14 minute read

Soul-Drink

Eine warme Tasse Kakao – das ist nicht einfach nur etwas zum Aufwärmen, es ist ein Getränk, das einiges transportiert: Kindheitserinnerungen, Geborgenheit und Trost zum Beispiel. Im Laufe der Pandemie-Monate konnte und kann man das alles gut gebrauchen – das zeigt sich auch an den Um- und Absätzen von Instant-Kakao im LEH.

Und auch wenn die Kategorie 2021, also im zweiten Pandemie-Jahr, wieder etwas nachgelassen hat, so erstaunt die Entwicklung dennoch, denn: Nicht nur der Gesamtmarkt Instant-Kakao wuchs 2020 um 5,4% auf einen Gesamtwert von 17,9 Mio. €, sondern insbesondere das Segment Erwachsenen-Kakao legte mit 7,4% ein überproportionales Wachstum hin. Betrachtet man die letzten 12 Monate, zeigt sich, dass die Kategorie mit -1,7% leicht rückläufig ist, Produkte für die Zielgruppe Erwachsene legen aber weiterhin zu (Nielsen, LH inkl. H/L, Umsatz Instant Kakao Getränke, KW40 2021).

Advertisement

POTENTIALE. Der Trinkkakao-Markt ist zwar nicht gerade riesig, aber er ist vielfältig und von beliebten Marken und Klassikern besetzt. Im Vertrieb von Winkelbauer befinden sich „benco“ und „suchard express“, die uns alle bereits durch die eigene Kindheit begleitet haben und gerade aktuell mit relevanten Neuheiten, nämlich dem „benco“-Drink sowie „suchard-express“-Einzelportionen (erhältlich sind Sticks und auch „Dolce Gusto“Kapseln) auf sich aufmerksam machen. Beide Neuheiten zielen darauf ab, den jeweiligen Verbrauchern (im Falle von „benco“ die 2- bis 10-Jährigen und bei „suchard express“ Teens und Erwachsene) Kakao auch für unterwegs an die Hand zu geben. Hannes Winkelbauer, GF Winkelbauer: „‚suchard express‘-Trinkkakao steht seit Generationen für schokoladige Genussmomente. Am leicht rückläufigen Kakaomarkt sind Portionspackungen Gewinner und erste Marktdaten sowie ein äußerst erfolgreicher Markteintritt bestätigen und untermauern das hohe Umsatzpotential.“ Auch in der PRODUKT Mafo „best launches“ konnte die Neueinführung überzeugen und wurde von den Befragten zum relevantesten Neuprodukt im Bereich Heißgetränke 2021 gewählt (siehe Seite 26).

STICK FÜR STICK. Auf hygienisch verpackte Einzelportionen und auf die Zielgruppe der

(jungen und älteren) Erwachsenen setzt auch Nestlé mit „Starbucks“ und dem Launch der „Starbucks Signature Chocolate“-Range. Lorraine Richard, Business Manager Dairy, Nestlé Österreich: „Studien haben gezeigt, dass sich unsere Konsument:innen neben Kaffee auch Kakao von ‚Starbucks‘ in den Supermärkten wünschen.“ Dieser Wunsch wird daher jetzt mit der neuen Range, die zwei Varianten mit unterschiedlichen Kakao-Intensitäten (42% und 70% Kakao-Anteil) sowie die Geschmacksrichtung „Salted Caramel“ in der praktischen Stick-Verpackung umfasst, gerne erfüllt. Richard: „Dieser genussvolle Premium-Launch gibt uns die Möglichkeit, die stark wachsende Kategorie des Erwachsenenkakaos weiter voranzutreiben und das Potenzial strategisch auszuschöpfen – mit einem Premiumsortiment, das eine hohe Produktrelevanz in unserer Zielgruppe aufweist.“ Eine hohe Relevanz für die Zielgruppe – allerdings für die ganz junge, hat natürlich „Nesquik“, die zweite Marke im Nestlé-Portfolio. Und auch hier sind wichtige Markttrends – in dem Fall Nachhaltigkeit und Gesundheit – längst erkannt und umgesetzt worden. So gibt es seit wenigen Monaten „Nesquik“ in der Variante „All Natural Bio“ in einer FSC-zertifizierten Papierverpackung, mit Rainforest Alliance-Siegel und Nutri Score-Angabe. Richard: „Mit ‚Nesquik All Natural Bio‘ haben wir 2021 unser erstes BioProdukt in diesem Bereich lanciert. Und generell stammt der Kakao aller ‚Nesquik‘-Pulver und -Ready to Drinks sowie auch jener für die ‚Starbucks Signature Chocolate‘-Produkte aus Rainforest Alliance zertifizierter Beschaffung.“

ANZIEHEND. Qualität und bekannte, vertrauenswürdige Marken scheinen im Kakaoregal definitiv zu punkten – und manchmal auch in anderen Regalen, die zum Wirkungskreis der Marke passen. So ist „Ovomaltine“ (im Portfolio von Maresi) nicht nur als Trink-Kakao besonders beliebt – die Brand zählt zu den drei stärksten Marken am Markt und konnte zweistellig wachsen (Nielsen, LH exkl. H/L, MAT KW 4/2020, LH exkl. H/L) – sondern bietet z.B. mit Müslis und dem „Crunchy Cream“-Brotaufstrich ein komplettes Frühstücks-Sortiment und viele weitere Snacks für den ganzen Tag. Andreas Nentwich, GF Maresi Austria: „Hohe Qualität ist und bleibt ein sehr wichtiger Faktor im Konsumentenverhalten und gerade in der aktuellen Situation setzen die Shopper auf vertraute Marken wie ‚Ovomaltine‘. Der unverkennbare Geschmack macht die Marke schließlich nicht nur einzigartig, sondern auch unvergesslich.“ GENUSSVOLL. Generell gelten die Eigenschaften „einzigartig“ und „unvergesslich“ aber bei genauerer Betrachtung für die allermeisten Produkte in dieser Kategorie. Jede Marke punktet nämlich mit einem ganz eigenen Geschmacksprofil bei ihren kleinen und großen Fans – so natürlich auch die „Trink Chocolade“ von Lindt, die nicht aus Pulver, sondern aus 100% zarten „Lindt Chocolade“-Flocken besteht und sich so auch sehr deutlich an erwachsene Verwender richtet. Last but not least ist mit dem „Trink Cacao“ von Manner ein Produkt am Markt, dass 1898 erstmals erhältlich war und 2018 ein Comeback erlebte. Heute wie damals wird er aus den zwei Zutaten Kakao (aus eigener Röstung) und Zucker hergestellt. Mittlerweile trägt der in warmer und kalter Milch lösliche Kakao das Fairtrade-Siegel.

GEMÜTLICH. Perfekte Momente für eine verwöhnende, tröstende, belebende Tasse heißen Kakaos wird es in den kommenden Wochen – wetter- und/oder pandemiebedingt – wohl noch einige geben. So könnte es passieren, dass die Verbraucher – und zwar nicht nur die kleinen, sondern auch die großen – langfristig auf den Geschmack kommen und sich den schokoladigen Genuss zur gemütlichen Routine machen. ks

launch Yuu’n Mee Oktopus-Stücke FÜRS FESTESSEN

An den Festtagen freut man sich ganz besonders auf kulinarische Genusserlebnisse. Die neuen „Yuu’n Mee Oktopus-Stücke“, die in der 300g-Verpackung lanciert werden, kommen da gerade recht. Sie punkten nicht nur mit ihrer hohen geschmacklichen Qualität und gesunden Nährstoffen wie Omega 3-Fettsäuren und Proteinen, sondern stammen zudem aus nachhaltigem Wildfang im mittleren Westatlantik.

launch Planty of Meat SONNENBLUMEN

Das Food-Start-up Planty of Meat, das mit fleischfreien, auf Sonnenblumenproteinen basierenden Alternativen zu Burger-Patties und Faschiertem punktet, ist seit seiner Gründung 2019 ordentlich gewachsen. Und auch die Vielfalt im Angebot ist größer denn je. Neu sind u.a. „Chicken Filet“, „Chicken Kebap“ und erstmals auch eine pflanzliche Fisch-Alternative: Die „Planty of Fish Sticks“.

launch Rebel Meat Kids GEMÜSE-VERSTECK

Die lieben Kleinen – wie auch die Großen – mit hochwertigem Fleisch und zusätzlich mit Gemüse zu versorgen, haben die „Rebel Meat Kids“Produkte zum Ziel. Die „Bio Hühner Nuggets mit Gemüse“ (220g) bestehen zu 40% aus Hühnerfleisch und zu 60% aus Karfiol und Hirse. Bei den „Bio Fleischbällchen mit Gemüse“ (220g) liegt der Anteil bei je 50% Rindfleisch bzw. Karfiol sowie Hirse.

line extension Ben & Jerry’s Salted Caramel KEIN VERZICHT

Bereits seit 2017 gibt es veganes Eis von Ben & Jerry’s auch in Österreich, schließlich steigt die Lust nach Non Dairy-Produkten auch hier rasant an. Aktuell überrascht die kultige Eismarke mit einer neuen Sorte: „Ben & Jerry’s Salted Caramel Brownie Non-Dairy“ bietet den „Ben & Jerry’s“Fans eine cremige, vegane Karamell-Eiscreme, mit salzigen Karamell-Swirls und BrownieStückchen dazwischen.

launch agrarfrost Love Greenys ALLES IM TOPF

Mit „Love Greenys“, der neuen Marke des deutschen TK-Experten Agrarfrost, setzt das Unternehmen auf eine innovative Neuinterpretation von Eintöpfen. Anfang nächsten Jahres gehen unter dem Motto „Veggie Power“ drei „Love Greenys“-Varianten (Linsen-, Erbsen- und Kartoffeleintopf) an den Start. Praktisch: Dank der handlichen Taler-Form kann die Menge je nach Appetit oder Anlass portioniert werden.

launch Dr. Karg’s ZUKUNFTS-AUSSICHT

Was erwartet uns im kommenden Jahr? Z.B. die „Sorte des Jahres 2022 Kichererbse Falafel“ von „Dr. Karg’s“. Die limitierte Sorte ist inspiriert von der Levantinischen Küche und kombiniert Kichererbsen mit Gewürzen wie Koriander, Chili, Knoblauch und Zimt sowie einem Topping aus weißem Sesam und Petersilie. Die dekorative Verpackung hat eine praktische Wiederverschlussfunktion.

launch Alnatura Schnelle Mischung GAR SCHNELL

Optimal für Salate, Bowls oder als Beilage ist die „Alnatura Schnelle Mischung“, die ab sofort in zwei Varianten erhältlich ist. Zum einen kombiniert die Bio-Marke Gerste, Kichererbsen und Linsen und zum anderen werden Roter Quinoa, Bulgur und Langkornreis zusammengemischt. Die veganen Gerichte sind vorgegart und gewürzt, sie können also direkt gegessen oder weiterverarbeitet werden.

launch Bonduelle Lunch Bowls ZUM AUFREISSEN

Bonduelle präsentiert mit den „Lunch Bowls“ ein neues Konzept: Die vielseitig einsetzbaren, veganen Kombinationen aus alternativen Getreidesorten, Gemüse und Hülsenfrüchten können direkt gegessen, für warme und kalte Gerichte oder als Beilage eingesetzt werden. Erhältlich sind die Varianten „Quinoa-Kichererbse-Karotte“, „Bulgur-Linse-Grillgemüse“ und „DinkelGartenerbse-Kirschtomate“.

launch bio Zentrale Knusperbrot SEHR LUFTIG

Die Biozentrale lanciert jetzt mit dem „Knusperbrot Buchweizen Quinoa“ eine luftig-leichte Brot- und Snack-Alternative für den kleinen Hunger zwischendurch. Die Scheiben bestehen aus wenigen, ausgewählten Zutaten in Bio-Qualität, sind vegan und glutenfrei. Aus dem Mehl von Buchweizen, Mais und Quinoa hergestellt, werden sie mit Flohsamenfasern und einer Prise Meersalz verfeinert.

launch Casa Firelli TRADITIONELL

Aus Parma (Italien) kommt diese Sauce aus feinsten, italienischen Zutaten wie z.B. kalabrischen Chilischoten, geröstetem roten Paprika, Steinpilzen und Meersalz. Die „Casa Firelli“-Sauce punktet mit ihrer ausbalancierten Schärfe und ist der ideale Begleiter für zahlreiche italienische und andere Gerichte. Die Empfehlung des Hauses lautet aber insbesondere, ein paar Tropfen „Casa Firelli“ auf die Pizza zu träufeln.

line extension Rio mare FLOTTE KOMBI

Bolton erweitert das „Rio mare Insalatissime“Sortiment um die Variante „Kichererbsen“. Der Thunfisch-Salat besteht neben MSC-zertifiziertem Skip-Jack Thunfisch aus Kichererbsen, gelben Rüben, Karotten sowie Zucchini und ist mit Thymian und Pfeffer abgeschmeckt. „Rio mare“ trifft damit den Geschmack der Zeit: Kichererbsen liegen, wie viele Hülsenfrüchte, stark im Trend.

launch Maggi Bio BIOLOGISCHE VIELFALT

Die österreichischen Verbraucher haben ein deutliches Faible für viel Natürlichkeit und BioProdukte, das zeigt sich an den jährlich steigenden Umsatzzahlen. Nestlé fokussiert jetzt auf diesen Konsumenten-Wunsch und lanciert ein Bio-Suppen-Sortiment, das die vier Varianten „Bio Tomaten-Cremesuppe“, „Bio KartoffelCremesuppe“, „Bio Gemüse-Cremesuppe“ und „Bio Hühner-Suppe“ umfasst.

line extension Dream & Joya Mandel Barista PFLANZEN IM KAFFEE

Joya lanciert mit „Mandel Barista“ nun den ersten pflanzlichen Drink für das Kühlregal in Barista-Qualität. Der Drink eignet sich perfekt zum Schäumen, enthält 0% Zucker und nur 20kcal pro 100ml. Es gibt aber noch weitere News für die Kaffeezubereitung: „Dream & Joya Hafer Barista“ (UHT) gibt es nun auch in einer Bio-Variante, die komplett ohne Soja sowie ohne zugesetzten Zucker auskommt.

line extension Dream & Joya Kokos Protein KRAFTLACKL

Für alle, die auf der Suche nach einer Extraportion Proteine sind, erweitert Joya nun seine entsprechende Range um eine weitere Sorte: „Dream & Joya Kokos Protein“ lockt mit exotischem Touch, schmeckt erfrischend und eignet sich etwa ideal für die Zubereitung von Smoothies, aber auch zum Kochen oder Backen. Der Drink kommt ohne Zucker aus, ist vegan sowie natürlich laktose- und glutenfrei.

launch Dream & Joya Mandel Cuisine KÜCHENHILFE

Abwechslung für alle, die beim Kochen gerne dem Prinzip „rein pflanzlich“ folgen, kommt nun von Joya auf den Markt: „Dream & Joya Mandel Cuisine“ ist eine pflanzliche Kochcreme, die sich gekühlt aufschlagen lässt – praktisch etwa als Topping für Desserts oder Kaffee. Sie eignet sich aber auch zum Kochen, Backen oder zum Verfeinern von Suppen und Saucen. Erhältlich als UHT-Produkt in der 200ml-Packung.

launch Schärdinger & TirolMilch JOGHURT IM KREISLAUF

Nach der erfolgreichen Wiedereinführung von Milch in der Mehrweg-Glasflasche vor zwei Jahren offeriert die Berglandmilch ab sofort auch das „Schärdinger Berghof Bergbauern Joghurt“ in unterschiedlichen Sorten (wie z.B. „Natur“ oder „Bircher Müsli“) sowie das „Tirol Milch“-Joghurt im 450g-Mehrweg-Glas. Auf den Gläsern findet sich an prominenter Stelle ein Hinweis darauf, dass es sich um Mehrweg-Gebinde handelt.

Die nackte Wahrheit

Vor 25 Jahren versprach eine Marke den Konsumenten „Die nackte Wahrheit“ – es war die Geburtsstunde der „Gmundner Milch“, die heuer ihr 25-jähriges Jubiläum feiert.

Am 2. November 1996 wurde das erste „Gmundner Milch“-Packerl verkauft – somit durfte man in der Gmundner Molkerei heuer gleich zwei Jubiläen begehen: einerseits das 90-jährige des Unternehmens und andererseits nun den 25. Geburtstag der eigenen Marke „Gmundner Milch“. Als man letztere den Konsumenten in den 90ern in der Kampagne anlässlich des Launches vorstellte, bediente man sich frecher Slogans und kündigte etwa mit dem Claim „Eine köstliche Enthüllung“ neben der klassischen Trinkmilch auch die Käsespezialität „Traunkirchner Raclette“ an, die bereits seit den Anfängen der Marke Teil des Sortiments ist. Seitdem ist das Portfolio aber freilich stark gewachsen und umfasst heute rund 60 Milch- und Käse-Artikel. Dass im Handel neben den Eigenmarken vielerorts auch wieder stärker auf regionale Marken gesetzt wird, ist für die Gmundner Milch natürlich erfreulich. Und welche Bedeutung hat die Marke nun für die Molkerei? Geschäftsführer Michael Waidacher: „Das Unternehmen ist mit der Marke ‚Gmundner Milch‘ gewachsen und hat so Bekanntheit erlangt. Die Entwicklung der letzten Jahre ist eigentlich konstant bei einer jährlichen Steigerung von ca. 5%. In Oberösterreich ist die Marke von sehr großer Bedeutung, da hier unser Heimmarkt ist.“ Die Region hat in der Markenkommunikation immer eine große Rolle gespielt – so wurde die Seitenfläche der Trinkmilch-Packung immer wieder genutzt, um Sehenswürdigkeiten oder Events eine Bühne zu bieten.

BEKANNT. Einen wesentlichen Beitrag zur Erfolgsgeschichte der Marke haben sicher auch die prominenten Markenbotschafter geleistet. So war etwa „Gaudimax“ Karl Baumgartner im Auftrag der „Gmundner Milch“ als Kontrolleur der heimischen Kühlschränke unterwegs. Aber auch Skilegende Hannes Trinkl und Speed-Doppelweltmeister Vincent Kriechmayr konnten für die Marke gewonnen werden. Außerdem war die „Gmundner Milch“ in der Kultserie „Schlosshotel Orth“ zu sehen. Im Jubiläumsjahr macht die „Gmundner Milch“ nun u.a. mit einem Gewinnspiel auf sich aufmerksam. Auf www.gmundner-milch.at werden 25 Jubiläums-Genussboxen verlost. bd

Mit Weitblick

Bei der SalzburgMilch begeht man heuer ein besonderes Jubiläum: Vor 90 Jahren wurde in Salzburg Itzling die Milchhof Salzburg Genossenschaft gegründet und damit der Grundstein für das heutige Unternehmen gelegt.

In diesen 90 Jahren hat sich eine ganze Menge getan – erst 2020 gab es wieder einschneidende Veränderungen: Seit letztem Jahr ist die Molkerei wieder zu 100% im Eigentum der genossenschaftlich organisierten heimischen Milchbauern, nachdem die Anteile des damaligen Miteigentümers Meggle zurückerworben wurden. Mit der 2017 ins Leben gerufenen Tiergesundheits-Initiative hat man sich zudem den Ruf eines Branchenvorreiters erarbeitet. Auch hinsichtlich des ökologischen Fußabdrucks des Unternehmens ist man um stetige Verbesserungen bemüht, etwa durch den Einsatz kunststoffreduzierter Verpackungen oder zuletzt auch die Installation Salzburgs größter Aufdach-Photovoltaikanlage am Standort in Lamprechtshausen, die die dortige Käserei klimaneutral gemacht hat. Und so steht die Molkerei auch mit 90 trotz eines herausfordernden Umfelds gut da. Auch Obmann Robert Leitner zieht ein positives Resümee: „Die heutige SalzburgMilch ist eine gesund gewachsene, moSalzburgMilch GF Andreas Gasteiger, Obmann Robert Leitner und die Milchbauern Roman Schörghofer sowie Johannes Lackner feiern ihren gemeinsamen 90er.

derne Spezialmilch-Molkerei, die uns zurecht stolz macht.“

GANZ SPEZIELL. Rund 2.500 Bauernfamilien beliefern die Molkerei und etwa 360 Mitarbeiter kümmern sich um die Verarbeitung und Vermarktung der Milch, wobei die Anlieferungsmenge jährlich ca. 290 Mio. kg Milch beträgt. Mehr als die Hälfte davon sind übrigens sog. Spezialmilchsorten. Insgesamt werden 13 Sorten verarbeitet: beginnend von gentechnikfreier Milch über Heumilch und Bio-Milch bis hin zur Bio-Heumilch – eine Vielfalt, die in Europa einzigartig und für den Erfolg des Unternehmens mit ausschlaggebend ist. Ebenso wie die dank der aktuellen Eigentümer-Struktur nochmal verkürzten Entscheidungswege und der besonderen Flexibilität, die insbesondere in Krisenzeiten wertvoll für die Kunden des Unternehmens ist. Obmann Robert Leitner: „Neben den Anforderungen des Handels behalten wir aber auch stets die Bedürfnisse unserer Eigentümer – also der Milchbauern – im Blick. Deshalb treffen wir all unsere Entscheidungen auch immer mit Bedacht und Weitblick.“ Wie sich das für 90-Jährige eben gehört. bd

Der Immer-mehr-Weg

In Kooperation mit Greenpeace hat die Berglandmilch vor zwei Jahren das Comeback der Mehrweg-Milchflasche in die Wege geleitet. Nun wird das Nachhaltigkeits-Konzept auch auf den Joghurt-Bereich ausgeweitet.

Seit Jänner 2020 ist in Österreich wieder flächendeckend Milch in der Mehrweg-Flasche erhältlich. Möglich wurde die Rückkehr des Konzepts der Wiederbefüllung dank entsprechenden Investitionen der Berglandmilch in die dafür nötigen Anlagen. Doch auch seitdem hält das Engagement im Bemühen um mehr Nachhaltigkeit an. Bestärkt durch das positive Feedback sowie die gute Entwicklung am Markt wollte man das Mehrwegangebot natürlich auch auf andere Produktsegmente ausdehnen. Und so hat man im vergangenen Jahr viel Zeit und Mühe in die Ausweitung der Reinigungskapazitäten für das Joghurtglas investiert. Das Ergebnis: Ab sofort sind auch die „Schärdinger Berghof Bergbauern Joghurts“ sowie „Tirol Milch Joghurts“ im 450g-Mehrwegglas erhältlich.

KURZ. Freilich gilt auch für die Joghurts, dass Mehrweg-Gebinde ihren NachhaltigkeitsVorteil nur dann ausspielen können, wenn die Transportwege kurz gehalten werden. Ergänzend zu den bereits bestehenden Anlagen in den Molkereien Aschbach-Markt (Niederösterreich) und Wörgl (Tirol) wird die Berglandmilch deshalb in der ersten Jahreshälfte 2022 eine weitere Glasabfüllung aufbauen, und zwar in Voitsberg in der Steiermark. Sämtliche Strecken, die die Flaschen zurücklegen, liegen damit unter 200km. Dazu Berglandmilch-Geschäftsführer Josef Braunshofer: „Mehrweg verlangt Regionalität. Dem kommen wir nicht nur durch unsere regionalen Markenprogramme ‚Schärdinger‘, ‚Tirol Milch‘ und ‚Stainzer‘ nach, sondern wir bauen auch unser Mehrwegsystem entsprechend regional aus.“ Mitte des nächsten Jahres sollen deshalb auch in Voitsberg Glasflaschen gereinigt und wiederbefüllt werden. Das Gesamt-Investment in den Mehrweg-Ausbau liegt damit bei knapp 20 Mio. €. bd

Berglandmilch-GF Josef Braunshofer: „Mehrweg verlangt Regionalität“.

Wertschätzung, Respekt, Handschlagqualität – dafür steht Gerhard Woerle.

LEBENSWERK

Dass Woerle heute eine der größten österreichischen Privatkäsereien ist, ist u.a. der Verdienst von Gerhard Woerle, der das Unternehmen 45 Jahre lang geleitet hat. Nun wurde dem 78-Jährigen dafür im Rahmen des Salzburger Wirtschaftspreises der „Preis für das unternehmerische Lebenswerk“ verliehen. Und dies ist nicht die erste Auszeichnung für ihn: Bereits 1997 erhielt Woerle das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich, 2012 wurde ihm der Ehren-Käsekaiser der AMA verliehen und 2020 schließlich verlieh man ihm den Großen Preis der Industrie. Und was war aus seiner persönlichen Sicht dafür ausschlaggebend? „Die gegenseitige Wertschätzung, ein respektvoller Umgang und verlässliche Handschlagqualität, unseren Partnern sowie unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegenüber, waren mir immer enorm wichtig“, so Gerhard Woerle.

WANDERBAR

Weil die Begegnung zwischen Kühen und Wanderern schwierig sein kann, wenn man sich nicht an wichtige Grundregeln hält, widmet die ARGE Heumilch ihr neuestes Kinderbuch dem richtigen Umgang mit Weidetieren. So wird darin etwa die Frage beantwortet, was zu tun bzw. zu unterlassen ist, wenn beim Ausflug auf die Heumilch-Alm plötzlich eine Kuh am Wegesrand steht. „Kleine Leserinnen und Leser sowie ihre Eltern sollen in unserem jüngsten Heumilch-Kinderbuch darüber aufgeklärt werden, was ein respektvolles Miteinander auf heimischen Wiesen, Weiden und Almen ausmacht. Damit greifen wir ein hochaktuelles Thema auf und geben nützliche Tipps für die nächste Wandersaison“, erklärt Christiane Mösl, Geschäftsführerin der ARGE Heumilch. „Zudem erhalten Kinder und Eltern viele Einblicke in die Welt der Heuwirtschaft.“ Das Buch kann unter www.heumilch. com/broschueren kostenlos bestellt werden.

This article is from: