TagesSatz 12-14

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IM P O S TK A S TE N Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Der Bundespräsident

Berlin, im November 2014

Grußwort für die Weihnachtsausgaben der sozialen Straßenzeitungen in Deutschland Liebe Leserinnen und Leser, vielen Dank, dass Sie diese Zeitung aufgeschlagen haben. Wer ein solches Blatt kauft, der interessiert sich nicht nur für die Themen, die darin aufgegriffen werden, sondern auch für die Menschen dahinter – Menschen, die vielleicht jenseits dessen leben, was wir Wohlstand nennen. Und wer eine solche Zeitung kauft, der gibt mehr als Almosen. Straßenzeitungen sind für mich ein gutes Beispiel für Hilfe zur Selbsthilfe. Der Augenblick, in dem auf einem Bahnhofsvorplatz oder an einer Bushaltestelle eine Straßenzeitung den Besitzer wechselt, ist zwar meistens nur ein kurzer, aber doch ein wichtiger Moment der Solidarität. Weil darin mitschwingt: Es ist mir nicht egal, wie es Ihnen geht. Ich will etwas dazu beitragen, dass Sie den Schritt in ein anderes, ein selbstbestimmteres Leben schaffen können. Selten ist sofort erkennbar, wer genau mit dem Stapel Zeitungen vor uns steht. Vielleicht ein Mann, der durch eine Lebenskrise aus der Bahn geworfen wurde? Oder eine Asylbewerberin, die aus ihrer Heimat flüchten musste und sich eine neue Existenz aufbauen will? Oder ein Jugendlicher, der nach ein paar Monaten auf der Straße versucht, sein Leben zu verändern? Straßenzeitungen geben auch solchen Geschichten Raum und lenken unseren Blick auf das, was viele Menschen gern ausblenden würden. Armut, Gesellschaftliche Isolation, Obdachlosigkeit. In der Weihnachtszeit wird dieser Teil der gesellschaftlichen Realität oft besonders bedrückend empfunden – von denjenigen, die ihn hautnah erleben, und von allen, die nicht einfach wegsehen wollen. Ich bin der Redaktion deshalb sehr dankbar, dass sie mir in der Dezember-Ausgabe einige Zeilen einräumt, um zu sagen: Zusammenhalt entsteht, wenn wir uns bewusst dafür entscheiden. Dann, wenn wir andere nicht verurteilen, sondern das Gespräch suchen. Dann, wenn Unterstützung angenommen wird, weil sie nicht bevormunden will, sondern beflügeln. Hilfe zur Selbsthilfe ist kein neues Konzept, aber wer einmal erlebt hat, wie es gelingen kann, das Vertrauen des Menschen in die eigenen Fähigkeiten zu bestärken, der weiß: Der Kauf einer Straßenzeitung lohnt lohnt jedes Mal aufs Neue. Ihnen allen – ob sie diese Zeitung geschrieben, verteilt oder erworben haben – wünsche ich einen friedlichen Jahresausklang, Gesundheit und Glück.

Ihr

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EDI TOR IAL Liebe Leserinnen und Leser, es weihnachtet wieder. Obgleich nur 62 Prozent der hiesigen Bevölkerung Christen sind, bleibt kaum jemand davon unberührt. Auch ohne den religiösen Hintergrund kommen viele Familien an Weihnachten zusammen um sich zu beschenken und Zeit miteinander zu verbringen. Bei näherer Betrachtung scheint die Weihnachtsgeschichte auch nicht gänzlich inaktuell zu sein: Ein unverheiratetes Paar auf der Suche nach Unterkunft, Geburt eines Kindes unter ärmlichsten Bedingungen, Flucht in ein anderes Land. Solche Dinge ereignen sich ständig und glücklich ist, wer in der Situation einen halbwegs trockenen Stall findet. Noch immer aktuell ist auch das Thema dieser Ausgabe: Männer und Frauen. So schön es auch wäre, wenn wir jenseits von Ungerechtigkeit und Stereotypen leben würden – bis dahin ist es noch ein langer Weg. Um das zu erkennen, braucht man bloß über die Straße zu laufen oder den Fernseher einzuschalten. Dann ist eindeutig zu erkennen, dass in Werbungen deutlich mehr entblößte weibliche als entblößte männliche Körper gezeigt werden und noch immer deutlich mehr Hauptcharaktere in populären Filmen männlich als weiblich sind.

TagesSatz. Hilft sofort.

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Der TagesSatz wird von Menschen in sozialen Schwierigkeiten auf der Straße verkauft. Vom Verkaufspreis der Zeitung (2,00 Euro) behalten die VerkäuferInnen 1,00 Euro. Sie können damit ihre finanzielle Situation verbessern und sind nicht mehr auf Almosen angewiesen.

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Die Mitarbeit in Redaktion und Vertrieb des TagesSatz bietet arbeits- und wohnungslosen Menschen eine Aufgabe und die Möglichkeit, neue soziale Kontakte zu knüpfen und ermöglicht langfristig gesehen den Wiedereinstieg ins Berufsleben.

Leicht zu erkennen ist das Schubladendenken auch an den Schwierigkeiten derer, die sich außerhalb der engen hellblauen oder rosafarbenen Boxen befinden: Vierzig Prozent aller transsexuellen Menschen begehen Selbstmord. Bis 1994 galt Homosexualität in Deutschland noch als Straftat. Außerhalb der toleranten Großstädte können viele homosexuelle Partner noch immer nicht offen als Paar leben, ohne Anfeindungen befürchten zu müssen.

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Ein Blick auf das Verhältnis von Männern und Frauen, national und international, zeigt, dass an die Geschlechter unterschiedliche Erwartungen getragen werden. Dies kann die Partnerschaft betreffen, das Berufsleben oder einfach nur das Leben in der Öffentlichkeit. Wir haben versucht mit dieser Ausgabe unterschiedliche Blickwinkel auf dieses spannende Thema zu eröffnen.

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Wir wünschen eine spannende Lektüre und frohe Festtage!

TagesSatz e.V. Kassler Sparkasse Kto.: 1183379 Blz.: 52050353

Antonia Stoll & Thomas Güth (Redaktionsleitung Göttingen) ANZEIGE

Wir wünschen allen ein fröhliches Weihnachtsfest !

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Der TagesSatz finanziert sich ausschließlich durch Verkaufserlöse, Anzeigen und Spenden. Das Straßenmagazin erhält keine regelmäßigen Fördermittel. Wenn Sie den TagesSatz über den Kauf hinaus unterstützen wollen, können Sie auf folgendes Konto eine Spende überweisen:

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Der TagesSatz ist Mitglied von:

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Caroline Feindt

TA G E S S ATZ INT E R NAT IONA L

Der Himmel geht über allen auf

Jeden Morgen mache ich mich auf den Weg zum Kinderheim, zur Arbeit. Was hier in Südafrika hochtrabend „stimulation program“ genannt wird, ist einfach eine Krabbelgruppe für die jüngsten Bewohner des Heimes.

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ls ich an der Ampel halte kommt einer der Bettler an mein Fenster. Ich gebe ihm meinen Apfel und bekomme Gottes Segen zurück. Der Glaube spielt hier eine sehr große Rolle. Endlich kann ich meine Kleinen abholen. Vier kleine Kinder; bis zum Ende des Jahres werden sie alle zwei. Mnqobi strahlt wie immer übers ganze Gesicht, als ich komme. Miso ist quengelig und will nicht mit. Indi kommt mir schon entgegen und Simangele hat ihre Hände bereits vor dem Gesicht, um “Where is Simangele?” zu spielen. Die vier leben unter der Obhut des East London Child and Youth Care Centers, in dem ich seit August einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst leiste. Über den staubigen Platz gehen wir zur Library, einem kleinen, weißen Rondawel, das mit den roten und gelben Handabdrücken der Campusbewohner verziert ist. Drinnen wird zur Begrüßung gesungen, dann wird gespielt. Mit Bauklötzen, Puzzeln, Büchern und allem anderen, was sich mehr oder weniger dazu eignet.

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Dann ist es auch schon Zeit nach draußen zu gehen. Auf dem Playground gibt es erstmal Sandwiches und Wasser, doch da kommen schon die Kinder aus der Pre-School. Mit der Ankunft der “Großen” ist es mit der Ruhe beim Essen vorbei. Stattdessen wird geschaukelt, gerutscht und geklettert. Viel zu schnell ist es Mittag und Zeit für mich zu gehen. Vorbei an Township und Privatschule, Straßenstand und Einkaufzentrum, Blechhütte und Villa fahre ich zum Mittagessen nach Hause. Es sind diese Gegensätze, die mich nach drei Monaten in Südafrika immer noch schockieren. Sie zeigen mir, warum die Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag so wichtig ist. Motivieren mich, das „Auflösen nach x” zum fünften Mal zu erklären. Bildung ist eine Chance. Und für diese Kinder ohne familiäre Unterstützung vielleicht die einzige. Ich glaube zwar nicht, dass ich deren Leben tatsächlich beeinflussen kann. Doch ich kann ihnen zumindest helfen, die Chance wahrzunehmen, die die Schule ihnen bietet.

* CAROLINE FEINDT Und während ich das hohe Gate mit den Metalspitzen aufschließe, frage ich mich, ob sich die Reichen hier wirklich nur vor Einbruch schützen. Es ist einfach, in den eigenen vier Wänden die Armut draußen zu vergessen. Und noch einfacher, wenn eine Mauer die Sicht auf die den Müll durchsuchenden Bettler auf der Straße verdeckt. „Sharing is Caring” sagen sie in der Kirche und „We are all same”, geben ihre 50 ZAR Kollekte und ignorieren dann die Frau am Ausgang, deren Papschild um Essen und Arbeit bittet. Ich habe mir vorgenommen, diese Anblicke NICHT normal werden zu lassen. Habe mir vorgenommen, mich NICHT an die Gegensätze zu gewöhnen. Ich möchte dieses wunderschöne Land sensibilisiert und nicht abgestumpft verlassen. Mit diesem Vorsatz fahre ich wieder zurück. Dorthin, wo ich gebraucht werde. Zurück ins Kinderheim.

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MEHR ZUM THEMA: Wenn Sie mehr über mein Jahr in Südafrika erfahren möchten, schauen Sie sich doch meinen Blog an unter www.aufinsunbekannte. wordpress.com

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I NHALT

EINFACH MENSCH 8 10 12 14

Gender Gap in der Arbeitswelt NATALIE ZAIKA Frauen und Technik KATHARINA SCHWARZ Not that kind of girl UTE KAHLE Wir haben uns von Anfang an verstanden HARALD WÖRNER

RUBRIKEN

tagesklatsch mit kaffeesatz

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mit HAPE KERKELING UTE KAHLE

3 Editorial 4 TagesSatz International 16 Der Stolperstein 17 Paragraphenreiter 21 Der Comic 26 Kultur-Empfehlungen 28 Straßengeflüster Gedanken eines TagesSatz-Verkäufers 29 Die Kochnische 30 Hinter den Kulissen 31 Zwischen den Zeilen 32 Was es sonst noch gibt 33 Der Ticker Nächstes Mal Impressum 34 Wohin, wenn

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GÖTTINGEN 18 Das Böse da draußen GEREON MEWES 19 Wohnen ist ein Menschenrecht – für alle! THOMAS GÜTH 20 Verlosung von JT-Karten

KASSEL 22 Absage an die Wegwerf-Gesellschaft HARALD WÖRNER 24 TTIP-Abkommen und Kultur NORA MEY 25 Es hat Flair, Open Flair UTE KAHLE

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Grundsätzlich möchten wir Sie darum bitten, die Zeitung auf der Straße zu kaufen. Für diejenigen, die dazu keine Möglichkeit haben, bieten wir ein Abo für 50 € / Jahr an. Damit wird Ihnen der TagesSatz ein Jahr lang (12 Ausgaben) zugestellt. Selbstverständlich können Sie das Abo auch verschenken. Wer den TagesSatz darüber hinaus unterstützen möchte, der kann Fördermitglied werden. Eine Spendenquittung wird Ihnen am Jahresende automatisch zugesandt.

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Ort, Datum Unterschrift

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DAS GESPRÄCH

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Ute Kahle

ie haben in mehreren Interviews gesagt, dass sie mit 50 aufhören würden. Mit den großen Shows, dem ganzen Tamtam. Haben wir Ihre Autobiografie einer Art Torschlusspanik zu verdanken? Nein, Ich möchte nur andere Impulse setzen. Ihre Autobiografie „Der Junge muss an die frische Luft“ bewegt die Medienlandschaft und die Leserschaft gleichermaßen. Insbesondere Ihr Bericht über den Freitod Ihrer Mutter. Finden Sie die Reduzierung auf dieses Ereignis bedauerlich? Ja, aber wenigstens redet man heute über Depressionen. Wenn auch viel zu wenig. Als Kind von acht Jahren haben Sie Ihre schwer depressive Mutter versucht mit Animation und Schlagermusik aufzumuntern und dabei auch kurzzeitige Erfolge erzielt. Hat sich damals schon der Grundstock für eine Show-Karriere gebildet? Nein, das habe ich eher intuitiv gemacht.

tagesklatsch mit kaffeesatz

„Mit 50 höre ich auf … Es reicht dann.“ Hape Kerkeling nahm sich auf der Buchmesse in Frankfurt Zeit für einen Kaffeeklatsch mit dem Tagessatz und erzählte über seinen Abschied von Horst Schlämmer, sich und sein neues Buch „Der Junge muss an die frische Luft“.

* UTE KAHLE IM GESPRÄCH MIT HAPE KERKLING 6

Sie beschreiben ja auch die Herkunft Ihres Vaters, dem Sohn eines Vorsitzenden des Regionalverbandes der KPD in Bochum, der Inhaftierung, Hunger, Folter und das Konzentrationslager Buchenwald überlebt hat. Ihr Vater musste ja in einem ähnlichen frühen Alter eine gruselige Erfahrung machen und mit 7 Jahren erleben, wie sein geistig und psychisch behindertes Nachbarskind, das „Mariechen“ in Ihrem Buch, von den Nazis abgeholt und in Hadamar planmäßig getötet wird. Prägen solche Erlebnisse eine Person dermaßen, dass sie in der Zukunft in ihren Handlungen eingeschränkt ist? Vermutlich. Verdecken, Verschleiern und Verdrängen ist ja in meiner Generation auch noch weit verbreitet gewesen. Bei uns in der Familie wurde immer, auch notgedrungen, mit der Wahrheit umgegangen. Denn wir sollen niemals dem pöbelnden Mob das Ruder überlassen. TagesSatz

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DAS GESP R ÄC H Sie schreiben: „Ich wage zu behaupten, dass meine Mutter durch die muffigen gesellschaftlichen Zustände im Nachkriegsdeutschland in gewisser Weise zu einem späten Opfer der Nazidiktatur geworden ist. Schon zehn Jahre später, Mitte der 1980ger Jahre, hätte die Leidensgeschichte meiner Mutter vielleicht eine gute Wendung nehmen können.“ Ist Ihr Buch auch eine Abrechnung mit den gesellschaftlichen Zwängen damaliger Zeiten? Ja, da brauche ich nichts hinzufügen. Das haben Sie schön zitiert und mein Buch weit gelesen. Dort beschreiben Sie ja auch die Beerdigung Ihrer Mutter und die Folgen für Sie als Kind und Ihre Familie sehr ausführlich. Dabei fällt auf, dass es immer wieder starke Frauen sind, die Ihr Weltbild nachhaltig prägen und Ihnen Ihr unglaubliches Selbstbewusstsein geben. Dennoch war Ihre Sorge nach dem Outing durch Rosa von Praunheim zuerst die, wie es die Frauen Ihrer Familie wohl aufnehmen werden. Hat sich das damals auf Ihr Verhältnis ausgewirkt?

Ja und nein. Dat Beatrix hat mich nur sehr kurz begleitet, einige andere länger und einige leben auch ohne mich als Erinnerungen sehr gut weiter. Aktuell verabschiedeten sie gerade Horst Schlämmer, mit den Worten von dat Gisela: „Nein das möschte isch nischt mehr!“ Möchten Sie nicht mehr? Oder möchten Sie nur den Horst nicht mehr? Ich habe den Horst geliebt. Wahrscheinlich sogar meine absolute Lieblingsfigur. Ich konnte mich so großartig austoben in der Rolle. Aber die Maske an sich war sehr anstrengend. Ständig aufpassen das dieser bescheuerte Schnurrbart nicht abfällt, immer der Gestank des Klebers unter der Nase, besonders wenn man schwitz, dann dampft er und man atmet diesen ekeligen Gestank ein. Die

War das auch ein Grund um Anfang diesen Jahres Ihre Platte „Ich lasse mir das Singen nicht verbieten“ aufzunehmen und das Publikum mit Schlagermusik zu überraschen? In mir schlummerte auch ein Schlagersänger! Das war mir irgendwann klar und so entstand die Idee, ein ganzes Album mit meinen Lieblingsliedern – aus den 50er, 60er, 70er und 80er Jahren – aufzunehmen. Mein Talent ist ganz okay. Ist dabei auch Ihre bekanntermaßen vorhandene Disziplin ein Vorteil? Ja, die ist richtig wichtig. Wir haben ja das Gerücht vernommen, das Sie eine große Geburtstagsshow zu Ihren 50. Geburtstag abgelehnt haben. Wie kam es dazu?

Seitdem ich denken kann, denke ich schwul

Nein, meine Oma stellte ja schon früh fest, dass der Hans-Peter keine kleine Freundin hatte und so konnte ich mich auch ganz ungestört entwickeln. Sie schreiben heute ja auch: „Seitdem ich denken kann, denke ich schwul“ hat Sie das Outing selbst damals wenig aufgeregt? Ja. Ich wusste ja, am nächsten Tag ist der nächste dran und eine „Schaffe, schaffe, Häusle baue“ - Mentalität ist mir jedenfalls nicht zu Eigen. Das war nie mein Lebensentwurf. Nicht, dass er schlecht wäre, aber er ist nicht meiner. Ein Lebensentwurf, das klingt sehr planvoll, ist es daher immer wieder nötig Ihre Kunstfiguren rechtzeitig zu verabschieden und in den Ruhestand zu schicken, sich also konstant neu zu erfinden?

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falschen Zähne, ich hatte sie manchmal vier Stunden im Mund. Da hatte ich Kopfschmerzen wegen des falschen Bisses durch das Gebiss und unter der Perücke habe ich geschwitzt, es hat gekratzt. Es hat zwar Spaß gemacht, aber ich kann nicht mehr Horst Schlämmer sein. Sie sind ja immer wieder in Kunstfiguren und Rollen geschlüpft, die sichtbaren kennen die Fans alle. Sie mögen aber den Zauber der Sprechrollen für Disney ganz besonders. Wie kam es dazu? lag es an der körperlichen Ähnlichkeit mit Rollen wie Olaf dem Schneemann oder an der Reife der Stimme?

Da hatte ich andere Pläne.

Heute machen Sie sich für die Öffentlichkeit seit Jahren sehr rar und sind zum Leidwesen vieler sehr zurückgezogen. Wird sich das in naher Zukunft wieder ändern und was sind die Pläne? Ich mache mich nur rar, weil ich mich rarmachen will. Ich möchte noch mit dem Zug komplett durch Indien fahren. Das habe ich mir vorgenommen. Bisher war ich noch zu feige und habe mich noch nicht getraut. Seit dem Film „Gandhi“ ist das mein Traum. Dann wünsche ich eine gute Reise, ein besinnliches Weihnachtsfest und bedanke mich für das Gespräch.

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Wenn man nach einem Sprecher sucht, dann sollte der nicht komplett konträr sein. Also nicht gerade hager und mit einer schrillen Stimme. Das würde zur Figur nicht passen. Aber ich kann mich da auch mit meiner künstlerischen Freiheit einbringen, vielleicht passen wir deshalb so gut zusammen.

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Mike Licht / Gender Wage Gap Warning / flickr

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Gender Gap in der Arbeitswelt

Es ist nicht zu leugnen. Es gibt diese typischen Männer- und Frauenberufe, auch wenn ein paar Ausreißer hier und da anzutreffen sind. Woran liegt das? Mit Sicherheit an solchen Vorurteilen wie, dass Frauen nicht im Stande wären körperlich anstrengende Arbeit zu verrichten und Männer nicht das richtige Maß an Geduld und Fürsorge für erzieherische und pflegeri-

Der große Unterschied zwischen Männern und Frauen findet sich nicht nur in der Wahl des Berufes, sondern bekanntermaßen auch in der hierarchischen Besetzung der Posten und dem Verdienst. Auf dem Konto der Frauen landet, laut einem Online-Artikel der FAZ vom 18.03.14, um die 20 Prozent weniger Lohn als bei den Männern. Diese Zahl wurde in Stu-

Ist das Einfrieren von Eizellen ein Zukunftsmodell und der einzige Weg eine Geschlechtergerechtigkeit in der Arbeitswelt herzustellen? Ist das Kriegen von Kindern der Hauptgrund dafür, dass Frauen die Karriereleiter nicht so schnell und nicht so hoch erklimmen können wie ihre männlichen Kollegen? Oder liegt es vielmehr daran, dass weder die Politik noch die Wirtschaft sich verpflichtet fühlen die Arbeitssituation der Frauen zu verbessern?

ir sehen sie täglich und unser Blick hat sich daran gewöhnt: Bauarbeiter, Elektriker, LKW-Fahrer auf der einen und Erzieherinnen, Friseurinnen und Pflegerinnen auf der anderen Seite. Mit Sicherheit würde unser Blick etwas länger auf den Berufstätigen verweilen, wenn es etwa eine Bauarbeiterin oder ein Erzieher wären.

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sche Aufgaben aufwiesen. Aber auch an den persönlichen Neigungen und dem gesellschaftlichen Druck. Anscheinend gibt es geschlechtsspezifische Interessen, die häufiger anzutreffen sind und Berufe, die von Männern und Frauen erwartet werden. Während körperlich anstrengende Berufe und 75 Prozent der Chefposten in männlicher Hand sind, bleiben die Assistenz- und Schreibtätigkeiten Frauensache, wie die Süddeutsche Zeitung am 22.12.10 online berichtete. In dem gleichen Artikel heißt es allerdings, dass der Unterschied in der Kreativwirtschaft nicht so gravierend sei. Dies könnte daran liegen, dass die kreative Branche für sich die Eigenschaft beansprucht fortschrittlich und vielfältig zu sein.

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TI TELTH E M A dien der Hans-Böckler-Stiftung und des Statistischen Bundesamtes ermittelt. Die Zahl mag neu sein, die Argumente dagegen sind alt. Es hänge demnach größtenteils damit zusammen, dass Frauen die schlechter bezahlten Berufe wählten, nach der Geburt eine Auszeit nehmen und später oft in Teilzeit wieder einstiegen. Aber betrachtet man das Problem nicht von der falschen Seite? Frauen sitzen nicht vor einer Zeitung und kreisen bewusst schlecht bezahlte Jobs ein. Die Frage ist doch, warum diese vermeintlichen Frauenberufe so schlecht bezahlt sind. Wieso ist uns die Arbeit der Krankenschwester, der Pflegerin und der Erzieherin so viel weniger Wert als die des Industriemechanikers oder des Autoverkäufers? Ist es so viel schwieriger und anspruchsvoller ein Auto zu verkaufen als ein Kind zu betreuen und alte Menschen zu pflegen? Vielleicht sollte man nicht ständig die Ursache in der Berufsauswahl der Frauen suchen als sich viel mehr Gedanken darüber zu machen, was diese unterschiedliche Wertschätzung der Berufe über eine Gesellschaft aussagt. Der Focus Online geht am 28.09.14 sogar einen Schritt weiter und stellt die Frage, warum denn Frauen sich partout nicht für die sogenannten MINT-Fächer interessierten. Als ob das Interesse für bestimmte Berufsgruppen in einem Abendseminar der Volkshochschule erlernt werden könne und bei Desinteresse und einer nicht vorhandenen Veranlagung für jeglichen naturwissenschaftlichen und technischen Berufe derjenige selber Schuld sei. Schließlich dürften Frauen ja mittlerweile alles studieren. Andererseits wird von Männern kein Wechsel in die sogenannten weiblich geprägten Berufe erwartet. Wie ist es mit einem Switch in einen besser bezahlten Frauenjob? Ach ja, es gibt ja kaum welche. An dieser Stelle sollte sich jeder mal fragen: Warum? Wieso fallen uns so viele männlich geprägten Berufe ein, die sehr gut bezahlt sind und wieso gibt es so wenige Frauenjobs, in die Männer wechseln könnten, weil sie so gut bezahlt sind? Ei-

nige sagen jetzt bestimmt, es gebe ja gar keine typischen Frauen- und Männerjobs, alles sei geschlechtsneutral und stehe allen offen. Aber Tatsache ist doch, dass wir davon noch meilenweit entfernt sind und unserer Gesellschaft Frauenarbeit weniger wert ist. Sonst würde den Frauen nicht vorgeworfen, sie hätten das falsche studiert oder die falsche Ausbildung gemacht. Hätten sie doch alle ihre Wünsche, Prinzipien und Talente über Bord geworfen und Maschinenbau studiert, dann wäre aus ihnen bestimmt etwas geworden und die Politiker müssten sich nicht dafür verantworten, dass Frauen bei uns zwar studieren und arbeiten dürften, aber irgendwie doch weit von der Geschlechtergerechtigkeit entfernt seien.

Denn auch das sei, laut der FAZ vom 18.04.14, immer noch der Fall. Solche Zustände werden dann meistens damit erklärt, dass Frauen zu zaghaft beim Verhandeln seien. Wieder mal so ein Fehler der Frauen. Es gibt – wie fast immer – zwei Wahrheiten. Die schlechtere Berufssituation liegt mit Sicherheit an der Berufswahl und den Arbeitsmodellen, aber auch daran, dass viele Frauen im Arbeitsverhältnis immer noch diskriminiert werden. Und das ist in der Tat ein gesellschaftliches Problem. Der biologische Zustand, dass nun mal nur Frauen Kinder kriegen können, kann (noch) nicht geändert werden. Aber der Umgang mit Frauen schon. Die Ausrede, Frauen würden die falschen Berufe wählen, wären bei Gehaltsverhandlungen zu weich und fielen zu lange aus, kann und darf nicht gelten. Es sollten die Qualifikationen und die Leistung zählen. Niemand kann verlangen, dass alle Berufe die gleiche Wertschätzung und einen vergleichbaren Lohn erhielten. Aber die Leistung eines Arbeitnehmers, der der Industrie oder dem Finanzsektor mehr Kapital einbringt ist gesellschaftlich gesehen einfach nicht mehr wert als die Pflege von Kindern, Älteren und Kranken. Ähnlich verhält es sich mit dem Kultur- und Bildungssektor. Selbstverständlich ist die Forschung der Naturwissenschaften zukunftsweisend. Aber hinter jedem Wissenschaftler liegt ein entscheidender Bildungsweg und jeder Mensch möchte doch seine Lebensqualität durch ein breites Kulturangebot verbessern. Wieso wird die Bedeutung dieser Branchen dann bei der Bezahlung vergessen?

Auch bei gleicher Position werden Frauen oft diskriminiert

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Das Institut für deutsche Wirtschaft hat laut Focus Online vom 28.09.14 im Gegensatz zu anderen Studien alles richtig gemacht und bei der Analyse der Arbeitsgerechtigkeit die Faktoren wie Elternzeit, Teilzeit und Berufswahl berücksichtigt und siehe da, lediglich zwei Prozent Gehaltsunterschied zwischen dem männlichen und weiblichen Geschlecht festgestellt. Aber würde die Gesellschaft diese gleichen Faktoren für beide Geschlechter und somit ein umgekehrtes Rollenbild bedingungslos akzeptieren? Würden immer mehr Männer nicht nur die Elternzeit, sondern auch die anschließende Teilzeit oder das Zu-Hause-Bleiben mit dem kränkelnden Kind auf sich nehmen? Oder würde es einfach noch weniger Kinder geben? Vielleicht wird es die Zukunft zeigen. Die Wahrheit ist doch, dass es nicht allein an der Berufswahl, der Elternund Teilzeit liegt. Wie lassen sich denn sonst solche Beobachtungen erklären, dass Frauen auch bei gleicher Position und gleichem Beruf weniger Lohn erhalten, seltener Weihnachtsgeld ausgezahlt und Weiterbildungen vom Chef finanziert bekommen?

Aber vielleicht soll ja auch nichts geändert werden. Einer muss nun mal derjenige sein, an dem gespart wird, sonst funktioniere das Wirtschaftssystem nicht. Und da die Frauen es noch nie anders kannten, akzeptieren sie es auch mehr oder weniger und begehren nicht auf. Und es geht weiter wie bisher.

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T I T E LTH E M A

Carsten Seydlowsky

Frauen und Technik!“ Diesen Spruch hört man meist, wenn eine Frau beispielsweise den Fernseher nicht anschließen kann, schlecht einparkt oder die falsche Glühbirne kauft. Kurz gesagt, er beschreibt eine negative Beziehung zwischen Frauen und Technik im Allgemeinen. Was im Sprachgebrauch eher als Witz gemeint ist, scheint im Selbstverständnis vieler ein Fakt zu sein.

Frauen und Technik

In MINT-Fächern oder -Gebieten (MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) sind Frauen immer noch unterrepräsentiert. Das beginnt in der Schule bei Wahlfächern, zieht sich durch Ausbildung und Studium und endet mit den von Männern dominierten „Technikberufen“. Fragt sich nur, warum? Lässt sich das klassische Frauenbild nicht mit Technik vereinen?

* KATHARINA SCHWARZ

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Männer gelten als versierter im Umgang mit Technik und das häufig nicht nur aus Männersicht. In Technikforen beträgt der Frauenanteil vielleicht 10 Prozent und Studien zu technischen Geräten sind meist von Männern geschrieben. Im Internet kursieren zahlreiche Bilder, die dies ebenfalls zu beweisen scheinen. So gibt es zum Beispiel ein Foto, bei dem zwei Frauen eine DVD als Schminkspiegel nutzen. Die Bildunterschrift: IT-Expertinnen. Oder ein Bild, bei dem eine Frau eine Diskette mit Magnet an den Kühlschrank heftet und diese damit unbrauchbar macht. Dies sind natürlich keine Beweise, aber ein Symptom für die Ansicht, die viele vertreten: Frauen und Technik sind selten vereinbar. Sogar in Film und Fernsehen wird dieser Eindruck vermittelt. Als Beispiel zu nennen ist die populäre Serie „The Big Bang Theory“, in der eine Blondine, hübsch aber nicht sehr intelligent, als Gegenüber von zwei Physikern und Technikfans einzieht. Wenn sie Probleme technischer Natur hat, sucht sie ihre Nachbarn auf. Es gibt zwar auch Frauen in der Serie, die durchaus technisch versiert sind und in MINT-Berufen arbeiten, aber sie bleiben eine Randerscheinung. Dieses Muster zieht sich durch viele Serien und Filme. Computerprofis sind meist männlich, wie man in „Stirb langsam“ und zahlreichen anderen (Kino-) Filmen vermittelt bekommt. Woran liegt das? Es können viele Faktoren benannt werden. Zum einen gab es bis ins 20. Jahrhundert hinein eine noch strengere Rollenverteilung und Frauen hatten meist nicht die Möglichkeit, Expertinnen in Naturwissenschaft und Technik zu werden. Es gab TagesSatz

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TI TELTH E M A auch dort schon Ausnahmen, die den Weg späterer Generationen ebneten, aber es waren eben eher Ausnahmen. Technik war damals klare Männersache und so wurde dies von Müttern an ihre Töchter weitergegeben. Auch wenn sich vieles geändert hat, gibt es immer noch massive Unsicherheiten und Vorurteile. Die Annahme, dass Frauengehirne nicht dazu da sind, logisch strukturell zu denken und damit mit Technik umzugehen, ist weiter verbreitet, als man denkt. Eine englische Studie hat dies untersucht und sogar festgestellt, dass in vielen Familien Töchtern abgeraten wird, sich zu sehr mit Technik auseinanderzusetzen bzw. technische Berufe zu ergreifen, da sie eben nicht dafür gemacht seien. Dabei ermittelten andere Studien, dass Frauen seltener technische Gegenstände zerstören als Männer. Eine Erhebung betrachtete den Umgang von Frauen und Männern mit unbekannten technischen Apparaten. 60 Prozent der Männer versuchten ein neues Gerät ohne Bedienungsanleitung zu verstehen, allerdings nur 30 Prozent der Frauen. Frauen gingen allgemein vorsichtiger mit den Geräten um, allerdings nicht weniger erfolgreich. Die gleiche Anzahl an Männern und Frauen beherrschten innerhalb einer Stunde das ihnen technisch unbekannte Gerät. Andere Untersuchungen kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Männer sind selbstbewusster, was Technik angeht, manchmal zu ihrem Vorteil, manchmal zu ihrem Nachteil. Der Kenntnisstand und die Schnelligkeit der Aneignung unterschieden sich hingegen kaum.

reiche Studien und Initiativen, die dieses Phänomen analysieren und versuchen, jenem entgegen zu wirken. Mit Erfolg, wie es zunächst scheint. Denn laut einer DGB-Studie wächst die Anzahl weiblicher Beschäftigter in diesem Sektor immer weiter. Durch die starke Nachfrage nach Experten in MINT-Bereichen ist ein enormes Beschäftigungswachstum zu vermerken, von dem anscheinend vor allem Frauen profitieren. Das stellt sich so dar, dass dies vor allem an dem hohen Engagement in Politik und Industrie zu liegen scheint, Frauen für diese Gebiete zu begeistern. Es gibt Girl´s Days an Schulen, bei denen Mädchen einen Einblick in technische Berufe erhalten können oder Initiativen wie „Komm, mach MINT“ des Bundesforschungsministeriums. Das Interesse scheint zu steigen und dort, wo es an Fachkräften mangelt, haben Frauen gute Einstiegschancen.

beim Berufseinstieg als Frauen. Dieser Abstand vergrößert sich auf bis zu 20 Prozent im Laufe des Berufslebens. Außerdem wird neben den Gehaltsunterschieden auch die Ungleichbehandlung im Beruf in vielen Untersuchungen angesprochen. Dabei scheint es einen drastischen Unterschied zu geben zwischen großen, etablierten Firmen und Jung-Unternehmen. Je kleiner und moderner der Betrieb, desto weniger Unterschiede scheint es in der Behandlung von Frauen und Männern zu geben. Vor allem im Bereich der IT-Beratung berichten Frauen von enormen Unterschieden. Je älter das Management, desto schwieriger ist es, sich durchzusetzen. Es gibt auch lokale Unterschiede. Amerikanische Firmen scheinen im Generellen offener Frauen gegenüber zu sein, als deutsche oder insbesondere italienische Unternehmen. Aber natürlich kommt es auch auf die Frauen selbst an, wie sie sich verhalten und welche Qualifikationen sie mitbringen.

Frauenanteil in MINT-Berufen bei etwa 20 Prozent Trotzdem gibt es immer noch wenig Frauen in MINT-Berufen (in etwa 20 Prozent, je nach Studie) und im Speziellen Frauen in Führungspositionen. Dies liegt vor allem an den klassischen Rollenmustern in den Unternehmen. Auch scheint es solchen Firmen nicht zu gelingen, Frauen mit Kindern zu halten. Es gibt zwar auch solche Unternehmen, die eigens eine Kindertagesstätte einrichten, aber das bleiben eher Einzelfälle. Zudem gibt es laut mehrerer deutscher Studien ein enormes Gehaltsgefälle. Männer bekommen bis zu 10 Prozent mehr Gehalt

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es viele Bemühungen in Politik und Wirtschaft gibt, Frauen in technische Berufe zu integrieren und dass dahingehend auch Einiges in Bewegung kommt. Dies alles hilft jedoch nichts, wenn Frauen nicht auch beginnen, mehr Selbstbewusstsein und Interesse für technische Bereiche zu entwickeln und sich entsprechend zu verhalten.

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Neben diesen klassischen Rollenbildern gibt es aber noch weitere Gründe, warum Frauen weniger in technischen Berufen anzutreffen sind. Es gibt zahl-

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T I T E LTH E M A Ann-Christine Wöhrl

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eehaari ist das Gesicht, das die Öffentlichkeit nicht mehr scheut. Fotografiert von Ann-Christine Woehrl öffnet sie mit ihren Bildern die Augen für ein verdecktes Stigma. Ein Stigma, das tausende Frauen, Opfer von Brandund Säureanschlägen, teilen. In ihren Heimatländern Indien, Bangladesch, Nepal, Pakistan, Uganda sind sie stigmatisiert, Überlebende der Gewalt, Opfer eines Systems aus Mitgiftstreitereien, Unterdrückung und Wertminderung der Weiblichkeit, missachtet und verborgen.

Not that kind of girl „Dank der Liebe und Aufopferung meiner Familie habe ich überlebt, auch wenn mein Leben früher nichts wert war, so kann ich es heute leben.“ Neehari, das bin ich, verbrannt und gezeichnet fürs Leben und doch eine ganz normale Frau von 25 Jahren.

Ute Kahle

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„Mit 19 Jahren habe ich den Mann geheiratet, den meine Eltern für mich ausgesucht hatten. Ich wollte nicht heiraten, aber meine Eltern hielten es für gut und so wurde es gemacht. Er schien nett zu sein. Vor der Ehe hatten wir nur telefoniert. Nach der Hochzeit, nach nur ein paar Tagen, hat er sein wahres Gesicht gezeigt und mich psychisch, sexuell und körperlich misshandelt. Ich war sein Eigentum, seine Prostituierte, seine Putzfrau, sein willenloses Objekt, ihm ausgeliefert durch den Trauschein. Nachdem ich zu meinen Eltern geflohen war, merkte ich, dass ich schwanger war. Ich hatte Todesängste vor meinem Mann, fühlte mich wehr- und hilflos. Er war doch der perfekte Schwiegersohn. Um mir zu helfen wollte meine Mutter mit seiner Familie reden, wollte vermitteln. Doch mich trieb Angst, was wenn das Kind ein Mädchen wird? Wenn es nicht perfekt ist? In Panik, Verzweiflung und in der Ausweglosigkeit tat ich das, was mir die Erziehung beigebracht, mein Mann oft als Drohung versprochen hatte. Ich schüttete Petroleum über mich und zündete es an. Mein Vater versuchte noch zu verhindern was nicht mehr aufzuhalten war. Lieber tot als zu meinem Mann zurück zu müssen.“ Kurz und distanziert kann Neehari heute ihre versuchte Selbstverbrennung, ihre Verzweiflung beschreiben. Eine Vergangenheit die durch ihr Aussehen immer mit der Gegenwart verbunden sein wird. Jahre hat sie gebraucht um ins Leben zurück zu finden. Heute arbeitet sie als Assistentin

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TI TELTH E M A in einer Klinik für plastische Chirurgie in Hyderabad, Indien, und möchte anderen Brandopfern helfen. „In Indien akzeptieren die Menschen keine Defekte. Die Mentalität ist eine ganz andere. Meine Eltern haben mir noch beigebracht, dass wir Frauen weniger wert sind als unsere Männer. Wir sollen Kompromisse eingehen, dienen. Das denken die Leute heute noch, vor allem in den Dörfern. Ich denke heute anders. Ich bin heute reifer, habe mich entwickelt. Ich glaube Männer und Frauen sind gleich.“ Neehaari gehört zu den jährlich 1500 Opfern von Säure- und Brand-Attacken. „Die Zahl ist aber völlig unrealistisch“, sagte der geschäftsführende Direktor von ASTI (Acid Survivors Trust International) in London, Jaf Shah. Die Dunkelziffer sind sicher weitere 1500 Opfer. Eine Zahl die nur geschätzt werden kann anhand der bekannten Daten aus Krankenhäusern und Brandopferzentren. Oftmals werden die Angriffe weder gemeldet noch gerichtlich oder polizeilich verfolgt. Wie die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes mitteilte, kommen neun von zehn Säureattentätern nicht vor Gericht.

In vielen Kulturen gilt es als probates Mittel um Abweichler im Denken zu brandmarken, optisch zu stigmatisieren. Eine Gewalt, die sich gegen die Schwächsten richtet, zumeist Frauen. Oft werden sie im Schlaf von Mitgliedern ihrer eigenen oder ihrer Schwiegerfamilie mit Säure übergossen. „Es ist nicht nur Mann gegen Frau, sondern auch Frau gegen Frau“, sagt die Direktorin des Völkerkundemuseums München, Christine Stelzig. Sie werden auf offener Straße attackiert. Säure nimmt den Opfern nicht nur das Gesicht, sie schmilzt die Haut bis in die tiefsten Schichten der Haut, zerstört Gewebe, Muskeln und Nerven. Ein Zustand der oft nur durch viele Operationen behoben werden kann und vielfach die Funktionalität einzelner Gliedmaßen dauerhaft zerstört. „ 20-30% der Säureopfer erblinden“, so ASTI-Chef Shah.

Seit 2002 allerdings gibt es in Bangladesch ein Gesetz zur Kontrolle des Verkaufs von Säure, das nach Einschätzung von ASTI viel gebracht hat. 2002 wurden noch 496 Säure-Anschläge gemeldet, 2012 waren es mit 72 deutlich weniger, sagt Shah. Viele andere Länder seien noch nicht so weit. Neehaari besuchte im Oktober 2014 Deutschland und traf sich spontan mit mir zu einem Gespräch. Sie erzählt von ihrem ersten Flug und sie stellt fest, wie anders ihr die Leute in Deutschland begegnen. „Zu Hause denken alle, ich habe mich schlecht verhalten, habe versagt als Frau. Aber hier bin ich: Not that kind of girl (nicht diese Art von Mädchen), hier bin ich einfach ein Brandopfer. Akzeptiert. In Deutschland bin ich einfach nur ein Opfer. Ich bin Neehaari. Ich mache ganz normale Sachen, gehe shoppen, Essen mit neuen Freunden, hab ganz viel Spaß und es ist auch ganz schön kalt hier“. Sie freut sich schon darauf, vielen Zuhörern von ihrer Geschichte zu berichten, ist stolz auf ihre Bilder im Bildband UN/SICHTBAR, ist gespannt auf den Besuch der Ausstellung und hofft auf weitere Akzeptanz und auf Verbesserungen in der indischen Gesellschaft.

„Ich glaube Männer und Frauen sind gleich“

Eine Streitigkeit über die Höhe der Mitgift, ein Streit innerhalb der Familie, Unterdrückung der Frauen, Dominanz der Männer, Ursachen oder Erklärungen für die Gewalt gegen Frauen? Es ist eine bizarre Mischung aus Scham, verschobenen Rollenbildern und traditionellen Strukturen die zu Angriffen gegenüber Frauen führen. Nicht gebunden an Rasse, Religion oder eine geografische Region ist es ein weltweites Phänomen. Säure ist in vielen Ländern einfach und billig verfügbar, Petroleum ein viel verwendeter Brennstoff und wo Licht noch mit Batterien aus Autos erzeugt wird, ist Batteriesäure allgegenwärtig. „In Bangladesch kostet eine kleine Flasche umgerechnet etwa zwölf Cent“, sagt Astrid Bracht, Organisationssprecherin von Terre des Femmes.

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Ein Verbrechen, das gesellschaftlich anerkannt und kulturell geachtet ist, eine Erziehungsmaßnahme die abschreckender nicht sein kann und Frauen wie Neehaari in ihrer Verzweiflung in den Selbstmord treiben. Es ist eine Aufgabe die Hilfsorganisationen nicht alleine erfüllen können. Es erfordert gemeinsame Anstrengungen von Regierungen und Gesellschaften um Strukturen und traditionelle Verhaltensweisen aufzubrechen. „Wenn sie erfahren, dass mein Mann mich mit Säure überschüttet hat, dann nehmen sie gleich an, dass ich ein schlechter Mensch bin. Die Gesellschaft ist so grausam.“ Sagt Farida aus Bangladesch. Sie beschreibt was die Gesellschaft über sie denkt und warum sich die Opfer oft jahrelang in Hinterzimmern oder bei ihrer Familie verstecken. Ein Zustand der als Belastung der eigenen Familie empfunden wird und vielfach die Opfer mehr belastet als ihr körperlicher Zustand.

„Es gibt natürlich die unterschiedlichsten Schicksale und viele bleiben dann auch verstoßen, andere haben trotzdem Familienrückhalt“, berichtet Ann-Christine Woehrl, die mit ihrem Bildband UN/SICHTBAR und der Ausstellung im Münchner Völkerkundemuseum aufmerksam macht auf 48 Schicksale. 48 einzelne und unvorstellbare Schicksale.

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MEHR ZUM THEMA: Acid Survivors Trust International: www.acidviolence.org Terre des Femmes: www.frauenrechte.de Ausstellung: Münchner Völkerkundemuseum UN/SICHTBAR bis 11.01.2015 Bildband UN/SICHTBAR, ISBN 978-3-901753-79-4, Edition Lammerhuber, Wien

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T I T E LTH E M A

Wir haben uns von Anfang an verstanden Bi-nationale Partnerschaften sind nicht nur Lebenswürfe Einzelner, sondern auch das Ergebnis gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen.

* HARALD WÖRNER

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Pia Zojer

n den Siebzigern waren Auslandsreisen durchaus noch etwas Besonderes und den Begriff „Globalisierung“ kannten nur ein paar Experten. Heutzutage ist jede sechste Eheschließung eine bi-nationale, in Großstädten sogar jede dritte. Afshaan und Stefan Giebel, die wir bereits in der MärzAusgabe im TagesSatz vorgestellt haben, geben uns weitere Einblicke in ihre Beziehung. Unstrittig ist, dass eine Liaison von Partnern aus unterschiedlichen Kulturkreisen ein Lernpotential birgt. Dies gilt für beide Partner. „Vorurteile ergeben sich meist aus der Unkenntnis des Anderen und aus Missverständnissen. Vom Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen können wir eine Menge voneinander lernen. Auch über unsere eigene Kultur. Andere Kulturen und Sichtweisen sind eine Bereicherung. Die eigene Identität wird dadurch gestärkt, dass sie Andersartigkeit aushält, annimmt und davon lernt“, so Stefan Giebel. Seine Frau Afshaan ergänzt: „Viele alltägliche Dinge sind total unterschiedlich. Wie etwa Essensgewohnheiten, Wasch- oder Gebetsrituale. Selbst der Abwasch von Geschirr unterscheidet sich. Daher bereichert es, eine neue Kultur kennenzulernen.“

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Doch wie ist es um den Einfluss der verschiedenen Kulturkreise bestellt? Wirken sie sich auf die gemeinsame Beziehung aus? Und wenn ja, wie? Hierzu Stefan: „Schon als Kind, TagesSatz

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TI TELTH E M A später auch als Jugendlicher, bin ich stets zwischen verschiedenen Kulturen aufgewachsen. In der Grundschule habe ich Prügel eingesteckt, weil ich Griechisch sprach. Im Gymnasium in Griechenland dann, weil ich Deutscher bin. Für mich ist es eher schwierig, mich ausschließlich in einer Kultur zu bewegen.“ Seine Frau schränkt hier ein: „Es gibt keinen kulturellen Einfluss auf die Beziehung. In der Regel heiratet man in meiner Heimat jemanden aus der eigenen Kultur. In dieser Hinsicht sind wir etwas Besonderes.“ Daher ist es in bi-nationalen Lebensgemeinschaften wichtig, eine „gemeinsame“ Sprache zu sprechen. Doch wie läuft das denn beim Ehepaar Giebel ab? Hierzu erläutert der Ehemann: „Wir sprechen meist Englisch mit ‚deutschen Einsprengseln‘. Eine besondere gemeinsame Sprache mussten wir nie finden. Wir beide haben uns von Anfang an verstanden. Wichtig über alle Unterschiede hinweg sind die Gefühle für einander. Denn Missverständnisse ergeben sich weniger aufgrund des unterschiedlichen kulturellen Hintergrunds. Manchmal, jedoch sehr selten, müssen wir die unterschiedlichen Meinungen einfach auch mal so stehen lassen.“ Hier möchte Afshaan gerne etwas mehr von ihrem Stefan gefordert werden: „Meine Muttersprache ist Hindi, aber wir sprechen gemeinsam Englisch. Ich möchte mich mit meinem Mann Stefan gern mehr in Deutsch verständigen, aber er wechselt meist nach einer Weile ins Englische.“ Leider ist es in unserer heutigen schnelllebigen Zeit eher der Normalfall denn die Ausnahme, dass der Alltag und seine immerwährenden Routinen ihren Tribut fordern. Auch hier müssen Paare einen Weg finden, um einander nicht gegenseitig auf die Nerven zu gehen. Stefan meint hierzu: „Wir wissen mittlerweile sehr gut, wann es besser ist, dem Anderen den Raum und die Zeit zu geben, den er dann im Moment auch braucht. Wenn es mal schwierig ist, setzen wir uns für eine Weile in getrennte Räume, aber spätestens nach TagesSatz

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einer Stunde können wir nicht voneinander lassen.“ „Manchmal braucht man eben ein wenig Ruhe voneinander. Wir streiten uns aber nie wirklich“, merkt hier Afshaan noch ergänzend an. Das Paar spricht regelmäßig und viel miteinander. Dabei kommt es immer auch auf die jeweilige Situation oder die Tagesform der beiden Partner an. „Für mich ist es einfacher, Englisch zu sprechen. Das hilft schon sehr, Missverständnisse zu vermeiden“, so Stefan. Hier allerdings würde sich Afshaan wünschen, dass Stefan mehr Deutsch mit ihr spricht, zeigt aber auch Verständnis für seine Situation: „Keine Frage, ich würde lieber mehr Deutsch sprechen. Aber Stefan ist manchmal auf Grund seiner beruflichen Inanspruchnahme, wie etwa die viele Reiserei mit der Bahn, abends dann zu müde, um mir dann etwas Kompliziertes noch auf Deutsch zu erklären.“

Liebe ist nicht alles, aber ohne Liebe ist alles nichts. Beide bestreiten nicht, dass gemeinsam gemeisterte Herausforderungen mit dazu beitragen, die Beziehung auf ein ‚sicheres‘ Fundament zu stellen. „Natürlich schweißen gemeisterte Widrigkeiten zusammen“, so Stefan, „doch das wesentliche Fundament sind die Gefühle füreinander.“ Und Afshaan pflichtet bei: „Unsere Beziehung ist das wichtigste Fundament, ansonsten hätte ich mich nicht auf ein anderes Land und eine völlig neue Kultur eingelassen.“ Da ein bi-nationales Paar ja nicht nur in seiner ‚hermetischen‘ Seifenblase leben kann, sind auch die Herkunfts-Familien der beiden von Bedeutung. Afshaan ist hier voll des Lobes über ihre Schwiegereltern: „Sie haben mir sehr geholfen, den Alltag in Deutschland zu bewältigen. Auch meine Eltern gehen sehr offen und vorurteilsfrei an

Stefan heran und haben ihn wie einen eigenen Sohn aufgenommen. Am Anfang musste er sich allerdings einem längeren ‚Familien-Interview‘ stellen.“ Stefan ist ebenfalls in die Familie seiner Frau integriert: „Wenn wir ihre Eltern in Dubai besuchen, werde ich stets wie ein Sohn behandelt. Und auch meine Eltern sind von Anfang an sehr offen und vorurteilsfrei an unsere Beziehung herangegangen.“ Freunde und Bekannte empfinden ihre Beziehung ebenfalls als Bereicherung. So meint Afshaan: „Meine Freunde finden es spannend, zwischen zwei Kulturen zu leben. Seine mögen vor allem auch die Abwechslung beim Essen, wenn sie zu uns auf Besuch kommen.“ Stefan ergänzt: „Ich habe bisher weder im Freundes- noch Kollegenkreis irgendwelche schlechten Erfahrungen gemacht.“ Dazu befragt, was sie aus ihren Erfahrungen heraus resultierend anderen ‚Bi-Nationalen‘ raten würden, ob diese denn eine feste Beziehung eingehen sollten, sind sie allerdings auch wieder geteilter Meinung. Während Afshaan „(…) es schwer für ein bi-nationales Paar findet, die mit der Beziehung einhergehenden Probleme zu lösen (…)“, sieht Stefan Giebel die Sache ein wenig gelassener: „Es gibt nichts, was einen daran hindern sollte, eine Liebesbeziehung einzugehen.“ Vor allem zwei Dinge scheinen dabei wichtig zu sein. Man muss einerseits den Mut haben, etwas Neues zu wagen: „Es setzt voraus, sich in andere Kulturen und Sichtweisen hineinzudenken und zu fühlen. Und es bedeutet, nicht nur über den Tellerrand zu schauen, sondern auch die Bereitschaft, zusammen etwas Gemeinsames und Neues zu verwirklichen“, so Stefan Giebel. Und Ehefrau Afshaan ergänzt: „Ohne wirkliche Liebe zueinander ist das nicht zu schaffen.“

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D ER S T O L P E R ST E IN

Doch dann hier nicht so gleichstellen * ANTONIA STOLL

Seitdem ist viel passiert: Menschen haben Atome gespalten, sind ins All geflogen, haben Herzen transplantiert – nur Leute unabhängig von ihren Geschlechtsorganen zu behandeln, ist noch nicht gelungen. Zwar deutet blankes Entsetzen beim Anblick von Körperbehaarung auf eine vehemente Verneinung des menschlichen Ursprungs hin. Aber an der alten Rollenverteilung wird festgehalten. Wahrscheinlich wäre es zu anstrengend, etwas zu ändern. Indem man zum Beispiel nackte weibliche Oberkörper genauso kommentarlos wie eine nackte Männerbrust in der Öffentlichkeit akzeptieren, die Sätze „Sei ein Mann!“ und „Du spielst wie ein Mädchen!“ aus dem Sprachschatz streichen und Arbeit aufgrund ihrer Qualität anerkennen würde, egal wer sie verrichtet. Schwer tun wir uns auch damit, gleichgeschlechtlichen Liebespaaren eine Ehe zu ermöglichen, die auch Ehe heißt und sie gemeinsam und ohne Umwege Kinder adoptieren zu lassen. Das erfordert ein besonderes Maß an Toleranz, schließlich muss man hier da16

mit zurechtkommen, dass Menschen, die man gar nicht kennt, Dinge tun, die einen kein bisschen tangieren. Verwerfliche Dinge wie beispielsweise sich lebenslange Liebe und Unterstützung zu versprechen oder elternlosen Kindern ein Zuhause zu bieten. Wie unnatürlich! Das zu erlauben ist furchtbar schwierig. Oder, wie es Bundeskanzlerin Angela Merkel im vergangenen Jahr in der Wahlarena so souverän ausgedrückt hat: „Ich bin mir einfach da nicht so ganz sicher ob wir nicht dann doch hier versuchen sollten, doch die Adoption nicht so gleichzustellen wie in Paaren von Männern und Frauen.“ Klingt doch plausibel. Und überhaupt: Der kleine Teil der Bevölkerung, der nicht heterosexuell und männlich ist, sollte gefälligst nicht so wehleidig sein! In anderen Kulturen dürfen Frauen nicht einmal in der Öffentlichkeit sprechen – und beschweren die sich? Nein. Bei uns werden Frauen nicht die Genitalien verstümmelt, zugenäht und in der Hochzeitsnacht

wieder aufgeschnitten, Frauen werden hierzulande nicht mit Säure verbrannt und nur manchmal vergewaltigt. Ja, sie dürfen sogar wählen, arbeiten und Auto fahren. Auch Schwule sollen sich mal nicht so haben, nur weil sich drei der fünf Weltreligionen insgesamt 18 Millionen Gläubige - an einer alten Schrift orientieren, die besagt, dass man Homosexuelle mit Steinen bewerfen soll, bis sie sterben. Und transsexuelle Menschen sind sowieso eine verschwindend geringe Minderheit. Was, vierzig Prozent von ihnen werden durch die Engstirnigkeit und Menschenverachtung der Gesellschaft in den Selbstmord getrieben? Na seht ihr, dann sind es ja noch weniger!

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Antonia Stoll

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us fortpflanzungstechnischen Gründen verfügen manche Menschen über eine Gebärmutter und andere über die notwendigen anatomischen Vorrichtungen um eine solche zu befruchten. Früher war es sinnvoll, dass die Gebärmutterbesitzer_innen in der Nähe der Höhle blieben und den Nachwuchs versorgten, weil nur sie auf Brusthöhe spezielle Hügel aus Fettgewebe haben, aus denen nahrhafte Milch kommen kann. Alle anderen konnten währenddessen mit angespitzten Steinen hinter zottigem, elefantenähnlichem Großwild herjagen oder sich von Säbelzahntigern fressen lassen.

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misterQM (photocase.com)

PARAGRAPH EN RE IT E R

IM NAMEN DES VOLKES

In eigener Sache In letzter Zeit erreichten uns immer wieder Beschwerden über unsere rumänischen Verkäufer. Der TagesSatz unterstützt laut Satzung Menschen in sozialer Not. Dass unser Verein mit dieser Haltung Recht hat, zeigt die nachfolgende Entscheidung des Europäischen Gerichthofes.

* HANS PETER PUNG

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it Spannung erwartet wurde eine Entscheidung des Europäischen Gerichthofes (EuGH) zur Frage der Gewährung von Sozialleistungen an Einwanderer. Ist die deutsche Praxis mit europäischem Recht zu vereinbaren? Aktuell erhalten Zuwanderer (Rumänien, Bulgarien etc.) in den ersten drei Monaten keine Leistungen. Danach wird geprüft, zu welchem Zweck sie sich bei uns aufhalten. Kommt jemand ins Land, um nur von Sozialleistungen zu leben, wird diese Person von der Unterstützung ausgeschlossen. Hat ein Einwanderer Arbeit (versicherungspflichtig) gefunden, genießt er die gleichen Rechte, wie jeder Bundesbürger. Bei Verlust des Arbeitsplatzes haben Immigranten Anspruch auf Arbeitslosengeld 1 bzw. ALG II (Hartz IV). Der EuGH hat am 11.11.2014 entschieden, dass die deutschen Regelungen mit Europa-Recht vereinbar sind. Zwar sichert das europäische Recht zur Freizügigkeit Unionsbürgern (EU-Ausländer) grundsätzlich gleiche Rechte wie Bundesbürgern zu. Es lässt jedoch auch zu, dass die Mitgliedsstaaten Ausnahmen vorsehen, um sich zum Beispiel vor „unangemessener Inanspruchnahme von Sozialleistungen“ zu schützen. Aus Sicht des höchsten

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europäischen Gerichtes verstößt die deutsche Regelung nicht gegen das Verbot der Diskriminierung. Allerdings muss im Einzelfall geprüft werden, ob jemand für seinen Lebensunterhalt sorgen kann. Offen bleibt die Frage, ob auch Einwanderer, die sich zur Arbeitssuche in der Bundesrepublik aufhalten, von Sozialleistungen ausgeschlossen werden dürfen. Hierüber wird das Gericht kommendes Jahr entscheiden. Von den in der Bundesrepublik lebenden Bulgaren und Rumänen waren laut dem Institut für Arbeitsmarktund Berufsforschung Mitte des Jahres 13,6 Prozent auf Hartz-IV-Bezug angewiesen. Ihre Quote liegt also unter der aller Ausländer, hier waren 16,2 Prozent auf Leistungsbezieher. Übrigens haben EU-Bürger vom ersten Tag an Anspruch auf Kindergeld. Dies gilt auch für jene, die im Ausland leben. Allerdings werden hier die Ansprüche des Heimatlandes auf das in Deutschland zugestandene Kindergeld angerechnet. Dies hat der EuGH bereits mit Urteil von 2012 entschieden.

Erst-Ausstattung von Wohnung Das Sozialgericht Dresden hat eine wichtige Entscheidung zur Erstausstattung einer Wohnung getroffen. Danach steht auch einem Ein-Personen-Haushalt eine Waschmaschine zu. Der Verweis auf die Nutzung eines Waschsalons ist unzulässig. Damit verbundene Mehrkosten sind nach Gerichtssicht nicht durch den Regelsatz gedeckt. Weiterhin zählt die Kammer eine Couch (Sofa) zur Erstausstattung, weil diese zur normalen Wohnraumgestaltung gehört. Eine Badematte kann auch dazu gehören, weil diese verhindert, dass jemand nach Verlassen der Dusche ausrutscht und sich dadurch verletzt. Könne jemand glaubhaft machen, dass das Anbringen von GarderobenHaken in der Wohnung nicht möglich ist, hat er auch Anspruch auf einen Garderobenständer. Ein Schuhschrank zählt nach diesem Urteil jedoch nicht zur Erstausstattung einer Wohnung. Auch einen Fußabtreter zählt das Gericht zum Erstbedarf. Übrigens: Im Oktober 2014 erhielten 4,314 Millionen Menschen Hartz IV. Dazu zählen Arbeitslose, Aufstocker und Menschen, die Angehörige wegen Krankheit oder im Alter pflegen.

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GÖTTINGEN geht uns dieser Konflikt an?, könnte man fragen, wo sich das Ganze doch mehrere tausend Kilometer von Göttingen abspielt.

Das Böse da draußen Ein Halloween-Bericht der Besonderen Art. Von Schwarzen Masken, viel Blut und was es damit auf sich hat.

Jörg Sanders

* GEREON MEWES

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s ist der Abend des 31. Oktobers in Göttingen und alle haben sich verkleidet. Die einen tragen Masken und ekelige, blutige Verletzungen. Sie klingeln an Haustüren, um Süßigkeiten zu bekommen. Andere tragen bunte Hüte, trinken Bier und küssen die GänsemädchenStatue, um ihren Studienabschluss zu feiern. Und wieder Andere tragen Schwarz, sind bis auf die Augen vermummt und rufen Dinge wie „Internationale Solidarität.“ Doch im Gegensatz zu den HalloweenKindern und den Burschenschaftlern ist der Schwarze Block nicht gekommen, um zu feiern. Er will „was tun“ und „den Widerstand unterstützen“ bevor es zu spät ist. Nicht gegen den Faschismus in Deutschland sondern gegen den Faschismus in Syrien und im Irak, der zurzeit in Form des Islamischen Staates (IS) gegen die türkischen Grenzen rollt. Und da sich dort die autonome Region Kurdistan befindet, die gerade zu fallen droht, haben sich viele Autonome aus aller Welt aufgerafft und gehen auf die Straße. So auch in Göttingen und das nicht zum ersten Mal. Schon Anfang Oktober fanden zahlreiche Demonstrationen in der Innenstadt statt. Einmal kampierten die Demonstranten sogar mehrere Tage neben dem Gänseliesel und informierten emsig jeden Passanten über das derzeitige Geschehen im nahen Osten. Das ging solange gut, bis die Polizei eine Fahne der kurdischen Arbeiterpartei PKK entdeckte, die in Deutschland verboten ist und deren Legalisierung eine der Hauptforderungen der Demonstranten ist. Seitdem hat die Demonstrationsleiterin eine Klage am Hals und alle weiteren Demonstrationen sind „spontan“ und relativ illegal. Das Polizeiaufgebot verstärkt sich mit jedem Mal und die verbotenen Flaggen werden auch immer mehr. Doch was

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Politisch gesehen gehört die Bundesrepublik Deutschland zu den „Besatzungsmächten“ Iraks, da sie dort zusammen mit den USA versucht hat „für Stabilität zu sorgen.“ Und so sind wir auch Teil des Feindbildes des Islamischen Staates, der im Mai 2014 angeblich einen Terroranschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel verübt haben soll. Aber Terroranschläge im Westen führen ja meistens nicht dazu, dass es im Nahen Osten friedlicher zugeht. Und so ist der IS viel mehr daran interessiert, europäische Soldaten zu rekrutieren, die nicht wie viele Araber kriegsmüde sind, sondern voll und ganz für ihre Überzeugung kämpfen wollen. Nach neuesten Angaben soll es der IS es bereits geschafft haben, 2700 Kämpfer aus Europa zu rekrutieren, wobei Andere weit höhere Zahlen nennen. Aber auch die PKK, die gegen den IS kämpft, hat schon 50 Freiwillige aus der Bundesrepublik nach Syrien gebracht, die dann wohl gegen jene Deutschen kämpfen werden, die der IS rekrutiert hat. Der IS steht für den Glauben an Gott und den Kampf gegen die USA und gibt jungen Männern Privilegien, Frauen und Geld. Und die Kurden übernehmen hier die Rolle der unterdrückten Minderheit, die sich für Rechte und Demokratie einsetzt, aber kaum Hilfe gegen den IS bekommt. So ist der eigentlich ethnische Konflikt zu einem Ideologischen geworden und lässt viele Deutsche sehr emotional werden. Während es in Köln die Rechten sind, sind es in Göttingen die Linken, die die Bevölkerung aufwecken und ein Zeichen setzen wollen, gegen „das Böse.“ Aber kann man das Böse aus dieser Entfernung erkennen? Hat man überhaupt das Recht und das Wissen, über einen solchen Konflikt zu urteilen? Ja, finden die Göttinger Linken und stapfen entschlossen Richtung Lange Geismarstraße, aus der eine junge Frau interessiert die roten Fähnchen beobachtet. Ihr Freund tippt sie an und wendet sich zum Gehen. „Komm schon“, sagt er, „sind halt irgendwelche Nazis.“

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GÖ TTIN GE N

Wohnen ist ein Menschenrecht – für alle! Im Jahr 2012 nahmen 14.101 Personen in Niedersachsen Angebote der Tagesaufenthalte der Wohnungslosen-Hilfe an. Ein Anstieg um knapp 20 Prozent zum Jahr 2009. 3769 dokumentierte Betreuungsfälle verzeichnet die Zentrale Beratungsstelle (ZBS) Niedersachsen darunter in ihrem Statistikbericht. Und so war die Jubiläumsfeier zum 30-Jährigen Bestehen der ZBS Niedersachsen nicht nur Anlass zur Freude.

* THOMAS GÜTH

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Deutschland existieren, wie etwa die ungleiche Verteilung des Vermögens, Altersarmut oder Teilhabearmut. Lobende Worte galten den vielen Mitarbeitern der unterschiedlichen Beratungsstellen, da ihre Arbeit oft im Verborgenen stattfände. Kritik gab es, weil der Ministerpräsident in seiner Rede nicht auf Probleme auf dem Immobilienmarkt einging. Hier jedoch liegen ebenfalls Gründe der Wohnungslosigkeit von Menschen in Deutschland. So sieht Christian Armborst, Sozialreferent vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, drastische Veränderungen am Wohnungsmarkt. Zusätzlich sorge der Zuzug aus Südosteuropa und von Flüchtlingen für eine Verengung des Angebotes im unteren Preissegment des Marktes. Prof. Dr. Andreas Struck sieht hier politischen Handlungsbedarf. Er kritisiert die Aufgabe des sozialen Wohnungsbaus der Bundesregierung. Zuvor hatte der emeri-

tierte Professor von seiner langjährigen Arbeit in der Wohnungslosen-Hilfe berichtet und detailliert die Historie der Zentralen Beratungs-Stellen in der BRD erläutert, für deren Entstehen er mitverantwortlich war. Wie Martin Fischer, Vorsitzender der ZBS Niedersachsen, einleitend erwähnte, sind die Gründe für Wohnungslosigkeit vielfältig. Neben individuellen Gründen spielen hier gesellschaftliche Ungleichgewichte eine Rolle. Ebenso vielfältig müssen die Antworten sein, die eine Gesellschaft hierauf finden muss. Neben Beratungen und Hilfeleistungen auf persönlicher Ebene kann vor allem die Politik eingreifen, damit Menschen ein Dach über dem Kopf und vier Wände um sich haben. Schließlich ist Wohnen ein Menschenrecht.

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MEHR ZUM THEMA: www.sozialkompass-kassel.de/ wohnungslos www.heilsarmee.de/ sozial-center-kassel

Ute Kahle

inig waren sich die Redner auf der „festlichen Fachtagung“ darüber, dass es am besten sei, wenn das nächste Jubiläum nicht mehr gefeiert werden müsse. Denn dann gäbe es in diesem Bereich keinen gesellschaftlichen Nutzen mehr für die Einrichtung. Die Zahlen sprechen jedoch nicht dafür. Der Bedarf für Menschen mit Wohnungsnot ist groß. Gebündelt wird in der ZBS die Arbeit von Tagesaufenthalten, Ambulanten Hilfen und Stationären Hilfen. Getragen wird die ZBS Niedersachsen von der Caritas und dem Diakonischen Werk. Das Land Niedersachsen ist Auftraggeber der zentralen Einrichtung. Als Vertreter des Landes Niedersachsen erschien Ministerpräsident Stephan Weil. Unter dem Titel „Armut in einem reichen Land“ sprach er von der politischen Verantwortung, Armut zu bekämpfen, um daraus folgenden Problemen wie Wohnungsnot begegnen zu können. Dabei betonte der Ministerpräsident viele wichtige Probleme, die in

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GÖTTINGEN

Verlosung von JT-Karten

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er TagessSatz verlost in Kooperation mit dem Jungen Theater Göttingen 1x 2 Karten für den Abend: Karsten Zinser singt Jacques Brel am 29.12. um 20.00 Uhr

Wer gewinnen möchte schreibt bis 14.12.2014 (Datum des Poststempels) eine Postkarte oder e-mail (an: goettingen@ tagessatz.de, bis 14.12.2014 um 23.59 Uhr) an:

TagesSatz Obere Karspüle 18 37073 Göttingen mit dem Stichwort „Brel“ Bitte geben Sie wegen der Feiertage ihre Telefonnummer an, damit wir den Gewinner auch rechtzeitig benachrichtigen können, die Karten liegen dann an der Abendkasse für den glücklichen Gewinner bereit. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!

Karsten Zinser singt Jacques Brel Bei den Chansons des bekannten belgischen Liedermachers Jacques Brel wird schnell klar: Dieser Mann hat keine halben Sachen gemacht. In Brels Texten geht es um die ganz großen Themen wie Tod und Liebe, Hass und Leid, Freude und Ekstase, Kummer und Einsamkeit. Brel war ein Fatalist, seine Bühnenauftritte dramatische Statements, seine Texte gesellschaftskritische Kommentare und genau so werden diese von Karsten Zinser gesungen und inszeniert: voller Inbrunst, voll von Energie, immer mit einem Hauch von Pathos und einer Prise Ironie. Karsten Zinser wurde 1978 in Berlin geboren, in dem Jahr, in dem Brel in Frankreich nach einer großen Karriere an Lungenkrebs starb. Zinser absolvierte eine Schauspielausbildung an der Transform Schauspielschule in Berlin. Bisherige Engagements führten ihn an die Landesbühne Wilhelmshaven, das Schlosstheater Celle, nach Frankfurt am Main und an die Schaubühne Berlin. Seit 2010 singt Karsten Zinser die Chansons von Brel. Seine Auftritte gleichen denen eines verschrobenen Gentlemans. Begleitet wird er von Tobias Schwencke am Klavier. Tobias Schwencke ist Komponist und Pianist, wurde in Berlin geboren und wuchs in Duisburg auf. Studium in Saarbrücken und Berlin, wo er seit 2001 lebt. Seine Arbeit umfasst freie Komposition, Musiktheater und Theatermusik: regelmäßige Arbeit am Gorki Theater, dem Berliner Ensemble und dem Ballhaus Naunynstraße.

Junges Theater

Klavier: Tobias Schwencke

Termine 28. und 29. Dezember 2014 um 20.00 Uhr im Jungen Theater

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DER CO M IC

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KAS S E L

Absage an die Wegwerf-Gesellschaft Repair-Cafés verstehen sich nicht als Konkurrenz zum Handwerk. Sie möchten Besuchern lediglich Wissen und Fähigkeiten vermitteln, so dass diese kleinere Störungen ihrer Geräte selbst beheben können.

* HARALD WÖRNER

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Fotos: Wolfgang Ehle

hren Anfang nahm die RepairCafé-Initiative in Holland. Eine Kampfschrift von Designern mit Slogans wie „Sei kein Sklave der Technologie - sei ihr Beherrscher“ regte die Journalistin Martina Postma 2009 dazu an, in Amsterdam das erste Repair-Café zu gründen. Das Radio und andere Medien sorgten für weitere Verbreitung. Die Initiative wuchs dadurch rapide: Postma entschloss sich, das ganze Vorhaben in eine Stiftung zu überführen. Dort sorgt sie für die weitere Verbreitung der Idee, wirbt Subventionen beim Staat ein oder berät Neugründer. Über die Stiftung „anstiftung & ertomis“ kam das Prinzip dann zu uns.

Nun kommt Wolfgang Ehle, ehemals Selbstständiger im Bereich Kommunikation, ins Spiel. Er hatte zuvor in Frankfurt gearbeitet, wollte seinen Lebensabend aber wieder in der hessischen Heimat verbringen. Seit jeher war er von Technik begeistert: „Schon als Kind baute ich Sachen auseinander, um zu sehen, wie ihr Innenleben funktioniert“, so der passionierte Bastler. Ein Grundstein für das Repair-Café war also da schon gelegt. Ehle, Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen und dem B.U.N.D wollte sich auch nicht damit abfinden, dass einige von ihm gekaufte Geräte „lange vor der Zeit“ den Geist aufgaben: „Mir

missfiel der scheinbar ewige Kreislauf von Kaufen, Wegwerfen und Wiederkaufen! Das wollte ich nicht unterstützen, denn ich finde, wir haben Verantwortung der Erde, den Mitmenschen und den Nachkommen gegenüber.“ Gesagt, getan. Charakteren wie Ehle liegen Aktivitäten ja sowieso mehr als Abwarten. Repair-Cafés, da hatte er sich vorab informiert, existierten zu der Zeit bereits in einigen Großstädten. Warum also diese gute Idee nicht nach Nordhessen tragen? Er fragte beim B.U.N.D Kassel an: „Prima, dass Du hier so eine Initiative gründen willst. Wir geben Dir die Hilfe, die Du brauchst.“ Da er wusste, dass die „Vereinigte Wohnstätten 1889 e.G.“ in Kassel Nachbarschaftstreffpunkte unterhält, wandte er sich an deren Mitarbeiterin Frau Prasser. Auch sie bot Unterstützung an: „Inzwischen sind wir im Nachbarschaftstreff Vorderer Westen Mieter und verfügen über einen großen und zwei kleinere Räume“, so Ehle. Wichtig sei bei allem die nachbarschaftliche Kommunikation. Die ehrenamtlichen Helfer kümmern sich um die Reparatur der defekten Geräte, dafür bringen die Besucher Kuchenspenden mit. Nicht unerwähnt bleiben sollen in dem Zusammenhang auch drei Studierende: „Großartige Unterstützung habe ich von drei StudentInnen der Kasseler Uni, die mit unglaublichem Elan bei der Vorbereitung und Durchführung helfen.“ „Handwerker gibt es heute ja kaum noch und wir sehen uns auch nicht als deren Konkurrenz“, so der passi-

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KAS S E L onierte Bastler weiter. „Großanbieter wie Saturn und Media-Markt begünstigen mit ihren ‚Geiz-ist-geil‘-Kampagnen ja die heutige Denkart: Kaputtes wirft man weg und kauft etwas Neues. Reparieren lohnt sich wohl nicht mehr.“ Das Repair-Café versteht sich, im Gegensatz dazu, als niedrigschwelliges Angebot: „Wir reparieren vom Fön über Lampen, Toaster bis hin zum Bügeleisen und Radio alles. Unser Credo ist: Den Wert der Geräte mit geringem Aufwand zu erhalten.“ Als Beispiel nennt er ein Bügeleisen, dessen Stromkabel lose war. Ein Ehrenamtlicher im Repair-Café brauchte wenige Minuten, um das Gerät wieder sicher und funktionsfähig zu machen.

standsgeist: Ich persönlich fühle mich vom Hersteller hier echt ‚verarscht‘.“

turbetrieben, auf die wir bei Bedarf gern verweisen“, so Ehle.

Herrscht also hier ein Defizit an Information, ist dieser Aspekt bei Anderen ein wichtiges Merkmal: „Bei uns kommen die Besucher ja zu den ehrenamtlichen Helfern. Unbeholfene Kunden beraten wir, wie sie bei uns unter Anleitung und künftig zuhause mit einfachen Mitteln ihre Geräte wieder instand setzen können. Oder wir raten dazu, defekte Geräte zu entsorgen, weil die Reparatur einfach nicht mehr im Verhältnis zum Wert steht.“

Über die Resonanz in den Medien (HNA, Kulturmagazin, Extra-Tip HR, ARTE) hat sich der Tüftler gefreut: „Bei allem Hochgefühl über die positive Resonanz und das große Interesse bleibt aber auch die Frage: Wie viele Besucher kommen nächstes Mal? Reicht die Anzahl der Helfer aus, um die Geräte zu reparieren? Glücklicherweise sind regelmäßig acht bis zwölf Helfer anwesend, so dass wir uns alle Geräte vorknöpfen können. Davon setzen wir gut fünfzig Prozent instand. Beim Rest lohnt sich eine Reparatur entweder nicht mehr, oder sie kann nur vom Experten ausgeführt werden.“

Keine Konkurrenz zum Handwerk

„Wenn wir Helfer hier an Grenzen kommen, verweisen wir auf ansässige Handwerker “, so Ehle. „Zwar reparieren bei uns auch ehemalige Ingenieure, Techniker oder Mechaniker, aber die wissen ja längst auch nicht alles. Unsere Edel-Amateure freuen sich, dass ihr Wissen gefragt ist und nicht einfach brachliegt. Auch andere Anerkennung ist schön: Spenden sind zwar willkommen, zum Geben gezwungen wird aber niemand!“

Um aber hier auch endgültig einem häufig auftretenden Missverständnis vorzubeugen: „Wir Edel-Amateure im Repair-Café sind keine gewerblichen Handwerker. Die kosten Geld und kommen bei Großgeräten, wie Fernsehern oder Waschmaschinen, auch zum Kunden nach Haus. Und da wir mit den Ortsansässigen nicht in Konkurrenz stehen, ziehen wir hier die Grenze. Für solche Fälle haben wir eine Liste mit uns wohl gesonnenen Repara-

Doch auch, wenn dieser Nachricht auf den ersten Blick etwas Negatives anhaftet: „Die Besucher haben wenigstens die Gewissheit, alles an Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben. Und das lässt sie mit einem zufriedenen Lächeln wieder nach Hause gehen.“

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MEHR ZUM THEMA: www.repaircafe-ks.de

Beim Komplex Reparaturen drängt sich heute fast zwingend das Thema ‚Geplante Obsoleszenz‘ auf. Hersteller verringern hier die Lebensdauer von Produkten absichtlich, obwohl die, vom technischen Standpunkt aus gesehen, länger halten könnten: „Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass vorzeitiger Verschleiß von Herstellern gewünscht wird. Kunden müssen dann etwas Neues kaufen, anstatt das alte kostengünstig reparieren zu lassen. Bei Kaffeemaschinen sind es die Temperatur-Sicherungen, Pfennigartikel letztendlich, die nach einer Weile einfach versagen, da sie ständigen Temperatur-Schwankungen ausgesetzt sind. Ein Artikel, der im Einkauf also wenige Cent kostet, macht hier die weitere Nutzung nahezu unmöglich. Es ist aber schwer, den Herstellern im Detail konkrete Absichten nachzuweisen. Solche Vorkommnisse wecken bei uns dann den WiderTagesSatz

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Adrian Huber-Walkenhorst

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TTIP-Abkommen und Kultur

„Bestimmt zukünftig die Wirtschaft das kulturelle Schaffen?“ hieß die Veranstaltung, zu der das Kulturnetz Kassel am 04.11.14 eingeladen hatte. Es war nicht schwer, reges Interesse vorauszusehen – sind wir Deutsche doch fast so stolz auf unser Bildungsgut wie auf unsere Fußballer.

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m Foyer des Opernhauses ein Bild, wie es hinsichtlich der Besucher auch aus dem Inneren des Hauses stammen könnte: Interessierte Bürger mittleren Alters und recht viele davon. Auf dem Podium bekannte Namen mit Renommee: Dr. Verena MetzeMangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Prof. Dr. Christoph Scherrer, Politologe und Globalisierungsexperte an der Uni Kassel, Thomas Bockelmann, Intendant des Staatstheaters und als Moderator Prof. Dr. Heinz Bude, über Kassel hinaus bekannter Soziologe. Wir erinnern uns: TTIP-Abkommen das heißt, überall hat das Kapital Vorrang, der Staat verliert noch mehr Handlungsspielräume. Besondere Pointe des Abkommens: Der Investitionsschutz, seine Unkündbarkeit und seine vor privaten Schiedsgerichten einklagbare Durchsetzung. Kulturelle Waren und Dienstleistungen wie Buchhandel und Bibliotheken, Filme und Videoproduktionen, Konzerte, Ausstellungen und Theateraufführungen, Musik- Sprach- und Weiterbildungsangebote sind zunehmend profitable Marktsegmente, in die Konzerne vordringen. Sie sind aber auch Felder, auf denen zugunsten von Niveau und Eigenart der Staat mit Vor24

gaben und finanzieller Unterstützung agiert. Und genau dies wäre als unliebsame Konkurrenz beklagbar und würde in Gefahr geraten. Ein schneller Konsens auf dem Podium bestand darin, dass wohl niemand die Kultur nicht in ihrem Doppelcharakter als einerseits handelbare Ware wie auch als besondere Leistung eines Volkes, einer Nation oder Region, die deutlich den Warenwert übersteigt, ansehen wollte. Auf klare Richtlinien hinsichtlich der Rahmenbedingungen für Kultur verwies Frau Metze-Mangold. Sie sind im „Übereinkommen zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ der UNESCO im Jahre 2005 festgelegt worden. Dabei handelt es sich bereits um eine Reaktion auf das 1995 verabschiedete Welthandelsabkommen, das die umfassende Liberalisierung des Marktes zur Zielsetzung hatte und schnell Auswirkungen von Marktstrategien und Marktmacht im kulturellen Sektor gezeigt hatte. „130 Staaten haben das UNESCO-Abkommen unterzeichnet, bezeichnenderweise nicht die USA“, so Frau Metze-Mangold. An prominentem Ort und mit Thomas Bockelmann auf dem Podium geriet locker auch mal das Theater und

* NORA MEY seine Subventionen in die Diskussion und in die Gefahr, gegen die vergleichsweise wenig geförderte Freie Szene ausgespielt zu werden. Allerdings wurde man sich schnell wieder einig, dass weder das eine noch das andere entbehrlich und durch kommerzielle Unternehmungen ersetzbar sei. Also Widerstand gegen das Abkommen befand man als Gebot der Stunde. Prof Bude verwies darauf, dass es wenig übergreifende Organisationenformen für eine Mobilisierung im Kulturellen Sektor gebe. Eher dominierten hier die partikularen Interessen von Einrichtungen und Institutionen. Prof. Scherrers Beiträge gingen dagegen eher in die Richtung einer generellen Ablehnung des gesamten Abkommens, bedeutete es doch eine Entmachtung staatlicher und damit demokratisch legitimierter Handlungen und Steuerungen zugunsten von Gewinninteressen der Konzerne.

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MEHR ZUM THEMA: Selbstorganisierte Bürgerinitiative gegen TTIP und TISA unter: www. stopp-ttip.org Nordhessisches Bündnis „Freihandelsabkommen stoppen“ u.a.: DGB, NABU, Jusos, Grüne, Kasseler Linke unter: www.ttip-unfairhandelbar.de

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K AS S E L

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enn im August die Tanzfläche brennt und die Straßen voller gut gelaunter Menschen sind, dann ist in Eschwege Flair, Open Flair. Und das ist keine Modeerscheinung sondern seit nunmehr 30 Jahren ein jährlicher Ausnahmezustand.

Es hat Flair, Open Flair * UTE KAHLE

Doch was macht das Open Flair so besonders? Ist es die Gute Laune der Besucher, die Bewaffnung der Security mit Wasserpistolen oder die außergewöhnliche Mischung der Bands? Es ist eine gesunde Mischung. Eine Mischung aus Jung und Alt und von Bands die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und immer wieder fügt sich das große Ganze zu einem der familienfreundlichsten Festivals Deutschlands. Ein Ziel das auch die Bands gerne besuchen und so verwundert es nicht das selbst die größten Stars, wie Antiflag oder Seed noch eben vor ihrem Auftritt für ein Foto für die Kampagne „Kein Bock auf Nazis“ zur Verfügung stehen und dabei so viel Autogramme schreiben das sie fast zu spät auf der Bühne sind. Und da sagt jeder gerne: „Wir sehen uns vom 05. bis 09. August 2015 auf dem Werdchen, an der Seebühne und im Schlosspark.“ Fotos: Joshua & Ute Kahle

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KU LTU RTI P P S

GÖTTINGEN

musa

Die Empfehlung

25 Singles Phillip Boa and the Voodooclub in der musa Boa ist wegen seiner Weigerung, in kommerziellen Medien präsent zu sein, eine Art Gallionsfigur der Independentszene. Das aktuelle Album LOYALTY ist sein erfolgreichstes Album seit Mitte der Neunziger geworden. Boa gilt heute mehr denn je als relevanter deutscher Songwriter mit einem eigenen, zeitlosen, international

* UTE KAHLE

klingenden Musikstil. Seine Texte schwanken zwischen Größenwahn und Selbstzweifel, vor Zynismus tropfenden Bildern, oft sehr persönlich, aber nie eindimensional und immer irgendwie heiter und sonnig innerhalb seiner ganzen Apokalypsen. Seine Beobachtungen von Menschen und unserer Gesellschaft sind scharf und bisweilen undefinierbar. Dank seiner Selbstironie und dem sehr markanten, bisweilen bitterbösem Pop-Lyrikstil gilt Boa als einer der Besten des Kontinents.

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MEHR ZUR EMPFEHLUNG: Phillip Boa and the Voodooclub Do 04.12. / 21.00 Uhr musa-Saal, Gö VVK 22 Euro, AK 26 Euro, Kulturticket 12 Euro www.musa.de

bis 25.01.2015 Museum Schloss Wilhelmshöhe

Mi 03.12. / 19.00 Uhr Café Buchoase, Ks

Kunst und Co – Komische Bilder von Gerhard Glück, Di bis So 6 Feiertage 10.00-12.00 Uhr, Mi 10.00-20.00 Uhr, Eintritt 6 Euro, erm. 4 Euro

Lesung mit der Kletteraktivistin Cécile Lecomte: Kommen Sie doch runter!, Eintritt frei, Spenden erwünscht

bis 25.02.2015 Caricatura-Galerie (Kuba), Ks Beste Bilder – Die Cartoons des Jahres 2014, Di-Fr 14.00-20.00 Uhr, Sa. So und feiertags 12.00-20.00 Uhr, Eintritt 4 Euro, erm. 3 Euro Di 02.12. / 19.30 Uhr Literarisches Zentrum, Gö Heidi Rosenbaum, Und trotzdem war’s ’ne schöne Zeit. Kinderalltag im Nationalsozialismus, Diskussionsveranstaltung Eintritt 5 Euro

Do 04.12. / 20.00 Uhr Zoologisches Museum, Gö Jutta Person, Freigeistiges Esellob, Im Zoologischen Museum spricht Jutta Person zusammen mit Thomas Macho, dem ersten Tierforscher unter den deutschsprachigen Kulturwissenschaftlern, über einen Vierbeiner, der notorisch unterschätzt wird. Eintritt VVK 7/ 9 AK 8/ 10 Euro Do 04.12. / 21.00 Uhr musa-Saal, Gö

Di 02.12./ 20.00 Uhr Theaterstübchen am Nil, Ks

Phillip Boa and the Voodooclub, 25 SINGLES… aus Boas riesigem Gesamtwerk, siehe auch die Empfehlung VVK 22 Euro, AK 26 Euro, Kulturticket 12 Euro

Jazz ist dienstags: Beat The Chicken: Soul und Blues, Eintritt 12 Euro, AK 15 Euro

Fr 05.12. / 19.30 Uhr Piazza, Vellmar Konzert mit Bloodmother (Progressive Folk Rock), VVK 11 bis 16 Euro, www.vellmar.de

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Fr 05.12. / 20.00 Uhr Junges Theater, Gö Crash Kids, ohne Skrupel, ohne Grenze, ohne Kompromisse, auf der Überholspur rasend, entdeckt Viper eine aufregend unbekannte Welt. Ein fantastischer Road Trip. Premiere Sa 06.12. / 20.00 Uhr K 19, Moritzstraße 1, Ks Mind The Gap Indoor: mit Heinrich II., La Confianza und The Intersphere, Eintritt 10 Euro, AK 14 Euro Mo 08.12. / 20.00 Uhr Literarisches Zentrum, Gö Rahel Jaeggi und Dirk Knipphals, Krisengeschüttelt Eintritt VVK 7/ 9 AK 8/ 10 Euro Di 09.12. / 20.00 Uhr Theaterstübchen am Nil, Ks Jazz ist dienstags: The String Project: Sebastian Studnitzky pendelt zwischen Trompete und Klavier; Eintritt 19 Euro, AK 22 Euro Mi 10.12. / 19.05 Uhr Saal über FanRaum (Obere Maschstr. 10), Gö Dietrich Schulze-Marmeling „Davidstern und Lederball“, danach Gedenktafel-Enthüllung für Ludolf Katz Mi 10.12. / 20.15 Uhr Staatstheater (TIF), Ks Kostprobe: Gift – Eine Ehegeschichte, Karten 7,50 Euro Fr 12.12. / 19.30 Uhr Atelier in der Korkfabrik (Elfbuchenstraße), Ks Vortrag von Dr. Ellen Markgraf: Lifestyle - Wertvorstellungen, Eintritt 5 Euro Sa 13.12. / 20.00 Uhr Piazza, Vellmar Bernd Gieseking: Ab dafür - Teil 1:Musikcomedykonzert, VVK 13-18 Euro, www.vellmar.de, www.piazza. ddticket.de

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KULTURT IPPS So 14.12. / 15.00 Uhr TIC, Ks

Die Empfehlung

So 14.12. / 20.00 Uhr Junges Theater, Gö Poetry Slam Do 18.12. / 19.30 Uhr TIC, Ks Lonely Hartz Club, Karten 19/20 Euro Sa 20.12. / 15.00 Uhr Junges Theater, Gö Von einem, der auszog das Fürchten zu lernen, Puppenspiel für Menschen ab 11 nach den Brüdern Grimm Kooperation mit der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin Sa 20. und So 21.12. / 20.00 Uhr Stadthalle, Gö Seven Up , Weihnachtskonzert 2014 Die sechsfache Stimmgewalt singt Weihnachtliches, Altbewährtes, immer wieder Heißgegehrtes und Nagelneues, ab 25,50 Euro Di 23.12. / 19.30 Uhr Theaterstübchen am Nil, Ks Trio Saitensprung: Sabine und Katharina Wackernagel schwelgen mit Martin Lüker in kulinarischen Genüssen, Eintritt 18 Euro, AK 21 Euro Fr 26.12. / 20.00 Uhr Caricatura (Kuba), Ks Bernd Gieseking: Ab dafür! – Der satirische Jahresrückblick 2014, Eintritt 16 Euro, AK 19 Euro

* HARALD WÖRNER

KASSEL

Privat

Petterson kriegt Weihnachtsbesuch, Karten 9 Euro

GaageschnuddenRock´n´Roll Dark Vatter im Theaterstübchen Auf zwei Alben, „Unnerwäjens“ und „Kasseläner Boogie“, sowie eine Single „Heim nach Kassel“ hat Timo Israng alias „Dark Vatter“ es bisher gebracht. Und seinen Ruf als Musik-Lokalmatador durch zahlreiche Auftritte unterstrichen. Hauptberuflich Leiter einer Musikschule und zuletzt bei „The Montesas“ als Schlagzeuger aktiv, war es Sa 27.12. / 21.00 Uhr musa-Saal, Gö JAMARAM, Manege frei! - Spot an! Das knallt! Der Reggae&Rock&Roll Zirkus ist wieder on the road! VVK 14 Euro, AK 17 Euro So 28.12. / 20.00 Uhr Theaterstübchen am Nil, Ks Dark Vatter un sinne Combo: Gaageschnudden-Rock´n Roll zum Fest! Eintritt 13 Euro, AK 15 Euro Di 30.12. / 19.45 Uhr Deutsches Theater, Gö

ihm immer ein besonderes Anliegen, den typischen 60er RockabillySound mit zeitgenössischen Texten aus seiner Heimat zu versehen. Aus dem US-Song „Settin´ The Woods On Fire“ macht er „Mäh jaachen de Wuuds ums Feuer“ (Wir jagen die Sau ums Feuer). Seine Texte sind komisch, auch wenn es in ihnen vor allem um Spaß, Alkohol oder Helden wie den „Wirklich Wilden Watz“ geht: Mach ich einen druffe, ja, dann dannse ich for zwei; ich suffe auch for viere, mäh is alles einerlei!

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MEHR ZUR EMPFEHLUNG: Dark Vatter un sinne Combo So 28.12. / 20.00 Uhr Theaterstübchen am Nil Jordanstraße 11, Kassel Tel: 8165706 Eintritt. 13 Euro, AK 15 Euro

Mi 31.12. / 17.30 Uhr und 20.00 Uhr Junges Theater, Gö Die Ziege oder Wer ist Sylvia? Mi 31.12. / 18.00 Uhr Stadthalle, Gö Göttinger Symphonie Orchester, Silvesterkonzert - Lieb und Wein Eintritt ab 11 Euro Mi 31.12. / 19.45 Uhr Deutsches Theater, Gö Ein Sommernachtstraum, William Shakespeare

Ein idealer Gatte, Komödie in vier Akten von Oscar Wilde, Premiere ANZEIGE

a ff e n W ir v e r s c h n z v o ll e I h n e n g la A u ft r it te

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Color-Druck GmbH Lindenallee 19 · 37603 Holzminden Fon (0 5531) 93 20-0 · Fax 93 20-50 e-mail: info@color-druck.net

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Jörg „Yogi“ Müller

A M S TA D T R AND

Ute Kahle

Straßengeflüster

Aktuelle und ehemals Wohnungslose, Menschen in schwierigen Lebenssituationen, Besucherinnen und Besuchern der Tageswohnung für wohnungslose Menschen und ehrenamtliche Mitarbeitern der Tageswohnung und der Straßenzeitung Abseits!? treffen sich jeden Mittwoch um 11.00 Uhr im Billardraum der Tageswohnung in der Bramscher Straße 11 in Osnabrück zu einer Chorprobe. Für die meisten der Sängerinnen und Sänger ist die Chorprobe ein wichtiger Termin, oftmals der einzig regelmäßige in der Woche.

* UTE KAHLE & THOMAS GÜTH Udo-Lindenberg-Stiftung, weiß mit seiner engagierten Art, wie er die etwa 15 Frauen und Männer motivieren kann. Denn das gemeinsame Singen hat unbestritten positive Auswirkungen auf die psychische Verfassung, hebt die Stimmung und führt zu einem besonderen Gemeinschaftsgefühl. Dies wird noch gestärkt durch die Fahrten zu den Konzerten, die den Chor immer mehr als Gemeinschaft zusammen schweißen. Sie singen nicht nur Bekanntes, sondern auch eigene Lieder zu den Themen Obdachlosigkeit und Armut.

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Chorleiter Markus Strothmann, Student am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück und Preisträger der

MEHR ZUM THEMA: www.abseits-online.de

Gedanken eines TagesSatz-Verkäufers * JÖRG „YOGI“ MÜLLER

Am 26. und 27. September bin ich nach Hamburg zur Nationalen Armutskonferenz (NAK) gefahren. Es waren ca. einhundert Menschen mit Armutserfahrung aus ganz Deutschland zu diesem neunten Treffen gekommen. Dort haben wir eine ‚Hamburger Erklärung‘ für Teilhabe und gegen Ausgrenzung unterschrieben. In dieser Erklärung wehren wir uns gegen alle Versuche, die bestehenden Probleme von Armut, Arbeitslosigkeit, Existenznot und Ausgrenzung durch nationalistische, rassistische und fremdenfeindliche Argumentationen auszunutzen, indem unsere rechtmäßige Forderung auf eine Teilhabe

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und ein Leben in Würde für diese extremistische Position missbraucht wird. Das Existenzrecht und die Menschenwürde von in Not lebenden Menschen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Sie müssen vielmehr die Grundlage für eine Verbesserung der Lebensumstände aller Menschen sein. Wir distanzieren uns klar und deutlich von allen Ideologien, die die Bekämpfung von Armut und Ausgrenzung von Rasse, Geschlecht, sexueller Orientierung, Hautfarbe, Herkunft, Alter, Behinderung oder Nationalität abhängig machen.

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Stefan Lehnert (photocase.com)

DI E KO CH N IS C HE

* HANS PETER PUNG & TEAM

Kochen mit dem TagesSatz LECKERE GERICHTE FÜR SIE ENTDECKT

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n der kalten Jahreszeit sehnen wir uns nach Geborgenheit und Wärme. Dazu zählt auch, dass wir uns eher deftiger ernähren. Beliebt sind in der kalten Jahreszeit ganz besonders Eintöpfe. Bringen sie uns doch von innen ein warmes, wohliges Gefühl. Zu den Klassikern gehört hier die Gulaschsuppe. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Nachkochen.

Gulaschsuppe feurig 500g Gulasch, 2 Möhren, 350g Kartoffeln, 3 EL saure Sahne, 2 Tomaten, 1 große Paprikaschote, 1 rote Peperoni, 1 Knoblauchzehe, 2 Zwiebeln, Salz, Pfeffer, Majoran, Paprikapulver edelsüß und rosenscharf, 1-2 EL Tomatenmark, Zucker, 1,5 L Fleischbrühe, Öl oder Fett zum Anbraten Möhren putzen, in Scheiben schneiden. Kartoffeln schälen, waschen, würfeln. Tomaten häuten, vierteln, entkernen, in Stücke schneiden. Paprika halbieren, entkernen, in Streifen schneiden. Zwiebeln und Knoblauch schälen, würfeln. Peperoni halbieren, entkernen, in Streifen schneiden. Fleisch waschen, trocknen.

Minuten köcheln lassen. Wenn die Kartoffeln weich sind, nochmals mit den Gewürzen abschmecken. Die GulaschSuppe von der Flamme nehmen, saure Sahne unterheben und heiß servieren. Tipp: Welches Fleisch soll ich nehmen? Klar ist, in eine original ungarische Gulaschsuppe gehört nur Rindfleisch. Sie können aber auch ein gemischtes Gulaschfleisch verwenden. Sollte ihnen die Suppe nicht genügend Feuer haben, können sie eine weitere Peperoni zufügen. Dazu reichen Sie frisches Brot oder Brötchen.

„Gulasch“-Suppe vegetarisch 3 große Kartoffeln, 1 große Paprikaschote, 100g Zuckerschoten, 200g grüne Bohnen, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 1-2 EL Tomatenmark, 2 EL Balsamico, Zucker, Salz, Pfeffer, Paprikapulver edelsüß und rosenscharf, Zucker, 150ml Milch, 1 L Gemüsebrühe, Olivenöl

Kartoffeln schälen, waschen, würfeln. Paprikaschote halbieren, entkernen, in Streifen schneiden. Zuckerschoten in Streifen schneiden. Bohnen in Stücke schneiden. Zwiebeln und Knoblauch schälen, würfeln. Öl in einem Topf erhitzen, Kartoffeln zugeben, glasig anschwitzen. Zwiebeln und Knoblauch zufügen, anschwitzen. Gemüse unterheben, glasig anschwitzen. Tomatenmark zufügen, anschwitzen. Brühe angießen. Balsamico zufügen. Mit den Gewürzen kräftig würzen. 30 Minuten köcheln lassen. Nochmals mit den Gewürzen und einer Prise Zucker abschmecken. Milch einrühren. Heiß servieren. Tipp: Wenn Sie Sojamilch verwenden, ist die Suppe vegan. Achten sie dann auch darauf, dass ihre Gemüsebrühe ebenfalls vegan ist. Auch hierzu passt frisches Brot oder Brötchen. ANZEIGE

Öl in einem Topf erhitzen, Fleisch darin von allen Seiten kräftig anbraten. Möhren zugeben, anschwitzen. Zwiebeln, Knoblauch, Peperoni zugeben, glasig dünsten. Paprika zugeben, anschwitzen. Tomatenmark unterrühren, anschwitzen. Mit Brühe angießen. Mit den Gewürzen und einer Prise Zucker würzen. 60 Minuten köcheln lassen. Kartoffeln und Tomaten unterheben, weitere 20 TagesSatz

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H IN T E R D E N K U L ISSE N

Tierische Liebe

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artin Gray (Jan Reinartz) ist ein erfolgreicher und preisgekrönter Architekt. Sein Leben scheint perfekt. Er gewinnt Preise und mit seiner Frau Stevie (Agnes Giese) und ihrem schwulen Sohn Billy (Ali Berber) führt er ein gemütliches Farmleben, ein Eheidyll das sich in 25 Jahren bewährt hat und das planmäßig bis zur Scheidung durch den Tod so weiterlaufen sollte. Wäre da nicht die Liebe, oder das was Martin neuerdings dafür hält.

Die Tragikomödie von Edward Albee nimmt einen Nachschlag an Heftigkeit und nachdem auch seine Frau erfährt wie umtriebig ihr Mann ist, werden die Worte der Protagonisten wie Schwerter in die Flanke des Sodomisten Martin getrieben. Regisseur Tobias Sosinka setzt überzeugend um was bewegt. Nicht nur

* REZENSIERT VON TSUKU YOMI

unsere Gesellschaft. Eine schwierige Vorlage in gelungener Bühnenreife und immer mit dem verschmitzten Stück Humor und dem Augenzwinkern Albees. Die Leistung der Akteure ist überragend und die Umsetzung des durchaus schwierigen Stoffes ist sehr gelungen. Ein Abend der sicher nicht jugendfrei, aber unbedingt sehenswert ist und auch zum Nachdenken über die (vielleicht eigene) Sexualmoral anregt.

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WEITERE VORSTELLUNG: 06., 10. & 31. Dezember 2014 jeweils 20.00 Uhr 31. Dezember auch 17.30 Uhr

Deutsches Theater

Junges Theater

Martin entflammt in unentrinnbarer Leidenschaft für die Ziege Sylvia und stürzt sich in seine erste außereheliche

Beziehung. Er hält seine neue Liebe für das normalste der Welt und genießt seine Beziehung. Als sein Freund Ross (Karsten Zinser) zu Besuch kommt, entlockt der ihm sein unglaubliches Geheimnis.

„Die Ziege oder Wer ist Sylvia“ im Jungen Theater in Göttingen

Gender Swapping

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itania (Karl Miller), Oberon (Gaby Dey) und ihr Puck (Benedikt Kauf) stellen mit ihren Zaubereien den Zauberwald auf den Kopf. So oder so ähnlich hatte sich das geneigte Premierenpublikum den Abend vorgestellt. Matthias Kaschig verstört sein Publikum, inszenierte einen etwas anderen Sommernachtstraum. Das Bühnenbild von Michael Böhler, das an einen umgestülpten Staubsaugerbeutel erinnert, wird begleitet von Kostümen von Stefanie Klie, die zwischen Drag Queens, Supermarktschick, nahezu nackten Gollums und den gängigen Karnevalskostümen angesiedelt sind. Eine bunt frivole Mischung. Dies spiegelt sich auch in der schauspielerischen Leistung wieder. Underneath

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„Ein Sommernachtstraum“ im Deutschen Theater in Göttingen

The Mango Tree singen die vier Liebenden (Rahel Weiss, Katharina Uhland, Bardo Böhlefeld, Emre Aksizoglu) zu Beginn des Stückes und ihre nette Art bleibt auch leider nur nett. Adrett in ihren Schuluniformen geben sie ein Gerüst ab, am Ende wird eine laute Techno-Version die Metamorphose ihrer Liebe beenden. Den Höhepunkte bildet der GenderRollentausch der Darsteller Titania (Karl Miller) und Oberon (Gaby Dey). In feinstem Englisch zitert Titania was Oberon ausheckt, das wirkt schon fast zärtlich und liebevoll. Die vielseitigen Schauspieler, die die Laienschauspielgruppe und Nebenrollen darstellen dürfen (Nikolaus Kühn, Gerd Zinck, Lutz Gebhardt, Andreas Jeßing, Vanessa Czapla, Benjamin

* REZENSIERT VON UTE KAHLE

Krüger) beleben das Spiel und geben dem Publikum die Vertrautheit wieder. Besonders mit den hervorragenden Gerd Zinck als Zettel und Lutz Gebhardt als Thysbe hat sich das Publikum angefreundet. Gelingt es doch in den ersten Szenen noch die bekannten Figuren an Hand der Kostüme zu erkennen, so wird es zum Ende bei einem Nackten als Wand (Andreas Jeßing) und einem Schniddelwuz als Loch, auch für das Publikum anstrengend. Es schwankt zwischen Lachen und Fremdschämen und entscheidet sich am Ende mehrheitlich für den Humor und genießt einen lauten aber standesgemäßen Ausklang.

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WEITERE VORSTELLUNG: 05., 15. & 31. Dezember 2014 jeweils 19.45 Uhr TagesSatz

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ZWI SCHEN DEN ZE IL E N

Der kleine Unterschied? Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus? Keine Sorge, so platt sind die Buchvorstellungen dieses Monats zum Titelthema nicht. Drei Bücher, drei ebenso unterschiedliche wie interessante Ansätze – mit einer Gemeinsamkeit: Alle sind sie überaus lesenswert!

* DANIELE PALU Sind die Männer an allem Schuld?

Wie verschieden sind wir wirklich?

Wie viel Frau steckt im Mann?

Männern gegenüber fühlen sich Frauen im Nachteil, denn noch immer machen Frauen seltener Karriere für weniger Geld und dafür mehr Hausarbeit als Männer. Daran hat auch die Emanzipation nichts geändert. Was die Autorinnen daran stört ist die Wahl der Waffen, denn sie besteht darin, sich entweder als Opfer des Patriarchats oder als bessere Menschen, gegen den ewigen Gegner Mann durchzusetzen. Das Ergebnis ist aber nicht Gleichberechtigung, sondern das, was Theresa Bäuerlein und Friederike Knüpling „Tussikratie“ nennen: Die moralische Herrschaft von Frauen, hinter deren Forderungen eine verkrampfte IchBesessenheit steht, die am Ende dazu führt, dass Männer das unerwünschte Geschlecht sind. Dabei, so die Autorinnen, sind sie blind für ihren eigentlich Gegner, eine immer prekärer werdende Wirtschaft, in der sowohl Frauen als auch Männer zunehmend Orientierung und Stärke verlieren. „Warum Frauen nichts falsch und Männer nichts richtig machen können“ – so provokant der Untertitel, so provokant die gesamte Streitschrift. Ein kluges Buch, das definitiv kontrovers diskutiert werden dürfte.

Balian Buschbaum kennt die Frauen wie kein zweiter Mann. Er wurde mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen geboren. „Mein Leben ist glücklich und erfolgreich, bis auf die Tatsache, dass ich im falschen Körper wohne“, kündigte im November 2007 die erfolgreiche Stabhochspringerin Yvonne Buschbaum im Fernsehen ihre bevorstehende Geschlechtsumwandlung an. Für Balian, wie er sich fortan nennt, war es der letzte konsequente Schritt auf dem Weg zu seiner wahren Identität als Mann. Balian Buschbaum weiß deshalb wie Frauen UND Männer wirklich fühlen und was sie unterscheidet. Was ist tatsächlich dran an den vielen Klischees und Vorurteilen? Können Männer wirklich nicht zuhören und Frauen schlecht einparken? Irrtümer, Vorurteile und Missverständnisse und endlich die Wahrheit von jemandem, der wie kein Zweiter beide Gefühlswelten kennt und aufzeigt, dass Frauen und Männer mehr verbindet als sie trennt.

„Nie hätte ich gedacht, wie verschwindend die Grenzen zwischen Frau und Mann sind.“ Mehr als ein Jahr lang schlüpft Christian Seidel in die Rolle einer Frau und hinterfragt als Christiane weibliche wie männliche Klischees. Während seines Selbstversuchs erfährt er nicht nur Neues über sein eigene Mannsein und die Klischeebeherrschtheit seiner Welt. Er lernt die Weiblichkeit des Mannes als Tabu kennen, und immer wieder fragt er sich: Wozu müssen Männer und Frauen überhaupt voneinander unterschieden werden? Warum grenzen Männer alles Weibliche so kategorisch aus? Was hat es mit der Rolle des Mannes heute auf sich? Wäre statt der Frauenquote eine Männer-MinusQuote nicht die konsequentere Lösung? Und: Sind Frauen vielleicht tatsächlich die besseren Männer? Ein intelligenter Versuch. Und eine mit brisanten Thesen gespickte Kritik über das geschlechtliche Miteinander.

Theresa Bäuerlein und Friederike Knüpling: Tussikratie. Heyne, 16,99 Euro. Broschiert, 317 Seiten

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Balian Buschbaum: Frauen wollen reden, Männer Sex. Fischer, 9,99 Euro. Broschiert, 256 Seiten

Christian Seidel: Die Frau in mir. Heyne, 12,99 Euro. Broschiert, 288 Seiten

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WA S E S S O N ST NOC H G IB T

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mpört Euch - dieser längst überfällige Aufruf ging vor einigen Jahren um die Welt. Die Streitschrift geht jedoch weit darüber hinaus, was Medien heutzutage mit „Wutbürgertum“ zu bezeichnen pflegen. Hessel empfiehlt, genau hinzusehen. Die Welt ist komplex geworden. Es gibt nicht mehr nur die kleine Oberschicht, deren Tun und Treiben wir ohnehin nicht ohne Weiteres verstehen. Komplexes zu verstehen, ist schwerer geworden, wir leben in Kreuz- und Querverbindungen, die wir uns früher nicht vorstellen konnten. Wer hat was zu sagen, wer entscheidet? Dies ist oft nicht leicht zu durschauen. Um wahrzunehmen, was hierzulande schief läuft, muss man schon etwas mehr in die Tiefe gehen.

Neues schaffen heißt Widerstand leisten. Widerstand leisten heißt Neues schaffen. (Stéphane Hessel)

* CHARLIZE MÄRZ wurde er von der Geheimen Staatspolizei in Paris verhaftet, gefoltert und in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Der zum Tode verurteilte Hessel überlebte nur, weil ein Kapo ihm die Identität eines kurz zuvor verstorbenen Gefangenen verschafft hatte. Dessen Leichnam wurde verbrannt und Hessel unter falschem Namen in das Außenlager Rottleberode und später nach Mittelbau-Dora überstellt, wo unter anderem die von Wernher von Braun entwickelten V2-Raketenvon KZ-Häftlingen gebaut wurden. In Buchenwald lernte er den Schriftsteller Eugen Kogon (Der SS-Staat) kennen, mit dem ihn seitdem eine lebenslange Freundschaft verband. Am 6. April 1945 gelang ihm die Flucht aus dem Zug auf dem Weg nach Bergen-Belsen.

Bereits 1937 wurde er französischer Staatsbürger und war unter Anderem auch in die Entwicklung der Menschenrechtserklärung der Vereinten Nationen mit eingebunden. Stéphane Hessel ist das Gewissen der westlichen Welt und „Frankreichs Rebell der Stunde“ schrieb die FAZ einmal. Am 27.02.2013 verstarb Hessel im Alter von etwas mehr als 95 Jahren in Paris. Ein bemerkenswerter Mensch, der nie davon absah, sich zu empören und nie die Hoffnung verlor. Hoffen wir, dass wir nicht vergessen, uns zu empören und dass wir die Welt nicht denen überlassen, die sie ausbeuten.

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MEHR ZUM THEMA: Stéphane Hessel Empört Euch Stéphane Hessel und Edgar Morin Wege der Hoffnung

Superbass

Das bedeutet: genau hinsehen. Es gibt genug Themen, für die es sich einzusetzen lohnt. Der Aufstand der Friedfertigen, die sich vom Maximierungsdenken (höher, schneller, weiter) abwenden, wird lauter. Laut Hessel sogar notwendig – wenn nicht überlebensnotwendig. Ethik und Gerechtigkeit müssen bei gesellschaftlichen und persönlichen Entscheidungen wieder mehr in den Focus rücken. Wir riskieren viel, wenn wir nach dem Prinzip „Weiter so - wie bisher“ verfahren. Doch das Schlimmste, was wir uns und der Welt antun können, ist die Gleichgültigkeit. Ungerührt gegenüber der Diktatur des Finanzkapitalismus, gleichgültig gegenüber der Unterdrückung von Minderheiten, achtlos gegenüber Hunger und Armut. Hessel findet hier deutliche Worte - und mahnt zur Wachsamkeit und Geduld.

Indignez - vous! Empört Euch!

Stephane Hessel schrieb seine Streitschrift mit 93 Jahren. Der gebürtige Berliner war Mitglied der Résistance und überlebte als junger Mann das Konzentrationslager Buchenwald. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Hessel als Offizier der französischen Armee zunächst von den deutschen Truppen festgenommen, ihm gelang aber über Südfrankreich, Marokko und Portugal die Flucht nach London. Er schloss sich im Mai 1941 der französischen Résistance an und wurde daraufhin mit einem Boot in Frankreich abgesetzt. Im Juli 1944 32

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DAS LE T Z T E

DER TiCKER NACHRICHTEN AUF DEN LETZTEN DRÜCKER Impressum Ende der Solidaritätsaktion

troffen. Im konkreten Fall sprechen die Experten bei Verbrauchern von Überschuldung, wenn sie bei mindesten drei Gläubigern trotz zwei bis drei Mahnungen offene Rechnungen nicht begleichen. Bei den volljährigen Überschuldeten hat die Quote um 90.000 auf jetzt 6,7 Millionen zugelegt. Damit ist sie von 9,81 auf 9,90 Prozent gestiegen. Für diese Steigerung sind vor allem hochverschuldete Haushalte verantwortlich. Viele Verbraucher hatten den vergleichsweise positiven Wirtschaftsverlauf und die niedrigen Zinsen genutzt, um Wünsche zu verwirklichen oder entgangenen Konsum nachzuholen. Mit 1,6 Billionen Euro haben die Deutschen 2013 so viel konsumiert wie noch nie – aber zu häufig auf Pump. Auf Grund der eintrübenden Konjunktur und weiterer globaler Risiken ist eine Entspannung nicht in Sicht. Gerade junge Leute konsumieren lieber, anstatt Altersvorsorge zu betreiben. Damit eröffnen sie für sich eine erneute Schuldenfalle. Nach Berechnungen von Experten sind rund eine Million Menschen vom Phänomen der im familiären Umfeld verankerten Verschuldung betroffen. „Offensichtlich bleiben immer mehr Menschen auch generationenübergreifend im Griff der Überschuldung oder lernen nie, sich daraus zu befreien“, so die Experten.(www.schuldnerberatung-hessen.de) [hw]

GÖTTINGEN – Beinahe den gesamten Oktober hindurch veranstaltete die Wohnrauminitiative Göttingen im Garten der Humboldtallee 9, einem studentischen Wohnheim, ein Zeltlager für wohnungssuchende Studierende. Anlass war der akute Wohnungsmangel. Zu Beginn des Wintersemesters standen über 2.000 Studierende auf den Wartelisten für einen Platz in einem Studentenwohnheim. Alternativlösung gab es auch von der Stadt. Wohnungssuchende Studenten wurden beispielsweise in der ehemaligen Voigtschule untergebracht. Im Unterschied dazu wurde das Camp der Wohnrauminitiative privat veranstaltet und diente neben der Unterstützung derzeit noch wohnungsloser Studenten, auch als Protest gegen das Studentenwerk. Dieses steht derzeit in einem Konflikt mit der sich für die Humboldtallee 9 verantwortlich sehenden Wohnrauminitiative, die viel Wert auf Selbstverwaltung und Autonomie legt. Anfang November wurden wie geplant die letzten Zelte abgebaut. [zd]

Leben auf Pump

Nächstes Mal Das neue Jahr begrüßen wir mit einem bunten Blumenstrauß. Aus erster Hand eine Verkäuferausgabe.

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BERLIN – Ein 43-jähriger wohnungsloser Mann ist in Genthin (Sachsen-Anhalt) letzte Woche, am 13.11.2014, von einem Spaziergänger erfroren aufgefunden worden. Sie erfroren im Freien, unter Brücken, auf Parkbänken, in Hauseingängen, in Abrisshäusern, in scheinbar sicheren Gartenlauben und sonstigen Unterständen. Durch die Kälte besonders bedroht sind die ca. 24.000 Wohnungslosen, die ganz ohne Unterkunft auf der Straße leben. [BAG Wohnungslosenhilfe e.V.]

Der TagesSatz erscheint zwölfmal im Jahr im Straßenverkauf in Kassel und Göttingen. Auflage dieser Ausgabe: 7.000

JANUAR-AUSGABE 2015

TagesSatz

Erster Kältetoter

Detlef „Rocky“ Bernhard

KASSEL – Annähernd sieben Millionen Verbraucher leben in Deutschland zum Teil weit über ihre Verhältnisse. Dies ist das Ergebnis des Schuldner-Atlasses der WirtschaftsAukunftei Creditreform. Sie analysiert seit zwölf Jahren die Entwicklung der Verschuldung privater Verbraucher. Verbraucherschützer sprechen dann von Überschuldung, wenn nach Abzug der wichtigsten Lebenshaltungskosten nicht mehr genug Geld bleibt, um Zahlungs-Verpflichtungen pünktlich erfüllen zu können. Davon ist mittlerweile jeder zehnte Verbraucher be-

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TagesSatz, das Straßenmagazin Herausgeber: TagesSatz e.V. 1. Vorsitzender: Hans Peter Pung Adresse der Redaktion Kassel: Westring 69, 34127 Kassel Telefon: 0561 / 861 58 43 Fax: 0561 / 861 58 61 E-Mail: tagessatz.ev@aol.de Mo & Di: 12-14 Uhr, Do: 14-16 Uhr Mi & Fr: geschlossen Adresse der Redaktion Göttingen: Obere Karspüle 18, 37073 Göttingen Telefon: 0551 / 531 14 62 E-Mail: goettingen@tagessatz.de Mo, Di, Do: 9-11 Uhr / Do: 16-18 Uhr Mi & Fr geschlossen Homepage: www.tagessatz.de Bankverbindung: Kasseler Sparkasse IBAN: DE41 5205 0353 0001 1833 79 BIC: HELADEF1KAS Sparkasse Göttingen IBAN: DE59 2605 0001 0050 5815 11 BIC: NOLADE21GOE Redaktionsleitung: Thomas Güth (tg), Antonia Stoll (as) (GÖ), Harald Wörner (hw) (KS) Pressearbeit: Carolin Schäufele Vertriebsleitung: Kassel: Udo Drescher, Mike Schäfer, Tel.: 0561 / 861 58 18 Göttingen: Ute Kahle, Andreas Pramann, Tel./Fax: 0551 / 531 14 62 Anzeigenleitung: Tel./Fax: 0551 / 531 14 62 E-Mail: anzeigen@tagessatz.de Redaktion Kassel: Charlize März, Hans-Peter Pung, Katharina Schwarz, Harald Wörner (hw) Redaktion Göttingen: Zoé Dubois (zd), Caroline Feindt, Thomas Güth, Ute Kahle, Gereon Mewes, Jörg „Yogi“ Müller, Daniele Palu, Antonia Stoll, Tsuku Yomi, Natalie Zaika Illustration: Pilar Garcia Fotografie: Detlef „Rocky“ Bernhard, Wolfgang Ehle, Caroline Feindt, Adrian Huber-Walkenhorst, Joshua Kahle, Ute Kahle, Stefan Lehnert (photocase. com), Mike Licht (flickr), musa, Jörg „Yogi“ Müller, Jörg Sanders, Carsten Seydlowsky, Antonia Stoll, Superbass, Deutsches Theater, Junges Theater, Ann-Christine Wöhrl, Pia Zojer Umschlag: Ute Kahle Layout: Dirk Mederer mediapool-goettingen.de (Umzug zum 1. Februar 2015: stockWERK süd, Lotzestraße 22 c) Druck: COLOR-Druck GmbH ViSdP: Harald Wörner

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe in gekürzter Version zu veröffentlichen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion.

Verkaufspreis: 2,00 EUR, davon geht 1,00 EUR direkt an den Verkäufer.

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WOHIN, WENN ALLGEMEINE HILFEN Göttingen Caritasverband Göttingen Allgemeine Lebens- und Sozialberatungsstelle Godehardstr. 18, 37081 Göttingen 0551/999590 Opferhilfebüro Göttingen Maschmühlenweg 11(Landger.) 37073 Göttingen 0551/5213883 Weißer Ring e.V. Hilfen für Opfer von Straftaten 0551/6338876 Sozialdienst für Migranten, RABaZ-Beratungs- & Vermittlungsstelle für ausländische Jugendliche Karspüle 16 , 37073 Göttingen 0551/57739 BONUS Freiwilligenzentrum Godehardstr. 18, 37081 Göttingen 0551/9995917 Neue Arbeit – Brockensammlung Levinstr.1, 37079 Göttingen 0551/5067320 Pro Familia Rote Str.19, 37073 Göttingen 0551/58627 Selbsthilfe Körperbehinderte Neustadt 7, 37073 Göttingen 0551/54733-0 Selbsthilfegruppe für Mobbinggeschädigte – Rainer Beutler 05602/1860 BürgerInnenberatung Stadt Göttingen Hiroshimaplatz 2, 37083 Göttingen Zukunfts-Werkstatt Hilfe für Migranten & Jedermann Haus der Kulturen – Hagenweg 2e 37081 Göttingen Bahnhofsmission Bahnhof, Gleis 4-5, 37073 Göttingen 0551/56190 Diakonieverband Göttingen Allgemeine Lebens- und Sozialberatungsstelle Schillerstraße 21 37083 Göttingen 0551/517810 Kassel Kasseler Hilfe Opfer- und Zeugenhilfe e.V. Wilhelmshöher Allee 101 34121 Kassel 0561/282070 Weißer Ring e.V. Hilfen für Opfer von Straftaten 0561/6029458

LEB Ländliche Erwachsenbildung Groner Landstr. 27 37081 Göttingen 0551/8207917 Mo, Di und Fr 14.30-18 Uhr BBA e.V. TU WAS Lange Geismarstr. 3, 37083 Göttingen 0551/485200 Mo, Mi, Do 9.30-12 sowie Di 10-12 u. 14-16 Uhr Kassel Beratungsstelle für Arbeitslose des DGB Kreis Kassel Spohrstraße 6-8, 34117 Kassel 0561/7209536 ESSENSAUSGABEN Göttingen Die Göttinger Tafel Mauerstr. 16-17, 37073 Göttingen Tel. 0551–51030 Mittagstisch St. Michael Turmstr. 5, 37073 Göttingen 0551/5479540 Straßensozialarbeit Rosdorfer Weg 17, 37073 Göttingen 0551/517980 Kassel Kasseler Tafel Holländische Straße 141 34127 Kassel 0561/23003

Arbeit und Leben (A&L) Lange Geismarstr. 72-73 37073 Göttingen 0551/495070 oder 4950741 Di und Do von 9.30-13.30 Uhr

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Ev.-ref. Gemeinde – Kleiderkammer Untere Karspüle 11, 37073 Göttingen Kleiderladen 0551/5473717 Ausgabe: Do 9-12 Uhr

Frauengesundheitszentrum Göttingen e.V. Groner Straße 32/33 37073 Göttingen 0551/484530 Gesundheitszentrum Albanikirchhof 4-5 37073 Göttingen 0551/486766 Kassel Fahrende Ärzte Dr. Giesler/Dr. Moog Mo 14-15.30 Uhr auf dem Martinsplatz Do 20-24 Uhr in der Gießbergstraße Kabera e.V. Beratung bei Essstörungen Kurt - Schumacher Straße 2 34117 Kassel 0561/780505 Gesundheitsamt Region Kassel Wilhelmshöher Allee 19-21 34117 Kassel 0561/10031920 HAFTENTLASSENE Göttingen

Kassel

FRAUEN IN NOT

HILFE & SELBSTHILFE BEI AIDS

Göttingen

Göttingen

KORE e.V. (Beratung für Frauen) Papendieck 24/26, 37073 Göttingen 0551/57453 Mo, Do 9-13 Uhr

Göttinger AIDS-Hilfe Obere Karspüle 14, 37073 Göttingen 0551/43735 werktags: 10-13 Uhr Beratung: 0551/19411

Frauen-Notruf e.V. Postfach 18 25, 37008 Göttingen 0551/44684

AIDS-Beratungsstelle Theaterplatz 4, 37073 Göttingen 0551/4004831

Frauenhaus e.V. Göttingen Postfach 1911, 37009 Göttingen 0551/5211800

Kassel

Therapeutische Frauenberatung e.V. Groner Straße 32/33 37073 Göttingen 0551/45615 Kassel

FRANKA e.V. Verein zum Schutz von Frauen, die Opfer von Menschenhandel geworden sind Frankfurter Straße 78a 34121 Kassel 0561/70165824

Mensch & Arbeit - Beratungsstelle für Arbeitnehmer und Arbeitslose Kurze Str. 13a, 37073 Göttingen 0551/43373

Göttingen

Gesundheitsamt Sozialpsychiatrischer Dienst Am Reinsgraben 1, 37085 Göttingen 0551/4004862

Gesegnete Mahlzeit Diakonisches Werk Kassel Hermannstraße 6, 34117 Kassel weitere Stellen: Neue Brüderkirche, Johanneskirche, Auferstehungskirche

Zentrum für Sucht- & Sozialtherapie Diakonisches Werk Kassel Frankfurter Str. 78a, 34121 Kassel 0561/93895-0

Arbeiterwohlfahrt Hospitalstr. 10, 37073 Göttingen 0551/50091-0

Göttingen

Anlaufstelle – Kontakt in Krisen e.V. Rosmarinweg 24, 37081 Göttingen 0551/632977

Übergangseinrichtung für wohnungslose Frauen Am Donarbrunnen 32 34132 Kassel 0561/43113

Göttingen

KLEIDERKAMMERN

Suppentopf der Heilsarmee jeden Donnerstag von 14-15 Uhr Martinsplatz

pro familia Beratungsstelle Breitscheidstraße 7 34119 Kassel Tel. 0561 7661925-0 Fax. 0561 7661925-99

ARBEITSLOSENHILFE

GESUNDHEIT

Beratungsstelle für Haftentlassene Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/787-5061 oder 0561/70738-00

Aids-Hilfe Kassel Motzstraße 1, 34117 Kassel 0561/97975910 Stadt Kassel – Gesundheitsamt AIDS-Beratungsstelle Obere Königsstraße 3 34117 Kassel 0561/787–5380 KINDER & JUGENDLICHE IN NOT Göttingen Deutscher Kinderschutzbund Nikolaistraße 11, 37073 Göttingen 0551/7709844 Omnibus - Beratungsstelle für Jugendliche & junge Erwachsene Goßlarstr. 23, 37073 Göttingen 0551/392690

Autonomes Frauenhaus 0561/898889

Kassel

Frauen in Not 0561/9892929

Deutscher Kinderschutzbund Siemensstraße 1, 34127 Kassel 0561/899852

Notruf für vergewaltigte Frauen Frauen gegen Vergewaltigung e.V. 0561/772244 Frauen informieren Frauen e.V. Beratung bei häuslicher Gewalt Westring 67, 34127 Kassel 0561/ 89 31 36

Verein zur Förderung der Erziehungshilfen in Nordhessen e.V. Wilhelmshöher Allee 32a 0561/78449-0 Stadt Kassel Sozialer Dienst des Jugendamtes Friedrich-Ebert-Straße 1 34117 Kassel 0561/787–5301

Deutsches Rotes Kreuz Zollstock 17, 37081 Göttingen 0551/5096322 Ausgabe: Mo & Do 8.30-11 Uhr jeden 3. Mi im Monat 16-18 Uhr Kassel Diakonisches Werk Kassel Sprungbrett & Sprungbrett spezial Steinweg 5, 34117 Kassel 0561/572090 Deutsches Rotes Kreuz Königstor 24, 34117 Kassel 0561/7290441 LEBENSKRISEN Telefonseelsorge für Jugendliche 0800/1110333 Göttingen Telefonseelsorge 0800/1110111 & 0800/1110222 Kassel Telefonseelsorge 0800/1110111 PSKB Stadt & Landkreis Kassel 0561/1003-0 & 0561/787-5361 NOTSCHLAFSTELLEN Göttingen Heilsarmee Untere Maschstr. 13b 37073 Göttingen 0551/42484 Kassel Soziale Hilfe e.V. / Panama (für alleinstehende Wohnungslose) Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/70738-00 Café Nautilus (für Drogenabhängige) Erzberger Straße 45, 34117 Kassel 0561/12115 RECHTSBERATUNG & HILFE Kassel Schuldnerberatung Gottschalkstraße 51, 34127 Kassel 0561/893099 Verbraucherzentrale Hessen e.V. Bahnhofsplatz 1, 34117 Kassel 0561/772934

Suchtberatung Diakonisches Werk Kassel Sucht- und Sozialtherapeut. Zentrum Frankfurter Str. 78A, 34121 Kassel 0561/93895-0 SUCHTBERATUNG: DROGEN Göttingen DROBZ (Drogenberatungszentrum) Mauerstr.2, 37073 Göttingen 0551/45033 Beratungsstelle für Suchtkranke – Diakonieverband Schillerstr 21, 37083 Göttingen 0551/72051 Kassel Drogenhilfe Nordhessen e.V. Schillerstraße 2, 34117 Kassel 0561/103641 Kontaktladen „Nautilus“ Erzberger Straße 45, 34117 Kassel 0561/12115 SAM – Substitutionsfachambulanz Wilhelmshöher Allee 124 34119 Kassel 0561/711813 Schillerstraße 2, 34117 Kassel 0561/103878 WOHNUNGSLOSENHILFE Göttingen Ambulante Hilfe für alleinstehende Wohnungslose Wiesenstr. 7, 37073 Göttingen 0551/42300 Diakonische Heime in Kästorf e.V. – Außenstelle Göttingen Wienstraße 4f, 37079 Göttingen 0551/5053302 Straßensozialarbeit (Kleiderkammer) Rosdorfer Weg 17, 37073 Göttingen 0551/517980 Wohn-/Übernachtungsheim für Frauen und Männer Untere Maschstr. 13b 37073 Göttingen 0551/42484 Kassel Die Heilsarmee / Sozial Center Ks Eisenacher Straße 18, 34123 Kassel 0561/570359-0 Beratungsstelle für Nichtsesshafte Sozialamt der Stadt Kassel Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/787-5061

Göttingen

Beratungsstelle für alleinstehende Wohnungslose – Soziale Hilfe e.V. Kölnische Straße 35, 34117 Kassel 0561/70738–00

AWO Schulden- & Insolvenzberatung, Kreisverband Göttingen e.V. Hospitalstraße 10, 37073 Göttingen 0551/50091-0

Betreutes Wohnen Diakonisches Werk Kassel Frankfurter Str. 78a, 34121 Kassel 0561/93895-10

Kostenlose Rechtsberatung Göttinger Tafel e.V. Jacobikirchhof 1, 37073 Göttingen 0551 – 5 10 30

WOHNUNGSPROBLEME

Unabhängige Patientenberatung Göttingen Albanikirchhof 4-5, 37073 Göttingen 0551/488778-0 Verbraucherzentrale Niedersachen Papendiek 24, 37073 Göttingen 0551/57094

Kassel Zentrale Fachstelle Wohnen Wohnungsamt (Rathaus) Obere Königsstraße 8 34112 Kassel 0561/787-6252 oder -6255 Deutscher Mieterbund Mieterverein Kassel u. U. e.V. Königsplatz 59, 34117 Kassel 0561/103861

SUCHTBERATUNG: ALKOHOL Kassel Anonyme Alkoholiker 0561/5108806 Blaues Kreuz Kassel Landgraf-Karl-Straße 22 34131 Kassel 0561/93545-0

Wenn Ihre Einrichtung hier nicht enthalten, oder wir eine Korrektur durchführen sollen, schicken Sie bitte eine E-Mail mit den Daten an goettingen@ tagessatz.de!

TagesSatz

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von einem der auszog das fürchten zu lernen grimm

Werner Koßmann Zeitungsverkäufer bei Straßenmagazin TagesSatz

2014 / 2015 Figurentheater nach den Brüdern Grimm für Menschen ab 10 Jahre Premiere 22. November 2014

TagesSatz

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Eine Produktion von manufaktor und dem Jungen Theater Göttingen in Kooperation mit der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin

Mit Gildas Coustier, Friedericke Miller Inszenierung manufaktor Künstlerische Mitarbeit Mathias Becker Ausstattung und Puppenbau Gildas Coustier, Friedericke Miller

Karten unter Telefon 05 51 - 49 50 15, kasse@junges-theater.de Schulvorstellungen buchbar über Yvonne Gebert, Tel. 05 51 - 49 50 162, ygebert@junges-theater.de

Junges Theater Göttingen Hospitalstraße 6 37073 Göttingen www.junges-theater.de

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Das JT wird gefördert durch die Stadt Göttingen und den Landkreis Göttingen.


© basta.de, 11/2013

Öffnungszeiten zum Jahresende 24.12.:

9.00 – 14.00 Uhr

25.12. – 26.12.: 9.00 – 22.30 Uhr 31.12.:

9.00 – 14.00 Uhr

01.01.:

12.00 – 22.30 Uhr

Ab dem 02. Januar sind wir wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten für Sie da!

Geschenke! Für jeden etwas und ganz bequem. Zum Beispiel mit unserer SparCard. Oder einer Eintrittskarte mit passender Weihnachtsgrußkarte. Oder mit Bademänteln und Badetüchern. Oder mit einem Geschenkgutschein. Oder mit vielen unterschiedlichen Wellness-Gutscheinen mit jeweils vier (ent-) spannenden Überraschungen ... Und damit Sie selbst schon beim Geschenkekaufen entspannen, gibt es das alles ganz bequem in unserem Online-Shop unter www.badeparadies.de Und wir wünschen Ihnen: Frohe Festtage!

Windausweg 60, 37073 Göttingen, Tel.: 50 70 90, info@goesf.de Öffnungszeiten: Mo. – Fr.: 10 – 22.30 Uhr Sa., So. und an Feiertagen: 9 – 22.30 Uhr 36

Bewegend. Erholsam. Erfrischend.

Göttinger Sport und Freizeit GmbH & Co.TagesSatz KG

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