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EDITO R I A L Liebe Leserinnen und Leser, gewöhnt sind wir an Debatten über unsere Energieversorgung und die damit verbundenen Rohstoffe wie Öl, Gas, Kohle, die einerseits Umweltschäden verursachen, andererseits knapper werden. Dabei gerät ein anderer Rohstoff aus dem Blickfeld, um den wir uns ebenfalls Sorgen machen müssen: Gemeint ist das Wasser. Den Großteil des auf der Welt benötigten Wassers, nämlich um die 65 Prozent, verbraucht die Landwirtschaft. In Trocken- und Wüstengebieten können es sogar bis zu 80 Prozent sein, die der Bewässerung der Kulturen dienen. Zudem ist Wasser (uns Verbrauchern wahrscheinlich gar nicht so bewusst) Grundstoff mächtiger Industrien. In erster Linie wären hier die Eisen- und Stahlkonzerne zu nennen, die immerhin 20 Prozent des Gesamtverbrauchs auf der Erde benötigen. Doch auch die chemische Industrie, nahrungsmittel- und die papierverarbeitende Industriezweige benötigen besonders viel von diesem Rohstoff. Privathaushalte verbrauchen mit 15 Prozent noch den kleinsten Anteil. Sorgen bereitet dabei besonders das Aneignen des „gemeinschaftlichen“ Naturstoffes Wasser zu Zwecken der Profit-Maximierung. Zu beobachten ist dies ja bereits bei der Trinkwasserversorgung durch lokale Wasserwerke, die privatisiert werden. Wir gehen mit Wasser um, als sei es im Überfluss vorhanden. Sicher ist richtig, dass die Erdoberfläche zu großen Teilen aus Wasser (Ozeane) besteht. Doch vergisst man leicht, dass dies Salzwasser, also für den menschlichen Bedarf und die Landwirtschaft ungeeignet ist oder nur unter Einsatz anderer Energien in Süß- und Trinkwasser umgewandelt werden kann. Nur verschwindend geringe 2,5 Prozent des auf der Erde vorhandenen Wassers sind tatsächlich Süßwasser, das wir zum Überleben brauchen. Wenn wir unser Verhalten nicht ändern, ist eine weitere Verknappung der Ressource Wasser durch Vergeudung oder steigende Nachfrage absehbar. In der Folge könnten Hunger- und Umweltkatastrophen auf uns zu kommen, von wirtschaftlichen Zusammenbrüchen, Konflikten oder Kriegen gar nicht zu reden. Der Schwerpunkt unserer Artikel liegt einerseits im Aufzeigen innovativer Ansätze, wie man mit Wasser verantwortungsbewusst und nachhaltig umgehen kann, andererseits auch, wie man überhaupt sauberes Trinkwasser in Krisenregionen zur Verfügung stellen kann. Doch auch in größeren Zusammenhängen muss man das Thema betrachten. Dies tun wir im Zusammenhang mit der Fragestellung, ob Kriege künftig um Wasser statt Öl geführt werden.
Harald Wörner (Redaktionsleitung Kassel)
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NACHRUF
Wir trauern um Ronald Naumann Herr Naumann stieß im Sommer 2010 zu uns und übernahm die Aufgabe des Anzeigenakquisiteurs. Seine fröhliche kompetente Art machte ihn schnell zu einem beliebten Mitarbeiter, der auch stets ein Ohr für die Sorgen unserer Verkäufer hatte. Trotz schwerer Krankheit engagierte er sich mit all seiner Kraft für unser Straßenmagazin. Am 13. August erlag Ronny seiner schweren Erkrankung. Ronny, wir werden Dich in guter Erinnerung behalten. Danke für Dein Engagement. TagesSatz e.V. Vorstand, Redaktion und Verkäufer
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AUF DEN HEISSEN STEIN 8 10 12 14 15
Wasserprobleme auf dem blauen Planeten von ANDREA TIEDEMANN Der Kampf ums Wasser von stefan giebel Die Bedeutung des Händewaschens von amanda fortier PAUL hilft Leben retten von harald wörner Sonne sichert sauberes Trinkwasser von claudia alexandra rose
tagesklatsch mit kaffeesatz
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Rubriken
mit MARTIN SONNEBORN von CHristopher piltz
Göttingen 18 Tanzen unter freiem Himmel von Katharina kretschmer 19 Generation Praktikum von jörg „yogi“ müller 20 Wie ein Boot in Seenot von jörg „yogi“ müller
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Kassel 22 Hallenbaden in Kassel von NORA MEY 24 Hunde-Günther von thomas schwab
Kultur 28 Utopie Gesundheitsdiktatur kai budler im gespräch mit Juli zeh 30 Der Armut ein Gesicht geben von harald wörner
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Editorial Projekt Tellerrand Der Stolperstein Paragraphenreiter Straßengeflüster Winkeladvokat Die Kochnische Kultur-Empfehlungen Zwischen den Zeilen In der Nahaufnahme Der Ticker Nächstes Mal Impressum Wohin, wenn
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Ort, Datum
Unterschrift
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Khoa Ly
D A S G E S P R Ä CH
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„Wir treiben unsere Späße mit der BILD“
Martin Sonneborn ist einer der provokantesten Satiriker der deutschen Medienlandschaft. Der ehemalige Chefredakteur des Satire-Magazins „Titanic“ arbeitet heute unter anderem für die „HeuteShow“ im ZDF, schreibt Bücher, dreht Filme und ist dazu Bundesvorsitzender der eigens gegründeten Partei „Die PARTEI“. Eine vielseitige Person, die von Frage zu Frage aus einem anderen Blickwinkel antwortet – mal als Satiriker, mal als Politiker, manchmal auch einfach als Martin Sonneborn. Und immer mit einer Prise Humor.
* CHRISTOPHER PILTZ IM GESPRÄCH MIT MARTIN SONNEBORN
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ei der Lesung gerade waren, wie erwartet, hauptsächlich Studenten. Können Sie sich noch gut an ihr Studium erinnern?
man diese Zeit braucht, um sich zu orientieren, was man wirklich machen will. Nach diesen 15 Semestern stecken wir die Studenten in die Produktion.
Ja, klar. Ich ziehe auch noch einiges aus der Zeit. So heißt unsere Partei Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz und so weiter, und irgendwann kommt der Begriff „Elitenförderung“. Wir haben uns dieses auf die Fahnen geschrieben. Wir möchten, sobald wir an der Macht sind, den Studenten anbieten, dass sie 15 Semester lang ihr Studium finanziert bekommen mit 1000 Euro monatlich. Ich habe selbst 15 Semester studieren können und glaube, dass
Macht Sie da einen Unterschied zwischen einem Kulturanthropologen und einem Maschinenbauer?
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ein Straßenmagazin. Dann sagen wir lieber Germanist, damit man es leichter versteht. Was haben Sie denn für Klischeevorstellung von Straßenmagazinen?
Nein. Es sind alle gleichberechtigt. Oder wird dieses Heft nicht von Anthropologen gelesen?
Dass sie eine sehr uneinheitliche Leserschaft haben. Dass die Leute, die sie verkaufen, sie wahrscheinlich nicht lesen und somit war mein Einwand völlig irrelevant und ich ziehe ihn zurück.
Das wissen wir leider auch nicht...
Und die Leser?
Anthropologe ist auch ein kompliziertes Wort, vielleicht nicht geeignet für
Schwierig. Ich kaufe selber auch manchmal Straßenzeitungen und blätTagesSatz
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DAS GESP R Ä C H tere darin herum, aber so richtig ausführlich lese ich Straßenmagazine ehrlich gesagt nicht. Ich schaffe schon gerade so die FAZ und die Süddeutsche an einem Tag, danach kommen erst die Straßenmagazine.
ben das mitgeschnitten und eine lustige Beschimpfungs-CD daraus gemacht. Wir haben danach unsere Leser gebeten, dem Bild-Chefredakteur Faxe zu schicken und seine Durchwahl angegeben. Nette kleine Späße halt.
Nichts, außer dass ich an die Macht möchte.
Wie ist denn ihr täglicher Medienkonsum?
Kaufen Sie denn die Bild-Zeitung?
Dazu sollten natürlich die Straßen gepflegt sein, es sollte Ordnung herrschen und Verkäufer sollten umsonst Kaffee in Restaurants bekommen.
Zu Hause habe ich die Süddeutsche und die Berliner Zeitung und im Café lese ich noch die FAZ. Dazu natürlich Titanic und allen möglichen Quatsch im Internet. Ich bin auch oft auf der Spiegel-Online-Seite. Und ich beobachte die Bild-Zeitung. Was heißt beobachten?
Ab und zu, nicht täglich. Natürlich nur wegen der nackten Mieze, nicht wegen des Sportteils. Sie sind Politiker und beschäftigen sich als Satiriker tagtäglich mit der aktuellen Politik. Was wäre bei Ihnen die Welt ohne Politik? Vermutlich nicht schlechter als in diesem Zustand. Der Zustand, in den die aktuelle Politik uns geführt hat, ist kein optimaler. Insofern glaube ich nicht, dass die CDU eine notwendige Errungenschaft unserer Kultur und Zivilisation ist.
Im Auge behalten. Mit Bild verbindet uns eine herzliche Feindschaft, und die will gepflegt sein. Ich bin neulich mal wieder drin gewesen als Verlierer des Tages. Das Bittere bei der Sache ist, dass der Gewinner des Tages Günther Oettinger war. Das war lustig, ja... Aber es geht zum Glück nicht direkt gegeneinander, sonst wäre es noch demütigender gewesen.
Wäre das Leben ohne Politik langweiliger?
Wie fühlt man sich da?
Wahrscheinlich schon.
Am Boden zerstört. Sie haben mich nämlich als Chef der Partei „ARBEIT“ bezeichnet. Das ist rufschädigend. Ich habe überlegt, ob wir eine Gegendarstellung probieren. Aber das war dann doch zu viel Aufwand.
Aber was ist dann eigentlich Politik?
Zur Erinnerung: Sie haben ein Interview mit einem Straßenmagazin. Vielleicht etwas sozialer...
Wie schaffen Sie es, bei solchen Antworten nicht zu schmunzeln? Normalerweise sind Interviews Stresssituationen. Ich werde nicht von zwei schmunzelnden Leuten interviewt, insofern fällt es mir nicht schwer. Und wenn Sie Interviews führen? Dann ist eine noch größere Stresssituation. Man muss überlegen, worauf man hinaus will, seine Fragen abarbeiten, aber gleichzeitig spontan reagieren.
Verkäufer sollten umsonst Kaffee in Restaurants bekommen
Sehen Sie sich dabei als der neue Heinrich Böll, als Gegner der BildZeitung? Nein, Böll war ja vollkommen humorlos. Wir dagegen treiben unsere Späße mit der Bild. Sie haben beispielsweise nach unserer WM-Bestechung dazu aufgerufen, uns anzurufen und die Meinung zu sagen. (Sonneborn verschickte vor der Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 Bestechungs-Faxe an die wahlberechtigten FIFA-Mitglieder, in dem er mit einem Präsentkorb für die Wahl Deutschlands als Austragungsort warb, was für Aufregung und Proteste sorgte, Anm. d. Red.) Wir haTagesSatz
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Politik ist ein Betätigungsfeld, in dem sich erstaunliche Leute Geld, Ansehen und Entscheidungsmöglichkeiten verschaffen, die ihnen eigentlich gar nicht zustehen sollten. Eine interessante Definition. Wie fühlt es sich dann an, auf einmal Politiker zu sein? Es gibt nicht so viele Leute, die mich als Politiker sehen. Viele bezeichnen mich als Polit-Clown, Satiriker, Anführer einer Spaßpartei, und insofern werde ich selten als Politiker wahrgenommen. Das wird sich aber ändern, sobald wir an der Macht sind. Dann geben wir Ihnen mal die Möglichkeit, Ihre Position darzustellen. Was sind drei Punkte, die Sie Deutschland gerne mitteilen würden?
Die Ausstrahlung einer Sendung von „Zimmer frei“ im WDR mit Ihnen sollte verhindert werden. Sie waren anscheinend kein einfacher Interviewpartner. Woran lag das? Mir wurde vorher gesagt, dass ich in der Sendung machen kann, was ich will. Im Nachhinein gab es die Kritik, ich wäre als Parteivorsitzender aufgetreten. Das bezog sich auf eine Situation, in der Christine Zimmermann versucht hat, mir Persönliches zu entlocken. Das hat sie jedoch in der Umgebung eines nachgebauten Wahllokals getan, so dass ich die Kritik wiederum sehr lustig fand. Sie will in ihrer Show Menschen öffnen und mit ihnen über intime Dinge reden, und das wollte ich nicht. Ich halte es für Unsinn, so etwas im Fernsehen zu tun. Ich würde in der Öffentlichkeit nichts Privates thematisieren. Herr Sonneborn, wir danken Ihnen für das Gespräch!
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Wasserprobleme auf dem blauen Planeten Wasser ist immer da. Wir gehen auf die Toilette, die Spülung rauscht. Ganz selbstverständlich. Eine Toilettenspülung in Deutschland verbraucht etwa zehn Liter Wasser. Das ist aber auch die Ration, die laut BUND einem Menschen aus einem Entwicklungsland täglich zur Verfügung steht.
* ANDREA TIEDEMANN
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ie Trinkwasserverteilung auf der Erde ist sehr ungerecht. Während in Mitteleuropa reichlich Trinkwasser zur Verfügung steht, leiden große Teile der Weltbevölkerung unter existentiellem Wassermangel. Während die einen um jeden Liter ringen, nutzen Deutsche in der Regel 130 Liter pro Tag. Zwei Drittel davon für Toilette, Duschen und Baden. Sie können es sich leisten. „Die Trinkwasserreserven hier sind eigentlich ausreichend, in Göttingen nutzen wir nur 2 Prozent des natürlichen Wasserangebotes“, erklärt Klaus Plaisir von den Göttinger Stadtwerken. Doch trotzdem wollen die Deutschen Wassersparen. Wurden in den 70ern noch knapp 170 Liter pro Tag benötigt, brauchen deutsche Haushalte heute dank Sparspültoiletten und neueren Waschmaschinen ein Drittel weniger. Doch was den Geldbeutel vorerst entlastet, wird für die Stadtwerke dauerhaft zum Problem. Plaisir erläutert: „Jetzt wird es langsam kritisch, weil das Wasser ja in den Leitungen mehr steht. Dadurch gibt es häufiger die Gefahr, dass stehendes Wasser verkeimt, das wäre fatal.“ Um das zu vermeiden, werden die Rohre häufiger zusätzlich gespült. Das größere Problem als der Wasserverbrauch, meint Plaisir, ist die Verschmutzung des Wassers. „Ich meine nicht den normalen Haushalt, das Problem sind eher Chemikalien, die in den Wasserkreislauf gelangen“, so seine Einschätzung. Diese Ansicht teilt auch Tilman Curdt von Greenpeace Göttingen. Und kommt damit auf die globale Perspektive des Themas zu sprechen. Er nimmt vor allem die Textilindustrie in die Verantwortung: „Es ist ein schmutziges Geschäft. Es wird mit Giften gefärbt und imprägniert, die Baumwolle wird gespritzt – besonders betroffen ist davon das Wasser TagesSatz
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TITELTH E M A Gelangen die Giftstoffe in den Wasserkreislauf, verschmutzen sie häufig auch das Grundwasser und andere Wasserreservoirs. Denn das Wasser auf der Erde befindet sich in einem ständigen Kreislauf. Schon Heraklit wusste: Man kann nicht zweimal denselben Fluss besteigen. Wasser verdunstet durch die Sonne, steigt in höhere Luftschichten auf, kondensiert, regnet sich wieder ab, gelangt ins Meer oder in den Boden und dann ins Grundwasser. Ein Wassermolekül braucht bei seiner Reise durch den Kreislauf in der Regel nur ein paar Monate. Bei der Verdunstung bleiben zwar oft Schwermetalle am Boden zurück, weil nur die Wassermoleküle aufsteigen können, aber beim Abregnen durch die Luftschichten lösen sich darin wieder neuen Schmutzstoffe aus der Luft. Die Folge ist saurer Regen. Oft findet man im Grundwasser das hochgiftige Halbmetall Arsen, das Hautschäden, Tumore und Tod verursachen kann. Auch in Teilen der USA wurde Arsen im Trinkwasser nachgewiesen
Dazu kommt, dass in etlichen Regionen die Versorgung mit gereinigtem Trinkwasser privatisiert ist, sodass arme Menschen aus Kostengründen auf die verunreinigten Flüsse zurückgreifen. Laut einer UN-Studie zahlen Slumbewohner etwa zwanzig Prozent ihres Einkommens für Wasser, das eigentlich Allgemeingut ist und nicht kommerzialisiert werden dürfte. Etwa 1,1 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Die UN hat sich bis 2015 das Ziel gesetzt, diese Zahl zu halbieren. Doch wenn die Verunreinigung nicht eingedämmt wird, ist die Versorgung mit sauberem Trinkwasser noch schwieriger. Bei etwa 2,6 Milliarden Menschen gibt es keine oder nur unzureichende Entsorgung der Abwässer. Besonders kritisch ist die Lage in Asien: dort wird etwa neunzig Prozent des Abwassers nicht gereinigt.
Wie dringend die Lage ist, erkennt man, wenn man sich die Ressourcensituation vor Augen führt: Die Erde besteht zwar zu gut zwei Dritteln aus Wasser, aber 97 Prozent davon sind ungenießbares Salzwasser. Von den verbleibenden drei Prozent, die sich im Grundwasser, Flüssen, Seen und Gletschern befinden, sei nur ein kleiner Teil als Trinkwasserressource nutzbar. Diese Ressource sauber zu halten, ist ein wichtiger Faktor im Kampf gegen Wasserarmut. Doch auch die übermäßige Nutzung der Reserven in wasserärmeren Regionen erweist sich als schwerwiegender Eingriff in den Wasserhaushalt der
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Welt. Viele Flüsse werden mittlerweile so weit abgeschöpft, dass sie nicht mehr ihren Endpunkt erreichen. Staudämme lassen große Flüsse zu kleinen Rinnsalen werden und haben oft nur kommerziellen Nutzen für einzelne Unternehmen. Wenn dauerhaft mehr Wasser entnommen wird als sich regenerieren kann, sinkt der Grundwasserspiegel und die Wasserversorgung wird kritisch. Geht es letztlich also doch darum, Wasser zu sparen? „Wir haben viel Wasser, das geht uns durch die Nutzung im Haushalt auch nicht verloren“, erklärt Greenpeace-Aktivist Curdt. Das Problem beginnt aber, wenn man sich klarmacht, dass man nicht nur direkt Wasser verbraucht, sondern auch indirekt. Produkte, die hier angeboten werden, brauchen für ihre Produktion oft Unmengen Wasser, so genanntes virtuelles Wasser. Einer Tasse Kaffee zum Beispiel gehen bereits 140 Liter Wasser voraus, einem Baumwoll-T-Shirt schon 2000 Liter und einem Computer ganze 33000 Liter. Oft werden Nahrungsmittel in regenarmen Gebieten angebaut und müssen dort aufwändig bewässert werden. Curdt fordert daher: „Die Antwort hier ist ein bewussteres Konsumverhalten: Weniger Kleidung, die dafür länger hält, regionale Produkte statt welchen aus wasserarmen Regionen. Generell ist Qualität beim Einkauf besser als Quantität – leider sieht das Konsumverhalten derzeit anders aus.“
b t To ze 3 rau e n de ile 2 ch I h se r d tte Pro üb r e n De . r z e Ko bed urc Pro en rde W utsc pf ar hsc Ta t fl nk a s s he . f a hn g ieß en e so uf it be en . G r v e ll13 tlic läu in a r0 he ft d nLi W si ie c te r p as h ro -
e s br den i n e tell un a s sin u 11 H c . d h 0 a gd F ve r für t. S 00 m b es R ür sc nö hl t ein oga Lite u r ind die r r g e fl H se ing ig. r, t 8 E Kilo 20. Wa r s eis er0 s w ch e . in do ine 000 e J Ka 00 ser e r s se G L ea ffe Li ge nu et ite ns ep ter r d rä r W ve ulre nk as ri. e- -
in den Produktionsländern.“ Und produziert wird dort, wo es günstig ist. Vor allem in Südamerika und Asien. Wenig Aufklärung und Armut führen dazu, dass die Produktionsstätten vor Ort keine Rücksicht auf Natur und Flussqualität nehmen. Vor allem die angrenzende Bevölkerung sei gefährdet, da sie das verseuchte Wasser trinke, bemängelt Greenpeace-Sprecher Curdt. „Es heißt, man müsse sich nur Chinas Flüsse anschauen, um die Trendfarben der Saison zu kennen“, kritisiert er, „tatsächlich gelten siebzig Prozent aller Flüsse in China, wo achtzig Prozent unserer Textilien herkommen, als verschmutzt“. Besonders Nonylphenole oder perfluorierte Kohlenwasserstoffe seien gefährlich, weil sie das Hormonsystem von Mensch und Tier störten. Dabei sei die Lösung einfach, meint Curdt: „Häufig gibt es Alternativen, viele der Chemikalien, die eingesetzt werden, sind in Europa längst verboten und durch weniger problematische Stoffe ersetzt worden.“
In Deutschland gibt es kein Wasserproblem. Noch nicht. Auch wenn durch den Klimawandel in Mitteleuropa mehr Regen fällt, wird eines immer deutlich: auch wir sind, wie alle Länder der Erde, an ein und dasselbe Wassersystem angeschlossen. Wenn das Wasser auf der anderen Seite der Welt verschmutzt wird, kommt es früher oder später wieder bei uns an.
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Der Kampf ums Wasser
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Noch viel existentieller als der Kampf um die fossilen Brennstoffe, der die heutige Zeit bestimmt, ist der um das Wasser.
* STEFAN GIEBEL
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war zeichnet gerade das Wasser mit 1,4 Milliarden Kubikmeter unseren blauen Planeten aus, doch gerade mal 0,02% davon sind für uns leicht zugängliches Süßwasser. Die Berechnungen der UNESCO von 2008 weisen bereits für Europa und Asien ein relativ zur Wasserverfügbarkeit hohen Anteil der jeweiligen Kontinente an der Weltbevölkerung aus. Die schwierige Situation in Afrika ist im Weiteren eine Folge der von vornherein fehlenden Infrastruktur und des Versagens staatlicher Kontrolle und Verwaltung. Die derzeitige Hungersnot in Ostafrika, insbesondere eine Folge des Ausbleibens des Monsuns, zeigt noch darüber hinaus im Angesicht des Klimawandels ein neues Szenario einer düsteren Zukunft auf. Das Bevölkerungswachstum zum einen und zum anderen das Festhalten am globalen Wachstum der Produktion und damit verbunden des Konsums führt weltweit dazu, dass immer mehr Ressourcen an Süßwasser genutzt werden und die Abwassermengen stetig steigen. Auch wenn Deutschland im Vergleich zu den anderen europäischen Ländern ohne Berücksichtigung der Industrie einen sehr niedrigen Trinkwasserverbrauch pro Kopf mit 120 Litern (2007) aufweist und durch seine klimatische Lage wohl weniger von Wassermangel generell betroffen sein wird, sind auch in Deutschland bereits die Folgen zu spüren. So sinkt die Niederschlagsmenge in der ohnehin trockenen Region Brandenburg, insbesondere fallen die sonst üblichen Mengen an Sommerregen aus. Sollte die Regenmenge dort noch weiter unter die 400 mm Niederschlagsmenge fallen, wird die Vorratsspeicherung von Wasser und ein Wechsel der angebauten Pflanzen notwendig.
Der steigende Tourismus trägt ebenfalls zur Verschärfung der Wasserknappheit bei. Allein der Flughafen in Frankfurt transportierte im Jahr 2010 53 Millionen Passagiere, immerhin zwei Millionen mehr als im Vorjahr. Gerade die wärmeren Regionen sind dabei die beliebtesten Reiseziele. Mehr als ein Zehntel der gebuchten Reisen geht nach Spanien, ein wenig mehr als ein Zwanzigstel in die Türkei und ebenfalls ein Zwanzigstel verteilt sich auf Fernreisen. Im Zuge der Finanzmarktkrise und der Schuldensituation sind die südlichen Länder Europas auf genau diesen Wirtschaftszweig angewiesen. Dieser Wirtschaftszweig ist mittlerweile einer der größten Branchen mit Erlösen im Bereich von mehr als 600 Milliarden US$ weltweit (2004). 2008 meldete 10
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TITELTH E M A Spanien derweil erst eine der größten Dürreperioden seit 40 Jahren und das propagierte Reiseziel Dubai ist bei einem Trinkwasserverbrauch von mehr als 500 Litern pro Kopf und fehlenden Ressourcen von chronischem Wassermangel betroffen.
W i a u l ä s s a s st z ne s t s e u ko n. ges sie r b 72 U n D si mm as ehe aus e d Pro s e r ch e G n ec z e Ku au n d esa bl dem k t ent E r . bi f er mt au v d kk 1,4 E w e We D i on e ilo M rde as rsc lta e s m i b ser he ll et lli el au i er ar ä f. de uft n
Rund zwei Drittel der Wasserentnahme entfallen auf die Landwirtschaft weltweit, in Afrika und Asien mehr als vier Fünftel. Fast ein Sechstel des kultivierten Landes muss bewässert werden. Eine weitere Ausdehnung der bewässerten Fläche ist trotz steigender Bevölkerungszahlen in vielen Ländern ohne erhebliche Konsequenzen für die Umwelt (Stauseen, Versalzung etc.) nicht möglich. Durch den Konsum von Früchten und generell Lebensmitteln über das ganze Jahr unabhängig von der Saison und insbesondere aus Regionen mit ständiger Wasserknappheit tragen wir zu einer weiteren Verschärfung der Wasserknappheit bei. So wurde im Konya-Becken in der Türkei bereits so viel Wasser entnommen, dass der Wasserspiegel des zweitgrößten Sees der Türkei erheblich sank, in der Argolis-Ebene in Griechenland dringt bereits Salzwasser in das Grundwasser ein und Zypern musste 2008 erhebliche Mengen an Wasser importieren. Ganz abgesehen davon, dass Spanien mehr und mehr zu einer Wüste zu werden droht.
flikt zwischen Israel und Syrien, hängen von den Zuflüssen zum See ab. Im Sechs-Tage-Krieg (1967) versuchte Syrien, Israel diesen lebensnotwendigen Wasserhahn zuzudrehen. Anspruch auf den See haben nach internationalen Abkommen die Palästinenser, die Jordanier, die Syrer, die Libanesen und die Israelis. Der Wasserspiegel des Sees sinkt mittlerweile, intensive Landwirtschaft und Haushaltsabwässer verunreinigen das Wasser und mit der Abnahme des Wassers nimmt die Versalzung zu. Zusätzlich werden die Ressourcen an Grundwasser in einem so erheblichen Maß von Israel abgepumpt, dass der Grundwasserspiegel sinkt. Obwohl die Ressourcen auf palästinensischer Seite liegen, nutzt Israel mehr als drei Viertel und die Palästinenser sind gezwungen, zum Teil Wasser von Israel wieder zurück zu kaufen. Während Israelis ohne die Landwirtschaft schon fast 350 Liter pro Kopf verbrauchen, liegt der Verbrauch bei einem Palästinenser bei etwa einem Siebtel des Wertes.
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Das friedliche Zusammenleben der Völker wird daher mit den Klimaveränderungen vor neue Herausforderungen gestellt. Die UNO kam schon 2007 zu dem Schluss, dass die Wüsten wachsen und wir von 50 Millionenen Menschen auf der Flucht vor der Wüste ausgehen müssen, die auch zum Teil an den Stränden Europas landen werden. Die überall vorhandenen Privatisierungsversuche im Wasserbereich werden kurzfristige Gewinne für wenige bringen. Die dringend nötigen Investitionen allerdings nicht. Das eigentliche Problem ist nämlich gerade die Art des Wirtschaftens und der Glaube an ein Wachstum ohne Folgen und Kosten. Der bisherige Umgang mit den existentiellen Ressourcen des menschlichen Daseins wie Wasser zeigt, wie sehr unser Wirtschaften immer noch vom kurzfristigen Raubbau bestimmt ist, anstatt von einem verantwortungsvollen nachhaltigen Denken. Nicht nur bei den Kohlendioxidemissionen wird ein internationales Vorgehen dringend notwendig, sondern auch bei den bereits begonnenen Folgen des Wassermangels. Für den einzelnen sollte dies zur Konsequenz haben, dass er noch bewusster mit allen Ressourcen umgeht und im Konsum Produkte meidet, die einen erheblichen Import von Wasser nach Deutschland darstellen.
1 s c ster , 5 U h m be M un nice u t n j i l l e de d Z f si z t e de i o n m s n rs e d e sc ntr vo W Jah n K hl a r a r im la a s s a i n m fri llem e r. n v d e be ka L e r tr b We a u rof es s t fe on tn. -
Für eine Region, die wie der Nahe Osten ohnehin von Konflikten geprägt ist, führt die Wasserknappheit zu weiteren politischen Spannungen zwischen den Ländern. Zusätzlich zu den religiösen, kulturellen, ethnischen und politischen Differenzen zwischen Israel und seinen Nachbarn kommt der Streit um das Wasser. Israel sowie die gesamte Region ist auf das JordanBecken angewiesen. Im Jordan-Becken liegt auch der See Genezareth, der einzige Frischwasser-See. Die Kontrolle der Golanhöhen und damit der Kon-
Ein weiterer Konflikt im Nahen und Mittleren Osten ist der zwischen der Türkei und seinen Nachbarländern, der 1990 fast zu einem Krieg geführt hat. Für die Türkei hängt von der Wassernutzung im Euphrat- und Tigris-Becken auch die weitere wirtschaftliche Entwicklung und die Energieversorgung bei steigender Bevölkerung und zunehmenden Bedürfnissen ab. Für den Atatürk-Staudamm stellte die Türkei 1990 für einen Monat die Wasserversorgung für die Anrainerländer ein. Angesichts der Position der Türkei im westlichen Bündnis der NATO sieht sich der Staat ge-
genüber den ehemaligen Verbündeten des Warschauer Paktes, Syrien und Irak, im Vorteil. Und besonders angesichts des momentanen innenpolitischen Zustandes in diesen Nachbarländern, versucht die Türkei, sich mit ihren Forderungen nach Wasser durchzusetzen.
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* AMANDA FORTIER*
Die Bedeutung des Händewaschens
Wer sagt, dass Händewaschen keinen Spaß macht? Im Senegal bietet ein einzigartiges Wassersystem eine einfache, billige und umweltfreundliche Möglichkeit, die Menschen zu regelmäßigem Händewaschen anzuleiten. So soll die Ausbreitung von Krankheiten, die über die Hände übertragen werden, verringert werden.
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Es ist noch nicht lange her, dass Dr. Benoit bezahlt hat, um die Schule zu besuchen. Doch jetzt sind die Kinder verzückt. Sie führen ihn hinüber zu drei bunten schmiedeeisernen Boxen, die mit Wasser gefüllt sind und an einer mosaik-gefliesten Wand hängen. Ein junges Mädchen namens Anta schnappt sich ein kleines Stück einer braunen Seife und seift ihre kleinen Hände mit Schaum ein. Ein Klassenkamerad bewegt drei Mal den Hebel hoch und runter und ein schimmernder Wasserstrahl kommt herausgeschossen. Die Kinder schreien lachend auf. “Canaclaquer!” Händewaschen hat noch nie so viel Spaß gemacht. Canacla ist der Name der einzigartigen keramischen und schmiedeeisernen, manuellen Brunnen, die in ganz Dakar in Schulen, Restaurants, Krankenhäusern und sogar außerhalb von Moscheen auftauchen. Der Name ist abgeleitet von dem Wort “canari”, das die Tonkrüge beschreibt, die in vielen Teilen Afrikas gemeinhin genutzt werden, um darin Wasser zu lagern, und dem Wort “clapet” - der französischen Bezeichnung für Wasserhahn. Es ist die Idee von Dr. Be-
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noits ältestem Sohn, Jacques, der eines Tages seinen Vater beiseite zog und mit dem Finger in den Sand das Design für ein System zeichnete, das Afrikanern auf dem ganzen Kontinent helfen könnte, die Probleme der Wasserknappheit und der Krankheiten, die durch Hautkontakt entstehen, zu überwinden. Gleichzeitig wird der Einfluss auf die Umwelt minimiert, indem heimische Ressourcen genutzt und lokale Künstler beschäftigt werden.
der Canacla benutzt wird, ist dreißigfach geringer als mit einem Wasserhahn. Das ist wichtig, denn es bedeutet eine Wasserersparnis, aber es reduziert auch die allgemeinen Kosten und ist hygienischer.”
z b Pr neh ent est Ve oz me a eh u s t rgl ent nd s W t zu D e e h e i s a em a ci r W t ch tz Al sse rca M e as z u : 50 ser 8 Ein ger ter r. M 60 n s c i Ja , e 5 E m n g wi r i t P ro h h i P e Pr re ne r o b r. d zu oz n z F z e ry Z de en u ra n o um r t. etw u t a be a übe u s 46 r
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s ist Pause an der Claire Solei Grundschule in Dakar. Junge Mädchen und Jungen spielen Fangen in übergroßen, verblassten blauen Westen, spielen in der Sandkiste, wirbeln Schmutz auf und schubsen ihre Klassenkameraden auf den Schaukeln an. Es ist einfach ein ganz normaler Schultag, so wie er auf jedem anderen Schulhof der Welt stattfinden könnte. Und dann kommt er durch den Haupteingang. Die Kinder geraten außer Rand und Band. Wie ein Star wird Dr. Benoit Vanhercke umschwärmt von eineinhalb- bis achtjährigen Kindern, die auf ihm herumklettern. Die Kinder springen herum und beginnen in die Hände zu klatschen im Einklang mit einem Lied, das sie offensichtlich bereits unzählige Male zuvor gesungen haben.
“Ich habe 30 Jahre über dieses Problem nachgedacht”, gesteht Dr. Benoit, der auf tropische Krankheiten spezialisiert ist und seit langem in ganz Afrika arbeitet. “Ich wollte die Themen allgemeine Gesundheit und Hygiene auf eine Art und Weise angehen, die praktisch, günstig und gut für die Umwelt ist.” Das Canacla-System kann eine solche Lösung sein. Gemäß Dr. Benoit brauchen Menschen nicht zwei Mal darüber nachzudenken, sich “im richtigen Moment” die Hände zu waschen, wenn die Canaclas an strategisch günstigen, leicht zu erreichenden Orten platziert werden. Aber sie müssen das Hände Waschen auch zu einem bewussten Akt machen. Dr. Benoit sagt, dass es 30 Sekunden dauern würde, seine Hände richtig von schlechten Bakterien zu befreien. “Aber das Wasser läuft nicht die ganze Zeit”, sagt Dr. Benoit, während er ein Stück Marseille-Seife hervorholt und energisch beginnt, seine Hände aneinander zu reiben. “Normalerweise verbrauchen wir bis zu drei Liter Wasser, jedes Mal, wenn wir uns die Hände waschen,” erklärt er. “Die Menge an Wasser, die verbraucht wird, wenn
Als seine Hände abgespült sind, schüttelt Dr. Benoit sie in der Luft und hält sie neben seine Ohren, als er schnell seine Finger aneinander reibt. Ein quiek-quiek-Geräusch ist zu hören.
“Das Geräusch glücklicher Hände”, sagt er mit einem breiten Grinsen. Die Kinder folgen seinem Beispiel, jeder gibt die Seife weiter und betätigt den Hebel. Sie trocknen ihre Hände in der Luft und machen sich gegenseitig Wasserflecken. Leonie Sadio, stellvertretende Direktorin an der Clair Solei Schule, schaut anerkennend zu. Sie sagt, dass sie bereits eine Veränderung im Verhalten der Kinder beobachtet hätte, seitdem die fünf Canaclas 2007 aufgebaut wurden. “Für uns ist das Kernthema erzieherisch”, sagt Sadio, “wir sprechen heute viel über nachhaltige Entwicklung und Wasser spielt in diesem Prozess eine entscheidende Rolle. Der Wassermangel in Afrika ist ein Problem, dem wir uns stellen müssen. Und ein Weg, dieses zu tun, ist, den Kindern die Wichtigkeit des Wassersparens beizubringen. Es geht auch um Hygiene, und wenn wir im Kindesalter damit anfangen, haben wir eine größere Chance, dass sie diese Gewohnheiten beibehalten, wenn sie älter sind.” *Übersetzt ins Deutsche von Jessica Michaels Street News Service 29/03/2010
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T I T E LT H E M A
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n Zusammenarbeit mit seinem Team (Fachgebiet Siedlungswasserwirtschaft) hat er „Paul“ entwickelt, einen mobilen Wasserfilter, der dem Wasser Schwebstoffe entzieht und Keime zurückhält. Zu seinem Namen kam er auf eher ungewöhnliche Weise. „Auf PAUL kamen wir durch Zufall“, so der Wissenschaftler, „die ursprüngliche Bezeichnung `Tragbare Wassereinheit zur Lebensrettung ` fanden wir zu lang und kompliziert. Ein Mitarbeiter nannte ihn dann aus Spaß Paul. Da das Wort wie eine Abkürzung aussieht, kamen wir dann auf die internationale Bezeichnung Portable Aqua Unit for Lifesaving.“
An einem Juli-Vormittag bin ich mit Prof. Dr. Franz-Bernd Frechen verabredet, um Näheres über die tragbare Wasseraufbereitungsanlage „Paul“ zu erfahren.
* HARALD WÖRNER
teil, dass sie Energie, Chemikalien und geschultes Personal zur Bedienung erfordern“, erläutert Professor Frechen. Bei „Paul“ fällt dies weg. Zwar machen „mobile Wasserwerke“ im städtischen Ballungsraum durchaus Sinn, weil hier schnell und zuverlässig große Menschenmengen mit trinkbarem Wasser versorgt werden müssen, der ländliche Raum aber, wo Bewohner dann lange und beschwerliche Wege zum Wasser auf sich nehmen müssten, erfordert ein anderes Vorgehen. Diese Lücke einer dezentralen und flexiblen Versorgung schließt der Wasserrucksack. Das Prinzip der WasserFiltration per Schwerkraft wurde ja schon angesprochen. Bei „Paul“ verzichtet man zudem auf den Einsatz von Chemie, die Forscher nutzen das Prinzip der Membran-Filtration zum Rückhalt der Keime. Sie funktioniert
im Prinzip wie beim osmotischen Wasserausgleich, den wir aus dem Biologieunterricht an Hand der menschlichen Körperzelle kennen. Bei „Paul“ kommen Filter zum Einsatz, die wie unsere Zellwände in einer Richtung durchlässig sind. Fließen nun Cholera-Bakterien mit einem Durchmesser von 300 bis 500 nm und einer Länge von bis zu 2.000 nm durch die Filter von Paul, dann werden sie zuverlässig zurückgehalten, da die Porenweite der Membranen nur 20 bis 100 nm beträgt. Gelegentlich ist ein Entleeren und Ausspülen der Filter nötig, um die volle Funktionsfähigkeit zu erhalten. Die Idee zur Entwicklung von „Paul“ lieferte ursprünglich aber eine ganz andere Fragestellung: Professor Frechen sollte erforschen, ob und wie es möglich ist, Wasser in Kläranlagen ohne Zugabe von Druckluft zu filtern. Im so genannten Absetz-Becken sinken schwerere Schwebstoffe wie Sand oder Erde mit der Zeit auf den Boden, von dem sie dann mit Schiebevorrichtungen entfernt werden können.
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Das Wirk-Prinzip ist der Natur abgeschaut und funktioniert über die natürliche Schwerkraft. „Im Prinzip funktioniert „Paul“ so, wie es viele vom Britta-Haushaltsfilter her kennen. Man füllt oben Wasser ein und nach dem Durchlauf erhält man unten gefiltertes Wasser. Nur ist „Paul“ entsprechend größer dimensioniert.“ Nach Erdbeben oder Überschwemmungen steht oft kein Trinkwasser für die Bevölkerung bereit. Im Normalfall kommen dann Rettungskräfte mit mobilen Wasserwerken den Notleidenden zu Hilfe. „Diese haben aber den Nach-
PAUL hilft Leben retten
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Durch die Hilfe der DBU (Deutsche Bundesstiftung Umwelt) war es möglich, „Paul“ in einer Vorserie zu entwickeln. Für eine Unterstützung der Produktion zur Serienreife haben sich u. a. gemeinnützige Vereine wie Lions oder Rotarier bereit erklärt, Spenden für den tragbaren Wasserrucksack einzuwerben. Professor Frechen äußert daher die Zuversicht, „…dass wir die Kosten, die momentan noch 2000 bis 3000 Euro pro Paul betragen, künftig hoffentlich auf weniger als 1000 Euro reduzieren können.“ Daher bleibt Öffentlichkeitsarbeit auch weiterhin ein wichtiges Thema.
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MEHR ZUM THEMA: www.uni-kassel/fb14/siwawi
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TITELTH E M A
Simple – da es einfach in der Wartung und Bedienung ist. Ein kurze Einweisung, Zahnbürste und Essig oder Zitronensaft genügen, um das System instand zu halten. Solid – aufgrund seiner robusten und wenig störanfälligen Bauweise. Alexander Goldmaier fasst es zusammen: „Besonders in der ländlichen Versorgung ist meistens kein technisch geschultes Personal verfügbar, wenn Strom und Wasser fehlen. Daher kann jeder unser System warten, wir haben die mechanischen Verschleißteile auf ein Minimum reduziert. Das Besondere ist, dass keine Zugabe von Chlor nötig ist, denn mithilfe der Elektrolyse generiert die Anlage das Chlor direkt aus den natürlich vorkommenden Salzen im Wasser. Daher muss nicht mit Chemikalien hantiert werden.“ Das System stellt selbständig die Menge tatsächlich benötigten Chlors her und überwacht die Wasserqualität. Die mitgelieferte Pumpe kann das Süßwasser aus bis zu 70 Metern Tiefe in den Wasserspeicher fördern, das Wasser wird nach Filterung und ChloTagesSatz
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Das innovative und mehrfach ausgezeichnete SuMeWa-SYSTEM (Sun Meets Water) ehemaliger Elektrotechnikstudenten der Uni Kassel stellt abseits eingefahrener Wege aus verkeimtem Süßwasser sauberes Trinkwasser her – und das vollkommen selbständig.
* CLAUDIA ALEXANDRA ROSE rung je nach Bedarf gespeichert oder verbraucht. Die Daten über Wassermenge und -qualität können mithilfe eines Handymodems übertragen und aus der Ferne überwacht werden. In der Entwicklung ist derzeit eine Anlage für den Katastrophenfall. Das neu entwickelte System soll standardmäßig mit großem Wassertank und Batterien ausgerüstet und somit perfekt an die Einsatzbedingungen angepasst sein. „Wir sind dabei, es für andere Anwendungsgebiete zu spezialisieren“, so Florian Benz.
Die größte Herausforderung beim Vertrieb der Anlagen ist: die Menschen, die das Geld haben, brauchen das System meistens nicht – und die, die es brauchen würden, haben das Geld nicht. „Das ist einer der Knackpunkte. Wir sind immer auf der Suche nach Spendern und Anwendungsgebieten“, bestätigt Alexander Goldmaier. In vielen Gegenden gibt es Siedlungen, die abseits der Straße ohne sicheres Trinkwasser auskommen müssen. Die Frage ist jetzt: Wie bekommt man das SuMeWa-System dorthin?
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Pure – dank der Solarmodule arbeitet das System energieautark, nachhaltig und bei Bedarf dezentral. Und der Schutz gegen Wiederverkeimung wird ohne die Zugabe von Chemikalien erreicht.
Sonne sichert sauberes Trinkwasser
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Neben dem Intersolar Award im Juni diesen Jahres wurde dieses einzigartige Konzept im Juli mit der Auszeichnung zum „Ausgewählten Ort 2011“ im Rahmen der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ geehrt, desweiteren belegte AUTARCON 2009 bei promotion Nordhessen den 1. Platz.
MEHR ZUM THEMA: AUTARCON GmbH Wilhelmshöher Allee 73 34121 Kassel Tel.: 0561 / 804 64 51 info@autarcon.com www.autarcon.com
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derfrisörclub
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ure. Simple. Solid. Das ist das Motto der Firma AUTARCON aus Kassel. Die beiden DiplomIngenieure Alexander Goldmaier und Florian Benz haben sich nach ihrer Forschung an der Universität Kassel Anfang 2010 selbstständig gemacht. Ihre Trinkwasseraufbereitungsanlage überzeugt mit ihren Eckdaten: bis zu maximal 400 Liter pro Stunde kann sie bereitstellen, das System wiegt bei Versand lediglich 40-50 kg, hat die Größe einer Umzugskiste. Dies ermöglicht auch die Erschließung von abgelegenen Orten mit geringer Infrastruktur. Mit einem Preis von 10.000 bis 11.000 Euro pro Anlage versorgen bereits vier SuMeWa-SYSTEME abgelegene Dörfer und Krankenstationen in Brasilien, Gambia und Pakistan.
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S T O L P E R S T EIN
Helene E. Dahlke
Wasser de luxe
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* GLOSSE VON ANDREA TIEDEMANN
ürzig, salzig, süß. Wenn Sie dabei nicht sofort an Wasser denken, dann sei Ihnen verziehen. Sie mögen Eiswürfel oder Zitronenscheiben in ihrem Wasser? Vergessen Sie es, das ist laut Wasserkennern absolut tabu. Eine richtige Wissenschaft hat sich neuerdings um das kühle Nass entwickelt. Experten schenken dem Wasser soviel Aufmerksamkeit wie nie zuvor. Und dazu gehört vor allem, dem Eigengeschmack des Wassers nichts beizumischen. Es ist also Schluss mit Aromen, Sprudel oder sonst irgendwelchen Zusätzen. Wasser bleibt Wasser. Und am liebsten schenken die Wasser-Sommeliers ganz besondere Tropfen in Gläser, zum Beispiel aufgefangenes Regenwasser von einer tasmanischen Insel. Cloud Juice nennt sich der teure Tropfen mit dem „weichen Geschmack“. Das besondere: er hat niemals den Boden berührt. Etwa in der gleichen Preisklasse ist auch kanadisches Gletscherwasser zu bekommen - solange der Vorrat reicht. Bis zu 65 Euro zahlen Wasserkenner für ein exotisches Wässerchen und sprechen dann von „öliger“ oder „breiter“ Konsistenz. Verrückte Welt. Es bleibt die Frage, ob diese Menschen mehr Sinneszellen auf der Zunge tragen als der Otto-Normal-Verbraucher. Denn Wasser schmeckt doch eigentlich nach nichts. Stimmt nicht, hat auch unser Redakteur Christopher Piltz behauptet. Er war sich sicher, seine Lieblingsmarke aus verschiedenen Wassersorten herausschmecken zu können. Also haben wir ihn auf die Probe gestellt. Unserem Mitstreiter wurden günstige und teure Marken vorgesetzt, auch das allseits beliebte „Hahnenquell“ aus der Leitung. Von 39 Cent bis zu über einem Euro war die Preisspanne, die wir bei unserer Verkostung austesteten. Doch Christophers Favorit war klar: Wasser von unter dem Vulkan, aus der französischen Auvergne, sollte es sein. Und Tatsache: nach mehreren Probeschlucken deutete er zielsicher auf das richtige Glas. Immerhin vier von sieben Marken hatte er richtig eingeschätzt. Erstaunlich: Das Leitungswasser bewertete er vom Geschmack her mittelmäßig ein, während das teure Öko-Wasser am schlechtesten Abschnitt. Hoher Preis, schlechter Geschmack, so das Urteil unseres H2O-Experten. Trotz biologischen Anbaus. Da haben Wasser-Sommeliers wohl noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten.
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TagesSatz
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misterQM (photocase.com)
PARAGRAPHENR E I T E R
Im Namen des Volkes
Verwaltungsakt verhindert Menschlichkeit
* HANS PETER PUNG
Kaum zu glauben, aber wahr. Das Paket zur Teilhabe und Bildung für Kinder und Jugendliche stößt nicht auf die gewünschte Resonanz. Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen ist deshalb besorgt und will Sozialarbeiter von der Kette lassen, um Unwillige auf den Pfad der Tugend zu bringen. Für den TagesSatz ist dies kein Wunder.
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chon am 01. April, als die Änderungen im Sozialgesetzbuch in Kraft traten, war abzusehen, dass die Arbeitsgemeinschaften (Argen / Jobcenter) bei der Umsetzung Probleme haben würden. Zu schnell traten die Änderungen in Kraft, die Behörden hatten keine Chance, sich darauf einzustellen. Zum Teil lagen noch nicht einmal Formulare vor, mit denen die Leistungen für das Bildungspaket beantragt werden konnten. Dieser Fehler ist inzwischen behoben, das führte jedoch nicht zum erwarteten Run auf das Angebot. Für die Ministerin verwunderlich, für Kenner der Materie war dies zu erwarten. Schauen wir doch mal auf die letzten Jahre zurück. Empfänger von sozialen Leistungen wurden allzu gerne als Schmarotzer dargestellt. Die Medien verstärkten diesen Eindruck, indem sie Menschen, die die Maschen der Gesetze zu ihren Gunsten ausnutzten, als typisches Beispiel für „Sozialhilfeempfänger“ hinstellten. Die Einführung von Hartz IV sollte eigentlich Verbesserungen bringen, die Realität sieht jedoch völlig anders aus. Fordern wurde in den Vordergrund gestellt, fördern
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dagegen ganz kleingeschrieben. So entstand der Eindruck, dass sich Empfänger von sozialen Leistungen gefälligst ruhig zu verhalten hätten und sich mit dem zufrieden geben sollten, was sie bekommen. Die Forderung nach einer deutlichen Erhöhung der Hartz IV-Leistung wurde stets abgelehnt. Arbeit muss sich lohnen, wer arbeitet muss mehr bekommen als jemand der von staatlicher Leistung lebt. Wir kennen sie, die Sprüche der Politiker, wissen aber auch, sie haben nur zum Teil Recht. Denn nicht die sozialen Leistungen sind zu hoch, sondern die Löhne zu niedrig. Vor ein paar Wochen wurde eine Studie des DIW veröffentlicht. Demnach hat die Kaufkraft von Menschen mit geringem Einkommen (ca. 20 Prozent weniger Kaufkraft) deutlich stärker abgenommen als die von Menschen mit höherem Einkommen (ca. zwei Prozent weniger Kaufkraft). Es ist also bittere Realität, dass sich arme Menschen immer weniger leisten können. Viele ergeben sich in ihr Schicksal. Gerade Langzeitarbeitslose sind davon betroffen. Hinzu kommt: wer einmal in dieser Mühle steckt, hat es schwer, ihr wieder zu entkommen. Je länger die Arbeitslosigkeit dauert,
desto schwieriger ist der Ausstieg. So sind inzwischen ganze Generationen herangewachsen, die nichts anderes kennen als „ruhig sein und von dem leben, was einem der Staat gönnt“. Jetzt soll auf einmal genau dieser Personenkreis Forderungen stellen. Das kann nicht gut gehen. Dafür hat man zu lange auf diesen Menschen herum getrampelt. Hat ihnen unterstellt, es sich in der „sozialen Hängematte“ bequem zu machen. Die korrekte Mehrheit muss für die Fehler einer Minderheit büßen. Leistungen für Bildung und Teilhabe werden nicht bar ausgezahlt, sondern als Sachleistung. Man will Missbrauch verhindern, heißt es von Seiten der Politik und diskriminiert damit wieder einmal die große Mehrheit der Hilfeempfänger, die sich stets korrekt verhalten haben. Auch die unsinnige Flut von Anträgen, die mit dem „Bildungspaket“ verbunden sind, trägt nicht zu einer höheren Akzeptanz bei. Nein, Frau Ministerin, mit den Änderungen im Sozialgesetzbuch ist Ihnen nicht der große Wurf gelungen. Ein Verwaltungsakt wird über die Menschlichkeit gestellt. Solange dies so bleibt, wird jede Reform scheitern.
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GÖTTINGEN
„Ich gedenke einer angenehmen Landfahrt“ notierte Goethe 1801, nachdem er während seines Göttingenbesuchs von einem Ausflug nach Mariaspring zurückkam. Schon zuvor wurde die in eine Schlucht eingebettete Quelle als Ausflugsziel genutzt. Doch erst mit dem Ausbau der dortigen Papiermühle durch die Inhaber, die Gebrüder Hasenbalg, zu einem Gasthaus und der Errichtung eines Tanzplatzes mit Pavillons und Sitzmöglichkeiten wurde Mariaspring, im Volksmund auch Mariahüpp genannt, ab 1804 zum immer beliebteren Treffpunkt der Göttinger Gesellschaft. Im Sommersemester zwischen Mai und Juli fuhren Studenten und Göttinger Bürger mittwochs und freitags oft bereits am Morgen mit dem Pferdewagen zur Quelle, um einen guten Platz zu ergattern. Nachmittags begann die Kapelle mit ihrem Konzert und spätestens am Abend, wenn zum Tanz aufgespielt wurde und die Lichter angingen, wurde ausgiebig gefeiert. Vor allem Verbindungsstudenten zog es dorthin, viele hatten sogar ihre festen Stammplätze - neben feiern und tanzen wurden die Tage und Abende nicht zuletzt zum Flirten genutzt. Mehr als eine Ehe soll nach Besuch des Tanzplatzes geschlossen worden sein. Die Besucherzahlen stiegen stetig, einen großen Zuwachs brachte auch die Anbindung des nächstgelegenen Ortes Bovenden an das Eisenbahnnetz, so dass kurz danach sogar Sonderzüge bis direkt zur Quelle fuhren. Erst mit Beginn des ersten Weltkrieges mussten die Tanzlustigen pausieren, der Gastbetrieb wurde fünf Jahre ausgesetzt, nach Ende des Krieges jedoch wieder aufgenommen. In der Festschrift zum 125. Jubiläum 1929 18
Tanzen unter freiem Himmel Idyllisch unterhalb der Plesseburg gelegen ist Mariaspring, Quelle des Baches „Rauschenwasser“, heute nicht mehr jedem Göttinger ein Begriff. Doch dies war in den vergangenen Jahrhunderten durchaus anders.
* KATHARINA KRETSCHMER
wurde der Überzeugung Ausdruck verliehen, dass sich das „weitberühmte Mariaspring allen gesteigerten Ansprüchen der Zeit“ auch in Zukunft gewachsen fühlen wird. Dieser positive Ausblick sollte sich jedoch nicht bewahrheiten. Mit der Verfolgung und dem anschließenden Verbot der Studentenverbindungen 1935 durch die Nationalsozialisten verlor die Gaststätte ihre Einnahmequelle, die Papiermühle und das Gasthaus wurden verkauft und teilweise zunächst als Bund Deutscher Mädel-Heim und seit 1952 als Heimvolkshochschule genutzt.
Privat
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ucht man im Internet nach Mariaspring, findet man neben dem obligatorischen Wikipediaartikel hauptsächlich Angebote für Kletterer und Informationen zur dort ansässigen Ländlichen Heimvolkshochschule. Wenig deutet auf eine bewegte Vergangenheit hin. Dabei war Mariaspring im 19. Jahrhundert das, was man heute als „angesagt“ bezeichnen würde.
Mag der einstige Trubel in und um Mariaspring mittlerweile in Vergessenheit geraten sein, die Quelle und ihre Umgebung ist auch heute noch ein lohnenswertes Ziel und lockt vor allem Kletterbegeisterte an. 38 Routen hält die Mariaspringwand bereit. Und auch für Historiker stellt Mariaspring einen durchaus interessanten Ort dar. Bereits im achten und neunten Jahrhundert soll die Quelle ein germanisches Heiligtum oder eine germanische Kultstätte gewesen sein, die zunächst der Göttin Freya und später im Laufe der Christianisierung Maria geweiht war, von der sie letztlich ihren heutigen Namen erhielt. Die Losung „Auf nach Mariahüpp“ gilt also durchaus auch heute noch.
* TagesSatz
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GÖTTI N G E N
Generation Praktikum
Andrea Tiedemann
Viele meiner Stammkunden werden bemerkt haben, dass ich nicht mehr so häufig den Tagessatz am Nabel anbiete. Das liegt daran, dass ich im Rahmen meiner einjährigen Ausbildung als Alltagsbegleiter abwechselnd Praktikum und Schule mache.
* JÖRG „YOGI“ MÜLLER
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n meinem 48jährigen Leben habe ich schon viele Praktika gemacht. Immer für umsonst. Für den Arbeitgeber ist das eine willkommene und zusätzlich billige Arbeitskraft. Von den meisten Chefs wird ganz offen zugegeben, dass sie Praktikanten ausnutzen. Wenn man in der Schulzeit oder dem Studium ein paar Praktika ableistet, ist das schon o.k. In Deutschland hat sich aber eine Praktika-Kultur eingeschlichen die so überhandgenommen hat, dass der Begriff Generation Praktikum ein geläufiger Begriff ist. Durch die Ausbildung falle ich auch nicht in die Arbeitslosen-Statistik, bekomme aber weiter Hartz IV. Und ich muss um jeden Cent mit dem Amt kämpfen. Das frustriert und ermüdet mich, weil ich meine Konzentration und Energie für meine Ausbildung brauche. Deswegen habe ich auch auf einige Hartz-IV-Klagen vor Gericht verzichtet und somit auch auf ein paar hundert Euro. Mein Meditationslehrer erzählte die Geschichte von einem Mann, der sich im Recht fühlte und bis zum Obersten Gericht ging wegen einer Bagatelle. Und Recht bekam. O.K., jetzt hat er Recht. Und sieben Jahre einen höllischen Stress erlitten. Und verursacht.
der Krankenhaus gebracht werden. Ich war einfach in der Zeit mit Praktikum, ehrenamtlicher Tätigkeit beim Schreiben und Fotografieren und mit dem Verkauf des Magazins, um wenigstens noch ein paar Euro zu meinem kargen Hartz-IV-Satz dazuzuverdienen, völlig überarbeitet. Arbeiten bis zum Umfallen –im wahrsten Sinne des Wortes- und trotzdem Hartz IV zu bekommen, hat mich sehr frustriert. Mittlerweile kann ich aber darüber lachen. Nachdem das Praktikum beendet war, habe ich auch ehrenamtlich in einem Meditationszentrum gearbeitet. Die ersten drei Tage waren auch sehr anstrengend, weil ich eine sehr wichtige, verantwortungsvolle Rolle bekommen habe (die rechte Hand vom Meditationslehrer). Aber nach drei, vier Tagen habe ich die Gelegenheit bekommen, selber zu meditieren. Ich konnte mich dann sehr gut erholen. Nach dem Zehn-Tages-Kurs waren drei Tage Pause und dann fing ein Drei-Tages-Kurs an, während dem ich
selber „gesessen“ habe. Ich bevorzuge das Wort „Sitzen“ mehr als das Wort „Meditieren“, weil man bei dem Wort „Meditieren“ impliziert, dass man irgendetwas tut. Auf jeden Fall bin ich nach dem Kurs entspannter und erholter wieder zurückgekommen. Aber die Schule, die jetzt wieder angefangen hat, und die Krankheit meiner Mutter haben mich doch wieder viel Kraft gekostet. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich für die Anteilnahme meiner Kunden und auch bei einigen Verkäufern des Wochenmarktes bedanken, die mich mit Worten, Aufmunterungen und auch Kuchen und anderen Leckereien vom Wochenmarkt zur Seite standen. Mittlerweile habe ich rückwirkend zum 01.01.2011 auch den korrekten Hartz-IV-Satz bekommen. Mein Fallmanager beim Amt ist sehr korrekt, verständnisvoll und freundlich zu mir. Genauso habe ich ihn auch behandelt. Und wie man in den Wald hinein ruft so schallt es heraus.
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Jedenfalls bin ich vielseitig, sozial engagiert und fühle mich frustriert, wenn mir dabei Steine in den Weg gelegt werden. Vor circa drei Monaten bin ich beim Verkauf des Tagessatz auf dem Wochenmarkt mit Schwindel und Erbrechen umgefallen und musste mit dem Notarzt ins WeenTagesSatz
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GÖTTINGEN
GEDANKEN EINES TAGESSATZ-VERKÄUFERS
Jörg „Yogi“ Müller
Wie ein Boot in Seenot * JÖRG „YOGI“ MÜLLER
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as Leben ist wie ein Boot, das in Seenot geraten ist, weil es ein Leck hat. Egal wie hart wir arbeiten, egal wie groß unser Schöpfeimer ist, egal wie viele Freunde uns helfen, das Boot läuft weiter mit Wasser voll.
Uns von Begierde und Anhaftung zu befreien, wäre die Lösung der Tragödie unserer Existenz. Stattdessen richten wir unsere Augen nach oben zum Himmel in der Hoffnung auf ein Wunder. Wissen aber insgeheim, dass es zwecklos ist.
Aber was ist, wenn wir die Tatsache akzeptieren, dass unser Boot ein Loch hat und früher oder später sinken wird?
Macht euch keine Sorgen: Alles wird noch schlimmer.
Aber wir versuchen uns weiter zu retten ohne Hoffnung, das Wasser einzudämmen. Aber Rettung ist unser Lebensmotto geworden.
Verlangen und Begierde sind die Wurzeln meiner Probleme. Das Leben ist dann problematisch, wenn ich das Verlangen habe, dass es anders verlaufen soll. Mein getrennt Sein von dir ist um so viel Grad schmerzhaft, soviel Grad
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Verlangen da ist, mit dir zusammen zu sein. Ich leide so viel wenn ich krank bin, wie viel Verlangen ich entwickele gesund zu sein. Mein älter Werden ist so viel Misere, soviel Verlangen ich habe jung zu sein. Mein Tod macht mir so viel Angst, so viel ich Verlangen habe lange zu leben. Das Leben ist dann ein Problem für mich, wenn ich die Nase voll habe und allem ausweiche und versuche zu umgehen. Nur wir Menschen wollen, dass die Kühe anfangen zu fliegen. Aber die sind beim Grasen auf der Wiese sehr zufrieden.
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Jörg „Yogi“ Müller
GÖTTIN G E N
Straßengeflüster
Winkeladvokat
Vier Verkäufer des Schleswig-Holsteiner Straßenmagazins Hempels (und drei Hunde) wurden vor gut einem Jahr zu den Hauptcharakteren in einer Fotoserie von Heidi Klinner-Krautwald. Wie das Magazin in der Juli Ausgabe berichtete, gelangten vier Einzelportraits der Künstlerin in die engere Auswahl um den auf 5.000 Euro dotierten Kunstpreis „heilig!“ der Erzdiözese Freiburg im Breisgau. Gegenüber Hempels erläuterte KlinnerKraut, dass sie die Verkäufer „in ihrer Würde und Individualität abbilden“ wollte. Es ginge ihr vor allem darum, sie als Ebenbürtige zu zeigen, „als vom Leben gezeichnete, aber trotz allem Überlebende.“ Bis zur Fertigstellung begleitete die 1960 in Stuttgart geborene Fotografin die Verkäufer über mehrere Monate hinweg. Die Fotoserie „The Saints“ wurde als 135 x 200 cm Werk auf wetterfeste Aluminiumtafeln gedruckt. Isabelle von Marschall, Kuratorin und Mitverantwortliche für
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* MELANIE SWIATLOCH die Auswahl der Finalisten, beschrieb die Abgebildeten gegenüber Hempels als Menschen, die stärker im Leben stünden als andere. „Sie repräsentieren ihre Situation in Würde“, sagte sie zusammenfassend. Um den Preis hatten sich mehr als 1.200 internationale Künstler beworben, nur 19 Arbeiten gelangten in die Vorauswahl. Die Bekanntgabe über den Gewinner erfolgt am Ende der Ausstellungsdauer auf der Finissage am 13. November. Wer selbst einen Blick ergattern will: Klinner-Krautwalds Arbeiten sind vom 3. bis 25. September im Augustinermuseum Freiburg und vom 10. Oktober bis 12. November im Kloster Hegne am Bodensee zu sehen.
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Führerscheinentzug in Versform Jura ist trocken, dröge und starr. Vielleicht ist das der Grund, warum etliche Juristen zum Ausgleich produktive Schriftsteller wurden. Cicero, Molière, Goethe, Kleist, Kafka, Tucholsky, Coelho - die Liste ließe sich beliebig verlängern. Der Begriff „Dichterjurist“ ist mittlerweile ein feststehender Begriff, so viele Juristen zog es bereits zur Dichtkunst. Neu aufgenommen werden müsste folgender Richter vom Amtsgericht Höxter. Er entschied sich kurzerhand, das Notwendige mit dem Schöngeistigen zu verbinden und verfasste sein Urteil in lyrischer Form: „Am 3.3.95 fuhr mit lockerem Sinn der Angeklagte in Beverungen dahin. Daheim hat er getrunken, vor allem das Bier und meinte, er könne noch fahren hier. Doch dann wurde er zur Seite gewunken. Man stellte fest, er hatte getrunken. Im Auto tat´s duften wie in der Destille. Die Blutprobe ergab 1,11 Promille. Das ist eine fahrlässige Trunkenheitsfahrt, eine Straftat, und mag das auch klingen hart. Es
MEHR ZUM THEMA: www.hempels-sh.de
* ANDREA TIEDEMANN
steht im Gesetz, da hilft kein Dreh, § 316 I und II StGB. So ist es zum Strafbefehl gekommen. Auf diesen wird Bezug genommen. Der Angeklagte sagt, den Richter zu rühren: „Das wird mir in Zukunft nicht wieder passieren!“ Jedoch es muss eine Geldstrafe her, weil der Angeklagte gesündigt, nicht schwer. 30 Tagessätze müssen es sein zu 30,- DM. Und wer Bier trinkt und Wein, dem wird genommen der Führerschein. Die Fahrerlaubnis wird ihm entzogen, auch wenn man menschlich ihm ist gewogen. Darf er bald fahren? Nein, mitnichten. Darauf darf er längere Zeit verzichten. 5 Monate Sperre, ohne Ach und Weh, §§ 69, 69a StGB. Und schließlich muss er, da hilft kein Klagen, die ganzen Verfahrenskosten tragen, weil er verurteilt, das ist eben so, § 465 StPO.“
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Stadt Kassel (verfremdet)
KASSEL
Hallenbaden in Kassel Heiße Tage und Eintauchen in kühles Wasser – ein herbeigesehntes Sommervergnügen, von dem wir dieses Jahr hierzulande wieder viel zu wenig kosten konnten.
* NORA MEY
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etzt beginnen die Jahreszeiten ohne solche Aussichten. Schauen wir nach vorn und informieren gleich einmal über die Möglichkeiten, die in der langen freibadfreien Zeit in den Hallenbädern in Kassel und den nahen Umlandgemeinden zur Verfügung stehen. Wenig erfreulich sieht es insgesamt in der Stadt Kassel zur Zeit aus. Das Hallenbad Ost ist schon seit einiger Zeit geschlossen, dem Stadtbad Mitte droht in absehbarer Zeit ein ähnliches Schicksal. In die Jahre gekommen ist auch dieses Bad und die Stadt hat versäumt, rechtzeitig Mittel für eine gründliche Sanierung bereitzustellen. Besucht man das Stadtbad Mitte, so stellt man fest, dass es eigentlich noch recht gut zu nutzen ist. Äußerlich beschränkt sich das Marodesein auf nicht gerade gravierende Schäden an Umkleidekabinen und Schränken, die Rutsche ist schon lange nicht mehr in Betrieb. Andererseits kann man im großen Becken hervorragend schwimmen, sofern man hier nicht, wie anderswo in begrenzten Wasserräumen, durch sogenannte „Kampfschwimmer“, Leute die ziemlich rücksichtslos sportlich das Wasser pflügen, belästigt wird. Die Kleinen haben ihr eigenes Becken. Und das Stadtbad ist hervorragend mit dem ÖPNV aus allen Stadtteilen zu erreichen. Der demnächst wieder mit einer neuen Attraktion ausgestattete Königsplatz liegt um die Ecke. Ein Ausblick auf das neue kombinierte Hallen- und Freibad der Stadt Kassel, das sich abgelegen von Wohngebieten und Innenstadt in der Aue im Bau befindet, ist begleitet von Neugier und Skepsis. Man darf auf das große 50m-Becken und ein kleineres im Außenbereich gespannt sein. Dass ein Besuch in der schlechten Jahreszeit, wenn man nicht mit dem Auto fahren kann, motivie-
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KA S S E L rend sein könnte, muss weiter bezweifelt werden. Ein versprochener Bus im Halbstundentakt wird kaum attraktiv, dafür aber kostenintensiv sein. Für die Stadtentwicklung kann man sich keinerlei positive Impulse an diesem Standort vorstellen. Wer fühlt sich dort draußen schon zu einem anschließenden Innenstadtbummel animiert? Als Lichtblick in Kassel bleibt das Hallenbad Süd in Oberzwehren. Es liegt nahe einem großen Wohngebiet und ist gerade frisch renoviert. Jetzt, nach einigem Pech mit falschen Fliesen, ist es richtig in Betrieb. Es bietet täglich eine lange Öffnungszeit bis 22 Uhr und ist mit dem öffentlichen Verkehr gut zu erreichen. Optisch ist es ein Genuss für alle diejenigen, die klare Linien und gute Orientierung lieben. Die Umkleidekabinen sind geräumig, die Duschen allerdings nicht ganz in der Nähe des Schwimmbeckens gelegen. Die große Halle bietet ein 25-Meter-Schwimmbecken, daneben ein Kinderbecken mit kleiner Rutsche. Die Attraktionen für Kinder und Jugendliche sind begrenzt, dafür kann man sich an schönen Farben und guten Materialien erfreuen. Eine große Glaswand öffnet den Blick auf eine Terrasse aus Holz, auf die Bäume gepflanzt wurden, und ansonsten auf eine große Liegewiese, die fast den Eindruck vermittelt, in offener Landschaft zu liegen. Eine Nutzung das ganz Jahr über ist sinnvoll.
Euro Einzelpreis und 3-stündiger Zeitbegrenzung (außer im Sommer) nicht gerade preiswert. Im hinteren Teil des Geländes befindet sich noch das Sport-Bad, das im Winter aber in erster Linie den Vereinen und Schulen zur Verfügung steht. Architektonisch ist der Aqua-Park Geschmackssache, nicht zuletzt wohl wegen der Um- und Erweiterungsbauten. Die durchsichtigen Planen aus Plastikhaut über einem weiten Bereich lassen aber viel Licht einfallen. Zu erreichen ist das Bad nicht nur mit VW-Autos, sondern auch mit dem ÖPNV. Es liegt nicht weit vom Stadtzentrum entfernt und ist auch von mehreren Wohngebieten noch gut zu Fuß zu erreichen.
che Verkehrsverbindungen z.B. nach Kassel-Waldau, Lohfelden oder Kaufungen, deren Bürger nach der Schließung des Hallenbad Ost nunmehr bestenfalls mit dem Auto davon profitieren könnten. Natürlich ist diese Übersicht nicht frei von persönlichen Einschätzungen und Wertungen. Gerade im Bereich von Badespaß, Familien-und Kindervergnügen, sportlicher oder gesundheitsorientierter Nutzung, aber auch im Hinblick auf Tarife und Öffnungszeiten bieten die erwähnten Hallenbäder sehr verschiedene Möglichkeiten und befriedigen mit Sicherheit sehr unterschiedliche Ansprüche. Aufmerksamkeit soll noch auf verschiedene Arten der Wassergymnastik gelenkt werden, die immer mehr Menschen entdecken und die in den vielfältigsten Formen für Sportliche und Senioren angeboten werden. Das Internet ebenso wie ein Telefonanruf bieten viele weitere Info-Möglichkeiten. Staunen Sie, was Sie für Ihre Gesundheit tun oder wie sie Kinder oder Enkel bespaßen können!
Ein Standort jenseits der Stadtentwicklung
In Baunatal gibt es den ebenfalls ganzjährig zu nutzenden Aqua-Park Baunatal. Die durch VW reiche Stadt brauchte nicht zu sparen und hat eine zwar unübersichtliche, aber große und vielfältige Anlage gebaut, renoviert und erweitert. Der Aqua-Park selbst besteht aus einem erneuerten Komplex mit großem Schwimmbecken, extra Nichtschwimmerbecken, extra Sprungbecken, großer Rutsche und Planschbecken. Außerdem kann man von der Halle aus nach draußen gehen und sich in einem Außenbecken mit einer Gegenstromanlage abarbeiten. Eine große Liegewiese ist ebenfalls vorhanden. Das Bad ist mit 4,20 TagesSatz
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Auch die Stadt Vellmar hat ihr Stadtbad Vellmar in den 70er Jahren ins neue Stadtzentrum gebaut. Es ist klar und überschaubar, dem Hallenbad Süd nicht unähnlich. Die Stadt hat es gut in Schuss gehalten, es wirkt gepflegt, mit der Lautstärke-Dämmung hat man sich Mühe gegeben. Es verfügt über ein 25m-Schwimmerbecken mit einer kleineren Gegenstromanlage, ein Kinder- und ein Planschbecken. Bei schönem Wetter kann nach außen geöffnet werden. Der Eintrittspreis von 2,50 Euro für die Einzelkarte ist vergleichsweise niedrig. Auch für die Bewohner im nördlichen Kassel ist das Hallenbad ab Oktober mit der verlängerten Tramlinie 1 sehr gut zu erreichen. In der Gemeinde Niestetal gibt es bisher ein Hallenbad im Stadtteil Sandershausen. Da die Gemeinde dank der Firma SMA wohlhabend geworden ist, will man jetzt ein neues attraktiveres Bad in der Nähe der A 7 zwischen den Ortsteilen Sandershausen und Heiligenrode errichten. Es wird allerdings weder an ein nettes Einkaufszentrum angebunden sein, noch verfügt es über gute öffentli-
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MEHR ZUM THEMA: Stadtbad Mitte, Kassel Kurt-Schumacher-Str. 2 Tel. 0561 782 2451 www.sw-kassel.de ÖPNV: nahe Haltestellen am Königsplatz und am Stern Hallenbad Süd Kassel-Oberzwehren Heinrich Plett-Str. 81 Tel. 0561 782 2642 www.sw.-kassel.de ÖPNV: Bus 12 direkt, Tram 4 und 6 (5 Min. Fußweg) Aquapark Baunatal, Baunatal Altenritter Str. 41 Tel. 0561 49993-0 www.aquapark-baunatal.de ÖPNV: Bus 51 direkt, Tram 5 (10 Min. Fußweg) Hallenbad Vellmar, Vellmar Brüder-Grimm-Str. 11 Tel. 0561 820 06 56 www.vellmar.de/stadtvellmar/ hallenbad ÖPNV: Tram 1, Busse 48, 44, 43, alles in 100-200 m Entfernung
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KASSEL
Thomas erzählt
Hunde-Günther
Ich saß mit Georgie, auch Don Raffo genannt, in einer Zelle der JVA I Kassel, also in Wehlheiden. Mit uns waren noch drei andere auf dieser Zelle untergebracht. Ich war neu und hatte eine Menge Fragen: „Sag mal, Don, warum ist unsere Zelle am Tag eigentlich offen?“ Er sah mir prüfend in die Augen. „Stimmt, am Tag ist bei uns meist offen. Nur nachts machen sie dicht. Bei uns wird nicht gefoltert, alles ist ruhig, da haben wir am Tag das Privileg der offenen Tür.“
* THOMAS SCHWAB
G
Ich musste natürlich auch erzählen, warum ich hier gelandet war. Sie wollten es nicht glauben. Dann erhob sich schallendes Lachen. Der Don stöhnte: „Geldstrafe. Wieder einer. Und der nächste hat dann ein paar Äppel geklaut. Vor dem Gesetz sind ja angeblich alle gleich. Aber wer Geld hat, bezahlt und ist frei, das arme Schwein sitzt. Und es werden immer mehr. Sogar Irre sperren sie hier schon ein. Hier war einer, der Hunde–Günther. Der hatte einen Tic, eindeutig krank. Außerdem konnte er kaum noch laufen, kaputte Beine. Aber wenn er einen Hund sah, wurde er sehr schnell. Er musste ihn zwanghaft klauen, konnte nicht anders. Und er klaute jeden Hund, ob scharf oder nicht. Das Dumme war nur, dass er die Viecher samt und sonders zu sich in seine Bruchbude schleppte und unter dem Bett versteckte. Naja, sie schnappten ihn immer wieder und anstatt ihn in die Klapse einzuweisen, wurde er nach einer kurzen Untersuchung wieder auf 24
freien Fuß gesetzt. Pillen gegen Hundekleptomanie sind eben noch nicht erfunden. Natürlich hatte er schon an der nächsten Ecke wieder so einen Köter am Schwanz und landete wie immer bei uns. Der ganze Block jaulte, bellte und winselte, wenn er wieder mal einfuhr und Günther bellte zurück. Er hielt die vollziehende Gewalt wohl für einen einzigen großen Hundezwinger und die Schließer für Tierpfleger. Damit lag er gar nicht so falsch.“ Der Don grinste: „Er knurrte die Schließer an und versuchte sie zu beißen. Armer Kerl, der sich für einen armen Hund hielt. Aber wenn Du raus kommst, dann grüß den Günther bitte von mir, war ein feiner Kerl.“ Er gab mir seine Adresse.
ein stadtbekannter Miet-Hai mit vielen anderen der Stadt Kassel angeboten hatte. Dort hauste er, natürlich mit einem geklauten Hund. Und die Stadt zahlte die überhöhten Mieten, ohne sich um das Elend der Untergebrachten zu kümmern. Da gab es Schimmel, frei hängende, nicht isolierte Stromleitungen, die Stärkeren brachen hemmungslos bei anderen, die sich nicht wehren konnten, ein und klauten alles, was brauchbar erschien.
Als es dann nach ein paar Wochen soweit war, machte ich mich auf den Weg zu diesem Günther. Ich fand ihn in einer total verwahrlosten Bude, die
Wegen seiner fast schwarzgewordenen Beine kam er in ein Pflegeheim. Dort fehlten ihm die geliebten Hunde. Er verstarb wohl aus Kummer.
Bei Günther stank es entsetzlich. „Schimmel“, sagte er nur, „kann man nix machen“. Irgendwann schickte ihn jemand zum Arzt, er konnte kaum noch laufen.
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Thomas Schwab
efoltert??? „Na sicher wirst du das Gebrüll nachts öfter hören. Bei den SVlern (lebenslange Sicherheitsverwahrung) hat jetzt einer seinem Zellenkumpel einen Tauchsieder in den Arsch gesteckt und ihn ausbrennen lassen.“ „Und dann?“ , fragte ich entsetzt. „Nichts, er war nicht ganz tot, wenn du das meinst. Und der andere kommt ja sowieso nie mehr raus. Sicherheitsverwahrung, da zieht keine Zusatzstrafe, dem ist alles egal.“ Und auf der Ablage über dem Waschbecken standen zwei kleine Tauchsieder...
TagesSatz
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DIE KOCHNI S C H E
Kochen mit dem TagesSatz * HANS PETER PUNG & TEAM
owik2 (photocase.com)
Leckere Gerichte für Sie entdeckt
Eintöpfe Der Herbst steht vor der Tür und damit die kalte Jahreszeit. Wie schön ist es dann, einen leckeren Eintopf zu genießen. Eintopf bedeutet dabei, dass man das Gericht in einem Topf garen kann. Es müssen aber nicht immer Linsen, Bohnen oder Erbsen sein. Wir stellen Ihnen diesmal ein paar Alternativen vor.
Paprika-Reis-Topf
Minuten mitköcheln, so dass sie noch etwas Biss haben. Am Ende noch einmal mit Salz, Pfeffer und Paprika abschmecken. Auf Teller anrichten und einen Löffel Schmand darauf geben. Tipp: Wenn Sie dem Eintopf einen anderen Geschmack verleihen wollen, tauschen Sie das Paprikapulver mit Curry aus. Dazu passt ein grüner Salat mit Schmanddressing.
(4 Portionen / ca. 1,50 Euro pro Portion)
500g Hackfleisch gemischt, 3 Paprikaschoten (bunt), 3 Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen, 500ml Gemüsebrühe, 250g Reis (Langkornreis) Salz, Pfeffer, Paprikapulver, 1 Becher Schmand, Öl Zwiebeln schälen, in kleine Würfel schneiden. Knoblauch schälen, sehr fein würfeln. Paprika waschen, halbieren, entkernen, in Streifen schneiden. Öl in einem Topf erhitzen. Hackfleisch darin krümelig anbraten. Zwiebeln und Knoblauch hinzufügen und glasig dünsten. Mit Salz, Pfeffer und Paprikapulver pikant abschmecken. Brühe angießen. Den Reis zufügen. Das Ganze ca. 15 Minuten köcheln lassen. Die Paprikaschoten zufügen und etwa 5
TagesSatz
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Pilzgulasch (4 Portionen / ca. 1,50 Euro pro Portion)
500g Pilze (nach Wunsch), 750g Kartoffeln, 3 Zwiebeln, Salz, Pfeffer, Paprikapulver, 1L Gemüsebrühe, Butterschmalz, 1 Becher Saure Sahne Kartoffeln schälen, waschen, würfeln. Pilze putzen, in mundgerechte Stücke schneiden. Zwiebeln schälen, würfeln. Butterschmalz in einem Topf erhitzen. Zwiebelwürfel darin glasig dünsten. Pilze zufügen, kurz anschwitzen. Kartoffelwürfel hinzugeben, ebenfalls anschwitzen. Mit Salz, Pfeffer und Paprika würzen. Die Brühe angießen und ca. 30 Minuten schmoren. Nochmals abschmecken. Von der Flamme neh-
men, die saure Sahne unterheben und heiß servieren. Tipp: Reichen Sie dazu einen gemischten Salat.
Paprikatopf 4 rote Paprikaschoten, 2 Stangen Lauch, 6 große Kartoffeln, 4 Zwiebeln, 4 Mettwürstchen, 4 Tomaten, 2 Liter Brühe (nach Wunsch), Butterschmalz, Salz, Pfeffer, etwas gehackter Rosmarin, 100 ml Sahne Paprika waschen, halbieren, entkernen, in Streifen schneiden. Lauch gründlich waschen, putzen, in Ringe schneiden. Kartoffeln schälen, waschen, würfeln. Zwiebeln schälen, fein würfeln. Tomaten häuten, vierteln, entkernen, in Stücke schneiden. Würstchen in Scheiben schneiden. Schmalz in einem Topf erhitzen. Zwiebeln darin glasig dünsten. Lauch, Paprika, Kartoffeln und Würstchen zufügen. Brühe angießen. Mit Salz, Pfeffer und Rosmarin würzen. Etwa 20 Minuten kochen lassen. Nach 15 Minuten die Tomatenstücke zufügen.
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K U LT U RT I P PS
GÖTTINGEN
Agentur
Die Empfehlung
Draußen-Event mit Migrationshintergrund „Göttinger Weststadtfest“ an der Leine beim Hagenweg Einmal im Jahr präsentiert sich die Göttinger Weststadt mit einem der sympathischsten Feste Göttingens. In diesem Jahr ist es das 13. Mal,
Fr 02.09. bis So 04.09. Innenhof Düstere Str. / Groner Str. beim Paulaner, Gö 15. Göttinger Innenhof-Theater-Festival – Kartenvorverkauf an der Kasse des Deutschen Theaters Sa 10.09. - So 06.11. Caricatura (KUBA), Ks Till Mette: Hupen Sie, wenn Sie Jesus lieben Do & Fr 14.00-20.00 Uhr, Sa & So 12.00-20.00 Uhr Eintritt: 4 Euro
* JULIA SCHOENEN
und wieder gibt es auf dem Grünstreifen neben dem Leine-Radweg, ausgehend von der Hagenbrücke, ein Kinder- und Erwachsenenfest mit allem, was dazugehört: Kinderschminken, Waffel- und Würstchenstände, Dosenwerfen, Bierkastenrutsche, und nicht zuletzt mit einer Bühne und Bands, die Laune machen. Unbedingt empfehlenswert ist dieses „Fest mit Migrationshintergrund“, bei dem für jeden etwas geboten ist, was einfach Spaß macht an einem Samstag im September.
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MEHR ZUR EMPFEHLUNG: Göttinger Weststadtfest Leine (Fluss) beim Hagenweg Sa 03.09. ab 15 Uhr Eintritt frei! www.musa.de
Di 06.09. / 19.00 Uhr Literarisches Zentrum, Gö Lutz van Dijk – aus den Townships von Südafrika. Lesung. Eintritt: 7 Euro, erm. 5 Euro Mi 07.09. / 20.15 Uhr ThOP, Gö PREMIERE: Öl – von Lukas Bärfuss. Menschen hinter Krisen, Krisen hinter Menschen. Eintritt: 9 Euro, erm. 6 Euro Do 08.09. / 20.15 Uhr Apex, Gö Filmvorführung: Wim Wenders‘ Lisbon Story. Mit Einführung der Filmkunstfreunde Göttingen e. V. Eintritt frei! Fr 09.09. / 20.00 Uhr Kulturfabrik Salzmann, Ks Theater des Ostens: Die Wirtin Eintritt: 8 Euro, erm. 6 Euro
Sa, 03.09. / ab 15.00 Uhr An der Leine beim Hagenweg, Gö
Sa 10.09. / 14.00 Uhr Rund um das DT am Wall, Gö
13. Weststadtfest – mit Kinderprogramm, Open-Air-Bühne und mehr! Eintritt frei!
Theaterfest zur Spielzeiteröffnung Eintritt frei!
Sa 03.09. / 16.00-19.00 Uhr Kulturhaus Dock 4, Ks
Mo 12.09. / 20.00 Uhr Anthroposophisches Zentrum, Ks-Wilhelmshöhe
Basteln mit Pepastar: Pepastars sind gestanzte Spielbauteile aus farbigem Recyclingpapier. Sie können an ihren Spitzen drehbar miteinander verbunden werden und rasch bilden sich variantenreiche Formen. Entritt frei
Vortrag von Prof. Dr. Franz Segbers: Warum ein bedingungsloses Grundeinkommen heute notwendig ist
So 04.09. / 16.00 Uhr Apex, Gö
Do 15.09. / 20.00 Uhr Junges Theater, Gö
Oh wie schön ist Panama – Figurentheater für Kinder ab 4 Jahren. Eintritt: Kinder 5 Euro, Erwachsene 8 Euro
PREMIERE: Gegen die Wand von Fatih Akin Eintritt: ab 6,50 Euro
Mi 14.09. / 19.30-22.00 Uhr Staatstheater (Schauspielhaus), Ks Kostprobe: Leonce und Lena
Kulturfabrik Salzmann, Ks 100 Jahre Salzmann – Spurensuche einer Fabrik Öffnungszeiten Mo-So 9.00-13.00 Uhr und während der Veranstaltungen bis So 23.10. Naturkundemuseum (Steinweg), Ks Neobiota – Aliens im Vorgarten (www.naturkundemueum-kassel.de) Dienstag und Donnerstag bis Samstag 10-17 Uhr, Mittwoch 10-20 Uhr, Sonntag 10-18 Uhr, Montag geschlossen. 26
So 04.09. / 17.00 Uhr Kulturhaus Dock 4, Ks Premiere: Spielraum-Theater: Herr Max, die Vogelscheuche und der kleine Drache Eintritt: 6 Euro, Kinder 5 Euro
Fr 16.09. / 21.30 Uhr Musa, Gö R. S. O. CD Release – Rogue Steady Orchestra, ein Mix aus Ska, Punk, Swing, Reggae und Rocksteady mit deutschen Texten. Konzert Eintritt: 6 Euro, nur Abendkasse TagesSatz
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KULTURT I P P S Sa 17.09. / 19.00 Uhr Europäisches Brotmuseum Ebergötzen, bei Gö
Sa 17.09. / 20. 00 Uhr Kulturhaus Dock 4, Ks Studiobühne Deck 1: ImproKS: Wo die Liebe hinfällt Eintritt: 6 Euro, erm. 5 Euro So 18.09. / 17.00 Uhr Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Gö Die fantastischen Erzählungen Stanislaw Lems – Lesung mit Gitarrenmusik. Eintritt: 12 Euro, erm. 9 Euro Di 20.09. / 20.00 Uhr Werkstatt e.V., Ks Kurt Becker: Text & Musik im Gepäck Eintritt frei
Sich selbst das Leben nicht stehlen „Diebe“ im Dock 4 Glauben Sie, dass es viele von meiner Sorte gibt. Menschen wie ich, die leben, als lebten sie nicht. Die sich durch ihr eigenes Leben hindurch stehlen, vorsichtig und scheu, als ob ihnen nichts gehören würde... Als ob wir Diebe wären“. Die Akteure vom Theater am Fluss bringen mit „Diebe“ ein Stück auf die Bühne, das da-
Fr 23.09. / 20.30 Uhr Kulturhaus Dock 4, Ks
So 25.09. / 20.00 Uhr ThOP, Gö
Studiobühne Deck 1 – Theater am Fluss: Premiere von „Diebe“ Eintritt 10 Euro, erm. 7 Euro
Poetry Slam Eintritt frei!
Sa 24.09. / 19.45 Uhr Deutsches Theater, Gö
* HARALD WÖRNER
Kassel
Gunther Burfeind
Open Air im Brotmuseum – Südstaatenmusik mit der Band Le Clou. Eintritt: 14 Euro, erm. 10 Euro
Die Empfehlung
Di 27.09. / 20.00 Uhr Werkstatt e. V., Ks
PREMIERE: West Side Story – das Kultstück vom Broadway. Eintritt: ab 15 Euro
Autorencafe: Lesung Renate Auel: Biokular-R – Aus dem Tagebuch einer Manikerin Eintritt frei
Sa 24.09. / 20. 00 Uhr Festplatz, Vellmar
Mi 28.09. / 20.30 Uhr Apex, Gö
Martin Lüker: Lüker miez Mouskouri Karten ab 13 Euro
Rue Royale – britisch-amerikanischer Indie-Folk mit Klavier, Gitarre, Gloc-
für plädiert, sich selbst das Leben nicht zu stehlen. Es gilt vielmehr, beherzt zuzugreifen. Autorin Dea Loher entwirft das Schicksal von zwölf Menschen, deren Lebensläufe miteinander verwoben werden. Jobs sind unsicher und Beziehungen brüchig. Selbst die Familie stellt nur mehr ein loses Band dar, das zu zerreißen droht, sobald bei den Beteiligten die Bereitschaft erlischt, die geheuchelte „heile“ Familienfassade aufrechtzuerhalten.
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MEHR ZUR EMPFEHLUNG: Diebe Kulturhaus Dock 4 / Theater am Fluss Fr 23.09. / 20.30 Uhr Eintritt 10 Euro, erm. 7 Euro www.homearcor.de/theater-am-fluss www.dock4.de
kenspiel und Texten über das Leben. Eintritt: 10 Euro, erm. 8 Euro Do 29.09. / 20.00 Uhr Kulturhaus Dock 4, Ks Bissjetzt: kabarettistische Revue zum 30-jährigen Jubiläum des Friedensforums Kassel Eintritt frei Fr 30.09. / 20.15-22.15 Uhr Staatstheater (TIF), Ks 19. Jazzfest: mit Reiner Witzel, Markus Schieferdecker und Christian Scheuber ANZEIGE
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TagesSatz
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David Finck
K U LT U R G Ö TTINGEN
Utopie Gesundheitsdiktatur In ihrem Roman „Corpus Delicti“ zeichnet Juli Zeh ein System im 21. Jahrhundert, das alle und alles kontrolliert. Gesundheit ist zur Bürgerpflicht geworden, regelmäßig müssen Schlaf- und Ernährungsberichte abgegeben werden. Im Rahmen der Jahrestagung der Akademie für Ethik und Medizin ist die Schriftstellerin Ende September zu Gast in Göttingen. Kai Budler hat sich vorab mit ihr über Körperlichkeit, Schönheitswahn und Eingriffe in die Bürgerrechte unterhalten.
* KAI BUDLER IM GESPRÄCH MIT JULI ZEH
F
rau Zeh, während andere Schriftsteller sich in den Utopien ausprobieren, entwerfen Sie in „Corpus Delicti“ die äußerst düstere Vision einer Gesundheitsdiktatur im 21. Jahrhundert. Ist die Zeit der Hoffnungen vorbei? Gegenfrage: Müssen wir den Menschen jetzt Hoffnung gegen und über schöne paradiesische Dinge reden? Mein Eindruck ist eher, wir tun gut daran, die kritische Tradition weiter zu pflegen, selbstreflexiv zu sein und über das nachzudenken, was wir
„Der Mensch hat sich an die Stelle von Gott gesetzt“ in Zukunft möchten. Dafür ist das Zeichnen von Dystopien natürlich ein guter Weg, denn das sind ja keine Prognosen, die sagen, wie das Leben in fünfzig Jahren sein wird. Es geht vielmehr darum, den Blick auf die gegenwärtigen Probleme zu lenken und den Leuten eine Chance zu geben, mit einer gewissen Distanz auf genau diese Probleme zu schauen. 28
TagesSatz
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KULTUR GÖTTI N G E N In Ihrem Buch übernimmt das System nicht über das Denken die Kontrolle über den Menschen, es übt über die Körperlichkeit Einfluss aus. Es ist keine originelle Erkenntnis, dass wir seit einigen Jahrzehnten den Schwerpunkt unseres Menschenbildes und Selbstverständnisses immer weiter in Richtung des physisch Materiellen verschieben. Im Gegenzug stellen wir die geistige und damit auch die humanistische Tradition hinten an. Wir erklären den Menschen zunehmend biologisch beziehungsweise biologistisch. Diese Betonung des Körpers bringt natürlich Probleme mit sich, das können individuelle Probleme sein wie Magersucht oder andere psychosomatische Erkrankungen, die durch den Schönheits- und Gesundheitswahn ausgelöst werden. Es geht aber auch um gesellschaftliche Probleme, weil man sich immer noch nicht ganz von einer Normierung und einem Selektionsdenken verabschiedet hat. Das bedeutet zu definieren, wie der vermeintlich richtige und gute Mensch aussehen, funktionieren und was er leisten muss. Auf der politischen Ebene spiegeln sich diese Fragen zum Beispiel in Debatten um das Gesundheitssystem und dergleichen wieder.
Corpus Delicti setzt schon vor diesen Lebzeiten an, denn in der beschrieben Gesellschaft ist eine umfassende Untersuchung vor der Geburt schon völlig normal. Wie reell ist eine solche Maßnahme? Die Dinge in meinem Buch gibt es zum Großteil schon heute und die entsprechenden Gedanken spielen auch heute eine große Rolle. Wir alle kennen die pränatale Diagnostik und es ist doch vollkommen klar, dass diese Möglichkeit Selektionswünsche nach sich zieht. Es berührt die zentrale Frage in „Corpus Delicti“: „Was bedeutet es, wenn ein Körper nicht vollkommen ist?“. Hat er damit kein Lebensrecht mehr und muss ausgesondert werden oder wie gehen wir denn damit um? Konkret geht es zum Beispiel um die
versuche. Und bei Attentaten hat ein gefälschter Pass noch nie eine Rolle gespielt: warum sollte ein Selbstmordattentäter denn auch seinen Pass fälschen? Der wahre Grund für diesen biometrischen Pass ist die Errichtung der zentralen Datenbank in Brüssel, auch wenn das im Bundestag stets bestritten wurde. Diese Datenbank wird noch viel mehr als nur Fingerabdrücke enthalten und damit wird im Grunde die erschreckende Vision des gläsernen Bürgers verwirklicht. Maßnahmen zum Schutz vor dem Terror sind ja stets ein Spagat zwischen dem Schutz der Grundrechte und gesetzlichen Einschnitte in diese Rechte. Wie weit dürfen diese Einschnitte gehen, wenn sie gerechtfertigt sind?
„Die Begründung für den biometrischen Reisepass war eine glatte Lüge“
Welche Position würden Sie dem Menschen denn zuschreiben, wenn man diesem Gedankengang bis zum Schluss folgt? Der Mensch hat sich an die Stelle von Gott gesetzt. Dieser ganze Wahn um Gesundheit, Schönheit und Fitness hat ja einen schöpferischen und gestalterischen Gestus. Wenn sich der Mensch als sein eigener Schöpfer täglich neu erschaffen und nach seinem eigenen selbstgemachten Bild formen will, ist das eine Übernahme des Schöpfungsgedankens. Anders als in Bezug zu Gott nimmt die Arbeit aber kein Ende, wenn man sein eigener Schöpfer ist und einmal von diesem Wahn besessen ist. Es ist eine völlig fehlgeleitete Idee, man könne sich zu Lebzeiten in irgendeiner Form vervollkommnen. TagesSatz
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sehr schwierige Entscheidung einer werdenden Mutter, wenn sie durch pränatale Diagnostik erfährt, dass ihr Kind behindert ist. Oder überspitzt weiter gedacht: wenn es die falsche Augenfarbe hat oder nur 1,60m groß sein wird. Um Eingriffe anderer Art geht es bei Ihrer Verfassungsbeschwerde, die Sie 2008 gegen den biometrischen Reisepass eingelegt haben. Was spricht gegen den Schutz vor Terror? Grundsätzlich sind Fingerabdrücke etwas, das man Tatverdächtigen oder Verbrechern abnimmt und diese Symbolik führt zu der Annahme, ich sei verdächtig, wenn jemand meinen Fingerabdruck will und mich so wie einen Kriminellen behandelt. Außerdem ist die Begründung für die Einführung der Pässe eine glatte Lüge. Angeblich soll der Fingerabdruck die Pässe im Dienst der Terrorbekämpfung fälschungssicher machen. Dabei waren die alten Pässe fälschungssicher: in den letzten Jahrzehnten gab es gerade mal vier oder fünf Fälschungs-
Es zeigt sich ja schon jetzt, dass neunzig Prozent dieser Eingriffe verzichtbar gewesen wären, denn jede einzelne Maßnahme muss sich an ihrem Erfolg messen lassen. Auch die Verfassung besagt, dass die entsprechenden Maßnahmen effektiv sein und dem angegeben Ziel dienen müssen. Warum diese Maßnahmen und Gesetzesänderungen aber notwendig sein sollen, haben die Behörden in kaum einem der Fälle einleuchtend begründet. Und das zeigt, dass ein Großteil dieser Grundrechtseingriffe überflüssig war. Um den Terrorismus zu bekämpfen, braucht es keine solchen Eingriffe, sondern beispielsweise Geld. Neue Gesetze sind halt billig, neue Beamte und bessere technische Möglichkeiten sind halt teuer – da liegt der Hase im Pfeffer.
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MEHR ZUM THEMA: Juli Zeh in Göttingen: Lesung aus „Corpus Delicti“: Freitag, 30. September 2011, 17.00 Uhr Universitätsklinikum Göttingen, Robert-Koch-Str. 40, Hörsaal 542 „Corpus Delicti. Ein Prozess“ 272 Seiten, 19,90 Euro 2009, Frankfurt/Main
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K U LT U R K A SSEL
Der Armut ein Gesicht geben Armut, meist Bilder von hungernden Kindern in Afrika, kenne ich noch sehr gut aus meiner Jugend. Doch inzwischen werden immer mehr Menschen bei uns, in einer der reichsten Industrienationen, arm.
M
itten in Deutschland leben Zehntausende von bedürftigen Menschen. Und es werden immer mehr. Ein Skandal, so finden die Autorinnen Sylvia Hank und Gitta Hopp. Und folgerichtig haben sie so auch ihr Buch genannt, das kürzlich im Augsburger Sankt Ulrich Verlag erschienen ist: „Skandal Armut. Lebensbilder aus unserer Mitte“. Den Untertitel sollen und dürfen die Leser durchaus programmatisch verstehen, denn die beiden Autorinnen wollen der Armut in Deutschland ein Gesicht geben. Daher haben sie sich mit Alleinerziehenden, Hartz IV-Empfängern und Obdachlosen unterhalten. Diese erzählten ihnen, wie belastend es ist, wenn man auch auf die hundertste Bewerbung keine Antwort bekommt, wenn man jeden Cent zweimal umdrehen muss, da das Geld hinten und vorne nicht reicht und wenn man nie mit Freunden in den Biergarten gehen kann, weil das Hähnchen dort viel zu teuer ist.
fänger nicht die „arbeitsscheuen“ dekadenten Schmarotzer sind, als die sie gewisse Politiker gern hinstellen würden. Diese Menschen sehen nicht weg, wie die Armen immer ärmer werden, sie helfen tatkräftig. So verteilt der Bremer Hotelier Marc Cantauw sonntags kostenlos Essen an Bedürftige: „Die Kinder mögen gesundes Essen – sie kennen es nur nicht. Wir haben an Ostern Rouladen mit Rotkohl und Klößen gemacht. Sechzig Prozent der Kinder kannten weder Rouladen noch Rotkohl“, so Cantauw sichtlich betroffen. Der Arzt Dr. Gerhard Trabert aus Mainz kommt mit seinem rollenden Sprechzimmer direkt zu den Menschen, die ihn brauchen. Er weiß aus Erfahrung, dass viele Betroffene auf der Straße Hemmschwellen überwinden müssen, um eine Arztpraxis aufzusuchen. Circa 200.000 Menschen leben in Deutschland auf der Straße oder in Notunterkünften. Der Verlust der Arbeit sowie Krankheit oder Scheidung sind häufig Auslöser einer Spirale, die nicht selten in Wohnungslosig-
keit endet: „Und immer gibt es Schuldzuweisungen. Wir müssen noch deutlicher sagen, dass es die gegenwärtigen gesellschaftlichen Strukturen sind, die dazu führen, dass Menschen von Armut betroffen sind. Es muss ein Armutskonzept entwickelt werden, das auch zukunftsfähig ist. Aber vielleicht ist die Armut für unser kapitalistisches System auch ganz hilfreich, weil sie zur Abschreckung dient. Möglicherweise hat die Armut ja auch eine stabilisierende Funktion. Aber das ist Spekulation“, schränkt Trabert ein. „Skandal Armut“ ist ein Buch, das von jenem „anderen Deutschland“ erzählt, das viele von uns am liebsten verdrängen möchten. Es ist ein Buch, das bewegt und aufrüttelt. Und hilft, denn ein Euro von jedem verkauften Buch geht an die Caritas.
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MEHR ZUM THEMA: Sylvia Hank,Gitta Hopp Skandal Armut Lebensbilder aus unserer Mitte Sankt Ulrich Verlag Augsburg ISBN: 978-3-86744-205-3 EUR 19,95
Martin Leissl
Und sie haben ebenso mit Menschen gesprochen, für die Hartz IV-Emp-
* HARALD WÖRNER
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TagesSatz
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ZWISCHEN DEN ZE I L E N
Lebenselixier Ohne Wasser wäre Leben auf unserem Planeten nicht möglich. Kein Wunder also, dass viele Autoren das Thema mit all seinen Facetten beleuchten. Drei Neuerscheinungen stellen wir diesen Monat vor.
* DANIELE PALU
Weltreise
Unterwasserwelt
Mystisches Wasser
Wasser ist die Grundlage allen Lebens. Doch die Hälfte der Menschheit leidet unter Wassermangel, verschmutztem Trinkwasser oder gewaltigen Überschwemmungen. Mit dem Klimawandel werden sich die Extreme verschärfen, und schon jetzt ist die Trockenheit in Europa angekommen. Erik Orsenna, Autor preisgekrönter literarischer Reportagen, nimmt uns in diesem Buch mit auf eine Reise um den gesamten Erdball. Er begegnet Bauern in Marokko, die das immer trockenere Land fruchtbar machen, Politikern in China, die gigantische Staudämme bauen, Ärzten in Kalkutta, die Cholera-Kranke behandeln, Wissenschaftlern in Israel, die gegen das Vorrücken der Wüste ankämpfen. Orsennas Beobachtungen lassen uns eindringlich erfahren, welchen Bedrohungen unser Planet und seine Bewohner ausgesetzt sind. Und wir begreifen nach und nach, mit welchen Lösungen wir die Zukunft retten können. Orsenna langweilt den Leser nicht mit nackten Zahlen und Fakten, obschon er sie nennt. Aber er verpackt sie sprachlich derart brillant, dass man ihm gern in die unterschiedlichsten Lebenswelten folgen mag. Einzig sein Hang dazu, Wasser unentwegt zu personalisieren, es mal als bösen, mal als guten Menschen zu behandeln, stellt die Geduld selbst geneigter Leser zuweilen auf eine Geduldsprobe.
Seen üben eine ungeheuere Anziehung auf uns aus: Wir gehen dort spazieren, baden und plantschen darin. Verborgen bleibt dabei allerdings die faszinierende Welt unter Wasser: Fische, Krebse Muscheln und Schnecken lassen sich vom Ufer aus nur selten entdecken. Wer aber mit Tauchmaske und Schnorchel oder Pressluftflasche im Gewässer auf die Pirsch geht, dem erschließt sich eine unglaubliche Unterwasserwelt. Denn die Tauchreviere vor der Haustür halten auch für tropenverwöhnte Taucher spannende Begegnungen bereit. Alle Fische, Wirbellose und Reptilien, die einem am Grund, im Freiwasser oder in der Uferzone begegnen können, stellt Matthias Bergbauer in seinem Buch „Was lebt in heimischen Seen?“ vor. Zum ersten Mal zeigen alle Fotos die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum. Die außergewöhnlichen Aufnahmen von faszinierenden Unterwasserwelten und ihren Bewohnern machen schon beim Blättern Lust auf spannende Entdeckungen in unseren Seen.
Was unterscheidet Heilwasser von Mineral- oder Leitungswasser? Glasoder Kunststoffflasche – was ist besser? Welche Mineralwässer in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind besonders empfehlenswert? Warum wird dem Wasser eigentlich CO2 zugesetzt? Welches Wasser eignet sich am besten zum Verdünnen von Getränken? Kann auch ein Laie die Wasserqualität bestimmen? Diese und noch viele weitere Fragen beantwortet der Getränketechnologe Prof. Dr. Peter Jäger sprachlich zwar wenig geschliffen, dafür aber gewissenhaft und aufschlussreich. Wenn sich der Akademiker allerdings weniger handfesten Bereichen widmet und etwa der Frage nachgeht, was Heilige Wässer, Marienwässer oder Heilsteinwässer vermögen, stößt er merklich an seine Grenzen und wirft mitunter mehr Fragen mit seinen Antworten auf, als er beantworten kann.
Erik Orsenna: Die Zukunft des Wassers. C.H.Beck, 21,95 Euro. Gebunden, 319 Seiten
TagesSatz
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Matthias Bergbauer: Was lebt in heimischen Seen? Kosmos, 22,95 Euro. Taschenbuch, 224 Seiten, 210 Abbildungen
Peter Jäger: Geheimnis Wasser. Leopold Stocker Verlag, 19,90 Euro. Gebunden, 189 Seiten
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I N D E R N A H AUFNAHME Diesen Monat haben wir gleich drei Science-Fiction-Filme in der Nahaufnahme. Nach einem neumodischen Prequel werden Nostalgiker an die gute alte Zeit erinnert und Arthouse-Fans werden mit einem sehr durstigen David Bowie in unserem Thementipp glücklich.
DVD-Tipp
outnow.ch
* CLIFFORD SPENCER
Planet der Affen: Prevolution
Super 8
Der Mann, der vom Himmel fiel
R.: Rupert Wyatt USA 2011; FSK 12
R.: J.J. Abrams USA 2011; FSK 12
R.: Nicolas Roeg GB 1976; FSK 16
Will Rodman (James Franco) ist einem medizinischen Durchbruch nahe. Er forscht an einem Mittel gegen Alzheimer. Seine Testobjekte: Ein paar Schimpansen. Als er aus Mitleid heimlich ein Affenbaby mit nach Hause nimmt, merkt er schnell, dass es außerordentlich intelligent ist. Der kleine Caesar hat einen IQ, der den der meisten Menschen bei weitem übersteigt. Aber in der Welt der Menschen fühlt sich Caesar unterdrückt. Er schnappt sich das Wundermittel und zettelt mit einer Affenarmee eine kleine Revolution an. Die sinnfreie (deutsche) Titelgebung lässt das Schlimmste befürchten. Für einen Sommer-Blockbuster besitzt „Prevolution“ aber eine gute Prise Anspruch und viel Gefühl. Dafür ist vor allem der computeranimierte Caesar verantwortlich, der die öden Menschen locker an die Wand spielt. Natürlich ist die Prämisse hanebüchen. Aber der neue „Planet der Affen“ regt durchaus zum Nachdenken über die Schattenseiten menschlicher Zivilisation und Revolution an. Kein Wunder, denn es spiegelt die Handlung des Originals von 1968 unter umgekehrtem Vorzeichen.
Joe (Joel Courtney) und seine Freunde sind begeisterte Amateurfilmer. Mit ihrer Super 8 Kamera arbeiten sie an einem kleinen Zombie-Film, der einen Wettbewerb ihrer Schule gewinnen soll. Aber den Jungs fehlt noch eine wichtige Zutat: Die weibliche Hauptrolle. Regisseur Charles (Riley Griffiths) hat dafür die hübsche Alice (Elle Fanning) überredet. Joe ist alles andere als begeistert – bis er sich in sie verliebt. Während eines heimlichen Drehs entgleist direkt vor ihren Augen ein Güterzug. Und der beherbergt eine geheimnisvolle Fracht, die das Leben der Bande gehörig auf den Kopf stellen wird. „Super 8“ spielt in den 70ern, eifert aber eher den klassischen Jugendfilmen der 80er nach, á la „Goonies“ oder „ET“. Allerdings geht es hier um ein ungleich gruseligeres Geheimnis, das wirklich nichts für die Kleineren ist. Es gibt etwas Blut und laute Krawumm-Action. Aber ganz wie seine großen Vorbilder lässt sich „Super 8“ viel Zeit für die ruhigeren Momente und die Entwicklung seiner jungen Helden. So verbreitet „Super 8“ ein wohliges 80er-Spielberg-Flair.
Tom Newton (David Bowie) ist wirklich weltfremd. Er kommt von einem Planeten, dem das Wasser ausgegangen ist. Mit seiner fortgeschrittenen Technik baut er sich in kürzester Zeit ein Wirtschaftsimperium auf. Seine angescheffelten Millionen dienen aber nur einem Zweck: Er will ein Raumschiff bauen und mit Wasser zurück in seine Heimat düsen. Menschliche Verhaltensweisen sind ihm zunächst fremd. Bis seine Haushälterin Mary-Lou (Candy Clarke) und sein bester Wissenschaftler Bryce (Rip Torn) ihn auf den Geschmack von Sex und Alkohol bringen. Regisseur Nicolas Roeg („Wenn die Gondeln Trauer tragen“) verstört und bezaubert zugleich mit einem bizarren Science-Fiction Film. Nicht jedes Experiment gelingt. Manch psychedelische Rückblende und kuriose Sexszene kann auf die Nerven gehen. Davon abgesehen bietet „Der Mann, der vom Himmel fiel“ eine angenehm ruhige und anspruchsvolle Erzählweise. Und wie es sich für einen guten Vertreter des Genres gehört, sagt der Film mehr über das Leben der Menschen aus als über wirren Sci-Fi Kram.
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DAS LE T Z T E
DER TiCKER NACHRICHTEN AUF DEN LETZTEN DRÜCKER Impressum Mehr Grün am Kiessee Göttingen - Ein neues Naherholungsgebiet wird seit dem 9. August 2011 am Südufer des Kiessees errichtet. Wie die Stadt mitteilt, soll die Fläche zunächst 3,6 Hektar umfassen. Ein Ausbau auf 14,8 Hektar ist jedoch in Aussicht gestellt. Geplante Fertigstellung der neuen Landschaft ist Ende September. (mns)
Familienpolitik international Göttingen – Europäische Familienpolitik im Vergleich untersuchen die Soziologinnen Ilona Ostner und Carina Marten. Die Forscherinnen der Georg-August-Universität konzentrieren sich auf die Staaten Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die Niederlande. Im Fokus steht der Eingriff in die Kindererziehung und wie sich die Staaten dabei möglicherweise gegenseitig beeinflussen. Gefördert wird das Projekt durch das ORA-Programm. (mns)
Bekleidung tauschen und verwerten Kassel – Im Jahr kauft jeder Deutsche zwischen zwölf und fünfzehn Kilo Kleidung. Damit jedoch getragene Hosen, T-Shirts und anderes nicht einfach im Müll entsorgt werden, können hier Kasseler Bürger vielfältige Möglichkeiten nutzen, denn viele Unternehmen und Institutionen sammeln die vielen Altkleider. Allein in den hundertzwanzig Altkleider-Containern der Stadtreiniger
kommen, laut der Sprecherin Birgit Knebel, im Jahr zwischen vier- und fünfhundert Tonnen Kleider zusammen. Gut Erhaltenes wird in den Second-Hand-Läden (Fair-Kaufhaus oder Kilo-Shop des Roten Kreuzes) in Kassel angeboten. Das DRK sammelt im Jahr circa zweihundert Tonnen. Etwa 40 % dieser Menge wird nach Angaben des Geschäftsführers Holger Gerhold-Toepsch verkauft. Der Erlös finanziere soziale Zwecke des Roten Kreuzes. Die restlichen 60% seien nicht mehr tragbar, verschmutzt oder einfach unmodisch. Solche Materialien werden an Rohstoffhändler veräußert, die daraus Putzlappen und Dämmstoffe herstellen. Ein weiterer Trend (vor allem in Großstädten) seien hierbei sog. Swapping-Parties. (hw) Kontaktladen Kunoldstrasse Kunoldstr. 16, 34131 Ks, Tel.: 0561 / 312842 Mo-Fr 10-13 Uhr und 15-18 Uhr Kleiderladen Diakonisches Werk Kassel Steinweg 5, 34117 Ks, Tel.: 0561 / 572090 Mo-Fr 10-18 Uhr Secondhand-Kleiderladen Diakon. Werk Kassel Hermannstr. 6, 34117 Kassel Mo-Do 9-16 Uhr, Fr 9-14 Uhr DRK-Kiloshop Untere Königsstr. 79, 34117 Ks Tel.: 0561 / 7034354 Mo-Fr 9:30-18 Uhr, Sa 9:30-14 Uhr DRK-Kleidermarkt Helmholtzstr. 6, 34127 Ks, Tel.: 0561 / 3171927 Mo-Fr 9:30-17 Uhr, Sa 9:30-12:30 Uhr Oxfam Bekleidung, Spielzeug, Haushaltswaren, Bücher Hedwigstr. 9, 34117 Ks, Tel.: 0561 / 1094794 Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-14 Uhr
Tatjana Pfennig
Nächstes Mal OKTOBER-Ausgabe 2011
Was bringt Menschen dazu, sich in Gemeinschaften zusammenzuschließen? Wie leben Alt und Jung unter einem Dach? Und wie sieht das Miteinander in Hong Kong aus? Der TagesSatz widmet sich im Oktober dem Thema Lebensgemeinschaften. Zudem stellen wir das literarische Studentenprojekt LitLog vor und beleuchten den schwedischen Jazzmusiker Nils Landgren im Kaffeeklatsch.
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TagesSatz, das Straßenmagazin Herausgeber: TagesSatz e.V. 1. Vorsitzender: Hans Peter Pung Adresse der Redaktion Kassel: Westring 69, 34127 Kassel Telefon: 0561 / 861 58 43 Fax: 0561 / 861 58 61 E-Mail: kassel@tagessatz.de Mo, Di, Do: 10-12 Uhr Mi & Fr: 17-19 Uhr Adresse der Redaktion Göttingen: Obere Karspüle 18, 37073 Gö. Telefon: 0551 / 531 14 62 E-Mail: goettingen@tagessatz.de Mo, Di, Do, Fr: 10-13 Uhr Mi: 14-16 Uhr Homepage: www.tagessatz.de Bankverbindung: Kasseler Sparkasse Kto.: 11 833 79 Blz.: 520 503 53 Sparkasse Göttingen Kto.: 505 815 11 Blz.: 260 500 01 Redaktionsleitung: Katharina Kretschmer (GÖ), Andrea Tiedemann (GÖ), Harald Wörner (hw) (KS) Pressesprecher: Katharina Kretschmer Vertriebsleitung: Kassel: Christian Piontek Tel.: 0561 / 861 58 18 Göttingen: Oliver Barth Tel./Fax: 0551 / 531 14 62 Anzeigenleitung: Oliver Barth Tel./Fax: 0551 / 531 14 62 E-Mail: calliopa@yahoo.de Redaktion Kassel: Stefan Giebel, Nora Mey, Hans Peter Pung, Claudia Alexandra Rose, Thomas Schwab, Harald Wörner Redaktion Göttingen: Kai Budler, Katharina Kretschmer, Jörg „Yogi“ Müller, Daniele Palu, Christopher Piltz, Julia Schoenen, Clifford Spencer, Melanie Swiatloch, Andrea Tiedemann, Amanda Fortier (Extern) News GÖ: Melanie Swiatloch (mns) Illustration GÖ: Pilar Garcia Fotografie: Helene E. Dahlke, Martin Leissl, Stefan Giebel, Khoa Ly, Jörg „Yogi“ Müller, Tatjana Pfennig, Thomas Schwab, Andrea Tiedemann, photocase.com Umschlag: Dirk Mederer mit Wassermotiven von Kalle Kneer Layout: Dirk Mederer, PLAZEBO Werbeagentur, www.plazebo.net E-Mail: info@plazebo.net Druck: COLOR-Druck GmbH ViSdP: Harald Wörner TagesSatz erscheint zwölfmal im Jahr im Straßenverkauf in Kassel und Göttingen. Auflage dieser Ausgabe: 2.500
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe in gekürzter Version zu veröffentlichen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion.
Verkaufspreis: 2,00 EUR, davon geht 1,00 EUR direkt an den Verkäufer.
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W O H I N , W E NN Allgemeine Hilfen
EssenSAUSGABEN
Göttingen
Göttingen
Caritasverband Göttingen Allgemeine Lebens- und Sozialberatungsstelle Godehardstr. 18 37081 Göttingen 0551/999590
Die Göttinger Tafel Jakobikirchhof 1 37073 Göttingen Tel. 0551–51030
Opferhilfebüro Göttingen für Opfer von Straftaten Maschmühlenweg 11(Landger.) 37073 Göttingen 0551/5213883 Weißer Ring e.V. Hilfen für Opfer von Straftaten Ansprechpartner: Herr Bayer 0551/6338876 Sozialdienst für Migranten, RABaZ-Beratungs- & Vermittlungsstelle für ausländische Jugendliche Karspüle 16 37073 Göttingen 0551/57739 BONUS Freiwilligenzentrum Godehardstr. 18 37081 Göttingen 0551/9995917 Neue Arbeit Brockensammlung Levinstr.1 37079 Göttingen 0551/5067320 Pro Familia Rote Str.19 37073 Göttingen 0551/58627 Selbsthilfe Körperbehinderte Neustadt 7 37073 Göttingen 0551/54733-0 Selbsthilfegruppe für Mobbing-geschädigte – Rainer Beutler 05602/1860 BürgerInnenberatung Stadt Göttingen Hiroshimaplatz 2 37083 Göttingen Kassel Kasseler Hilfe Opfer- und Zeugenhilfe e.V. Wilhelmshöher Allee 101 34121 Kassel 0561/282070 Weißer Ring e.V. Hilfen für Opfer von Straftaten Ansprechpartner: Hr. Holler 0561/6029458 Pro Familia Kassel Frankfurter Straße 133 a 34121 Kassel 0561/27413 Außenstelle Witzenhausen (Rathaus/EG/Raum 10) Am Mart 1/ Witzenhausen Arbeitslosenhilfe Göttingen Arbeiterwohlfahrt Hospitalstr. 10 37073 Göttingen 0551/50091-0 Mensch & Arbeit - Beratungsstelle für Arbeitnehmer und Arbeitslose Kurze Str. 13a 37073 Göttingen 0551/43373 Ländliche Erwachsenenbildung (LEB) Weender Str. 87, 1. Stock 37073 Göttingen 0551/8207917 Mo, Di, Do & Fr 14.30 - 18.00 Uhr Kassel Beratungsstelle für Arbeitslose des DGB Kreis Kassel Spohrstraße 6-8 34117 Kassel 0561/7209536
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Mittagstisch St. Michael Turmstr. 5 37073 Göttingen 0551/5479540 Straßensozialarbeit Rosdorfer Weg 17 37073 Göttingen 0551/517980 Kassel Kasseler Tafel Holländische Straße 141 34127 Kassel 0561/23003 Suppentopf der Heilsarmee jeden Montag von 14-15 Uhr Martinsplatz Gesegnete Mahlzeit Diakonisches Werk Kassel Hermannstraße 6 34117 Kassel weitere Ausgabestellen: Neue Brüderkirche, Johanneskirche, Auferstehungskirche
Kassel Fahrende Ärzte Dr. Giesler/Dr. Moog Mo 14-15.30 Uhr auf dem Martinsplatz Do 20-24 Uhr in der Gießbergstraße
Deutsches Rotes Kreuz Zollstock 17 37081 Göttingen 0551/5096322 Ausgabe: Mo & Do 8.30-11 Uhr jeden 3. Mi im Monat 16-18 Uhr Kassel
Kabera e.V. Beratung bei Essstörungen Kurt - Schumacher Straße 2 34117 Kassel 0561/780505
Diakonisches Werk Kassel Sprungbrett & Sprungbrett spezial Steinweg 5 34117 Kassel 0561/572090
Gesundheitsamt Region Kassel Wilhelmshöher Allee 19-21 34117 Kassel 0561/10031920
Deutsches Rotes Kreuz Königstor 24 34117 Kassel 0561/7290441
Haftentlassene
Lebenskrisen
Göttingen
Telefonseelsorge für Jugendliche 0800/1110333
Anlaufstelle – Kontakt in Krisen e.V. Rosmarinweg 24 37081 Göttingen 0551/632977 Kassel Beratungsstelle für Haftentlassene Kölnische Straße 35 34117 Kassel 0561/787-5061 oder 0561/70738-00
Göttingen Telefonseelsorge 0800/1110111 & 0800/1110222 Kassel Telefonseelsorge 0800/1110111 PSKB Stadt & Landkreis Kassel 0561/1003-0 & 0561/787-5361
Hilfe & Selbsthilfe bei AIDS
Notschlafstellen
Frauen in Not
Göttingen
Göttingen
Göttingen
Göttinger AIDS-Hilfe Obere Karspüle 14 37073 Göttingen 0551/43735 werktags: 10-13 Uhr Beratung: 0551/19411
Heilsarmee Untere Maschstr. 13b 37073 Göttingen 0551/42484
AIDS-Beratungsstelle Theaterplatz 4 37073 Göttingen 0551/4004831
Soziale Hilfe e.V. / Panama (für alleinstehende Wohnungslose) Kölnische Straße 35 34117 Kassel 0561/70738-00
KORE e.V. - Sozialberat. f. Frauen Papendieck 24-26 (Hinterhof, EG) 37073 Göttingen 0551/57453 Frauen-Notruf e.V. Postfach 18 25 37008 Göttingen 0551/44684 Frauenhaus e.V. Göttingen Postfach1911 37009 Göttingen 0551/5211800 Kassel Übergangseinrichtung für wohnungslose Frauen Am Donarbrunnen 32 34132 Kassel 0561/43113 Karla 3 Aufenthalt und Beratung für wohnungslose Frauen Karlsplatz 3 34117 Kassel 0561/15532 Autonomes Frauenhaus 0561/898889 Frauen in Not 0561/9892929 Notruf für vergewaltigte Frauen Frauen gegen Vergewaltigung e.V. 0561/772244 Frauen informieren Frauen e.V. Beratung bei häuslicher Gewalt Westring 67 34127 Kassel 0561/ 89 31 36 Gesundheit Göttingen
Kassel Aids-Hilfe Kassel Motzstraße 1 34117 Kassel 0561/97975910
Café Nautilus (für Drogenabhängige) Erzberger Straße 45 34117 Kassel 0561/12115
Stadt Kassel – Gesundheitsamt AIDS-Beratungsstelle Obere Königsstraße 3 34117 Kassel 0561/787–5380
Rechtsberatung & Hilfe
Kinder & Jugendliche in Not Göttingen Deutscher Kinderschutzbund Nikolaistraße 11 37073 Göttingen 0551/7709844
Kassel Schuldnerberatung Gottschalkstraße 51 34127 Kassel 0561/893099 Verbraucherzentrale Hessen e.V. Bahnhofsplatz 1 34117 Kassel 0561/772934 Göttingen
Omnibus - Beratungsstelle für Jugendliche & junge Erwachsene Goßlarstr. 23 37073 Göttingen 0551/392690
AWO Schulden- & Insolvenzberatung, Kreisverband Göttingen e.V. Hospitalstraße 10 37073 Göttingen 0551/50091-0
Kassel
Verbraucherzentrale Niedersachen Papendiek 24 37073 Göttingen 0551/57094
Deutscher Kinderschutzbund Siemensstraße 1 34127 Kassel 0561/899852 Verein zur Förderung der Erziehungshilfen in Nordhessen e.V. Wilhelmshöher Allee 32a 0561/78449-0
Gesundheitsamt Sozialpsychiatrischer Dienst Am Reinsgraben 1 37085 Göttingen 0551/4004862
Stadt Kassel Sozialer Dienst des Jugendamtes Friedrich-Ebert-Straße 1 34117 Kassel 0561/787–5301
Frauengesundheitszentrum Göttingen e.V. Groner Straße 32/33 37073 Göttingen 0551/484530
Kleiderkammern
Gesundheitszentrum Albanikirchhof 4-5 37073 Göttingen 0551/486766
Kassel
Göttingen Ev.-ref. Gemeinde – Kleiderkammer Untere Karspüle 11 37073 Göttingen Kleiderladen Ausgabe: Do 9-12 Uhr 0551/5473717
Suchtberatung: Alkohol Kassel Anonyme Alkoholiker 0561/5108806 Blaues Kreuz Kassel Landgraf-Karl-Straße 22 34131 Kassel 0561/93545-0 Suchtberatung Diakonisches Werk Goethestraße 96 34119 Kassel 0561/938950 Suchtberatung: Drogen Göttingen DROBZ (Drogenberatungszentrum) Mauerstr.2 37073 Göttingen 0551/45033
Beratungsstelle für Suchtkranke – Diakonieverband Schillerstr 21 37083 Göttingen 0551/72051 Kassel Drogenhilfe Nordhessen e.V. Schillerstraße 2 34117 Kassel 0561/103641 Kontaktladen „Nautilus“ Erzberger Straße 45 34117 Kassel 0561/12115 SAM – Substitutionsfachambulanz Wilhelmshöher Allee 124 34119 Kassel 0561/711813 SAM 2 – Substitutionsfachambulanz Schillerstraße 2 34117 Kassel 0561/103878 WohnungslosenHilfe Göttingen Ambulante Hilfe für alleinstehende Wohnungslose Wiesenstr. 7 37073 Göttingen 0551/42300 Diakonische Heime in Kästorf e.V. – Außenstelle Göttingen Wienstraße 4f 37079 Göttingen 0551/5053302 Straßensozialarbeit (Kleiderkammer) Rosdorfer Weg 17 37073 Göttingen 0551/517980 Bahnhofsmission Bahnhof, Gleis 4-5 37073 Göttingen 0551/56190 Hann. Münden Ambulante Hilfe für alleinstehende Wohnungslose Lange Str. 35 34346 Hann. Münden 05541/71034 / Fax: 05541/903210 Kassel Die Heilsarmee / Sozial Center Ks Eisenacher Straße 18 34123 Kassel 0561/570359-0 Beratungsstelle für Nichtsesshafte Sozialamt der Stadt Kassel Kölnische Straße 35 34117 Kassel 0561/787-5061 Beratungsstelle für alleinstehende Wohnungslose – Soziale Hilfe e.V. Kölnische Straße 35 34117 Kassel 0561/70738–00 Betreutes Wohnen Diakonisches Werk Kassel Hermannstr. 6 34117 Kassel 0561/7128829 Wohnungsprobleme Kassel Zentrale Fachstelle Wohnen Wohnungsamt (Rathaus) Obere Königsstraße 8 34112 Kassel 0561/787-6252 oder -6255 Deutscher Mieterbund Mieterverein Kassel u. U. e.V. Königsplatz 59 34117 Kassel 0561/103861 Wenn Ihre Einrichtung hier nicht enthalten, oder wir eine Korrektur durchführen sollen, schicken Sie bitte eine E-Mail mit den Daten an goettingen@ tagessatz.de!
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