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Finaler Weltraum-Rock ’n’ Roll

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DAS 95. DOT.

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„Guardians of the Galaxy: Volume 3“ ist in vielerlei Hinsicht ein epischer Abschied.

GUARDIANS OF THE

KINOSTART

Die Welt zu retten oder wenigstens zu beschützen, ist schon Schwerarbeit genug. Aber was sollen da unsere Guardians sagen, die wissen, dass sich eine ganze Galaxie auf ihre schützenden Hände, Pfoten und Geäst verlässt. Doch wie lange noch? In Filmlänge gerechnet, dauert es noch, bis wir uns von den knallbunten Beschützern der Galaxie endgültig verabschieden müssen. Guardians of the Galaxy: Volume 3 soll mit 149 ausufernden Minuten immerhin der viertlängste MCUStreifen werden. Doch sind diese knapp zweieinhalb Stunden erst mal vorübergezogen, wird es amtlich: Nach drei absolvierten Abenteuern sowie zusätzlichen Auftritten in Avengers: Infinity War, Avengers: Endgame und Thor: Love and

Thunder ist Schluss. Davor werden die Rockstars des Weltraums aber würdig –mit einem über alle Maßen epischen, wie gewohnt vergnüglichen Finale – in die Heldenpension verabschiedet.

Da bleibt natürlich kein Auge trocken. Zum einen bekommt das Publikum wieder den erwarteten Anarcho-Humor, für die die Guardians-Reihe so geschätzt wird, und zum anderen wird der Abschied von den liebgewonnenen bunten Vögeln die eine oder andere Träne des Bedauerns hervorrufen. Mit ihnen bricht ein weiterer bedeutender Bestandteil weg, der dem Marvel Cinematic Universe zur heutigen Größe und Bedeutung verholfen hat. Ob sich Marvel-Chef Kevin Feige und seine Company das noch mal überlegen und den Beschützern der Galaxie eventuell den einen oder anderen weiteren Gastauftritt vergönnen, steht in den Sternen.

GUNNS TWITTER-GATE

Definitv bis auf Weiteres nicht mehr dabei ist Regisseur James Gunn. Nach der Posse um mehr als zehn Jahre zurückliegende Tweets, in denen Gunn geschmacklose Witze über Pädophilie und Vergewaltigungen absondert, war der 57-Jährige von Disney zwischenzeitlich vor die Tür gesetzt worden. Es entbrannte in Hollywood eine wilde Diskussion über freie Meinungsäußerung, Moral und das Recht auf Vergebung von Sünden der Vergangenheit. Insbesondere die Guardians of the Galaxy-Darsteller um Chris Pratt (Jurassic World: Ein neues Zeitalter), Zoe Saldana (The Adam Project), Bradley Cooper (Nightmare Alley), Vin Diesel (Fast & Furious 9) und Dave Bautista (Glass Onion: A Knives Out Mystery) setzten sich für Gunns Rückkehr auf den Regiesessel ein und unterzeichneten sogar einen gemeinsamen Brief. Disney gab schließlich nach und rehabilitierte den Twitter-Sünder. Gunn kehrte zum Projekt zurück, hatte sich in der Zwischenzeit jedoch mit den Leuten von DC ins Bett gelegt. Nicht nur, dass der Filmemacher bereits The Suicide Squad inszenierte, er ist nun in Führungsposition mit der kreativen Weiterentwicklung des gesamten MCUKonkurrenzprodukts, DC Universe, betraut.

Universum Im Umbruch

Besagtes MCU befindet sich ohnehin mitten im Umbruch. Die Infinity-Saga ist längst auserzählt, ehemalige Leitfiguren wie Tony Stark alias Iron Man oder der von Steve Rogers verkörperte Captain America sind längst nicht mehr dabei. Die nachgefolgte Multiverse-Saga neigt sich auch langsam dem Ende zu. Nun bricht mit den Guardians of the Galaxy ein weiterer Baustein der „alten Garde“ weg. Marvel wäre natürlich nicht Marvel, hätten sie nicht noch einige heiße Eisen im Feuer. Und sollten diese ihnen jemals ausgehen – Gnade uns Gott –, dann schmieden sie definitiv ein paar neue. Nicht aber, ohne noch einmal kräftig zum WeltraumRock ’n’ Roll aufzufordern –gewohnt beschwingt, aber mit markanter Blues-Note versehen. Denn die Guardians, allen voran Peter, leiden noch immer sehr unter dem Verlust von Gamora, die von einer vergleichsweise kratzbürstigeren Version ihrer selbst aus einer anderen Zeitli- nie ersetzt wurde. Doch dann muss die Gruppe ein letztes Mal Teamfähigkeit beweisen, als der künstlich erschaffene Bösewicht Adam Warlock (Will Poulter, The Little Stranger) auf den Plan tritt, der nicht nur die Zerschlagung der Guardians-Familie bewirken könnte, sondern auch Geheimnisse aus der Vergangenheit einiger ihrer Mitglieder offenlegt. www.facebook.com/ guardiansofthegalaxy

Hüter der Galaxis –eine Aufstellung

Superheldenteams sind sowohl im Marvel- als auch in anderen Comic-Universen nichts Ungewöhnliches. Ebenso wenig, dass sich diese Formationen mit der Zeit verändern (siehe Avengers). Da immer den Überblick zu wahren, ist selbst für Comic-Nerds nicht immer einfach. Grund genug, sich die gegenwärtige bunte Crew der Guardians of the Galaxy mal genauer anzusehen – um festzustellen, dass hier recht viel beim Alten geblieben ist.

Spezies: Mensch

Herkunft: Erde

Darsteller: Chris Pratt

Der Protagonist der Guardians of the Galaxy-Filmreihe ist der Anführer der Truppe und niemals um einen coolen Spruch verlegen. Fettnäpfchen steuert er so zielsicher an wie sein Raumschiff durch Meteoritenschauer. Obwohl der Sohn der verstorbenen Meredith Quill ein scheinbar gewöhnlicher Mensch ist, trägt er gewaltige Kräfte in sich, mit denen er sogar die unregulierte Energie eines InfinitySteins überdurchschnittlich lang verkraftet. Grund dafür sind die Gene seines außerirdischen Vaters Ego, den Peter im zweiten Teil besiegen musste.

Gamora

Spezies: Zehoberei

Herkunft: Zen-Whoberi

Darstellerin: Zoe Saldana

Sie ist die Ziehtochter von Thanos (den muss man nicht näher erklären) und wurde von ihm zur EliteKriegerin herangezüchtet, nachdem dieser die Hälfte ihres Heimatvolkes ausgelöscht hatte. Vergeben hat sie ihm das nie, weshalb Gamora schließlich auf die gute Seite in die Reihen der Guardians wechselte. Dabei erweist sie sich nicht nur mit Waffengewalt als schlagkräftig, sondern liest dem Männerverein um sie herum auch die Leviten, wenn es erforderlich ist.

Drax, der Zerstörer

Spezies: unbekannt

Herkunft: unbekannt

Darsteller: Dave Bautista

Für manche ist Drax die witzigste Figur, für andere die tragischste der Guardians. Frau und Tochter wurden ermordet, was den Muskelprotz zu einem blutigen Rachefeldzug durch den Kosmos antrieb. In seiner neuen Clique hat Drax wieder eine familiäre Heimat gefunden. Mit seiner tapsigen Art hat er die Lacher meist auf seiner Seite. Drax ist ein treuer Freund und erbitterter Kämpfer, den man lieber auf seiner Seite weiß als auf der gegnerischen.

Rocket Raccoon

Spezies: unbekannt, optisch einem Waschbären nachempfunden

Herkunft: Halfworld

Darsteller: Bradley Cooper (Snychronstimme)

Das Ergebnis eines Experiments sieht aus wie ein Waschbär, bewegt sich wie ein Waschbär, hat aber den Intellekt eines Menschen und den Unternehmungsgeist eines geistesgestörten Waffennarren. Rockets selbst gebastelte technische Spielereien helfen der Gang immer wieder aus Notlagen. Sein Hang zum Klauen bringt sie aber auch dorthin.

Groot

Spezies: Flora colossus

Herkunft: Planet X

Stimme: Vin Diesel

Ein gutherziges, aber maulfaules (viel mehr als „Ich bin Groot“ bekommt man aus ihm nicht heraus) Baumwesen, das immer für eine Überraschung gut ist. Sei es, spontan auf die dreifache Länge zu vegetieren oder zur Kugel zu verwachsen, um den Freunden das Leben zu retten. Wie Unkraut ist auch er nur schwer zu beseitigen: Selbst aus einem einzelnen verbliebenen Ast kann ein neuer Baby-Groot wachsen.

Nebula

Spezies: Luphomoid

Herkunft: Luphom

Darstellerin: Karen Gillan

Ihre Geschichte ist eine ähnliche wie jene ihrer Stiefschwester Gamora. Auch ihre Familie wurde von Thanos hingerichtet, woraufhin sie vom intergalaktischen Kriegsfürsten zur Kampfmaschine ausgebildet wurde – nur auf noch härtere und grausamere Weise.

Mantis

Spezies: Celestial-Hybrid

Herkunft: Egos Planet

Darstellerin: Pom Klementieff Die Empathin wurde von Quills Vater erschaffen und ist damit Peters Halbschwester. Nachdem sie sich mit den Guardians, im Rahmen der Ereignisse in Teil zwei, gegen ihren Vater verbündete, wurde sie Teil der Crew. Sie ist in der Lage, die Emotionen jedes Wesens bei Berührung nachempfinden zu können. Sie ist ein äußerst sanftmütiges Geschöpf, das ausgerechnet zum grobschlächtigen Drax einen besonders guten Draht zu haben scheint.

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