Preferente edición especial ITB 2015

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preferente ITB SPEZIALAUSGABE I März 2015

Airbnb zwingt zu einem neuen Hotelmodell Die Hotels reagieren mit neuen Marken und Erfahrungen

S

tärker werdende Anbieter wie Airbnb, die immer mehr touristische Unterkünfte anbieten, zwingen die Hotels zu einem neuen Modell mit mehr Persönlichkeit. Der Tourist wird immer anspruchsvoller und verlangt zunehmend besondere Erlebnisse und einen Aufenthalt, der einfach anders sein soll. Gleichzeitig versuchen die Hotelketten durch Spezialisierung

ihrer Marken, die unterschiedlichsten Nischen der Kunden zu befriedigen, die differenzierte Produkte suchen, die weit entfernt von früherer Gleichförmigkeit sind. So werden spezialisierte Marken mit besonderen Erfahrungen zu einer Art Waffe, um sich gegen die P2P-Wirtschaft zu wehren, die das Hotelgeschäft zunehmend bedroht. ■ (S. 4-5)

Der Online-Tourismus fürchtet um seine Zukunft

Ein Jahr der Herausforderungen für Kuba Kuba erwartet dank der neuen diplomatischen Beziehungen zu den USA das Jahr 2015 mit Spannung und bereitet sich auf eine wahre Flut von nordamerikanischen Touristen vor, die das für sie zuvor unerreichbare Urlaubsziel kennenzulernen wollen. Derweilen stehen die amerikanischen Airlines in den Startlöchern, um auf der Insel zu landen. Die Dominikanische Republik hat unterdessen ein Rekordjahr abgeschlossen und hofft, in diesem Jahr sechs Millionen Touristen zu erreichen. Die Aussichten könnten nicht besser sein. ■ (S. 38-39)

Die Online-Tourismus-Riesen Expedia und Priceline schauen mit skeptischem Blick auf die Allmacht von Google und Facebook. Trotz ihres Oligopols erkennen sie an, dass ihr Geschäft am seidenen Faden,

Die ITB, ein Muss für Touristikexperten Ein weiteres Jahr treffen sich die Branchenprofis auf der ITB, eine der weltweit größten Tourismusmessen, die vom 4. bis 8. März stattfindet. Fünf Tage lang wird Berlin zum Treffpunkt der Welttourismusbranche: Im vergangenen Jahr kamen über 10.000 Aussteller und 114.000 Besucher, um sich über die neuesten Entwicklungen im Tourismus zu informieren. ■

bzw. direkt von den Praktiken von Google, Facebook und Apple abhängt. Die großen OTAs fürchten, dass die Internetgiganten durch ihre Entscheidungen ihr Geschäft reduzieren oder sogar ganz verschwinden lassen könnten. (S. 14)

Facebook als Dilemma für die Hotels Die sozialen Netzwerke sorgen für Mund-zuMund-Propaganda, was aber keine tatsächlichen Vorteile für die Hotels bringt.


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Herausgeber: Rafael Caballero Stellvertretender Direktor: Luis Miralles Koordination: Gemma Marchena redaccion@grupopreferente.com Mitarbeiter: Natalia Blanes Charo Hierro Rafa Fernández Manuel Suárez Luz Marina Fornieles Josep Ejarque Jaime Amador Pedro José Cacho

Airbnb zwingt zu einem neuen Hotelmodell

6 Ist die Spezialisierung

Vertrieb: Analía Malagrino

Spezialangebote verdrängen die Pauschalreise

auf Marken rentabler?

Übersetzung: Bettina Neumann Tel. +34 696 75 74 00 Administration: Teresa Llabrés

4

8 Die Hotelkrise,

26 Erfolgsrezepte für Low-

ein Problem für einige Baufirmen

Anzeigen: Ana Gómez marketing@grupopreferente.com

22

Cost-Langstreckenflüge

34 Die Dominikanische

Druck: Gráficas Planisi S.A

Republik erwartet sechs Millionen Touristen

SEITEN

38 Erleichterungen für

Reisen von den USA nach Kuba

Der Boom der neuen Hoteliers

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preferente ITB SPEZIALAUSGAB

Airbnb zwingt zu ein em neuen Hotelmodell Die Hotels reagieren mit neuen Marken und Erfahrungen S

E I März 2015

12 Der Self-Check-in

erobert die Hotels

tärker werdende Anbieter wie Airbnb, die immer mehr touristis che Unterkünfte anbieten, zwingen die Hotels zu einem en Modell mit mehr neuPersönlichkeit. Der wird immer anspruc Tourist hsvoller und verlang nehmend besonde t zure Erlebnisse und einen Aufenthalt, der einfach anders sein soll. Gleichzeitig versuchen die Hotelke tten durch Speziali sierung

Der Online-Tourismu s fürchtet um seine

14  Der Online-Tourismus

fürchtet um seine Zukunft

16  Facebook, ein Dilemma für kleine Hotels

ihrer Marken, die unterschiedlichsten Nischen der Kunden zu befriedigen, die differenzierte Produkte suchen, die weit entfernt von früherer Gleichförmigkei t sind. So werden spezialisierte Marken mit besonde ren Erfahrungen zu einer Art Waffe, um sich gegen die P2P-Wi rtschaft zu wehren, die das Hotelgeschäft zunehm end bedroht. ■ (S. 4-5)

Ein Jahr der Herausforderungen für Kuba Kuba erwartet dank der neuen diplomatischen Beziehungen zu den USA das Jahr 2015 mit Spannung und bereitet sich auf eine wahre Flut von nordam erikanischen Touriste vor, die das für n sie zuvor unerreic hbare Urlaubsziel kennenz ulernen wollen. Derweilen stehen die amerika nischen Airlines in den Startlöchern, um auf der Insel zu landen. Die Dominikanisch e Republik hat unterdessen ein Rekordjahr abgeschlossen und hofft, in diesem Jahr sechs Millionen Touriste n zu erreichen. Die Aussich ten könnten nicht ser sein. ■ (S. 38-39) bes-

Die Online-Tourismus -Riesen Expedia und Priceline schauen mit skeptischem Blick auf die Allmacht von Google und Facebook. Trotz ihres Oligopols erkennen sie an, dass ihr Geschäft am seidenen Faden,

Die ITB, ein Muss für Touristikexperten Ein weiteres Jahr treffen sich die Branchenprofis auf der ITB, eine der weltweit größten Tourismusmessen, die vom 4. bis 8. März stattfindet. Fünf Tage lang wird Berlin zum Treffpun kt der Welttourismusbranche: Im vergangenen Jahr kamen über 10.000 Aussteller und 114.000 Besucher, um sich über die neuesten Entwickl ungen im Tourismus zu informieren. ■

Zukunft

bzw. direkt von den Praktiken von Google, Faceboo k und Apple abhängt. Die großen OTAs fürchten, dass die Internet giganten durch ihre Entscheidungen ihr Geschäft reduzieren oder sogar ganz verschw inden lassen könnten. (S. 14)

Facebook als Dilemm a für die Hotels

Die sozialen Netzwerke sorgen für Mund-zuMund-Propaganda, was aber keine tatsächlichen Vorteile für die Hotels bringt.


Airbnb zwingt die Hotels zu mehr Persönlichkeit

Die Branche reagiert, indem sie neue Marken und besondere Erlebnisse vermarktet, um die Attraktivität der Hotels zu erhöhen Mónica Llibre

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ie Hotellerie steht vor einem Wendepunkt in ihrer Geschichte. Der rasante Anstieg des Angebots durch den Zugang zu Privathäusern und -wohnungen hat den Wert des klassischen Hotelbetts sinken lassen. Das vergangene Jahr 2014 markiert einen Wendepunkt „vor“ und „nach“ dem Boom, den Portale wie Airbnb erleben. Dieser Trend wird weiter wachsen. Das Hotel muss also, um bestehen zu können, etwas mehr als nur eine Matratze und ein Dach über dem Kopf bieten. Spanien steht bei Airbnb an dritter Stelle mit den meisten Buchungen und wird nur noch von den USA und Frankreich überholt. Das Portal hat im vergangenen Sommer rund 60.000 private Übernachtungsmöglichkeiten in Spanien angeboten – das sind fast 10 Prozent des gesamten Hotelangebotes. Das jährliche Wachstum dieser Webseite ist spektakulär, und zwar nicht nur in den Städten, sondern vor allem auch auf den zwei spanischen Inselgruppen. Auch Booking und Expedia, über die ca. 20 Prozent der Hotelreservierung durchgeführt werden, haben in ihrem Angebot Unterkünfte aufgenommen, die keine Hotels sind. Sogar die traditionellen Reisebüros gehen davon aus, dass sie demnächst ebenfalls Privatunterkünfte anbieten müssen, wenn der Kunde dies wünscht. VORLÄUFER. Die Hotellerie brauchte mehr etwas Zeit in ihrem Versuch, dieser neuen Nachfrage entgegen zu kommen. Dazu ist die Umwandlung des Hotels in eine einzigartige Erfahrung notwen4 I PREFERENTE I ITB SPEZIALAUSGABE I 2015

dig, so, als wäre es eine weitere touristische Attraktion im Reiseziel. Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist die Segmentierung von Hotels nach Personengruppen mit ähnlichen Interessen, wie zum Beispiel Rentner, Singles, Familien oder einfach nur Paare ohne Kinder. Doch die Ketten sehen sich gezwungen, darüber hinauszugehen und ihre Marken mit unverwechselbaren Attributen zu stärken. Parallel dazu sind große Verbraucherfirmen wie Lego, Hard Rock, Nobu, Paramount, Baccarat, Virgin, Harrods und Vueling mit eigenen Einrichtungen ebenfalls in die Hotelbranche eingestiegen. Die extreme Spezialisierung auf Nischen ist einer der Wege, mit denen die gigantischen Hotelketten auf das neue Szenario reagieren, und

fast alle angelsächsischen Ketten arbeiten seit zwei Jahren intensiv an der Einführung neuer Marken. Hilton startete im Jahr 2014 die Marken Curio und Canopy, IHG im selben Jahr Kimpton und Even, Marriott lancierte ebenfalls im vergangenen Jahr Moxy und Protea, während Hyatt auf Zilara und Ziva setzte und Carlson die Marke Quorvus schuf. Vorbilder waren vorangegangene Markteinführungen wie MGallery und F1 von Accor oder Gaylord von Marriott. Eine Antwort auf diesen Trend ist also die extreme Spezialisierung, eine andere ist, die Extra-Werte zu erhöhen, entweder durch ein spezielles Tourenangebot und ganz besondere Erlebnisse, seien sie kultureller oder gastronomischer Natur oder komplett andere Freizeitangebote.

Bedrohung für die Autovermieter Sieben Jahre Wirtschaftskrise in Spanien haben gezeigt, dass die Bürger noch das Letzte aus ihren Besitztümern herausholen, die sie sich in den Jahren davor so hart erkämpft hatten. Während Unternehmen wie Uber zeitweilig schließen mussten, sind Portale wie „blablacar“ im Wachstum begriffen. Denn eine weitere bedrohte Branche ist die der 'rent a car'. Der New Yorker Pionier Zipcar funktioniert seit über einem Jahrzehnt im Big Apple. Indem der Kunde eine Jahresgebühr bezahlt, kann er sich hinter das Steuer eines der (an verschiedenen Stellen der Stadt geparkten) Autos begeben und zahlt dafür acht Dollar pro Stunde. Dieses Konzept kam 2004 durch Avancar nach Barcelona, und das Unternehmen hat derzeit über 3.500 Kunden und 120 Fahrzeuge. In Madrid startete das carsharing 2010 durch das Portal Respiro, mit einer Startflotte von 10 Autos. Hertz bietet diesen Service mit Connect by Hertz. Mit einem ähnlichen System arbeitet das Portal Movo Movo, das als Vermittler carsharing zwischen Privatpersonen organisiert, ohne als Gegenleistung dafür Gebühren zu erheben.


DIE NATIONALEN KETTEN. In Spanien haben Ketten wie Iberostar und Barceló stark auf die Verlockung durch die Gastronomie gesetzt, während andere wie Meliá oder Palladium noch umfassendere Initiativen ergriffen und Projekte wie den Kathmandu Park oder Innside oder auch Ushuaïa und Only You geschaffen haben. Von Seiten der Ferienhotels lancierte Iberostar seine preiswerten Olé Hotels, während Meliá einen umfangreichen Erneuerungsprozess bei seinen Sol-Hotels begann. Sowohl die neuen Lifestyle-Hotels von Fluxá als auch von Escarrer expandieren, mit einer neuen Marke im Fall von Iberostar und der Erweiterung der ME-Hotels von Melià.

Die Zahl Die Statistik verrät deutlich die Besonderheit im vergangenen Geschäftsjahr für Spanien: Die Ankunft ausländischer Gäste erhöhte sich um rund 7 Prozent, während sich die Übernachtungen nicht einmal um ganze 3 Prozent erhöhten. Die Vermietung von Privatunterkünften schmälert also ganz deutlich die Einkünfte der Hotels.

Auch Globalia hat sich im vergangenen Jahr dazu entschlossen, weitere sechs Untermarken für ihre Be Live-Hotels einzurichten, auch wenn sie über weniger als 50 Hotels verfügen, die sich in jedem Haus gezielt an ein spezielles Segment richten, sei es adults only, Familien, Stadthotel oder Erlebnis-Hotellerie. Auch Projekte, die ganz neu starten, tun dies mit der Absicht, sich von allen anderen abzuheben, um damit ihr Bestehen zu sichern. So sieht z.B. auch der Hotelansatz von Javier Díaz und seiner neuen Urban Dreams-Kette aus, die von Clemente Gómez und Javier Martín unterstützt wird. Oder auch die Som Hotels, die Joan Enric Capellá und Vicente Miralles auf den Markt gebracht haben oder die Sky Hotels von John Torres, deren gemeinsames Merkmal es ist, dass alle neuen Häuser charakteristisch genug sind, um einen Anreiz für den Kunden darzustellen, der über die Vorzüge der Destinationen hinausgeht. STÄDTISCHE HOTELS. Das beständig wachsende und unaufhaltsame Eindringen der kooperativen Wirtschaft in das Hotelgeschäft sorgt für Aufregung in der Hotelbranche. So wie im Fall des Geschäftsführers der NH-Kette, Federico González Tejera, der vor zwei Jahren von Disney kommend in seiner jetzigen Position landete oder Kike Sarasola, dessen Kette nun Zehnjähriges feiern kann. Der Chef der größten städtischen spanischen Hotelkette reklamierte nun, dass eine globale Lobby eingerichtet werden sollte, um den steuerlichen Vorrechten von Internetunternehmen wie Airbnb

etwas entgegen zu setzen. Eine Idee, die den großen internationalen Hotelkette nicht gekommen ist, sondern die mehr damit beschäftigt sind, ihr Produkt anzupassen als etwas gegen diese regelfreie Entwicklung zu tun und zwar mit globalen Konsequenzen. Der Eigentümer von Room Mate wurde unterdessen zum Mittelpunkt der gesamten Branche, als er seine originelle Initiative ankündigte, dass seine Hotelkette die Privatunterkünfte mit einem Hotelservice bzw. seinen Extras versorgen könnte. ■

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sofort da. Die großen Firmen bringen wenig Kapital ein und erzielen geradezu unglaublich hohe Gewinne. Die Hotelleitungen und Management-Firmen in gleicher Weise. Der einzige, der wirklich viel Geld investiert, ist der Eigentümer des Hotelkomplexes, mit einer stabilen und dauerhaften Rendite. In Europa, und speziell in Spanien, gibt es Beispiele für alle Geschmacksrichtungen, aber die große Mehrheit der Hotels befindet sich im Besitz der selbigen Hotelleitung. Formen von Franchising und Beteiligungen über Lizenzvertragspartner sind bekannt, aber haben sich letztlich nicht als Norm durchgesetzt. Und genau das ist eines der großen Probleme des spanischen Hotelsektors, der, auch wenn er bereits einen Fuß in dieser Tür hat, einfach nicht richtig durchstarten will.

Ist die Spezialisierung auf Marken rentabler? In den USA hat sich die Hotelbranche hin zu immer stärker spezialisierten Angeboten entwickelt Javier Mato

W

enn wir mal eine recht einfältige Vereinfachung vornehmen dürften, würden wir sagen, dass sich die Hotelbranche, insbesondere die in der Stadt, grob in zwei Kategorien unterteilen lässt: in die, was die Amerikaner machen und die, was alle anderen machen. Der Abgrund zwischen dem Markt und dem operativen Geschäft in den Städten der USA und den übrigen Ländern, einschließlich der fortschrittlichsten, ist auch heute noch beeindruckend. Das Niveau ihrer Spezialisierung spielt sich in unbekannten Dimensionen ab. Es gibt im Zentrum von Atlanta ein Gebäude in Form eines Turmes, welches wir exemplarisch für diese perfektionierte Spezialisierung anführen können. Hinter dem Gebäude steht eine einzige Eigentümergesellschaft. Dieser Eigentümer hat Management und Betrieb jeder einzelnen der vier Gebäudeseiten unterschiedlichen Hotelketten überlassen. Somit handelt es sich um vier Hotels mit vier verschiedenen Marken. Die jeweilige Marke gehört nicht dem Eigentümer der Hotels, sondern den vier Organisationen, die hinter den Hotelketten stehen: vier anerkannte und im Markt etablierte Marken, die sich Standards zuordnen lassen: Vier Marken, vier Preise, vier Vermarktungsmodelle. Aber keine dieser vier Hotelketten managt ihre eigenen Hotels selber, niemand ist der Arbeitgeber der Angestellten. Dieses Geschäft verbleibt in Händen von Managementeinheiten, welche

Vier Hotels, vier unterschiedliche Hotelleitungen unter vier verschiedenen Hotelketten. Vier Geschäftsmodelle, die sich natürlich nicht allzu sehr unterscheiden, die aber ihre (kleinen) Geheimnisse haben, ihre Eigenheiten und Unterschiede, auch hinsichtlich der Rentabilität, die sie erzielen. Welche Vorteile bietet nun eine solche Struktur, falls es sie gibt, insbesondere im Verhältnis zu anderen Kontinenten, wo Besitzverhältnisse, Marken sowie das operative Geschäft (quitar: sich) häufig vermischt werden? Es gibt zwei herausragende Merkmale: An erster Stelle sind die Gewinnmargen zwar gering, jedoch ist das Management deutlich ausgefeilter, denn es ist leicht, an einem der kritischen Punkte dieses Prozesses Geld zu verlieren. Zur gleichen Zeit, obwohl es widersprüchlich erscheinen mag, sind die wirtschaftlichen Erfolge hoch, mitunter sogar spektakulär hoch.

In Spanien herrscht eine Mischung aus Hotelketten, modernem Management und Eigentumsdenken vor

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DIE RECHNUNGEN GEHEN AUF. Warum ist der wirtschaftliche Erfolg derartig gut? In Europa hat in der Regel der Hotelbetreiber mittels einer immensen Investition das Gebäude gestellt. Auf diese Weise muss er immer gute Ergebnisse erwirtschaften, um akzeptable Renditen zu erzielen. Im Falle jener spezialisierter Unternehmen für Hotelmanagement oder dem amerikanischen Franchising-Modell des Hotel-Komplexes und des Gebäudes, geht die Investition gegen null. Es ist richtig, dass die Gewinnmarge beim Umsatz nicht spektakulär ist, aber da die Investition sich nahe null bewegt, ist der wirtschaftliche Erfolg

DER EINFLUSS DER TRADITION. Die spanischen Hotels, die Gesamtheit der großen Ketten, entstammen einer Kombination von Hotelbetreibern und -eigentümern. In der Tat verfügen wir kaum über Hotelbetreiber, die nicht gleichzeitig auch Eigentümer der Hotels wären. Das alleine ist bezüglich der gesamten Ausgangslage ein wichtiger begrenzender Faktor, denn es ist sehr schwierig, andere Hotelbetreiber zu überzeugen. Diese fragen sich, wie wird sich der Franchise-Partner wohl im Konfliktfall verhalten? Der Verdacht hat immer die gleichen Grundzüge: Wird der Lizenzvertragspartner im Zweifel zunächst die eigenen Hotels füllen oder führt er die Kunden im gleichen Maße zu den übrigen Hotels? In den USA haben die anerkanntesten Verwalter nicht ein Hotel in ihrem Besitz. Und andere sind mit der Zeit dazu übergegangen, zwischen dem einen oder anderen Modell wählen zu müssen, wenn sie Erfolg haben wollen. Ein zweiter Faktor ist das Fehlen von Identität und klarem Image unserer Marken. Wenn jemand in ein Marriott hineingeht, weiß er, was ihn erwartet, ob in Holland, in Peking oder in Baltimore. Un-

Das klassische Modell Einige Hotelunternehmungen von großer Bedeutung wie Accor (Sofitel, Novotel, Ibis, Mercure und weiterer dutzende Marken) folgen weiterhin dem klassischen Modell: Sie sind die Besitzer der Gebäudekomplexe, sie verfügen über die Marke und die Stilrichtung, die sie rigoros einhalten und managen daneben auch das Tagesgeschäft selbst. Ihr wirtschaftlicher Erfolg fällt nicht so spektakulär aus wie bei denjenigen, die lediglich mit den Marken arbeiten bzw. das Hotelmanagment übernehmen, denn ihr gebundenes Kapital ist deutlich größer. Dennoch verfügen sie über eine größere Stabilität und Kontinuität. Sie sind wahrhafte Besitzer ihrer Organisationen und zwar in jeder Hinsicht. Das Einzige, was bei den europäischen Hotelunternehmern sicherlich gewissen Neid verursacht, ist, dass die „großen Amerikaner”, die keinerlei eigene Gebäude besitzen, dennoch außerordentlich großen wirtschaftlichen Erfolg aufweisen. Was besonders dem Umstand geschuldet ist, dass sie keine großen Investitionen tätigen. Nicht einmal Accor schafft es, auch nicht in den besten Zeiten, sich dem Niveau der „großen Amerikaner” (Sheraton, Marriott, Hilton, etc.) mit ihrer konsequenten FranchisingAusrichtung anzunähern.


sere Marken bieten dagegen eine sehr weite Palette von Produkten an, manches Mal dabei aber zu weit verzweigt. Wir benötigen häufig viele Jahre bis wir zu einer gewissen Vereinheitlichung gelangen, die es erlaubt, Marke und Produkt gleich zu identifizieren. Aber noch sind wir weit davon entfernt. Selbst bei Überzeugung der Notwendigkeit eines effektiveren Managements oder eines FranchisingModells führt oftmals genau das in den Ruin des Modells: Es werden Hotels akzeptiert und betrieben, die ein gutes Geschäft darstellen mögen, sich aber überhaupt nicht in Image und Standards der Marke einfügen und die dadurch beim Kunden sogar einen kontraproduktiven Effekt auslösen. Ein Hotel voll von Kindern ist schwerlich unter der Marke einer Hotelkette für Kongresshotels und Geschäftsleute vorstellbar. In Europa ist es aber nach wie vor so, dass viele Unternehmen ein leichtes Geschäft gegenüber ihrem Bild in der Öffentlichkeit vorziehen. Der Besitzer eines Hotels, der mit einer Hotelkette vereinbart, die Hotelleitung zu übergeben, ist dennoch häufig nicht geneigt, sich wirklich zu ändern. Insgesamt betrachtet ändert sich dadurch wenig. Er wird weiterhin den Eindruck pflegen, er sei der Besitzer, was ja zutrifft, und der eine Beteiligung durch andere zulässt, nur damit diese ihm neue Kunden einbringt und nicht damit man ihm erzählt, wie er die Dinge zu tun hat.

gehört dem Eigentümer, außer der Marke und dem, was das bedeutet) sowie Hotelmanagement-Firmen (die Hotelleitung und Beteiligungen überlässt man einem Dritten und das wirtschaftliche Risiko wird sich geteilt). Aber trotz vielen Jahren, obwohl es über die Zeit gewisse Fortschritte gibt, geht alles nur mit vielen Widerständen voran: Wir sind noch weit entfernt von dem Niveau der Spezialisierung der US-Amerikaner. Dennoch ist es für einige nicht einmal klar, ob es in die Richtung des amerikanischen Modells gehen soll. Ist ihr Modell wirklich besser als das europäische? Die Amerikaner haben außerhalb ihrer eigenen Märkte und außerhalb der großen Städte auch keine bedeutende Präsenz erreicht. Sie haben einen gewissen Anteil am weltweiten Urlaubsmarkt, dort, wo der Marken-Gedanke funktioniert, aber wo eine konsequente Vereinheitlichung auf Standards letztlich auch viele Eigentümer der Hotelgebäude nicht restlos zufrieden stellt. In den meisten touristischen Regionen des Mittelmeers, des Nahen Ostens, der Karibik und auch Lateinamerikas, einschließlich Mexiko, zieht es der Hotelbesitzer vor, Betrieb und Leitung selbst zu übernehmen. ■

zutrifft, sind die Hotels in den typischen Ferienregionen noch weiter zurück. Seit Jahrzehnten erfolgt der Verkauf der Urlaubs- und Ferienreisen durch wenige Großhändler. Und was tragen der Hotelbetreiber oder auch die Franchising-Partner dazu bei? Warum sollen wir mit einer Marke arbeiten, die uns einen kleinen Teil der Gewinne auffrisst? Tatsächlich ist es so, wenn man die traditionellen touristischen Regionen untersucht, dass die überwiegende Mehrheit der Hotels mit dem klassischen Modell funktioniert, welches sich durch wenig Marketing, keinerlei Markenzugehörigkeit oder direkte Verhandlungen mit den Großhändlern auszeichnet. Im Bereich der Ferienhotels werden mindestens 50% der Nachfrage noch durch diese kontrolliert. Das amerikanische Modell hat in den Städten triumphiert. Je unpersönlicher das Verhältnis des Kunden zum Hotel ist, desto größer die Vorteile aufgrund der Standardisierung durch die Marke. Die spanischen Mittelstädte verfügen ebenfalls wenig über Hotelketten, auch wenn einige von ihnen, besonders NH sich eine gewisse Identität geben konnten.

Große Ketten verzichten nicht auf ein gutes Geschäft, auch wenn es nicht ihrem Markenimage entspricht

FERIEN- UND STÄDTEHOTELS. Wenn in Europa das oben Beschriebene auf die Hotels in den Städten

WAS IST AM MEISTEN ZU EMPFEHLEN? Von rein geschäftlichen Gesichtspunkten her, verfügen alle großen spanischen Hotelbetreiber bereits über fast alle Geschäftsmodelle: Besitztum (alles in einem Haus), Pacht/Miete (nur das Eigentum des Gebäudes in anderen Händen), Franchising-Modelle (alles

In ständiger Expansion Im Rahmen der Expansionspläne hat die BlueBay Gruppe den Nahen Osten und Nordafrika (MENA) erreicht. Dazu gehören die nächsten Eröffnungen in Istanbul (Türkei), Ras Al Khaimah, Abu Dhabi, Sharjah und Fujairah (VAE), Marrakesch (Marokko) und Sharm El Sheikh (Ägypten) mit dem weltgrößten Resort, das aus mehr als 100 Boutique-Hotels bestehen wird. Die Marken von BlueBay sind Blue Diamond, BlueBay Hotels & Resorts und BelleVueHotels & Resorts. Die BlueBay Gruppe wird seinen Wachstum in den bestehenden Märkten weiter fortsetzen. Dabei werden die Hotelangebote in Mexiko an der Riviera Maya, in Spanien mit den beiden neuen Hotel an der Costa del Sol, in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Dubai und Panama ausgebaut.

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Die Hotelkrise, ein Problem für einige Baufirmen Verschuldung und Investitionen in zweitrangige Städte haben die Bilanzen der Hotelketten geschwächt G. Marchena

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ie Krise hat eine ordentliche Anzahl von Hotelketten getroffen, so dass diesen das Wasser in den letzten Jahren bis zum Hals stand. Und zwar vor allem diejenigen, die im Besitz von Baufirmen sind, die sich verspekuliert haben. Zahlungen wurden eingestellt, es kam zu Neuverschulungen, Vermögenswerte wurden äußert, Hypotheken mussten verpfändet werden und einige der Eigentümer sitzen sogar hinter Gittern. Obwohl in den vergangenen Saisons die Tourismuszahlen gut waren, sagten die Bilanzen etwas anderes. Hohe Verschuldungen und Fehlinvestitionen in zweitrangige Städte sind die Geißel verschiedener Unternehmen von Bauherren, die in die Hotellerie investiert haben, um sich zu diversifizieren. Die Liste der betroffenen Hotels ist lang und reicht von Rafaelhoteles bis Foxá über Silken, Núñez und Navarro bis zu HRT, unter anderen. Sämtliche von der Zeitschrift Preferente be-

Einige Hotelketten haben ihre Hotels, die sie zu überhöhten Preisen gekauft haben, zu 90 Prozent finanziert frSämtliche von der Zeitschrift Preferente befragten Experten sind sich in ihrer Diagnose einig: Die Firmen leiden (oder haben gelitten), sind hoch verschuldet und haben Hotels gekauft, die weit über ihren Verhältnissen liegen. Einige Ketten werden von Millionenkrediten erdrückt, die sie für den Bau und den Erwerb von Einrichtungen unterzeichnet haben, und die sie „zu 75, 80 und sogar 90 Prozent finanziert haben“, berichtet Albert Grau, Geschäftspartner von Magma TRI Hospitality Consulting. Die Unerfahrenheit der Bauherren als Hoteliers ist nur 8 I PREFERENTE I ITB SPEZIALAUSGABE I 2015

einer der Faktoren, unter denen diese Unternehmen leiden, hinzu kommt in vielen Fällen noch eine Misswirtschaft. Alberto León kennt in seiner Funktion als Hotelberater von Broker Turístico Beispiele, in denen diese Faktoren durch die Krise potenziert wurden und in die komplette Katastrophe mündeten. Rafaelhoteles ist solch ein Beispiel für die Hotelkette einer Baufirma, die seiner Meinung nach, „am Anfang zunächst ein Fall von Missmanagement war, sich dann aber durch den Verkauf einiger ihrer Vermögenswerte deutlich verbesserte und im Laufe der Jahre dazulernte.“ In der Tat hat diese Kette mittlerweile alle ihre Vermögenswerte zum Verkauf angeboten, ist aber dennoch immer noch in Betrieb. Außer im Falle der Foxá-Hotels gab es keine weiteren Schließungen mehr unter den Hotelketten, berichtet Laura Hernando, als Leiterin für Hotels & Resorts der Finanzberatung Irea, „auch wenn die Banken die Gefahr für berechtigt sahen, einige Hypotheken zu verpfänden“. Für Hernando „haben die am meisten gelitten, die hohe Hypothekenschulden

Verbesserte Resultate Trotz der durchlebten schwierigen Jahren für die Hotelketten erscheint das Panorama nun etwas optimistischer. Die Banken zeigen sich offener bei der Kreditvergabe, und die Tourismusprognosen für diese Saison sind sehr gut. „Einigen der Ketten wird es gelingen, sich zu erholen. Zum Beispiel Playa Sol, die über vernünftige Hotels verfügen. Größtenteils werden Ketten mit gutem Management in ein paar Jahren wieder durchstarten“, schätzt Alberto León. Dieselbe Ansicht vertritt auch Albert Grau, der von „einer Verbesserung in den Resultaten“ überzeugt ist.

haben und deren Vermögenswerte schlecht angelegt waren“. Indem sie ihr Geschäft diversifizieren wollten, haben Bauunternehmen wie Reyal Urbis (die Stammfirma von Rafaelhoteles) oder Urvasco (mit Silken) „zwar kein schlechtes Geschäft gemacht, sich aber hoch verschuldet, um zu bauen, hinzu kamen dann die Krise und die Kosten für die fortlaufen-

Riesenschulden und Haftstrafen •  Die Playa Sol-Gruppe: Ihr Besitzer, Fernando Ferré, besaß einmal 56 Hotels mit 10.000 Betten, bevor er aufgrund von fortgesetzten Steuerdelikten und Arbeitsrechtsverletzungen im Gefängnis landete. •  Núñez und Navarro Hotels: Ihr Präsident, José Luis Núñez, verbüßt zweieinhalb Jahren Gefängnis aufgrund von Korruption, Steuerhinterziehung und Bestechung von Steuerinspektoren. •  Foxá-Hotels: gehören der Trome-Gruppe und mussten nach der Schuldenabwicklung von über 300 Mio. Euro bei 11 Banken schließen.

•  Rafaelhoteles: Die Hotelkette des Giganten Reyal Urbis ist insolvent, da die Muttergesellschaft 3, 6 Milliarden Euro schuldet. •  Silken-Hotels: sitzen auf einem Schuldenberg von 600 Mio. Euro und die Kette steht zum Verkauf. •  TRH Hotels: Die Immobiliensparte der Tremón hat Konkurs angemeldet, mit Schulden in Höhe von 1 Milliarde Euro. •  Hightech, Vincci Abba, Amrey: befinden sich in stressigen Situationen und sehen ihre Tätigkeiten ernsthaft gefährdet.


de Konstruktion“. Spanien erlebte einen Boom von Hoteleröffnungen, deren Standorte nicht immer für Erfolg sorgten. Jetzt schleifen diese Hotels in den ungünstigen Standlagen Kredite mit sich und erzielen keine Rendite, was ihre Bilanzen umso mehr belastet. „Rafaelhoteles hat zwar finanziell gelitten, aber dennoch in Madrid gebaut, was eine andere Situation ergibt, als bei Hotels, die in Nebenlagen investieren“, so die Beraterin von Irea. Die Hotels von Reyal Urbis haben ebenfalls finanziell zu kämpfen, während Foxá einen Teil seines Vermögens durch eine Hypothekenpfändung versteigert hat. „Das sind Hotelketten, die hohe finanzielle Verpflichtungen haben, stark verschuldet sind und außerdem noch unter einem Rückgang in ihren Erträge erleiden“, erklärt Hernando. Allerdings „geht es ihnen nicht schlechter als anderen, die in ungünstigen Lagen liegen oder unter einem Marktrückgang per se leiden und dabei hohen Hypothekenverpflichtungen nachkommen müssen“, berichtet die Expertin.

in bekannten spanischen Urlaubszielen schon eher eine sichere Sache, mit guten Resultaten für die Hotels. In zweit- oder drittklassigen Städten ist lediglich der Aufwand für die Hotelketten groß. Oder ihre Einrichtungen wurden im schlimmsten Fall in

die Verschuldung gezwungen, wenn sie schon kaum das Darlehen decken konnten. Dies gilt für zum Beispiel für Städte wie Valencia und Saragossa, die sich aufgrund der Expo-Blase verkalkuliert haben. Abgesehen von der Wahl eines

ungünstigen Standortes, wurden die Hotels auch noch über ihren Wert gekauft, „was bei einigen in die Insolvenz oder den Konkurs geführt hat, weil sie nicht mehr zahlen konnten und die Hotels noch dazu überzogen teuer waren“, berichtet Hernando. ■

ÜBERANGEBOT. Auch wenn der Hotelmarkt noch nicht gesättigt ist, so existiert doch ein Überangebot in bestimmten Gegenden, zu dem noch ein Rückgang in der Nachfrage in den letzten drei Jahre hinzukommt. Inmitten der Krise werden neue Hotels eingeweiht, die vor dieser schwierigen Zeit geplant worden sind und das in Zielgebieten, deren Anziehungskraft eher fragwürdig ist. Dagegen sind Investitionen in Madrid, Barcelona oder

Flexiblere Banken Wenn die Finanzinstitute den Hotels, die sich in Schwierigkeiten befinden, bis jetzt Kopfzerbrechen bereitet haben, so werden die Banken sich in diesem Jahr voraussichtlich flexibler zeigen. „Die Banken öffnen sich gerade sehr für das Tourismus-Geschäft. Für dieses Jahr wird es gute Kreditkonditionen geben, sogar für diejenigen, die finanzielle Probleme haben, aber weiterhin von den Banken unterstützt werden“, erklärt León. Die Finanzinstitute achten jetzt auch auf „die Menge, und mit vier, fünf oder sogar acht Einrichtungen kann eine Hotelkette durchaus Unterstützung von den Banken erwarten.“ Auch Grau ist dieser Ansicht, dass die Konzentration einer Hotelkette von Vorteil ist, vor allem, wenn sie so aufgestellt ist wie Rafaelhoteles. 2015 I ITB SPEZIALAUSGABE I PREFERENTE I 9


Eine neue Generation von Hoteliers Erfolgreiche Hotelmanager starten mit ihren eigenen Projekten Mónica Llibre

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eit den 80er Jahren haben wir nichts Derartiges erlebt”, verrät einer der wichtigsten spanischen Personalchefs diesem Magazin. „Es gibt einen regelrechten Boom von Unternehmern, die eine Hotelkette aufbauen möchten und bereits das Schwierigste erreicht haben: das erste Hotel, mit dem sie sich Vertrauen am Markt verdienen und schon bald in der Lage sind, ihre Expansion voranzutreiben”. Mittlerweile sind spektakuläre Fälle dieser Art bekannt, wie zum Beispiel die auf preferente.com besprochenen GowaiiHotels oder die von José Duato (ehemals Globalia und ehemals Orizonia), aber auch andere, nicht ganz so aufwendige Projekte von erfolgreichen Hotelmanagern, die beschlossen haben, ihre eigene Hotelkarriere zu starten und die Einrichtungen auf eigene Faust führen. Die Zeit ist reif, denn auch die Banken fordern dringend mehr Fachwissen zu dem Thema und erfahrene Spezialisten, um das Beste aus diesem Business herauszuholen - nach der Krise in der Profitabilität der Hotels, über die Preferente einen ganzen Bericht veröffentlichte und die ganz Spanien getroffen hat, in besonderer Schwere und mit hoher Verschuldung noch vor 2008. „Häufig lässt die Professionalität zu wünschen übrig. Eine Konsequenz, die sich in der Vermarktung im Laufe der Jahre wie ein Stillstand unter den Hoteliers breit gemacht hat, während die Welt in dieser Branche eine Revolution erlebte”, argumentiert ein Hotelunternehmer im Interview mit dieser Zeitschrift.

DIE ROLLE DER BANKEN. Nun fassen die Finanzinstitute neues Vertrauen in ehemalige solvente Führungskräfte mit Erfahrungen in großen und mittleren Hotelketten, im Gegensatz zu den alt eingesessenen Hoteliers, deren finanzielle Kalkulationen und Geschäftshaltung den Banken nicht wirklich überzeugend und sogar unzureichend erscheinen, besonders was die Anforderungen an die Branche heutzutage betrifft. Andererseits gibt es einen ungeheuren Boom in dem Angebot an illegalen Unterkünften, vor allem in den letzten zwei Jahren. Offizielle Statistiken bestätigen eine von Monat zu Monat wachsende Kluft zwischen einem immer stärkeren Anstieg in den Touristenzahlen und eine wesentlich geringere Anzahl bei den Über-

Die Zeit ist reif, weil die Banken Fachleute auf diesem Gebiet benötigen

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nachtungen. Es wird also davon ausgegangen, dass sämtliche spanische Destinationen unter einen immer stärker werdenden Überangebot an Betten leiden, mit dem daraus folgenden Rückgang in den Preisen und der Rentabilität, sowie in vielen Fällen eine wachsende Abhängigkeit von den OTAs und ihren Provisionen von über 20 Prozent. DAS STADTSEGMENT. Die offensichtlichste Lösung für einige der betroffenen Einrichtungen, so sagen die Experten, liegt darin, die Persönlichkeit des Hotels zu unterstreichen. Auf dieser Linie arbeitet eines der vielversprechendsten Hotelprojekte, das seit einem Jahr aufmerksam von der Branche beobachtet wird. Es gehört Javier Díaz, der seine ganze Vision in die Entwicklung von ‘weare hotels & more’ legt, eine Hotelkette, die von Miguel Sierra geleitet wird, der früher bei Orizonia und Piñero war.

Weitere ‚diskretere‘ Projekte Neben diesen bekannten Unternehmern sollten auch noch andere genannt werden, die weniger spektakuläre Projekte vorantreiben, wie Clemente Gómez und Javier García, die unter dem Namen Urban Dreams eine Hotelkette ins Leben gerufen haben - mit einer Neueröffnung in Granada und auf der Suche nach weiteren Standorten im Feriensegment. Auch die Som Hotels sollten nicht vergessen werden, als Projekt, das von ehemaligen Führungskräften der Piñero-Gruppe gegründet wurde und die noch in diesem Jahr weitere Hotels dazu nehmen möchten, nachdem sie ihr erstes Hotel auf Mallorca eröffnen und mit weiteren Geschäftszweigen ergänzen. Andere Unternehmer mit den gleichen Zielen, die von vorne beginnen, sind Angel Colmenares von Instalcomplet, der ebenfalls über Hotels auf Mallorca verfügt, wo der Anteil an unabhängigen Hoteliers mit über 70 Prozent sehr hoch ist, oder auch Pedro de la Rosa Marti, von bcapital Partners, der früher die Vita-Hotels leitete.


Paradigmenwechsel Die Einführung von Airbnb bedeutet einen Paradigmenwechsel für die Hotellerie und zwingt sie dazu, das Produkt weiter zu differenzieren und sich nicht nur auf das bloße Bett zu konzentrieren, sondern das Hotel in ein ganz besonderes Erlebnis zu verwandeln, mit einem Eigenwert, der in keinem anderen Produkt zu finden ist, und der einzigartigen zusätzlichen Angeboten ergänzt wird.

Ambiente werde auch ein Haus in Barcelona untersucht, genauso wie in kleineren Hauptstädten und ausländischen Städten wie Istanbul oder Athen, aber die Priorität bleibt der “Sonne und Strand”-Tourismus in Urlaubszielen auf den spanischen Inseln und in der Karibik. „Das Ziel lautet, drei bis vier Hotels pro Jahr dazu zu gewinnen, es sei denn, es eröffnet sich eine Chance, noch schneller wachsen können (...). Wir suchen nach Hotels, die bereits in Betrieb sind und uns erlauben, sie schnell un-

ter unser Management zu stellen”, verkündet Javier Dìaz und fügt in Bezug auf die Vermarktung seiner Hotels hinzu: “Wir sind kein Hotelkette, die über andere Kanäle auf den Markt kommt, sondern durch unser eigenes Vertriebsnetz”. Bei seinem Engagement in der Hotellerie besinnt sich Gowaii erneut auf Investmentfonds, denn das Angebot, dass die Gruppe von Javier Díaz eingereicht hat, um das Husa Chamartin zu übernehmen, wurde von der deutschen Aquila Capital unterstützt. ■

„Wir suchen nach einem bestimmten Modell, für ein Themenhotel”, sagte der Eigentümer von Gowaii über das Husa Chamartín gegenüber preferente.com auf dem in Palma stattfindenden “Foro Preferente” im vergangenen Juni. Dabei stellte er klar, dass die Kette haupt-

Die Finanzinstitute hoffen auf solvente Ex-Manager mit Erfahrungen in großen und mittelgroßen Hotelketten sächlich Ferienhotels bieten werde, aber durch den Kauf von Trapsatur keinerlei Probleme sehe, sich auch im städtischen Bereich zu etablieren. Es soll ein Hotel in Madrid eingerichtet werdeb, das vor allem Touristen aus Lateinamerika ansprechen möchte. Für das städtische

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Der Self-Check-in erobert die Hotels Automaten ersetzen den Rezeptionisten, und das Handy wird zum Zimmerschlüssel R. P.

H

otels ohne Rezeption, die Abschaffung des traditionellen Zimmerschlüssels und Bezahlung übers Handy, mit dem man auch die Zimmertür öffnen kann: Das ist keine ScienceFiction-Vision mehr, sondern bereits Gegenwart in der globalen Hotellerie. Dank der neuesten technologischen Entwicklungen ist diese Praxis dabei, sich immer weiter durchzusetzen. Wenn beim Fliegen der Self-Check-in bereits Normalität ist, wird dieses Konzept jetzt auch in die Hotellerie übertragen. Die Selbstbedienung ist an der Tagesordnung, mit dem Ziel einer in Cent berechneten Rentabilität und Zeitersparnis. Ein Vorteil nicht nur für das Hotel, sondern auch für den Kunden, der nicht eine Minute verlieren möchte. Denn mit dem selbstständigen Einchecken an einem Automaten wird dieser Prozess drastisch reduziert. Das Einchecken, einschließlich der Bezahlung, dauert weniger als zwei Minuten; das Aus-checken im Durchschnitt nur noch dreißig Sekunden. In Hotels ohne Nachtportier kann es sogar passieren, dass der Gast kein einzelnes Wort mit einem Hotelangestellten wechseln muss. Internationale Hotelketten wie die HTL- oder CitizenM-Hotels haben sich bereits entschieden, komplett auf diese neue Technologie zu setzen und die traditionelle Rezeption sowie den guten alten Schlüssel zu verbannen. Eine kühne Entscheidung, die so-

gar zum architektonische Umbau der traditionellen Hotellobby geführt hat. Tatsächlich wurden bei den HTL-Hotels die Rezeption und der Empfangsbereich durch einen speziellen Eingangsbereich ersetzt, wo die Kunden eigenständig einchecken können. Doch aufgrund von eventuellen Schwierigkeiten mit der neuen Technologie, die dem Kunden passieren könnten, steht - falls nötig - mit Tablets ausgerüstetes, zuständiges Personal zwecks technischer Hilfe zur Verfügung, genau wie auch in den CitizenM-Hotels. Die Philosophie des „do it yourself“ ist besonders für die nach 1982 geborene Generation wichtig, die die neuen Technologien perfekt beherrscht und wie selbstverständlich damit umgeht. Die Check-in-Automaten ermöglichen einen Zugang zum Hotelzimmer, ohne einen Rezeptionisten rufen zu müssen, egal wie spät es ist. Auch stellen verschiedene Sprachen nun keine Barriere mehr dar. „Unsere Automaten bieten unseren Kunden acht verschiedene Sprachen an“, erzählt Roke Ramos, der Direktor des Hotels Centre Victoria. Einen leibhaftigen Rezeptionisten mit einem ähnlich sprach-betonten Curriculum zu finden, ist, wenn nicht unmöglich, dann doch sehr teuer. Das 2-Sterne-Hotel Centro Vitoria ist ein Pionier in Spanien bei dem Einsatz dieser virtuellen Emp-

fangsleistung. An der Fassade seines Hauses bietet das Hotel eine Check-in-Station, die dem des Geldautomaten einer Bank ähnelt, an dem Kunden mit Reservierung und sogar ohne diese einchecken können. „Unser Check-In-Terminal steht 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Im Hotel gibt es zwischen 21.30 bis 09.30 Uhr niemanden an der Rezeption, wohl aber ein Notfall-Telefon, falls es ein Problem gibt“, erklärt Ramos. Die Wiedereröffnung als Stadthotel vor zweieinhalb Jahren erfolgte nach einer umfassenden Umwandlung. „Die Idee war, es in ein sehr funktionales, preiswertes Stadthotel umzuwandeln“, berichtet der Direktor. Die Einsparungen durch das Nichtvorhandensein eines Nachtportiers waren grundlegend: „Ohne diese Eincheck-Station hätte der Betrieb des Hotels nicht wieder aufgenommen werden können“, so Roke Ramos. Durch diese Check-in-Station erhält der Kunde Zugang zu seinem Zimmer, und zwar über eine Reservierungsnummer, aber sogar auch ohne, wenn freie Zimmer vorhanden sind. Sein Ausweis wird eingescannt, er kann direkt mit der Kredit- oder Debitkarte bezahlen und erhält sofort einen Schlüssel, mit dem er die Haupttür und das eigene Zimmer aufschließen kann. MIT DEM HANDY IN DER HAND. Neben der Checkin-Station ist das Handy der zweite wichtige Partner in dieser Hotelrevolution. Das Smartphone wird zu einem Verbündeten für den Check-in, entweder über Bluetooth oder mit einer Reservierungsnummer. Das iPhone 6 bietet unter seinen Anwendungen sogar die Möglichkeit, mit nur einem Tastendruck die Zimmertür zu öffnen und gleichzeitig den Aufenthalt zu bezahlen. Das Smartphone als Zimmerschlüssel wird auch bereits von Starwood Resorts Worldwide genutzt. Seit November letzten Jahres hat die Kette diese Praxis in den Hotels ihrer Marken Aloft, W und Element eingeführt. Seit Jahresanfang nutzt Starwood hierfür die SPG-Technologie, eine mobile Anwendung, die es den Gäste erlaubt, die Rezeption zu umgehen und direkt ihr Zimmer anzusteuern, indem sie die Tür per Handycode entriegeln. Dieses Prinzip soll in 150 Hotels an über 30.000 Türen eingesetzt werden. Der Präsident der Hotelkette, Frits van Paasschen, führt aus, dass „das SPG Keyless-System nicht nur bequemer für den Reisenden ist - er muss sich nicht mehr an der Rezeption anstellen und darauf warten, dass er an der Reihe ist -, sondern den ersten Kontakt mit unseren Kunden auf eine persönlichere Ebene hebt. Und das ist erst der Anfang, denn durch das Handy haben wir die Möglichkeit, den gesamten Hotelaufenthalt zu verändern“. ■

Der automatische Check-in einschließlich der Bezahlung erfolgt in nur zwei Minuten

Iberostar, der Pionier in Spanien

Kosteneinsparung

Die Hotelkette mit Sitz auf den Balearen hat in Spanien bereits im Jahr 2011 Pionierarbeit mit seinem Online-Eincheck geleistet. Iberostar-Kunden können die Lage ihres Zimmers innerhalb der Zimmerkategorie und des verfügbaren Angebots wählen und einen virtuellen Rundgang durch das Zimmer starten. Iberostar war die erste Hotelkette der Welt, die diesen Service angeboten hat, der wie die OnlineSitzplatzauswahl im Flugzeug funktioniert. Nach der Buchung bzw. ein paar Tage vor Anreise erhält der Kunde eine E-Mail, über die er das Zimmer seiner Wahl innerhalb der Kategorie und je nach Verfügbarkeit auswählen kann. Das Tool besteht aus einer einfachen Anwendung und ist eine Ergänzung des Kaufprozesses, durch die der Kunde das Zimmer blockieren kann.

Die Vorteile durch die Einführung dieses neuen Systems erscheinen zahlreich. Dank der Automaten für das eigenständige Einchecken und des Schlüsselcodes übers Handy wird weniger Personal benötigt. Noch ist das Rezeptionspersonal nicht vom Aussterben bedroht, aber es werden bereits weniger Verträge abgeschlossen.

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Der gewöhnliche Nutzer bucht seine Hotels über Booking.com (mit einem Portfolio von 425.000 Hotels in 190 Ländern und in 42 Sprachen), einem in Amsterdam ansässigen Unternehmen, das bei Priceline integriert ist. Er kann auch über Hotels.com buchen (mit 260.000 Hotels in 85 Ländern) oder einen Mietwagen bei Carrentals reservieren, beide Portale gehören zu Expedia. Natürlich arbeiten die beiden Giagnten mit vielen Marken, wodurch sie in den verschiedensten Bereichen operieren können. Expedia besitzt u.a. Trivago während Kayak zu Priceline zählt, als ein Portal, das in der Art wie TripAdvisor oder Trivago umgewandelt werden soll.

Der OnlineTourismus fürchtet um seine Zukunft Sogar Expedia und Priceline erkennen an, wie sehr sie von Google, Facebook und Apple abhängen Jaime Amador

D

ie weltweit mächtigsten Online-Tourismus-Anbieter, Expedia und Priceline, erklärten beide mehr oder weniger gleichzeitig, dass ihr Geschäft sehr instabil und äußerst variabel ist, und dass sie jeden Moment ihre Positionen verlieren könnten, von ihren Vormachtstellungen ganz zu schweigen. Was würde dann den Online-Agenturen in der zweiten Reihe noch bleiben? Und was den vergleichbaren Portalen? Die beiden Online-Anbieter teilen sich im Tourismus den Kuchen eines 278 Milliarden Euro schweren Online-Geschäfts, wie Euromonitor errechnet hat (das ist ein Viertel des gesamten weltweiten Tourismusgeschäfts). Die beiden großen

amerikanischen Agenturen teilen sich sogar den europäischen Kuchen. Und den asiatischen. Und den spanischen. Die Nummer Eins, Expedia, erzielte einen Umsatz von 39,4 Milliarden Euro (4 Prozent des Gesamtausgaben im Tourismus weltweit), während Priceline an zweiten Stelle 39,2 Milliarden erwirtschaftete. Dabei ist es nicht nur so, dass sie sich den Kuchen teilen, sondern ihr Umsatz 2013 schneller als der Markt stieg, mit einem Zuwachs um die 40 Prozent, was in einem Jahr wie 2013 durchaus erstaunlich ist. Und das alles ist nicht nur eine Frage des Umsatzes, sondern auch der Rentabilität. Priceline beispielsweise konnte seine Gewinne um 40 Prozent von 4 Milliarden Dollars auf 5,7 Milliarden erhöhen. Unvorstellbar für alle anderen Wettbewerber.

Expedia und Priceline weisen auf die Unsicherheit ihrer Modelle angesichts eventueller Veränderungen hin

Das Steuer-Versteckspiel Die Welt der OTAs ist komplex und im Laufe der Jahre sehr variabel geworden. Die beiden vorgestellten großen Unternehmen jonglieren, wie man sich vorstellen kann, mit sämtlichen Steuervorschriften. Sie spielen mit ihnen und pressen sie aus. Es geht darum, so wenig wie möglich zu versteuern, in gleich welchem Land und egal für welches Produkt auch immer. Was eine nationale Agentur, auch keine Online-Agentur, jemals tun könnte. Einmal wird mit den Vorteilen in Holland jongliert, dann mit den Rückführungen in Großbritannien oder den verschiedenen Steuerarten in Luxemburg, dann die Innovationsanreize in Belgien genutzt, für all das, was in Europa bleiben soll. Mit anderen Marken geht man strategisch nach Fernost, wo die Chancen für entsprechende Vorteile sogar noch größer sind. Beide Unternehmen bestätigen in ihren Berichten an die Aktionäre, dass sie gute Beziehungen zu den Behörden vieler Länder haben. Überall analysieren sie die Lage genauestens, und es entsteht der Eindruck, dass sie Gesetzeslücken bis zum letzten Winkel auszuschöpfen verstehen.

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ANGST VOR DER ZUKUNFT. In ihrem Bericht an die Aktionäre zeigt sich Priceline vor allem aufgrund von drei Unternehmen besorgt: Google, Apple und Facebook, deren Gefahren unter dem Titel „Aktuelle Wettbewerber oder solche mit dem Potenzial, es werden zu können” beschrieben werden. Sowohl Expedia und Priceline erkennen an, dass ihr derzeit profitables und blühendes Geschäft am seidenen Faden hängt. Wenn Sie und ich Handys mit Betriebssystemen von Apple und Google besitzen, wenn wir uns über Facebook oder WhatsApp verbinden, begeben wir uns in jedem Moment in deren Hände. Sie sind die Herren über unsere Zugriffe, in einer Weise, dass sie zu jedem Zeitpunkt den Unternehmenserfolg von Priceline und Expedia in eine andere Richtung lenken könnten. Beide Konzerne bestätigen diese Zukunftsängste in ihren Bekenntnissen. Wenn dieses Duopol bereits glaubt, dass ihre Geschäfte am seidenen Faden hängen, was sollen dann erst kleine und mittlere Touristikunternehmen denken? ■

Anpassung ans Smartphone Die beiden Branchengiganten haben ihre Systeme verbessert und an die neue Welt der Smartphones angepasst, auf die heute bereits 20 Prozent aller Vorgänge entfallen, wobei erwartet wird, dass es bald über 30 Prozent sein werden. Dabei wissen Expedia und Priceline genau, dass sie in den Händen der Internetgiganten sind und eventuelle Entscheidungen über den Zugang, sie schlichtweg verschwinden lassen können. Tatsächlich erklären sie deutlich, dass sie heutzutage von den Google-Algorithmen abhängig sind, die sich je nach Laune von Google verändern können.

Die Zahl Im Jahr 2013 stiegen die Autoreservierungen und Hotelbuchungen um fast 40 Prozent, hingegen bei den Zwischenhändlern im Verkauf von Flugtickets nur um neun Prozent.



Facebook, ein Dilemma für kleine Hotels Die sozialen Netzwerke sorgen für Mund-zu-Mund-Propaganda, was allerdings keine spürbaren Vorteile für die Betriebe hat

Jaime Amador

W

enn Sie in der Hotellerie sind, wurde Ihnen mit Sicherheit bereits geraten, dass Ihr Hotel in den sozialen Netzwerken präsent sein muss. So oder so, das sei die Zukunft. Bestimmt wurde Ihnen sogar versichert, das Facebook & Co bereits die Gegenwart bestimmen und Sie ansonsten Chancen verlieren, denn die neuen Geschäftsmöglichkeiten liegen nun mal im Netz und nicht auf der Straße. Sie wurden nicht belogen, aber wer dann bei diesen sozialen Netzwerken ist, sieht nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile. Wenn wir über soziale Netzwerke sprechen, dann ist in diesem Zusammenhang meistens Facebook gemeint. Das zentrale Merkmal von Twitter ist die Direktheit, und diese scheint kein so notwendiges Instrument für die Hotellerie zu sein, wohl aber für das Transportwesen. Was heißt es also, auf Facebook Präsenz zu zeigen? Für kleine Unternehmen wie Familienhotels und kleine Ketten ein Ärgernis mehr, denn: Wer ist für die Aktualisierung verantwortlich? Wer kümmert sich letztlich um etwas, das Zeit von anderen Tätigkeiten abzieht, deren Effizienz viel sichtbarer ist? Bei Hotelketten oder Einrichtungen von entsprechender Größe gibt es in den Schaltstellen viel mehr Möglichkeiten, eine ordentliche Präsenz in den Netzwerken zu manifestieren. Sobald eine Seite bei den sozialen Netzwerken 16 I PREFERENTE I ITB SPEZIALAUSGABE I 2015

Massive Präsenz ohne Inhalt in den Netzwerken Die Wichtigkeit der Hotel-Präsenz in den sozialen Netzwerken wird von den Verantwortlichen gerne betont. Aus diesem Grund haben 61,7 Prozent der 3- bis 4-Sterne-Hotels ihr eigenes Profil in diesen Portalen. Das belegt eine Untersuchung des Telekommunikationsunternehmens Cisco, die in Zusammenarbeit mit dem 'Technologischen Hotelinstitut' (ITH) durchgeführt wurde. Das soziale Netzwerk, das am stärksten von den Hotels genutzt wird, ist Facebook; hier verfügen 97,1 Prozent der Befragten über eine Seite. Twitter folgt mit 44,2 Prozent und Instagram mit 11,5 Prozent. Eine andere Frage ist, wofür die sozialen Netzwerke genutzt werden: 67,8 Prozent der befragten Hotels bevorzugen sie, um Angebote bekannt zu machen, hingegen nur 18,9 Prozent bewerben speziell ein Hotel.


Warum aber argumentieren alle Experten, dass es so wichtig sei, in den sozialen Netzwerken präsent zu sein? Es ist nun mal hier, wo über die Einrichtung gesprochen wird, wie eine Art elektronischer Mundpropaganda. Sind wir aber auf den Portalen präsent, ohne auf die Fragen zu antworten, ohne uns um die Beschwerden zu kümmern und ohne Probleme zu lösen, was übrigens sehr häufig vorkommt, dann ist das schlimmer, als gar keine Präsenz zu zeigen.

hänger haben wird, was die Arbeit daran enttäuschend macht. Große Einrichtungen können hierfür durchaus Ressourcen widmen, aber woher sollen sie über das Thema Bescheid wissen, über das sie Auskunft geben sollen? Ist es richtig, was sie sagen? Welcher Mitarbeiter eines Hotels ist tatsächlich in der Lage, dem Benutzer eine zusammenhängende und vernünftige Erklärung zu geben? Verschiedene Untersuchungen in den fünf größten spanischen Hotelketten haben ergeben, dass 21 Prozent der KundenKommentare (seien es Beschwerden oder Anfragen) nicht beantwortet werden. Auf die anderen wird in einem Zeitraum zwischen 6 Minuten und 49 Stunden reagiert. Welches Image erzeugt nun eine nachlässige Handhabung auf die Hotelkette? Man kann es sich denken, und dabei sollte nicht vergessen werden, dass sich das auf alle Benutzer auswirkt und nicht nur auf diejenigen, die sich beschwert haben. ■

Viele kleine oder familiär geführte Hotels haben auch nach monatelanger Präsenz bei Facebook höchstens „Freunde“

WENIGE FOLLOWER. Die kleinen Betreiber, Familienhotels und die „Mini“-Ketten haben einige Vorteile: Sie können ein paar Stunden Arbeitszeit von einem Mitarbeiter für diese Arbeit abzweigen, der beispielsweise in der Rezeption oder Verwaltung arbeitet, um die sozialen Netzwerke zu bedienen. In diesem Sinne kann etwas Arbeitsaufwand erfolgversprechend sein. Die unangenehme Tatsache für den kleinen Hoteltyp ist aber, dass die Seite eher wenige An-

Soziale Netzwerke - grundlegend wichtig

angelegt wurde, steht man bereits vor dem eigentlichen Problem, denn nun heißt es, Zeit zu investieren und dabei nicht zu wissen, wofür. Bald wird das Investierte auch schon wieder vernachlässigt (d.h. die Informationen sind veraltet), was dem Image der Hotelkette oder des einzelnen Hotels noch mehr schadet als eine fehlende Präsenz im sozialen Netzwerk. Und als Gegenleistung? Im Gegenzug für die investierte Arbeit ist die Anzahl der Zugriffe und der Kommentare als auch der „gefällt mir“ sehr begrenzt. Nachdem sie bereits seit Monaten in Facebook sind, können viele kleine Hotels ihre Fans an einer Hand abzählen. Die großen Hotels haben durchaus Besucher, die sich aber meistens nur beschweren, gegen irgendetwas protestieren oder auf Fragen eine Antwort wünschen, von der aber niemand aus der Abteilung, die das Netzwerk verwaltet, weiß, woher er diese nehmen soll.

Die sozialen Netzwerke, so sagt man mit recht, sind fundamental wichtig für die Hotellerie. Die Hotelunterkunft ist ein Produkt, das nicht auf der Grundlage einer Feststellung, was man erhalten wird, sondern auf der Basis einer Erwartungshaltung gekauft wird. Die Entscheidung, die entsprechende Ausgabe und der Kauf hängen in erster Linie von dem projizierten Image des Hotelunternehmens ab. Und vor diesem Image steht das Reisebüro oder die Mund-zu-Mund-Propaganda derjenigen, die tatsächlich da waren. In letzter Zeit nehmen Kunden speziell Stellung auf bestimmten Webseiten (der Marktführer ist TripAdvisor), aber wichtig ist auch das, was in Netzwerken wie Facebook kommentiert wird. Kommunikationsexperten und Fachleute für Öffentlichkeitsarbeit verkaufen uns, was sie zu verkaufen haben. Doch auch das Produkt spielt eine Rolle: Ein schlechtes Produkt gut zu verkaufen, ist nicht einfach. Doch was schlecht und was gut ist, hängt von vielen kleineren Faktoren ab. Und einer davon ist die Haltung des Unternehmens gegenüber seinen Kunden: in wie weit ist es offen, wie wird uns geantwortet und was wird uns geraten, zu unternehmen, usw. Genau in diesem Kontext sind soziale Netzwerke wichtig und spielen sogar eine Schlüsselrolle. Wer nicht dabei ist, dem entgeht eine Möglichkeit, wer aber dabei ist und nicht richtig handelt, das ist fast noch schlimmer. Hat all das am Ende Einfluss auf den Umsatz und den Preis, den ein Kunde bereit ist, für ein Produkt zu bezahlen? Werden seine Erwartungen erfüllt, die er sich selbst konstruiert hat? Das spielt letztlich fast keine Rolle.

Die Zahl 21 Prozent der Kommentare der Kunden (seien es Beschwerden oder Fragen) bleiben unbeantwortet. 2015 I ITB SPEZIALAUSGABE I PREFERENTE I 17


Palma de Mallorca wird ab diesem Sommer gratis Wi-Fi an ihrer gesamten Küste bieten Die Balearenhauptstadt erhöht ihr Budget um 10 Prozent und positioniert sich als Städtereiseziel für 365 Tage im Jahr Mateo Isern selbst ist „sehr zufrieden“ mit dem Funktionieren der Stiftung und dankte allen Schirmherren aus ganzem Herzen. Dabei bekennt er, dass „es noch ein langer Weg ist, Palma als 365-Tage-Ziel zu etablieren, die ersten Früchte dieses vor drei Jahren gestarteten Projekts aber bereits offensichtlich sind.“ „Die Werbung ist jetzt wirklich professionell, da fern ab von jeglichem politischen Zweck“, fügt er hinzu.

Palma de Mallorca als ‘Running-Hauptstadt’

Die FTPM 365 hat dazu beigetragen, Palma als ein city break-Ziel zu positionieren.

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almas Stadtregierung arbeitet mit ihrer Tourismus-Stiftung ‚Palma de Mallorca 365‘ weiterhin daran, den Besuchern eine größtmögliche Qualität anzubieten. Aus diesem Grund wurde eine Kooperationsvereinbarung mit der Hafenbehörde der Balearen unterzeichnet: Nun soll ein WLAN-Netzwerk an der Küste von Palma eingerichtet werden, das von Calvià bis Llucmajor reicht. Wie der stellvertretende Bürgermeister für Tourismus und städtische Koordination, Álvaro Gijón, bekannt gibt, „zielt diese Initiative darauf ab, den Erfolg und die begeisterte Annahme fortzusetzen, die dieser in der letzten Saison an der Playa de Palma eingeführte Service hervorgerufen hat“. Und er fügt hinzu: „Unser Ziel ist es, den Touristen, die uns besuchen, einen Mehrwert zu bieten und ihren Aufenthalt bei uns so angenehm wie möglich zu gestalten.“

Dieses Abkommen wurde beim letzten Treffen des Stiftungsrats angekündigt. Bürgermeister Mateo Isern hatte den Vorsitz bei der Sitzung, in der eine Haushaltserhöhung um 10 Prozent von den Schirmherren dieser Stiftung beschlossen wurde, unter ihnen die „Großen“ im Tourismus wie airberlin, Melià Hotels International, Riu, Iberostar, Grupo Piñero, Sixt und Logitravel. Auf der Versammlung wurde auch über den Aktionsplan der Stiftung abgestimmt, der – wie es der Geschäftsführer der Stiftung, Pedro Homar, erläuterte – eine Neuauflage von 80 Prozent der erfolgreichen Aktionen vom Vorjahr vorsieht, die „dazu beigetragen haben, Palma als Städtereiseziel zu positionieren, so zeigen es die Ströme an Touristen, und bei den wichtigsten Märkten das Bewusstsein geschaffen haben, wie gut sich Palma auch als Wochenendziel lohnt,“ so seine Worte.

Palma de Mallorca möchte eine Hauptstadt für das Rennen werden. Die 'Palma de Mallorca 365' Tourismus-Stiftung arbeitet schon lange und hart daran, um die Stadt für ihre Sportveranstaltungen international bekannt zu machen. Sport ist eines der wichtigsten Produkte in der Werbestrategie des Reiseziels, vor allem um die touristische Saison zu verlängern. Und die Balearen-Hauptstadt hat alle Voraussetzungen, eine attraktive Referenz in Sachen Sporttourismus zu werden. Unter dem Motto „Passion for Running“ hat die Stiftung ein neues touristisches Sportprodukt geschaffen: Im sportlichen Kalender der Nebensaison stehen verschiedene Laufveranstaltungen in der Stadt, die garantiert mit der Aufmerksamkeit von spezialisierten Reiseveranstaltern rechnen können. ■

Die Quellmärkte entdecken Palma zunehmend als attraktives Wochenendziel

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Sport ist eines der wichtigsten Produkte in der Werbestrategie eines Urlaubsziels.



Touren und Ausflüge sind wahre Goldgruben für OTAs und Hotels Die Unternehmen erzielen mit Freizeitaktivitäten höhere Margen als mit Flugtickets und Übernachtungen

Auf Kundenjagd Während diese Praxis für die Hotels ein zusätzliches Einkommen darstellt, ist sie für andere Unternehmen das Hauptgeschäft. Wie im Fall von ReInventa, ein Unternehmen, das darauf spezialisiert ist, Erlebnisse zu entwickeln, die anschließend in Stadthotels angeboten werden. „Wir schaffen einen Mehrwert für den Kunden, der über die Website des Hotels reserviert. Rund 20 Prozent der Surfer im Netz, die ein Hotel über eine OTA suchen, gehen später auf die Internetseite des Hotels. Unsere Idee ist es, dass die Kunden ihre Buchung direkt auf der Hotelseite machen. Weil eine OTA zwischen 15 und 35 Prozent Provision verlangt, wird das Hotel für die Direktbuchung kämpfen, um sich die Kommission zu sparen“, verraten Quellen aus dem ReInventa-Team. Um den Kunden zu ködern, bieten Hotels bis zu 30 Prozent Discount bei Zusatzangeboten in Restaurants, Bars, Museen, Theater, für Logenplätze, Fitness-Studios und Spas an. ReInventa zählt bereits einen Kundenstamm von über 30 kleinen Hotels im Madrider Zentrum, denen diese Dienstleistungen bisher gefehlt haben. Was das Angebot betrifft, so ist man für alles offen, für alle Moden, aber „das Prado-Museum und die Schloss- und Klosteranlage El Escorial sind immer dabei“, so die Info von ReInventa.

Gemma Marchena

E

ine Bus-Tour nach Segovia, Tickets für das Prado-Museum, eine Führung durch die Altstadt von Toledo, am Abend in ein Flamenco-Tanzlokal in Sevilla oder mit einem Katamaran entlang der Küste von Mallorca. Vor ein paar Jahren waren das noch die typischen Angebote von traditionellen Reisebüros für den Urlaubsort, um Aktivitäten im Tausch gegen Devisen anzubieten. Doch die kleinen Familienbetriebe sind längst Geschichte. Die Einführung des Euro hat ihnen einen Großteil ihres Geschäftes genommen und nun entgleitet ihnen auch noch ihr Ausflugs- und Tourenangebot. Die Branche verändert sich, und Ausflüge und Touren werden unter dem Begriff „Erlebnisse“ neu verkauft. OTAs (Online-Travel-Agencies) und Hotellerie kämpfen um dieses Geschäft, das eine interessante Ergänzung ihrer Jahreseinkünfte darstellt und

ihrem Angebot einen Mehrwert verspricht. Portale wie Muchoviaje.com und Logitravel haben in diesem Jahr Extra-Abteilungen für Freizeitaktivitäten ins Leben gerufen, auch gibt es spezialisierte Unternehmen wie ReInventa, die den Hotels entsprechende Dienstleistungen anbieten. Die TUI-Marke Isango! erschafft Erlebnisse und Aktivitäten, die sie sowohl Endverbrauchern als auch Tourismusunternehmen verkaufen. Auch die amerikanische Wyndham Hotel Group hat sich mit dem Unternehmen GetYourGuide zusammengeschlossen und bietet nun eine Online-Plattform mit über 25.000 Sehenswürdigkeiten, Touren und Aktivitäten an. In Spanien hat Muchoviaje.com eine eigene Sparte für Freizeitaktivitäten gegründet, die für den Ticketverkauf für Veranstaltungen, Themenparks, Grand Prix-Motorradrennen, etc. genauso zuständig ist, wie für klassische Ausflüge. „Wir sind sehr auf den B2B-Verkauf konzentriert“, erzählt der Geschäftsführer von Muchoviaje.com,

Die OTAs und Hotels erhöhen ihren Gewinn mit Touren und besonderen Erlebnissen

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Endika Ormaeche. Auch wenn das Portal ebenfalls die Endkunden bedient, denen ein spezieller Zugang eingerichtet wurde. „Wir setzen auf dieses Segment mit einem besonderen Augenmerk und erweitern gerade dieses Produkt“, bestätigt Ormaeche. Der Direktor für die neuen Geschäfte von Muchoviaje.com, Ricardo Ortiz, ist dafür zuständig, das Angebot von Ociotour in diese neue Sparte einzuführen. „Wir sind der Reiseveranstalter für GruppenFreizeitaktivitäten und verkaufen nicht nur an Muchoviaje.com sondern an über 5.400 physische Agenturen, die sich in unserem System angemeldet haben“. In dem Moment, als die Online-Agentur Gowaii den Kauf von Trapsatur realisierte, wurden die dadurch erworbenen Dienstleistungen bereits in die Unternehmensgruppe integriert, so dass „wir bereits für dieses Jahr Touren und Ausflüge einplanen konnten“. Trapsatur verfügt über umfangreiche Erfahrungen bei Busreisen und Ausflügen in die wichtigsten Städte Spaniens, Portugals und Marokkos. Daher hat Muchoviaje nicht gezögert, von den Vorteilen der Erfahrungen von Ociotour zu profitieren. Durch die Markteinführung dieser Sektion bei Muchoviaje. com, „können wir uns von anderen OTAs oder Ticketverkäufern unterscheiden und Aktivitäten anbieten, die andere nicht haben“, erklärt der Manager.

wir die Angebote für London und den Broadway hinzugefügt. Unser Ziel ist es, alle und alles mit einzubeziehen“. Auch Logitravel wollte nicht hinten anstehen und hat auf seiner Webseite den Verkauf von Freizeitaktivitäten und Erlebnissen für diesen Sommer integriert. Nach dem Start des Ticketverkaufs für Themenparks und Veranstaltungen, hat das Unternehmen eine weitere Abteilung mit verschiedenen Produkten ins Leben gerufen, die von Abenteuersport bis City Cards reichen. Die Chancen für die Entwicklung dieses einmaligen Geschäfts sind bereits „Realität“, bestätigt der CEO von Logitravel, Michel Arellano. „In den Hotels wurden schon immer Ausflüge verkauft, oft von den Rezeptionisten, die sich damit etwas dazu verdient haben, oder auch ganz legal durch

Der Trend geht zu mehr erleben und alles mitzunehmen, einschließlich der Ausflüge

KEINE STADT OHNE ANGEBOT. Die von großen Unternehmen organisierten Touren und Ausflüge scheinen wahre Goldgruben zu sein, die sich etabliert haben. „Der Trend geht zu mehr erleben, und Ziel ist es, alles mitzunehmen, einschließlich der Ausflüge“, berichtet Ortiz und stellt fest, dass „für diese neuen Zeiten, eine totale Veränderung am Produkt und an dessen Präsentation im Internet nötig war“. „Bald wird es keine Stadt mehr geben, die nicht über dieses Angebot verfügt. Denn alles, was in der Lage ist, in besondere Aktivitäten oder Erfahrungen vor Ort verwandelt zu werden, wird im Internet angeboten werden“, bemerkt Ortiz. Bereits in der letzten Novemberwoche „haben

Die Zahl 20% der Internetnutzer, die ihr Hotel über eine OTA finden, gehen anschließend auf die hoteleigene Seite. Die Hotels wollen diese Kunden erobern, indem sie ihnen besondere Erlebnisse anbieten. die Hoteleinrichtung selbst“, berichtet Arellano. Er fügt hinzu, dass das, wenn es auch nicht das Hauptgeschäft darstellt, so doch eine wichtige „Ergänzung für unsere Kunden“ und „zusätzliche Einnahmen“ bedeute, auf die nicht verzichtet werden kann. ■

Ein Airbnb als Erlebnis: Einwohner als Stadtführer Es gibt keinen besseren Stadtführer, als den, der den Reiseort von Grund auf kennt, in seinem ganzen Wesen. Davon ist auch das im Tourenverkauf bekannteste Unternehmen überzeugt: Viator verfügt über ein weltweites Netzwerk von leidenschaftlichen Reisenden, die ihre Kenntnisse an den Kunden vermitteln. Die gleiche Philosophie hat das Portal Trip4real, das sich mit dem Koch Ferran Adrià verbündet hat, um Touristen und Einwohnern ganz besondere Erfahrungen zu verkaufen. Dabei stecken Adrià selbst sowie die Werbefachmänner Toni Segarra und Luis Cuesta hinter dem katalanischen Startup-Unternehmen. Reisende können so zwischen Tapas- und Feinschmecker-Routen oder Paella-Kochkursen mit bekannten Köchen wählen oder sich bei Städtetouren von Architekten führen lassen. Trip4real ist bereits in 50 Städten präsent und bietet seinen 10.000 Anhängern rund 2.500 besondere Erlebnisse.

CAP VERMELL

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Spezialangebote verdrängen die Pauschalreise Der Erfolg gibt Reiseveranstaltern recht, die auf Konzept- und Themenhotels setzen

Pablo Martínez

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s ist zwar kein neuer Trend, doch er hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen: Die beiden wichtigsten europäischen Reiseveranstalter, die TUI Travel und die Thomas Cook, aber auch andere kleinere Veranstalter investieren derzeit besonders in eine neue Strategie, die ihnen bemerkenswerte Vorteile bringt. Gerade in einer Zeit, in der das Internet von entscheidender Bedeutung ist, und der Endkunde besser informiert ist als je zuvor. Mit dem Ziel, sich in diesem Sinne an den Markt anzupassen, haben beide Giganten bereits vor Jahren einschneidende Differenzierungsbemühungen unternommen, mit denen sie um die größtmögliche Anzahl an Betten in den wichtigsten spanischen Sonne und Strand-Reisezielen konkurrieren. Dazu haben sie auf eine Thematisierung bzw. Spezialisierung der Hotelbetriebe gesetzt, mit denen sie zusammenarbeiten. Eine Strategie, die sie dazu veranlasst hat, in den Hotels in umfangreiche Renovierungsarbeiten zu investieren und entsprechende Mittel bereit zu stellen. Das Ziel dabei ist, sich zu jeder Jahreszeit möglichst viele Betten zu sichern. So setzen die einstigen Marktführer für Standardpauschalreisen genau auf das Gegenteil wie früher und werden dabei nie müde, zu betonen, dass der Markt die Nachfrage bestimmt und dass sich das derzeit am besten verkauft. Beweise hierfür finden sich auf den Balearen und den Kanaren, zwei Inselgruppen, auf denen die beiden Großhändler Dutzende von Hotels exklusiv vermarkten, dabei stets auf der Suche nach weiteren sind und in den letzten Geschäftsjahren ihr Kontingent entsprechend erhöht haben, um den steigenden Bedarf zu decken. Eine Strategie, die schnell in die Gewinnrechnungen dieser umsatzstarken Unternehmen Eingang gefunden hat. So versicherte die frühere Geschäftsführerin von Thomas Cook, Harriett Green, 22 I PREFERENTE I ITB SPEZIALAUSGABE I 2015

vor ihrem Rücktritt, dass es dem Konzern gelungen sei, mehrere Quartale hintereinander schwarze Zahlen zu schreiben, seit sich ihr Geschäft auf eben dieses Modell konzentriert, das sich an sehr spezifischen Kundensegmenten ausgerichtet. Laut Green hat das Unternehmen 2014 dank des Erfolgs seiner Konzepthotels mit einer wachsenden Profitabilität abgeschlossen. Genauer gesagt erwartet der Konzern, das Jahr mit einem Gewinn (vor der Versteuerung) von bis zu 335 Mio. £ (424 Mio. Euro) abzuschließen, was eine Steigerung von 48 Prozent gegenüber 2013 bedeutet. Somit konnte Thomas Cook nicht nur die Verluste vom letzten Jahr reduzieren, sondern auch die finanzielle Situation so verbessern, dass in auf-

einanderfolgenden Quartalen positive Bilanzen gezogen werden konnten. So wie es bei dem britischen Riesen gut läuft, kann sich auch die TUI nicht beklagen. Durch die Konzentration auf das, was in wenigen Jahren dazu geführt hat, dass sich 80 Prozent des Hotel-Portfolios auf derartige Schlüsselsegmente in der Nachfrage konzentrieren, sind jetzt auch bei dem größten Touristikkonzern in Europa die Gewinne im vergangenen Jahr mächtig gestiegen. Genauer gesagt hatte die TUI AG – die erst vor kurzem mit TUI Travel fusionierte - 283 Mio. Euro verdient, als sie das Geschäftsjahr 2014 am 30. September abschloss, wodurch sie die 166 Mio. Euro aus dem letzten Geschäftsjahr um 70 Prozent erhöhen konnte. ■

Strategiewechsel

Neugestaltete Hotels

Die beiden Großen im europäischen Tourismus sind nicht die einzigen, die diese Strategie in den letzten Jahren erfolgreich anwenden. Andere, wie Alltours oder DER Touristik, spezialisieren sich ebenfalls immer mehr auf differenzierte Hotelangebote und betreiben hierfür verschiedene Hotels exklusiv in den wichtigsten Sonne und Strand-Zielen unseres Landes, vor allem auf Mallorca. Die Unternehmen akzeptieren diese Trendwende und argumentieren, dass, während noch vor ein paar Jahren der Großteil der Reiseveranstalter um Preise und Aspekte wie die Kundensicherheit wetteiferte, sich die Situation jetzt geändert habe und der Trend nun klar zu diesen neuen Konzepthotels geht, mit denen sehr gute Ergebnissen erreicht werden. Die Gewinnsteigerung, welche die Großhändler erzielen, liegt in den meisten Fällen im zwei-

Um die Rentabilität in der Spezialisierung noch zu erhöhen, hat sich die TUI nicht gescheut, in umfangreiche Neugestaltungen ihrer Hotels zu investieren, die von den Hotelunternehmern durchgeführt wurden. Allein auf den Balearen hat der Touristikkonzern aktiv in 15 Projekte investiert, von denen die meisten auf Menorca sind, um diese Hotels unter einer neuen Marke betreiben zu können und sie in die Strategie ihres Unternehmen zu integrieren. Um es mit den Worten von Christian Clemens, dem Präsident der TUI Deutschland, zu sagen: „Wann immer Sie in Qualität investieren, heben Sie sich von anderen ab und können in Volumen und Rentabilität wachsen.“ Etwas, das derzeit ohne jeden Zweifel getan wird.



„Das E-Mail Marketing bringt die besten Rendite“ Für den Geschäftsführer von MDirector, David Olivares, ist das E-Mail Marketing das wichtigste Werkzeug für jedes touristische Unternehmen siert, um nur einige Vorteile zu nennen“. Der Service von MDirector hat sich zu einem der umfassendsten Tools auf dem Markt entwickelt, speziell was Leistung und Funktionalität betrifft. Hinzu kommt eine Einfachheit in der Handhabung, die jede Marketingabteilung befähigt, ihre Kampagnen schnell und effizient durchzuführen. „Die Technologie ist seit jeher ein wichtiger Akteur in der Tourismusbranche. Dabei handelt es sich um eine der fortschrittlichsten Branchen, die schnell auf technologische Veränderungen reagieren muss. Deshalb sollten die Unternehmen in diesem Sektor die neuen Technologien als Schlüsselaspekte für ihre Marketing- und PRStrategien betrachten“, fügt der MDirector-Geschäftsführer hinzu. ■

Das Handy ist wichtig R. P.

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ie neue Technologie mit ihren vielseitigen Kommunikationsformen bietet der Tourismusbranche eine breite Palette an Möglichkeiten. Diese faszinierende Welt zu ergründen und Unternehmen zu helfen, dieses Potenzial zu nutzen, das ist die Aufgabe von MDirector. Eine Firma, die zu der Antevenio-Gruppe gehört und Unternehmen unterstützt, ihre Verkaufsziele durch digitales Marketing zu verwirklichen. „MDirector ist ein professionelles Werkzeug, um E-Mail Marketing-Kampagnen und SMSMarketing einfach zu verwalten. Unsere Programme sind so ausgelegt, dass sie bereits bei dem Prozess der Entscheidung in den PR-Abteilungen helfen und so die Ergebnisse maximieren“, erklärt David Olivares als Unternehmensgeschäftsführer von MDirector. Bevor man einen Service dieser Art unter Vertrag nimmt, sollte man sich bewusst machen, was zu beachten ist. „Ein Unternehmen in der Tourismusbranche sollte sich um alle Details in der Kommunikation mit dem Kunden und der Treuebindung kümmern: von der Datenerhebung bis zum Anschreiben und der anschließenden Analyse. Wir unterstützen jedes Unternehmen dabei, herauszufinden, welches die entsprechende Maßnahme in jedem einzelnen Fall ist“. In der Beratungstätigkeit spielt ein Team aus Fachleuten eine wichtige Rolle und ist auch dafür verantwortlich, die Resultate zu untersu24 I PREFERENTE I ITB SPEZIALAUSGABE I 2015

chen und die tatsächlichen Auswirkungen einer jeden Kampagne zu analysieren, immer mit dem Ziel, die Kundenbindung zu verbessern bzw. die Annäherung an den potenziellen Kunden. „Die Motive der E-Mail MarketingKampagnen sind vielfältig und hängen von der Art des jeweiligen Unternehmens ab. Aber zweifelsohne sollte jedes Tourismusunternehmen mit seinen Kunden kommunizieren und ihre Treue stärken, schließlich sind die Kunden potenzielle Meinungsmacher für dieses Unternehmen“, erklärt Olivares. Für den CEO von MDirector, „erhöht sich dadurch die Loyalität, das Image verbessert sich, Neuigkeiten werden kommuniziert oder Angebotskampagnen reali-

In den letzten Jahren haben sich die vielfältigsten Chancen ergeben, so erlaubt zum Beispiel im Fall von SMS-Marketing, dass die Unternehmen ihren Kunden die Reservierungsbestätigung oder exklusive und individuelle Angebote direkt auf das Handy schicken. Letztlich ist das eine ‚natürliche‘ Evolution des traditionellen Direktmarketings. „Die Vorteile durch diese Unmittelbarkeit und der direkte Kontakt mit dem Kunden oder dem potenziellen Kunden liegen in den wesentlich geringeren Kosten als andere Arten von Werbung und Marketing-Aktivitäten. Außerdem ermöglicht es noch dazu auf einfache Weise, das Ergebnis einer Kampagne genau zu messen, um auf dieser Basis neue Entscheidungen zu treffen“, fügt Olivares hinzu.

Ein globales Unternehmen MDirector ist die derzeit führende E-Marketing-Plattform. Seit 2007 in Spanien präsent, gehört das Unternehmen zur Antevenio-Gruppe. Der Hauptsitz ist in Madrid, und operative Büros befinden sich auf der ganzen Welt: in Barcelona, Mailand, Paris, London, Buenos Aires und Mexiko-Stadt, mit Kunden in über 20 Ländern, angefangen von großen multinationalen Unternehmen, Institutionen, KMU bis zu Nichtregierungsorganisationen. MDirector bietet ein professionelles und einfaches Tool an, das eine umfassende Verwaltung des digitalen Marketings ermöglicht. Von einem Standort aus sind alle Möglichkeiten für Kampagnen gegeben: via E-Mail, SMS und Social Marketing, die alle die Vorteile des Multi-Channels nutzen. MDirector deckt den gesamten Prozess ab, den jedes Unternehmen durchläuft, um seine strategischen Ziele zu erreichen: von der Planung einer Kampagne, zur Erstellung, Ausführung, Datenanalyse, Behavioral Targeting und komplexen Integration in beliebige Systeme via API und vieles mehr.


Sobald du andalusischen Boden betrittst, bist du nicht mehr du selbst. Du bist:

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Erfolgsrezepte für LowCost-Langstreckenflüge

Norwegian und Ryanair haben ähnliche Pläne, jedoch mit anderen Schwerpunkten

Álvaro Alcocer

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erschiedene Tatsachen deuten darauf hin, dass sich das Low-Cost-Modell end-

lich auch auf Langstrecken rentiert. Noch nie zuvor sind diese drei Phänomene aufeinander getroffen: die neuen, derart effizienten Flugzeuge, der unübersehbare starke Anstieg

in der Nachfrage aus Asien und die feste Absicht einiger Airlines – die bereits mit Betten ausgerüstet sind – sich dem Langstreckenverkehr zu widmen. Versuche, die allerdings gescheitert sind, haben bereits Unternehmen wie Laker in den 70er Jahren oder Oasis Hong Kong im Jahr 2008 unternommen. Doch diese Airlines hatten keine weiteren rentablen Fluggeschäfte im Hintergrund, die die konjunkturell bedingten bzw. unvermeidlichen Verluste am Anfang des Langstreckenbetriebs auffangen konnten. Sie hatten auch weder etablierte Marken noch irgendwelche Synergien mit anderen Geschäftszweigen,

auch wenn es sich damals um bescheidenere Pläne handelte, mit denen aber eben keine Skalenerträge erzielt werden konnten. Heutzutage erscheinen diese Hürden von zwei Fluglinien überwunden zu sein, die am entschiedensten auf Langstrecken zu günstigen Preisen setzen: Norwegian und Ryanair sind bereits zwei anerkannte Marken, die über eine eine operative Geschäftsbasis verfügen. Ihre Projekte sind ehrgeizig genug, dass ihnen sogar eine Flottenreduzierung gelingen bzw. sie die Langstreckenflüge so etablieren könnten, dass dies mit einer vernünftigen Anzahl von Flugzeugen gemanagt werden kann. Doch im Moment ist die norwegische Airline die einzige der beiden, die ihren Plan in die Tat umsetzt, während die Iren noch ihre Visionen verkünden. Das norwegische Erfolgsrezept für die Fernstrecken basiert vor allem auf den Vorteilen ihrer Boeing 787-800 Dreamliner, die von derzeit sieben Flugzeugen auf 20 Maschinen aufgestockt werden soll. ZWEI ANSÄTZE. Die Norwegian verspricht sich Erfolg durch ein erweitertes Sitzplatzangebot pro Flugzeug (ca. 291 im Vergleich zu den derzeitigen 250), durch die Kraftstoffersparnis einer Maschine, die 20 Prozent weniger verbraucht als andere und den Einsatz ihrer Flugzeuge von 18 Stunden pro Tag, im Vergleich zu den durchschnittlich 15 Stunden anderer Fluggesellschaften. Das Prinzip von Ryanair ist anders, auch wenn noch keine konkreten Maßnahmen getroffen wurden, die garantieren, dass die Pläne auch in die Tat umgesetzt werden können. Die irische Fluggesellschaft gab bekannt, dass sie bei Langstrecken

Die neuen 737 und A320-Flugzeuge könnten eine Revolution in der Atlantiküberquerung darstellen

Die Notiz Der Chefökonom der IATA, Brian Pearce, hatte bereits in einem exklusiven Interview mit Preferente seine Sicht bekannt gegeben, dass die Low-Cost-Linien auf den Langstrecken durchaus rentabel sein können, wenn sie große Metropolen mit Millionen von Einwohnern miteinander verbinden. Und nun, im Zusammenspiel mit anderen Aspekten, sehen eben diese Airlines die Möglichkeit gekommen, welche die Landkarte des weltweiten Luftverkehrs für immer verändern könnte. 26 I PREFERENTE I ITB SPEZIALAUSGABE I 2015


Die Hindernisse Norwegian hat bereits die Macht derjenigen zu spüren bekommen, die sich hinter den derzeitigen Regeln verstecken, um ihre Monopole aufrechtzuerhalten. Der Druck durch große Fluggesellschaften und die Pilotengewerkschaften hat dazu geführt, dass die US-amerikanische Regierung die Landung der norwegischen Low-Cost-Linie in ihrem Land erschwert, und tatsächlich operieren diese in den USA nur mit einer provisorischen Genehmigung. In den vergangenen Jahren haben Fusionen und Allianzen zwischen den traditionellen Unternehmen die Routen über den Atlantik in eine Art Oligopol verwandelt, wobei auch die Fluggesellschaften der Golfstaaten ein Stück von diesem Kuchen abbekommen möchten. Sie haben aber das gleiche Problem und müssen ebenfalls um die Landeerlaubnis der Langstreckenflugzeuge ihrer Low-Cost-Linien kämpfen. Emirates, Qatar und Etihad sind die drei Airlines, die dank ihrer Fähigkeit zur Treibstoffeinsparung und niedriger Gebühren an für sie wie zurechtgeschnittenen Flughäfen, die starken Mitbewerber sind, mit denen andere speziell auf Langstrecken nur sehr schwer mithalten können.

neben der Premium Economy auch auf die Business Class setzen möchte und ihre Flotte für diese Flüge zwischen 30 bis höchsten 50 Flugzeuge umfassen soll. Eine derart große Flotte für Langstrecken, die sogar den Bestand von zum Beispiel Iberia überschreitet, rechtfertigt der Ryanair-CEO, Michael O‘Leary, mit dem Bedarf an mehreren Frequenzen pro Tag durch die Geschäftskunden - ein Segment, das die Haupteinnahmequelle speziell für diese Routen darstellt. Im Unterschied zu Ryanair bewegt sich die Norwegian noch nicht in diese Richtung, da man hier der Auffassung ist, dass es bei dem derzeitigen Produktionsrhythmus noch ungefähr fünf Jahre dauern wird, ehe es sich lohnt, so viele Langstreckenflugzeuge einzusetzen.

DAS HIGHLIGHT. Doch all diese Mutmaßungen könnten einen Wendepunkt erleben: mit der Markteinführung in ca. drei Jahren der neuen Modelle der Boeing 737 und des Airbus A320. Die neuen größeren Modelle der amerikanischen Hersteller sind dafür gedacht, den Atlantik zu überqueren oder von London nach Delhi zu fliegen. Diese Markteinführung wäre entscheidend, damit die Low-Cost-Gesellschaften auch auf den Fernstrecken triumphieren könnten, da mit diesen Flugzeugen der Betrieb zweifelsohne kostengünstiger werden wird. Hinzu kommen bessere Chancen, ein Flugzeug zu füllen, das über weniger Plätze verfügt, weil die Low-Cost-Anbieter mit den traditionellen Anbietern mit dem theoretischen Nachteil konkurrieren, auf kurzen Strecken nicht genügend Zulieferer zu haben.

Die Norwegian und die Ryanair stimmen in der Hoffnung überein, dass sie diesen Aspekt kompensieren können, indem sich ein Teil ihrer Kunden zwei einzelne Tickets kauft, und zwar – zum Glück für die Airlines – für Flüge von kleineren Flughäfen, die auch für Langstreckenflüge immer zweitrangig sein werden, und sich auf diese Art noch mehr Kosten einsparen lassen. Im vergangenen Sommer bot Norwegian erstmals Flüge zwischen Oslo und Bangkok (Thailand) an, sowie zwischen London und New York, während seit diesem März eine weitere LowCost-Linie, die isländische Wow Air, mit ihrer Strecke zwischen Großbritannien und den USA für Wettbewerb sorgen wird, auch wenn sie noch einen Zwischenstopp in Reykjavik auf ihrem Flug von London nach Boston einlegen muss. ■

Das Zitat „Wenn die Asiaten von Thailand und Hong Kong genug haben, wollen sie Europa kennenlernen und unsere Airline kann ihnen diesen Service bieten.“ Bjørn Kjos, Gründer und Vorstandsvorsitzender von Norwegian.

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Millionenschwere „Krümel“

Spanien kämpft auf der Tourismus-Messe in China um jeden Touristen, denn das Riesenland wird bald der weltweit stärkste Quellmarkt sein Jaime Amador

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m November wird die Tourismusmesse par excellence gefeiert, wo jeder, der etwas in der Branche zu sagen hat, vor Ort sein sollte. In London? Nein keineswegs, in London findet nur eine kleine regionale Messe für ein „kleines Land“ mit 60 Millionen Einwohnern statt. Die wirklich große Weltmesse ist die China International Travel Mart, die im vergangenen Jahr in Shanghai stattfand (im Wechsel mit Kunming). Diese Messe richtet sich an den größten Markt der Welt: Ein Markt, der noch größer ist als Europa und die USA zusammen und trotzdem immer noch von relativ geringer Kaufkraft. Dabei schreitet China wie eine Dampfwalze voran und ist dabei, der weltweit führende touristische Quellmarkt zu werden, der die altbekannten Touristenströme verändern wird. Stellt das ein Problem für Spanien dar? Ja: Derzeit reisen die Chinesen durchschnittlich vier Tage ins Ausland, was für uns aufgrund der großen Entfernung nicht wirklich von Vorteil ist. Aber haben wir auch Vorteile? Auch ja, denn wir sind ein Reiseziel mit Erfahrung. Spanien hat jedenfalls an dieser Messe teilgenommen. Und musste nur gefunden werden. Die Messe kann nach vier Aspekten erkundet werden: nach Art des Tourismus, nach Geschäftstyp, Produkttyp oder territorialen Bereichen. Rund 20 territoriale Gebiete wurden auf der Messe vorgestellt, unter ihnen Singapur, Japan, Taiwan, Philippinen, Australien / Neuseeland, Afrika und Indonesien, u.a.. Natürlich war auch Europa dabei. Ganz Europa. Und innerhalb Europas Spanien. Das Land, das Platz neun unter den bevorzugten europäischen Reisezielen der Chinesen belegt und sich einen Gemeinschaftsstand in der Europahalle

teilte. Denn schließlich ist Spanien nicht ein einziges Produkt, sondern eine Vielzahl von Stimmen, mit unterschiedlichen Regionen und eigenen Beiträgen unter einem gemeinsamen Dach. IM AUFSCHWUNG. Man könnte es so ausdrücken: Wir kämpfen dafür, einen Krümel abzubekommen. Denn ein Krümmel von China ist sehr viel. Im vergangenen Jahr kamen über 177.000 chinesische Touristen nach Spanien, das sind 55 Prozent mehr als noch im Jahr 2011. Eine interessante Zahl, wenn auch noch weit von jedem anderen näheren Quellmarkt entfernt. Chinas großer Vorteil ist, dass es mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit wächst. Für dieses Jahr wird vorausgesehen, dass Spanien 20 Prozent mehr chinesische Touristen erwarten kann, was deutlich zeigt, dass die Entwicklung positiv ist. Und wer genau profitiert davon? Der Städtetourismus mit seiner Kultur und seinen Sehenswürdigkeiten. So wie das grundsätzlich gut positionierte Barcelona (58 Prozent statten Katalonien einen Besuch ab), die Hauptstadt (Madrid

Zurzeit werden jährlich 177.000 chinesische Touristen in Spanien gezählt, aber in gut fünf Jahren wird bereits die Millionengrenze erwartet

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mit 24%) und Andalusien (7,7%). Und wie sieht es mit den touristischen Ferienzielen aus? Sie spielen offensichtlich keine Rolle. Kein Wunder: Wer reist schon derartig viele Kilometer für einen Strand? Gut möglich, dass diese Zahlen nicht allzu sehr beeindrucken. Das wäre normal. Denn die meisten der Reiseagenten, die auf einem Quadratzentimeter der Messe wetteifern, damit sie von einem der 200.000 Besucher bemerkt werden, denken nicht so sehr an dieses Jahr, an das heutige China, sondern daran, was daraus werden kann. Im Jahr 2013 sind lediglich 97 Millionen Chinesen außerhalb ihres Landes gereist oder mit anderen Worten gesagt, haben über 90 Prozent der Chinesen ihr Land nicht verlassen. Und das ist das Potenzial, das den Ellenbogeneinsatz rechtfertigt. Vor allem, wenn man daran denkt, dass weniger als 10 Prozent der Chinesen, die ins Ausland reisten, etwa 80 Milliarden Euro ausgegeben haben. Welche Schwierigkeiten erwarten Spanien, sich auf diesem Markt zu positionieren? Das erste Problem liegt auf der Hand: Wir sind auf dem neunten Platz, was den Zulauf in Europa betrifft. Was das kulturelle Angebot in Europa betrifft, ist Spanien nicht annähernd auf dem neunten Platz. Selbst die Chinesen erkennen, dass Spanien interessant ist, aber irgendetwas nicht stimmt. Unser Image ist nicht so, wie es sein sollte, auch auf europäischer

Besonderheiten des chinesischen Touristen Die Chinesen haben, genau wie die Touristen fast aller anderen Länder, ihre Eigenheiten. Sie sind äußerst fleißige Käufer, legen größten Wert auf die Gastronomie bei ihren Reisen und nutzen massiv die sozialen Netzwerke. Dabei aber alles mit ihren Besonderheiten: Sie schätzen die lokalen Speisen nicht so sehr wie ihre eigenen, die sie, wohin sie auch reisen, verzweifelt suchen. Auch nutzen sie das Internet, jedoch ihre eigenen Suchmaschinen, vor allem Baidu. Rund 95 Prozent ihrer Reisen nehmen ihren Anfang bei einer Eingabe auf Baidu, was uns vielleicht darüber nachdenken lassen sollte, diese Suchmaschinen ebenfalls zu nutzen, um diese Klienten entsprechend zu erreichen.


Präsenz nach Regionen Auf der chinesischen Tourismusmesse wurde Spanien durch Turespaña und durch verschiedene Regionen und Städte vertreten, die sich in Shanghai präsentierten. Unter ihnen waren Malaga, Madrid, Andalusien und Aragon. Malaga weist einen bemerkenswerten Anteil an den chinesischen Reisenden auf, die sich vor allem von dem brandneuen Pompidou Museum angezogen fühlen. So kamen die meisten Chinesen, die Andalusien besucht haben, interessanterweise nach Malaga. Auch Madrid ist attraktiv und fördert vor allem mit seinem kommerziellen Angebot den Einkaufstourismus. Rund 25 Prozent der touristischen Luxus-Einkäufe in Madrid werden von chinesischen Reisenden getätigt, dabei hofft man, dass sich dieser Anteil in Zukunft auf 50 Prozent erhöhen wird. Und dann ist da noch Aragon, dessen Beliebtheit weniger gut erklärbar ist, das aber dennoch einen festen Platz auf den chinesischen Landkarte für exotische Reiseziele hat.

Katalonien ist das wichtigste Reiseziel für chinesische Reisende, gefolgt von Madrid, während die touristischen Orte keine Rolle spielen

tigt, dass ab Mitte 2015 alle chinesischen Bürger, die nach Europa reisen wollen, ihre biometrischen Daten in den Konsulaten der Länder registrieren müssen, in die sie reisen wollen. Das zwingt die chinesischen Touristen dazu, Hunderte von Kilometern zu reisen, um diese Formalität in einem oder mehreren Konsulaten zu erledigen. Während Europa (bzw. allen Ländern des Schengen-Abkommens) Beschränkungen aufer-

legt werden, haben die USA und China vereinbart, dass die Visa, die bisher von beiden Ländern mit einer Gültigkeit von nur einem Jahr vergeben wurden, nun zehn Jahre gültig sind, was die Bürokratie deutlich reduziert. Trotz all dem wird ein Aufschwung im Tourismus erwartet. Es wird geschätzt, dass China in etwa sechs Jahren eine Million Touristen nach Spanien entsendet. ■

Ebene. Offensichtlich stehen wir in anderer Länder Schatten, die dabei sind, uns zu überholen. UMSTÄNDLICHE BÜROKRATIE. Und es wird noch schlimmer (auch wenn das nicht nur ein Problem für Spanien ist), weil die EU beabsich-

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Die Balearen, das ideale europäische Versuchslabor für die Kreislaufwirtschaft

Mallorca verfügt bereits über die notwendige Infrastruktur, die einen effizienten und nachhaltigen Einsatz der Ressourcen ermöglicht

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ie Kreislaufwirtschaft ist ein Ausdruck der zentralen Strategie Europas, um Wachstum und Beschäftigung auf eine intelligente, nachhaltige und Sektor übergreifende Weise zu schaffen. Die von der Europäischen Kommission festgelegten Ziele für 2020 streben bessere Wirtschaftsergebnisse ausdrücklich über einen effizienten Einsatz der Ressourcen an. Dazu müssen Umweltaspekte mit wirtschaftlichen Interessen in Einklang gebracht werden, um den Verbrauch und die Verschwendung von Rohstoffen, Wasser und Energiequellen zu senken. Das lineare Wirtschaftssystem, welches auf Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, auf Produktion dank ihrer Nutzung und Vernichtung basiert, gelangt an seine Grenzen. Die Kreislaufwirtschaft schlägt ein neues Wirtschaftsmodell vor, welches Material und Stoffströme, Energieerzeugung und -nutzung sowie die Abfallwirtschaft optimiert. Ziel ist es dabei, die jeweiligen Kreisläufe zu schließen und eine effizientere sowie nachhaltige Nutzung ihrer Nutzungs- und Lebensdauer zu erreichen. Die Wiedereinführung eines Produktes in die Wirtschaftskreisläufe durch eine zweite Nutzung, auch wenn sie nicht mehr der ursprünglichen Nachfrage der Verbraucher entspricht, das Recyceln bestimmter Abfallprodukte für die Herstellung neuer Produkte und die in Wert Setzung von nicht recycelbaren Abfällen für die Energiegewinnung. Das sind nur einige der angezeigten Ak-

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tivitäten, die die Kreislaufwirtschaft in Schwung bringen. Dazu sollten alle Abfallprodukte von Beginn an als eine Ressource betrachtet werden, die möglichst leicht wieder zu nutzen bzw. zu recyceln ist. All diese Betrachtungen stoßen frontal mit dem herkömmlichen Modell zusammen, welches sein Abfallmanagement auf Lagerung und Deponierung von Abfällen ausrichtet. Spanien liefert an seine Mülldeponien jährlich fast zwei Millionen Tonnen an organischem Material mehr aus, als es die Obergrenze der europäischen Union für 2016 vorsieht. Bereits für 2020 ist das Ziel ausgegeben, dass in unserem Land 50% des Abfalls recycelt werden sollen, nach Informationen von Eurostat fast das Doppelte im Vergleich zu den augenblicklichen Zahlen. Es liegt auf der Hand, dass die zuständigen Verwaltungen und Behörden, ob auf Bundes- oder Länderebene, ihre Hausaufgaben noch nicht in angemessener Weise und Zeit erledigen. Diese allgemeine Wahrheit wird in dem Umfeld einer Insel noch deutlicher, in dem die natürlichen Ressourcen und fossilen Energien begrenzt sind und wo noch ein weiterer begrenzender Faktor hinzukommt: wenig Land. Mallorca hat es als erste Region Spaniens geschafft, auf weitere Mülldeponien zu verzichten. Und zwar über die Anwendung eines Modells, welches auf dem Prinzip der hierarchischen Differenzierung basiert, was bedeutet, dass auf der ersten Stufe versucht wird, Abfälle zu vermeiden oder erneut zu nutzen und dazu auch jene unvermeidbaren und nutzlosen Abfallprodukte in guter Qualität und Menge für die Energiegewinnung zu recyceln. Auf diese Weise wird die schlechteste Variante der Müllbehandlung, die Deponierierung, reduziert. Es werden dann sämtliche Abfälle als Ressourcen angesehen, zum einen wegen ihrer besseren stofflichen Ausnutzung, aber auch zu ihrer Nutzung als Energieressource.

Dieses fortschrittliche Modell bedeutet einen Mehrwert für ein weltweit begehrtes touristisches Ziel, welches seine saubere Umwelt und landschaftlichen Schönheiten zu einem seiner Markenzeichen gemacht hat. Um unsere Wirtschaftsweise zu ermöglichen, werden In Europa im Schnitt 16 Tonnen an stofflicher Materie pro Person verbraucht. Von dieser Menge verwandeln sich 6 Tonnen pro Person in Abfall, von dem wiederum fast die Hälfte auf Mülldeponien landet. Mallorca verfügt über einige der modernsten Anlagen Europas, die das strategische Ziel verfolgen, sich von dem linearen Wirtschaftsmodell abzuwenden – in dem die natürlichen Vorkommen der Erde ausgebeutet werden, um Produkte herzustellen, die wir nutzen und dann wegschmeißen - hin zu einer Kreislaufwirtschaft, in der Rückstände und Abfallprodukte von Neuem in den Produktionskreislauf der so genannten Sekundärstoffe gelangen. Dieses Modell erscheint unvereinbar mit der Betreibung und Unterhaltung von Mülldeponien auf lange Sicht als Endlösung für nicht recycelbare Abfallstoffe, so wie es in den Fällen von Menorca und Ibiza geschieht. Die Balearen haben die Chance, sich hinsichtlich der Entwicklung dieser Initiative der Kreislaufwirtschaft in eine touristische Vorreiterregion zu verwandeln. Und sie bedeutet eine Herausforderung, welche all jene staatlichen Akteure berührt, die sich dem Schutz der Umwelt widmen, einem solch knappen Gut auf einem Archipel, die sich an die Firmen richtet, die wirtschaftlichen Gewinn erzielen wollen, im sozialen Bereich wie im Umweltsektor, und selbstverständlich an eine Gesellschaft, die sich hinterfragen muss hinsichtlich ihrer momentanen Bedürfnisse und ihrer Erwartungen für die Zukunft. ■

Mallorca ist die erste Region Spaniens, die das Ziel erreicht hat, ohne weitere Abfalldeponien auszukommen



Von links nach rechts: Gabriel Escarrer, Präsident der MeliáGruppe; René Grullón, Executive Vice President für Wirtschafts- und Unternehmensinvestments der Banco Popular Dominicano; Miguel Fluxá, Präsident der Iberostar-Gruppe und Christopher Paniagua, Geschäftsbereichsvorstand der Banco Popular.

Von links nach rechts: Edward Baldera, Juan Manuel Martín de Oliva, René Grullón, Aníbal de Castro, Jeanis Hernández de García, Francisco Javier García, Christopher Paniagua und Sandra Bisonó de Paniagua.

Banco Popular, die Bank für den Dominikanischen Tourismus Das Kreditportfolio der Grupo Popular finanziert die Branche mit über 581 Millionen Dollar

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ie Beziehung zwischen der Banco Popular Dominicano und dem Tourismus ist stark, von langer Tradition und greifbar. Die Banco Popular ist ein Vorreiter im Finanzsystem des Landes, weil sie eine Vizepräsidentschaft ausschließlich für das Tourismusgeschäft in der Dominikanischen Republik gründete und sich so vom Spitzenverband der Hoteliers im Land den Ruf als „TourismusBank“ erworben hat.

Das Engagement der Banco Popular für die Nachhaltigkeit in der Tourismusindustrie wurde auf dem Gala-Dinner, zu dem die Bank über 230 Gäste in Madrid im Rahmen der Internationalen Tourismusmesse Fitur 2015 einlud, erneut bestätigt. Im Laufe des Abends wurde bekannt gegeben, dass die Banco Popular und ihre Tochtergesellschaften, die gemeinsam die Grupo Popular bilden, zum Jahresabschluss 2014 ein Kreditportfolio von über 581 Mio. US$

Von links nach rechts: Juan Manuel Martín De Oliva, Gabriel Escarrer, Arturo Villanueva und Rafael Caballero.

für den Dominikanischen Tourismus haben. Bei diesem Treffen betonte Christopher Paniagua als Geschäftsbereichsvorstand der Banco Popular, dass die Popular-Gruppe durch ihre Unterstützung des Tourismus der wichtigste Finanzierer der Branche im gesamten Dominikanischen Finanzsystem ist und im Jahr 2014 wie ein Katalysator für die außergewöhnliche Leistung im Tourismus und in seiner Nachhaltigkeit gewirkt hat. ■

Rafael Canó, Pamela Herrero, Jean Alain Rodríguez, Carlos Gimeno und Fernando Arrencibia.

Von links nach rechts: Frank Rainieri und Haydee Kuret de Rainieri.

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Pablo Piñero, Jeanis Hernández De García, Francisco Javier García, Arnulfo Gutiérrez, Aníbal De Castro und Bienvenido Pérez.



Sechs Millionen Touristen erwartet Die Dominikanische Republik hofft nach dem Rekordjahr 2014 jetzt auf 10 Prozent mehr Touristen

R. P.

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ie Dominikanische Republik erzielt einen Rekord nach dem anderen. Wenn bereits 2014 mit außergewöhnlichen Zahlen abgeschlossen wurde, so deutet alles darauf hin, dass dieses Jahr noch besser wird. Die Prognosen der Dominikanischen Regierung erwarten eine Zunahme von 10 Prozent im Tourismus, so dass das Reiseland die historische Zahl von sechs Millionen Touristen erreichen könnte. So sieht das auch Tourismusminister Francisco Javier García: „Wenn das gerade zu Ende gegangene Jahr bereits gut war, außergewöhnlich gut sogar, so bin ich für 2015 überzeugt, dass es noch besser werden wird, weil alle Bedingungen dafür gegeben sind, dass wir uns Jahr für Jahr selbst überholen“. Angesichts der guten Entwicklung des Dominikanischen Tourismus erscheint das erklärte Ziel

des Tourismusministers, 10 Millionen Touristen bis zum Jahr 2020 zu erreichen, nicht unvernünftig. García betonte, dass dieses Jahr noch „viel besser“ als 2014 sein wird, und betont, dass dank der gemeinsamen Anstrengungen im öffentlichen und privaten Sektor, der Tourismus ein Rekordniveau in beinahe allen zwölf Monaten des Jahres im Vergleich zu 2013 erzielen konnte. Kurz nach Jahresabschluss hätte die Bilanz nicht besser ausfallen können. Die Dominikanische Republik empfing 2014 rund 5,1 Mio. ausländische Touristen, das sind 9,6 Prozent mehr als im Vorjahr, also insgesamt 450.000 zusätzliche Besucher. EIN HISTORISCHES JAHR. 2014 hat sich zu einem besonderen Jahr entwickelt, nicht nur durch die guten Zahlen im Tourismus, sondern auch aufgrund verschiedener Ereignisse, die das gute

Mehr Flüge von Spanien aus Ab April wird Iberia eine tägliche Verbindung von Madrid nach Santo Domingo hin und zurück anbieten und somit das aktuelle Streckenangebot um 40 Prozent erhöhen (bisher gab es wöchentlich fünf Flüge). Iberia hatte die Verbindungen in die Dominikanische Republik am 1. September letzten Jahres wieder aufgenommen und nach nur etwas mehr als einem halben Jahr mit diesem Service im Angebot, fliegt die Airline jetzt täglich in das Karibikziel. Nach Aussetzung der Strecke im Jahr 2013 im Rahmen eines Umstrukturierungsplans, den die IAG ihrem Mitglied mit Sitz in Madrid auferlegt hatte, konnte das Unternehmen im September sogar das Monopol seines Rivalen Air Europa brechen. ■

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Funktionieren des Sektors gezeigt haben und ein weiterer Entwicklungsschritt für den Dominikanischen Tourismus sind. Der beeindruckende Anstieg bei den Besucherzahlen, die sogar noch deutlich über den vor Ort erwarteten Prognosen liegen, sind u.a. besonderen Projekten zu verdanken, die große Anreize für die Branche darstellen. Dazu zählen die Eröffnung des JW Marriott Santo Domingo, das Ende August eingeweiht wurde. Es ist das erste JW Marriott in der Karibik, das der Landeshauptstadt ein Hotel von extrem hohem Standard widmet. Die US-Kette hat sich dafür entschieden, dieses luxuriöse, von der Velutini-Gruppe entworfene Hotel im Zentrum von Santo Domingo zu eröffnen, was die Attraktivität dieses Reiseziels unterstreicht und weit über das Sonne und Strand-Segment hinausgeht. Diese Wahl für Santo Domingo hebt die Stadt als besonderen Ort in dem Reiseland nochmals hervor, was zweifellos ein Anreiz für andere Hotels von internationalem Prestige darstellt, in die Dominikanische Hauptstadt zu investieren. MEHR FLÜGE NACH PUNTA CANA. Die Dominikanische Republik hat auch unerwartete Quellmärkte angelockt. Sogar die Vereinigten Arabischen Emirate haben Interesse bekundet, in den Flugverkehr der Dominikanischen Republik zu investieren. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Unterzeichnung eines Luftverkehrsabkommens zwischen den beiden Ländern, so dass eine gegenseitige Flugverbindung besteht, was den Passagierverkehr, den Tourismus und Handel sowie den Derivatemarkt fördert. Andererseits wurde das gute Verhalten des Dominikanischen Tourismus mit dem Eintritt in die 'International Congress and Convention Association' (ICCA) belohnt, ein großer Erfolg für das Land und einen bedeutenden Schritt in der Weiterentwicklung des Kongress- und Incentive-Tourismus. Im vergangenen Jahr durfte das Land miterleben, wie die Handelskammer gemeinsam mit dem Tourismus-Cluster von Puerto Plata zu Platin-Mitgliedern bei der 'Florida-Caribbean Cruise Association' (FCCA) aufgestiegen sind, was von großem Vorteil ist, das Image der Provinz und ihr touristisches Kreuzfahrtprofil weiter auszubauen. ■

Ein neuer Terminal Die Flugbranche zeigte sich sehr zufrieden mit dem Dominikanischen Tourismus, nicht zuletzt, weil endlich der Terminal B in Punta Cana eingeweiht werden konnte. Offiziell wurde die neue Halle am 29. November in Betrieb genommen und ist jetzt für den internationalen Flughafen von Punta Cana ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Erfolgsgeschichte des Dominikanischen Tourismus, speziell im vergangenen Jahr. Der Terminal B umfasst 24.000 Quadratmeter und hat zu den 6.000 bereits vorhandenen Arbeitsplätzen der Punta Cana-Gruppe weitere 1.100 geschaffen und die Kapazität des Flughafens von täglich 80 auf 150 Flüge erweitert. Durch die neue Infrastruktur erhöht sich der Passagierstrom am wichtigsten Flughafen der Dominikanischen Republik mehr als deutlich. ■


Zehn spanische Ketten führen die Hotellerie an 75 Prozent des Hotelinvestments in der Dominikanischen Republik kommen aus Spanien R. P.

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und 75 Prozent der Hotelinvestitionen in der Dominikanischen Republik stammen von spanischen Unternehmen, das gab die dortige Spanische Botschaft bekannt. Dabei handelt es sich um zehn spanische Hotelketten, die sich in dem karibischen Reiseziel engagieren. Bahía Príncipe führt die Rangliste auf dem ersten Platz an, und Pablo Piñero kann in diesem Jahr bereits sein 20-jähriges Bestehen in der Dominikanischen Hotellerie feiern. Die Hotelkette hat die meisten Zimmer in der Karibikdestination: insgesamt 6.037 in 12 Hotels, die auf die Gegenden von Samana, Punta Cana, La Romana und Puerto Plata verteilt sind, einschließlich des touristischen Luxus-Immobilienprojektes Playa Nueva Romana. Barceló folgt mit 4.377 Zimmern und sechs Hotels in Punta Cana, Bavaro, Puerto Plata und Santo Domingo. Die Hotelkette von Gabriel und Sebastián Barceló ist ein Pionier in dem karibischen Urlaubsziel. Den dritten Platz nimmt Riu ein, mit 4.327 Zimmern in sieben Hotels, die sich auf Punta Cana und Puerto Plata verteilen. Die Hotelkette wird in dritter Generation von Carmen und Luis Riu gemanagt. Iberostar feiert inzwischen sogar schon ihr 25-Jähriges in der Karibik. Miguel Fluxá Rosello ist die dritte Generation aus einer mallorquinischen Schuhmacherfamilie, der erfolgreich auf den Tourismus gesetzt hat. Derzeit bietet die Ho-

Neue Schnellstraße ist fertig Die neu gebaute, 72 Kilometer lange Schnellstraße Uvero Alto-Miches erlaubt eine schnelle Anbindung der gesamten Küste der Provinzen La Altagracia und El Seibo. Dank dieser neuen Verbindungsstraße, in deren Bau 268 Millionen Dollar investiert wurden, können in dem Gebiet jetzt zwischen 6.000 bis 8.000 neue Hotelbetten entstehen, wie der Präsident der PuntacanaGruppe, Frank Ranieri, bekannt gab. ■

telkette von Fluxá knapp 3.000 Zimmer, die sich auf sechs Hotels in Bayahibe, Puerto Plata und Punta Cana verteilen. Durch Übernahme der Oasis-Hotels von Globalia entstand im Jahr 2007 die Be Live-Kette. Die vier Hotels in der Dominikanischen Republik von Juan Jose Hidalgo haben insgesamt 2.821 Zimmer, die dank der Neugestaltung des Be Live Canoa noch in diesem Jahr auf 3.000 steigen werden. Globalias Investitionen im Land liegen bei über 361 Mio. Euro. Eine weitere bedeutende spanische Kette in der Dominikanischen Republik ist Meliá, und Gabriel Escarrer ist ein weiterer Pionier im Land. Er verfügt über 2.579 Zimmer und seine Marke Paradisus ist eine der beliebtesten in Punta Cana. Der ehemalige Außenminister Abel Matutes leitet jetzt die Palladium-Hotelkette, die früher als Fiesta-Hotels bekannt waren. Mit fünf Hotels in dem Karibikziel bietet die Kette von Abel Matutes derzeit 2.282 Zimmer. Auf dem achten Platz im spanischen Ranking in der Dominikanischen Republik ist die PrincessKette: Die vier Hotels von José Cabrera haben insgesamt 1.743 Zimmer im Osten des Landes. Die Unternehmerbrüder Manuel und William Vallet aus Katalonien haben in drei Hotels mit fast 1.400 Zimmern in der touristischen Zone von BávaroPunta Cana investiert. Alles deutet auf eine Expansion in der Karibik hin, da vor kurzem die Po-

sition eines Direktors für das Wachstum der Kette in Lateinamerika eingerichtet wurde. Auf dem letzten Platz der spanischen Hotelrangliste liegen die BlueBay-Hotels, die von Joaquin Janer und Jamal Iglesias geführt werden. Dieses Unternehmen zählt unter den mittelgroßen zu den dynamischsten Hotelketten und bietet knapp 700 Zimmer in zwei Hotels im Dominikanischen Reiseziel. ■

4.000 Zimmer mehr in diesem Jahr Dieses Jahr werden in der Dominikanischen Republik 4.000 neue Zimmer in verschiedenen internationalen Hotels entstehen, was dem großen Wachstum der Branche im vergangenen Jahr zu verdanken ist. Die hohe Auslastung ermunterte sowohl die Dominikanische als auch die ausländische Hotellerie zu Investitionen. Laut des Tourismusministers der Dominikanischen Republik, Francisco Javier García, „sei aufgrund des bemerkenswerten Wachstums jedes Jahr der Bau neuer Zimmer erforderlich, um die Nachfrage zu befriedigen.“

Höhere Auslastung im Jahr 2014 Die Hotelauslastung in der Dominikanischen Republik lag 2014 im Durchschnitt bei 74,8 Prozent, das sind 4,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Nach Angaben des Hotel- und Tourismusverbandes der Dominikanischen Republik (ASONAHORES) erzielte La Romana-Bayahibe eine durchschnittliche Auslastung von 84,3 Prozent, was einem Wachstum von 9 Prozent entspricht. In Bavaro-Punta Cana stieg die Hotelbelegung um 4,2 Prozent an und erreichte 82,7 Prozent. Die Hotels in Samana erfuhren einen Rückgang von 2 Prozent und lagen mit einer Durchschnittsbelegung bei 73,8 Prozent. Die Gegend von Boca Chica-Juan Dolio hatte eine Auslastung von 64,6 Prozent und damit eine Erhöhung um 5,4 Prozent. Die Hotels in Puerto Plata und Sosua-Cabarete erzielten eine durchschnittliche Auslastung von 59,4 und 50,2 Prozent, was für beide ein Wachstum von 5,4 Prozent darstellt. Was die Stadt Santiago betrifft, so wurde eine Steigerung von 1,5 Prozent erzielt und somit eine Auslastung von 56,7 Prozent erreicht.

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Das Gesetz schiebt keinen Riegel vor Der Versuch, private Ferienapartments zu verbieten, scheitert am massiven Angebot im Internet

Jaime Amador

G

eben Sie bei Google das Wort „Ferienwohnung“ ein und Sie werden uneingeschränkt Angebote auf Seiten über Seiten an sämtlichen spanischen Küstenorten finden. Sowohl in- als auch ausländische Agenturen bieten massenweise Ferienapartments an. Auf all diesen Seiten gibt es die verschiedensten Angebote, manchmal sogar in der gleichen Straße. Wenn Sie den gleichen Begriff mit dem Wort „Nachrichten“ bei Google verknüpfen, finden Sie eine Liste mit Verweisen auf die Verbote in verschiedenen Regionen, was die zuvor angeklickte,

Kaum Konsequenzen Auf den Balearen gibt man zu, das Internet auf der Suche nach diesen Wohnungen zu durchsuchen, was aber anscheinend nichts nützt. Tatsache ist, dass die Präsenz im Netz so massiv ist, dass es praktisch unmöglich ist, diese Situation zu stoppen. Auch in Andalusien ist diese Praxis illegal und die Regierung reagiert verstärkt mit Sanktionen. In Madrid, wo trotz der Illegalität der Ferienwohnungen keine Sanktionen erfolgen, möchte die Regierung diese Praxis komplett verbieten lassen. Katalonien hingegen erlaubt diese Art der Unterkünfte, wenn eine spezielle städtische Genehmigung vorliegt.

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scheinbar endlose Liste illegal werden lässt. So werden Sie Zeuge, wie niemand in diesem Land das Gesetz respektiert. Und wie die touristischen Inspektoren unserer Regionen offensichtlich nicht in der Lage sind, ein derart ausuferndes Angebot zu lokalisieren. In einigen Regionen sind alle zu vermietenden privaten Ferienwohnungen illegal, bewegen sich auf dem Schwarzmarkt, werden nicht versteuert und die zuständigen Verwaltungen sind offensichtlich nicht in der Lage, irgendeine Kontrolle auszuüben. Die Ausnahme stellt Katalonien dar, wo das Vermieten von Ferienwohnungen gesetzlich geregelt und mit wenigen Einschränkungen erlaubt ist.

Diese Situation scheint zwar das touristische Angebot zu multiplizieren, aber ohne jegliche Kontrolle von Legalität, meist ohne Versteuerung und ohne irgendeine Regelung. Die massive Verletzung der Gesetzgebung wird schon seit Jahren bemängelt, zu Zeiten als den Touristen noch gedruckte Broschüren angeboten wurden. Das Internet vervielfacht diese Praxis nun, und eine Kontrolle scheint nicht möglich zu sein. Die spanische Regierung hat im Jahr 2013 die Klauseln im Gesetz für städtisches Mietrecht, die eine Vermietung von Wohnungen an Touristen verbieten, aufgehoben und den autonomen Regionen eine selbstständige Regulierung überlassen. Das Chaos bei der Kontrolle ist so groß, dass niemand mehr weiß, was nun gültig ist. Gleichzeitig wird immer mehr vermietet: was auch immer, an wen auch immer und gleich wie lang, ohne das Finanzamt zu informieren und ohne kontrolliert zu werden. Das Vermieten von Feriendomizilen hat sehr widersprüchliche Aspekte. So hat zum Beispiel die wöchentliche Vermietung einer Ferienwohnung an Touristen schwerwiegende Folgen für das Zusammenleben im Haus. Der Tourist kommt meistens nicht, um still in der Wohnung zu sitzen, noch hat er die Routine von jemandem, der arbeitet, was ein großes Konfliktpotenzial darstellt. Doch das größte Problem mit dieser Situation haben die Hoteliers, die sich dagegen wehren, dass ihnen Personen oder Agenturen, deren steuerliche Situation unklar ist, die Kunden stehlen und dabei niedrigere Preise sowie beklagenswerte bis schlechte Dienstleistungen bieten. All die sorgfältige Gesetzgebung, an die sie sich halten müssen und bei der jeder Quadratmeter ihrer Anlagen pro Kunde aufgerechnet wird, steht im krassen Gegenteil zu der Praxis der Ferienwohnungsvermieter. Auch sehen sich die Hoteliers mit der Eigentümer-Lobby von Ferienwohnungen konfrontiert, die häufig großen Einfluss auf die lokale Politik hat. ■

Die Zahl Auch auf den Kanaren sind private Ferienwohnungen illegal, doch eine Analyse zeigt, dass 33 Prozent des touristischen BIPs aus Unterkünften dieser Art erzielt werden.

Illegalität auf den Balearen Die Balearen haben zum Beispiel eine Gesetzgebung verabschiedet, die den größten Teil der Ferienwohnungen verbietet, d.h. diese können weder auf einer beliebigen Webseite, noch in einer Broschüre oder in einem Reisebüro beworben werden. Um dem Ausmaß des Missbrauchs in diesem Bereich auf den Grund zu gehen, schätzte eine balearische Regionalzeitung die Zahl der illegalen Wohnungen auf 12.000, die auf über dreißig Internetseiten beworben werden. Die großen Worte der Politiker werden auf diese Weise ignoriert, verspottet und angesichts der vorherrschenden Ohnmacht nichtig. Mit der Kontrolle dieser 12.000 Wohnungen sind 15 Inspektoren beauftragt, die nicht genügend Zeit zu haben scheinen, um dieses Phänomen in vollem Umfang anzugehen. Die Hoteliers selbst bleiben bei ihrer Politik, Beschwerde einzureichen, und geben zu, dass sie dieses Problem einfach überwältigt. Nun verlief der vergangene Sommer außergewöhnlich gut auf den Balearen, so dass der denunzierende Eifer nicht allzu groß war. Doch Tatsache ist, dass Tausende von Touristen aus aller Welt übers Netz in Spanien Ferienwohnungen mieten, ohne dass dafür Steuern gezahlt werden.



Erleichterungen für Reisen von den USA nach Kuba Die kubanische Regierung erwartet eine Million amerikanische Touristen

Luz Marina Fornieles (Havanna)

S

eit dem vergangenen 16. Januar ist es für amerikanische Touristen einfacher, nach Kuba zu reisen, nachdem die Finanz- und Handelsdepartements der USA Reiseerleichterungen für die Karibikinsel angekündigt hatten. Das Tauwetter in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern verspricht sofortige Änderungen sowohl für die US-Bevölkerung als auch für die Kubaner, die immer noch mit dem Embargo leben müssen. Obwohl es weiterhin erhebliche Einschränkungen gibt, werden die behördlichen Verfahren nun vereinfacht. Reisende aus den USA, die sich für einen der bestehenden 12 Anlässe für autorisierte Reisen von Nordamerika nach Kuba entscheiden, benötigen

keine spezielle Genehmigung, sondern lediglich eine allgemeine Reiseerlaubnis. „Personen, die diese Voraussetzungen erfüllen, müssen keine Extra-Erlaubnis mehr beantragen, um nach Kuba reisen“, so das US-Finanzministerium. Zu diesen Anlässen zählen u.a. Verwandtschaftsbesuche, Regierungsreisen, Reisen von zwischenstaatlichen Organisationen, Medienreisen, Reisen für Forschungszwecke, Bildungsprojekte oder aus religiösen und medizinischen Gründen. Reisebüros und Fluggesellschaften sind nun ermächtigt, ‚autorisierte Reisen‘ auf die Karibikinsel anzubieten, ohne eine spezielle Genehmigung durch das Finanzministerium beantragen zu müssen. Trotz der Beibehaltung des Embargos sind also zumindest die Hindernisse, um das Land bereisen zu können, beseitigt.

Für US-Amerikaner wird die Dollar-Höchstgrenze bei den genehmigten Käufen abgeschafft

Mehr Geldüberweisungen und Importe Die Amerikaner werden auch Erleichterungen auf der Insel selbst spüren. Es wird keine DollarHöchstgrenze mehr bei genehmigten Ausgaben geben, kubanische Waren können gekauft und hierfür mit Kredit- und Debitkarten bezahlt werden. Die neuen Bestimmungen erhöhen auch die erlaubten Geldüberweisungen, von 500 $ auf bis zu 2000 $ alle vier Monate, sowie die Ausfuhr und Einfuhr bestimmter Produkte. So dürfen nordamerikanische Touristen Waren aus Kuba im Wert von 400 $ ausführen, davon Alkohol und Tabak im Wert von höchstens 100 $. 38 I PREFERENTE I ITB SPEZIALAUSGABE I 2015

Das Weiße Haus gab bekannt, dass „wir fest daran glauben, dass verstärktes Reisen, sowie Handel und Informationsfluss von und nach Kuba, den USA erlauben, effektiver unsere Interessen zu erreichen und das Leben der Kubaner zu verbessern.“ US-Präsident Barak Obamas hat für das Ziel der Reiseerleichterung Gesetzeslücken in dem Embargo genutzt. MASSIVE ANKUNFT. Prognosen weisen daraufhin, dass Kuba einen massiven Zustrom von Touristen aus den USA erhalten wird. Bisher konnten Amerikaner offiziell keine touristischen Besuche auf Kuba machen, obwohl Hunderttausende jedes Jahr mit Sondergenehmigung für Familienbesuche oder Studienreisen auf die Insel kamen. Eine große Anzahl unter ihnen sind Amerikaner mit kubanischer Herkunft. Durch die Lockerung der Beschränkungen geht das kubanische Tourismusministerium (Mintur) davon aus, dass anfangs „bis zu einer Million mehr Touristen“ kommen können, zu-


sätzlich zu den fast drei Millionen Besuchern, die in diesem Jahr erwartet werden. Bei Mintur schätzt man, dass ohne die Reiseeinschränkungen rund 15 Prozent der 13 Millionen amerikanischen Touristen, die für ihren Urlaub die Karibik wählen, in das Land kommen könnten. Alle Prognosen deuten darauf hin, dass es bald einen Besucheransturm geben wird, der die kubanische Hotelkapazität mit über 60.000 Zimmern überfordern könnte. Für 2020 wird erwartet, dass bis dahin 85.000 Zimmer zur Verfügung

Reiseveranstalter können jetzt Reisen anbieten, ohne eine spezielle Genehmigung einzuholen stehen werden. Angesichts einer derart optimistischen Prognose sehen Experten vor allem einen Gewinnzuwachs bei den von Privatpersonen geführten Hotels voraus, wobei über 7.200 Zimmer auf der Insel dem privat geführten Tourismus unterstehen. Bis jetzt wurden die genehmigten Reisen normalerweise über Charterflüge von Miami aus abgewickelt, die in der Regel über 400 Euro pro Strecke kosteten. Außerdem wird erwartet, dass die USA innerhalb der nächsten Monate eine Botschaft in Havanna einrichtet. In den 50er Jahren war Kuba für den Karibiktourismus ein wahrhaftiges Mekka, bekannt für seine Strände und Casinos. Nun ist das Reiseziel

ein Novum für die meisten amerikanischen Touristen und eine unmittelbare Konkurrenz für die mexikanische Karibik, die Dominikanische Republik und Puerto Rico, die sich bereits für den neuen Mitbewerber im Kampf um den US-Markt wappnen. Die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Kuba und die

besseren Konditionen bedeuten aber nicht das Ende des Handelsembargos, das seit den frühen 60er Jahren besteht. Obama müsste sich mit dem Kongress anlegen, um den Rechtsrahmen für das Embargo zu beseitigen. Doch die bisherigen Initiativen stellen bereits die umfassendste Annäherung von Washington an Havanna in den letzten fünfzig Jahren dar. ■

Nordamerikanische Landung Die historische Kehrtwende durch die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Kuba ist für das karibische Land eine wesentliche Chance, sich als einer der Hauptkonkurrenten auf dem Markt des Karibiktourismus zu etablieren. Auch wenn sich Kuba erst ab den 90er Jahren in den Karibiktourismus integrierte und damit später als seine mexikanischen, dominikanischen und puerto-ricanischen Nachbarn. Dennoch zählen die Großen Antillen zu den beliebtesten Reisezielen in der Karibik, und die Urlaubsindustrie ist das Hauptgeschäft für spanische Unternehmen auf der Insel, mit einem Anteil von 75 Prozent der spanischen Investitionen auf Kuba, wie von ICEX errechnet. In dem Maße wie die Wirtschaftsblockade durchlässiger wird, erwartet man verstärkt ausländische Investitionen, die das kubanische Potenzial zu nutzen verstehen. Das neue politische Panorama wird auch die Ankunft und den Ausbau großer US-Unternehmen erleichtern.

Hotel Roc Presidente**** Havanna, Kuba

Hotel Roc Barlovento**** Varadero, Kuba

Hotel Roc Arenas Doradas**** Varadero, Kuba

Hauptbüro Spanien Enric Alzamora 6, 8º 07002 Palma de Mallorca Telf.: (+34) 971 213 090

Zweigstelle Andalusien Avda. Isabel Manoja 9 29620 Torremolinos Telf.:(+34) 952 051 308

Zweigstelle Kuba Quinta Avda. #6403 e/64 y 66 Playa, La Habana, Cuba. Telf.:(+53 7) 2049308

2015 I ITB SPEZIALAUSGABE I PREFERENTE I 39


Fluggesellschaften interessiert an Kuba

Iberia, American Airlines und sogar Air China schauen auf das karibische Reiseziel R. P.

M

ehrere internationale Fluggesellschaften positionieren sich, um Kuba anzufliegen, das nach der Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen mit den USA auf eine neue Ära blickt. Spanische, amerikanische und sogar chinesische Airlines zie-

Flüge von New York nach Havanna Von New York aus wird man ab dem 17. März in den Genuss kommen, direkt nach Havanna fliegen zu können. Die Cuban Travel Services (CTS) wird mit Genehmigung der Regierung, Reisen auf die Insel anzubieten und mit einem Flug pro Woche starten. Der Jungfernflug wird von der Fluggesellschaft Sun Country aus Minneapolis durchgeführt werden und zunächst 660 Euro kosten und danach 88 Euro mehr. Die Chartergesellschaft bietet bereits Flüge von Miami und Tampa aus zu mehreren Orten Kubas an. Auch hier ist man sich darüber bewusst, dass es nach der Verbesserung in den kubanisch-amerikanischen Beziehungen „viel einfacher sein wird, ins Land zu reisen“. Laut Michael Zucatto, dem Geschäftsführer des Anbieters, ist das Interesse an Reisen nach Kuba bereits sehr gestiegen, nicht nur von den Seiten der Exil-Kubaner und ihren Nachkommen, sondern auch bei den Amerikanern selbst.

40 I PREFERENTE I ITB SPEZIALAUSGABE I 2015

hen bereits ihre Fäden, um in dem Karibikziel zu landen. Unter den zukünftigen Landungen wird es ein historisches Comeback geben: Ab dem 1. Juni wird Iberia ihre Flüge nach Havanna wieder aufnehmen, die sie vor zwei Jahren ausgesetzt hatte. Die Route Madrid-Havanna wird mit fünf wöchentliche Direktflügen mit den von Air Europa konkurrieren, der einzigen spanischen Fluglinie, die ihre Flüge nach Kuba bis jetzt beibehalten konnte. Dank Iberias neuer Kostenpolitik nach einem langen Prozess der Umstrukturierung und entsprechenden Gewerkschaftsverhandlungen (mit Piloten, Flugbegleitern und Bodenpersonal)können nun die Strecken erweitert werden. Die neue Situation in Kuba hat den touristischen Appetit der USA angeheizt. Kein Wunder, dass die Aufregung, eine neue Geschäftsnische

zu erobern, in der nordamerikanischen Branche groß ist. Und in der Tat bereiten sich American Airlines, United, JetBlue, Southwest und Delta darauf vor, Direktflüge auf die Insel anzubieten. United Airlines plant zum Beispiel, von Houston und Newark (New Jersey) nach Kuba zu fliegen. „Wir haben vor, nach den behördlichen Genehmigungen Kuba zu bedienen und hoffen, dies von unseren Terminals in Newark und Houston aus tun zu können“, kündigte Rahsaan Johnson als Pressesprecher der Fluggesellschaft an. JetBlue ihrerseits ist schon „ungeduldig“, um weitere Flüge von verschiedenen Städten der USA aus zu lancieren. „Derzeit bieten wir zwanzig Charterflüge pro Woche nach Kuba an“, so die Pressesprecherin von American Airlines, Martha Pantin. Auch die Southwest wartet auf die entsprechenden Gesetzesänderungen, die eine Landeerlaubnis für direkte Linienflüge voraussetzt. Zuvor müssen Washington und Havanna aber noch ein neues Abkommen für den Luftverkehr aushandeln, weil das derzeitige veraltet ist, da aus dem Jahr 1953. Bevor die Linienflügen der Airlines in dem Karibikziel landen dürfen, müssen sie mindestens ein Jahr warten, solange, bis die Änderungen in den Rechtsvorschriften der Vereinigten Staaten umgesetzt werden. Bis dahin müssen Amerikaner mit Familie in Kuba oder einer speziellen Reisegenehmigung nach wie vor ihre Plätze auf Charterflügen in den von Washington autorisierten Reisebüros buchen, um auf die Insel reisen zu können. Bis jetzt haben verschiedene Fluggesellschaften wie American Airlines, Delta, Sky King und JetBlue zwar direkte Charterflüge nach Kuba angeboten, diese durften aber nur von einer begrenzten, von Washington autorisierten Anzahl von Personen in Anspruch genommen werden. Eine weitere Airline, die daran interessiert ist, nach Kuba zu fliegen, ist die Air China, die vom 28. September drei wöchentliche Flüge von Peking nach Havanna anbieten wird. Die neue Strecke wird in Montreal zwecks Auftanken einen Zwischenstopp einlegen, dennoch reduziert sich die Reisezeit zwischen China und der Karibik. Es ist die erste 'direkte' Flugverbindung zwischen den beiden Ländern. Bereits im Jahr 2014 kamen 22.000 chinesische Touristen nach Kuba und ihre Zahl steigt pro Jahr um 18 Prozent. Bis jetzt war es aufgrund der Entfernung zwischen den beiden Ländern nötig, in Europa oder Kanada umzusteigen.■

Fünf nordamerikanische Airlines sind bereits dabei, Direktflüge nach Kuba zu organisieren

Das Ziel: keine Einschränkungen mehr Eine Initiative von demokratischen und republikanischen Senatoren hatte eine Gesetzesvorlage präsentiert, mit der alle Amerikaner ohne Einschränkungen nach Kuba reisen können. Seit Januar, d.h. nach der Lockerung des Embargos, müssen Amerikaner, die bestimmte Kriterien erfüllen, keine Genehmigung mehr beantragen, um nach Kuba zu reisen. Schon seit 2009 dürfen kubanische Amerikaner uneingeschränkt auf die Insel fliegen, um Verwandte zu besuchen. Im Jahr 2011 wurde diese Reisefreiheit auf eine begrenzte Anzahl von Amerikanern ausgeweitet, unter ihnen Angehörige, Journalisten, Regierungsvertreter, sowie religiöse und humanitäre Hilfskräfte.



Kubas Hotels in spanischen Händen

Die Visionäre unter den spanischen Hotelliers schauen erwartungsvoll auf die Ankunft amerikanischer Touristen L. M. Fornieles (La Habana)

D

ie spanischen Hoteliers haben durch Investitionen in den Tourismus in Mexiko und in der Dominikanischen Republik bereits Pionierarbeit geleistet. Mit einer Vision für die Zukunft haben sie auch auf die Entwicklung des Tourismus in Kuba gesetzt – was damals eine Herausforderung angesichts der Situation des Landes in den 90er Jahren darstellte. Diese Visionäre, die sich für diese karibische Destination entschieden, sind nun am besten positioniert - angesichts der Möglichkeiten, die sich nun dank des Tauwetters in den Beziehungen zwischen Kuba und den Vereinigten Staaten auftun. Schon vor zwanzig Jahren startete der Hotelpionier Gabriel Escarrer seine Karriere in der kuba-

Die Notiz RIU VERLÄSST KUBA. Die mallorquinische Hotelkette hat überraschend angekündigt, dass sie sich aus Kuba, wo sie nur mit einem Hotel, dem 5-Sterne-Club Hotel Riu Varadero, präsent ist, zurückziehen möchte. Der Vertrag war bereits im April ausgelaufen. Die Vorstandsvorsitzende Carmen Riu kündigte das überraschend nach der Bekanntgabe der Verbesserung in den Beziehungen zwischen den USA und Kuba an. 42 I PREFERENTE I ITB SPEZIALAUSGABE I 2015

nischen Tourismusbranche. Die Meliá Hotels International ist derzeit die spanische Hotelkette, die die meisten Unterkünfte auf Kuba betreibt – mit rund 28 Hotels und einer Gesamtkapazität von 13.000 Zimmern. Unter diesen sind neun in Varadero, vier in Cayo Santa María, drei in Havanna und vier in Cayo Coco, wo zu Weihnachten die neueste Einrichtung eröffnet wurde: das Meliá Jardines del Rey. Im September ist das Hotel bereits voll einsetzbar und wird mit 1.176 Zimmern das weltweit größte Hotel sein. Die Hotelkette der Familie Escarrer sah sich in ihren Anfängen auf Kuba vor allem mit Hindernissen durch das Helms-Burton-Gesetz konfron-

tiert. Doch das Unternehmen ließ sich durch diese Hürden nicht abschrecken und feiert im Jahr 2015 sein 25-jähriges Bestehen auf Kuba. Der erste Schritt zur Normalisierung der Beziehungen, der nun von den Vereinigten Staaten und Kuba unternommen wurde, wird Meliá - aber auch andere Hotels - durch die zu erwartende Ankunft von amerikanischen Touristen begünstigen. Kaum war diese Nachricht bekannt geben, stiegen schon die Aktien an der Börse. Im Ranking der spanischen Hotels auf Kuba ist Iberostar auf dem zweiten Platz, mit insgesamt zehn Hotels, von denen vier in Varadero, drei in Cayo Coco und eines in Havanna liegt. Die Hotels verfügen über insgesamt 5.000 Zimmer und werden von dem Team um Miguel Fluxá betrieben, der seit 1996 auf der Insel präsent ist. Die Blau-Hotelkette hat fünf Hotels mit 1.700 Zimmern und die Roc-Kette betreibt drei Hotels. Mit zwei Hotels in Varadero ist auch Barceló präsent, was den Unternehmern Gabriel und Sebastián Barceló zu verdanken ist. Ebenfalls zwei Hotels führt die Globalia Gruppe, mit den Be Live-Hotels von Juan José Hidalgo. Auch die Blue Bay Hotelkette hat eine Niederlassung in Havanna und H10 bietet ein weiteres Hotel im wichtigsten Sonne und Sand-Reiseziel des Archipels. Hotusa, Valentín und NH sind ebenfalls mit je einem Hotel auf Kuba präsent. Bei Occidental Hotels & Resorts, unter dem Management der BBVA und Pontegadea (dem Investmentzweig von Amancio Ortega seit 2007), hat man sich hingegen entschlossen, die im Dezember abgelaufenen Verträge der vier in Kuba geführten Hotels nicht mehr zu erneuern. Das Unternehmen war bisher für die Leitung von zwei Einrichtungen in der Hauptstadt, einem Ressort in Varadero und einem weiteren in Cayo Guillermo verantwortlich, von denen es sich getrennt hat, weil das kubanische Reiseziel innerhalb der Unternehmenstätigkeit die 1-Prozent-Marke nicht überwinden konnte. Einige dieser Hotels werden nun von der kanadischen Firma Blue Diamond vermarktet, die erst seit drei Jahren in dem Karibikziel Präsenz zeigt und nun auf diesem Markt expandieren möchte, wo sie zurzeit sechs Hotels mit insgesamt 4.000 Zimmern betreibt. ■

Meliá, Iberostar und Blau führen das Ranking spanischer Hotels in Kuba an

Neue Chancen Die auf Kuba niedergelassenen spanischen Unternehmen sind derzeit „besser aufgestellt“, um die Vorteile der wirtschaftlichen Chancen zu nutzen, die sich aus der Wiederherstellung der Beziehungen zu den USA eröffnen. Die bedeutenden wirtschaftlichen Veränderungen, die in Kuba durch die Aufhebung des Embargos näher rücken, versprechen eine bemerkenswerte kurzfristige Geldspritze für das Karibikziel, von der mit als erstes der Tourismussektor profitieren wird. Die neue Annäherung zwischen Kuba und den USA wird vor allem von den spanischen Unternehmern begrüßt, die das Tempo in der mexikanischen Karibik, der Dominikanische Republik und auf Kuba mitbestimmt haben. Nun wird eine Flut von Handelsmöglichkeiten mit den Vereinigten Staaten erwartet, was eine exzellente Nachricht für die Tourismusbranche im Allgemeinen und speziell für die Spanier darstellt, die nun der Belohnung für ihr frühes Engagement in dem Reiseziel Kuba entgegensehen.

Das Zitat „Wir bleiben bedingungslos auf Kuba, so wie wir das bereits seit 25 Jahren tun. Die beiden Regierungen (USA und Kuba) machen sehr solide Schritte in die richtige Richtung, und es ist klar, dass sie sich eine Weiterentwicklung und keine drastischen Veränderungen wünschen, die anschließend bereut werden könnten“. Gabriel Escarrer, Präsident und CEO von Meliá


Unwiderstehliche Erfahrungen Die Gran Caribe Hotels zählen seit über zwei Jahrzehnten zu den Publikumslieblingen

E

xklusivität, Geschmack und Kultur zeichnen die Hotelkette Gran Caribe aus, die seit zwei Jahrzehnten von einem vielfältigen und anspruchsvollem Publikum bevorzugt wird. Die Hotelgruppe, die 54 Hotels umfasst, begrüßt

Die Hotels bieten eine perfekte Kombination aus Service, wunderschönem Ambiente und Gastfreundlichkeit Gäste aus der ganzen Welt, die in den Einrichtungen eine ideale Kombination aus Dienstleistungen und Gastfreundlichkeit entdecken. Dabei wird das Hotelprodukt permanent er-

neuert, stets in dem Bestreben, den Kunden die besten Freizeit- und Kulturangebote in unseren Anlagen zu bieten. Die Touristen, die uns täglich besuchen, kommen in ihrer großen Mehrheit immer wieder in unsere Hotels, denn sie wissen, dass sie ein Stück von Kubas Geschichte und seinen Menschen erleben und mit sich nehmen. DAS GRAN CARIBE IN VARADERO. Berühmt für seine Strände, die zu den schönsten der Welt zählen, und einer der beliebtesten Urlaubsziele in Kuba, erstreckt sich der Badeort von Varadero entlang eines 22 Kilometer langen Strandes mit feinem weißen Sand, kristallklarem Wasser und einer ganzjährig angenehmen Temperatur. Der Meeresboden ist von einzigartiger Schönheit und perfekt für das kontemplative Tauchen und andere Wassersportarten. ■

Die Villa Tortuga Die Villa Tortuga gehört ebenfalls zu den Gran Caribe und ist ideal für die ganze Familie. Mit drei Sternen und 292 Zimmern bietet das Hotel einen „all inclusive“-Service. Es liegt in einer zentralen Zone sehr nah am Strand und ist der perfekte Ort, um gleichzeitig Natur und den Komfort eines ausgewählten Service zu genießen.

Club Kawama Das Hotel Club Kawama ist ideal für Familien und Paare, die sich für einen Kuba-Urlaub entscheiden. Das „all inclusive“-Hotel verfügt über drei Sterne und bietet 366 Zimmer. Das Kawama zeichnet sich durch sein traditionelles und architektonisches Design aus, denn es besteht aus einer Gruppe von Häusern, Hütten und Bungalows umgeben von grünen Gärten und liegt ganz in der Nähe vom Meeresufer an einem der weltweit schönsten Strände der Welt: Varadero. Die Rezeption befindet sich im Hauptgebäude, die mit ihren Bögen und Bruchsteinmauern an eine alte spanische Kolonialvilla erinnert. Die Anlage bietet ihren Gästen komfortable Zimmer und die Möglichkeit, verschiedene Wassersportarten auszuprobieren. 2015 I ITB SPEZIALAUSGABE I PREFERENTE I 43


Die Zeit gibt ihnen recht Die Annäherung zwischen den USA und Kuba verstärkt die Attraktivität der Karibik-Insel

A. González

G

abriel Escarrer und Miguel Fluxá waren die ersten beiden großen Initiatoren im kubanischen Tourismus. Ihr Engagement erschien so riskant, dass ihnen andere große mallorquinische Hotel nur zaghaft folgten. Aber die Tatsachen und ihre Geduld haben die Richtigkeit ihres Gespürs bestätigt. Kuba ist jetzt dabei, als Touristenziel eine neue weltweite Referenz zu werden. Das heißt, die bereits vorhandenen Tourismuseinrichtungen können davon profitieren, dass demnächst der US-Markt die Insel für sich entdeckt, und sie haben auch eine vorteilhafte Position, die neuen Chancen zu ergreifen, die sich nun ergeben werden.

Die Notiz Die spanischen Ketten und andere Hotels konnten in den letzten Jahren das Ausbleiben der US-Touristen durch die Reisebeschränkungen dank des kanadischen Markts wieder wettmachen. Es folgten mit etwas Abstand der europäische Markt mit Deutschland, Frankreich und Großbritannien, und danach die Russen und Argentinier. Transat, Sunwing, Westjet und TUI waren einige der aktivsten ausländischen Emittenten in Richtung Kuba. 44 I PREFERENTE I ITB SPEZIALAUSGABE I 2015

Meliá und Iberostar haben durch ihre Präsenz in Kuba an Wert gewonnen, wo sich über 10 Prozent ihres Portfolios befinden. Die Hotelkette von Escarrer erfuhr bereits einen Aktienaufschwung von fast 10 Prozent, kurz nachdem die Absichten von Obama und Raúl Castro bekannt gegeben wurden, was einer Erhöhung des Kapitals der Kette um 100 Millionen entspricht. STRAFANDROHUNG. Die größte spanische Kette Melià ist auch die mit der stärksten ausländischen Präsenz auf der Karibik-Insel und die noch dazu als erste vor Ort war. Im Jahr 2015 kann sie ihr 25-jähriges Jubiläum auf Kuba feiern. Dabei musste das Unternehmen aufgrund seines Engagements für Kuba verschiedene Repressionen erleiden, so drohte u.a. im Jahr 1999 die USA mit Sanktionen durch das Helms-Burton-Gesetz aufgrund der Investitionen der Hotelkette auf der Insel. Trotz dieser Drohungen erweiterte die Hotelkette ihre Präsenz auf der Insel auf derzeit 28 Hotels, mit insgesamt 13.000 Zimmern, was rund 13 Prozent ihrer weltweiten Zimmeranzahl entspricht. Zurzeit arbeitet Meliá an der vollständigen Inbetriebnahme noch in diesem Jahr ihres Jardines del Rey-Hotels: ein neues Hotel mit 1.200

Zimmern und damit das größte Hotel der Welt. Nach der Teileröffnung im letzten Jahr zu Weihnachten mit 624 Zimmern sieht die spanische Kette die Fertigstellung des Hotels für September voraus. Meliá sieht sich in ihrem Engagement für Kuba nun mehr als bestätigt und wird im nächsten Jahr auch noch die oberste Etage ihres Hotels Meliá Varadero umgestalten. Iberostar ist die andere große Hotelkette, die an ihre Chancen auf Kuba geglaubt hat. Als zweitgrößte ausländische Hotelkette auf der Insel verfügt sie über ein Dutzend Hotels mit insgesamt knapp 5.000 Zimmern, was wie im Fall von Meliá rund 12 Prozent ihres Portfolios ausmacht. Für November dieses Jahres plant die spanische Kette, ihr Iberostar Playa Pilar (in Cayo Guillermo) als elftes Hotel auf der Insel zu eröffnen. Das Fünf-SterneHotel wird über 483 Zimmer verfügen und das Engagement der Hotelkette auf Kuba verstärken. Miguel Fluxá war einer derjenigen, der ebenfalls am stärksten vor Ort aktiv war, und hat sogar gemeinnützige Initiativen unterstützt, um zivile Projekte zu finanzieren. Der charismatische Hotelier kündigte im letzten Sommer an, den Großteil seiner zukünftigen Investitionen in Kuba tätigen zu wollen und das schon Monate bevor die Regierungen der USA und Kuba ihre neue Entspannungspolitik angekündigt haben. Einmal davon abgesehen, dass sie diejenigen waren, die am meisten von der Zukunft des Tourismus in Kuba überzeugt waren, stellten Escarrer und Fluxá einen wichtigen Ansporn für den Rest ihrer großen und auch mittelgroßen Kollegen dar, die sich auf das Abenteuer eingelassen haben, sich in einem Land voller Risiken zu etablieren, auf das, was zu erwarten war, von einem Land, das im Gegensatz zu seinen Konkurrenten den größten Markt in der Region ausgeschlossen hatte. Außer Iberostar und Melia haben sich auch andere spanische Ketten für den Sprung nach Kuba entschieden. Unter ihnen sind die Blau-Kette (mit fünf Hotels landesweit und 1.700 Zimmern), das Valentín-Unternehmen (von der Familie Codolá, mit einem 1.000 Zimmer-starken Hotel) sowie Barceló (mit zwei Hotels und insgesamt 900 Zimmern). Seit neustem gibt es auch ein NH und ein Polanco-Hotel. Und die spanische Präsenz in Kuba wird noch von einem Hotel der Hotusa Gruppe (von Amancio López, mit 850 Hotelzimmern), der BlueBay-Kette (mit zwei Hotels), der H10-Gruppe (von der Espelt-Familie, mit zwei Hotels und insgesamt 700 Zimmern), der Roc-Kette (von Miguel Miralles, mit drei Hotels und 700 Zimmern) und der Be Live-Marke (von Globalia, mit zwei Hotels und 400 Zimmern) ergänzt, aber auch von Tourismusinvestoren, bei denen vor allem der Kanare Enrique Martinón und Memory von Sunwing erwähnt werden sollten. ■

Noch kein konkreter Zeitplan Washington und Havanna haben nach knapp 56 Jahren ohne diplomatische Beziehungen am 17. Dezember gemeinsam durch ihre Präsidenten die historische Wende angekündigt, dass die USA wieder eine Botschaft in Kuba einrichten wird, was als Vorspiel zu einer Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern angesehen wird. Obwohl es noch keinen konkreten Zeitplan für die Realisierung dieser Maßnahmen gibt, so wird doch erwartet, dass das der Anfang für eine Aufhebung des Embargos ist und zu einer kompletten Reisefreiheit führen wird. Ein weiteres Lockmittel für die spanische Hotellerie könnten die mächtigen US-Hotelketten sein, die angesichts dieses Szenariums versuchen werden, einen Fuß in die neue Nische der karibischen Urlaubswelt zu bekommen. Mittelfristig werden sie Interesse zeigen, sich auf dem neuen Markt zu etablieren, der sich ihnen nun nach einem halben Jahrhundert eröffnen wird.



Die einflußreichsten Hotels auf Twitter Room Mate, Riu & Barceló heben sich durch rege Kundenkommunikation ab R. P.

T

witter hat sich als soziales Netzwerk zu einem äußerst profitablen Werkzeug für die Kundenbindung entwickelt, besonders für viele touristische Unternehmen. Jedes Jahr untersucht die Studie ‚Top Hotel Brands in Spain‘ den Einfluss von fünfzig spanischen Hotelketten auf Twitter: Room Mate Hotels stand diesmal an erster Stelle. Es folgte Riu an zweiter Position und konnte so die Paradores auf den vierten Platz verdrängen. Auf dem dritten Platz landete Barceló und auf dem fünften war Meliá. Die Studie ‚Top Hotel Brands in Spain‘ basiert auf den Twitter-Aktivitäten der Hotelketten im vergangenen Jahr, sowie auf einer Analyse der Interaktionen der Hotels mit ih-

ren Kunden durch den so genannten Klout-Index (der weltweit am meisten genutzt wird). Er basiert auf der Zahl der Fans durch den People-Status, der Bewertung des Designs, der Anzahl der täglichen Tweets und Retweets, der Schnelligkeit in der Antwort der Nutzer und der Qualität der Unterhaltung in diesem Netzwerk. Das Hotel von Kike Sarasola führt das Ranking der 50 beliebtesten spanischen Hotelketten an, die sich durch eine beständige Aktivität am besten auf Twitter behaupten. Ihre Seite verfügt über 96.142 Fans und 25.958 aktive Benutzer. Sogar Sarasola selbst hat Twitter als „einen echten und täglichen Kontakt zu unseren Kunden, für ihre Beschwerden, ihre positiven Kommentare und Wünsche bewertet. Twitter ist eine außergewöhnliche Informationsquelle, die

zur Verbesserung der Kundenzufriedenheit beiträgt“ und „wo unsere Fans die eigentlichen Stars und Botschafter unserer Marke sind, die sie am besten weiterempfehlen.“ Riu ihrerseits hat 18.249 aktive Benutzer, während Barceló 30.107 Fans zählt, ist aber durch die Benotung für die Interaktion mit diesen leicht abgefallen. In der Rangliste dieses Jahres ist Meliá jetzt unter den „Top Five“ der spanischen Hotels auf Twitter, wobei sie 2013 noch an zehnter Stelle stand. Iberostar hält wie bereits im Vorjahr den sechsten Platz, und NH ist von Platz vier auf Platz sieben abgerutscht. Die AyreKette bleibt unverändert auf Platz

acht und Eurostars, die Kette von Amancio López-Seijas, kletterte zwei Stufen höher auf Platz neun. Die „Top 10“ beschließt AC by Marriott, die im letzten Jahr noch an siebter Stelle stand. In dem Bericht fallen der bemerkenswerte Aufstiegt von Be Live und Bahía Príncipe auf. Erstere kletterte auf Position 21, während sie im Vorjahr noch auf Platz 34 war. Die Kette von Pablo Piñero erlebte gleichfalls einen kometenhaften Aufstieg durch eine bessere Kommunikation in den sozialen Netzwerken und landete von Platz 35 auf Platz 24. Auch die H2-Hotels starteten durch und kletterten von 53. auf den 37. Platz. ■

www.islazul.cu

DON´T THINK IT TWICE and make it happen, do it without limits Nur geringe Fortschritte Die Studie zeigt, dass unter den fünfzig untersuchten Hotelmarken, rund 30 mit einem Klout von oder über 50 abgeschlossen haben, was gleichbedeutend mit „bestanden“ ist. Die übrigen zwanzig hatten einen Index unter 50, das heißt, sie spielen in den sozialen Netzwerken keine große Rolle. Insgesamt bedauert der Bericht, dass die Hotelketten im Vergleich zum Vorjahr nur geringe Fortschritte bei ihrer Einflussnahme in den sozialen Netzwerken gemacht haben. Auch weisen die spanischen Hotelketten einen relativ niedrigen Klout-Index im Verhältnis zu ihrer Größe und Bekanntheit auf. Internationale Ketten wie Intercontinental, Hilton und Marriott hingegen haben Bewertungen von 84 bzw. 73 im Fall der beiden letztgenannten erhalten. Dem gegenüber steht der Klout-Index von 69 Punkten des spanischen Ranglisten-Ersten, den Room Mate Hotels. 46 I PREFERENTE I ITB SPEZIALAUSGABE I 2015


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Zehn gute gründe, das

Ende Dezember 2014 hat Melia Hotels International ein neues Hotel auf Kuba eröffnet. Es handelt sich um das Meliá Jardines del Rey, das auf der gleichnamigen Inselgruppe nördlich der Zentralregion der Insel liegt. Zwar betreibt die renommierte spanische Kette noch andere Hotels am gleichen Zielort, doch es gibt gute Gründe, sich für dieses All-Inclusive Resort der 5-Sterne-Kategorie zu entscheiden:

1

Das Meliá Jardines del Rey liegt am Strand Playa Flamenco vor einem fantastischen Korallenriff und in nur 10 km Entfernung vom Internationalen Flughafen Cayo Coco. Der über tausend Meter lange Strand wartet mit weißem Sand und kristallklarem, flachem Wasser auf, das zu jeder Jahreszeit zum Baden einlädt.

2

Die 1.176 Gästezimmer liegen über dreigeschossige Bungalows verteilt, sind sehr geräumig, komfortabel und vollständig ausgestattet. Sie bieten Aussicht auf die Gärten, die Swimmingpools oder das Meer. Die 24 Suiten verfügen über eine Fläche von mehr als 80 m2, und außerdem wurden spezielle Zimmer für Frischvermählte, für Nichtraucher und für Behinderte eingerichtet.

3

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für die aktive Freizeitgestaltung: fünf Süßwasserpools, zwei Tennisplätze und einen Mehrzwecksportplatz sowie Bereiche für Volleyball, sportliche Spiele und Gesellschaftsspiele. Die Wassersportbasis am Strand hält Katamarane, Kajaks und Wasserfahrräder bereit und bietet Tauchkurse und Tauchpraxis an.

Das gastronomische Angebot umfasst ein Buffetrestaurant und fünf Spezialitätenrestaurants (kreolische, französische, mediterrane und orientalische Küche sowie Fisch und Meeresfrüchte), ein Strandlokal, zwei Snackbars, eine Eisdiele und sechs Bars. Die Möglichkeiten werden noch umfangreicher durch den kostenlosen Day Around zwischen den verschiedenen Meliá-Hotels am Zielort.

4

MElIá JARDINES DEl REy Playa Flamenco, Cayo Coco, Ciego de Ávila, Cuba www.melia-jardinesdelrey.com Meliá-Jardines-Del-Rey

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Da es sich um ein speziell für Familien empfohlenes Ferienresort handelt, wird auch ein tägliches Kinderprogramm geboten. Dazu gibt es ein Willkommenspaket vom Club Cubamigos, Kids Corner, Mini-Club, Babysitter-Service, Koordinator für Familien sowie Aktivitäten für Kinder am Strand und am Pool.


Mehr Kunst für Cala Ratjada Noch ein GustavoWerk an der Kaimauer

nun bald die ITB stattfindet. So hat bereits der mallorquinische Tourismusminister Jaime Martinéz seinen Besuch angekündigt, und er ist mit Sicherheit nicht der einzige Landsmann von Gustavo sein, der sich unter dessen zahlreiche Berliner Fans mischen wird. ■

Bettina Neumann

B

ereits das erste, im Mai letzten Jahres eingeweihte Keramikwandbild im Hafen von Cala Ratjada hat zahlreiche Gustavo-Fans und Kunstfreunde nach Cala Ratjada gelockt. Jetzt bekommt die „Musikergruppe, die auf das Boot der Freude wartet“ Gesellschaft – diesmal in den Farben und mit Motiven des Meeres. Bereits von dem ersten Fliesenwandbild kann gesagt werden, dass es das größte der Balearen ist, so wird dieses Werk genauso groß: 4 x 16 Meter, zusammengesetzt aus 1.700 Fliesen. Die handgefertigten Kacheln werden auch diesmal wieder von den Kunsthandwerkerinnen der Teulera Can Benito aus Campos nach einer Vorlage von Gustavo in mühevoller Kleinarbeit bemalt und gebrannt. Ein Großteil der Fliesen in den leuchtenden Farben von Gustavo ist bereits fertig, und das Werk soll noch vor dem mallorquinischen Saisonbeginn montiert und eingeweiht werden. Auch dieses Mal finanziert Gustavo die Kosten für dieses Werk (in Höhe von ca. 40.000 Euro) wieder mit privaten Sponsoren und Kunstsammlern, unter ihnen sowohl deutsche als auch mallorquinische Unternehmen, die neben dem Wandbild auf einer Extra-Tafel verewigt werden, was eine hervorragende Werbung für die Sponsoren darstellt. Das neue Wandbild, das noch mehr Details hat, ergänzt das erste perfekt, wird aber vorläufig das letzte sein, wie Gustavo bestätigt. Doch er wird sich weiterhin und unermüdlich für mehr Kunst im Nordosten Mallorcas engagierten, wo er zwischen Cala Ratjada und Capdepera in seinem Atelierhaus Son Turó lebt und arbeitet. Diese besondere Hafenverschönerung von Cala Ratjada ist zur Zeit sogar in Berlin zu bestaunen, wo Gustavo von Mitte der 70er bis Mitte der 90er Jahre gelebt hat und nach wie vor sehr bekannt ist. Hier stellt er gerade wieder aus: Der Berliner und Brandenburger Fernsehsender rbb hatte den Künstler bereits zum 70sten Geburtstag eingeladen und nun nachträglich erneut zum 75sten. Gustavos charakteristische, groteske Gestalten auf ca. 25 Ölbildern aus den letzten fünf Jahren, in Gestalt diverser Bronzeskulpturen und selbstverständlich das Kaimauerprojekt können noch bis zum 8. März in unmittelbarer Nachbarschaft zum Messegelände bewundert werden, wo

5. INTERNATIONALER WETTBEWERB FÜR UNTERWASSERFOTOGRAFIE In den schönsten und geschützesten Gewässern von Kuba Maria la Gorda, Kuba, vom 8.-13. Juni 2015 © prämierte Fotos: IMAsub 2014

Alle Transfers inklusive, Unterkunft in komfortablen, klimatisierten Zimmern in erster Strandlinie, Ausflüge möglich. Boote und Tauchausrüstung von hervorragender Qualität.

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Aufschwung im Landtourimus

Nach einem optimistisch stimmenden Jahr 2014 erwartet die Branche, dass das Landesinnere wiederentdeckt wird Jaime Amador

S

panien bereitet sich darauf vor, dass 2015 das Jahr des Landtourismus wird. Nach einem Jahr 2014, in dem die Dinge nur etwas besser liefen, erscheint es nicht unwahrscheinlich, dass dieses Jahr deutlich besser wird. Dabei wiegt dieser Mikrosektor wirtschaftlich gesehen nicht gerade viel, denn er hat wenig Gewicht in der Gesamtwirtschaft, dafür aber umso wertvollere soziale Auswirkungen. Denn er ist in der Regel dort vorhanden, wo es fast keine andere wirtschaftliche Tätigkeit gibt. So gesehen ist der ländliche Tourismus also für das ganze Land wichtig. Vor allem im 'grünen Spanien' florieren die kleinen, mit Sorgfalt geführten Landhotels und ihren Familienunternehmen ganz eigenen Preisen. Dabei gewinnen sie immer mehr an Gewicht. In vielen kleinen Dörfern scheint der Landtourismus sogar die wirtschaftliche Rettung zu sein. Er hat zwar kaum Bedeutung verglichen mit dem Massentourismus an der Küste, ist aber entscheidend dafür, den Prozess der Entvölkerung in vielen Teilen des Landesinneren zu stoppen, bzw. rückgängig zu machen und geht neue Wirtschaftswege. In Orten, in denen über Jahrzehnte kein unbekanntes Gesicht auftauchte, befindet sich plötzlich ein Hotel dieser Art und damit ein kleiner Strom von Reisefreudigen und neugierigen Entdeckern. Zudem wird der Landtourismus in der Regel von einem neu belebten Angebot in der Gastronomie begleitet. Viele Restaurants, die bislang nur von Besuchern aus der nächsten Stadt gelebt haben (in der Regel der Provinzhauptstadt), die auch fast immer nur am Wochenende kamen, erleben jetzt eine neue Chance. Und viele Enklaven, die ein touristisches Potenzial haben, warten nur

darauf, entdeckt zu werden, genau wie sich vielen kleinen Läden mit lokalem Kunsthandwerk und traditionellen Produkten neue Geschäftsgelegenheiten eröffnen. Nicht zu vergessen, die Taxifahrer, die früher ewig auf Kundschaft warteten, und nun viel mehr Fahrgäste haben, von denen sie profitieren können. Der spanische Inlandstourismus war wohl mit am stärksten von der Krise betroffen, gemeinsam mit dem der Stadthotels: Beide Branchen hingen hauptsächlich von spanischen Reisenden ab, und haben unter dem Wegfall des Inlandstouristen gelitten, wie nur wenige. Denn die Gegenwart von ausländischen

Diese Kleinunternehmen kurbeln die Wirtschaft in ihrer Gegend an und stärken das lokale Produkt

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Variable Belegung Katalonien ist die führende Region mit den meisten Landhotels, gefolgt von den Kanaren. Unter den Gegenden im Landesinneren bieten vor allem Navarra, Baskenland und La Rioja das typische Profil des Landtourismus. In den letzten Weihnachtsferien stellten Galicien, Kantabrien und Asturien mit rund 20 Prozent Auslastung die Schlusslichter dar. Zu Silvester, einer allgemein sehr beliebten Zeit, waren die Landhotels in Katalonien fast ausgebucht, im Gegensatz zu anderen Regionen wie Kantabrien und Extremadura mit nur 37 Prozent Auslastung. Bemerkenswert ist die große Präsenz von ausländischen Gästen im ländlichen Tourismus auf den Kanaren, den Balearen und in Andalusien.

Hochseefischerei und Cervantes In Castilla y León arbeitet man am Ausbau des Sprachtourismus, der sich an Ausländer richtet, die das kastilische Spanisch lernen möchten. Natürlich wird Spanisch nicht so sehr wie Englisch nachgefragt, aber man hat in dieser Richtung auch noch so gut wie nichts investiert. Extremadura hat ein wenig mehr Erfahrung im Sporttourismus, und jetzt es wird daran gearbeitet, die Hochseefischerei zu vermarkten. Ebenfalls existieren nur sehr wenige touristische Routen, die sich mit der Geschichte beschäftigen und noch weniger, die sich der Literatur widmen, abgesehen natürlich von La Mancha mit Cervantes.

Touristen, die Kastilien, Extremadura, Galicien, Asturien oder auch Aragon, das Baskenland und Navarra erkunden, ist immer noch eher selten. Die meisten Besucher waren und sind Spanier, die bis zum Jahr 2013 verschwunden waren. Erst danach gab es eine ganz leichte Wiederbelebung und 2014 endete geringfügig besser als das Jahr davor. Jetzt aber deutet alles darauf hin, dass ab diesem Jahr mit einer Stabilisierung zu rechnen ist. AKTIVE GESCHÄFTE. Laut einer Umfrage unter Landhotels lag die durchschnittliche Auslastung in den vergangenen Weihnachtsfeiertagen bei 38 Prozent (der Heiligabend ist nach wie vor sehr beliebt) und kletterte zu Silvester sogar auf 70 Prozent. Das scheint nicht weiter beeindruckend zu sein, doch wir sehen uns einer familiengeführten Wirtschaft gegenüber, die sich gegenüber Schwierigkeiten als sehr widerstandsfähig entpuppt. In Castilla y León, als eine der Regionen, die besonders auf diese Art von Tourismus setzt, wird eine leicht verbesserte Auslastung erwartet: im Durchschnitt um eine Nacht und in der Regel durch Kunden, die aus den nächst gelegenen Städten kommen. Und in jedem Fall ist das Unterkunftsangebot besser als in den Vorjahren. Das Profil des Landhotelgastes hat gewisse Gemeinsamkeiten mit den Kundensegmenten der staatliche geförderten 'Paradores', ist jedoch stärker in seiner Kaufkraft. Die 'Paradores' konnten dank öffentlicher Geldern überleben und die kleinen Einrichtungen haben dank der Demut ihrer Wirtschaftsführung durchgehalten. Trotz ihrer Schwächen besitzt diese Art der Hotelbetriebe die Eigenschaft, die Wirtschaft in ihren Gegenden anzukurbeln und sind sogar der Motor für die Wiederbelebung verschiedener Dörfer. ■

Die Zahl Die Vereinigung der Landhotels von Castilla y León, als eine der wichtigsten Regionen in diesem Segment, bietet 3.000 Unterkunftsplätze. Dabei handelt es sich um einen kleinen, aber wichtigen Sektor.


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