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EDITO R I A L Liebe Leserinnen und Leser, wenn die Tage wieder kürzer werden, das Thermometer beständig gegen Null sinkt, dann ist auch die Zeit des Innehaltens und des Nachdenkens gekommen. Die Natur hat auch ihren festen Rhythmus, nach der Aussaat im Frühjahr und der Reifung im Sommer kommen mit Herbst und Winter dann nach der Ernte die Zeiten der Erholung und der Regeneration. Doch allem Leben wohnt auch ein Sterben inne. Das zerfallende Herbstlaub auf dem Komposthaufen liefert wertvollen Dünger für den kommenden Frühling. Passend hierzu haben wir auch unsere Themen ausgewählt.
TagesSatz. Hilft sofort.
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Der TagesSatz wird von Menschen in sozialen Schwierigkeiten auf der Straße verkauft. Vom Verkaufspreis der Zeitung (2,00 Euro) behalten die VerkäuferInnen 1,00 Euro. Sie können damit ihre finanzielle Situation verbessern und sind nicht mehr auf Almosen angewiesen.
Die Göttinger Kollegen stellen ein Hospiz und dessen Arbeit vor. Weiterhin gehen sie der Frage nach, mit welchen Kosten man bei einer Bestattung rechnen muss. Hierbei berücksichtigen sie auch heute durchaus gängige alternative Bestattungsformen, wie zum Beispiel Friedwälder. In Kassel werfen wir einen Blick auf verschiedene Kulturen und ihren spezifischen Umgang mit dem Tod. Hierzu gehören auch verschiedene Formen der Bestattung. Zudem soll ein Interview mit einer Musik-Soziologin klären, wie sich Anhänger der Musikrichtung Death Metal selbst sehen. Der Beitrag wirft unter anderem einen Blick auf herausragende Bands des Genres, aber auch auf die politischen Vorlieben der Fans und kann so hoffentlich das eine oder andere Vorurteil entkräften.
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Der Göttinger Lokalteil widmet sich dem Thema Kirchenasyl, das in letzter Zeit, gerade in Fragen der Abschiebepraxis deutscher Behörden, leider immer wieder einmal im Blickpunkt steht. In Kassel dagegen steht ein spannender Boule-Krimi von unserem Verkäufer Arminius auf dem Plan. Der Künstler Andrzei Dzierbicki stellt uns sein Kunstprojekt zur 1200-Jahre-Feier des Ortsteils Wolfsanger vor. Abgerundet wird der Lokalteil von den Gedanken Kurt Beckers, der in seinem Beitrag das Verhältnis von gekaufter Freundschaft und Einsamkeit beschreibt.
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Wir hoffen, diese ganz unterschiedliche Mischung von Themen auch diesen Monat wieder Ihr Interesse findet. Ein wenig Ruhe und Nachdenklichkeit wünscht Ihnen
Harald Wörner (Redaktionsleitung Kassel)
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Die Mitarbeit in Redaktion und Vertrieb des TagesSatz bietet arbeits- und wohnungslosen Menschen eine Aufgabe und die Möglichkeit, neue soziale Kontakte zu knüpfen und ermöglicht langfristig gesehen den Wiedereinstieg ins Berufsleben. Der TagesSatz finanziert sich ausschließlich durch Verkaufserlöse, Anzeigen und Spenden. Das Straßenmagazin erhält keine regelmäßigen Fördermittel.
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Wenn Sie den TagesSatz über den Kauf hinaus unterstützen wollen, können Sie auf folgendes Konto eine Spende überweisen: TagesSatz e.V. Kassler Sparkasse Kto.: 1183379 Blz.: 52050353 TagesSatz e.V. Sparkasse Göttingen Kto.: 50581511 Blz.: 26050001 Bitte geben Sie Ihre Adresse im Feld Verwendungszweck an, damit wir Ihnen eine Spendenbescheinigung zusenden können.
Der TagesSatz ist Mitglied von:
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„Yes, no, hä?“ Sprachen werden in unserer globalisierten Welt immer wichtiger - vor allem Englisch ist heutzutage unabdingbar. Unter dem Motto „Bildung für Alle“ wird für die TagesSatz-Verkäufer seit Anfang Oktober einmal wöchentlich kostenlos der Kurs „Englisch für Anfänger und Fortgeschrittene“ in den Räumen des Straßenmagazins TagesSatz in Göttingen angeboten.
* OLIVER BARTH UND CHRISTOPHER PILTZ
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Jörg Sanders
m Rahmen des Projektes Tellerrand wird unter dem Motto „Bildung für Alle“ für die Tagessatzverkäufer seit Anfang Oktober einmal wöchentlich kostenlos der Kurs „Englisch für Anfänger und Fortgeschrittene“ in den Räumen des Straßenmagazin „TagesSatz“ in Göttingen angeboten. Arbeitsministerin Ursula von der Leyen wies erst kürzlich wieder darauf hin, wie wichtig die Arbeit der Straßenmagazine sei, um Menschen eine Perspektive und Zukunftschancen zu geben. Und sie betonte: „Dass sie bislang keine öffentlichen Mittel in Anspruch genommen haben und sich allein mit Spenden und Sponsoren finanziell getragen haben, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.“
Der Englischkurs richtet sich an Menschen, die aufgrund ihrer Herkunft und sozialen Stellung bislang viel zu wenig Zugang zu Bildungsangeboten hatten. Für die Umsetzung des Projekts konnte der Nachhilfelehrer und Student der Georg-August-Universität, Carsten Euteneyer, gewonnen werden. In den ersten Stunden haben die TagesSatz-Verkäufer begonnen, Grundlagen zu lernen. TagesSatz-Verkäufer Werner berichtet von dem Kurs: „Die ersten Englischstunden bei Carsten machten Spaß. Er hat uns die Grundlagen beigebracht. Er macht es lebendig und es macht Spaß. Und dazu lernen wir viel bei ihm. Ich freue mich schon auf die nächste Englischdoppelstunde.“ Und TagesSatz-Verkäufer Olaf fügt hin-
zu: „Mir macht es viel Spaß. Ich lerne dabei. Mir fallen viele Sachen wieder ein, weil ich früher schon einmal einen Englischkurs besucht habe. Ich freue mich heute schon auf die nächste Stunde.“ Lehrer Carsten wies die Teilnehmer darauf hin, dass man keine Fremdsprache lernen kann, wenn man nicht regelmäßig die Vokabeln lernt. Die Inhalte werden in dem Kurs praxis- und lebensnah vermittelt und das Lernen durch eine klare Struktur erleichtert. Man kann also gespannt sein, wann der erste englische Artikel eines teilnehmenden Verkäufers im Straßenmagazin erscheint oder die erste positive Rückmeldung erfolgt, einem ausländischen Touristen ein Straßenmagazin verkauft zu haben.
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Das Projekt Tellerand fördert Aktivitäten der Göttinger TagesSatz-Verkäufer, die deren Horizont erweitern. Die Tellerand-Aktion dieses Monats wurde finanziert vom Architektur- und Ingenieurbüro Scholz & Fuchs. 4
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NIX IST UMSONST 8 10 12 14
Vom Leben begeistert von kathrina kretschmer Das Geschäft mit dem Tod VON PIA ZOJER Religiöser Wahn GLOSSE von Stefan und Tobias giebel Mors Omnia Solvit von harald wörner
Rubriken
tagesklatsch mit kaffeesatz
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mit OLLI DITTRICH von JÖRg sanders und malte schiller
Göttingen 18 Wer im Glashaus sitzt ... von fabian wagener 20 Ein Glas zu viel! von sabine schweer
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Kassel 22 Ein Stadtteil und ein Schiff von stephanie kommor 23 Ein hoher Preis Lyrik vON kurt becker 24 Das Boule-Krimi-Rätsel prosa von suinimra
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Kultur 28 Die Baustelle als Atelier von fabian wagener 29 Aufstieg und Fall der Firma Henschel von fritz krogmann
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Editorial Projekt Tellerrand Der Stolperstein Paragraphenreiter Straßengeflüster Winkeladvokat Die Kochnische Kultur-Empfehlungen Hinter den Kulissen Zwischen den Zeilen In der Nahaufnahme Der Ticker Nächstes Mal Impressum Wohin, wenn
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Ort, Datum
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Malte Schiller
D A S G E S P R Ä CH
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„Das Herz am rechten Fleck“ Am 26. September erhielt Olli Dittrich im Deutschen Theater den Satirepreis „Göttinger Elch“, der mit 3.333,33 Euro, 99 Dosen Elch-Rahmsuppe sowie der Silbernen Elchbrosche dotiert ist. Am folgenden Tag traf der sich TagesSatz mit Dittrich in seinem Hotel zum Kaffeeklatsch. Dittrich ist unter anderem aus dem erfolgreichen Improvisationskammerspiel „Dittsche – Das wirklich wahre Leben!“ bekannt, das seit 2004 vom WDR ausgestrahlt wird.
* JÖRG SANDERS UND MALTE SCHILLER IM GESPRÄCH MIT OLLI DITTRICH
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err Dittrich, ich darf Ihnen die aktuelle Ausgabe des TagesSatz überreichen, in der Lena Meyer-Landrut zum Kaffeeklatsch eingeladen wurde; Lena, die übrigens den Eurovision Song Contest gewann. Sie nahmen 2006 mit Texas Lightning an dem Wettbewerb teil und erreichten den 15. Platz. War Lena schlichtweg besser?
Am bekanntesten sind Sie als Dittsche im Bademantel in der Imbissbude. Hier befinden Sie sich gerade im teuersten Hotel Göttingens. Was sagt Ihnen mehr zu?
Lena war die Richtige zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hat mit Recht gewonnen. Sie ist unwiderstehlich sympathisch und sehr begabt, ihr Sieg geht also in Ordnung. Für uns spielten 2006 vielmehr der Spaß und die Tatsache,
Dittsche ist eine Rolle, und das Milieu, in dem er sich aufhält und von dem er erzählt, ist mir nicht fremd. Ich sympathisiere grundsätzlich mit den in Anführungsstrichen einfachen Menschen, die das Herz am rechten Fleck tragen und von da aus ihre Geschichten erzäh-
dass Texas Lightning dennoch sehr erfolgreich war, eine Rolle. Wir waren bis zu dem Zeitpunkt die zweiterfolgreichsten deutschen Grand Prix-Teilnehmer.
len. Aber er ist nicht unglücklich, und immer dann, wenn er schwadronieren kann und wenn er Antworten findet auf Fragen, die sonst keiner beantworten kann, ist das natürlich bisweilen tragisch, aber auch sehr komisch. Das ist das, was mich daran interessiert und was mir gefällt. Aber ein Hotel wie das hier ist auch mal ganz schön. Gegenüber dem Stern sagten Sie 2005, dass Dittsche ein Verlierer sei und auch armselig. Ferner sagten Sie, dass die Figur Dittsche aus alltäglichen Beobachtungen von der Straße entstand. Ist es dann nicht eine Diffamierung derjenigen, die Sie beobachtet haben, wenn Sie die spielen und gleichzeitig als armselig bezeichnen? TagesSatz
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DAS GESP R Ä C H Ich beobachte Menschen wie jeder andere auch, aber ich setze mich nicht mit einem Prüfungsbogen an die Straße, mache meine Aufzeichnungen und ziehe anschließend jemanden gezielt durch den Kakao. Das ist Unsinn. Ich diffamiere niemanden. Im Gegenteil, ich finde es viel spannender, so jemanden wie Dittsche vom Leben erzählen und Dinge in absurde Sphären heben zu lassen, denen die Leute mit hundert Prozent Sympathie begegnen. Ich habe es noch nicht ein einziges Mal erlebt, dass Menschen Dittsche unsympathisch finden oder mit ihm nicht paktieren. Und ich denke, dass es uns auch weitgehend gelingt, dass Dittsche sich nicht über Menschen lustig macht oder sie denunziert, die in ihrem Leben vielleicht Pech gehabt oder einen einkommensschwachen sozialen Stand haben. Stattdessen lachen wir mit ihnen und zeigen aus ihrer Sicht heraus, wie das Leben so ist. Daher trägt die Reihe den Untertitel „Das wirklich wahre Leben“. Ich nehme die Leute mit auf eine Reise und bringe sie mit einem Milieu zusammen, mit dem sie vielleicht sonst nichts zu tun haben. Von da aus versteht man nämlich viele Dinge viel besser. Ich mache das, weil mir das nahe steht. Ich habe selbst viele Jahre durchgemacht, in denen ich nicht nur keinen Erfolg, sondern auch viele Schulden hatte, in denen es mir sehr schlecht ging und mir die in Anführungszeichen einfachen Menschen viel näher standen mit ihren klaren und einfachen Weisheiten. Diese Menschen sind auch nicht von irgendwelchen abwegigen Wünschen geprägt. Es sind manchmal traurige Gestalten, weil sie nicht wissen, wie sie etwas gegen die da oben machen können, aber haben dann doch irgendwie Spaß an vielen Dingen. Ich habe nicht die Tuchfühlung verloren, überhaupt nicht. Den Göttinger Elch erhielten Sie, weil Sie laut der Jury schon intelligente Comedy machten, als das noch kein Widerspruch war. Ist intelligente Comedy folglich heute ein Widerspruch? Vielleicht in der Wahrnehmung dessen, was im Fernsehen so präsentiert wird, aber das ist eine sehr ausschweifende Diskussion. Viele gute Sachen TagesSatz
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verschwinden in der Nacht oder im Nischenprogramm. Breite Unterhaltung ist vielleicht, wenn es um Humorformate geht, eher oberflächlicher im Laufe der Jahre geworden. Es gibt natürlich Ausnahmen. Aber 1993, als wir mit „RTL Samstag Nacht“ anfingen, war der Begriff Comedy im Grunde genommen noch nicht bekannt oder en vogue. Heute gibt es ganze Comedy-Freitage. Und das bedeutet auch, dass viel gebraucht wird, und wenn viel gebraucht wird, wird auch viel gemacht, was eben nur so durchläuft. Harald Schmidt und Helge Schneider sind Leute, die mich bestens unterhalten und zum Lachen bringen. Mussten Sie die 99 Dosen ElchRahmsuppe selbst abtransportieren? Noch nicht. Ja, die kriegt man auch, genauso wie einen Geldpreis, den ich im Übrigen in Hamburg dem CAFÈE mit Herz spenden werde. Das CAFÈE mit Herz ist eine Obdachloseneinrichtung, die ich bereits mehrfach direkt und indirekt mit Geld- und Sachspenden unterstützt habe. Sie haben mit Dittsche einen Charakter geschaffen, dem Sie schon lange treu sind. Früher haben Sie das Gesicht häufig gewechselt. Bei „RTL Samstag Nacht“ haben Sie Hitler und Rudi Carrell imitiert und eigene Charaktere geschaffen. Dittsche aber blieb. Dittsche ist die Figur, die ich am häufigsten im Rahmen einer Serie gespielt habe. Mich reizt es natürlich auch immer wieder, neue Figuren zu spielen. Wir haben zwischendurch drei große Kampagnen für Media Markt gemacht. Mich hat daran gereizt, in der kleinstmöglichen Einheit, nämlich zwanzig oder dreißig Sekunden, Figuren strahlen und leuchten zu lassen und daraus etwas zu machen. Der Media Markt-Spot, in dem Sie den Italiener „Tony“ spielen, wurde eingestellt, weil die Figur angeblich rassistisch sei. Konnten Sie das nachvollziehen?
Außenministerium. Dann wurde mir aber berichtet, dass sich der Chefkolumnist einer italienischen Zeitung das angeguckt hat und schrieb: „Leute, jetzt haltet mal den Ball flach, der ist einfach nur unglaublich lustig der Mann.“ Bei allem Respekt, wenn ich da jemandem zu nahe getreten bin, dann tut es mir aufrichtig leid, aber man muss sich wiederum nicht für etwas entschuldigen, was so nicht existiert hat. Das war ein großer Spaß, und es spielte gezielt auf den großen italienischen Bestechungsskandal im bezahlten Fußball an, der erst ein oder zwei Jahre zuvor in Italien stattgefunden hatte. In diesem Spot heißt es nur, die Deutschen kaufen wie verrückt Flachbildschirme und Kühlschränke, weil EM ist, und was kaufen die Italiener? Die Italiener kaufen die Schiedsrichter. Rassistisch ist das nun wirklich nicht gewesen. In Ihrer Musik merkt man die Nähe zum Schlager. Wie stehen Sie zu dieser Stilrichtung, der häufig etwas Banales und Plattes nachgesagt wird? Es gibt großartige Schlager, und es wird auch hoffentlich immer wieder großartige Schlager geben. Die heißen heute dann eben anders. Aber ein Schlager ist ja nichts anderes als ein toller Song geprägt von einer tollen Melodie. Und „She loves you, yeah, yeah, yeah“ ist erst mal nicht Pullitzer-Preis-verdächtig. Und trotzdem ein großartiger Song. Das große Gefühl, das uns alle bestimmt, nämlich verliebt zu sein oder verlassen zu werden, ist das Hauptthema von Schlagern. Vielleicht gilt er deswegen als oberflächlich. Ich höre mir lieben einen guten Song von Udo Jürgens an als eine schlechte Jazzband. Unser Verkäufer Olaf bat uns, ihm ein Autogramm zu besorgen. Ja sicher. Für Olaf? Ja. Er wird es auch nicht bei eBay versteigern. Na wenn er schlau ist?!
Nein, Sturm im Wasserglas. Es ging aber tatsächlich bis zum italienischen
Vielen Dank für das Gespräch!
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Tatjana Pfennig
enn man Menschen fragt, wo sie am liebsten sterben wollen, sagen die meisten zu Hause“, berichtet Klaudia Blume, Leiterin des Ambulanten Hospizes. Die Realität sieht jedoch anders aus, um die siebzig Prozent sterben in Krankenhäusern und Pflegeheimen.
Vom Leben begeistert * KATHRINA KRETSCHMER
Unheilbar krank zu sein und Abschied vom Leben nehmen zu müssen, ist weder für Betroffene noch für deren Angehörige leicht. Einrichtungen wie das Hospiz an der Lutter in Göttingen möchten helfen, diesen Weg zu gehen und den natürlichen Prozess des Sterbens wieder mehr in die Gesellschaft integrieren.
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An dieser Stelle will die Hospizarbeit ansetzen und Menschen die Möglichkeit bieten, zu Hause in vertrauter Umgebung sterben zu können oder aber, wo dies nicht mehr möglich ist, in einer häuslichen Atmosphäre. „Wir möchten eine Alternative für das Zuhause schaffen“, so Ulf Bodenhagen, Leiter des Stationären Hospizes. Aus diesem Grund sei auch die Einrichtung bewusst wohnlich gehalten und weit entfernt von klinischer Sterilität. Holzoptik dominiert die sieben Einzelzimmer, in denen Patienten persönliche Gegenstände unterbringen können und zu denen die Angehörigen jederzeit Zugang haben. Umgeben sind die Zimmer von der Wohnküche und einem großen Garten. Auch Haustiere dürfen mitgebracht werden. Es gehe um den ganzen Menschen und nicht nur die Erkrankung, betont Bodenhagen. Alles, wozu eine emotionale Bindung besteht, sollen die Patienten auch im Hospiz nicht missen müssen. Denn gerade um das, was man zurücklässt, mache man sich oft Sorgen, ergänzt Klaudia Blume. Die kleine Anzahl an Zimmern ist daher bewusst gewählt, um einen familiären Charakter zu wahren und sich optimal um die Patienten kümmern zu können. Die Herausforderung liege darin, trotz aller Wohnlichkeit die Sicherheit eines Krankenhauses bieten zu können, so dass palliative Maßnahmen jederzeit ergriffen werden können, so Bodenhagen. Generell ist die Zielsetzung des Hospizes jedoch eine andere als die einer Klinik. Aufgabe ist nicht mehr die Heilung der Patienten, sondern die Linderung ihrer Symptome, die Pflege, aber vor allem auch die seelsorgerische Betreuung und Begleitung der Betroffenen und ihrer Angehörigen, unabhängig von ihrer Konfession. Ängste, Sorgen und Unsicherheit im Umgang TagesSatz
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TITELTH E M A mit Tod und Sterben werden mit viel Sorgfalt besprochen. Teilweise nehme die Betreuung der Angehörigen sogar mehr Zeit in Anspruch als die des Patienten, erzählt Klaudia Blume. Der Patient wisse ja meistens, wie es ihm gehe, die Angehörigen aber seien häufig unsicher über dessen Zustand oder gegenüber dem, was sie tun können. Abschieben sei ein Wort, das oft falle, bestätigt Ulf Bodenhagen. Das Gefühl der Schuld, sterbende Familienmitglieder in einem Hospiz unterzubringen, bedürfe häufig vieler Gespräche. Zeit und Kommunikation spielen daher eine große Rolle. Sowohl den Patienten als auch den Angehörigen wird vermittelt, dass sie in dieser Phase nicht allein gelassen werden, sondern jederzeit Rat und Hilfe erfahren. „Für viele bedeutet es eine große Erleichterung und auch ein Gefühl der Sicherheit, immer zu wissen, dass jemand da ist, der zuhört und sich auskennt“, so Bodenhagen.
fallen nicht darunter, beides muss als Voraussetzung für einen Einsatz bereits vorhanden sein. Die Hospizkräfte bringen vielmehr Zeit mit und begleiten den Patienten als Ansprechpartner für alle Fragen und Gefühle, die mit seiner Situation verbunden sind. In welcher Stärke und zu welchem Zeitpunkt sie diese Angebote in Anspruch nehmen, können die Patienten sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich selbst bestimmen. Ausschlaggebend sei immer das, was der Patient beziehungsweise sein Um-
Der Umgang mit Tod und Sterben sitzt ihrer Meinung nach immer noch in einer Tabuecke. „Wir haben verlernt wie das geht – Sterben.“ Mittlerweile, im Zuge der in den Achtzigern aufgekommenen Hospizbewegung, die es sich zum Ziel gemacht hat, Tod und Sterben wieder in der Gesellschaft zu verankern und den Sterbenden einen Platz im Leben zu bieten, werde das Thema allerdings wieder mehr in der Öffentlichkeit wahrgenommen. Auch der demografische Wandel, das Wegbrechen alter Familienstrukturen wie der Großfamilie und die damit verbundene Zunahme allein oder über große Entfernung verstreut lebender Menschen tragen dazu bei, dass der Bedarf nach Orten wie Hospizen und der Wunsch nach Sterbebegleitung größer wird.
„Das einzige, was wir nicht können, ist die Patienten zu heilen“
Im ambulanten Bereich werde vor allem auf psychosozialer Ebene gearbeitet, erläutert Klaudia Blume, die als Palliativfachkraft Erstberatungen durchführt und die Einsätze koordiniert. Die Begleitung übernehmen, im Gegensatz zum Stationären Hospiz, in dem hauptamtliche Fachkräfte beschäftigt sind, ehrenamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die in einer einjährigen Schulung für die Aufgaben vor Ort ausgebildet werden. Pflege und ärztliche Betreuung
Arbeit mit dem Sterben Die ersten stationären Hospize entstanden in Deutschland Anfang der achtziger Jahre. Mittlerweile existieren 170 stationäre Einrichtungen, ambulant sind es weit mehr. Seit Juli 2010 ist die TagesSatz
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feld wünsche. Um diesem Auftrag gerecht zu werden, gehöre es auch dazu, trotz aller warmherzigen Fürsorge eine gewisse emotionale Distanz zu wahren. „Sobald ich eine eigene Betroffenheit habe, bin ich nicht mehr der Profi“, betont Klaudia Blume, und Ulf Bodenhagen fügt hinzu: „Dies ist auch eine berechtigte Erwartung vom Patienten.“ Sicherlich nehme man immer etwas mit nach Hause, mal mehr, mal weniger. Generell gelingt es beiden aber sehr gut, Privates und Berufliches zu trennen. Beide empfinden ihren Beruf als ehrenvolle und erfüllende Aufgabe, die ihnen viel Dankbarkeit und Wertschätzung zurück gibt. „Ich kann nicht ändern, dass dieser Mensch sterben muss, aber ich kann ändern, wie er stirbt. Ich kann ihm helfen, dass es ihm gut geht und er in Würde sterben kann. Das ist eine gute Aufgabe“, konkretisiert Bodenhagen.
„Wir können dem Leben nicht mehr Tage geben, aber den Tagen mehr Leben.“ So bezeichnete Cicely Saunders, Gründerin des ersten Hospizes in Großbritannien, ihre Arbeit. Und genau darum geht es im Hospiz, um das Leben.
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MEHR ZUM THEMA: Hospiz an der Lutter An der Lutter 26, 37075 Göttingen Stationäres Hospiz Ulf Bodenhagen, Tel. 0551/3834413 u.bodenhagen@ hospiz-goettingen.de Ambulantes Hospiz Klaudia Blume, Tel. 0551/3834411 ambulantes-hospiz@ hospiz-goettingen.de
Anzahl der Plätze in neu entstehenden Hospizen auf acht festgelegt. Sowohl die ambulante als auch die stationäre Begleitung ist für die Patienten kostenfrei. Neunzig Prozent tragen die Krankenkassen, zehn Prozent müssen die Hospize selbst durch Spenden aufbringen.
reits seit 1992. Aufgenommen wird im Stationären Hospiz nach Datum der Anmeldung. Gibt es mehr Anmeldungen als Plätze, werden Beratungen angeboten, wie die Situation des Betroffenen verbessert werden kann und ob eine ambulante Betreuung in Frage kommt.
Das Stationäre Hospiz an der Lutter existiert seit 1997, das Ambulante be-
Alle Angebote finden sie unter www.hospiz-goettingen.de. 9
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Das Geschäft mit dem Tod Das Thema Tod wird meist solange verdrängt, bis ein Todesfall in der Familie oder im Freundeskreis aufkommt. Und dann kann man sich selten ausschließlich seiner Trauer hingeben. Ist man für die Beerdigung verantwortlich, stellen sich Fragen wie: Welche Art der Bestattung ist die richtige? Und was kann ich mir leisten? Jörg Sanders
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ur wenige schließen zu Lebenszeit eine Sterbegeldversicherung oder Bestattungsvorsorge ab. „Etwa zwanzig Prozent der Kunden haben für ihre Beerdigung vorgesorgt“, schätzt Stephan Brüger, Inhaber eines Bestattungsinstituts in Göttingen. Am üblichsten sind immer noch private Rücklagen. Da sich teure Bestattungen aber viele nicht mehr leisten können oder wollen, wird das Geschäft mit dem Tod immer mehr zu einem Discount-Projekt. Im Internet finden sich Angebote zu Erd- und Feuerbestattungen ab 479 Euro. „Dieses Angebot ist nur telefonisch buchbar und kann nicht in unseren Filialen bestellt werden“, heißt es beispielsweise auf www.sargdiscount.de. Eine persönliche Beratung und Absprache ist also nicht möglich und macht es schwierig, spezielle Wünsche zu äußern, sofern sie überhaupt möglich sind. Sogar Rabatte bis zu 25 Prozent werden bei sogenannten Online-Bestellungen erlassen. Der Anbieter spart dadurch Zeit und Aufwand. Bei einer Bestattung kann man durchschnittlich mit Kosten von fünftausend Euro rechnen, erklärt Stephan Brüger. „Darin sind allerdings alle anfallenden Kosten enthalten, von Gebühren bis hin zu Dekoration von Grab und Kapelle.“ Was der Kunde oft nicht ahnt: Bei den Kostenvoranschlägen diverser Bestattungsunternehmen, die mit Discount-Preisen werben, sind nur die Kosten des Bestatters inbegriffen. Da kann man schnell in eine Falle tappen und bekommt nicht immer das, was man sich vorgestellt hat. Im Kleingedruckten wird dann erkenntlich, dass öffentliche Gebühren von Friedhof, Beisetzung, Grab und Urkunden, sowie Trauerfeier und Kapelle zusätzlich anfallen. Außerdem handelt es sich bei den Angeboten meist um anonyme Bestattungen. Teuer werden vor allem die Friedhofsgebühren, die im Raum Göttingen zu den teuersten in Deutschland zählen. Hier liegt die Differenz zu den günstigeren Stadtkreisen bei fast dreitausend Euro. Auch im Vergleich Göttingen-Kassel zeigen sich klare Unterschiede bei den Grabstellengebühren. Während ein Reihengrab für zwanzig Jahre in Kassel mit 503 Euro zu Buche schlägt, sind es Göttingen 2.040 Euro. Bei einem Wahlgrab mit der Laufzeit von dreißig Jahren ist die Differenz noch größer. Hier sind es in Kassel 1.155 Euro und in Göttingen 3.870 Euro. Die Gemeinden können ihre Preise selbst gestalten, dürfen aber keinen Gewinn aus den Gebühren erzielen. Trotzdem entsteht der Vorwurf, man würde mit Fried-
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TITELTH E M A hofsgebühren den örtlichen Haushalt aufbessern. Tatsache ist, dass die Städte ihre anfallenden Kosten an den Friedhöfen mit den Friedhofsgebühren nicht vollständig abdecken können. Die Stadt Kassel zahlt etwa drei Prozent ihrer anfallenden Kosten an den Friedhöfen mit öffentlichen Geldern und steht damit noch recht gut da. Preislich sind der Bestattung keine Grenzen gesetzt. Für festgelegte Aufpreise kann man sich so manchen Extrawunsch erfüllen lassen. Meist setzen alle alternativen Arten der Bestattung eine Einäscherung voraus. Etwas bekannter sind Friedwaldbestattungen und Naturbestattungen. Während Naturbestattungen in Parkfriedhöfen Wahlgrabstellen in naturnaher Umgebung sind, wird bei der Friedwaldbestattung ein eigens ausgesuchter Baum zu Ruhestätte. Im Reinhardswald ist ab 770 Euro ein Gemeinschaftsbaum dann für 99 Jahre unantastbar. Der Prachtbaum ist für 1.200 Euro zu haben. Die Asche des Verstorbenen wird bei einer Friedwaldbestattung in einer aus Maismehl gepressten Urne bestattet, die sich dann rasch unter der Erde auflösen kann. Wer es etwas dekadenter mag, kann sogar für die durchschnittlichen fünftausend Euro eine ausgefallene Beisetzung bekommen. Bei Seebestattungen kann man ebenfalls das Seegrab frei wählen, was dann je nach Region den Preis bestimmt. Das Mittelmeer etwa ist günstiger als die Ostsee. Luftbestattungen werden üblicherweise mit einem Heißluftballon oder dem Flugzeug ausgeführt. Aber warum nicht einmal mit einem Zeppelin! Da bei See- und Luftbestattung keine Fried-
hofsgebühren fällig werden, müssen sie nicht unbedingt teurer sein als gewöhnliche Feuerbestattungen. Diejenigen, die sich nicht von ihrem geliebten Menschen trennen möchten, können die kohlenstofflichen Überreste des Verstorbenen zu einem Diamanten pressen lassen. Das Schweizer Unternehmen Algordanza bietet 0,5 Karat Diamanten ab viertausend Euro an. Je nach Karatgewicht nimmt der Preis zu. Auch der Schliff kann selbst ausgesucht werden. Ebenfalls für viele kein neuer Begriff ist die Weltraumbestattung. Heavens Above Fireworks bietet vier unterschiedliche „Memorial Spaceflights“ an, bei denen jeweils eine symbolisch kleine Menge Asche auf eine Reise ins All geschickt wird. Schon für 695 Dollar wird der Earth-Return Service, ein kurzer Ausflug in die Schwerelosigkeit und dann zurück zur Erde, angeboten. Den Earth Orbit Service gibt es für 2.495 Dollar. Hierbei wird Asche in den Erdorbit gesandt, die beim Wiedereintritt in die Atmosphäre wie eine Sternschnuppe vaporisiert. Asche auf dem Mond zu Deponieren kostet 9.995 Dollar, und den Voyager Service, bei welchem Asche mit einer Rakete auf eine endlose Reise ins Universum geht, gibt es für 12.500 Dollar. Und wer dachte das Limit wäre hier erreicht, denke an die Methode der Kryostase. Eigentlich soll das Einfrieren des Körpers als Übergangslösung dienen, letztendlich ist es ein Grab auf unbekannte Zeit. Niemand weiß, ob die „Krankheit Alter“ je geheilt wird oder ob man ohne Schaden aus dem Stickstoffgrab auferstehen kann. Wer einen Versuch wagen möchte, ist in Deutschland mit 119.000 Euro da-
bei. Das Angebot ist derzeit allerdings noch nicht auf dem Markt. Der Preis soll aber günstig kalkuliert sein, denn „Kryonik darf“, laut Michael SaxerBiostasis und Kryonik in Europa, maßgebend für Kryonik in Deutschland, „kein Gegenstand für Geschäftemacherei werden und künstlich verteuert werden.“ Lange diskutiert wurde auch die Sterbehilfe, die als Folge nun einmal den Tod mit sich bringt. Doch das letzte Hindernis ist nicht unbedingt die Moral. Euthanasie wird mit Kosten um die achttausend Euro berechnet. Allerdings muss man diese Kosten mit den anfallenden Krankenhauskosten abwägen. So gab es in der Schweiz die Debatte, Ärzte sollten Sterbehilfe leisten, um Kosten zu sparen. Die Weltpopulation beträgt zurzeit 6.446.131.400 Menschen. Weltweit sterben im Jahr etwa 56 Millionen Menschen, das sind am Tag 155.000. In Deutschland sind es bei einer Population von 82 Millionen Menschen etwa 897.394 Todesfälle im Jahr und etwa 2.459 am Tag. Damit liegt Deutschland laut dem World Factbook der CIA auf Platz 44 in der Weltrangliste. Eine sehenswürdige Homepage, auf der man simultan das Sterben auf der Welt beobachten kann, ist Breathing Earth: www.breathingearth.net Bestattungskostenrechner: www.aeternitas.de, www.monuta.de/ rechner/ ANZEIGE
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Clemens Eulig
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Religiöser Wahn Der Tod: Er kann plötzlich eintreten auf dem Weg zum Arbeitsamt, zur Bank oder zum Sozialamt, oder er wartet im Krankenwagen oder im Krankenhaus.
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* GLOSSE VON STEFAN UND TOBIAS GIEBEL
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inige erwarten ihn sehnsüchtig in einer Schweizer Badewanne oder beim Aufhalten von Schnellzügen. Manche verdammen ihn und wissen nicht, wohin sie ihn verdammen sollen. Letztendlich ereilt er uns angeblich alle und stellt uns vor die alles entscheidende Frage: Schlaraffenland, Sauna, Wiedergeburt oder vielleicht nichts. Vielleicht auch nur die Wiedergeburt als Topfpflanze bei einem Bürosachbearbeiter oder als Stein im Wasser. Da liegt ein Reisekatalog auf dem Tisch, und aus den vielen Reisen, die da eifrig angeboten werden, soll man sich für das entscheiden, was einem am ehesten zusagt. Doch jeder Reisekatalog wird von Menschen für Menschen geschrieben, zumindest so gedeutet, und leider, das kommt auch öfters vor, nimmt man es mit der Wahrheit nicht so ganz genau: Die Käfer in der Duschkabine werden vergessen, die Aussicht auf die Baustelle und die laute Diskothek nachts. Und oft verbirgt sich hinter einer hoch gepriesenen Reise ein heruntergekommenes Hotel mit leicht bekleideten Mädels und vielleicht Jungs.
Was machen Menschen nicht alles, um die Vergänglichkeit des Lebens zu verdrängen? Manche beten zum Gott des heiligen Mammon, pilgern allwöchentlich zu den Tempeln des Konsums und huldigen den Unterheiligen und -dämonen des Schuh- und Textilgeschäfts. Bei den männlichen Wesen der menschlichen Gattung führt das, ähnlich wie bei den alten Jägern der Steinzeit, zur Begattung aller Dinge und Wesen, die irgendwie zu kaufen sind. Das Zusammenleben der Menschen spiegelt nur noch die Börse wider: Jubilieren, wenn die Aktien fallen, und Jubilieren, wenn die Aktien
nem besseren Jenseits öffnen zu können; ein Punktesystem, das die Anzahl der Kirchgänge, der Gebete zum Mittagessen und so manches artige Verhalten des kleinen Kindes „Mensch“ fein ordentlich misst. Ist der Highscore erreicht, gelangt man einen Level weiter. Wie einfältig dann am Himmelstor bei Petrus: Haben Sie auch unser Sonderbonusprogramm getestet? Für ein Gebet mehr, zwei Sonderpunkte, und nach zweimal Armageddon, drei. In manchen Ansichten wird daher jedes Jahr Armageddon gefeiert und diejenigen regelmäßig mit Zeitschriften genervt, die das Armageddon nun endlich auslösen sollen. Ich als Täter finde es immer schön, von meinen angeblichen zukünftigen Opfern besucht zu werden, die mir ihren Platz im Himmel mit einer Zeitschrift anbieten. Dabei ist doch der Platz begrenzt. Und wofür? Zum Singen in der Ewigkeit in einem ebenso leicht bekleideten Nachtgewand. Heizung gibt es nur im unteren Abteil. Wenigstens die Fegefeuer hat der Papst schon abgeschafft im Gedanken an die Energieeinsparung.
Tempel des Konsums und Sich-selbst-in-die-Luft-Sprenger
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steigen. Geklatscht wird immer an der Wall Street! Egal wie die Kurse fallen, selbst wenn der Beifallsklatscher die nächste Nacht im Auto pennt neben dem verzockten Haus. Und die Menschen, die aus unerfindlichen Gründen meinen, sich mit der Endgültigkeit auseinanderzusetzen zu müssen, denken, anhand eines Punktesystems die Tür vom Diesseits zu ei-
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Im Hinduismus hat der Gläubige in einen Fluss zu springen, der zum Thema „Sauberkeit“ einiges zu wünschen übrig lässt. Neben dem lebenden Schwimmer schwimmen dann auch die Toten. Und ist es nicht schön, dass die Ungleichverteilung in den Kasten gleich religiös abgesichert wird: So mancher Urkapitalist im Westen würde sich das auch wünschen. Schließlich genauso wie im Buddhismus landet der brave Mensch dann in seiner liebevollen Ursuppe. Wenn er nicht brav und artig war, gibt es noch ein paar Leben und Level als „EgoShooter“, die Spielfigur kann hoffentlich frei gewählt werden. Das Dasein könnte sonst sehr steinig werden.
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TITELTH E M A
Einige Verirrte in allen Religionen meinen, auf besonderem Weg ins Himmelreich zu ziehen: Da gibt es die Sexualmagier, die meinen, mit ihrem bisschen Körperflüssigkeit gleich ein Ticket für gemeinschaftliches Singen zu kaufen. Und da gibt es die Kreuzfahrer und die Sich-selbst-in-die-Luft-Sprenger, als ob irgendjemand die Einzelteile wieder zusammenflicken würde und Töten plötzlich erlaubt wäre, wenn es einer höheren Sache dient. Als ob irgendein höheres Wesen, wenn es Regeln aufstellt, menschliche Zweckbedürfnisse verstehen könnte? Dann hätten wir da noch die Scientology-Jünger, die ihren Thetan-Level durch regelmäßige Auditoriums-Besuche steigern wollen. Nur eines ist dabei sicher: Die Kosten steigen. Endlich gibt es da noch Menschen, die sich für den Messias oder die Reinkarnation Maria Magdalenas halten. Stimmen hören da nicht nur die in der Psychiatrie. Manche meinen sogar mit Jesus am Telefon kommuniziert zu haben, wobei man sich fragen muss, wie Jesus seine Telefongebühren bezahlt? Gibt es im Himmel eine Flatrate? Und bei all diesen Modereligionen und Sonderwegen muss man sich doch auch fragen: Wann fängt Mensch an, nicht die Münzen zu zählen, die er hier sammeln möchte? Und wieso sucht er immer nach Antworten, wenn er noch nicht mal weiß, was er fragen will?
Kassel im Lichterglanz In der Vorweihnachtszeit verzaubert Sie die Innenstadt mit ihrem Lichtermeer. Begleiten Sie unseren historisch gekleideten Kavalier durch die einstige Residenzstadt und auf den Märchenweihnachtsmarkt. Zum Abschluss laden wir Sie noch zu einem Heißgetränk ein. Freitag, 26. November 2010 | Freitag, 03. Dezember 2010 Freitag, 10. Dezember 2010 | Freitag, 17. Dezember 2010 Start jeweils um 18:00 Uhr bei der Tourist-Information am Rathaus. Preis: 7 Euro pro Person. Kassel Marketing GmbH, Obere Königsstraße 15, 34117 Kassel, Tel.: +49 (0)561 7077-07, info@kassel-marketing.de, www.kassel-marketing.de
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TagesSatz
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Heiner Bierhance
T I T E LT H E M A
Mors Omnia Solvit
D e r Tod lö st a lle s
Laien verbinden Black- und Death Metal meist mit fragwürdigen Inhalten. In den 90ern sorgten in Norwegen zudem einige spektakuläre Kirchenbrände für Aufsehen. Statt die ganze Szene in Haftung zu nehmen, lohnt der klare Blick auf das Phänomen.
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rau Chaker, wie kamen Sie auf die Idee, gerade über Blackund Death-Metal eine Doktorarbeit zu schreiben? Während meines Studiums in Oldenburg – ich habe Musikwissenschaft und Germanistik studiert – habe ich unter anderem als Discjockey für alternative Rockmusik in ei-
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* HARALD WÖRNER IM GESPRÄCH MIT SARAH CHAKER ner kleinen Diskothek gearbeitet. Bei den Partys tauchten auch immer wieder Metal-Fans auf, die sich dann bei mir Sachen von Cannibal Corpse oder Immortal gewünscht haben. Leider konnte ich die Stücke nicht spielen, weil sich der Laden bei solchen Nummern erfahrungsgemäß immer ziemlich schnell geleert hat. Ich habe dann speziell für das extreme Metal-Klientel eine eigene Veranstaltung gegründet – die „Neckfracture Party“ –, die im
Oldenburger Raum ziemlich erfolgreich war. Irgendwie hat das der Professor, bei dem ich meine Abschlussarbeit schreiben wollte, mitbekommen, und er war der Meinung, dass ich meinen persönlichen Zugang zu den Musikszenen für meine wissenschaftlichen Zwecke nutzen sollte. Es war also mein Professor, der mich auf die Idee gebracht und ausdrücklich dazu ermutigt hat, in den Black- und Death Metal-Szenen zu forschen. TagesSatz
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TITELTH E M A Passend zum Titelthema „Tod und Sterben“ interessieren mich besonders Ihre Forschungsergebnisse aus der Death Metal-Szene. Seit wann gibt es sie und wie hat sie sich entwickelt? Death Metal als musikalische Praxis entwickelte sich gegen Mitte der 1980er Jahre, und zwar zeitgleich in Europa und den USA. Stockholm und Florida kristallisierten sich schnell als die beiden Zentren des Death Metal heraus, denn dort waren die ersten Tonstudios ansässig, die den speziellen Death Metal Sound kreierten. Gleichzeitig entwickelte sich quasi um die Musik herum eine international vernetzte Death Metal Szene. Die Jahre zwischen 1989 und 1993 gelten als „goldenes Zeitalter“ des Death Metal, Mitte der 1990er Jahre führten starke Kommerzialisierungsprozesse zu einer Übersättigung und schließlich zum Einbruch des Death Metal Marktes. In der Folgezeit verloren Musik und Szene rasch an Bedeutung, ohne sich jedoch vollständig aufzulösen. Stattdessen lebte der Death Metal im „Underground“ des Heavy Metal fort und gehört heute zu dessen wichtigsten Strömungen.
Anhänger im Durchschnitt knapp 26 Jahre alt. Dies veranschaulicht zwei Dinge: Zum einen ist die Death Metal-Szene keine Jugendkultur im engeren Sinne, sondern besteht vielmehr aus jungen Erwachsenen. Zum anderen besitzen Musik und Szene für die Fans eine hohe Bindekraft – im Schnitt sind die Befragten immerhin schon zehn Jahre mit von der Partie – geradezu ein Anachronismus in der heutigen, sehr schnelllebigen Zeit. Was lässt sich über die Ausbildung sagen? Welche Abschlüsse überwiegen bei Death Metal-Fans? Über fünfzig Prozent der befragten Death Metal-Anhänger, die übrigens mehrheitlich der bürgerlichen Mittelschicht entstammen, haben Abitur, ein knappes Drittel verfügt über die mittlere Reife und zehn Prozent haben einen Hauptschulabschluss erworben. Schulabbrecher sind die absolute Ausnahme.
Bands besetzt werden, erst auf Platz sieben findet sich mit Unleashed eine Death Metal Band aus Schweden. USamerikanischer Death Metal wird von den deutschen Fans momentan also eher mit Death Metal identifiziert als schwedischer Death Metal. Zuletzt noch eine wichtige Frage: Welche Funktion übernimmt Death Metal im Leben der Hörer? Ist es eine Art Flucht aus dem Alltag? Oder kann man der Musik eine gewisse Ventil- oder Katalysatorfunktion zuschreiben, das heißt dient sie dem – sozialverträglichen – Abbau von Stress und Aggressionen? Auch dies lässt sich so allgemein nicht sagen. Welche Bedeutungen ein Mensch seiner Musik zumisst und welche Funktionen sie in seinem Leben übernimmt, ist individuell unterschiedlich. Der eine ist total vom Sound fasziniert, der nächste ist schon lange in der Szene, weil er sich unter den Menschen dort besonders wohl fühlt, wieder ein anderer interessiert sich vor allem für die Themen, die im Death Metal verarbeitet werden. Da Sie die Katharsis-These ansprechen: Die Annahme, im Alltag angestauter Frust und Aggressionen ließen sich mit Hilfe von Musik abbauen, erfreut sich in der Szene tatsächlich einiger Beliebtheit. In der Wissenschaft dagegen ist bis heute umstritten, ob künstlerische Praktiken tatsächlich einen kathartischen Effekt haben können. Aber vielleicht ist ja auch einfach ausschlaggebend, dass die Death Metal-Fans fest an die kathartische Wirkung ihrer Musik glauben – ähnlich dem Placeboeffekt.
Neckfracture-Parties als Auslöser
Im Rahmen Ihrer Arbeit haben Sie unzählige Fragebögen an deutsche Death Metal-Anhänger und -Anhängerinnen verteilt und ausgewertet. Daher meine Frage: Gibt es den „typischen“ Death Metal-Fan und wenn ja, was lässt sich über ihn oder sie sagen? Ich bin kein Freund von Pauschalisierungen. Dennoch gibt es natürlich bestimmte Merkmalsausprägungen, die für größere Teile der Szene zutreffen. So waren etwa 86,2% der von mir befragten Death Metal-Fans – insgesamt 256 Personen – männlich, nur 13,8% weiblich. Die Death Metal Szene ist also eine ziemliche Männerbastion. Außerdem zeigen meine Daten, dass die meisten Befragten im Alter zwischen 13 und 17 Jahren angefangen haben, Death Metal zu hören. Beim Kennenlernen der Musik spielten vor allem Freunde und Bekannte eine wichtige Rolle. Zum Zeitpunkt der Befragung waren die Death Metal TagesSatz
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Konnten Sie anhand der Daten feststellen, welche politischen Orientierungen in der Death Metal-Szene vertreten werden? Im Parteienspektrum lässt sich die Mehrheit der befragten Death MetalAnhänger Mitte-links verorten, rechte Parteien haben keine Chance. Jeder Fünfte hat im Fragebogen angegeben, aus Prinzip nicht wählen zu gehen. Gibt es Bands, die unter den Death Metal-Fans besonders beliebt sind? Ich habe die Death Metal-Anhänger in meiner quantitativen Untersuchung nach drei Bands gefragt, die Death Metal ihrer Meinung nach am besten verkörpern. Die Liste wird von den Bands Cannibal Corpse, Death und Morbid Angel angeführt. Alle drei Bands stammen aus den USA und wurden bereits in den 1980er Jahren gegründet. Die Pioniere des Death Metal Sounds sind in der Szene also nach wie vor tonangebend. Interessant ist außerdem, dass auch die weiteren Ränge von US-amerikanischen
Sarah Chaker, Doktorandin an der Uni Oldenburg schreibt an Ihrer Dissertation „Black und Death Metal. Der Sound. Der Markt. Die Szene.“ Tatsächlich arbeitet sie an der Uni für Musik und darstellende Kunst Wien (Institut für Musiksoziologie).
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D E R S T O L P ERSTEIN
Nichts als heiße Luft * GLOSSE VON ANDREA TIEDEMANN
Andrea Tiedemann
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erbstzeit ist Apothekenzeit. Wer noch nicht auf der Grippewelle surft und Medikamente shoppen geht, hat einen Trend verschlafen. Beruhigt trage ich meine Tüte mit der Meerwassersalznasendusche hinaus und merke erst auf dem Sofa zu Hause, dass sich ein Apotheken-Magazin darin befindet. Schon auf der Titelseite stutze ich: ein perfekt geformter Frauenpo in knappen Hotpants. Darunter steht: „Analprobleme – wie sie Hämorriden loswerden“. Na, denke ich, diese junge durchtrainierte Frau soll Analprobleme haben? Überhaupt scheinen Frauen grundsätzlich mit ihrem Verdauungstrakt zu kämpfen. Etliche Seiten des Heftes sind gespickt mit Anzeigen für Medikamente gegen Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Immer sind junge Frauen im Bild, mit der besten Freundin, auf dem Weg zur Arbeit, auf dem Fahrrad. Haben wir denn verlernt, normal
zu pupsen? Was Männern scheinbar keine Probleme bereitet, macht Frauen laut Zeitschrift das Leben zur Hölle. Vielleicht wird es bald Abendkurse an der Volkshochschule geben. Titel: „Frauen – wie sie richtig blähen lernen.“ Natürlich kennt jede Frau das Gefühl, ein Ballon zu sein. Wenn natürliche Körpervorgänge aber behandlungsbedürftig werden, stinkt es mir gewaltig. Ein zweites Schlachtfeld, auf dem sich die Pharmaindustrie profilieren kann, ist die Schönheit. Auch hier sind paradoxerweise junge hübsche Frauen Hauptzielgruppe. Ein journalistischer Beitrag trägt die Überschrift „Nägel in Not“. Ich frage mich, ob das Thema wirklich solche dramatischen Qualitäten hat. Das Thema Flatulenz zumindest scheint höchst dramatisch und allgegenwärtig im Leben einer Frau. Flatulenz klingt wie ein neues MercedesModell, ist aber der Fachbegriff für abgehende Darmgase. Nehmen diese Winde Überhand, sprechen Mediziner von Blähsucht oder auch Meteorismus. Die unfreiwillige Komik dieses Begriffs erschließt sich jedem NichtMediziner sofort. Trotz aller Theorie: Blähungen scheinen unweiblich zu sein. Dabei sind sie so menschlich. Und wir könnten viel Geld und Nerven sparen, wenn wir einfach mal aufhören, uns über jeden quersitzenden Pups so aufzublasen.
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misterQM (photocase.com)
PARAGRAPHENR E I T E R
Zu den Urteilen der Sozialgerichte Die Katze ist aus dem Sack: Die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Ursula von der Leyen, stellte am 27. September die neuen Hartz-IV-Regelsätze vor. Wir hatten bereits im Vorfeld davor gewarnt, sich allzu große Hoffnungen auf eine Erhöhung der Regelsätze zu machen. Aber selbst wir hatten nicht mit diesem Ausgang gerechnet.
* HANS PETER PUNG
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ir möchten Ihnen deshalb in einer Serie die Änderungen vorstellen. Heute beginnen wir mit den neuen Regelsätzen (siehe Tabelle). Ehegatten oder Lebenspartner sowie andere erwachsene Leistungsberechtigte die in einem gemeinsamen Haushalt leben und gemeinsam wirtschaften, erhalten wie bisher neunzig Prozent des Regelsatz, dies entspricht 328,00 Euro.
2) Da die Zahlen des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahre 2008 stammen wurde eine Kostensteigerung eingerechnet. 3) Diese Beträge sind die neuen Regelsätze, die ab dem 01.01.2011 gelten sollen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Regelungen im Bundestag und Bundesrat beschlossen werden. Für Kinder und Jugendliche der Altersstufen 0-18 Jahren bleibt der bisherige Regelsatz (3) erhalten, obwohl die Neuberechnung einen geringeren Bedarf (2) ergeben hat. Allerdings wird der Regelsatz langfristig
Erwachsene Leistungsberechtigte, die keinen eigenen Haushalt führen, weil sie im Haushalt anderer Personen Nahrungsmittel incl. Getränke leben, erhalten Bekleidung und Schuhe achtzig Prozent Wohnen, Energie, des Regelsatzes, Instandhaltung dies entspricht Innenausstattung, Haushalts291,00 Euro. geräte, Haushaltsgegenstände 1) Der hier angegebene Wert entspricht dem statistisch ermittelten Wert.
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Gesundheitspflege Verkehr Nachrichtenübermittlung Freizeit, Kultur … Bildung Beherbergungs- und Gaststättenleistungen Andere Waren und Dienstleistungen Regelsatz neu (1) rechnerisch Regelsatz neu (2) Regelsatz neu (3) Auszahlbetrag
gesenkt, weil zukünftige Erhöhungen der Regelsätze angerechnet werden. Dies bedeutet, dass sich die Regelsätze für Kinder und Jugendliche (3) solange nicht erhöhen, bis sich aus der Fortschreibung der errechneten Regelsätze (2) (jährliche Anpassung an Preisentwicklung) ein höherer Betrag ergibt. Für das Jahr 2010 wurde eine Preissteigerung von 0,55 Prozent berücksichtigt. In der nächsten Ausgabe werden wir Ihnen erläutern, wie die neuen HartzIV-Regelsätze ermittelt wurden, und wir werden prüfen, wie realitätsnah der Regelsatz für Erwachsene ist.
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Regelsatz für Erwachsene
Kinder von 0- 6 Jahre
Kinder von 7 – 14 Jahre
Jugendliche von 15 – 18 Jahre
128,46 Euro 30,40 Euro 30,24 Euro
78,67 Euro 31,18 Euro 7,04 Euro
96,55 Euro 33,32 Euro 11,07 Euro
124,69 Euro 37,21 Euro 15,34 Euro
27,41 Euro
13,64 Euro
11,77 Euro
14,72 Euro
15,55 Euro 22,78 Euro 31,96 Euro 39,96 Euro 1,39 Euro 7,16 Euro
6,09 Euro 11,79 Euro 15,75 Euro 35,93 Euro 0,98 Euro 1,44 Euro
4,95 Euro 14,00 Euro 15,35 Euro 41,33 Euro 1,16 Euro 3,51 Euro
6,56 Euro 12,62 Euro 15,79 Euro 31,41 Euro 0,29 Euro 4,78 Euro
26,50 Euro
9,18 Euro
7,31 Euro
10,88 Euro
361,81 Euro 364,00 Euro 364,00 Euro
211,69 Euro 213,00 Euro 215,00 Euro
240,32 Euro 242,00 Euro 251,00 Euro
273,62 Euro 275,00 Euro 287,00 Euro
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Tatjana Pfennig
GÖTTINGEN
Deutsche Politiker und Medien echauffieren sich über die französische Politik gegenüber den Roma. Dabei wäre Zurückhaltung angebracht: Auch Deutschland treibt die Abschiebung von etwa zehntausend Angehörigen der Minderheit voran.
Wer im Glashaus sitzt ... * FABIAN WAGENER
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a war er wieder, der kleine Mann mit dem großen Kärcher: Der französische Präsident Nicolas Sarkozy schien in seinem Element, als er vor einigen Wochen mehrere Siedlungen der Roma räumen ließ. In voller Montur stürmte die Gendarmerie die illegalen Wohnwagenlager, die Abschiebung der Bewohner folgte auf dem Fuß. Das rigorose Vorgehen erregte europaweit Unmut: EU und Menschenrechtsorganisationen kritisierten Frankreichs Regierung, die EUJustizkommissarin sprach von einer „Schande“. Statt aber demütig zu Kreuze zu kriechen, blies Sarkozy zum Angriff. Und nahm dabei vor allem ein Land ins Visier: Deutschland. „Auch Deutschland räumt Lager“, gab Sarkozy bekannt. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe ihm außerdem „die totale Unterstützung“ seiner Politik zugesichert. Damit war es um die gute Nachbarschaft geschehen: Merkel dementierte vehement, zahlreiche Politiker sprangen ihr zur Seite und viele Medien reagierten empört. Man war sich einig: Es existieren keine Romalager in der Bundesrepublik, und Massenabschiebungen seien nicht geplant – alles halb so schlimm, keine französischen Verhältnisse in Deutschland.
Doch Sarkozys Äußerungen entstanden nicht im luftleeren Raum. Ob illegale Siedlungen existieren oder nicht, statt mit dem Finger in die Ferne zu zeigen, wäre ein Blick vor die eigene Haustür angebracht: Deutschland plant die Abschiebung von 9.842 Roma, 1.755 Ashkali und 173 Ägyptern in den Kosovo – darunter sind fast die Hälfte Kinder und Jugendliche. Gemeinhin unter der Bezeichnung Roma zusammengefasst, flüchteten die meisten der Menschen in den neunziger Jahren aus dem krisengeschüttelten Jugoslawien nach Deutschland. Über die Flughäfen Karlsruhe und Düsseldorf soll es nun zurück nach Pristina gehen. Die Bundesregierung versichert, dass der Kosovo gut auf die Neuankömmlinge vorbereitet sei und es zu keinen Härtefällen innerhalb einzelner Familien komme.
den, dürften die beiden nicht hier sein. Schon am 22. Juni sollten sie Deutschland in Richtung Kosovo verlassen. Seither sind sie auf der Flucht, tingeln quer durch Niedersachsen, von Kirche zu Kirche, angewiesen auf die Obhut der Pastoren. Es ist kein bequemes Leben im Kirchenasyl, die ständigen Ortswechsel zermürben, die mangelnde Bewegungsfreiheit schränkt ein. Doch die Kirchen bieten zumindest Schutz: Ein Gotteshaus stürmt die Polizei nicht so schnell. Ramadan und Jetmir flüchten, weil sie bleiben wollen. In Deutschland, dort, wohin sie 1991 als Bürgerkriegsflüchtlinge kamen. Ramadan war damals drei Jahre alt, Jetmir 4 Monate. Seither waren sie nie wieder im Kosovo. Die Beiden sprechen gutes Deutsch, auch Albanisch, können ihre Muttersprache jedoch weder lesen noch schreiben. „Wir sind hier zur Schule gegangen, haben unser ganzes Leben hier verbracht“, sagt Ramadan. „Unsere sozialen Beziehungen haben wir hier, nicht im Kosovo.“
„Wir gelten dort als Schwarzköpfe“
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Doch die Realität sieht anders aus: Nörten-Hardenberg, wenige Kilometer nördlich von Göttingen, mitten in der niedersächsischen Provinz: Ramadan und Jetmir sitzen an einem kleinen Holztisch und trinken schwarzen Tee. Draußen weht das erste Laub durch die Straßen, der Winter kündigt sich an. Die 19 und 23 Jahre alten Brüder wirken freundlich, fast entspannt. Dabei haben sie allen Grund zur Sorge: Ginge es nach den deutschen Behör-
Nun müssen sie also gehen, alleine, denn die Abschiebung ihrer Eltern wurde aus gesundheitlichen Gründen aufgeschoben. Die Beiden fürchten sich vor dem Land, das ihre Heimat sein soll, das sie jedoch nur aus Erzählungen kennen: „Roma haben im Kosovo keine Perspektive“, sagt Ramadan. TagesSatz
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Menschenrechtsorganisationen bestätigen die Befürchtungen der Brüder. Die Situation der Roma im ärmsten Land Südosteuropas ist miserabel: Laut einem jüngst erschienenen Bericht von Amnesty International kann die kosovarische Regierung die Sicherheit und Einhaltung fundamentaler Menschenrechte der Roma nicht gewährleisten. Weder die soziale, noch die ökonomische Integration gelingt: Nach wie vor sind die Roma Diskriminierungen und körperlichen Attacken ausgesetzt, nach wie vor gehören überproportional viele Roma zu den Ärmsten der Armen – in einem ohnehin nicht reichen Land.
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GÖTTI N G E N
Versprochen ist gut,
garantiert besser ist
Den Rückkehrern droht das gleiche Schicksal. Nach einer Studie des Kinderhilfswerks Unicef leiden besonders Kinder und Jugendliche unter den Ausweisungen: Drei von vier aus Deutschland zurückgekehrte Kinder gehen im Kosovo nicht mehr zur Schule. Ein beträchtlicher Anteil besitzt keine Geburtsurkunde, kann damit das Recht auf Bildung, medizinische Versorgung oder soziale Unterstützung nicht durchsetzen. Johannes Wedenig, Leiter des UnicefBüros im Kosovo, schildert im Gespräch mit dem TagesSatz seine Eindrücke: „Viele Kinder und Jugendliche waren in Deutschland gut integriert. Es ist besonders erschütternd, dass diese Kinder den Teufelskreis der Armut hätten durchbrechen können, sich nun aber wieder in diesem Teufelskreis befinden.“ Die deutsche Abschiebepolitik kritisiert Wedenig scharf: „Die Menschen lebten zumeist sehr lange in Deutschland. Irgendwann muss man auch ankommen dürfen.“ All das stößt in weiten Teilen der deutschen Politik auf taube Ohren. „Manchmal“, sagt Jetmir „hat man das Gefühl, man wäre der Politik völlig egal.“ Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann sieht jedenfalls keinen Grund, die Politik gegenüber den Roma zu ändern. Dies gab der Minister vor einigen Wochen dem niedersächsischen Landtag bekannt. Nicolas Sarlozy beurteilt das in Frankreich übrigens ganz ähnlich.
DRK-Kreisverband Kassel-Wolfhagen e.V.
Machen Sie Schnäppchen und helfen Sie uns zu helfen! DRK Kilo-Shop Untere Königsstraße 79 Mo – Fr 9.30 bis 18.00 Uhr Sa 9.30 bis 14.00 Uhr
DRK Kleidermarkt Helmholtzstraße 6 Mo – Fr 9.30 bis 17.00 Uhr
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GÖTTINGEN
Clemens Eulig
GEDANKEN EINER TAGESSATZ-VERKÄUFERIN
Ein Glas zu viel! * SABINE SCHWEER
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Kinder mit Behinderung wurden geboren etc. Darüber hinaus ist bei mindestens jedem zweiten Unfall Alkohol dabei.
Es ist keine Schande, krank zu sein, aber ist eine Schande, nichts dagegen zu tun. Hier will ich aber nicht weiter über die ganzheitlichen Schäden an Körper, Geist und Seele bei Alkoholismus schreiben, sondern wo und wie man sich Hilfe holen kann. Hier mal ein paar Zahlen vom Statistischen Bundesamt 2009: 42.000 Menschen starben an Alkohol, 20.000 schwere Straftaten wurden registriert, 20.000
Klappt es nicht mehr mit dem kontrollierten Trinken, hier ein paar Tipps: Der erste Schritt ist der schwierigste. Es ist nämlich die Einsicht, dass man bereits ein Problem hat. Dann braucht man Hilfe, und die kann man sich im Asklepios holen, auf Station 10 (05514021100). Dort arbeitet ein kompetentes Team, welches einen beim medikamentenunterstützten Entzug begleitet. Dort werden mit Fachpersonal weitere Schritte überlegt wie Entwöhnung (Kurzzeittherapie) und Nachsorge. Selbsthilfegruppen sind auch sehr
s war traurig, den alten Freund zu beerdigen. Er war erst 46 Jahre alt und fiel einfach tot um. Herzinfarkt, er war Alkoholiker. Ein Grund mehr, sich Gedanken zu machen. Alkoholabhängigkeit ist seit 1968 als Krankheit definiert.
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bewährt, da dort Menschen sind, die einen verstehen, die Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen. Das macht stark, stabilisiert und hilft, abstinent zu bleiben oder zu werden. Es gibt beispielsweise die Anonymen Alkoholiker (0551-7905874). Sie leben nach dem Motto: Lass das erste Glas stehen, bleibe trocken nur für die nächsten Stunden. Treffen sind täglich in Göttingen, willkommen ist jeder, der den Wunsch hat, an seinem Leben etwas zu ändern. Warum bis Silvester warten, wenn man heute schon etwas tun kann? Zum Schluss noch ein Buchtipp: „Alk“ von S. Borowiak für 7,95 Euro.
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Jörg Sanders
GÖTTIN G E N
Straßengeflüster
Winkeladvokat
Im Jahr der Fußballweltmeisterschaft standen Straßenmagazine nicht im Abseits. Asphalt aus Hannover hatte beschlossen, „Freitag, den 13.“ zu ihrem Aktionstag zu machen. Der August als erster in Frage kommende Monat bot sich zum Fußballspielen an. „Grashoppers 10“, Hannovers Stadträte, gegen „Lokomotive Asphalt“, Verkäufer und Mitarbeiter, endete mit 8:5. Aber auch die Verlierer durften einen Pokal mit nach Hause nehmen. Hinz&Kunzt und andere organisierten in Hamburg für 17 Teams Ende Juli auf dem Spielbudenplatz die 5. Deutsche Meisterschaft im Straßenfußball der Wohnungslosen. „Hannibals Erben“ aus Kiel verteidigten den Titel. Der Fairness-Pokal ging an die „Schwarzwaldbrasilianer“ aus Lörrach.Im September reisten acht Männer – Frauen fehlten – nach Rio de Janeiro. Sowohl die Herren- als auch die Damenmannschaft Brasiliens gewannen den „Homeless World Cup 2010“. Deutschland errang Platz 32. Dabei sein ist alles.
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Zwischen Leben und Tod Nebentätigkeiten sind eine schöne Sache. Sie bessern die Geldbörse auf und bieten neue Einblicke. Auch in folgendem Fall hätte es so praktisch sein können: Todkranke Patienten hätten direkt von der Krankenhaus-Trage auf die Bestatter-Bahre verlegt werden können. Intensivmedizin und Überführung, alles aus einer Hand. Finden Sie komisch? Fand auch das Bundesarbeitsgericht. Ein Krankenpfleger der Anästhesie-Abteilung eines Krankenhauses stellte bei seinem Arbeitgeber einen Antrag auf Genehmigung seiner Nebentätigkeit als Bestatter. Als Gesellschafter eines Bestattungsunternehmens führte er Trauergespräche und übernahm Einsargungen und Überführungen. Das war der Krankenhausverwaltung suspekt. Sie verweigerten die Ge-
* WILLI STRÜBIG Ihren „Fünfzehnten“ begingen 2010 mehrere Straßenzeitungen. Bodo feierte in Dortmund mit über dreihundert Gästen, fand aber auch medialen und finanziellen Zuspruch. Der Paritätische übergab fünftausend Euro von der Sparkasse, und die Probsteikirche sammelte Siebenhundert Euro. Die Idee „Leser schaffen Stellen“ sorgte in Verbindung mit öffentlicher Förderung für zwei Angestellte und die erste Auszubildende. Das Fernsehmagazin „Lokalzeit aus Dortmund“ des Westdeutschen Rundfunks würdigte das bodo-Angebot „Transport“. „WDR 5“ sendete „Die telefonische Mord(s)beratung“ für Krimifans anlässlich ihres zehnjährigen Jubiläums aus dem bodo-Bücherbasar.
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MEHR ZUM THEMA: www.asphalt-magazin.de www.hinzundkunzt.de www.homeless-worldcup.org www.sozialsport.de www.bodoev.de
* ANDREA TIEDEMANN nehmigung und forderten den Mitarbeiter auf, die Tätigkeit als Bestatter sofort zu beenden. Doch der Krankenpfleger dachte nicht daran und zog vor Gericht. Nachdem er vom Arbeitsgericht Recht zugesprochen bekam, verlor er in allen weiteren Gerichtsinstanzen. Ein Krankenpfleger, der zur Rettung und Erhaltung von Leben und Gesundheit eingesetzt werde, könne nicht nebenbei als Bestatter, der sich mit dem Tod der Menschen beschäftigt, tätig sein, urteilte das Bundesarbeitsgericht und stützte damit die Ansicht des Krankenhauses. So musste sich der Mitarbeiter zwischen Leben und Tod entscheiden.
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KASSEL
Ein Stadtteil und ein Schiff Wie stehen diese Dinge miteinander in Verbindung? Ein bisschen überraschend für einige und über das großangekündigte Jubiläum der Stadt Kassel im Jahr 2013 hinaus, erinnere ich an einen Stadtteil, der schon lange keine große Rolle mehr spielt im Bewusstsein der Kasseler Einwohner: Wolfsanger.
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* STEPHANIE KOMMOR
Privat
indrucksvolle 1200 Jahre alt ist dieser Stadtteil, immerhin mehr als hundert Jahre älter als die Stadt Kassel selbst. 1200 Jahre, in denen mindestens sechzig Generationen Wolfsanger geprägt haben, was als Anlass genügt, um dieses Jubiläum für uns zu einem großen Fest werden zu lassen. Hierzu tritt insbesondere die Arbeitsgemeinschaft der Vereine und Verbände von Wolfsanger e.V. in den Vordergrund und engagiert sich mit der Organisation und Trägerschaft des Jubiläums. Im September wurde der Künstler Andrzej Dzierzbicki zu einem gemeinsamen Treffen eingeladen und stellte ein soziales Kunstwerk vor, in dem er spielerisch eine historische Retrospektive aufzeigt. Durch einen „symbolischen Wiederaufbau eines Schiffs der Geschichte“ soll man sich vorstellen können, wie die ersten Siedler über das Wasser ans andere Ufer kamen und zuvor mit gemeinsamer Kraft ein Schiff für diesen Zweck gebaut haben. Ein Schiff, welches Wolfsanger also zu seinen historischen Ursprüngen zurückbringen soll. Der Künstler Andrzej Dzierzbicki will mit diesem Kunstprojekt die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammenwachsen lassen. Er benutzt dazu das besondere Potential einer Pflanze, die sich durch Anpassung und Flexibilität besonders hervortut: die Weide.
Mit der Flexibilität der Weide
Was viele nicht wissen, Weiden gibt es in unzähligen Arten. Was alle je22
doch gemein haben, sind ihre charakteristischen Eigenschaften, die sie für das soziale Kunstwerk zu einem lebendigen Baustoff werden lassen. Damit jedes Gemeindemitglied sich am Bau des Schiffs tatkräftig beteiligen kann, hat der Künstler sogenannte Module entworfen, die einfach nachzubauen sind und ineinander eingeflochten ein einheitliches Schiffskunstbauwerk entstehen lassen. Dieses Schiff ist nicht nur lebendig, weil es aus pflanzlichem Material besteht, welches weiter miteinander verwachsen wird; es ist lebendig durch die Art der Anteilnahme aller Menschen, die ein solches Modul nachbauen werden und sich mit der Idee des Schiffes beschäftigen. Andrzej Dzierzbicki ist bekannt dafür, dass er immer wieder Vernetzungsskulpturen erdenkt, und so schafft er mit dem sozialen Kunstwerk für Wolfsangers 1200-jähriges Jubiläum ein Beispiel dafür, was es heißt, Kunst und Soziales miteinander zu verbinden, Menschen direkt anzusprechen und mit einzubeziehen in gegenwärtige und geschichtliche Prozesse. Und genau diese Ideen sind zukunftsweisend und anregend. Ein gemeinsames Schiff zu bauen heißt auch, miteinander etwas zu erschaffen und zugleich Integration zu ermöglichen. Dieses Weidenschiff kann für die gemeinsame Reise stehen, die noch vor dem Stadtteil liegt und für die gemeinsamen Wünsche, vielleicht nach neuen Ufern oder nach einem sicheren Hafen, in dem man anlegen könnte. Wenn das Schiff nach seinem Bau auf einem Wiesenstück nahe der Fulda angelegt haben wird und die Weidenstämme langsam wieder Sprösslinge entstehen lassen, dann wird die gemeinsame Arbeit aller Beteiligten Wurzeln schlagen, und die Nähe zum Wasser wird das Wachstum der Pflanzen unterstützen. Nachhaltig bleibt dieses soziale Kunstwerk dort bestehen. Auch als Symbol für das Zusammenleben an einem Ort über sechzig Generationen hinweg.
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MEHR ZUM THEMA: Kontaktadresse: kunstsozialesundgeschichte@gmx.de TagesSatz
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Privat
KA S S E L
Ein hoher Preis Die Idee zu diesem Text kam dem Kasseler Lyriker Kurt Becker, als er den Bob Dylan-Klassiker „Like A Rolling Stone“ hörte und überlegte, diesen in einer freien Fassung ins Deutsche zu übertragen.
* LYRIK VON KURT BECKER Auch wenn sie dich auf Händen trugen, Warst du nur einer von so Vielen. Denn Namen spielten keine Rolle Bei all den feuchten Kneipenspielen.
Nur einmal hast du leicht gezweifelt, Im Kneipenklo bist du erwacht. Und als sie dich zum Notarzt schleppten, Wer hat da noch an dich gedacht!?
Spätabends bist du wach geworden Bezahlt hast du nicht nur für dich. Zum Kneipenheld warst du erkoren, Bis deine Kraft dem „Schwächeln“ wich.
Wie oft standst du im Rampenlicht!? Nun zahlst einen hohen Preis. Und Freunde hast du nie gehabt, Die Einsamkeit ist der Beweis.
Die Kneipenmeile hat gewusst, Dass bald kein Mensch mehr an dich glaubt. Sie haben nicht mal falsch gelegen, Jetzt ist der „Sceneheld“ verstaubt.
Mit leeren Taschen, Händen, Flaschen Musst du jetzt auf die Zähne beißen. Heut können andere für dich tanzen, Niemandem musst du was beweisen.
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Malte Schiller
KASSEL
Das Boule-Krimi-Rätsel * PROSA VON SUINIMRA
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ir, sechs Freunde, spielten an einem schönen Herbsttag die BoulePartie unseres Lebens. Oel, Ahzer, Einreb, Nileve, Ajie und Sui, der Initiator. Bei Sonne und mildem Wind fand das Spiel statt. Wo? Natürlich vor der Orangerie. Die Siegermannschaft sollte ein 50-Liter-Faß 1972er Bergerac bekommen. Vorher spendierte ich allen noch einen Latte Macchiato. Ich wollte live Harmonie erleben. Wir warfen die erste Kugel an das Schweinchen. So legten wir die Reihenfolge fest und stellten die Teams zusammen, die dann im Wettkampf gegeneinander antreten sollten. Hier gab es Regeln und kein Vertun. Ich spielte mit Azehr und Nileve zusammen. In der anderen Mannschaft standen Oel, Einreb und die smarte Finnin Ajie. Ihre Stimme war süßer als Honig. Einmal, in einer Minutenzeitreise erlag ich fast der Versuchung, ihr einen Heiratsantrag zu machen. Öfters küsste ich ihren Nacken. Dieses Necken war eine Art Ritual. Das Spiel begann, doch aufkommende Böen veränderten die Lage. Die Frauen wollten fast schon Nein sagen, aber Sui
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hatte vorgesorgt und einige Schals besorgt. Problem gelöst. Oel und seine Crew begannen. Ajie legte eine geile Kugel an das Schweinchen. Es ist nicht viel größer als eine Weintraube, aus Holz oder Gips, dazu bunt bemalt. Es gab bei unserem Spiel, wie überall, Schießer und Leger. Azehr, der Kapitän, hockte sich in den Abwurfkreis, legte einen Finger an den Mund und schoss die Kugel weg. Er war Schiedsrichter. Ajie verdrehte die Augen und kreischte auf finnisch. Es war herzlich, diese Emotionen live zu erleben. Azehr mahnte zur Ruhe, damit sich der nächste Spieler konzentrieren konnte. Das war auch Teil der Regeln.
Schreckliche Tragödie Azehr entschied auf den Millimeter genau, welches Team in Führung lag. Nileve, die Lotusblüte meines Teams, legte eine Superkugel an das Schweinchen. Allen verschlug es die Sprache. Nebenbei ließ ich mich irritieren. Von ihrer Grazie, Anmut und den funkelnden Augen. Ja, von ihr wollte ich im nächsten Leben noch mal geboren werden. War das möglich? Zumindest in der Fantasie. Im Spiel stand es 7:7. Wer zuerst dreizehn Punkte auf dem Konto hatte, war der Sieger. Da
fuhr uns Einreb in die Parade: „So ein Scheiß, kein Maßband, Oel übertritt ständig den Abwurfkreis, ich glaube, ich höre auf.“ Die Frauen waren die Ruhe selbst und sorgten schnell und smart für Ruhe. Nach einer Pinkelpause sollte es weitergehen. Ich war gerade von dieser zurück, da kam der Urschrei von Azehr: „Stopp, Stopp. Das Spiel ist aus! Es ist etwas Furchtbares passiert! Die Polizei kommt gleich! Oel liegt hinter der Hecke. Wahrscheinlich wurde er mit einer seiner Kugeln erschlagen!“ Das war ein Schock. Ich fing an zu weinen, das konnte ich alles nicht glauben. Azehr nahm mich tröstend in den Arm: „Oel war ein Freund von mir. Von ihm hatte ich dieses Spiel erlernt. Und jetzt das!“ Er lag in einer Blutlache, mit der eigenen Kugel erschlagen und ausgeraubt. Das durfte nicht wahr sein. Was für ein Mensch tut so was? Alle Spieler wurden weiß wie Wände. Keiner sprach. Die Kripo nahm von jedem Fingerabdrücke, und wir mussten unsere Aussagen und Angaben zu Protokoll geben. Ich, Sui, kam auch dran, aber als Letzter! Ausgeraubt wegen drei Euro und 56 Cent sowie einer Flasche Rotwein. Dramaturgie des Lebens und fatales Ende eines Boule-Nachmittags. Dieses Spiel ging einfach in die Hose, aber voll.
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DES RÄTSELS LÖSUNG: Wer den Täter rät, kann mich anrufen. Innerhalb der nächsten vier Wochen bin ich unter 01520/8386694 (Mo-So von 19-21 Uhr) erreichbar. Männer können eine Flasche Whiskey gewinnen, Frauen ein Fläschchen Chanel No. 5.
TagesSatz
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DIE KOCHNI S C H E
Kochen mit dem TagesSatz * HANS PETER PUNG & TEAM
Andre Günther (photocase.com)
Leckere Gerichte für Sie entdeckt
Nudeln vegetarisch Auch als bekennender „Fleischliebhaber“ sollte man die vegetarische Küche nicht außer Acht lassen. Wir möchten Ihnen deshalb in dieser Ausgabe vegetarische Nudelgerichte näher bringen. Die Gerichte sind in kurzer Zeit zubereitet und zudem preiswert. Viel Spaß beim Nachkochen.
zig Minuten köcheln lassen. Zwischendurch immer mal wieder umrühren. Sollte die Soße zu dick werden, etwas Wasser zufügen. Am Ende nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken und die Petersilie unterrühren. In der Zwischenzeit die Nudeln nach Vorschrift in Salzwasser bissfest garen. Nudeln abgießen und noch feucht mit der Soße vermischen. Parmesan nach Wunsch darüber reiben.
Spaghetti all`arrabbiata 500g reife feste Tomaten, 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, 2 getrocknete Chilischoten, ½ Bund Petersilie, Olivenöl, Pfeffer schwarz, Salz, 500g Spaghetti, Parmesan, Basilikum zu Garnieren Tomaten gegenüber des Stielansatzes kreuzweise einkerben. Kurz in heißes Wasser geben, kalt abschrecken, Nun lässt sich die Haut gut abziehen. Anschießend die Tomaten vierteln, entkernen und das Fruchtfleisch würfeln. Zwiebel und Knoblauch schälen, fein würfeln. Petersilie waschen, trocknen, fein hacken. Chilischoten zerbröseln. Öl in einer Pfanne erhitzen. Knoblauch und zwiebeln darin glasig dünsten. Chili zufügen und kurz anschwenken. Tomatenwürfel zugeben und mit Salz und Pfeffer würzen. Zugedeckt bei mittlerer Hitze circa zwanTagesSatz
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Tipp: Wenn sie es gern feurig mögen, verwenden sie eine frische Chilischote anstatt der getrockneten. Reichen sie dazu einen grünen Salat mit Schmanddressing.
in der einer weiteren Pfanne zerlassen, Salbeiblätter abzupfen und darin kross anbraten. Die Blätter aus der Butter nehmen, beides zur Seite stellen. Nudeln nach Vorschrift in Salzwasser bissfest garen. Abgießen und sofort mit den Kürbiswürfeln und der Butter vermischen. Auf vier Teller geben und mit den Salbeiblättern bestreuen. (4 Personen / maximal 2 Euro pro Person)
Penne mit Gemüse 400g Penne, Salz, 1 Zwiebel, 3 Paprikaschoten bunt gemischt, 1 Zucchini, Öl, 1 Knoblauchzehe, 100g saure Sahne, Pfeffer, Thymian zum Garnieren
(4 Personen / circa 1,50 Euro pro Person)
Bandnudeln mit Kürbis 800g Kürbis (Hokkaido), Öl, Salz, schwarzer Pfeffer, 50g Butter, 4 Zweige Salbei, 400g Bandnudeln Kürbis waschen, halbieren, Kerne und Fasern entfernen. Wenn sie ein Hokkaido verwenden können sie die Schale mit essen, ansonsten bei Bedarf schälen und das Fruchtfleisch grob würfeln. Öl in einer Pfanne erhitzen, Kürbisstücke darin von allen Seiten goldbraun anbraten. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, aus der Pfanne nehmen und warm stellen. Butter
Zwiebel und Knoblauch schälen, fein würfeln. Paprikaschoten, waschen, halbieren, entkernen und in Streifen schneiden. Zucchini waschen, in Scheiben schneiden. Nudeln nach Vorschrift garen, abgießen, gut abtropfen lassen. Öl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebel und Knoblauch darin glasig dünsten. Gemüse zufügen und etwa 3 Minuten braten. Mit der sauren Sahne ablöschen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Nudeln und Gemüse vermischen und mit Thymian garnieren. (4 Portionen / circa 1,50 Euro pro Portion)
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K U LT U RT I P PS
GÖTTINGEN
Thommy Gebhardt
Die Empfehlung
Tanz die Revolution! „Pantéon Rococó“ in der Musa Seit 15 Jahren gibt es die etwa zehnköpfige Latin-/Ska-/(Punk) rock-Band aus Mexiko-Stadt, die seit einigen Jahren engagiert in einer Bewegung für die Rechte der Ureinwohner in der mexikanischen Provinz Chiapas kämpft. Die Lateinamerikaner gehen regelmäßig auch in Europa auf Tournee, bevorzugt in Deutschland, wo sie die Besucher sämtlicher
* JULIA SCHOENEN
Festivals in begeisterte Bewegung bringen, unter anderem als Vorband der Ärzte. Auf ihrem aktuellen, dem sechsten Album „Ejército de Paz“ (Friedensarmee) finden sich zwischen sehr tanzbaren, energiegeladenen Reggae-, Funk-, Soul-, Hip-Hop-, Ska- und LatinoSalven auch sozialkritische Stücke und Liebeslieder.
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MEHR ZUR EMPFEHLUNG: Pantéon Rococó Saal der Musa, Göttingen Mo 08.11. / 21.30 Uhr Informationen zu Eintrittspreisen erhalten Sie unter www.musa.de Über die Band können Sie sich informieren unter www.panteonrococo.com
bis Februar 2011 Anthroposophisches Zentrum, Ks
Fr 05.11. / 20.00 Uhr Kulturfabrik Salzmann, Ks
Licht / Wandel / Bilder: Transparente Fensterinstallationen im Vor- und Nachklang der Weihnachtszeit (Teilnehmer der Kunstgruppe der Kasseler JVA, Öffnungszeiten: Mo-Do 9.0013.00 Uhr und 14.00-16.00 Uhr, Fr 10.00-13.00 Uhr)
Pakistanhilfe-Benfizkonzert: mit ZZ DEluxe, Bluekrauts, Garage Blues Band, Susanne Vogt u.a.
Mi 03.11. - So 07.11. Verschiedene Veranstaltungsorte, Gö 33. Göttinger Jazzfestival – mehr Infos unter www.jazzfestival-goettingen.de Mo 01.11. / ab 15.00 Uhr Cafe Freiraum, Ks Offenes Cafe für Menschen mit und ohne Behinderung (Info unter 0561/72885-12 oder per E-Mail: angela.heitbrink@fab-kassel.de)
Fr 05.11. / 21.00 Uhr Café Kabale, Gö Kim Kaya – „queer accordion songwriting“: Die Bremerin textet und singt über das, was andere auslassen. Sa 06.11. / 18.30 Uhr St. Michael, Turmstr. 6, Gö Melodien aus Müll – ein altes Wasserrohr als Saxophon, eine Öltonne als Cello: Auf Müll-Instrumenten spielen Jugendliche klassische und zeitgenössische Musik. Eintritt frei! Sa 06.11. / 20.00 Uhr Kulturfabrik Salzmann, Ks
Di 02.11. / 19.00-23.00 Uhr Museum für Sepulkralkultur (Weinberg), Ks
Jubiläumskonzert: Slime feiern 30-Jähriges! (18 Euro, erm. 15 Euro)
Mexikanisches Totenfest Dia Des Los Muertos (mit den Band Maracas und Sol Azteca; Kinder unter 6 Jahren frei; Tickets unter 0561/91893-0
So 07.11. / 20.00 Uhr Musa, Gö
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De Phazz – Abschlusskonzert des 33. Göttinger Jazzfestivals. Die Heidel-
berger präsentieren ihr neues Album „Lala 2.0“. Einlass 19.00 Uhr AK 22 Euro, erm. 20 Euro Mo 08.11. / 21.30 Uhr Saal der Musa, Gö Pantéon Rococó – explosiver Mix aus Ska, Rock und Latin aus Mexico. Konzert, Eintritt: 14 Euro Di 09.11. / 19.00 Uhr Cafe Freiraum, Ks Doppelkopf-Abend (Info bei Deniz Kürtoglu unter 0561/9202674 oder mobil unter 017171992905) Mi 10.11. / 18.00 Uhr Naturkundemuseum (Steinweg), Ks Ausstellungs-Eröffnung: Evolution des Menschen Do 11.11. / 10.30 Uhr Cafe Freiraum, Ks Offenes Frühstück für Menschen mit Behinderungen (Anmeldung einen Tag vorher unter 0561/72885-24 oder an birgit.schopmanns@fab-kassel.de) Do 11.11. / 20.00 Uhr Literarisches Zentrum, Gö Sineb El Masrar – gibt seit 2006 zweimal jährlich das multikulturelle Magazin „Gazelle“ heraus, eine Plattform vor für Frauen mit Migrationshintergrund. Sineb El Masrar im Gespräch mit der Dramaturgin Luise Rist. AK 6,50 Euro, erm. 4,50 Euro Fr 12.11. / 19.30 Uhr Zentrales Hörsaalgebäude der Uni (ZHG), Gö Kinder in Regenbogenfamilien Eintritt: 1 Euro Fr 12.11. / 20.00 Uhr Kulturhalle, Vellmar Klaus Lage: Alleingang-Solotour (VVK 19/21 Euro, erm. 16/18 Euro, siehe auch Empfehlung Kassel!) Sa 13.11. / 22.00 Uhr Musa, Gö Mandance Reloaded – Abschlussparty der LesBiSchwulen* Kulturtage Göttingen 2010, Eintritt: 7 Euro TagesSatz
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KULTURT I P P S
1. Todestag von Johann E. Seiffert: Lichtsalz: Gedenken, Andenken, Umdenken
Die Empfehlung
Mi 17.11. / 19.45 Uhr Reformierte Kirche, Untere Karspüle 11, Gö Das blauen Einhorn – Wo find ich meine Seele? Lieder über Krieg und Frieden von Mikis Theodorakis. Konzert Eintritt: VVK 15 Euro; AK 17 Euro Mi 17.11. / 20.00 Uhr Werkstatt e.V., Ks Filmvorführung: Kulturimpuls Grundeinkommen der AG Grundeinkommen Kassel. Eintritt frei, nach Film Diskussion Do 18.11. / 19.30 Uhr Theater im Centrum, Ks An der Arche um Acht (Premiere des Weihnachtsstückes) Do 18.11. / 21.00 Uhr Deutsches Theater, Keller, Gö studiDT – Start der Veranstaltungsreihe für Studierende Eintritt frei! Fr 19.11. / 14.00 Uhr Saline Luisenhall, Greitweg 48, Gö Sole, Salz und Siedepfanne – Gang durch die Saline Luisenhall. Eintritt: 7 Euro Fr 19.11. / 17.00 Uhr Kulturfabrik Salzmann, Ks Didgeridoo-Workshop mit Mario Gruhn von Strom
* HARALD WÖRNER
Kassel
Agentur
Mo 15.11. / 19.00 Uhr Werkstatt e.V., Ks
Im Alleingang „Klaus Lage solo“ in der Kulturhalle, Vellmar Nach dreißig Jahren spielt Lage wieder solo. Als er Ende der 1970er das Berliner Rock Ensemble verließ, um selbst mit deutschsprachigen Liedern aufzutreten, verdiente er sich erste Sporen in Berliner Clubs. Bald erschien die Single „Alle ham´s geschafft außer mir“. Es folgte eine Karriere mit Höhen und Tiefen,
Gold- und Platin-Platten, Top-TenHits. Auftritte in ganz Deutschland, Kooperationen mit Kollegen und – bei allem Erfolg – immer das Engagement für gesellschaftliche Anliegen wie für die Friedens-, Gewerkschafts- und Umweltbewegung. Auf der Solo-Tour singt er Bekanntes und Neues. So bleibt Raum für Spontanität, Erfahrungen und Gedichte. Der Künstler zeigt dabei auch die bislang verborgene komödiantische Seite.
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MEHR ZUR EMPFEHLUNG: Klaus Lage -solo- Kulturhalle, Vellmar Fr 12.11. / 20.00 Uhr Tel.: 0561/8200662 VVK von 19-21 Euro , erm. 16-18 Euro, www.klauslage.de
Sa 24.11. / 20.00 Uhr Werkstatt e.V., Ks
So 28.11. / 20.00 Uhr Junges Theater, Gö
Philosophisches Denkforum: Vortrag Dr. Klaus Baum: Die Hinwendung der Kunst zu Außenseitern und Schwachen
Moving Landscapes – Begegnung des Klassischen Kathak-Tanzes aus dem Norden Indiens mit den zeitgenössischen Tanztechniken des Westens. Tanzvorführung mit Live-Musik Eintritt frei!
Sa 27.11. / 20.00 Uhr Ortsangabe bei Ticketkauf im Literarischen Zentrum, Gö Hausbesuch X – NINO HARATISCHWILI: Die junge georgische Autorin liest bei Käse und Wein in einem Göttinger Wohnzimmer aus ihrem Debütroman „Juja“. Eintritt: 16,50 Euro, erm. 12,50 Euro
Do 30.11. / 15.30-17.00 Uhr Naturkundemuseum (Steinweg), Ks Kinder ins Museum: Mein DinoT-Shirt (mit Voranmeldung unter 0561/787-4066 (Di-Fr 10.30-16.30 Uhr, www.naturkundemuseum-kassel.de) ANZEIGE
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TagesSatz
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Fabian Wagener
K U LT U R G Ö TTINGEN
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s ist laut in der Groner-Torstraße. Arbeiter in orangenen Overalls fräsen, asphaltieren und splitten. Der Geruch von Teer liegt in der Luft. Was für Anwohner und Passanten mehr eine lärmende Baustelle ist, betrachtet Kai-Uwe Onken mit anderen Augen: als einen Ort zum Malen, einen Raum für Kunst. „Hier passiert etwas“, sagt der Künstler, während er mit der Handpistole des Bitumenwagens das dunkle Erdölgemisch auf eine Leinwand sprüht. „Hier entsteht etwas Neues. Das fasziniert mich an Baustellen.“ Der 48-jährige Künstler malt direkt vor Ort auf der Baustelle – ist er doch angewiesen auf die Werkzeuge und Materialien des Straßenbaus. Beim Malen hält er sich an die Reihenfolge – so wie die Straße entsteht, entsteht auch das Bild: zuerst die grelle, fluoreszierende Markierungsfarbe, dann das Bitumen aus dem Wagen, zuletzt der Splitt, aufgetragen mit der Hand oder der Schippe.
Die Baustelle als Atelier Der Göttinger Künstler Kai-Uwe Onken nimmt den Begriff Straßenkunst wortwörtlich: Er nutzt die Materialien des Straßenbaus für seine Bilder – direkt vor Ort auf der Baustelle.
* FABIAN WAGENER eigene Straßenbaufirma, Onken selbst arbeitete in diesem Bereich. „Ich bin praktisch mit Teergeruch in der Nase aufgewachsen“, sagt er schmunzelnd. Doch schon damals interessierte ihn nicht nur das Zweckmäßige an den Materialien und Gerätschaften. Schon früher wusste er, dass er eines Tages Kunst damit machen würde. Der künstlerische Anfang gestaltete sich jedoch nicht ganz einfach. Wie jeder Künstler, der mit neuen Materi-
gesperrt und man kann nicht parken“, sagt er. „Straßenbauarbeiter genießen in der Gesellschaft kein besonders hohes Ansehen.“ Auch darauf möchte er mit seiner Kunst aufmerksam machen. „Straßen sind Lebensadern. Sie verbinden die Menschen.“ Gleichwohl sind die Bilder keine explizit politischen Kunstwerke. Entstanden sind vielmehr abstrakte Gemälde, deren Faszination von der Struktur und den Kontrasten ausgeht. Besonders der Gegensatz von dem dunklen Bitumen und der grellen Markierungsfarbe, dazu die reliefartige Struktur des Splits, machen den Reiz der Bilder aus.
„Mit Teergeruch aufgewachsen“
Bauarbeiter und Bauleitung von dem Kunstprojekt zu überzeugen, fiel Onken nicht schwer: „Sie haben schnell gemerkt, dass ich es ernst meine und ich mich im Straßenbau auskenne.“ Onken betritt mit seiner Kunst kein Neuland: Sein Großvater besaß eine 28
alien arbeitet, stand auch Onken vor offenen Fragen: Wie viel kann man auf die Leinwand auftragen? Wann ist das Bild zu schwer? Wie hält der Splitt? Seine Erfahrungen im Straßenbau haben ihm bei diesen Fragen geholfen. Onken kennt jedoch nicht nur die Materialien, die ein Straßenarbeiter nutzt, er kennt auch die Schattenseiten des Berufs: „Wenn irgendwo etwas gebaut wird, regen sie sich die Menschen zumeist nur auf: Da ist Krach, da wird
Noch steckt das Projekt in den Kinderschuhen. Doch Onken hat Großes vor: Er besitzt bereits die Erlaubnis, im Frühjahr auf der A7 malen zu dürfen. Bis dahin können Interessierte die bereits fertigen Bilder in Onkens Austellungsraum in der Groner-Torstraße 19 sehen. Natürlich von der Straße aus.
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KULTUR KA S S E L
Aufstieg und Fall der Firma Henschel Aus Anlass des Jubiläums der Firma Henschel, die vor zweihundert Jahren gegründet wurde, zeigt das Kasseler Stadtmuseum im Kulturbahnhof eine interessante Ausstellung zur Geschichte der FRITZ KROGMANN Industrialisierung in Kassel.
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D
ie Ausstellung zur Kasseler Industriekultur, die man unter dem Titel „Mit Dampf und Diesel“ im Westflügel des Kasseler Kulturbahnhofs finden kann, konzentriert sich nicht ausschließlich auf die Geschichte der Firma Henschel, sondern stellt auch andere wichtige Industriesparten unserer Stadt vor. Im 18. Jahrhundert führte der Einfluss der nach Hessen gekommenen Hugenotten zu einem Aufblühen des Textilgewerbes. Die damals neu eingeführten Strumpfwirkerstühle waren ein erster Schritt zur Mechanisierung der Arbeitsabläufe. Daneben spielte auch die feinmechanisch-optische Produktion in Kassel eine wichtige Rolle. Die Henschel-Werke wurden 1810 von Georg Christian Carl Henschel zunächst als Gießerei gegründet und begannen 1916 mit der Produktion von Dampfmaschinen. Unter seinem Sohn Carl Anton Henschel, der am Holländischen Platz ein zweites Werk gründete, und dessen Sohn Oscar entwickelte sich die Firma zu einem der führenden Hersteller von Dampflokomotiven. Die Ausstellung zeigt nicht nur die Modelle verschiedener bei Henschel gefertigter Lokomotiventypen und Bilder der alten Fabrikgebäude und Werkstatthallen, sondern macht auch
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durch Gemälde die harten Arbeitsbedingungen in der Gießerei erfahrbar. Einige weitere Bilder geben Einblick in den großbürgerlichen Lebensstil der Familie Henschel.
stellung einen Einblick, etwas zu kurz kommt dabei allerdings das Schicksal der mehr als sechstausend Zwangsarbeiter, die der Firma von der NS-Regierung zugewiesen wurden.
Nach dem Tode Oscar Henschels, unter dessen Leitung die Firma einen starken Aufschwung erlebt hatte, wurde sein Sohn Karl Anton Theodor Firmenchef, der 1905 die erste elektrische Lokomotive der Henschel-Werke bauen ließ. Um jedoch nicht vollständig vom Lokomotivbau abhängig zu sein, eröffnete die Firma während der 1920er Jahre einen weiteren Geschäftszweig und begann zusätzlich mit der Fertigung von Lastkraftwagen und Omnibussen, die in der Ausstellung ebenfalls als Modelle oder auf Fotografien bewundert werden können.
Nach dem Krieg besaß der Name Henschel bei den Siegermächten einen so schlechten Ruf, dass er zunächst gesperrt blieb. 1946 war der stark zerstörte Betrieb so weit instandgesetzt, dass er unter der Bezeichnung „Hessia“-Werke die Produktion wiederaufnehmen durfte. 1948 kehrte der Name Henschel jedoch zurück, und die Firma erlebte während der 1950er Jahre eine letzte Blüte.
Das düsterste Kapitel der Firmengeschichte begann Mitte der 1930er Jahre, als die Henschel-Werke immer mehr in eine der bedeutendsten Rüstungsschmieden der Nazis verwandelt wurden. Neben verschiedenen Panzertypen wurden dort auch Sturzkampfflugzeuge hergestellt. Im Zweiten Weltkrieg war Kassel deshalb ein wichtiges Ziel für Bombenangriffe der Alliierten. Auch über diese Ära gibt die Aus-
1963 übernahm Rheinstahl die Aktien der Firma. Die Bezeichnung Henschel wurde zunächst noch aus Traditionsgründen beibehalten, verschwand 1996 jedoch ganz aus dem Bereich der Fahrzeugproduktion. Der Bau von Elektro- und Diesellokomotiven wurde von der DaimlerChryslers Tochterfirma Adtranz übernommen. Ein anderer Teil der ehemaligen Henschel-Werke gehört heute zur Thyssen-Krupp Transrapid GmbH. Die Produktion von Kampfpanzern gehört zur Rheinmetall DeTec AG, während die Kraftfahrzeugherstellung an Daimler-Benz verkauft wurde.
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Dominik Ketz
H I N T E R D E N KULISSEN
In Klischees Baden gehen
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„Robert Redfords Hände selig“ im Kasseler Tif
* REZENSIERT VON ANDREA TIEDEMANN
Isabel Winarsch
n einem ausgetrockneten Swimmingpool, Sinnbild für SüdwestAfrika, treffen zwei Paare aufeinander. Unter einem Himmel von Geranienkästen haben sich Alice (EvaMaria Keller) und Ben (Matthias Winde), ein deutsches Rentnerehepaar, als Aussteiger niedergesetzt. Mit viel Alkohol und Zynismus finden sich die beiden mit der Situation des Landes und ihrer eigenen ab. Als ein junges Paar eintrifft, kippt die Situation. Julia (Alina Rank) und Gero (Björn Bonn) kommen mit viel Idealismus nach Afrika, um in einem AIDS-Hilfe-Projekt zu arbeiten. Doch als sie auf die hysterische Alice und ihren besserwisserischen Ben treffen, tauchen verdeckte Widersprüche auf. Der aggressiv-gehemmte Gero und die nur scheinbar unabhängige Julia verstric-
„Hartes Mutterherz?“
K
ongenial auf die Bühne übertragen haben Volker Hesse und Winnie Karnofka den Roman „Die Mittagsfrau“, für den Julia Franck 2007 den Deutschen Buchpreis erhielt. Die verstörende Geschichte einer Mutter, die ihren siebenjährigen Sohn am Ende des Zweiten Weltkrieges an einem Bahnhof zurücklässt und nicht mehr wieder kommt. Abschnitt um Abschnitt wird ein Frauenleben erweitert, bis am Ende zumindest eine Ahnung entsteht von den Beweggründen dieser Helene Würsich (Katharina Heyer), ihr Kind im Stich zu lassen. Das Stück bleibt dicht dran am Text der Buchfassung. Zwischendurch sorgen bildund tongewaltige Szenen für sinnbetörende Eindrücke, etwa vom ausschweifenden Bohème-Leben im Berlin der zwanziger Jahre (in der Doppelrolle als genusssüchtige Berliner Tante und depressive Mutter Helenes: Ensemble-Neumitglied Angelika For30
ken sich immer mehr in Differenzen. Immer wieder tauchen die Figuren in Klischees gegenüber Afrika ein, eine politisch korrekte Haltung lässt sich nicht finden. Von Regisseurin Shirin Khodadadian inszeniert, ist das uraufgeführte Werk von Rebekka Kricheldorf trotz der meist aggressiven Stimmung auf der Bühne komisch. Der Umgang der Geschlechter miteinander wird in Frage gestellt, aus Selbstlosigkeit wird Selbstdarstellung. Afrika wirkt als Beziehungs-Katalysator. Das Ergebnis: Nur ein Paar schafft es, sich über die aufkommenden Probleme zu retten. Ein Happy End gibt es nicht, dennoch viel Gelächter und einen satten Applaus für eine reife Leistung.
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TERMINE IM NOVEMBER: 04.11., 14.11., 19.11. & 25.11.
„Die Mittagsfrau“ im Deutschen Theater Göttingen
* REZENSIERT VON JULIA SCHOENEN nell). Helene lernt dort den Studenten Carl Wertheimer (Benjamin Berger) kennen, die beiden verlieben sich. Der von buntem Treiben und erstem Liebesglück getränkte erste Teil endet jäh, als Carl unerwartet stirbt. Der zweite Teil wirkt durchwegs trist. Helene arbeitet starr-mechanisch als Krankenschwester während der Kriegsjahre. Es folgen eine Ehe aus Verzweiflung mit dem Nazi-Ingenieur Wilhelm (Andreas Jeßing) und schließlich die ungewollte Schwangerschaft. So endet dieser gefühllos-beklemmende zweite Teil mit dem kleinen Peter (Moritz Bracher), der am Bahnhof Pasewalk mit einem Köfferchen auf den Knien von seiner Mutter auf einer Bank zurück gelassen wird. Ein eindringlicher Epilog des Jungen beschließt dieses bis zuletzt vereinnahmende, an die Substanz rührende Bühnenwerk.
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TERMINE IM NOVEMBER: 04.11., 10.11. & 25.11. TagesSatz
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ZWISCHEN DEN ZE I L E N
Den Tod vor Augen Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das gilt selbstverständlich auch für Menschen im hohen Alter. Oder? Unsere Buchtipps beantworten diese Frage auf ganz eigene Weise. Sie befassen sich mit dem Leben, dem Sterben – und der Zeit danach.
* DANIELE PALU Trauerarbeit
Hochbetagt
Unwürdig
In unserer hochmodernen Gesellschaft werden Themen wie Sterben und Tod nahezu völlig verdrängt. Doch eine Auseinandersetzung mit dem Tod bedeutet für Autor Lutz van Dijk immer auch, mehr über das Leben zu verstehen. Deshalb beschreibt er die vielen Traditionen, die verschiedene Religionen im Umgang mit dem Tod pflegen. So glauben zum Beispiel australische Ureinwohner an eine Welt der Toten, eine Traumzeit, in der sich ihre Ahnen bewegen. Doch van Dijk berichtet auch sehr persönlich vom Verlust ihm nahestehender Personen. Und von bewegenden Gesprächen mit Menschen, die Kriege oder Naturkatastrophen überlebt haben. Freitod, Mord und Totschlag, Tod als Unfall oder Erlösung – alle Facetten des Endes menschlichen Lebens kommen zur Sprache. Und bieten dem Leser den nötigen Raum, um sich individuell mit dem Thema zu befassen.
Hundert Jahre alt zu werden ist für uns nach wie vor faszinierend – auch wenn immer mehr Menschen dieses „biblische“ Alter erreichen. Der Berliner Fotograf Andreas Labes hat hundert Hundertjährige getroffen und porträtiert. Seine faszinierenden Fotos machen die Spuren, die das Leben in die Gesichter der Hochbejahrten gegraben hat, sichtbar. Die Gesichter, Augen, Flecken, Falten und Furchen offenbaren Schmerz und Leid, Freude und Glück. Eine der Porträtierten ist die 1905 bei Göttingen geborene Emilie Böning. In einem kurzen Interview, das jede der hundert Fotografien ergänzt, schildert sie ihr Lebensmotto: „Zusammenhalt ist wichtig“, sagt Böning, die immer gearbeitet hat, nie im Urlaub war und für die stets die Familie der Lebensmittelpunkt war. „100 Jahre Leben“ fängt die Lebenserfahrung von insgesamt immerhin zehntausend Jahren ein. Ein faszinierender Bildband, der das Gefühl noch vertieft, das einem hohes Alter ohnehin schon abverlangt: Respekt.
Wie kann es sein, dass in einem zivilisierten und medizinisch hoch gerüsteten Land wie dem unsrigen, zahllose chronisch Kranke und Pflegebedürftige ärztlich und pflegerisch unterversorgt sind? Wie kann in dem Land, das den Entdecker des Morphiums hervorbrachte, die Unterversorgung Schwerstkranker mit Schmerzmitteln so ein beschämendes Ausmaß annehmen? Es sind Fragen wie diese, die den Berliner Arzt Michael de Ridder antreiben. In zahllosen Einsätzen im Rettungswagen und als Arzt auf einer Intensivabteilung ist das Sterben Teil seines seit Jahrzehnten zu bewältigenden Alltags geworden. Überraschend emotional prangert der Mediziner die unwürdigen Bedingungen beim Sterben in unseren Krankenhäusern an. Er kämpft gegen Pflegemissstände in Heimen oder Familien, wo alte Menschen verwahrlosten. Und plädiert – als erster leitender Arzt in Deutschland – für SuizidBeihilfe bei jenen, die schwerste Leiden nicht länger ertragen. Von künstlicher Ernährung und Schmerztherapie, Hirntod, Herztod und Wachkoma bis hin zu den Möglichkeiten eines selbstbestimmten Lebensendes bleibt de Ridder keine Information schuldig. Das derzeit wahrscheinlich beste Buch zum Thema, informativ und aufwühlend. Pflichtlektüre.
Lutz van Dijk: Auf Leben und Tod. Gütersloher Verlagshaus, 22,95 Euro. Gebunden, 188 Seiten
Andreas Labes, Stefan Schreiber: 100 Jahre Leben. DVA, 29,95 Euro. Gebunden, 184 Seiten
Michael de Ridder: Wie wollen wir sterben? DVA, 19,95 Euro. Gebunden, 320 Seiten
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I N D E R N A H AUFNAHME Diesen Monat pendelt die Nahaufnahme zwischen Sinnsuche und ausgemachtem Schwachsinn. Unser DVD-Tipp fällt eindeutig in die erste Kategorie und verbreitet die passende Atmosphäre für unser morbides Titelthema.
DVD-Tipp
outnow.ch
* CLIFFORD SPENCER
The Social Network
Die etwas anderen Cops
Das siebente Siegel
R.: David Fincher USA 2010, FSK 12
R.: Adam McKay USA 2010, FSK 12
R.: Ingmar Bergman Schweden 1957, FSK 16
Mark Zuckerberg (Jesse Eisenberg) revolutioniert mit der Erfindung von Facebook das Internet. Auf dem Weg dorthin macht er sich nicht nur Freunde, wie den smarten Napster-Erfinder Sean Parker (Justin Timberlake), sondern vor allem auch Feinde. Insbesondere die Winklevoss-Zwillinge (Armie Hammer), Olympioniken und Gentlemen der alten Schule, sehen sich um ihr geistiges Eigentum und um ihre Ehre betrogen. Aber auch sein alter Freund Eduardo (Andrew Garfield) verklagt ihn auf mehrere Millionen. „The Social Network“ ist zum Glück mehr als ein weiteres Biopic. Stattdessen wird daraus in den Händen von David Fincher („Fight Club“) und Autor Aaron Sorkin („Eine Frage der Ehre“) ein wenig schmeichelhaftes Porträt der Nuller Generation. In gewitzten Dialogen im Tempo alter Screwball-Komödien formt Sorkin facettenreiche Persönlichkeiten – mal unausstehlich, mal liebenswert aber immer menschlich. Sie werden zum Leben gebracht durch begabte Jungdarsteller, von denen man noch so einiges sehen wird. „The Social Network“ gehört zu den besten und originellsten Hollywoodfilmen des Jahres.
Allen Gamble (Will Ferrell) und Terry Hoitz (Mark Wahlberg) sind die Loser der New Yorker Polizei. Allen kommt aus der Buchhaltung und fühlt sich nur hinter seinem Schreibtisch wohl. Terry hat früher einen BaseballStar angeschossen und sich damit die Karriere versaut. Als die beiden zufällig auf einen Milliarden-Coup stoßen, kommt ihre große Chance. Die Ermittlungen bringen ganz ungeahnte Seiten der vermeintlich unscheinbaren Cops hervor. In Allens Fall sind das leider nicht unbedingt nur gute Seiten... „Die etwas anderen Cops“ ist nach „Hot Fuzz“ und „Cop Out“ eine weitere Parodie auf Buddy-CopFilme wie Lethal Weapon. Regisseur Adam McKay nimmt das Genre aber eher als Aufhänger für absoluten Nonsens. Ähnlich wie in seinen Filmen „Anchorman“ und „Ricky Bobby“, beide ebenfalls mit Farrell, schwanken die Gags zwischen absolut genial und etwas zu sehr gewollt. Und wie so oft bei US-Komödien leiden manche Witze unter der teils mäßigen deutschen Synchronisation. Wer mit den oben genannten Filmen etwas anfangen kann, wird mit diesen etwas anderen Cops trotzdem eine gute Zeit haben.
Antonius Block (Max von Sydow) und sein Knappe Jöns (Gunnar Björnstrand) kehren desillusioniert von einem Kreuzzug zurück. Blocks Zeit ist abgelaufen und der Tod persönlich (Bengt Ekerodt) erscheint ihm. Block überredet den Tod zu einer Partie Schach. Es ist ein Spiel auf Zeit. Er will noch herausfinden, ob Gott wirklich existiert. In einer Welt, in der die Pest grassiert und religiöser Fanatismus herrscht, scheint die Frage auch durchaus angebracht. Tod und Verderben, die verzweifelte Suche nach Gott: Das klingt alles nach ganz schwerer Kost. Bergman gestaltet den Einstieg in solch philosophische Themen aber so leichtgängig wie möglich. Da gibt es schillernde, tiefgründige Charaktere, die den Zuschauer immer wieder mit Humor überraschen – von leise, sarkastisch bis laut und polternd. Und die (alb)traumhafte Schwarzweiß-Fotografie lässt Zweifel daran aufkommen, ob der Schritt zum Farbfilm denn wirklich so ein Fortschritt war. Das siebente Siegel ist in jeder Hinsicht ein Meisterwerk: komplex, philosophisch und trotzdem zugänglich.
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TagesSatz
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DAS LE T Z T E
DER TiCKER NACHRICHTEN AUF DEN LETZTEN DRÜCKER Impressum Weniger Deutsche aus Osteuropa GÖTTINGEN – Da die Zahl der Spätaussiedler aus osteuropäischen Ländern in den letzten Jahren stetig zurück geht, wird das Grenzdurchgangslager Friedland ab kommendem Jahr auch Asylbewerber aufnehmen. Das Ende des Zweiten Weltkrieges für deutsche Heimkehrer aus den ehemaligen Ostgebieten des Landes gegründete Lager wurde später für Übersiedler aus der DDR genutzt. Seit etwa zehn Jahren dient es vor allem als Aufnahmeeinrichtung für Spätaussiedler. Das Lager Friedland wird in ganz Deutschland das Einzige sein, welches die Erstaufnahme sowohl für Spätaussiedler und jüdische Emigranten als auch für die dem Land Niedersachsen zugeteilten Asylbewerber übernimmt. (jus)
Keine Zukunft für Kinos? GÖTTINGEN – Ende Februar 2011 schließt das 1963 gegründete Cinema Filmkunsttheater seine Pforten. Das Haus neben der St. Jacobi-Kirche wurde verkauft und soll saniert werden, für ein Programmkino gibt es keinen Raum mehr. Auch um das Sterntheater in der Südstadt ist es nicht gut bestellt: Das Haus, in dem das Kino untergebracht ist, ist ebenfalls sanierungsbedürftig, über die Zukunft des Programmkinos laufen Verhandlungen. Den sieben Mitarbeitern des Sterntheaters ist bereits zum ersten Februar gekündigt wor-
den. Das Lumière wäre in Zukunft das einzige verbleibende Programmkino in Göttingen. (jus)
Stadt unterliegt vorläufig vor Sozialgericht Kassel – Im Eilverfahren hat ein HartzIV-Empfänger in Kassel wegen seiner Unterkunftskosten vorläufig Recht bekommen. Nun muss die Arbeitsförderung Kassel-Stadt monatlich circa fünfzig Euro mehr für Miete und Heizung zahlen. Bewilligt worden waren ihm knapp 282 Euro, nach Ansicht der AFK die tatsächlichen Kosten. Nach der Gerichtsentscheidung hat der Mann aber Anspruch auf gut 336 Euro. Nach Beschlüssen der Stadtverordneten erstattet die AFK seit Juli nicht mehr in Pauschalen. Diese entsprachen weder den Vorgaben des Sozialgesetzbuches noch der Rechtssprechung. Nach dem Ende der Pauschalierung hält sich immer noch Kritik an der Praxis der Stadt. Viele Empfänger bekommen seitdem deutlich weniger. Da die Umstellung noch nicht komplett abgeschlossen sei, stehen die genauen Zahlen aber erst Anfang 2011 fest. (hw)
Gesucht & gefunden Verkäufer Armin in Kassel sucht Regale und einen Schaukelstuhl. Er ist erreichbar unter 01520/8386694. Verkäufer Thomas, ebenfalls aus Kassel, sucht ein gebrauchtes Doppelbett. Er ist erreichbar unter 01520/8372178. Regine, auch eine Verkäuferin aus Kassel, sucht eine Ein-bis Zwei-Zimmer-Wohnung bis 250 Euro warm. Bitte beim Kasseler TagesSatz unter 0561/8615818 melden.
Tatjana Pfennig
Nächstes Mal
DEZEMBER-Ausgabe 2010 Im Dezember widmet sich der TagesSatz einem kalten Thema: der Ware Mensch. Hierzu haben wir über Prostitution in Göttingen recherchiert. Nicht minder kritisch wird der Kasseler Beitrag über die Ausbeutung ausländischer Arbeitnehmer ausfallen. Es gibt aber auch wieder einen Kaffeeklatsch – mit Panikrocker Udo Lindenberg! Da wird einem doch gleich viel wärmer ums Herz.
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TagesSatz
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TagesSatz, das Straßenmagazin Herausgeber: TagesSatz e.V. 1. Vorsitzender: Hans Peter Pung Adresse der Redaktion Kassel: Westring 69, 34127 Kassel Telefon: 0561 / 861 58 43 Fax: 0561 / 861 58 61 E-Mail: kassel@tagessatz.de Mo, Di, Do: 10-12 Uhr Mi & Fr: 17-19 Uhr Adresse der Redaktion Göttingen: Obere Karspüle 18, 37073 Gö. Telefon: 0551 / 531 14 62 E-Mail: goettingen@tagessatz.de Mo, Di, Do, Fr: 10-13 Uhr Mi: 14-16 Uhr Homepage: www.tagessatz.de Bankverbindung: Kasseler Sparkasse Kto.: 11 833 79 Blz.: 520 503 53 Sparkasse Göttingen Kto.: 505 815 11 Blz.: 260 500 01 Redaktionsleitung: Jörg Sanders, Christopher Piltz (GÖ), Harald Wörner (KS) Pressesprecher: Malte Schiller Vertriebsleitung: Kassel: Christian Piontek Tel.: 0561 / 861 58 18 Göttingen: Juliane Michael Tel./Fax: 0551 / 531 14 62 Anzeigenleitung: Büro Kassel Tel.: 0561 / 861 58 43 Jörg Sanders (GÖ) Tel.: 0163 / 685 99 98 Redaktion Kassel: Stefan Giebel, Trudi Kindl, Stephanie Kommor, Fritz Krogmann, Bianca Kuchenbrod, Nora Mey, Hans Peter Pung Kultur KS: Fritz Krogmann Redaktion Göttingen: Oliver Barth, Katharina Kretschmer, Daniele Palu, Jörg Sanders, Malte Schiller, Julia Schoenen (jus), Sabine Schweer, Clifford Spencer, Willi Strübig, Andrea Tiedemann, Fabian Wagener, Pia Zojer News GÖ: Nora Wetzel (nw) Illustration GÖ: Pilar Garcia Fotografie: Heiner Bierhance, Clemens Eulig, Tatjana Pfennig, Jörg Sanders, Malte Schiller, Andrea Tiedemann, Fabian Wagener, photocase.com, u.a. Umschlag: Jörg Sanders (Foto) & Dirk Mederer (Gestaltung) Layout: Dirk Mederer / plazebo.net Druck: COLOR-Druck GmbH ViSdP: Harald Wörner TagesSatz erscheint zwölfmal im Jahr im Straßenverkauf in Kassel und Göttingen. Auflage dieser Ausgabe: 2.750
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe in gekürzter Version zu veröffentlichen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion.
Verkaufspreis: 2,00 EUR, davon geht 1,00 EUR direkt an den Verkäufer.
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W O H I N , W E NN Allgemeine Hilfen
EssenSAUSGABEN
Göttingen
Göttingen
Caritasverband Göttingen Allgemeine Lebens- und Sozialberatungsstelle Godehardstr. 18 37081 Göttingen 0551/999590
Die Göttinger Tafel Jakobikirchhof 1 37073 Göttingen Tel. 0551–51030
Opferhilfebüro Göttingen für Opfer von Straftaten Maschmühlenweg 11(Landger.) 37073 Göttingen 0551/5213883 Weißer Ring e.V. Hilfen für Opfer von Straftaten Ansprechpartner: Herr Bayer 0551/6338876 Sozialdienst für Migranten, RABaZ-Beratungs- & Vermittlungsstelle für ausländische Jugendliche Karspüle 16 37073 Göttingen 0551/57739 BONUS Freiwilligenzentrum Godehardstr. 18 37081 Göttingen 0551/9995917 Neue Arbeit Brockensammlung Levinstr.1 37079 Göttingen 0551/5067320 Pro Familia Rote Str.19 37073 Göttingen 0551/58627 Selbsthilfe Körperbehinderte Prinzenstr. 19 37073 Göttingen 0551/54733-0 Selbsthilfegruppe für Mobbing-geschädigte – Rainer Beutler 05602/1860 BürgerInnenberatung Stadt Göttingen Hiroshimaplatz 2 37083 Göttingen Kassel Kasseler Hilfe Opfer- und Zeugenhilfe e.V. Wilhelmshöher Allee 101 34121 Kassel 0561/282070 Weißer Ring e.V. Hilfen für Opfer von Straftaten Ansprechpartner: Hr. Holler 0561/6029458 Pro Familia Kassel Frankfurter Straße 133 a 34121 Kassel 0561/27413 Außenstelle Witzenhausen (Rathaus/EG/Raum 10) Am Mart 1/ Witzenhausen Arbeitslosenhilfe Göttingen Arbeiterwohlfahrt Hospitalstr. 10 37073 Göttingen 0551/50091-0 Mensch & Arbeit - Beratungsstelle für Arbeitnehmer und Arbeitslose Kurze Str. 13a 37073 Göttingen 0551/43373 Verein zur Erschließung neuer Beschäftigungsformen e.V. Lange Geismarstr. 2 37073 Göttingen 0551/485622 Kassel Beratungsstelle für Arbeitslose des DGB Kreis Kassel Spohrstraße 6-8 34117 Kassel 0561/7209536
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Mittagstisch St. Michael Turmstr. 5 37073 Göttingen 0551/5479540 Straßensozialarbeit Rosdorfer Weg 17 37073 Göttingen 0551/517980 Kassel Kasseler Tafel Holländische Straße 141 34127 Kassel 0561/23003 Suppentopf der Heilsarmee jeden Montag von 14-15 Uhr Martinsplatz Gesegnete Mahlzeit Diakonisches Werk Kassel Hermannstraße 6 34117 Kassel weitere Ausgabestellen: Neue Brüderkirche, Johanneskirche, Auferstehungskirche
Kassel Fahrende Ärzte Dr. Giesler/Dr. Moog Mo 14-15.30 Uhr auf dem Martinsplatz Do 20-24 Uhr in der Gießbergstraße
Deutsches Rotes Kreuz Zollstock 17 37081 Göttingen 0551/5096322 Ausgabe: Mo & Do 8.30-11 Uhr jeden 3. Mi im Monat 16-18 Uhr Kassel
Kabera e.V. Beratung bei Essstörungen Kurt - Schumacher Straße 2 34117 Kassel 0561/780505
Diakonisches Werk Kassel Sprungbrett & Sprungbrett spezial Steinweg 5 34117 Kassel 0561/572090
Gesundheitsamt Region Kassel Wilhelmshöher Allee 19-21 34117 Kassel 0561/10031920
Deutsches Rotes Kreuz Königstor 24 34117 Kassel 0561/7290441
Haftentlassene
Lebenskrisen
Göttingen
Telefonseelsorge für Jugendliche 0800/1110333
KIK – Kontakt in Krisen Königsallee 254 37079 Göttingen 0551/632977 Kassel Beratungsstelle für Haftentlassene Kölnische Straße 35 34117 Kassel 0561/787-5061 oder 0561/70738-00
Göttingen Telefonseelsorge 0800/1110111 & 0800/1110222 Kassel Telefonseelsorge 0800/1110111 PSKB Stadt & Landkreis Kassel 0561/1003-0 & 0561/787-5361
Hilfe & Selbsthilfe bei AIDS
Notschlafstellen
Frauen in Not
Göttingen
Göttingen
Göttingen
Göttinger AIDS-Hilfe Obere Karspüle 14 37073 Göttingen 0551/43735 werktags: 10-13 Uhr Beratung: 0551/19411
Heilsarmee Untere Maschstr. 13b 37073 Göttingen 0551/42484
AIDS-Beratungsstelle Gesundheitsamt Göttingen Theaterplatz 4 37073 Göttingen 0551/4004831
Soziale Hilfe e.V. / Panama (für alleinstehende Wohnungslose) Kölnische Straße 35 34117 Kassel 0561/70738-00
Kassel
Café Nautilus (für Drogenabhängige) Erzberger Straße 45 34117 Kassel 0561/12115
KORE e.V. - Sozialberat. f. Frauen Papendieck 24-26 (Hinterhof, EG) 37073 Göttingen 0551/57453 Frauen-Notruf e.V. Postfach 18 25 37008 Göttingen 0551/44684 Frauenhaus e.V. Göttingen Postfach1911 37009 Göttingen 0551/5211800 Kassel Übergangseinrichtung für wohnungslose Frauen Am Donarbrunnen 32 34132 Kassel 0561/43113 Karla 3 Aufenthalt und Beratung für wohnungslose Frauen Karlsplatz 3 34117 Kassel 0561/15532 Autonomes Frauenhaus 0561/898889 Frauen in Not 0561/9892929 Notruf für vergewaltigte Frauen Frauen gegen Vergewaltigung e.V. 0561/772244 Frauen informieren Frauen e.V. Beratung bei häuslicher Gewalt Westring 67 34127 Kassel 0561/ 89 31 36 Gesundheit Göttingen Gesundheitsamt Sozialpsychiatrischer Dienst Am Reinsgraben 1 37085 Göttingen 0551/4004802 Frauengesundheitszentrum Göttingen e.V. Groner Straße 32/33 37073 Göttingen 0551/484530 Gesundheitszentrum Albanikirchhof 4-5 37073 Göttingen 0551/486766
Aids-Hilfe Kassel Motzstraße 1 34117 Kassel 0561/97975910 Stadt Kassel – Gesundheitsamt AIDS-Beratungsstelle Obere Königsstraße 3 34117 Kassel 0561/787–5380 Kinder & Jugendliche in Not Göttingen Omnibus - Beratungsstelle für Jugendliche & junge Erwachsene Goßlarstr. 23 37073 Göttingen 0551/392690 Kassel Deutscher Kinderschutzbund Siemensstraße 1 34127 Kassel 0561/899852 Verein zur Förderung der Erziehungshilfen in Nordhessen e.V. Wilhelmshöher Allee 32a 0561/78449-0 Stadt Kassel Sozialer Dienst des Jugendamtes Friedrich-Ebert-Straße 1 34117 Kassel 0561/787–5301 Kleiderkammern Göttingen Ev.-ref. Gemeinde – Kleiderkammer Untere Karspüle 11 37073 Göttingen Kleiderladen Ausgabe: Do 9-12 Uhr Eingang über Jüdenstraße, Zufahrt Tiefgaragen der BBS III 0551/5473717
Kassel
Rechtsberatung & Hilfe Kassel Schuldnerberatung Gottschalkstraße 51 34127 Kassel 0561/893099 Verbraucherzentrale Hessen e.V. Bahnhofsplatz 1 34117 Kassel 0561/772934 Göttingen AWO Schulden- & Insolvenzberatung, Kreisverband Göttingen e.V. Hospitalstraße 10 37073 Göttingen 0551/50091-0 Verbraucherzentrale Niedersachen Papendiek 24 37073 Göttingen 0551/57094 Suchtberatung: Alkohol Kassel Anonyme Alkoholiker 0561/5108806 Blaues Kreuz Kassel Landgraf-Karl-Straße 22 34131 Kassel 0561/93545-0 Suchtberatung Diakonisches Werk Goethestraße 96 34119 Kassel 0561/938950 Suchtberatung: Drogen Göttingen DROBZ (Drogenberatungszentrum) Mauerstr.2 37073 Göttingen 0551/45033
Beratungsstelle für Suchtkranke – Diakonieverband Schillerstr 21 37083 Göttingen 0551/72051 Kassel Drogenhilfe Nordhessen e.V. Schillerstraße 2 34117 Kassel 0561/103641 Kontaktladen „Nautilus“ Erzberger Straße 45 34117 Kassel 0561/12115 SAM – Substitutionsfachambulanz Wilhelmshöher Allee 124 34119 Kassel 0561/711813 SAM 2 – Substitutionsfachambulanz Schillerstraße 2 34117 Kassel 0561/103878 WohnungslosenHilfe Göttingen Ambulante Hilfe für alleinstehende Wohnungslose Wiesenstr. 7 37073 Göttingen 0551/42300 Diakonische Heime in Kästorf e.V. – Außenstelle Göttingen Wienstraße 4f 37079 Göttingen 0551/5053302 Straßensozialarbeit (Kleiderkammer) Rosdorfer Weg 17 37073 Göttingen 0551/517980 Bahnhofsmission Bahnhof, Gleis 4-5 37073 Göttingen 0551/56190 Hann. Münden Ambulante Hilfe für alleinstehende Wohnungslose Lange Str. 35 34346 Hann. Münden 05541/71034 / Fax: 05541/903210 Kassel Die Heilsarmee / Sozial Center Ks Eisenacher Straße 18 34123 Kassel 0561/570359-0 Beratungsstelle für Nichtsesshafte Sozialamt der Stadt Kassel Kölnische Straße 35 34117 Kassel 0561/787-5061 Beratungsstelle für alleinstehende Wohnungslose – Soziale Hilfe e.V. Kölnische Straße 35 34117 Kassel 0561/70738–00 Betreutes Wohnen Diakonisches Werk Kassel Hermannstr. 6 34117 Kassel 0561/7128829 Wohnungsprobleme Kassel Zentrale Fachstelle Wohnen Wohnungsamt (Rathaus) Obere Königsstraße 8 34112 Kassel 0561/787-6252 oder -6255 Deutscher Mieterbund Mieterverein Kassel u. U. e.V. Königsplatz 59 34117 Kassel 0561/103861 Wenn Ihre Einrichtung hier nicht enthalten, oder wir eine Korrektur durchführen sollen, schicken Sie bitte eine E-Mail mit den Daten an goettingen@ tagessatz.de!
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DAS ALLERLETZTE
Ich bin dabei. „Als Moderatorin höre ich jeden Tag schlechte Nachrichten. Mit UNICEF will ich die Welt für Kinder verändern.“ Dunja Hayali, Berlin, ist UNICEF-Fördermitglied. Mit nur 10 Euro im Monat hilft sie Kindern in Not langfristig und nachhaltig.
Jetzt zählen Sie: www.unicef.de/plus1 TagesSatz
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