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Jadgsaison
KONFLIKT
REICH
JAGDSAISON KINOSTART 18.08., D 2022, REGIE Aron Lehmann, MIT Rosalie Thomass, Almila Bagriacik, Marie Burchard, FILMLÄNGE 94 Min., © TOBIS Film
Mehr als Frenemies
Aron Lehmann bläst humoristisch zur „Jadgsaison“.
Die Finanzbeamtin Eva hat, seit ihr Mann sie für die schöne und erfolgreiche Bella verlassen hat, nicht eben eine Glückssträhne. „Die Neue“ ist nicht nur bei Evas kleiner Tochter schwer beliebt, sondern auch bei ihrer besten Freundin Marlene.
Marlene kriegt von Evas Eifersucht wenig mit, steigert sie sich doch gerade, vom familienplanungsbedingten ehelichen Eisprung-Sex gelangweilt, in einen Flirt mit dem attraktiven Peter (August Wittgenstein, Das Boot) hinein. Dieser geht am kommenden Wochenende mit ein paar Freunden auf die Jagd. Bella plant Marlenes Libido zuliebe ein LadiesLuxus-Wochenende im benachbarten Wellnesshotel, sodass Marlene ihrerseits Peter jagen kann. Zähneknirschend mittendrin: Eva, die zwischen Waxing und Fettnäpfchen das fünfte Rad am Wagen gibt – immer bereit zum Sabotageakt.
WERTVOLL DEFTIG Nach der Erfolgskomödie Das schönste Mädchen der Welt geht Regisseur Aron Lehmann humoristisch auf Jagd – er liefert mit der flotten Thirty-Something-Komödie das deutschsprachige Remake des dänischen Kinoerfolgs Jagtsæson. Im Zickenkrieg und als Freundinnen wider Willen sind Rosalie Thomass (Die Känguru-Chroniken 1 + 2), Almila Bagriacik (4 Blocks) und Marie Burchard (Meinen Hass bekommt ihr nicht) zu sehen. Während die Gag-Dichte hoch ist, werden Wertvorstellungen verhandelt und Verlangen, Vertrauen und Verrat diskutiert. Aller Deftigkeit zum Trotz wurde dem Film von der Deutschen Film- und Medienbewertung das Prädikat „besonders wertvoll“ verliehen, weil er – so heißt es in der Begründung – viel Herz und entwaffnende Leichtigkeit besitze, intime Themen nicht vermeide und sich als ungewöhnlicher Roadtrip offenbare, in dem ausnahmsweise mal die Männer als schmückendes Bewerk fungieren würden. „Die einzelnen Figuren sind wunderbar ausgearbeitet, doch besonders als Trio lassen sie gemeinsam die Funken auf der Leinwand sprühen.“ Letzteres war Eva-Darstellerin und Co-Autorin Rosalie Thomass besonders wichtig: „Dass zwischen den drei Hauptfiguren eine echte Augenhöhe besteht – es sollte keine One Woman Show werden mit zwei Sidekicks, sondern drei wirklich interessante eigenständige Figuren. Mein Anspruch beim Schreiben war immer: Jede der Figuren muss so gut werden, dass ich sie selbst gerne spielen würde.“ www.JagdsaisonFilm.de