N째 Das Augsburger Hochschulmagazin
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10 /2013 | www.presstige.org
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ESSEN
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Die DieRiegele RiegeleBrauWelt BrauWelt–– ein Erlebnis für alle Sinne! ein Erlebnis für alle Sinne!
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Frölichstr. 26 86150 Augsburg Telefon: 08210821 4552550 Telefax: 08210821 4552551 Frölichstr. 26 86150 Augsburg Telefon: 4552550 Telefax: 4552551 www.riegele-wirtshaus.de info@riegele-wirtshaus.de www.riegele-wirtshaus.de info@riegele-wirtshaus.de Buchen Sie Sie IhreIhre Brauereiführung unter Tel.:Tel.: 08210821 32090 oder perper Mail an info@riegele.de Buchen Brauereiführung unter 32090 oder Mail an info@riegele.de
Editorial Wir widmen uns in dieser Ausgabe einem Thema, das so selbstverständlich und allpräsent wie spannend und kontrovers ist, und das uns beim Schreiben manchmal hungrig gemacht hat – dem Essen. Auch wenn manche Aspekte leider das Nachsehen haben mussten, ist unter vereinten Kräften ein kulinarisches Kunterbunt und reichlich geistige Nahrung entstanden: Die Schauplätze unserer Artikel reichen vom grauen Supermarktparkplatz bis zum Bio-Bauernhof im Grünen. Die Redaktion hat außerdem für euch den lokalen Vorkoster gemimt und sowohl internationale Lebensmittelläden als auch Restaurants in Augsburg getestet und porträtiert. Direkt aus London erreicht euch zudem ein Bericht von der Fashion Week, doch auch in der heimischen Uni-Mensa hat sich spannende Recherche abgespielt: Zwei unserer Redakteurinnen verzichteten eine Woche lang auf Besteck … Viel Spaß beim Lesen wünschen
Christian Endt & Sophia Lindsey chefredaktion@presstige.org
Covermodel: Hussnen Mahmud – Titelfoto: Natalia Sander Mit herzlichem Dank an alle Beteiligten.
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titel 6 Das Glück der Schweine Fakten und Gedanken zur Fleischproduktion 8 Essen aus dem Müll Containern als Protest gegen die Vernichtung von Nahrung 10 Ist das noch gut?
Faustregeln für den Umgang mit Lebensmitteln
11 Essen bis zum Höhepunkt
Das perfekte Liebes-Dinner
12 Gemäßigte Idealisten gesucht!
Ein Interview über Foodsharing
vorwärts 15 Mais statt Milch, Lauch statt Leberkäse
Die Vegane Hochschulgruppe Augsburg
16 Ich hab’s satt! Was Augsburger Studenten nie wieder essen würden 18 10 Fragen an… Frank Aechtner
heimwärts 21 Querbeet gespeist Eine kulinarische Reise durch Augsburg 24 Baby, Baby, Baby, Baby, es gibt Reis! Augsburgs internationale Lebensmittelläden 26 Bandporträt: We Destroy Disco
weltwärts 29 Pasta e basta Porträt eines unfreiwilligen Veganers 30 Behind the seams – ein Blick hinter die Naht
Presstige auf der London Fashion Week
32 Einwürfe
seitwärts 35 Impro-Küche – Hilfreiche Tipps für das
Überleben mit minimaler Küchenausstattung
36 Kaffee, Quark oder Croissant?
Eine Frühstückstypologie
38 Fingerfood
Eine Woche ohne... Besteck
40 Fruchtiger Rätsel-Cocktail 42 Glosse: Brothers in Digestion 44 Happy Hour Guide
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Das Glück der
Schweine
Fakten und Gedanken zur Fleischproduktion Text: Sophia Lindsey – Fotos: Maximilian Ruppert
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chweine bringen Glück, aber sie haben keins. 1094 Tiere isst ein Deutscher durchschnittlich im Laufe seines Lebens, darunter 46 Schweine. Die meisten Schlachttiere verbringen ihr kurzes Leben in abgeriegelten Massentierställen. Doch nicht alle. Zeit, sie zu besuchen. Die Schweine grunzen zufrieden. Sie sind vielleicht drei Monate alt. Gerade hat jemand frisches Heu gebracht. Läufer heißen die schwarzrosa Jungtiere in der Fachsprache, selbstständig und schwer genug, um nicht mehr als Ferkel zu gelten. Die Ställe am Hofeingang der Herrmannsdorfer Landwerkstätten sind ihr Zuhause, zumindest für die nächsten Wochen. „Die Schweine sind Umzüge gewohnt“, erklärt die junge Frau, die an diesem Tag etwa 25 Besucher durch die Landwerkstätten führt. Jeden Samstag können Interessierte den Bio-Bauernhof im Landkreis München kennenlernen, der als Pionier-Betrieb gilt: die Felder, die Ställe, das Schlachthaus, die Metzgerei. In Herrmannsdorf, so heißt es in einer Broschüre, „ist alles zusammengeführt, was die arbeitsteilige Lebensmittel-Industrie auseinander gerissen hat“.
Für die Schwäbisch-Hällischen Landschweine bedeutet das konkret: Sie ziehen oft um, und der Gang zur Schlachterei ist im besten Falle nur ein Umzug unter vielen. „Nur der Metzger ist ein guter Metzger, der die Tiere liebt“, steht auf einem Schild, das an der Außenwand der Schlachterei hängt. Die Schlachtung sei schonend, erklärt die Bäuerin den Besuchern, und kein Tier sehe, wie ein anderes den tödlichen Bolzenschuss bekommt. Die stundenlangen Transportwege, von denen der Verbraucher höchstens dann erfährt, wenn auf der Autobahn ein Lastwagen mit der Aufschrift „Lebende Tiere“ vorbeirast, bleiben in diesem Fall aus.
Vier Millionen Tonnen Fleisch in sechs Monaten 85 Prozent der deutschen Bevölkerung essen täglich oder nahezu täglich Fleisch und Aufschnitt. Im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden etwa vier Millionen Tonnen Fleisch produziert. Geschlachtet wird im Sekundentakt. Doch ungefähr 20 Prozent des hergestellten Fleisches landen im Mülleimer. Diese Zahlen stammen aus dem Deutschen Fleischatlas 2013, einem Nachschlagewerk der HeinrichBöll-Stiftung, des Bundes für Umwelt und Naturschutz und der Monatszeitung Le Monde diplomatique . Sie zeigen, wie wenig Fleisch wertgeschätzt wird. Es ist überall zugänglich, ist einfach irgendwie da. Das Etikett verrät nichts über die Bedingungen, unter denen die geschlachteten Tiere ihr Leben verbracht haben. Karl-Ludwig Schweisfurth, der die Herrmannsdorfer Landwerkstätten vor etwa 25 Jahren gründete und mitt-
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lerweile ein großes Netzwerk aus Nachbarbauern um sich schart, die denselben Richtlinien folgen und deren Tiere in Herrmannsdorf geschlachtet und verarbeitet werden, war einst der Besitzer der Fleischwarenfabrik „Herta“, die Wurst für den Massenmarkt produziert. Die Herrmannsdorfer Landwerkstätten sind das Ergebnis eines Sinneswandels. Schweisfurth verkaufte das Unternehmen. Und ist seitdem „Auswärtsvegetarier“: Er isst kein Fleisch, das nicht aus Herrmannsdorf stammt. Acht Wochen bleiben die Ferkel hier bei der Mutter, die sich währenddessen frei bewegen kann. Die Eber werden nur unter Betäubung kastriert. In der Massentierhaltung werden die kleinen Schweine hingegen oft schon nach drei Wochen von der Sau getrennt. Ein IndustrieSchwein führt ein kurzes, trostloses Leben, das insgesamt nur ein halbes Jahr dauert. In Herrmannsdorf werden die Schweine doppelt so alt. Unter natürlichen Umständen, mutmaßt man, könnten Schweine zwischen 10 und 15 Jahre alt werden. Dieser Artikel widmet sich dem Schwein in Wort und
Viele von ihnen, aber längst nicht alle, sind Weideschweine. Knapp ein Drittel ihres Lebens verbringen sie gemeinsam mit Kühen und Hühnern auf einem sechs Hektar großen Feld. „Symbiotische Landwirtschaft“, nennt Schweisfurth dieses Projekt. Die Schweine wühlen die Erde auf, die Hühner picken ihnen die Schädlinge von der Haut. Die Rinder halten die Raubvögel fern.
Bild. Doch in Herrmannsdorf leben auch Hühner: Auf dem Hof werden Zweinutzungshühner gezüchtet, die sowohl Eier und Fleisch liefern. Die Praxis, männliche Küken – oft auf grausame Weise und auch in Bio-Betrieben – zu töten, wird dadurch verhindert. Allerdings stehen im Hofladen nach wie vor zusätzlich herkömmliche Bio-Eier zum Verkauf. Auch eine Geflügelschlachterei entsteht gerade in Herrmannsdorf. Doch zurzeit werden die Hühner
Die Schweine in Herrmannsdorf wirken sozial, friedlich und sehr entspannt. An den Außenställen hängen Schilder, die das Anfassen der Tiere verbieten. Die Läufer, satt gegessen, schlafen mittlerweile, liegen über- und nebeneinander, dicht an dicht.
noch nach Garmisch-Patenkirchen gebracht – und müssen einen 80 Kilometer langen Transportweg ertragen. Mehr Informationen und Termine der Führungen gibt es unter www.herrmannsdorfer.de.
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Essen vom Müll Containern als Protest gegen die Vernichtung von Nahrung Text: Christian Endt – Illustration: Natalia Sander
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ine Milliarde Tonnen Lebensmittel werden jedes Jahr weggeworfen. Menschen, die das unerträglich finden, holen einen Teil davon zurück. Containern ist ein Symbol gegen die Wegwerfkultur. Lisa und Jakob stellen ihre Fahrräder ab, ziehen Handschuhe an und beugen sich über die Mülltonne. Mit ihren Taschenlampen leuchten sie hinein. Es riecht leicht nach Fäulnis, aber es ist nicht das, was man als Gestank bezeichnen würde. Vielleicht liegt es an den Blumen, die ganz oben liegen: ein bunt gemischter Strauß, schon et-
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was welk, aber eigentlich noch ganz schön. Darunter finden Lisa und Jakob Tomaten. Sie finden Paprika, gewöhnliche und kleine Süßpaprika. Sie finden Buttermilch, Naturjoghurt, Joghurt mit Schokomüsli und „Joghurt mit der Ecke”, Geschmacksrichtung Erdbeere. Sie finden viel Obst: Bananen, Orangen, Granatäpfel, Bergpfirsiche, Passionsfrüchte. Sie finden eine Kiste mit 23 Aprikosen. Davon sind 17 einwandfrei. Fünf sind etwas weich, sodass Lisa und Jakob sie direkt in die Buttermilch pürieren und trinken. Nur eine Aprikose ist kaputt, die werfen sie weg. Lisa und Jakob durchsuchen die Abfälle eines Super-
markts nach Lebensmitteln, die weggeworfen wurden, aber noch genießbar sind. Sie gehen containern. „Am Anfang war es Neugier“, sagt Lisa. Inzwischen mache sie es aus Überzeugung: „Ich finde es pervers, was die Lebensmittelindustrie als schlecht deklariert und wegwirft.“ Außerdem mache containern Spaß: „Es ist immer wieder eine Überraschung, was man findet.“ Lisa und Jakob heißen eigentlich anders. Es ist nicht ganz klar, ob es legal ist, was die beiden tun. Alles, was sie finden, war für die Vernichtung bestimmt. Doch bis die Müllabfuhr die Abfälle abholt, sind sie nach deutschem Recht Eigentum des Wegwerfenden, in diesem Fall des Supermarkts. Für eine Verurteilung wegen Diebstahl reicht das in der Regel zwar nicht. Doch ungehindert kommt man selten an den Müll; die meisten Supermärkte haben dafür gesorgt, dass ihre Container unzugänglich sind, hinter Zäunen oder Mauern. Oft sind die Tonnen zusätzlich mit Vorhängeschlössern gesichert. Klettern die Müllsammler über einen Zaun, um an die Behälter zu gelangen, ist das Hausfriedensbruch. Dann werden manchmal Sozialstunden oder Geldstrafen verhängt. Alle fünf Sekunden stirbt irgendwo auf der Welt ein Kind unter zehn Jahren an Unterernährung, schreibt der Autor Jean Ziegler in seinem Buch „Wir lassen sie verhungern“. Zugleich wird weltweit etwa ein Drittel der produzierten Nahrung weggeworfen, schätzen die Vereinten Nationen, das sind 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr. Allein in Deutschland werden jedes Jahr elf Millionen Tonnen Lebensmittel verschwendet. Abfall entsteht bei allen Schritten der Verwertungskette. In der Landwirtschaft, bei der Weiterverarbeitung, im Handel, beim Verbraucher.
Was nicht makellos ist, wird aussortiert Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Nahrungsverschwendung in Mitteleuropa und dem Hunger in Entwicklungsländern? Natürlich gibt es den. Nicht, weil man die aussortierten Lebensmittel statt zur Müllverbrennung in den Niger fahren könnte. Sondern weil die Überproduktion für den Müll die Weltmarktpreise in die Höhe treibt. Der Nahrungspreisindex der Welternährungsorganisation FAO hat sich seit 2002 mehr als verdoppelt. Für Welthunger und steigende Nahrungspreise gibt es viele Ursachen, etwa Überbevölkerung und Spekulation auf Lebensmittel. Aber auch die Produktion für den Müll ist ein Grund. Dazu kommt die unnötige Umweltbelastung, der Verbrauch an Boden, Wasser, Dünger und Treibstoffen. Man muss morgens, direkt nach Ladenöffnung, in einen Supermarkt gehen, dann kann man den Angestellten beim Aussortieren der Obst- und Gemüsetheke zuschau-
en. Kisten füllen sich mit Trauben, Tomaten, Bananen. Es sind Kisten für den Müll. Das Wenigste ist verdorben, es sieht halt nicht mehr so schön aus, ist weich und hat ein paar dunkle Stellen. „Was wir selbst nicht mehr kaufen würden, werfen wir weg“, sagt die Mitarbeiterin. Ob man die Sachen denn mitnehmen könne? „Nein, das dürfen wir nicht weitergeben. Einmal die Woche kommt die Tafel, der Rest landet im Müll, leider.“ In den Werbefilmen der Handelsketten sieht man prall gefüllte Theken mit Früchten in leuchtenden Farben. Damit die Kunden kaufen, muss es nicht nur im Film leuchten, sondern auch im Laden. Darum wird jeden Morgen aussortiert, was optisch nicht mehr dem Ideal entspricht. Der Kunde will es so, sagen die Händler, und wahrscheinlich haben sie recht. Aber ist es nötig, dass fast alle Supermärkte ihre Mülltonnen schützen wie Banken ihre Tresore?
Der Müll schmeckt am Besten „Aus ethischer und ökologischer Sicht sind vermeidbare Lebensmittelverluste nicht akzeptabel“, so steht es in einem Beschluss des Deutschen Bundestages. Die Realität sieht anders aus: Die massenweise Vernichtung von Nahrungsmitteln wird hingenommen. Zugleich ist es verpönt, im Müll nach Essbarem zu suchen. Für viele arme Menschen ist Containern der einzige Weg, satt zu werden. Doch viele, die im Müll nach Essbaren suchen, könnten sich auch einen Einkauf leisten. Für sie ist Containern ein Symbol des Protests gegen die Überfluss- und Wegwerfkultur. Eine Lösung des Problems ist es freilich nicht. Für die Meisten ist es undenkbar, etwas zu essen, was aus dem Müll kommt. Aber jeder könnte ab und zu ein Stück Obst kaufen, dessen Schale nicht mehr ganz makellos aussieht. Dann muss es am nächsten Morgen nicht aussortiert werden. Lisa und Jakob pürieren einen Teil der Bananen und Pfirsiche und rühren sie in die Buttermilch. Aus den weichen und stellenweise angedätschten Tomaten und Paprika kochen sie eine fruchtige Soße und füllen sie in alte Marmeladengläser. Ein paar Tage später sind Freunde zu Gast, die dem Containern äußerst skeptisch gegenüberstehen. Am Ende eines gemeinsamen Abendessens stellen sie nichts ahnend fest, die Soße sei das Beste von allem gewesen. Unser Guide auf Seite 10 erklärt, wann man Lebensmittel wegwerfen muss, und wann sie noch essbar sind. Mehr Informationen zur Lebensmittelverschwendung stehen auf www.zugutfuerdietonne.de.
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Ist das noch gut? ..
Faustregeln fur den Umgang mit Lebensmitteln Text: Simone Klauer – Illustration: Sandra Deyerler
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und ab damit Ausschneiden .. an den Kuhlschrank!
Vorneweg: Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist nicht das Verfallsdatum. Es gibt an, bis zu welchem Termin das Produkt auf jeden Fall zu genießen ist. Auch nach diesem Datum ist es häufig noch verzehrfähig. Anders ist es beim Verbrauchsdatum („verbrauchen bis“), zum Beispiel bei Fleisch. Diese empfindlichen Frischprodukte sollte man bis zu diesem Datum verbrauchen. Oder einfrieren, was die Haltbarkeit um einige Monate erhöht.
Eier
Brot & Toast
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ie erkennt man, ob ein Lebensmittel noch zu genießen ist? Und wie verhindere ich, dass etwas schlecht wird? Presstige hat für euch das wichtigste zum Thema Haltbarkeit und richtiger Lagerung zusammengefasst.
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Abgepacktes Brot ist in der Regel noch nach Ablauf des MHD genießbar. Sobald es anfängt zu schimmeln, muss das Brot komplett entsorgt werden, da sich die Gifte schnell unsichtbar verbreiten. Tipp zur Vorbeugung: Brot hält länger frisch, wenn es nicht geschnitten ist. Am besten bei Zimmertemperatur luftdicht lagern. Oder einfrieren und kurz in der Mikrowelle oder im Toaster auftauen. Vollkorn- und Roggenbrot bleibt länger frisch als Weißbrot.
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Ein praktischer Test, wie frisch das Ei ist: in ein Glas mit Wasser geben. Sinkt es auf den Boden ist es frisch; steht es aufrecht, ist es schon älter, aber gegart noch gut. Wenn es oben schwimmt, ist es zu alt.
Knoblauch, Kartoffel, Zwiebeln Dunkel und trocken lagern, sonst treiben sie aus. Sprossen kann man aber wegschneiden. Grüne Stellen an Kartoffeln sollte man großzügig wegschneiden.
Pesto • •
Bei Schimmelspuren oder strengem Geruch: entsorgen. Generell immer mit einem sauberen Löffel entnehmen, nach dem Öffnen mit Öl bedecken und im Kühlschrank lagern.
Milchprodukte
Salat
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Milchprodukte aus dem Supermarkt sind im geschlossenen Zustand oft noch einige Tage länger haltbar als angegeben. Ein gewölbter Deckel heißt nicht, dass das Produkt schlecht ist, sondern dass die Milchsäurebakterien aktiv sind. Das ist ganz normal. Bei Schimmelbefall müssen Milchprodukte komplett entsorgt werden. Feta hält sich länger, wenn man ihn in Salzwasser einlegt.
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Hält sich am besten in Küchenpapier gewickelt in einer Plastiktüte im Kühlschrank. Welke Blätter werden durch ein Bad in eiskaltem Wasser wieder knackiger.
Generell gilt: Je größer der Wasseranteil in einem Lebensmittel, desto schneller breiten sich Keime aus. Trockenes und beispielsweise Marmeladen mit hohem Zuckergehalt sind weniger gefährdet. Der Schimmel tritt erst auf der Oberfläche auf und kann großzügig entfernt werden.
Essen bis zum
Höhepunkt
Das perfekte Liebes-Dinner Text: Annika Wagner – Illustration: Natalia Sander
Hauptspeise: Feuriges Thai-Curry
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iebe geht bekanntlich durch den Magen. Wie gut, dass es der Sage nach genügend Lebensmittel gibt, die der Liebe durch ihre aphrodisierende Wirkung zusätzlich auf die Sprünge helfen. Presstige hat das ideale VierGänge-Menü zusammengestellt und verrät, welche Kräfte tatsächlich in diesen Lebensmitteln stecken.
Entrée: Austern und Champagner Zum Einstieg gibt es den Klassiker schlechthin! Austern wird nachgesagt, dass sie sich aufgrund ihres hohen Eiweiß- und Zinkgehalts positiv auf die Produktion des männlichen Sexualhormons Testosteron auswirken und somit ein natürliches Aphrodisiakum sind. Am besten serviert man Austern mit einem Glas Champagner, denn auch Alkohol kann durchaus verführend wirken. Die Augsburger Ernährungsberaterin Iris Wolf bestätigt die anregende Wirkung von Alkohol, „denn er enthemmt“. Übertreiben sollte man es aber nicht, da die Lust schnell in Müdigkeit umschlagen kann.
Vorspeise: Lauwarmer Spargelsalat mit Granatapfel-Vinaigrette Nachdem die Austern und der Champagner beide Partner in die richtige Stimmung gebracht haben, sorgt die Vorspeise für noch mehr Verführung. Dem phallusförmigen Spargel wird eine lustfördernde Wirkung zugesprochen. Auch Wolf sieht in dem Gemüse durchaus Potenzial: „Die Optik der Lebensmittel oder die Anordnung auf dem Teller kann mit Sicherheit aphrodisierend wirken.“ Unterstützt wird der Spargel in der Vorspeise vom Granatapfel, dem Sinnbild der griechischen Göttin Aphrodite. Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen konnten jedoch keinen Beleg für die verführerische Wirkung der süß-säuerlichen Frucht finden.
Wer nach der Vorspeise immer noch nicht voll in Fahrt ist, der sollte unbedingt den Hauptgang abwarten. Eine Mischung aus scharfen Gewürzen, allen voran Chili und Ingwer, lässt die Lustkurve ordentlich ansteigen. Scharfes Essen führt zur Ausschüttung von Glückshormonen. Außerdem fördert es die Durchblutung, was eine stimulierende Wirkung haben kann. Die Vielfalt der feurigen Gewürze des Thai-Currys sind somit die idealen Zutaten für ein Liebes-Dinner. Das Gute daran ist, dass sich die Aromen schon während der Zubereitung in der ganzen Küche verteilen. Laut Wolf kann die Stimulation aller Sinne, wie zum Beispiel durch das Sehen, Schmecken, Riechen und Anfassen der Lebensmittel, anregend sein.
Dessert: Duo von Schoko- und Vanilleparfait an Feigen-Confit Im besten Fall war die Verführung schon nach der Hauptspeise erfolgreich. Falls nicht, sollte spätestens nach diesem Dessert der Gipfel der Lust erreicht sein. Schon die Azteken glaubten an die erotisierende Wirkung der Kakaobohne und zauberten aus ihr einen Liebestrank. In diesem Dessert sorgt das zarte Zerschmelzen des schokoladigen Parfaits für eine Explosion aller Sinne. Hinzu kommt der Duft von Vanille. Auch die Form der Feige könnte die Fantasie anregen.
Fazit Das Presstige-Liebes-Dinner steckt dem Mythos zur Folge voller natürlicher Aphrodisiaka. Die Meinungen zu den tatsächlichen Wirkungen dieser Lebensmittel gehen jedoch stark auseinander. Laut Ernährungsberaterin Iris Wolf haben all diese Produkte keine erotisierende Wirkung, zumindest in wissenschaftlicher Hinsicht. Vor allem wenn man bedenkt, dass „Lebensmittel heutzutage zum Teil sehr wenig mit der Natur zu tun haben“. Trotzdem kann alleine die vermutete Wirkung durchaus aphrodisierend sein, denn: „Glaube versetzt schließlich Berge.“ presstige | 13
Gemäßigte Idealisten gesucht! Ein Interview über Foodsharing Text & Fotos: Alexandra Kiefer
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itten in einer ruhigen Münchner Wohngegend wird plötzlich für zwei Stunden der Bürgersteig in Beschlag genommen. Eine Tür wird geöffnet, kleine, bunte Stühle werden hinausgetragen, Lebensmittel hinein: Äpfel, Joghurts, Backwaren und mehrere Packungen Wurst. Im großen Schaufenster neben der Tür hängt ein Plakat von Foodsharing.de. Hier auf dem Gehsteig, in lockerer Atmosphäre und umgeben von Freiwilligen und Passanten, habe ich auch mein Interview mit Barbara Merhart (im Bild mittig). Sie ist derzeit der Kopf der Freiwilligen von Foodsharing in München. Presstige: Frau Merhart, was machen Sie hier? Und was ist Foodsharing? Barbara Merhart: Ich leite heute die Aufsicht über den Fair-Teiler, der zu Foodsharing gehört. Er ist eine Art öffentlicher Kühlschrank, wo die Leute Lebensmittel bringen oder mitnehmen können. Darüber wird in München im Moment am meisten geteilt; in anderen Städten mehr über unsere Website. Auf der kann jeder für seine Stadt einen Essenskorb mit übrig gebliebenen Lebensmitteln online
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stellen, den andere abholen können. Foodsharing will ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung setzen. Ausgangspunkt war die Dokumentation „Taste the waste“, die zeigt, in welchem Ausmaß noch genießbare Lebensmittel weggeworfen werden. Dessen Regisseur, Valentin Thurn, hat danach den Verein Foodsharing e.V. Gegründet und via Crowdfunding die Programmierung der Website Foodsharing.de finanziert. Anfangs hätte er nie damit gerechnet, dass daraus so viel entsteht. Seit Dezember 2012 sind wir online und es finden sich in vielen Städten freiwillige Helfer und Möglichkeiten, Lebensmittel zu retten, indem man Supermärkte, Mensen und so weiter anspricht. Ist das nicht alles viel zu umständlich, wenn ich in einem anderen Teil von München wohne, und dann erst mal sehr lange fahren muss, um hierher zu kommen? Nein, wenn jemand sehr weit weg vom Fair-Teiler wohnt, dann kann er sein Essen via Internet teilen und jemand bei ihm in der Nähe holt das ab. Außerdem ist es unser Ziel, dass in jeder größeren Stadt und in jedem Stadtteil Fair-Teiler stehen.
Was ist, wenn ich abgepackten Schinken aus Massentierhaltung oder Erdbeeren im Winter teilen will? Das ist uns egal. Unser erstes Ziel ist es, Lebensmittel zu retten. Ob man Massentierhaltung nun moralisch gut findet oder nicht ist eine ganz andere Sache. Wir haben hier viele Menschen, die vegan oder vegetarisch leben und sich dafür auch engagieren, aber das gehört erst einmal nicht zu Foodsharing. Wir können in Deutschland erst einmal viel erreichen, wenn wir die Haushalte dazu bewegen, weniger wegzuschmeißen. Die haben einen Anteil von 61 Prozent an noch genießbaren, weggeworfenen Lebensmitteln. Der Hauptteil davon: Obst und Gemüse.
Muss man Idealist sein, um mitzumachen? Wir sind zwar durch die Bank weg alle Idealisten, aber ich würde sagen eher gemäßigte Idealisten. Weil der Idealismus mit der Zeit verloren geht? Nein! Es kommt darauf an, wie man die Sache angeht. Wenn man ganz schnell die Welt retten will, dann wird man wahrscheinlich bald desillusioniert. Wenn man aber einfach vorher schon weiß, dass es seine Zeit dauert und es mühsam ist, und man gleichzeitig immer wieder Leute trifft, die dann Mitstreiter sind, dann funktioniert es.
Macht ihr nicht den Supermärkten das Geschäft kaputt? Nein, das ist Quatsch. Durch eine Kooperation mit uns sparen sie sich im Übrigen Müllkosten. Besonders kleinere Läden, die auch bei ihrem Produktangebot auf Nachhaltigkeit achten, machen gerne mit. In München versuchen wir aktuell, den Viktualienmarkt einzubinden. Was ich mir auch sehr gut vorstellen kann, ist eine „DitschKiste“ einzurichten. Das heißt wir würden für die Supermärkte Obst und Gemüse, das zwar nicht mehr ganz der ästhetischen Norm entspricht, aber immer noch essbar ist, in einen Korb sortieren und das kann dann zum reduzierten Preis gekauft werden. Wir wollen die Supermärkte und auch die Privathaushalte dazu bringen, sich vor dem Einkauf von frischen Lebensmitteln mehr Gedanken über ihren tatsächlichen Bedarf zu machen. Dann wird auch weniger weggeschmissen.
In Augsburg gibt es bisher keinen Foodsharing-Ableger. Was würde man dazu brauchen? Anfangs braucht es ein, zwei Leute, die bereit sind sehr viel Zeit zu investieren und hinter der Idee stehen. Man muss erst einmal genügend Werbung machen, damit man wahrgenommen wird von den Privathaushalten. Das heißt man stellt sich hin und verteilt Flyer, organisiert kleine Aktionen und gibt Interviews für die Presse. Dann ergeben sich bald Möglichkeiten für Fair-Teiler und Kooperationen. Als kleinen Test kann es jeder einfach mal selbst ausprobieren, indem er in seinem Wohnhaus oder Studentenwohnheim einen Korb in den Gang stellt, gefüllt mit übrigen Lebensmitteln und einem „Bedarf?“-Schild. Das ist schneller weg, als du gucken kannst.
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Alles rund ums Thema Karriere und Studium
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Mais statt Milch, Lauch statt Leberkäse Die Vegane Hochschulgruppe Augsburg Text: Christine Kath
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eganer? Sind das nicht diese kränklich aussehenden Hippies? Birkenstock-Träger, die nur rohes Gemüse essen? Presstige wollte es genauer wissen und hat mit Marie-Therese Arnold von der Veganen Hochschulgruppe der Uni Augsburg (VHG) gesprochen. presstige: Hallo Marie! Was hast du heute zu Mittag gegessen? Marie: Eine Karotte und drei Radieschen. Echt? Nein, natürlich nicht! Nahezu jedes „normale“ Gericht lässt sich auch vegan zubereiten. Was bedeutet es überhaupt, vegan zu leben? Während sich der Begriff „vegetarisch“ nur auf die Ernährung bezieht, geht „vegan“ noch weiter und bedeutet ganz simpel: ein Lebensstil ohne Produkte von Tieren bzw. möglichst ohne Produkte, durch die Tiere zu Leid gekommen sind. Pelzjacken oder Kosmetika aus Tierversuchen sind also auch tabu. Für die Ernährung bedeutet das: nicht nur kein Fleisch oder Fisch, sondern auch keine Eier und Milchprodukte. Klingt erst mal nach radikalem Verzicht, ist es allerdings nicht.
Aber auch mit den Studenten sucht ihr das Gespräch, oder? Ja, klar! Wir sind mit unserem Infostand oft auf Events zum Informieren und auch zum Kochen. Dort wirken wir oft Vorurteilen entgegen – seien sie über Veganer selbst, vegane Speisen, gesundheitliche Aspekte oder Tierhaltung. Um gleich mit einem hartnäckigen Vorurteil aufzuräumen: Uns geht es ausdrücklich nicht darum, irgendjemanden zu missionieren! Wer sich für die vegane Lebensweise interessiert, kann sich gerne bei uns informieren oder einfach nur Standpunkte diskutieren. Die VHG ist übrigens auch offen für Nicht-Veganer – wir freuen uns über konstruktiven Input jeglicher Art. Kannst du uns schon einen Ausblick auf dieses Wintersemester geben? Wir planen schon fleißig, aber wir wollen nur eins verraten: dass es lecker sein wird! Unter anderem arbeiten wir momentan an einem Guide mit Infos, wo man in Augsburg allgemein und speziell im Univiertel gut vegan essen gehen kann. Andere denkbare Aktionen sind gemeinsames Grillen oder Kochabende.
Auf der Internetseite der Veganen Hochschulgruppe findet ihr Rezepte, die Termine der nächsten Treffen und Aktionen so-
Wofür genau setzt ihr euch ein?
wie weitere Infos: vegane-mensa-augsburg.de
Der Entstehungsgrund für unsere Gruppe war das mangelhafte Angebot für vegan lebende Menschen an der Mensa und den Cafeten. Wir sind der Meinung, dass jeder hier etwas Anständiges zu essen bekommen soll, also auch Minderheiten wie Veganer, Allergiker oder Menschen mit Laktoseintoleranz. In der Mensa gibt es inzwischen fast immer ein veganes Gericht. Als Nächstes wollen wir Alternativen zu Kuhmilch in die Cafeten bringen, daher stehen wir viel im Kontakt mit dem Studentenwerk Augsburg. vorwärts | 17
Ich hab's satt! Was Augsburger Studenten nie wieder essen würden
Patrick, 22, Jura „Ich habe aufgehört, Fast Food zu essen. Seitdem vertrage ich es auch nicht mehr, es ist einfach nur ungesund!“
Text: Chantal Helwig & Zamira Tahiri – Fotos: Chantal Helwig
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ieblingsgerichte hat jeder. Aber gibt es nicht ebenso Lebensmittel, die man aus dem Speiseplan verbannt hat? Presstige hat sich für euch auf dem Campus umgehört und festgestellt: Trotz kleinem Geldbeutel stellen Studenten hohe Ansprüche an ihr Essen.
Michelle, 19, Global Business Management „Fleisch esse ich schon seit langem nicht mehr. Die Gründe sind, dass es mir einfach nicht schmeckt und ich es für ethisch bedenklich halte.“
Lia, 24, BWL „Einmal habe ich Tintenfischringe aus der Tiefkühlabteilung im Supermarkt gegessen. Die Konsistenz war sehr eklig und es hat gestunken! Das esse ich nie wieder.“
Katha, 21, Jura „2010 war ich auf einem privaten Ausflug in China und wollte dort auch das exotische Essen kennenlernen. Unter anderem gelten dort Hühnerfüße als Delikatesse. Ich war neugierig und habe es probiert, aber ein zweites Mal wird es das sicher nicht geben.“
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Johann, 23, Jura „Vom Aussterben bedrohte Fischarten, die nicht gezüchtet werden können, esse ich nicht und sie gehören meiner Meinung nach nicht auf den Teller.“
Julia, 18, Global Business Management „Ich will Massentierhaltung nicht unterstützen, deswegen kaufe ich Fleisch aus guter Tierhaltung. Ich bin auch bereit, dafür mehr zu zahlen. Am liebsten kaufe ich Produkte aus der Region.“
Phillip, 22, VWL „Essen von Fast-Food-Ketten esse ich nicht mehr, weil die Tiere dafür in Massentierhaltung leben und gemästet werden.“
Max, 25, BWL „Ich esse keine Eier mehr aus der Legebatterie. Die Tiere leben unter so schlechten Bedingungen, dass ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren kann, solche Eier zu kaufen. Stattdessen greife ich zu Eiern aus Freilandhaltung!“*
*Anmerkung der Redaktion: Die konventionelle Käfighaltung, auch als Legebatterie bekannt, ist in Deutschland seit 2009 und in der gesamten EU seit 2012 verboten. Käfighaltung gibt es jedoch immer noch in Form der sogenannten Kleingruppenhaltung mit nur minimalen Verbesserungen für die Tiere. Von artgerechter Haltung kann deshalb keineswegs die Rede sein.
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10 Fragen an
Frank Aechtner Text: Simone Klauer – Foto: Maximilian Grundler
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r kümmert sich an unserer Hochschule um alles, was nicht mit Forschung und Lehre zu tun hat. Frank Aechtner ist nicht nur der Hüter der Schlüssel und Stellwände. Er macht die Uni zu einem sicheren – und besseren – Ort. Presstige hat dem Leiter der Referate Gebäudemanagement und Sicherheitstechnik zehn Fragen gestellt.
1. Welcher Smiley beschreibt Ihre momentane Stimmung am besten?
6. Sie gewinnen einen Reisegutschein – wo geht es hin? Und eher Abenteuer oder All-Inclusive?
2. Sie bekommen morgen überraschend frei. Womit verbringen Sie den Tag? 7. Wenn Sie nochmals an die Uni gehen könnten: Für welches Fach würden Sie sich einschreiben?
3. Worüber haben Sie zuletzt herzlich gelacht?
4. Was ist Ihr Lieblingsplatz in Augsburg? (Gern auch zeichnen!)
8. Was kochen Sie für Ihre besten Freunde?
9. ... und wem würden Sie gern mal eine versalzene Suppe servieren?
10. Wofür würden Sie auf die Straße gehen? 5. Wo trifft man Sie am Freitagabend?
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Welcher Beruf passt zu mir? Beim Jobtalk am Montag hat er erfahren, was man mit seinem Studienfach alles werden kann.
Welche Zusatzqualifikationen sind sinnvoll und wie kann ich sie erwerben? Sie hat sich auf der Internetseite des Career Service informiert und sich gleich für zwei Trainings zum Thema Projektmanagement und Moderation angemeldet.
Career Service: Wir machen dich fit für den Sprung ins Berufsleben! www.uni-augsburg.de/career-service
Wo kann ich frühzeitig Kontakte zu Arbeitgebern knüpfen? Auf einer Exkursion ist er mit der Personalerin des besuchten Unternehmens ins Gespräch gekommen – und hat seinen Praktikumsplatz sicher!
Wie bewerbe ich mich richtig? Er war zur Beratung im Career Service – und weiß jetzt, wie das perfekte Anschreiben aussieht!
Universität Augsburg Career Service
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Heimw채rts Alles, was in und um Augsburg passiert
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Querbeet gespeist Eine kulinarische Reise durch Augsburg Text & Fotos: Petra Maier & Corinna Scherer – Illustration: Marina Schröppel
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tudenten ernähren sich klischeegemäß von Tiefkühlpizza, Döner und Fast Food. Langweilig, finden wir und machen uns für presstige auf die Suche nach (verborgenen) Schätzen der Augsburger Gastronomie.
1 Thing Das Thing (gesprochen „Ting“) vereint Restaurant, Biergarten und Kneipe in einem. Dank der milden Temperaturen können wir draußen auf einer der orangefarbenen Bierbänke Platz nehmen. Die Bäume des kleinen Hinterhofs sind mit bunten Lichterketten dekoriert und alles erinnert ein wenig an ein Grillfest oder an eine Gartenparty. Im Hochsommer gibt es hier täglich Unterschiedliches vom Grill, leider sind wir Ende August dafür zu spät dran. Uns stehen daher neben den klassischen Gerichten wie Schnitzel „Wiener Art“ oder Gulaschsuppe von der eher spärlichen Speisekarte noch etwa fünf Tagesgerichte zur Auswahl, die mit Kreide auf eine Tafel im Eingangsbereich geschrieben sind. Bereits nach kurzer Zeit werden wir gefragt, was wir essen und trinken möchten. Das Servicepersonal ist schnell und freundlich, wenn auch etwas kurz angebunden. Auf unser Mahl müssen wir nicht lange warten. Die Portionen sind (normal) groß, die Zutaten frisch zubereitet. Neben uns sind viele verschiedene Leute hier: An einem Tisch hinter uns spielen zwei junge Männer Karten, rechts neben uns sitzt ein älteres Ehepaar. Natürlich können wir es uns nach dem Essen nicht nehmen lassen, das Innenleben des Thing zu inspizieren. Im Zentrum des großen Raumes ist der Barbereich, weiter hinten gibt es einen Billardtisch und einen Flipperautomaten. Alles in allem macht das Thing einen soliden Eindruck. Die Speisen sind lecker, die Auswahl an Getränken ist groß und auch sonst kann man es hier gut aushalten. Spezielle Angebote gibt es sonntags (Kässpatzn mit Salat für 5,50 € ganzjährig) und im Winter auch dienstags (Schnitzel „Wiener Art“ mit Kartoffelsalat für 6,50 €).
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Ihlanis Rastaround
Als wir in Ihlanis Rastaround eintreten, ist der kleine Raum fast voll – mit etwa sieben Personen. Die Luft ist um einige Grad wärmer als draußen, da direkt hinter der Theke gekocht, gebraten und gebacken wird. Das Besondere daran: Alle Speisen und Getränke sind vegan. Neben den typischen Falafeln bieten Melanie Ihlani und Theo Ntouranidis auch „Chäs“-Spatzen, Burger und Döner an. Am „Sweet Sunday“ kann man sich zudem über Süßes und Kuchen freuen. Wir entscheiden uns letztendlich für einen Tex-Mex-Burger und eine Falafel „Spezial“ – diese Woche mit Erdnusssauce. Die Wartezeit ist etwas länger, aber vergeht im Nu. Wir nehmen auf zwei der etwa zehn Barhocker Platz, beobachten durch die Fenster die vorbeieilenden Leute und blättern bei entspannter ReggaeMusik in den ausgelegten Büchern über die Rastafari-Bewegung. Zu unserem Essen bekommen wir neben einem freundlichen Lächeln noch kostenlos Wasser serviert. Sowohl Burger als auch Falafel überzeugen uns Nicht-Veganer auf ganzer Linie. Als wir schließlich mit vollen Mägen an der Theke bezahlen wollen, freut sich auch noch unser Geldbeutel: Für Studenten und Schüler gibt es nämlich 50 Cent Ermäßigung auf Falafeln und Burger. Leider schließt Ihlanis Rastaround am 31.12.2013. Bis dahin solltet ihr dem Imbiss unbedingt noch einen Besuch abstatten. Besonders geeignet für Veganer und Experimentierfreudige.
Besonders geeignet für Bierliebhaber und Fans der deutsch-bayerischen Küche.
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Sakura – Japan Point
Obwohl das Sakura mitten in der Stadt liegt, ist es uns zuvor noch nie aufgefallen. Per Zufall entdecken wir das hübsche japanische Restaurant in der Nähe des Doms. Beim Betreten des hellen Raums fällt uns direkt eine dieser kitschigen, goldenen Katzen in den Blick, die uns zur Begrüßung zuwinkt. Auch dieses Lokal ist eher klein, aber fein. Die Mitte des Raumes dominiert ein langer hellbrauner Tisch, um den kleine Hocker mit rosa und grauen Kissen stehen. Es wirkt alles sehr stimmig: Traditionelle asiatische Elemente wie die aufgemalten Kirschblütenbäume an den Wänden treffen auf moderne Lounge-Sessel. Neben verschiedenen Sushi-Angeboten stehen diverse Nudelgerichte und Frozen Yoghurt auf der Speisekarte.
Letzterer ist die perfekte Nachspeise, aber aufgrund der zahlreichen Kombinationmöglichkeiten nichts für Unentschlossene. Positiv fällt uns auf, dass auch Vegetarier hier satt werden können. Sowohl Sushi als auch Nudeln schmecken lecker und zudem frisch zubereitet – kein Vergleich zu asiatischem Standard-Take-Away. Insgesamt fühlen wir uns sehr wohl im Japan Point. Und wenn’s mal schnell gehen soll, kann man alle Gerichte auch mitnehmen. Besonders geeignet für Asienbegeisterte und Naschkatzen.
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Thing
Ihlanis Rastaround
Sakura
Speisen/Getränke: traditionell deutsch-bayerisch, große Getränkekarte
Speisen/Getränke: vegan, alternativ, vielseitig
Speisen/Getränke: japanisch-asiatisch, exotisch
Ambiente/Atmo: Grillparty-Feeling im Sommer
Ambiente/Atmo: jamaikanisch-entspannt, aber etwas eingeengt
Ambiente/Atmo: klein, aber fein mit asiatischem Flair
Preis/Leistung: Bratwurst mit Kartoffelsalat: 5,20 € Tagesgerichte bis 10 € – angemessen! Take-Away: Nein
Preis/Leistung: Burger ab 4,20 € • Döner ab 4,50 € Falafel ab 3,80 € – top! Take-Away: Ja
Preis/Leistung: Sushi ab 3,50 € Frozen Yoghurt 2,50 € – gut! Take-Away: Ja
Adresse: Vorderer Lech 45 • 86150 Augsburg Telefon: 08 21/3 95 05
Adresse: Frauentorstraße 4 • 86152 Augsburg Telefon: 01 62/3 67 77 63
Adresse: Hoher Weg 9 • 86152 Augsburg Telefon: 08 21/44 98 94 89
Öffnungszeiten: täglich 17:00 – 1:00 Uhr (Biergarten bis 23 Uhr)
Öffnungszeiten: Di-Do 11:00 – 20:00 Uhr Fr-Sa 11:00 – 22:00 Uhr So 14:00 – 19:00 Uhr
Öffnungszeiten: Mo-Sa: 11:00 – 19:30 Uhr Das Sakura ist außerdem noch in der Fuggerstraße 12a (Stadtmarkt) und in der Sterzingerstraße 12 vertreten.
Wir bringen’s in Form ... Im Gries 6 86179 Augsburg www.walchdruck.de kontakt@walchdruck.de T 0821.80858.0 F 0821.80858.39
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Baby, Baby, Baby, Baby, es gibt Reis! ... und noch viel mehr in Augsburgs internationalen Lebensmittelläden Text & Fotos: Maximilian Grundler
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ir Augsburger Studierende können uns schon glücklich schätzen. Ohne unsere hungrigen Hälse besonders weit recken zu müssen, können wir doch weit über den eigenen Studentenwerks-Tellerrand schauen. Wenngleich die Mensa uns bereits in die abgelegensten kulinarischen Winkel der Welt zu entführen versucht, darf es zu Hause ruhig auch einmal etwas gewagter und abwechslungsreicher zugehen. Mithilfe unseres kulinarischen Stadtplans findet ihr das richtige Geschäft für die exotischsten Zutaten. Drei Beispiele. Irgendwo im Ulrichsviertel. Ein unscheinbares Ladenfenster. Im Vorbeigehen lässt sich aus den Augenwinkeln ein wippendes, schimmerndes Etwas registrieren. Die japanische Winkekatze, die im Fenster des kleinen, unauffälligen Ladens auf sich aufmerksam macht, sieht merkwürdig fehl am Platz aus, hier in der malerischen Altstadt. Doch weit gefehlt! So unentwegt die batteriebetriebene Maneki-neko ihr Werk verrichtet, so zeitlos erscheint auch der Laden, in dem sie steht. Noodaeng’s asiatische Spezialitäten gehört zu den ältesten Asialäden der Stadt. Seit 17 Jahren schon versorgt Noodaeng Ruf Augsburger Hobbyköche mit original ostasiatischen Lebensmitteln. Besonders hervorzuheben sind die frischen Artikel, welche die freundliche Thailänderin direkt aus ihrer Heimat bezieht, wie zum Beispiel lange Spargelbohnen, frische grüne Pfefferkörner oder KaffirLimettenblätter. Auch die hausgemachten Frühlingsrollen verdienen es, erwähnt zu werden. Für den mutigen Bayer gibt es sogar authentische chinesische Würste! Freunde der japanischen Küche werden hingegen eher von den frischen Shirataki-Nudeln angetan sein – und
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wenn’s mal schnell gehen soll, hat man zumindest eine große Auswahl original asiatischer Billig-Noodles.
Zwischen Holzzahnbürsten und Shishatabak Szenenwechsel. Eine andere Gasse, diesmal mitten in der Altstadt – und doch so gut wie unbelebt. Nur selten verirrt sich jemand bewusst dorthin. Keine Menschen, keine Geschäfte, nichts... mit Ausnahme eines kleinen schummrigen Gemischtwarenladens. Die Wasserpfeifen im Fenster schreien zwar „Orient“, jedoch nicht wirklich „Lebensmittel“. Doch der Eindruck soll sich bereits beim Betreten des Palmyra Multi Center als voreilig herausstellen.
Hinter dem Tresen steht Michael Saliba, ein Angestellter des Ladens. Er scheint ein gemütlicher Mann zu sein und kaut, arabisches MTV schauend, auf einer Siwāk-Zahnbürste, die aus einem ausgefaserten Zweig des Zahnbürstenbaumes besteht. „Schau, die macht ganz weiße Zähne!“, sagt er mit einem breiten Lächeln und zeigt mir ein frisches Siwāk in seiner Verpackung. Auf die Frage, welche Waren hier vertrieben werden, beginnt er prompt mit einer Ladenführung und erklärt mit einem Anflug von Stolz in der Stimme, dass die kleine Verkaufsfläche mit mehr als 500 Artikeln aufwartet. Der Fokus des Geschäftes liegt, ganz entgegen des Außeneindrucks, tatsächlich auf orientalischen Lebensmitteln, wobei besonders die große Auswahl an Konserven auffällt. Da wären gekochte, in Öl eingelegte Auberginen (Makdoos), eingelegte Okra, eingelegte Weinblätter und noch vieles Eingelegte mehr. Die Rückseite des Regals ist ganz der Auswahl orientalischer und indischer Gewürze und Gewürzmischungen gewidmet. Falafelmischungen sowie bereits fertige, tiefgefrorene Falafeln gibt es natürlich auch und generell so ziemlich alles, was man in der orientalischen Küche gebrauchen kann. Und für nach dem Essen: Arak, ein starker, libanesischer Anisschnaps.
Für eine Karte mit weiteren internationalen Lebensmittelläden scanne diesen Code oder gehe auf goo.gl/Q6v1VG. Falls du noch weitere Adressen kennst, die noch nicht eingetragen sind, lass es uns wissen unter: goo.gl/vghqrr
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Bandporträt:
We Destroy Disco Musik mit großen Gesten und ganz viel Pathos Text: Daniel Guggeis – Fotos: privat
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eim Bandnamen We Destroy Disco denkt man vielleicht zunächst an eine Elektro- oder Hardcore-Band. Ganz anders klingen aber die Jungs aus Augsburg. In ihrer Musik steckt viel Leidenschaft. Die Gruppe neigt sehr zur Melancholie. Sänger und Textschreiber Tobi meint dazu: „Das ist eigentlich eher Zufall: Die Akkorde fallen uns immer so in die Hände, dass sie zur Melancholie verleiten. Aber für mich waren Schwermut und Seelenschmerz immer schon ein wichtiger Teil der Kunst und natürlich ist Songtexte schreiben immer etwas Autobiografie über einen selbst.“ Bei den Texten dürfen die anderen Bandmitglieder zwar mitbestimmen, tun es aber nicht. Schlagzeuger Barry ist zufrieden mit den Worten des Sängers und mischt sich deshalb nicht ein: „Tobi singt zu dem, was er will und ich finde, da sollten wir ihm nicht groß reinreden.“ Das kann besonders wichtig für den Charakter eines Songs sein. Klar, man könne auch im Kollektiv schreiben, aber da gehe die Note verloren, meint Tobi.
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Zerstört die Discomusik! Wer genau die Idee zum Bandnamen hatte, ist nicht mehr ermittelbar. Eines ist sicher: Hinter dem Namen steckt ein bisschen Aggression. Man will die Mainstream-Musik, die meistens in Diskos läuft, zerstören. Welche Musik hören die „Disko-Zerstörer“ eigentlich? Die Band hat einen ziemlich breit gefächerten Musikgeschmack, der von Elektro über Indie bis Hip Hop reicht. Eine richtige Patronage haben sie nicht. Die Jungs wollen sich lieber auf ihre eigene Musik konzentrieren und keiner anderen Band nacheifern. Für Sänger Tobi ist das neue Album von Vampire Weekend – „Modern Vampires of the City“ – momentan die coolste Platte.
Ab nach Québec! Der bisher größte Erfolg der Band: Sie erreichte beim „Newcomer Contest Bayern“ den 2. Platz. Da die erstplatzierte Band Exclusive keine Zeit hat, um ihren Preis wahrzunehmen, dürfen die Augsburger im September auf Tour im kanadischen Bundesstaat Québec gehen. Dort werden sie in einer High School, in einem Club
\\ Steckbrief // Bandname?
We Destroy Disco
Größter Flop?
Füssen vor leerem Publikum
Wer genau?
Lukas (Gitarre), Tobi (Sänger), Barry (Schlagzeug), Grüni (Gitarre), Chris (Bass)
Famous Songs?
Forest, Wellington, Melencolia
Wunsch für Augsburg?
Kulturförderung, insbesondere Proberäume
Als Bundeskanzle rin Angela Merkel?
Würden wir das Kooperationsverbot bei Bildung für die Bundesländer aufheben
Musikrichtung?
Indie Rock
Größter Erfolg?
Sieg beim „Newcomer Contest Bayern“
und auf einem Festival spielen. Natürlich freuen sich alle schon riesig auf diesen Trip: „Allein der Gedanke daran ist absurd, wir fliegen hin, checken ein, müssen nichts bezahlen, können uns die Gegend angucken und spielen noch drei coole Konzerte.“ Der bisher beste Auftritt sei auf dem diesjährigen Modular Festival gewesen. Einen richtig peinlichen oder schlechten Auftritt, bei dem wirklich vieles schief ging, hatten sie noch nicht: „Nur einmal, als wir noch unter anderem Bandnamen in Füssen gespielt haben, kam tatsächlich niemand zum Konzert.“
Interessant ist auch die Geschichte, die Tobi zum Song „Wellington“ erzählt: „Eigentlich wollte ich einen Song über Duke Wellington schreiben. Dieser Mann hat damals im Krieg gegen Napoleon in der Schlacht von Waterloo die entscheidende Wende gebracht. Am Ende hat es sich aber so entwickelt, dass ich über die neuseeländische Stadt Wellington geschrieben habe.“ Es ist ein Song über Weltschmerz und Wunsch nach menschlicher Nähe. Wenn Tobi singt „And all I know this hope I'm looking for, I will find it in Wellington, you'll find me in Wellington“, will man einfach nur weg, in eine andere Stadt, egal wohin.
Weltw채rts Alles, was die Welt bewegt
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Porträt eines unfreiwilligen Veganers Text & Illustration: Alexandra Kiefer – Fotos: privat
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udeln sind Philippes Leibgericht – und eigentlich fast sein einziges Gericht. Dass sein veganer Speiseplan deshalb nicht langweilig aussehen muss, das zeigen seine Fotos und seine Begeisterung fürs Kochen. Unfreiwillig vegan – wie geht das? Bei Philippe wurden bereits im Alter von drei Jahren mehrere Lebensmittelunverträglichkeiten diagnostiziert: Wegen einer Nahrungsmittelallergie gegen tierisches Eiweiß darf er keinen Fisch, kein Fleisch und keine Eier zu sich nehmen. Zusätzlich fehlt ihm ein Enzym zum Abbau von Milchzucker, deshalb ist er laktoseintolerant und verträgt keine Milchprodukte. Ist das nicht schrecklich, wenn man auf so viel verzichten muss? Philippe zuckt mit den Schultern und meint, er sei das so gewohnt. Wie soll er etwas vermissen, das er nie probiert hat? Oder etwas, das ihm beim einzigen Mal probieren nicht geschmeckt hat, wie Schokolade. Wenn er auswärts isst, bestellt er einfach die vegetarischen Gerichte ohne Käse. Er findet das auch nicht schlimm.
„Wenn ich selbst koche, weiß ich, was drin ist.“ Bei Philippe gibt abends – egal wie spät es ist oder wie lange es dauert – noch ein warmes Gericht. Das Kochen macht ihm Spaß. Er experimentiert gerne, kauft das Gemüse, auf das er gerade Lust hat, und
kocht nur selten nach Rezept. So stellt er sich jeden Abend bereitwillig in die Küche, schnipselt sein Gemüse und kocht nebenbei meist Nudeln, ab und zu auch Hirse oder Quinoa. Doch ganz gleich was es ist, vor dem Verzehr wird alles noch einmal hübsch angerichtet und von Philippe abgelichtet. Über 300 Fotos sind so bereits entstanden. Wenn sein Mitbewohner mit ihm isst, bieten die beiden einen interessanten Kontrast: Dieser bevorzugt für sein Abendessen nämlich schnelle Gerichte, die nur eine kurze Zubereitungszeit durch den Backofen oder das Schnellrestaurant um die Ecke benötigen. Auf die Frage hin, warum er sein Essen so fleißig fotografiert, meint Philippe, er wollte sehen, wie man sich während des Studiums so ernährt. Vielleicht stellt sich so mancher Leser nun seinen eigenen Speiseplan vor und bemerkt einige Unterschiede dazu – gerade was das tägliche Kochen und die große Menge an Gemüse betrifft. Philippes Fotos sind deshalb wahrscheinlich kein typisches Beispiel für die Essgewohnheiten des Durchschnittsstudenten, aber sie sind ein Ansporn für mehr Experimente und Begeisterung in der Küche. Ein Gericht braucht ja anscheinend gar nicht viele Zutaten, um lecker auszusehen – und wer weiß, vielleicht verwirklicht Philippe ja bald seine Idee, einen eigenen Foodblog zu starten. Bis dahin lade ich mich öfter bei ihm zum Essen ein. weltwärts | 31
Behind the seams – ein Blick hinter die Naht
ek Presstige auf der London Fashion We
ration: Lisa Naunheimer & Simone Mayer
Text & Fotos: Rebecca Naunheimer – Illust
Noch sechs Stunden bis zur Show
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ashionweek London. Jeder, der in der Modebranche etwas zu sagen hat und jene, die es sich einbilden, tummeln sich auf den Straßen der Metropole. Inmitten wiederbelebter Cordanzüge, bunt gemixter Muster und wallender Kleider: die presstige. Redakteurin Rebecca hat sich für euch umgesehen und erkannt, wie viel Arbeit und wie wenig Glamour hinter dem Zauber einer Fashionshow steckt. „Agi und Sam“ ist ein junges und frisches Männermodelabel aus London. Das sympathische Designduo ist noch keine dreißig und bereits auf dem Weg nach ganz oben. Die klassischen Schnitte gepaart mit neuartigen Prints begeistern immer mehr modische Männer. Gemeinsam haben es Grafikdesigner Sam und Modedesigner Agi in diesem Juni sogar auf den Londoner Laufsteg geschafft. Und ich habe es irgendwie geschafft, dabei zu sein. Über meine Schwester und Modepraktikantin Lisa schleiche ich mich in das Atelier ein.
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Der Tag der Show fängt für mich früh an. Gemeinsam mit Lisa eiere ich um 9 Uhr morgens ins Studio. Die Nacht ist gerade erst zu Ende gegangen. Lisa und ihre Kollegen haben noch bis spät gearbeitet: Nähte versäubern, Säume umnähen und Druckknöpfe anbringen. Letzteres ist auch meine Aufgabe – eine idiotensichere Arbeit für ungelernte Nichtpraktikanten. Von Glamour und dem Zauber der Modebranche kann ich hinter meiner Stanzmaschine nicht viel sehen. Auch im restlichen Studio sieht es mehr nach Werkstatt als nach Atelier aus: Die fertige Kollektion verweilt neben Pappkartons, Büsten teilen sich den Stauraum mit Mülleimern und die Tischplatten verschwinden unter zerknülltem Paper. Überall liegen unfertige Mäntel und Hosen. Auch kurz vor Showbeginn ändert sich daran nichts. Panik. „Wir packen die Sachen jetzt ein und machen den Rest vor Ort“, erklärt mir Lisa. Und wenn es nicht fertig wird? Wenn ich nicht mehr alle Druckknöpfe anbringen kann? Der Druck lastet allein auf dem Stanzer und seiner Maschine. Noch eineinhalb Stunden bis zur Show… Die Kollektion, die in den Tiefen der Designerwerkstatt entsteht, ist inspiriert von Großvätern und deren alltäglichem Leben. Die Prints gleichen den bunten Polstermöbeln der Busse, die wir an London so lieben. Die Silhouetten der Mäntel sind gerade, die Schnitte oversized, jede Hose endet noch bevor es das Bein tut.
Noch eine Stunde bis zur Show Die Models sind in der Maske, die Kleider, die sie präsentieren sollen, noch nicht fertig. Der Backstage-Raum ist überfüllt von Leuten. Jeder geht seinem eigenen Geschäft nach. Die Fotografen fotografieren. Die Maskenbildner bilden Masken. Die Praktikanten praktizieren. Ich stanze. Erst eine halbe Stunde vor Beginn setze ich den letzten Druckknopf ein. Zeit, sich einmal genauer umzusehen: Ich finde mich wieder in einem Raum voller Männermodels. Hier ein Oberkörper, da eine Unterhose. Nett. „Eure Models dieses Jahr sind so unfähig“, spricht mich der Schönste im Raum an. Nicht nett. Sollte das etwa der wahre Charakter der Modebranche sein: Stress und Konkurrenzkampf? Wo bleibt dabei der Glamour? Sicherlich finde ich den auch nicht bei den Modelfüßen, die ich kurz darauf mit einem Schuhlöffel in einen Schuh hebele. Sowieso ist es hier viel zu unruhig für Glamour: Die Models rennen halb angezogen von Kleiderständer zu Kleiderständer, die Choreografen der Show sprechen unentwegt in ihre Walkie-Talkies, die Praktikanten nähen noch immer an den Showoutfits herum. Statt Kaviar und Champagner gibt es Wasser und fettige Chips.
Noch zehn Minuten bis zur Show Ich betreue Markus, ein britisches Model. Meine Aufgabe: einmal anziehen und auf den Laufsteg schicken. Doch während jedes Model bei seinem Betreuer steht, fehlt von Markus jede Spur. Mithilfe eines Bildes versuche ich ihn aufzuspüren. Doch ich merke schnell, im Prinzip sieht jedes Männermodel gleich aus: ausgeprägte Wangenknochen, strenger Blick, schlank und groß. Vor dem Ausgang bildet sich bereits eine Schlange akkurat hintereinander aufgestellter atmender Kleiderständer. Alle warten auf Markus. Als er endlich kommt, reiße ich sein Outfit vom Bügel, doch das enge Shirt will einfach nicht über seinen Kopf. Er ist zu dick. Wie kann ein so dürrer Mann einen so dicken Kopf haben?
Noch fünf Minuten bis zur Show Markus steht in der Reihe. Ich atme auf. Lisa bittet mich, ihr beim Kleiderwechsel ihres Models zu helfen. Amato soll zwei Outfits präsentieren. Sein Kopf ist auch kleiner. Dass es plötzlich losgeht, merke ich erst, als Amato gerade wieder durch den Vorhang schlüpft. Ich bin zuständig für die Hose. Unsicher packe ich Knopf und Reißverschluss und entkleide ihn in wenigen Sekunden. Ihn, Amato – das Männermodel. Nach zwei Minuten ist es auch schon wieder vorbei. Die Stimmung hinter den Kulissen wird lockerer und ich fühle mich irgendwie gut. Ich habe bei einer echten Modenschau geholfen! Von der Show selbst habe ich zwar nichts gesehen, aber ich würde um keinen Preis mit denen da draußen tauschen wollen. Nur hinter den Kulissen sind die Models nackt! Alle Kleider wieder auf den Bügeln, steht die ganze Belegschaft schließlich vor den Toren der Location. Warten auf Taxis. Die Kleiderständer stehen auf der Straße, die Taschen und Accessoires liegen auf dem Asphalt. „Wie viel für die blaue Tasche?“, fragt eine Passantin einen Praktikanten. Woher soll sie auch wissen, dass die Tasche unter der Plastikfolie 800 Euro kostet.
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„Das Gelbe vom Ei“ – eine Ausstellung über Essen Text: Sophia Lindsey
Glückliche Schafe in der Mensa Text: Christian Endt Es ist vielleicht der friedlichste und romantischste Beruf der Welt: Wanderschäfer. Und er ist inzwischen fast ausgestorben. Der Hauptteil des Lammfleisches, das hierzulande verspeist wird, kommt aus Neuseeland. Südlich von Augsburg, im Lechtal, gibt es aber noch ein paar Hirten, die mit ihren Herden über die Wiesen ziehen. Das sieht nicht nur idyllisch aus, sondern ist auch gut für die Natur. Dadurch wachsen in der Region bestimmte Pflanzen, die es weltweit nur dort gibt. Um in den Genuss dieses besonderen Fleisches zu kommen, müssen Studenten aus Augsburg keine großen Wege in Kauf nehmen: Das Lechtal-Lamm wird immer wieder in der Uni-Mensa angeboten. Damit unterstützt das Studentenwerk den Verein "Lebensraum Lechtal", der neben Naturschutz und artgerechter Tierhaltung auch für eine faire Bezahlung der Erzeuger steht. Geschlachtet und verarbeitet werden die Schafe von der Metzgerei Kaindl in Mering.
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Kalorien, Körpergewicht, Konservenfutter: Im Deutschen Museum geht es in diesen Tagen ums Essen. Die interaktive Sonderausstellung „Das Gelbe vom Ei“ informiert noch bis zum 6. Januar 2014 über die Vielfalt unserer Nahrungsmittel. Auf einem Kalorienfahrrad können Besucher ihre Sportlichkeit unter Beweis stellen; auf einer großen Waage können sich sogar Gruppen wiegen lassen. Ein 46-Gänge-Menü, platziert auf einem überdimensionalen Regal, informiert darüber, was wir da eigentlich täglich zu uns nehmen – und wegwerfen. An anderer Stelle können Kompottgläser bewundert werden, die über 50 Jahre alt sind, deren Inhalt aber durchaus noch genießbar ist. Auch eine visuelle Reise durch die Geschichte des Brots verspricht die Ankündigung des Deutschen Museums. „Essen ist eine Thematik, die jeden schon immer beschäftigt hat“, sagt Sabine Gerber, Leiterin der Abteilung Naturwissenschaft, im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk. Die Ausstellung entführt sogar bis ins All: Auch Astronautennahrung wird thematisiert. Das Deutsche Museum in München hat täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet und ist leicht mit der S-Bahn zu erreichen (Haltestelle „Isartor“). Studenten zahlen einen ermäßigten Eintritt von 3 Euro.
Seitwärts Alles, was Spaß macht
Impro-Küche Hilfreiche Tipps für das Überleben mit minimaler Küchenausstattung Illustration: Marina Schröppel
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wei Löffel, vier Teller und wenn es hochkommt auch noch ein paar Gläser – eine typische Studentenküche ist nicht gerade das, was man „gut ausgestattet“ nennen würde. Plätzchen zu backen oder gar einen ganzen Kuchen scheint unmöglich. Doch nicht verzagen, die presstige-Redaktion fragen! Wäre doch gelacht, wenn man nicht die ein oder andere Gerätschaft zweckentfremden könnte.
Pizza-Schneiden leicht gemacht Mit dem doofen Küchenmesser kommst du auf deiner Pizza keinen Zentimeter vorwärts? Kein Problem: Nimm einfach eine Küchenschere! In wenigen Schnitten hast du die Pizza durch, ohne befürchten zu müssen, den Teller kaputtzumachen. Klappt übrigens auch bei anderen pizzaähnlichen Gerichten wie Flammkuchen.
Blechfrei Kuchen backen Meist werden sie nur wenige Male im Jahr benutzt, dafür nehmen sie nach ihrer Anschaffung viel Platz weg: Kuchenbleche. Also lieber andere Gegenstände ein bisschen zweckentfremden. Für einen runden Kuchen tut es ein flacher, ofenfester Topf, den man mit Backpapier auslegt. Wenn der Teig nicht rund werden soll, hilft eine Auflaufform. Für Muffins können einfach Papierförmchen doppelt genommen werden.
Plätzchen backen ohne Ausstechförmchen Die Tage werden wieder kürzer und so langsam beginnt die Backsaison. Du möchtest Kekse backen, hast aber keine Ausstechförmchen? Das lässt sich ganz einfach lösen – Flaschendeckel abschrauben und los geht’s! Wenn sich der Teig nicht aus dem Deckel löst, einfach am Rand mit einem Messer nachhelfen.
Orangennetz statt Nudelsieb Endlich seid ihr in eurem neuen Zuhause angekommen und freut euch auf den köstlichen Klassiker „Nudeln mit Tomatensauce“? Aber oh nein, kein Sieb zur Hand? Dafür gibt es eine einfache Lösung: Egal, ob Orangen, Kartoffeln oder Zwiebeln – all das wird meist in einem praktischen Netz verkauft. Wozu unnötig das knappe Studentenbudget belasten, wenn der feinmaschige Siebersatz sowieso schon da ist. Doch Achtung! Während das mit Rigatoni und Penne super funktioniert, heißt es wohl für die Studienzeit: Spaghetti ade!
Tipps der Redaktion
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Kaffee, Quark Eine Frühstückstypologie Text & Fotos: Sophia Lindsey, Petra Maier, Natalia Sander & Corinna Scherer
Der Kaffee-Junkie
Der Kreative
Der erste Gang in die Küche führt morgens für mich nicht zum Kühlschrank, sondern zur Kaffeemaschine. Kaffee ist für mich die wichtigste „Mahlzeit“ des Tages – allerdings nicht ganz schwarz, sondern mit einem Schuss Milch. Wenn ich dann die erste Tasse meines Lebenselixiers getrunken habe, bin ich auch für Gespräche bereit. Ohne Kaffee? Undenkbar, denn da mutiere ich zum absoluten Morgenmuffel und will meine Ruhe. Wenn genügend Zeit ist, esse ich auch ein Müsli oder ein Schälchen voll Früchte und Joghurt dazu. Eine Einschränkung gibt es allerdings: Süß muss es sein! Wurst und Käse gehören für mich nämlich zum Abendbrot und haben auf dem Frühstückstisch nichts zu suchen. Wenn die Zeit fürs Frühstück morgens nicht reicht, wird der Kaffee entweder mitgenommen oder unterwegs gekauft Petra – denn ohne Kaffee geht gar nichts!
Bereits als kleines Kind passte ich mich dieser Weisheit an: Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages! Vielfältig und sättigend sollte es sein. Brot, Ei, Wurst und Käse, etwas Süßes und genügend Flüssigkeit. Ob ich heute noch immer so frühstücke? Eher nicht. Heute wird das Morgenmahl nach dem Prinzip Schwarztee + X gestaltet. Mit dem eigenen Haushalt und dem Studium als Lebensrahmen fehlt die Zeit und die Motivation, aus dem täglichen Frühstück jeden Tag ein Brunch zu machen. Im Ganzen gesehen kommt auf meinen Frühstücksteller jedoch alles Mögliche. Haferflocken, Grießbrei, Arme Ritter, Omelette oder ein weichgekochtes Ei. Diverse Brote mit verschiedenstem Belag von Wurst bis Käse über Honig und Marmelade, gern auch überbacken. Als Querbeet-Frühstücker nehme ich mir nämlich die Freiheit, so viel und genau das zu frühstücken, was ich gerade möchte. Nudeln zum Frühstück? Warum nicht! Ei drüber und einen Liter Tee dazu – fertig ist das Natalia kreative Frühstück.
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oder Croissant? W
er viel frühstückt, wird klüger. Wer nicht frühstückt, stirbt früher. Viele Gerüchte ranken sich um die erste Mahlzeit des Tages. Doch wie frühstücken Studenten heute? Vier Erfahrungsberichte, vier Möglichkeiten.
Der hungernde Langschläfer
Der Fitness-Frühstücker
Ich frühstücke nicht. Mein Wecker ist schuld. Denn mein Wecker ist ein bisschen wie ein Drogendealer. Er handelt nicht mit Crack oder Speed. Sondern mit Schlaf. Wie ein Dealer wartet er auf den Moment, in dem ich am schwächsten bin: Frühmorgens, wenn das Bett vogelnestwarm ist und die Welt noch nicht auf scharf gestellt, fragt er: „Snooze?“ Und dann fixt er mich an, nach und nach. Erst fünf Minuten, dann zehn. Zwanzig, wenn ich will. Meistens will ich. Wenn ich endlich aufstehe, habe ich die Wahl: Entweder ich kann duschen und meine – nicht nur vogelnestwarmen, sondern vor allem vogelnestähnlichen – Haare richten. Oder ich kann essen. Die Antwort ist leicht. Schließlich wird niemand sehen, ob ich hungrig bin. Also frühstücke ich nicht. Ich Sophia kann nichts dafür. Mein Wecker ist schuld.
Vor zwei Jahren bestand mein tägliches Frühstück noch aus zwei Brotscheiben mit Nutella und einem halben Apfel oder vergleichbarem Obst. Seit ich drei Jahre alt war, hatte sich an dieser Routine nichts geändert. Erst mit dem Studium und meinem ersten eigenen Haushalt veränderte sich nach und nach auch mein tägliches Morgenritual. Aus Brot wurden Haferflocken oder Müsli, aus Nutella Joghurt oder Milch und aus dem Obst wurde – mehr Obst. Seit ich morgens Müsli oder Haferbrei esse, kann ich meine Augen in den frühen Vorlesungen und Seminaren wesentlich besser offen halten und habe insgesamt weniger Verlangen nach Süßem. Ausgewogenes Frühstück, gesunder Körper, positiver Geist – dafür verzichte ich sogar auf Nutella, außer vielleicht an Corinna Weihnachten, Ostern, Geburtstagen ...
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Fingerfood Eine Woche ohne …
Besteck
Text: Magdalena Klingler & Rebecca Naunheimer – Foto: Rebecca Naunheimer & Maximilian Wagner
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eder hat es, jeder braucht es: Besteck. Ob Tafelsilber von den Großeltern oder All-in-One-Campingbesteck – die Strecke zwischen Mund und Teller wird gerne mithilfe von Besteck zurückgelegt. Doch brauchen wir die Gehhilfe beim Fünf-Gänge-Menü wirklich? Ohne Besteck könnten wir immerhin das lästige Spülen vermeiden. Tagtäglich zeigt uns die Natur bestecklose Alternativen. Denken wir doch an ein Baby, das nach der Brust seiner Mutter greift. Besteck an dieser Stelle wäre wohl mehr als nur unangebracht. Sind unsere Finger also die bessere Alternative? Um dem auf den Grund zu gehen, wagen wir einen Selbstversuch und schließen für eine Woche die Besteckschublade.
Montag, 1. Tag – „Menssaker“ Es startet der Selbstversuch. Der Schauplatz: die Mensa der Universität Augsburg. Bester Dinge betreten wir die Essensausgabe, doch bereits nach wenigen Minuten macht sich Verwirrung breit. Wie soll man bitte Spaghetti Bolognese oder Gulasch ohne Besteck essen? Am Ende ist das Tablett dennoch voll: Team Magdalena versucht sich an Tortellini in Gemüsesoße, während Team Rebecca eine gewagte Pommes-Erbsen-Möhren-Kombination wählt. Damit beginnt die Sauerei. Pommes und Tortellini sind kein Problem, dafür landet die Gemüsesoße im Müll und Erbsen und Möhrchen verteilen sich gleichmäßig auf Tisch und Boden. Beim Anblick dieses Schlachtfeldes schmeckt das Essen auch nur noch halb so gut. Na dann – auf eine appetitliche Woche!
Dienstag, 2. Tag – Übung macht den Meister Ein Täter sollte nie an seinen Tatort zurückkehren. Deswegen kehren wir der Mensa den Rücken und wechseln die Gefilde. Der Schauplatz heute: das Unikum. Unter den spöttischen Blicken und Sprüchen unserer Tischgesellen sichten wir die Karte. Aus Rücksicht auf die anderen Gäste und aus Angst vor einem gefährlichen Handgemenge
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wählen wir Pizza. Von den Problemen am Vortag kaum etwas zu bemerken. Stück für Stück verschwindet die italienische Teigware in unseren Mündern und das ohne größere Ausschreitungen. Die mit Fett triefenden Finger versenken wir in einem Berg aus Servietten.
Mittwoch, 3. Tag – „How much are the dishes?“ Die Geburtsstunde einer Bewegung Unsere Botschaft an die Menschheit hat sich schnell herumgesprochen. Wir scharen plötzlich Revolutionäre, Fingerfetischisten und Trittbrettfahrer um uns. Viele finden unsere Idee vom bestecklosen Leben interessant. Darunter auch unsere Kommilitonin Amelie. Bald bittet sie uns zu Spaghetti an Frischkäse-Zitronen-Soße. Ohne Besteck. Den Konventionen ein Schnippchen zu schlagen, dazu lädt Amelie noch sieben weitere Wagemutige ein. Die Finger gewetzt sitzen wir also am WG-Tisch und greifen zu. Fast anmutig dreht Amelie ihre Nudeln mit einer Zeigefinger-Mittelfinger-Daumen-Kombination in ihrem Handteller auf. Neben ihr auf dem Tisch stapeln sich Tonnen von benutzten Servietten und um sie herum gibt es Gemurmel über die Gründung einer Bewegung. „How much are the dishes?“, schlägt jemand als Leitspruch vor. Doch wir besinnen uns zurück auf den Beginn des Experiments: Von Hand- statt Keramikteller war nie die Rede. Das wird uns zu heikel, wir verlassen diese radikale Strömung.
Donnerstag, 4. Tag – Warum bemerkt uns keiner? Mensa. Noch immer paralysiert von den Ereignissen des Vortages, vergreifen wir uns an der Salattheke. Kartoffelsalat. An dieser Stelle soll die Beschaffenheit des heutigen Arbeitsmaterials kurz Erwähnung finden: weichkochende Kartoffeln und verschwimmende Grenzen zwischen Kartoffel und Dressing. Kurzum eine haptische Herausforderung. Im Dienste der Sache probieren wir zwei Techniken aus: Team Magdalena
testet für euch die „Schaufel“, Team Rebecca versucht sich an der salonfähigeren „Scheibe-für-Scheibe-Technik“. Die „Schaufel“ glänzt mit Geschwindigkeit, die „Scheibe-fürScheibe-Technik“ besticht durch saubere Arbeit. Doch den Kartoffelsalat genießen beide Teams nicht. Von Angesicht zu Angesicht wird uns schlecht. Wie geht es dann wohl den Studierenden um uns herum? Erschrocken stellen wir eines fest: nichts. Kein einziges angewidertes Gesicht, keine Blicke, einfach nichts. Wieso bemerkt uns keiner? Wir machen die nahenden Prüfungen verantwortlich. Auch an der TablettRückgabe bemerkt keiner unsere Bestecklosigkeit. Aufmerksamkeit erregen wir dennoch: Erst kurz vor dem Ende des Fließbandes fegen wir die letzte Serviette vom Tablett.
Freitag, 5. Tag – Der Müll ist voll Heute gibt es Salat und Grillgut, serviert an Serviette. Das Problem mit dem Papiertuch ist mittlerweile zur Plage geworden. Was wir erreichen wollten: das Sparen von Spülmittel, Wasser und Zeit fürs Abwaschen. Was wir erreicht haben: die Ankurbelung der Serviettenindustrie. Unsere Finger sind keineswegs pflegeleichter als gewöhnliches Besteck. Während die einen ihr Silber putzen, betreiben wir Raubbau am Serviettenspender. Von Nachhaltigkeit kann nicht die Rede sein. Und sowieso schmeckt es mit Besteck einfach besser. Wir öffnen die Besteckschublade wieder.
Fruchtiger
Rätsel-Coc
Text & Ilustration: Corinna Scherer – Fotos: Petra Maier & Corinna Scherer
ktail
Obstsalat Da haben wir den Salat! Fünfzehn Obstsorten wurden hier kreuz und quer untergemischt. Sie können waagrecht, senkrecht, diagonal, vorwärts und rückwärts stehen. Findest du alle?
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Geschüttelt, nicht gerührt Ein Swimming Pool in Manhattan erinnert dich nicht ans Baden, sondern ans Trinken? Dann hast du sicher keine Probleme, die vier hier dargestellten Cocktails zu erraten. Als Lösungswort ergibt sich ein aus Film und Fernsehen bekannter Drink.
Lösungswort:
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Brothers in
Digestion Michael Sentef und Christopher Große sind mit Verdauen beschäftigt Text: Michael Sentef & Michael Große – Illustration: Natalia Sander
Im Anfang sprach ER:
Oh Glossisten, heute ist der Tag gekommen! Der Tag, an dem ihr euch endlich dem einzigen Thema widmen dürft, von dem ihr wirklich etwas versteht: Schreibet mir über das Essen! – Wir [rasch die Münder abputzend]: Verzeih, Herr, wir waren kurz abgelenkt. – ER: Aaaah! Das ist ja mal wieder typisch! Verfressene Bande! Euch werde ich Beine machen! Eure Prachtwänste werde ich schon in Wallung bringen … [Reckt drohend die Rute.] Wir [unter Schmatzen und Kauen]: Äh, wie bitte …? Gemach, Gemach – so probiere ER zuerst diese köstlichen … – ER: Na wartet, ihr …! [Losstürzend.] (Trommelwirbel. Vorhang.) Voilà – die satteste Glosse ever, die überhaupt keinen Hunger auf mehr macht. Es besteht wirklich kein Grund zu leugnen: Wir lieben Essen. Vor allem gutes. Was auch jeder sofort glaubt, der uns beide kennt (respektive mal im Swimmingpool gesehen hat). Der eine von uns (MS) liebt gutes Essen wirklich über alles. Er liebt durchaus auch die Igittereien, die dem anderen von uns (CG) ein wenig übel aufstoßen (siehe unten). Der eine von uns verzehrt seit Kindertagen mit Vorliebe Markknochen (Zitat des anderen von uns: "Glibberschleim!"), Weinbergschnecken in Knoblauchbutter ("Ekelknubbel in Stinksoße!"), Jakobsmuscheln ("Meeresrotz!"), und so fort. Wunderbarerweise kann der eine von uns den anderen von uns damit auch trefflich ärgern. Oder schlimmer. Während eines gemeinsamen Wanderurlaubs in den schottischen Highlands orderte der eine von uns zum Frühstück geräucherte Makrele. Allein der Gedanke daran, um acht Uhr morgens auf nüchternen Magen Fisch zu essen, ließ die Gesichtsfarbe des anderen von uns ein wenig ins Grünliche abdriften. Als schließlich der kräftig riechende Fisch hereingetragen wurde, wechselte jene Gesichtsfarbe flott ins Dunkelgrüne, woraufhin der andere von uns flugs den Tisch verließ und ohne weitere Speisenzunahme die Wanderung antrat. (Die erste Rast erfolgte zirka fünfzehn Minuten später.) Allerdings, so muss der eine von uns dem anderen von uns zugute halten, kann man mit dem anderen von uns herrliche Aben-
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de bei kräftigem Rotwein, Bergen von Wiener Schnitzeln, zartrosa gebratenem Rumpsteak in Brunellosoße und hauchdünn geschnittenen Pommes de terre zubringen, die nicht selten in einer Verkostung diverser Schokoladen (handgeschöpft!) und nicht weniger Gläser Single Malt Whisky (Islay, torfig!) enden. Der andere von uns liebt gutes Essen wirklich über alles. Er verbringt Stunden in Feinschmeckerabteilungen, Tage zwischen Patisserien, ganze Urlaube in Geschäften, Bars, Vergnügungslokalitäten. So ermittelt er die vorzüglichsten aller Köstlichkeiten gemäß der allerstrengsten sensorischen Kriterien – einziges kleines Problem: Die meisten guten Sachen isst er gar nicht. Die Eltern vom anderen von uns meinen, dass das früher (sehr, sehr lange her) noch ganz anders gewesen sei. Schon in seinen frühesten Kindertagen in Berlin-Schöneberg habe der andere von uns Romadur und Limburger geliebt wie nichts Gutes. Der andere von uns mag sich gar nicht ausmalen, was das für die Qualität seiner Babypupse bedeutet haben mag und ist bis heute hocherfreut, diese frühe Phase offensichtlicher Verirrung so rasch überwunden zu haben. Zudem sieht er die Sache naturgemäß vollkommen anders: Was er nicht isst, ist auch keine gute Sache. Überdies macht er sich meist sogar die Mühe, eine Reihe stichfester Argumente zu finden, warum eine Sache eben keine gute Sache ist: Fische, Meeresfrüchte und andere sonderliche Wasserwesen – sind nicht umsonst im Meer hervorragend aufgehoben, wo sich der andere von uns im Übrigen nur höchst selten aufhält. Flugfähige Tiere aller Art – sind nicht umsonst in der Luft hervorragend aufgehoben, wo sich der andere von uns im Übrigen ebenso selten und allenfalls auf der Durchreise aufhält. Hammel und Gedöns – ist nicht umsonst auf malerischen Hügeln als weißer flauschiger Akzent hervorragend aufgehoben und passt einfach viel besser in jede Landschaft als auf den Teller. Wildes Getier – ist nicht umsonst in wilden Auen und tiefem Gehölz bestens versorgt, wo sich der andere von uns im Übrigen ebenfalls nur höchst selten aufhält. Asiatische Küche – ist nicht umsonst hinter unzähligen schier
unüberwindbaren Gebirgszügen und tiefen Strömen hervorragend aufgehoben, wo sich der andere von uns im Grunde so gut wie gar nie aufhält. Und so begreift der andere von uns auch bis heute nicht, weshalb alle seine Freunde ihn für einen so komplizierten Gast halten.
[SCHLUSS]ER (müde und satt): „Ihr wagt
es, mich mit diesem minderwertigen Mahl abzuspeisen? Nichts als Fast Food bietet ihr hier, davon aber reichlich, ihr Gourmands!“ – Wir (gehetzt): „Aber wir hatten doch keine Zeit …“ [Reichlich Butter in die Glossensoße rührend ab.]
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Michael Sentef und Christopher Große zählen zur Ursuppe von presstige. Christopher war im Dezember 2004 einer der Gründer des Magazins und wird heute von einigen wohlmeinenden Weggefährten als Uropa des gepflegten Boulevardpöbelns bezeichnet. Michael bereichert seit der zweiten Ausgabe das Heft mit seinen gedankenschweren Texten und hat sich seither als presstige-Urglossist keine große Anhängerschaft aufgebaut. Um dies zu ändern und weil er Michaels Glossen stets zu angepasst, konformistisch und abgeschmackt fand, entschied sich Christopher, die Glossen fortan mit Michael gemeinsam zu verfassen. Obwohl deren Entstehung stets in handfeste Streitereien ausartet, steuern die beiden presstige-Herausgeber seit mittlerweile 13 Ausgaben nachdenkliche, tiefsinnige, bisweilen wachrüttelnde, aber stets höchst belanglose Glossen zum jeweils aktuellen Titelthema bei. Sowohl Michael als auch Christopher haben noch nie Fanpost erhalten.
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Ausgabe#25 – 9. Jahrgang – Oktober 2013
CR – Chefredaktion
Christian Endt | chefredaktion@presstige.org | Chefredaktion ∞ Sophia Lindsey | chefredaktion@presstige.org | Chefredaktion ∞
RL – Ressortleitung
Corinna Scherer | Ressortleitung Vorwärts, Layout, Illustration, Fotografie ∞ Susanne Heindl | Ressortleitung Heimwärts∞ Petra Maier | Ressortleitung Weltwärts, Fotografie ∞ Rebecca Naunheimer | Ressortleitung Seitwärts ∞
R – Redaktion
Maximilian Grundler| Redaktion, Fotografie ∞, Daniel Guggeis | Redaktion ∞ Christine Kath | Redaktion ∞, Alexandra Kiefer | Redaktion, Layout ∞ Simone Klauer | Redaktion ∞, Magdalena Klingler | Redaktion ∞ Zamira Tahiri | Redaktion ∞, Annika Wagner | Redaktion ∞
H – Herausgeber
presstige – Verein zur Förderung des journalistischen Nachwuchses e.V. | c/o Medienlabor | Institut für Medien und Bildungstechnologie | Universität Augsburg | Universitätsstraße 2 | 86135 Augsburg | Tel.: 0821 1270800 | Fax: 01577 99 3324690 | Kto.-Nr.: 2 50 40 90 18 | BLZ: 720 500 00 | Stadtsparkasse Augsburg | Vereinsregisternummer VR200819 | Amtsgericht Augsburg | www.presstige.org Dr. Christopher G. Große | Vorstandsvorsitzender (V.i.S.d.P.) ∞ Dr. Michael Sentef | Stellvertretender Vorstandsvorsitzender ∞ Sebastian Baumeister | Schatzmeister, kommissarischer Geschäftsführer ∞ Jörn Retterath | Schriftführer ∞ Wiebke Henke | Beisitzerin ∞ Birgit Zurmühlen | Beisitzerin ∞
Beirat
P – Personal
Prof. Dr. Thomas Schwartz (Vorsitzender), Thomas Benseler, Ernst Holme, Alois Knoller, Sebastian B. Priller, Bernd Pitz, Michael Hoffmann
G – Gestaltung
Druck
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presstige – Bayerns größtes studentisches Magazin (gegründet 2004) wird seit 2010 herausgegeben vom unabhängigen gemeinnützigen presstige – Verein zur Förderung des journalistischen Nachwuchses e.V.
Chantal Helwig | Personal, Redaktion ∞ Natalia Sander | artdirection@presstige.org | Art Direction, Illustration, Fotografie, Redaktion ∞, Sandra Deyerler | Layout, Illustration ∞, Simone Mayer | Layout, Illustration ∞ Lisa Naunheimer | Illustration ∞, Maximilian Ruppert | Fotografie ∞ Marina Schröppel | Layout, Illustration ∞, Maximilian Wagner | Fotografie ∞ Sven Walther | Layout ∞
Chrissy Dorn | Begleitstudiumskoordination ∞
V – Verlag
presstige | verlag@presstige.org | Druck | Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg ∞ | Auflage & Erscheinen | 10.010 Exemplare | 2 x jährlich (im Jahr 2013) | Die nächste Ausgabe erscheint im April 2014
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Jan Katschinski | anzeigen@presstige.org | Verlagsleitung, Marketing- und Vertriebsleitung ∞ Martina Egger | Vertrieb, Beisitzerin presstige e.V. ∞
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