
7 minute read
Arthousefilme & Cineplexx MET Opera
DOT.
ARTHAUS
Advertisement
MONEYBOYS
C.B. Yis Film erzählt von Moneyboys, wie in China junge Männer genannt werden, die sich prostituieren, um ihre Familien am Land zu unterstützen. Fei ist einer von ihnen. Als er erkennt, dass seine Familie zwar sein Geld akzeptiert, nicht aber seine Homosexualität, bricht ihm das Herz. Höchste Zeit für einen Neuanfang … Die österreichische Koproduktion feierte ihre Premiere in Cannes. Ab 14.01. im Kino.
BEANPOLE – BOHNENSTANGE – Kinostart tba.
Kantemir Balagov (*1991, Closeness) legt mit Beanpole seinen zweiten Spielfilm vor. Bohnenstange ist ein Wort, „das die körperlichen Eigenschaften und die Einstellung unserer Hauptheldin Iya beschreibt, da sie eine sehr große Frau ist. Aber für mich geht es bei Beanpole mehr um Ungeschicklichkeit, und so fühlen und drücken meine Helden Gefühle im Film aus – sie sind ungeschickt, sie lernen, nach dem Krieg wieder zu leben, und es ist sehr schwierig für sie.“ Balagov führt nach Leningrad im Jahr 1945. Iya hat den kleinen Sohn ihrer Freundin Masha durch den Krieg gebracht. Da sie aber unter Schockstarren leidet, geschieht ein tragisches Unglück … Als Masha in die zerstörte Stadt zurückkehrt und vom Tod ihres Sohnes erfährt, will sie sehr rasch ein neues Kind. Und da sie selbst nicht mehr schwanger werden kann, soll Iya ihr dabei helfen und quasi ihre Schuld begleichen. Inspiration für seinen Film, der in Cannes 2019 seine Premiere feierte, fand Balagov durch das Buch „Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“ der belarussischen Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexjiewitsch. „Für mich war es wichtig, die Folgen des Krieges durch Gesichter, Augen und Körper der Menschen zu zeigen, nicht nur durch verlassene oder zerstörte Gebäude“, so der Regisseur.


Das Setting ist denkbar einfach: Zwei Menschen sitzen sich in einem Zugabteil gegenüber, die Situation des Transits lädt zum Sprechen ein. Fabian Eder beobachtet Zeitzeugen und ihre Enkelkinder im Gespräch. Wie war es 1938 in Österreich – und später? Während des Kriegs und im Schweigen danach? – Die Antworten sind sehr divers: Sie reichen vom beleidigten Mädchen, dem Hitler in Wien nicht die Hand schüttelte, zu Flucht und Deportation … Der schönste Tag unternimmt indes eine Bestandsaufnahme Österreichs heute: zwischen halbherzigen Gedenkveranstaltungen und im Verschwinden begri enen jüdischen Friedhöfen …





THE LOST LEONARDO – 23.12. Für 450 Mio. US-Dollar wurde 2017 das Ölgemälde „Salvator Mundi“ versteigert – eine Doku folgt nun der Geschichte des teuersten Gemäldes der Welt, das Leonardo da Vinci zugeschrieben wird. Ein Auktionshaus in New Orleans erwarb es in schauderha em Zustand. Unter den billigen Restaurierungen kamen meisterha e Pinselstriche zum Vorschein, die gleich an da Vinci denken ließen – und bald schon wurde die Echtheit attestiert. Regisseur Andreas Koefoed erzählt mit seiner Doku vor allem auch vom Kunstmarkt und seinen Regeln: Die Wahrheit rutscht, wenn Geld im Spiel ist, gern in die zweite Reihe.

CINEPLEXX OPERA
MET OPERA
CINDERELLA – 01.01. Das Jahr beginnt an der MET Opera zauberha : Massenets Märchenoper steht auf dem Programm. Ihr Inhalt basiert auf der Geschichte „Aschenputtel“ der Gebrüder Grimm. Massenet konzentriert sich aber lieber auf das Märchenha e und Poetische des Sto es und nicht auf das Komische – wie die lachha e Stie amilie. So treten in Ballettszenen Geister und Feen auf, um Cinderella zu ihrem Liebesglück zu verhelfen.

RIGOLETTO – 29.01. Verdis überragende Tragödie Rigoletto, die eigentlich nach Mantua im 16. Jahrhundert entführt, wird nun – in einer Bearbeitung von Bartlett Sher – im Europa der 1920er-Jahre spielen. Das bedeutet: Art-Deco-Sets und elegante Kostüme. Startenor Piotr Beczala wird „La donna è mobile“ schmettern. www.cineplexx-opera.at

Cinderella
DOT.
ARTHAUS

LA DEA FORTUNA – GÖTTIN DES GLÜCKS – 17.12. Die Routine von Alessandro (Edoardo Leo) und Arturo (Stefano Accorsi), die seit 15 Jahren ein Paar sind, wird gesprengt, als ihre beste Freundin Annamaria ihre beiden Kinder für einige Tage bei ihnen abstellt. Der türkisch-italienische Regisseur Ferzan Ozpetek (Männer al dente, Hamam – Das türkische Bad) legt einen emotionalen Publikumsliebling vor, der in Italien über eine Million Kinobesucher anlockte: über Beziehungen und die Bedeutung von Geduld, Vergebung und Verständnis.

DER SCHEIN TRÜGT – 17.12. Der Kurzschluss einer Glühbirne bringt alles durcheinander: Der sehr bescheidene, unbescholtene Stojan, ein fürsorglicher Familienvater, trägt plötzlich einen Heiligenschein. Das Ding muss weg! Nur wie – wenn Sünden und Haarwäschen keine Änderung bringen? Srđan Dragojević legt eine satirische Komödie vor. Raus aus der schwedischen Kleinstadt und auf nach Los Angeles, um Träume zu verwirklichen: Linnéa (Sofia Kappel) wünscht sich nichts mehr, als der nächste internationale Pornostar zu werden. Der Weg zum Ziel ist holprig. Wie weit ist „Bella Cherry“ bereit zu gehen? Denn sie hat nur eine Chance, wenn sie ausnahmslos alles tut, was von ihr verlangt wird – und die Grenze zwischen Einverständnis und Missbrauch entpuppt sich als fließend … Ninja Thybergs Film feierte seine Premiere in Cannes. Ab 14.01. im Kino.


DRIVE MY CAR – 23.12. Ryusuke Hamaguchis in Cannes ausgezeichneter Spielfilm basiert auf einer Kurzgeschichte von Haruki Murakami. Im Zentrum: ein gezeichneter Theatermacher, der inmitten einer Beziehungskrise seine Frau verliert und nun in einem roten Saab 900 zu einem Gastspiel in Hiroshima aufbricht, wo er von der schweigsamen Chauffeurin Misaki herumgefahren wird.
DEAR FUTURE CHILDREN – 14.01. Drei Länder, drei Konflikte, drei Frauen. Der gemeinsame Nenner: Tränengas und Gummigeschosse, Regierungen, die nicht zuhören wollen, und eine junge Generation, die wütend ist. Franz Böhm porträtiert Hilda, die in Uganda für die Zukunft unserer Umwelt kämpft, sowie Rayen und Pepper, die in Santiago de Chile und Hongkong für mehr soziale Gerechtigkeit und Demokratie auf die Straße gehen …

HOFFNUNG – HÅP – Kinostart tba. Maria Sødahl skizziert zehn Tage im Leben von Anja (Andrea Bræin Hovig) und Tomas (Stellan Skarsgård) – zehn Tage, die wie eine Achterfahrbahn wirken: Bei Anja wurde ein unheilbarer Gehirntumor diagnostiziert. Was macht das mit der erkalteten Liebesbeziehung der beiden?
NOTRE DAME – DIE LIEBE IST EINE BAUSTELLE – Kinostart tba.
Im Leben der Pariser Architektin und Alleinerzieherin Maud geht es derzeit ein wenig zu abenteuerlich zu: Ihr Chef beobachtet pingelig jeden ihrer Schritte, ihr Ex macht sich in ihrem Bett breit, nun ist sie auch noch ungeplant schwanger. Gerade jetzt gewinnt sie die begehrteste Ausschreibung der Stadt: Sie wird den historischen Vorplatz von Notre-Dame neu gestalten – ein Millionenauftrag –, was noch mal mehr Chaos in ihr (Liebes-)Leben bringt …


THE WORKS AND DAYS (OF TAYOKO SHIOJIRI IN THE SHIOTANI BASIN) – Kinostart tba. Wochenlang, verteilt auf 14 Monate, drehten CW Winter und Anders Edström in einem 47-Seelen-Gebirgsdorf in der japanischen Präefektur Kyoto. Das Ergebnis erzählt – eingeteilt in fünf Kapitel – von einem Jahr im Leben einer Bauernfamilie, porträtiert die Arbeit und die freien Stunden. Die Jahreszeiten gehen ineinander über, während die Arbeit auf dem Feld vollbracht wird, man sich umeinander sorgt und nachbarschaftlichen Umgang pflegt. Im Beiläufigen offenbart sich der Reiz des Films, der acht Stunden lang dauert. Die Geduld wird belohnt …
CINEPLEXX BALLETT
BOLSCHOI-BALLETT

DER NUSSKNACKER – 19.12. Tschaikowskys zeitloses Meisterwerk stimmt auf Weihnachten ein: Am Heiligen Abend schenkt der geheimnisvolle Drosselmeyer seinem Patenkind Marie eine NussknackerPuppe. Die erwacht um Mitternacht zum Leben und stürzt sich in den Kampf gegen den Mäusekönig: Es gilt, Marie zu beschützen. Die aufstrebende Starsolistin Margarita Shrainer verzaubert als Marie.

Der Nussknacker JEWELS – 23.01. Choreograf George Balanchine (1904–1983) kreierte 1967 eine herausragende Hommage an die Tanzschulen von Paris, New York und St. Petersburg, die seinen Stil geprägt hatten. Jede wird – inspiriert durch Balanchines Besuch beim berühmten Juwelier Van Cleef & Arpels auf New Yorks Fifth Avenue – repräsentiert durch einen Edelstein: Smaragd, Rubin und Diamant. Visuell höchst faszinierend! www.cineplexx-opera.at