Familienmagazin
urlaubs fotos
Sommer 2014
Magazin f체r die Familie
Sprachgewaltig Zwei- und mehrsprachige Familien im Portr채t
mami bloggt Warum? Wieso? Und 체berhaupt?
Bio? Logisch!
Edi Finger jun.
Catwalk Schule
Bioern채hrung bei Familien
Geschichte einer Kindheit
Modischer Gruppendruck
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IN DER WELT VON PETER PAN
AB 12. JUNI IM KINO Im Verleih der Walt Disney Company (Austria)
©2014 Disney
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser, wenn ich etwas bei der Erziehung meines Sohnes schade finde, dann, dass er nicht zweisprachig aufwächst. Doch wie soll er auch? Sein Vater und ich sprechen beide deutsch, das Englisch ist längst eingerostet und wird gerade mal im Urlaub (und passiv zum Serien- und Filmschauen) rausgekramt, von Französisch (und Latein ;-) ganz zu schweigen. Und nicht mal einen außergewöhnlichen Dialekt können wir ihm bieten. Anders bei unserer TipiCoverfamilie: Mama Charlotte hat bulgarische Wurzeln, Papa Simon italienische – macht insgesamt drei Sprachen, mit denen die Söhne Maximilian und Oscar aufwachsen. Wie und ob das funktioniert, erzählen sie und andere mehrsprachige Familien in der Coverstory ab S. 14. Apropos funktionieren: Das soll der Schlaf der Kinder auch, am besten lange und die ganze Nacht hindurch – Tipps für erholsame Ruhe gibt’s ab S. 26. Ansonsten steht dieses Tipi natürlich ganz im Zeichen des Sommers: Wie zaubert man ein erfrischendes Zitronensorbet (S. 49), welche Spiele eignen sich für draußen (S. 54), wie macht man Straßenkreide selbst (S. 56)? Und was ist in Sachen Urlaubsknipserei zu beachten (S. 74)? Im Namen der Redaktion wünsche ich einen herrlichen Sommer mit lustigen und entspannten Momenten und viel Freude mit der neuen Tipi-Ausgabe. Familie ist ein Gefühl. Und Tipi ist es auch.
Kim Sztrakati, Chefredakteurin chefredaktion@tipimagazin.at Tipi kommt viermal jährlich gratis zu allen McDonald’s Family Club-Mitgliedern direkt nach Hause, zur freien Entnahme findet man Tipi in allen teilnehmenden McDonald’s Restaurants, zudem in 800 Trafiken in ganz Österreich. Anmeldung zum McDonald’s Family Club mit Anmeldekarte in jedem McDonald’s Restaurant oder ganz einfach online hier: www.mcdonalds.at
Die Tipi-Coverfamilie Wer wir sind: Charlotte (39), Simon (34), Maximilian (5), Oscar (16 Monate) Woher wir kommen: Wien Was wir mögen: mit Freunden etwas unternehmen, Kochen, gutes Essen Was wir im Sommer machen: mit Freunden auf eine Almhütte fahren Foto: Alek Kawka, www.alek.at
Lust auf
ein Cover-
Fotoshooting mit der
ganzen Familie?
Tipi und der McDonald’s Family Club suchen die nächste Coverfamilie. Wenn ihr das sein wollt, schickt einfach ein Mail mit Kurzbeschreibung und sommerlichem Familienfoto an: cover@tipimagazin.at som m er 2014 |
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Inhalt
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Sprachverwirrung? Die Tipi-Coverfamily wächst gleich mit drei Sprachen auf
chste Das nä Tipi:
A ug
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© Simone Porteder (Illustration), Alek Kawka, Privat, McDonald’s Österreich, Archiv, AMA Marketing, Pampers, Mango, Heidrun Henke
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Herausgeber & Geschäftsführer: Lorin Polak Chefredaktion: Kim Sztrakati Konzept: Ursula Ressl Art-Direktion: Simone Porteder Text-Redaktion: Theres Arnold, Marie-Thérèse Demblin de Ville, Heidrun Henke, Markus Höller, Alexander Kords, Toni Oberndorfer, Trude Peters, P. A. Reichmann, Lisa Strebinger, Eva Maria Wagner, Peter Zirbs Assistentin der Redaktion: Natascha Holba Grafik: Osutoria Holding GmbH Fotos: SXC.hu, Fotolia, Alek Kawka, Verlage, Hersteller, Verleiher Illustrationen: Artur Bodenstein, Simone Porteder Lektorat: Gudrun Likar Marketing und Mediaberatung: Michael Martinek Redaktion- und Mediaberatung: Simone Schnak und Georg Peter Vertrieb: Georg Peter Medieninhaber, Eigentümer und Verleger: PPH Media Verlag GmbH, Otto Bauer Gasse 6, 1060 Wien Tel.: +43 (0)1/235 13 66-800, Fax: +43 (0)1/235 13 66999, E-Mail: office@pph-media.at Offenlegung nach § 24 bzw. § 25 MedienG sowie Angaben gem. § 5 ECG: Medieninhaber: PPH Media Verlag GmbH, Sitz in Wien. Unternehmensgegenstand: Redaktion, Herstellung und Distribution von Magazinen, Zeitschriften, Kalendern und anderen Drucksorten, insbesondere des Familienmagazins „TIPI“ und des Film- und Musik-Magazins „DOT.magazine“. Geschäftsführung: Lorin Polak. PPH Media Verlag GmbH steht im Eigentum von Lorin Polak (100 %) mit Sitz in Wien. Tätigkeitsbereich PPH Media Verlag GmbH: Gegenstand des Unternehmens ist jedwede geschäftliche Tätigkeit im Zusammenhang mit Print- und digitalen Medien im Bereich zielgruppenorientiertem Jugend- und Familienformat, der Geschäftsbereich Business to Business, jedwede Tätigkeit einschließlich Marketing und Consulting im Bereich Medien und Werbewirtschaft. Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszwecks notwendig oder nützlich erscheinen. Blattlinie: Familienmagazin, Berichterstattung über familienorientierte Themen wie Gesellschaft, Psychologie, Mode, Wohnen, Essen, Gesundheit, Freizeit und Reisen.
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Editorial Mein Lieblings... Where Children Sleep Familienplauderei Kochschule Basteltipp Abenteuerland Pro und Kontra
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Leben und wir
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Kleine Sprachgenies Chancen und Risiken im Spracherwerb: Zwei- und mehrsprachige Familien erzählen aus ihrem Familienalltag Einfach (nur) Spielen Wichtig für die Entwicklung: Beim „Freien Spiel“ lernen Kinder fürs Leben Geschichte einer Kindheit Sportreporter Edi Finger jun. über seine verkappte Kinderfilmstarkarriere und seine Liebe zum Fußball
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Schlaf, Kindlein, schlaf! Tipps für eine erholsame Nachtruhe Charity-Offensive! Die Ronald McDonald Kinderhilfe unterstützt Familien schwer kranker Kinder – jetzt auch im neuen Haus in Graz
mini Tipi Die Kinder-Besonder-Seite zum Heraustrennen
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Inhalt
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Nur nicht überfordern! Warum “Freies Spielen” so wichtig ist
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Mode und so
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Freie Zeit
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Catwalk Schule Modischer Gruppendruck bei Kids – ein Vater plaudert aus dem Nähkästchen Willkommen im Zoo Tierische Begleiter für die Sommergarderobe
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Essen und Gesundheit
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Natürliche Spielesammlung Lustige Spielideen für draußen Film-Highlights Ab ins Kino – das lockt uns bald vor die Leinwand Schauen, Spielen, Lesen, Hören Neue DVDs, Bücher, CDs & Co. Mami bloggt Vier österreichische Bloggerinnen im Kurzinterview
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Bitte aus dem Schatten treten! Die Sonne genießt einen schlechten Ruf – trotzdem hat sie auch gute Seiten König Fußball Der ideale Sport für Kids – nicht nur in Zeiten der WM Österreich l(i)ebt Bio Wie Bio für Familien leistbar wird Coole Sache Frozen Yoghurt Smoothies – die neuen SommerHighlights im McCafé
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Wir sind weg
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Ein Traum wird wahr Unvergessliche Momente für Groß und Klein auf den Malediven Wir fangen unseren Urlaub ein! Ein Travelguide durchs Land der Urlaubsbilder Jugend und Stil Reise ohne Kind nach Riga
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Jetzt Mitglied im McDonald’s Family Club werden und jede Tipi-Ausgabe direkt nach Hause geschickt bekommen. Alle Infos unter www.mcdonalds.at/ familyclub
Noch mehr Tipi gibt es auf www.facebook.com/TIPI.Familienmagazin
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&
mach mit
schick ein!
Überall, wo du diesen Button siehst, kannst du Tipi aktiv mitgestalten. Als Dankeschön für jede Veröffentlichung gibt es Goodies von McDonald’s und kunterbunte Geschenke.
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Mein Lieblings... KINDER STELLEN VOR
Ivo
1 1/2 Jahre *W * ien
& schick
mach mit
ein!
© Privat
-sport, spiel, blings ie te an: L it r b e fo t eu mit In t to Was is o .a F in etc.? agaz -essen lings @ tipim b e meinli
Mein Lieblings… Drehkarussell » ... ist alles, was sich dreht. Am schönsten ist es, wenn die großen Kinder nicht da sind und ich den Park ganz alleine für mich hab. Dann sag ich „Schneller Mama, schneeeellller!“ und kann super während der Fahrt runterspringen. Dann flieg ich wie Superman. Zumindest kurz. Und dann hab ich meistens ein Aua. « 6 | som m er 2014
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Tipi-Premiere und
xxxxxxpräsentieren den 3D-Animationsfilm
PLANES 2 – IMMER IM EINSATZ AUF IN EIN BRANDNEUES ABENTEUER
© Walt Disney Studios
Kino
AB 14. AUGUST IM KINO ©2014 Disney Im Verleih der Walt Disney Company (Austria)
Ihr wollt dabei sein, mit eurer ganzen Familie? Dann sendet uns ein E-Mail mit der benötigten Ticketanzahl an kino@tipimagazin.at und erlebt die exklusive Premiere des Familienhits PLANES 2 – IMMER IM EINSATZ. Die Ticketvergabe erfolgt nach Verfügbarkeit. Wer exklusiv dabei ist, bekommt bis spätestens Montag, den 4. August 2014, ein Bestätigungs-E-Mail.
Wann: Sonntag, 10. Au gust 2014, Ticketausgabe ab 13 Uhr, Filmstart um 14 Uhr Wo: Cineplexx Wienerb erg, Wienerbergstraße 11, 1100 Wien
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Where Children Sleep
Jasmine, 4 Jahre, USA Aus dem Fotoprojekt „Where Children Sleep“ von James Mollison
Jasmine, oder – wie sie lieber genannt wird – Jazzy, lebt mit ihrer Familie in einem großen Haus am Land in Kentucky, USA. Als einziges Mädchen inmitten von drei Brüdern kann sie ganz die Prinzessin sein. Und das tut sie auch! Sie liebt es, verwöhnt und wie eine kleine Hoheit behandelt zu werden. Passende Kronen hätte sie ja schon mal: Die glitzernden Stolperhindernisse in ihrem Zimmer hat sie – blauer Lidstrich, Outfit und Fake Tan
lassen es wohl vermuten – bei Schönheitswettbewerben gewonnen. Jedes Wochenende nimmt sie an einem teil: Ankunft am Freitag, Auftritt am Samstag, Preisverleihung am Sonntag. Und auch während der anderen Wochentage verbringt sie ihre ganze Freizeit mit Proben und Training. Ganz schön anstrengend! Aber möglicherweise eine gute Vorbereitung auf Jazzys Traumjob: Popstar. Und auch das wundert uns jetzt nicht wirklich, oder ...
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Š James Mollison
Where Children Sleep
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Reden, erzählen, sich besser verstehen und gemeinsam lachen.
Familienplauderei
Familien
PLAUDEREI Anja (26) Georg (29) Melina (3) Philipp (1) aus der Stmk
Familie Bret terklie
ber / Hiebel
1. Das Highlight des bisherigen Jahres
2. Das machen wir im Sommer
Viel baden, spielen Die ersten Schritte unseres
Alina (33) Jan (36) Linus (3) Janosch (6 Monate) aus NÖ
Sohnes
Eine Folge „Breaking ohne Unterbrechung
Familie Holzi nger
Sabintheres (33) Georg (35) Emmelie Marie (3) Ellinor Theres (5 Monate, am Bild noch im Bauch ;−) aus Wien
Michael (29) Michaela (28) Marcel (18 Monate) aus der Stmk
und Tante Selina
dor f Familie Rhei n
Bad“ anschauen –
Irene (42) Bernhard (43) Valentina (3) Verena (12) Marco (10) aus OÖ
und lachen bei Oma
Shoppen in Wien
Als wir es schafften, beide Mädels zur gleichen Zeit ohne Weinen ins Bett zu bringen und dann um 20 Uhr
Familie G rabner
Familie Lauko
plötzlich Zeit für uns hatten! Das erste Mal nach 4 Monaten!
Urlaub in „Gartien“ und auf dem Bauernhof mit Freunden und vielen Kindern
Urlaub in der Türkei zwei Alle zusammen Spanien Wochen nach gen und ans Meer flie
mobil an mit dem Wohn rgsee den Stubenbe
Papa hat die
Wandern, baden,
Abendschule nach
gemeinsame Aktivitäten
4 Jahren endlich
mit der Familie, grillen
abgeschlossen.
und chillen :-)
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Zu gewinnen!
& gewinn! mach mit
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3. Darüber wird gerade diskutiert
4. Das ist schiefgegangen
In welchem Kindergarten wir Melina anmelden werden
Die Tauffotos von Philipp
Wann Jan angeln gehen darf und wann Alina schreiben darf (von der Diskussion sind Kinder ausgeschlossen). Was auf einem T-Shirt drauf sein muss, damit es cool ist (Eltern sind von der Diskussion ausgeschlossen).
Janoschs Zweikampf mit Brei
Übers Wetter
Wann dreht sich die kleine Ellinor endlich ganz um.
Die Deutschschularbeit
Als Sabintheres Emmelie erlaubt hat, einen Korb zu bemalen und feststellen musste, dass die gesamte Einrichtung dran glauben musste ...
5.
6.
Das war super
Das wollen die Kinder einmal werden
es essfrei Ein str st mit Osterfe Kindern unseren
Melina liebt alles, was mit Feuerwehr zu tun hat – Feuerwehr„frau“. Philipp liebt Papas Laptop samt Maus – EDV-Techniker.
Der Beginn der Sommerund Grillsaison in unserem Garten. Linus hätte gerne noch ein paar Waswaswie (Cevapcici)
Janosch will gerade eine Krabbelbeere werden, Linus will sich hingegen noch nicht festlegen: Prinzessin oder Monstertruck-Fahrer.
Ein Wochenende in Erding
Tierärztin (Verena) und
Als die große Schwester die kleine umarmte und sagte: „Ich bin immer für dich da und hab dich lieb!“
Polizist (Marco)
Die Große möchte entw eder Ärztin oder Mechaniker in werden oder eine Hundeschule habe n. Die klei ne verrät noch nichts :-)
Ist unser Haus «marcelsicher»?
Bis jetzt lief alles gut :-)
Die Anschaffung
gehen und das machen,
unseres neuen Pools
was ihn vollkommen
© Privat (5), name it (1)
Marcel wird seinen Weg
glücklich macht!!
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Leben und wir Kleine Sprachgenies • Einfach (nur) Spielen • Geschichte einer Kindheit: Edi Finger jun. • Schlaf, Kindlein, schlaf! • Charity-Offensive!
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Daddylektüre
© Hersteller (5), SXC.hu (4)
Jungpapa Thomas Richter gibt Überlebenstipps für Artgenossen: ehrlich, witzig und authentisch. Nuckelalarm. Das Überlebensbuch für Väter, Goldmann. Um € 9,30.
Den Stempel aufdrücken
Nachwuchsvermeidung
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Evolutionsbiologen aus Harvard meinen den Grund für in der Nacht brüllende Kinder zu kennen: So soll verhindert werden, dass die Eltern Sex haben und weitere Kinder zeugen ...
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Leben und wir
MAPAPU ... diese 6 Buchstaben stehen für MAma-PApa-PUppen, die aus den Lieblings-T-Shirts der Eltern zusammengenäht werden. Ob bei kleinen Trosteinsätzen wie Heimweh oder Kindergarteneingewöhnung oder als therapeutische Hilfe bei Trennungskindern: So gibt’s immer was von beiden Elternteilen zum Kuscheln. Um € 189,–. www.mapapu.de
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Leben und wir
Kleine
Sprachgenies
© Alek Kawka
Es ist erwiesen, dass Kinder besonders gut Sprachen lernen. In vielen österreichischen Familien ist es an der Tagesordnung, dass die Kleinen zwei oder sogar noch mehr können. Und das eröffnet ihnen viele Möglichkeiten. von alexander kords
Bulgarische Spielgruppe, deutschsprachiger Kindergarten, am Wochenende Frühstück auf Italienisch – so sieht der Alltag von Maximilian und Oscar, den Kindern unserer Tipi-Coverfamilie, aus. Und die Sprachenvielfalt hat ihren Grund: Charlotte, die Mama der Buben, stammt aus Sofia
in Bulgarien, Papa Simon ist Italiener aus Klausen in Südtirol. Dementsprechend bekommen Maximilian, 5 Jahre alt, und der 16-monatige Oscar zu Hause eine dreisprachige Ausbildung, bestehend aus Deutsch, Bulgarisch und Italienisch. Doch wie sieht das praktisch aus? „Mein Mann
ist die Woche über beruflich im Ausland unterwegs“, erzählt Charlotte, „und dann spreche ich konsequent Bulgarisch mit den Kindern.“ Simons Zeit kommt dann am Wochenende. „Wir haben morgens und abends Situationen, in denen ich italienisch mit den beiden spreche“,
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Leben und wir erklärt er. „Beim Waschen, Zähneputzen und beim Frühstücken, dann wieder beim Baden und Schlafengehen. Die Gute-Nacht-Geschichten, die ich vorlese, sind natürlich auch auf Italienisch.“ Weil Papas Sprache im Verhältnis zu Bulgarisch und Deutsch recht selten verwendet wird, spricht Maximilian noch nicht viel italienisch. „Uns ist es aber einfach wichtig, dass beide Kinder die Sprache von klein auf hören, um ein Gefühl dafür zu entwickeln und sich die Sprachmelodie einzuprägen“, sind sich Charlotte und Simon einig. Wortschatzexplosion Mit dem Bulgarischen und dem Deutschen sieht es ganz anders aus. „Als Maximilian mit einem Jahr in den Kindergarten kam, ist sein deutscher Wortschatz regelrecht explodiert“, erinnert sich Charlotte. „Ich habe dann mit ihm bulgarisch gesprochen, und er hat auf Deutsch geantwortet.“ Weil die Familie ein bulgarisches Au-pair hat, entwickeln sich Maximilians Kenntnisse in dieser Sprache ebenfalls bestens. Und auch Oscar profitiert immer mehr von den drei Sprachen um ihn herum. Wie viele andere Migranten/-innen haben auch Charlotte und Simon noch Familie in ihren Herkunftsländern. Aus diesem Grund ist es ihnen wichtig, dass sich Maximilian und Oscar mit ihren Verwandten, die kein Deutsch sprechen, unterhalten können. Außerdem, so die Meinung von Simon und Charlotte, erweitern die Kinder ihren kulturellen Horizont und lernen andere Traditionen und Bräuche kennen, wenn sie mehr als eine Sprache können. Das sieht auch Rudolf de Cillia so. Er ist Professor für Sprachwissenschaft an der Universität Wien und empfindet Zweisprachigkeit bei Kindern als „Riesenvorteil, den
Maximilian (5) & Oscar (16 Mon.) lernen von Anfang an 3 Sprachen – Charlotte (39) und Simon (34) freuen sich über den Vorteil, den ihre Kinder dadurch in Schule und Beruf haben werden.
man unbedingt nutzen muss“. Allerdings, so betont er, sollten beide Elternteile die Sprache sprechen, die sie am besten können. „Emotionen spielen eine wichtige Rolle im Spracherwerb“, so der Linguist. Kindliche Sprachverweigerung Wie eng Sprache und Gefühle beieinanderliegen, zeigt sich häufig, wenn ein mehrsprachiges Kind in eine völlig neue Sprachumgebung kommt, etwa in den Kindergarten. So manches Kind weigert sich in dieser Phase, die Minderheitensprache seiner Eltern zu verwenden. Meist fühlt es sich ausgeschlossen, wenn es die für seine Spielkameraden fremde Sprache spricht, und wechselt zum Deutschen. So wie der Sohn eines chinesischen Vaters und einer österreichischen Mutter, die nicht namentlich genannt werden möchten. Der Kleine begann mit Eintritt in den Kindergarten, alles Chinesische zu verweigern – nicht nur die Sprache, auch Kultur, Nachnamen und Essen seines Vaters. Für die Eltern ist es in Fällen wie diesem wichtig, das Kind nicht unter Druck zu setzen. Wenn sie nicht darauf bestehen, dass ihr Kind die eigene Sprache spricht, sie aber konsequent weiterhin benutzen, entwickelt es über kurz oder lang wieder Interesse daran. „Bei der Sprachverweigerung muss man auch die Gründe betrachten, aus denen die Eltern in einem anderen Land sind“, meint Carina Matzl. Sie ist Logopädin und
hat ihre Praxis „Sprecherei“ im 19. Wiener Gemeindebezirk. „Wenn die Familie aus beruflichen Gründen für unbestimmte Zeit nach Österreich kommt“, so Matzl, „dann sollten die Eltern nicht kommunizieren, dass der Aufenthalt zeitlich begrenzt ist. So baut das Kind nämlich nur schwer eine Bindung zum Deutschen auf.“ Besser sei es, das Kind im Hier und Jetzt leben und es so ein Heimatgefühl zum „neuen“ Land entwickeln zu lassen. Ein wissenschaftlicher Irrtum Noch bis in die 1960er-Jahre waren Wissenschaftler der Meinung, dass zweisprachige Kinder weniger intelligent seien als einsprachige. Ihre Erklärung war simpel: Die doppelte, manchmal sogar dreifache Anzahl an Sprachen füllte angeblich das Gehirn unnötig und blockierte den Speicherplatz für relevante Informationen. Intelligenztests, die die These scheinbar belegten, waren allerdings unfair: Zum einen wurden Migrantenkinder nur in der Umgebungssprache getestet, die sie weniger gut beherrschten. Zum anderen stammte die Gruppe der teilnehmenden zweisprachigen Kindern aus ungebildeten Arbeiterfamilien, während die einsprachigen Kinder der Oberschicht angehörten. In später durchgeführten IQ-Tests, die unter neutralen Bedingungen durchgeführt wurden, stellten die Forscher hingegen keinen Zusammenhang zwischen Intelligenz und Sprachenanzahl fest. Heute geht man davon aus, dass es den auch nicht gibt. Allerdings haben viele Eltern noch immer Vorbehalte gegen Bilingualität im Vorschulalter. Nicht selten befürchsom m er 2014 |
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Immer mehr Sprachen Jasmin, die Tochter von Kujtime und Mario, ist 10 Jahre alt und besucht die vierte Klasse Volksschule. Ihre Mama hat albanische Eltern, ihr Papa ist Österreicher. „Auch wenn Albanisch keine Weltsprache ist, ist mir wichtig, dass Jasmin sie beherrscht“, sagt Kujtime. „Natürlich habe ich einen persönlichen Bezug dazu, weil es meine Muttersprache ist, aber ich finde auch, dass ein Kind weltoffener und kulturell interessierter wird, wenn es mehr als eine Sprache kann.“ Immer wenn sie und ihre Tochter allein sind, sprechen Kujtime und Jasmin Albanisch. Wenn aber Personen in der Nähe sind, die nicht ihre Sprache sprechen, wechselt Jasmin automatisch auf Deutsch. „Sie will nicht, dass sich jemand ausgeschlossen fühlt, weil er uns nicht versteht“, erklärt Kujtime das Verhalten ihrer Tochter. Die hat übrigens seit einigen Monaten Englisch in der Schule und überlegt schon, ob sie als Nächstes lieber Französisch oder Spanisch lernen soll. Carina Matzl spricht sich allerdings dafür aus, dass ein ohne-
Lesetipps von Professor de Cillia Anja Leist-Villis: „Elternratgeber Zweisprachigkeit: Informationen und Tipps zur zweisprachigen Entwicklung und Erziehung von Kindern“, Stauffenburg Verlag, € 18,30 Die Autorin unterlegt ihre hilfreichen Tipps mit Beispielen und Untersuchungsergebnissen. Elke Montanari: „Mit zwei Sprachen groß werden: Mehrsprachige Erziehung in Familie, Kindergarten und Schule“, Kösel-Verlag, € 16,40 Das Buch liefert Informationen darüber, wie Spracherwerb funktioniert und begleitet bis in die Schulzeit.
Wenn Lili (2) von Mama Mária (30) Ungarisch lernt, dann lernt Papa Alexander (33) gleich mit.
www.schule-mehrsprachig.at – Eine umfassende Homepage vom Bundesministerium für Bildung und Frauen, die Büchertipps und Lernmaterialien in vielen Sprachen bereithält.
hin mehrsprachiges Kind nicht zu früh mit dem Lernen einer zusätzlichen Sprache beginnen sollte. Sie berichtet von einer dreijährigen Patientin, der Tochter einer
rn Mario (35) Jasmin (10) mit ihren Elte den führen bei Die ). und Kujtime (34 Wien. einen Kindergar ten in
FAKTEN UND ZAHLEN Bewohner Österreichs, die nicht hier geboren sind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,296 Millionen Bewohner Österreichs, deren beide Elternteile nicht hier geboren sind . . . . . . . . . . . . 1,625 Millionen Anteil der österreichischen Kindergartenkinder, die nicht Deutsch als Erstsprache haben in % . . . .24,5 Anteil der österreichischen Schüler/-innen mit nichtdeutscher Umgangssprache in % . . . . . . . . . . 18,9 Anteil der Wiener Schüler/-innen mit nichtdeutscher Umgangssprache in % . . . . . . . . . . . . . . . . . . .43,4 Quelle: Statistik Austria
© Alek Kawka (6), Privat (2), Foto Wilke (1),
ten sie, dass ihre Kinder, wenn sie zwei Sprachen gleichzeitig lernen, letztlich keine von beiden perfekt beherrschen. „Phasenweise kann es zu Vermischungen der beiden Sprachsysteme kommen“, gibt Professor de Cillia zu. „Allerdings“, so der Sprachwissenschaftler weiter, „kann das auch bei einem Erwachsenen passieren, der beispielsweise als deutscher Muttersprachler nach Frankreich übersiedelt und sich nur mehr in der Landessprache verständigen muss.“ Überhaupt seien de Cillia bislang keine Nachteile zweisprachiger Erziehung von Kindern untergekommen, wenn diese unter günstigen und förderlichen Bedingungen erfolgt. Und außerdem, so der Professor, kann man sowieso nicht messen, ob ein Mensch eine Sprache perfekt beherrscht oder nicht. „Die Nutzung einer Sprache hängt doch immer von Personen, Kontexten und Situationen ab.“
Adrian Batty (1), Verlage (2)
Leben und wir
Französin und eines Österreichers: „Die Kleine geht in einen englischsprachigen Kindergarten, und bei ihr ist keine der Sprachen so richtig gefestigt.“ Das Mädchen versteht zwar alles, was zu ihr gesagt wird, und antwortet auch in der jeweiligen Sprache. Aber das gebrochene Französisch, das grammatikalisch auffällige Deutsch und das Englisch, das das Mädchen naturgemäß nur auf Kindergartenniveau beherrscht, veranlassten die Eltern letztlich, die Logopädin aufzusuchen. Die rät dazu, „dass sich erst das System jener Sprachen festigt, die zu Hause gesprochen werden, bevor neue erlernt werden.“ Verschiedene Prinzipien Auch ich, der Verfasser dieses Artikels, habe eine zweisprachige Tochter. Meine Frau ist Ungarin, und als unser Kind zur Welt kam, entschieden wir uns für das Prinzip „Eine Person – eine Sprache“. Das bedeutet, dass meine Frau konsequent ungarisch mit unserer Tochter spricht,
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Leben und wir während sie von mir nur Deutsch zu hören bekommt. Mit ihren fast drei Jahren wechselt sie bereits mühelos zwischen den Sprachen hin und her – je nachdem, mit wem sie spricht. Das andere Prinzip, mit dem man die Zweisprachigkeit seines Kindes fördern kann, wird übrigens „Familiensprache – Umgebungssprache“ genannt. Dabei wird nach dem Ort unterschieden, welche Sprache gesprochen wird. Zu Hause ist das üblicherweise die
Tipps für eine zweisprachige Erziehung Beginnen: Je früher man mit der mehrsprachigen Erziehung anfängt, desto besser – am besten gleich nach der Geburt. Mitlernen: Sprechen Papa und Mama unterschiedliche Sprachen, dann sollten sie zumindest Grundlagen in der Sprache ihres Partners lernen – am besten zusammen mit dem Kind. Abwägen: Alle Sprachen sollten gleich häufig verwendet werden, damit das Kind bei keiner in Rückstand gerät. Entspannen: Ob bei einer zeitweisen Sprachverweigerung oder im Allgemeinen – Kinder lernen nur mit Spaß gerne. Zwingen kann man sie zur Zweisprachigkeit sowieso nicht.
Muttersprache der Eltern, draußen die Mehrheitssprache. Eltern, die nicht ganz so gut deutsch sprechen, rät Professor de Cillia davon ab, hauptsächlich deutsch mit ihren Kindern zu sprechen. „Der sprachliche Input sollte korrekt sein, damit ihn das Kind auch so aufnimmt und weiterverarbeitet“, erläutert der Linguist. Aber spätestens im Kindergarten lernen die Kleinen sowieso Deutsch, und dann werden aus ihnen richtige Sprachgenies.
Mein Leben ohne Vater von peter zirbs
Ich liebe Sprachen. So sehr, dass ich mir wünsche, ich wäre zwei- oder mehrsprachig aufgewachsen. Als Kind der 70er habe ich solcherart geschulte Kids in meiner direkten Umgebung erlebt: Ich hörte mehr oder weniger perfektes Deutsch im Unterricht und eine mir völlig unverständliche Fantasiesprache im Umgang mit entfernteren Verwandten. Das hat mich stets etwas mit Neid erfüllt, dieses mühelose Wechseln zwischen zwei Sprachen. Wenn ich noch einmal zurückdenke, gab es da aber sehr wohl eine Art Zweisprachigkeit: Nämlich Hochdeutsch einerseits und die gar nicht wenigen und sehr ausgeprägten Dialekte andererseits. Dialekt als Fremdsprache: Meine Mutter, die sich zwar – danke dafür! – gerne klassischer Sprichworte und Schmähs aus dem Wienerischen bediente, erzog mich strikt „nach der Schrift“. Für eine Buchhändlerin wohl naheliegend. Doch einige meiner besten Hawara in der Klasse kamen aus Arbeiterfamilien; eine Unterscheidung, die mittlerweile so streng nicht mehr gilt. Jedenfalls lernte ich dort das weniger literarische Wienerisch kennen – und erntete jedes Mal skeptische oder gar erzürnte Blicke meiner Mama, wenn ich mein neu erworbenes Sprachwissen selbstbewusst zum Einsatz brachte. Dabei gab es ja auch handfeste Gründe für mein rasches Erlernen dieses Dialekts: Mit Hochdeutsch katapultierte man sich – meiner kindlichen Empfindung nach – in Wien rasch ins gesellschaftliche Out und gab sich quasi als Außenseiter, Weichei oder Gymnasiast zu erkennen. Hm. Nachträglich betrachtet treffen eh alle drei Bezeichnungen ein bisschen auf mich zu. Oder sogar ziemlich. Aber egal. Denn auch in Reichenau/Rax, wo meine Mutter geboren ist und ich viel Zeit verbracht habe, war ein Dialekt gerade für mich Weana Bazi von Bedeutung: Hier war es diese Mischung aus Steirisch und Niederösterreichisch. So musste ich also samstags nach einer knappen Stunde Autofahrt flott vom Wienerischen in erwähntes Idiom wechseln, um ein halbwegs akzeptierter Teil der Reichenauer Dorfjugend zu werden. Die ungläubigen Blicke meiner Mutter ob dieser meiner Anpassungsfähigkeit kann man sich leicht ausmalen. So bin ich also zumindest ein bisschen mehrsprachig aufgewachsen. Meine Liebe zu Sprachen hält jedenfalls bis heute an – und früh habe ich begriffen, wie essenziell es ist, sich auf Augenhöhe zu verständigen. D’Ehre.
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» Spielzeuge sollen sich den Kindern nicht aufdrängen, sondern die kindliche Fantasie aktivieren. «
Einfach (nur) Spielen Wenn Kinder aus eigenem Antrieb heraus frei spielen dürfen und ihnen Raum und Zeit dafür zur Verfügung stehen, lernen sie dabei mehr fürs Leben als von so manch gut gemeinter Förderung. von eva maria wagner Meine Kinder besitzen Spielzeug. Viel Spielzeug. Fragt man sie nach Wünschen zu Geburtstagen oder anderen Anlässen, werden sie nicht müde, sämtliche Inhalte von Spielwarenkatalogen aufzuzählen. Über die Jahre und mit kräftiger Unterstützung der liebenden Verwandtschaft kommt da einiges zusammen. Doch ist das sehnlichst gewünschte Stück endlich in den Händen, wird ihm weit weniger Aufmerksamkeit zuteil, als man vermutet hätte. Meist landet es nach kurzer Zeit im Kinderzimmer oder in einer Kiste. Und die Kinder? Mein sechsjähriger Sohn ist vermutlich im Garten zu finden und muss als David Alaba gerade noch den
entscheidenden Treffer für seine Mannschaft schießen. Vielleicht steht er auch in der Küche und kocht seine berühmten Gerichte aus Mehl, Wasser, Erde, Steinen und sonstigen gesammelten Zutaten. Während meine siebenjährige Tochter vermutlich irgendwo im Haus als Ballerina, Katze oder Pferdeflüsterin unterwegs ist oder sich unter ihrem Bett eine Höhle baut. Und wenn ich mich recht erinnere, dann war das eigentlich schon immer so: Bereits als Babys und Kleinkinder spielten die beiden am liebsten Spiele, die sie sich selbst ausdachten und mit Dingen, die eben keine gekauften Spielsachen waren.
Selbstbestimmt spielen Freies Spiel ist in erster Linie selbstbestimmtes Spiel. Es ist die eigentliche Lebens- und Ausdrucksform von Kindern und kann laut Erziehungsexperten als solche gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Freies Spielen ist ein Spielen ohne Anleitung, ohne Lern- und Aufforderungscharakter. Es kann mit oder ohne Spielsachen, mit Materialien des Alltags oder auch einfach mit sich selbst oder Freunden als Rollenspiel stattfinden. Körperliche Bewegung kann dabei ebenso Teil des spielerischen Ausdrucks sein wie das besonnene Malen, Werken oder
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» Kinder haben die wunderbare Fähigkeit, das Mehr in den Dingen zu sehen. « Basteln. Kinder lernen im freien Spiel ihre eigenen Bedürfnisse kennen. Mag ich lieber etwas Ruhiges machen oder mich austoben? Mag ich alleine oder mit jemandem gemeinsam spielen? Möchte ich dabei ungestört sein oder wünsche ich mir Publikum? Die Fähigkeit, zu spüren, was einem guttut und seinen Tag selbstbestimmt und aktiv gestalten zu können – das gibt Selbstvertrauen, und die Kinder profitieren davon mehr, als wenn sie von einer angeleiteten Aktivität zur nächsten geführt werden. Fit für die Zukunft Experten/-innen sind sich einig, dass das freie Spielen von unschätzbarem Wert für die kindliche Entwicklung ist. „Beim Spielen festigen Kinder grundlegende Fähigkeiten, die zu einer gesunden Entwicklung beitragen“, sagt auch Entwicklungspsychologe und Autor Prof. Dr. Malte Mienert. „Zentrale Aspekte des freien Spielens sind beispielsweise die Ausbildung von Selbstvertrauen und die Förderung von Denkfähigkeit und Kreativität.“ Und tatsächlich, die Liste der positiven Effekte des freien Spielens ist schier endlos lang und kann möglicherweise etwas zur Entspannung vieler Eltern beitragen, die sich nicht sicher sind, ob sie ihre Kinder genug fördern, indem sie sie einfach nur spielen lassen: Im freien
BÜCHERTIPPS André Frank Zimpel: Lasst unsere Kinder spielen! Der Schlüssel zum Erfolg; Vandenhoeck & Ruprecht Verlag, € 19,99. Ein Plädoyer für das fantasievolle Spielen jenseits von Trendspielzeugen und Bildungsangeboten. Donata Elschenbroich: Die Dinge. Expeditionen zu den Gegenständen des täglichen Lebens; Goldmann Verlag, € 9,30. Die Gegenstände des täglichen Lebens sind für Kinder oft spannender als vorgefertigtes Spielzeug. Herbert Renz- Polster & Gerald Hüther: Wie Kinder heute wachsen. Natur als Entwicklungsraum. Beltz Verlag, € 18,50. Von der Wichtigkeit der Natur für die gesunde Entwicklung von Kindern.
Spiel lernen Kinder den Prozess kennen, etwas zu wollen, sich anzustrengen und es schlussendlich aus eigener Kraft zu schaffen. Sie können Eigeninitiative, Ausdauer, Problemlösungskompetenz und Durchhaltekraft entfalten. Sie können ihre Kreativität und Fantasie ausleben. Ihre Grob- und Feinmotorik wird trainiert. Alltagserlebnisse, Familien- und andere Probleme können im Spiel verarbeitet und zum Ausdruck gebracht werden. Das Sozialverhalten und die Sprachkompetenz werden geschult, indem die Kinder beim freien Spiel wesentlich mehr sprechen als beispielsweise ihre vor dem Computer sitzenden Altersgenossen. Rollen, Grenzen und Regeln werden hinterfragt und selbst erstellt. Im Spiel erlebt das Kind intensive Emotionen wie Mut, Freude, Langeweile, Neid oder Enttäuschung und lernt, diese herbeizuführen oder zu vermeiden. Diese Selbstwirksamkeit zu spüren, ist einer der wichtigsten Grundsteine für die Entwicklung von Selbstvertrauen und für ein gutes Zurechtkommen in dieser Welt. Was es zum freien Spielen braucht Am besten ermöglichen Eltern ihren Kindern das freie Spielen, indem sie ihnen den Raum, die Zeit und die Freiheit für ihr individuelles Spiel zugestehen. Das klingt zwar einfach, ist aber oft gar nicht so leicht umzusetzen. Kinder haben nicht selten nur mehr wenig Zeit zur Verfügung, um ihre Ideen auszuleben. Bestimmen zu viele geplante Aktivitäten und Termine ein Kinderleben, dann kann sich selten eine kreative Langeweile einstellen, und das freie Spielen wird oft schon im Keim erstickt. Auch mag es mitunter schwierig sein, den kreativen Einfällen der Kinder Raum zu geben und mit Geduld und Vertrauen daran teilzuhaben, ohne sich dabei einzumischen. Allzu gerne sehen Erwachsene den erfolgreichen Lerneffekt einer Anstrengung, während für die Kinder meist nicht das Ergebnis eines Spieles, sondern der Weg dorthin und die Aktivität selbst im Vordergrund stehen. Auch ich ertappe mich bisweilen dabei, wie ich im lustvollen Zutaten-Zusammenmatschen meines Sohnes ein förderungswürdiges Talent zu erkennen glaube. Und dabei, zu hoffen, das Ergebnis seiner Anstrengungen wäre nicht nur eine vollgepatzte Küche, sondern doch noch ein duftender
Kuchen, den der hochbegabte Jungkoch später gekonnt aus dem Rohr ziehen wird. Die einfachen Dinge des Alltags Freies Spielen ist nicht unbedingt gleichzusetzen mit Spielen ohne Spielzeug. Die Erfahrung zeigt aber, dass viele moderne Spielzeuge die Kinder eher ihrer Fantasie berauben, als diese anzuregen. Malen nach Zahlen, sprechende Computer, selbst fahrende Autos und singende Plastikpuppen: Der Spielzeugmarkt ist heute größer denn je und wirbt immer mehr mit Produkten, die vor allem eines können: Kinder davon abhalten, sich selbst etwas auszudenken. Auch Prof. Dr. Malte Mienert ist der Meinung, dass „ein Kind durch Spielzeugvorgaben recht eingeschränkt ist, da diese meistens für einen bestimmten Zweck hergestellt wurden und damit nur wenig Wahl oder Flexibilität zulassen“. Meist finden sogar die Erwachsenen das Spielzeug interessanter. „Ein gutes Beispiel sind HightechSpielzeuge“, meint Prof. Mienert. „Für die Erwachsenen ist das schließlich etwas Neues und deshalb interessant. Für kleine Kinder hingegen gibt es keinen Unterschied zwischen Hightech-Spielzeugen und Alltagsgegenständen. Den HightechAspekt nehmen diese gar nicht als solchen wahr.“ Für das freie Spielen reichen Gegenstände und Materialien des Alltags oft völlig aus, denn Babys und Kinder haben den rationellen Zugang zur Funktionalität noch nicht. Für sie sind Dinge nicht eindimensional und nur zu einer Verwendung bestimmt. Schmunzelnd denke ich daran, wie meine Kinder oft stundenlang mit der aufregenden Verpackung eines Geschenkes spielten und den eigentlichen Inhalt links liegen gelassen haben. Oder wie oft waren bei uns leere Küchenpapierrollen schon als Fernrohr, Kugelbahn oder som m er 2014 |
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Fabrikschlot im Einsatz. „Kinder haben die wunderbare Fähigkeit, das Mehr in den Dingen zu sehen“, schreibt die Pädagogin Donata Elschenbroich in ihrem Buch über die Dinge. „Sie befühlen, kombinieren und begreifen die Dinge und lernen dabei unentwegt. Sie laden sie mit Bedeutungen, mit Geschichten auf und treten mit ihnen in Beziehung.“ Ein Spielmaterial soll sich den Kindern daher nicht aufdrängen, indem es sie lediglich fasziniert, sondern vielmehr soll es Anlass sein, die kindliche Fantasie zu aktivieren. Die Natur liefert Material Ein Zimmer voller Spielzeug und nichts zum Spielen. Das gibt es tatsächlich, denn auch ein Zuviel an Spielzeug kann Kinder überfordern und die Aufmerksamkeit und Konzentration stören. Letztendlich kann es auch dazu führen, dass Kinder oft vor
lauter Sachen gar nicht mehr wissen, was sie spielen sollen und die Lust daran verlieren. Wer nach Alternativen sucht, findet sie beispielsweise in der Natur. Steine, Tannenzapfen, Muscheln, Blätter, Stöcke oder Nussschalen: Die kleinen Schätze der Natur regen die Fantasie besonders an. Sie sind wandelbar, sie riechen unterschiedlich, können ihre Form verändern, und vor allem können sie immer gerade die Bedeutung haben, die die Kinder ihnen geben. Ein einfacher Stock kann zum Schwert, zum Dirigierstab, zum Kochlöffel oder sogar zum Spaghetti werden. Die Steine aus dem Garten können als Bausteine, als Käferfamilie oder als Dinosauriereier herhalten. Da kann der sprechende Plastikdinosaurier im Schrank meines Sohnes längst nicht mithalten. Auch nicht, wenn seine Augen leuchten und er „Ich
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bin so stark“ sagen kann. Vielleicht denke ich das nächste Mal daran, wenn ich die herumliegenden Steine und Stöcke meiner Kinder entsorge, während ich zum gefühlt tausendsten Mal irgendwelche Plastikspielzeuge vom Boden aufhebe und zurück in die übervollen Kisten stopfe.
„Spielen auf die eigene Art und Weise“ Entwicklungspsychologe und Autor Prof. Dr. Malte Mienert stand als Experte für die Kampagne „Spiel, wie es dir gefällt“ von Pampers Rede und Antwort. Hier seine wichtigsten Statements zum Thema „Freies Spielen“. Was bedeutet „Freies Spielen“ genau? Malte Mienert: „Freies Spielen“ bedeutet, dass Babys und Kleinkinder genügend Zeit und Raum bekommen, auf ihre eigene Art und Weise zu spielen, d.h. unter möglichst geringer Einflussnahme von Erwachsenen auf Ordnung, Struktur und Vorgaben. Eltern sind dabei Bezugspunkt, Ansprechpartner, Mitspieler und Publikum. Wie wichtig ist Spielen für die Entwicklung von Babys und Kindern? Welche Fähigkeiten werden durch freies Spielen besonders gefördert? Spielen ist von zentraler Bedeutung für Babys und Kinder. Es ist ihre Art, eine Welt zu entdecken, der sie gewachsen sind. Im Spiel suchen sich Kinder von ganz allein Anregungen, die ihrem Alter und ihren Fähigkeiten entsprechen. Dabei festigen sie grundlegende Fähigkeiten, die zu einer gesunden Entwicklung beitragen. Zentrale Aspekte sind zum Beispiel die Ausbildung von Selbstvertrauen, die Förderung von Denkfähigkeit und Kreativität, das Lernen von Verantwortung für sich selbst und andere.
geschafft haben. Dann sieht man, wie sich der kleine Körper so strafft, als wenn das Kind sagen wolle: „Ich habe es Intergeschafft, ich bin jetzt groß.“ view Was wichtig ist, wissen die Kinder selbst am besten. Die Möglichkeit, dies auch zu tun, ist der große Vorteil des freien Spielens gegenüber angeleiteten Beschäftigungen.
Lernt ein Kind beim freien Spielen eigentlich genauso viel wie bei einer angeleiteten Bescshäftigung? Eher noch mehr. Kinder haben einen inneren Tatendrang, denn sie wissen selbst am besten, was sie im Moment gerade brauchen. Sie machen sich auch schon selbst kleine Pläne. Man sieht richtig, wie sie sich vornehmen, etwas zu üben, wie z.B. einen Berg hochzulaufen, bis es klappt und sie oben angekommen sind. Das wiederholen sie, bis sie es endlich
Wie sieht der ideale „Spiel-Raum“ für Kinder aus? Je nach Alter des Kindes sollten die „Spiel-Räume“ nach den individuellen Interessen des Kindes gestaltet werden. Der ideale Spielraum ist eine Mischung aus einer reizvollen, aber nicht überladenen Umgebung. Abwechslungsreiche Spielideen ergeben sich meist auch schon im täglichen Leben, sei es ein Kochtopf oder eine leere Schachtel. Kinder haben ein natürliches Interesse an „echten Sachen“ – richtigem Werkzeug, Haushalts-utensilien und so weiter. Dieses „Zeug zum Spielen“ ist häufig beliebter als übliches Spielzeug.
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Mutig, frech und sozial engagiert www.youngcaritas.at
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Interview
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Die Geschichte einer Kindheit
Er konnte einfach nicht anders, als in die Fußstapfen des Papas zu treten – die Reporterlegende über eine Kindheit am Fußballplatz, Promibegegnungen und wie ein Schimpanse seine Filmkarriere zerstörte, bevor sie überhaupt begonnen hatte. von kim sztrakati
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Hast du überhaupt noch Erinnerungen an Klagenfurt? Oh ja, weil wir jeden Sommer unten in Kärnten bei den Großeltern waren. Mein Großvater war Bäckermeister und hat in der Rosentaler Straße eine Bäckerei gehabt, genau gegenüber von der Messe, an die er auch immer Brot geliefert hat – das war unheimlich spannend. Und dann war da natürlich der Wörthersee, wobei ich nicht im Strandbad aufgewachsen bin – das war mir immer irgendwie unsympathisch, so wie das Gänsehäufel in Wien, sondern im Werzer Bad in Pörtschach. Im Strandcasino in Pörtschach hab ich als Jugendlicher meine ersten Tänze getanzt und durch den Papa auch sehr viele damalige Stars wie den Gunther Philipp oder den Heinz Conrads kennengelernt, weil der Papa war ja selbst ein Star. Und ich war immer mit ihm mit. Der Wörthersee war damals eine richtige Filmmetropole ... War das deinem Vater wichtig, dich überallhin mitzunehmen? Das kann ich gar nicht sagen, ich war einfach immer dabei. Der Papa war super, und mir hat das ja auch getaugt, überall dabei zu sein. Da er Sportreporter war, bin ich quasi am Sportplatz bzw. am Fußballplatz aufgewachsen, weil ich immer bei allen Reportagen dabei war. War Fußball der erste Sport, mit dem du in Verbindung kamst? Fußball war immer meine erste Sportliebe, wobei ich auch eine lustige Erinnerung an
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Du wurdest in Klagenfurt geboren, bist aber bereits früh weggezogen ... Edi Finger jun.: Ich war ganz klein, ich glaube 1 ½ Jahre alt, als wir nach Wien gezogen sind.
Edi Finger jun. als Filmball Vienna-Organisator zwischen den Preisträgern 2013: Kristanna Loken, Omar Sharif & Karl Merkatz (v.l.n.r.)
meine Kindheit habe, die mit einer ganz anderen Sportart zu tun hat. Der Papa ist von den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki mit einem für mich damals unheimlich attraktiven Pullover zurückgekommen: dunkelblau mit einem weißen Kragerl mit dazu passender Mütze. Heute würde man so was wohl als hässlich bezeichnen, aber damals war’s großartig. Und dann ist der Papa in diesem Dress im Wohnzimmer mit mir Bob gefahren: er mit gespreizten Beinen und ich vor ihm sitzend. Welcher Verein war denn dein erster Lieblingsverein? Der erste und heutige und letzte Verein ist Rapid. Warum das so gekommen ist? Ganz einfach: Der Gerhard Hanappi war ein Freund von meinem Vater und war eine Legende bei Rapid. Und die Frau vom Hanappi war eine Kärntnerin und die Jugendfreundin meiner Mutter. Ich bin immer nach Hütteldorf
zu den Spielen gegangen, damals noch auf die alte Pfarrwiese – das war schon ein Erlebnis. Am Fußballplatz haben wir alle gekannt. Damals war der Sport noch anders und schöner als heute: Es gab keine Hooligans, keine Idioten, der Papa ist mit einem Kind auf den Fußballplatz gegangen, die Mama ist mit dem Kinderwagerl gefahren und war auch dabei. Wie alt warst du bei deinem ersten Fußballmatch? Ein Jahr, zwei Jahre – so genau weiß ich das gar nicht. Ich bin einfach aufgewachsen damit. Ich glaub, ich war früher am Fußballplatz als in der Kirche. Obwohl ich dann in einem Klosterinternat war ... Wann bist du ins Internat gekommen? Ich war dort zwei Jahre lang, in der 3. und 4. Klasse Volksschule. Das war in Mauer bei den Serviten. Mein Vater hat sich halt eingebildet, dass der Bua mal ein gutes Benehmen lernen soll. Leider war es aber nicht unbedingt eine schöne Erfahrung für mich. Die Nonnen waren einfach nicht meine Welt, die hatten ganz andere Prioritäten als ich. Außerdem waren sie etwas rau im Umgang. Wenn man schlimm war – also irgendwas gemacht hat, was der Schwester Immaculata nicht gefallen hat –, musste man das Wochenende im Internat bleiben. Und so ist es passiert, dass ich oft wochenlang nicht rausgekommen bin. Aber eigentlich war mir das wurscht. Hast du in der Zeit auch positive Erfahrungen gemacht? Ich habe dort gelernt, wie Gruppen funktionieren. Ich war den 5. Bezirk gewohnt, hab im Bacherpark mit den anderen Buben Fußball gespielt und war dort wer, voll anerkannt und integriert. Im Internat som m er 2014 |
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hat es eine Zeit lang gedauert, bis ich meinen Platz gefunden habe. Trotzdem hab ich zu meinen zwei Ehefrauen und meinen Kindern immer gesagt: Es kann alles passieren auf der Welt, aber von mir kommt nie ein Kind auf ein Internat. Durch den Papa und den Fußballplatz bin ich ein seelisch starkes Kind gewesen – a Sportler scheißt sich nix, und die, die sich was scheißen, sind keine guten Sportler (lacht). Aber ich hab dort Kinder gesehen, die zerbrochen sind an dem Internat. Das war wirklich eine Quälerei! Ich bin später immer wieder an diesem alten Backsteinbau vorbeigefahren, weil er am Schulweg meiner Tochter lag. Oben im 2. Stock war die Toilette, wo ich oben in der Nacht immer gestanden bin, rausgeschaut und mir gedacht hab: „Warum bin ich hier im Gefängnis? Warum muss ich diesen Scheiß erleben, und da draußen ist die Welt?“ Wie ging deine schulische Laufbahn weiter? Ich war dann in der Rosasgasse neben dem Theresienbad, hätte dort locker maturiert, hab aber mit 17 Jahren die Schule abgebrochen und bin dann nach Mödling gekommen. Das war die zweitschrecklichste Schule meines Lebens, wobei ich schon von Anfang an einen schlechten Start hatte: „Ah, der kommt aus Wien, hat einen schlechten Schülerbeschreibungsbogen“ – und schon war ich bei den Lehrern unten durch. Hast du dort dann die Matura gemacht? Nein, ich hab die Schule unter Protest verlassen, bin in der 8. Klasse ausgetreten. Normalerweise macht so was ja nur ein Vollidiot, aber ich hab’s gemacht (lacht). Die waren dort einfach so unfair zu mir, und bevor weiß Gott was passiert, bin ich lieber gegangen. Schließlich hab ich die Externisten-Matura gemacht – das war der größte Fehler meines Lebens, denn ich hab noch nie so viel gelernt wie für diese Prüfungen. Wann war es klar, dass du in die Fußstapfen deines Vaters trittst und auch Sportreporter wirst? Ich glaub, da war ich knapp ein Jahr alt (lacht). Ich hab ja keinen Beruf gewählt, ich bin da hineingeboren worden. So wie die Hörbiger-Familie in die Schauspielerei. Ich selbst hab mit den Fußstapfen nie ein Problem gehabt, die anderen aber schon. Der Papa hat gesagt: Die werden alle meinen, du bist ein Protektionskind – du musst dich beweisen, du musst alles
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Im Cordoba-Stadion: Sentimentaler Besuch, 30 Jahre nach dem legendären „I wear narrisch“-Sager seines Vaters Edi Finger.
können! Und gerade auch deshalb hab ich wirklich alles, was man in der Medienwelt damals lernen konnte, von der Pike auf gelernt. Als Kind hast du einen kurzen Ausflug in die Welt des Films gemacht. Wie war das? Ja, da stand meine Karriere kurz an der Kippe, denn da wäre ich mit dem Film „Wir Zirkuskinder“ beinahe Filmsuperstar geworden (lacht). Franz Antel war Regisseur, Hauptdarstellerin war Heidi Brühl. Sie war damals wohl so 15, ich 8 Jahre alt und unsterblich verliebt. Ich habe ein sehr wichtiges Kind gespielt und hätte mit einem Schimpansen in die Manege einlaufen sollen. Bei den Proben hat das auch immer super funktioniert, der Schimpanse hat seine Salti gemacht, und alles lief nach Plan. Dann hieß es: „Raus! Achtung! Aufnahme! Klappe! Ton läuft!“ – alles unheimlich spannend. Und ich gehe los, nur der Affe bleibt stehen und macht keinen Schritt. Dann hab ich ihn ganz fest angezogen, was zur Folge hatte, dass er mich in die Hand biss und ich vor Schmerzen laut schreien musste. Der Dompteur von dem Affen hat ihn dann wahnsinnig mit einem Gummiknüppel geschlagen, und so hat auch der Affe geschrien – grauslich war das. Als wir die Szene noch mal machen sollten, hatte ich Angst, der Affe würde mich wieder beißen und hab es gelassen. Aus meinem ursprünglich geplanten großen Auftritt wurde so nur eine kleine Rolle im Film – der Beginn und gleichzeitig das Ende meiner ganz großen Karriere.
Franz Antel teilte auch deine große Leidenschaft, den Fußball ... Ja, der hatte sogar einen eigenen Fußballverein, den FC Antel, und veranstaltete auf der Hohen Warte, dem Platz seines Lieblingsvereins Vienna, immer wieder Promiturniere. Einmal war ich sogar Linienrichter bei so einem Promispiel. Und alle haben sie mitgespielt: Gunter Philipp, Oskar Sima, Ernst Waldbrunn – ein unvergessliches Erlebnis! Zum Abschluss: Dein Tipp für die Fußball-Weltmeisterschaft? Das ist schwer zu tippen. Aber der logische Tipp ist Brasilien. Für die sind alle Spiele Heimspiele, und die Brasilianer sind einfach die besten Fußballer der Welt. Sicher auch immer bei den Favoriten dabei sind die Deutschen.
E di F i ng e r j u n. • Geboren am 9. März 1949 in Klagenfurt Über 45 Jahre Sportreporter für den ORF bei allen großen nationalen und internationalen Bewerben • 2006 Teilnahme an der zweiten Staffel der ORF-Show Dancing Stars (8. Platz) • Zweites Standbein: Organisation von Großveranstaltungen: seit 5 Jahren Filmball Vienna, seit 11 Jahren „una notte sportiva – die Nacht der Champions“, vorher Kart Champions Trophy mit Formel-1-Piloten • Kabarett mit Adi & Edi • Buchautor („Adi & Edi, der lachende Fußball“, „Sportchronik“, „Um den Finger gewickelt“) • Hobbys: früher die Fliegerei (besitzt einen Pilotenschein), heute Fitness und Reisen Website: www.edifinger.at
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Tipi-Premiere und
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Kino
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Schlaf, Kindlein, schlaf! Das Schlafverhalten ihrer Kinder stellt für viele Eltern eine Belastung dar. Ob lange Einschlafphasen oder nächtliches Schreien – ein paar Tipps sorgen schnell für erholsame Nachtruhe. von alexander kords Ist das Baby da, kann nichts die Freude seiner Eltern trüben. Unterhält man sich aber mit frischgebackenen Mamas und Papas, haben sie fast immer ein großes Problem: das Schlafen. Sei es das Einoder das Durchschlafen – Baby sorgt in so gut wie jeder Familie für Unruhe in der Nacht. Kein Wunder: Ein Säugling schläft durchschnittlich 16 Stunden am Tag, und das tut er, wann immer sein kleiner Körper es braucht. Erst nach einem halben Jahr bekommt das Kleinkind ein Gefühl für Tag und Nacht und stellt sich auf den 24-Stunden-Rhythmus ein. Das passiert nicht nur, weil es draußen dunkel und wieder hell wird, sondern auch, weil Mama und Papa zu festen Zeiten ins Bett gehen und aufstehen. Rituelles Schlafengehen Überhaupt ist ein geordneter Ablauf vor dem Zubettgehen der Schlüssel zum gesunden Schlaf. „Kindern tut ein regelmäßiger Rhythmus gut“, sagt Dr. Werner Sauseng. Er ist der Leiter des Ärztlichen Dienstes im Amt für Jugend und Familie in Graz. „Wichtig sind feste Schlafzeiten, sowohl nachts als auch tagsüber“, weiß er. Nach sechs Monaten Lebenszeit hat sich der nächtliche Bedarf an Schlaf auf durchschnittlich elf Stunden eingependelt, und es sollten bereits Schlafrituale eingeführt werden. Dr. Sauseng gibt Tipps, wie der typische Abend ablaufen kann: „Erst Zähne putzen, waschen und umziehen und dann vorlesen, singen oder Geschichten erzählen.“ Nur vom
Fernsehen vor dem Schlafengehen rät er unbedingt ab, denn „das kann die Kinder so ‚aktivieren’, dass es ihnen anschließend schwerfällt, einzuschlafen“. Nicht nötig ist allerdings, dass alle Bezugspersonen das gleiche Ritual durchführen. Papa kann also dem Kind etwas vorlesen, Mama kann vorsingen, und auch die Babysitterin muss nicht zwingend das tun, was die Eltern tun. Angst vor dem Dunkeln Ein wichtiges Stichwort beim Thema Einschlafen ist die sogenannte Schlafhygiene. Sie bezeichnet alles, was nötig ist, um gesund und erholsam zu schlafen. Dazu gehören die festen Einschlafzeiten und -rituale ebenso wie Zimmer und Bett, in dem das Kind schläft. Birgit Köchl, Klinische und Gesundheitspsychologin mit eigener Praxis im 9. Wiener Gemeindebezirk, spricht Kinderzimmer und Schlafstätte als mögliche Störfaktoren an. „Schlafplatz und Schlafraum sollten optimiert werden“, sagt sie, und weiter:
„Ruhe, die richtige Raumtemperatur und ein bequemes Bett sind wichtig.“ In den meisten Fällen gibt es eine einfache Erklärung dafür, weshalb ein Kind Schwierigkeiten mit dem Einschlafen hat. So sollte zum Beispiel im Zimmer keine absolute Finsternis herrschen. Viele Kinder haben nämlich Angst vor der Dunkelheit und können möglicherweise deshalb nicht einschlafen. Manchmal empfiehlt sich der Einsatz eines Nachtlichts. Das schimmert schwach und kann je nach Modell die ganze Nacht über eingeschaltet bleiben. Kann das Kind schon aus dem Bett kriechen und zu den Eltern laufen, ist das Nachtlicht am besten in der Nähe der Tür aufgehoben, damit es ihm den Weg weisen kann. Zu beachten ist allerdings, dass kein langes Kabel im Raum liegt, über das das Kind stolpern und sich verletzen kann. Ein langer Prozess „Kinder können nur durchschlafen, wenn sie abends selbstständig einschlafen
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BÜCHERTIPPS Hermien Stellmacher: „Moritz Moppelpo schläft alleine ein“, arsEdition, € 8,20. Der Hase Moritz schaut seinen Freunden zu, wie sie ganz allein ins Bett gehen, und schaff t es danach selbst. Kinder zwischen 2 und 4 Jahren lieben vor allem die hinter Klappen versteckten Bilder.
© Verlage (3), Privat, Sebra
Nora Imlau: „Das Geheimnis zufriedener Babys: Liebevolle Lösungen, damit Ihr Baby ruhiger schläft und weniger weint“, Gräfe und Unzer, € 20,60. Bunt gemischte Informationen wechseln sich ab mit Erfahrungen der Autorin, einer zweifachen Mutter. Nicht nur die Bedürfnisse des Kindes, sondern auch die der Eltern kommen zur Sprache. Adam Mansbach: „Verdammte Scheiße, schlaf ein!“, Dumont, € 10,30. Ein gereimtes und hübsch illustriertes Buch über Kinder, die nicht einschlafen wollen. Der perfekte Trost für verzweifelte Eltern.
können“, sagt Dr. Sauseng. Um den Lernprozess zu unterstützen, sollten die Eltern ihrem Kind die angewöhnten Verhaltensweisen langsam und schrittweise wieder abgewöhnen. Dazu zählt beispielsweise, dass das Kind nicht mit einem Fläschchen einschläft, nicht mehr in den Schlaf geschaukelt wird oder dass sich Mama oder Papa nicht mehr mit ins Bett legen. „Das zu lernen fällt manchen Kindern leicht, bei manchen dauert es länger“, meint Dr. Sauseng. „Beides ist aber normal.“ In einigen Fällen haben die Einschlafschwierigkeiten allerdings auch tiefergehende Ursachen. Manchmal muss ein aufregender Tag verarbeitet werden, manchmal lastet ein bedrückendes Ereignis auf der kleinen Seele. Im schlimmsten Fall liegt eine psychische Störung vor, die sich auch in Schlafproblemen zeigen kann. „Allerdings gehen Schlafstörungen fast
immer mit anderen psychischen Erkrankungen einher“, sagt Dr. Köchl. Die Häufigkeit ist hier entscheidend: Kommen die Einschlafprobleme regelmäßig vor, sollte zur Abklärung ein Klinischer Psychologe oder ein Facharzt für Kinderpsychologie aufgesucht werden. Lasst mich nicht allein! Ende des letzten Jahres kam es im Internet zu einem Proteststurm gegen die Neuauflage des Buches „Jedes Kind kann schlafen lernen“. Über 5.000 Menschen unterschrieben eine OnlinePetition, auch eine Facebook-Gruppe mit dem Namen „Schluss mit JKKSL“ wurde gegründet. „Jedes Kind kann schlafen lernen“ wurde von der Psychologin Annette Kast-Zahn und dem Kinderarzt Hartmut Morgenroth geschrieben und hat sich seit seinem Erscheinen im Jahr 1995 rund 700.000 Mal verkauft. Neben einer großen Anzahl an hilfreichen Tipps wird darin auch die Ferber-Methode vorgestellt. Entwickelt vom US-amerikanischen Schlafforscher Dr. Richard Ferber, motiviert sie Eltern dazu, nicht zu ihren Kindern zu gehen, wenn diese in der Nacht zu schreien beginnen. Auch wenn das Buch das sogenannte Ferbern in abgeschwächter Form vorschlägt, sorgt es bei vielen Eltern von heute für Empörung. Ferber selbst hat sich nur wenige Jahre nach der Entwicklung seiner Methode wieder davon distanziert. Fakt ist: Babys haben schreckliche Angst, wenn sie nachts allein in einem dunklen Zimmer aufwachen, und schreien instinktiv nach Mama und Papa. Viele Psychologen gehen heute davon aus, dass es zu Bindungsängsten, mangelndem Selbstvertrauen oder gar bleibenden Verhaltensstörungen führen kann, wenn das ängstliche und hilflose Kind allein gelassen wird. Dr. Sauseng rät stattdessen dazu, es durch Streicheln über Bauch oder Rücken zu beruhigen. Zudem empfiehlt er, „nicht zu viel zu sprechen, kein Licht zu machen und das Kind auch nicht aus dem Bett zu nehmen“.
FA KTEN UND ZAHLEN Schlafbedürfnis eines Neugeborenen....................................................................................... 16 Stunden/Tag Schlafbedürfnis eines 6 Monate alten Kindes ........................................................................ 15 Stunden/Tag Schlafbedürfnis eines 1 Jahr alten Kindes ................................................................................ 12 Stunden/Tag Schlafbedürfnis eines 10 Jahre alten Kindes .........................................................................9,5 Stunden/Tag Schlafbedürfnis eines Erwachsenen ............................................................................................7 Stunden/Tag (durchschnittlich und plus/minus 2 Stunden)
papa-kolumne
Der Schlafroboter von toni oberndorfer
Auf und ab. Hin und her. Er läuft den ganzen Raum entlang – und wieder zurück. Es ist kurz nach vier Uhr. Morgens. Der vollautomatische Staubsaugroboter hat sich zur Unzeit vollautomatisch in Bewegung gesetzt. Tagsüber programmiert von meinem einjährigen Sohn. Wie? Das weiß ich nicht. Aber jedenfalls lässt sich der Kleine – im Gegensatz zu seinem Papa – durch den motorisierten Saubermacher mit Düsen und Bürsten nicht aus dem Schlaf reißen. Allerdings wacht er nachts schon noch auf. 15 Monate alt ist Noah heute – und ja, unser Sohnemann hat noch nicht viele Nächte durchgeschlafen. Sie sind an einer Hand abzählbar. Das ist einfach so. Im großen Rundumvergleich – so sagt mir meine Frau immer – gehört unser kleiner Dauerläufer für sein Alter zu den „braveren“, sprich: unkomplizierteren Kids – auch was seinen Schlafrhythmus betrifft. Aber wie gesagt: Mindestens einmal in der Nacht ist Action angesagt. Ich könnte jetzt von meiner ungeheuren Disziplin berichten, den regelmäßigen Nachtschichten, den allgemein kürzeren Nächten, an die man sich mit der Zeit gewöhnt. Tue ich aber nicht. Grund: Würde nicht der Wahrheit entsprechen. Meine Frau ist zu einem unverschämt hohen Prozentsatz die tapfere Aufsteherin und das personifizierte 24/7-Service. Ich bin zu oft zu müde – und „muss am nächsten Tag arbeiten“. Das ist mein, zweifellos anfechtbares, Argument. Für Mama ist die Karenz ja auch kein Fünf-Sterne-Dauerurlaub. Geb ich ja zu. Beim Schlafenlegen bin ich schon etwas präsenter als beim Mitten-inder-Nacht-Flasche-Holen. Und es sind unbeschreiblich schöne Momente, wenn der Kleine in meinen Armen einschläft. Ist er einmal im Träumeland, dann können die Vorsichtsmaßnahmen gar nicht groß und skurril genug sein, um ihn ja nicht aufzuwecken. Türklinken werden ganz sachte hinuntergedrückt – mit einer Mimik, die jeden Komödiendarsteller beeindrucken würde. Das Handy dient als Taschenlampe, doch nicht das Licht, vielmehr der knarrende Lattenrost beim Bett erweist sich als großer Gefahrenherd. Und dann passiert’s gelegentlich doch: Ich stolpere über ein Spielzeugauto – das auch noch zu singen beginnt. Beim Blick auf den Kleinen erweist sich die ganze Übervorsicht jedoch als überflüssig – er schläft eben wie ein Baby. Und lässt sich nicht einmal durch staubsaugende Roboter aus den Träumen reißen.
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Leben und wir Beruhigende Gespräche zur Nacht Die Eltern von sehr jungen Kindern sind oft ratlos, wenn ihr Kleines nachts wach wird und hysterisch zu schreien beginnt. Davon dürfen sie sich nicht verunsichern lassen, denn in den meisten Fällen geht es dem Kind nur darum, in der Nähe seiner Bezugspersonen zu sein. Mit einem älteren Kind hingegen können Mama und Papa bereits besprechen, was sein Problem ist. „Es könnte sich beispielsweise um einen Albtraum handeln“, meint Dr. Köchl. Die Aufgabe der Eltern ist es dann, ihr Kind zu beruhigen und zu benennen, dass es mit dem Gefühl Angst zu tun hatte. „Kinder sind in diesem Moment rasch munter und orientiert und haben einen großen Leidensdruck“, sagt Dr. Köchl. „Da hilft es schon sehr, in den Arm genommen zu werden.“ Letztlich ist das Schlafverhalten genauso individuell wie jedes Kind. Manche Kinder haben von Anfang an den passenden Tagund-Nacht-Rhythmus, andere brauchen Jahre, bis sie zum ersten Mal nachts
Der perfekte Schlafplatz für das Kind Matratze: Nicht zu weich und nicht zu hart, sollte sie auch nach langen Liegezeiten stabil bleiben. Decke: Vor allem zu Beginn sollte man lieber einen Schlafsack verwenden. Die Formel für seine Länge: Babys Körpergröße minus Kopf plus 15 Zentimeter. Polster: Im ersten Jahr braucht das Kind keinen Polster, damit keine Erstickungsgefahr droht. Danach kann es einen sehr flachen haben.
Luft: Das Kinderzimmer sollte mehrmals am Tag durchgelüftet werden. Dazu öffnet man für einige Minuten mehrere Fenster in der Wohnung. 1
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Temperatur: Gleich nach der Geburt mag es der Säugling besonders warm (21 bis 22 °C), danach sind 16 bis 18 °C ideal.
nicht aufwachen. Wichtig zu wissen ist nur: Sie machen es nicht absichtlich. Und irgendwann kommt die Zeit, in der auch Mama und Papa wieder durchschlafen können.
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Zukunft gemeinsam gestalten! Bildung beginnt schon vor der Schulzeit. Als frühe Begleiterinnen und B egleiter geben Kindergartenpädagoginnen und Kindergartenpädagogen den Kindern Orientierung und fördern individuelle Fähigkeiten. Christian, der ehemalige Architekt und Mediendesigner, hat erst später zu seinem Traumjob gefunden. Von seinen Erfahrungen in der Kreativbranche profitieren nun die Jüngsten. Monika liegt die motorische Förderung besonders am Herzen: „Die körperliche und geistige Entwicklung ist eng an Bewegungserfahrungen geknüpft.“ Auf eine beachtliche Karriere kann Brigitte verweisen. Nach 37 Jahren Berufs erfahrung trägt die Kindergartenleiterin Verantwortung für 38 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Alle drei lieben die abwechslungsreiche Arbeit mit Kindern.
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Leben und wir
CharityOffensive!
2014 ist ein besonderes Jahr für McDonald’s Österreich. Unterstützung für Charity ist schon seit jeher ein fixer Bestandteil der Unternehmens-Philosophie. Umso mehr freut sich die Ronald McDonald Kinderhilfe über die Eröffnung des neuen Ronald McDonald Hauses in Österreich – diesmal in Graz. Darüber hinaus findet auch dieses Jahr wieder der traditionelle McDonald’s Car Wash Day statt, um noch mehr Spenden für schwer kranke Kinder zu sammeln. von markus höller
Schon mal die kleinen Plexiglashäuschen an der Kassa bei McDonald’s bemerkt? Hier kann sich jeder Gast aktiv an dem wohl wichtigsten Wohltätigkeitsprojekt von McDonald’s beteiligen, der Ronald McDonald Kinderhilfe. Basierend auf einer Idee aus den USA aus dem Jahr 1974, gibt es auch in Österreich seit über 25 Jahren die Ronald McDonald Kinderhilfe, die in unmittelbarer Nähe von Kinderkliniken spezielle Appartementhäuser baut und betreibt. Nach dem Prinzip „Nähe hilft heilen“ können so Familien von schwer kranken Kindern in unmittelbarer Nähe ihrer kleinen Patienten wohnen, solange diese im Spital behandelt werden. Zum minimalen Preis von nur 6 Euro pro Nacht und Zimmer ersparen sich die Familien weite Anfahrtswege und teils hohe Hotelkosten. Vor allem aber bleiben ihnen und den Kindern die schmerzlichen längeren Trennungen erspart, was nachweislich positiv zur Genesung der kleinen Patienten und zur Entlastung der Familien beiträgt. Ein neues, größeres Haus in Graz Daher ist die Ronald McDonald Kinderhilfe besonders glücklich, dass Dank der großartigen Unterstützung zahlreicher
Spender, Partner, Unternehmer und der McDonald‘s Gäste ein größeres Ronald McDonald Haus gebaut werden konnte. Mit Platz für 15 Familien, direkt am Gelände des LKH Universitätsklinikums Graz und nur 200 Meter von der Kinderklinik entfernt, ist das neue moderne Haus eine Oase der Ruhe und Geborgenheit für betroffene Familien. Hier fehlt es an nichts: Appartements zwischen 38m2 und 55m2, Gemeinschaftsräume mit zwei voll ausgestatteten Küchenzeilen, großem Essbereich, Wohnzimmer mit TV-Ecke, Spielzimmer, Loungebereich und Bibliothek. Dazu gibt es kostenlose Services wie Internet über WLAN, Bettwäsche und Handtücher, Waschmaschinen, Waschmittel, Softgetränke, Kaffee, Tee, Milch, einmal wöchentlich gemeinsames Frühstück sowie wechselnde Veranstaltungsangebote. Den beherbergten Familien werden also viele kleine Sorgen des täglichen Lebens abgenommen, damit sie sich voll und ganz dem Zusammensein mit den kleinen Patienten widmen können. In Summe verfügt die Ronald McDonald Kinderhilfe österreichweit über insgesamt 36 Appartements und kann so über 800 Familien pro Jahr helfen. Das neue Ronald McDonald Haus in Graz: Farben und viel Licht sorgen für heimeliges Wohngefühl.
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Leben und wir
Feierliche Eröffnung Grund genug also für einen gebührend großen Festakt. Am 13. Mai 2014 wurde unter Beisein des Grazer Bürgermeisters Siegfried Nagl, Landesrats Christopher Drexler, KAGes-Finanzvorstands Ernst Fartek, Kinderklinik-Vorstands Christian Urban, der neuen Schirmherrin des Grazer Hauses Moderatorin Kati Bellowitsch und Sonja Klima, Präsidentin der Ronald McDonald Kinderhilfe Österreich, das Haus feierlich eröffnet. Das von den Architekten Ewald und Marleen Viereck geplante und in innovativer Holzbauweise errichtete Haus ist der erste Neubau seiner Art und wurde zusätzlich vom bekannten Grazer Maler Herbert Wallner mit insgesamt 12 neuen Kunstwerken geschmückt. Bei Interesse sind diese Bilder auch zu haben – der Erlös kommt der Ronald McDonald Kinderhilfe zugute. McDonald’s wünscht allen zukünftigen Bewohnern einen angenehmen Aufenthalt, Kraft und Hoffnung sowie den kranken Kindern gute Genesung und viel Freude mit der Anwesenheit ihrer Familien! In den Worten von Sonja Klima: „Um wieder gesund zu werden, ist die Nähe ihrer Familie für schwer kranke Kinder am wichtigsten. In unseren Ronald McDonald Häusern finden Eltern für die Dauer der Behandlung ihrer Kinder ein ‚Zuhause auf Zeit‘ und können mit viel Liebe und Geborgenheit über eine schwere Zeit hinweghelfen.“ Blitzblank für einen guten Zweck Am 20. Juni 2014 lohnt es sich besonders, mal bei einem der über 100 McDrives
© Andreas Tischler (3), McDonald’s Österreich (1)
V.l.n.r.: Beatrice Wascher Hartmann, Hausleiterin des Ronald McDonald Hauses Graz, Siegfried Nagl, Grazer Bürgermeister, Sonja Klima, Präsidentin der Ronald McDonald Kinderhilfe Österreich, Schirmherrin Haus Graz Kati Bellowitsch & Landesrat Christopher Drexler
» Um wieder gesund zu werden, ist die Nähe ihrer Familie für schwer kranke Kinder am wichtigsten. In unseren Ronald McDonald Häusern finden Eltern für die Dauer der Behandlung ihrer Kinder ein ‚Zuhause auf Zeit‘ und können mit viel Liebe und Geborgenheit über eine schwere Zeit hinweghelfen. « vorbeizuschauen: Im Rahmen des traditionellen, alljährlichen McDonald’s Car Wash Day polieren auch dieses Jahr wieder McDonald’s-Mitarbeiter zusammen mit freiwilligen Helfern und Prominenten zwischen 11 und 18 Uhr die Windschutzscheiben der Gäste. Während man also genüsslich in einen Burger beißt oder einen der neuen Frozen Yoghurt Smoothies schlürft, kann es durchaus vorkommen, dass, so wie beispielsweise letztes Jahr, Martina Kaiser, Julian Le Play, Gary Lux, Matthias EulerRolle oder die Danube Dragons und deren Cheerleader für klare Sicht durch die Windschutzscheibe sorgen. Der Lohn der Arbeit für die fleißigen Fensterputzer geht zu 100 Prozent an die Ronald McDonald Kinderhilfe, um auch in Zukunft neue Häuser für Familien mit schwer kranken Kindern bauen zu können. So schlägt man vier Fliegen mit einer Klappe: ein wohlschmeckender Snack bei McDonald’s, eine frisch gereinigte blitzblanke Windschutzscheibe, mit ein wenig Glück ein Autogramm oder ein Selfie mit einem Star und on top noch das Wissen, zu etwas Gutem beigetragen zu haben! som m er 2014 |
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Mode und so
Nicht neu, aber dank immer aggressiverer Marketingmethoden und entsprechender Vernetzung über Social Media prägender denn je: Modische Peer Pressure bei Kindern und Jugendlichen. Ein zum Glück nur gering leidgeprüfter, aber nachhaltig verwirrter Vater zweier Töchter plaudert aus dem Nähkästchen. von markus höller Jogging Hi, feinste Champion-Ware, Levi’s. Wenn man in den 80ern in Wien aufgewachsen ist, war die Standarduniform für Halbstarke nicht nur eine Frage von praktischer Haltbarkeit und Alltagstauglichkeit, sondern natürlich auch eine Frage der Marken. Wo damals zwischen Benetton und Kleider Bauer eine deutliche – vor allem finanzielle – Wasserscheide Heranwachsende in cool und nicht cool trennte, verschwimmen seit vielen Jahren die Grenzen. Ein schier unüberblickbares Dickicht an Marken, Outlets und Trends macht einen Shoppingmall-Besuch mit der Tochter zu einem Lehrstück in Sachen Generation Klingelton …
lässt mein Namensgedächtnis aus), die ist voll OMG.“ Okay, man gewöhnt sich an diverse Akronyme, auch wenn ich an diesem besseren Strandbeutel nichts Besonderes erkennen kann. Außer dem Preis. „LOL WTF“, sage ich mit einem Anflug von Spott, man ist ja dank Facebook up to date in Jugendsprech. „Ja, hast recht. Die ist eh voll ranzig.“ Und so weiter. Könnte Stunden so weitergehen. Abgesehen von dem abwechselnd hysterischen Gekreische (anerkannte Marke) und dem blasierten Tippen am Smartphone (gering geschätzte oder No-NameMarke) lässt sich aber kaum ausmachen, was nun tatsächlich modischer Wunsch der Tochter ist.
OMG und WTF „Das sieht doch gut aus“, stimme ich fröhlich beim Vorbeigehen an einem Schaufenster an. „Papa, bitte! Das geht ja gar nicht! So was tragen doch nur Bitches.“ Aha. „Und das hier?“ „Nein, das tragen die und die und die (ich merk mir die Namen nicht), das zieh ICH sicher nicht an.“ Gut. „OMG! Papa, Papa, Papa, schau mal, eine Tasche von (wieder
Marken, Marken, Marken Was mich verblüfft: Schon der Anblick von In-Marken ruft höchstes Verzücken hervor, und zwar völlig unabhängig von Aussehen und Stil des Modeteils. Und ähnlich wie erwachsene Männer eine grundsätzliche und in Stein gemeißelte Meinung von Autoherstellern haben, prägen sich bereits in der Volksschule starke Bindungen bzw. Abneigungen zu Marken aus. Diese werden aber, und so durfte ich das als Vater von zwei Töchtern (16 und 12) schon zweimal beobachten, nicht wie früher in erster Linie durch Mitschüler, Eltern und große Geschwister, sondern immer mehr durch massiven Einsatz von Branding in allen möglichen Bereichen in die noch jungen Gehirne gehämmert. Trotz recht strenger Richtlinien, was Werbung in und um Schulen betrifft, findet die Marketingmaschine immer wieder neue Mittel, Kinder und Jugendliche begleitend zum Erwerb von Wissen auch mit Emotionen hinsichtlich Marken aufzuladen. Das jüngste Beispiel: Ein an 800 Volksschulen Österreichs gratis verteiltes Mitteilungsheft enthielt auf einem Drittel der Seiten nur Werbung, geschickt eingebettet in Planer, Karten und Tabellen. Nach einer Klage des VKI wurde das Heft verboten. Pikant aber der Nachbescheid: Generell werden Volksschulen nicht mehr als total werbefreie Zone betrachtet, es obliegt dem Ermessen der Schulleitung, Pädagogen und Eltern, wie sehr sie
Chuck Taylor All Stars von Converse: Schon die Schnürung der Sneaker kann darüber entscheiden, ob man hip ist oder nicht – für Jugendliche ein wichtiges Thema!
Kinder der Werbung aussetzen. Hat die Bildung vor dem Werbedruck kapituliert? Irrational emotional Während also die große Tochter, ohnehin bis zum Kragen voll mit Emotionen und praktisch 24 Stunden am Tag via Facebook, Twitter, WhatsApp, Tumblr usw. im Kommunikationsdauerfeuer wie ein Embedded-Kriegsberichterstatter, schon beim Anblick einer angesagten Marke nervös wird, funktioniert die jüngere Tochter ganz anders. Markenware – prinzipiell mal egal. Natürlich werden Markenschuhe bevorzugt, ob es nun aber Chucks oder Vans sind, ist egal. Hauptsache, sie passen. Und wenn ausgerechnet aus der Auslage von KiK der Sweater in der richtigen Farbe lacht, dann eben der. Anscheinend völlig unbeeindruckt von allen Bemühungen der Modebranche. Aber im Detail wird’s dann doch interessant, nämlich dann, wenn es um die Selektion bereits getragener Sachen der großen Schwester oder einen Kopf größerer Freundinnen geht. Hier wird interessanterweise prinzipiell zu den „guten“ Marken gegriffen, selbst wenn z.B. die Jeans nach objektiven Kriterien weit schäbiger beieinander ist als die No-Name-Variante. Obwohl ich selbst seit mehr als 20 Jahren in der Werbung arbeite und mich u.a. auch mit akademischen Motivforschern austausche, erstaunt mich dieses irrationale Verhalten immer wieder aufs Neue. Obwohl: Die Fortführung meiner geliebten Automarke Chrysler als Lancia irritiert mich sehr. Genauso irrational. Ich werfe also nicht den ersten Stein. Wie sag ich’s meinem Kinde Nicht ganz leicht also, Heranwachsende vor der Mutation zu willenlosen Markenund Konsumlemmingen zu schützen. Speziell dann, wenn mit beginnender Pubertät die Hormone voll zuschlagen und die Jugendlichen im Taumel der Emotionen überaus empfänglich für Schlüsselreize sind. Man stelle sich die kalte Wut eines Vaters vor, wenn ausgerechnet beim Familienurlaub in Frankreich mitten in Paris ein neuer Abercrombie & Fitch Store eröffnet, inklusive Dutzender dieser anscheinend in einem Fitnesslabor geklonten Waschsom m er 2014 |
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Mode und so einen bestimmten Stil und erkennen sich so in freier Wildbahn schon an der Kleidung. Das ist auch gut und richtig so und essenzieller Teil der Jugend, wichtig ist aber auch hier die nötige Differenzierung: Stil ist nicht gleich Marke!
FAKTEN UND ZAHLEN
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Markenkleidung ist für junge Männer deutlich wichtiger als für junge Frauen. In der 2011 vom Institut für Jugendkulturforschung durchgeführten Umfrage „Jugend und Zeitgeist“ (repräsentativ für 16- bis 19-Jährige in Wien) gaben 45,2 % der männlichen Befragten an, dass Markenklamotten besser zu ihnen passen als No-Name-Ware. Hingegen fanden nur 25,5 % der weiblichen Befragten, dass Markenklamotten eher mit ihrem Lebensstil vereinbar sind.
brettbauch-Jünglinge vor Ort. Der Tag war gelaufen, auch der pompöse Triumphbogen unmittelbar danach konnte das Selfie mit einem dieser Zierbübchen nicht mehr toppen. Perfide Methoden, um in jungen Damen auf Lebenszeit eine Modemarke emotional mit, nun ja, körperlicher Begierde zu verschweißen. Klassische Konditionierung in Reinkultur, Pawlow schau oba! Doch man ist selbst nicht gefeit vor den Verlockungen von Werbung und, sind wir uns ehrlich, gewissen Statussymbolen. Und ursächlich ist ein Zusammenhang zwischen Markenware, deren besseren Haltbarkeit und Performance und dem höheren Preis nicht ganz von der Hand zu weisen. Letzteres aber ist für viele Jugendliche die gefährlichste Komponente – eine alarmierend hohe Zahl an jungen Leuten ist bereits aufgrund von Ratenzahlungen, gestützten Gratishandys mit Wuchertarifen oder Kaufsucht bis über beide Ohren verschuldet. Wie so oft beginnt aber das Umdenken daheim: Ich versuche meinen Kindern bewusst zu vermitteln, dass der Konsum von No-Name-Ware unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten absolut nichts ist, wofür man sich genieren müsste. Dass Marketing und tatsächliches Produktversprechen oft nicht zusammenpassen, gerade bei Mode. Und die wundersame Rechnung, wonach sich das Sparen bei Gütern des täglichen Bedarfs und kurzlebigen Waren positiv aufs Sparschweinderl auswirkt, womit man dann in regelmäßigen Abständen über das nötige Kleingeld verfügt, um sich doch mal was
Store-Eröffnung von Abercrombie & Fitch in Dublin. Schwiegersohnmaterial mit Waschbrettbauch: Wunschtraum der Mädchen, Albtraum der Väter, Geniestreich des Marketing.
Teures zu gönnen. Eine fetzige Jacke vielleicht oder ein paar spektakuläre High Heels (seufz). Meine Marke und ich Mäßiger Konsum, der Schlüssel zu geistiger und körperlicher Gesundheit, wie so oft. So wie der eine oder andere Burger zwischendurch nicht automatisch zu Fettleber und Herzinfarkt führt, ist auch ein gewisses Faible für teure Markenware sicher nicht Auslöser für blinden, willenlosen Konsumrausch. Aber das Wettrüsten mancher Eltern, die in allen Bereichen des Lebens oft aus übertriebener Zuneigung ihr Kind grundsätzlich nur in erlesene Designerkleidung stecken, tut den Kindern nicht gut. Sie definieren sich immer mehr über diese Marken, eignen sich einen gewissen Habitus an, der in der begleitenden Werbung suggeriert wird, und verlieren so den Bezug zu ihren Mitschülern und Freunden. Kleidung wird zur Uniform, wer nicht die gleichen Farben und Flaggen trägt, gehört nicht zusammen. Andersrum wieder signalisiert schon früh ein gewisser Kleidungsstil die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Lebensstil; Skater, Fußballfans, Hip-Hopper usw. bevorzugen
Wofür Jugendliche sich am ehesten Geld zur Seite legen? Kleidung! In der Studie „Jugend und Sparen“ des Markt- und Meinungsforschungsinstituts GfK Austria im Auftrag von Erste Bank und Sparkassenverband aus dem Jahr 2008 nannten 38 % der befragten 14- bis 19-Jährigen „Kleidung“ als wichtigstes Sparziel. Was ist Ihre absolute Lieblingsmarke? Diese Frage wurde 2012 im Rahmen einer repräsentativen telefonischen Befragung vom Marktforschungsinstitut Integral im Auftrag der Brandmeyer Markenberatung fast 2.000 Österreichern/-innen ab 14 Jahren gestellt. Knapp 9 % der Befragten nannten als Lieblingsmarke Adidas, weitere Bekleidungsmarken lagen auf Platz 3 (Nike), auf Platz 8 (Esprit) sowie auf Platz 10 (Levi’s). Bei den 14- bis 19-Jährigen setzten sich Adidas und Nike gleichauf an die Spitze, auf Rang 3 rangierte Puma, auf Platz 5 Tommy Hilfiger.
Keineswegs ein neues Phänomen: Markendenken und Modezwänge gab es auch schon in den 80ern: Champion-Sweater, Adidas Jogging Hi und Levi’s 501 waren Must-haves.
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Essen lernen Alles, was Eltern über Baby- und Kleinkinderernährung wissen müssen: vom Stillen über das erste Zufüttern, Baby-led Weaning bis hin zu Nährstoffen und Allergien, gesundem Kochen oder Umgang mit Süßigkeiten. Die beste Ernährung fürs Baby und Kleinkind von Ute Alexy und Annett Hilbig, Kösel. Ab 23.06. um € 20,60.
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Wasser ist die beste Wahl, um im Sommer den Durst zu löschen. Aber leider oft auch ziemlich langweilig – der Citrus- und der Aqua Zinger schaffen Abhilfe. Gerade im Sommer ist es wichtig, viel Wasser zu trinken, trotzdem wird es oft zur lästigen Pflicht. Doch nicht damit! Die Zinger machen Wasser abwechslungsreicher, spannender und leichter trinkbar, indem sie es durch Zugabe von Früchten und Kräutern mit natürlichem Geschmack verfeinern. Das Prinzip des Citrus Zinger ist denkbar
einfach: Flasche auf den Kopf stellen, Boden abschrauben, eine halbe Zitrone, Limette oder andere Zitrusfrucht auf der integrierten Presse auspressen, Boden wieder aufschrauben. Dann umdrehen, mit Wasser auffüllen, schütteln und genießen. Ähnlich einfach funktioniert auch der Aqua Zinger: Hier werden je nach Belieben Früchte und
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Essen und Gesundheit
Bitte aus dem Schatten treten! Mit der Sonne verhält es sich wie mit dem Naschen von Schokolade: In Maßen genossen ist sie gesundheitsfördernd! Unser gelb leuchtender Energieball sorgt für starke Knochen, schützt vor Herzerkrankungen und hellt die Laune auf. von lisa strebinger Wer seine Kinder panisch vor den angeblich so schädlichen Strahlen versteckt und nur Lichtschutzfaktor 50 kleistert, schadet mehr, als er zu schützen versucht. Denn wie heißt es so schön: Die Dosis macht das Gift. GESUND UND KNOCHENSTARK Durch die Sonnenbestrahlung kann der Körper das lebensnotwendige Vitamin D bilden. Hierfür sind die sogenannte UV-B-Strahlung und diverse Vorgänge in der Haut nötig. Wie viel Vitamin D gebildet wird, hängt von der Bestrahlungsdauer, der Größe der besonnten Fläche, der Hautfarbe, der Wellenlänge und der Dosis der UV-B-Strahlung ab. „Vitamin D reguliert den Calcium- und Phosphatstoff wechsel und unterstützt
den Aufbau und den Erhalt der Knochensubstanz. Bei Säuglingen und Kleinkindern führt ein Mangel an Vitamin D zu Rachitis. Das ist eine Mineralisierungsstörung des Knochens, der Deformierungen des Skeletts und Aufreibungen im Bereich der Wachstumsfugen zur Folge hat. Auch eine herabgesetzte Muskelkraft, ein verminderter Muskeltonus und eine erhöhte Infektanfälligkeit sind möglich“, warnt Ernährungswissenschaftlerin Stefanie Pfeiffer. SONNE TANKEN ODER 10 EIER ESSEN In unseren Breitengraden stammen 80 bis 90 Prozent des Vitamin D aus der Synthese durch Sonnenstrahlen, nur maximal 20 Prozent nimmt der Mensch durch die Nahrung zu sich. „Lebensmittel, die zur Versorgung des Vitamin D beitragen sind zum Beispiel fette Fische wie Hering oder Makrele, Leber, Eigelb, Margarine und ein paar Speisepilzarten“, ergänzt Pfeiffer. Um jedoch den empfohlenen Bedarf an Vitamin D zu decken, müsste man mindestens drei bis vier Fischmahlzeiten pro Woche verspeisen oder unglaubliche zehn Eier pro Tag essen.
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Natürliche Sonnencreme – diese Öle machen sich nicht nur auf dem Salat gut Sesamöl blockt bis zu einem Drittel der gefährlichen UV-Strahlen ab. Es ist das beste Sonnenschutzprodukt, das Mutter Natur bietet. Sesamöl ist zudem reich an Antioxidantien, die bei der Neutralisierung freier Radikale helfen. Kokosöl blockt 20 Prozent der UVStrahlen ab. Positiver Nebeneffekt: Es verströmt einen angenehm süßen Duft und ist ein ideales Hautpflegemittel, das die Poren nicht verstopft. Hanföl ist für dunkle Hauttypen geeignet und hält Schätzungen zufolge knapp 4 Prozent der Sonnenstrahlung fern. Außerdem unterstützt es die Regeneration von geschädigter Haut und enthält essenzielle Fettsäuren, Vitamin E und Chlorophyll, die als Antioxidantien dienen.
1 Kids Micropigment Sun Lotion LSF 25 von Eucerin um € 17,95, www.eucerin.at 2 Sun for Kids Invisible Mist SPF 50 von Lancaster um € 29,–, www.lancaster-beauty.de 3 Kids Sensitiv Sonnenspray LSF 50+ von MY body um € 7,95, www.bipa.at 4 Sun Swim & Play Schutzlotion LSF 30 von Nivea ab ca. € 13,99, www.nivea.at 5 Anthelios Dermo- Kids 50+ Spray von La Roche-Posay um € 22,10, www. laroche-posay.at 6 Capital Soleil Sonnenmilch für Kinder LSF 50+ von Vichy um € 24,50, www.vichy.at
10 BIS 20 MINUTEN IN DIE SONNE Aktuelle Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigen, dass vor allem mitteleuropäische Kinder mit Vitamin D bedenklich unterversorgt sind. Der Hauptgrund dafür ist, dass sich der Großteil der Kids vorwiegend im Haus aufhält. Anstatt draußen zu tollen, wird ferngesehen oder auf Konsolen gezockt. Zwar dürfen Kinder nicht in der heißen Sonne braten, sollen aber zumindest pro Tag zehn bis 20 Minuten ( je nachdem, ob heller oder dunkler Hauttyp) ohne Sonnenmilch ins Freie. Während der warmen Sommermonate sollten sie in diesen wenigen Minuten auch unbedingt nur mit T-Shirt bekleidet und ohne Kopfbedeckung Sonne tanken. Wichtig ist, dass so viel Haut wie möglich mit den Strahlen in Berührung kommt. Nachdem man diese lebensnotwendige Portion an Licht getankt hat, ist es besser, in den Schatten zu spazieren und Sunblocker zu schmieren. Ein Sonnenbrand sollte verhindert werden! Kleinkinder bis zum zweiten Lebensjahr bilden eine Ausnahmegruppe: Sie dürfen auf gar keinen Fall der prallen Sonne ausgesetzt werden, da sich der körpereigene Schutzmechanismus der Haut erst entwickelt. Hier muss das Vitamin D durch die Muttermilch bzw. durch Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. EINE LADUNG GLÜCK Quengelnde Kleinkinder, lustlose Volksschulkids oder trotzig pubertierende Teenies, das sind die Phasen und Launen, mit denen Eltern konfrontiert werden. Aber auch dagegen ist die Sonne die beste Medizin. „Natürliches Tageslicht wirkt sich bei Kindern positiv auf ihre psychische Befindlichkeit aus. Das Licht wird über das Auge aufgenommen, im Gehirn werden daraufhin Botenstoffe wie Melatonin und Serotonin – unsere Glückshormone – produziert. Ein Serotoninmangel kann sich etwa durch depressive Stimmung des Kindes bemerkbar machen. Der Botenstoff Melatonin reguliert den Schlafbedarf des Kindes“, erklärt Psychologin Joana Mezei. Lichtmangelfolgen sind beispielsweise Depression, Lustlosigkeit, Appetitlosigkeit, Schlafbedürfnis, Reizbarkeit, Konzentrationsschwäche oder Lernprobleme. Also dann, worauf wartet ihr jetzt noch? Raus aus der traurig dunklen Wohnung, ab in die kräftigende Sommersonne und tankt eine Portion Glück und Gesundheit!
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König Fußball
Sport
Keine andere Sportart übt so viel Faszination aus und kann von wirklich jedem ausgeübt werden. Ob mit einer leeren Dose als Ball und T-Shirts als Tor oder von klein auf im Verein – für Kinder ist Fußball ein idealer Sport. von markus höller Fitness: Dauernde Bewegung und ständige Richtungswechsel verlangen dem Körper punkto Kondition einiges ab. Dazu werden praktisch alle Muskelgruppen beansprucht (böse Zungen sagen, bei gewissen Kickern meist das Mundwerk!). Der Mix aus Schnellkraft und Ausdauer verbrennt optimal Kalorien und sorgt für ein stützendes Muskelgewebe, das Haltungsschäden vorbeugt.
Koordination: Körpergefühl und schnelle Reflexe werden beim Fußball ideal geschult – besser als auf jeder Spielkonsole. Ballführung, dem Gegner ausweichen und treffgenaues Passen und Schießen erfordern einwandfreie Auge-KörperKoordination. Das blitzschnelle Erfassen von Spielsituationen und Erkennen von Chancen und Risiken geht bei regelmäßigem Training in Fleisch und Blut über.
Stunden hinziehen. Fußball erfordert für ein spontanes Spaß-Kickerl kaum Vorbereitung – aber auch hier gilt: Sobald das Hobby mal zur angehenden Profession wird, ist Fußball ein Fulltime-Job für Kind und Eltern. Viele Stunden und Kilometer sind nötig, um dem oft dichten Terminplan von Training, Meisterschaft und Turnier nachzukommen, das erfordert ein straffes Zeitmanagement.
Kosten: Ein Ball, gute Schuhe und geeignete Kleidung – die Grundausrüstung für kleine Kicker ist an jeder Ecke zu haben und überfordert auch kleine Börsen nicht. Freilich kommen, sobald sich das Markendenken einschleicht oder das Hobby zur Leidenschaft wird, gewisse Mehrkosten dazu. Aber es ist noch kein Jahrhunderttalent am Geld gescheitert – sobald es Richtung Vereinsfußball geht, sind in Österreich viele Förderungen und Hilfen verfügbar.
Teamgeist: Fußball ist ein absoluter Mannschaftssport, soziale Skills und die Fähigkeit, als Teil eines Ganzen zu funktionieren, sind dabei das Um und Auf. Was wäre ein Ronaldo ohne zehn hochtalentierte Mitspieler? Oder die Rapid ohne ihre eingeschworene Fangemeinschaft? Wie heißt es so schön: „Fußball verbindet“
Geschichte: England gilt als Mutterland des Fußballs, da Mitte des 19. Jahrhunderts dort erstmals die Grundregeln dessen festgelegt wurden, was wir heute unter Fußball verstehen. Sogar schon die immer wieder gerne heiß diskutierte Abseitsregel. Tatsächlich aber reichen urtümliche Formen eines Mannschaftssports rund um einen mehr oder weniger fachmännisch konstruierten Ball aus Tierhaut Jahrtausende in China, Mittelamerika oder Griechenland zurück.
Zeit: Eine Runde im Hof, Garten oder Fußballkäfig geht schnell, und wenn auch nur zu zweit. Kann sich aber auch über
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Essen und Gesundheit
Österreich l(i)ebt Bio Der Biolebenswandel liegt klar im Trend. Aber können sich Durchschnittsfamilien Bio leisten, oder handelt es sich dabei um ein Luxusgut für Besserverdiener? Tipi wollte es wissen und hat bei drei Familien nachgefragt, wie wichtig ihnen eine biologische Ernährung ist und ob die Preise vertretbar sind. von lisa strebinger Die sechsköpfige Familie Rotheneder, aus Bad Fischau-Brunn südlich von Wien, legt viel Wert auf den Konsum hochwertiger Produkte. Mutter Eva (52), von Beruf Krankenschwester, weiß besonders aufgrund ihres Jobs, dass einem das Leben nur einen einzigen Körper schenkt: „Wir wollen daher gesundheitsbewusst
Die Rotheneders aus Bad Fischau-Brunn geben zu, dass Bio zwar besser schmeckt und gesünder ist, aber für eine sechsköpfige Familie manchmal schlichtweg zu teuer ist.
leben und ein Krankheitsrisiko minimieren. Obst, Gemüse, Brot, Eier, Fleisch und Milch kaufen wir vorwiegend in der Biovariante von Bauern aus unserem Ort oder im Bioladen.“ Alle Familienmitglieder der Rotheneders sind sich einig, dass sie von pestizidbehandelten und gentechnisch
Alex (13), Matthias (42), Brigitte (37) und Christoph (16) Stangl aus Witzelsberg in der Buckligen Welt kaufen nur Bio, wenn der Preis ihrer Meinung nach gerechtfertigt ist.
veränderten Lebensmitteln verschont bleiben wollen. Speziell das Fleisch muss eine Topqualität aufweisen und darf weder Wachstumshormone noch Antibiotika beinhalten. Bereits die jüngsten Familienmitglieder, die Zwillinge Ulla und Benjamin (14), wissen genau, was Bio bedeutet. Die Teeniegeschwister sind zwar
Familie Nöhammer aus Krenglbach im Hausruckviertel bezieht den Großteil ihrer Nahrungsmittel aus der Region: Claudia und Hans-Peter (beide 34) mit Antonia (3), Franziska (4) & Maximilian (8).
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Die amerikanische „Environmental Working Group“ testet jährlich Gemüse- und Obstsorten (in NICHT-Bioqualität) auf deren Pestizid- und Fungizidgehalt und erstellt darauf die Liste der „Clean 15“ sowie die Liste der „Dirty Dozen“. www.ewg.org/foodnews
Die sauberen 15 (weniger belastet – müssen nicht zwingend in Bioqualität gekauft werden und können aus konventionellem Anbau relativ bedenkenlos verzehrt werden)
nicht in allen Belangen einer Meinung, diesmal sind sie sich aber einig: „Bio ist leckerer, der Geschmack ist natürlich, das liegt sicher daran, dass diese Lebensmittel weniger Schadstoffe enthalten.“ Für manche mag verblüffend klingen, dass aktuelle Statistiken zeigen, dass die Preise für landwirtschaftlich erzeugte Produkte sogar stetig sinken. In den vergangenen 40 Jahren haben die Ausgaben für Lebensmittel, im Vergleich zu den gesamten Haushaltsausgaben, stark abgenommen. Im Jahr 1969 gaben die Österreicher noch rund 40 Prozent ihres Lohns für Lebensmittel aus, heute sind es 17 Prozent. Dennoch muss Großfamilienvater Christian Rotheneder zugeben: „Viele Bioprodukte sind gerade für eine größere Familie manchmal schwer leistbar, vor allem Fleisch. Aber dann gibt es eben nicht jeden Tag ein Schnitzel auf dem Teller, das muss ja auch nicht sein.“ In seinen Augen hat Qualität einfach ihren Preis, und er ergänzt: „Biolebensmittel sollen nicht billiger gemacht werden, eher sollten andere Produkte teurer und die Produzenten fair entschädigt werden.“ Der österreichische Discountsupermarkt Hofer versucht mit seinen beiden Produktlinien „Natur aktiv“ und „Zurück zum Ursprung“ biologisch erzeugte Lebensmittel für jeden leistbar zu machen. „Das gelingt durch höchste Effizienz, optimierte Produktionsabläufe, große Bestellmengen und eine knappe Kalkulation“, erklärt Senior Consultant Susanne Moser, Pressesprecherin der Hofer KG. Während bei der Eigenmarke „Natur aktiv“ die EU-Biorichtlinien strengstens eingehalten werden, stehen die Produkte von „Zurück zum Ursprung“ laut Moser für „Bio, das noch viel weiter geht, als es das muss“. Sämtliche „Zurück zum Ursprung“Lebensmittel erfüllen die acht „Prüf
Ananas, Avocados, Cantaloupe-Melonen, Erbsen (gefroren), Grapefruits, Karfiol, Kiwis, Kohl, Mangos, Melanzani, Papayas, Spargel, Süßkartoffeln, Zuckermais, Zwiebel
Das dreckige Dutzend (besonders belastete Lebensmittel – am besten in Bioqualität kaufen) Äpfel, Cherrytomaten, Erdbeeren, Gurken, Kartoffeln, Nektarinen, Paprika, Pfirsiche, Sellerie, Spinat, Weintrauben, Zuckererbsenschoten
nach!-Grundwerte“: Regionalität, Umweltschutz, Fairness für Partner, Verantwortung für Konsumenten, Transparenz, Tierschutz und gentechnikfreie Produktion. „Beispielsweise steht den Hühnern mehr Auslauf zur Verfügung, als sie dies für die Bioproduktion haben müssten. Außerdem erhalten alle Tiere nur in Österreich produziertes Biofutter. Unsere Ursprungs-Bäckereien verzichten auch auf diverse Zusatzstoffe und die Beigabe von Enzymen. Aber das ist nur ein kleiner Teil davon, was die Marke ,Zurück zum Ursprung‘ ausmacht“, ergänzt Moser. Aber klar, ein wenig teurer sind auch die Hofer-Bioprodukte. Hier ein Vergleich von konventionellen Produkten mit biologisch erzeugter Ware bei Hofer: 1 kg Mehl kostet von der Eigenmarkte Korngold 0,55 Euro, die Biovariante von „Zurück zum Ursprung“ macht 1,39 Euro aus. Ein gewöhnlicher Häuptelsalat kostet 0,45 Euro, die Biovariante 0,79 Euro. „Da Biobauern aber einen höheren Aufwand haben, um die Richtlinien zu erfüllen, ist es klar, dass diese Produkte teurer sind“, betont Brigitte Stangl (37) aus dem
niederösterreichischen Witzelsberg. Sie ist Mutter zweier Teenagersöhne sowie Gattin eines Landwirts und rät: „Damit die Handelsspanne sowie Transporte wegfallen, nutzen wir Ab-Hof-Verkäufe, die wir wärmstens empfehlen können.“ Im Haus Stangl spielt der Preis auf jeden Fall eine Rolle. Manchmal wird zur teureren Biovariante gegriffen, ein anderes Mal zu einem scheinbar konventionellen Produkt, um ein paar Euros zu sparen. „Ich achte dabei auf mein Bauchgefühl. Aber die Zitronen für meinen selbst gemachten Hollersaft kaufe ich ausschließlich in der unbehandelten Form“, erklärt Brigitte. Am Bauernhof der Stangls wurden bis vor Kurzem auch Tiere gehalten, zwar nicht nach strengen Biokriterien, aber stets artgerecht. Tierschutz liegt der Familie sehr am Herzen. Das ist einer der Hauptgründe, weshalb Brigitte Stangl und ihrem Gatten Matthias (42) Direktkäufe bei benachbarten Bauern ein Anliegen, denn so könne man auch hinter die „Kulissen“ eines Betriebs blicken. Wer Geld sparen und die Umwelt schützen will, sollte außerdem zu einheimischen und saisonalen Produkten greifen. Also: Die Erdbeeren besser im Sommer kaufen und im Winter lieber die gelagerten Äpfel. „Unsere Kinder som m er 2014 |
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Essen und Gesundheit sind erst acht, vier und drei Jahre alt und noch zu klein, um zu verstehen, was Bio bedeutet. Aber sie wissen genau, was unsere einheimischen Obst- und Gemüsesorten sind und was derzeit in unserer Region wächst“, erklärt Diplomhebamme Claudia Nöhammer (34), die gemeinsam mit ihrem Ehemann und ihren Kindern im oberösterreichischen Krenglbach zu Hause ist. Der Privatgarten der Nöhammers ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein solcher aussehen sollte: Neben ausreichend Spielfläche für die Kids gibt es Obstbäume, Naschsträucher sowie Gemüsebeete und sogar ein Gehege für ein paar Hennen. Diese versorgen die Familie täglich mit frischen Eiern. Vater Hans-Peter (34), von Berufs wegen Konditormeister, betont: „Neben manchem Gemüse und Fleisch kaufen wir vor allem Tee in Bioqualität. Der schmeckt besser und enthält keine künstlichen Aromen. Als die Kinder Babys waren, haben wir für die Herstellung des Breis nur Bioobst und -gemüse verwendet. Bei Kosmetika bevorzugen wir Naturprodukte, da man oft von krankheitserregenden Zusatzstoffen hört.“ In Bezug auf die Kostenfrage gesteht die Familie, sich zu wenig auszukennen, um beurteilen zu können, ob Bioproduk-
• Verzicht auf Kunstdünger • Ernährung des Bodens und Erhaltung der Bodengesundheit durch schonende Bearbeitung • natürliche, organische Dünger und ausgewogene Fruchtfolge • Nützen von natürlichen Selbstregulationsmechanismen: ausgewogene Fruchtfolge, Nützlingsförderung, Einsatz passender Sorten und Tierrassen • Verzicht auf den Einsatz von Gentechnik in allen Bereichen des Biolandbaus • artgemäße Tierhaltung und Fütterung mit biologischem Futter Das AMA-Biosiegel ist neben dem EU-Biologo das einzige behördliche Siegel für Biolebensmittel. Quellen: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft; Agrarmarkt Austria Marketing GmbH / www.bioinfo.at
Erklären Ihnen Leute, dass sie sich Bio nicht leisten können? Martin Fiedler: In Gesprächen stelle ich fest, dass die Leute bemerken, dass die einzelnen Produkte bei uns im Bioladen teurer sind als Massenware in anderen Supermärkten. Das ist klar, es steckt viel Handarbeit dahinter, und die Qualität ist sehr hoch.
FAK T E N U ND Z AHL E N Anteil der Österreicher, die Biolebensmittel kaufen – 80 % Bio-Marktanteil über alle Frischwaren exklusive Brot im Jahr 2013 – 6,7 % Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe, die in Österreich Rohstoffe für Biolebensmittel produzieren – ca. 21.000 EU-Länder mit dem höchsten Anteil von Biolandwirtschaft an der Gesamtlandesfläche: Österreich 19 %, Schweden 15,7 %, Estland 14 % Quellen: Agrarmarkt Austria Marketing GmbH / www.bioinfo.at; Europäische Kommission Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung; Statistik Austria
Interview
© Lisa Strebinger
Martin Fiedler ernährt sich seit mehr als zehn Jahren fast ausschließlich von Bioprodukten und hat vor acht Jahren den größten Biosupermarkt Wiener Neustadts eröffnet, in dem er außerdem frisch gekochte Speisen zum dort Genießen oder Mitnehmen anbietet. www.biofiedler.at
Was bedeutet Bio?
te angemessene Preise haben. Mutter Claudia bringt es in jedem Fall gut auf den Punkt: „Es ist erschreckend, dass eine selbst gemachte Lasagne mit frischem Gemüse und Biofleisch um vieles mehr kostet als das Fertigprodukt.“ An dieser Stelle sollten sich alle Fans von Fertigprodukten fragen, ob an folgender Redewendung etwas dran sein könnte: „Außen hui, innen pfui.“
Sind Bioprodukte für die durchschnittliche Familie leistbar? Ja! Ich sehe, dass meine Kunden gezielt und nachhaltig einkaufen und so nicht so viel „Müll“ im Einkaufskorb landet. Kunden im Billigsupermarkt kaufen beispielsweise unnötiges Naschzeug. Somit kostet ein Einkaufstag bei mir gleich viel wie in einem Billigladen.
Was bedeutet für Sie ein Biolebenswandel? Bio bedeutet mehr, als Lebensmittel in vernünftiger Qualität zu kaufen. Bio beginnt bei meiner Einstellung zu mir selbst, zur Umwelt und zu meinen Mitmenschen. Bioprodukte sind kein Luxus, sondern aktiver Umweltschutz, da sie gift- und gentechnikfrei produziert werden. So zu leben bedeutet eine Reduzierung von
Plastikmüll und der CO2 -Belastung sowie anderer Umweltsünden. Außerdem heißt Bio, dass unsere Landwirte fair für ihre (Hand-)Arbeit entlohnt werden. Was bedeuten Bioprodukte für die Entwicklung von Kindern? Unsere Kinder sind unsere Zukunft, und gerade bei der Ernährung sollte man nicht knauserig sein. Gehen Sie auf die Straße und beobachten Sie die Leute. Die eine Hälfte isst gesünder und ist daher gesünder. Die andere Hälfte ist krank und voller Allergien. Es ist deine Entscheidung, wie du lebst und was du isst. Dieses Wissen – über Nahrung und Ernährung – sollten wir unseren Kindern weitergeben. Sind Nicht-Bioprodukte zu billig (wie beispielsweise Fertigpizzas)? Die irrige Meinung der Menschen ist, dass diese Produkte Nahrungsmittel sind. Meiner Meinung nach sind das aber nur Notfallsprodukte, die den Bauch füllen. Wenn sich jemand etwas wert ist, so is(s)t er wertvoll!
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© Privat
Kochschule
Zutaten
(für 4 Portionen) * 4 Zitronen rnativ: Xylitol/ * 150 g Zucker, alte Birkenzucker * 0,3 Liter Wasser le * 2 TL Zitronenscha * 2 Eiweiß * Salz essbare Blüten * Zitronenmelisse &
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Zitronensorbet in ganzer Zitrone Zubereitung 1 Die Zitronen waschen und die obere Spitze als Deckel abschneiden. Dann über einer Schüssel das Fruchtfleisch aus den Schalen herauslösen (am besten mit einem Teelöffel). Den entstandenen Zitronengatsch durch ein Sieb drücken und beiseite stellen. Die ausgehöhlten Zitronen im Tiefkühler zwischenlagern. 2 Zucker oder Xylitol/Birkenzucker mit 300 ml Wasser unter häufigem Rühren aufkochen, bis sich der Zucker gelöst hat und etwas eindgedickt ist (mindestens 10 Minuten). Fein abgeriebene Zitronenschale und zwei Zweige Zitronenmelisse hinzugeben und nochmals kurz aufkochen. Dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
WISSENSWERTES 3 Die Zitronenmelisse entfernen, den ausgepressten Zitronensaft einrühren und die Schüssel für mindestens 30 Minuten in das Eisfach stellen. Gelegentlich umrühren, bis sich kleine Eiskristalle bilden. 4 Das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen und den Eischnee mit einem Schneebesen locker unter den angefrorenen Zitronensaft heben. 5 Die Masse in die vorbereiteten Zitronen füllen und den Deckel darauf setzen. Bis zum Servieren wieder in das Eisfach stellen (ca. 1 h). Besonders sicher stehen die Zitronen beim Einfrieren in Eierkartons. Kurz vor dem Servieren das Zitronensorbet mit frischer Zitronenmelisse und essbaren Blüten dekorieren.
Eine Zitrone enthält 3,5–8 % Zitronensäure und wirkt desinfizierend. Somit sind (angeschnittene) Zitronen optimal zum Putzen geeignet – besonders wirksam gegen Kalkrückstände! Der Saft einer Zitrone deckt mehr als die Hälfte des täglichen Vitamin-C-Bedarfs eines Erwachsenen. Der Name Zitrone bezog sich ursprünglich auf die Zedernfrucht (Zitronatzitrone). Erst im späten Mittelalter wurde der Name in einigen Sprachen auf die Frucht Zitrone übertragen. In anderen Sprachen wie Englisch bezieht sich die Bezeichnung „citron“ immer noch auf die Zitronatzitrone, während die Frucht Zitrone mit dem aus dem Arabischen stammenden Wort „lemon“ bezeichnet wird.
Tipp für Schwangere Es gibt im Handel auch pasteurisiertes Eiweiß (z.B. aus dem Tetrapak) zu kaufen. Dieses darf auch von Schwangeren bedenkenlos roh verzehrt werden.
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Bunte Farben, fruchtig-leichter Geschmack – so machen die Frozen Yoghurt Smoothies gleich doppelt gute Figur.
COOLE SACHE Seit Jahren im Trend, gehören Frozen Yoghurt Smoothies zu den beliebtesten Erfrischungen an heißen Tagen. Heuer gibt es die cremig-fruchtigen Smoothies in den drei beliebten Geschmacksrichtungen Erdbeer-Banane, Mango-Ananas und Kiwi wieder in jedem McCafé. Frisch zubereitet aus Joghurt, Crushed Ice und Fruchtpüree, sind sie die idealen Sommersnacks – ein heißer Tipp für coole Sonnenanbeter. von markus höller Endlich Sommer! Für den kühlenden Snack zwischendurch, ob auf dem Weg ins Bad oder nach einer lustigen Spielplatzrunde, gibt es jetzt in jedem McCafé die ideale Erfrischung: die Frozen Yoghurt Smoothies in drei köstlichen Varianten. Aus Fruchtpüree der französischen Premiummarke Monin, kristallklarem Crushed Ice und frischem österreichischen Joghurt von Berglandmilch hergestellt, sind die Smoothies die ideale Alternative zu Eis oder Milkshakes,
wenn es noch einen Tick frischer sein darf. Seit 2010 saisonal im Programm, sind die Frozen Yoghurt Smoothies jeden Sommer in neuen Geschmacksrichtungen erschienen. Das überwältigende Feedback und die zahlreichen Nachfragen nach bestimmten Sorten haben die McCaféProduktentwickler/-innen in der Testküche inspiriert. Drei wunderbar fruchtige Sorten, die dank der freundlichen Farben im schicken, transparenten 0,3 l To-Go-
Becher auch optisch für Sommergefühl pur stehen, sind dabei herausgekommen: Erdbeer-Banane, Mango-Ananas und Kiwi. Rot, gelb, grün Klarer Favorit ist dabei Erdbeer. Der beerige Dauerbrenner ist jedes Jahr vertreten, wird 2014 aber noch zusätzlich durch einen Extraschuss Bananenpüree ergänzt. So fließt der neue ErdbeerBanane-Smoothie noch leichter,
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Fun Fact vollmundiger und cremiger über den Gaumen. Eine komplett neue Variante ist hingegen die tropische Kombination aus Mango und Ananas. In strahlendem Gelb kündigt der Smoothie schon das Geschmackserlebnis an: tropisch, saftig und süß mit einem Hauch fruchtiger Säure – so schmeckt die ideale Erfrischung für Karibikfeeling daheim. Und, last but not least, in hellem Grün und nach dem überragenden Erfolg vom letzten Jahr unverändert wieder im Sortiment: Kiwi. Gleichzeitig auch der leichteste Smoothie, triff t die Kombination aus cremigem Joghurt, Crushed Ice und der neuseeländischen Frucht offensichtlich genau den Geschmack der Österreicher. Es ist also angerichtet: Je nach Geschmack oder auch farblich passend zum Oufi t sind Frozen Yoghurt Smoothies das ideale Accessoire an heißen Tagen. Österreichische Qualität Bei der wichtigsten Zutat der neuen Smoothies, dem Joghurt, verwendet McDonald’s Österreich ausschließlich heimische Ressourcen: Berglandmilch,
Blendtec, der Hersteller der bei McDonald’s verwendeten PremiumBlender, gilt übrigens dank der legendären „Will It Blend“-Kampagne als Internet-Legende. Witzige Kurzfilme zeigen, wie alle möglichen Gegenstände – vom Golfball bis zum iPhone – letztendlich gegen die solide Qualität der Mixer keine Chance haben. Kult! www.willitblend.com
die Genossenschaft hinter österreichischen Topmarken wie Schärdinger, Tirolmilch, Stainzer, Latella u.v.m. ist der Exklusivlieferant für das frische, leichte und cremige Joghurt in den Smoothies. Somit ist sichergestellt, dass nur beste österreichische Milch aus verschiedenen Bundesländern und Regionen eingekauft und verarbeitet wird. Die strenge Kontrolle der lückenlosen Kühlkette – gerade im Sommer essenziell bei Frischmilchprodukten – versteht sich da von selbst. Ein wichtiger Beitrag nicht nur zur Zubereitung von Smoothies in höchster Qualität, sondern auch zur Sicherung der so wichtigen Binnenwirtschaft für die heimischen Milchbauern.
Frisch, frischer, Smoothie Jörg Pizzera, Marketing Director von McDonald’s Österreich, kennt das Erfolgsrezept der drei cremig-coolen Neuzugänge im McCafé: „Smoothies werden in Österreich immer beliebter. Kein Wunder, schließlich sind sie erfrischend und köstlich zugleich – ob als fruchtiges Dessert oder als Snack für zwischendurch.“ Damit auch jeder Gast im McCafé in den Genuss von fruchtig-frischem Geschmack und idealer Cremigkeit kommt, wird jeder Frozen Yoghurt Smoothie ganz frisch gemixt. Die speziell geschulten McCafé-Baristi bereiten jeden Smoothie für jeden Gast in Qualitäts-Mixern der Kultmarke Blendtec – übrigens dieselben Geräte, die auch die unvergleichlichen McCafé Frappés zaubern – zu, die hohe Qualität der Zutaten kommt im fertigen Smoothie so am besten zur Geltung. Also schnell los ins McCafé auf eine fruchtige Erfrischung, damit behält man auch bei der größten Hitze immer einen kühlen Kopf!
© McDonald’s Österreich
Smoothie-Fakten Smoothies sind seit fast hundert Jahren eine beliebte Erfrischung auf der ganzen Welt. Originalrezepte aus Südamerika wurden bereits in den 20er-Jahren von Saftbar-Besitzern in den USA aufgegriffen und immer weiter verfeinert. Die Grundbestandteile – Fruchtmus, Fruchtsaft und Eis – blieben dabei immer gleich, zahlreiche Experimente mit Ei oder Milchprodukten als Beigabe, um eine cremige Konsistenz zu erhalten, führten ab den 60er- und 70er-Jahren zu einem regelrechten Boom. Mit dem neuen Körper- und Ernährungsbewusstsein, das sich Anfang der 90er-Jahre ausbreitete, kam Joghurt als ideale, leichte Alternative zur cremigen Ergänzung ins Spiel. In der mediterranen und östlichen Küche schon lange fixer Bestandteil, man denke an türkischen Ayran oder das indische Lassi, ist Joghurt die ideale Erfrischung für heiße Tage. Zahlreiche Fertigprodukte in Supermärkten bieten eine fast unüberschaubare Fülle an Geschmacksrichtungen. Smoothie-Puristen schwören aber nach wie vor auf das frisch im Blender zubereitete Original – die leichte Textur spricht für sich.
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Natürliche Spielesammlung Bei diesen herrlichen Temperaturen können Kids endlich wieder unter blauem Himmel ausgelassen toben. Damit das noch ein Stückchen mehr Spaß macht, hat sich Tipi auf die Suche nach den lustigsten Spieleideen für draußen gemacht. Megapluspunkt: Für keines dieser Spiele braucht man teure Utensilien! von lisa strebinger
TEMPELHÜPFEN Alter: 4 bis 12 Jahre Mitspieler: 1 bis 6 Utensilien: Straßenmalkreide (siehe Basteltipp S. 56) Mit Straßenmalkreide wird ein Spielfeld mit Kästchen, die mit den Zahlen 1 bis 10 nummeriert sind, auf dem Boden aufgemalt. Dann sucht sich jeder Spieler einen kleinen Stein, den er farblich mit Straßenmalkreide markiert, damit er ihn
später wieder als seinen identifizieren kann. Der erste Spieler wirft seinen Stein in das Kästchen Nummer eins. Anschließend stellt er sich auf sein rechtes Bein (das linke bleibt in der Luft) und hüpft so in das erste Kästchen. Er darf dabei nicht mit dem linken Fuß auf den Boden hinabsteigen. Steht er im ersten Kästchen, schiebt er mit der Fußspitze des linken Beins seinen Stein vorsichtig in Kästchen Nummer zwei und hüpft anschließend wieder mit dem rechten Bein dort hinein.
So verfährt der Spieler immer weiter und hüpft von Kästchen zu Kästchen. Er muss dabei immer direkt in das nächste Kästchen springen. Tritt der Spieler auf eine aufgezeichnete Linie oder steigt gar mit dem linken Fuß auf dem Boden auf, ist das nächste Kind an der Reihe. Der Stein des ersten Kindes bleibt in der Zwischenzeit in dem Kästchen liegen, in das er zuletzt geschoben wurde. Wenn das Kind wieder an der Reihe ist, kann es von dort aus weiterspielen und muss nicht wieder bei Kästchen Nummer eins starten. Das Spiel geht immer so weiter, bis ein Kind als erstes bei Nummer 10 angelangt ist. Je nachdem, wie groß man die Spielfelder zeichnet und wie viele Kästchen man aufmalt, kann man den Schwierigkeitsgrad des Spiels erhöhen oder vereinfachen. Positiver Effekt: Der Gleichgewichtssinn wird gestärkt, ebenso die Ausdauer. TIPP: Man kann auch das Sprungbein zwischendurch wechseln, damit beide Beine gleich stark trainiert werden. BÄUMLEIN, WECHSEL DICH Alter: 4 bis 14 Jahre Mitspieler: 4 bis 30 Utensilien: keine Jedes Kind lehnt sich alleine mit dem Rücken gegen einen Baum. Eines der Kinder ist der Fänger und stellt sich in die Mitte der anderen Kinder. Der Fänger steht frei und ist an keinen Baum
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AUF DEN BODEN MIT DIR! Alter: 4 bis 12 Jahre Mitspieler: 2 Utensilien: keine Zwei Kinder setzen sich Rücken an Rücken auf den Boden und rutschen ein paar Zentimeter auseinander. Anschließend winkeln sie ihre Beine ab und stützen sich mit ihren Armen hinter ihrem Körper ab, sodass sie ihre Hinterteile und die Bäuche in die Höhe stemmen können. Ein wenig ähnelt diese Haltung der Turnübung „Brücke“. Anschließend versuchen sich die beiden Spieler gegenseitig auf den Boden zu drücken. Verloren hat derjenige, dessen Hintern zuerst am Boden ankommt. Aber bitte fair spielen! Nicht erlaubt sind: schlagen, treten, kratzen, zwicken, beißen .... Erlaubt: mit den Armen arbeiten und dabei bitte nur kitzeln, ziehen oder drücken. Positiver Effekt: Stärkt die Tiefenmuskulatur, vor allem Beine, Bauchmuskeln und Arme. Und die Kids lernen ein faires Rangeln. OBSTLEINE Alter: 3 bis 14 Jahre Mitspieler: 1 bis 30 Utensilien: Obst und Küchengarn, 1 Erwachsener Zunächst schneidet man Obst in mundgerechte Stücke. Dann nimmt man ein langes Stück Küchengarn (mind. 1,5 Meter) und fädelt dieses mit einem Ende in die Öse einer dicken Nadel (Sticknadel) ein, sticht durch die Obststücke und fädelt diese auf die Leine. Diese „Obstleine“ wird mit einer Seite an einem Baum oder an einem Pfeiler in Schulterhöhe der Kinder befestigt. Das andere Ende der Leine hält ein Erwachsener fest, der die Leine spannt und ihre Höhe gegebenenfalls variieren kann. Die Kinder sollen schließlich wie beim Limbo-Dance ihre Oberkörper nach hinten beugen und im-
Wenn man die Kinder animieren will, kann man als Erwachsener einen Wettbewerb veranstalten und das Pärchen prämieren, das sich am kreativsten und am meisten bewegt. Positiver Effekt: Spielerisch lernen die Kinder verschiedene Turnübungen gezielt nachzumachen und trainieren außerdem ihre Fantasie, da sie sich immer neue Bewegungen ausdenken müssen. mer wieder unter der Leine durchtanzen. Dabei können sie das Obst von der Leine naschen. Mit Musikbegleitung wird das Spiel noch lustiger. Positiver Effekt: Die allgemeine Geschicklichkeit wird gefördert und die Kinder lernen, dass gesunde Ernährung Spaß macht. SEI MEIN SCHATTEN! Alter: 3 bis 10 Jahre Mitspieler: mind. 2, immer eine gerade Anzahl an Mitspielern Utensilien: keine Die Kinder werden in Paare aufgeteilt, dabei stellt sich immer ein Kind hinter seinen Partner. Startet das Spiel, soll das vordere Kind beginnen sich zu bewegen, es kann dabei laufen, springen, Purzelbäume machen, einen Vogel imitieren – ganz egal. Das hintere Kind soll dem anderen Kind folgen und versuchen, alle Bewegungen bestmöglich nachzumachen, als wäre es der Schatten des anderen. Das Spiel kann je nach Lust und Laune der Kids ganz ruhig, aber auch extrem ausgelassen gespielt werden.
NATURMEMORY Alter: ab 3 Jahren Mitspieler: mind. 2 Utensilien: kleine Gegenstände aus dem Wald / dem Garten / dem Park Verschiedene kleine Dinge aus dem Wald, dem Garten oder dem Park werden offen auf den Boden gelegt. Das können z.B. Tannenzapfen, Blätter, Eicheln, Blumen, Beeren o.Ä. sein. Die Kinder sollen nun versuchen, die gleichen Gegenstände zu finden. Wer zuerst alle beisammen hat, hat gewonnen. Positiver Effekt: Trainiert das Gedächtnis. Kinder lernen die Natur besser kennen. SEIFENBLASEN-SPIELE Alter: ab 2 Mitspieler: ab 1 Utensilien: Seifenblasen Seifenblasen gehören zum Sommer einfach dazu. Mögliche Spielherausforderungen: Wer kann die größte (oder auch die kleinste) Seifenblase machen? Wessen Seifenblase hält am längsten, fliegt am höchsten oder am weitesten? Wer kann eine Seifenblase auf der Hand tragen, freilich ohne dass sie zerplatzt? Wer fängt die meisten Seifenblasen? Wer schafft es, mit der bloßen Hand (Daumen und Zeigefinger bilden einen Kreis) Seifenblasen zu machen? Positiver Effekt: Schult Konzentration, Geschicklichkeit und Feinmotorik. © Fotolia, Tangled Happy, Kathi Pirati, SXC.hu, Alek Kawka, Archiv
angelehnt. Dann ruft der Fänger laut: „Bäumlein, wechsel dich!“ Jetzt müssen die anderen Kinder von ihrem Baum weglaufen und sich an einen anderen freien Baum stellen. Während die Kinder wild umherlaufen, versucht der Fänger, eines von ihnen zu erwischen. Gelingt ihm das, stellt auch er sich an einen Baum, und das von ihm gefangene Kind wird zum Fänger – und zwar so lange, bis es auch wieder wen fängt. Positiver Effekt: Stärkt das Herz-Kreislauf-System und verbessert die Ausdauer!
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Basteltipp
Straßenkreide
selbst gemacht von theres arnold
Künstler verschönern schon seit 500 Jahren Straßen, Plätze und Gehwege mit Malereien aus Kreide. Wir zeigen dir, wie du bunte Kreide selber herstellen kannst.
Material
1 Die Klopapierrollen innen mit Backpapier auskleiden und eine der beiden Öffnungen mit Klebeband zukleben.
für ca. 2 große und 2 kleine Kreiden
2 Das Wasser in die Flasche füllen und einen Klacks Acrylfarbe hinzugeben. Die Flasche so lange schütteln, bis sich die Farbe im Wasser aufgelöst hat. (Die Farbintensität des Wassers sollte stärker sein, als man die Kreide schließlich haben möchte.)
ca. 250 ml Alabastergips (Stuckgips/Modellgips) ca. 250 ml Wasser
Acrylfarbe(n) Rührschüssel und Flasche, die weggeworfen werden
können Löffel Backpapier Klopapierrollen Klebeband/Malerkrepp kleine Plastikbecher
3 Das eingefärbte Wasser in die Schüssel geben, den Gips darüberstreuen und gut durchrühren.
Schere
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4 Die kleinen Plastikbecher und die Klopapierrollen mit der zugeklebten Seite nach unten auf eine gerade Fläche stellen, das Gipsgemisch einfüllen und mehrfach leicht aufklopfen (Achtung: Reste nicht in den Abfluss schütten!!!) 5 Wenn der Gips hart ist, die Plastikbecher stürzen und die Klopapierrolle aufreißen. 6 Bis zum Einsatz auf der Straße ein paar Tage durchtrocknen lassen.
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© Stephan Kellermayr
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TIPP Mehrfärbige Kreiden machen: Es können auch mehrere Schichten unterschiedlicher Farbe übereinandergegossen werden. Zwischen den unterschiedlichen Farbschichten antrocknen lassen. WAS DU MIT STRASSENKREIDE ALLES MACHEN KANNST: Tempelhüpfen, Malen, einen Hindernisparcours oder ein Labyrinth aufzeichnen, lustige Fotos mit aufgezeichneter Umgebung (Luftballons, ein Auto, ein Wald) oder Accessoires (Krone, Ohren, Frisuren) machen, Spielfelder aufzeichnen
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AUF IN EIN BRANDNEUES ABENTEUER
AB 14. AUGUST IM KINO ©2014 Disney Im Verleih der Walt Disney Company (Austria)
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Film-Highlights © Disney (2), Dreamworks
Wer im Sommer nicht auf Urlaub fliegt, kann dennoch abheben – im Kino nämlich, wenn es mit Flugzeugen, Drachen oder Feen rasant in die Lüfte geht.
Planes 2 – Immer im Einsatz Vorauss. Starttermin: 14. August 2014
Ausnahmeflieger Dusty muss feststellen, dass sein Getriebe nach einem waghalsigen Manöver nicht mehr richtig funktioniert und er keine Rennen mehr fliegen kann. Entmutigt zieht er sich
zurück und landet bei einer Feuerlöscheinheit, wo er neuen Teamgeist kennenlernt. Denn nur gemeinsam können sie den großen Piston-Peak-Nationalpark vor gefährlichen Waldbränden
und anderen Gefahren schützen. Ein luftig-turbulentes Wiedersehen mit Dusty, dem liebenswerten Sprühflugzeug und jeder Menge actiongeladener Flugakrobatik. Auch in 3D!
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Tinkerbell und die Piratenfee bereits im Kino
Die freche Fee Zarina stiehlt den wertvollen blauen Feenstaub, der den Fabelwesen das Fliegen ermöglicht, und verbündet sich mit den finsteren Skull-Rock-Piraten. Zu spät merkt sie, dass die finsteren Seeräuber nur Schindluder mit dem blauen Staub treiben wollen. Tinkerbell und ihre Feenfreundinnen wollen den kostbaren Staub wieder an seinen rechtmäßigen Platz zurückbringen. Doch die Mission erweist sich als schwieriger als erwartet, denn die besonderen Talente der Feen werden plötzlich vertauscht. Amüsanter und kunterbunter Fabelspaß mit Peter Pans Freundinnen – auch in 3D!
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Vorauss. Starttermin: 24. Juli 2014
Drachenzähmen leicht gemacht 2 Die Wikinger auf der Insel Berk haben sich mit den wilden Drachen, die einst die Dörfer unsicher machten, angefreundet. Astrid, Rotzbakke und der Rest der Gang verbringen ihre Freizeit mit ihrem neuen Lieblingssport: dem Drachenren-
nen. Nur der junge Wikinger Hicks geht lieber auf Erkundungsflüge in die weite Welt – freilich auf dem Rücken seines Drachenfreundes Ohnezahn. Auf einer ihrer Reisen entdecken sie eine geheime Eishöhle, in der Hunderte neue wilde
Drachenarten und der mysteriöse Drachenreiter zu Hause sind. Ein Kampf für den Frieden auf Berk beginnt, den sie nur gemeinsam mit ihren Freunden gewinnen können ... Turbulenter Animationsspaß mit rasanten Flugmanövern – auch in 3D!
Komm zum Wien Energie Ferienspiel mit Captain Energy und Prof. Kraft
Melde dich gleich an.
Vom 30. Juni bis 28. August. Mit Captain Energy und Professor Kraft!
Beim Wien Energie Ferienspiel sind Kinder auf den Spuren der Schätze der Erde! Captain Energy und Professor Kraft suchen deshalb kluge und mutige Abenteurer, die mithelfen diese wertvollen Schätze richtig einzusetzen. Informationen gibt’s auf www.captainenergy.at oder unter 0800 510 850. www.wienenergie.at
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Wien Energie, ein Partner der EnergieAllianz Austria. som m er 2014 | 59
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Rico, Oskar und die Tieferschatten Vorauss. Starttermin: 11. Juli 2014
© Twentieth Century Fox, Einhorn (2)
Rico ist ein wenig begabter, zehnjähriger Junge aus Berlin, der bei seiner alleinerziehenden Mutter wohnt. Er freundet sich mit dem hochbegabten, zwei Jahre jüngeren Oskar an, der immer einen Helm trägt. Gemeinsam verbringen sie fortan ihre Freizeit damit, auf Verbrecherjagd zu gehen. Dabei haben sie es besonders auf den berüchtigten Entführer Mister 2000 abgesehen. Doch eines Tages taucht Oskar nicht am verabredeten Treffpunkt auf – ob gar Mister 2000 hinter seinem Verschwinden steckt? Wenn ja, könnte er in ernsthafter Gefahr sein! Rico kratzt all seinen Mut zusammen, um Mister 2000, vor allem aber seinen verschollenen Freund zu finden. Gelungene Adaption von Andreas Steinhöfels gleichnamigem prämierten Kinderbuch mit gewitzten Dialogen und sympathischen Charakteren!
Niemals an den Zeigern drehen. Nicht in Rage geraten. Sich auf keinen Fall verlieben. Eine Missachtung dieser Regeln kann für den kleinen Jack den Tod bedeuten. Denn er kam am kältesten Tag, den Schottland je sah, zur Welt, und weil sein Herz in jener Nacht zu Eis gefror, ersetzte es die Hebamme kurzentschlossen durch eine Kuckucksuhr. Jahre später trifft er die talentierte Sängerin Acacia und hat Schmetterlinge im Bauch ... Eine fantasievolle, witzige und berührende Liebesgeschichte mit skurrilen Figuren. Vorauss. Starttermin: 17. Juli 2014
Flöckchen -
Die großen Abenteuer des kleinen weißen Gorillas! Vorauss. Starttermin: 19. Juni 2014
Flöckchen ist ein ganz besonderer Affe, denn er ist der einzige weiße Gorilla auf der Welt. Im Zoo von Barcelona ist er allseits beliebt – bei jedem, nur nicht bei den Gorillas. Mit der Hilfe von Ailur, einem exzentrischen roten Panda, plant Flöckchen einen Besuch bei der Zirkushexe. Sie soll ihm helfen, ein ganz normaler Gorilla zu werden – mit schwarzem Fell! Doch außerhalb des Zoos sind sie in Gefahr: Der vom Pech verfolgte Luc de Sac hat es auf sie abgesehen, da er glaubt, das Herz eines weißen Gorillas sei ein wahrer Glücksbringer ... Mix aus Real- und Animationsfilm übers Anderssein.
Jack
und das Kuckucksuhrherz Die konkreten Altersfreigaben werden kurz vor Filmstart bekannt gegeben.
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Promotion
Das Drachenzähmen in Berk geht weiter Das „Dragons“-Doppelpack „Die Reiter von Berk Vol. 4“ und „Die Wächter von Berk Vol. 1“ ab 18. Juli als DVD
Dragons – Die Reiter von Berk Vol. 4 Diesmal müssen die Drachenreiter den Händler Johann retten, der auf seiner letzten Reise offenbar an einen geheimnisvollen Ort geraten ist. Fischbein und Fleischklops finden auf einer entlegenen Insel einen Glücksstein, der aber nicht nur Glück bringt, und schließlich steht bei den Wikingern die Borkwoche ins Haus – ein
Familienfest, für das Hicks eine DrachenFlugshow organisiert. Doch dann geraten Hicks und sein Drachenfreund Ohnezahn in große Gefahr … Abenteuer und jede Menge Spaß – mit Geschichten nach dem Oscar®nominierten Animationshit „Drachenzähmen leicht gemacht“.
&
mach mit
gewin n!
Gewinn eines von 5 Dragons-DVD-Packages mit „Die Reiter von Berk Vol. 4“ & „Die Wächter von Berk Vol. 1“ und schick bis 31. Juli 2014 ein Mail an gewinn@tipimagazin.at.
© 2014 Twentieth Century Fox Home Entertainment
Die tollkühnen Drachenreiter von Berk sind wieder da und stürzen sich in neue, spannende Abenteuer. Am 18. Juli erscheint mit „Dragons – Die Reiter von Berk Vol. 4“ das große Finale der 1. Staffel. Für einen nahtlosen Übergang wird gleichzeitig auch „Dragons – Die Wächter von Berk Vol. 1“ am selben Tag als DVD veröffentlicht, der Start in die zweite Staffel. Beide Staffeln sind bereits komplett als Digital HD erhältlich und bieten einmal mehr bunten und spannenden Animationsspaß für die ganze Familie. Hicks und sein treuer Drachenbegleiter Ohnezahn müssen sich erneut heiklen Herausforderungen stellen und werden dabei natürlich von ihren Wikinger- und Drachenfreunden begleitet. Die Serie basiert auf dem Animationshit von DreamWorks Animation „Drachenzähmen leicht gemacht“ und ist somit die perfekte Vorbereitung auf den Kinostart von „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ am 24. Juli. Die „Dragons“-Serie erzählt darüber hinaus alle aufregenden Abenteuer von Hicks und Ohnezahn zwischen den beiden Kinofilmen.
Dragons – Die Wächter von Berk Vol. 1 In der Fortsetzung der beliebten Serie „Dragons – Die Reiter von Berk“ erleben die mutigen Wikinger und ihre Drachenfreunde von der mythischen Insel Berk wieder jede Menge Abenteuer und Spaß! Hicks gründet einen geheimen DrachenFlugclub, um einen Angriff auf die Insel abzuwehren, und Fleischklops wird zum Helden, nachdem er unaufhörlich Felsengestein gefressen hat. Astrid denkt sich eine besondere Mutprobe für die Freunde aus, während sich Hicks mit Dagur anlegt, der auf Drachenjagd gehen will… Das und viel mehr in fünf neuen, spannenden Episoden nach dem Oscar®-nominierten (Bester Animationsfilm, Beste Filmmusik) „Drachenzähmen leicht gemacht“!
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Schauen, Spielen, Lesen, Hören Ja, es gibt sie leider auch im Sommer ... Tage, an denen man am liebsten gar nicht raus möchte. Deshalb hier und jetzt: die Tipi-Tipps fürs Beschäftigungsprogramm zu Hause.
0 – 3 Jahre
Süßer Piepmatz. Zieht Babys Aufmerksamkeit ganz auf sich: Vogelrassel von PlanToys. Ab 4 Monaten. Um € 8,99.
Kontrastreich. Ja, wer klopft denn da an der Tür? Ein lustiges und immer wieder überraschendes PappKlapp-Bilderbuch. Bitte aufmachen! von M. Escoffier & V. Bourgeau, Moritz. Ab 2. Um € 13,40.
© Hersteller, Verlage, Verleiher, Simone Porteder (Illustration)
Weltentdecker. Wo wachsen Palmen? Wie sehen Brillenbären aus? Und wie ist es am Nordpol? Eine Weltreise der besonderen Art ... Das große Bilderbuch der ganzen Welt von Ole Könnecke, Hanser. Ab 3. Um € 15,40.
Handlich. Fingerspiele, Kniereiter und Reime für sämtliche Anlässe. Wunderbar illustriert! Zippel Zappel Zappelfinger von Sybille Hein, ars edition. Ab 1. Um € 7,20.
Klopfzeichen. Mit dem Hammer werden die 4 bunten Kugeln durch die Löcher geklopft, landen auf einer Schiene und kullern unten wieder raus. Fördert Motorik und Hand-AugeKoordination: Klopfbank von Eichhorn. Ab 1. Um € 17,99.
4 – 6 Jahre Tierisches Suchspiel. Die Zootiere sind abgehauen und verstecken sich in anderen Gehegen. Wer errät, welches sich wo versteckt? Joe’s Zoo von Piatnik. Ab 4. Um € 10,–.
Tierfreund. Von den Hundebabys des Nachbarn über das neue Haustier von Clementine bis zu den Elefanten im Zoo – der 4-jährige Caillou macht hier allerlei tierische Bekanntschaften. Caillou und die Tiere von Universum Film. DVD mit englischer Tonspur. Ab 3. Um € 11,99.
Bunter Vogel. Nick hüpft von Blüte zu Blüte und pickt nach den Käfern. Nun gilt es, sich unter den verdeckten Blatt-Plättchen vor dem lustigen Vogel zu verstecken, um schnell das rettende Astloch zu erreichen. Fördert Konzentration und Gedächtnis. Pick Nick! von Schmidt Spiele. Ab 5. Um ca. € 28,–.
Balltänzer. Obwohl Matze ein Bub ist, tanzt er gerne Ballett. Beim großen Fußballspiel soll er schließlich einspringen – und merkt, wie er seine Ballettkünste fußballerisch einsetzen kann ... Matze vor, tanz ein Tor! von Anne-Kathrin Behl, atlantis. Ab 4. Um € 15,40.
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7 – 9 Jahre
Knobel-Vergnügen. 60 bunte Holzkugeln gilt es aufeinanderzustapeln. Knifflig: Aufgabenkarten geben – oft fast unmögliche – Stapelregeln vor. dimension von Kosmos. Ab 8. Um ca. € 36,99.
Urlaubsfreunde. Essen grausig, Meer zu salzig – die Ferien sind anders als gedacht. Zum Glück gibt es Áris, mit dem sich Valentin anfreundet ... Valentin, der Urlaubsheld von S.M. Orlovský & M. Roher, Picus. Ab 6. Um € 13,90.
3 in 1. Filmspaß mit Pocahontas, den Wölfen Kate & Humphrey („Alpha und Omega) und den Schweinchen Peter & Paul („Au Schwarte!“). KinderspaßBox – die besten Ferienfilme von Ascot Elite. Um € 12,99.
Originell! Der schwarze Kater Haček versucht, seinem Herrchen zuliebe ein Glückskater zu werden. Der katzofantische Wunsch-Automat von M. Laibl & M. Karipidou, Residenz. Ab 7. Um € 14,90.
Bunter Rennzirkus. Das erste Spiel der KultRennserie, das in HD erscheint. Mit neuen Kursen und neu designten Fahrzeugen. Plus: Antigravitations-Feature, mit dem sich die Fahrer der Schwerkraft widersetzen können und Wände oder Decken entlang rasen. Ein Must-have für die Wii U. Mario Kart 8. Um ca. € 54,99.
Ab 10 Jahren Witziges Kopfkino. Die 11-jährige Tip macht sich auf die Suche nach ihrer von Aliens entführten Mutter. Dabei macht sie Bekanntschaft mit dem außerirdischen J.Lo. und muss auch noch die Welt retten. Happy Smekday von Adam Rex, Ueberreuter. Ab 11. Um € 16,95. Einfühlsam. Mutter Alva will ihren 4 Töchtern ein anderes Menschenbild vermitteln, als es im Südafrika Anfang der 1980er-Jahre vorherrscht. Über Toleranz und Solidarität zur Zeit der Apartheid. Der Sandengel von Lizzy Hollatko, Jungbrunnen. Ab 11. Um € 14,95.
Würziges Stichspiel. An den Kartenrückseiten kann man erkennen, welche Gewürze die Mitspieler auf der Hand haben. Dies hilft vorauszusagen, von welchen Gewürzkarten man die wenigsten und von welchen man die meisten Karten stechen wird. Je besser die Vorhersage, desto mehr Siegpunkte. Scharfe Schoten von Zoch. Ab 10. Um ca. € 10,–.
St spiel. rategie B is zu 4 schlü Spiele r Hohe pfen in die prieste Rolle vo rn p el un d lass , errichten n en ihr Tem gedeih eZ e stoffe n. Doch Vo ivilisation rs da vorha für sind nu icht : Roh nden ! r begr e nz t H elio im Glü c k . A b s vo n H a n s 1 0. U m ca. € 37,– . som m er 2014 |
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MAMI BLOGGT Immer mehr Mütter berichten im Internet von ihrem Alltag zwischen Berufsleben, Kindergarten und Haushalt. Tipi stellt vier österreichische Mamis vor, die das Schreibfieber gepackt hat – absolute Surfempfehlung!
http://suchtdasglueck.at
Seit wann? Mein erstes Posting kam im September 2012. Dann kam gleich lange nichts. Beim Bloggen muss man dranbleiben, und das ist grad mit Kindern nicht so leicht. Aber dann hat mich das Bloggingfieber so richtig gepackt, ich hab viel dazugelernt, was Layout und Fotografie betrifft, und seit Anfang des Jahres blogge ich immer ganz regelmäßig. Und warum? Ich bin einfach auf der Suche nach einem glücklicheren, zufriedeneren und auch (umwelt-)bewussteren Leben mit Familie. Und über meine Versuche, dahin zu kommen, blogge ich.
Wer schreibt hier? Isabelle Flandorfer, Mutter von 3 Kindern: Valerie (9 Monate), Tobias (8 Jahre) und Clemens (11 Jahre). Ich habe beim Einrichtungsmagazin H.O.M.E. gearbeitet und war bei MONDIALmode.com im Mode-OnlineshoppingGeschäft tätig. Seit wann? Mother’s Finest wurde am 6. Juni 2014 ein Jahr alt. Und warum? Ich habe während der Schwangerschaft mit Valerie, meinem dritten Kind, entdeckt, wie viele schöne Dinge es rund um Mutter und Kind gibt. Es hat sich in den letzten 10
Worum geht es? Ich glaube, das Leben heute und sowieso mit Familie ist ziemlich kompliziert. Man fährt im Großen und Ganzen mit Autopilot durchs Leben, schnell noch dorthin hetzen, da noch die E-Mails checken, und am Ende des Tages fragt man sich, wo ist eigentlich die Zeit hin? Ich glaube, dass der Weg zu einem glücklichen und zufriedenen Familienleben über einen bewussteren und einfacheren Lebensstil führt. Deswegen beschäftige ich mich viel mit Achtsamkeit und Minimalismus in der Familie. „The best things in life are not things.“ Daran arbeite ich und darüber schreibe ich. Was ist dein Lieblingsblogeintrag? Ich mag meine Beiträge mit schönen Fotos am liebsten, da gehören meine Gartenprojektposts sicherlich dazu. Aber eigentlich gefällt mir mein „Tutori-
al Handyparkplatz“ am besten, weil der Handyparkplatz für unsere Familie eine gute Erfindung ist. http://suchtdasglueck.at/tutorial-handyparkplatz-wie-bekomme-ich-mehrzeit/ Und welcher wurde am meisten gelesen? Am meisten wurde bisher mein Beitrag „Warum ist Muttersein nicht genug“ gelesen. Ist offensichtlich ein Thema, das viele betriff t und bewegt. http://suchtdasglueck.at/warum-istmuttersein-nicht-genug/
© Privat
Wer schreibt hier? Mein Name ist Birgit, ich schreibe als Fräulein im Glück und lebe mit meinem Freund und meinen Söhnen (manchmal auch mit seinen Söhnen) in Wien.
www.mothersfinest.me Jahren unglaublich viel getan: Neue Onlineshops haben eröffnet, neue Marken für Kindermode wurden gegründet, die Spielsachen und Accessoires für Kinder wurden in den letzten Jahren immer netter und außergewöhnlicher. Meine Entdeckungen wollte ich gerne teilen. Worum geht es? Es geht um all die schönen Dinge, die das Leben als Mutter mit Kind, und vor allem auch als Frau, schön und besonders machen. Ich mache Interviews mit Frauen, die von ihren Erfahrungen berichten, gebe Shoppingtipps, teile Inspirationen, beschäftige mich mit Fashion, Beauty und Lifestyle und berichte natürlich auch immer wieder ganz persönlich aus meiner kleinen Welt.
Was ist dein Lieblingsblogeintrag? Am liebsten habe ich die Interviews, die ich mit Müttern mache. Jedes ist anders und auf seine Weise speziell. Ich freue mich jedes Mal auf ein neues Gespräch und die Fotos, die ich dabei mache. Es dauert immer ein bisschen, bis ich ein Interview fertiggestellt habe, aber umso mehr freut es mich, wenn ich dann das fertige Endergebnis online stellen kann. Und welcher wurde am meisten gelesen? Am meisten gelesen wurde das erste Interview, das ich gemacht habe. Mit meiner Freundin Katharina, die letztes Jahr im Mai ihr erstes Kind, Lola, bekommen hat. www.mothersfinest.me/2013/06/25/ katharina-lola/
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www.fuenfmalzehn.at Wer schreibt hier? Hier schreibt Miriam: ich bin liebende 2-fach-Mama, begeisterte Vollzeit-Berufstätige, ordnungsliebende Chaotin, leidenschaftliche DIYlerin, faszinierte Upcyclerin, Serienjunkie, projektsüchtige und eifrige Festeplanerin. Und manchmal finde ich sogar noch etwas Zeit für meinen Mann. Seit wann? Fuenfmalzehn.at gibt es erst ganz kurz – nämlich seit Jänner 2014. Und warum? Zum Bloglesen bin ich über mein Hobby Scrapbooking gekommen. Nach und nach habe ich so auch andere Themen verfolgt. Mittlerweile lese ich vor dem Schlafengehen statt Bücher lieber die aktuellen Blogeinträge. Da ich immer viel zu erzählen habe, hatte ich mal bei meinem Mann den Wunsch geäußert, auch gerne einen Blog schreiben zu wollen. Allerdings ist es als Vollzeit-Berufstätige und Mama wirklich sehr schwierig, auch noch Zeit für solche Dinge abzuzweigen, dementsprechend hatte ich diesen Gedanken eigentlich gleich wieder verworfen. Als mein Mann mir dann kurz vor Weihnachten völlig überraschend den ersten Blogentwurf gezeigt hat, habe ich zuerst
Wer schreibt hier? Eine Selbermacherin, Hirneinschalterin, viel zu selten Urlauberin, Partnerin, Freundin, Texterin, Konzeptionistin und vor allem begeisterte Mutterin. Seit wann? Seit Jänner 2012. Ich hätte schon viel früher anfangen sollen. Und warum? Ich schreibe, weil meine Finger einfach nicht stillhalten können. Schreiben ist mein Beruf, meine Berufung, mein Nikotin, mein Yoga, meine Therapie. Worum geht es? Ich nenne meinen Blog liebevoll All-youcan-eat-Blog. Ich schaff ’s einfach nicht, mich nur an einem einzigen Thema zu laben. (Warum auch?) Meistens geht’s aber um DIY-Projekte,
abgelehnt. Wann soll ich denn bitte bloggen? Zwischen Arbeit, Kinder bespaßen, Kochen, Haushalt und Geschäftsreisen? Wie soll sich das denn bitte ausgehen? Zwei Tage später habe ich den Entschluss gefasst, es doch zu probieren. Ich bin sowieso ein Typ, der sich ständig irgendwelche neuen Beschäftigungen sucht, nie stillsitzen kann und kaum, dass er ein Projekt angefangen hat, schon das nächste im Kopf hat. Außerdem sollte ich wieder weniger arbeiten, mehr auf mich schauen, und das hier wäre die perfekte Ablenkung. Ich hoffe sehr, dass ich es mit der neuen „Blogverpflichtung“ schaffe, mehr für mich zu machen, somit mein neues Neujahrsprojekt – ich blogge jetzt! Worum geht es? Um was es in meinem Blog geht? Hauptsächlich schreibe ich über meine DIY-Projekte, meine Scrapbooking-Alben, meine Basteleien mit bzw. für die Kinder, eigene Rezepte und einige aktuelle Themen aus meinem Leben. Wo mich dieser Blog letztendlich hinführt – ich habe keine Ahnung und lasse mich überraschen. In diesem
Sinne hoffe ich auf viele interessierte Leser, Posts und natürlich Feedback. Was ist dein Lieblingsblogeintrag? Das ist eine schwierige Frage, aber am liebsten mag ich die Beiträge übers Mama-Sein. Mir macht es Spaß, manche Situationen, wo man am tief Durchatmen ist, durchs Schreiben zu verarbeiten und mit Humor zu sehen, wie zum Beispiel: www.fuenfmalzehn.at/dies-und-das/ warum-schuhe-einkaufen-der-horror-fuermich-ist www.fuenfmalzehn.at/dies-und-das/spielplatzschock Und welcher wurde am meisten gelesen? Am meisten gelesen werden meine DIYBeiträge, wie zum Beispiel: www.fuenfmalzehn.at/diy/1-bis-10-einvorschulspiel www.fuenfmalzehn.at/diy/ein-fischschwamm-im-meer
http://ichjetztauch.wordpress.com um mein Leben als berufstätige Mutter, um schöne Dinge und um brisante und weniger brisante Themen. Nur um eines geht’s fast nie: Essen. Kochen kann ich nämlich nicht. Was ist dein Lieblingsblogeintrag? Die Briefe an meine ungeborene Tochter. Wir alle haben uns wie verrückt auf ihre Ankunft gefreut. Heute ist sie schon 1,5 Jahre alt, und wir freuen uns noch viel mehr, dass sie da ist. http://ichjetztauch. wordpress.com/tag/ briefe-ans-ungeborene
Und welcher wurde am meisten gelesen? Mit Abstand am häufigsten (sogar täglich) geklickt wird mein Artikel „Das Wars“. Darin geht‘s um die Themenparty anlässlich des 7. Geburtstages meines jungen Padawans. Scheinbar haben ganz viele Mütter kleine Sternenkrieger daheim, die sich zum Geburtstag nichts sehnlicher wünschen als YodaSoda, Wookie Cookies und Konsorten. http://ichjetztauch.wordpress.com/2012/03/16/ das-wars
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Die freche Fee Zarina stiehlt in „Tinkerbell und die Piratenfee“ (derzeit im Kino) den wertvollen und mächtigen Feenstaub aus dem Tal der kleinen Fabelwesen und verbündet sich mit den Skull-Rock-Piraten. Verbinde die Punkte und entdecke Zarinas modischen Piratenlook. Male dann aus!
Was glaubst du? Welcher Gegenstand wird in der Ballade „Der Zauberlehrling“ lebendig? ein Teppich / ein Besen / ein Staubsauger
Welche Erfindung nutzte Kolumbus’ Mannschaft auf ihren Schiffen? Steinöfen / Hängematten / Kompass
Was ist ein regionaler katholischer Brauch in Spanien? Babyspringen / Weitspringen / Bockspringen
Was ist kein Blasinstrument? Kazoo / Didgeridoo / Mandoline
(Fragen aus: Trivial Pursuit Familienedition von Hasbro)
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Lösung: ein Besen / Hängematten / Babyspringen / Mandoline
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Im neuen Animationsfilm „Drachenzähmen leicht gemacht 2“ (ab 24.07. im Kino) sind die unzertrennlichen Freunde Hicks und Ohnezahn auf der Suche nach neuen Abenteuern immer am Himmel unterwegs. Da kann es schon passieren, dass man sich verirrt. Kannst du den beiden helfen, durch das Labyrinth wieder nach Hause zur Insel Berk zu finden?
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Wir sind weg Reise mit Kind: Malediven • Wir fangen unseren Urlaub ein! • Reise ohne Kind: Riga • Abenteuerland
auf sommerfrische
Naturkinder
Die längsten Sandstrände der Welt
lien) 254 km 1. Praia do Cassino (Brasi lien) 151 km stra (Au ch Bea e Mil ety 2. Nin ) sch 120 km 3. Cox’s Bazar (Banglade
© Tux-Finkenberg (1), Kepes (1), Canvas Holidays (2), Hersteller (3)
Höhenlage, imposante Berge, frisches Quellwasser und gesunde Luft: Das alles macht Tux-Finkenberg zum Glücksgriff für den Familienurlaub. Spezielles Kinderprogramm von 29.06. bis 31.08., z.B. Gletscherflohsafari, Fackelwanderweg, Wanderralley und mehr. www.tux.at
Fingerzeig Wer in Australien den Finger zum Autostoppen ausfährt, sollte aufpassen und bloß nicht den Daumen verwenden. Das gilt Down Under nämlich als beleidigende Geste. Besser: Mit dem Zeigefinger winken, dann stehen die Chancen gut, ein Stück mitgenommen zu werden. 68 | som m er 2014
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Wir sind weg
Mal-Auszeit Seesterne malen, Origamischiffe falten oder Matrosen tätowieren – ein wunderschön illustriertes Mitmachbuch für die Ferien: Meer malen von Harriet Russell, Antje Kunstmann. Um € 13,40.
Träum süß!
Komfort-Camping Auch im Sommer gibt es Vergünstigungen für allein reisende Eltern mit Kind und zwei gemeinsam reisende Familien.
Licht verringert die Produktion von Melatonin, dem Hormon, das uns müde macht. Schlafbrillen helfen daher beim Schlafen – auch wenn’s nicht ins Weltall geht. Um € 15,–. goldschnittchen. dawanda.de
Campingferien ist für Kinder das Größte: den ganzen Tag draußen spielen, neue Freunde treffen und tolle Freizeitaktivitäten mit Mama und Papa. Auch wer keine große Campingausrüstung besitzt, kann die naturnahe Form des Familienurlaubs – sogar mit etwas Luxus – genießen. Der Komfort-Campingspezialist Canvas Holidays bietet komplett ausgestattete Mobilheime, Bungalow- und Deluxe-Safarizelte (neu 2014) sowie Lodges auf 91 Vier- und Fünf-Sterne-Campingplätzen in ganz Europa. Ab sieben Nächten gibt es interessante Vergünstigungen: Buchen zwei Familien gleichzeitig den gleichen Urlaub, erhalten beide Familien einen Nachlass von € 30,– („Zwei-Familien-Ermäßigung“). Allein reisende Eltern mit Kind(ern) sparen sogar € 60,– („Single mit Kind-Ermäßigung“). Infos unter www.canvasholidays.de
Haftet gut Anhand der Vorlagen können bunte Bilder nachgebaut werden – oder man lässt eigene Welten entstehen. Magnet-Bilderspiel in Metallbox mit 3 Motivhintergründen und 51 magnetischen Motivteilen. Um ca. € 10,–. www.tchibo.at
© 2014 The LEGO Group. © 2014 LFL & TM.
Zu Hause sausen sie mit dem LEGO® Raumschiff durch das Kinderzimmer – im LEGOLAND® Deutschland Resort im bayerischen Günzburg erleben Kinder mit ihren Eltern die aufregenden LEGO
Abenteuer im Großformat selber. DAS Highlight in diesem Jahr ist das größte, jemals erbaute LEGO Modell, der gigantische LEGO STAR WARS™ X-Wing Starfighter aus 5.335.200 LEGO Steinen. Unglaublich: Es hat mit drei Meter Höhe und 13 Meter Länge die Originalmaße des Raumschiffes aus den STAR WARS Filmen! Bei über 50 Attraktionen, Shows, der LEGO Fabrik und Fahrschule sowie Bau- und Testcentern lohnt sich ein zweiter Tag im Park, zum Beispiel mit Übernachtung in der neuen Königsburg im angrenzenden LEGOLAND Feriendorf. Prunkvolle Gemächer laden zu einem majestätischen Schlaf-
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Abenteuer im XXL-Format
erlebnis in besonderer Umgebung ein. Tipp! Vom 28. Juni bis 14. September sind die Weltklasse-Artisten des The Original Cuban Circus™ täglich in ihrer Show zu erleben. Am 19., 26. Juli, 2. und 9. August finden Lange Nächte mit Feuershow und Feuerwerk statt. www.LEGOLAND.de som m er 2014 |
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Wir sind weg
EIN TRAUM WIRD W
© Lux Maldives (1), Soneva Fushi (1), Privat (2)
Paradiesische Kulisse, Service und Kulinarik vom Feinsten, artenreiche Fauna, Flora und Tierwelt sowie Outdoor-Aktivitäten für Groß und Klein machen eine Reise auf die Malediven zu einer Investition in unvergessliche Momente, die ein Leben lang währen. von marie-thérèse demblin de ville
Sonnenuntergang am Familypool, Lux Maldives Resort
„Wo waren wir denn auf Urlaub?“, frage ich meinen Sohn Theodor. „Auf den Ma-le-diiiven!“, antworter der Dreijährige euphorisch, ohne wirklich zu wissen, welches Ausmaß an Luxus unsere 12-tägige Reise zu zweit bedeutete. So unbekümmert und beschwingt wie seine Antwort war unser gemeinsamer Aufenthalt in einer der wohl paradiesischsten Destinationen dieser Welt, die neben klassischem Honeymoon-Ambiente auch für Familien viel zu bieten hat. Zumeist scheuen Eltern mit Kleinkindern dank saftiger Kosten und
langer Anreise vor solchen Fernreisen zurück. Die monetäre Investition lohnt sich auf den fast das ganze Jahr über wetterstabilen Malediven aber allemal. Angekommen am internationalen Airport in Male, geht es sogleich in die Soneva Fushi Lounge. Bei herrlich frischen Frucht-Smoothies, einem kurzen Informationsvideo und einer Nackenmassage für mich fällt es leicht, sich gleich dem Urlaubsfeeling hinzugeben. Für uns beide eine Premiere und wunderschön ist der circa 30-minütige Flug mit dem
Wasserflugzeug ins nördlich der Hauptinsel im Baa-Atoll gelegene Soneva Fushi Resort. Am Wasserflughafen, einer Boje mit kleiner Sitzbank drauf, werden wir von unserer persönlichen Mrs. Friday empfangen, die uns den ganzen Aufenthalt lang als Ansprechpartnerin bei Wünschen jeglicher Art zur Verfügung steht. An Bord des kurzen Bootsshuttles zur Insel legen wir auch schon die Zeichen des Alltags ab. Unsere Schuhe, die sorgsam in Baumwollbeuteln mit der Aufschrift „No News – No Shoes“ verstaut werden, würden wir
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Wir sind weg
D WAHR
Bereit für einen Ausflug in die Unterwasserwelt, Soneva Fushi
erst zu unserer Abreise wieder anziehen. Unsere Villa Nr. 26 ist auf zwei Ebenen ausgelegt. Mit eigenem Strandzugang, Outdoor-Bad, kleiner Veranda und privatem Swimmingpool sind wir mehr als perfekt ausgestattet. Dass wir abends ein In-Villa-Dinner machen können und unsere Koffer von unserer Mrs. Friday ausgepackt werden, setzt dem Fünf-Sterne-Luxus ein Sahnehäubchen auf. Nun sind wir auch wirklich angekommen und können die erste Nacht in ruhigem Schlaf, untermalt von sanftem Meeresrauschen, genießen. Sand zwischen unseren Zehen – all day long Frühstück am Strand steht auf Soneva Fushi an der Tagesordnung, bei dem es reichlichst von allem gibt, was das (Kinder-)Herz begehrt. Es sei besonders auf den Chocolate Room mit herrlichen handgeformten Schokoladepralinen und hausgemachtem Eis hingewiesen, von dem Theodor schon mal eine Kugel nach dem Frühstück genießen darf. Als Eco Resort hat Soneva Fushi sich ganz dem Motto von SLOW LIFE (Sustainable, Local, Organic, Wellness, Learning, Inspiring, Fun, Experiences) verschrieben, was wir beim eigens von Mrs. Friday für uns zusammengestellten Programm in den folgenden Tagen miterleben dürfen:
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Reise mit
Unser Fuhrpark, Six Senses Laamu
private Kochstunde mit Chefkoch Soma mit Einblicken in die heimische Küche, ein Besuch im gut gekühlten Weinkeller sowie der hauseigenen Recyclinganlage, Schnorcheln am Hausriff, Spielstunde im „The Dan“, dem Children’s Club, Sandburgen Bauen (eigentlich überall) und Planschen im Pool, Inselrundfahrt mit „unserem“ Tricycle oder Mocktails zum Sonnenuntergang in der auf einem Steg gelegenen Bara Bara Bar. Ein besonderes Highlight ist das spontane Abendessen am Strand bei Kerzenschein mit schwedischen Mitgästen und deren Kids. Am Heimweg zu unserer Villa können wir dann auch noch das vom Vollmond und den Sternen erleuchtete fluores-
zierende Plankton im Meer bewundern. Klingt zu gut, um wahr zu sein? War es auch! An unserem letzten Abend geht es via kurzer Speedboat-Fahrt zum Sunset-Cocktail auf die nahe gelegene Sandbank. Der perfekte Abschluss eines durch und durch gelungenen Aufenthalts. Bewusster Luxus Doch das Level an „intelligentem Luxus“ sollten wir auch in unserer nächsten Location, dem im südlich von Male gelegenen Six Senses Laamu, beibehalten. Ursprünglich von den gleichen Inhabern wie Soneva Fushi eröffnet und geführt (Anm.: Eva Malmström und Sonu Shivdasani verkauften Six Senses in 2012), gibt es auf Laamu einige Parallelen zu Service und Details. Obgleich der Aufbau des Resorts mit den für die Malediven so charakteristischen Wasservillen und den Aufenthaltszonen, Restaurants und Bars allesamt auf Stelzen über dem Wasser für die Eltern kleinerer Kinder, die noch nicht schwimmen können, etwas anstrengend werden könnte. Unsere Wasservilla fällt mit ihrem zweistöckigen Aufbau, einer großräumigen Sonnenterrasse und einer kleineren Dachterrasse, einer verglasten Badewanne und Wasserfalldusche, beide im Outdoorbereich, in die Kategorie: Mehr exklusiver Komfort und Design gehen echt nicht. Zugegebenermaßen ist hier vermehrt Vorsicht geboten, man wird aber jeden Tag mit dem unglaublichen Blick auf die Weite des offenen Meeres belohnt. Nachdem es leider immer wieder Gewitter gibt, verbringen wir viel Zeit in unserer Villa mit Lesen, Spielen, Herumtollen sowie im Kid’s Club mit „neuem“ Spielzeug. An einem regenfreien Abend genießen wir eine unvergessliche Kinovorstellung im „Jungle Cinema“, frisches
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Theodor, Marie-Thérèse & Chefkoch Soma, Soneva Fushi
© Soneva Fushi (1), Privat (1)
Wir sind weg
empfiehlt die Malediven Anreise mit Air Berlin/Etihad Airways via Abu Dhabi ab ca. € 686,– oder direkt mit Austrian Airlines Red Ticket ab € 768,–. Die jeweiligen Transferverbindungen vom Male International Airport werden über die Resorts direkt angeboten. www.airberlin.at | www.aua.com
Popcorn unter freiem Himmel inklusive. Dass mein Dreikäsehoch am nächsten Tag bei meiner Massage im Six Senses Spa geduldig mitspielt, ist nicht zuletzt einem kleinen Beschäftigungsmanöver mit elektronischen Hilfsmitteln zu verdanken – einem Discman mit Hörspiel-CD. Nachdem nicht jedes Kind so kooperativ ist, stehen auch Babysitter und Aktivitäten im Kid’s Club bereit. Actionreicher geht es bei der DelfinCruise bei Sonnenuntergang zu, bei der wir einer Schule von über 100 Tieren folgen, die nicht müde wird, die gesamte Mannschaft mit akrobatischen Einlagen zu begeistern. Da sich Six Senses aktiv im Delfinschutz engagiert, setzt dieser Programmpunkt einen nachhaltigen Beitrag zu mehr Bewusstsein der Natur gegenüber. Last but not least Mit dem Lux Resort, ebenfalls südlich von Male gelegen, findet unser Inselhopping seinen krönenden Abschluss. Mit seinem weitaus zugänglicheren Nächtigungspreis steht hier das klassische Familienprogramm prominenter im Vordergrund. Und so schließt Theodor schon beim Bootstransfer vom Airport mit den Kindern einer Familie aus Südafrika Freundschaft, denen wir auch in den kommenden Tagen immer wieder über den Weg laufen sollten. Unsere Beachvilla mündet in eine seichte Lagune, die Theodor schließlich und endlich jegliche Scheu vor dem Indischen Ozean nimmt. 72 | som m er 2014
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Nur wenige Schritte entfernt gibt es mit „Play“, dem Kid’s Club, eine Spieleoase der Extraklasse mit organisierten Schnitzeljagden, Palmenblätterbasteln und vielem mehr. Die Unterwasserwelt können wir untertags beim Füttern von Babyrochen erleben, während abends der inselbekannte Manta Ray im Wasserscheinwerferlicht auf dem Haussteg zur Nahrungsaufnahme seine Kreise zieht. Kleine Überraschungen wie der fahrende ICI-Eisstand, Erfrischungsstationen mit Wasser und getrockneter Kokosnuss erfreuen neben auf der Insel versteckten Schatzgutscheinen Groß und Klein gleichermaßen. Unser Versuch einer WalhaiSafari gestaltet sich nicht ganz so einfach, da Theodor in der Meute an Schnorchelnden nicht ins Wasser gehen kann und – zugegebenermaßen ein wenig berechtigt – Angst um seine Mami hat, die sich vom Boot ohne ihn ins Wasser stürzen will. Solche Meeresexpeditionen sowie unbedingt zu empfehlende Tauchgänge sollten aber mit zwei Erwachsenen ohne Probleme umsetzbar sein. Eine unvergessliche Reise geht zu Ende, und es ist kaum zu glauben, dass wir wirklich auf den „Ma-le-diiiven“ waren. Wer es wagt, sich mit gut geplanter Organisation und dem nötigen Kleingeld auf Reisen zu begeben, wird auf diesem herrlichen Fleckchen Erde sicher mit einzigartigen „Once-In-A-Lifetime“Momenten belohnt, die noch lange viele Familienabende mit freudigen Nachwehen erfüllen werden.
Resortempfehlungen: Soneva Fushi. Das allererste Resortprojekt von Eva und Sonu Shivdasani besticht durch entspanntes Robinson Crusoe Feeling, Villen mit Private Pools, BarefootLuxury, brandneuem Children’s Club (ab Ende 2014). Unbedingt mitnehmen: AntiGelsen-Mittel! Via 30-minütigem Transfer aus Male mit dem Wasserflugzeug. Ab € 715,–*, www.soneva.com Six Senses Laamu. Im stylishen Hideaway fällt das Entschleunigen des Alltags leicht. Bei Kleinkindern sind die Beachvillen den Wasservillen aus Sicherheitsgründen vorzuziehen. Mit größeren Kindern sind Wasserski, Wakeboarding, Katamaranfahrten und Surfen auf der Ying YangWelle weitere Highlights. Mosquitofrei! Aus Male via 35-minütigem Inlandsflug nach Kadhdhoo gefolgt von einer 30-minütigen Speedbootfahrt. Ab € 505,–*, www.sixsenses.com Lux Maldives. Das entspannte Familienresort lockt mit Infinity Pool, Bliss Spa, Schnitzeljagden und Schatzsuchen, dem Eiscream-Bike, Walhai- und Tauchsafaris. Zwei Frühstücksspots mit kontinentalem und asiatischem Buffet, High-DiningRestaurants wie „The Island Kitchen“, Strandbar und Kinderdisco. Transfer via Domestic Flights und Bootstransfer sowie Wasserflugzeug je nach Witterungsverhältnissen und Verfügbarkeit. Ab € 164,–*, www.luxresorts.com
*Preise je Nächtigung mit individuellem Programm für 2 Erwachsene und 1 Kind
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© 2014 McDonald’s Solange der Vorrat reicht! Nur ein Buch zu jedem Happy Meal. Die Wilden Fußballkerle © 2014 Baumhaus Verlag in der Bastei Lübbe AG, Autor: Joachim Masannek/Illustrator: Mike Maurus. Logo © Jan Birck, www.baumhaus-verlag.de Mia and me © 2014 Lucky Punch, Rainbow, March Entertainment. This product is produced by Egmont Verlagsgesellschaften mbh under license of m4e AG. Lauras Stern © 2014 Baumhaus Verlag in der Bastei Lübbe AG (Illustration: Klaus Baumgart), www.baumhaus-verlag.de Welt-Fußball-Rekorde 2014 © 2013 arsEdition GmbH, München (www.arsedition.de), nach der Lizenz „World Football Records 2014“ © Carlton Books Ltd. WAS IST WAS © 2014 Tessloff Verlag, www.tessloff.com
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Fotografin Nicola, 5 Jahre, hält die Höhenflüge ihrer Eltern fest.
© Heidrun Henke
Wir sind weg
Wir fangen unseren Urlaub ein! Endlich wieder Urlaub! Sonne, tolle Landschaft, beste Laune und einzigartige Momente, die man festhalten und nach Hause mitnehmen möchte. Damit unsere Erinnerungen nicht wie Sandburgen weggespült werden, machen wir Fotos. Und zwar viele. Und möglichst gute. von heidrun henke Travelguide durchs wilde Knipsistan Wow, Urlaub! Alles um uns scheint spannend genug, um auf den Auslöser zu drücken. Wir fühlen uns fesch genug, um zu posen, kindisch genug, um Grimassen zu schneiden. Die Sonne geht hier einfach schöner unter, und der Himmel ist noch ein bisschen blauer. Vor allem aber haben wir jetzt Zeit, das alles zu genießen. Perfekte Bedingungen also zum Fotografieren, das neue Equipment zu testen oder mal wieder seine kreative Seite auszuleben. Und, natürlich, Erinnerungen zu schaffen an die schöne Dreisamkeit (Viersam-, Fünfsamkeit ...). Denn das
sind Fotos vor allem: Erinnerungen und Gedächtnisstützen. Selbst wenn wir uns irgendwann nicht mehr an den Urlaub erinnern, haben wir immer noch die Fotos, die uns klar beweisen: Wir waren da! Doch wie machen wir aus spaßiger Urlaubsknipserei Bilder für die Ewigkeit? Bei uns in der Familie bin ich für die Urlaubsfotos zuständig. Das liegt zum einen daran, dass ich Fotografin bin und zum anderen daran, dass mein Partner – ungleich dem typischen Familienvater – sich nichts aus langen Brennweiten und Megapixels macht (und sogar mit der Lomo noch ziemlich schlecht aus der Hüfte schießt). Das bedeutet also für mich: Wieder kein
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Wir sind weg
Links oben: Blendenflecken, die bei Gegenlichtaufnahmen entstehen, zaubern atmosphärische Bilder. Links unten: Die großen Entdeckungen der kleinen Leute sind immer auch Geschenke an den Fotografen. Unten: Wie viele Leute passen ins Bild? Wer hat die schönste Zunge? Und vor allem den längsten Arm, um auf den Auslöser zu drücken?
Urlaub vom Fotografieren. Macht nichts, denn ich kann ja gar nicht anders, als die Welt auch durch den Sucher zu sehen. Ich muss fotografieren, ob ich soll oder nicht. In meinem Handgepäck befindet sich also immer eine Kamera. In jedem Fall ein Smartphone mit diversen Kamera-Apps (Hipstamatic, Leme Cam, Instagram ...), oft eine digitale Spiegelreflexkamera oder hier und da auch meine analoge Nikon oder eine Lomo. Auf besonderen Reisen und in speziellen Situationen erlaube ich mir den Luxus, analog zu fotografieren. Aber egal, welches Equipment man dabei hat, wichtig ist, wie man seine Umgebung wahrnimmt. Insofern ist auch das iPhone eine legitime Urlaubskamera. Kinderleicht zu bedienen, immer bei der Hand, und mit den nötigen Apps kann man im Nu echte „Boah-Fotos“ für die (hoffentlich vor Neid erblassten) Freunde zu Hause online stellen. Bestens eignen sich Smartphones auch für Selfies – auch von einer 4-köpfigen Familie. Mit jedem Kopf mehr wird es komplizierter. Was war das doch früher für ein Aufwand, ein Familienporträt am Strand mit Selbstauslöser zu schießen? Stativ, ebener, stabiler Untergrund ... Beim Smartphone muss immer der mit dem längsten Arm auslösen. Also endlich auch mal der Papa! Und Action! Nur der Moment zählt Urlaubsfotos sind immer auch Schnappschüsse. Lebendig, authentisch, ungeschönt. Gerade die kleinen Szenen aus dem Familienalltag sind von großer
Die ersten Schritte der Kinder hinterlassen Spuren im Sand und unserem Gedächtnis. Hoffentlich auch auf der Kamera?
Bedeutung. Wie der Babymann vor lauter Freude über die Welle ein Lackerl in den Sand spritzt, wie die große Schwester mit ihrem Meloneneis dem kleinen Bruder davonläuft, wie der Papa mit einem viel zu kleinen Hello-Kitty-Strandtuch umständlich die Badehose wechselt, aber sich dabei wie Tarzan fühlt. Genau das sind die Fotos, die wir Jahre später noch im Album sehen wollen, die uns Geschichten erzählen und zum Schmunzeln bringen. Sonnenuntergänge sind immer schön und die im Urlaub sogar die tollsten. Dennoch. Auf Dauer ist auch die größte, röteste und rundeste Karibiksonne, die im Meer versinkt, langweilig. Dynamische Bilder, in denen man das pure Leben fühlt, erhöhen
die Dramatik jedes Fotos ungemein. Deshalb lass ich bei jedem Urlaub die Sonne immer öfter unfotografiert auf- und untergehen. Aber der Moment von Juniors erstem Schwimmen im Meer, der kommt nicht mehr. Dabei muss man auch die Wirkung von Nähe und Distanz erwähnen. Je näher ich an einem Motiv dran bin, besonders bei Menschen, desto spannender. Ich möchte Gesichtsausdrücke sehen, Blicke einfangen und intime Momente abbilden. Der berühmte Magnumfotograf Robert Capa meinte dazu: „If your pictures aren‘t good enough, you‘re not close enough.“ (Mein Spruch dazu: „The closer you get, the more you sweat.“) Wichtig für die Bildgestaltung ist es, immer auch den Hintergrund mit einzubeziehen. Entweder bewusst neutral halten, indem ich den porträtierten Menschen vor einem ruhigen, also einfärbigen Hintergrund platziere, der nicht vom Gesicht ablenkt, zum Beispiel einer alten Hausfassade mit matten Farben und dezenter Patina, im besten Fall ist er noch dünkler als das Gesicht. Oder ich spiele bewusst mit dem Hintergrund und stelle ihn in Beziehung zum Vordergrund. Wer den Hintergrund komplett ignoriert, bekommt oft surrealistische Ergebnisse mit Köpfen, aus denen Äste, Baumkronen oder Laternenmasten wachsen. Arty? Wo haben wir geschlafen, gegessen und das Sandküberl vergessen? Interessant ist es auch, den Urlaub wie eine Reportage festzuhalten, beginnend mit dem turbulenten Packchaos zu Hause bis hin zum zufrieden schlafenden Baby auf Mamas Schoß bei der Rückfahrt. Mit Details, informativen wie auch stimmungsvollen Bildern, die lebensnahe Situationen som m er 2014 |
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und echte Menschenbilder widerspiegeln, fernab von gestellten „Cheese“-Pictures, lassen sich die schönsten Geschichten erzählen.
Do‘s and Dont‘s Lass auch mal die Kleinen an den Drücker! Auch wenn man Kindern lieber nicht seine neueste Kamera überlässt, kann man ihnen zumindest mal das Smartphone in die Hand drücken. Erstens hat man die Chance, auch mal selbst am Foto drauf zu sein, und zweitens kommen zum Teil erstaunliche (wenn auch oft unscharfe) Ergebnisse heraus, die man aus der eigenen Perspektive gar nicht so gesehen hätte. Der Mut bei der Motivwahl und beim Framing ist zu bewundern. Apropos Perspektive: Wechsle deinen Standpunkt, bewege dich hinter der Kamera, steig auf DEINE Zehen, klettere auf den Leuchtturm oder hau dich bäuchlings in den Sand. Spiel mit der Vogelund Froschperspektive und kreise um das Objekt. Bequem von der Strandliege aus mit einem fetten Tele schießen ist in jeder Hinsicht unsportlich. Nimm in deinen Bildern eine Gewichtung vor. Was ist das Hauptmotiv? Und lass dieses dann durch Größe, Vorder-
© Heidrun Henke
Urlaub forever. Bilder für die Ewigkeit Um den schönen Familienurlaub zu verewigen, gestalte ich gerne ein Fotobuch. Wer fotografiert, entscheidet auch, was behalten, gelöscht und weiterverarbeitet wird. Deshalb verbringe ich nach dem Urlaub ganze Abende vor dem Computer und betrachte voll Wehmut unser Schloss am Strand, längst ein Raub der Brandung. Ich wähle die Fotos aus, mache Häkchen, erstelle Ordner und gestalte aus dem Best-of-Material ein Fotobüchlein zum Fühlen und Anschauen. Der Klassiker aus unserer Kindheit – das selbst geklebte Fotoalbum mit dem feinstrukturierten Spinnnenpapier als Zwischenblatt – verschwindet immer mehr aus unseren Bücherregalen. Wer kennt noch die guten, alten Fotoecken? Mittlerweile gibt es schon wunderschöne und einfache Alternativen zum Fotoalbum von einst, bei dem man Fotobücher samt Text mittels Layoutprogramm schnell und einfach selbst erstellt und dann ausdrucken lässt. So hat
Links: Für Kinderporträts braucht man viel Geduld oder so leidenschaftliche Poser wie diese beiden. Unten: Das Spiel mit Schärfe/Unschärfe und ungewöhnlichen Perspektiven machen Kinderspiele auch am Foto spannend.
man trotzdem noch was fürs Bücherregal – und die Ewigkeit. Wem das Gestalten zu mühsam ist, kann auch den Urlaub digital Revue passieren lassen. Zum Beispiel mittels Slideshow am Computer (das schafft mittlerweile jedes Bildbrowseprogramm, Überblendungsvarianten, Hintergrundmusik inklusive). Denn was gibt’s Schöneres, als sich an einem grauen
grund/Hintergrund, Schärfe/Unschärfe an Bedeutung gewinnen. Bewegend! Das Erste, was wir in Bildern erkennen, sind Gesichter und Bewegung. Also mehr Fotos von trampolinspringenden Omas statt von Kakteengärten. Vermeide die pralle Mittagssonne zum Fotografieren! Die starken Schatten machen aus den Menschen gesichtslose Zombies (v.a. mit Sonnenhut und Strandkapperl!). Besser zwei Stunden nach Sonnenaufgang oder vor Sonnenuntergang fotografieren. Oder für Frühaufsteher und Durchmacher: die Gunst der „blauen Stunde“ nutzen. Um diese Zeit hat der Himmel das leuchtendste und intensivste Blau (kurz vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang). Wähle die richtige Brennweite. Mit einem Weitwinkel kannst du viel von der Szenerie einfangen und hast einen großen Tiefenschärfebereich (bestens geeignet für die Gruppenfotos der Hula-Hula-Tänzerinnen!). Du kannst damit auch die räumliche Darstellung übertreiben bzw. verzerren. Teleobjekti-
Novembertag noch mal den letzten Inselurlaub ins Wohnzimmer zu holen? Ein Revival, bei dem die Familie harmonisch vor dem Bildschirm sitzt, Sommerhits aus der Lieblingstaverne hört und dabei die letzten Urlaubsbilder kommentiert: „Papa, du schaust in der Sonne immer so zerknittert aus!“ und vor allem: „So schööön, wir müssen unbedingt wieder hinfahren.“
ve eignen sich gut für Porträts, erzielen eine geringe Tiefenschärfe (vor allem bei offener Blende) und können damit das Motiv gut vom Hintergrund freistellen. Keine Angst vor Gegenlicht! Streulicht und Blendenflecken können wunderbar verträumte Effekte zaubern. Wer das nicht möchte, kann mittels Gegenlichtblende genau dieses Streulicht abschirmen. Auch eindrucksvolle Schattengestalten im Gegenlicht haben ihren Reiz (dabei auf die hellen Bildelemente belichten). Weniger „Volltreffer“ – lieber voll daneben! Fotos, bei denen das Hauptmotiv/ die Person in der Bildmitte platziert ist, wirken langweilig und statisch. Verwende Formen, Farben, Linien, Kontraste als Gestaltungselemente in deinen Fotos. Verwende einen Polarisationsfilter. Er reduziert Reflexe auf Wasser und Glas und kann das Blau eines Himmels dünkler und kräftiger erscheinen lassen sowie die Grünwiedergabe verbessern.
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Jugend Die unumstritten größte Metropole des Baltikums ist die lettische Hauptstadt Riga. Die alte Hansestadt bezaubert durch ihren Mix aus malerischer Architektur, lebhafter Kulturszene und traditioneller baltischer Lebensweise. von markus höller
Architektur pur Bereits 1997 wurde Riga zum Weltkulturerbe erhoben, und das mit gutem Grund. So wie die estische Hauptstadt Tallinn mit einem unvergleichlichen mittelalterlichen Stadtkern beeindruckt, ist es hier die unglaubliche Fülle und Qualität an Jugendstilarchitektur. Besonders die Dutzenden über die ganze Stadt verteilten Bauwerke des Deutschbalten Michail Eisenstein (Vater des berühmten Regisseurs Sergej Eisenstein) übertref-
fen mitunter vergleichbare Bauten in Wien, Prag oder Budapest. Besonders im Viertel rund um die Albertstraße muss man selbst als erfahrener Städtetourist öfter eine Pause einlegen, um vom dauernden Bestaunen der Fassaden keine Genickschmerzen zu bekommen. Aber auch andere Baustile haben in Riga ihren wohlverdienten Platz: die „Drei Brüder“, ein Ensemble aus drei über 500 Jahre alten Häusern in unterschiedlichen Baustilen von Renaissance bis Barock, zählt ebenfalls zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Flaggschiff der Bauwerke ist
aber das nach Kriegsschäden wiedererrichtete Schwarzhäupterhaus, ein ehemaliges Gildehaus mit unbeschreiblich detaillierter Fassade (Foto rechts oben). Buntes Treiben Obwohl sich in der Altstadt ein Touristenlokal an das nächste reiht, bietet Riga auch authentische Genüsse für Feinschmecker. In und um die vier riesigen, an Flugzeughangars erinnernden Hallen des Zentralmarkts finden sich zahlreiche einfache Imbissstände und Lokale, die typisch herzhafte lettische Küche und hervorragenden Fisch anbieten.
© Live Riga (2), TAVA (1), Ieva Stare (1)
Die Latte liegt hoch für Riga. Als letzte der drei baltischen Hauptstädte ist nun nach Vilnius 2009 und Tallinn 2011 die lettische Hauptstadt Kulturhauptstadt Europas. Doch die an der Ostsee gelegene Metropole ist gut gerüstet, um Besuchern zu einem staunenden Gesichtsausdruck zu verhelfen. Denn trotz der fast tausendjährigen bewegten Geschichte, in der die ansässigen Letten auch immer wieder unter schmerzlichen Besatzungen zu leiden hatten – zuletzt 45 Jahre als Teil der Sowjetunion –, blieb die sensationelle Grundstruktur der Stadt bis heute erhalten und strahlt heller denn je. Dies ist vor allem dem schnellen wirtschaftlichen Aufschwung zum EUMitglied und Euro-Land zu verdanken – auch wenn vielerorts noch die Spuren des Kommunismus zu sehen sind.
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Reise ohne
und
Stil
Ebenfalls zu empfehlen sind die schlichten, an kleine Kantinen erinnernden Selbstbedienungslokale – hier speisen von Geschäftsleuten in der Mittagspause bis zu Teenagern während des Einkaufsbummels alle, die lokale Küche schätzen. Im Frühjahr findet außerdem traditionell das Latvia Beer Fest statt, ein Dreitagesfestival im Wöhrmanns-Garten, wo Dutzende internationale und vor allem lokale Brauereien zahlreiche Biere präsentieren. Dazu gibt es Gastronomie und ein buntes Rahmenprogramm mit Livemusik und Show. Außerhalb dieses alljährlichen Highlights laden Biergärten und Pubs zum geselligen Zusammensitzen ein – die Letten sind Biertrinker und genießen hin und wieder auch einen Schluck des Nationalgetränks Schwarzer Balsam, einen tiefschwarzen und herben Kräuterlikör.
empfiehlt riga Hotel • Das Maritim Park Hotel Riga liegt direkt an einem ruhigen Park jenseits der Düva. Das hauseigene Spa und die Ruhelage sind ideal nach einem langen Tag in der Stadt. www.maritim.lv Essen • Solange man die typischen Touristenlokale meidet, kann man überall in der Stadt gut essen. Eintöpfe, Suppen und geräucherte Fleisch-, Wurst- und Fischsorten sind zwar kräftig, für die vielen Kilometer auf gepflasterten Straßen aber nötiger Treibstoff. Dazu Bier! Reisezeit • Ideal im Frühjahr und Sommer. Die zahlreichen Gastgärten und Parks sind beliebter Treffpunkt und Ruheoasen untertags und belebte Szene in der Nacht. Herbst und Winter sind aufgrund der feuchten Bedingungen nicht zu empfehlen.
Tag am Meer Je wärmer, desto beliebter: der nur 10 km außerhalb von Riga direkt an der Ostsee gelegene Badeort Jurmala. Mit dem Taxi oder Zug in nur wenigen Minuten erreichbar, findet man einen flachen Sandstrand von fast 40 km Länge vor, der im Sommer trotz des kühlen Meeres Unmengen an Menschen anzieht. Im Sommer findet direkt in der Nähe der malerischen Promenade von Jurmala ein ausgesprochen beliebtes einwöchiges Nachwuchs-Musikfestival namens „Jaunais vilnis“ statt. Nimm mich mit Riga bietet gute Gelegenheiten für Souvenirjäger. Wie in allen baltischen Staaten findet man praktisch an jeder Ecke ein umfangreiches und großteils qualitatives Angebot an Bernstein. Vor allem aber die kulinarischen Genüsse füllen ganz schnell den Koffer: Lokale
Biere oder der einzigartige schwarze Kräuterlikör können dank EU-Regelung auch in größeren Mengen transportiert werden, aber Achtung beim Gewicht der Koffer! Als Geheimtipp gelten das rustikale Schwarzbrot sowie die nach uralten Rezepten hergestellten Sprotten. Einen besonderen Platz in den Herzen und Bäuchen der Letten hat aber die Schokolade-Traditionsmarke Laima, die seit fast hundert Jahren die Benchmark für Süßigkeiten im Baltikum ist. Selbst in Sowjetzeiten war das Haus Laima ein fixer Bestandteil der Stadt – daran erinnert noch heute die berühmte Laima-Uhr im Zentrum, ein beliebter Treffpunkt.
Nur 10 km außerhalb von Riga lädt der Strand von Jurmala zum Flanieren ein. Rund um die schwefelhaltigen Heilquellen bieten einige Hotels Wellnessprogramme an.
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Wir sind weg
Abenteuerland
Tipps
Sommer, Sonne, Wasserspaß! Zahlreiche Ausflugstipps zum Entdecken, Staunen und Genießen. Da wird der Bewegungshunger gestillt ... von theres arnold VORARLBERG 1) Wasserwanderweg. Hier kann man die Bedeutung von Wasser nicht nur erwandern, sondern auch bewusst erleben. Macht auch bei Regenwetter Spaß. Wo: Schwimmbad Hittisau, 6952 Hittisau Wann: Bis November. Wie viel: gratis www.hittisau.at TIROL 2) Abenteuerberg Muttereralm In Mutters. Hier gibt es Baumhäuser inklusive kinderwagentauglicher Hängebrücken, Abenteuerspielplatz mit GoldschürfMöglichkeit, Zaubergewässer und einige Barfußwanderwege. Wo: Nockhofweg 40, 6162 Mutters Wann: Bis 26.06. Do–So 8:30–17 Uhr, 26.06.–7.09. Mi–So 8:30–17 Uhr Wie viel: Berg- & Talfahrt Erw. € 13,–, Jugendl. 16–19 J. € 6,50, Kinder 6–15 J. € 11,– www.muttereralm.at SALZBURG 3) Gollinger Wasserfall Ca. 3 km vom Ortszentrum entfernt stürzt der Wasserfall Golling mit bis zu 15.000 Liter Quellwasser pro Sekunde in zwei Fallstufen 75 Meter in die Tiefe. Wo: Ortsteil Torren, 5440 Golling Wann: Bis Oktober Wie viel: Erw. € 2,50, Kinder 6–14 J. € 1,50 www.golling.info 4) Berg Kodok Um die Zaubermütze des Clowns wiederzubeschaffen, muss man sich als mutiger „Jäger des Kobolds“ über schwingende Hängebrücken und tiefe Schluchten wagen, Rätsel lösen und Symbole notieren. Wo: Reiterkogelbahn, Reiterkogelweg 215, 5754 Hinterglemm. Wann: Bis 26.10. 9–16:30 Uhr. Wie viel: Berg- & Talfahrt Erw. € 11,00, Kinder 7–17 J. € 5,50 www.kodok.at OBERÖSTERREICH 5) Urzeitwald – Erlebnispark. Auf 16 Erlebnisstationen begibt man sich bis zu 600 Millionen Jahre in die Vergangenheit. Auf 12.000 m² stehen Bewegung,
Geschicklichkeit, Wissensvermittlung und jede Menge Spaß auf dem Programm. Wo: Naturerbepark GmbH, Gosau 444, 4824 Gosau. Wann: Bis 8.09. 10–18 Uhr. Wie viel: Erw. € 8,70, Kinder bis 12 J. € 5,40 www.urzeitwald.at 6) Bienenmuseum Hier kann man das unglaubliche Leben und die Welt der Bienen kennenlernen: von der Sinneswelt einer Biene über den ökologischen Kreislauf bis hin zu den Gerätschaften des Imkers. Wo: Obermühlweg 2, 4180 Zwettl an der Rodl. Wann: Bis 31.10. (nach Voranmeldung unter +43-7212-65 55-30, 1–2 Tage vor dem Besuch). Wie viel: Erw. € 2,20, Kinder ab 6 J. € 1,10 www.zwettl-rodl.at STEIERMARK 7) Kesselfall-Rundweg Semriach Über 52 Leitern und Brücken gelangt man durch die wildromantische Kesselfallklamm. Wasserfälle und andere Naturschauspiele inklusive! Wo: Start/Ende Gasthaus Sandwirt, Kesselfallstraße 13, 8102 Semriach.
Wann: Di–So. Wie viel: Klammerhaltungsbeitrag: Erw. € 1,50, Kinder € 0,50 www.sandwirt-kesselfall.at 8) Dachstein Eispalast. Sich mitten im Sommer von einer mystischen Welt aus Eis und Schnee tief im Inneren des Gletschers verzaubern lassen. Jacke und festes Schuhwerk nicht vergessen! Wo: Ramsau am Dachstein, 8972 Ramsau Wann: 8:30–16:30 Uhr. Wie viel: Erw. € 10,–, Kinder € 5,50 (exkl. Gletscherbahn) www.derdachstein.at KÄRNTEN 9) Wassererlebnispark Maltatal Begeistert mit Wasserlabyrinthen, Klettergarten, Sandspielplatz mit Mini-Bagger und Staubecken. Jeden Mi um 13:30 Uhr Specksteinschleifen (€ 3,–), Fr um 10 Uhr Schnupperklettern ab 6 J. (€ 18,–).
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© Artur Bodenstein
Wo: Brandstatt 11, 9854 Malta Wann: 9–18 Uhr. Wie viel: Erw. € 4,–, Kinder über 3 J. € 4,–, Kinder unter 3 J. gratis www.erlebnispark-fallbach.at BURGENLAND 10) Kanufahrt Raab & Lafnitz. Auf der Fahrt in 2er- oder 3er-Kanus können Tier- und Pflanzenwelt aus der Flussperspektive erkundet werden. 1–1,5 Stunden dauert die Fahrt bis zur ungarischen Grenze. Kinder ab 4 J. Wo: Naturpark Raab, Kirchenstraße 4, 8380 Jennersdorf. Wann: Bis Ende September, Do & Sa 10 Uhr und 14 Uhr nach Voranmeldung (+43-3329-484-53) Wie viel: Erw. € 26,–, Kinder 6–16 J. € 4,– www.naturparkraab.at NIEDERÖSTERREICH 11) Lassingfall „Grand Canyon Österreichs“ werden die Ötschergräben im Volksmund genannt – zu Recht. Von der Lassingfallstubn geht
es auf dem gut befestigten Weg zum „Ötscherhias“ und weiter bis zu einem der bekanntesten Wasserfälle Österreichs. Wo: Start & Ziel Lassingfallstubn in Wienerbruck, 3223 Wienerbruck. Wie viel: gratis www.naturpark-oetscher.at 12) Abenteuerland Pielachtal. Als Schatzjäger stößt man hier auf Spuren der Antike, Geheimnisse aus dem Mittelalter und die Möglichkeit, echte Schätze mit nach Hause zu nehmen. Beim Goldwaschen können echte Smaragde, Rubine, Gold und Edelsteine entdeckt werden. Wo: Mariazeller Str. 23, 3202 Hofstetten-Grünau. Wann: Bis 28.06. Sa,So & Feiertag 9:30–17:30 Uhr. 29.06.–31.08. 9:30–17:30 Uhr. 1.09.–20.10. Sa,So & Feiertag 9:30–17:30 Uhr. Wie viel: Entdeckungsreise Kinder 3–6 J. € 2,50, Goldund Edelsteinwaschen 1 h € 3,50 www.abenteuerland-pielachtal.at
WIEN 13) Wasserspielplatz Auf gleich 7 Wasserspielplätzen kann nach Herzenslust gematscht, geplanscht und gepritschelt werden. Eine feine Sache an heißen Nachmittagen! Wo: 1100; Wasserturm, Windtenstr. 3. 1220; Donauinsel, 7 Gehminuten von der U-Bahnstation U1 Donauinsel, Ausgang Donauinsel stromabwärts. 1060; HubertMarischka-Park, Stumperg. 8–12. 1110; Stadtpark Leberberg und Hofgartel, Am Hofgartel. 1100; Piratenspielplatz, Klederinger Straße; 1020; Max-Winter-Park, Max-Winter-Platz. 1120; Theodor-KörnerPark, Breitenfurter Straße. Wie viel: gratis www.wien.gv.at 14) Spider-Rock. Am 380 Meter langen Flying-Fox schwebt man über die U2 und das Hafenbecken der Marina. Zurück geht es mit dem Spider Rock-Festrumpfschlauchboot, das mit 300 PS über das Wasser fliegt. Ab 14 J. Wo: Donaumarina Wien, Handelskai 343, 1020 Wien. Wie viel: Erw. € 12,–, Jugendl. bis 16 J. € 9,50, www.spider-rock.at som m er 2014 |
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Pro und Kontra
PRO von Trude Peters
Kinder am Strand oder im Freibad nackig herumlaufen lassen? – Zwei Herzen wohnen in meiner Brust. Krame ich in Urlaubsfotos meiner Kindheit, finde ich mich als Nackedei bei sämtlichen Strandurlauben. Beim Sandburgen Bauen, im Meer einzig mit Schwimmflügerl „bekleidet“ oder beim Kuscheln mit meinen Eltern. Erst so im Alter von vier bis fünf, als ich wie jedes Kind mein eigenes Schamgefühl entwickelt habe, kam die Badehose dazu. Bei uns war das völlig normal und offensichtlich laut Bilddokumenten bei vielen anderen auch. Bei meiner Tochter fand ich es ebenfalls praktisch, zumindest am Strand, denn regelmäßig beschwerte sie sich über Sand in der Hose. So blieb das Höschen bald als „Trophäe“ über der Badetasche hängen. Aber während ich mir geistig auf die Schulter klopfte, dass ich wohl das Körpergefühl meines Kindes fördere, bekam ich auch ordentlich Gegenwind vom eigenen Gewissen. Reicht der Sonnenschutz mit Maximalfaktor oder sollte ich lieber auch noch UV-Licht-undurchlässige Bekleidung über die empfindliche Kinderhaut stülpen? Könnte mein Kind Pädophile anlocken, oder ist er Gedanke übertrieben? Man liest ja so viel. Sollte ich generell aus hygienischen Gründen, also wegen der fortscheitenden Umweltbelastung, mein Kind mit einer Badehose schützen? Werde ich jetzt prüde, wenn ich mich der Norm am Strand anschließe und bei meinem Schatz eine Kollektion von Badeanzügen von getupft bis gestreift ausprobiere? Dieses kleine textile Stück löste bei mir viele Unsicherheiten aus. Einerseits wollte ich den Tatsachen der Gegenwart gerecht werden, aber trotzdem ein Gefühl der Freiheit meiner eigenen Kindheit retten. Aber wie – ohne Privatstrand und Pool? FKK war auch nicht das Passende für mich. Letztendlich hat meine Lösung innerhalb der Familie doch für einiges Schmunzeln gesorgt. Im Sommer lief ein kleines Nackedei völlig zwanglos durch unsere Wohnung, am Strand jedoch mit Badehose. Übrigens in einem sehr dezenten Einteiler – man will ja nicht übertreiben. :-)
© Baltar/SXC.h
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Nackte Kinder im Sommer
KONTRA von P.A. Reichmann
Da muss ich jetzt pingelig werden und die Kinder in Altersgruppen unterteilen: Windelkinder haben nackt nichts am Strand verloren, weil sie – deswegen tragen sie eine Windel – dem Druck der körpereigenen Verdauungssäfte und -kräfte nicht standhalten können, nicht im Kleinen und nicht im Großen, und daher den entspannten, buddhistischen Ansatz verfolgen: Alles fließt. Aber bitte in die Windel. Am besten auch in die Schwimmwindel. Mag ja putzig sein, ein Zwergenpopo paniert mit feinem Sand, aber wenn der dann gedankenlos sein Geschäftchen in den Strand setzt, hört sich der Spaß auf. Also nein, nicht nackt. Nächste Altersgruppe: Kleinkinder, die ihre Steuerungsmuskulatur im Unterleib schon im Griff haben und nicht mal ansatzweise zu pubertieren beginnen, die können meinetwegen gerne nackt in der Gegend herumhüpfen, sich das Gesicht blau anmalen und „Freedom!“ schreien. Wobei ich annehme, dass sie das nach dem Windelalter gar nicht mehr wollen. Da wollen sie nämlich erwachsen spielen, die Prinzessin will sich ein Bikinioberteil ohne Körbchengröße umschnallen wie Muttern, und der kleine Bub zieht sich eine Surfershort an, die ihm um fünf Nummern zu groß ist und bis zu den Knöcheln reicht. Wie bei Vatern eben. (Dessen in die Jahre gekommene Badeshorts allerdings eher spannt wie eine Radlerhose ...) In diesem Alter dürften’s also – wollen’s aber wahrscheinlich gar nicht mehr. Und dann kommt das Alter, wo die Kleinen zu Teenagern mutieren und erste primäre Geschlechtsmerkmale auftauchen. Sollte sich ein Exhibitionist im heranwachsenden Körper versteckt halten, sollten die Eltern darauf achten, dass er um Himmels willen nicht zum Vorschein kommt. Außer in geschützter Umgebung wie z.B. im eigenen Garten im Holzbottich planschend. In der Öffentlichkeit gibt es zu viele „andersartig tickende“ Menschen, die bei diesem Anblick eventuell auf Gedanken kommen könnten, die ich weder auszusprechen noch selber zu denken wage, aber dem ist auf jeden Fall Einhalt zu gebieten. Aber so was von. Beschützt die Teenager vor sich selber!
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Warum tu ich mir das an? Warum liege ich um 03.55 Uhr nicht in meinem warmen Bett? Warum geh ich laufen, obwohl ich gar nicht gerne laufe? Warum? Weil es sechs Menschen gibt, die mich Papa nennen. Das soll auch noch in vierzig Jahren so sein. Willi Prokop, Personal Trainer
Um zu verstehen, muss man zuhören. Lebenssituationen sind vielfältig, unsere Lösungen auch.
Unter den Flügeln des Löwen.
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Kinder -Weisheit: Bei uns hat jeder sein eigenes Zimmer. Nur Papi nicht, der muss immer bei Mami schlafen.
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