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Das Böse erwacht wieder
Sam Raimi belebt den Jugendschutz-Albtraum neu: „Evil Dead Rise“.
Ja, auch Sam Raimi war mal ein unbekannter Regisseur. Und hätte der Spider-Man-Macher nicht seinen Überraschungshit aus dem Jahr 1981 geschaffen, womöglich wäre er das heute noch. Was Scream für Wes Craven bedeutete, war The Evil Dead für Raimi: das Sprungbrett in den Hollywood-Olymp.
Mit geringem Budget, körperlicher Schwerstarbeit bei eisigen Temperaturen im Wald und innovativer Kameraarbeit – Raimi erfand die sogenannte „Shakycam“ – entstand ein Streifen (eine ganze Reihe), der das Publikum zeitgleich begeisterte, zum Lachen brachte und bis ins Mark erschütterte. Die Tatsache, dass die schonungslose Inszenierung ein Schrecken für alle Jugendschutzbehörden darstellte, trug zur Erhebung in den Kultstatus bei.
Gef Hrliches Buch
Und wenn nicht das, dann die feinsinnige Mischung aus Horror, Splatter, Klamauk und markigen Sprüchen, die der Geschichte Farbe (abseits von Blutrot) verliehen.
Im Zentrum der Handlung stand eine fünfköpfige Gruppe, die in einer Hütte im Wald (das Motiv ist bekannt) das geheimnisvolle Buch „Naturon Demonto“ entdeckt. Die Besucher stecken ihre Nasen jedoch etwas zu tief in die dämonische Belletristik und erwecken das Böse zum Leben.
Zwei Sequels (Tanz der Teufel II – Jetzt wird noch mehr getanzt, und Armee der Finsternis), ein Reboot und eine Serie später stellte man sich allerorts die Frage, wie es denn nun weitergehen könnte. Eine Fortsetzung von Armee der Finsternis, der ja handlungsmäßig um 180 Grad ins Mittelalter abgebogen war? Ein Film, der alle bisherigen Teile verknüpfen würde? Vieles wurde angedacht, angekündigt und schließlich nicht umgesetzt. So erscheint nun etwas gänzlich Neues. Beständigkeit garantieren einzig die Namen Sam Raimi und Robert G. Tapert, die erneut als Produzenten ihres Herzensfranchise fungieren. Ansonsten lässt Evil Dead Rise Hütten und Wälder hinter sich. Stattdessen ziehen wir in die Großstadt, in der Beth (Lily Sullivan) ihre ältere Schwester Ellie (Alyssa Sutherland) besucht. Tief in den Kellern des Gebäudes entdecken die beiden – gut, nicht alles ist anders –ein Buch. www.facebook.com/evildead