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Eineinhalb spannende Jahre Die
Mama Lenas Nase ist halt doch der beste Haltegriff für Ida. Beim Covershooting hatte sie viel Spaß. Richtig wohl fühlt sie sich auch an Stränden, wo sie sich bevorzugt mit Sonnencreme und Sand paniert. Dazu wird sie noch reichlich Möglichkeiten finden: Die Eltern lieben nämlich Abenteuerreisen.
Eineinhalb spannende Jahre
Für eine Familie, die das Abenteuer liebt, ist es eigentlich fast schon logisch, dass auch Schwangerschaft und Geburt nicht alltäglich sind. Im Falle unserer Cover-Familie fiel beides in die vergangenen eineinhalb Jahre der Pandemie. Lena, Sebi und Ida ließen sich nicht unterkriegen und haben die Zeit gut genützt.
von peter zirbs
Genaugenommen ist Tochter Ida (1) gar kein Lockdown-Baby, erzählt Mama Lena (29). Denn ihre Schwangerschaft ist zwar in den ersten Tagen des Lockdowns im März 2020 vom Arzt bestätigt worden, aber da war sie ja eben schon schwanger. Und geboren ist Ida ganz knapp vor dem zweiten Lockdown im November 2020, nämlich einen Tag davor. Das ist sich also gerade noch haarscharf ausgegangen.
Papa Sebi (30) ist Projektmanager im Bereich Supply-Chain-Management. Das klingt nicht nur nach einem Bürojob, das ist auch einer und zwar ein ziemlich umfangreicher. Auch Lena arbeitet in einem Büro – nämlich als Marketing Professional bei McDonald’s. Es ist ein abwechslungsreicher, kreativer Job in einem großen Team, und was wohl den Neid vieler Teenager auf sich ziehen könnte: Sie erfindet Burger und Desserts. In der Testküche werden ihre Kreationen zubereitet und natürlich auch verkostet. Eigentlich unnötig zu erwähnen, dass Lena Burger liebt!
Unverhoffte gemeinsame Zeit Rückblickend betrachtet, waren die beiden gar nicht unglücklich über die Lockdowns, denn sie haben ihnen völlig überraschend die Möglichkeit geschenkt, die Schwangerschaft und die Zeit nach der Geburt in enger Verbundenheit zu verbringen. Aus dem Büro wurde weitgehend Homeoffice – so konnte Sebi den wachsenden Bauch mitverfolgen und für Lena da sein, wenn sie Unterstützung brauchte. Ein bisschen komisch war es am Anfang schon, als die beiden zu Beginn des ersten Lockdowns einen Arzt gesucht haben, der die Schwangerschaft feststellen sollte: Mindestens fünf Versuche, eine Praxis zu erreichen, gingen ins Leere.
Jedenfalls empfand Lena die Schwangerschaft als relativ gemütlich und entspannt, und auch Sebi freute sich, dass er Lena bekochen konnte – das macht er nämlich sehr gerne. Auch zu den Arztterminen konnte er sie bringen, allerdings musste er draußen im Auto warten. Die Wahl des Spitals verlief natürlich auch ein bisschen anders als in Zeiten ohne Pandemie. Aussuchen und anschauen spielte es nicht. Letztendlich wurde es das St. Josef Krankenhaus in Wien-Hietzing. Lena hat sich dort sehr wohlgefühlt und würde es wieder nehmen: Das Team war sehr nett, und auch ihr Ehepartner durfte letztendlich bei der Geburt dabei sein – was bis zuletzt nicht klar war: Sebi saß im Zug und versuchte via Telefon, eine gültige Antwort und Freigabe für seine Anwesenheit zu bekommen, doch es brauchte mehr als drei verschiedene Stellen mit gegensätzlichen Aussagen, bis er dann doch das Okay bekam, dabei zu sein. Natürlich mit Maske, denn flächendeckende PCR-Tests gab es damals noch nicht.
Das Abenteuer Geburt Lena meint, dass die Geburt relativ easy verlaufen ist – so easy eine Geburt eben sein kann. Am nächsten Tag waren die drei wieder vereint; Lena und Ida haben nur eine Nacht im Spital verbracht. Sebi durfte nicht dort übernachten: Er hat stattdessen alles daheim vorbereitet und Amtsgänge erledigt. Bei der Geburt war Sebi live dabei. Anfänglich war es auch noch recht entspannt, erzählt er. So ungefähr die ersten zwei Drittel. Lena verbrachte rund zehn Stunden in der Wanne im Kreißsaal – die empfand sie noch als sehr gemütlich. Im letzten Drittel allerdings hörte Lena oft die Worte „Wie geht’s Ihnen?“ – allerdings war damit nicht sie, sondern ihr Mann gemeint.
Denn es wurde noch ein bisschen spannend: Ida wollte nämlich nicht so wirklich heraus aus Lena. Bis zu diesem Zeitpunkt lief ja alles glatt, aber verständlicherweise sorgte sich Sebi, ob nun auch die Geburt selbst komplikationsfrei über die Bühne ging – oder ob Ida schlimmstenfalls Schäden davontragen würde. Bis es dann endlich so weit war, standen viele Ärzte und Helfer um Lena herum, und das war dann nicht mehr so toll und gemütlich. Obwohl sie selbst davon wenig mitbekam; dafür ihr Mann umso mehr. Er fand es schon ein wenig beängstigend, als sich der Geburtsraum füllte wie ein Clownsauto, erzählt er. Aber das Gute ist: Er ist ein ziemlich entspannter Typ. Und zum Glück ist dann ja alles gut gegangen.
Sehr aktiv: Mama Lena schreibt die Gute-Nacht-Geschichten selbst. Gemeinsam mit Papa Sebi wird gern gewandert oder eine Kleidertauschbörse besucht.
Mein Leben ohne Vater
von peter zirbs
Also, so ein Abenteuer wie den Lockdown gab’s in meiner Kindheit nicht. Gut, wir hatten immerhin Tschernobyl, aber da war ich auch schon 14 Jahre alt. Daran erinnern kann ich mich allerdings heute noch sehr gut. Ich spielte damals in einer meiner ersten Bands, und wir hatten wie jedes Wochenende Bandprobe in Reichenau/Rax. Die Pausen (die wir natürlich reichlich in Anspruch genommen haben) bestanden oft aus einem fröhlichen Kickerl auf der Schlosswiese. Damit wir beim Fußballspielen auch musikalisch auf unsere Kosten kamen, hatten wir stets ein uraltes Radio – so eins mit magischem Auge! – mit auf der Wiese. Und zwar an einem gefühlt 100 Meter langen Verlängerungskabel von der ewigen Baustelle, die wir unser Zweitheim nannten. Jedenfalls hörten wir beim Kicken plötzlich die Nachrichten zu Tschernobyl. Wir stoppten das Spiel und standen um das museumsreife Radiogerät herum, um mit ungläubigem Gesichtsausdruck den unfassbaren Ereignissen zu lauschen. Natürlich wussten wir nichts von dem, was Jahre und Jahrzehnte später erst bekannt wurde. Doch es war uns klar: Das hier ist etwas ganz Arges. Soviel konnten wir schon aus dem Tonfall des Sprechers heraushören. Und wir fanden es irrsinnig spannend und beklemmend zugleich. Wir taten das, was jeder ernst zu nehmende Musiker mit dieser verstörenden Information tun würde: Wir schrieben einen Song mit dem sagenhaft einfallsreichen Titel „Tschernobyl“, der sich zumindest rhythmisch relativ stark an Kraftwerks „Radioaktivität“ anlehnte. So ein Zufall aber auch. Apropos Reichenau: Unsere Familienurlaube waren jetzt auch nicht unbedingt auffällig abenteuerlich. Denn meistens ging es – erraten, nach Reichenau. Allerdings wurde mir dort trotzdem nicht fad, denn täglich entfl euchte ich mit dem BMX-Rad oder zu Fuß in die nahe gelegenen Wälder und Hügellandschaften. An der Schwarza baute ich mit Freunden Flöße, um damit wenig später im eiskalten Wasser spektakulär zu kentern; im Wald wurden Höhlen, Indianercamps und sonstige Verstecke angelegt, und dann gab es ja auch noch das beinahe ebenso kalte, aber dennoch wunderschöne Freibad, in dem ich 1984 Niki Lauda via Radio zum dritten Mal Weltmeister werden hörte. Seit dem heurigen Mai gehört das Bad übrigens nach 110 Jahren auch der Vergangenheit an. Die erste Zeit zu dritt ... Es war schon irgendwie ein echter Luxus, sagt Lena, dass sie die Zeit nach der Geburt zu dritt verbringen konnten. Nach Papamonat und vier Wochen Urlaub startete Sebi wieder in den Berufsalltag mit einem Mix aus Homeo ce und Bürotagen. Diese „einsamen“ Bürotage mit Ida waren dann so ungewohnt für Lena, dass sie sich dachte: Oh Gott, wie scha ich das nur alleine? Natürlich hat sie es wunderbar gescha t, wie sie anmerkt. Weil ihr Mann ja sonst eh immer da ist. Was ihnen aber schon im Lockdown sehr gefehlt hat: die Möglichkeit, schwimmen zu gehen. Oder wenigstens in die Therme. Denn Stubenhocker sind Lena und Sebi defi nitiv nicht – im Gegenteil. Sie lieben Abenteuer und Reisen. Asien haben sie schon fast durch; kaum ein Land, das sie dort noch nicht besucht haben. Und zwar nicht im All-inclusive-Hotel, sondern so richtig auf eigene Faust. Das lieben die beiden, und sie haben daher gleich die erste Möglichkeit genützt, um auch mit Ida auf Reisen zu gehen. … und gemeinsam on the road! Dementsprechend scharf darauf war die frischgebackene Familie, endlich wieder ihrer Leidenschaft nachzugehen: Am ersten Tag, an dem die Hotels o en waren, sind Lena, Sebi und Ida losgedüst. Sie waren richtig viel unterwegs – zumindest in dem Rahmen, der ihnen möglich war, sagt Lena. Begonnen hat es mit mehreren Thermenbesuchen und Hotelnächtigungen. Letzteres war für das Abenteurerpaar anfangs ungewöhnlich. Auch in Podersdorf waren die drei, und zwar um auszuprobieren, ob das geliebte Campen auch mit Baby funktionieren würde. Und ja, es hat tadellos geklappt; mit Zelt, Campingkocher und allem Drum und Dran. Ida war dabei sehr aktiv und hat von ihrer Umwelt sehr viel mitbekommen. Und dann ging es auch schon in die weite Welt; genauer gesagt nach Griechenland, Italien und Portugal, wo sie zum Teil leere Strände für sich vorfanden. Auf einem Sandstrand war es dann auch, wo Ida ihre Liebe zu Sonne, Sand und Meer entdeckt hat: Dick mit Sonnencreme eingeschmiert, war es für sie ein Vergnügen, sich im Sand
Papa Sebi ist nicht nur der sprichwörtliche Fels in der Brandung, sondern darüber hinaus sehr kreativ, wenn es um die Nahrungszubereitung geht. Ach ja: Neue Outfits für Töchterchen Ida schneidert er auch.
AB 10. DEZEMBER IM KINO
zu wälzen – und die Eltern hatten ihren Spaß dabei, die Kleine am Abend wieder sandfrei zu bekommen.
Von den Reisen könnten sie noch stundenlang erzählen und auch davon, wie sehr sie die gemeinsame Zeit genießen. Einen Plan für ein nächstes großes Abenteuer haben die drei auch schon geschmiedet: Sie wollen irgendwann gemeinsam die USA bereisen. Und so wie wir sie einschätzen, werden sie dabei nicht unbedingt im Hotel wohnen wollen.
VIER FUNFACTS ÜBER UNSERE COVER-FAMILIE
• Sebi ist leidenschaftlicher Brotbäcker und hat einen Sauerteig namens
Berni. Er möchte ihn später einmal Ida vererben. • Es braucht viel Entertainment von Papa und einen sehr schnellen Fotografen, um Baby-Passfotos anzufertigen. • Ballspielen während Papas Zoom-Calls ist eine nicht ganz so gute Idee.
Vor allem, wenn der Ball auf Papas Kopf landet und Ida das natürlich wahnsinnig lustig findet. • Ida besitzt einen „I Love Mom“- und einen „I Love Dad“-Strampelanzug.
Komischerweise wird Ersterer immer sofort … nennen wir es „schmutzig gemacht“. Lena vermutet dahinter Wickelsabotage! Viele tolle Fotos von den Reisen gibt’s auf dem Insta-Account von Lena:
@mitlenaistsschena
Das Dschungel-Abenteuer
Es waren einmal Geschwister: Max und Mia. Was die beiden weit weg von zu Hause im Dschungel erlebt haben, erzählt der 9-jährige Valentin.
Du schreibst auch gerne Geschichten? Dann erzähl sie uns – vielleicht wird sie ja schon im nächsten Tipi abgedruckt: tipi@tipimagazin.at
schick &mach mit ein!
Eines Tages flogen Max und Mia mit ihren
Eltern in den Dschungel, wo sie ein Blockhaus gemietet hatten. Nach 5 Stunden Fliegerfliegen kamen sie an ihrem Ziel, dem Blockhaus, an. Max sagte: „Wow, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll!! Es ist einfach toll!“ Sofort gingen die zwei Geschwister in das Blockhaus. Sie fragten ihre Eltern, ob sie sich den Dschungel anschauen dürfen. Die Eltern sagten: „Nein, als Erstes packen wir die Koffer aus, und dann gehen wir alle gemeinsam. Okay?“ Max sagte: „Na gut.“ Mia schlug vor: „Komm schon, Max! Lass uns unsere Zimmer einrichten!“
Eine Stunde später gab es Mittagessen. Max und Mia fragten: „Wann gehen wir endlich den Dschungel erkunden?“ Die Eltern antworteten: „Gleich!“
Und schon ging es los … Sie sahen Bäume und Lianen. Die Mutter sagte: „Wow!! Das ist aber schön!“ Max fragte: „Darf ich auf den Lianen schaukeln?“ Die Mutter antwortete: „Nur, wenn du aufpasst!“ „Juhuuu!!!“, freute sich Max. Mia fragte: „Darf ich auch mal???“ Papa sagte: „Da drüben ist noch eine frei.“ Mia rief: „Danke, Papa!“
Zwei Stunden später waren sie wieder im Blockhaus. Sie fanden den Dschungel echt toll. Nun war es schon 21 Uhr abends, und sie mussten schlafen gehen. Sie träumten, dass sie wieder in den Dschungel gingen.
Und so war es dann auch am nächsten Tag: Sie gingen in den Dschungel und schaukelten ein bisschen auf den Lianen. Plötzlich fand Max eine Pistole am Boden. Er erschrak und rief so laut er konnte: „Mia!! Komm schnell! Mama, Papa!! Kommt schnell!“
Papa lief zu den Kindern. „Warum hast du denn so geschrien, Max?“ Mia sagte: „Papa, da liegt eine Pistole!“ Papa nahm die Pistole mit. Zum Glück war sie nicht geladen.
Die Mutter rief per Funk die Dschungel-Polizei an, die kurz darauf auch kam und fragte, ob sie die Waffe untersuchen dürften. „Ja, natürlich! Können sie herausfinden, wem die Waffe gehört?“, fragte die Mutter. „Ja, können wir“, antwortete die DschungelPolizei … und verschwand wieder.
Nach einer Weile kam ein Gelände-Ferrari angerast und sauste beim Blockhaus vorbei. Max konnte gerade noch erkennen, dass im Kofferraum ein Sack war, und in dem Sack war ein Schlitz. Durch den Schlitz sah Max, was drinnen war: GELD! Sehr viel Geld! Max rief: „Papa, nimm sofort die Verfolgung auf!!“ „Okay!“, sagte Papa. Mama blickte ihm erstaunt nach. Nach einer Minute kam die Dschungel-Polizei hinterher gerast. Sie riefen Mama nach: „Wir haben den Dieb!“ Mama sagte noch einmal: „Jetzt weiß ich auch, warum mein Mann mit den Kindern so plötzlich weggefahren ist!“
Nach einer Weile hörte die Mutter Schüsse und einen gewaltigen Knall. Sie schaute in die Luft, wo ihr ein Autoreifen entgegenflog. Da fiel sie vor Schreck ohnmächtig um.
Max, Papa und Mia kamen angelaufen. Als sie die ohnmächtige Mutter am Bogen liegen sahen, erschraken sie. Im gleichen Moment erwachte die Mutter. Da rief Max: „Kommt! Helfen wir der Dschungel-Polizei!“
Die anderen riefen wie aus einem Mund: „Jawohl, Sir!“ Und sie rannten in den Dschungel, wo ein ziemliches Durcheinander herrschte. Auf einmal kletterte Max auf eine Liane und schwang sich Richtung Dieb. Er streckte die Beine aus, sodass die Füße auf den Hinterkopf prallten. Der Dieb rief „Auaa!“ und flog nach vorne um.
Die Polizisten sagten: „Danke, das war sehr klug von dir!“ „Gern geschehen!“, antwortete Max voller Stolz. Mia, Mama und Papa kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Jetzt werden wir dem Kerl Handschellen anlegen“, verkündete die Polizei.
Da riefen Max, Mia und ihre Eltern: „Juchuuuu! Wir haben ihn!“