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Dinge, die man nie erlebt hat

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Dystopisches Set

Dystopisches Set

Georg Friedrich spielt in „Sparta“ einen pädophil veranlagten Mann, der in Rumänien einen Neuanfang versucht.

Mit Sparta vollendet Ulrich Seidl sein Diptychon über zwei Brüder, die sich in der Ferne lange verdrängten Wahrheiten stellen müssen. War es in Rimini (2021) Richie Bravo (Michael omas), der sich im winterlich-trostlosen Urlaubsort polternd und grob dem Verlangen seiner vornehmlich weiblichen Ü-50-Groupies hingab, ist es in Sparta Ewald, gespielt von Georg Friedrich (Große Freiheit, Wilde Maus), der mit Mitte Vierzig aus einer unglücklichen Beziehung ausbricht und in einem ärmlichen rumänischen Landstrich einen Neuanfang versucht. Gemeinsam mit einigen Buben aus dem Dorf baut er ein altes, verfallenes Schulgebäude zu einer Festung aus. „Sparta“ steht über dem Eingang des Geländes, auf dem die Burschen einen Sommer lang Judo lernen und miteinander abhängen. Bei ihren Eltern regt sich allmählich Unmut, Ewald wird hingestellt als „Rattenfänger“, und bald kursieren Gerüchte, er würde den Jungen zu nahe kommen.

Georg Friedrich brilliert als verschlossener Mann mit pädophilen Neigungen, der vergeblich einen Weg sucht, mit seinen Gefühlen umzugehen. In charakteristisch klarer Bildsprache erzählt Seidl hier aber auch von brutalen Gesellscha en, Machtgefällen und von der nostalgischen Sehnsucht nach Dingen, die man vielleicht gar nie erlebt hat.

#sparta lm

KIDS & FAMILY

Power-up!

Der bekannteste Klempner der Welt bekommt endlich den Leinwandauftritt, den er verdient: „Der Super Mario Bros. Film“.

Die Brooklyner Klempner Mario und Luigi sind mit unterirdischen Reparaturarbeiten an einer Wasserleitung beschäftigt, als sie unvermittelt in eine geheimnisvolle Röhre gesaugt werden und sich in einer magischen neuen Welt wiederfinden. Wir wissen, was hier auf sie wartet: Feuerblumen, für kurze Zeit unbesiegbar machende Supersterne, Pilze, die stärker machen oder gar neue Leben schenken, nicht ganz so freundlich gestimmte Schildkröten und einfach ein Jump-’n’-RunAbenteuer der Extraklasse.

In Aaron Horvaths und Michael Jelenics Filmabenteuer werden die Brüder in der für sie neuen Welt getrennt: Mario begibt sich auf die Suche nach Luigi. Er darf sich auf die Unterstützung des Pilzkönigreich-Bewohners Toad verlassen und entdeckt durch ein Training von Prinzessin Peach, der Herrscherin des Pilzkönigreiches, ungeahnte Kräfte in sich.

BEKANNTE ELEMENTE, FILMISCH EINGESETZT

Während Mario nach seinem Bruder sucht, macht sich Bowser, der berüchtigte Hauptantagonist im Super-Mario-Franchise, bereit für einen Angriff: Er trommelt seine Schergen – die Koopas und die Gumbas – zusammen, um das Pilzkönigreich zu zerstören.

Luigi sitzt indessen in einem Käfig fest, der über einer blubbernden Lavasuppe hängt. Während er einen Weg sucht, der hitzigen Situation zu entkommen, haucht ihm der Geist im benachbarten Käfig entgegen: „Es gibt kein Entkommen. Die einzige Hoffnung ist der süße Gedanke an das nächste Leben!“ Ja, das nächste Leben, das einem in den Super Mario-Spielen durch grüne Fliegenpilze ermöglicht wird, könnte vielleicht auch hier Wunder wirken.

Die aus den Spielen bekannten Figuren, Welten und Elemente werden beim filmischen Abenteuer schlau und vergnügt eingesetzt, ähnlich wie auch in den LegoFilmen gekonnt mit der Spiel- zeug-Materie gearbeitet wurde. Das Drehbuch zu Super Marios jüngstem Filmabenteuer stammt auch von einem, der bei The Lego Movie 2 seine Finger mit im Spiel hatte: Matthew Fogel.

Gemeinsame Vision

Spielerisch breitet sich so das Super Mario-Universum auf der Leinwand aus – bis hin zu Musikelementen, die uns durch Levels begleiteten und nun durch den Film. Rund sechs Jahre lang wuchs das Filmabenteuer in den Köpfen von Illumination-Gründer und -CEO Chris Meledandri (Ice Age, Ich – Einfach unverbesserlich) und Nintendos Representative Director und Mario-Schöpfer Shigeru Miyamoto. Mario erhält nun – nach dem Realfilm aus dem Jahr 1993 – wohl endlich den Film, der den ausgeklügelten Spielewelten entspricht.

Das eingesetzte Regieduo Aaron

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