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FENSTERSANIERUNGEN Energieeffizienz und der Umwelt Gutes tun

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KULINARIK

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FENSTERSANIERUNGEN

ENERGIEEFFIZIENZ UND DER UMWELT GUTES TUN

DER WINTER NAHT. GUT ISOLIERTE UND SANIERTE FENSTER HELFEN, HEIZKOSTEN ZU SPAREN UND DIE ENERGIEEFFIZIENZ ZU STEIGERN. VIELE SPIELEN DESHALB MIT DEM GEDANKEN, IM FRÜH- ODER SPÄTHERBST DIE FENSTER ZU SANIEREN. IM FOLGENDEN BEITRAG HABEN WIR AUF DIE BRENNENDSTEN FRAGEN DIE ANTWORTEN AUS DIVERSEN FACHQUELLEN ZUSAMMENGETRAGEN.

VON CHARLES STAUBACH

Wer alte, einfach verglaste Fenster oder Isolierglas-Fenster gegen eine moderne Wärmeschutz-Verglasung austauscht, muss zwar mit nicht zu vernachlässigenden Anschaffungskosten rechnen, aber kann dadurch mehrere Hundert Franken pro Jahr an Heizkosten sparen, Energieeffizienz erzeugen und noch zusätzlich der Umwelt Gutes tun. Die beste Energiebilanz erzielt man mit dem Einbau moderner dreifacher Wärmeschutz-Fenster: Sie liegen mit ihrem U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) unter der von der üblichen Obergrenze von 1.1 Watt pro Quadratmeter Kelvin für

Fensterverglasung. Manche der Klimaschutz-Fenster kommen sogar auf Werte von weit unter 0.8 Watt pro Quadratmeter Kelvin (PassivhausStandard). Hausbesitzer / innen, die es noch optimaler wollen, kontaktieren hierbei oft auch Energieberater / innen. Diese messen die Temperatur an Fenster-Innen- und Aussenseiten sowie am Rahmen und errechnen die Wärme, die eine ein Quadratmeter grosse Fensterfläche bei einer Temperaturdifferenz von einem Kelvin pro Stunde abgibt. Auf ähnliche Weise werden übrigens auch die U-Werte der Rollläden und Fensterläden ermittelt.

FENSTER SANIEREN ODER KOMPLETT AUSTAUSCHEN? Antwort aus der Fachliteratur: Das hängt vor allem von der Verglasung, dem Alter und dem Zustand des Fensters ab. Sind die Fenster alt und einfach verglast, ist ein Austausch in der Regel wirtschaftlicher als die Modernisierung. Die Investition in neue Fenster zahlt sich auch über die niedrigere Heizungsrechnung aus. Darüber hinaus wäre zu prüfen, ob die Rahmen ausreichend stabil sind, um mit zwei oder drei Glasscheiben bestückt zu werden. Bei zwei- oder dreifachverglasten Fenstern ist die Modernisierung oftmals die sinnvollere Lösung. Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) ist bei diesen Modellen meist gut, auch wenn die Fenster schon einige Zeit im Einsatz sind. Kleine Schäden oder Undichtigkeiten können mit relativ geringem finanziellen und handwerklichen Aufwand ausbessert werden. Sind die Schäden grossflächig oder gar flächendeckend, ist ein Austausch der betroffenen Stellen oder ein Rahmentausch denkbar.

WELCHES MATERIAL IST EMPFEHLENSWERT? Auf diese Fragen gibt es zwei Antworten: zum einen eine wirtschaftlich sinnvolle, zum anderen eine unter ästhetischen Gesichtspunkten. Im Idealfall sind beide deckungsgleich. Die im Markt erhältlichen Fenstermaterialien haben alle Vor- und Nachteile. Holzfenster etwa bestehen aus einem natürlichen und somit ökologischen Rohstoff, und sie haben gute Dämmungseigenschaften. Dafür verlangen sie nach intensiverer Pflege. Aluminiumfenster dagegen sind in der Herstellung sehr energieintensiv und unterliegen bei Temperaturschwankungen recht grossen Veränderungen. Dafür sind sie andererseits sehr pflegeleicht. Fenster aus Kunststoff schliesslich sind preislich meist am attraktivsten, ausserdem dämmen sie die Wärme recht gut. Negativ schlägt zu Buche, dass sie zu dauerhafter Verformung neigen und die Entsorgung ökologisch fragwürdig ist.

WANN IST DER RICHTIGE ZEITPUNKT? Für Arbeiten am Fenster empfehlen sich vor allem der Sommer sowie die wärmeren Monate im Frühling oder Herbst. Werden die Arbeiten von Fachleuten oder erfahrenen Heimwerkern ausgeführt, sind die Zeiten, während denen kein Fenster vorhanden ist, gering. Für einen Fensteraustausch werden in der Regel maximal zwei bis vier Stunden angesetzt. In der kalten Jahreszeit steigt aber zum einen das Witterungsrisiko, zum anderen können manche Materialien bei sehr kalten Temperaturen nicht mehr optimal oder gar nicht mehr verarbeitet werden.

WIE LANGE HÄLT EIN FENSTER? In der Regel circa 50Jahre. Vor allem in den vergangenen 20Jahren haben sich die Fenstertechnologie sowie das Wissen über Energieeffizienz und Wohnklima jedoch rasant weiterentwickelt. Daher sollte schon vor Ablauf der 50Jahre geprüft werden, ob die Fenster noch dicht sind und dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Eine Rolle spielt auch die Wertsteigerung des Gebäudes durch neue Fenster.

WAS IST NACH DER SANIERUNG ZU BEACHTEN? Das Lüftungsverhalten muss an die neuen Gegebenheiten angepasst werden. Vor allem, wenn besonders alte oder beschädigte Exemplare durch moderne und gut dämmende Fenster ersetzt worden sind, wirkt sich das erheblich auf das Raumklima aus. Das kann zu erhöhter Luftfeuchtigkeit in den Räumen und somit langfristig zu Schimmelbildung führen. Gut querlüften und Durchzug schaffen ist effizienter, als die Fenster dauerhaft gekippt zu lassen. ■ DIE ENERGIEETIKETTE

Bei neuen Fenstern – sei es beim Neubau oder bei Renovierungen – zählen nicht nur die Investitionskosten. Denn gute Fenster, über die im Winter wenig Wärme verloren geht oder gar Wärme gewonnen wird, tragen viel dazu bei, den Energieverbrauch zu senken, die Heizkosten zu minimieren und den Komfort spürbar zu erhöhen. Seit dem 1. Januar 2015 gibt es in der Schweiz die Energieetikette für Fenster. Sie wird getragen vom Schweizerischen Fachverband Fensterund Fassadenbranche (FFF) und von der Schweizerischen Zentrale Fenster und Fassaden (SZFF). Die Energieetikette für Fenster beurteilt die energetische Qualität (Effizienz) des Fensters im Winterfall. Für die Bewertung der Energieeffizienz eines Fensters dient der energieäquivalente U-Wert für ein Referenzfenster mit einer Fläche von 1.55 m mal 1.15 m (Rahmen und Glas). Die Bewertung bezieht sich auf Fensterkonstruktionen, die mehrheitlich bei Einfamilienhäusern eingesetzt werden. Der energieäquivalente U-Wert berücksichtigt nebst den Heizwärmeverlusten auch die solaren, nutzbaren Energiegewinne, das heisst, die Erwärmung des Raumes durch Sonneneinstrahlung.

Damit zeigt die Energieetikette, welche Fenster geringe und welche hohe Wärmeverluste aufweisen. Oder ob mit einem Fenster über die Heizperiode betrachtet unter dem Strich sogar Wärmegewinne erzielt werden können. So können verschiedene Fenstersysteme verglichen und auch das Potenzial von Fenstersanierungen konkret aufgezeigt werden.

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Für Arbeiten am Fenster empfehlen sich vor allem der Sommer sowie die wärmeren Monate im Frühling oder Herbst.

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