Familienmagazin
baby pflege
Herbst 2018
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Magazin für die Familie
Die Rausschwärmer
aus einem topf One-Pot-Rezepte für die ganze Familie
Nachhaltiges und mobiles Familienleben
Die Lust am Lernen
Karate & Co.
Grüne Kosmetik
Das Prinzip Montessori
Was die Kleinen stärkt
Pflege selbst gemacht
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Herbst 2018 tipi 28 eur 2,90
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Editorial
© Joseph Mussil
Liebe Leserin, lieber Leser, für eine Nacht tauschte Tipi-Redakteur Peter Zirbs seine Wiener Wohnung gegen einen Zirkuswagen am See in der Südsteiermark – und das ist nur eine von mehreren unkonventionellen Übernachtungsmöglichkeiten auf der „Organic Farm“ von Tina und Arne. Gemeinsam mit Sohn Ben Nuri leben sie seit rund acht Jahren in einem alten Bauernhaus, umgeben von 60.000 m2 Anbaufläche, Hühnern, Bienen, Obstbäumen und ZebuRindern. Ab Seite 14 erzählen sie über ihr Leben am biologisch geführten Hof und ihr neuestes Projekt, den Anhänger „Rausschwärmer“. Weit weniger Rinder als am Hof unserer Coverfamilie gab es am Bauernhof, auf dem Hans Kammerlander aufwuchs. Ab Seite 20 erinnert sich der Bergsteiger an seine Kindheit in den Südtiroler Bergen und wie ein geschwänzter Schultag sein Leben veränderte. Eine kleine Veränderung gibt’s auch in dieser Tipi-Ausgabe: Das neue Kapitel „Mama & Baby“ (S. 48) widmet sich ganz der Schwangerschaft und dem ersten Lebensjahr – so erzählt etwa Lena Hoschek über ihr neuestes Baby, den Concept Story Bunny Bogart (S. 50) und „Naturkind“-Gründer Peter Doppler über seinen schadstofffreien Kinderwagen made in Austria (S. 52). Übrigens: Es gibt sogar einen „Naturkind“-Kinderwagen zu gewinnen! Im Namen der Redaktion wünsche ich einen bunten Herbst, schöne Stunden mit der Familie und viel Freude mit der neuen Tipi-Ausgabe.
Kim Sztrakati, Chefredakteurin chefredaktion@tipimagazin.at Tipi kommt viermal jährlich gratis zu allen McDonald’s Family Club-Mitgliedern direkt nach Hause, zur freien Entnahme findet man Tipi in allen teilnehmenden McDonald’s Restaurants, in 35 ausgewählten Kinderhotels, in 300 Trafiken in Wien und Umgebung, bei 785 Frauen- und Kinderärzt(inn)en in ganz Österreich, in allen 15 NAME IT-Shops und in 200 Wiener Kindergärten. Anmeldung zum McDonald’s Family Club ganz einfach online hier: www.mcdonalds.at/familyclub
Die Tipi-Coverfamilie Wer wir sind: Tina, Arne & Ben Nuri Woher wir kommen: Arne stammt aus Norddeutschland, Tina aus Mödling. Jetzt leben wir auf unserer „Organic Farm“ in der Südsteiermark. Was wir mögen: Kreativität, Umsetzung, Toleranz, Selbstverantwortung, Nachhaltigkeit, Natur, Tiere, Bewegung
Lust auf
ein Cover-
Fotoshooting mit der
ganzen Familie?
Wir suchen die nächste Tipi-Coverfamilie. Wenn ihr das sein wollt, schickt einfach ein Mail mit Kurzbeschreibung und Familienfoto an: cover@tipimagazin.at
Foto: Arne Pastoor, www.arnepastoor.com
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chste Das nä Tipi:
Inhalt
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© Simone Porteder (Illustration), Arne Pastoor, Amelia Hambrook, Stockfood/Christian Verlag, ckrumlov.info, Heidrun Henke, Fotolia (3), Archiv Kammerlander
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Herausgeber & Geschäftsführer: Lorin Polak Chefredaktion: Kim Sztrakati Konzept: Ursula Ressl Art-Direktion: Simone Porteder Text-Redaktion: Inez Ardelt, Theres Arnold, Peter Draxl, Julia Fleiß, Heidrun Henke, Markus Höller, Tanja Holz, Susanne Holzer, Alexander Kords, Alina Rheindorf, Sina Schmid, Susanne Sonnleitner, Lisa Strebinger, Eva Maria Wagner, Tanja Werdan, Peter Zirbs Assistentin der Redaktion: Natascha Holba Fotos: Arne Pastoor, Verlage, Hersteller, Verleiher & weitere Fotografen Illustrationen: Artur Bodenstein, Simone Porteder Lektorat: Gudrun Likar Marketing und Mediaberatung: Michael Martinek Redaktion- und Mediaberatung: Daniela Horvath, Georg Peter, Simone Schnak Vertrieb: Georg Peter Medieninhaber, Eigentümer und Verleger: PPH Media Verlag GmbH, Otto-Bauer-Gasse 6, 1060 Wien Tel.: +43/(0)1/235 13 66-800, Fax: +43/(0)1/235 13 66999, E-Mail: office@pph-media.at Offenlegung nach § 24 bzw. § 25 MedienG sowie Angaben gem. § 5 ECG: Medieninhaber: PPH Media Verlag GmbH, Sitz in Wien. Unternehmensgegenstand: Redaktion, Herstellung und Distribution von Magazinen, Zeitschriften, Kalendern und anderen Drucksorten, insbesondere des Familienmagazins „TIPI“ und des Film- und MusikMagazins „DOT.magazine“. Geschäftsführung: Lorin Polak. PPH Media Verlag GmbH steht im Eigentum von Lorin Polak (100 %) mit Sitz in Wien. Tätigkeitsbereich PPH Media Verlag GmbH: Gegenstand des Unternehmens ist jedwede geschäftliche Tätigkeit im Zusammenhang mit Print- und digitalen Medien im Bereich zielgruppenorientiertem Jugend- und Familienformat, der Geschäftsbereich Business to Business, jedwede Tätigkeit einschließlich Marketing und Consulting im Bereich Medien und Werbewirtschaft. Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszwecks notwendig oder nützlich erscheinen. Blattlinie: Familienmagazin, Berichterstattung über familienorientierte Themen wie Gesellschaft, Psychologie, Mode, Wohnen, Essen, Gesundheit, Freizeit und Reisen.
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Nachhaltiges, kreatives Leben auf dem Bio-Bauernhof: ein Besuch bei Tina, Arne und Ben Nuri in der Südsteiermark 3 6 8 10 28 42 98 112 114
Editorial Mein Lieblings... Where Children Sleep Familienplauderei Urpeinlich, Papa! Wie sag ich’s meinem Kind Basteltipp Abenteuerland Pro und Kontra
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Leben und wir
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Die Rausschwärmer Zu Besuch bei der Tipi-Coverfamilie und ihrer „Organic Farm“ Geschichte einer Kindheit Bergsteiger Hans Kammerlander im Gespräch über seine Kindheit „Wenn die Menschen zu uns kamen, war es oft schon (zu) spät“ Krankenschwester Eleonore Bauer über ihren „Ärzte ohne Grenzen“Einsatz in der ZAR
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Rauf aufs Töpfchen! Wie die Windel verschwindet Die Lust am Lernen Regisseur Alexandre Mouret über das „Montessori-Prinzip“ Das Klima geht uns alle an Der Versuch, CO2 -neutral zu leben Sicher unterwegs Herausforderung Schulweg Leg bitte das Handy weg! Teufelszeug oder notwendiges Accessoire?
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Mama & Baby
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Lenas neues Baby Der neue Baby Concept Store von Lena Hoschek Unterwegs mit gutem Gewissen Naturkind – ein schadstoff freier Kinderwagen aus Oberösterreich Babys Trickkiste Wozu Babyprodukte sonst noch gut sind ...
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Inhalt
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Hans Kammerlander über seine Kindheit in den Bergen
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Das muss ich alles haben! Über die Kaufsucht von Schwangeren Herzlich willkommen! Geschenke zur Geburt
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Nur das Beste für Babys zarte Haut Pflege-Labels im Porträt
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Essen und Gesundheit
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Mode & Pflege
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Ein Workshop für alle Sinne Grüne Kosmetik selbst gemacht Gut gerüstet Wasserfeste Kleidung für Wind und Wetter
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Hilft’s nicht, so schadet’s nicht?! Glaubensfrage Homöopathie Alles aus einem Topf Schnelle One-Pot-Rezepte
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mini Tipi Die Kinder-Besonder-Seiten zum Heraustrennen
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Freie Zeit
Karate & Co. – Was die Kleinen stärkt Kampfsportarten für Kids 88 Schauen, Spielen, Lesen, Hören Neue DVDs, Bücher, CDs & Co. 90 Die Marieluis-Methode Klavierspielen leicht gemacht 94 Film-Highlights Was uns im Herbst in den Kinosaal lockt 100 Dinner mit dem Geisterjäger Gewinn ein Abendessen mit „Ghostbuster“ Ernie Hudson
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Wir sind weg
104 Ahoi, Perle des Nordens Mit den Kindern nach Hamburg 106 Ungewöhnlich übernachten Urlaub auf der Burg, in der Eisenbahn oder im Baumhaus 110 Juwel an der Moldau Ein Besuch in Český Krumlov
& schick
mach mit
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Überall, wo du diesen Button siehst, kannst du Tipi aktiv mitgestalten. Als Dankeschön für jede Veröffentlichung gibt es kunterbunte Geschenke.
Noch mehr Tipi gibt es auf www.facebook.com/TIPI.Familienmagazin oder bei Instagram: @tipimagazin
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Mein Lieblings... KINDER STELLEN VOR
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-sport, sspiel, iebling fo bitte an: L r e u In te Was is oto mit gazin.at etc.? F a -essen lings @ tipim eb meinli
Ava 1
© Privat
2 /2 Jahre *W * ien
Mein Lieblings… Freizeitparadies
» ... ist der Böhmische Prater. Ich liebe Eisenbahnen und Karussellfahren. Ganz besonders toll ist es, wenn alles blinkt und Musik spielt. Dann würd ich am liebsten gar nicht mehr nach Hause gehen. Manchmal gehen wir auch nur auf den Spielplatz oder Minigolf spielen oder Drachen steigen lassen. Das ist auch schön. « 6 | h er bst 2018
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Tipi-Premiere und
präsentieren den Familienhit von Disney • PIXAR
DIE UNGLAUBLICHEN 2
Kino
Ihr wollt mit eurer ganzen Familie zur Tipi-Premiere? Einfach mitspielen unter http://www.facebook.com/TIPI.Familienmagazin und mit etwas Glück seid ihr dabei!
Wann: Sonntag, 23. Septem ber 2018 Kartenausgabe: 10:30 Uhr Filmbeginn: 11:30 Uhr Wo: Cineplexx Wienerberg, Wienerbergstraße 11, 1100 Wie n
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Where Children Sleep
Camila, 6 Jahre, Brasilien Aus dem Fotoprojekt „Where Children Sleep“ von James Mollison
Camila lebt in Rocinha, dem größten Armenviertel Brasiliens. Ihre Hütte besteht aus einem Raum, der tagsüber Küche und Wohnzimmer ist und nachts als Schlafzimmer dient. Camila ist blind und nur in der Lage, zwischen hell und dunkel zu unterscheiden. Jeden Tag fährt sie eine Stunde lang mit dem Bus in eine
Schule für sehbehinderte Kinder in Rio de Janeiro, wo sie Blindenschrift lernt. Nach der Schule spielt sie gerne Schlagzeug in einer Band, die sich auf das brasilianische Samba-Musik-Genre „Pagode“ spezialisiert hat. Berufswunsch hat Camila aber einen ganz anderen: Sie möchte Computerwesen unterrichten.
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© James Mollison
Where Children Sleep
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Familien
Familienplauderei
PLAUDE R 1. 2.
Ariella (36) Mario (35) Niklas (8) Dustin (8) Melissa (6) Florian (5) aus der Steiermark
Was wir am liebsten gemeinsam machen
Familie Bauer
Nicole (48) Michael (47) Oliver (19) Robin (7) aus Wien
Familie evic −K ch n Mü
Silvia (32) Jürgen (32) Felix (8) aus NÖ Familie Schinnerl
Dragana (23) Milan (31) Mihailo (13 Monate) aus Wien
Familie Babi c
Sabrina (31) Markus (38) Elias (6) aus Kärnten
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Fischen gehen – egal, ob am kleinen Teich „vor der Haustür“ oder am Stausee in Italien inklusive Gelsenplage
Darüber wird gerade diskutiert
Wo wir in Zukunft gemeinsam wohnen werden
Reisen und Zeit am Fußballplatz verbringen, nachdem beide Jungs Fußball spielen
Übers Lernen und die Nutzung von Smartphone, Tablet und PlayStation
Familienurlaub und tolle Ausflüge
Schule
Am liebsten gehen wir drei Hand in Hand spazieren und erforschen die große Welt.
Ein gemeinsames ausgiebiges Sonntagsfrühstück
Ob wir dem n Kleinen scho Süßigkeiten . .. geben sollen Wo die riesengroße Rennbahn von Elias aufgebaut wird: im Wohnzimmer oder doch im Kinderzimmer
Familie Hambammer /Nössler
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mach mit
Das Highlight des bisherigen Jahres
Das nehmen wir uns vor
Unser erster gemeinsamer Urlaub zu sechst in der Türkei
Uns öfter eine Auszeit zu zweit zu gönnen
Unser gemeinsamer Urlaub in Thailand mit Besuch im Elefantencamp
5. Das wollen die Kinder einmal werden
fiVom Pro er bis fußball narzt zum Zah s on alle war sch -) dabei ;
ein!
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udern? Wollt ihr mit uns pla : an o Fot t mi E-Mail .at plauderei@tipimagazin
6. Da haben wir herzlich gelacht
Über unsere tollpatschige Mama, die beim Fischen über Bord gegangen ist
Weniger zu streiten
Der Große würde gerne als Pilot zum Bundesheer oder zur Polizei. Beim Kleinen war von Friseur über Busfahrer schon alles dabei. Seit der WM will er aber am liebsten ein zweiter Ronaldo werden.
Als unser Kleiner, der gerade erst lesen gelernt hat, voller Motivation Witze aus einem Witzebuch vorgelesen hat. Die Vortragsweise war lustiger als die Witze ...
Die Erstkommunion von Felix. Und: Felix hat Fußball als sein neues Hobby entdeckt.
Weiterhin respektvoll und liebevoll miteinander umzugehen
Papa und Opa sind Kfz-Techniker und bei der Freiwilligen Feuerwehr – und Felix will das auch.
Wir lachen viel, auch oft über Kleinigkeiten und über uns selbst :-)
Der erste Thermenbesuch in der Sonnentherme Lutzmannsburg mit 5 Monaten war für uns alle so wundervoll!
Das Zubettgehen erleichtern, indem wir Mihailo im Bettchen streicheln und GuteNacht-Geschichten erzählen
Irgendwas mit Autos
Als Mihail o seine erst e Tanzeinlag e präsentier te
Unser Sommerurlaub in Zadar/Kroatien und der Städtetrip nach Wien, wo wir das Time Travel besucht haben
Dass unser Haus bald ganz fertig wird
Das Gleiche wie der Papa: Landwirt und Zimmermann
Als wir im Wiener Prater im Spiegelkabinett waren
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© Maja Pestuka (1), Privat (4)
E REI 3. 4.
Reden, erzählen, sich besser verstehen und gemeinsam lachen.
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Leben und wir Die Rausschwärmer • Hans Kammerlander • Ärzte ohne Grenzen • Urpeinlich, Papa! • Rauf aufs Töpfchen! • Die Lust am Lernen • Das Klima geht uns alle an • Wie sag ich’s meinem Kind • Sicher unterwegs • Leg bitte das Handy weg!
Lieblingsbuch
sich Eineiige Zwillinge sind lich, ähn ch erli äuß r nu ht nic in h auc oft ähneln sie sich nt: ssa ere Int . ihrem Wesen aus, US-Studien fanden her von t kei lich sön Per die s das en sen getrennt aufgewach liähn n are Zwillingenspa amcher ist als die von zus en. sen ach gew auf n me zMögliche Erklärung: Let ter uss bew sich tere wollen um , zen ren abg er and vonein iviInd e dig tän ens eig als n. duen gesehen zu werde
Gut eingerichtet Hängematten zum Tagträumen, Betten, die sich in Sitzbänke verwandeln und kindgerechtes, aber nicht kindisches Design – Kinderkram bietet kreative Inspirationen und Einrichtungstipps für lustige und bunte Kinderzimmer, die auch den Großen gefallen. Erschienen im Gestalten Verlag um € 41,10.
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Sammelsurium Die erste Haarlocke, das erste Paar Schuhe, die ersten Zähne, der Lieblingsschnuller ... Erinnerungen sind kostbar – und deshalb kommen sie in die kleinen Schachteln, Umschläge und Säckchen der Kids Memory Box. Von Ferm Living um € 79,–. www.fermliving.de 12 | h er bst 2018
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Packt eure Babys in die Trage, nehmt eure Kleine n an die Hand und werft euch ins Shopping-Abenteuer Mini Markt. Über 60 ausgesuchte Ausstelle r präsentieren am 12. un d 13. Oktober unter dem Motto „Miniversum“ ein charmantes Produkt-P otpourri aus den Bereich en Mode, Interieur, natürl iche Pflege & Gesundhe it sowie außergewöhnlich e Spielwaren. Als Rahm enprogramm gibt’s Ströck Feierabend Genuss, 1.0 00 Goodie Bags, eine Fam ilienfotografin und vieles me hr. Eintritt: € 5,–. www.myminimarkt.at
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Gleich und gleich
Der erste Purzelbaum, die erste Liebe oder wie kostbar die Zeit ist. Hundert liefert – klar – 100 kleinere und größere Lektionen, die man im Laufe seines Lebens lernt. Wunderbar berührend für Groß und Klein. Von Heike Faller und Valerio Vidali, Kein & Aber Verlag. Um € 20,60.
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Werner aus Wien Dürfen wir vorstellen: Das ist Werner! Nicht das Baby, sondern das Tragetuch heißt so. So besonders wie der Name ist auch das Tuch: Entwickelt von „grossekleinewunder“-Trageberaterin Petra Etzelstorfer, gefertigt von „littlebee“-Bloggerin und Schneiderin Michaela Titz, hat es genau die richtige Elastizität, um es an die Bedürfnisse des Kindes flexibel anzupassen – ohne es neu wickeln zu müssen. Um € 86,–. www.wienerlabel.at
Multifunktional Ein Möbelstück, vier Funktionen: Der flippo one ist Hochstuhl, Kinderstuhl, Lernturm und Sitzbank in einem. Das Besondere: Alle Bestandteile lassen sich kinderleicht ohne Werkzeug aufbauen und ineinanderstecken. Und mit seinem klaren Design und hellen Birke-Multiplex passt er zu wirklich jeder Einrichtung. Erhältlich ab sofort in Weiß, Türkis und Rosé um € 249,–. Mehr über das Unternehmen Flippo Kids unter www.flippo-kids.com. Einen flippo one gibt’s hier zu gewinnen: Mail bis 31.10.2018 an gewinn@tipimagazin.at – viel Glück!
Happy ay! d h t r i B aß +Action p S , g n u n n a Sp kte Ort e f r e p r e d d un ssliche e g r e v n U e für dein Party! www.planet-lollipop.at som m er 2017 |
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Leben und wir
Die Rausschwärmer Sie haben im Zuge ihrer beruflichen Karriere an den unterschiedlichsten Zipfeln dieses Planeten gewohnt – seit rund acht Jahren sind sie mit ihrer wildromantischen Organic Farm allerdings mehr oder weniger sesshaft geworden. Das unbeschwerte Ausbüchsen ist dennoch Teil ihres Lebens geblieben. von peter zirbs
Nach Verlassen der Südautobahn, in der Südsteiermark unweit von Graz, werden die Dörfer immer kleiner und schütterer – bis die Natur in Gestalt von Wäldern, Feldern und Wiesen überhandnimmt. Von dort ist es dann auch nur noch ein kurzes Wegstück entlang des Waldrandes, bis man zum idyllischen alten Bauernhaus von Arne P. und Tina S. gelangt; ein geräumiges Stück Land mit Obstbäumen, einem See, Zebu-Rindern und großem Acker. Für die zahlreichen Besucher und Freunde der Familie stehen nicht etwa erwartungsgemäß Gästezimmer bereit – nein, das wäre wohl zu konventionell. Stattdessen warten eine Jurte, ein Zirkuswagen und neuerdings auch der schon beinahe legendäre Rausschwärmer auf Naturliebhaber und nach nachhaltiger Entspannung Suchende. So auch auf den Schreiber dieser Zeilen: Um mir einen Überblick zu verschaffen, verbrachte ich eine wunderbar lauschige Nacht in erwähntem Zirkuswagen, der wie alle anderen Nächtigungsmöglichkeiten direkt am See steht – morgens beim Kaffee den Libellen bei ihren Flugmanövern zuzusehen, ist wohl eine der entspannteren Möglichkeiten, den Tag zu beginnen. Eigentlich untypisch Das alles klingt so, als hätten Arne und Tina nie etwas anderes gemacht, als ihre bezaubernde Organic Farm zu bewirtschaften. Oder, was vielleicht auch noch plausibel und nicht unüblich wäre: Als wären sie Städter, die irgendwann der Naturflash ereilt hat und die fortan in Gummistiefeln und mit Heugabel ihren Hof bewirtschaften. Aber all das trifft auf die beiden ganz und gar nicht zu. Denn als sich Tina und
Der Rausschwärmer Prototyp 2.0 in freier Wildbahn.
» Ich bin Ostfriese. Wasser ist für mich Ruhepol, Energiespender und Freiheitsgefühl. « Arne P.
Arne kennenlernten, standen sie mit beiden Beinen fest im Arbeitsleben – und das war alles andere als beschaulich, dafür aber äußerst kreativ und international: Arne ist Fotograf; er hat in London studiert und konnte quasi vom Fleck weg in der Branche Fuß fassen. Er fotografierte Fashion, Menschen, Landschaft und Architektur, zu seinen Kunden zählten große Verlage und Agenturen, seine Jobs erledigte er in Kopenhagen, Helsinki, Kapstadt und vielen anderen Locations. Tina wiederum ist Make-up Artist und Stylistin (tinastoehr.com); auch sie hat jahrelang in den Bereichen Fashion, People und Werbung gearbeitet und letztendlich auch Arne über ihren Beruf kennengelernt. Regie führte wie so oft der Zufall; als Location für diese Lovestory diente Kapstadt in Südafrika: Arne suchte eine Visagistin, Tina wurde ihm vermittelt, weil sie ohnehin gerade
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Leben und wir
Seit acht Jahren ist der organisch geführte Hof die Homebase von Tina und Arne. Der Arbeitsaufwand ist allerdings nicht zu unterschätzen – dafür sorgen nicht nur die Zebu-Rinder und die 60.000 m² Anbaufläche.
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Leben und wir
Mein Leben ohne Vater von peter zirbs
Glamping! Welch’ fröhlicher Mash-up aus Glamour und Camping! Dass diese Wortkreation sofort intensive Erinnerungen an meine Jugend auslöst, war abzusehen. Denn meiner Mutter habe ich es zu verdanken, dass ich quasi der König des Glamping bin. Und das schon seit bald einem halben Jahrhundert. Und das kam so: Meine Mutter wurde in Reichenau a. d. Rax geboren, aber nicht etwa im Spital, sondern, wie es damals durchaus noch üblich war, via Hausgeburt. Dieses Haus ihrer Geburt war allerdings kein normales Haus, sondern nichts weniger als das bereits im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnte Schloss Reichenau. Genau dieses Schloss war mein persönlicher Glamping-Tempel. Andere mögen sich mit Edelzelten, Jurten und Zirkuswägen zufriedengeben – für mich musste es bereits damals ein altes Schloss mit endlosen Quadratmetern Wohnfläche, meterdicken Wänden, geheimnisvollen Türmen, verschlafenen Fledermäusen und unbewiesenen Schlossgeistern sein. Darunter mache ich es bis heute nicht. Es ist ja nicht so, als hätten meine Mutter und ihr damaliger, äußerst bastelfreudiger Lebensgefährte nicht versucht, mir das richtige Campingfeeling näherzubringen. Aber spätestens nach der Invasion von einigen hundert sogenannten Ohrenschlüpfern in mein kleines Kunststoffzelt, das zu Testzwecken im Garten aufgebaut wurde, war es mit meiner Begeisterung für naturund bodennahe Outdoor-Experimente wieder vorbei; der Rückzug ins schützende Schloss wurde angetreten, wo mein rund zwei Tonnen schweres altes, kunstvoll verziertes Bauernbett stand und mit Buch – vermutlich eine Nöstlinger – auf dem Kopfpolster bereits auf mich wartete. Wenn Glamping also so aussieht wie meine Kindheit im Schloss, dann bin ich jederzeit dabei. Jederzeit! Ansonsten bin ich nämlich ein typisches Stadtkind, das vor Ohrenschlüpfern, Riesenspinnen und Tausendfüßlern Reißaus nimmt. Ein Stadtkind, das dafür allerdings mit Widrigkeiten umgehen kann, die jedem Naturburschen und -mädel den Schlaf rauben und die Haare zu Berge stehen lassen: Ich kann nämlich bei höllischem Verkehrslärm, singenden Säufern und gelegentlichen Schusswechseln tadellos ein- und durchschlafen.
vor Ort war – der Rest könnte einem Drehbuch für eine romantische Komödie entlehnt sein. Schön, dass diese Lovestory nun schon seit vielen, vielen Jahren Bestand hat; der gemeinsame Sohn Ben Nuri (8) ist wohl der beste Beweis dafür. Auch er hilft im Übrigen bereits mit, wo er kann und hat durch den unmittelbaren Bezug zur Natur eine Selbstverständlichkeit im Umgang mit Tieren und Lebensmittel entwickelt, von dem viele Stadtkinder nur träumen können: Ihm ist längst klar, weshalb es dieses oder jenes Gemüse oder auch Fleisch nur zu bestimmten Jahreszeiten gibt. Die Freude am Abenteuer ist offensichtlich: Man kann sich den Hof unserer Coverfamilie auch als wunderbaren riesigen Erlebnisspielplatz vorstellen. Mehr Info unter organicfarm.at
Ein ziemlich mobiles Leben Obwohl ihr Hof wie das Gegenteil zum mobilen Leben wirkt, spielt das moderne Nomadentum immer noch eine sehr große Rolle für Arne und Tina. Denn dieses Nomadentum, das kennen sie gut: Schließlich hat Arne bereits in mehreren Campern gewohnt und hatte dort auch eine Art mobilen Arbeitsplatz; in Dänemark bevorzugte man ebenfalls einen beweglichen Wohnraum, und wenn Arne so zurückdenkt, dann übten Anhänger eigentlich immer schon eine große Faszination auf ihn aus. Eine seiner frühen Erinnerungen ist ein von ihm als Jugendlicher selbst umgebauter Anhänger, mit dem er zum Angeln fuhr: Dieses Gefühl der Ruhe und Eigenständigkeit, das er dabei erlebte, hat ihn bis heute nicht losgelassen.
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Leben und wir Folgerichtig findet man auf der Farm jede Menge unterschiedliche Anhänger, die allesamt ebenso unterschiedliche Zwecke erfüllen – und die natürlich von Arne aufgepimpt wurden. Denn ebenso wie ihn Anhänger faszinieren, ist er auch an Design interessiert. Nämlich Design nicht in der oberflächlichen Bedeutung, sondern im Sinne von „gestalten“; also etwas möglichst Zweckdienliches und Sinnvolles zu erschaffen. Doch dazu später mehr. Vielseitige Interessen Auch wenn sowohl Arne als auch Tina immer noch in ihren angestammten Berufen arbeiten, so hat sich über die Jahre noch das eine oder andere zusätzliche Betätigungsfeld für sie herauskristallisiert. Bei Tina ist das beispielsweise ihre Auseinan-
dersetzung mit ganzheitlichen alternativmedizinischen Behandlungsmethoden, die sie mit dem Einsatz hochqualitativer ätherischer Öle kombiniert. Arne wiederum bleibt seiner Leidenschaft für intelligent designte Anhänger treu – mehr noch: Sein neues Meisterwerk könnte sich durchaus zum Klassiker entwickeln. Und im Gegensatz zu seinen bisherigen Adaptionen handelt es sich bei diesem Teil um einen kompletten Neuentwurf. Der rund 750 Kilogramm schwere „Rausschwärmer“ ist nämlich ein äußerst kompakter Anhänger, der nicht nur Platz zum Schlafen und allerlei cleSohnemann Ben Nuri (8) ist in einem Umfeld voller Natur, Nachhaltigkeit und Kreativität aufgewachsen. Kein Wunder also, dass er schon in vielen Bereichen fleißig mitwerkt.
vere Stauräume bietet, sondern darüber hinaus auch noch 1,3 Tonnen Ladekapazität zur Verfügung stellt. Ob man diese Nutzfläche nun für zwei Motorräder, Kajaks, Surfboards, DJ- und Musikequipment oder eine Streetfood-Küche nützt, bleibt den Besitzern des „Rausschwärmers“ vorbehalten. Alle mal rausschwärmen Mit seinem klassisch minimalistischen Design und seiner nordisch anmutenden Farbgebung ist der „Rausschwärmer“ aber nicht nur optisch ein Blickfang – wie so oft sind es die inneren Werte, die entzücken: Er ist nahezu komplett aus pulverbeschichtetem Aluminium gefertigt, jedes Element ist ersetzbar, und auch die Reinigung fällt denkbar einfach aus. Um den Schlafplatz auszuklappen und zu
Tina sieht sich als ziemlich adaptionsfreudig – bei den vielen Ideen, die Arne entwickelt, ist das wohl eine optimal ergänzende Eigenschaft. © Adrian Batty (1), Arne Pastoor (6)
Linkes Bild: Auch eine wunderschöne Jurte findet man auf dem Hof von Arne und Tina. In diesem Falle kann man wirklich von Glamping, also der Luxusvariante von Camping, sprechen. Ganz rechts: Alles, was man irgendwie selbst erledigen kann, wird auch selbst erledigt – zum Beispiel der Bau eines Ofens aus Lehm, wie ihn Arne hier gerade entstehen lässt. h er bst 2018 |
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Leben und wir
fixieren, braucht es 99 Sekunden; Arne ist zwar überzeugt, dass das mit ein wenig Übung noch schneller geht, für einen ersten Test im Beisein des Redakteurs ist das allerdings ziemlich beachtlich. Seine Jungferneinsätze hat der „Rausschwärmer“ bereits bravourös bestanden – und nun klopfen auch schon die ersten Kunden an, die den Anhänger mit dem markanten Symbol eines Schwärmers als Logo für wohlfeile 18.500 Euro erstehen wollen. Der Run auf dieses auch für Sportler höchst interessante mobile Heim hat nicht nur mit dem gescheiten Design zu tun, sondern mit dem hohen Grad an Qualität, was die Fertigung anbelangt. Denn Arne hat es geschaff t, für den „Rausschwärmer“ eine Kooperation mit der renommierten Metallverarbeitungsfirma Posch einzugehen. Ihre Hauptkompetenz lag bislang zwar in der Herstellung von Maschinen zur Brennholzaufbereitung; von Arnes Entwürfen waren sie allerdings auf Anhieb begeistert und stellten ihm ihrerseits einen technischen Zeichner sowie die Herstellung des Anhängers mittels ihres modernen Maschinenparks zur Verfügung – das wirkt für das Projekt natürlich wie ein Raketenantrieb. Das Ergebnis ist
ein zukunftsweisender Anhänger, der sich in vielen Betätigungsfeldern durchsetzen könnte. Dementsprechend stolz ist Arne, wenn er sein „Baby“ vorführt – und auch die Firma Posch ist begeistert, denn mit dem „Rausschwärmer“ sind sie um ein Produkt reicher, das ausnahmsweise nicht für industri-
© Arne Pastoor
Auf einem Hof gibt es buchstäblich immer etwas zu tun. Und wenn Tina und Arne auch noch ihren regulären Jobs nachgehen, dann bleibt nur wenig Zeit für entspannte Momente. Oder wird hier etwa schon wieder etwas ausgeheckt?
elle Zwecke geschaffen wurde, sondern sich den angenehmen und rekreativen Dingen des Lebens widmet.
Aufbruch zu neuen Ufern Und so scheint zusätzlich zu den Professionen von Arne und Tina noch ein weiteres Standbein gewachsen zu sein. Viele Details wurden dem mach Schreiber dieser Zeilen zum mit „Rausschwärmer“ und seiner Geschichte erklärt; und wähOne Night in the rend wir angeregt plauderten, Rausschwärmer aßen wir Arnes berühmte selbst gemachte Pizza, die er in einem Arne ist begeistert, wir sind um ein paar Euro erstandenen Pizzaofen begeistert – und wir wollen, zubereitete – so wie fast alles aus wiedass ihr den Rausschwärmer derverwendeten Sachen rekrutiert wird. in voller Aktion erleben und Nachhaltigkeit ist auf ihrem Hof nicht euch selbst einen Eindruck vernur ein Schlagwort, sondern gelebte schaffen könnt. Dazu hat Arne Philosophie. eine geniale Idee: Er verlost für Wir sind dann doch ein paar Stunden unsere Leserinnen und Leser länger geblieben, als eigentlich geplant eine Übernachtung für zwei war; satt und ausgeruht traten wir den mit Frühstück auf der Farm im Heimweg Richtung Großstadt an – und Rausschwärmer. Wer interesdie zauberhafte Farm verschwand hinter siert ist, schreibt uns ein Mail uns in der Dämmerung wie eine liebevolan gewinn@pph-media.at mit le Erinnerung daran, dass auch ungeeiner ganz kurzen Begründung, wöhnliche Konzepte zum Lebensglück warum gerade sie oder er dem führen können. Alltag entfl iehen will. rausschwärmer.com
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Leben und wir
Die Geschichte einer Kindheit
Interview
Hans Kammerlander Er bezwang die höchsten Gipfel dieser Welt und fuhr als erster Mensch auf Skiern den Mount Everest hinunter. Im Tipi-Interview erzählt Hans Kammerlander über seine Kindheit in den Bergen und wie ein geschwänzter Schultag sein Leben veränderte. von kim sztrakati Hintergrund die Dolomiten – die hab ich als eine Art Schranke gesehen. Ich hab gedacht: Dort hört die Welt auf. Dass es dann irgendwann mal so weit für mich hinausgeht, das hätte ich natürlich nie gedacht.
Seiner gefährlichen Wettlaufzeit weint Hans Kammerlander nicht nach. Schöne Berge mache er immer noch, sagt er. Und: Er hat endlich wieder mehr Zeit für die Natur und das ganze Drumherum.
Sie sind in Ahornach, einem kleinen Bergdorf in Südtirol, aufgewachsen. Wie würden Sie Ihre Kindheit dort beschreiben? Hans Kammerlander: Ich bin in sehr armen Verhältnissen aufgewachsen, auf einem abgelegenen, kleinen Bergbauernhof mit vier, fünf Kühen. Da gab es keinen Strom und auch kein fließendes Wasser. Dafür gab es in diesem Haus eine große Menschlichkeit. Kleinigkeiten haben uns damals noch sehr, sehr glücklich gemacht – das ist mir bis heute in Erinnerung. Was für Kleinigkeiten waren das etwa? Ahornach liegt auf 1.334 m, unser Hof war
Wie kann man sich das Leben am Bauernhof vorstellen? Mussten Sie als Kind mithelfen? Ja, wir haben im Sommer natürlich am Feld mithelfen müssen. Aber nicht gleich in der Früh, denn da ging es erst mal zur Schule. Aber nicht direkt ... vorher mussten wir noch zur Messe. Mein Vater war nämlich sehr religiös. Für uns war das natürlich nicht so angenehm, vor allem im Winter, in dieser kalten Kirche zu hocken; und die Messe war Lateinisch – da hat man ja kein Wort verstanden. Nach der Kirche ging es also in die Schule weiter – auch eine kalte Bude. Da wurde zuerst noch Feuer gemacht und dann, wenn es warm geworden ist, haben wir eigentlich nicht mehr viel mitgekriegt (schmunzelt). Abends mussten wir dann im Stall mithelfen, die Tiere füttern. Nach einem kurzen Rosenkranz ging es danach schon wieder in die Falle.
auf 1.500 m. Wenn wir etwas besorgen mussten, dann mussten wir über 500 Höhenmeter in den Hauptort Sand in Taufers absteigen. Mein Vater ist einmal im Monat da runtergegangen, um gewisse Sachen zu erledigen. Und jedes Mal hat er uns von unten eine Kleinigkeit mitgebracht, eine Banane zum Beispiel. Das war dann immer ein besonderer Moment. Ihr Leben hat sich damals nur in dem Bergdorf abgespielt. War Ihnen klar, dass es noch so viel mehr gibt auf der Welt? Nein, auf keinen Fall. Das war alles viel zu weit weg. Wenn ich so Richtung Süden ins Tal hinausgeschaut habe, waren ganz im
Welche Tiere hatten Sie neben Kühen noch auf Ihrem Hof? Was wurde auf den Feldern angebaut? Wir haben ein Schwein gehabt und so um die 10 Hühner. Wir waren ein kleiner Selbstversorgerhof. Auf den Feldern wurde in erster Linie Weizen und Hafer, das Futter für die Kühe, angebaut. Und Roggen, aus dem wir selber Mehl hergestellt haben. Und in einem kleinen Gemüsegarten vorm Haus sind u.a. Kartoffeln gewachsen. Um eine Familie mit sechs Kindern zu ernähren, hat der Hof alleine aber nicht gereicht. Mein Vater war zusätzlich Schuhmacher, der für die Bauern im Dorf Schuhe repariert oder hergestellt hat. Er hat auch für wenig Geld Lederstricke oder Körbe gemacht.
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Leben und wir von meinem Vater gelernt; bei uns musste immer alles verwertet werden. Wir haben in der Jugendzeit so wenig gehabt, da lernt man natürlich auch, mit Geld umzugehen. Heute bedeutet mir Geld nicht mehr so viel. Das braucht’s zum Leben, aber ich bin nicht auf der Welt, um Geld aufzustocken.
Hat er Ihnen von seinem Schuhmacherhandwerk was beigebracht? Ja, er hat uns sehr viel Handarbeit beigebracht, z.B. wie man Werkzeuge, Körbe und Heuschlitten macht, mit denen wir im Winter das Holz und das Heu vom Berg zum Hof runtergebracht haben. Was er mir auch beigebracht hat, war das Schnitzen. Da hab ich immer noch ein paar Stücke, die ich damals als Junge selber geschnitzt hab, wie zum Beispiel das Kreuz, das in meinem Haus in der Stube hängt. Überhaupt spürt man da einen Hauch meiner Jugendzeit. Als mein Bruder den elterlichen Hof saniert hat, hat er die Stube rausgenommen und neues Getäfel reingemacht. Das alte Getäfel wiederum, so weit es brauchbar war, landete dann bei mir im Haus. Wenn Sie sich die Jugend ins eigene Haus zurückholen, heißt das wohl, dass Sie sich damals wohlgefühlt haben ... Ja. So richtig bewusst geworden ist mir das gerade erst bei den Arbeiten zu meinem Film, der ja mein Leben porträtiert. Da wurde auch meine Jugendzeit nachgestellt und verfilmt, sogar ein Hof wurde genauso hergerichtet, wie es damals bei mir war. Sehr berührt hat mich, wie meine älteren Geschwister aus ihren Erinnerungen erzählt haben, denn ich wusste vieles gar nicht mehr, weil ich ja der Jüngste bin. Wie war es denn, als jüngstes von sechs Kindern aufzuwachsen? Bei uns in der Familie gab es zuerst drei Schwestern, dann kam der älteste Bruder, dann deutlich später wieder ein Bruder, und irgendwann war plötzlich ich als Nachzügler da – wahrscheinlich ein Betriebsunfall (lacht). Meine Mutter ist gestorben, als ich zehn Jahre alt war. Meine etwa 15 Jahre ältere Schwester Sabine hat dann einfach so die
Mutterrolle übernommen, sicher auch mit viel Mitleid. Wenn ich so zurückdenke, war das sicher auch der Grund, warum der Tod meiner Mutter für mich nicht so schlimm war, weil die Trauer und der Schmerz durch meine Schwester gut überbrückt wurden. Was hat Ihnen Ihr Vater denn noch mitgegeben – abseits von den handwerklichen Fähigkeiten? Das Religiöse hat er mir jedenfalls nicht mitgegeben (lacht). In den schwierigsten Situationen, und da hab ich einige erlebt, da hilft dir kein Stoßgebet mehr. Wenn du anfängst zu beten, dann bist du definitiv schon zu weit gegangen. Was ich aber sicher von meinem Vater habe, ist die Genügsamkeit. Und der Respekt vor dem Essen. Nicht einfach zu einem Buffet hinrennen, den Teller vollhauen und dann die Hälfte wegschmeißen – so etwas tut weh. Das hab ich sicher
Sind das auch Ihre ersten Bergerinnerungen? Ja, der Berg war sowieso immer da, weil wir den Sommer über auf der Alm waren und dadurch schon als Kinder mit dem steilen Gelände sehr vertraut. Mit dem Bergsteigen hat es für mich ganz spontan angefangen: Ich war auf dem Weg zur Schule, als mich zwei Touristen nach dem Weg zum Hausberg, den Moosstock, gefragt haben. Ich hab ihnen den Weg erklärt, und irgendwann wurde ich neugierig und wollte wissen, was die da oben eigentlich wollen. Was gibt’s da oben Besonderes? Und da die Schule für mich sowieso unwichtig war, hab ich meine Schultasche einfach versteckt und bin – im-
© Planet Watch (1), Archiv Kammerlander (3)
oben: Mit 21 erfüllte sich Kammerlander seinen Traum und wurde staatlich geprüfter Berg- und Skiführer. rechts: Hans Kammerlanders Mutter starb, als er zehn Jahre alt war. Danach sprang Schwester Sabine ein und sorgte für ihn.
Hatten Sie neben der Schule und der Mitarbeit am Hof eigentlich noch Zeit für Hobbys? Fußballspielen im Sommer stellte sich als schwierig heraus, denn da hätten wir den Ball ja anbinden müssen auf diesem steilen Hang. Aber im Winter haben wir uns auf der Wiese mit selbst gemachten Holzskiern ordentlich ausgetobt. Die Ski hat uns der Vater aus Birkenholz gemacht, die Bindung war aus Leder. Wenn wir die Ski drehen wollten, haben wir den Körper gedreht, aber die Ski sind geradeaus weitergefahren. Aber wir hatten trotzdem großen Spaß!
Für die Dreharbeiten zu Kammerlanders Lebensgeschichte „Manaslu“ wurde ein Bauernhof samt Stall renoviert und auf 60er Jahre „getuned“. Hier sieht man den jungen Hans (gespielt von Leo Seppi) beim Schnitzen.
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Leben und wir Ich hab ja nur die Grundschule besucht, für eine Höhere Schule waren die Mittel bei uns auch einfach nicht da. Das heißt, es gab gar keine Basis für irgendeinen anderen Beruf, dafür aber das Hobby und die Leidenschaft für den Berg und die Ski. Zuerst war es ein ganz ferner Traum, dieses Hobby vielleicht mal zum Beruf zu machen: Bergführer werden. Und diese Möglichkeit war für mich realistisch, denn da muss man nicht studiert haben, da muss man sich einfach im Gelände bewegen können. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf, mit diesem Ziel, bin ich in jeder freien Minute hinaus – entweder bergsteigen oder klettern.
mer außer Sichtweite – hinter den Touristen gegangen. Und dann stand ich irgendwann auf diesem Dreitausender oben. Was mich dort so fasziniert hat, waren nicht unbedingt die Berge rundherum, sondern wie tief es runterging in die Täler. Der Augenblick, den ich nie mehr vergessen werde: Dieses Touristenpaar hat mich plötzlich entdeckt und ganz erstaunt hergewunken, aber nicht – so wie vermutet –, um mit mir zu schimpfen, weil sie wussten, dass ich am Weg zur Schule war. Nein, ganz im Gegenteil: Sie haben mir einen Apfel angeboten und waren ganz, ganz nett zu mir. Das hat diesen ersten Bergtag sicherlich ungeheuer bereichert. Ich hab dieses Ehepaar leider nie mehr gesehen, aber möglicherweise ihren Sohn vorige Woche. Der hat mich auf der Auronzo Hütte bei den Drei Zinnen angesprochen und mir erzählt, dass seine Eltern damals genau zu der Zeit jedes Jahr 14 Tage Urlaub in Sand in Taufers gemacht haben und die umliegenden Berge bestiegen haben. Und dass ihnen einmal ein Junge nachgelaufen ist, der sie so überrascht hat. Er wusste nicht mehr genau, auf welchem Berg das war, hat mir aber versprochen, dass er alle Fotos durchschauen wird. Ach, das wäre so schön, wenn ich ein Bild von diesem Ehepaar und dem Moosstock hätte, wo alles begonnen hat. Wie alt waren Sie damals? Acht Jahre, nicht ganz neun. Und der Moosstock ist schon recht weit weg: Das sind von mir zu Hause über 1.600 Höhenmeter, aber konditionell waren wir als Kinder einfach gut drauf. Wann stellten Sie fest, dass das Klettern mehr als nur ein Hobby sein könnte?
HANS KAMMERLANDER Geboren am 6. Dezember 1956 in Ahornach in Südtirol, wo er heute noch lebt. Mit 21 legt er nach dreijähriger Ausbildung die Prüfungen zum staatlich geprüften Berg- und Skiführer sowie Skilehrer ab. 1982 lädt ihn Reinhold Messner, in dessen „Alpinschule“ er beschäftigt ist, dazu ein, ihn zum Cho Oyu in den Himalaya zu begleiten. Der Seilschaft Messner-Kammerlander gelingen schließlich zusammen 7 der 14 Achttausender, darunter die erste Überschreitung zweier Achttausender an den Gasherbrum-Gipfeln im Karakorum 1984 und die erste Begehung der Annapurna-Nordwestwand 1985. In den Folgejahren meistert Kammerlander weitere Achttausender und hat 12 der 14 Achttausender bestiegen. 1996 fährt er als erster Mensch vom Everest über die Nordwand mit Skiern bis ins Basislager. Bis 2012 komplettiert er schließlich auch eine Version der „Second Seven Summits“, der zweithöchsten Gipfel aller sieben Kontinente. www.kammerlander.com Kammerlanders Lebensgeschichte kommt im Dezember 2018 auch ins Kino: „Manaslu“ zeigt seine größten Erfolge und Tragödien mit eindrucksvollen, spektakulären Bildern. www.manaslu-film.com
Gab es Vorbilder in Ihrer Umgebung? Mein ältester Bruder Alois ist schon jung in die Landeshauptstadt gezogen, wo er mit dem Klettern angefangen hat. Bei seinen Besuchen hat er mir immer wieder Fotos von Dolomitenwänden gezeigt, von denen ich sehr begeistert war. Als er mitbekommen hat, dass ich sonntags in den Bergen herumkraxel, aber nicht auf den normalen Wegen, hat er sich Sorgen gemacht, zu sich geholt und gesagt: „Mut allein genügt nicht, du musst das auch richtig lernen.“ So hat er mich gefördert und wurde auch ein bisschen zum Vorbild. Mein großes Vorbild in meiner Kindheit oder frühen Jugendzeit war aber natürlich Reinhold Messner, der dann auf den hohen Bergen mein Lehrmeister geworden ist. Können Sie uns abschließend Tipps für das Bergsteigen mit Kindern geben? Auf keinen Fall zu weit! Kinder mögen keine weiten Wanderungen. Man muss ihnen alles spielerisch beibringen, und ganz wichtig: Man muss sie immer hungrig lassen, damit sie sagen: „Wann darf ich wieder mal klettern?“ Und man darf sie nicht mit einem seltsamen Ehrgeiz pushen, denn dann verlieren sie die Freude. Haben Sie nach all den Jahren denn noch Freude am Berg? Mittlerweile hab ich wieder mehr Zeit für die Natur. Das ist schön. Als ich ganz massiv Teil dieses alpinen Wettlaufs war – ich hab ja 25 Jahre nur Griffe gesucht in den Wänden, hab ich nicht einmal die Landschaft richtig gesehen. Jetzt ist alles wieder entspannter, und ich hab mehr Zeit für das Drumherum. Der Gipfel ist ein Teil, aber nicht mehr das Ein und Alles. Und ich mach schon auch noch schöne Berge; Routine, Motivation, Kondition sind ja da, aber ich muss nicht mehr irgendjemandem was beweisen. Und das ist schon gut so!
© Keck Stephan (1), Wiedernig/Planet Watch (1), Planet Watch (1)
oben: Spektakuläre Bergkulisse bei den „Manaslu“-Dreharbeiten oben rechts: Der 8-jährige Hans folgt einem deutschen Ehepaar auf den Hohen Moosstock – sein erstes Gipfelerlebnis.
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Leben und wir
„Wenn die Menschen zu uns kamen, war es oft schon (zu) spät“ Schon während der Ausbildung hat Eleonore Bauer davon geträumt, einmal mit Ärzte ohne Grenzen ins Ausland zu gehen. Heute ist die 29-jährige Krankenschwester um diese Erfahrung reicher. Wie es in einem Land ist, in dem Menschen traumatisiert sind und Kinder früh erwachsen werden müssen, erzählt sie im Tipi-Gespräch. von susanne sonnleitner Frau Bauer, Ende Juli sind Sie von Ihrem sechsmonatigen Einsatz in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) zurückgekehrt. Ihr wievielter Einsatz mit Ärzte ohne Grenzen war das? Eleonore Bauer: Es war mein dritter Einsatz und mein zweiter in der ZAR. Beim ersten Mal war ich im Rahmen einer Impfkampagne im Südsudan stationiert. Welches Projekt haben Sie dieses Mal begleitet? Zur Zeit betreut Ärzte ohne Grenzen ein Krankenhaus in Bossangoa, einer Stadt im Nordwesten der ZAR, mit 120 Betten. Ich war dort Ansprechperson in pflegerischen und organisatorischen Belangen und verantwortlich für die Intensivstation, die Notaufnahme, die Chirurgie und den OP-Trakt. Im Wesentlichen war ich für die Arbeit im Hintergrund zuständig, etwa für die Personaleinteilung oder Materialbeschaffung. Für die medizinische Versorgung am Patienten waren meine einheimischen Kolleg(inn)en da. Weswegen kamen die Menschen zu Ihnen ins Krankenhaus? Das größte Problem, das die Menschen dort haben, ist, dass sie meist zu spät medizinische Hilfe in Anspruch nehmen. Oft haben die Leute Krankheiten, die eigentlich gut behandelbar wären. Doch man muss sich vergegenwärtigen, dass die Menschen oft aus weit entfernten Dörfern kommen und ein Spitalsbesuch einen enormen Aufwand für sie bedeutet. Viele denken, sie könnten Krankheiten selber mit traditioneller Medizin heilen, doch diese kann gerade bei Kindern zu Vergiftungserscheinungen führen. Auch Erwachsene sind gekommen, mit riesigen, schier unheilbaren Wunden. Eine weitere Herausforderung ist oft, dass Patienten immer von Angehörigen begleitet werden, die während der Zeit des Spitalsaufenthalts auch dort wohnen. Sie kümmern
© Eleonore Bauer (2), MSF/ Juan Carlos Tomasi (1), MSF / Ton Koene (1)
Interview
Eleonore Bauer mit Mervi, der nach über zwei Monaten Spitalsaufenthalt wieder nach Hause durfte.
sich um ihre Angehörigen, bringen Befunde ins Labor etc. Meist schlafen sie am Spitalsgelände, das heißt im Freien, auf Gras. Für uns als Personal bringt das natürlich erhöhte Anforderungen an die ohnehin schon sehr einfache Infrastruktur mit sich, denn die Angehörigen müssen ja mitversorgt werden. Sie bekommen zu essen und zu trinken und nutzen natürlich auch die sanitären Einrichtungen. Welche Rolle spielt Unterernährung in dem Land?
Unterernährung wird speziell gegen Ende der Trockenzeit ein Thema, da viele Menschen von der Landwirtschaft leben. Dann kommen vor allem Kleinkinder zu uns, die mangelernährt sind. Bei Erwachsenen ist es nicht so schlimm, denn die haben Reserven, von denen sie eine Zeit lang zehren können. In einem der ärmsten Länder der Welt wie der ZAR ist man als Krankenschwester vermutlich mit viel Leid konfrontiert, oft auch mit eigener Hilflosigkeit. Wie
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Leben und wir gingen Sie mit dieser emotionalen Belastung um? Das ist wahr, ich erlebte dort furchtbare Einzelschicksale, und in vielen Fällen konnten wir für den Patienten, die Patientin nichts mehr tun. Gerade wenn es sich um Kinder handelt, geht das einem ganz nah. Ich habe dann versucht, mich auf andere Patienten oder akute Probleme zu konzentrieren. Was auch half, war, mit Kollegen zu reden. Nach sechs Monaten allerdings habe ich gemerkt, wie dringend ich eine Pause von all dem Leid und der Ungerechtigkeit brauche. Jetzt bin ich froh, wieder in Wien zu sein und meinen vorigen Job im Krankenhaus wieder aufnehmen zu können. Auf der anderen Seite wird es auch schöne Momente, größere und kleinere Erfolgserlebnisse gegeben haben … Ja, genau. Ich denke so gern an unseren „König der Intensivstation“ zurück. Er war ein einjähriger Bub, der in einem extrem schlechten Zustand zu uns ins Krankenhaus kam. Er hatte eine Lungenentzündung, Tuberkulose und war stark unterernährt. Alle haben geglaubt, er muss
Wo das Überleben von Menschen durch Konflikte, Epidemien, Naturkatastrophen oder aufgrund fehlender medizinischer Versorgung gefährdet ist, dort tritt Ärzte ohne Grenzen auf den Plan. Das internationale Netzwerk, das aus 24 Mitgliedsverbänden besteht, wurde 1971 in Paris gegründet (Médecins sans Frontières – MSF). Die österreichische Sektion besteht seit 1994 und hat ihren Sitz in Wien. Heute zählt das österreichische Team rund 55 Mitarbeiter/-innen, die von Ehrenamtlichen unterstützt werden. Von Österreich aus werden jährlich etwa 120 Einsatzkräfte in Krisengebiete entsandt, für deren Rekrutierung das Team in Wien verantwortlich ist. Zum Einsatz kommen übrigens nicht nur Ärzte, Hebammen und Pflegepersonal, sondern auch Logistiker, Techniker, Elektriker, Pharmazeuten und Administratoren.
sterben. Aber er hatte einen anderen Plan. Wochenlang hatte er bei uns ausgeharrt. Wie er da so ruhig und würdevoll auf seinem Bett gesessen hat, das war schon beeindruckend. Als hätte er genau gewusst, dass er es schaffen wird. Seine Mutter war immer an seiner Seite ... Die Begegnung mit Kindern in den Dörfern, also außerhalb des Krankenhauses, war auch immer wunderschön. Sie sind so freundlich, offen und begeisterungsfähig und scheinen keine Berührungsängste Fremden gegenüber zu haben. Im Spital sah das aber ganz anders aus. Da waren die Kinder eingeschüchtert und verunsichert. Ich denke, dass die Angst vor der neuen Umgebung, vor dem Ungewissen dazu wesentlich beigetragen hat.
In der ZAR wachsen Kinder vermutlich nicht so behutsam und gut umsorgt auf wie hierzulande. Worin sehen Sie den größten Unterschied in der Lebensweise zu den Kindern in Österreich? Die Kinder dort müssen schon früh in ihrem Leben Verantwortung übernehmen. Zwei- oder dreimal hatten wir den Fall, dass eine Mutter mit ihren Kindern kam. Doch nicht, weil die Kinder krank waren, sondern die Mutter. Es war erschütternd zu sehen, wie sich eine Sechsjährige sowohl um die Mutter als auch um ihre jüngeren Geschwister kümmerte. Oder ein Fünfjähriger, der die Laborgänge erledigte … Es ist auch ein gängiges Bild, dass Kinder ihre kleineren Geschwister am Rücken tragen. Im Prinzip haben diese Kinder keine Kindheit, wie wir sie kennen. In den Medien liest man von gewalttätigen Auseinandersetzungen in der ZAR, die von unterschiedlichen Gruppierungen ausgetragen werden. Wie schätzen Sie die aktuelle Situation ein? Das große Problem, das die ZAR hat, ist, dass es in der Bevölkerung viele Interessengruppen gibt, die von der Regierung nicht wahrgenommen werden. Da gibt’s zum einen den ewig schwelenden Konflikt zwischen Christen und Muslimen. In Bossangoa wurden in den letzten Jahren alle Muslime vertrieben oder getötet. Dort leben heute nur mehr Christen. Dann gibt es immer wieder Konflikte zwischen den nomadischen Völkern. Da geht es vor allem Eleonore Bauer im „Dienstfahrzeug“, mit dem sie gelegentlich in den umliegenden Dörfern unterwegs war.
Viele Patient(inn)en nehmen eine lange und beschwerliche Reise auf sich, um im Krankenhaus von Bossangoa Hilfe zu suchen.
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Leben und wir gehörige verloren haben, ist diese Skepsis verständlich. Zu meinen, als Mitarbeiterin einer Hilfsorganisation alles nach seinen eigenen Ideen umkrempeln zu können, ist sicherlich der falsche Zugang. Geholfen hat, darauf zu hören, was die Leute zu sagen haben. In welcher Sprache haben Sie sich mit den Menschen unterhalten? Mit Französisch bin ich gut durchgekommen. Sie ist eine der Amtssprachen, die auch so gut wie alle Mitarbeiter/-innen beherrschten. Meine einheimischen Kolleg(inn)en dienten als Dolmetscher, wenn Leute aus den Dörfern kamen, die nur Bantu oder Sangho sprachen.
Haben Sie selber etwas von den Auseinandersetzungen im Land direkt mitbekommen? Es gab kleinere Gefechte in der Umgebung. Einmal sind Patienten mit Schusswunden zu uns gekommen. Ich selber habe mich aber immer sicher gefühlt. Wir wurden von Ärzte ohne Grenzen gut über die Sicherheitslage informiert. Zudem war es für uns Mitarbeiter/-innen sowieso unumgänglich, sich vor Ort an Regeln zu halten, wie das Funkradio immer bei sich zu tragen oder unserem Sicherheitskoordinator Bescheid zu geben, wo man sich aufhält. Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit Ihren Kolleg(inn)en vor Ort? Ich kann mir vorstellen, dass es auch für die einheimischen Mitarbeiter/-innen schwierig ist, wenn man plötzlich eine Person aus dem Ausland vorgesetzt bekommt, die verhältnismäßig wenig Ahnung von Land und Leuten hat. Man braucht Fingerspitzengefühl und Geduld. Es hat gedauert, bis ich ein gutes Verhältnis zu den Kolleg(inn)en aufgebaut habe und wir uns vertraut haben. Wenn man bedenkt, dass die Leute einen Bürgerkrieg hinter sich haben und oft An-
Fast jeder Patient wird von mehreren Angehörigen begleitet, die sich oft in der Betreuung abwechseln.
ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK (ZAR)
Die Zentralafrikanische Republik ist ein Binnenland, das mit einer Fläche von 623.000 km² etwa so groß ist wie Frankreich. Heute zählt die präsidiale Republik etwa 4.700.000 Einwohner, die sich in zahlreiche ethnische Gruppen untergliedern. Die politische, wirtschaftliche und soziale Lage im Land ist prekär. Bis 2013, als Präsident Bozizés gestürzt wurde, herrschte im Land ein Bürgerkrieg, doch die Lage besserte sich seither kaum. Seit 2016 werden neuerliche Kämpfe zwischen konkurrierenden Milizen und Rebellengruppen ausgetragen, die mittlerweile das Land kontrollieren. Die Regierung unter Präsident Touadéra scheint machtlos. Leidtragende sind – wie so oft – Zivilisten. Zehntausende Frauen, Kinder und ältere Menschen sind auf der Flucht, ohne ausreichend Nahrung und Wasser. Laut Schätzungen der UNO sind über zwei Millionen Menschen in der ZAR von Nothilfe abhängig. Zündstoff für die Konflikte bieten die Machtansprüche unter-
schiedlicher Religionen. In der Hauptstadt Bangui werden zunehmend Moscheen und Kirchen angezündet und gemäßigte religiöse Führer ermordet. Für Spannungen sorgt auch das prekäre Verhältnis zwischen christlichen Bauern und arabischstämmigen Nomaden. Obwohl die ZAR reich an Rohstoffen, allen voran Diamanten, ist, zählt sie zu den instabilsten Ländern der Welt. Im Fragile States Index 2018, der von der Organisation Fund For Peace erhoben wird, rangiert das Land auf Platz 5 von 178 Staaten, noch vor der Demokratischen Republik Kongo. Der Index bewertet soziale, wirtschaftliche und politische Indikatoren eines Staates.
© Wikimedia (2), Eleonore Bauer (1)
um Besitzzuerkennung von Weideland. Insgesamt ist es unglaublich schwierig für die Regierung, aufgrund der fehlenden Infrastruktur Frieden herzustellen. In dem riesigen Land gibt es vielerorts keine Post, kein Internet, und ganz viele Landesteile sind von der Außenwelt abgeschnitten.
Was wünschen Sie den Menschen in der ZAR? Ich wünsche ihnen das, was sie sich selber am meisten wünschen: Frieden und ein sicheres Leben. Wenn das einmal gegeben ist, können die Menschen dort alles andere selber schaffen. Davon bin ich überzeugt.
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Leben und wir
Urpeinlich, Papa! Wenn es dem Esel zu wohl ist, geht er aufs Eis. Wenn es der Schildkröte zu wohl ist, geht sie auf die Burg. Macht doch Sinn, oder? von peter draxl Oktober. Das Erntedankfest ist vorbei, Halloween rückt in greifbare Nähe, und mittendrin erlebt man oft einen fantastischen Indian Summer. Die Natur zieht sich in ihre schillerndsten Farben zurück, und am 31.10. kommen endlich auch die Toten wieder heim. Wo sie das ganze Jahr waren, weiß man nicht. Die Kelten waren auf jeden Fall davon überzeugt, dass dem so ist, nicht nur das Vieh kommt wieder in die Ställe heim, sondern auch die Seelen der Verblichenen. Den Kürbis haben wir einem trickreichen Iren zu verdanken, nein, eigentlich war’s eine stinknormale Rübe, aber als die Iren Amerika besiedelten, gab’s dort keine brauchbaren Navetten, also nahm man einen Kürbis. Egal, das dauert jetzt zu lang. Jack O’Lantern. Zum Googlen, spannende Geschichte. Mein damals noch sehr verspieltes Prinzesschen und ich machen uns auf einen schönen Spaziergang Richtung Schlosspark und den dort angelegten Spielplatz. Der Klassiker unter den heimischen Playgrounds: alles schön aus Holz, rot-grünblau angemalt, Nestschaukeln, Kletternetze, Drehkreisel, Schaukelpferde. Eine kleine Welt inmitten der Natur, fest in den Rindenmulch reingeschraubt. Das Wichtigste: die Ritterburg. Ein seltsames Konstrukt, das es zu erklimmen gilt, wenn man über die 5-Meter-Rinne hinunterrutschen will. Hinauf kommt man über ein labyrinthartiges System aus Tunneln, Netzen, Leitern. Am Vortag hatte es geregnet, es ist alles noch ein wenig angefeuchtelt, aber angenehm kühl, nicht kalt. Vater setzt sich mal in sicherer Distanz zu dem schreienden Kinderhaufen, der über das Spielfeld rollt, auf ein Holzbankerl. „Raucht sich eine kleine Zigarette an“ – wie Johannes Heesters im Alter von 110 Lenzen noch sang – und fährt sofort von einer militanten Montessori-Gang Schimpfe ein. Gut, wird halt nicht geraucht, ich beobachte mein Töchterlein. Sie hat Spaß, ist safe, und
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Herbstschildkröte
wenn sie sich irgendwo versteigt, ist Superdad zur Stelle. Ritterburg rauf, Rutsche runter, Ritterburg rauf, Rutsche runter. Dieser stoische Gleichmut, mit dem Kinder immer wieder dasselbe machen, ist bewundernswert. Sie winkt mir heftig von der Burgspitze: „Komm auch rauf!“ Ich wollte sowieso grad die giftspritzende Nichtraucherversammlung verlassen und schlendere hinüber. Als gelerntes Alphatier, daran gewohnt, Entscheidungen autonom zu treffen, sage ich überzeugt: „Nein, da komm ich nicht rauf, ich pass da nirgends durch.“ – „Ach bitteee!“ Und schon steigt der alte Autonome ins Labyrinth ein. Wenn Mylady es wünschen, sehr wohl, Mylady. Ich quetsche mich durch eine enge Röhre, ziehe mich an einer Holzleiter hoch, überquere ein Kletternetz. Nächster Tunnel: noch enger, mein Mantel dreckt sich schön ein. Nur noch ein kleines Kletterwändchen hoch, mit Seil zum Festhalten und dann rein in den Burgturm. Schwitzend, röchelnd, meine Kleidung dampft, mein Blut kocht. Die Einstiegsluke ist miniklein, irgendwie ziehe ich mich da hinein und verharre kurz. Schwindelanfall, atmen, ausdampfen, Mantel aufmachen. Das Kind ist schon hinfortgerutscht. Ich stecke den Kopf zur anderen Seite der Burg hinaus und schaue mir die Rutsche an. Nein, da komm ich nicht runter. Ich komm weder durchs Loch raus noch passt mein fetter Podex auf die Aluminiumrinne. Außerdem ist mitten in der Landezone eine Pfütze. Kopf wieder rein. Weiterdenken. Kopf wieder raus, Kind winkt. Kopf wieder rein. Wie eine Schildkröte, in einem Holzpanzer in Grün-Rot-Blau. Köpfchen rein, Köpfchen raus. Platzangst, der Schwitz rinnt mir den Rücken runter, erste Panikattacke im Burgzimmer. Hinten ein Loch, vorne ein Loch, keine Ahnung, wie tun, ich muss hier einfach weg. Schlangenartig ziehe ich mir den Mantel aus, schiebe meine Beine vorwärts durch den Ausgang Richtung Aluminium, robbe wie ein Molch auf dem Rücken Richtung Freiheit, Arme über den Kopf, Mantel halten. Endlich draußen. Ich gleite mit der Geschwindigkeit einer toten Weinbergschnecke die Rinne hinab. Ich deute meinem Lieblingskind: Bitte Mantel fangen. Werfe, sie fängt ihn halb, der andere Halb liegt in der Pfütze. Oh, so fein … Nach ein paar Wochen komme ich endlich unten an, reiße die Beine auseinander, um mir nicht auch noch die Schuhe in der Lacke einzuwässern, und lande im Telemark. Haltungsnote 10. Ein Fuß in der Pfütze beim halben Mantel, ein Fuß am Rindenmulch. Verschwitzt, keuchend, zitternd, zerzaust, mit einem knallroten Kürbis. Der Clan der Nichtraucherinnen grinst verschmitzt herüber. „War doch lustig, oder?“ Goldlöckchen rennt zur nächsten Attacke auf den Turm. Ja, voll lustig. Ich hasse den Herbst, ich hasse den Oktober, ich scheiß auf Halloween. Lasst mich heimkehren zu den Seelen der Toten. Und vorher ein heißes Bad, bitte.
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ICH PACKE MEINE JAUSENBOX UND NEHME MIT … Die Sommerferien sind vorbei und für viele Kinder in Österreich heißt es wieder: zurück in den Kindergarten oder die Schule. Für die Abenteuer und Lernstunden benötigen die Kleinen ausreichend Energie. Deshalb dürfen kleine Zwischenmahlzeiten am Vor- und Nachmittag nicht fehlen. Doch viele Eltern fragen sich: Was ist ein schlauer Snack für die Jausenbox und wie sorge ich für Abwechslung? Ernährungsexperten empfehlen möglichst vielseitige Kombinationen aus Milchprodukten, Obst, Gemüse und Vollkornprodukten. Wir haben für jeden Wochentag eine Snack-Idee zusammengestellt, die Kindern nicht nur super schmeckt, sondern dank der ausgewogenen Zusammenstellung auch Eltern glücklich macht.
... einen ausgewogenen Snack mit FruchtZwerge!
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1 Becher FruchtZwerge + 2 kleine Trauben- und Heidelbeer-Spieße + 1 Scheibe Vollkornknäckebrot dünn bestrichen mit Butter und belegt mit zwei Scheiben Salatgurke
1 FruchtZwerge für unterwegs + 3 kleine „Rollen“ Vollkorn-Wrap mit Banane (dünn bestrichen mit Frischkäse oder Mandelmus)
+ 2 Gurken-Sticks
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Dienstag
1 Becher FruchtZwerge + 2 – 3 kurze Stangen Vollkornoder Dinkel-Grissini + 4 Cocktail-Tomaten + 2 – 3 Birnenspalten
1 FruchtZwerge für unterwegs + 2 Vollkornzwiebacke + 2 Radieschen + 1 (Wasser-)Melone am Stiel
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1 Becher FruchtZwerge + 1 Kinderhand voll geschälte Mandeln + 3 Minireiswaffeln + 3 Apfelspalten
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Eine ideale Zwischenmahlzeit für Kinder hat zwischen 130 und 150 kcal. Dies entspricht ca. 10% des Tagesenergiebedarfs.* *Quelle: Forschungsinstitut für Kinderernährung
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Rauf aufs Töpfchen! Das erste Wort, der erste Zahn, der erste Schritt – es gibt zahlreiche Meilensteine im jungen Leben eines Kleinkinds. Dazu gehört auch das erste Mal, dass es sein Geschäft ins Töpfchen verrichtet. Doch wie hilft man als Eltern dabei, dass irgendwann die Windel verschwindet? von alexander kords
Sie gehört irgendwie zum Erscheinungsbild eines Kleinkinds dazu: die dicke Windel um die Hüfte. Auch wenn es schon längst durch die Landschaft stolpert und keinen Schnuller mehr im Mund trägt, hängt im Schritt noch immer das mal mehr und mal weniger nasse Stück Stoff. Irgendwann aber ist die Zeit gekommen, dass die Windel so langsam verbannt
BÜCHERTIPPS Katie Daynes (Text) und Marta Alvarez Miguens (Illustrationen): „Alle müssen mal aufs Klo“; Usborne Verlag, € 10,30 Kinder ab drei Jahren lernen dank witziger Bilder und Texte, wie das mit dem Aa ist: Wer macht es, woher kommt es und wohin geht es? 40 Klappen auf den Bücherseiten offenbaren ständig neue interessante Informationen. Werner Holzwarth (Text) und Wolf Erlbruch (Illustrationen): „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“; Peter Hammer Verlag, € 11,40 Ein Klassiker unter den Kinderbüchern, der auf leichte und witzige Weise das Tabuthema Stuhlgang behandelt. Der Maulwurf bekommt ein Häufchen auf den Kopf und macht sich auf die Suche nach dem Übeltäter. Dabei zeigen ihm mehrere Tiere, wie ihr großes Geschäft aussieht. Birgit Hörner (Text) und Silke Weßner (Illustrationen): „Edgar ohne Windel“; Thekla Verlag, € 15,40 Edgar geht schon in den Kindergarten, ist aber der Einzige unter seinen Freunden, der noch eine Windel trägt. Also übt er ganz fleißig, bis er das mit dem Töpfchen auch hinbekommt. Im Anhang des Buches gibt es eine Windelfrei-Anleitung für Eltern.
wird. Wie bei vielem, was kleine Kinder betrifft, gilt dabei vor allem eine Devise: Geduld und keine falschen Erwartungen. Entwicklung und Unterstützung Das weiß auch die Urologin Romana Altenhuber. Ihre Ordination in Wien richtet sich speziell an Kinder und Frauen, weshalb auch Themen wie Windelentwöhnung und Einnässen zu ihren Fachgebieten zählen. Wobei: „Kinder brauchen eigentlich kein spezielles Töpfchentraining“, wie sie sagt. Schließlich entwickelt sich die Kontrolle der Blase bei jedem Kind von allein – „nur in unterschiedlicher Geschwindigkeit und in unterschiedlichem Alter“. Die meisten Kinder entwickeln schon zwischen dem ersten und dem zweiten Lebensjahr ein Gefühl dafür, ob ihre Blase voll ist oder nicht, können den Harndrang jedoch noch nicht kontrollieren. Diese Entwicklung ist aber die Voraussetzung dafür, dass das Kind sich melden kann, wenn es mal muss. „Zwischen dem zweiten und dem dritten Lebensjahr ist die Wahrnehmung so differenziert, dass das Kind auch die zunehmende Blasenfülle spürt und bald auch den Schließmuskel kontrollieren kann“, so Altenhuber. Der nächste Entwicklungsschritt sieht vor, dass die Entleerung der Blase auch hinausgezögert werden kann oder das Kind auf die Toilette geht, obwohl es eigentlich gar nicht so dringend muss – sozusagen prophylaktisch vor dem Weggehen, damit es nicht unterwegs von der vollen Blase überrascht wird. Die fortschreitende Entwicklung der Blase ist der eine Aspekt des Trockenwerdens, der andere ist die behutsame Begleitung durch die Eltern. Positive Verstärkung „Normalerweise brauchen Kinder keine spezielle Motivation, um aufs Töpfchen zu gehen“, meint Romana Altenhuber. Vielmehr reicht es ihnen, ihre Eltern und Geschwister aufs WC gehen zu sehen, was sie dann imitieren – schließlich lernen Kinder gerne. Deshalb empfiehlt es sich auch, das Töpfchen neben die große Toilette zu stellen. Und es gibt noch ein paar andere Tricks, mit denen Eltern nachhelfen können. Der wichtigste von allen, so Altenhuber: „positive Verstärkung, wenn es mal geklappt hat“. Außerdem sollte das Kind möglichst Kleidungsstücke tragen, die es ganz allein an- und h er bst 2018 |
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wenn es mit dem Pipi auf Zuruf nicht klappt. Hat das Kind den Dreh raus und geht tagsüber Erst groß, dann klein allein aufs Töpfchen oder sagt zumindest den Rein biologisch ist ein Kind Eltern Bescheid, ist das Thema Trockenwerzunächst in der Lage, seinen Darm zu kontrollieren, erst den jedoch noch nicht beendet. Zum einen danach ist die Blase an kann es auch älteren Kindern mal passieren, der Reihe. Das hat mehredass sie sich im Eifer des Spielens in die re Gründe – wie etwa die Hose machen. Das ist zunächst kein Grund Häufigkeit des Geschäfts. zur Beunruhigung, sondern lediglich ein So verrichtet ein dreijähriges Zeichen dafür, dass die Blasenfunktion noch r Dr. Romana Altenhube Kind am Tag rund zehn kleine, nicht komplett unter Kontrolle ist. Erst wenn für ist Urologin speziell aber höchstens zwei große sich das Einnässen bei Tag häuft, sollten die . uen Fra und der Kin 2, Geschäfte. Außerdem bemerkt Eltern einen Arzt aufsuchen, da dann evenSchumanngasse 42/ 118 0 Wien es am Drücken des Bauches tuell eine Krankheit oder eine psychische om www.urologin-wien.c recht leicht, wenn es den Darm Belastung vorliegt. entleeren muss, kann aber die Signale zum Pipi-Gehen noch Nasse Nächte nicht so recht deuten. Erst mit der Zeit Zum anderen ist da ja noch die Nacht. „Wenn sich Kinder lernt es immer besser, auf seinen Körper nach dem fünften Lebensjahr noch im Schlaf einnässen, zu hören und auch bei Druck auf der spricht man von Enuresis“, weiß Romana Altenhuber. Mehrere Blase Bescheid zu geben oder gar allein Faktoren können dafür verantwortlich sein. „Manche Kinder aufs Töpfchen zu gehen. haben in diesem Alter noch Schwierigkeiten, aufzuwachen und ‚verschlafen‘ dann sozusagen den Reiz der vollen Blase“, No-Gos auf dem Töpfchen so Altenhuber. Manchmal produziert das Organ auch so viel So wie Eltern die Windelentwöhnung Harn, dass die Menge nicht über Nacht gehalten werden unterstützen können, können sie sie auch kann. Es ist keineswegs ein Rückschritt, dem Kind eine Winnegativ beeinflussen. Das geschieht del anzubieten, bis es von sich aus sagt, dass es auch nachts zum Beispiel, wenn sie ihren Nachwuchs keine mehr braucht. Anschließend kann man das nächtlizu früh aufs Töpfchen setzen. Auch das che Pipi-Gehen dadurch unterstützen, dass man etwa das forcierte lange Sitzenbleiben, obwohl Töpfchen gleich neben das Bett stellt oder in der Toilette das das Kind noch nicht bereit ist, hat oftmals Licht brennen lässt. Manche Eltern wecken das Kind nachts Frust zur Folge. Besser ist es etwa, das auf und setzen es auf die Toilette, etwa bevor sie selbst ins Töpfchen mit ins Spielen einzubeziehen. Bett gehen. Das ist eine Option, allerdings ist davon kein LerBesonders bieten sich Rollenspiele an, neffekt zu erwarten, weil das Kind nicht allein von der vollen bei denen zum Beispiel erst der Teddy Blase aufwacht. Definitiv nicht zielführend ist es, ihm vor dem sein Geschäft erledigt, bevor das Kind Schlafengehen das Trinken zu verwehren. Stattdessen ist an der Reihe ist. Ein absolutes No-Go ist nachts wie auch am Tag Geduld das oberste Gebot – und ein dagegen das Schimpfen und Bestrafen, ausreichend großer Vorrat an Wechselkleidung.
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ausziehen kann, also welche ohne lästige Knöpfe oder Gürtel. Zeitweise kann auch ganz auf die Kleidung verzichtet werden – bevorzugt im Sommer, wenn die Temperaturen angenehm sind. Übrigens ist es in vielen Regionen der Welt gang und gäbe, dass die Kinder zeit ihrer Entwicklung ohne Windeln herumlaufen. Vier von fünf Babys, die weltweit geboren werden, tragen nie in ihrem Leben eine Windel. In China etwa macht so gut wie jedes Kind sein Geschäft durch einen Schlitz, der sich auf Höhe des Popos befindet. Der verhindert nicht nur, dass die Kleidung verschmutzt wird, er sorgt auch für eine stets gut belüftete Haut. Das Trockenwerden komplett ohne Windeln durchzuziehen, erfordert allerdings sehr viel Aufmerksamkeit und damit auch Zeit – an der es vielen Eltern heutzutage mangelt. Auf der anderen Seite stärkt die permanente Windelfreiheit die Kommunikation zwischen Eltern und Kind ungemein – ein positiver Nebeneffekt.
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Bye-bye Windel, hallo Toilettenpapier! Bereits seit über 60 Jahren ist Cosy Toilettenpapier „so weich, dass man es blind erkennt“ – und damit der perfekte Begleiter auf dem Weg zur Windelfreiheit. Der Cosy Tiger verrät die besten Tipps, wie Kinder trocken werden. Wann ist das Kind bereit? Es gibt kein „richtiges“ Alter, aber es gibt verschiedene Anzeichen, die darauf hindeuten können, dass das Kind die Kontrolle über seine Blase gewinnt: Es weiß, wann seine Windel nass oder voll ist; es erkennt, dass es gerade Pipi macht oder – das sicherste Anzeichen: Es sagt, wenn es aufs Klo muss.
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Spielerisch thematisieren. Wenn sich dein Kind plötzlich brennend dafür interessiert, was Mama und Papa da wohl auf der Toilette so machen, mach es zum Thema: Schau dir Bücher mit ihm an. Oder Bilder von Ausscheidungen von Tieren – die Bemmerln von Ziegen, die Fladen von Kühen ... äußerst spannend! Nur kein Stress! Mach deinem Kind keinen Druck – jeder hat sein eigenes Tempo. Und bleib geduldig: Bis zur Schule sind Kinder die Windel normalerweise los ;-)
Besorg ein Töpfchen. Oder einen Toilettensitz mit Treppe. Oder beides. Wichtig ist, dass sie fürs Kind selbstständig zu erreichen sind. Neben das Töpfchen stellst du in Reichweite einen Korb mit weichem Cosy Toilettenpapier. Zeig es vor. Zeig deinem Kind, wie man das Töpfchen benutzt – vielleicht mit dem Lieblingskuscheltier oder der Lieblingspuppe. Zeig ihm auch, wie viel und wie man Toilettenpapier benutzt. Und lass die Tür offen, wenn du selbst aufs Klo gehst – Kinder lernen aus Beobachtung und Nachahmung. Kauf Unterhosen. Und lass sie dein Kind aussuchen – ja, da dürfen auch die Minions oder die Eisprinzessin drauf! Bequeme Kleidung. Zieh deinem Kind Kleidung an, die es selbst aus- und wieder anziehen kann. Dann geht es, wenn es schnell gehen muss, auch wirklich schnell. Sprich: lieber Jogginghose und T-Shirt als Body und Jeans mit Knopf. Wechselkleidung nicht vergessen! Geh nur mit Wechselkleidung (im verschließbaren Plastikbeutel) außer Haus. Sollte mal was danebengehen – kein Problem: Die Kleidung ist ohne großen Wirbel schnell gewechselt, die nasse landet im Plastikbeutel und damit auslaufsicher in der Tasche.
Testfamilien gesucht! Euer Knirps zeigt Interesse, die Windel loszuwerden? Gratuliere! Cosy unterstützt drei Familien auf dem Weg zur Windelfreiheit mit jeweils einem 2-Monats-Vorrat Cosy Unser Liebstes Toilettenpapier. Dazu gibt’s je ein Cosy-Familien-Paket (bestehend aus 2 Handtüchern, 2 Pölstern und 2 Stoff tieren). Schickt uns ein Mail mit Foto und kurzer Beschreibung eurer Familie an gewinn@tipimagazin.at. (Einsendeschluss: 31.10.2018) – viel Glück!
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Interview
Die Lust am Lernen Weltweit gibt es mehr als 40.000 Montessori-Schulen. Eine davon hat der französische Filmemacher Alexandre Mourot ein Schuljahr lang filmisch begleitet. Im Tipi-Interview erzählt er, wie die Zusammenarbeit mit den Kindern war und was das „Montessori-Prinzip“ für ihn ausmacht. Als der Filmemacher Alexandre Mourot zum ersten Mal Vater wird, kommen eine ganze Menge neuer Fragen auf ihn zu. Sobald sie laufen kann, möchte seine Tochter alles entdecken und vor allem – auf eigene Faust und ohne Hilfe. Dabei gibt es allerlei Gefahren, die jedem Erwachsenen den Angstschweiß auf die Stirn treiben: an der Kante kann man stolpern, von der Leiter lässt es sich gut fallen oder von der Stiege schön herunterpurzeln. Alexandre Mourot fragt sich, was seine Tochter eigentlich antreibt und wie er sich dazu verhalten soll. Als er feststellt, wie groß die Fortschritte seiner Tochter sind, wenn er sie einfach gewähren lässt und ihre eigenen Energien respektiert, beginnt er sich für die Montessori-Pädagogik zu interessieren. Ausgerüstet mit seiner Kamera, besucht er Frankreichs ältestes Montessori-Kinderhaus. Hier trifft er auf Kinder, die sich
frei bewegen können und alleine oder in kleinen Gruppen arbeiten. Einige lesen, andere backen Brot, üben dividieren, lachen oder schlafen. Der Lehrer hält sich dabei sehr zurück. Es sind die Kinder, die dem Regisseur durch ihre Entwicklung eine ganz eigene Dramaturgie vorgeben und so zu den eigentlichen Erzählern ihrer Geschichte werden. Begründet 1907 durch Maria Montessori, ist die nach ihr benannte MontessoriMethode ein Lehr- und Bildungsverständnis, bei dem das Kind im Zentrum steht und sein natürliches Verlangen zu lernen, die sogenannte „intrinsische Motivation“ des Kindes, gefeiert und unterstützt wird. Ein Ansatz, der den menschlichen Ein Kernstück des Montessori-Prinzips ist die Freiarbeit. Kinder wie Séraphine und Géraud haben so Gelegenheit, ihrem eigenen Lernbedürfnis zu folgen und spielerisch zu lernen.
Geist und eine ganzheitliche kindliche Entwicklung – physisch, sozial, emotional und kognitiv –im Blick hat. Die Methode wird immer beliebter und verbreitet sich rasant: Mehr als 40.000 MontessoriSchulen gibt es mittlerweile weltweit. Warum haben Sie den ganzen Film aus der Kinderperspektive inszeniert? Alexandre Mourot: Als ich nach der Geburt meiner Tochter begann, sie zu filmen, tat ich das mit der typischen Begeisterung eines jungen Vaters. Ich habe ihre Entwicklung beobachtet, sie gefilmt und dabei versucht, so wenig wie möglich einzugreifen. Meine Rolle als Beobachter war schon ein Hinweis auf meine Erziehungseinstellung. Diese Einstellung findet sich auch im Film wieder, den ich gerne durch den Kontakt der Kinder in der Klasse machen wollte. Die kinematografische Intention hat sich danach präzisiert. Ich wollte mit dem Publikum das Klassenleben der Kinder zwischen drei und sechs Jahren teilen. Es eintauchen lassen in den Alltag einer Klasse, die nach Maria Montessoris Empfehlungen funktioniert. Und ihnen dieses bestimmte Alter nahebringen, diese magische Phase, in der das Kind ein sensorischer Entdecker ist, immer aktiv dabei, seine Selbstständigkeit weiterzuentwickeln. Man musste den Kindern also bei der Forschungsarbeit folgen. Abwarten wie ein Montessori-Pädagoge. Die Kamera mitten unter ihnen positionieren, sie sie vergessen lassen und sie weder stören noch eingreifen. Ich musste natürlich auf Augenhöhe mit ihnen sein, unter ihnen sein. Für Maria Montessori besteht Erziehung darin, das Kind zu kennen und seine Wünsche zu verstehen; von ihm zu lernen, um es in seiner Entwicklung bes-
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» Ich habe versucht, das Naturell der Kinder zu filmen und zugleich so zurückhaltend wie möglich zu sein. «
ser begleiten zu können. Maria Montessori lädt uns ein, demütig zu sein, ohne Vorurteile zu beobachten … Ich konnte also gar nichts anderes tun, als auf Augenhöhe mit den Kindern zu filmen, anstatt von oben auf sie herabzuschauen. Diese Einstellung findet sich auch in der Montage wieder. Ich habe versucht, die Verirrungen der Kinder zu zeigen, aber auch ihren Enthusiasmus, wenn sie plötzlich gefunden hatten, was ihren inneren Bedürfnissen entsprach. War es schwer, die richtigen Momente vor die Kamera zu bekommen? Ja, natürlich. Es war aus verschiedenen Gründen sehr schwer, den Alltag der Kinder zu begreifen. Zunächst einmal die Beweglichkeit. Denn auch wenn ich mobiler war, weil ich allein gedreht habe: mich mit meinem Equipment im engen Klassenzimmer zu bewegen, mit den Kindern, die sich mal um mich bewegten, mal einfach auf dem Boden saßen, war immer heikel. Außerdem erforderte es immer viel Geduld und Konzentration, um die richtigen Szenen einzufangen. Wie war die Zusammenarbeit mit den Kindern und den Erziehern?
ALEXANDRE MOUROT veröffentlichte 2009 seinen ersten Dokumentarfilm „Poubelles et Sentiments“, der sich mit der menschlichen Anhänglichkeit an materielle Güter beschäftigt. Auf die MontessoriPädagogik stieß er, als seine Tochter geboren wurde. Um sein methodisches Wissen auszubauen, absolvierte er einen internationalen Montessori-Lehrgang.
Sehr gut. Ich habe zuerst den Erzieher angesprochen, damit er mir erlaubt, seine Klasse zu sehen. Ich fand sie außergewöhnlich. Nach mehreren Beobachtun-
gen, die mich sehr überzeugt haben, habe ich den Erzieher gefragt, ob er mir erlauben würde, seine Klasse zu filmen. Er gab mir binnen eines Monats sein Einverständnis und das der Direktorin. Ich musste also nur noch die Eltern und die Kinder fragen. Christian hat mich also den Kindern vorgestellt, und ich habe ihnen mein Projekt erklärt. Die Kinder schienen davon überhaupt nicht gestört zu sein, einige wirkten sogar sehr erfreut. Dann habe ich das Filmprojekt den Eltern vorgestellt und sie gebeten, eine Genehmigung für die Bildrechte der Kinder zu unterschreiben, natürlich nur im Einverständnis mit den Kindern. Alle Kinder und Eltern haben akzeptiert. Der Film ist also schon auf einer sehr guten Vertrauensbasis gestartet. In der Folge habe ich die Klasse drei Wochen lang beobachtet. Ich saß oft auf einem Stuhl und habe mir Notizen gemacht. Danach habe ich einige Fotos gemacht, bevor ich wirklich mit dem Drehen anfing. Entscheidend war für mich, zu versuchen, das Naturell der Kinder zu filmen und zugleich so zurückhaltend wie möglich zu sein. Die Kinder haben meine Arbeit ganz genau verstanden und wussh er bst 2018 |
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Leben und wir ten, dass sie mich nicht stören durften. Mit den meisten Kindern lief alles ganz hervorragend. Nur wenige von ihnen waren wirklich aufgeregt, als ich mich mit meinem Equipment genähert habe, sodass ich sie dann kaum gefilmt habe. Welche gesellschaftlichen Veränderungen sind möglich, wenn mehr Kinder nach der Montessori-Methode ausgebildet werden? Durch die Reduzierung der erzieherischen Gewalt und seiner destruktiven Auswirkungen auf das Kind und in der Folge auf den erwachsenen Menschen, zu dem es einmal werden wird, wären große Veränderungen zu erwarten. Sehr schnell, da es seit 100 Jahren bei Kindern beobachtet wird, die in hochwertigen Montessori-Einrichtungen aufgewachsen sind, wären die Kinder erfüllter, fröhlicher, kreativer, konzentrierter und selbstbewusster, weil sie respektiert würden, ohne jegliche Gewalt. Man kann sich leicht vorstellen, dass Kinder, die ohne Gewalt aufwachsen, auch friedlich sind. Maria Montessori hat ein sehr schönes Buch namens „Frieden und Erziehung“ geschrieben. Es zeigt uns, wie wichtig Erziehung ist, um die Welt zu befrieden. Aber ihre Pädagogik zielt nicht nur darauf ab, das Kind ohne Druck zu unterstützen, sondern das Potenzial des Kindes und seine Persönlichkeit zu entwickeln. Maria Montessori hat versucht, die Kinder auf dem für sie richtigen Weg zu begleiten. Sie wollte den Kindern dabei helfen, starke und ausgewogene Persönlichkeiten zu entwickeln. Die Unabhängigkeit der Kinder wurde allen
„DAS PRINZIP MONTESSORI – DIE LUST AM SELBER-LERNEN“ liefert intime Einblicke in die Magie des Lernens und den Alltag im ältesten Montessori-Haus Frankreichs, in dem die Kinder und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen. Derzeit im Kino.
Erziehungsaufgaben zugrunde gelegt. „Wir müssen dem Kind dabei helfen, von sich aus zu handeln, von sich aus zu wollen, von sich aus zu denken.“ Was wäre eine Gesellschaft mit freieren Erwachsenen, wagemutiger in ihrer Arbeit, ihrem Leben, autonomer, verantwortungsvoller? Sicher eine Gesellschaft, die vom Staat schwieriger zu kontrollieren ist, aber eine Gesellschaft, die sich in Richtung jenes Fortschritts bewegt, wie er von jeher verstanden sein sollte und der im Schutz und in der Bereicherung des Lebens besteht.
Sie selbst haben eher eine „normale“ Erziehung genossen. Glauben Sie, wenn Sie mit der Montessori-Methode aufgewachsen wären, hätte sich etwas in Ihrem Leben grundlegend anders entwickelt? Ja. Ich hätte mich wahrscheinlich besser kennengelernt, hätte besser gelernt, die Welt um mich herum zu verstehen und hätte wohl bei der Studien- und Berufswahl eher darauf geachtet, was meinen intrinsischen Bedürfnissen entspricht. Ich frage mich oft: Sind die Entscheidungen, die ich treffe, wirklich meine? Außerdem hatte ich in meiner frühen Kindheit einige schulische Gewalttaten zu erleiden, und es hätte mir wahrscheinlich eine friedlichere Beziehung mit der Schule gebracht. Ich hätte gerne so gearbeitet, wie es heute der Fall ist, während ich zuvor hauptsächlich Mühsal und Langeweile gesehen habe. Vor allem aber denke ich, dass ich Zeit gespart hätte! Gemeinhin wird Montessori mit viel Liberalismus identifiziert. Im Film jedoch sieht man, wie diszipliniert die Kinder sind und ihrer „Arbeit“ nachgehen. Welche Rolle spielen Ordnung und Struktur bei Montessori wirklich? Maria Montessori hatte entdeckt, dass Kleinkinder sehr sensibel auf die äußere Ordnung und die Gepflogenheiten des Lebens reagieren. Sie hat ihnen schnell eine Übereinstimmung der inneren Ordnung und dem Gefühl der inneren Sicherheit, das der inneren Ordnung folgt, verschafft. Außerdem sind die Klassenregeln bei Montessori sehr wichtig: Zum Beispiel kann ein Kind nicht einfach andere Kinder, die gerade arbeiten, stören. Die Freiheit darf nie zulasten der anderen gehen.
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„Hilf mir, es selbst zu tun.“ – Einer der wichtigsten Montessori-Leitsätze, den auch der Pädagoge Christian Maréchal verinnerlicht zu haben scheint.
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Macht euch dreckig, Kinder! Schmutz ist gut!
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In Gatschlacken hüpfen, auf Bäume kraxeln, mit Schlamm rumschmeißen – Spielen im Freien macht nicht nur Spaß, sondern auch Dreck. Aber keine Sorge: Der ist sogar gesund, wie unsere Gastautorin Judith weiß.
Sich schmutzig zu machen und dabei Spaß zu haben, geht oft Hand in Hand. Kreatives Spiel nimmt keine Rücksicht auf saubere Kleidung. Die Aufforderung „Mach dich nicht schmutzig!“ ist daher ziemlich kontraproduktiv – sie bremst Kinder in ihrer spielerischen Kreativität. Und ganz ehrlich: Es macht für Kinder ja auch gar keinen Sinn – warum sollen sie sich nicht schmutzig machen? Wie soll denn ein Kind auf einen Baum klettern oder ein Loch graben, ohne sich dabei schmutzig zu machen? Ganz zu schweigen von der tiefen, braunen Lacke, in die es gerne hüpfen möchte ...
gien und haben ein viel stärkeres Immunsystem als Stadtkinder. Wer sich viel an der frischen Luft bewegt, ist außerdem weniger anfällig für winterliche Krankheitserreger. Für die Immunabwehr macht es sogar mehr Sinn, täglich mal einen Stein abzuschlecken als Immunpräparate einzunehmen, habe ich vor einer Weile in einem Interview mit einem Arzt gelesen.
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Raus mit euch! Das natürliche Abwehrsystem von Kindern muss täglich trainiert werden. Bestes Training: Spiel und Bewegung an der frischen Luft. Täglich zwei Hupf in Gatsch Stunden sollten Kinder draußen verbringen, sind Die moderne Technik hat uns Waschmaschinen sich Experten einig. Eigentlich nicht viel, sind zwei geschenkt; niemand von uns muss heute mehr Stunden am Spielplatz doch schnell um. Doch mit großer Mühe Flecken händisch aus der viele verbringen nicht einmal annähernd diese Wäsche reiben. Ich sehe also nichts, was empfohlene Zeit draußen. Und das, dagegen spricht, sich auch mal obwohl bekannt ist, dass frische so richtig schmutzig zu machen. Luft gesund hält, das Immunsystem stärkt und dass das Sonnenlicht den Denn erstens geht der Dreck aus Vitamin-D-Haushalt aufpäppelt. Kind und Kleidung schnell raus, Also ab ins Freie! Lüftet die und zweitens gibt es Studien, die belegen, dass eine gewisse Menge Kinder ordentlich aus, lasst sie an Dreck durchaus gesund für das in der Erde graben und Steine Immunsystem des Kindes ist. Dreck aufsammeln. Das Einzige, was ihr härtet nämlich ab, er stärkt die Abdabei werden könnt, ist steinreich. wehrkräfte und beugt Allergien vor. Egal wo: am Spielplatz, im Wald, im bloggt „Stadt mama“ Judith So leiden Kinder, die am Bauernhof Garten. Jeder hat andere Möglichag Allt seit 2013 über ihren mit Stall und Tieren aufwachsen, dkeiten, aber jeder hat sie, wenn er als Mama von drei Mä sich nachweislich viel seltener an Allerdenn will. chen. Und die dür fen ...
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chen auch mal dreckig ma stadtmama.at
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Verrate uns deinen Tipp für das beste Familien-Outdoor-Vergnügen, bei dem man sich so richtig dreckig machen darf und gewinn einen von drei OMOJahresvorräten! Die GewinnerEinsendungen werden im kommenden Tipi vorgestellt. E-Mail an: gewinn@tipimagazin.at (Einsendeschluss: 31.10.2018)
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Leben und wir
Das Klima geht uns alle an In Zeiten des Klimawandels wagte Familie Pinzler-Wessel aus dem Südwesten Berlins ein spannendes Experiment: Sie versuchte, ein Jahr lang ihren CO²Verbrauch zu reduzieren. Hier erzählen sie, in welchen Bereichen ihnen Verzicht und Umstellung leichtgefallen sind und welche Themen sie ordentlich ins Schwitzen gebracht haben. von eva maria wagner Von der Idee her würde sich die vierköpfige Familie Pinzler-Wessel schon länger als umweltbewusst beschreiben. Der Verzicht auf das Plastiksackerl, der Einkauf im Bioladen und die Angewohnheit, das Auto auch mal stehen zu lassen. Alles soweit gut, bis zu jenem Tag, an dem Tochter Franziska (13) von der Schule nach Hause kommt und folgende Webseite öffnet: den Klimabilanzrechner der Umweltorganisation WWF. Mit dessen Hilfe kann man seinen persönlichen „ökologischen Fußabdruck“ ermitteln und herausfinden, wie sich der eigene Lebensstil auf den Rest der Welt auswirkt. Das Ergebnis bezeichnet die Familie als „niederschmetternd“. Laut Berechnung ist sie durch ihren Lebensstandard für 42 Tonnen CO₂ im
Jahr verantwortlich. Es wird sich herausstellen, dass dies sogar etwas unter dem Durchschnitt liegt, aber trotzdem: Die Fakten können nicht ignoriert werden. So wird gemeinsam jene Frage formuliert, die für ein Jahr wegweisend sein wird: „Wie kann es uns als Familie gelingen, unseren CO₂-Verbrauch innerhalb eines Jahres zu reduzieren?“ Und da Petra Pinzler und Günther Wessel ihres Zeichens erfahrene Journalisten und wortgewandte Schreiber sind, liegt es nahe, ihre Erkenntnisse aufzuschreiben und in Buchform zu bringen. So entsteht, trotz ernstem Hintergrund, ein fröhlicher, selbstkritischer Bericht mit praktikablen Anregungen. Das Resümee der Familie sei vorab verraten: „Wir haben einiges
über uns gelernt, uns gegenseitig genervt, heftig gestritten und erstaunlich viel gelacht. Denn es hat wider Erwarten ziemlich viel Spaß gemacht.“ Der Klimawandel Stark vereinfacht könnte man den Klimawandel so erklären: Durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Braun- und Steinkohle, Torf, Erdgas und Erdöl wird sehr viel CO₂ freigesetzt und in die Atmosphäre abgegeben. In der Atmosphäre bewirkt das CO₂, ebenso wie andere klimarelevante Gase, den sogenannten Treibhauseffekt (siehe Infokasten S. 41). Die durch menschlichen Einfluss immer dichter werdenden Treibhausgase in der Luft führen dazu, dass die Wärmeener-
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Leben und wir
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Die Generation, die das Ruder noch herumreißen kann, das sind wir. Und das sollten wir schleunigst tun – für unsere Kinder und zukünftigen Enkelkinder.
gie nicht mehr so schnell in das Weltall entweichen kann. Die Folge: Unsere Erde erwärmt sich. Leider spielt bei fast allen Tätigkeiten, die den Menschen heutzutage umtreiben, der CO₂-Ausstoß eine Rolle. So produziert die Stromerzeugung CO₂. Aus den Schloten der Industriefabriken qualmt es. Die Schiffe, Flugzeuge und Lastwägen, die unsere T- Shirts aus China und die Mangos aus Bangladesch bringen, stoßen CO₂ aus. Ebenso die eigene Mobilität, die Autofahrten zur Schule, der Urlaubsflug nach Griechenland und so weiter. In die Rechnung gehören ebenfalls die großen Ökosünden der Menschheit, wie die Abholzung des Regenwaldes oder die Trockenlegung von Mooren zur Torfgewinnung. Und selbst die lautstarke Verdauung von Rindern in der Fleischproduktion spielt beim Klimawandel eine nicht unwesentliche Rolle. Aber dazu später. Auf unseren Alltag umgelegt heißt das, dass wir Menschen heutzutage mit der Summe aller unserer Gewohnheiten einen wesentlichen Einfluss auf das Klima
nehmen. Es spielt also eine große Rolle, wie wir konsumieren, essen, wohnen und uns fortbewegen. Was aber bedeutet dieses Wissen für unser Alltagsleben? Was dürfen wir noch essen, ohne dem Klima zu schaden? Wie viel Fleisch ist okay? Wie sieht es mit dem Stromverbrauch aus? Auf welche Autofahrten können wir verzichten? Und können wir jetzt überhaupt noch ohne schlechtes Gewissen auf Urlaub fliegen? All diese Fragen und noch viele mehr, stellt sich auch Familie Pinzler-Wessel in ihrem Buch „Vier fürs Klima“. Äpfel aus Übersee und andere Weltreisende Sohnemann Jakob (16) ist ein wahrer Apfelverschlinger. Drei bis vier sind es pro Tag, was im Jahr gut 1.000 Äpfel ausmacht. Eine erstaunliche Zahl, bei der es sich lohnt, etwas genauer hinzuschauen. „Wir wollten es bei den Äpfeln, stellvertretend für unser ganzes Obst, nun ganz genau wissen“, schreibt die Familie. Die Bestandsaufnahme ergibt folgende Apfelquellen: den Supermarkt, den Bioladen und den alten Apfelbaum im Garten. Eines ist schnell klar: Die Früchte aus dem Garten haben die beste Umweltbilanz. Die Bio-Äpfel schneiden in puncto Gesundheit zwar deutlich besser ab. Ob sie auch wesentlich klimafreundlicher sind, lässt sich gar nicht so leicht feststellen. Zwar wird bei der Herstellung von konventionellem Dünger viel CO₂ erzeugt, der bei
der biologischen Landwirtschaft wegfällt. Aber auch Bio-Äpfel werden meist in monotonen Plantagen angebaut. Und dort wird ebenfalls der Boden verdichtet und kann daher weniger CO₂ speichern. Die schlechteste Klimabilanz haben allerdings Äpfel aus Übersee, die auf langen Transportwegen zu uns gelangen und hier wiederum in die Supermärkte gekarrt werden. Dieses Thema betrifft natürlich nicht nur Nahrungsmittel. Die weltweiten Transportwege von Rohstoffen, Industrieprodukten und Kleidung sind schier gigantisch. Die Klimafolgen werden meist verkannt. Auch Mutter Petra Pinzler gibt angesichts ihres prall gefüllten Kleiderschranks zerknirscht zu: „Ich habe die Klimafolgen von Klamotten deutlich unterschätzt. So wie bei jedem anderen Produkt entstehen natürlich auch bei der Herstellung meiner Blusen, bei deren Transport, Lagerung, Gebrauch und Entsorgung Treibhausgase.“ Rülpsende Kühe und dröhnende Motoren Wie viele Kilometer ein argentinisches Rindsrückensteak auf dem Buckel hat, bevor es auf unseren Tellern landet, kann man sich ebenfalls ausrechnen. Aber nicht nur das: Familie Pinzler-Wessel muss zunächst schmunzeln, als sie das erste Mal hört, rülpsende Kühe würden das Weltklima gefährden. Bei ihren Recherchen findet sie allerdings Erstaunliches heraus.
Konsum, Ernährung, Wohnen und Mobilität: Mit vielen großen und kleinen Entscheidungen in diesen Lebensbereichen beeinflusst der Mensch mittlerweile das Klima. h er bst 2018 |
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Im Pansen der Rinder wird die Nahrung durch Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze zersetzt. Durch chemische Vorgänge entsteht dabei Methangas, ein sehr klimawirksames Treibhausgas. Da das Vieh mindestens einmal pro Minute rülpst, kommen da ganz schöne Mengen zusammen. „Umgerechnet in CO₂, entspricht die Tagesproduktion einer Kuh bis zu 6,7 Kilogramm. Aufs Jahr hochgerechnet sind das bis zu 2,4 Tonnen – was ungefähr dem entspricht, was unser Auto bei einer jährlichen Fahrleistung von 12.000 Kilometern raushaut“, recherchiert die Familie. Da ist es kein Wunder, dass der vegetarische Jakob seine Mutter beim Genuss eines Tafelspitzes gern mal augenzwinkernd als „Klimasünderin“ bezeichnet. Welche Kompromisse die Familie für das Fleischessen und für andere Lebensmittel gefunden hat, kann man im Buch nachlesen. Ebenso nachzulesen ist, wie schwer es ihnen fällt, auf praktische Autofahrten zu verzichten, wie sie den inneren Schweinehund überwinden und warum sie jetzt sogar überlegen, das Auto ganz abzuschaf-
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Leben und wir
Kaum zu glauben, aber wahr: Auch die lautstarke Verdauung von Kühen trägt zum Klimawandel bei. Die gigantische Fleischindustrie ist deshalb Teil des Problems.
fen. Sie erzählen, wie Tochter Franziska förmlich zur Fahrradaktivistin wurde und fleißig zu ihren Freizeitaktivitäten strampelt. Und sie berichten von Vater Günther, der mittlerweile sämtliche Großeinkäufe der Familie mit dem Fahrradanhänger nach Hause schafft. Dass für ihr Projekt ein paar Änderungen des Alltags nötig sein würden, war allen vier Pinzler-Wessels von Anfang an klar. „Nur nicht, wie weit die gehen
4 Fragen an Autorin Petra Pinzler Interview
Es stellt sich die Frage, ob man mit dem alleinigen Verzicht überhaupt etwas bewirken kann. Was raten Sie Menschen, die hier eine Art Ohnmacht empfinden? Petra Pinzler: Da halte ich es mit Luther: „Wenn morgen die Welt untergehen würde, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Ich rate, nicht den ganzen Berg an Aufgaben zu sehen, sondern klein anzufangen und sich von Misserfolgen nicht beirren zu lassen. Wenn man beginnt, im Alltag kleine Schritte zu setzen, dann wird es irgendwann leichter. Was wir in diesem Jahr als Familie gemerkt haben ist, dass uns das Tun glücklicher macht als das Nichtstun.
müssen. Wo es wehtun würde, worauf wir wirklich würden verzichten müssen. Und was überhaupt Verzicht für uns ganz persönlich ist. Oder ob es nicht umgekehrt manchmal ein Gewinn sein kann, nicht mit dem Auto zu fahren“, so ihr Resümee. Fliegen: Wo die grenzenlose Freiheit aufhört Bei der Urlaubsplanung stellen sich neue Herausforderungen. Das Wunschreiseziel
Mitte und Maß plädieren. Anstatt zweimal im Jahr mit dem Billigflieger auf Kurztrips zu fliegen, würde ich zum Beispiel raten, jedes zweite Jahr eine Fernreise zu machen und dann länger zu bleiben. Flüge, die man wahrnimmt, kann man über Atmosfair kompensieren und damit zumindest andere Klimaschutzprojekte unterstützen. Ich halte es für wichtig, Kindern das verantwortungsvolle Reisen näherzubringen. Viele Menschen wissen heute noch immer nicht, wie klimaschädlich Flugreisen sind.
Wie geht es Ihnen heute? Was ist Routine geworden und was fällt immer noch schwer? Uns geht es sehr gut. Mittlerweile haben wir unser Auto ganz abgeschaff t, und ich muss sagen, wir haben es bis jetzt noch nicht vermisst. Wir werden sehen, wie das dann im Winter wird. Bereiche, wo es schwerfällt, sind immer noch die sogenannten Schnäppchen. Die Bluse im Angebot, der Billigflug nach Lissabon und so weiter. Aber es ist uns bewusst, dass es ohne Verzicht einfach nicht geht. Wenn man dem Impuls Petra Pinzler & Gü nther Wessel: Vier fürs nicht sofort nachgibt und ein Klima – Wi e un sere Familie bisschen zuwartet, dann verversucht, CO₂-neu tral flüchtigt sich die Lust auf das zu leben, Verlag Droemer, € 18,– Kaufen meist recht schnell.
Zum Lesen
Apropos Fliegen: Wie gehen Sie mit dem Dilemma der klimaschädlichen Flugreisen um? Haben Sie und Ihre Kinder denn keine Sehnsucht nach der Ferne? Aber natürlich ist diese Sehnsucht da. Trotzdem würde ich auch hier für
Provokant gefragt: Sollte nicht die Politik mehr tun, bevor wir beginnen, unseren Alltag umzustellen? Das wäre eine zu einfache Art, die eigene Verantwortung wegzuschieben. Natürlich müsste die Politik viel mehr tun. Ich bin aber überzeugt: Je mehr Menschen anfangen, sich zu engagieren, desto eher würden sich auch die Politiker verantwortlich fühlen. Je mehr Menschen ihren Alltag verändern wollen, aufstehen und sich mitteilen, desto eher wird es Veränderung auch auf höherer Ebene geben.
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» Das Tun macht uns glücklicher als das Nichtstun. « Petra Pinzler Südkreta steht plötzlich infrage. Denn dorthin müsste die Familie fliegen. Ihre Recherchen ergeben, dass das Fliegen die mit Abstand klimaschädlichste Art des Reisens ist. Was also tun? Petra Pinzler und Günther Wessel treffen sich für diese Frage mit Experten wie dem Geschäftsführer von Atmosfair Dietrich Brockhagen. Bei Atmosfair wird der CO₂- Ausstoß der persönlichen Flüge ermittelt und eine Kompensation in Geldwert angeboten. Dieses Geld fließt in Klimaschutzprojekte in aller Welt. Aber kann man sich von seinen Klimasünden freikaufen und Emissionen wirklich einfach so ausgleichen? Diese und viele andere Fragen sorgen für anregende Diskussionen am Familientisch. Der Konsens: Auf kurze Städtetrips und Flüge innerhalb Deutschlands kann man verzichten. Generell sollte man so wenig wie möglich fliegen und wenn, dann länger bleiben. Und die getätigten Flüge mit Atmosfair zu kompensieren, ist vielleicht keine Lösung für das Klimaproblem, aber immerhin eine gute Sache. Aus Südkreta ist in diesem Jahr übrigens nichts geworden. Dafür ging es mit dem Auto in die französischen Alpen zum Campen, Wandern und Radfahren.
Sich einmischen Bei all den Fakten stellt sich auch Familie Pinzler-Wessel immer wieder die Frage, was denn eine Familie alleine überhaupt bewirken kann. Dass der persönliche Verzicht das Klima nicht retten wird und alle diese kleinen Schritte nur wirken, wenn es viele ähnlich machen, ist ihnen wohl bewusst. Auch die Erkenntnis, dass die Politik in vielen Punkten versagt und wirtschaftliche Interessen noch zu oft im Vordergrund stehen, ist schwer zu verdauen. Und trotzdem, Resignation ist nicht ihr Ding. „Das politische Versagen entschuldigt nicht die private Faulheit. Dass die Politik erst handeln müsse, damit die Bürger endlich anders leben, ist ebenfalls falsch.“ Man komme nicht umhin, politisch zu werden, sich einzumischen und über den Klimawandel zu reden, bekräftigt Petra Pinzler im Tipi-Interview. Und um unsere Erde auch für zukünftige Generationen lebenswert zu erhalten, wird man ebenfalls nicht darum herumkommen, das Klimaretten auch ganz privat weiter zu versuchen. Ihre Bilanz: Für 29 Tonnen CO₂ ist die Familie in diesem Jahr verantwortlich. Das sind 13 Tonnen weniger als im Vorjahr, also fast 31 Prozent. Und im neuen Jahr? „Wir werden wieder scheitern. Besser. Und dann fluchen. Lachen. Streiten. Es erneut versuchen.“
DER TREIBHAUSEFFEKT UND DIE FOLGEN DES KLIMAWANDELS Treibhausgase wie Wasserdampf, Kohlenstoffdioxid (CO₂), Ozon (O₃), Lachgas (N₂O) und Methan (CH₄) lassen die von der Sonne einfallende kurzwellige Strahlung beinahe ungehindert durch. Ein großer Teil dieser Strahlung erhitzt die Erdoberfläche. Die Erde sendet diese Wärmeenergie in Form von langwelligen Infrarotstrahlen zurück. Hier entsteht der so genannte natürliche Treibhauseffekt: Die Wärmestrahlung wird von den Treibhausgasen auf die Erde zurück wieder abgestrahlt. Dadurch wird die Erde zusätzlich erwärmt. Ohne dieses natürliche Schutzschild wäre es auf der Erde -18 Grad Celsius kalt. Durch fossile Brennstoffe hat sich der Treibhauseffekt allerdings deutlich verstärkt. Man spricht in diesem Fall vom anthropogenen Treibhauseffekt. So hat sich das CO₂ von
280 ppm (Anzahl der Teile pro Million Teilchen) am Beginn des Industriezeitalters auf 400 ppm im Jahr 2015 erhöht. Die Folgen: Gletscherschmelze, schmelzende Polkappen, Veränderung von Meeresströmungen und Wärmepumpen der Ozeane, die Zunahme von extremen Wetterereignissen, Dürren, Überschwemmungen und vieles mehr. Beim Pariser Klimaschutzabkommen 2015 wurde von 196 Ländern beschlossen, dass Maßnahmen zu treffen seien, die die Erwärmung unter 2 Grad Celsius halten. Viele Wissenschaftler sehen auch diese Marke kritisch. Sie sprechen von sogenannten Kipp- Effekten. Also jenen Zeitpunkten, ab denen Veränderungen, wie etwa ein Abschmelzen der Pole, unumkehrbar werden, selbst bei einer raschen Reduktion des weltweiten CO₂-Verbrauchs.
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Wie sag ich’s meinem Kind:
Interview
In welchem Ausmaß begreifen Kinder überhaupt die Tragweite einer so schweren Erkrankung? Jasmin Mandler: Kinder im Kindergartenalter verfügen in der Regel noch über kein Konzept von „Endlichkeit und Tod“ und können somit die Tragweite einer möglicherweise das Leben bedrohenden Erkrankung nicht abschätzen. Für sie wird Krebs erst an den „direkt sichtbaren“ Veränderungen wie Haarausfall, veränderten Tagesabläufen durch häufige Krankenhausaufenthalte o.Ä. und den Reaktionen und Stimmungen ihrer Bezugspersonen bemerkbar. Trotzdem ist es wichtig, Worte und Erklärungen für die Veränderungen zu geben. Bilder- und Kinderbücher können helfen, um für das schwierige Thema eine kindgerechte Sprache zu finden. Wichtig ist es, auf Fragen zu antworten, dabei jedoch darauf zu achten, Kinder nicht mit allen zur Verfügung stehenden Informationen zu überschütten, vor allem wenn, sie nicht danach gefragt haben. Eltern sollten auf jeden Fall bei der Wahrheit bleiben und die Situation nicht beschönigen oder verschweigen. Erfährt ein Kind durch andere Personen als seinen wichtigsten Bezugspersonen von einer Erkrankung oder wurde über die Tragweite der Erkrankung im Dunkeln gelassen und erfährt plötzlich vom Tod eines nahestehenden Menschen, ohne damit gerechnet zu haben, kann dies ein massiver Vertrauensverlust sein. Soll man sie bei entsprechender Prognose von Anfang an mit der Möglichkeit des Ablebens konfrontieren? Trotz all der Unsicherheiten ist es wichtig, mit Kindern über die möglichen Folgen einer Krebserkrankung zu sprechen – besonders dann, wenn die Aussichten auf Heilung gering sind. Oftmals gehen Eltern davon aus, dass ihre Kinder noch zu jung dafür sind oder nicht damit umgehen können und sprechen daher nicht offen über das Thema. Kinder sind jedoch wahre Meister im Erkennen von Stimmungen ihrer Eltern und spüren meist ganz genau, wenn etwas nicht
stimmt. Ohne entsprechende Aufklärung suchen sie sich ihre eigenen Erklärungen, die oftmals mehr Ängste und Verunsicherungen in ihnen auslösen, als es die Fakten tun würden. Zudem bleiben sie mit ihren Sorgen und Gedanken alleine, da sie merken, dass ihre Eltern nicht darüber sprechen wollen. Erst wenn offen über Krebs und seine möglichen Folgen gesprochen wird, können Betroffenheit, Trauer und Sorgen geteilt und gemeinsam getragen werden. Das schafft Entlastung und die Möglichkeit, sich mit dem Kommenden auseinanderzusetzen. Wie erklärt man für Kinder nachvollziehbar die optischen Veränderungen (Haarausfall, Gewichtsverlust, Narben)? Gerade jüngere Kinder sind von den äußeren Veränderungen, die durch die Behandlung der Krebserkrankung sichtbar werden können, irritiert. An den optischen Veränderungen wird Krebs für sie erst direkt sichtbar und somit real. Schon zu Beginn der medizinischen Behandlung sollten Kinder auf die möglichen Nebenwirkungen vorbereitet werden. Je jünger die Kinder sind, desto konkreter sollten die Folgen beschrieben werden: „Es kann sein, dass der Oma die Haare ausfallen“, „Durch die Medizin wird die Mama manchmal ganz müde“.
Mag.a Jasmin Mandler ist Klinische und Gesundheitspsychologin für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern in Wien und arbeitet gemeinsam mit anderen Psychologinnen im PädagogischPsychologischen Zentrum PÄPSY. Gumpendorfer Straße 139/Top 1.04, 1060 Wien, www.paepsy.at
Welches Ausmaß an Krankenhausbesuchen ist zumutbar? Das hängt sowohl vom Alter des Kindes, seiner Persönlichkeit als auch den äußeren Umständen ab. In jedem Fall sollten die Wünsche und Bedürfnisse des Kindes ernst genommen werden. Weder sollte es dazu gezwungen noch davon abgehalten werden, seine Liebsten im Krankenhaus zu besuchen. Wichtig ist eine gute Vorbereitung vor dem Krankenhausbesuch. Je konkreter sich Kinder ein Bild von der „Krankenhaussituation“ machen können, desto eher können sie abschätzen, ob das etwas ist, was sie sich zutrauen oder nicht. Gerade wenn eine intensivmedizinische Versorgung notwendig ist, kann es für Kinder mitunter verstörend sein, wenn sie im Vorfeld nicht darüber informiert waren, dass das Familienmitglied beispielsweise einen Schlauch im Hals hat, nicht sprechen kann, nicht wach ist, an ein Beatmungsgerät angeschlossen ist oder Ähnliches. Unbedingt respektiert werden sollte, wenn Kinder nicht ins Krankenhaus mitgehen möchten.
© Julia Marschat – vielen herzlichen Dank!
Schwierige Themen – kinderleicht gemacht. Oder so leicht wie möglich. Diesmal in der Tipi-Serie: eine Krebserkrankung in der Familie. Wie das Kinder und Familie am besten gemeinsam verarbeiten, erklärt uns Psychologin Jasmin Mandler. von markus höller
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NACH DEM
BESTSELLER VON
LENE KAABERBØL
AB 25. OKTOBE R 2018 I M KI NO !
/WildhexeFilm
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A Working Mom
Back to School
© Privat
Für eine Working Mom wie mich ist die Ferienzeit immer eine ganz besondere. Ich versuche, mir gerade im Sommer wirklich viel Zeit für meine Zwerge zu nehmen, um viel gemeinsam zu erleben. Trotzdem kann diese sehr schöne Familienzeit auch sehr, sehr anstrengend sein, und so kommt gegen Ende des Sommers dann doch wieder der Wunsch nach dem oft verteufelten Alltag durch. Die Kinder kleben irgendwann einfach zu viel aneinander – Privatsphäre au revoir! Im Vorjahr wurde meine heute siebenjährige Tochter Maxim eingeschult. Tafelklassler! Alles neu, alles aufregend. Der Schulstart war für uns alle ein Wahnsinn; die Entwicklung, die die Kinder in der Schule in nur wenigen Wochen hinlegen, ist schier unbegreiflich. Ja, ja – sie werden ganz schnell groß und plötzlich extrem selbstständig. Doch davor ist ihr anfangs die Trennung nicht so leichtgefallen wie gewünscht und gedacht ... Ich habe mich wiederum etwas zur Übermutter entwickelt und wirklich versucht, ständig dahinterzusein, immer alles zu besprechen, zu kon-
trollieren, ob alle Aufgaben erledigt sind und Maxim in allen Fragen zu unterstützen und ihre Wissbegierde zu fördern. Rückblickend hat Maxim den Schulstart mehr als toll gemeistert und sich zu einer fleißigen
jungen Schülerin entwickelt. Ihr oberster Leitsatz: Coole Streberin – das ist, wer und was sie gerne sein möchte. Heuer, Schulstart 2018, stand Zwerg Nummer zwei – Levi, 6 Jahre – vor dieser großen Veränderung und wurde voll Vorfreude eingeschult. Dieses Mal wollte ich es etwas lockerer angehen. Und auch Levi selbst war wesentlich entspannter als die große Schwester – er kannte das Prozedere ja auch schon ein bisschen. Ich kann euch eines sagen: Wie auch immer ihr den ersten Schultag anlegen wollt, er wird immer von ganz unglaublichen schönen Emotionen begleitet. Ich jedenfalls ziehe den Hut vor meinen beiden Mäusen. Ich hätte es nie und nimmer für möglich gehalten, dass sie mit einer solchen Selbstverständlichkeit all diese neuen Herausforderungen so einfach meistern und den Weg in diesen neuen Lebensabschnitt so locker gehen.
Der Vorteil eines jüngeren Bruders? Man darf nochmals aus der Schultüte naschen ... Maxim war an Levis erstem Schultag natürlich vorne mit dabei.
Sina Schmid ist Mama von Maxim (7) und Levi (6). Als Geschäftsführerin von OnStage Media organisiert sie Events und produziert Imagevideos. Auf ihrem Blog erzählt sie über ihr Leben als „Working Mom“. www.sina-schmid.com h er bst 2018 |
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Sicher unterwegs
Interview
Herausforderung Schulweg – Wie man sein Kind am besten darauf vorbereitet und worauf man als Elternteil besonders achten sollte, beantwortet Mag. Marion Seidenberger, Verkehrspsychologin beim ÖAMTC, im Tipi-Interview. von tanja holz
Wie soll man sein Kind auf die Gefahren vorbereiten? Und welche Gefahren gibt es? Zuerst einmal ist es wichtig, vor dem Kind nicht das Wort Gefahren zu benutzen. Synonym verwendet man besser das Wort Aufgaben. Eine dieser zu bewälti-
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genden Aufgaben sind Ein- und Ausfahrten. Besonders Elektroautos stellen ein Risiko dar, da diese kaum hörbar sind. Die nächste Herausforderung ist das Überqueren der Straße. Wenn möglich, immer einen Zebrastreifen oder eine Kreuzung mit Ampel benützen. Vielleicht gibt es an besonders schwierigen Stellen
Mag. Marion Seidenber ger
Verkehrspsychologin beim ÖAMTC www.oeamtc.at/kinde r
sogar Schülerlotsen. Wichtig als Elternteil ist es, den Schulweg aus Sicht des Kindes zu betrachten. Bevor man mit seinem Kind zu üben beginnt, ist es von Vorteil, einfach einmal in die Hocke zu gehen und sich auf Augenhöhe der Kinder zu begeben. Gibt es störende Büsche, die ein Überqueren der Straße erschweren, sind Plakatwände im Weg? Auch kurzfristige Veränderungen wie Baustellen stellen eine große Herausforderung für Kinder dar und bedürfen Vorbereitung. Welche Regeln sind besonders zu beachten? Am allerwichtigsten ist es, dem Kind den Pendelblick beizubringen und darauf zu achten, dass das Kind wirklich richtig bewusst schaut, ob ein Rad oder Auto kommt und nicht nur schnell den Kopf nach links und rechts dreht. Außerdem sollte man seinem Kind beibringen, sich nicht von Leuten verlocken zu lassen, die bei Rot über die Kreuzung gehen. Kinder sehen Erwachsene als Vorbild und ko-
© Wald & Schwert, Privat (1)
Ab welchem Alter sollte man sein Kind alleine zur Schule gehen lassen? Marion Seidenberger: Rein rechtlich ist es erlaubt, sein Kind ab sechs Jahren alleine auf den Weg zur Schule zu schicken. Hier spielen allerdings auch Faktoren wie der Entwicklungsstand und der Reifegrad des Kindes eine Rolle. Außerdem gilt es zu beachten, wie leicht ablenkbar das Kind ist, wie weit und kompliziert die Strecke ist und ob der Weg alleine oder in einer Gruppe bewältigt wird. Ist das Kind zum Beispiel ein Morgenmuffel oder ein Hans-guck-indie-Luft, braucht es sicher eine längere Betreuung und Begleitung.
Partner der Tipi- und ÖAMTC-Familienprojekte 2018
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xxxxxxxxxxxx pieren alles sehr schnell. Das Kind muss außerdem Signalfarben beachten und wissen, dass Rot immer Stopp bedeutet. Bitte auch keine Abkürzungen nehmen und zum Beispiel zwischen den parkenden Autos durchlaufen. Kinder können herannahende Fahrzeuge aufgrund von Einschränkungen in ihrem Gesichtsfeld und falscher Geschwindigkeits- und Entfernungseinschätzung sehr schnell übersehen und werden aufgrund ihrer Größe auch leicht von anderen Verkehrsteilnehmern übersehen. Um das Kind besonders gut auf den Schulweg vorzubereiten, braucht es zudem Übung. Daher unbedingt mehrere Wiederholungen des Schulwegs machen. Welche Distanzen sind zumutbar und was sollte man bei der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln beachten? Kinder sind recht ausdauernd, aber die Konzentration lässt im Schnitt nach 15 bis 20 Minuten stark nach. Einen längeren Schulweg in einem stark fordernden Verkehrsumfeld sollte man seinem Kind alleine nicht zutrauen, natürlich variiert die Konzentrationsspanne aber von Kind zu Kind. Bei der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln gilt es zuerst, dem Kind beizubringen, wie man richtig wartet: nicht an der Randsteinkante, sondern so weit weg von der Straße wie möglich. Auch das Aussteigen muss gelernt werden. Für eine freie Sicht sollte das Kind erst einmal Richtung Wartehäuschen gehen und abwarten, bis der Bus die Haltestelle verlassen hat. Ab welchem Alter sollte man mit der Vorbereitung für den Schulweg beginnen? Bereits im Alter von fünf bis sechs Jahren ist es sinnvoll, mit der Aktivie-
rung zu beginnen, da ein frühes Training von Vorteil ist. Der ÖAMTC bietet gratis Programme in Kindergärten und Volksschulen an, wie zum Beispiel das kleine Straßeneinmaleins. Hier bereiten ausgebildete Instruktoren und Pädagogen mit Liedern, Sprüchen und vielem mehr auf spielerische Art und Weise auf das Verkehrsleben vor. Wie sieht die rechtliche Lage mit Tretrollern und Fahrrädern aus? Dürfen Kinder damit alleine zur Schule fahren und wenn ja, ab welchem Alter? Tretroller dürfen ebenso wie Fahrräder bis zum Alter von 12 Jahren rechtlich nur in Begleitung einer mindestens sechzehnjährigen Person benutzt werden. Meist wird darüber hinweggesehen; sollte es aber zu einem Unfall kommen, bei dem das Kind beispielsweise ein Auto zerkratzt, während es alleine mit dem Roller unterwegs war, kann es zu Problemen mit der Versicherung kommen. Ab dem zehnten Lebensjahr besteht die Möglichkeit, den Fahrradführerschein zu machen, mit dem die Kinder nach positiver Absolvierung alleine am Rad am Straßenverkehr teilnehmen dürfen. Tretroller dürfen nur am Gehsteig benutzt werden, ohne Fußgänger zu gefährden, Fahrräder hingegen nur auf Radwegen oder auf Fahrbahnen. Bei Rädern gilt außerdem bis 12 Jahre die Helmpflicht. Außerdem sind Reflektoren an Kleidung oder Schultasche sinnvoll; funktionierende Licht- und Bremsanlagen sowie Reflektoren am Rad sind verpflichtend.
TIPPS & TRICKS FÜR EINEN SICHEREN SCHULWEG • Beim Üben des Schulweges soll das Verkehrsaufkommen in etwa so sein, wie es das Kind dann auch beim täglichen Schulweg erlebt. Also z.B. nicht nur am Sonntag üben. • Regeln müssen oft wiederholt werden, daher besser kurz, aber oft üben. So prägt sich das Kind das richtige Verhalten gut ein. • Genug Zeit für den Schulweg einplanen. In der Früh rechtzeitig weggehen und für den Nachhauseweg keine starren Zeitlimits setzen. • Auf dem Schulweg nicht laufen, raufen oder drängeln. Besonders wichtig ist es – auch im Haltestellenbereich –, genug Abstand zum Gehsteigrand zu halten. Und besser einmal den Bus oder die Bahn verpassen, als hektisch und unaufmerksam sein. • Im Zweifelsfall IMMER stehen bleiben und genau schauen, bevor es weitergeht.
Rechtzeitig zum Schulstart vergab der ÖAMTC heuer bereits zum dritten Mal die coole Sicherheits-Schoolbag. Auch für nächstes Jahr sind coole Aktionen geplant: rechtzeitig vor Ferienbeginn versüßt der ÖAMTC-Reisekoffer den Start in den Sommer und ist prall gefüllt mit tollen Goodies, die die Reise wie im Flug vergehen lassen. Aber auch heuer gibt es noch eine weitere Überraschung für Mitglieder mit Kindern: ab 8. Oktober liegt an den Stützpunkten der ÖAMTCFamilienkalender auf, der für Übersicht und Ordnung im Familienalltag sorgt. Die Kalenderrückseiten bieten zudem Spiel und Spaß für die Kids! Übrigens: Für Kinder von ÖAMTC Mitgliedern gibt es den passenden Schutz für jede Altersstufe – und das kostenlos! Von der Rechtshilfe bis zur Soforthilfe in Notfällen sind Kinder (0 bis 14 Jahre) und Jugendliche (15 – 19 Jahre) somit bestens geschützt – sogar inkl. Privathaftpflichtund Unfallversicherung. Außerdem profitieren sie von Ermäßigungen bei zahlreichen Vorteilspartnern rund um Freizeit, Kultur, Sport & Action. Mehr Infos unter www.oeamtc.at/mitgliedschaft
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Leg bitte das Handy weg! Spätestens wenn alle Kinder in der Klasse ein Smartphone haben, will das eigene Kind auch eines. Irgendetwas stimmt nicht an dieser Handyrechnung, wenn jedes Kind das allerletzte ist, das eines bekommt. Smartphones in der Volksschule: Teufelszeug mit Suchtpotenzial oder notwendiges Accessoire? von alina rheindorf „Leg bitte das Handy weg!“, ist bei uns zu Hause ein Satz, der noch aus dem Mund meiner Kinder kommt und nicht aus dem der Eltern. Unsere Kinder haben noch kein Smartphone. Mit ihren vier und sieben Jahren sind sie offline unterwegs, was in ihrer Altersklasse aber unüblich zu werden scheint. Sobald Babys greifen können, machen sie Jagd auf das Smartphone. Sie merken bald schon, dass es zwar nicht so gut schmeckt, aber nun mal ein unverzichtbares Must-have ist. Die Wundermaschine kann nämlich Augenblicke festhalten, macht Geräusche und Musik, spielt Videos ab, spricht mit ihnen und sagt sogar den Weg an. Und los geht die mobile Karriere. Dreijährige spielen mit Tablets, Fünfjährige tragen eine Internetuhr am Handgelenk, Siebenjährige bekommen zur Erstkommunion ihr erstes Smartphone. Früher war das einmal die Ausnahme, in den letzten Jahren ist es zur Regel geworden. Schließlich sind das die „Digital Natives“, argumentieren die
Befürworter. Kinder gehören in die Natur und nicht vor das Kasterl, sagen die Gegner. Kinder im Netz Als ich sieben Jahre alt war, hatte ich immer drei Schilling in meiner Hosentasche, um unterwegs schnell telefonieren zu können. Falls ich mich verlaufen hatte, oder spontan bei meiner Volksschulfreundin Abendessen wollte. Heutzutage gibt es keine Telefonhütterln mehr, stattdessen zücken Siebenjährige ihr Handy und tippen eine schnelle WhatsApp-Nachricht, damit die Eltern Bescheid wissen, wo sie sind. Nicht unpraktisch. Aber reicht da nicht ein altes Handy, das zu Hause unbenutzt herumliegt, oder ein sogenanntes FeaturePhone, mit dem man einfach nur telefonieren kann? Muss es gleich ein Android oder iPhone sein? Schließlich wissen die Käufer, also die Eltern, dass es im Internet gefährliche Inhalte gibt und sich dort auch Menschen mit bösen Absichten herumtreiben. Wir selbst sind schließlich täglich mit Hasskommentaren im Netz konfrontiert und sehen Gewaltvideos in unserer Timeline. Immer wieder wird in den Medien über Pädophile berichtet, die im Internet gezielt nach Kindern suchen und sie auffordern, Videos von sich selbst zu machen. Geboren im digitalen Zeitalter Während manche Erziehungsberechtigten diese Gefahren in das
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Leben und wir lächerliche Eck stellen, habe ich als „Mama Fürchtmichtot“ doch Bedenken. Die Welt hat sich gedreht, und möglicherweise bin ich irgendwo auf dem Weg zwischen Telefonhütterl, Fax und Blackberry stehen geblieben. Versteht mich nicht falsch, ich besitze auch ein Smartphone und benutze es auch. Aber so ähnlich wie mein eigenes Gehirn. Ich weiß in Wahrheit gar nicht, wozu es wirklich fähig ist. Kinder sind da rascher. Sie durchforsten alles, und nichts bleibt ihnen verborgen. Ist das Internet nicht eine Nummer zu groß für unsere kleinen Kinder?
ist nicht gleichzusetzen mit dem, was sich die Kinder gegenseitig antun können. Fünf Worte, und die kleine Hänselei auf dem Schulhof wird zu Cybermobbing. Natürlich übertreibe ich hier maßlos. Aber hört euch einmal um. Das ist nichts, was noch nicht vorgekommen ist. Und unsere Kinder wollen es, brauchen es. Warum? Weil wir ihnen vormachen, dass es ohne nicht mehr geht.
Handysucht ... Sogar die Österreichische Ärztekammer empfiehlt die Nutzung von internetfähigen Handys für unter 16-Jährige nur im Notfall. Der Grund: schädliche Handystrahlen, Haltungsschäden und zunehmende Gewichtsprobleme bei Kindern und Jugendlichen. Initiativen wie saferinternet.at sagen, dass die Nutzung von Smartphones für Volksschüler dann akzeptabel ist, wenn ihnen der verantwortungsvolle und sichere Umgang beigebracht wird. Eine digitale Grundbildung bekommen Schüler nun verpflichtend ab der ersten Sekundarstufe. Doch wer kümmert sich um die Volksschüler, die ein Smartphone in der Schultüte finden oder zur Erstkommunion geschenkt bekommen? Es gibt zwar spezielle Kindersicherungen, aber oft kennen sich noch nicht einmal die Eltern mit den neuesten Geräten am Markt wirklich aus. Somit bleiben viele Kinder oft unaufgeklärt und werden mit Google und Co. alleingelassen. Und die haben, wie wir wissen, einen enorm hohen Suchtfaktor. Man muss sich ja nur einmal umsehen. In der Haltestelle, im Wartezimmer, in der U-Bahn sehe ich keinen Menschen, der ins Smartphone schaut, weil ich selbst damit beschäftigt bin, in meines zu glotzen. Ja, es gibt sogar Kraftfahrzeuglenker, die ihre Finger während der Fahrt nicht davon lassen können. Wenn wir Erwachsene es schon nicht dosieren können, dann fällt es unseren Kindern besonders schwer. Oder habt ihr schon jemals ein Kind gesehen, das freiwillig ein Tablet oder Handy weglegt mit den Worten: „Schluss damit, ich brauch jetzt digitales Detox“?
Ein Fortschritt? In Frankreich werden Smartphones in Schulen verboten, bei uns wird das GratisTablet für alle eingeführt. Und die Welt ist sich uneins, was davon jetzt Fortschritt ist. Wie können wir unsere Kinder schützen, ohne sie dabei von der digitalen Welt auszuschließen? Sicher nicht, indem man ihnen die Nutzung verbietet. Aber um einen verantwortungsvollen Umgang überhaupt erst erlernen zu können, braucht es Zeit, um sich in der echten Welt zurechtzufinden, bevor man ständig Ausflüge in die virtuelle unternimmt. Meine eigenen Kinder entdecken gerade die Welt, sie lernen ihre Fantasie einzusetzen und die Gesetze der Natur zu verstehen. Wahrscheinlich gibt es sogar Apps, die das fördern. Aber sollten Kinder nicht zuerst lernen, auf echten Wellen zu surfen, bevor sie ins Netz abtauchen? Oder geht beides parallel? Fragen, auf die ich selbst keine Antwort habe. Unser jüngerer Sohn allerdings schon. „Was ist das Internet überhaupt?“, hat er uns vor Kurzem gefragt. „Es ist das, womit die Computer und Handys auf dieser Welt verbunden sind“, lautete unsere relativ einfache Antwort. Solange wir also nicht wollen, dass sie schreckliche Bilder sehen, mit verstörenden Videos konfrontiert werden und unbeaufsichtigt mit irgendjemanden da draußen kommunizieren, den wir nicht kennen, sollten wir sie im Internet auch nicht alleine lassen.
... und andere Gefahren Na gut, bei einer Sucht kann man als Erziehungsberechtigte vielleicht sogar noch ein bisschen gegensteuern, aber was man Kindern bestimmt nicht nehmen kann, ist ihre Neugier. Nur zwei Klicks ist der Porno entfernt. Denn die drei pikanten Buchstaben S E X kann jeder Taferlklassler eintippen. Was ist mit Gewaltvideos, die im Internet kursieren oder von Jugendlichen sogar per WhatsApp an jüngere Geschwister verschickt werden? Oder mit teuren Luxusgütern, die sich relativ leicht online bestellen lassen? Der finanzielle Schaden
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Hier setzt bei uns akuter „Oh, wie niedlich”Kreischalarm ein: Der Eisbär aus weichem Teddy-Plüsch kann als Stillkissen, Kuschelfreund, Sitzpolster oder auch als Nackenstütze beim Serienmarathon auf der Couch verwendet werden. Von Nanami, um € 69,95 bei www.meinkleinesich.at
Fürs Wohlbefinden Abwarten und Tee trinken – ein Motto, das vor allem in der Schwangerschaft gilt. Soll uns recht sein: Der Bio-Kräutertee „Mutterzauber“ von Pukka hat eine ausgleichende Wirkung auf das Hormonsystem, stärkt das Immunsystem und hilft, Morgenübelkeit abzuschwächen. Also hoch die Tassen! Um ca. € 4,29, www.pukkaherbs.de
Flaschi fürs Bauchi Besonders in den ersten Monaten sind Babys anfällig für schmerzhafte Koliken – sie haben Bauchweh, schreien und sind nur schwer zu trösten. Die Easy Start Anti-Colic-Flaschen von MAM sind hier wertvolle Begleiter. Sie sorgen für einen gleichmäßigen Trinkfluss ohne Luftbläschen und Aufschäumen. So können Babys besonders ruhig trinken, schlucken dabei weniger Luft – und haben weniger Koliken, egal ob abgepumpte Muttermilch oder Formula. Jetzt in der „Time for LoveKollektion“ ab € 6,–. www.mambaby.com
Glückskind Die perfekten Willkommensgeschenke für neue Erdenbürger/ -innen kommen vom Wiener Label „Zum Glück geboren“: Babybodys, Kirschkernkissen, Babyschuhe und Co. bestehen aus biologischen Materialien und sind fair produziert. www.zumglueckgeboren.at
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Muttermilch auf Pump
Interview
Wenn Mama wieder arbeiten gehen möchte oder Papa öfter alleine das Baby betreut, ist noch lange nicht Abstillen angesagt. Dank Milchpumpen und Fläschchen muss das Baby auch weiterhin nicht auf die wertvolle Muttermilch verzichten. MAM-Expertin Hebamme Tanja Kops erklärt, worauf dabei zu achten ist.
Wie oft muss abgepumpt werden? Wenn nicht gestillt, sondern ausschließlich gepumpt und dann gefüttert wird, sollte regelmäßig alle 3 bis 4 Stunden gepumpt werden, um die Milchproduktion aufrechtzuerhalten. Ansonsten nach Bedarf.
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Wie lange und unter welchen Bedingungen kann man Muttermilch aufbewahren? Bei Raumtemperatur zwischen 6 und 8 Stunden; im Kühlschrank (nicht in der Kühlschranktür, sondern im Inneren) 72 Stunden bis 5 Tage; in der Gefriertruhe bis zu 6 Monate bei -18° C, am besten in dafür vorgesehenen Behältern. Wie taut man tiefgefrorene Muttermilch am besten auf? Und sollte was übrig bleiben: Was tun damit? Man kann Muttermilch gut
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© MAM Babyartikel (1), Privat (1)
Wie funktioniert Abpumpen am besten? Was muss die Mutter beachten? Tanja Kops: Abpumpen funktioniert am besten in entspannter Atmosphäre und ruhiger Umgebung. Hilfreich ist auch, die Brust durch warme Kompressen oder eine kurze Massage auf das Pumpen einzustimmen. Beim Pumpen selbst ist es wichtig, eine bequeme Position zu finden und das Brusthütchen korrekt anzusetzen. Zu Beginn kann der Pumphebel mit kurzen schnellen Bewegungen betätigt werden, um den Milchspendereflex anzuregen. Dann geht man zu langsameren und längeren Saugintervallen über, die Stärke ist individuell unterschiedlich. Für Frauen, die regelmäßig größere Mengen abpumpen möchten, ist eine Doppelpumpe empfehlenswert. Wer nur ab und zu eine kleine Menge Muttermilch braucht, kommt normalerweise gut mit einer kleinen Handpumpe zurecht.
einfrieren, am besten in dafür vorgesehenen Behältern. Aufgetaut wird sie im Wasserbad oder im Flaschenwärmer; bitte nicht in der Mikrowelle, da dort beim Erwärmen wertvolle Inhaltsstoffe zerstört werden könnten. Milch, die nicht verwendet wurde, sollte man am besten wegwerfen und auf keinen Fall wieder einfrieren.
Tanja Kops
me und ist freiberufliche Hebam n in Wien. der Kin i dre von tter Mu
.at www.wienhebamme rum.at ent enz mm eba w.h ww
Wie gewöhnt man ein Stillkind an das Fläschchen? Manchmal braucht es viel Geduld, bis die Kinder verstehen, was sie am Flaschensauger tun sollen.
Das heißt, die Flasche sollte immer wieder angeboten werden. Es braucht wieder eine entspannte Atmosphäre, und manchmal hilft es, wenn der Papa oder die Oma das Flaschenfüttern übernimmt, weil bei der Mama die Brust doch zu verlockend ist. Wie gelingt das Füttern mit Fläschchen? Wie wird es ähnlich intim wie das Stillen? Das Baby sollte in Stillposition gefüttert werden, mit viel Körperkontakt (evtl. auch Hautkontakt) und immer in Blickkontakt. Dabei soll es mal auf den einen und mal auf den anderen Arm genommen werden. Zu Beginn der Mahlzeit berührt man die Lippen des Babys leicht mit dem Sauger oder Finger und wartet, bis das Baby den Sauger von allein einsaugt. Dann entscheidet das Baby, wie schnell und wie viel es trinkt. Das kann von Mahlzeit zu Mahlzeit unterschiedlich sein.
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Mama & Baby
Lenas neues Baby Seit über einem Jahr ist sie Mama von Johann, jetzt begrüßt Lena Hoschek ein neues Baby: Der Concept Store Bunny Bogart lässt das Herz von Design und Vintage liebenden Eltern höherschlagen. von kim sztrakati Natürlich mein Mann und die Omas. Vier Monate lang hatte ich auch eine Nanny, die aber dann leider direkt vor der Fashion Week im Juli aufgehört hat. Seitdem hatte ich keine Zeit, jemand Neuen zu suchen. Im Sommer war ich dann ein- oder zweimal in der Woche ab Mittag in der Firma und bis 2 Uhr Früh dort. Überhaupt passiert halt sehr viel am Abend und in der Nacht – ferngeschaut habe ich schon lange nicht mehr...
Interview Du bist seit über einem Jahr Mama. Worauf hast du bei der Auswahl der Kleidung für Johann geachtet? LENA HOSCHEK: In meiner Mode waren mir immer schon Naturmaterialien und gesunde, nicht belastete Farbstoffe wichtig. Ich setze bei meinem eigenen Label aber keine Organics ein, weil das die Auswahl extrem einschränken würde. Bei Kindermode hingegen hab ich darauf extrem geachtet. Vor allem beim Neugeborenen war für mich ganz, ganz klar: An so einen Körper kommt nur organic! Da hab ich dann gemerkt, dass es nicht einfach ist, einen Laden zu finden, der Sachen hat, die biologisch-organisch sind, aber gleichzeitig auch schön und stilistisch für mich ansprechend. Die Sachen, die chic waren, waren dann gleich so von der Fraktion Gucci und Kaschmir, die biologischorganischen Sachen waren entweder voll öko oder voll bobo – und ich bin weder öko noch bobo noch Gucci (lacht). Sondern ...? Ich mag Vintage-inspirierte Kindermode, viel Handgestricktes – eben so, wie die Kinder früher angezogen wurden. Wo Babys auch noch Babys sein durften und keine MiniMes von Erwachsenen. Diesen Stil hab ich
sehr vermisst und mich auf die Suche nach Labels gemacht, die das anbieten. Damit wurde dann auch das Bedürfnis immer stärker, einen eigenen Laden aufzumachen. Wie war die Auswahl der Labels für den Shop? Ich hab mir die Auswahl wirklich nicht leicht gemacht und mir viel Arbeit damit angetan, denn ich hab sehr viele Brands, die auf gar keinen Messen ausstellen. Ich hab mir also teilweise Sample-Kollektionen schicken lassen, sie wieder zurückgeschickt, sehr viel mit Fotos oder Griffmustern gearbeitet oder einfach selbst Sachen zur Recherche gekauft, die ich dann weiterverschenkt hab. Klingt nach viel Arbeit ... Ja, viele Leute haben mich gefragt, ob ich „ang’rennt“ bin und warum ich mir das überhaupt zusätzlich zu meiner Firma und dem ersten Jahr von meinem Kind antue. In der Zeit, wo andere Leute nichts machen, hatte ich das arbeitsintensivste Jahr der letzten 10 Jahre. Aber wenn es nicht voll Spaß machen würde, wäre ich ja vertrottelt, es zu machen. Wer hat dich in dieser Zeit unterstützt?
Wie bist du auf den Namen Bunny Bogart gekommen? Ich habe sehr lange überlegt und viele Namen aufgeschrieben. Es war ganz klar, dass es ein Eigenname sein muss, den man auch als Marke registrieren lassen kann, weil wir darunter auch Produkte entwickeln. Und dann war der Name irgendwie plötzlich da. Ich finde, er verbindet ganz toll das Niedliche mit „Heritage“ und dem Coolen. Bogart steht für ein Gefühl von 40er-Jahre, etwas Erdigem, Ursprünglichem. Und Bunny ist dann natürlich die süße Komponente. Ein Freund von mir, der Comiczeichner ist, hat Bunny Bogart für mich illustriert – und er ist so süß geworden! Welche Labels findet man bei Bunny Bogart? Da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Auf Monty & Co. bin ich z.B. extrem stolz. Das ist ein englisches Label, das Workwear für Kids macht, die auch zum Raufkrempeln und zum länger Tragen gedacht ist. Tolle handgestrickte Sachen hab ich von Van Beren aus Graz, von Miou aus Kanada und von Kalinka aus Bulgarien. Engel Natur fertigt auf allerhöchstem Niveau Bodys und Strampler aus Organic Cotton, Organic Merino und Seide – ich finde, das sind Basics, an denen man überhaupt nicht vorbeikommt. Die Bodys haben dem Johann immer mindestens ein halbes Jahr lang gepasst. Schuhe hab ich z.B. handgemacht vom italienischen Label Ocra oder von Pèpè, meiner Lieblingsschuhfirma. +1 in the Family finde ich auch extrem cool – ein bisschen lässigere Sportswear, auch für Burschen. Es gibt aber auch Sachen von deinem eigenen Label ...
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© Lena Hoschek/Bunny Bogart (3), Lupi Spuma (1), Noelle Mirabella (1), Lena Hoschek (1)
Mama & Baby B U NNY B O GART Bei Bunny Bogart findet man ein liebevoll kuratiertes Sortiment, das von entzückender Babymode über nachhaltiges Spielzeug bis hin zu seltenen Vintagestücken aus aller Welt reicht. Gutenberggasse 17, 1070 Wien www.bunnybogart.com
Ja, bei Bunny Bogart werden die LenaHoschek-Bänderröcke exklusiv erhältlich sein. Was ich auch selber produzieren lasse, ist Bettwäsche mit schönen Blumenmustern, weil ich so etwas für Johann verzweifelt gesucht hab. Die Stoffe dafür stammen aus Amerika – das sind Vintage-Reproduktionsdrucke mit wahnsinnig schönen Mustern. Wenn du dich für drei Lieblingsprodukte aus dem Bunny-Bogart-Store entscheiden müsstest, welche wären das? Wenn ich drei Lieblingsprodukte hätte, dann hätte ich ein kleineres Sortiment (lacht). Ein Label, an dem ich aber z.B. sehr hänge, ist Polka Dot Club, das von einer Familie in der zweiten Generation geführt wird und voll süße Teddybären macht – alles von Hand. Ich führe aber auch so ein bisschen schrullige deutsche Firmen, traditionelle Manufakturbetriebe so wie Kösener Spielzeug – die machen sehr hochwertige Tiere aus Mohair, die der Natur nachempfunden sind. Für welches Alter wird man bei Bunny Bogart fündig? Die Mode geht von 0 bis 2, manche Sachen sogar bis 3 Jahre. Und dann gibt’s natürlich sehr viel Spielzeug, Stofftiere, Körbchen, Bettwäsche, die nicht für ein bestimmtes Alter sind. Schuhe gibt es bis Größe 25. Weiters findet man bei Bunny Bogart Einrichtungs- bzw. Möbelstücke, z.B. wunderschöne Retroradios von Roberts Radios oder Vintagemöbel von Urban Update aus Klosterneuburg. Apropos Vintage: Hast du selbst Secondhand-Kleidung für Johann gekauft? Ja, aber die Sachen, die ich im klassischen Secondhand-Geschäft gesehen hab, waren nicht so meines. Ich wurde eher in VintageOnlineshops fündig; außerdem hab ich
eine Menge alter Sachen, die von meinem Bruder und mir aufgehoben wurden, verwendet. Ich würde einem Kunden nicht teure, hochwertige Kindermode anbieten, wenn ich nicht ganz stark die Meinung vertreten würde, dass ein Kleidungsstück nicht zum Wegwerfen, sondern zum Aufheben, zum Weitergeben und zum Weiterverkaufen gedacht ist. „Choose and Re-use“ – das ist mein oberstes Credo. Markensachen kann man auf Plattformen wie willhaben oder Mamikreisel ja auch toll weiterverkaufen, wenn man selbst mit der Kinderplanung abgeschlossen hat. Zur Geburt bekommt man ja oft diverse Dinge, u.a. auch Kleidung, die nicht unbedingt den persönlichen Geschmack trifft. Wie war das bei dir? Ich hab zum Teil in meinen Lieblings-Onlineshops Geschenkelisten zusammengestellt – nicht unbedingt, damit die Leute genau das kaufen, aber damit sie sehen, was mir so gefällt. Weil wenn man ehrlich ist: Man beschenkt natürlich in erster Linie die Eltern bzw. die Mutter. Ich hab zur Geburt wirklich viel geschenkt bekommen, auch von Leuten, die mich gar nicht privat kennen. Da war alles Mögliche dabei. Die Sachen, die ich nicht mochte, hab ich einer Hebamme gespendet, die ehrenamtlich sozial schwache Mütter betreut.
Wie hältst du es mit Spielzeug? Ich glaube, ich habe dem Johann bisher überhaupt nur ein Spielzeug gekauft. Weil ich gesehen hab, wie überhäuft die Kinder mit Geschenken werden: ein Plastikkrempel da, ein Plastikkrempel dort, tschingbum hier und tschingbum da, und jeder Vierjährige hat sein eigenes iPad. Ich finde diese Entwicklung, wie Kinder überreizt werden, ganz fürchterlich. Und ich hoffe, dass ich da auch ein bisschen gegensteuern kann bei mir im Laden. Wir haben bei Bunny Bogart nur natürliches Spielzeug, teilweise sogar aus Recyclingmaterialien, z.B. aus Holz, das normalerweise weggeworfen werden würde. Ich find das toll, dass man etwas wiederverwertet bevor es weggeworfen wird. Hast du ein Lieblingsmaterial? Baby-Alpaka – das ist definitiv meine Lieblingsfaser! Die Industrie dahinter ist noch recht rural und nicht so stark industrialisiert, deswegen ist Baby-Alpaka leider sehr teuer. Die Kindersachen kosten dann auch richtig viel Geld, z.B. Kleider für 100 Euro und mehr. Wenn ich das allerdings runterbreche auf den Wholesale, dann frag ich mich als Klamottenproduzent, wie die überhaupt etwas daran verdienen können. Der Konsument hingegen, der sich gar nicht vorstellen kann, was alles notwendig ist, um überhaupt ein Kleidungsstück zu produzieren, denkt sich: Boah, ist das teuer. Hast du vor, deine Kinderkollektion weiter auszubauen? Ja, sehr gerne – aber jetzt muss ich erst einmal ein bisschen verschnaufen. Und meinen Mitarbeitern hab ich hoch und heilig versprochen, dass ich nächstes Jahr einmal keine Renovierung oder Neueröffnung mach. Wobei ich jetzt schon wieder ein interessantes Geschäftslokal gesehen hab ... Ins Bunny-BogartSortiment haben viele Labels gefunden, die Lena Hoschek auch ihrem Sohn Johann angezogen hat, z.B. Miou aus Kanada. Von ihr selbst stammen die beliebten Bänderröcke für Babys und Kinder. h er bst 2018 |
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Mama & Baby
Unterwegs mit gutem Gewissen „Welchen Kinderwagen sollen wir kaufen?“ lautet eine der brennendsten Fragen, die sich werdende Eltern stellen. Neben Design und Lenkbarkeit zählen heute auch Merkmale wie Schadstofffreiheit und Nachhaltigkeit. Ein grüner Easyrider, der alle Kriterien erfüllt, ist „Naturkind“ aus Oberösterreich. Und sein Name ist Programm. von inez ardelt Babys erster fahrbarer Untersatz will gut gewählt sein. Schön muss der Kinderwagen sein, praktisch, leicht und klein zusammenlegbar. Das sind häufige Kriterien, die beim Kauf eine Rolle spielen. Auch der Punkt Schadstofffreiheit steht mittlerweile ganz oben auf der Liste erwünschter Charakteristika. Und das zu Recht, denn anerkannte Prüfinstitute wie Öko-Test und Stiftung Warentest stellen den großen Kinderwagen-Herstellern in dieser Kategorie regelmäßig die schlechtesten Zeugnisse aus. Das Erste, was aus Babys Reichweite verschwindet, sobald es krabbeln kann, sind Putzmittel, Schuhcreme und giftige, ätzende Stoffe. Verständlich,
Schön soll er sein, aber auch funktional, praktikabel und schadstofffrei. Das Modell „Lux“ von Naturkind vereint alle diese Eigenschaften und wurde erst kürzlich mit dem wichtigen „Red Dot Product Design Award“ ausgezeichnet.
denn schließlich will niemand, dass sein Kind eine Vergiftung riskiert, weil es am Badreiniger genuckelt hat. Wer würde da einen Säugling in ein mit giftigen Stoffen belastetes Wagerl legen ...? Wie drastisch die Schadstoffbelastung in Kinderwägen tatsächlich ist, ist allerdings vielen nicht bekannt. Konsument(inn)en vertrauen darauf, dass alle Babyprodukte unbedenklich sind. So wie Kinderspielzeug, für das es eine Verordnung gibt, die angibt, wie hoch der Gehalt an gewissen Stoffen im Produkt sein darf, damit es verkauft werden darf. Für Kinderwägen gibt es eine solche Verordnung nicht, da sie unter die Kategorie Transportmittel fallen. So kann es zur absurden Situation kommen,
dass ein Puppenkinderwagen, der ja ein Kinderspielzeug ist, weniger Schadstoffe enthält als der Kinderwagen, in dem das Baby liegt. Vom Fahrrad zum Kinderwagen Dass es auch anders geht, beweist Peter Doppler mit seiner Firma „Naturkind“ aus Engerwitzdorf. Mit regionalen Zulieferbetrieben wird in Oberösterreich ein Kinderwagen produziert, der absolute Schadstofffreiheit rund ums Baby garantiert. Verwendet werden Naturmaterialien wie Biobaumwolle, Bio-Schafschurwolle, Holz, Kork und Kokos-Latex-Matratzen. Als erster und bislang einziger Kinderwagen weltweit wurde Naturkind mit dem internationalen GOTS-Zertifikat ausgezeichnet. Doppler führt die Firma, die ursprünglich auf Fahrräder spezialisiert war, in dritter Generation. Als seine Mutter das Geschäft von ihrem Vater übernahm, wollte sie zusätzlich zu den „Drahteseln“ etwas anbieten, das ihr entsprach. So kam sie auf Kinderwägen. „Damals gab es noch gut zehn Kinderwagenhersteller in Österreich, die aber alle nach Fernost abwanderten“, erzählt Doppler. Als 2001 der letzte heimische Zulieferer zusperrte, gab es zwei Möglichkeiten: „Aufhören oder ganz neu überlegen.“ Peter Doppler, der Anfang des neuen Jahrtausends die Agenden seiner Mutter übernahm, begann, die Firma zu analysieren und Ideen zu schmieden. Die Conclusio lautete schließlich: „Wenn es keine heimischen, schadstofffreien Hersteller gibt, dann machen wir eben unseren eigenen Kinderwagen.“ Zu Beginn wurde eine Mini-Serie mit 50 bis 100 Stück für den oberösterreichischen Raum hergestellt. 2005 wurden Mitstreiter gesucht – „was für einen Idealisten nicht ganz einfach war“, gibt Doppler zu. Als er Heini Staudinger (Gea) kennenlernte und ihn von seinem Konzept eines ökologischen und nachhaltigen Kinderwagens überzeugen konnte, gab es „Naturkind“ plötzlich in allen Gea-Shops. Und die Expansion ging weiter. Als sie 2013 beim
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Mama & Baby deutschen Öko-Test gewannen, verdoppelte sich der Umsatz. „Heuer haben wir gut 2.000 Stück verkauft“, berichtet Doppler nicht ohne Stolz. Die wichtigsten Märkte sind neben Deutschland und Österreich Dänemark und bald auch die Schweiz. „Wir wollen sukzessive auch in anderen Ländern einen Markt aufbauen, aber es ist derzeit außerhalb Mitteleuropas noch schwer. In Frankreich etwa schaffen wir den Markteintritt noch nicht, weil der Nachhaltigkeitsgedanke dort erst im Kommen ist.“ Ausgezeichnet auch im Design Dabei sind es ja nicht nur die inneren, besonders wichtigen Werte, für die „Naturkind“ zertifiziert ist. Denn das neueste Modell „Lux“ wurde gerade mit dem renommierten „Red Dot Product Design Award“ ausgezeichnet. Und erst kürzlich erhielt der heimische Kinderwagen-Produzent auch den „Consumer Product Award 2018“ in der Kategorie „World of Moving Kids“ verliehen und wurde mit dem „Trigos Award“, das ist der Nachhaltigkeitspreis Österreichs, zu den drei vorbildlichsten Projekten des Landes gewählt. Mit Kosten ab 1.000 Euro sind „Naturkind“-Kinderwägen im höheren Preissegment zu finden. Allein die Herstellung des Stoffbezugs eines „Naturkinds“ kostet mehr als das Zehnfache im Vergleich zu anderen Wägen derselben Preiskategorie. Für diejenigen, denen dies trotz hoher Qualitätsstandards zu viel Geld ist, gibt es Ausweichmöglichkeiten. Auf diversen Flohmarkt-Plattformen lassen sich immer wieder schöne, gut erhaltene Exemplare shoppen.
Design und Natur
© Naturkind/kyraskitchen (1), Naturkind (4)
Der „Naturkind“ Kinderwagen „Lux“ spielt alle Stückerln: Er verbindet natürliche Materialien mit höchsten Ansprüchen an Design, Style und Funktionalität.
Peter Doppler
Interview
produziert mit seiner Firma “Naturkind” schadstofffreie Kinderwägen in Oberösterreich. www.naturkind.at
„Eltern vertrauen uns das Wichtigste an: ihr Kind!“ Gratulation zum „Red Dot Product Design“ Award. Sind Preise für einen Kinderwagenhersteller wichtig? Peter Doppler: Ja, sehr sogar. Sie sind eine Bestätigung für das, was wir tun. Außerdem schafft es Aufmerksamkeit. Vielen Eltern ist nicht bewusst, dass in Kinderwägen Schadstoffe stecken. Unser Ziel ist es auch, darüber aufzuklären. Eltern vertrauen uns das Wichtigste an: ihr Kind! Und wir wollen dafür Sorge tragen, dass es in unserem „Naturkind“ perfekt aufgehoben ist. Was ist Ihr Alleinstellungsmerkmal? Wir haben drei Schwerpunkte. Ganz oben steht die Schadstofffreiheit, die uns auch in allen Tests attestiert wird. Außerdem sind wir GOTS zertifiziert – das ist das höchste Siegel, das es im Naturbereich gibt. Da sind wir weltweit die Einzigen im Segment Kinderwagen, die die Anforderungen schaffen.
Dabei ist er einfach zu bedienen, komfortabel und langlebig, und am allerwichtigsten: Er bietet von Anfang an eine optimale und sichere Umgebung ohne Schadstoffe für das Baby. Erhältlich in 8 verschiedenen Designs, mit Babykorb und Sportsitz ab € 1.160,– und bei uns zu gewinnen: Schick ein Mail mit deinem Wunschdesign an gewinn@tipimagazin. at und verrate uns, wer vielleicht schon bald in dem „Naturkind“Wagerl drinliegen wird. Einsendeschluss: 31.10.2018 – viel Glück!
Zentral ist auch, dass wir regional und nachhaltig arbeiten. Wir lassen also die Wertschöpfung im Land – nicht wie 90 Prozent der anderen Hersteller, die in China produzieren. Die Stoffe werden in Haslach gewebt, bei Fussenegger in Vorarlberg gefärbt. Die Wolle kommt aus der Steiermark, das Holz ist auch heimisch. Auch die Ergonomie des Wagens ist uns ein Anliegen und wurde für das neue Modell „Lux“ in Zusammenarbeit mit Orthopäden weiterentwickelt. Apropos Weiterentwicklung: Was sehen Sie, wenn Sie in die Zukunft blicken? In Zusammenarbeit mit unserer Designagentur „Synowaytion“ arbeiten wir gerade am Kinderwagen „der Zukunft“. Überlegt wird, (wo möglich) nur natürliche Materialien wie Holz (z.B. beim Rahmen) einzusetzen – den Prototyp gibt es bereits.
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gewin n!
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Mit Popo-Puder Ameisenstraßen vernichten, mit Feuchttüchern den Dunstabzug glänzend polieren und Babybrei als Gesichtsmaske verwenden. Wer noch BabyUtensilien zu Haus übrig hat und nicht weiß, was er mit den Resten anstellen soll, für den haben wir die Lösung: Baby-Produkt-Recycling! von lisa strebinger FANTASTISCHE FEUCHTTÜCHER Säubern auch Erwachsene. Zwar kennt man Feuchttücher eher aus der MamaHandtasche, aber eigentlich sind sie für jedermann/-frau praktisch. Klebrige Hände nach dem Eis Essen? Oder vielleicht will man sich vor dem Döner-Kebab-Genuss unterwegs ja nochmals die Hände sauber machen? Auch eine kleine Erfrischung für die Achseln ist unterwegs manchmal gar nicht so übel. Und auf fremden Toiletten können sie feuchtes WC-Papier ersetzen. (Aber Achtung: Nicht ins Klo werfen, sondern nur in den Mistkübel!) Easy Make-up entfernen. Wer keine wasserfeste Schminke benutzt, muss sich nicht extra teure Abschminktücher oder Lotionen leisten. Gewöhnliche Feuchttücher genügen. Übrigens: Auch beim Kolorieren der Haare lassen sich angekleckerte Hautstellen schnell wieder von der Farbe befreien. Wisch und weg. Im Haushalt können Feuchttücher übrigens so einiges wieder zum Glänzen bringen: Ob fettiger Dunstabzug, die Oberfläche der Hochglanzküche, eine verschmutzte Bildschirmtastatur, dreckige Schuhe oder das Badezimmerinterieur – gschwind drübergewischt, sind Feuchttücher die neuen Putz-Alleskönner.
Pssst: Wir kennen Männer, die verwenden sie sogar zum Auto Putzen! Rotwein- und Schokoflecken. Nicht ganz erprobt, aber manche schwören darauf: Die ein oder anderen Feuchttuchmarken sollen sogar Rotwein- und Schokoflecken aus Kleidung, Tischdecken und Teppichen herausbekommen. Ausprobieren lohnt sich jedenfalls. BOMBASTISCHES BABYPUDER Grandioser Wimpernschlag. Ein wenig Babypuder auf die Wimpern auftragen, danach ein paar Mal rumklimpern und zum Schluss über die weißen Wimpern Mascara auftragen. Das Puder macht die Wimpern dicker und dichter. Sobald die Tusche eingetrocknet ist, kann man mit einem Pinsel oder Wattestäbchen überschüssige Puderreste entfernen. Aus für knarrende Möbel. Egal ob quietschende Türen, Möbel oder Stiegen: Das Babypuder einfach in die Ecken, Rillen oder Scharniere pudern und die betreffenden Teile so lange bewegen, bis das unerfreuliche Geräusch sein Ende findet. Halsketten entwirren. Manches Kettchen ist so fein, dass es sich leicht mal verheddern kann. Die hartnäckigen Knoten
scheinen sich nie wieder aufzulösen. Abhilfe schaff t Babypuder! Ein wenig von dem weißen Zeug auf die verworrenen Stellen pudern und sie anschließend sanft ein wenig hin und her bewegen, bis sie sich etwas lockern. Mit zwei Stecknadeln sollte man so letztlich das Ketten-Wirrwarr auflösen können. Schnelle Haarwäsche. Babypuder kann statt Trockenshampoo verwendet werden. Auf den Haaransatz pudern, danach etwas einwirken lassen und dann mit einem Handtuch abfrottieren sowie einer Bürste auskämmen. Und voilà: voluminöses, frisch duftendes Haar. Der Fleck muss weg. Fettflecken auf Kleidung, Teppichen oder Polstermöbeln können hartnäckig sein. Wer aber gleich nach dem Malheur Babypuder aufträgt und etwas einwirken lässt, wird es bei der Reinigung leichter haben. Das Puder saugt nämlich das Fett auf und verhindert, dass es tief in die Fasern eindringt. Schließlich klopft oder bürstet man die weißen Reste aus und trägt etwas Handspülmittel an den betreffenden Stellen auf. Kleidungsstücke kann man dann in der Waschmaschine zu Ende reinigen. Von Sofas und Teppichen wäscht man die Seifenlauge mit einem nassen Schwamm herunter.
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MEGATOLLES MILCHPULVER Lieber Milchkaffee? Eigentlich hasst man schwarzen Kaffee, doch man hat schon wieder vergessen, Milch zu kaufen. Wer noch Milchpulver von seinen Kleinsten zu Hause hat, kann hier zwei Teelöffel kurzerhand zu Kaffeeweißer umfunktionieren. Das Bohnengetränk schmeckt dann vielleicht nicht wie sonst mit Kuhmilch, das tut es aber mit richtigem KaffeeweißerPulver auch nicht. Und immerhin besser als schwarz. Backstuben-Notfall. Auch wenn man beim Backvorhaben merkt, dass man nicht genügend Kuhmilch zu Hause hat, kann man sich mit Säuglingsmilchpulver aus der Notlage retten. Hierfür einfach so viel Milch nach Packungsanweisung anrühren, wie man sie für das Rezept benötigt. Kleine Info: Die zahlreichen Nährstoffe der Säuglingsnahrung gehen beim Erhitzen leider verloren. Außerdem wird die
Backspeise süßer, da die Milch deutlich mehr Lactose enthält als herkömmliche Kuhmilch – deshalb etwas weniger Zucker zum Süßen verwenden. OBERLECKERE OBSTBREIE Haubenküche Obstbrei. Wer schon einmal Obstbrei aus Gläsern gekostet hat, der weiß, dass dieser richtig lecker ist. Schmeckt ähnlich wie Apfelmus, nur, dass es ihn in unvorstellbar vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt. Warum also nicht mal zu Kaiserschmarren oder Wildfleisch reichen? Oder das Ganze in einem Kuchen verarbeiten? In EislutschFormen gefüllt und eingefroren, bekommt man damit außerdem eine schnelle, kalorienarme Wassereis-Alternative. In your Face. Fruchtmus sollte weiters in keiner Beauty-Kiste fehlen. Da Obstbreie (und hier ist es egal, welche Sorte) viel Vitamin C sowie Fruchtsäure enthalten, die erfrischend sowie gegen Akne und Alterserscheinungen wirken, sind sie erstklassige DIY-Gesichtsmasken. Entweder gleich das Fruchtmus ins Gesicht klatschen und zehn Minuten einwirken lassen oder aber gerne auch mit einem Löffel Honig und einem Klecks Sauerrahm vermischen – das sorgt für extra Feuchtigkeit.
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Das muss ich alles haben!
Man sagt uns Frauen ja generell einen Hang zur Konsumsucht nach, aber diese Ansammlung sinnloser Gegenstände vor der Geburt war sogar für mich ein neuer Rekord ... von susanne holzer Kurz nachdem Noah auf die Welt kam, saß ich mit folgenden Dingen zu Hause: einem Babyskianzug, drei verschiedenen Babytragen und einer sündteuren elektrischen Milchpumpe. Klingt so weit vielleicht noch ganz vernünftig. Nur dass es draußen milde 20° C hatte, ich Noah aufgrund meiner Kaiserschnittnarbe gar nicht tragen konnte und ich auch nicht stillte. Sicher, ich hatte weder den Kaiserschnitt voraussehen können, noch hatte ich geahnt, dass das bei mir mit dem Stillen nicht klappen würde, aber wie hatte ich während der Schwangerschaft nur so unendlich viel sinnlosen Babymüll um mich auftürmen können, den ich im Endeffekt kein einziges Mal brauchen sollte? Nach reiflicher Analyse meines geschrumpften Kontos glaube ich, für diese Misere zwei Hauptgründe herausgefiltert
zu haben. Klar, viele Käufe waren einfach notwendig, weil man ein Baby erwartete, andere waren einfach notwendig, weil man an dem Regal mit zuckersüßen Koalabär-Jäckchen mit Flauschi-Ohren unmöglich vorbeigehen konnte. Aber die meisten sinnlosen Käufe gingen damals auf das Konto der zwei Todfeinde einer jeden Schwangeren: Kontrolle und Erpressung. Ich gebe es zu: Ich bin gern vorbereitet. Ich mag es, Dinge im Voraus zu wissen und mich darauf einstellen zu können. Kurz gesagt: Ich habe gern die Kontrolle über mein Leben. Leider lässt sich dieser Wunsch nach Kontrolle ganz schlecht mit dem Wunsch nach einem Baby vereinbaren, aber das wusste ich damals mit meinem naiven Kugelbauch-Blick ja noch nicht. Vielmehr dachte ich: Wenn ich auf alle Eventualitäten vorbereitet bin, kann mir auch nichts passieren, und ich habe ALLES UNTER KONTROLLE. Deshalb kaufte ich Sommer-Bodys, Winterhosen, Planschbecken und Fellsack, ich shoppte Babyklamotten in jeglicher Größe vom Frühchen bis zum Mutantenkind, im Prinzip deckte ich mich mit sämtlichen Utensilien ein, die mir im Babygeschäft unter die Finger kamen, auch wenn ich bei der Hälfte davon noch nicht mal so genau
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Mama & Baby wusste, was man damit eigentlich macht. Aber wenn die 400. Baby-Shopping-Liste im Internet sagte, ich bräuchte „Spieler“, „Vaporisator“ und „Moltonunterlage“, dann würden sie damit wohl bitte schön auch recht haben! Einen ersten Dämpfer versetzte mir in meinem Kaufrausch gleich mal meine Mutter, als ich ihr stolz meine ersten Besorgungen präsentierte. Mit geschultem Babykrankenschwester-Blick sortierte sie 90 % davon mit den Worten „Zu klein!“, „Zu eng!“, „Zu synthetisch!“, „Zu wenig warm!“, „Zu unpraktisch!“ oder sonst irgendwelchen „Zus“ aus. Stattdessen packte sie mich ins Auto, fuhr mit mir zum nächsten Maximarkt und kaufte dort die gesamte Batterie an Stramplern, Jäckchen und Mützchen leer.
© Fotolia (2), Made by Made/The Noun Project (9)
Was meine Mutter jedoch mit sinnvollen Dingen ( ja, ich geb’s zähneknirschend zu, dass ihre Sachen praktischer waren als meine Koala-Flauschi-Ohren) mühsam aufzubauen versuchte, wurde von den eifrigen Verkäuferinnen sämtlicher Salzburger Babygeschäfte sogleich wieder zunichte gemacht, womit wir auf Punkt 2 zurückkommen: Erpressung. Ich kann nur jeder Schwangeren empfehlen, sich vorher genau zu informieren, was sie wirklich haben will. Geht man nämlich so ahnungslos wie ich ins Rennen, hat man bereits verloren. Wer nichts weiß, muss ja bekanntlich alles glauben – und das machen sich die Fachverkäuferinnen von heute mit ihrer perfiden Strategie der unterschwelligen Drohung gnadenlos zunutze. Es ist ja nicht so, dass sie einem befehlen würden, das jeweils teuerste Stück im Laden zu kaufen, nein, sie versuchen es über die Hintertür des schlechten Gewissens! Kaum schiebt man einen Kinderwagen im mittleren Preissegment durch die Gänge, rauscht die eifrige Frau vom Fach heran und flötet etwas von Kurvenstabilität und Luftzufuhr, sieht man einen preiswerteren Autositz auch nur von der Seite an, werden die fatalen Crash-Test-Statistiken hervorgekramt, und erlaubt man sich, die Babymatratze im Preisbereich „Monatslohn“ nicht gleich in den ohnehin schon bis obenhin vollgestopften Einkaufswagen zu befördern, folgt das Killerargument: „Ja, natürlich können Sie auch die Billigere nehmen! Aber ich sage nur: Plötzlicher Kindstod!“ Und dann seien Sie mal so selbstbewusst und gehen trotzdem mit der BilligsdorferMatratze zur Kasse, begleitet von
den tadelnden Blicken der gesamten Verkäuferschaft, von der sie schon fast vermuten, dass das Lehrmädchen im Hintergrund bereits das Jugendamt kontaktiert …! Man möchte meinen, dass man diesem Teufelskreis endlich entkommt, wenn das Kind auf der Welt ist und man am eigenen Leib erfahren musste, was man alles für Blödsinn gekauft hat. Aber nein, der sinnlose Konsumrausch nimmt auch mit Kind weiterhin seinen traurigen Lauf. Dass das Gras auf der anderen Seite immer grüner ist, wissen nämlich leider auch schon die Kleinsten, und als Mama fällt man wirklich jedes Mal darauf herein. Ist man nämlich bei anderen Mamas eingeladen, spielt das eigene Kind dort einfach herzzerreißend brav mit einem fremden Spielzeug, trinkt plötzlich literweise das sonst verhasste Wasser aus dem fremden Trinkbecher oder hört im fremden Tragetuch urplötzlich mit dem Dauergebrüll auf. Also fährt man als motivierte Mutter noch am Nachhauseweg zum nächsten Babyladen, kauft Spielzeug, Trinkbecher und Tragetuch nach und freut sich wie ein Schnitzel, dass damit auch zu Hause die Welt in Butter sein wird. Ich brauche euch jetzt wohl nicht wirklich zu sagen, dass der kleine Terrorist daheim das neue Spielzeug natürlich keines Blickes mehr würdigt und einen Tobsuchtsanfall ungeahnter Dimensionen kriegt, wenn man das nagelneue Tragetuch auch nur aus der Verpackung pult ... Die einzige Ausnahme stellte hier die Diskonter-Strandmuschel dar, die wir nach unserem letzten Ausflug zum See natürlich auch unbedingt haben mussten. Nein, Noah hat sich nicht brav hineingesetzt und dort wie ein Engel mit seinem neuen Spielzeug gespielt. Aber immerhin saß er – für diese Zeit ein wahrer Rekord – bestimmt eine ganze Stunde lang zufrieden grinsend und brüllfrei in seiner Wippe, während er seinen studierten AkademikerEltern hämisch dabei zusah, wie sie verzweifelt die testweise im Wohnzimmer aufgebaute Strandmuschel nur mehr mithilfe von drei YouTube-Tutorials wieder zusammenlegen konnten. h er bst 2018 |
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Mama & Baby
Herzlich willkommen! Praktisch, nützlich und einfach hübsch: Mit diesen entzückenden Geschenken heißen wir die neuen Erdenbürger herzlich willkommen. Gestepptes Blatt Babydecke aus Biobaumwolle von Nofred, um € 100,– bei www.mina-lola.com
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Erinnerungsstücke Meilenstein-Karten für „Die ersten Monate“, von Cotton Bird um € 19,50, www.cottonbird.de
Oh, wie weich! Spucktücher von aden + anais im 3er-Pack, um € 27,90 bei www. augenstern-kindermode.com
Wolkenbruch Wolken-Mobile aus Biobaumwolle, von Fabelab um € 30,16, www.fabelab.dk
Die ersten Tage mit dem Neugeborenen sind sehr besonders und sollten in vollen Zügen genossen werden. Deshalb hat sich das dänische KidswearLabel NAME IT was ganz Besonderes für frischgebackene Eltern einfallen lassen: die kostenlose Baby Box. Sie kann online bestellt und sieben Tage später im ausgewählten NAME IT-Store abgeholt werden. Was drinnen ist? Eine Überraschung aus weicher und hochwertiger Baumwolle im Wert von über 40 Euro, die sowohl für Mädchen als auch Buben geeignet ist und die ersten Wochen mit Baby garantiert versüßt.
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Urlaub mit Baby
Zu den Kinderhotels Europa zählen 49 Hotels in Österreich, Deutschland, Italien, Portugal und Kroatien. Drei besonders baby- und kleinkindfreundliche stellen wir hier vor. Wie der Name bereits erahnen lässt, findet sich im Kärntner Trebesing ein Haus mit Geschichte und Erfahrung. Bereits seit über 30 Jahren kümmert man sich hier um das Wohl von Familien – bisher mehr als 30.000 an der Zahl. Während Babys ab
dem 7. Lebenstag im Krabbelraum umsorgt werden, öffnet sich für die etwas Größeren ein wahres Paradies an Möglichkeiten: ein 350 m² großer Kinderbetreuungsbereich, das „Piratenland“ – eine 2-stöckige Softplayanlage, ein Kinderkino, eine Kinderwerkstatt, eine Zauberschule und nicht zuletzt Hallenbad und Planscharena. Und auch draußen gibt’s viel zu entdecken: ein Moon-Car-Gelände und Bobby Cars, eine riesige Hüpfburg, eine Ritterburg mit Riesensandspielplatz sowie zahlreiche Schaukeln und Rutschen. Außerdem lassen zahlreiche Tiere wie Alpakas, Lamas, Ziegen und Ponys Kinderherzen höher-
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Europas 1. Baby- und Kinderhotel | Kärnten, Trebesing
schlagen. Während die Kleinen und ganz Kleinen bestens betreut sind, kommen auch deren Eltern auf ihre Kosten – ob im Wellnessbereich mit verschiedenen Saunakammern, im Whirlpool, bei Massage und Kosmetikbehandlung oder in den Gymnastik- und Aerobicstunden. www.babyhotel.eu
Hotel Löwe & Bär | Tirol, Serfaus Spielbereichen für jede Altersstufe bis sechs Jahren die optimale Betreuung. Säuglinge können ab der ersten Lebenswoche in die Obhut ausgebildeter Betreuer/-innen gegeben werden. Für Toddler, also Kleinkinder, die beginnen, zu laufen, stehen ebenfalls entsprechende Spielmöglichkeiten bereit, die sie in dieser Lernphase unterstützen und fördern. Auf 3- bis 6-Jährige warten neben diversen Outdoor-Aktionen u.a. ein riesiger Kletterturm, ein Bastel- und Kreativbereich und das Wasserparadies. Zudem gehören Thementage wie Piraten-, Indianer- und Bauernhoftag, Kinder-Barbecue, MiniOlympiade und Shows im „Bären und
Löwen Theater“ zu den Highlights. Neben dem Family Spa, in dem Eltern und Kinder gemeinsam schwitzen, gibt es einen Spa-Bereich ausschließlich für Erwachsene. Hier bieten Saunen, ein Dampfbad, gemütliche Ruheräume mit Panoramablick auf die Bergwelt und eine Eisgrotte eine Auszeit vom Alltag. www.loewebaer.com
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Eigenes Quellwasser, ein angeschlossener Bio-Bauernhof, aufwendige Zirbenholz-Suiten und ein Natur-Schwimmteich mit Trinkwasserqualität bieten im Moar Gut die perfekte Kombi aus Regionalität und Luxus. Auf über 100.000 m² Wald und
Wiesen samt Bio-Bauernhof mit Rindern, Schweinen, Ziegen und anderen Tieren erleben die Kleinen spielerisch märchenhafte Abenteuer; Erwachsene erfreuen sich an den regionalen Gaumenfreuden und herrlichem Wellness mit unterschiedlichen Saunen, Dampfbädern, Whirlpool und Ruheräumen samt Wasserbetten. Für die allerkleinsten Gäste steht ein separater Betreuungsraum mit abgetrennter Schlafgelegenheit zur Verfügung. Hier finden sich altersgerechte Spielgelegenheiten mit einer Sinnesraupe, NestSchaukeln, Krabbeldecken und vielem mehr. Und auch sonst ist alles für die
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kleinsten Gäste da: hochwertige Babyausstattung vom Babybett und Hochstuhl mit Babyschale bis zum Fläschchenwärmer, Baby-Schwimmkurse im 35 °C warmen Kinderbecken, Baby-Massage, Pflegeprodukte und ein riesiges HIPP-Babybuffet mit Bio-Babybreien. www.moargut.com
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Mode & Pflege
Ein Workshop für alle Sinne
© Herzgespann (1), Fotolia (3)
Mit dem Besuch des Workshops „Grüne Kosmetik & Wilde Kräuter“ betrat ich ein für mich völliges Neuland. Nach Hause kam ich nicht nur mit drei tollen Kosmetikprodukten, sondern auch um viele Erfahrungen und sinnliche Eindrücke reicher. von eva maria wagner
Die Grüne Kosmetik verwendet Rohstoffe so wie sie in der Natur vorkommen, ganz ohne künstliche Zusätze.
Montagabend, 18:30 Uhr. Ich parke das Auto am Parkplatz der Caritas Klosterneuburg. Vor dem Aussteigen noch ein kurzer Blick in den Rückspiegel. Es folgen routinierte Griffe in die Handtasche. Schnell noch etwas frisches Make-up aufgetragen, und ein bisschen Deo kann auch nicht schaden, der Tag war lang. Und weil es gerade Thema ist, drehe ich meinen Roll-on um und stelle Folgendes fest: Ganze 25 Inhaltsstoffe hat mein Lieblingsdeo, mehr als die Hälfte davon klingt so kompliziert, dass ich mir nicht den geringsten Reim darauf machen kann. Aus dem Seminarraum hört man fröhliche Stimmen, und als ich eintrete, kommt
mir Workshopleiterin Lisa Gibon schon mit freundlichem Lächeln entgegen. „Ich bin die Lisa, schön, dass du da bist!“ Lisa Gibon ist Kräuterpädagogin und hält regelmäßig Seminare und Exkursionen zu heimischen Wildkräutern ab. Im Jahr 2014 schloss sie zusätzlich die Ausbildung zur Grüne Kosmetik-Pädagogin ab. Ihr Wissen über Pflanzen weiterzugeben, ist ihre Passion, „Nahrung von innen und von außen“ ihr Motto. Ich zähle neun Frauen gemischten Alters. Wir nehmen rund um den Tisch Platz. Dort stehen Rosinen und Nüsse, frische Aroniabeeren und selbst gemachter Holundersaft zur freien Entnahme. „Unsere heimische Natur hat so viel zu bieten“, beginnt Lisa Gibon ihre
Einleitung. „Wir werden heute sehen, was man alles aus ihr holen und für pflegende Produkte verwenden kann.“ Ich bin gespannt. Grüne Kosmetik Die Grüne Kosmetik verwendet Rohstoffe aus Küche, Garten und Wiese, so wie sie in der Natur vorkommen. Im Gegensatz zu konventionellen Produkten und auch zur Naturkosmetik ist die Grüne Kosmetik viel reduzierter und kommt mit nur wenigen Zutaten aus. Es werden daher keine zusätzlichen Konservierungsstoffe oder andere künstlichen Zusätze verwendet. Das ist auch der Grundsatz von Lisa Gibon: „Pflege deine Haut nur mit Präpara-
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Mode & Pflege
Rezept für eine „Grüne Deocreme“ • 30
g Kokosöl (desodoriert) Handvoll Kräuter (z.B. Spitzwegerich, Kamille, Salbei, Rosmarin) • 15 g Natron • 15 g Stärke (z.B. Maisstärke) • 2 g Bienenwachs • Ca. 10 Tropfen ätherisches Öl (Zitrone, Orange, Salbei, Lemongrass, Lavendel etc.) •1
Das Kokosöl mit den gewünschten Kräutern im Wasserbad auf kleinster Stufe ganze langsam schmelzen. 30 bis 60 Minuten ziehen lassen und abseihen. Dann das Bienenwachs hinzufügen und langsam schmelzen lassen. Stärke und Natron vermischen und unter ständigem Rühren der Bienenwachs-Kokosöl-Mischung zugeben. Aus dem Wasserbad nehmen und weiterrühren, bis es erkaltet. Auf Wunsch ein paar Tropfen ätherisches Öl unterrühren und abfüllen. Anwendung: erbsengroße Menge verteilen. Haltbarkeit: mind. 3 Monate
ten, die du auch essen würdest“, sagt sie. Das nehmen sich die Teilnehmerinnen gleich zu Herzen. So wird im Laufe des Seminars immer wieder gekostet, was Lisa so herumreicht. Ein Spitzwegerichblatt hier, der unglaublich bittere Blattsaft der Aloe vera dort. Aber nicht nur der Geschmackssinn wird angeregt. Das Ganze ist vor allem ein olfaktorisches Erlebnis. Wir riechen an ätherischen Ölen, von Lemongrass- bis Salbeiöl, schnuppern an hochwertigem Bienenwachs und sprühen uns mit Lavendel- und Rosenwasser ein. Mein Favorit: der wunderbare Duft von Kakaobutter. „In Seminaren mit Schulen muss ich immer aufpassen, dass mir die Kinder nicht die ganze Kakaobutter
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„Pflege deine Haut nur mit Präparaten, die du auch essen würdest“, ist einer der Grundsätze von Workshopleiterin Lisa Gibon.
wegessen“, lacht die Workshopleiterin. Verstehe ich, denke ich, und schiebe mir unbemerkt ein kleines Stück Kakaobutterdrop in den Mund.
Selbstversorgung, weniger Konsum und eine saubere Umwelt.“
Gerührt und geschüttelt Und dann geht es auch schon los. In der Küche des Seminarraums hat Lisa Nachhaltiger leben schon alles hergerichtet. Ölfläschchen, Auf die Frage, warum die TeilnehmerinPflanzenauszüge, Kokosöl, Bienenwachs nen heute Abend hier sind, kommen und Sheabutter warten darauf, von uns unterschiedliche Antworten. Zwei verarbeitet zu werden. Für unsere „Grüne Freundinnen schenkten sich den WorkDeocreme“ (siehe Rezept links) stellt Lisa shop gegenseitig, weil sie „einfach mal schon mal das Kokosöl gemeinsam mit etwas Neues ausprobieren wollten“. Eine dem Spitzwegerich in das Wasserbad. andere Teilnehmerin erzählt, dass sich Während das Ganze langsam schmilzt, vor allem ihr Sohn für selbst gemachte widmen wir uns der feuchtigkeitsspenProdukte interessiere. Sie sei hier, um ein denden Rosencreme mit frischer Aloe paar Sachen zu lernen, die sie zu Hause vera. Die ist mit der „One-Pot-Methode“ mit ihm nachmachen kann. Eine Lehrerin einfach zuzubereiten. Noch etwas wurde von ihren erwachsenen Kindern zurückhaltend stehen wir rund um Lisa, auf die Idee gebracht. Eine weitere Teildie mit geübten Handgriffen abwiegt, nehmerin würde gerne weniger Plastik rührt und werkelt. „Kommt nur näher kaufen, und eine andere Frau möchte und macht einfach mit!“, lädt sie ein, überhaupt versuchen, immer mehr autark und langsam trauen wir uns. Wir wiegen zu leben, um dem Konsum irgendwann Zutaten, rühren um, ganz abzuschwören. Eines schäumen auf, füllen ab, haben die Motive und dazwischen müssen alle gemeinsam: die wir natürlich riechen Sehnsucht nach einem und nochmals riechen. nachhaltigeren Leben, Schließlich gilt es, die einem Leben mit und perfekte Duftmischung nicht gegen die Natur. für unsere KosmetikproIch denke, da sind heudukte zu kreieren, was te alle am richtigen Ort, bei der großen Auswahl denn auf dem Handan ätherischen Ölen gar out, das Lisa austeilt, nicht so leicht ist. lese ich: „Die Grüne Und außerdem macht Kosmetik steht für ein Arbeiten hungrig. Leben aus der Natur, Mag. Lisa Gibon Deshalb gönnt uns ohne Tierversuche und smetikKräuter- und Grüne Ko Lisa eine kleine Pause belastende Chemie, für pädagogin www.lisagibon.com
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Mode & Pflege Tipi-Redakteurin Eva Maria Wagner mit Workshopleiterin Lisa Gibon. Die Stimmung ist gut und die „Grüne Deocreme“ schon zum Abfüllen fertig.
Bedenkliche Stoffe Die Rosencreme und die erfrischende Deocreme sind fertig. Während die Teilnehmerinnen ihre Produkte in kleine Gläser abfüllen, denke ich an das Deo in meiner Handtasche und frage mich, warum herkömmliche Produkte so viele Komponenten haben, wenn es doch auch mit weniger geht? Im Handout zum Workshop lese ich: „Handelskosmetik enthält im Durchschnitt 20 bis 30 verschiedene Inhaltsstoffe. Meist sind die Pflegesubstanzen am Ende der Liste und somit zu geringem Teil enthalten.“ Ein großer Teil der Zusatzstoffe dient der Haltbarkeit des Produktes. „Durch die natürlichen Zutaten ist die Haltbarkeit von Grüner Kosmetik klarerweise begrenzt“, erklärt Lisa Gibon. „Außerdem müssen herkömmliche Produkte, die in die Läden kommen, ganz bestimmte hygienische Standards erfüllen, für die oft eine Vielzahl an Inhaltsstoffen notwendig ist.“ Lisa verrät einige Tipps, wie man die Haltbarkeit der selbst gemachten Kosmetik deutlich verlängern kann. So kocht sie ihre Utensilien und Gefäße vorher ab und sprüht sie direkt vor der Verwendung mit Alkohol ein. Durch
die Zugabe von Fetten und Ölen mit hohem Vitamin E-Anteil wird die Haltbarkeit erhöht, ebenfalls durch Alkohol und verschiedene ätherische Öle. „Am besten man produziert kleinere Mengen und verwendet diese regelmäßig. Dann wird nichts schlecht, und man hat immer ganz frische Kosmetik zu Hause“, rät die Kosmetikpädagogin. Leider werden für viele konventionelle Produkte immer noch eine Reihe von bedenklichen Stoffen eingesetzt. Solche Inhaltsstoffe sind etwa Parabene, Mineralöle, Aluminium, Phthalate, Silikone oder synthetische Düfte. Einige davon stehen im Verdacht, gesundheitsschädigend, allergieauslösend oder sogar krebserregend zu sein. „Angesichts der Tatsache, dass alles, was wir auf unsere Haut geben, auch in unseren Körper gelangt, macht es Sinn, einige Mittelchen durch einfache Rezepte zu ersetzen“, findet Lisa Gibon. Pflege für die ganze Familie Ob sich Kinder auch schon für ihre Workshops interessieren, frage ich Lisa. „Ja, es kommen immer wieder Eltern mit Kindern ab 10 Jahren in die Workshops.“ Besonders für Mädchen wird das Thema Kosmetik und Pflege irgendwann spannend. Natürlich gehen die auch gerne in den Drogeriemarkt und kaufen dort ihre Produkte ein. „Das soll ruhig auch sein“, findet Lisa. „Ich glaube aber, dass das, was man als Eltern vorlebt, irgendwann Früch-
Kommende Veranstaltungen mit Lisa Gibon Grüne Kosmetik: Herbstpflanzen Viele anregende Tipps für den Einsatz von Herbstpflanzen für Grüne Kosmetik. Die frischen Produkte sind rasch und einfach herzustellen und haben immer nur eine Handvoll Zutaten. Wann: 19. Oktober 2018, 17 Uhr, Dauer ca. 2,5–3 Stunden Ort: Seminarraum Caritas Klosterneuburg Kosten: Erwachsene € 55,–, Jugendliche (10–18 Jahre) € 29,–, inkl. 3 Produkte und Unterlagen mit Rezepten Praxis-Workshop: Naturseifen Selbst gemachte Naturseifen haben eine pflegende und rückfettende Wirkung auf die Haut. In diesem Workshop lernt man, wie man eigene Seifen-Kreationen zu Hause rührt. Wann: 17. November, 15–18 Uhr Ort: Seminarraum Melarium apis-z, Klosterneuburg Kosten: € 65,– pro Person, inkl. Seifen, Unterlagen mit Anleitung/Rezepten, Getränke „Mama/Papa & Kind“-Kombi: 1 Erwachsener/1 Kind 10–18 J. € 89,– (Eltern haften für ihre Kinder)
© Privat (1), Fotolia (2)
und serviert einen köstlichen Snack: ein selbst gemachtes Pesto mit Löwenzahn, Rotklee, Brennnesseln und anderen Schätzen von der Wiese, dazu in Essig eingelegte Bärlauchknospen und knuspriges Brot. Wir hauen rein und genießen.
te trägt.“ So kommen auch ihre Kinder mit kleineren und größeren Wehwehchen gern zur Mama, die immer ein Kraut oder eine feine Pflege aus der Natur parat hat. Auch das Seifensieden finden Kinder besonders aufregend. Und Exkursionen mit Kindern sind immer wieder ein schönes Erlebnis. „Es macht Spaß, mit den Kindern die Natur zu begreifen und die Schätze der Natur zu sammeln und zu verarbeiten“. Auf Anfrage führt die Expertin auch Seminare an Schulen durch. Fast am Ende des Workshops angelangt, müssen wir aber noch unsere Zahnpasta anrühren. Das geht ganz schnell. Etwas Birkenzucker, superfeine Heilerde, Sesamöl, einen Hauch Natron und einige Tropfen ätherisches Öl nach Wahl – schon ist sie fertig. Ich habe mich für ein paar Tropfen Salbeiöl und Minze entschieden. Riecht schön frisch und wird am Abend gleich ausprobiert. So trete ich mit drei neuen Produkten in der Tasche und um viele Eindrücke reicher die Heimfahrt an.
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Nur das Beste für Babys zarte Haut Zwischen Mandelöl, Aloe vera und Sheabutter tummeln sich in herkömmlichen Baby- und Kinderpflegeprodukten jede Menge Mineralöle, Parabene oder synthetische Düfte. „Nein danke“, dachten sich die folgenden Mütter und begannen – jede auf ihre Weise – mit der Produktion eigener Pflegeserien, die ihren hohen Ansprüchen genügen. von julia fleiß
Mama Aua!, Österreich
Aus der Notwendigkeit entstanden Die leidenschaftliche Pharmazeutin und Apothekerin Mag. Nina Raidl war Naturprodukten und Alternativmedizin immer schon zugetan. Seit sie Mutter zweier Kinder ist, schwört sie noch mehr darauf: „,Mama Aua!‘ gibt es nur, weil ich 2007 eine Familie gegründet habe und es mir seither sehr wichtig war, nur hochwertige Inhaltsstoffe zu verwenden.“ Alle Rezepturen hat sie ursprünglich nur für die eigene Familie entwickelt, aber nachdem zunächst ihre Freunde und später auch ihre Kunden begeistert davon waren und die Nachfrage größer wurde, entschied sich Mag. Nina Raidl schließlich, die „Mama Aua!“Produkte für ganz Österreich verfügbar zu machen. Mittlerweile gibt es ein umfassendes Sortiment, vom „Gute Nacht Bad“ übers „Windelpflege Spray“ bis hin zu Zahncreme und Familienshampoo. Immer noch gilt: Keine künstlichen Aromen, Konservierungs- oder Duftstoffe. „Ich habe die Produkte entwickelt, weil ich nur bei diesen zu 100 Prozent wusste, was drin ist“, erklärt die Pharmazeutin. Den Namen hat Nina Raidls Tochter „erfunden“, da sie bei allen Problemchen und Wehwehchen immer „Mama Aua!“ gesagt hat. Die Produkte sind allesamt aus der Notwendigkeit im Familienalltag entstanden: „Mal gab es einen Wackelzahn, dann einen Bienenstich, eine Schnupfnase oder eine Schürfwunde vom Spielplatz. Ich denke, jede Mut68 | h er bst 2018
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ter kennt das – in einer Familie ist immer etwas los!“, erzählt die zweifache Mutter. Von zu viel Pflegeprodukten für Kinder hält sie aber nichts: „Wenn man Kinder badet, dann nur mit hochwertigen Tensiden. Kinderhaut ist sehr empfindlich.“ Sich auch mal schmutzig machen zu dürfen, ist laut der Expertin wichtig fürs Immunsystem: „Wir müssen lernen, mit alltäglichen Keimen zurechtzukommen.“
» Mein Lieblingsprodukt ist das Mama Aua! Massageöl, das herrlich nach Orangenblüten duftet. Ich liebe es auch deshalb so, da es mich an die Babyzeit meiner Kinder erinnert: Ich habe sie oft abends nach dem Baden damit massiert, und beide haben es sehr genossen. « Nina Raidl
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Mode & Pflege
Alma Baby Care, Österreich www.almababycare.com
» Mein Lieblingsprodukt ist das ALMA Öl. Es ist wahnsinnig feuchtigkeitsspendend. Ich gebe gern ein paar Tropfen in die Badewanne oder verwende es als Body Lotion. Durch die beruhigende ätherische Öle-Mischung schlafe ich dann auch viel besser. Aber am meisten liebe ich den zarten Duft. « Isabel Zinnagl
© ALMA Babycare
„Weil wir dich lieben“ Isabel und Lukas Zinnagl haben nach der Geburt ihrer Tochter Alma die Idee für eine Babypflegelinie geboren. Nach dem Motto „Because I love you, baby“ haben sie gemeinsam mit einer Biochemikerin und einer Aromatherapeutin natürliche, hochwertige Produkte entwickelt, die den besonderen Bedürfnissen der zarten
Babyhaut gerecht werden. Von Ringelblumen- und Orangenblüten über Kokos-, Mohn- und Avocadokernöl bis zu Sheabutter und Bienenwachs sind die Zutaten von ALMA Babycare allesamt mild, sanft und nach Möglichkeit auch regional. „All unsere Produkte sind biozertifiziert, und viele Inhaltsstoffe stammen auch aus Österreich – z.B. aus dem Waldviertel“, erklärt Gründerin Isabel Zinnagl. Dazu verleihen bewusst zurückhaltende Aromen einen wohlriechenden Duft. Und das alles wird von Hand in Wien gemischt, gerührt und abgefüllt. „Und zwar nur in Glas- oder recycelten PET-Flaschen. Bei der Auswahl all unserer Produzenten und Lieferanten sind faire Bezahlung und ein Nachhaltigkeitsgedanke sehr wichtig“, versichert Isabel Zinnagl. Zu den vier Qualitätsprodukten von ALMA Babycare gehören Shampoo- und Bodywash, Babybalsam, Body- und Pillowspray und Babyöl. „Die Babymassage hat nachweislich viele positive Effekte auf die Eltern-Kind-Bindung. Mir war es wichtig, dass ich diese Momente mit meinem ALMA Öl genießen kann“, erzählt die mittlerweile zweifache Mama. Was mit Unzufriedenheit über das bestehende Angebot begann, entwickelte
sich seit 2014 zu einer kleinen Firma mit zwei Mitarbeiterinnen. „Ob ich mir das gedacht hätte? Hmmm ... ich habe es gehofft!“, meint Isabel Zinnagl und kündigt für Oktober 2018 Zuwachs für die Alma Pflegelinie an: Eine Lippenpflege und eine 100 ml Limited Mom Edition des ALMA Öls werden das Sortiment erweitern. h er bst 2018 |
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bellybutton, Deutschland www.bellybutton.de
Müttern und Hebammen entwickelt. Als wichtige Bestandteile enthalten die Produkte der Babypflegeserie körperverwandte Lipide und beruhigendes Vitamin E, wie die Käseschmiere, die Babys schon im Mutterleib schützt. Und weil auch Mamas mal eine Auszeit brauchen und besonders in stressigen Zeiten auf ihre Haut achten sollten, gibt es bellybutton-Pflegeprodukte auch für Mamas. Die „Mama-Wohlfühlzeit“ vereint Dusche und Lotion in einem und wirkt so nicht nur durch die Inhaltsstoffe entstressend, sondern auch weil man damit die Zeit zum Eincremen nach der Dusche spart.
© bellybutton
Alles, was Mamas und Babys Herz begehrt Umstandsmode, Kinderkleidung und -schuhe, Spielzeug und hochwertige Pflege – bellybutton ist das 17. Baby von 5 Müttern von insgesamt 16 Kindern. Die natürliche Pflegeserie von bellybutton, was übrigens Bauchnabel auf Englisch heißt, wurde im Juli 2014 komplett neu entwickelt. Nach dem Motto „Äußere Schönheit und innere Reinheit“ verzichtet auch bellybutton bewusst auf umstrit-
tene Inhaltsstoffe und konzentriert sich auf wenige natürliche Pflegewirkstoffe. „Es ist absolut natürlich, dass du nur das Beste für dein Baby möchtest“, sind sich die bellybutton-Gründerinnen einig und haben das Beste in ihren Produkten verwertet. Darunter sind Zinkoxid, das hautschützende Eigenschaften besitzt, Arganstammzellen aus den Trieben und Sprossen des Arganbaums, die verjüngende und vitalisierende Wirkung haben, oder Traubenkernöl, das durch seine Ähnlichkeit zum Hautfett sehr verträglich ist. Alle bellybutton-Pflegeprodukte wurden in enger Zusammenarbeit mit
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dasboep.de „Babys riechen von Natur aus gut“ Michaela Hagemann entschied sich 2015 nach der Geburt ihrer ersten Tochter, mit ihrem Bruder mit „das boep“ (das Babyölprojekt) hochwertige Babypflegeprodukte zu entwickeln. „Im Babyalter wird der Grundstein für eine gesunde Hautentwicklung gelegt. Außerdem fand ich den Geruch der üblichen Babynaturkosmetik immer zu penetrant und wollte nicht, dass meine Tochter wie ein Kräutertee riecht. Babys riechen doch von Natur aus gut!“, erzählt die Gründerin von „das boep“ von
ihren Beweggründen, ein eigenes Label zu entwickeln. Das Credo bis heute: Frei von Mineralölen, Parabenen, Silikonen oder Paraffinen und mit dezentem Duft. Die Basis aller „das boep“-Produkte ist natürliches Mandelöl. Zertifiziert sind alle Inhaltsstoffe wie zum Beispiel Olivenöl, Jojobaöl und Sheabutter. „Unser Erfolg bei anderen Müttern bestätigt, dass wir den Kern der Zeit getroffen haben“, ist sich die Ärztin Michaela Hagemann sicher. Neben Inhaltsstoffen, Herstellung und Herkunft war Michaela Hagemann auch das Design wichtig: Die Verpackungen sind bewusst schlicht gehalten. „Unsere Produkte sind für die Kinder durch ihre unterschiedlichen Farben interessant.“ Die kleine Stammkundschaft weiß: Das Shampoo ist blau und die Bodylotion rosa. Was „das boep“
» Ich liebe alle meine Produkte, aktuell besonders den babybalsam. Er eignet sich nämlich ebenso als pflegender Lippenbalsam oder als verwöhnende Handcreme für trockene Hände – die ich leider oft vom ständigen Händewaschen habe. « Michaela Hagemann noch ausmacht? „Unsere Produkte werden von der ganzen Familie benützt, sie beschränken sich nicht auf das Babyalter.“ Seit Sommer 2018 gibt es die hochwertigen Produkte aus Deutschland auch in Österreich zu kaufen. Die Nachfrage war schon davor enorm. „Die Konsumenten in Österreich sind, gerade was das Bewusstsein für hochwertige, natürliche Inhaltsstoffe sowie die Vorzüge von Naturkosmetik betrifft, definitiv sensibler als in anderen Nationen.“
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Essen und Gesundheit © Tinycottons (1), Francesco Cesqo Stefanini/The Noun Project (1), Hesteller (8)
Hilft’s nicht, so schadet’s nicht?! • Schnelle Familienküche • Alles aus einem Topf Mode von Tinycottons, www.tinycottons.com
Bio-Zwergerln Seit über 35 Jahren gehören FruchtZwerge zum Inventar von so manchem Familienkühlschrank. Ab Ende September gibt es die beliebtesten Sorten Erdbeere und Banane auch in zertifizierter Bio-Qualität – und mit reduzierter Zuckermenge (mittlerweile um ca. 35 % weniger als bei der Markteinführung 1981). www.fruchtzwerge.at
Gewusst?
Jeder Mensch hat einen einzigartigen Zungenabdruck, an dem er eindeutig identifiziert werden könnte . Ebenso der Abdruck des Ohrs – übrigens ein gern verwendetes Instru ment in der Kriminalistik ...
Unser täglich Brot
und BackFast 3 Kilogramm Brot de pro lan rzu waren isst man hie landet em tzd Tro . nat Kopf und Mo im l vie zu l vie vor nach wie 000 TonMüll: jährlich rund 60. Hälfte die a nen Backwaren, etw t das mi Da . alt ush davon im Ha he fac ein fen hel rt, sie nicht pas ren frie Ein Maßnahmen, z.B. das eiarb Ver das r von Brotresten ode en. lag ein ten zu Suppen
Kochspaß
Sanfte Medizin
Kochen, einmal anders: Rezeptschablonen fürs Backblech zeigen, wie die Zutaten angeordnet werden, z.B. Gnocchi-Kürbis-Eulen, Toast-Hawaii-Palmen oder Gemüsepommes-Löwen. Ruckzuck-Mitmach-Kochbuch von S. Hiekmann, EMF. Ab 2.10. um € 15,50.
Kinderärztin Dr. Catharina Amarell stellt Hausmittel gegen Kinderkrankheiten vor und gibt Tipps, wie man mit integrativer Medizin, Akupressur und Homöopathie sanft helfen kann. So bleibt mein Kind natürlich gesund, erschienen im ZS Verlag um € 25,70.
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Das schnelle Aus für das Aua. Süße Tradition Kleine Dose, große Freude! Pünktlich zur Geschenke- und Verkühlungszeit gibt es eine neue Schmuckdose von Kinder Em-eukal. Drei Dosen zeigen Felix in jeweils unterschiedlichen Motiven: beim Skaten, Musik Hören oder mit Luftballon. Alle enthalten wildkirschige Hustenzuckerln mit fünf Vitaminen, Extrakten aus bewährten Kräutern und milder Mentholnote. Sieht gut aus und schmeckt auch gut! Um je ca. € 3,50. www.kinder-em-eukal.at
Ein Hoch auf die österreichische Mehlspeisentradition! Bereits seit 1920 steht der Name AUER für feinste Waffelspezialitäten. AUER Tortenecken erfreuen sich seit Generationen größter Beliebtheit. Durch das Zusammenspiel erlesener Zutaten werden die AUER Tortenecken zu einem unverwechselbaren Geschmackserlebnis. Zarte Waffelblätter harmonieren perfekt mit feinster Haselnusscreme. So werden AUER Tortenecken zu genussvollen Begleitern, die das Leben versüßen. www.auer-waffeln.at
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Hallo, Lama!
Märchenhaft putzen Drei Viertel der österreichischen Kinder (74 %) putzen sich zweimal täglich die Zähne. Dass das oft nicht ganz reibungslos passiert, wissen Eltern nur zu gut. Deshalb sorgt Elmex jetzt mit den neuen Zahnputzmärchen für zusätzliche Motivation im Badezimmer: 20 spannende und lustige Geschichten unterhalten die Kleinsten während des Zähneputzens. Mit mutigen Mäuschen, lustigen Nilpferden und der lieben Zahnfee vergehen die zwei Minuten wie im Flug. www.elmex.at/news/zahnputzmarchen
Einhorn und Flamingo waren gestern, heute regiert das Lama die Ladenregale. Auch Lässig hat Gefallen an dem schnuckeligen Tier gefunden und es nun gleich auf eine gesamte Kollektion gepackt: Unter dem Motto „Glama Lama“ gibt’s Lätzchen, Mulltücher, Babydecken und Geschirr. Z.B. Kindergeschirrset aus Bambus mit Teller, Becher, Löffel und Schälchen um € 21,95. www.laessig-fashion.de
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Hilft’s nicht, so schadet’s nicht?! Umfragen zufolge vertrauen 60 Prozent österreichischer Familien auf Homöopathie. Die alternativmedizinische Heilmethode, die mit „weißen Kügelchen“ die Selbstregulation des Körpers fördert, hat jedoch auch Kritiker/-innen. Wir gehen auf Tuchfühlung mit der Hochpotenz. von inez ardelt
Mode von Zara, www.zara.com
In der Herbstzeit, wenn die Infekte wieder fröhliche Urständ feiern und Kleinkinder Bakterien und Viren aus den Kindergärten und Betreuungseinrichtungen anschleppen, steht oft die gesamte Familiengesundheit auf dem Spiel. Ein unausweichlicher Teufelskreis von Schnupfen, Husten und Halsweh nimmt seinen Lauf. Aber muss es tatsächlich immer so kommen? Dr. Helga Richter ist Spezialistin für Homöopathie in der Wiener Kinderarztpraxis Schumanngasse und weiß aus 32 Jahren Erfahrung, dass die Herbstzeit auch ohne Taschentuch und Co. auskommen kann – wenn man rechtzeitig in die homöopathische Trickkiste greift. „Viele Eltern kommen mit ihren Kindern zu mir, um eine Prophylaxe gegen Infekte zu bekommen. Wir versuchen dann die Abwehr zu stärken und den Körper so zu unterstützen, dass es erst gar nicht zum Krankheitsausbruch kommt.“
Homöopathie ist eine Regulationstherapie, die die Selbstheilungskräfte anregt. Was gerade bei Kindern ideal ist, da bei ihnen die Selbstheilungskräfte noch sehr stark sind. Die erfahrene Ärztin wird hier bei vielen Krankheitsbildern konsultiert. Vom banalen Infekt über Stillprobleme, Verdauungsprobleme oder Koliken bei Säuglingen. Ebenso bei Hautproblemen wie Ekzemen oder Neurodermitis und genauso bei Schlafstörungen, Einschlafproblemen, Nachtschreck, aber auch Allergien bis zu anderen, auch schwerwiegenden Erkrankungen, bei denen die Homöopathie zusätzlich begleitend eingesetzt wird. Was ist Homöopathie? Homöopathie ist eine alternativmedizinische Behandlungsmethode, die aus dem Altgriechischen übersetzt so viel wie „ähnliches Leiden“ bedeutet. In Österreich darf sie nur von Ärztinnen und Ärzten mit einer Zusatzausbildung praktiziert werden. Die Homöopathie ist eine ganzheitliche Therapie zur Anregung der Selbstheilungskräfte und trägt das Prädikat „sanfte Medizin“. „Die Homöopathie ist in Phasen des Lebens, wo möglichst wenig eingreifende bzw. mit Nebenwirkungen behaftete Therapien eingesetzt werden sollen – wie z.B. in der Schwangerschaft oder bei Säuglingen und Kleinkindern –, besonders hilfreich“, erklärt Homöopathin Richter.Gearbei-
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tet wird mit dem sogenannten bis D30) werden für die Behandlung von psychosomatisch bedingten Ähnlichkeitsprinzip, das im 19. Erkrankungen eingesetzt. Jahrhundert vom deutschen Arzt „Hochpotenzen“ (über D30) Samuel Hahnemann formuliert werden von Homöopath(inn) wurde: „Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden.“ Bei en zur Behandlung von bestimmten Beschwerden werden chronischen Krankheiten von Homöopath(inn)en jene verwendet. Wirkstoffe verordnet, die dieselben Beschwerden bei einem gesunden World of Globuli Dr. Helga Richter öopathie in Menschen auslösen können. „Als Hierzulande sind mehr als ist Spezialistin für Hom ann um Sch der Kinderarztpraxis anschauliches Beispiel nenne ich 5.000 homöopathische Jahren gasse und seit über 30 Famigerne Belladonna, die das Gift der Arzneien zugelassen. und usHa e isch ath homöop hlarztpraxis Tollkirsche enthält“, so Richter. BellaDie Erzeugung ist streng lienärztin in ihrer Wa donna wird etwa als Grippemittel bei reglementiert. Bevor die kleinen in 119 0 Wien. weißen Kugerln, die sogenannten Fieber und Kopfschmerzen eingesetzt. Es hilft aber auch bei Erkältun„Globuli“, in der Apotheke über gen, Entzündungen, Sonnenbrand und Krämpfen. Die Wirkstoffe den Ladentisch gehen, müssen sie das haben unterschiedliche „Potenzen“. Für akute körperliche gleiche Zulassungsverfahren durchlaufen Beschwerden (z.B. Erkältungen) werden „Niedrigpotenzen“ (D6 wie konventionelle Medikamente. Einer bis D12), in denen noch messbare Stoffmengen der AusgangsGlobuli-Verschreibung geht erst einmal substanz enthalten sind, eingesetzt. „Mittlere Potenzen“ (D13 eine ausführliche Anamnese voraus. „Für einen Termin in meiner Praxis sollte man sich schon eine Stunde Zeit nehmen“, bestätigt Richter. In dieser Stunde geht sie einen detaillierten Fragenkatalog mit den jungen Patient(inn)en und deren Eltern durch. „Von der Geburt über das Säuglingsalter, Ernährung bis zu Schlafgewohnheiten und Verhaltensgeschichten frage ich alles ab.“ Denn dieser individuelle Arzneieinsatz ist ein großer Vorteil der Homöopathie. „Zentral ist die stark individuelle Therapie, die die Patient(inn)en in der persönlichen Veranlagung unterstützt.“ So kann sie bei schwerwiegenden Erkrankungen, bei denen Schulmedizin vonnöten ist, aber auch schon im Vorfeld, bevor die Schulmedizin zum Einsatz kommt, die Selbstregulation anregen und die eigene Abwehr stärken. Aber: „Homöopathie kann Bakterien oder Viren nicht töten – da stößt sie an ihre Grenzen. Sie unterstützt den Körper vielmehr in seinen eigenen Möglichkeiten, die Viren selbst zu bekämpfen“, erklärt Dr. Richter weiter. Glaubensfrage Homöopathie ist zwar populär, wird aber genauso häufig als „Hokuspokus“ abgetan. Munition erhalten kritische Stimmen vor allem durch die Tatsache, dass man nicht weiß, wie Homöopathie wirkt. „Ein großes Manko an der Forschung ist, dass die Homöopathie nicht messbar und nicht erklärbar ist. Das ist mit den derzeitigen physikalischen und chemischen Methoden nicht machbar“, so Dr. Richter. h er bst 2018 |
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Und wirkt es jetzt? Auch Raphaela Oder ist kein Fan der Komplementärmedizin. „Für mich ist Homöopathie nur ein Placebo. Ich habe selber schon manch Mittelchen ausprobiert und keine Wirkung festgestellt. Vor allem bei ernsten Krankheiten würde ich nicht dazu greifen.“ Mit ihren Kindern geht sie zum Kinderarzt. „Und ich gebe ihnen sowieso keine Medikamente, wenn es nicht unbedingt notwendig ist. Homöopathie oder nichts ist für mich das
Gleiche. Bei ,nichts‘ ist wenigstens kein Zucker oder Alkohol drinnen“, argumentiert die zweifache Mutter. Sehr gute Erfahrungen mit Homöopathie hingegen hat mamaFIT Trainerin Daniela Perner gemacht: „Mein zweiter Sohn hatte mit Pseudokrupp zu kämpfen. Dank Homöopathie sind wir schließlich von der Behandlung mit Kortison weggekommen. Und
das ist für mich alles, was zählt.“ Auch Yvonne Holzhammer (siehe Interviewkasten unten) ist überzeugt von der Wirksamkeit der kleinen, weißen Kügelchen: „Ich selbst habe eine chronische Darmerkrankung, meine Kinder und mein Mann Neurodermitis. Aus tiefer Überzeugung sage ich: Die Schulmedizin ist limitiert. Oft unterdrückt sie nur Symptome, die Krankheit wird davon gar nicht tangiert.“ Ob die Patient(inn)en denn auch an die Wirksamkeit „glauben“ müssen? „Dieser Glaube an die Hilfe ist etwas Essenzielles – und zwar nicht nur in der Homöopathie. Ob ich glaube, dass mir ein Masseur hilft oder ein Aspirin bzw. ein anderes Medikament – bei jeder therapeutischen Handlung habe ich auch immer eine gewisse Erwartungshaltung drinnen“, führt Dr. Helga Richter aus. Lehne man etwas ab, sei der Effekt dementsprechend anders. „Aber die Wirkungen sind trotzdem da.“
„Um homöopathisch helfen zu können, muss man sehr gut hinsehen“ Interview
Yvonne Holzhammer ist Mutter von drei Kindern und schwört auf Homöopathie.
Warum haben Sie Homöopathie für Ihre Kinder ausprobiert? Yvonne Holzhammer: Mein erstes Kind bekam schon mit fünf Monaten Neurodermitis. Nach einer Odyssee von Hautarzt zu Kinderarzt zu Hautarzt wurde ich mit der Ratlosigkeit der Schulmedizin konfrontiert, und es war schnell klar, dass sie auch keine Heilung anbieten kann. Was ist für Sie der Unterschied zu Schulmedizin? Um homöopathisch helfen zu können, muss man sehr gut hinsehen, die Symptome analysieren und viele Aspekte bedenken. Es wird der ganze Mensch betrachtet, nicht „nur“ in den Hals geschaut. Die Ärzte und Ärztinnen sind bestimmt anders. Jede/-r Homöopath/-in in Österreich ist zunächst studierte/-r Mediziner/in – das ist für mich wichtig. Es folgt eine weitere umfangreiche Ausbil-
dung. Das tun sich nur diejenigen an, die ihre Patient(inn)en auf eine bestimmte Art behandeln wollen. Ich glaube, als Homöopath/-in muss man analytisch begabt sein und mit seinen Patient(inn)en intensiv arbeiten wollen, ihnen zuhören und sie ernst nehmen wollen. Wobei hat Ihnen Homöopathie geholfen? Von Infektionskrankheiten über Grippe, Halsweh, Erbrechen, bis zum Insektenstich. Alles, was der niedergelassene Kinderarzt normalerweise behandelt, behandelt bei uns die Homöopathin. Das heißt nicht, dass wir ganz auf die Schulmedizin verzichten. Ich brauche sie an einigen Punkten und bin dankbar, sie zu haben. Aber ich weiß, dass sie auch nicht immer eine Antwort hat und sehr viel auf Trial-and-Error basiert. Ein Medikament, das bei mir wirkt, kann beim nächsten Patienten gar nicht wirken. Genauso ist es auch in der Homöopathie, nur dass diese von vornherein genau davon ausgeht.
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Allerdings gäbe es sehr wohl Studien, in denen Wirksamkeitsnachweise gesammelt werden. Dr. Richter: „Ich bin mein ganzes Leben mit Skeptikern und Kritikern konfrontiert. Viele Patienten, die sich nicht vorstellen können, dass es zu einer Reaktion kommt, werden aber auch positiv überrascht. Wobei ich schon betonen möchte, dass Homöopathie nicht immer für jeden die richtige Medizin ist.“ Keine positive Überraschung erlebte etwa Su Huber: „Als Kind litt ich an allergischem Asthma, das man auch mit Homöopathie abzufedern versucht hat. Ich habe aber keine Wirksamkeit erlebt“, so Huber. Im Laufe ihres Erwachsenenlebens sei sie auf den Standpunkt gelangt, dass es bei der Homöopathie einen Placeboeffekt gibt. „Wer daran glaubt, dem hilft es vielleicht.“ Und prinzipiell sei auch alles, was helfe, positiv zu bewerten. „Rein rational gesehen glaube ich aber nicht an die Wirksamkeit von Homöopathie. Bei Schnupfen und Husten hilft oft ein Hausmittel, oder die Selbstheilungskräfte springen von selbst an – dazu brauche ich keine Homöopathie.“ Geht es um etwas Ernstes, dann vertraut die Mutter zweier Kinder daher lieber auf die Schulmedizin.
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Schnelle Familienküche Auch wenn Bloggerin und Zweifachmama Sabrina Jäger leidenschaftlich gerne kocht: Im Alltag muss es oft schnell gehen. So wie die Fleischbällchen mit Tomatensauce auf Pasta ...
Zutaten
Faschiertes * 500 g spentomaten * 5–6 Ri en , fein geschnitt tte * 1 Karo felt ür w ge l, Zwiebe * 1 kleine matenmark * 2 EL To Nudeln tti oder andere * Spaghe r te äu Kr öl, frische * Oliven er Pfeff * Salz & h!“ „Echt Natürlic r or Kn * schiertes Fa r fü g Würzmischun
Sabrina Jäger bloggt seit mehr als sechs Jahren über Kochen, Familie und DIY. An stressigen Tagen greift die Mutter von zwei Buben gerne auch mal auf Fertigteige, Gewürzmischungen oder sonstige Produkte aus dem Supermarkt zurück, die ihr das Kochen etwas leichter machen – vorausgesetzt, die Inhaltsstoffe passen. „Würzbasis ist besonders praktisch. Man hat alles sofort bei der Hand und kann damit frische Zutaten wie Fleisch, Gemüse, Reis oder Nudeln aufpeppen – ganz ohne schlechtes Gewissen.“ www.starlightsinthekitchen.com
Promotion; Fotos (c) Philipp Lipiarski
Fleischbällchen mit Tomatensauce auf Pasta
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Manchmal ist einfach keine Zeit, eine komplett frische Mahlzeit zuzubereiten. Da kommen die „Echt Natürlich!“-Produkte von Knorr gerade recht. Sie bestehen zu 100 % aus natürlichen Zutaten und kommen ohne Hefeextrakte, ohne Konservierungsstoffe, ohne künstliche Aromen und ohne Palmöl aus. Produktübersicht und Rezeptideen unter http://aktionen.knorr.co.at/echt-natuerlich
Zubereitung 1 Rispentomaten und Karotten in kleine Stücke schneiden, Zwiebel in Würfel schneiden. 2 Faschiertes mit der Knorr „Echt Natürlich!“Basis für Faschiertes nach Packungsbeilage zubereiten. 3 Kleine Bällchen formen und in Olivenöl anbraten. 4 In einem kleinen Topf mit etwas Öl die Zwiebel anrösten, Tomaten und Karotten zugeben, Hitze reduzieren und ein paar Minuten köcheln lassen. 5 Tomatenmark zugeben, mit Salz und Pfeffer würzen und nach Bedarf etwas Wasser zugeben. 6 Die Tomatenmischung mit dem Pürierstab zerkleinern. 7 Pasta nach Packungsanleitung kochen und abseihen. Die Spaghetti mit der Tomatensauce mischen, Fleischbällchen darauf servieren und mit frischen Kräutern verfeinern. h er bst 2018 |
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Alles aus einem Topf ... ... oder einer Pfanne. Mit frischen Zutaten, wenig Zeit und kaum Aufwand lässt sich nach dem One-Pot-Prinzip ganz entspannt ein schönes Essen kochen. Angenehmer Nebeneffekt: Das Abwaschchaos danach hält sich in Grenzen.
Erdäpfelpfanne mit Eiern, Chorizo und Paradeisern
ZUTATEN (FÜR 4 PERSONEN) 1 kg festkochende Erdäpfel (gegart), 350 g Cocktailparadeiser, 4 Frühlingszwiebeln, 200 g Chorizo, 2–3 EL Olivenöl, frisch gemörserte Koriandersamen, Salz & Pfeffer, 4 Eier (Größe M)
© Christian Verlag/Stockfood (1)
Die Erdäpfel schälen und grob in Stücke schneiden. Die Paradeiser waschen und halbieren. Die Frühlingszwiebeln putzen, waschen und in Ringe schneiden. Die Chorizo in Scheiben schneiden. Den Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. In einer heißen ofenfesten Pfanne das Öl erhitzen. Die Erdäpfel darin in etwa 10 Minuten langsam goldbraun braten. Mit Koriander, Salz und Pfeffer würzen. Die Wurstscheiben zugeben und 2–3 Minuten mitbraten. Die Paradeiser mit den Frühlingszwiebeln unterschwenken, die Eier aufschlagen und vorsichtig daraufgleiten lassen. Im Ofen in 15–20 Minuten fertig garen und die Eier stocken lassen. Vor dem Servieren nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Aus dem Buch One Pot. 55 Rezepte, die glücklich machen
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Nudeln mit Spinat und Paradeisern
ZUTATEN (FÜR 1 KIND UND 1 ERWACHSENEN) 1 Schalotte, 4 Mini-Rispenparadeiser, 150 g gehackter Blattspinat (TK), 1 TL Rapsöl, 120 g Nudeln (z.B. Mini-Farfalle), 150 ml Milch, 150 ml Gemüsebrühe, Salz & Pfeffer, 2 EL geriebener Parmesan Die Schalotte schälen und fein würfeln. Die Paradeiser klein würfeln und den Spinat leicht antauen lassen. Öl in einem Topf erhitzen und die Schalotten eine Minute darin anschmoren. Nudeln, Spinat, Milch und Brühe zugeben und aufkochen. Bei mittlerer Hitze 10 Minuten köcheln lassen. Kurz vor Ende die Paradeiser unterheben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Parmesan servieren.
Fruchtige Nudeln mit Mango und Paprika
Steffi Sinzenich: One-Pot. Gerichte für kleine Kinder; TRIAS Verlag, ab 10.10.2018, € 13,40. 75 frisch gekochte Speisen treffen genau den Geschmack kleiner Kinder – schnell und ohne großen Aufwand aus einem Topf.
© Steffi Sinzenich /TRIAS Verlag(3)
ZUTATEN (FÜR 1 KIND UND 1 ERWACHSENEN) 1 Paprika, 1 EL Rapsöl, 120 g Nudeln (z.B. Mini-Farfalle), 350 ml Gemüsebrühe, 2 EL gehacktes Basilikum, 1 EL Ziegenfrischkäse (oder anderen Frischkäse), ½ TL mildes Paprikapulver, 100 g gewürfelte Mango Paprika in kleine Würfel schneiden. Rapsöl in einem kleinen Topf erhitzen und die Paprikawürfel zwei Minuten anbraten. Die Nudeln, Gemüsebrühe und das Basilikum zugeben und mit geschlossenem Deckel kurz aufkochen. Dann bei mittlerer Hitze 10 Minuten ohne Deckel köcheln lassen. Gelegentlich umrühren. Den Ziegenfrischkäse unterheben, das Paprikapulver zugeben und die Nudeln mit den Mangowürfeln servieren.
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Äpfel mit Zimt & gesalzener Butter ZUTATEN (FÜR 4 PERSONEN) 6 Äpfel (vorzugsweise Pink Lady), 150 g kalte gesalzene Butter, 100 g Staubzucker, gemahlener Zimt zum Bestäuben
© Dorling Kindersley Verlag (3)
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Den Backofen auf 160 °C vorheizen. Die Äpfel schälen und die Kerngehäuse mithilfe eines Apfelausstechers entfernen. Die Früchte mit einem Küchenhobel in Scheiben schneiden. Die Butter in dünne Scheiben schneiden. Den Boden eines Schmortopfs mit Zucker und Butter bedecken, die Apfelscheiben rosettenförmig darauf verteilen. Butter und Zucker darübergeben und mit einer weiteren Apfelschicht bedecken. So fortfahren. Alles mit Zimt bestäuben und zugedeckt im heißen Ofen auf der zweiten Schiene von unten 30 Minuten backen. Den Deckel abnehmen und im Backofen auf der mittleren Schiene weitere 30 Minuten backen. Abkühlen lassen. (Um das Dessert aus der Form zu nehmen, den abgekühlten Topf 5 Minuten in den sehr heißen Backofen stellen, dann das Dessert sofort aus der Form lösen.)
Aus dem Buch 1 Topf und fertig!
Lammfleisch mit Artischocken & Minze ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN 3 Zwiebeln, 1 rote Paprikaschote, 1 Bund Minze (gezupft), 3 EL Olivenöl, 800 g Lammgeschnetzeltes, 1 TL Mehl, 500 ml Gemüsebrühe, 1 Lorbeerblatt, 12 in Öl eingelegte Artischockenherzen, Salz und frisch gemahlener Pfeffer Die Zwiebeln schälen, halbieren und in dünne Streifen schneiden. Die Paprikaschote entkernen und ebenfalls in dünne Streifen schneiden. Die Minzeblätter in feine Streifen schneiden. Das Öl in einem Schmortopf erhitzen. Fleisch, Zwiebeln und Paprika darin 5 Minuten anbraten. Mit dem Mehl bestäuben und weitere 5 Minuten anbraten. Die Brühe angießen, das Lorbeerblatt dazugeben und alles zugedeckt bei schwacher Hitze 1 ½ Stunden garen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die Artischockenherzen zufügen und alles zugedeckt weitere 1 ½ Stunden garen. Vor dem Servieren mit der Minze bestreuen.
Stéphane Reynaud: Ein Topf und fertig!; Dorling Kindersley Verlag, € 25,70. Von klassisch bis einfallsreich, von traditionell bis international und von salzig bis süß – hier ist für jeden was dabei.
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One Pot. 55 Rezepte, die glücklich machen; Christian Verlag, € 15,50. Ob Suppe, Pasta oder Reis, ob Getreide, Kartoffeln oder Süßspeise: Alle Gerichte lassen sich bequem in einem Topf machen.
Pilaw mit Kichererbsen und Feta
© Christian Verlag (1), Stockfood/Christan Verlag (1)
ZUTATEN (FÜR 4 PERSONEN) 1–2 rote Paprikaschoten, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 2 EL Butter, 250 g Langkornreis, Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer, ca. 500 ml Gemüsebrühe, 250 g Kichererbsen (aus der Dose; Abtropfgewicht), 150 g Feta, 1 Handvoll frische Petersilie, Zitronensaft Paprika putzen, waschen und klein würfeln. Zwiebel und Knoblauchzehe abziehen und fein hacken. Die Butter in einem großen Topf zerlassen und die Zwiebel darin glasig anschwitzen. Knoblauch und Paprika dazugeben und mit anschwitzen. Den Reis hinzufügen, salzen und pfeffern, alles vermengen und die Brühe angießen. Aufkochen lassen, dann die Temperatur reduzieren und alles etwa 15 Minuten köcheln lassen. Nach Bedarf noch etwas Brühe dazugeben. Die Kichererbsen in ein Sieb abgießen, abbrausen und abtropfen lassen. Unter den Reis mengen und alles nochmals 5 Minuten köcheln lassen. Den Feta zerbröseln. Die Petersilie waschen, trocken schütteln und fein hacken. Feta und die Hälfte der Petersilie unter den Reis mischen und den Pilaw mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Mit der restlichen Petersilie bestreut servieren.
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Freie Zeit © Hersteller (7), VIECC Vienna Comic Con (1)
Karate & Co. • Schauen, Spielen, Lesen, Hören • Die Marieluis-Methode • Film-Highlights • Basteltipp: Schnecke mit Ballonantrieb • Dinner mit dem Geisterjäger
Drehwurm Kreiseldrehen ist nur was für Geübte? Jetzt nicht mehr! Pirouetto von Neue Freunde macht’s möglich: Der freche Kreiselbeschleuniger bringt dank ausgeklügelter Mechanik nicht nur den mitgelieferten Kreisel auf Hochtouren, sondern auch die meisten anderen, vorausgesetzt, sie haben einen Griffdurchmesser von 5 bis 8 mm. Um € 15,– bei www.smallbut.at
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Ast rein So wird aus dem natürlichen Holzsammeltrieb der Kinder ein nachhaltiger Spaß: Die bunten, flexiblen Silikon-Verbindungsstücke „Stick-lets“ lassen aus einfachen Stöcken Tipis, Forts, Zelte oder andere kreative Bauwerke entstehen. Einfach genial! Um € 19,90, bei www.greenstories.de
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Prinz oder Superheldin? Nicht nur die „Großen“ können das: Beim VIECC Vienna Comic Con Kids Cosplay Contest können am 18.11.2018 auch die Jüngsten und Jüngeren zeigen, wie gut sie sich verkleiden können. Wie das geht? Einfach euer Kind in seinem Lieblingskostüm für den Kids Cosplay Contest anmelden – jedem Teilnehmer winkt ein toller Preis! Es gibt drei Altersgruppen (2–6, 6–10 und 11–15 Jahre) – die Bewerbungsfrist für die Teilnahme endet am 30.10. Pro Alterskategorie werden zehn Bewerbungen angenommen. Die Anmeldung erfolgt via Mail an comiccon@reedexpo.at.
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Auf geht’s nach Alola – Nintendo schickt euch auf Pokémon-Jagd und liefert die passende Konsole gleich dazu! Wie auch schon in den Vorgänger-Spielen Pokémon Sonne und Pokémon Mond geht es in Pokémon Ultrasonne und Pokémon Ultramond nach Alola, einer Region voller Abenteuer und großartiger Pokémon. Mehr als 400 kleine Taschenmonster können gefangen werden, dazu kommen noch die drei legendären Pokémon Solgaleo, Lunala und Necromazma. Außerdem gibt es drei weitere Ultrabestien, denen man in den Welten jenseits der Ultrapforte begegnen kann. Große Bösewichte Und plötzlich treten auch weitere Rivalen auf den Plan: „Team Rainbow Rocket“, die größte Vereinigung von Schurken aller Zeiten, bei deren Anführer
es sich um keinen Geringeren als Giovanni, den ehemaligen Boss von „Team Rocket“, handelt. Spielspaß in Alola Es gibt also allerhand zu erleben in Alola – am besten stilecht auf der New Nintendo 2DS XL in der coolen Pikachu Edition. Lust bekommen? Dann gewinn das ultimative PokémonPackage (1 New Nintendo 2DS XL – Pikachu Edition & 1 DSSpiel Pokémon Ultrasonne): Mail mit Kennwort „Pokémon“ an gewinn@tipimagazin.at Einsendeschluss: 31.10.2018
Halloween im Kindermuseum Schloss Schönbrunn Mach die Ausbildung zum Geisterjäger! Unerschrockenheit, Mut und Geschicklichkeit sind gefragt, wenn zu Halloween der schaurige Gruselparcours im Kindermuseum seine Pforten öffnet. Wer alle Stationen meistert, darf eine Geisterjägerurkunde mit nach Hause nehmen. Für zusätzlichen Spaß- und Gruselfaktor kann man sich an der Schminkstation schminken lassen. Samstag, 27.10. und Sonntag, 28.10., Programm von 10–17 Uhr, letzter Start aller Stationen um 16 Uhr, ab 6 Jahren
Gruselführung „Kopflos durch das Kindermuseum“ Unheimliche Gestalten irren durch die dunklen Ecken des Kindermuseums. Ein schaurigschönes Erlebnis für ganz besonders Mutige! Achtung: Taschenlampe nicht vergessen! Donnerstag, 25.10. und Mittwoch, 31.10., Termine um 16:30, 17, 17:30, 18+18:30 Uhr, ab 7 Jahren Tickets online unter www.imperial-austria.at Weitere Informationen: www.kaiserkinder.at
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Karate & Co.
Was die Kleinen stärkt ...
Das neue Semester hat begonnen, und die Frage nach dem sportlichen Freizeitprogramm liegt in der Luft. Welche Sportart soll mein Kind lernen, wie soll ich es fördern, was passt zu ihm und was macht langfristig Spaß? Ganz oben auf der Wunschliste meines 5-Jährigen steht Kampfkunst. Wir schnuppern uns von Stunde zu Stunde bzw. kämpfen uns durch das Angebot. von heidrun henke
Sabrina ist eine begeisterte Thaiboxerin. Sie steht seit über zwei Jahren hier auf der Matte und trainiert mit den sogenannten Pratzen (Handpolster) das Kicken und Pushen.
Die Auswahl ist groß, die Kursnamen bzw. das, was dahintersteckt, klingen oft chinesisch in meinen Ohren. Was ist das wieder für ein neuer Trend? Aus Asien sind die meisten aber tatsächlich und alles andere als ein neuer Hype. Die jahrhundertealten, asiatischen Kampfkunstarten erfreuen sich heute besonders großer Beliebtheit, auch bei uns in Europa. Früher war es etwas überschaubarer – zum klassischen Judo, bekannt aus eigenen Volksschulzeiten, sind jetzt aber zahlreiche, weitere Kampfsportarten hinzugekommen: Jiu-Jitsu, Aikido, Karate, Kung-Fu, Kickboxen, Wing Chun, Taekwondo, ... Mein Sohn ist sehr energiegeladen und muskulös – man nannte ihn „HerkulesBaby“ – und er hat mir ziemlich bald die Fragen nach dem Stärkeren gestellt: „Mama, wer ist stärker: der Elefant oder der Löwe?“, „Machen Nudeln stark? Und Gummibärli auch?“, „Papa, tun wir stärken?“ – Was auch immer er damit meinte, er wollte sich messen, sportlich anstrengen, im Wettkampf sein und seinen Körper besser kennenlernen. Was bietet sich da mehr an, als einen Kampfsport auszuprobieren? Dass man dazu teilweise ein tolles Trainingskostüm mit Gürtel braucht (wie manche der Comichelden), tut der Motivation garantiert keinen Abbruch. Ich schaue mir eine Boxschule genauer an und rede dort mit einem der Kickbox-Trainer. Florian Wöhnhart ist im Boxing3Gym langjähriges Mitglied. Er arbeitet außerdem als Physiotherapeut mit TCMSchwerpunkt und sieht dadurch immer auch den ganzheitlichen Aspekt dieses Trainings. „Der Lerneffekt ist gerade für die kleineren Kinder besonders hoch. In diesem Alter haben sie noch keine emotionalen und mentalen Blockaden, die Plastizität des Gehirn ist größer, und sie lernen wahnsinnig rasch.“ Gelernt und trainiert werden Kondition, Konstitution, Kraftaufbau, Konzentration, Koordination, Reflexe, Atemtechnik, soziale Kompetenz und Kontemplation.
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Gerade die koordinativen Fähigkeiten, das Gleichgewicht und die Moto-Skills haben in den letzten Jahren bei Jugendlichen rapide abgenommen. Das liegt unter anderem an dem digitalen Wisch-Daumen, der laut Studien das einzige Gelenk ist, dessen allgemeine Verfassung sich nicht verschlechtert hat, sondern sogar stärker geworden ist. Mit Kampfkunst und allem, was dazugehört – Körperbewusstsein, Fitnesstraining, Bewegungsfreude und einfache, gezielte Übungen –, können solche Defizite spielerisch wieder aufgeholt werden. Eine typische Trainingsstunde für Kinder dauert im Idealfall 50 bis 60 Minuten. Am Anfang wird aufgewärmt, mit einem Fang- oder Ballspiel, mit Mattenhüpfen und einer Stretching-Einheit. Im Anschluss gibt es Techniktraining; es werden Schläge, Blocks, Würfe demonstriert und erklärt und gleich mit dem Partner ausprobiert. Großen Wert legen die Trainer des Boxing3Gyms auf soziale Kompetenz. Gegner gibt es keine, stattdessen Partner, auf die man aufpasst, die man unterstützt. Gut ist auch das Durchmischen der Partner, denn so lernt man am besten seine eigenen Grenzen kennen, kann auch mal in die Trainerrolle schlüpfen und etwas weitergeben. Danach folgt das Abwärmen und die Kontemplation bzw. Konzentration: Man bringt den Puls wieder runter, die Herzfrequenz sinkt, und die Atmung normalisiert sich. Ein erster Kontakt mit Kampfkunst ist bereits im Alter von 3 Jahren möglich. Hier stehen Spiel, Spaß an der Bewegung und das richtige Fallen im Vordergrund. Ukemi ist die Kunst zu fallen, ohne sich dabei zu verletzten. Je älter die Kinder werden, desto stärker werden auch Disziplin und Technik ins Spiel gebracht. Ein Vater erzählt, dass er genau aus diesem Grund seinen Sohn ins Kung-Fu-Training gibt. „Hier lernt
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er neben der körperlichen Fitness auch soziale Kompetenz, Respekt, Disziplin, Ausdauer und Achtsamkeit in der Gruppe.“ Mavi, seine ältere Tochter, 12 Jahre, geht parallel ins Kickbox-Training. „Bei ihr wünsche ich mir, dass das Selbstbewusstsein weiter aufgebaut und das Reaktionsvermögen geschult wird, für den Fall, dass sie mal angegriffen wird. Oft sind die Kinder, wenn sie einen Schlag abbekommen, so perplex, dass sie aus der Opferrolle
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nicht hinauskommen. Mit dem richtigen Training lernen sie, schnell und angemessen zu reagieren. Sie werden auf Attacken vorbereitet, lernen abzuwehren oder auch zu kontern.“ Vor allem bei Mädchen bzw. deren Eltern (die Geschlechterverteilung bei Kampfsport ist relativ ausgewogen und längst nicht mehr männlich dominiert) spielt der Aspekt der Selbstverteidigung eine große Rolle, wenn sie sich für Kampfkunst entscheiden. „Mit dem nötigen Selbstvertrauen, dem richtigen Körperbewusstsein – allein die Körperhaltung spielt schon eine entscheidende Rolle, ob Opfer oder nicht – Aufmerksamkeit und Gefahreneinschätzung kann man sich schon im Vorfeld vor Angriffen schützen. Hier wird sehr viel mental gearbeitet. Persönlichkeit und Selbstvertrauen werden gestärkt“, erzählt Martin, Gründer des Box3Gym, der hier die Kinder und Jugendlichen in Kickboxen und Karate unterrichtet. Er hat schon viele Programme zu Gewaltprävention und Selbstschutz in Schulen, Frauenhäusern und Ergotherapien geleitet. Diese Erfahrung möchte er auch in seinem Studio einbringen und spezialisiert sich vorwiegend auf Kinder-, Jugend- und Damentrainings. Gerade Kinder und Jugendliche brauchen ein Training, das viel Abwechslung bietet. Die Aufmerksamkeitsspanne sinkt nach kurzer Zeit. „Durch die ganzen Computerspiele wird das Gehirn viel stärker stimuliert und braucht mehr Reize, um dranzubleiben. Deshalb versuchen wir in unseren Stunden immer möglichst viele Sinnesorgane gleichzeitig anzusprechen und viele unterschiedliche Übungen zu machen, damit sie das Interesse nicht verlieren.“ Wie aber hält man die Kinder noch bei der Stange bzw. auf der Matte? „Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, die Kinder altermäßig zu mischen, damit sie voneinander lernen können und kindliche Vorbilder haben, von denen sie gerne lernen. Die sehr guten Schüler schlüpfen dann auch mal in die Trainerrolle hinein und dürfen etwas erklären und vorzeigen. Am meisten Spaß macht die Stunde ja, wenn man selber etwas dazu beigetragen und weitergegeben hat“, erzählt Martin. Natürlich wird die Motivation auch noch mal durch das Graduierungssystem gesteigert, wo man sich messen und einordnen kann und sieht, wo man steht. Aber ob Weiß- oder Schwarzgurt, wichtig ist immer die eigene Motivation, dass die Kinder von selbst gerne trainieren. „Wir hatten auch schon Väter, die gekommen sind und meinten: ,Macht aus meinem Buben einen Pitbull!‘ Aber das funktioniert so gar nicht. Denn die Kinder müssen erstens selbst
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wollen, zweitens bilden wir keine Kämpfer aus. Achtsamkeit und Respekt stehen im Vordergrund. Aggressionen werden ausbalanciert: Hyperaktive Kinder mit viel Power werden ruhiger, und umgekehrt werden die ruhigeren mit positiver Energie aufgeladen.“ Bei der Auswahl des Kampfkunst-Kurses für sein Kind sollte man sich vor allem vom Studio ein Bild machen, mehrmals schnuppern gehen und schauen, wie der Kurs geführt ist. Hauptsache mit Herz. Mein Sohn und ich haben uns durch so manche Sportart durchgeboxt. Offen bleibt noch seine zentrale Frage: „Und wo werde ich jetzt am stärksten?“
Damit die Kinder ihre Anfangsbegeisterung nicht verlieren, tastet man sich spielerisch an die Technik heran. Vor allem Gruppenspiele und Partnerübungen geben Halt.
Im Boxing3Gym werden Karate- und Kung-Fu-Kurse für Kinder von 4 bis 10 Jahre angeboten, außerdem Kick-Thaiboxen für Kinder und Jugendliche von 7 bis 15 Jahre. Schönbrunner Straße 103, 1050 Wien www.boxing3gym.at
WAS IST WAS? • Karate gilt als die Urform des Taekwondo, es wird großer Wert auf Wettkampf, Sportlichkeit und körperliche Kondition gelegt. Schlag-, Stoß-, Tritt- und Blocktechniken. Gürtelsystem wie bei Judo. • Kick-Thaiboxen ist die Kombination aus Karate und Boxen, es ist die effektivste aller „Stand -up“Kampfsportarten und somit am anstrengendsten. • Kung-Fu bedeutet ursprünglich im Chinesischen den Grad einer Kunstfertigkeit, die durch harte Arbeit erworben wurde, heute ist es der Überbegriff für chinesische Kampfsportarten. Kung-Fu wurde vor über 1.500 Jahren im Kloster der Shaolin-Mönche entwickelt. Im Westen wurde KungFu vor allem durch Bruce Lee und die Hongkong-Filme populär. • Judo kommt aus Japan, übersetzt: der sanfte, flexible Weg. Das Prinzip ist Siegen durch Nachgeben bzw. maximale Wirkung durch minimalen Aufwand. • Capoeira ist ein brasilianischer Kampftanz, dessen Ursprung in Afrika liegt. Verschleppte Sklaven aus Afrika praktizierten den Tanz während der Kolonialzeit in Brasilien
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Schauen, Spielen, Lesen, Hören Genug in Lacken und Blätterhaufen gesprungen? Dann rein in die gute Stube – denn auch dort wird euch mit den neuesten Büchern, Spielen, CDs und DVDs garantiert nicht fad.
0 – 3 Jahre
Genau hinschauen Immer auf der rechten Seite ist ein Gegenstand versteckt, der so gar nicht zu den anderen passt: ein Pulli unter Möbelstücken etwa oder ein Krokodil unter Autos. Ein wunderbar illustriertes Suchbuch! Passt nicht von Mieke Scheier, Kunstanstifter. Um € 20,60.
Entzückender Vogeltanz Weil es regnet, tanzt die Vogel-Kindergartengruppe heute (vorerst!) drinnen – jeder auf seine Art. Ein Bilderbuch über die Freude am Tanzen, Eigenständigkeit und Gruppendynamik und die schönen Seiten eines Regentags. Der Regentanz von Frédéric Stehr, Picus. Ab 3. Um € 16,–.
Anziehend Dank der elastischen Schnüre können die „Flügel“ des abstrakten Holzkäfers gedreht, gezogen und wieder losgelassen werden. Ein „Klack“ ertönt, wenn sich die Magnete wieder gefunden haben. Mag(net)isches Spielzeug für kleine Entdecker. Swivel Bug von Tegu. Ab 0. Um € 9,99. www.tegu.com
Ruhiges Kopfkino Ein Bär geht als Förster verkleidet zum Maskenball; ein Käfer wird zum Philosophen; ein Nashorn nutzt sein Horn als Musikinstrument ... Die schönsten Tiergeschichten von Peter Hacks, versammelt auf einer CD – ganz ohne Musik. Das musikalische Nashorn von Peter Hacks, Eulenspiegel. Ab 3. Um € 13,40.
4 – 6 Jahre
Traumhaft Im Zimmer des kleinen Buben erscheint ein großes wuscheliges Etwas: das Nacht-Tier! Gemeinsam begeben sie sich auf eine fantastische Reise durch die Nacht. Mit bezaubernden Reimen und Bildern. Das NachtTier von Jens Rassmus, Nilpferd. Ab 4. Um € 19,95. 88 | h er bst 2018
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Faszination Baum Erstaunliches Wissen über das Wesen der Bäume, gebannt in farbenprächtige, großformatige Bilder – eine grandiose Mischung aus Sach- und Bilderbuch. Bäume von Piotr Socha & Wojciech Grajkowski, Gerstenberg. Ab 5. Um € 25,70.
Fingerspitzengefühlt Mit geschicktem Fingerschnippen gilt es, die Pinguinfiguren durch den 3-D-Spielplan zu schnippen, durch Türen zu schlittern, die darüber hängenden Fische als Belohnung zu sammeln und den Fängen des Hausmeisters zu entkommen. Icecool2 von Amigo. Ab 6. Um € 29,99.
Mit Liebe zum Detail Der junge Mäuserich Pete will mit Hilfe seines Mäuseprofessors einen verschollenen Schatz auf dem Meeresgrund bergen – und macht dabei so manche Entdeckung. Kunstvoll illustriertes Abenteuer unter dem Meer. Edison von Torben Kuhlmann, NordSüd. Ab 5. Um € 22,70.
Spaßiges Aktionsspiel Die krabbelnde Vampir-Kakerlake flitzt durch die Gänge des Spukschlosses. Zwei bis vier kleine Vampirjäger versuchen, sie mit Kerzenlicht zu vertreiben – oder schießen den Unruhestifter per Katapult direkt zum Mond! Kakerlacula von Ravensburger. Ab 6. Um € 39,99.
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7 – 9 Jahre
Poetisch Die Ziege lebt auf dem Mond – allein, aber glücklich. Bis etwas Großes im Mondkrater landet, das Geräusche macht und lebendig scheint. Ein philosopisches Abenteuer über Achtsamkeit, Mut und Glück. Die Ziege auf dem Mond von Stefan Beuse & Sophie Greve, Hanser. Ab 8. Um € 14,40.
Pfiffige Prinzessin Fibi staunt nicht schlecht, als aus dem geschenkten Zauberei ein Drachenbaby schlüpft und ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Eine berührende Freundschaftsgeschichte. Prinzessin Fibi und das Zauberei von Gudrun Likar und SaBine Büchner, Tulipan. Ab 7. Um € 9,20.
Aus 1 mach 2 Wie auch bei UNO geht es bei DOS darum, seine Karten vor den anderen loszuwerden – und als Erster 200 Punkte zu erreichen. Neue Version des Spieleklassikers, bei dem die 2 wichtiger als die 1 ist ... DOS von Hasbro. Ab 7. Um € 9,49.
Magisches Abenteuer Dank einer Tombola werden die Buchhändlerin Netty und die Kinder Michael und Property zu Eigentümern des „Montgomery-Bücherparadieses“, einer riesigen Buchhandlung. Doch der Laden birgt ein Geheimnis ... Das Mädchen, das im Buchladen gefunden wurde von Sylvia Bishop, Argon. Hörbuch ab 8. Um € 13,40.
Frecher Familienfilm Der quirlige Peter Hase sorgt regelmäßig für Chaos, vor allem der Gemüsegarten von Mr. McGregor ist für ihn ein gefundenes Fressen. Den rasant-witzigen Kleinkrieg mit dem Zweibeiner kann schließlich nur die tierliebe Nachbarin Bea (Rose Byrne) retten, die die beiden zähmt. Peter Hase von Sony Pictures. DVD um ca. € 14,99.
Ab 10 Jahren
Dramatisch Die Zwillinge Nadja und Viktor berichten abwechselnd von ihren Erfahrungen zur Zeit der Belagerung Leningrads durch die Deutschen. Ein spannender historischer Roman über Hoffnung und Verzweiflung, Freundschaft und Zusammenhalt. Verloren in Eis und Schnee von D. Morosinotto, Thienemann. Ab 12. Um € 18,50.
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Taktik gefragt Jetzt wird bei einer der faszinierendsten Kulturen Südamerikas „gesiedelt“ – den Inka. Die Grundelemente „Siedeln“, „Handeln“ und „Bauen“ bleiben, neu ist der Aufstieg und Niedergang verschiedener Kulturen als wesentliches Spielprinzip. Catan – Der Aufstieg der Inka von Kosmos. Ab 12. Um ca. € 39,99.
Dicke Freundschaft Im Zug nach Berlin werden Finn Rucksack und Fahrkarte geklaut; der Schaffner wirft ihn raus. Da trifft er die draufgängerische Jola, mit der er sich gemeinsam auf die Suche nach dem Dieb macht. Witziger Roadtrip. Kannawoniwasein! von M. Murser, Carlsen. Ab 10. Um € 12,40.
Geheimnisvolle Reise Seit Flinns Bruder verschwand, sitzt sie jeden Abend am stillgelegten Bahnhof und hofft, ihn wiederzusehen. Als einmal ein Zug vorbeifährt, springt Flinn auf und findet sich in einem magischen, fahrenden Internat für begabte Schüler wieder. Eine fantastische Reise! Der Welten-Express von Anca Sturm, Silberfisch. Hörbuch ab 10. Um € 16,90. som h ermbst er 2018 2016 |
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Die Marieluis-Methode Marieluis Kasten liebt die Musik – und das schon seit ihrer Jugend. Um diese Leidenschaft weitergeben zu können, hat sie mit „Dreiklang für Kinder“ ein außergewöhnliches Unterrichtskonzept entwickelt. von peter zirbs Marieluis weiß, wovon sie spricht, wenn sie von musikalischer Erziehung erzählt. Denn sie selbst hat in Wien das Musikgymnasium besucht und im Fach Klavier abgeschlossen. Was ihr aber bereits früh aufgefallen ist: Pädagogisch ist beim frühen Musikunterricht noch einiges drinnen. Denn die landauf, landab verbreitete Holzhammer- oder besser gesagt Blockflöten-Methode bringt musikinteressierte Kids tendenziell eher davon weg, ein Instrument zu erlernen. „Da ist es mit der
Begeisterung für ein Instrument leider schnell einmal vorbei“, bestätigt Marieluis Kasten diese Annahme, „denn das macht einfach keinen Spaß.“ Das war auch Marieluis bewusst – und so entschloss sie sich, mit „Dreiklang für Kinder“ einen eigenen Weg zu gehen. Doch davor stand eine Karriere in einem ganz anderen, wenn auch nicht gänzlich unkreativen Metier: Marieluis Kasten arbeitete als Kontakterin in großen Werbeagenturen; ein Job, der sehr zeitaufwendig und arbeitsintensiv ist – und in dem beim besten Willen keine Zeit und kein Platz für Kinder ist. „Das war Stress ohne Ende, und 80-Stunden-Wochen waren keine Seltenheit. Mit einem Kind ginge das ohnehin nicht“, berichtet sie von einer spannenden, aber anstrengenden Zeit. Folgerichtig zog es sie aufs Land, genauer gesagt in die Nähe von Hamburg, wo sie nicht nur etwas mehr Ruhe für ihre eigenen Kinder fand, sondern sich auch ihrer frühen Leidenschaft besann – dem Klavierspiel: Sie begann, in der Umgebung Klavierunterricht zu geben. Das
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» Ehrlich gesagt, hat mich in der letzten Zeit schon ziemlich das Heimweh gepackt. «
sprach sich schnell, und bald hatte sie eine stattliche Anzahl an jungen Klavierbegeisterten zu betreuen. Auf den Geschmack gekommen, begann sie nach zusätzlichen Ausbildungen in der Musikschule der nächsten größeren Stadt als Klavier- und Keyboard-Lehrerin zu unterrichten. Bald stellte sich heraus, dass gerade im Bereich der musikalischen Früherziehung ein Bedarf an Lehrpersonal bestand. „Ich wurde gefragt, ob ich Interesse hätte, in dieser Richtung etwas zu machen – und ich dachte mir, warum denn eigentlich nicht? Herausforderungen sind immer gut! Und so bin ich eigentlich mehr oder weniger hineingerutscht in die musikalische Früherziehung.“ Marieluis bemerkte bald: Die dort wie auch anderswo praktizierte Yamaha-Methode befähigte zwar die Kids zum Klavierspielen, unterschied sich aber von der üblichen musikalischen Früherziehung – denn diese zeichnet sich normalerweise zwar auch durch viel Bewegung, Tanz und Spiel aus. Bei der Yamaha-Methode kommt zusätzlich noch das Keyboard hinzu;
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Neben vielen lustigen Liedern sind es vor allem die liebevoll gestalteten Illustrationen, die Dreiklang für Kinder so ansprechend machen.
ein Umstand, der Marieluis Kasten prinzipiell gut gefiel. „Kinder sind wahnsinnig neugierig; sie freuen sich richtiggehend, wenn sie eine neue Note erlernen“, schildert sie. Allerdings wird bei dieser Methode die Solmisation angewendet; das bedeutet, dass nicht die klassischen Notenbezeichnungen C, D, E, F, G, A und H verwendet werden, sondern die Silben do, re, mi, fa, so, la und si. Die Herausforderung bei dieser Lehrmethode: Wenn die Kids dann auf die „normale“ Bezeichnung umsteigen, kennen sie sich oft nicht mehr aus; Begriffe, die eingelernt wurden, sind plötzlich nicht mehr gültig – mit dem wenig erfreulichen Ergebnis, dass gerade in diesem sensiblen Alter schnell die Lust am Instrument verloren gehen kann. „Ich habe diese Yamaha-Methode bei meinen Söhnen angewendet“, erzählt Marieluis. „Als es dann so richtig ans Klavierspielen ging, gab es plötzlich riesengroße Probleme, denn die Noten hießen nun nicht mehr do, re, mi, sondern eben C, D, E und so weiter. Genau diese Umstellung fällt den meisten Kindern dann aber sehr schwer. Viele haben dann auch gar keine Lust mehr, weiterzumachen.“
Ein neuer Weg Abgesehen davon empfand Marieluis die Yamaha-Methode als ein klein wenig „trocken“, wie sie selbst sagt. „Mir persönlich fast schon zu streng“, meint sie. „Ich habe nach einer anderen, lustigeren Methode gesucht.“ Also machte sie sich auf die Suche nach einer anderen Lehrmethode und hatte dabei sogar die Unterstützung ihrer Musikschule. Doch egal, wie intensiv sie suchte und forschte – sie fand einfach keinen adäquaten Ersatz, der ihren Anforderungen voll und ganz entsprach. So beschloss sie, eine Methode zu entwickeln und sich ein Konzept einfallen zu lassen. Ihre Vorgabe an sich selbst
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Gruselführung „Kopflos durch das Kindermuseum“ Do 25.10. und Mi 31.10.2018
täglich geöffnet 10.00 - 17.00 Uhr · Tel: 01/ 81113-239 · www.kaiserkinder.at · Tickets online unter: www.imperial-austria.at
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Freie Zeit Motiviert und konzentriert – das klappt nur, wenn auch der Spielspaß nicht zu kurz kommt. Dreiklang für Kinder ist unterhaltsam und ermöglicht jede Menge Interaktion.
war, einen Weg zu finden, der sowohl die klassische frühmusikalische Erziehung als auch das Klavierspiel, das Notenlernen und die Basics der Musiktheorie verband. Und tatsächlich sind daraus zwei Bücher entstanden, die sie mit der Hilfe ihres Mannes – er ist Creative Director – sowie einer Illustratorin entwickelte. Damit war die weitere Fahrtrichung eigentlich vorgegeben: „Ich habe in der Musikschule aufgehört und den Entschluss gefasst, mein eigenes Ding zu machen.“ Um diese neue Methode so richtig auf Herz und Nieren zu testen, gab Marieluis Kasten also ihre Stelle an der Musikschule auf und stellte sich auf eigene Beine: Sie mietete eine alte Schnapsbrennerei im Nachbarort, renovierte sie und begann dort nach ihrer Methode zu unterrichten. Das ist mittlerweile nun auch schon sieben Jahre her. Und es waren sieben sehr erfolgreiche Jahre, denn die Zahl ihrer Schülerinnen und Schüler ist stetig gewachsen – ein Umstand, der in ländlicher Umgebung gar nicht hoch genug zu bewerten ist, denn die frühmusikalische Erziehung genießt dort nicht unbedingt den höchsten Stellenwert. Umso erfreulicher, dass nach kurzer Eingewöhnungszeit immer mehr Eltern mit ihren Kindern vorstellig wurden, um sich das mal genauer anzusehen. Und oftmals auch dabei zu bleiben. „Ich unterrichte an drei Tagen in der Woche und habe rund 40 Schüler“, führt Marieluis aus. „Es hat sich herausgestellt, dass die Leute das Angebot gerne annehmen. Ich sehe, dass es funktioniert.“ Die Musik für die beiden Bände entstand übrigens in Zusammenarbeit mit zwei Komponisten – einerseits, um auch wirklich etwas Eigenständiges zu erschaffen und anderer-
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Dreiklang für Kinder Schnupperkurse (gratis): Mo., 15.10. und Di., 16.10.2018; jeweils um 15 Uhr. Dauer: 45 Minuten, empfohlen für Kinder von 4 bis 6 Jahren. Ort: Sieveringer Straße 81, 1190 Wien Tel.: +43 677 62 93 56 55 Mail: info@dreiklang-fuer-kinder.com Anmeldung per Mail oder Telefon! dreiklang-fuer-kinder.com
seits, um etwaige Rechtsstreitigkeiten oder Rechtezahlungen zu vermeiden. „Die Kinder haben jede Menge Spaß damit“, erzählt Marieluis. „Das Gute ist, dass man bei jedem Stück, das man im Buch findet, selbst dazuspielen, also mitmachen kann. Nachdem man die Songs im Unterricht gelernt hat, legt man daheim die CD mit den Songs ein und spielt dazu!“ Music is coming home Musik scheint jedenfalls nicht nur im Herzen, sondern auch äußerlich jung zu halten – oder ist es vielleicht die Vorfreude auf ihre partielle Rückkehr nach Wien, die Marieluis so jugendlich und strahlend aussehen lässt? Diese Frage werden wir an dieser Stelle vermutlich nicht restlos klären können. Sehr wohl klären können wir allerdings die Frage, was sie zur Rückkehr nach Wien bewogen hat. „Ich habe jetzt bereits über 20 Jahre in Deutschland gelebt, und ehrlich gesagt hat mich in der letzten Zeit schon ziemlich das Heimweh gepackt“, gibt sie unumwunden zu. „Mir war bald klar, dass ich auch sehr gerne in Wien nach meiner Methode unterrichten möchte. Ich habe mir gedacht: Was am platten Land in Norddeutschland funktioniert, müsste doch eigentlich in einer Stadt auch klappen.“ Marieluis wirkt nicht nur sehr erfreut und optimistisch, sondern auch ein kleines bisschen stolz darauf, dass sie ihr Konzept Dreiklang für Kinder nun auch nach Wien bringen kann. Und es fällt auch erwachsenen Redakteuren nicht leicht, angesichts der wirklich entzückenden und liebevoll gestalteten Unterrichtsmaterialien nicht in Begeisterungsstürme auszubrechen: Songs mit Titeln wie „Es ist so schön, verrückt zu sein“ und die entsprechenden Illustrationen atmen einen offenen, wachen Geist, der sich am ehesten in skandinavischen Kinderbüchern und -liedern wiederfindet. Oder, um es anders auszudrücken: Auch der Schreiber dieser Zeilen hätte sich als Kind über diese Unterrichtsmethode mit Sicherheit sehr gefreut.
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Film-Highlights Schnappt euch einen guten Platz im Saal! Denn der Kinoherbst hat einiges zu bieten: unglaubliche Superhelden, Yetis, die vor Menschen Angst haben, ein Pony, das zum Rentier wird und ein Mädchen, das mit Tieren spricht.
Die Unglaublichen 2 Es ist schon eine Weile her, dass Familie Parr sich mit ihren Superkräften ernsthafter Gefahr stellen musste. Die größte Herausforderung für Bob alias Mr. Incredible und seine Frau Helen aka Elastigirl besteht zumeist darin, die eigenen Kinder in Schach zu halten – den blitzschnellen Dash, die
Kraftfelder erzeugende Violet und das Baby Jack Jack, dessen neue Superkräfte für allerlei Chaos sorgen. Als ein finsterer Bösewicht namens Screenslaver auftaucht und die Bürger von Metrovolle bedroht, nehmen die Unglaublichen gemeinsam mit ihrem Freund Frozone den Kampf gegen ihn auf ... Gut gelaunte Fortsetzung des Animationsabenteuers von Disney/Pixar zwischen rasanter Action und „normalem“ Familienleben – auch in 3D.
© The Walt Disney Comp. (2), Warner Bros. (1), Einhorn Film (1)
Starttermin: 27.09.2018
Smallfoot
Starttermin: 12.10.2018
Der junge Yeti Migo entdeckt etwas, das es angeblich gar nicht gibt – einen Menschen. Natürlich will er sofort allen von diesem „Smallfoot“ erzählen, doch lediglich seine Freundin Meechee glaubt ihm. Mit einer Organisation hat sie bereits Beweise dafür gesammelt, dass Menschen existieren. Dennoch begibt sich Migo alleine auf die Suche nach dem gesichteten Menschen, der Percy heißt und bisher die Existenz von Yetis anzweifelte. Und das ist erst der Beginn einer ganz neuen, nie dagewesenen Geschichte über Freundschaft, Mut und Entdeckerfreude. Ein „eisigartiges“ Animationsabenteuer für die ganze Familie – auch in 3D.
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Starttermin: 01.11.2018
Starttermin: 08.11.2018
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Der Nussknacker und die vier Reiche Auf der Suche nach einem geheimnisvollen Schlüssel, der eine Kiste mit einem einzigartigen Geschenk öffnen soll, landet die junge Clara in einer mysteriösen Parallelwelt. Im Land der Schneeflocken, im Land der Blumen und im Land der Süßigkeiten trifft sie auf allerlei seltsame Bewohner. Zusammen mit dem jungen Soldaten Phillip begibt sie sich schließlich ins unheilvolle Vierte Reich, um dort die tyrannische Herrscherin Mutter Gigoen zu stürzen. Magische Disney-Realverfilmung nach dem klassischen Tschaikowski-Ballett und nach E.T.A. Hoffmanns Erzählung „Nußknacker und Mäusekönig“.
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Einmal den Schlitten des Weihnachtsmannes ziehen – das ist der größte Traum von Minipferd Elliot. Als eines der Rentiere seinen Ruhestand verkündet, sieht Elliot seine Chance gekommen. Mit seiner besten Freundin, der Ziege Hazel, reist er heimlich zum Nordpol-Rentier-Rennen, um dort sein Können zu beweisen. Liebevolles Animationsabenteuer zur Vorweihnachtszeit über ein kleines Tier mit einem großen Traum.
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Der Grinch Starttermin: 29.11.2018
Starttermin: 14.09.2018
Pettersson und Findus – Findus zieht um Findus hüpft Tag und Nacht auf seiner neuen Matratze herum, der genervte Pettersson aber möchte seine Ruhe haben. Die Lösung: ein eigenes Spiel- und Hüpfhaus für Findus, das Pettersson ihm gleich nebenan baut! Der Kater aber findet solchen Gefallen daran, selbstständig zu sein und alleine zu wohnen, dass er nicht nur zum Spielen, sondern gleich ganz und gar ins Häuschen umzieht. So
Wildhexe
hat Pettersson sich das allerdings nicht vorgestellt! Muss er sein Leben jetzt etwa ohne seinen kleinen fröhlichen Gefährten führen? Findus muss sich etwas einfallen lassen, um den alten Pettersson wieder aufzumuntern… Eine humorvolle und zugleich berührende Geschichte über Freundschaft, Familie und Erwachsenwerden, die nicht nur Kinderherzen erobert.
Starttermin: 20.09.2018
Das Haus der geheimnisvollen Uhren Starttermin: 25.10.2018
Die 12-jährige Clara ist ein ganz normales Mädchen. Das ändert sich, als sie eines Tages von einem schwarzen Kater angefallen und gekratzt wird, denn da entdeckt Clara, dass sie eine besondere Begabung hat: Sie kann mit Tieren sprechen. Sie ist eine Wildhexe, und noch dazu eine ganz besondere, denn sie ist die neue Wächterin der Wilden Welt. Zusammen mit ihrer Tante Isa, ihren Freunden Oscar und Kahla stellt sie sich ihrem Schicksal: Die Natur und sich selbst retten – doch dafür muss sie gegen die mysteriöse Chimära kämpfen … Mitreißende Verfilmung des gleichnamigen Jugendbuch-Bestsellers von Lene Kaaberbøl.
Nach dem Verlust seiner Eltern kommt der 10-jährige Lewis bei seinem schrulligen Onkel Jonathan (Jack Black) unter. Umsorgt werden sie von der nicht minder seltsamen Nachbarin Mrs. Zimmermann (Cate Blanchett). Als Lewis dem Ticken einer mysteriösen Uhr folgt, erweckt er versehentlich den Geist einer mächtigen Hexe, die durch die korrekte Justierung der magischen Uhr das Ende der Welt heraufbeschwören will. Zauberhaftes Abenteuer mit Grusel-Garantie und starkem Cast.
© Polyfilm (1), Universal Pictures International (2), Constantin Film (1)
Nichts verabscheut der haarige grüne Grinch so sehr wie die ausgelassenen Weihnachtsfeierlichkeiten der Dorfbewohner von Whoville. Also fasst der Miesepeter einen Plan: Er wird Weihnachten stehlen! Herzerwärmend, humorvoll und visuell grandios inszeniert, entfaltet sich die bezaubernde Geschichte über den wahren Geist der Weihnacht – eine Neuadaption des Kinderbuchklassikers als 3D-Animationsabenteuer mit Otto Waalkes Stimme als Grinch.
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Fantasie lernt man in keinem YouTube-Tutorial. Welt, bleib wach.
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Basteltipp
Schnecke mit Ballonantrieb Material
Von wegen langsam: Diese Rennschnecke flitzt dir um die Ohren!
kleine, längliche Schachtel, z.B. von Zahnpasta Klebestif t Geschenkpapier Schere 2 Papiertrinkhalme Holzleim Schaschlikstab 4 schwarze Holzperlen, 20 mm
1 Falte an einer Seite der Schachtel die Laschen nach innen um, sodass sie offen ist. Beklebe die Schachtel mit Geschenkpapier. 2 Schneide zwei Trinkhalmstücke so zu, dass sie 1 cm länger sind, als die Schachtel breit ist. Klebe sie mit Leim an die Unterseite. Sie sollten parallel zueinander sein und an beiden Seiten gleich weit über die Schachtel hinausragen.
Lineal Krepppapier in Orange 2 Wackelaugen Plastiktrinkhalm mit Gelenk Luftballon Wollfaden Wäscheklammer Permanent-Marker
3 Für die Achsen schneidest du den Schaschlikstab in der Mitte durch. Klebe auf je ein Ende eine Holzperle als Rad. Schiebe die Achsen durch die Trinkhalmstücke, kürze sie etwas und klebe die beiden übrigen Holzperlen auf. Lass den Holzleim trocknen. 4 Schneide von einem Papiertrinkhalm zwei 8 cm lange Stücke ab. Rolle zwei kirschgroße Kugeln aus Krepppapier. Packe sie jeweils in ein glattes Stück Krepppapier und verdrehe die Ecken zu einem Zipfel. Gib einen Tropfen Holzleim in jedes Halmstück und stecke die Zipfel hinein. Klebe die Wackelaugen auf die Papierkugeln.
Katja Enseling & Ruth Niehoff: Das Rekord-Bastelbuch. 60 Kreativ-Ideen für deine Olympiade; Coppenrath Verlag, € 17,–. Ab 8. www.100-prozent-kreativ.de Unter den Kategorien Höher, Schneller, Weiter, Lauter, Ekliger und Cooler versammeln sich hier 60 actionreiche Bastelideen, u.a. für eine Seifenkiste, eine Armbrust, Jonglierkeulen, eine Gartenschlauch-Trompete oder Kackwurst-Kekse.
© Ruth Niehoff/Coppenrath Verlag
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5 Bohre mit der Schere zwei Löcher in die Oberseite des Kartons und stecke die Fühler hinein. Verdrehe ein Stückchen Krepppapier zu einem Mund und klebe ihn an. Bohre weiter hinten ein etwas größeres Loch für den Luftballon. 3
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6 Vom Plastiktrinkhalm schneidest du 1,5 cm des kurzen Endes ab. Stülpe den Luftballonhals über das kurze Ende, umwickle ihn fest mit dem Wollfaden und verknote die Enden. 7 Schiebe den Trinkhalm mit dem langen Ende zuerst in die Schnecke und ziehe ihn hinten heraus. Kürze ihn so, dass er 4 cm aus der Schnecke herausragt. Stopfe die Öffnung um den Halm mit Krepppapier aus. 8 Blase den Ballon durch den Strohhalm auf und klemme eine Wäscheklammer auf den Trinkhalm. Male mit dem Permanent-Marker eine Spirale auf den Ballon. Fertig!
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laden zum exklusiven Dinner mit Ghostbusters-Legende Ernie Hudson
Dinner mit dem Geisterjäger Ein Abendessen mit einem echten Ghostbuster hätten wir uns 1984 wohl alle gewünscht. Mit unserem Gewinnspiel kann dieser Wunsch für die Fans von heute in Erfüllung gehen.
© Archiv, LK agency
Es war ein Film für die ganze Familie: Ernie Hudson ist spätestens seit seiner Rolle als vierter Ghostbuster Winston Zeddemore unter Filmfans eine Legende. Zahlreiche weitere Rollen in Filmen und Serien haben ihn zu einem bis heute gefragten Darsteller gemacht. Im Rahmen seines Besuchs der VIECC Vienna Comic Con kommt es nun zu einer gar nicht so kleinen Sensation: Exklusiv mit Tipi und DOT. können nämlich zehn ausgesuchte Fans ein Abendessen mit Ernie Hudson in Wien gewinnen.
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Freie Zeit
Who you gonna call? Die Story um das Geister jagende Quartett steht wie kaum ein anderer Film für die großartigen Komödien und Familienfilme der 1980er-Jahre. Mitten drin im Geschehen: Ernie Hudson, der beispielsweise eine Schlüsselrolle im Kampf gegen den gigantischen Marshmal-
low-Mann spielte. Mitten drin im Geschehen – in diesem Falle ein gediegenes Abendessen in der Wiener Innenstadt mit besagtem Ernie Hudson – sind aber auch die zehn Gewinner unseres exklusiven Gewinnspieles. Ach ja: Um diesen einzigartigen Abend so kommunikativ und ins-
piriert wie möglich zu gestalten, sind gute Kenntnisse der englischen Sprache fast schon Pflicht. Wer bei diesem Gewinnspiel mitmacht, muss schon ein großer Fan des Kults um die Filme der Ghostbusters sein. Wie groß? Das sollst du uns beweisen – und zwar mit einer Begründung, warum gerade du an dem Dinner mit Ernie Hudson in Wien teilnehmen möchtest. In einem Satz, bitte schön! Mitmachen geht ganz einfach: Den Satz via Mail entweder an gewinn@pph-media.at schicken oder unter tipimagazin.at auf Facebook mitspielen. Wir wünschen jetzt schon gespenstisch-kulinarische Genüsse und einen unvergesslichen Abend!
Mogelpackung
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Bei der neuesten MonopolyVariante ist Schummeln ausdrücklich erlaubt – vorausgesetzt, man wird nicht erwischt ... Heimlich Geld aus der Bank stibitzen? Hotels an die Stelle von Häusern setzen? Zu viel Miete berechnen? Beim Würfeln schummeln? Mal ganz ehrlich: Wer hat beim Monopoly Spielen noch nicht zumindest mal in Erwägung gezogen, zu schummeln? Für all diejenigen hat Hasbro nun mit Monopoly Mogeln und Mauscheln die passende Variante des Brettspielklassikers parat: Neben den bekannten
Gemeinschafts- und Ereigniskarten gibt es auch 15 Schummelkarten, die die Spieler motivieren, auf verschiedenste Arten zu mogeln. Aber Vorsicht: Wer erwischt wird, muss mit der im Spiel enthaltenen Handschelle ins Gefängnis! Für 2 bis 6 Spieler ab 8 Jahren
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Wir sind weg Ahoi, Perle des Nordens • Ungewöhnlich übernachten • Juwel an der Moldau • Abenteuerland
Fernweh – jetzt!
Mit fünf Euro am Tag und ohne Flugzeug um die ganze Welt – Patrick und Gwen zogen im Frühling 2013 von Freiburg gen Osten los, um dreieinhalb Jahre und 97.000 Kilometer später zu dritt aus dem Westen wieder nach Hause zurückzukehren. Ihre beeindruckende Reisedoku „Weit“ wurde zu einem ungeahnten Publit kumserfolg – zu Recht! Jetz als Stream oder DVD auf www.weitumdiewelt.de
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Kinderleicht auf Tour
Abstand halten!
Am Strand wären Österreicher am liebsten alleine – zumindest bitte nicht umgeben von ihren Landsleuten. Einer Studie der Reisesuchmaschine checkfelix.com zufolge machen auch Deutsche und Schweizer im Urlaub lieber einen großen Bogen um ihre Mitbürger. Komisch: Wir freuen uns immer über Deutsch sprechende Kinder am Strand als potenzielle Spielkameraden für den Nachwuchs ...
Planet der Kinder Dank Planet Lollipop gehören stressige Nachmittage im Shopping-Center der Vergangenheit an ...
Wandern mit den Kleinsten macht Spaß – erst recht, wenn sie im Sherpa-Kindertragerucksack von skandika sitzen. Während die kleinen Bergleute von dort entspannt die Aussicht genießen, freuen Eltern sich über angenehmen Tragekomfort dank breitem Hüftgurt und weichen Polstern. Gestell und Sitz sind höhenverstellbar und passen sich jeder Statur an; Sonnendach und Regenschutz bieten perfekten Schutz bei jedem Wetter – beste Voraussetzungen also für einen gelungenen Familienausflug. Erhältlich um € 249,–. www.skandika.de
– hier wird der Spaß ganz großgeschrieben. Highlight ist der über 100 m² große Fun-Park mit Riesenrutsche, Softball-Area, Ballfontäne u.v.m. Und auch wenn es was zu feiern gibt, ist Planet Lollipop der richtige Ort: Die einzigartigen Geburtstagsräume bieten Platz für jeweils bis zu 13 Kinder. Professionelle Betreuung und erstklassiges Equipment garantieren Partyspaß ohne Ende und – auch nicht unwichtig – entspannte Eltern.
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Einkäufe erledigen, werden die Kleinen dort professionell betreut und können sich so richtig austoben. Gleich vier spezifische Themen-Bereiche – Actionzone, Chill-outArea, Kreativecke und Partyzone – stehen ihnen dabei zur Verfügung. Egal ob beim Kraxeln am Klettergerüst, beim Geschichten Lauschen in den gemütlichen Hörmöbeln oder beim Basteln und Verkleiden
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Wir sind weg
Ahoi, Perle des Nordens
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© Joerg Modrow (1), Thies Raetzke (1), Christian Spahrbier (2), Pixabay (3), Marius Roeer (1)
Städte-Trips mit Kleinkindern können herausfordernd sein. Als Einstieg eignet sich eine überschaubare Metropole, die sich per Buggy oder Fahrrad erkunden lässt. Die kulturell etwas zu bieten hat und nicht zu knapp mit Spielplätzen ausgestattet ist. Also eine wie Hamburg! – Eine Liebeserklärung. von inez ardelt
Die chice Elbphilharmonie in der Hafen-City ist Hamburgs neues Wahrzeichen. Aber Hamburg kann nicht nur „gestylt“. Chill-out-Zonen gibt es über die ganze Stadt verteilt.
Frankfurter für das Kind und Bier für die Erwachsenen, so begann die aufregende Reise im Schlafwagen des ÖBB Nightjet nach Hamburg an einem Donnerstagabend in Wien. Elf Stunden später, noch etwas zerknittert, aber ansonsten gut ausgeruht, werden wir vom netten Zug-Steward mit „Brötchen und Konfitüre“ geweckt. In Hamburg Altona angekommen, wartet bereits ein Begrüßungskomitee mit Lokalkolorit am Bahnsteig: Eine Gruppe Kita-Kinder mit ihren Betreuerinnen, die wohl heute einen Ausflug zum Bahnhof unternommen haben und hier die Ankommenden mit „Moin“ begrüßen und die Abreisenden mit „Tschüss“ verabschieden. Ein erstes Zeichen dafür, dass Hamburg eine kinderfreundliche Stadt ist? Definitiv! Seit 2006 hat die Flucht vom Stadtrand deutlich abgenommen und die Geburtenrate ist nach oben geklettert, was in einigen Wohnbezirken Hamburgs zu Engpässen bei den Kinderbetreuungsstätten geführt hat.
Hamburger-Familybooms sichtbar: Mit rund 750 öffentlichen Spielplätzen bietet die Stadt gratis Outdoor-Spaß für alle. Außerdem gilt Hamburg mit rund 40 Prozent Grünflächen als grünste Millionenstadt der nördlichen Hemisphäre. Warum also raus aufs Land? 230.000 Bäume hat die Behörde für Umwelt und Energie an den Straßen der Hansestadt gezählt. Dann wären da noch die Flüsse Elbe, Alster, Bille mit ihren begrünten Ufern. Nicht zu vergessen die Hundertschaften von Parkanlagen, allen voran „Planten un Blomen“, Hamburgs grünes Herz. Der traditionsreiche City-Park liegt zwischen Congress Center Hamburg und Millerntor wie hingegossen und beherbergt verschiedene Themengärten, darunter den Alten Botanischen Garten, einen der größten Japanischen Landschaftsgärten Europas, und einen gigantischen Play-ground mit Wasserbecken. Was den Park im Hochsommer – ja, den gibt es auch im Norden – umso beliebter und frequentierter macht.
Spielen im Grünen Für Touristen mit Kindern sind erst mal aber nur die positiven Auswirkungen des
Auf zwei Rädern Bevor der Rummel gar zu arg wird, geht die Tour weiter. Fahrradverleihe gibt es zum
Glück an jeder Ecke, und es ist auch sonst im Stadtbild kaum zu übersehen, dass die Hamburger es lieben, in die Pedale zu treten. So flitzt es sich geschmeidig vom Park nach St. Pauli, und unterwegs „nimmt“ man gleich die altehrwürdige Laeiszhalle – die Vorgängerin der Elbphilharmonie in Sachen Konzerte – und das Hochhaus „Tanzende Türme“ an der prominenten Adresse Reeperbahn Nummer 1 mit. Vom überaus gestylten und gepflegten Stadtzentrum rund um das Rathaus mit edlen Designershops und hippen Bistros ist St. Pauli gefühlte Galaxien entfernt. Derweil sind es mit dem Fahrrad gerade mal dreieinhalb Kilometer. Gemütliche Kneipen mit Tischen auf dem Gehsteig laden hier zum Verweilen ein, graffitiverzierte, besetzte Häuser, wohin das Auge blickt. Gerade dieser Kontrast macht Hamburgs besonderen Charme aus. Bankenzentrum – Punkstadion. Fischmarkt – Elbphilharmonie.
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Wir sind weg man ein paar Höhenmeter zum Michel, dem Wahrzeichen Hamburgs, hinaufgehen. Von diesem Kirchturm aus hat man den vielleicht schönsten Blick über Stadt und Hafen.
Wasser und Natur so weit das Auge reicht. Neben der eindrucksvollen Architektur der Speicherstadt zeichnet sich die Millionen-Metropole durch ihr grünes Herz aus (oben rechts: Planten un Blomen).
Reeperbahn – Blankenese. Fischerkahn – Nobeljacht. Zu Land und zu Wasser Ein Highlight, das auf keiner HamburgReise fehlen darf, und sei sie noch so kurz, ist die Hafenrundfahrt. Start ist im Zentrum des Hafens, bei den Landungsbrücken, die Anfang des 20. Jahrhunderts für die großen Passagierschiffe der Überseelinien gebaut wurden. Von hier aus lässt sich die Elbe mit ihren teuren Jachten, mondänen Kreuzfahrtschiffen und gigantischen Containerschiffen erkunden. Unterhaltsam
sowie informativ ist „Hamburgs legendäre Hafenrundfahrt“. Der kauzige Seebär spickt seine Live-Moderation (Deutsch und Englisch) mit etlichen Anekdoten und durchaus Wissenswertem und ist mit 16 Euro für 90 Minuten fair bepreist. Noch günstiger, dafür ohne Geschichten aus dem Megafon, ist es, mit den Schiffslinien der Hamburger Verkehrsbetriebe zu fahren. Ein Hop-off bietet sich beim Elbstrand an, der neben alten Kapitänsvillen mit der „Strandperle“, einem entzückenden Strandcafé, aufwartet. Bei der Rückfahrt zu den Landungsbrücken meldet sich der Hunger. Aber schon wieder Fischbrötchen? Nee! Fuß- und buggyläufig von der Endstation der Hafenfahrt befindet sich das Portugiesen-Viertel mit kulinarischen Hotspots und kleinen, feinen Boutiquen. Als Verdauungsspaziergang kann
Im sicheren Hafen Jetzt ist es nur noch ein Katzensprung zur Speicherstadt. Das UNESCO Weltkulturerbe wird durchzogen von zahlreichen Fleeten (Wasserverbindungen) und ist das traditionsreiche Lagerhausviertel im alten Hafenbezirk. Heute beherbergen die alten Speicher noch immer Teppichhändler sowie eine Vielzahl an Museen und Ausstellungen. Das wohl berühmteste Gebäude in der HafenCity ist natürlich die Elbphilharmonie. Mit stattlichen 110 Metern Höhe liegt „Elphi“, wie das multifunktionale Bauwerk (es beinhaltet ein Hotel, Wohnungen und vor allem ein Konzerthaus) liebevoll genannt wird, am rechten Ufer der Norderelbe. Es wurde auf dem Sockel des ehemaligen Kaispeicher A aus dem Jahr 1963 errichtet und beeindruckt mit einer durchgängigen Glasfassade, die an Wellen oder windbewegte Segel erinnert. Eine Führung durch die „Elphi“ ist empfehlenswert, sollte aufgrund des Runs darauf aber schon lange im Vorhinein gebucht werden. Für spontane Besuche gibt es als Trostpflaster immerhin eine öffentlich zugängliche Plaza, Cafés und Bars. Ein perfekter Abschluss der Reise. Zurück am Bahnhof in Altona lautet das Fazit: Viel zu kurz war der Besuch in der charmanten, leicht rauen Hafenmetropole. Aber es muss ja auch noch etwas für die nächsten Male übrig bleiben. Baba, Hamburg, wir kommen bestimmt bald wieder!
Fakten und Zahlen • Mit 1.557 Sonnenstunden pro Jahr schafft Hamburg gerade mal den 18. Platz in der Riege der sonnigsten Städte Deutschlands. • 1.830.669 Menschen leben in der Stadt an der Elbe. • Und zwar in 7 Bezirken: Altona, Bergedorf, Eimsbüttel, Harburg, Hamburg-Mitte, Hamburg-Nord, Wandsbek • 2.500 Brücken können Hamburger/-innen in ihrer Stadt überqueren. • Es wird aber auch hoch hinaus gebaut: Heinrich-Hertz-Turm: 278 Meter, Ruine Nikolaikirche: 148 Meter, St. Michaelis (Michel): 132 Meter, Elbphilharmonie: 110 Meter, Radisson Blu Hotel Hamburg: 108 Meter
Die Stadt am Wasser: An der Elbe trifft sich die ganze Welt. Von der Oligarchen-Yacht über Frachtschiffe bis zum gemütlichen Fischerkahn. Rechts: die Hochhäuser „Tanzende Türme“.
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Ungewöhnlich übernachten Im Sterne-Hotel ist es gemütlich und komfortabel, manchmal aber auch ein bisschen langweilig. Da kommen die außergewöhnlichen Übernachtungsmöglichkeiten gerade recht, die wir in ganz Österreich gefunden haben. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Urlaub in einer Burg, einem Eisenbahnwaggon oder einem Baumhaus? von alexander kords
Nicht weit vom Wiener Hauptbahnhof, gleich neben Schloss Belvedere, steht das Hotel Daniel – unschwer zu erkennen am gekrümmten Boot auf dem Dach. Drinnen gibt es Zimmer in vier Kategorien (einige davon mit Hängematte), draußen kommt eine weitere Kategorie namens „Trailer“ dazu. Gemeint ist damit der VintageWohnwagen, der im Garten des Hotels steht. Angesichts einer überschaubaren Fläche von 16 Quadratmetern kommt Gemütlichkeit auf, zu der die freistehende Badewanne mit Panoramablick ihren Teil beiträgt. Rund um den Wohnwagen wächst Gemüse zum Selberpflücken, außerdem hat die Bakery im Hotel fast rund um die Uhr Speisen im Angebot – unter anderem ein leckeres Frühstücksbüffet. hoteldaniel.com/de/wien/zimmer/trailer
© Hotel Daniel (2)
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Wir sind weg
© Michael Huber/www.huber-fotografie.at 3)
Salzburg In der Pension Burgwies in Stuhlfelden erleben kleine Gäste ein unvergessliches Abenteuer, und für die Großen werden Kindheitsträume beziehungsweise -erinnerungen wahr. Zwei Zimmer sind nämlich mit Betten aus Heu ausgestattet. Damit der Untergrund nicht allzu sehr sticht, gibt es ein Leintuch als Unterlage, außerdem
noch Bettdecke und Polster. Erholt und mit dem Geruch von frischem Heu in der Nase wacht man am Morgen auf und darf sich auf ein vielfältiges Frühstück freuen. Der hauseigene Spielplatz sowie zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten im SalzburgerLand machen den Aufenthalt zusätzlich reizvoll. www.heilbad-burgwies.at/heuhotel.html
Oberösterreich
© Baumkronenweg (4)
Im Naturerlebnispark Baumkronenweg in Kopfing im Innkreis können die Besucher nicht nur mehr als 1.000 Meter lang über den Wipfeln des Sauwaldes spazieren. Sie können auch in einem von sechs Baumhotels übernachten – auf etwa zehn Metern Höhe. Je nach Größe haben zwischen zwei und sechs Personen darin Platz und genießen sämtliche Annehmlichkeiten eines Hotelzimmers, wie etwa eine Kochnische, Heizung und WLAN. Von den Balkonen kann man den faszinierenden Blick über den Wald genießen. Bucht man Mahlzeiten dazu, dann nimmt man diese im nahe gelegenen Gasthof „Oachkatzl“ zu sich. Highlights wie eine 50 Meter lange Rutsche, eine Riesenschaukel und ein Labyrinth bereiten Klein und Groß auch tagsüber Freude. www.baumkronenweg.at/baumhotels/ baumhotel.html
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Niederösterreich Wie Ritter und Burgfräulein fühlt man sich, wenn man eine oder mehrere Nächte auf Burg Plankenstein bei Texing verbringt. Die Zimmer im mehr als 800 Jahre alten Gebäude sind liebevoll und authentisch eingerichtet und verfügen über ein eigenes Badezimmer. Zusätzlichen Komfort mit beheizbarem Kamin oder Zugang zur Terrasse bieten die Ritterzimmer. Die Burgtaverne bereitet jeden Tag regionale und internationale Speisen zu, verschiedene Veranstaltungen beleben das Treiben auf der Burg zusätzlich. So findet jeden ersten Sonntag im Monat ein Burgbrunch mit Büffet für die ganze Familie statt, jeweils eine Woche später zeigt die Puppenbühne altersgerechte Stücke für Kinder. www.burgplankenstein.at
© Patrick Bitschnau (1), Burg Plankenstein (2)
© Spielehotel (2)
Es ist ja heutzutage schon ungewöhnlich, wenn es in einem Hotel keinen einzigen Fernseher gibt. Das ist aber längst nicht das einzige Argument, das für einen entspannten Familienurlaub im Spiele- und Buchhotel Tschitscher in Nikolsdorf spricht. Wie sein Name schon verrät, ist es nämlich voll mit allerhand Gesellschaftsspielen und (Hör)Büchern. Neben den sieben Zimmern gibt es noch drei Aufenthaltsräume und eine große Gartenanlage mit überdimensionalem „Mensch ärgere dich nicht“-Spiel. Besonders reizvoll ist die Übernachtungsoption „Zelt und Zimmer“: Während die Eltern in einem Doppelzimmer im Hotel schlafen, können die Kinder in einem Zelt im Garten nächtigen. Selbstverständlich dürfen sie zu ihren Eltern ins Bett flüchten, wenn es ihnen draußen auf der Erde zu unbequem ist. www.spielehotel.at
© foto-MAXL.at (1)
Steiermark In einem über 125 Jahre alten Eisenbahnwaggon können die Gäste vom Hotel Angerer-Hof in Anger übernachten. Aber keine Sorge: Statt auf alten Holzbänken schlafen sie in einem modern eingerichteten Hotelzimmer – das eben auf Schienen steht. Ausgestattet ist es unter anderem mit einem Bad mit Warmwasser und einer kleinen Küchenecke. Außerdem wird das Frühstück auf Wunsch auf der Terrasse vor dem Waggon serviert. Die Bewohner des Waggons können Pool, Saunas und Restaurant des Angerer-Hofs nutzen, der sich gleich daneben befindet. Jeden Samstag fährt die Feistritztalbahn von Weiz nach Birkfeld und zurück und macht in beide Richtungen direkt am Angerer-Hof halt. So können sich auch die Hotelgäste an Bord der historischen Schmalspurbahn begeben. www.angerer-hof.at/hotel/waggonhotel.html
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Wir sind weg
So macht Wandern richtig Spaß
KINDERLEICHT.WANDERN im Salzburger Pongau Wenn sich die Almwiese in einen riesengroßen Outdoor-Spielplatz verwandelt und Wandern zur Entdeckungsreise wird, ist das Glück zum Greifen nahe. Der Salzburger Pongau ist ein wahres Familienwanderparadies. Familienwanderführer
Die Natur ist eine grandiose Geschichtenerzählerin: Sprudelnde Bächlein, grasende Kühe, pfeifende Murmeltiere und geheimnisvolle Wälder regen die Fantasie an und kommen dem Bewegungsdrang von Kindern entgegen. Leichte Familienwanderungen Im Salzburger Pongau können sie den so richtig ausleben: Ein bestens markiertes Wanderwegenetz, eine Vielzahl von kinderleichten Wanderwegen und zahlreiche bewirtschaftete Almhütten, die in rund 60 bis 90 Gehminuten erreichbar sind, versprechen jede Menge Abwechslung. Viele Wege sind sogar kinderwagentauglich; die ausgewiesenen Kinderwagen-Almen verfügen über Streichelzoo, Spielgeräte aus Naturmaterialien oder Kindererlebnispfade.
r rführer“ für den Salzburge Der neue „Familienwande hte leic te, ähl gew umfasst aus Pongau im Buchformat t Einkehrmöglichkeiten, sam gen run nde wa Familien menwegen sowie Berger The (interaktiven) Lehr- und zu los ten Kos euerspielplätzen. lebniswelten und Abent erleichtwandern.com ind w.k ww er bestellen unt
Moderne Bergbahnen und actionreiche Erlebnisberge Wer Lust auf einen Gipfelsturm hat, der steigt in eine der Bergbahnen, die kleine und große Naturliebhaber in nur wenigen Minuten in luftige Höhen befördern. Und auch oberhalb der Baumgrenze wird die Natur zum Aben-
Bergeweise Spaß, Abenteuer und Erholung
© SalzburgerLand Tourismus (1), Wagrainerhof (2)
In Wagrain-Kleinarl ist für jeden FamilienFerien-Typ das Richtige dabei. Magische Naturerlebnisse, ungetrübter Badespaß und spannende Ausflüge: Das Urlaubsparadies Wagrain-Kleinarl punktet mit einem vielfältigen Freizeitangebot für die ganze Familie. Egal, ob es beim gemeinsamen Wanderausflug hoch hinaus in die fabelhafte Bergwelt geht, man sich in der Natur- und Bergerlebniswelt „Wagrainis Grafenberg“ oder in der KLETTER-WELT ins Abenteuer stürzt oder sich im Erlebnisbad Wasserwelt Wagrain gratis Abkühlung gönnt. Idealer Ausgangspunkt für vielfältige Familien-Aktivitäten ist das familienfreundliche Vier-Sterne-Hotel Wagrainerhof direkt im Zentrum von Wagrain. www.wagrain-kleinarl.at www.wagrainerhof.com
reich. Klassische Salzburger Küche und rustikale hausgemachte Schmankerln runden das kulinarische Urlaubsangebot ab. Für die Kinder wartet ein SorglosPaket mit Kinderspielräumen und -plätzen. Und für eine ordentliche Mütze Schlaf sorgen die gemütlichen und harmonischen Familienstudios mit herrlichem Blick auf die Berge.
teuerspielplatz: Auf dem 2.300 Meter hohen Stubnerkogel im Gasteinertal etwa gibt es eine 140 Meter lange Hängebrücke und einen Klettersteig. Am „Wagrainis Grafenberg“ in Wagrain-Kleinarl erwartet Familien eine Natur- und Bergerlebniswelt mit über 30 Abenteuerstationen, und auf dem Geisterberg in St. Johann gibt es Luftschaukeln, ein Geisterschloss und einen Feenplatz.
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Wir sind weg
Juwel an der Moldau Vom Ursprung im Böhmerwald bis zum majestätischen Strom, der unter der Prager Karlsbrücke fließt, gibt es entlang der Moldau vieles zu entdecken. So auch Ceský Krumlov (Krumau), dessen malerische Altstadt auf der Liste des UNESCO-Welterbes geführt wird. Und das völlig zu Recht. von markus höller
© Pixabay (1), Wikimedia (1), Stadt Ceský Krumlov/Libor Svacek (1), Fotolia (2)
Einzigartige Bauwerke wie die mehrstöckige Mantelbrücke beim Schloss-Burggraben rechtfertigen die Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe.
als Residenz diente. Rasch siedelten sich Menschen an, die von florierendem Handel und Handwerk profitierten, speziell durch die Funktion als Bindeglied zwischen der Stadt Budweis und Österreich. Die Hussitenkriege, den böhmischen Aufstand und sogar den Dreißigjährigen Krieg überstand die Stadt trotz zahlreicher empfindlicher Schläge in Summe unbeschadet und war so Anfang des 20. Jahrhunderts mit Gericht, Bezirksverwaltung und Gymnasium zur lokalen Größe gewachsen, ohne etwas an seiner grundsätzlichen Struktur und historischen Bausubstanz einzubüßen.
Auf einzigartige Weise wandert die Moldau durch Steilufer, die dicht mit teilweise jahrhundertealten Häusern bebaut und zwischendrin bewaldet sind.
Schon beim Blick aus der Vogelperspektive via Google Maps offenbart sich einem der besondere Charakter dieser Kleinstadt, die bereits im 13. Jahrhundert urkundliche Erwähnung fand: mehrere enge Windungen der noch jungen Moldau zwischen steil hinaufragenden Hügeln, auf denen dicht aneinandergereiht kleine Häuser, mittelalterliche Gassen sowie eine Burg, Türme, Kirchen und ein Kloster Platz finden. Ein dichtes Gewirr aus gepflasterten Wegen zwischen Hunderte Jahre alten Gebäuden, das schon
von Weitem zum Erkunden einlädt. Český Krumlov ist von Österreich aus schnell zu erreichen und lohnt sich auch für einen Tagesausflug per Auto oder Bahn. Bewegte Geschichte mit vielen Herren Die Witigonen, ein böhmisches Adelsgeschlecht, erkannten schon früh die erstklassige strategische Lage und ließen eine Burg errichten, die nach der Übertragung der Besitztümer durch König Wenzel II. an die Rosenberger diesen 300 Jahre lang
Dunkle Zeiten Gerade am Höhepunkt der goldenen Zeiten für Český Krumlov aber sorgten ethnische und politische Spannungen für eine Wende in der Geschichte. Obwohl Krumau, so der deutsche Name, am Vorabend des Ersten Weltkriegs großteils deutsch war, hielt danach die tschechoslowakische Armee die Stadt, und deutsche Bürger wurden zur Minderheit erklärt. In der Tschechoslowakei wurde das Schloss schließlich sogar verstaatlicht, blieb letztlich aber durch eine Denkmalsverordnung vor den sonst typischen sozialistischen Bausünden verschont. Nach der Wende 1989 wurde die großteils original erhaltene Altstadt unter Denkmalschutz gestellt, was bereits Anfang der 90er-Jahre zur raschen Aufnahme in die UNESCO-Welterbe-Liste führte. Seither sorgen großzügige Förderungen, Einnahmen
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Wir sind weg Malers widmet. Seine Mutter stammte aus Český Krumlov, und Schiele selbst lebte für ungefähr ein Jahr mit Model, Muse und Lebensgefährtin Wally Neuzil in der Stadt, musste aber aufgrund seines als anstößig empfundenen Lebensstils wieder zurück nach Wien. Erhöhte Punkte – eine Terrasse in der Nähe der eleganten St. Veit-Kirche oder der Schlossturm – bieten einen atemberaubenden Panoramablick über die Stadt und das Umland. Besonders das Schloss, nach der Prager Burg das zweitgrößte seiner Art in Tschechien, ist mit seinem im Originalzustand erhaltenen barocken Schlosstheater ein kleines technisches Wunderwerk. Schwer im Trend außerdem: jede Art von Spaß und Sport auf der Moldau; von der bierseligen gemütlichen Schlauchbootfahrt bis zum sportlichen Kanubewerb ist hier in den warmen Monaten ständig Action am Wasser!
Wassersport wird in Český Krumlov großgeschrieben. Es gibt nichts, was man hier auf der Moldau treibend oder paddelnd nicht erleben kann.
durch Tourismus und rege Renovierungstätigkeit für ein Stadtbild, das über weite Strecken fast glauben lässt, man wäre in einem spätmittelalterlichen Freilichtmuseum.
EMPFIEHLT ČESKÝ KRUMLOV Action: Wer nicht wasserscheu ist, sollte unbedingt eine der Touren auf der Moldau erleben. Die moderate Strömungsgeschwindigkeit und die erhebenden Anblicke der steilen, dicht bebauten Hänge bis hinauf zu Burg und Dom sind besonders an warmen Tagen sehr gefragt – rechtzeitig buchen! Ein Verzeichnis der zahlreichen Anbieter findet sich auf der offiziellen Seite www.ckrumlov.info.
Boomender Tourismus Heute versprüht Český Krumlov an praktisch jeder Ecke sauber und farbenfroh den Charme aus frühen Tagen des florierenden Handels und Handwerks, allerdings ohne die üblichen Begleiterscheinungen des europäischen Städtetourismus. Busse und Individualverkehr müssen schon aus topografischen Gründen vor der Altstadt haltmachen; in den kleinen Gassen ist kein Platz für internationale Handels- oder FastfoodKetten. Stattdessen bieten kleine Läden diverse Handwerkskunst (und natürlich auch Kitsch) an, Straßenmusiker und Gaukler untermalen das Ganze geschmackvoll. Kleine Museen wie das Foltermuseum oder ein Graphit-Schaubergwerk sowie kleine Theaterbühnen sorgen für Kurzweil. Besonders hervorzuheben ist dabei das Egon Schiele Art Centrum, das sich ausschließlich dem Wirken des berühmten expressionistischen
Essen: Böhmische Küche ist gewiss keine leichte Kost, aber umso schmackhafter. Streetfood sucht man hier vergeblich, aber praktisch jedes der günstigen Restaurants bietet typisch herzhafte Kost mit viel Fleisch, Kartoffeln, Knödeln, Kraut und natürlich reichlich Bier. Eine deftige Grundlage für viele Kilometer zur Fuß durch die pittoresken Gassen! Tipp: Von Český Krumlov nach Česke Budejovice, besser bekannt als Budweis, ist es gerade mal eine halbe Stunde. Wer schon mal in der Gegend ist, sollte sich keinesfalls eine Stippvisite in das neben Pilsen international bekannte Epizentrum der Bierbraukunst entgehen lassen!
Kultur und Kulinarik liegen in Český Krumlov dicht beisammen: das alte Barocktheater in der Burg und die tschechische Spezialität Trdelnik, knusprige Zucker-Zimt-Kringel aus Hefeteig.
die Kleinen dürfen sich im neu gestalteten Französischen Themenbereich auf das „Spooky Kids Village“ freuen und können sich geistertauglich stylen und schminken lassen. Zudem lockt die neue Show „Der Geisterjahrmarkt“ auf der Italienischen Freilichtbühne, und in Grimms Märchenwald können Groß und Klein gemeinsam auf die Suche nach den Kürbiswichteln gehen. Weitere Informationen unter www.europapark.de w i n t er 2017/18 |
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Promotion
Wenn unheimliche Gestalten und dämonische Nachtgespenster ihr Unwesen treiben, dann spukt es wieder in Deutschlands größtem Freizeitpark. Von 22. September bis 4. November 2018 verwandelt sich der Europa-Park mit 180.000 Kürbissen, dicken Spinnweben und schaurigen Skeletten in eine geheimnisvolle Herbstlandschaft. Zahlreiche Attraktionen sowie die Parade, das Showprogramm und die Gastronomie stehen ebenfalls im Zeichen der schaurig-schönen Jahreszeit. Vor allem
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Geister, Grusel, Gänsehaut – Grenzenloser Halloween-Spaß im Europa-Park
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Wir sind weg
Abenteuerland
Tipps
Beobachte das Farbenspiel der Natur – ein letztes Mal werden im Herbst die Wiesen gemäht, die letzten Früchte wollen geerntet werden. Entdecke mit Tipi diese spannende Jahreszeit. von theres arnold VORARLBERG 1) Kreative Naturwerkstatt Wurzeln, Steine, Lehm, Blüten, Hölzer und Blätter werden gemeinsam draußen gesammelt und dann zu Kunstwerken verarbeitet. Für Kinder von 6 bis 12 Jahren geeignet. Festes Schuhwerk, wetterangepasste Kleidung und Verpflegung nicht vergessen! Wo: Walserhaus, Walserstraße 264, 6992 Hirschegg Wann: bis 31.10. jeweils Mi 14 Uhr (Anmeldung erforderlich!) Wie viel: € 13,– pro Person www.kleinwalsertal.com 2) Schatzsuche im Brandnertal Abenteuerliche Schatzsuche für Kinder. Aus den Buchstaben auf den jeweiligen Hinweisen ergibt sich ein Lösungswort. Das richtige Lösungswort kann im Tourismusbüro Brand bzw. beim Gemeindeamt Bürserberg gegen eine Überraschung eingetauscht werden. Wo: erster Hinweis: Tourismusbüro Brand, Mühlendörfle 71, 6708 Brand oder Gemeindeamt Wann: frei zugänglich, Abholung der Überraschung zu Öffnungszeiten Wie viel: gratis www.brandnertal.at TIROL 3) 11. Tiroler Adlerfest Bunt wie der Herbst ist hier auch das Programm: u.a. geologische Wanderung durch die Rosengartenschlucht, Schauschnitzen, Konzert der Stadtmusik Imst & ein breit gefächertes Spiele- und Bastelangebot für die Kleinsten. Wo: Hoch-Imst, 6460 Imst Wann: 7.10. ab 11 Uhr Wie viel: Eintritt frei, Bergbahnen Adlerticket € 10,– pro Person www.imster-bergbahnen.at 4) Knappenwelt Hier taucht man in die Zeit des mittelalterlichen Bergbaus ein: Grubenhaus, Knappenhaus, Pochwerk, Siebe-Herde, Scheidstube, Erzhof, Schreibstube und Schmiedestube spiegeln das Leben von damals wider.
Wo: Knappenwelt Gurgltal, Tschirgant 1, 6464 Tarrenz Wann: bis 31.10. Di–So 10–17 Uhr Wie viel: Erw. € 7,–, Kinder (10–18) € 3,–, Kinder (0–10) gratis www.knappenwelt.at SALZBURG 5) Nationalparkwelten Zehn unterschiedliche alpine Erlebniswelten bieten auf 1.800 m² einzigartige Einblicke in den Nationalpark und seine besonderen Tiere, Pflanzen und Edelsteine, z.B. im begehbaren Murmeltierbau oder beim 360 Grad-Panoramafilm von der Gipfelwelt. Wo: Nationalparkzentrum Hohe Tauern, Gerlos Straße 18, 5730 Mittersill Wann: täglich 9–18 Uhr Wie viel: Erw. € 10,–, Kinder (6–14) € 5,–, Kinder (0–5) gratis www.nationalparkzentrum.at 6) Erlebnisburg Hohenwerfen Ob Greifvogelschau, Waffenausstellung oder der Blick auf die umliegenden mächtigen Gipfel: Auf der über 900 Jahre alten Wehrburg gibt es überraschende Ausblicke und spannende Einsichten. Wo: Burgstraße 2, 5450 Werfen
Wann: bis 4.11. Burg: Di–So 9:30–16 Uhr, Flugvorführung: 11:15 und 15:15 Uhr Wie viel: All-Inclusive-Online-Ticket Erw. € 14,90, Kinder (6–15) € 8,40, Kinder (0–6) gratis www.salzburg-burgen.at OBERÖSTERREICH 7) Hochseilpark Böhmerwald Klettern, Schwingen, Balancieren ... Auf acht Kletterparcours in unterschiedlichsten Höhen (zwischen 1 und 12 Metern) und Schwierigkeitsgraden sind Mut, Körpergefühl, Kraft und Ausdauer gefragt. Kinder unter 14 und kleiner als 1,30 m benötigen die Begleitung eines Erwachsenen. Wo: Schöneben 23, 4161 Ulrichsberg Wann: bis 9.9. täglich 10–18 Uhr, 10.9.–4.11. Sa+So+feiertags 10–18 Uhr Wie viel: Erw. € 24,–, Kinder (12–15) € 20,–, Kinder (0–11) gratis € 16,– www.seilpark.eu 8) Bogensport im HausruckPark Wie einst Robin Hood mit Pfeil und Bogen durch die idyllische Landschaft: Familienparcours (ca. 1 h), große (ca. 3 h) oder kleine Runde (ca. 1,5 h) – für jeden ist was dabei. Wo: Hinterschlagen 6, 4843 Ampflwang Wann: ganzjährig von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, Reservierung: +43/ (0) 664/540 88 42
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© Artur Bodenstein
Wie viel: Parcoursgebühr: Erw. € 10,–, Kinder (10–16) € 5,–, Kinder (0–10) gratis. Leihausrüstung: € 5,– www.hausruckpark.at STEIERMARK 9) Riesenroller Downhill fahren Mit stabilen Riesenrollern geht es 2 km die Downhill-Rollerbahn über weichen Wiesenboden hinunter. Zur Sicherheit wird mit Helmen und Knieschützern gefahren. Für alle von 8 bis 88 Jahren geeignet. Wo: Salzstiegl-Moasterhaus, Hirschegg 241, 8584 Hirschegg Wann: bis 4.11., täglich 9–17 Uhr Wie viel: Parcoursgebühr: € 9,– pro Fahrt www.salzstiegl.at 10) Museum der Wahrnehmung Die Wahrnehmungs-Installationen üben eine teils irritierende, teils verwirrende und teils vergnügliche Wirkung auf die Kinder und Eltern aus. Wo: MUWA, Friedrichgasse 41, 8010 Graz Wann: Mi–Mo 13–18 Uhr Wie viel: Erw. € 3,50, Kinder (6–18) € 2,– www.muwa.at
KÄRNTEN 11) H2O-Höhenweg Der kinderwagentaugliche Höhenweg verbindet hoch überm See gleich drei Hütten miteinander. im Halbstunden-Takt geht es vorbei an Wasser speienden Drachenfiguren, Naturspielplätzen am Bach und an Lärchenbänken zum Ausruhen und Aussichtgenießen. Gehzeit: ca. 2 Stunden Wo: Schwaigerhütte, Schwaigerschaft 21, 9872 Schwaigerschaft Wann: frei zugänglich Wie viel: gratis www.millstaettersee.com
NIEDERÖSTERREICH 13) Besucherwelt Flughafen Spannende Einblicke in das rege Treiben am Airport: Im Erlebnisraum erlebt man u.a. einen Flug im virtuellen Cockpit oder betrachtet den Flughafen aus der virtuellen Sicht eines Fluglotsen am Tower. Von der Besucherterrasse gibt’s einen 180 GradBlick auf das Flughafen-Areal. Wo: Flughafen Wien, 1300 Schwechat Wann: Mehrmals täglich. Reservierung! Wie viel: Erw. € 15,90, Kinder € 10,90 www.viennaairport.com
BURGENLAND 12) Planetenwanderweg Die Sonne ist samt ihren 8 Planeten im genauen Größen- und Entfernungsverhältnis im Maßstab 1:1,1 Milliarden auf einer Länge von 5,5 km dargestellt. Ausgangs- und Endpunkt ist die Sonne – ein Kunstwerk aus Eisen auf dem Hauptplatz. Wo: Hauptplatz Bernstein, 7434 Bernstein Wann: frei zugänglich Wie viel: gratis www.bernstein.gv.at
WIEN 14) Halloween-Kinderparty Buntes Programm mit Pierre Mardue, Zaubershow mit Christiane, Kürbisse bemalen, Luftballontiere, Kürbis schnitzen, Kinderschminken, Animation und vieles mehr. Wo: Böhmischer Prater, Laaer Wald 30 C, 1100 Wien Wann: 27.10., 13:30–16:30 Uhr, Reservierung unter office@musicreport.at Wie viel: € 3,– pro Person www.böhmischer-prater.at h er bst 2018 |
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Pro und Kontra
PRO
Von Tanja Werdan Bussi auf den Mund – ja, bitte! Alles andere wäre doch irgendwie sehr komisch. Man stelle sich vor: Nachdem der kleine Zwerg vom Blickkontakt über das erste bewusste Lächeln und Ärmchen Entgegenstrecken endlich zu den schlabbrigen Erstbussiversuchen gekommen ist, erwidert Mama oder Papa die neue Errungenschaft mit einem vehementen Nein und hält mit Abneigung die Wange hin. Was für Gefühlswelten und Schlussfolgerungen dann beim Knirps starten, kann man wohl erahnen. Enttäuschung? Verwirrung? Traurigkeit? Mama und Papa busseln sich zwecks Zuneigung auch, und ich darf das nicht ... Hallo, schwindendes Selbstwertgefühl! Freilich sollte das Bussi nicht erzwungen oder gar erpresst werden, aber diese spontane Bekundung der Freude, die sich in kindlichen Momenten oft ganz unvorbereitet entlädt, diese kleine Insel der Hingabe, bevor die Eltern zwecks Abnabelung recht bald peinlich und grauslich werden, darf man schon zulassen. Auch ich gebe meinen Kindern Bussis auf den Mund – warum denn auch nicht – und habe mir ehrlich gesagt auch nie große Gedanken darüber gemacht. Bis ein gewisser Herr David Beckham ein Bild postete, auf dem er seiner damals 5-jährigen Tochter Harper ein Bussi auf die Lippen gibt, und damit eine heiße Debatte auf Social Media entfachte. „Abartig, falsch, nicht normal, abstoßend, pädophil“ schrien die einen, die anderen posteten aus Solidarität Bussi-Fotos mit ihren Kindern. Pädophil? Ernsthaft? In meinen Augen ist es viel mehr ein einfacher, liebevoller Ausdruck der elterlichen Zuneigung. Nicht mehr, nicht weniger. Und wenn etwas nicht normal ist, dann bestimmt nicht Beckhams Bussi, sondern die Menschen, die es auf diese unangebrachte Weise interpretieren. Die 1.880.714 Likes, die Beckhams Foto mittlerweile zählt, lassen mich hoffen, dass diese in der Minderheit sind. Natürlich sollen Kinder selbst bestimmen, ob sie ein Bussi kriegen (oder geben) wollen oder nicht. Niemals würde ich meine Kinder zwingen oder zu überreden versuchen, mir, dem Opa oder der Urstrumpftant ein Bussi auf die Lippen zu drücken, auch wenn die Erwachsenen es noch so vehement einfordern. Aber solange sich alle wohl dabei fühlen, wird weiter gebusselt – vermutlich auch im Hause Beckham.
© G.Dusil
Bussi auf den Mund
KONTRA Von Peter Draxl
Also das hab ich ja bei Gott noch nie verstanden. Warum werden kleine Kinder, Kinder aller Größen und jeden Geschlechts, überhaupt dazu genötigt, Bussis zu verteilen, auf den Mund vielleicht auch noch? Warum soll ich die Mitzi-Tant auf Befehl denn eigentlich abschlecken? Hm? Nur weil das meine Eltern von mir wollen? Nur weil die Mitzi einen Liebesbeweis braucht, um locker zu bleiben? Weil sie das selber von ihrer Mutter, Oma oder eigenen Murli-Tant so gelernt hat? Wenn ich das schon irgendwo höre – „Geh, gib der Omi doch ein Bussi!“ – „Jetzt hat sich die Omi aber ein Bussi verdient“. Ja, klar. Und auf den Mund auch noch! Mir kommt die Gülle hoch. Schlimm genug, die Wangen von irgendwelchen Verwandten, die man zweimal im Jahr zu Gesicht bekommt, gar nicht genau kennt und auch nicht sonderlich mag, abschlabbern zu müssen – und dann vielleicht mit Spitzgoschi als Bonus? Mir wird schlecht. Wieso lasst ihr die Kinder nicht einfach selbst entscheiden, was sie wollen, wen sie mögen und was sie nicht tun wollen? Wieso glauben Elternteile, dass IHR EIGENES Kind sie selbst auf Befehl unbedingt küssen muss? Das ist doch nur ekelhaft, sonst gar nichts, das ist emotionale Erpressung, das ist in unseren Breiten doch mittlerweile zu einem Machtspiel verkommen, oder nicht? Wir sind nicht im alten Russland, wo sich selbst die Männer beim Bruderkuss noch die Zunge in den Hals steckten. Mir wird immer schlechter. Ich sehe vor meinem geistigen Auge, wie dereinst Leonid Breschnew mit einer erstaunlichen Hingabe Erich Honecker vollmundig seinen Bruderkuss auf die Lippen geschmatzt hat. Gut, bin ich intolerant, altmodisch, spießig – soll sein. Kinder sollen selbst entscheiden dürfen, wen sie abschmatzen und wen nicht, und vor allem wohin. Und wenn das Kindi keinen Bock mehr hat auf das Geschlabber von Muttern oder Vatern, dann soll es so sein. Dann gibt’s nichts mehr. Sollten die Erziehungsberechtigten dann ein Machtspielchen daraus machen und sich den Bruderkuss erzwingen wollen, halte ich das für schwer bedenklich. Außerdem entstehen hier Traumata, die sich später im Leben sicherlich bemerkbar machen. Kann ich mir gut vorstellen. Also – lasst die Kinder in Ruh! Keine erzwungene Liebesbeweise und vor allem kein verordnetes Geknutsche bitte!
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