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Gut verpackt?
9,0% 5,0% 2,2% 2,0% Wichtigkeit von Nachhaltigkeit bei Produktverpackungen 9,0% 2,4% 1,1% 2,0%
76,8% Sehr wichtig88,8% Eher wichtig Mittelmäßig wichtig Eher weniger wichtig Konsument*innen | n=500; MW 2,0 MA/Hersteller | n=178; MW 1,6 Handel | n=51; MW 1,6
82,4%
Sehr wichtig Eher wichtig Mittelmäßig wichtig
2,4% 1,1% 2,0% 2,6% 1,1% 0,0%
Sehr wichtig Eher wichtig
56,9%
51,7%
42,0%
14 14 34,8% 37,1%
Wie wichtig ist es für Sie beim Kauf von Produkten im Lebensmittel-und Drogeriefachhandel, dass eine Verpackung nachhaltig ist?|| Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach ein Fokus auf nachhaltige Verpackungen, um sich von Mitbewerbern positiv zu unterscheiden? Wie wichtig ist es für Sie beim Kauf von Produkten im Lebensmittel-und Drogeriefachhandel, dass eine Verpackung nachhaltig ist?|| Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach ein Fokus auf nachhaltige Verpackungen, um sich von Mitbewerbern positiv zu unterscheiden?
25,5%
18,2%
15,7%
9,0% 5,0% 2,2% 2,0%
2,4% 1,1% 2,0% 2,6% 1,1% 0,0%
Sehr wichtig Sehr wichtig Eher wichtig Eher wichtig Mittelmäßig wichtig Mittelmäßig wichtig Eher weniger wichtig Eher weniger wichtig Gar nicht wichtig Gar nicht wichtig
Konsument*innen | n=500; MW 2,0 MA/Hersteller | n=178; MW 1,6 Handel | n=51; MW 1,6
14
letzteres das wichtigste Kriterium (76,4%), Gut verpackt? dahinter folgen Recyclebarkeit (72,1%) sowie – und das ist ein spannender Unterschied – ein ansprechendes Design, das 71,6% der Branche offensichtlich sehr am Herzen liegt, während
Die Verpackungen von Produkten für den täglichen Bedarf und v.a. deren Nachhal- es von nur 6,5% der Konsumenten in unserer tigkeit werden derzeit so stark hinterfragt wie noch nie, wobei den Konsumenten hier Umfrage als wichtig erachtet wurde. zum Teil andere Aspekte wichtiger sind als den Herstellern oder dem Handel. Marketagent hat für uns im Rahmen einer Studie ergründet, wer auf welche Packaging- MEHR? Zur Tatsache, dass eine nachhalti-
Eigenschaften Wert legt und hat sowohl Gemeinsamkeiten als auch große Unterge Verpackung unweigerlich oft auch etwas schiede aufgedeckt. teurer ist, herrscht offensichtlich noch Kommunikationsbedarf in Richtung Konsumenten: 36% der Befragten wären nicht bereit, mehr zu Dass Konsumenten manches anders sehen als Hersteller oder Personen aus dem Lebensmittel- und Drogeriebezahlen, „nur“ weil ein Produkt umweltschonend verpackt ist. 19,8% wären zu einem Aufpreis in Höhe von 1 bis 3% bereit, 16,2% würfachhandel, liegt auf der Hand. Gerade die- den 4 bis 5% mehr zahlen und 15,4% wäre es 6 ses spannende Dreigespann aus unterschied- bis 10% mehr wert. Spannend ist, wie das die lichen Ansichten hat es uns angetan. Bereits andere Seite einschätzt: Unter den Herstelzweimal hat Marketagent für uns Themen auf lern glauben 30,9%, dass die Konsumenten diese Weise erarbeitet, und auch das Thema keinen Aufpreis akzeptieren würden, während
Packaging betrachten wir deshalb aus dieser dies nur 21,6% aus dem Handel glauben. 12,4% bewährten „360° Helikopter-Sicht“. Offen- (Hersteller) bzw. 11,8% (Handel) meinen, dass sichtlich ist, dass sich in der Wahrnehmung ein um 1 bis 3% höherer Preis akzeptiert würde dieses Themas in den letzten Jahren viel ge- und 20,8% der Hersteller bzw. 39,2% aus dem tan hat – bei den Herstellern und im Handel Handel denken, dass die Verbraucher durchaus (auch) gezwungenermaßen, schließlich gilt es auch 4 bis 5% mehr bezahlen würden. hier etwa die Vorgaben des EU Kreislaufwirtschaftspakets zu erfüllen, die viele Unter- MATERIELL. Und was wird überhaupt als nehmen gerade vor große Herausforderun- nachhaltig wahrgenommen? Unabhängig dagen stellen. Aber auch bei den Konsumenten von, wie der tatsächliche ökologische Fußabist grundsätzlich ein gesteigertes Bewusst- druck einer Verpackung ist, hat Marketagent sein für die Thematik spürbar. Doch wie sieht die Befragten auch um eine Einschätzung
Wie wichtig ist es für Sie beim Kauf von Produkten im Lebensmittel-und Drogeriefachhandel, dass eine Verpackung nachhaltig ist?|| Wie wichtig ist Ihrer Meinung nach ein Fokus auf nachhaltige Verpackungen, um sich von Mitbewerbern positiv zu unterscheiden? es im Detail aus? Beginnen wir mit einer Gemeinsamkeit: Die Nachhaltigkeit von Verpackungen für Lebensmittel und Drogerieartikel ist allen Beteiligten wichtig, wenngleich in unterschiedlicher Ausprägung: 88,8% der Befragten, die aus der Gruppe der Hersteller kommen, finden dieses Thema sehr oder eher wichtig. 82,4% sind es im Handel und 76,8% bei den Konsumenten. Dieser Eindruck bestätigt sich auch, wenn man näher ins Detail geht. Denn dröselt man die Eigenschaften von Verpackungen auf, so sind es Aspekte, die dem Bereich Nachhaltigkeit zuzuordnen sind, die insgesamt als am wichtigsten bewertet werden. Für die Konsumenten (57%) ist die Vermeidung von Plastik das wichtigste Kriterium, das eine Verpackung erfüllen sollte, gefolgt von Recyclebarkeit (49,6%) und generell Umweltfreundlichkeit (47,8%). In der FMCG-Branche (also Hersteller und Handel zusammengefasst) ist
chermaßen im Handel wie bei den Herstellern) nennen hier den Preis als größte Hürde, gefolgt von der Verfügbarkeit der Materialien (Hersteller: 61,8%, Handel: 54,9%) und der Tatsache, dass für ein bestimmtes Material noch kein geschlossener Kreislauf vorhanden ist (Hersteller: 46,1%, Handel: 39,2%) – eine Tatsache, der man sich in den kommenden Monaten und Jahren definitiv noch intensiv widmen muss. Es ist davon auszugehen, dass die Bedeutung des Packagings für die Kaufentscheidung in Zukunft weiter zunehmen wird – umso stärker, je mehr das Thema forciert wird. 93% der Hersteller kündigen an, dass in ihrem Unternehmen in fünf Jahren etwas oder sogar viel mehr nachhaltige Verpackungen verwendet werden als heute. Derzeit geben 51,5% der 11,0% Hersteller und 64,7% der Mitarbeiter des Handels an, dass nachhaltige Verpackungen in ihrer Kommunikation schon jetzt eine sehr oder eher große Rolle spielen. Und für den Konsumenten ist das Thema wie gesagt ebenfalls schon jetzt relevant: 45% gaben an, dass sie schon mal auf den Kauf von Lebensmitteln oder Drogerieartikeln verzichtet haben, weil sie ihrer Meinung nach nicht nachhaltig verpackt waren. bd
34,0%
45,0% 40,4% 14,6%
Ja, schon oft Ja, ein paar Mal
Nein, ich könnte mir aber vorstellen, dass ich auf einen Kauf verzichten würde
11,0% Nein, noch nie und ich würde auch deshalb nicht auf einen Kauf verzichten
34,0%
Verzicht auf Produkte, weil sie nicht nachhaltig Verzicht auf Produkte, weil sie nicht nachhaltig verpackt waren 45,0% 40,4% 14,6%
gebeten, welche Materialien sie persönlich für umweltfreundlich erachten. Die nachhaltigste Packaging-Lösung für Konsumenten ist dabei eindeutig Mehrweg-Glas – 79,8% halten es für sehr oder eher nachhaltig, gefolgt von nachwachsenden Rohstoffen wie Hanf, Algen oder Pilze (74,2%), Maisstärke (73,2%) und Papier/Karton (71,2%). In der FMCG-Branche setzt man eher auf Papier/Karton (77,7%), besagte alternative nachwachsende Rohstoffe (70,7%), Mehrweg-Glas (70,3%) oder Holz (69%). Dass eine fachliche Beurteilung der Nachhaltigkeit von Verpackungen ohne das nötige Expertenwissen aber selbst für Brancheninsider tatsächlich schwierig ist, wurde bei der Frage, wie der Anteil an nachhaltigen Verpackungen
KLIMAFREUNDLICH
Nachhaltigkeit fördern will ein Produktpaket von Visa – mit dem „Eco Benefits“-Paket können kartenausgebende Banken bestehende Kredit- und Debit-Produkte um nachhaltigkeitsorientierte Vorteile ergänzen. Karteninhabern soll es möglich werden, die ökologischen Auswirkungen ihrer Ausgaben zu verstehen. Geplant sind u.a. personalisierte Schulungen für nachhaltiges Einkaufen oder ein CO2-Fußabdruck-Rechner für getätigte Ausgaben. Die Finanzindustrie soll daim eigenen Unternehmen eingeschätzt wird, deutlich: 35,4% der Hersteller und 52,9% der deutlich: 35,4% der Hersteller und 52,9% der Mitarbeiter des Handels geben an, dass sie dies nicht beurteilen können. Dabei ist die Branche in diesem Bereich gerade überaus aktiv: 43,8% der Befragten aus dem Bereich Hersteller und 45,1% aus dem Handel berichten in der Umfra45,1% aus dem Handel berichten in der Umfrage, dass es in ihrem Unternehmen innerhalb des letzten halben Jahres bzgl. Verpackungen starke Veränderungen in Richtung mehr Nachstarke Veränderungen in Richtung mehr Nachhaltigkeit bzw. Kreislaufwirtschaft gab.
HÜRDEN. Auch wenn sich alle Beteiligten Auch wenn sich alle Beteiligten mehr Nachhaltigkeit im Packaging-Bereich mehr Nachhaltigkeit im Packaging-Bereich wünschen: Alles lässt sich freilich nicht so wünschen: Alles lässt sich freilich nicht so umsetzen, wie man es gerne täte. 72,5% (glei-
FACTBOX
UMFRAGE-BASICS • Studienteilnehmer:
Konsument:innen (14 bis 74
Jahre), Markenartikler, Handel • Sample Konsumenten: n = 500
• Sample
Markenartikler/Handel:
n = 229
mit zur treibenden Kraft im Wandel werden: „Als Motor des globalen Handels haben wir die Möglichkeit, mit Kundinnen, Kunden und Partnern auf der ganzen Welt zusammenzuarbeiten, um Nachhaltigkeit in das Ökosystem des Zahlungsverkehrs einzubinden und die Entscheidungen von Karteninhaberinnen, Karteninhabern und Unternehmen während des Übergangs zu unterstützen“, so Stefanie Ahammer, Country Managerin Visa Österreich.
Stefanie Ahammer, Country Managerin Visa Österreich, will Nachhaltigkeit in den Zahlungsverkehr eingebunden wissen.
Bei seiner Beratungstätigkeit setzt RecycleMe auf ein internationales Team.
© Raan GmbH
Recyceln auf österreichisch
Ein Schwesterunternehmen von Reclay, die RecycleMe GmbH, startet hierzulande durch. Geboten werden Beratungstätigkeiten u.a. im Verpackungsmanagement, Recycling oder der erweiterten Produzentenverantwortung mit Fokus auf länderübergreifende Kompetenz.
Das Team von RecycleMe besitzt maßgebliche Expertise in den Bereichen Kreislaufwirtschaft und Umweltmanagement. Wir konnten bereits zu Beginn einige namhafte internationale Unternehmen als Kunden gewinnen“, freut sich Sabrina Goebel, GF RecycleMe. Denn der österreichische Markt hat durch den unlängst erfolgten Beschluss des neuen Abfallwirtschaftsgesetzes stark an Bedeutung gewonnen. Mit der geplanten Einführung eines Pfandsystems auf Einweg-Getränkeverpackungen werden in den heimischen Sortieranlagen nämlich erforderliche Kapazitäten für andere wertvolle Kunststoffarten frei. Dabei steht die Frage der Recyclingfähigkeit im Mittelpunkt: Je besser die Verpackung dafür geeignet ist, desto leichter fällt es, im Recyclingprozess wertvolle Sekundärstoffe zu gewinnen.
INSIGHTS. Im Mittelpunkt der Beratungsdienstleistung steht damit, ein ökonomisch wie ökologisch sinnvoll eingesetztes Verpackungsmaterial zu finden. „Das RecycleMe-Portfolio ist zudem noch breiter gefasst und bietet Kunden auch geschäftsrelevante Insights in weltweite kreislaufwirtschaftliche Marktentwicklungen und internationale EPR-Verpflichtungen“, ergänzt Goebel: „Wir können international erprobte Lösungen schnell und effizient an das jeweilige Land anpassen und unseren Kunden so ganzheitliche Perspektiven bieten, die einen Blick über die Landesgrenzen hinaus möglich machen. Diese Expertise macht uns einzigartig in Europa“, ist Goebel überzeugt. pm
KALT ERWISCHT
Grüne Technologien im Bereich der Kühl- und Tiefkühltheken sind gefragter denn je, weiß man bei AHT Cooling Systems. Mit „Kalea Freeze“ bietet das Unternehmen erstmals ein vertikales steckerfertiges Tiefkühlmöbel mit Propan als Kältemittel. Es folgt dem Plug & Play-Konzept, Installationen wie etwa Rohrleitungen sind daher nicht notwendig. Zum Einsatz kommt die sogenannte „Inbox“-Technologie: Die gesamte Kühltechnik ist in einer Schublade am Boden des Tiefkühlmöbels verbaut, Wartungs- und Servicearbeiten sind in weniger als einem Drittel der bisherigen Zeit durchführbar. Das moderne Design des „Kalea Freeze“ mit seinen großen Sichtflächen auf die Produkte bietet eine Vielzahl an Aufstellmöglichkeiten.
AHT Kalea Freeze ist ein vertikales steckerfertiges Tiefkühlmöbel (Propan). Die gesamte Kühltechnologie ist hier in einer Schublade verbaut.
Für das Familienunternehmen Kiesling Kühlfahrzeuge nehmen Eva und Niklas Kiesling den Europäischen Transportpreis für Nachhaltigkeit 2022 entgegen.
ABGEFAHREN
Alle zwei Jahre wird der Europäische Transportpreis für Nachhaltigkeit an Unternehmen aus der Nutzfahrzeugbranche verliehen, die sich im Klimaschutz engagieren. In der Kategorie Aufbauten und Anhänger ging dieser für 2022 an Kiesling Kühlfahrzeuge. Gleich mehrfach hat sich das Dornstädter Unternehmen (D) in Sachen Nachhaltigkeit hervorgetan. Zum einen sind die Kieslingschen Kühlaufbauten dank der eingesetzten hochwertigen FIP-Aufbauten (Fully Integrated Panel) besonders stabil und langlebig. Doch wenn diese nach Unfallschäden oder langer Nutzung nicht mehr für Lebensmitteltransporte verwendet werden dürfen, werden sie von Kiesling recycelt (inkl. TÜVgeprüfter Recyclingquote). Weiteres Beispiel ist die Integration des Trennwandsystems „Cool Slide“ in den Kühlfahrzeugen. Bei dessen konsequenter Verwendung reduziert sich der Verbrauch durch das Kühlaggregat um bis zu 40%, was Kraftstoff spart und den CO2-Ausstoß senkt.