Ute Kahle, Andreas Pramann Tel./Fax: 0551 / 531 14 62 Anzeigenleitung: Tel./Fax: 0551 / 531 14 62 E-Mail: anzeigen@tagessatz.de Redaktion Kassel: Nora Mey, Heidrun Hubenthal, Hans Peter Pung, Katharina Schwarz, Harald Wörner Redaktion Göttingen: Zoé Dubois, Thomas Güth, Ute Kahle, Daniele Palu, Christopher Piltz, Katharina Stephan, Antonia Stoll, Holger Teichmann News GÖ: Zoé Dubois (zd) Illustration: Pilar Garcia Fotografie: zequiel Bruni, Thierry Caro, Martin Fisch (flickr), Förderverein Freibad Wilhelmshöhe e.V., Andre Günther (photocase.com), Ute Kahle, Maik Meid (flickr), Nora Mey, Jörg „Yogi“ Müller, Nieswandt&Schneider, Christopher Piltz, Sarah Raymaekers, Katharina Schwarz, Junges Theater Göttingen, misterQM (photocase.com) Umschlag: Sarah Raymaekers Layout: Dirk Mederer Druck: COLOR-Druck GmbH ViSdP: Harald Wörner Der TagesSatz erscheint zwölfmal im Jahr im Straßenverkauf in Kassel und Göttingen. Auflage dieser Ausgabe: 5.000

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe in gekürzter Version zu veröffentlichen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion.

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WOHIN, WENN ALLGEMEINE HILFEN Göttingen Caritasverband Göttingen Allgemeine Lebens- und Sozialberatungsstelle Godehardstr. 18, 37081 Göttingen 0551/999590 Opferhilfebüro Göttingen Maschmühlenweg 11(Landger.) 37073 Göttingen 0551/5213883 Weißer Ring e.V. Hilfen für Opfer von Straftaten 0551/6338876 Sozialdienst für Migranten, RABaZ-Beratungs- & Vermittlungsstelle für ausländische Jugendliche Karspüle 16 , 37073 Göttingen 0551/57739 BONUS Freiwilligenzentrum Godehardstr. 18, 37081 Göttingen 0551/9995917 Neue Arbeit – Brockensammlung Levinstr.1, 37079 Göttingen 0551/5067320 Pro Familia Rote Str.19, 37073 Göttingen 0551/58627 Selbsthilfe Körperbehinderte Neustadt 7, 37073 Göttingen 0551/54733-0 Selbsthilfegruppe für Mobbinggeschädigte – Rainer Beutler 05602/1860 BürgerInnenberatung Stadt Göttingen Hiroshimaplatz 2, 37083 Göttingen Zukunfts-Werkstatt Hilfe für Migranten & Jedermann Haus der Kulturen – Hagenweg 2e 37081 Göttingen Bahnhofsmission Bahnhof, Gleis 4-5, 37073 Göttingen 0551/56190 Diakonieverband Göttingen Allgemeine Lebens- und Sozialberatungsstelle Schillerstraße 21 37083 Göttingen 0551/517810 Kassel Kasseler Hilfe Opfer- und Zeugenhilfe e.V. Wilhelmshöher Allee 101 34121 Kassel 0561/282070 Weißer Ring e.V. Hilfen für Opfer von Straftaten 0561/6029458

LEB Ländliche Erwachsenbildung Groner Landstr. 27 37081 Göttingen 0551/8207917 Mo, Di und Fr 14.30-18 Uhr BBA e.V. TU WAS Lange Geismarstr. 3, 37083 Göttingen 0551/485200 Mo, Mi, Do 9.30-12 sowie Di 10-12 u. 14-16 Uhr Kassel Beratungsstelle für Arbeitslose des DGB Kreis Kassel Spohrstraße 6-8, 34117 Kassel 0561/7209536 ESSENSAUSGABEN Göttingen Die Göttinger Tafel Jakobikirchhof 1 , 37073 Göttingen Tel. 0551–51030 Mittagstisch St. Michael Turmstr. 5, 37073 Göttingen 0551/5479540 Straßensozialarbeit Rosdorfer Weg 17, 37073 Göttingen 0551/517980 Kassel Kasseler Tafel Holländische Straße 141 34127 Kassel 0561/23003

Arbeit und Leben (A&L) Lange Geismarstr. 72-73 37073 Göttingen 0551/495070 oder 4950741 Di und Do von 9.30-13.30 Uhr

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Ev.-ref. Gemeinde – Kleiderkammer Untere Karspüle 11, 37073 Göttingen Kleiderladen 0551/5473717 Ausgabe: Do 9-12 Uhr

Frauengesundheitszentrum Göttingen e.V. Groner Straße 32/33 37073 Göttingen 0551/484530 Gesundheitszentrum Albanikirchhof 4-5 37073 Göttingen 0551/486766 Kassel Fahrende Ärzte Dr. Giesler/Dr. Moog Mo 14-15.30 Uhr auf dem Martinsplatz Do 20-24 Uhr in der Gießbergstraße Kabera e.V. Beratung bei Essstörungen Kurt - Schumacher Straße 2 34117 Kassel 0561/780505 Gesundheitsamt Region Kassel Wilhelmshöher Allee 19-21 34117 Kassel 0561/10031920 HAFTENTLASSENE Göttingen

Kassel

FRAUEN IN NOT

HILFE & SELBSTHILFE BEI AIDS

Göttingen

Göttingen

KORE e.V. (Beratung für Frauen) Papendieck 24/26, 37073 Göttingen 0551/57453 Mo, Do 9-13 Uhr

Göttinger AIDS-Hilfe Obere Karspüle 14, 37073 Göttingen 0551/43735 werktags: 10-13 Uhr Beratung: 0551/19411

Frauen-Notruf e.V. Postfach 18 25, 37008 Göttingen 0551/44684

AIDS-Beratungsstelle Theaterplatz 4, 37073 Göttingen 0551/4004831

Frauenhaus e.V. Göttingen Postfach 1911, 37009 Göttingen 0551/5211800

Kassel

Therapeutische Frauenberatung e.V. Groner Straße 32/33 37073 Göttingen 0551/45615 Kassel

FRANKA e.V. Verein zum Schutz von Frauen, die Opfer von Menschenhandel geworden sind Frankfurter Straße 78a 34121 Kassel 0561/70165824

Mensch & Arbeit - Beratungsstelle für Arbeitnehmer und Arbeitslose Kurze Str. 13a, 37073 Göttingen 0551/43373

Göttingen

Gesundheitsamt Sozialpsychiatrischer Dienst Am Reinsgraben 1, 37085 Göttingen 0551/4004862

Gesegnete Mahlzeit Diakonisches Werk Kassel Hermannstraße 6, 34117 Kassel weitere Stellen: Neue Brüderkirche, Johanneskirche, Auferstehungskirche

Zentrum für Sucht- & Sozialtherapie Diakonisches Werk Kassel Frankfurter Str. 78a, 34121 Kassel 0561/93895-0

Arbeiterwohlfahrt Hospitalstr. 10, 37073 Göttingen 0551/50091-0

Göttingen

Anlaufstelle – Kontakt in Krisen e.V. Rosmarinweg 24, 37081 Göttingen 0551/632977

Übergangseinrichtung für wohnungslose Frauen Am Donarbrunnen 32 34132 Kassel 0561/43113

Göttingen

KLEIDERKAMMERN

Suppentopf der Heilsarmee jeden Donnerstag von 14-15 Uhr Martinsplatz

pro familia Beratungsstelle Breitscheidstraße 7 34119 Kassel Tel. 0561 7661925-0 Fax. 0561 7661925-99

ARBEITSLOSENHILFE

GESUNDHEIT

Beratungsstelle für Haftentlassene Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/787-5061 oder 0561/70738-00

Aids-Hilfe Kassel Motzstraße 1, 34117 Kassel 0561/97975910 Stadt Kassel – Gesundheitsamt AIDS-Beratungsstelle Obere Königsstraße 3 34117 Kassel 0561/787–5380 KINDER & JUGENDLICHE IN NOT Göttingen Deutscher Kinderschutzbund Nikolaistraße 11, 37073 Göttingen 0551/7709844 Omnibus - Beratungsstelle für Jugendliche & junge Erwachsene Goßlarstr. 23, 37073 Göttingen 0551/392690

Autonomes Frauenhaus 0561/898889

Kassel

Frauen in Not 0561/9892929

Deutscher Kinderschutzbund Siemensstraße 1, 34127 Kassel 0561/899852

Notruf für vergewaltigte Frauen Frauen gegen Vergewaltigung e.V. 0561/772244 Frauen informieren Frauen e.V. Beratung bei häuslicher Gewalt Westring 67, 34127 Kassel 0561/ 89 31 36

Verein zur Förderung der Erziehungshilfen in Nordhessen e.V. Wilhelmshöher Allee 32a 0561/78449-0 Stadt Kassel Sozialer Dienst des Jugendamtes Friedrich-Ebert-Straße 1 34117 Kassel 0561/787–5301

Deutsches Rotes Kreuz Zollstock 17, 37081 Göttingen 0551/5096322 Ausgabe: Mo & Do 8.30-11 Uhr jeden 3. Mi im Monat 16-18 Uhr Kassel Diakonisches Werk Kassel Sprungbrett & Sprungbrett spezial Steinweg 5, 34117 Kassel 0561/572090 Deutsches Rotes Kreuz Königstor 24, 34117 Kassel 0561/7290441 LEBENSKRISEN Telefonseelsorge für Jugendliche 0800/1110333 Göttingen Telefonseelsorge 0800/1110111 & 0800/1110222 Kassel Telefonseelsorge 0800/1110111 PSKB Stadt & Landkreis Kassel 0561/1003-0 & 0561/787-5361 NOTSCHLAFSTELLEN Göttingen Heilsarmee Untere Maschstr. 13b 37073 Göttingen 0551/42484 Kassel Soziale Hilfe e.V. / Panama (für alleinstehende Wohnungslose) Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/70738-00 Café Nautilus (für Drogenabhängige) Erzberger Straße 45, 34117 Kassel 0561/12115 RECHTSBERATUNG & HILFE Kassel Schuldnerberatung Gottschalkstraße 51, 34127 Kassel 0561/893099 Verbraucherzentrale Hessen e.V. Bahnhofsplatz 1, 34117 Kassel 0561/772934

Suchtberatung Diakonisches Werk Kassel Sucht- und Sozialtherapeut. Zentrum Frankfurter Str. 78A, 34121 Kassel 0561/93895-0 SUCHTBERATUNG: DROGEN Göttingen DROBZ (Drogenberatungszentrum) Mauerstr.2, 37073 Göttingen 0551/45033 Beratungsstelle für Suchtkranke – Diakonieverband Schillerstr 21, 37083 Göttingen 0551/72051 Kassel Drogenhilfe Nordhessen e.V. Schillerstraße 2, 34117 Kassel 0561/103641 Kontaktladen „Nautilus“ Erzberger Straße 45, 34117 Kassel 0561/12115 SAM – Substitutionsfachambulanz Wilhelmshöher Allee 124 34119 Kassel 0561/711813 Schillerstraße 2, 34117 Kassel 0561/103878 WOHNUNGSLOSENHILFE Göttingen Ambulante Hilfe für alleinstehende Wohnungslose Wiesenstr. 7, 37073 Göttingen 0551/42300 Diakonische Heime in Kästorf e.V. – Außenstelle Göttingen Wienstraße 4f, 37079 Göttingen 0551/5053302 Straßensozialarbeit (Kleiderkammer) Rosdorfer Weg 17, 37073 Göttingen 0551/517980 Wohn-/Übernachtungsheim für Frauen und Männer Untere Maschstr. 13b 37073 Göttingen 0551/42484 Kassel Die Heilsarmee / Sozial Center Ks Eisenacher Straße 18, 34123 Kassel 0561/570359-0 Beratungsstelle für Nichtsesshafte Sozialamt der Stadt Kassel Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/787-5061

Göttingen

Beratungsstelle für alleinstehende Wohnungslose – Soziale Hilfe e.V. Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/70738–00

AWO Schulden- & Insolvenzberatung, Kreisverband Göttingen e.V. Hospitalstraße 10, 37073 Göttingen 0551/50091-0

Betreutes Wohnen Diakonisches Werk Kassel Frankfurter Str. 78a, 34121 Kassel 0561/93895-10

Kostenlose Rechtsberatung Göttinger Tafel e.V. Jacobikirchhof 1, 37073 Göttingen 0551 – 5 10 30

WOHNUNGSPROBLEME

Unabhängige Patientenberatung Göttingen Albanikirchhof 4-5, 37073 Göttingen 0551/488778-0 Verbraucherzentrale Niedersachen Papendiek 24, 37073 Göttingen 0551/57094

Kassel Zentrale Fachstelle Wohnen Wohnungsamt (Rathaus) Obere Königsstraße 8 34112 Kassel 0561/787-6252 oder -6255 Deutscher Mieterbund Mieterverein Kassel u. U. e.V. Königsplatz 59, 34117 Kassel 0561/103861

SUCHTBERATUNG: ALKOHOL Kassel Anonyme Alkoholiker 0561/5108806 Blaues Kreuz Kassel Landgraf-Karl-Straße 22 34131 Kassel 0561/93545-0

Wenn Ihre Einrichtung hier nicht enthalten, oder wir eine Korrektur durchführen sollen, schicken Sie bitte eine E-Mail mit den Daten an goettingen@ tagessatz.de!

TagesSatz

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Mit dem Einwurf Ihres Pfandbelegs in den BonBons-Behälter unterstützen Sie direkt bedürftige Menschen in Ihrer Region. Ihre Spende kommt zu gleichen Anteilen dem Straßenmagazin TagesSatz, sowie in Göttingen der Göttinger Tafel, in Kassel der »Gesegneten Mahlzeit« und dem »Suppentopf« zu Gute. Informationen zum Projekt und zu den Supermärkten mit BonBons-Boxen erhalten Sie auf unserer Webseite: www.pfandbonbons.de Die Spenden gehen an:

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Unterstützt durch:

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Foto: Sarah Raymaekers | Gestaltung: Dirk Mederer [plazebo.net]

»Mein Flaschenpfand gibt Menschen Würde.«


© basta.de, 09/2014

Paradiesisch baden und saunieren! Sportschwimm-, Außen- und Thermalsolebecken, Wasserspiellandschaft, Wildwasser- und Steilrutsche, WhirlPools. In unserem paradiesisch angelegtem Saunapark erwarten Sie Aufguss-Arena, Ruhepavillon, Massage, Jahara und vieles mehr.

Windausweg 60, 37073 Göttingen, Tel.: 50 70 90, info@goesf.de

Öffnungszeiten: Mo. – Fr.: 10 – 22.30 Uhr Sa., So. und an Feiertagen: 9 – 22.30 Uhr 36

Bewegend. Erholsam. Erfrischend.

TagesSatz

Göttinger Sport und Freizeit GmbH & Co. KG

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