E paper ausgabe az baden freitag, 10 januar 2014

Page 1

Freitag, 10. Januar 2014 | az | www.aargauerzeitung.ch

Baden-Wettingen

25

Experten: Baden wird ein noch teureres Pflaster Baden Preise für Wohneigentum dürften im Jahr 2014 weiter ansteigen – Trend zu Geschosswohnungen erkennbar VON PIRMIN KRAMER

Hans Ruedi Stierli, Geschäftsleiter von Immotip AG am Badener Theaterplatz, sagt: «Wenn die Hypothekarzinsen in den kommenden Jahren tief bleiben, wird die Nachfrage nach Wohneigentum weiterhin ansteigen – und auch die Preise dürften sich erhöhen.» In den kommenden fünf Jahren könnten die Preise bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen um 20 Prozent ansteigen, sagt Stierli. Das habe insbesondere mit der guten Verkehrsanbindung zu tun. «Viele Käufer sind schon jetzt bereit, einen höheren Quadratmeterpreis zu bezahlen, wenn sie dafür nicht lange im Stau stehen müssen, um zum Arbeitsort zu gelangen. In Zukunft müssen wir mit noch stärker verstopften Strassen rechnen, was das Wohnen in Stadtnähe weiter aufwertet und teurer macht.»

So viel kostet Wohneigentum in der Region Baden

Der Quadratmeterpreis für eine Eigentumswohnung beträgt in der Stadt Baden gemäss «Bilanz» derzeit im Durchschnitt rund 6300 Franken. Die Grafik der Zeitschrift zeigt, wie viel Wohneigentum wo kostet – in Franken pro Quadratmeter: Am höchsten sind die Preise neben Badens Innenstadt am Lägernhang in Wettingen und Ennetbaden sowie in Teilen Obersiggenthals, insbesondere oberhalb Rieden. Im Vergleich dazu günstiger sind gemäss den Daten der Firma Wüest&Partner die Wohneigentumspreise in Neuenhof und Teilen Nussbaumens, aber auch Rütihof. In den vergangenen drei Jahren ist der Quadratmeterpreis für eine Eigentumswohnung im mittleren bis höheren Segment in der Stadt um 21 Pro-

«Viele Käufer sind bereit, einen höheren Quadratmeterpreis zu bezahlen, wenn sie dafür nicht lange im Stau stehen müssen, um zum Arbeitsort zu gelangen.»

«Solange wir eine so starke Zuwanderung verzeichnen wie momentan, wird die Nachfrage nach Wohneigentum hoch bleiben.»

Hans Ruedi Stierli, Immotip AG

Michael Unold, Remax

zent angestiegen. Während Professor Didier Sornette von der ETH Zürich im Sommer mitteilte, im Bezirk Baden bestünden Anzeichen für eine Immobilienblase und er erwarte eine Stagnation der Preise oder zumindest eine allmähliche Abflachung des Preisanstieges, so äussern Immobilien-Experten aus der Region Baden auf Anfrage der az die Prognose: Die Preise werden auch 2014 weiter ansteigen. «Kaum mehr günstiger Wohnraum» Michael Unold von der Firma Remax in Baden geht davon aus, dass die Preise für Wohneigentum weiter moderat ansteigen werden – nicht nur in der Stadt Baden, sondern auch in den umliegenden Gemeinden.

Quelle: «Bilanz» (Kartengrafik), Wüest&Partner (Kartendaten)

«Richtig günstiger Wohnraum ist inzwischen im nahen Umkreis von Baden kaum mehr zu finden.» Dass es sich um eine leichte Immobilienblase handeln könnte, glaubt Unold

nicht: «Solange wir eine so starke Zuwanderung verzeichnen wie momentan, wird die Nachfrage nach Wohneigentum hoch bleiben, und die Preise werden nicht günstiger.» Unter-

scheiden müsse man jedoch die Art der Liegenschaften: Die Rendite bei Wohneigentum sei deutlich höher als bei Gewerbeeigentum, wo derzeit eine Überkapazität bestehe.

Vom Kloster via Gefängnis «zur Brugg» dem Restaurant allmählich wieder bergauf. «Als ich anfing, kamen nicht viele Gäste. Ich weiss aber nicht, woran das gelegen hat.» Fakt ist: In den zwei Jahren, in denen Feller im Restaurant kochte, kamen die Gäste allmählich zurück. «Inzwischen sind wir sehr zufrieden und bekochen Stammgäste, die jeden Mittag bei uns essen.»

Baden Sascha Feller hat als wohl jüngster Pächter und Küchenchef das Restaurant zur Brugg übernommen. Davor machte er einen Zwischenstopp fürs Gefängnis. VON SABINA GALBIATI (TEXT UND FOTO)

Erst 27 Jahre alt ist Sascha Feller. Doch bereits seit fast zwei Jahren macht er in der Küche des Restaurants zur Brugg den Tätschmeister. Dem jungen Küchenchef war das nicht genug. «Ich wusste schon in der Lehre, dass ich eines Tages mein eigenes Restaurant führen will», sagt Feller. Ziel erreicht: Am vergangenen Montag sei es komisch gewesen, das Restaurant wieder zu eröffnen. «Als neuer Pächter spürte ich, dass das Gewicht auf den Schultern schwerer geworden ist», erzählt Feller. «Ich wusste: Jetzt bin ich für alles verantwortlich.» Besitzerin der Lokalität bleibt nach wie vor der Verein Pro Filia Aargau. Verantwortung ist für den wohl jüngsten Pächter in der Region Alltag. Nur einmal während seiner Lehrzeit im vermeintlich ältesten Gasthof der Schweiz, dem «Sternen» im Kloster Wettingen, ist ihm ein Fauxpas unterlaufen: Als er Salz statt Zucker ins Sorbet mischte und zuerst keiner verstand, warum die Bankettgäste das Dessert zurück in die Küche schickten. «Mein Chef war zum Glück verständnisvoll», sagt Feller.

Feller setzt Tradition kreativ um Ein Fondue, überbacken mit Blätterteig, oder Älplermagronen mit Kartoffelschaum, Feller findet eine spannende Mischung von traditionel-

«Die Region soll noch präsenter werden auf dem Teller.» Sascha Feller, Pächter und Küchenchef

Sascha Feller mag es herzhaft und kreativ – vor allem auf dem Teller. Bald nach der Lehre stieg er zum Souschef auf und war für das Catering verantwortlich. Im «Sternen» bekochte Feller auch Bundesräte und Botschafter. «An Doris Leuthard erinnere ich mich sehr gut, weil sie die einzige Bundesrätin war, die uns damals alle persönlich begrüsste.» Zwischenstopp beim Gefängnis Fast neun Jahre kochte Feller im Gasthof Sternen. «Doch da, wo du die Lehre gemacht hast, solltest du eines Tages weggehen – egal wie gut die Zeit war.» Und so machte er sich auf

in die Welt der Gefängnisküche. «Wir kochten für verschiede Gefängnisse im Raum Zürich.» Das Ausschaffungsgefängnis am Flughafen Kloten war eines davon. 500 Mahlzeiten jeden Mittag und Abend. Das hiess für Feller, morgens um sechs anfangen 500 Fische zu braten. «Ich merkte sehr schnell, dass diese Arbeit nicht meinen Vorstellungen entsprach.» Kaum hatte sich Feller das Wirtepatent geholt, bewarb er sich als Küchenchef im Restaurant zur Brugg. «Obwohl ich erst 25 Jahre alt war, bekam ich die Stelle.» So ging es mit

ler Schweizerküche mit dem gewissen Etwas. «Auch soll die Region noch präsenter werden auf dem Teller», sagt Feller. Unter anderem steht im Februar ein Event mit dem «Chäsegge» in Baden an. Die Gäste geniessen einen Siebengänger, präsentiert von Marcel Durizzo vom «Chäsegge». Wer es lieber heiss mag, sollte sich das Luma Beef auf dem Black Rock Grill nicht entgehen lassen: Auf einem 350 Grad heissen Stein kann der Gast sein Beef selber zu Ende braten. Eröffnungsapéro Mittwoch, 15. Januar, 17.30 bis 21.30 Uhr.

Die Nachfrage vor allem nach Geschosswohnungen im gut ausgebauten Segment sei derzeit enorm – ein wenig auf Kosten der Reihenhäuser, bei denen die Nachfrage nicht mehr ganz so stark sei. Junge Käufer machten sich schon jetzt Gedanken, wie sie im Rentenalter leben möchten, sagt Stierli: «Viele entscheiden sich dafür, bequem auf einem Stock zu leben statt in einem mehrgeschossigen Einfamilienhaus.» Er glaube nicht, dass der Peak schon erreicht sei, sagte Marco Uehlinger von der Markstein AG in Baden gegenüber der «Bilanz». Die Nachfrage nach Wohnungen sei sehr hoch, aber es gebe fast nichts zu kaufen. «Aufgrund dieses Missverhältnisses steigen die Preise.»

Gemeinderat hat Ressorts verteilt Bergdietikon An seiner konstituierenden Sitzung hat der neu gewählte Bergdietiker Gemeinderat die Ressorts verteilt, wie er mitteilt. Dabei behalten die bestätigten Exekutivmitglieder im Wesentlichen ihre Ressorts. Gemeindeammann Gerhart Isler (Bürgerforum) ist unter anderem für Finanzen, Regional- und Ortsplanung sowie Information zuständig. Auch Urs Vogel (SVP), der neu Vizeammann ist, behält seinen Themenbereich und ist für Sicherheit, Umwelt und Entsorgung verantwortlich. Gemeinderätin Brigitte Diggelmann (parteilos) betreut weiterhin die Bereiche Soziales, Gesundheit, Kinderbetreuung, Alter und Kultur. Der neu gewählte Gemeinderat Ralf Dörig (FDP) übernimmt das Ressort des ausgeschiedenen Martin Kaufmann (SVP). Dörig ist unter anderem für Hoch- und Tiefbau, Denkmalpflege und Technische Betriebe zuständig. Der zweite neu gewählte Gemeinderat, Urs Emch (SVP), beerbt Urs Spörri (parteilos): Er übernimmt nebst weiteren Bereichen die Themen Schule, Jugendarbeit, öffentlicher Verkehr und Informatik. Kleinere Änderungen gibt es in der Aufteilung der Ressorts: So ist das Bürgerrechtswesen neu bei der Schule und Jugend angesiedelt. Dafür ist der Gemeindeammann nun für Information und Presse zuständig, während die Kommunikation bisher dem Vizeammann zugeteilt war. (BHI)


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.