Kiteboarding - #102 Mai/Juni 2014

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#102

SPOTGUIDE

NEUSIEDLER SEE DAS WINDSICHERSTE STEHREVIER EUROPAS REPORTAGE

ZU BESUCH BEI EINER WELTREISENDEN MAXIMALE FREIHEIT IN WESTAUSTRALIEN RATGEBER

DER BESTE GANZJAHRESANZUG ZEHN NEOPRENANZÜGE IM VERGLEICH OLDSCHOOL — NEWSCHOOL — WAKESTYLE

WAS IST FREESTYLE?

ALLES ÜBER DIE KÖNIGSDISZIPLIN IM KITEN D 4,80 € • DK 55,00 dkr • CH 9,50 Sfr • AT 5,60 € • P (cont.) 6,50 € • NL 5,70 € • LUX 5,70 € • LT 6,50 € • ES 6,50 € • B 5,70 €

AUSGABE MAI / JUNI 2014 — www.kiteboarding.eu

Deutschlands größtes Kitesurfmagazin




EDITORIAL

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JA, WARUM ÜBERHAUPT? Explodierende Kniegelenke, ausgekugelte Schultern. Die WM-Tour der Freestyler macht derzeit nicht unbedingt Werbung fürs Aushaken. Warum sollte man sich Freestyle in Form von ausgehakten Wakeboard-Tricks also freiwillig antun? Genau die Frage wurde mir gestellt, als ich einem ausschließlich wavekitenden Freund von einer heimischen Freestyle Session berichtete. Es war Ende Februar, die Luft mild, der Wind kam gleichmäßig und ablandig über Fehmarns berühmteste Landzunge. Wulfens Speedpiste war rappelvoll, aber einfach nur schnell fuhr kaum einer. Feste Bindungen waren angesagt und ich vergaß, dass, wer den ultraglatten Bereich an der Wasserkante für sich beansprucht, dem Prinzip folgen muss: aushaken, Trick probieren, abledern und wieder einreihen. Und dann vertraute ich auch noch auf ein Schlaufenboard. Ein Raley musste einfach sein – nicht aus Gruppenzwang, aus dem Alter bin ich lange raus. Sondern weil die Bedingungen perfekt waren. Und weil ich dieses Gefühl spüren wollte. Und sicherlich ein Stück weit auch, weil, ja nun, weil etwas hätte schief gehen können. So in etwa erklärte ich es meinem zweifelnden Freund, der, das muss dazu gesagt werden, an einer von Wellen gesegneten Küste lebt. Er schaute mich regungslos an. Hatte ich nicht genügend Emotionen beigemischt? Oder kann man es nur begreifen, wenn man es selbst ausprobiert hat? Spürt, wie es einen nach Lee zieht, die Kraft des Kites sich über die Arme auf den gesamten Körper überträgt. Zur Beruhigung: In der Realität ist ein missratener

Raley nicht gleichzusetzen mit einem gerissenen Kreuzband. Was bei der Freestyle-WM gezeigt wird, ist Hochleistungssport. Da gehören Verletzungen zum Geschäft. Dass Freestyle für Freizeit-Kiter eben nicht nur Aushaken bedeutet, zeigen wir in unserem 32-seitigen Spezial. Und warum das Redesign? Die grafische Veränderung deutete sich bereits mit dem umgestalteten Cover der letzten Ausgabe an. Jetzt haltet ihr die ganzheitlich neu gestaltete KITEBOARDING in euren Händen. Wir mögen Veränderungen, gehen gerne mit der Zeit – auch wenn der neue Anstrich der M.S. KITEBOARDING an einigen Stellen eher zeitlos wirkt. Unser Grafik-Team Jan Kiecksee und Greta Gröttrup hat im Winterlager ganze Arbeit geleistet. Abgesehen vom strahlend neuen, an einigen Stellen bunten Rumpf hält unser Dampfer seinen redaktionellen Kurs. Weiterhin gibt es einen Mix aus interessanten Technikthemen und spannenden Geschichten rund um den vielseitgsten Wassersport der Welt. Warum wir uns erst jetzt mit der zweiten Ausgabe des Jahres grafisch erneuern? Die Schiffe bei uns an der Ostsee kommen nun mal zu Ostern ins Wasser.

Viel Spaß mit dem neu gestalteten Heft, Sören Gehlhaus



INHALT / Ausgabe 102

INHALT

Die Themen dieser Ausgabe: auf 148 Seiten

GANZ NAH

42

LEIDENSCHAFT

Tiefe Einblicke in Gabi Steindls Leben und das ihres windsurfenden Ehemanns

6

36

HALBJAHRESURLAUBER

10—11

Bild des Monats Bye bye Winter: Marian Hund mit einem letzten Raley vor beeindruckender Schweizer Alpenkulisse

14—15

Warm-Up Steven Akkersdijks ersten Male, wasserdichte Ohrhörer, das süßeste Lächeln im World Cup und Boardbag-Transport auf italienisch

16—17

Showdown Eingehakt gegen ausgehakt: Airstyler Toby Braeuer und Wakestyler Rick Jensen treten zum Material- und Steckbrief-Vergleich an

20—33

Freestyle-Galerie Vielschichtiges Abbild des freien Stils: von Wakestyle-Exorzismus, zweifachen Ass Shots, Rutsch-Kultur,Überkopf-Handlepass und Megaloop

36—39

Henning trifft… Willi und Lydia und berichtet über bayerische Brotzeiten in Kapstadt und den glücklichen Ausgang einer gemeinsamen Wave Session

42—54

Homestory Gabi Steindl Das Wellen-fixierte Leben der österreichischen Globetrotterin in einem halbfertigen Millionärsanwesen in Westaustralien

68

Szene-News

KITEBOARDING-Außenreporter berichten aus El Gouna,

Fehmarn und vom Neusiedler See

Henning Nockel stellt zwei sympathische und äußerst aktive Teilzeit-Auswanderer vor

REISE 134—145

Spotguide Neusiedler See Ein Traumrevier mitten in Österreich – trotz der charakteristisch braunen Wasserfarbe und wegen der genialen Windausbeute

MATERIAL

FEST GEGEN LOSE Im Showdown treffen sich Luftakrobat Toby Braeuer und Wakestyler Rick Jensen

16

VS

134

56—67

Produktnews Ruben Lentens Kollektion in korallenpink, ein zweites Tarifa in Montenegro und ein günstiger Leichtwind-Softkite

78—86

Materialcheck Freestyle Kites North Vegas vs. North Evo, Naish Torch vs. Core GTS2, Cabrinha Chaos und eine umfassende Marktübersicht

88—95

Marktübersicht Freestyle Boards 48 Oldschool-, Newshool- und Wakestyle Boards und wie sie sich in Shape und Bauweise voneinander unterscheiden

96—97

Marktübersicht Boots Neun feste Bindungen, die sich für den Kite-Einsatz eignen und warum Freestyle-Profis sie Schlaufen vorziehen


#102

——— 2 ’ 14

108

TECHNIK 100—105

Fahrtechnik Indy Glide Vom Kabbelhüpfer über den eingehakten Raley bis hin zu einem der stylischsten Tricks im Freestyle

108—121

Neopren-Ratgeber Fünf Ganzjahresanzüge für Männer und Frauen mit integrierten Faserpelzen und wie Neopren entsteht, gepflegt und repariert wird

70

PLÜSCHIGES INNENLEBEN

FREESTYLE SPEZIAL Was zum freien Stil gehört und welche Kites und Boards sich für Freizeit-Freestyler eignen

Warum Neoprenanzüge immer dünner werden

PROFIZIRKUS 74—76

Freestyle-Wettbewerbe Alle Touren, Termine, Bewertungskriterien und der Unterschied zwischen Single- und Double Elimination

124—125

Profi-News Youri Zoon über seine schnelle Rückkehr dank CrossFit, eine Rennserie für Hydrofoils und eine Rekordfahrt rund um Bahrain

126—127

PKRA Panama Drei deutschsprachige World-Cup-Hoffnungen berichten vom ersten WM-Tourstop in Nitro City

128—130

PKRA Dakhla Alles zum Verlauf des Titelrennens im Freestyle und warum dieses Jahr die Wave-Elite geschlossen nach Marokko reiste

132—133

Interview Pedro Henrique Ein Wellenreitprofi, der Freunde und Sponsoren verlor, weil er mit dem Kiten anfing. Jetzt ist er auf Weltniveau in beiden Disziplinen

STANDARDS 4 Editorial 146

Vorschau, Impressum

132

BRETTVERGLEICH

48 Freestyle Boards für Wakestyle, Newschool und Oldschool

COVER

Dieses Foto entstand auf den Turks- und Caicosinseln während eines Shootings für Best Kiteboarding. Fotograf Quincy Dein hatte seine Blitzanlage im Gepäck und natürlich war pünktlich zum Sonnenuntergang immer Flaute angesagt. An einem Abend passte alles zusammen und der Kanadier Sam Medysky kam auf die Idee, Signalleuchten an seinem Board zu befestigen. Das Ergebnis ist dieser spektakuläre Leucht(turm)-Effekt.

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BILD DES MONATS / Abschied der Snowkite-Saison

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#102

——— 2 ’ 14

WINTERSCHLUSS-APPLAUS FOTO: RASMUS KAESSMANN

Wir verabschieden den europäischen Winter mit einem Jubelsturm. Ausgelöst durch Marian Hund und dem Fotografen Rasmus Kaessmann. Wie es zu diesem außergewöhnlichen Foto kam, berichtet Marian: „Für das Ende der Wintersaison hatten Rasmus und ich noch ein Shooting mit richtiger Bergkulisse geplant und uns hierfür den Berninapass in der Nähe des schweizerischen St. Moritz ausgesucht. Dort oben auf 2.300 Meter über Null schlängelt sich die Straße durch den Berg wie eine Schneise und wird links und rechts von einer vier Meter hohen Mauer aus Schnee umgeben. Um meinen 12er Vegas aus diesem Windschatten starten zu können, musste ich meine Leinen auf der Straße auslegen und

den Schirm á la Russenstart die ersten Meter hochreißen. Dann schmiss ich die Skier über die Mauer und ließ mich vom sinussenden Kite auf das Plateau ziehen. Rasmus dagegen hatte es da mit seinen Fell bestückten Tourenskiern viel schwerer, sich, seinen Kamerarucksack und die zwei fetten externen Blitzen mitsamt Akkus in Position zu bringen. Aber als wir oben waren, spürten wir, dass sich die Plackerei gelohnt hatte. Die Morgensonne war gerade eben über die Berggipfel gestiegen und eine traumhafte Bergkulisse breitete sich vor uns aus. Viel Zeit, unsere Blicke schweifen zu lassen, hatten wir nicht. Wir machten uns an die Arbeit.“

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