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Im Gespräch
from Ausgabe-02-2020
Meal Prep im Interview: Bloggerin Lena Merz
Kochst Du noch oder preppst Du schon?
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Einmal kochen, tagelang genießen – das ist die zeitsparende Meal Prep-Formel. Was genau hinter der neuen Form der alten Essensvorbereitung – wie langweilig das schon klingt – steckt, verrät die Bloggerin, Rezeptbuchautorin und begeisterte Meal
Prep-Köchin Lena Merz. In ihrer fröhlichen Art rät sie übrigens dazu, weniger dem Trend, sondern mehr sich selbst zu folgen. Also: alles ganz entspannt.
Was kommt heute bei Ihnen auf den Tisch? „Ich bereite gerade eine Quiche mit vier unterschiedlichen Belägen vor. Durch die verschiedenen Geschmacksrichtungen schmeckt sie auch mehrere Tage. Heute früh gab es Bircher Müsli, das koche ich auch vor, auch wenn die Zubereitung nur fünf Minuten dauert. Genug Zeit, um nebenher noch einen Smoothie zu mixen, der ist super für unterwegs.“
Das hört sich stark nach Meal Prep an. Wie sind Sie dazu gekommen? „Durch meine Freunde. Sie beschwerten sich ständig, dass sie neben ihrem Job keine Zeit zum Kochen finden würden und nur noch essen gingen. So etwas geht ins Geld, selbst bei Fast Food, und ist, wenn ich an die typische Kantinenküche denke, weder lecker noch wirklich gesund. Ich habe nach Lösungen gesucht und irgendwann Meal Prep entdeckt, damals schon ein Riesentrend in den USA. Es geht darum, die Hauptzutaten für verschiedene Gerichte vorzubereiten, so dass sie sich an mehreren Tagen zeitsparend variieren lassen.“
Haben Sie ein Beispiel? „Aus vorgegartem Couscous, der gestern als Beilage zu einem Curry diente, lässt sich heute ein Salat mischen oder er wird zu Gemüsebratlingen. Beides lässt sich gut mit ins Büro nehmen. Das Prinzip ist: Immer ein bisschen mehr kochen und dabei vorausplanen. Das gilt auch für alle Suppen, Eintöpfe oder Saucen, sie lassen sich portionsweise einfrieren. Und ob ich einen kleinen oder großen Topf voll koche, macht zeitlich keinen Unterschied.“
Was raten Sie Meal Prep-Neueinsteigern? „Manche Meal Prepper organisieren ihre ganze Woche durch, ich würde mit ein paar Tagen anfangen. Beim Planen achte ich darauf, worauf ich Lust habe, was gesund ist und mir guttut. Außerdem gehe ich mit Einkaufszettel ins Geschäft, so kaufe ich nur das, was ich auch wirklich verbrauche. Fürs Einkaufen gibt es übrigens einen wertvollen Leitsatz: Je kürzer die Zutatenliste ist, die auf einem Lebensmittel aufgedruckt ist, desto gesünder – und auch kostengünstiger – ist es. Auf einem Netz Kartoffeln steht nichts anderes als Kartoffeln. Fertig.“ i
Die Meal Prep-Kochbücher von Lena Merz sind im GU Verlag erschienen. Wer sich für das Thema interessiert, der findet unter lenamerz.de einen guten Einstieg mit Rezepten und Tipps für den eigenen Wochenplan oder das notwendige Equipment.