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Gewürze der Welt

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Kurz & knapp

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Basilikum aus Ägypten

Basileus, König der Kräuter

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Die Ägypter kennen Basilikum, das „Königskraut“, seit 3.000 Jahren, wie Grabfunde belegen. Zu Kränzen geflochten sollte es böse Dämonen fernhalten. Heute liegen in dem NilLand die weltweit größten Anbaugebiete für Basilikum.

Seit 3.000 Jahren wird Basilikum in Indien kultiviert und ist dort vermutlich auch zuhause. Erst im 12. Jahrhundert kam die aromatische Gewürz-, Heil- und Zierpflanze in unsere Breiten. Ihre weltweit größten Anbaugebiete liegen heute, neben dem Mittelmeerraum und Asien, in Ägypten. Auch dort ist die Geschichte des Basilikums eine alte: Das intensiv duftende „Königskraut“ diente einst als Grabbeigabe.

„Basilikum enthält einen Wirkstoff, der die Stimmung hebt. Das will die moderne Forschung herausgefunden haben, aber mal ehrlich, verwundert das? Haben wir nicht schon immer gewusst, dass eine knusprige Pizza Margherita, ein cremiges Pesto alla genovese oder ein unnachahmlich aromatisches Thai-Curry beste Laune machen? Die Geschichte des Basilikums ist eine internationale und eine überraschend alte. Als „Zauberkraut“ hinterließ es zahlreiche Spuren, die sich in ungewöhnlich vielen Kulturen, Sagen und Legenden finden. Sein Name übrigens stammt vom altgriechischen „basileus“ ab, es bedeutet König.

Die Namen der rund 60 Basilikum-Arten, die weltweit existieren, verraten viel über Herkunft, Aussehen und Geschmack: Sie heißen Green Pepper, Zimt-Basilikum, African Blue, Thai-Basilikum, Fino verde, Sweet Dani, Mammut oder Lemon. Die buschige, kleinblättrige Sorte „Corfu“ stammt aus Griechenland und „Tulsi“, als heiliges Kraut dem Gott Vishnu geopfert, aus Indien. „Genoveser“ ist der unangefochtene Verkaufsschlager und das ägyptische Basilikum ein Allrounder, dessen mittelgroße, weiche Blätter eine mediterran-milde Geschmacksnote besitzen. So vielfältig wie seine Arten sind, so vielgestaltig fällt auch der süßliche bis kräftige, gar pfeffrige Basilikumgeschmack aus: Je nach Sorte, Standort und Klima erinnert er an Zitronen, Minze, Arnis, Gewürznelken, Zimt oder Piment. Schaut man in die Heilkunde, soll Basilikum vitalisierend wirken, die Konzentration ebenso wie die Verdauung fördern und Entzündungen hemmen. Dafür verantwortlich sind zahlreiche Wirkstoffe, einer von ihnen ist Linalool, ein Stimmungsaufheller.

„Ocimum basilicum“ ist eine einjährige Pflanze, die 20 bis 60 Zentimeter in die Höhe wächst und weiße bis rötliche Blüten ausbildet. Gestalt, Blattformen und -farben variieren dabei stark. Wie Thymian, Salbei oder Minze gehört sie zur Familie der Lippenblütler. Als Sonnenanbeterin, die keinen Frost verträgt, mag sie es in ihren Anbaugebieten ordentlich warm. Bei Küchenhitze ist allerdings Vorsicht geboten: Alle Basilikum-Sorten besitzen ein flüchtiges Aroma. Daher kommt das Kraut erst ganz zum Schluss in den Topf und auf den Teller. i

Rund 60 Basilikum-Sorten existieren weltweit, sie lassen sich in zwei Gruppen einteilen: europäisch-mediterrane Arten und asiatisch-indische.

Als „Schiffsbasilikum“, dessen Blätter an kleine Schiffe erinnern, kam das Kraut einst aus Indien nach Europa, gefolgt vom ägyptischen Basilikum, das durch seine purpurfarbenen Stiele auffällt.

Mit dem Siegeszug der Asia-Küche wurde bei uns auch das nach Anis schmeckende Thai-Basilikum populär. Grüne Currys und vietnamesische Sommerrollen kommen nicht ohne aus.

Getrocknet und gerebelt ist Basilikum lange haltbar, auch in Öl lässt es sich gut konservieren.

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