KEIN RUMPF ZU VIEL BESUCH IN DER PLISSEE BRENNEREI
ENDLICH ANGEKOMMEN
DAS VORSTADTTHEATER SPIELT NEU IM OEKOLAMPAD
WEHENDE RÖCKE, POMADEE IM HAAR AUF EIN TÄNZCHEN MIT DEN BASEL JITTERBUGS
KEIN RUMPF ZU VIEL BESUCH IN DER PLISSEE BRENNEREI
ENDLICH ANGEKOMMEN
DAS VORSTADTTHEATER SPIELT NEU IM OEKOLAMPAD
WEHENDE RÖCKE, POMADEE IM HAAR AUF EIN TÄNZCHEN MIT DEN BASEL JITTERBUGS
Läck, was bin ich froh, ist der Winter vorbei. Ich habe ihn über weite Strecken mit Husten verbracht und lag oft bereits um halb acht Uhr völlig erschöpft im Bett. Sogar mein Hausarzt hatte keinen besseren Rat als: «Schonen Sie sich und hoffen Sie, dass bald Frühling wird…»
Mit den ersten aufkeimenden Knospen kam dann erfreulicherweise meine Energie zurück und auch die Arbeit an diesem Magazin gab mir positive Vibes. Unfassbar, welchen Antrieb gewisse Menschen haben. Bewundernswert die scheinbare Leichtigkeit, mit der sie durchs Leben flattern und der Mut, mit dem sie ihre Träume verwirklichen.
Diese Personen zu treffen, mit ihnen zu reden und von ihnen zu lernen, ist immer wieder inspirierend und ich freue mich sehr, dir auch in diesem Magazin sympathische Macherinnen, humorvolle Geschichtenerzähler und spannende Unternehmende vorzustellen. Lass dich mitreissen von Peter und Pati, die den Baslerinnen und Baslern die Freude am geselligen Malen vermitteln, von Larissa und Heiko, die sich von Basel aus um die ganze Welt tanzen oder von der Influencerin Sandra, die mit Mitte 20 mal eben ihr eigenes, heute sehr erfolgreiches Modelabel gründete. Komm mit auf einen Drink zu Kuni & Gunde oder lern das zauberhafte Handwerk des Plisseebrennens kennen. Schau dir das neue Vorstadttheater an und triff Kabarettist Dominik Muheim auf einen Spaziergang.
Fühlst du sie, die Leichtigkeit der langen, warmen Tage? Ich wünsche dir, dass sie ganz lange anhält!
Herzlich, Janine Wagner
Lust auf Urlaub? Einen Hauch Südamerika findest du neuerdings zwischen Claraplatz und Kaserne. Dort hat sich das Acento Argentino mit einer Filiale niedergelassen. Die frisch von Hand zubereiteten Empanadas bekommst du mit zahlreichen kreativen Füllungen; Spinat, Mais, Pulled Beef, Curry, Chorizo, Käse, Oliven und auch als Menü mit Salat oder zum Mitnehmen. Am besten, du nimmst ganz viele davon und teilst sie mit deinen Lieblingsmenschen.
ACENTO ARGENTINO Kasernenstrasse 36 –acento-argentino.ch
Ein Besuch auf dem Vitra-Campus ist Inspiration pur – auch mit Kids übrigens, der Rutschturm von Carsten Höller ist der Hit! Im vergangenen Jahr hat der japanische Architekt Tsuyoshi Tane für Vitra ein Gartenhaus entworfen und aus nachhaltigen, lokal beschafften Materialien gebaut. Das Haus bietet Platz für etwa acht Personen und etliche Gartengeräte. Zudem gibt es im Aussenbereich Sitzgelegenheiten, einen kleinen Brunnen und eine Aussichtsplattform, von der du den Oudolf Garten und den Rest des Campus geniessen kannst.
VITRA TANE GARDEN HOUSE Charles-Eames-Strasse 2, Weil am Rhein – vitra.com
Sie sind klein, rund, unwiderstehlich – und neu beim Andreasplatz erhältlich: Cookies! Seit Februar sorgt das kleine Keksuniversum für pure Glückseligkeit und versüsst dein Päuschen mit den kreativsten Sorten: Blueberry Crumble, Earl Grey oder Salted Caramel Chocolate – jedes einzelne Stück wurde von den beiden Cookieliebhaberinnen Laura und Sandra mit viel Liebe kreiert. Du kannst die süssen Schätzchen online nach Hause bestellen oder nun eben im Pop-up an der Frühlingssonne geniessen.
MILO’S COOKIES Andreasplatz 17 – bakedbymilo.com
Neues Leben im Totengässlein: Gleich neben dem Pharmaziemuseum ist die renommierte Berliner Galerie «Contemporary Fine Arts» (CFA) eingezogen. 1994 von Nicole Hackert und Bruno Brunnet gegründet, hat CFA im vergangenen Jahr in Basel die erste und einzige Zweigstelle eröffnet. Im Portfolio der Galerie sind internationale Grössen wie Georg Baselitz, Cecily Brown oder Raymond Pettibon, die Ausstellung wechseln alle eineinhalb Monate.
CONTEMPORARY FINE ARTS Totengässlein 5 – cfa-basel.ch
Das Klara hat eine neue Küche: Sie heisst «Los Guapos» und bietet dir authentischen mexikanischen Streetfood: Burritos, Tacos, Churros –nach traditionellen Rezepten zubereitet von den Besitzern César Bonilla und Augusto Jaqueira. Freu dich auf eine Explosion aus kunterbunten Aromen, auf Maistortillas, Guacamole, Chili und essbare Kakteen, auf eine grosse Portion Lebensfreude!
LOS GUAPOS Clarastrasse 13 – comida-los-guapos.ch/ klarabasel.ch
Workout mit Klub-Feeling: Am Bahnhof SBB kannst du seit Kurzem zum Beat deiner Lieblingsmusik und umgeben von einer ultramodernen Lichtshow dein Ausdauertraining absolvieren. Open Ride nennt sich das Gemeinschaftserlebnis, bei dem man sich auf einem Indoor-Bike sitzend in der Gruppe zur Höchstleistung anspornt. Deinen «Ride» kannst du gleich frühmorgens, über Mittag oder an Feierabend buchen, am besten bei einem Instructor, dessen Sound du zu schätzen weisst. Strampeln zu Oldschool-Hip-Hop, Techno oder Jazz? Hauptsache sweat, sweat, sweat!
OPEN RIDE Centralbahnstrasse 12, Westflügel Bahnhof SBB –openride.ch
Seit 2021 findest du im Gerbergässlein den zauberhaften Store «Japanisch Wohnen». Neu ist nun, dass er sich «Hōmu» nennt und sich um eine angrenzende Location vergrössert hat. «Hōmu» heisst auf Japanisch Haus, beziehungsweise Zuhause. Und genauso fühlst du dich hier auch, umgeben von lauter schönen Dingen: Japanische Futons, Tatami, Bücher, Antiquitäten, Matchaschalen, Glücksbringer, Kokeshi, Messer, Räucherstäbchen, Teekrüge und, und, und … Freu dich auf wunderbare Inspirationen für dich und dein Daheim!
HŌMU Gerbergässlein 10 + 12 – homu.ch
Manchmal brauchts kein Schischi, sondern ein unkompliziertes, währschaftes Schnittli. Eins mit Pfiff, anständig belegt und aus mächtig dunklem Brot. Eines, wie es im Solo 21 serviert wird. Mit Camembert und Birnenchutney oder Gorgonzola und Frühjahrszwiebel. Frisch, saisonal und in laufend neuen Variationen. Zu geniessen an einem lauen Frühlingstag zum Beispiel im schönen Garten vor Ort. Einfach lecker, einfach schön!
SOLO 21 Solothurnerstrasse 21 – solo21.ch
Die Floristin Rebekka Schneuwly ist vor einem Jahr mit ihrer Handwerkstatt am Wielandplatz eingezogen. In dem geräumigen Ladenlokal gibt es neben frischen und getrockneten Blumen und bunten Kränzen auch vielseitige floristische Workshops. Besonders beliebt sind Rebekkas Strüssli to go, die es auch jeden Freitag und Samstag im Café del Mundo oder am Breitemarkt zu kaufen gibt. Am ehemaligen Standort an der General Guisan Strasse 187 bietet sie 24/7 Take Away-Sträusse und blumig-bunte Kleinigkeiten an – alles hübsche Produkte gespickt mit viel Kreativliebe.
REBEKKAS HANDWERKSTATT Wanderstrasse 5instagram.com/rebekkas_handwerkstatt
Seit vier Jahren gibts den kleinen Laden am Rheinsprung bereits, dennoch hast du eventuell noch nie einen Mystifry-Donut gegessen; sie sind nämlich sehr oft ausverkauft. Das liegt daran, dass die veganen Herrlichkeiten mit viel Liebe von Hand hergestellt werden. Zimt-Zucker, Apfel-Miso-Karamell oder Vanille-Lavendel – die Sorten wechseln laufend. Wenn auch du in den veganen Donut-Himmel aufzusteigen gedenkst, wartest du nicht bis kurz vor Ladenschluss!
MYSTIFRY Rheinsprung 4 – mystifry.com
Seit vergangenem Sommer gibts beim Erasmusplatz einen neuen Hotspot für experimentierfreudige Kaffee- und Macha-Fans: Neben Cappuccino, Lungo und Türkischem Kaffee bekommst du hier je nach Jahreszeit auch einen Honey Pistachio Matcha, einen Mallorcan Olive Latte oder einen Cold Brew Grapefruit Sprizz. Das Daniska wertet das Kleinbasel getränketechnisch mächtig auf und ist darum auch bereits im Trendguide Gault Millau POP aufgeführt.
DANISKA Feldbergstrasse 12 - daniska.coffee
Mehr Neues entdecken
Der Liebhaberladen carte blanche begeistert durch ein sorgfältig ausgewähltes Sortiment an Papier- und Schreibwaren sowie Accessoires aus den Bereichen Design und Typografie. Von Stiften, Notebooks, Stickers über Karten, Stempel und Post-its – alles dabei! Mit leeren Händen verlässt du den Laden nicht, zu viele coole und schöne Sachen – auch von lokalen Kreateurinnen – lachen dich an. Darum alle Paperlovers aufgepasst; das Suchtpotenzial ist gross …
CARTE BLANCHE Schlettstadterstrasse 50 – carteblanchebasel.ch
Was Ende 2019 mit einem Pop-up begann, stiess auf so viel Begeisterung, dass kurze Zeit später bereits erste Filialen in Bern und Zürich eröffnet wurden. Nun hat Bakery Bakery endlich auch den Weg nach Basel gefunden. Auf der Passerelle vom Bahnhof SBB wird das komplett vegane Sortiment in einer hübsch eingerichteten Filiale verkauft. Wer auf den Zug hetzen muss, nimmt seinen Nussgipfel oder den Cookie übers Takeaway-Fenster entgegen, wer mehr Zeit hat, geniesst Kaffee oder einen salzigen Snack mit Blick über die Gleise.
BAKERY BAKERY Auf der Passerelle am Bahnhof SBB, Güterstrasse 115 – bakerybakery.ch
Nach diversen Pop-ups hat das Modelabel «Love, Sophia» der Wahlbaslerin Annemieke Sophie van den Berg eine charmante, kleine Bleibe gefunden: An der Rosshofgasse, gleich neben Bonnie & Kleid, findest du zeitlose Designs, die Gemütlichkeit mit Eleganz verbinden. Nach dem Tag im Büro kannst du dich in «Love, Sophia» also direkt auf dem Sofa einnisten. Neben ihrer Eigenmarke führt Sophia schöne Accessoires anderer Labels; Schals und Taschen aus Paris oder Mailand, die sich gut mit ihrer Kollektion kombinieren lassen.
LOVE, SOPHIA Rosshofgasse 5 – lovesophia.eu
Geile Siech! An der Steinentorstrasse 18 ist Siech Cycles eingezogen. Der stylische Zürcher Brand steht für modernen urbanen Lifestyle auf zwei Rädern zu erschwinglichen Preisen. Im neuen Siech Store findest du Velos in trendigen Farben und starkem Design – sowohl für Kinder als auch Erwachsene. Dein Wunschvelo kannst du vor Ort gleich probefahren, in der dazugehörigen Werkstatt wirst du ausserdem das ganze Jahr hindurch gut beraten.
SIECH CYCLES Steinentorstrasse 18 –siech-cycles.com
Das Café Spitz heisst neu Du Pont und wird von der Rhyschänzli Gruppe geführt. Von der traumhaften Sommerterrasse aus geniesst du einen herrlichen Blick auf den Rhein, die Mittlere Brücke und das Münster. Auch drinnen überzeugt die neue alte Kleinbasler Kultadresse mit aufgefrischtem Interieur. Egal ob Sonnenschein oder Regenwetter – statte dem neuen Du Pont einen Besuch ab, die raffinierte Menükarte sorgt dafür, dass du bald wiederkommen möchtest.
DU PONT Greifengasse 2 – dupontbasel.ch
Wer dieses Geschäft betritt, wird überrascht sein, wie viele restaurierte Schmuckstücke sich hier befinden. Inhaber und One-Man-Show Marc Auer hat ein Gespür für schöne Gebrauchtmöbel und restauriert diese gemäss individuellen Wünschen. Bei Azibo findest du garantiert ein neues Lieblingsmöbel für dein Zuhause.
AZIBO Dornacherstrasse 37 – azibo.ch
Im Restaurant erst einmal eine halbe Stunde lang die Karte studieren und am Schluss doch das Falsche wählen? Das kann dir im neu eröffneten SO Pizza nicht passieren. Das Gastrounternehmen aus Zürich hat das Konzept des gemeinsamen PizzaSchlemmens auf den Kopf gestellt: Hier werden frische Pizzen achtgeteilt, wer Lust auf ein Stück davon hat, kann zugreifen. Somit musst du nicht mehr eine spezifische Sorte auswählen, kannst dich durchs gesamte Angebot probieren und wirst nie mehr das Essen der anderen besser finden als das eigene – SO gut.
SO PIZZA Klingental 8 – so.pizza
VANESSA LOHNERT EMPFIEHLT MADELEINE GRAYS «EIN KLARER FALL VON SCHICKSAL ».
Ich empfehle das Buch, weil … … es viel mehr ist als es auf den ersten Blick scheint. Was wie eine Liebesgeschichte klingt, ist ein vielschichtiger Einblick in das Leben einer jungen Frau und in unsere Gesellschaft. Hera ist eine eigenwillige Protagonistin mit Ecken und Kanten und ich konnte mich gut mit ihr identifizieren. Die Geschichte hat mich zur Selbstreflexion und zum Nachdenken angeregt, mich einfach bewegt.
Darum gehts:
Hera ist Mitte 20 und verloren in ihrem Leben, hat sie doch noch immer keine Ahnung, was sie damit anfangen soll. Als sie aus blosser Notwendigkeit eine langweilige Stelle antritt, wird ihr deutlich älterer Arbeitskollege Arthur zu einem Lichtblick. Obwohl sie ahnt, dass es unvernünftig wäre, sich darauf einzulassen, fühlt sie doch mit ihm endlich wieder etwas.
MADELEINE GRAY «Ein klarer Fall von Schicksal» Atlantik Verlag, 2024, ISBN 978-3-455-01668-0 biderundtanner.ch
Ich empfehle das Buch, weil … ... die simple aber dennoch packend und humoristische Schreibweise die Lesenden von der ersten Seite an in seinen Bann zieht. Auch wenn die Geschichte in einer Fantasy-Welt stattfindet, ist die Handlung gut nachvollziehbar und man kann sich in die Situation des Hauptcharakters direkt hineinversetzen.
Darum gehts:
Das Buch beginnt dort, wo die meisten Fantasy-Geschichten enden, nämlich als der grausame Herrscher von Ere dem Reich Chickpea von dem 17-jährigen Arek getötet wird und somit ihre Prophezeiung erfüllt. Nun ist das Reich frei, jedoch ohne einen König, der es regiert. Durch die Idee seines besten Freundes Matt ergreift Arek die Chance und übernimmt den Thron vorübergehend, bis die rechtmässige Königin befreit ist – dieser Plan geht jedoch nach hinten los.
F.T. LUKENS «So this is ever after» Lübbe ONE, 2023, ISBN 978-3-8466-0192-1 – biderundtanner.ch
LUKAS HUPFELD EMPFIEHLT JOSÉ FALEROS « SUPERMARKT».
Ich empfehle das Buch, weil … ... es mich von Anfang an gefesselt hat. Mit einer Mischung aus Humor und Ironie zeichnet Falero ein, wie ich finde, getreues Bild des heutigen Brasiliens. Neben Humor bietet der Roman auch viel Spannung und Nervenkitzel. Überzeugt haben mich die gut ausgearbeiteten Charaktere, die sich mit Themen wie Kapitalismus und Klassenkampf auseinandersetzen.
Darum gehts:
Pedro und Marques beschliessen, der Armut zu entfliehen und finden die passende Gelegenheit. Aus der Idee, mit Marihuana zu dealen, wird schnell ein erfolgreiches Geschäft. Doch die verbesserten Lebensbedingungen haben auch ihre Schattenseiten.
JOSÉ FALERO «Supermarkt»
Hoffmann und Campe, 2024, ISBN 978-3-455-01662-8 biderundtanner.ch
Endlich ist es so weit: Das Vorstadttheater hat seine Tore am neuen Standort am Allschwilerplatz geöffnet. Mit etwas Glück trifft man hier auch auf den Hausgeist. Zumindest aber auf seine Spuren …
Am Anfang war eine Katze. Denn noch bevor das Vorstadttheater in die neuen Räumlichkeiten des Oekolampad eingezogen ist, hat sie ihre Spuren hinterlassen – mit dem perfekten Timing. Denn der «Tiger» kam beim Streichen, ist erst durch die frisch gestrichene schwarze Farbe auf der Bühne gestapft und anschliessend auf den helleren Boden im Flur abgebogen, wo die Spuren auf rätselhafte Weise plötzlich aufhören. «So haben wir unfreiwillig einen Hausgeist, denn zu sehen bekommt man die Katze eigentlich nie» schmunzelt Co-Leiter Matthias Grupp, der zusammen mit Gina Durler das Vorstadttheater leitet. «Gibt es etwas Charmanteres zum Auftakt?» Wohl kaum. Und irgendwie sind die Spuren ja auch ein verdeckter Hinweis auf all die anderen Spuren der Vergangenheit, die sich hier im Oekolampad finden. Spuren der sakralen Aura, die das Gebäude als Kirche einst umgab. Spuren aus der Art-déco-Epoche. Spuren vom Umzug. Und eben Spuren jener Mitbewohnerin, die während des Umbaus das Gebäude besetzte. Und als einzige wohl die ganze Transformation dieses Ortes miterlebte. Ach, könnte sie doch nur erzählen. So bleiben einzig die menschlichen Überlieferungen und Erfahrungen. Und zumindest jenen, die den Um- und Einzug des Vorstadttheater betreffen, möchten wir hier Platz einräumen. Spulen wir dafür kurz zurück zum 13. Februar.
BYE BYE ST. ALBAN!Ein paar Tage vor dem Umzug stapeln sich nicht nur überall Kartons, Kisten & Kostüme, sondern auch zahlreiche Teile der Theatertechnik. In den Ecken, auf der Bar, auf der Bühne und überall sonst. Viel schwarzes Metall und viele schwarze Kabel liegen auf dem Boden. Das einzelne Piano wirkt ziemlich fehl am Platz. Als hielte es krampfhaft an der Vergangenheit fest, zu deren Glanz es ja beitrug. Genau wie die bunten Kostüme, die auf einem Tisch aufgebahrt liegen. Am Eingang winkt das einstige Willkommensschild zum Abschied – das VorstadtAuge sieht traurig aus. Technikleiter Ingo Weisner steht mit einem Lernenden auf der Leiter und montiert noch
mehr schwarzes Metall ab. Samara Leite Walt, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit, und Co-Theaterleiterin Gina Durler bringen erste Kartons aus dem Büro im ersten Stock. Denn das ist schon länger kein Büro mehr, hier bestimmt geordnetes Chaos die Szenerie. Wie sollte man hier auch arbeiten? «Im Moment geht es hauptsächlich um den Umzug», bestätigt Samara Leite Walt. «Aber bald müssen wir neben dem Einzug und Aufbau auch die Premiere vorbereiten. Und währenddessen müssen die Schauspieler noch proben.» Klingt nach einigen Herausforderungen. Was die Stimmung betrifft, kann man sich selbst als Besucher nur schwer wehren gegen diese typische Melancholie und Schwere, die einen erfasst, wenn die Zelte an einem geliebten Ort abgeschlagen werden. Eigentlich will man den Umzug nur so schnell wie möglich hinter sich bringen. «So ein Umzug geht
nie ohne weinendes Auge», bemerkt Co-Leiterin Gina Durler. «Mittlerweile sind wir aber total auf den neuen Standort fokussiert und freuen uns nur noch.» Trotzdem, die Wehmut und auch die Müdigkeit sind beiden deutlich anzumerken.
Schon ein paar Wochen später treffen wir am neuen Standort eine zufriedene und fröhliche Samara Leite Walt vor dem Eingang des Oekolampad. Offensichtlich hat alles geklappt. «Es ist wunderbar hier. Wir haben plötzlich so viel Platz, vor allem in die Höhe», schwärmt
Matthias Grupp, Co-Leiter des Vorstadttheaters, freundet sich l angsam mit den Vorzügen des neuen Standorts an.
sie. «Da kamen wir vorher schnell an die Grenzen des Machbaren. Statt vorher 90 Leute haben am neuen Standort nun 130 Gäste Platz. Und wir haben auch einen tollen Meetingraum.» Der wirkt tatsächlich ziemlich einladend mit seiner grossen Fensterfront. Auch die grosszügige Probebühne ist ein Novum, war das Vorstadttheater vorher ein Einraumtheater. Man fühlt sich sofort wohl in dieser geschichtsträchtigen und mit viel Sorgfalt renovierten Umgebung. Die Einrichtung –von den Lampen bis zur Bar – ist perfekt auf den historischen Ort abgestimmt. Im Eingang des Theaters laden modulare Bänke – recycelt aus den ehemaligen Stühlen – zum Verweilen ein. Und genau das will man hier auch: die Umgebung geniessen, Nostalgie aufkommen lassen, den Duft nach Holz und erfolgreicher Wiederbelebung einatmen. War das Oekolampad, das 1931 als Kirche eingeweiht wurde, ja schon immer ein Ort der Kontemplation. Die alte Holzkanzel und die Kirchenorgel zeugen noch davon.
Bei unserem letzten Besuch sind es noch vier Wochen bis zur Eröffnung am 20. April. Als Premierenstück wird «Merlin oder Das wüste Land» aufgeführt. Nach der Vorlage von Tankred Dorst unter der Mitarbeit von Ursula Ehler. Auf der Hauptbühne wird fleissig geprobt, professionelle und Laienschauspieler im Alter von 8–70 Jahren üben gerade den Hoftanz. «Es ist Wahnsinn, welche Verschränkung wir dadurch auf der Bühne haben.» Co-Leiter Matthias Grupp meint damit die Durchmischung und auch die Möglichkeit, eine Person –wie z. B. Artus – in unterschiedlichem Alter darzustellen. Doch fällt gerade vor allem die Verschränkung der Körper auf, denn es geht teilweise ziemlich akrobatisch
zu, Körper gehen in die Luft und wieder runter. Die Stimmung ist extrem ausgelassen, insbesondere die Kinder scheinen viel Spass zu haben. Hat der Ort einen Einfluss darauf? Sind alle hier glücklicher?
Matthias Grupp kann sich das durchaus vorstellen. «Wir sind eigentlich immer eine ausgelassene Gruppe. Aber klar, vielleicht spielt die neue Location eine Rolle, die macht es einem leicht, sich wohlzufühlen. Hier ist alles etwas offener, grösser, höher und moderner.»
Dann gerät der Co-Leiter ins Schwärmen: «Besonders schön ist, wie dieser Ort belebt ist mit anderen Menschen, v. a. durch den Quartierstreff, das Bistro, den Platz.» Also schon angekommen? «Na ja, das ist nicht anders, wie wenn man persönlich umzieht: bis man richtig ankommt dauert es ein wenig. Jetzt geht es vor allem darum, diesen neuen Ort mit Leben zu füllen und ihn kennenzulernen.»
Und als brauchte der Ort ihn nun nach der Wiederbelebung nicht mehr, hat sich auch der Hausgeist verabschiedet: vermittelt durch Hausmeister Drago hat die Katze inzwischen ein neues Zuhause. Doch ihre Spuren bleiben und geben weiterhin Rätsel auf.
Im Stück ist Merlin ein Kind des Teufels und einer Clownin und erhält vom Vater den Auftrag, die Menschen zum Bösen zu befreien. Doch das menschliche Kind widersetzt sich und gründet mit Artus und Konsorten wie Parzifal die Tafelrunde, um eine gerechtere Gesellschaft zu verwirklichen.
Das Stück läuft noch bis zum 2. Juni.
Ein Concept Store so stilvoll wie der Name selbst – «Nouvel Été» an der St. Johanns-Vorstadt 70 bietet ein sehr sorgfältig kuratiertes Sortiment an Produkten, die dein Leben schöner machen. Von Accessoires über Blumen bis hin zu Musik und Fotografie.
Die St. Johanns-Vorstadt ist um eine stilvolle Adresse reicher: Neben Ooid Store, Grimsel und Matrix reiht sich seit neuestem auch der Concept Store Nouvel Été in dieses sich wunderbar ergänzende Gespann für die Freude an Ästhetik und ausgewählten Qualitätsprodukten ein. Hinter dem im März neu eröffneten Concept Store Nouvel Été stecken Daniel Infanger und Nina Sommer. Wer mit dem Inhaber-Duo ins Gespräch
kommt, spürt sofort, mit welcher Hingabe die beiden diese kleine ästhetische Welt aufgebaut und konzipiert haben. Nina und Daniel bringen im Nouvel Été ihre Liebe für das Analoge zum Ausdruck – und das beinhaltet eine ganze Menge. Von Accessoires, Schmuck und Papeterie-Produkten über Blumen und Dekorationen bis hin zu Büchern, Musik und Fotografie.
Ein Besuch bei Nouvel Été hat etwas Entschleunigendes. Das liegt an der Präsentation und Inszenierung des sorgfältig kuratierten Sortiments, am beruhigenden Ambiente des Designkonzepts, am chilligen Sound, welcher im Hintergrund zu hören ist – und an den sympathischen Inhabern selbst. Mit ihrem Gespür für Ästhetik schaffen es Nina und Daniel, Schönes mit Schönem zu kombinieren und es dadurch noch schöner erscheinen zu lassen.
Nouvel Été ist das Resultat aus Ninas beruflichem Hintergrund und breiter Erfahrung in den Bereichen Marketing, Retailmanagement und Styling – unter anderem leitete sie den Museumsshop des Kunstmuseum Basel – sowie Daniels Hintergrund als professioneller Fotograf und Regisseur. Gemeinsam vereinen sie Ästhetik und analoge Handwerkskunst. Gemeinsam durchstreiften sie die Kontinente, um für Nouvel Été Produkte aus alles Welt zu finden. Und gemeinsam fertigen sie selbst eigene Papeterie-Kollektionen, Fine Art Foto Prints, Bijouterie- und Floristik-Produkte an.
Einen eigenen Bereich inmitten des Geschäfts bilden auch die Fotografie mit Daniels Art Prints sowie die Musik. Wer Freude an guter, handgemachter Musik hat und das Knistern eines Plattenspielers mehr schätzt als auf Algorithmen basierte Musikvorschläge auf Spotify, findet bei Nouvel Été spannende Bücher, (wieder-) entdeckt ein paar der besten Kultalben der Musikgeschichte – natürlich auf Vinyl – und kann sich erst noch mit einem neuen Plattenspieler eindecken. So bereichert der charmante Concept Store inmitten des St. Johann-Quartiers mit seiner Leidenschaft für das Analoge und Ästhetische die ganze Stadt. Hier kriegst du eben alles in schön.
Ob Kellerfalte, Quetschfalte, Liegefalte, Denkerfalte, Zornesfalte oder Lachfalte –Falten haben derzeit einen umstrittenen Ruf. Viele von ihnen werden völlig zu Unrecht glattgebügelt. Nicht so in der Plissee Brennerei von Eva Ott. Hier sind Falten Kunst.
Eva Ott ist ein Fan schöner Falten. Die gelernte Schneiderin und Kostümbildnerin kennt sich besonders gut aus mit ausgeklügelten Knittertechniken. Sie führt an der Inneren Margarethenstrasse die Plissee Brennerei. Die letzte in der Schweiz, das alte Handwerk ist vom Aussterben bedroht. «Den meisten Menschen kommt bei ‹Plissee› ja nur Grossmutters Faltenrock in den Sinn. Allenfalls noch Schottenröcke oder historische Kostüme. Dabei kann Plissee auch Alltag», findet Eva und zeigt auf die im Schaufenster hängende Kollektion plissierter Secondhand-Kleider. Verrückt gefältelte Adidas-Trainerhosen hängen da, Shirts und Tops. «Ein Plissee ist ja lediglich eine Textilveredelung wie ein Druck oder eine Stickerei», so Eva, die selber eine akkurat plissierte Stoffhose zu coolen Boots trägt.
Sie selbst ist bereits vor 17 Jahren auf die Kunst des schönen Faltens gekommen. Nach ihrer Ausbildung zur Schneiderin in Liestal und diversen Stellen im Verkauf, als Assistentin im Lehratelier oder in der Kostümschneiderei vom Theater Basel fand sie das Couture-Atelier von Pia Koller, die auch das seltene Handwerk des Plissierens beherrschte. Hier arbeitete Eva als Schneiderin und fuchste sich ins Plissieren ein. «Schon als ich das erste Mal die Schablonen auf dem grossen Tisch ausgebreitet gesehen habe, war ich fasziniert», erzählt sie. Deshalb ist sie auch nach ihrem Master in Szenografie in London und einigen Jahren Tätigkeit an der Welsh Opera in Cardiff wieder hierher zurückgekehrt. Vor drei Jahren hat sie das Atelier übernommen.
TEXTILES ORIGAMI MADE IN BASEL
Bereits in England entwarf sie gemeinsam mit einer Kollegin für eine Opernausstellung im Victoria & Albert Museum ein opulent plissiertes Kostüm – es steht heute
im Eingangsbereich der Plissee Brennerei. 2019 resultierte daraus ein Auftrag der Spice Girls, für deren Reunion-Tour Eva vier Kostüme plissierte. «Zehn Tage lang arbeitete ich in einem riesigen Hangar, in dem die Girls eine Probebühne aufgebaut hatten. Es war wie auf einem Festival, an dem immer dieselbe Band spielt …», erinnert sie sich schmunzelnd. Aktuell arbeitet sie an einem grossen Auftrag für das Opernhaus Zürich, immer wieder kämen aber auch Privatleute vorbei oder Trachtenvereine. Zudem plissiert sie regelmässig Kleidungsstücke und Taschen für die Münchner Mode-Designerin Sonia Trinkl.
Die Kunst des Plissierens liegt auch in der Entwicklung neuer Schablonen. Eva ist ambitioniert. Simples Sonnenplissee ist nicht ihres. In ihrem Atelier liegen unzählige kunstvoll gefaltete
Papierli herum. «Oft geht die Idee von etwas aus, das ich sehe. In Origami-Büchern zum Beispiel. Dann mache ich kleine Musterfaltungen und am Ende zeichne ich die Faltung in einem Vektorprogramm und lasse sie auf einem Plotter rillen, um gut faltbare Druckstellen zu bekommen.» Die Schablone wird schliesslich aus einem speziellen, hitze- und feuchtigkeitsbeständigen Karton von Hand gefaltet. Sie besteht aus zwei Teilen, zwischen die am Ende der Stoff gelegt wird. Die zusammengefaltete und fixierte Form kommt danach zum Brennen in den Ofen. «Die Falten entstehen durch Druck, Feuchtigkeit und Hitze – und das anschliessende Abkühlen und Trocknen. Ein Prozess, der insgesamt etwa 12 Stunden dauert», erklärt Eva.
Die unglaubliche Anzahl an verschiedenartig gefalteten Stoffen in Evas Atelier ist überwältigend. Aus einem zweidimensionalen Stoff wird durch das Plissieren textile
Architektur. Die Falten werfen Schatten, erhöhen den Stoff zu Kunst. Bei Eva Ott wird eindeutig klar; Falten sind eine ganz wunderbare Veredelung. Auch meine Gesichtsfalten sehe ich seit meinem Besuch bei Eva in neuem Licht: Den aparten Faltenwurf habe ich mir über viele Jahre hinweg angelacht und eingebrannt. Höchste Zeit, ihn mit Stolz zu tragen – und allenfalls mit einem coolen Teil aus der Plissee Brennerei zu unterstreichen.
Eva Ott organisiert regelmässig Workshops in ihrer Plissee Brennerei. Von der Halbtages-Einführung ins Handwerk bis hin zum längerfristigen Umsetzen von Näh- und Plissier-Ideen ist hier alles möglich. Auch individuelle Gruppenkurse werden nach Absprache angeboten.
AKTUELL
– Plisseeworkshop: Handwerk kennenlernen und eigene Textilien selber plissieren
– Plisseeverarbeitung: eigene PlisseekleiderIdeen entstehen lassen
– Nähen individuell: eigene Nähprojekte mit Unterstützung umsetzen
plisseebrennerei.com/workshopangebot
Im Kunstatelier Paint it easy geht es um weitaus mehr als nur ums Malen. Es geht um Geselligkeit, Entspannung und Genuss. Und darum, Kunst für alle zugänglich zu machen.
«
Bereits wenn man die schweinchenrosa und babyblau bemalte Treppe hinuntergeht und plötzlich mittendrin steht im Vintage Farbrausch des «Wohnzimmers» von Paint it easy, ahnt man, dass es hier unkonventionell zugeht. Und genau so ist es. Nachdem man aufs Freundlichste willkommen geheissen wird, wird man erstmal gefragt, was man trinken möchte. Ist man zum ersten Mal dabei, muss man vielleicht nachfragen: «Bin ich hier richtig bei Paint it easy?» Die Frage erübrigt sich jedoch, lässt man den Blick weiter schweifen, denn dann streift dieser automatisch den nächsten Raum, wo eine kleine Armada an Staffeleien darauf warten, benutzt zu werden. So begutachtet man also erst einmal die Deko und die aufgehängten Bilder bei einem Glas Aperol Spritz, einem Bier oder einer Limonade und lernt sich kennen. Denn in dieser kleinen Küchenatmosphäre – wir kennen das von Partys, die Musik spielt immer in der Küche – kommt man schnell ins Gespräch. «Bist du das erste Mal hier?», «It’s your first time?» Denn die Sprache wechselt oft ins Englische, was den vielen Expats geschuldet ist, die hier vorbeikommen. Und schliesslich sind die beiden Gründer ja auch Expats. Peter Kovacs und seine Partnerin Patricia Kaliczka, von allen Pati genannt, kommen ursprünglich aus Ungarn. Vor fünf Jahren hat Pati Paint it easy als Einzelfirma gegründet, bevor im Januar 2023 gemeinsam mit Peter und Eunice Branco als Co-Executive Director eine GmbH daraus entstand. Sie wollten eine kreative Auszeit, wie sie gerne betonen. Das Ziel: Freude am Malen im Speziellen und an der Kunst im Allgemeinen vermitteln. Zu diesem Zweck bieten sie eine ganze Reihe von Malaktivitäten an – von mehrtägigen Malkursen über gesellige Events bis zu den beliebten täglichen Malkursen, bei denen unter Anleitung nach Vorlage gemalt wird. Alle Materialien werden gestellt, einfacher geht es kaum.
Heute ist ein Bild dran, das mit «We are all made of stars» betitelt ist: eine nächtliche Atmosphäre, ein Wald und ziemlich viele Sterne, die sich im Wasser spiegeln. «Das Motiv hat mich sofort angesprochen» so Arjana, eine junge Inderin, die heute das erste Mal hier ist. «Ich male zwar gerne, habe aber keine grossen Vorkenntnisse»,
ergänzt sie. «Vorkenntnisse oder Talent braucht es auch nicht», entgegnet Pati. «Es geht vielmehr um den Prozess und die Freude am Malen.» Sie hat leicht reden, ist sie die talentierte Künstlerin, deren grossformatige Arbeiten am Eingang faszinieren und auch sonst europaweit einige Galerien füllen. «Es ist wie mit fast allem, man kann alles lernen, die Lehrerinnen und Lehrer leiten einen Schritt für Schritt an.» Heute Abend heisst die Lehrerin Tabea. Nachdem Peter alle offiziell begrüsst hat, nimmt sie das Zepter bzw. den Pinsel bzw. den Schwamm in die Hand und gibt erste Instruktionen. Inzwischen sitzen alle an ihrem Platz, vor sich die Staffelei, auf dem kleinen Tischchen daneben die Farbpalette und der Drink. Loungige Musik läuft im Hintergrund und untermalt die lockere Stimmung. «Wir beginnen mit dem Hintergrund, für den wir erstmal den Schwamm nehmen», beginnt Tabea und taucht den Schwamm erst vorsichtig in das Wasserglas und dann in das Ultramarinblau. Dann wird vorsichtig der Himmel getupft. Die Schülerinnen – es sind heute ausnahmslos Frauen – machen es ihr konzentriert nach. Zeit, mit den Gründern ein Schwätzchen zu halten.
Peter und Pati kamen 2019 direkt aus Ungarn, wo sie auf dem Land gelebt haben. Peter, der «social butterfly», hatte Kontakte nach Basel und beide hatten Lust auf eine Veränderung. Also ging es in die Schweiz, wo die Veränderung erst einmal so aussah: Peter jonglierte auf der Strasse, um Geld zu verdienen. Pati ging putzen. Eines Morgens fassten sie den Entschluss, ein Kunstate-
lier zu gründen. Peter erinnert sich: «Aus Ungarn kannten wir das Konzept bereits. Wir haben uns gesagt, wenn wir das jetzt nicht versuchen, dann wird das nichts mehr.» Wie der Zufall oft so spielt, fanden sie prompt den passenden Raum, in der Wallstrasse 14, mitten im Zentrum. «Wir waren sofort begeistert von dieser Location», so Pati. Und so starteten sie im Winter 2019 mit Events und der Mission: Kunst ist für alle da. Das Kunstatelier mit dem einladenden Namen Paint it easy sollte ein Ort zum Runterkommen sein, wo man sich wohlfühlt und abschalten kann. Wo man einfach nach seinem Tempo kreativ sein kann. Und wo man Leute trifft, denn die Geselligkeit und das Netzwerken ist ebenfalls wichtig, was besonders bei Expats gut ankommt, die ihr Netzwerk meist von Grund auf neu aufbauen müssen. Doch hat es auch viele Schweizerinnen und Schweizer, welche diese unkonventionelle und lockere Herangehensweise schätzen. Auf die Uhr schaut hier keiner, der Kurs fängt an, wenn alle sitzen und hört auf, wenn alle fertig sind. Für den heutigen Abend sind zwei Stunden veranschlagt. Peter nutzt die Zeit dann oft zum Arbeiten, denn er ist für das Marketing und die Kooperationen verantwortlich, Pati für die kreativen Inhalte.
Bald wollen sie sich vergrössern, in einen grösseren Raum in der Nähe vom Marktplatz umziehen. Dort haben sie mehr Gestaltungsmöglichkeiten, um zum Beispiel Ausstellungen auf die Beine zu stellen. Oder zusätzlich Keramikkurse anzubieten. Hört man den beiden zu, regnet es die unterschiedlichsten Konzepte. Auch über Non-Profit-Aktivitäten wird nachgedacht, z. B.
« ES GEHT UM DEN PROZESS UND DIE FREUDE AM MALEN. »
PATI KALICZKA
für benachteiligte Kinder. Ob bei der Expansion nicht die familiäre Atmosphäre leidet? Zumindest das ist bei den beiden kaum zu befürchten und wer schon einmal in Zürich war, wird das bestätigen. Hier bespielt Paint it easy bereits 200 m² und tatsächlich ist Zürich auch eine Art Testlabor für alle möglichen kreativen Aktivitäten, es wird sogar gekocht. Man darf also sehr gespannt sein, wohin die Reise in Basel geht. Farbig wird es auch am neuen Standort zugehen – und Schweinchenrosa und Babyblau müssen auf jeden Fall mit.
Das neue Kunsthaus Baselland ist fertig und bereit, von dir entdeckt zu werden. Die Architektur von Buchner Bründler, die Eröffnungsausstellung «Rewilding», der Frühling – höchste Zeit für eine inspirierende Auszeit am Dreispitz!
Wow, ist das schön geworden, das neue Kunsthaus Baselland! Mitten auf dem kreativ pulsierenden Dreispitzareal – zwischen HeK, Atelier Mondial, Wohn- und Gewerbebauten und der Lastwagen-befahrenen Helsinki-Strasse – hat das Architekturbüro Buchner Bründler die einstige Lagerhalle für Champagner in ein Mekka für zeitgenössische Kunst umfunktioniert. Der Boden ist noch original und erzählt von herumgekarrten Paletten und zerschellten Schämpis-Flaschen. Ansonsten: Alles offen, alles hell, hohe Räume, einladend, spannende Ein- und Ausblicke – an manchen Stellen hat man Sicht in drei Ausstellungsräume gleichzeitig und obendrein sieht man noch den Himmel.
Eine kleine Oase ist dieser Ort. Kein Wunder, scheinen sich alle Beteiligten nach langen Jahren der Planung, nach zwei Jahren Bauzeit und Monaten des Umzugs über die Eröffnung wie verrückt zu freuen. Ines Goldbach schwebte am offiziellen Medienanlass sichtlich glücklich durch die Räume, beflügelt von der wunderbaren Architektur, die sich mit der Eröffnungs-Ausstellung «Rewilding» in einer Selbstverständlichkeit vereint, als wäre hier nie etwas anderes gewesen als bunte, witzige, überraschende und zum Nachdenken anregende Kunst in klug umfunktionierter alter Bausubstanz.
Zwar ist es die Architektur, die beim Eintritt ins neue Haus erst einmal für Aufsehen sorgt. Weil man hier noch nie war, ist alles «Ah» und «Oh». Bereits der überdimensionale Unterhosen-Kronleuchter von Pippilotti Rist im Foyer macht jedoch unmissverständlich klar, worum es eigentlich geht: Um dynamische, kreative Kräfte. Um neue Gedanken, gewagte Projekte, noch nicht gesehene Ausstellungen. Ines Goldbach unterstreicht denn auch die Offenheit dieses Kunsthauses, die sich in «Rewilding» eindrücklich zeigt. Ende 20 sei die jüngste, über 80 Jahre die älteste hier zu sehende Künstlerin. Sie stammen aus den unterschiedlichsten Ländern der Welt. Mit ihren teils kritischen und in ihrer Dimension und Schönheit beeindruckenden Werken lassen sie das Kunsthaus erblühen. Wie schön, gibt es nun noch einen guten Grund mehr, öfter durch das Dreispitz-Areal zu spazieren!
479 000 Follower auf Instagram. Ein abgeschlossenes Studium. Ein eigenes Modelabel. Zwei Shops, ein Online-Store. Sandra Pinto hat Ziele und arbeitet hart dafür, diese auch zu erreichen. Das sieht man ihrem Insta-Kanal jedoch nicht an.
Sympathisch offen erzählt sie vom Leben als Influencerin, von Existenzängsten und Bergen von Lamarel-Paketen im Kinderzimmer.
Schaut man sich Sandra Pintos Instagram-Account an, könnte man meinen, sie sitze den ganzen Tag an den schönsten Orten dieser Welt in den mondänsten Cafés, blinzle in die Sonne und geniesse «la pura vida». Lauscht man dann ihren Erzählungen, fragt man sich, wann sie in den vergangenen Jahren überhaupt je die Zeit fand, um auch nur ans entspannte Kaffeetrinken zu denken. Ich treffe Sandra an einem kühlen Frühlingsmorgen an der Oetlingerstrasse, warte vor dem Lamarel-Schaufenster, als sie aus einem Auto springt, mich herzlich begrüsst und umarmt. Es ist, als würde die Sonne aufgehen. Hündchen Pancho ist ganz aus dem Häuschen.
EHRGEIZ UND EIN HÄNDCHEN FÜR MODE
Sandra Pinto gehört nicht nur zu den erfolgreichsten Fashion-Influencerinnen der Schweiz, sie hat zudem ein abgeschlossenes Wirtschaftsstudium und führt einen Modebrand, der sich online und in zwei Stores in Zürich und Basel sehr gut verkauft. Lamarel heisst ihre Marke, die Capsule Wardrobe verkauft; zeitlose, vielseitig einsetzbare und hochwertige Basics für sie und ihn.
Sandra ist 31 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann Miguel, einem Maschinenbauingenieur aus Sevilla, in Basel. Dass sie sich nach der Matura für ein Wirtschaftsstudium entschied, war eher eine Notlösung. «Ich wusste einfach nicht, welcher Studiengang mir am ehesten den Weg in die Modebranche ermöglicht», schmunzelt sie. Denn dass es etwas mit Mode sein musste, war klar. Das Studium war vorerst keine grosse Hilfe. «Eine einzige Vorlesung gab es zum Thema Marketing. Von Digital Marketing war gar nie die Rede.» Um einen Einblick ins Business zu erhalten, jobbte sie nebenbei bei Only und Intimissimi. Um zu verstehen, wie die Social Media-Welt funktioniert, startete sie einen Instagram-Kanal. «Hobbymässig. Ich hatte keine Ahnung, was ich da tue», grinst sie. Das war vor zehn Jahren, vor 479 000s Followern.
Ihre stetig steigende Reichweite im Internet bescherte ihr bald die ersten Werbeverträge, ein Praktikum bei Estée Lauder in Zürich und schliesslich einen Job als Content Manager bei Bucherer in Luzern. Als sie sich während eines Urlaubs in Marrakech in die schönen Leinenkleider und Raffia-Schuhe auf dem Markt verliebte, wusste sie: Sie wollte ein Label entwickeln, das solche wunderbaren Produkte verkauft. «Die Idee mit den Produkten aus Marrakech hat aber leider überhaupt nicht funktioniert», lacht Sandra. Also reiste sie nach Portugal und machte sich auf die Suche nach einem Unternehmen, das ihre Ideen umsetzt. «Ich habe Familie in Portugal, eine Cousine, die in der Branche arbeitet. Das war natürlich hilfreich.»
Wohnung in Zürich, Arbeit in Luzern, Familie in Basel, Freund in Sevilla, Produktion in Portugal – irgendwann wurde ihr Leben etwas unübersichtlich. 2018 kündigte sie bei Bucherer und kam zurück nach Basel. Seit 2020 fokussiert sie sich 100 % auf Lamarel. Finanziert hat sie sich und ihren Brand die ersten Jahre mit Instagram. Allerdings wollte sie auf keinen Fall langfristig abhängig sein von einer digitalen Plattform. Also gab sie Gas. «Die Entwicklung der Produkte, die Betreuung der Produktion, der Customer Service, die Website, Instagram, Bestellwesen – ich habe alles selber gemacht», erzählt Sandra nicht ohne Stolz. Die ersten drei Jahre hatte sie das Lager in ihrem alten Kinderzimmer im Elternhaus in Augst. «Irgendwann stapelten sich die Bestellungen im Wohnzimmer und auch das Postamt in Augst war etwas überfordert …» Sie mietete einen Lagerraum in Pratteln, wo sie bis vor einem halben Jahr gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem Mann Miguel, der zwischenzeitlich seinen Job in Spanien gekündigt hatte und in die Schweiz gezogen war, sämtliche Bestellungen selber bearbeitete. «Irgendwann konnten wir nicht mehr. Es ist vorgekommen, dass eine Insta-Kollegin ein Outfit von Lamarel gepostet hat, worauf am selben Tag 1000 Bestellungen eingingen. Da wurde es unkontrollierbar und wir merkten, wir müssen professioneller werden.» Heute übernimmt ein Logistikunternehmen in Muttenz die Bestellungen. Lamarel beschäftigt unterdessen 15 Angestellte.
KEINE KRISE AUF INSTAGRAM
Sandras Hund Pancho rennt aufgeregt zur Ladentür –Miguel kommt und blickt stirnrunzelnd auf die Uhr. Die Zeit drängt, denn Sandra hat viel zu tun. Und nein, ihr Leben sieht in der Realität nicht aus wie auf ihrem Insta-Kanal. «Bis heute habe ich immer wieder Krisen und denke: Ich schaffe das alles nicht. Die Entrepreneurschaft wird extrem romantisiert. Tatsächlich bin ich
selten an dem Ort, von wo ich ein Foto poste. Auch in meinem Alltag klappen Produktionen nicht, wird falsch geliefert, gibt es Reklamationen. Mit den Angestellten wachsen zudem der Druck, die Verantwortung und die Erwartung an den Umsatz.» Dennoch scheint Sandra eins zu sein mit der Welt, die sie um sich herum aufgebaut hat. «Es ist alles irgendwie surreal», sinniert sie zufrieden und posiert noch kurz für ein paar Fotos. Eine warme Umarmung später stehe ich im Nieselregen und sehe Sandra ins Auto steigen und davonbrausen. Eine Wohnungsbesichtigung im Bachletten steht an. Auf Insta postet sie derweil Fotos von sich und Miguel im sonnigen Sevilla.
« ICH BIN SELTEN AN DEM ORT, VON WO ICH EIN FOTO POSTE. »
SANDRA PINTO
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Die Bistro-Bar Kuni & Gunde in der Schneidergasse hat sich innert kürzester Zeit zu einem beliebten und belebten Treffpunkt entwickelt. Die beiden Gastgeber Tobias Mingramm und Tim Peters punkten mit Herzlichkeit, einem warmen Ambiente und unverschämt guten belegten Broten.
«Die grösste Herausforderung ist nicht, Qualität zu bringen, sondern Qualität zu halten», sagt Tobi mit einer Überzeugung, die stellvertretend für die engagierte und herzhafte Arbeitsweise der beiden langjährigen Freunde steht. Es ist keinesfalls bloss eine lernbuchmässige Floskel, sondern eine ernst gemeinte Motivation der beiden Gastgeber, als unabhängig geführter Betrieb in der Basler Gastro-Szene Fuss zu fassen. Nach anderthalb Jahren können sich die beiden getrost auf die Schulter klopfen, denn dieses Ziel wurde mehr als erreicht.
Auch am Tag unseres Interviews ist das Kuni & Gunde sehr gut besucht. Das Publikum: komplett durchmischt. Von der jungen, alternativen Studentin, die einen Kaffee trinken kommt, bis zum eleganten Anzugsträger, der hier seine Mittagspause verbringt, ist alles dabei. Die hölzernen, von Hand gezimmerten kleinen Tischchen schaffen eine einladende Atmosphäre, die irgendwie bei allen gut anzukommen scheint. Viele davon sind Stammgäste, die keinen Ort der Anonymität suchen, sondern einen Ort, an dem man als Gast wahrgenommen wird. «Der persönliche Austausch am Tisch ist uns wichtig», sagt Tim, während er eine Stammkundin, die gerade Platz genommen hat, mit Namen begrüsst. Tobi übernimmt das Wort und fügt hinzu: «Wir möchten nicht nur Getränke servieren, sondern die Beziehung am Tisch pflegen. Ich glaube, damit können wir uns von anderen Betrieben abheben.» Zurück zum Ursprünglichen eben. Wenn das Klappern der Laptop-Tastatur von herzhaftem Lachen übertönt wird und das sekundenschnelle Scannen sämtlicher Social-Media-Plattformen durch echte, tiefe Gespräche ersetzt wird, dann entstehen echte Begegnungen und persönliche Kontakte. Diese Form von Gemeinschaftskultur möchten Tim und Tobi fördern: «Wir glauben fest daran, dass in einer Welt voller Technologie und Bildschirme nichts wichtiger ist als die Freude, die wir in der Gesellschaft unserer Mitmenschen finden.»
Von Anfang an setzten Tim und Tobi auf ihre besonderen Kreationen belegter Brote. Inspiriert von den in Kopenhagen geborenen Smørrebrød werden die sogenannten Bunten Brote von Kuni & Gunde stets mit frischen, saisonalen und regionalen Zutaten zubereitet. Durch das Feedback der Gäste entstehen dabei immer wieder neue raffinierte Kreationen, die sich weit weg von einem gewöhnlichen belegten Brötchen bewegen. Tobi fügt hinzu: «Wir haben zu jedem belegten Brot eine Geschichte mit Produkten aus der Region.»
Da wären wir wieder beim Ursprünglichen, welches sich die beiden Gastgeber so bewusst auf die Fahne geschrieben haben. Kuni & Gunde pflegt eine fast schon dörfliche Beziehung zu den benachbarten Geschäften der Schneidergasse. Die Kerzen auf den Tischen beziehen sie von Swiss Candles, das Brot von Beschle –nach Ladenschluss trifft man sich wiederum zum Feierabenddrink bei Tim und Tobi. In diesem Sinne: Cheers – auf gute Gespräche und ein lebendiges, lokales Miteinander!
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WIR FREUEN UNS AUF IHREN BESUCH!
Larissa und Heiko Heckendorn haben gewagt, wovon viele nur träumen. Sie haben ihren Brotjob an den Nagel gehängt und alles auf eine Karte gesetzt. Seither tanzen sie Swing in allen Ecken der Stadt, auf internationalem Parkett – und zu Hause im Kleinbasel.
Ihr Wohnzimmer ist ein Tanzsaal. Mit Parkett, hohen Decken, Kronleuchter, Spiegel an der Wand. Sofa und Esstisch sind in die Dachschrägen geschoben. Larissa und Heiko brauchen Platz. Sie leiten die Tanzschule «Basel Jitterbugs» und trainieren in ihrem Kleinbasler Zuhause wann immer möglich. Denn, so Heiko: «Wir können nicht ständig nur geben, wir müssen uns auch Zeit für unser eigenes Training nehmen. Das haben wir in all den Jahren gelernt.»
All die Jahre – das sind unterdessen 20. Kennengelernt haben sie sich an einer Schulparty in Schopfheim. Zu Discomusik haben sie damals geschwoft. Danach nahm Larissa, die seit ihrer Kindheit tanzt, Heiko mit zu einem Standardkurs. Bei Tango, Foxtrott und Walzer verlor er sein Herz. An Larissa. Und an den Sport. Bald schon verliebten sich die beiden erneut, dieses Mal in den Boogie Woogie, über den sie am Ende beim Lindy
Hop landeten. Sie begannen zu unterrichten, fuhren an erste Festivals und erlebten, wie gross die Swing-Szene ist, wie bunt und schön.
Bis vor wenigen Jahren arbeitete Heiko als Maschinenbauingenieur, war beruflich stark eingebunden, oft unterwegs. Larissa hatte ein Physik- und ein Mathematikstudium abgeschlossen und unterrichtete. «Wir hatten sichere Jobs und gute Löhne», erzählt Heiko. «Aber es hat sich irgendwann einfach nicht mehr richtig angefühlt.» Er kündigte 2018. «Es brauchte enorm viel Mut», erinnert sich Larissa. Während auf der einen Waagschale dieses Feuer und die Liebe fürs Tanzen lagen, schien die andere unendlich viel schwerer zu wiegen. «Da waren die ganzen Jahre und Kosten der Ausbildung, die Sorgen um die finanzielle Sicherheit –
gleichzeitig dachte ich: Aber ich bin unglücklich!» Ein Jahr nach Heiko kündigte auch sie.
Seither sind die beiden noch öfter unterwegs. Unterrichten unter der Woche in ihrer Tanzschule in Basel, reisen an den Wochenenden zu Festivals in aller Welt. Warschau, München, Prag, Los Angeles, Helsinki, Barcelona, Mailand, Tallinn – manchmal brauchen sie eine Pause. Zeit zum Trainieren. Und Zeit für sich. «Während Corona haben wir eine Yoga-Ausbildung gemacht», erzählt Heiko, «aktuell gehe ich zum Ausgleich gerne ins Gym.» «Wir schwimmen zudem regelmässig im Rhein. Auch im Winter», ergänzt Larissa. Ihr Tanzpensum ist körperlich anstrengend. Zudem dauern die Partys oft bis in die Nacht, da gibt es auch mal etwas Schlafmangel am Folgetag. Larissa und Heiko haben gelernt, gut auf ihre Körper zu achten. Ausgleichssport zu betreiben, Kraft aufzubauen. Und genug zu essen. Nach dem Frühstück beginnt das Training im Wohnzimmer. Danach ruft das Büro. Zehn Lehrpersonen unterrichten für die Basel Jitterbugs. Drei Mal im Jahr organisieren sie ein Festival in Basel mit internationalen Lehrpersonen, Live-Bands und Partys. Hinzu kommen regelmässige Tanzanlässe und zahlreiche Kurse und Workshops.
Um die Basel Jitterbugs hat sich eine stattliche Community gebildet, die sich, so Larissa, «anfühlt wie eine grosse Familie». Man kennt sich. Man hat Spass zusammen. Und man tanzt – alle mit allen. Bei Swing werden die Partner oft gewechselt. «Manchmal starten wir einen Abend gemeinsam, sehen uns dann aber erst Stunden
später wieder», lacht Larissa. «Ja, hin und wieder hat man mit anderen Leuten Tänze, die sind magisch. Da fliesst es einfach, das ist enorm inspirierend», schwärmt Heiko. «Es ist, als würde man mit jemandem ins Gespräch kommen», führt Larissa aus. «Manchmal matcht es, manchmal nicht so.» Doch auch das internationale
Parkett ist für Larissa und Heiko wichtig. Hier tauschen sie sich mit anderen Profis aus, tanzen Shows und Präsentationen, werden herausgefordert und inspiriert. Ihre neuen Eindrücke und Ideen bringen sie dann wieder in die Basler Szene ein. «Zudem haben wir unterdessen in ganz Europa Freunde, das ist unglaublich schön», findet Heiko. «Unsere Arbeit öffnet. Für Menschen, Kulturen und Länder, die man sonst vielleicht nicht besuchen würde.»
Die Musik der 30er- bis 50er-Jahre, die schönen Kleider – Larissa und Heiko leben den Swing unterdessen auch im Alltag. Gleichzeitig ist ihnen sehr bewusst, woher die Musik und diese Art zu tanzen kommt: «Das Ganze hatte im Ursprung nicht immer mit Freude zu tun. Damals gab es in den USA Rassentrennung und Unterdrückung, der schwarzen Bevölkerung blieb das Tanzen, um die Hoffnung nicht zu verlieren und als Ausdrucksform», erklärt Larissa. «Umso wichtiger ist es uns, eine Community zu schaffen, die offen ist und alle inkludiert», so Heiko. Sich aus dem Elend tanzen; geht das tatsächlich? Larissa und Heiko sind sich sicher. «Auch wenn wir mal gestresst sind oder genervt, nach dem Tanzen geht es uns immer besser!» Das sei unter anderem dem chemischen Prozess geschuldet, der bei
Bewegung Glückshormone produziert. «Aber auch der soziale Aspekt; die Begegnung mit Menschen, der Körperkontakt; das alles tut gut.» Tanzend, so sind sie sich sicher, schaltet man den Kopf automatisch aus, entspannt, öffnet sich und kommt in den Flow. Tanzend ist die Welt eine bessere. Wir sollten alle viel öfter tanzen.
BALBOA DELIGHT FESTIVAL
Das nächste von Heiko und Larissa organisierte Swing-Festival findet vom 28. bis am 30. Juni im kHaus statt. Hier dreht sich alles um Balboa. Es erwarten dich internationale Teacher, eine der besten Swingbands Europas und rauschende Partys. Am Sonntagabend findet eine Bootstour auf dem Rhein statt. Das Festival zieht Anfänger wie auch fortgeschrittene Tänzerinnen und Tänzer an.
Ein Frachtschiff, eine Bikini-Lady, japanische Kirschblüten, moderne Architektur und ein Bierchen in mittelalterlichen Gassen – bei diesem Frühlingsspaziergang geniessen wir das pralle Leben am und um den Rhein.
Da ist dieses freundliche Kraftwerk, das mit seinen verschmitzten Augen auf den Rhein blinzelt. Ein Frachtschiff schwebt geduldig in der Schleuse. Kinder rennen auf der Wiese herum wie Kälbchen, die im Frühling zum ersten Mal den Stall verlassen. Eine Dame räkelt sich im Bikini auf dem Badetuch – wer knackig braun werden will, muss mit dem ersten Sonnenstrahl damit beginnen. Die wahren Stars dieser Tage sind jedoch die mit rosaroten Blüten überladenen japanischen Kirschbäume; sie bieten das perfekte Fotosujet.
Unser diesjähriger Frühlingsspaziergang führt uns an einem der ersten warmen Tage des Jahres über das Kraftwerk Birsfelden auf die Kraftwerkinsel und schliesslich ans Birsköpfli. Es ist noch ruhig auf den Wiesen, vereinzelt sitzen junge Familien im Gras. Boote schaukeln sanft im glupschenden Wasser, Senioren zwitschern in den ersten offenen Gartenbeizen ein Bierchen und Verliebte halten Händchen mit Blick auf die nicht zu übersehenden Türme. Es kommen Urlaubssehnsüchte hoch beim Blick auf das still fliessende Wasser.
Weiter unten am Dalbedych erscheint es uns absolut unmöglich, dass diese romantischen, von kleinen Kanälen durchzogenen mittelalterlichen Gassen und die riesigen futuristischen Türme auf der anderen Rheinseite zu ein und derselben Stadt gehören. Es fühlt sich
nach Frankreich an, nach Italien womöglich, aber keinesfalls nach Basel. Alte Fachwerkhäuser, ein Mühlrad, aber auch frühe Industriegebäude und – hier verrät sich die Stadt – moderne Architektur und Museen erwarten uns im St. Alban-Tal. Feriengefühle inmitten der Heimat, wie schön ist das denn bitte?!
Vom Mühlenberg und der St. Alban-Vorstadt ausgespuckt geht es über die Wettsteinbrücke zurück ins «real life». Das geschäftige Treiben am Wettsteinplatz lässt uns eiligst rechts abbiegen und zurück an den Rhein
schlendern. Vorbei an der alten Brauerei Warteck, die wir als architektonisches Highlight noch mitnehmen, setzen wir uns an den Schaffhauserrheinweg, geniessen die Sonne im Gesicht und das intensiv spriessende Grün rundherum, bevor wir zurück in Richtung Kraftwerk spazieren.
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Dominik Muheim erzählt Geschichten. Als Slam Poet und Kabarettist tourt er durch die Kleintheater der Schweiz und liebt es, mit seinen Texten beim Publikum etwas auszulösen. Der fünffache Slam Poetry Schweizermeister und Gewinner des Kleinkunstpreises Salzburger Stier 2024 im Interview mit BaselLive über die Macht und Magie von Geschichten.
DOMINIK MUHEIM, DU BIST IN REIGOLDSWIL AUFGEWACHSEN UND LEBST NUN SEIT LÄNGEREM IN BASEL.
ERINNERST DU DICH AN DAS ERSTE MAL, ALS DU MIT POETRY SLAM IN BERÜHRUNG GEKOMMEN BIST?
Dominik Muheim (31): Ja, das war im Unternehmen Mitte, circa 2012, ich war etwa 19 Jahre alt. Ich habe spontan die Veranstaltungsreihe «Slam in der Mitte» besucht, wo junge Menschen die Bühne betreten und einen eigenen Text vortragen durften. Ich wusste bis anhin nicht, dass es so etwas gibt und fiel aus allen Wolken. Denn genau so was wollte ich schon immer machen. Also habe ich mich für den nächsten Slam angemeldet.
UND WORUM GING ES IN DEINEM ERSTEN SLAM?
Das war eine Geschichte über einen Wurm, der sich in einen Zug verliebt. Jeden Tag sieht er diesen Zug aus dem Tunnel rasen und am Ende wird er überfahren. Das Feedback des Publikums war eher mittelmässig. (lacht) Trotzdem setzte ich mich an den Schreibtisch, um neue Texte zu schreiben und sie ab sofort auf den Slam-Bühnen der Schweiz zu testen.
« ICH LIEBE DIE STADT. SIE INSPIRIERT UND UNTERHALTET MICH. »
DOMINIK MUHEIM
HATTEST DU AUCH NOCH ANDERE HOBBYS?
In meiner Jugend verbrachte ich jede freie Minute auf dem Skateboard oder in der Zivilschutzanlage Reigoldswil, wo wir einen Bandraum eingerichtet haben.
PASST DAS MIT DEM DOMINIK MUHEIM VON HEUTE NOCH ZUSAMMEN?
Lass mich überlegen … Beim Skaten war es vor allem der kreative Aspekt, der mir gefiel. Du rollst durch die Stadt und sie verwandelt sich in einen Skate-Park. An jeder
Ecke verstecken sich unzählige Möglichkeiten. Bei den Gigs mit den Bands mochte ich die Momente, wo ich einen Song ansagen durfte und freute mich, wenn eine passende Pointe gelang. Ich würde daher sagen, ja, da gibts so einige Parallelen zum Dominik Muheim von heute.
DIE FREUDE AM GESCHICHTENERZÄHLEN ZIEHT SICH
WIE EIN ROTER FADEN DURCH DEIN LEBEN. WOHER KOMMT DAS?
Ich habe schon immer gerne zugehört, wenn mir Menschen etwas erzählt haben. Geschichten haben für mich etwas Magisches, weil sie mir helfen mich in die Lage Anderer zu versetzen – und weil sie die Empathie fördern. Ich liebe das Kopfkino, das eine gut erzählte Geschichte auslösen kann und mag es, wenn mich Geschichten überraschen, zum Lachen, zum Weinen oder gar zum Nachdenken bringen. Mit Geschichten ist es möglich, Zusammenhänge und Thematiken zu verstehen. Geschichtenerzählen ist also auch mit einer gewissen Verantwortung verbunden.
WAS GIBT ES DIR PERSÖNLICH, WENN DU ALS SLAM POET ODER MIT DEINEN KABARETT-PROGRAMMEN AUF DER BÜHNE STEHST?
Es ist die Freude am Moment, wo auf der Bühne etwas so klappt, wie ich es geplant habe. In erster Linie ist es ja Unterhaltung, was ich da mache. Wenn das Publikum lacht, applaudiert, mitgeht, dann fühlt sich das an wie surfen – in keinem anderen Moment bin ich so konzentriert und gleichzeitig so losgelöst.
INZWISCHEN HAST DU DIVERSE PREISE GEWONNEN UND WURDEST U. A. MIT DEM KLEINKUNSTPREIS
SALZBURGER STIER 2024 AUSGEZEICHNET – SETZT DICH DAS NOCH MEHR UNTER DRUCK ODER SPORNT ES DICH AN?
Beides. Wenn Menschen dein Programm besuchen und dafür Geld ausgeben, dann willst du ja auch was bieten. Selbstkritik und Selbstzweifel sind treue und anstrengende Begleiter. Der Salzburger Stier ist da eine schöne Wertschätzung und Bestätigung, die mich motiviert. Auch die grosse Aufmerksamkeit versuche ich zu geniessen. Das Schönste ist, dass ich dank dem Stier mein erstes Solo-Programm «Soft Ice» ab Herbst auf vielen Bühnen zeigen darf – und auf der Bühne fühl ich mich am wohlsten.
WO TANKST DU ENERGIE FÜR DEINE PROGRAMME? IN DER NATUR, WIE HIER IN DEN MERIAN GÄRTEN, WO WIR UNS ZUM INTERVIEW GETROFFEN HABEN, ODER IN DER STADT?
Ich liebe die Stadt. Sie inspiriert und unterhaltet mich. Ich besuche gerne Konzerte, Kleintheater, Kinos und Bars. Die Stadt ist für mich wie eine coole Kollegin, in deren Gesellschaft ich mich wohl fühle. Die Merian Gärten bilden dagegen einen willkommenen Erholungsort. Wenn ich mich im Schreib-Prozess eines Programms befinde und gerade nicht weiterkomme, dann ist es wichtig, den Kopf durchzulüften. Die Merian Gärten bieten sich dafür wunderbar an – ob für eine Joggingrunde oder einen Spaziergang.
WENN DU EINEN TEXT ÜBER BASEL SCHREIBEN WÜRDEST, WAS KÄME DARIN VOR?
Ganz bestimmt das Drämmli. Ich liebe es, Drämmli zu fahren und die Menschen zu beobachten. Über diese vielen unterschiedlichen Lebensgeschichten würde ich schreiben – habe ich auch schon oft gemacht.
DAMIT WÄREN WIR WIEDER BEIM GESCHICHTENERZÄHLEN. WOMIT MÖCHTEST DU DAS PUBLIKUM DENN ALS NÄCHSTES BEGEISTERN?
Mein neues Solo-Programm heisst «Soft Ice» und erzählt von einer Hochzeitsgesellschaft auf einem Schiff. Wie es so ist, haben die Hochzeitsgäste ganz unterschiedliche Vorstellungen einer gelungenen Hochzeit. Der Abend droht auszuarten und ich versuche die Stimmung irgendwie zu retten – scheitere dabei aber kläglich. (lacht) Es wird eine wilde Hochzeits-Satire, in der ich die grossen und kleinen Themen unserer Zeit kommentieren werde. Mein Ziel ist es, dem Publikum (und mir) einen schönen und lustigen Abend zu bescheren. Genauso wichtig ist mir aber auch die zweite Ebene. Meine Geschichten sollen das Zeitgeschehen kritisch begleiten. Das ist meine Aufgabe als Kabarettist.
« WENN DAS PUBLIKUM LACHT, APPLAUDIERT, MITGEHT, DANN FÜHLT SICH DAS AN WIE SURFEN. »
DOMINIK MUHEIM
« SOFT ICE » – DAS NEUE PROGRAMM VON DOMINIK MUHEIM: 20./21. September 2024 im Kulturhaus Palazzo, Liestal 23. September 2024 im Theater im Teufelhof, Basel dominikmuheim.ch
Es gibt sicherlich viele Menschen, die an der Freien Strasse 88 in Basel vorbeigegangen sind und dachten, dass es nur ein kleines Ladenlokal ist. Aber lassen Sie sich nicht täuschen! Bei „passion for beds.“ gibt es viel mehr zu entdecken. Im Obergeschoss erwartet Sie ein wahres Schlafparadies. Dort finden Sie eine beeindruckende Auswahl an hochwertigen Betten von renommierten Traditionsmarken wie Vispring aus Großbritannien und Mattsons Beds aus Schweden. Wenn Sie jetzt neugierig geworden sind, sollten Sie uns unbedingt in unserem Store besuchen. Warum sollten Sie weit reisen, wenn das Paradies direkt vor Ihrer Haustür liegt?
The Blues Brothers, die US-amerikanische Komödie aus dem Jahr 1980 mit John Belushi und Dan Aykroyd, ist ein Klassiker der Filmgeschichte, dessen Soundtrack in keiner gut assortierten Musiksammlung fehlt. Nun kommt die Show zum Musikfilm, die sogar von Dan Aykroyd himself Unterstützung findet, nach Basel und macht Jake und Elwood Blues
Am 19. Mai um 20 Uhr im Musical Theater – nicetime.ch
Zeit, neue Schweizer Sounds zu entdecken: Heute mit Ikan Hyu, die zu zweit avantgardistischen Sound produzieren und damit Multitasking in eine nächste Dimension heben. Und mit der Band Fräulein Luise, die musikalische Geschichten erzählt, denen man ewig zuhören möchte.
IKAN HYU & FRÄULEIN LUISE 23. Mai ab 21 Uhr auf der Gannet – gannet.lv
Die Schottin Cara Rose ist eine aussergewöhnliche Stimme, die tiefgehende Songs voller berührender Melodien schreibt – und dies mit gerade einmal 25 Jahren. Eine Künstlerin, die auch wegen ihrer Bühnenpräsenz unterdessen weit über ihre Heimat hinaus Beachtung findet. Dass wir sie im intimen Rahmen des Parterres erleben dürfen, ist einfach nur WOW!
CARA ROSE 24. Mai ab 19.30 Uhr im Parterre One – parterre.net
Du musst keinen Rap mögen, um diese Jungs zu feiern. Die sind musikalisch vielfältig, können von selbstironisch über politisch bis gefühlvoll und wirken einfach immer fresh und das obwohl sie bereits seit acht Jahren zusammen auf der Bühne stehen; chapeau! In der Kaserne beenden sie die Releasetour ihres dritten Studioalbums «WAS STARS?» vor Heimpublikum – Grund, zu feiern!
WAS DAS? Mai ab 20 Uhr in der Kaserne, Rossstall 1 – kaserne-basel.ch
«Die Nudel», die «Jodelschule» («Du dödl du ist zweites Futur bei Sonnenaufgang ...»), das «Frühstücksei» und auch «Die Herren in der Badewanne»: An diesem Abend setzt das Förnbacher Theater die Kult-Sketche und Cartoons von Loriot in Szene. Freu dich auf eine ehrwürdige Hommage an den Meister des feinen, intelligenten Humors.
26., 29. und 31. Mai –foernbacher.ch
Hello, Vienna Calling? Wahre Fans haben die Tickets längst, denn «FALCO – Das Musical» bringt nicht nur die Musik, sondern auch die spannende Geschichte des legendären
Ausnahmetalents Hans Hölzel bildgewaltig und kunstvoll auf die Bühne. Eine Hommage an die unvergessene, schillernde Pop-Ikone.
Das letzte Stück der Choreografin Cosima Grand war inspiriert von Mikroben und Bakterien. In «things veer» orientiert sie sich nun am Weltall. Das Stück zoomt von der Erde weg. Es geht symbolisch ins Dunkle: in ein Planetensystem, in galaktische Sphären, wo sich vier Menschen auf unsichtbaren Bahnen bewegen und einen Kosmos aus Beziehungen entstehen lassen.
COSIMA GRAND: THINGS VEER am 4. und 5. Juni um 20 Uhr im Theater Roxy – theater-roxy.ch
Wie viel von der Persönlichkeit und dem Leben eines Autors steckt eigentlich jeweils in einem Roman? Bei Carlo Leone Spillers «In Wahrheit war es schön» offenbar viel. Protagonist C. kommt wird zu Beginn der Neunzigerjahre in eine Zürcher Künstlerfamilie geboren, entdeckt das wilde Leben, die Leidenschaft und die Liebe, beginnt Literatur zu studieren – doch basiert das gesamte Material für sein Schreiben auf dem eigenen Leben? An der Sofalesung findest du es vielleicht heraus!
IN WAHRHEIT WAR ES SCHÖN Sofalesung mit Carlo Leone Spiller am 2. Juni, 17 Uhr im Literaturhaus – literaturhaus-basel.ch
Kennst du Marcel Grether? Der Basler ist seit den 1980er-Jahren als Profizauberer «Magrée» auf der ganzen Welt unterwegs. Als Pionier der Zauberkunst in der Schweiz weiss er, wie man Menschen zersägt oder in der Luft schweben lässt. Im Fauteuil erlebst du den Magier im kleinen Rahmen in einem emotionalen, sympathischen und verrückten Spektakel.
MAGREE: MAGIC MOMENTS im Kaisersaal des Theaters Fauteuil am Donnerstag, 6. Juni, um 20 Uhr – fauteuil.ch
Gemeinsam mit einem Ensemble aus Menschen verschiedener Herkunft lädt das collectif barbare dich zu einem Fest ein, das alle an einem Tisch versammelt und das Theater zu einem Ort der Begegnung mit dem Fremden macht.
Gewisse Dinge sollen bitte niemals nie modern interpretiert werden – zum Beispiel Schwanensee. Wir wollen die magische Liebe in funkelnden Kostümen, wir wollen Prinz Siegfried hoffen und Prinzessin Odette leiden sehen. Wir wollen zu Tschaikowskys Musik hüpfende Schwäne. Das zeitlose Meisterwerk des klassischen Balletts kannst du nun im Joggeli erleben.
SCHWANENSEE
Sonntag,
Für die meisten von uns reichen sechs Saiten an einer Gitarre, um sich einen Knoten ins Hirn zu zupfen. Nicht so für Dimitar Ivanov. Der in Bulgarien geborene Gitarrist holt aus seinem zehnsaitigen Instrument ein ganzes Orchester heraus und dies in seinem neusten Projekt «Hommage an Egberto Gismonti» in brasilianischem Temperament – eindrücklich und wahnsinnig schön!
DIMITAR
Zum Saisonabschluss stellt die Basel Sinfonietta ein Programm mit beeindruckender Musik von fünf Komponistinnen vor, mit dem sich das Orchester wenige Tage zuvor am Avantgarde-Musikfestival «Klang» in Kopenhagen präsentiert hat.
Die Artwoche ist perfekt, um sich in die Stadt zu begeben und zu gucken: Kunst – sie quillt dieser Tage aus allen Ritzen. Menschen – sie reisen aus der ganzen Welt an und machen aus Basel eine Weltstadt sondergleichen. Bunt, verrückt, offen und einfach nur wunderbar!
ART BASEL und sämtliche Nebenmessen, 10. bis 16. Juni an zahlreichen Orten – artbasel.com
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TAG DER NATUR Samstag, 15. Juni, 16 Uhr bis Sonntag, 16. Juni, 16 Uhr in den Merian Gärten – meriangärten.ch
Die persische Stand-upComedienne erzählt von ihren verrückten Erfahrungen und plaudert mit jeder Menge Selbstironie aus dem Nähkästchen. Das Thema? Männer, Frauen und das älteste Spiel der Menschheit …
NEGAH AMIRI Am 18. Juni im Kulturhuus Häbse – haebse.ch
Wer Soulgrössen wie Solomon Burke, Sam Cooke oder Marvin Gaye liebt, muss sich unbedingt Dylan Triplett anhören: Anlässlich von «Groove Now» steht der junge Sänger aus Louis erstmals in der Schweiz auf der Bühne. Ein unfassbares Gesangs-Talent in der intimen Umgebung vom -Tis – eine einmalige Chance, da Dylan wohl bald die ganz grossen Bühnen erobern wird.
DYLAN TRIPLETT 26. Juni um 20.30 Uhr im Atlantis – parterre.net
Ariane Koch ist dir vielleicht durch ihren Debütroman «Die Aufdrängung» ein Begriff. Jetzt hat die Baslerin für das Theater das Stück «Kranke Hunde» geschrieben – eine komödiantische Krankengeschichte. Es geht um unsere erschöpfte Gesellschaft und ihre Heilung. Inszeniert von Sebastian Nübling bleibt dir eigentlich nur eins: viel Spass und gute Unterhaltung!
KRANKE HUNDE Am 13., 17. und 19. Juni um 19.30 Uhr im Schauspielhaus – theater-basel.ch
Seit 1899 dient das Sunnebedli auf dem Margarethenhügel der städtischen Bevölkerung als Oase der Ruhe und Erholung. Das wird nun drei Tage lang gefeiert: Mit kostenlosen Sportangeboten, Massagen, DJ-Sounds, betreuten Vergnügungsangeboten für Kinder, Grill, Wasserolympiade, Kino, Live-Musik und Badespass bis 22 Uhr. Happy Birthday, du wunderbarer Ort!
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IMPRESSUM Erscheinungsterm in 8./9. Mai 2024 Verteilung Direktverteilung über die Direct Mail Company und als Beilage in diversen Titeln in beiden Kantonen BS und BL. Auflage 210 000 Exemplare Herausg eber StadtKonzeptBasel, Grenzacherstrasse 79, 4058 Basel –Friedrich Reinhardt Verlag, Rheinsprung 1, 4051 Basel Redaktion StadtKonzeptBasel –Janine Wagner Gestaltung Friedrich Reinhardt Verlag –Romana Stamm Druck Birkhäuser+GBC AG, Reinach Vermarktung StadtKonzeptBasel, vermarktung@stadtkonzeptbasel.ch
Titelbild StadtKonzeptBasel Copyright Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen und die Ve rwendung des Inhalts in elektronischen Medien bedürfen der ausdrücklichen Genehmigung des Herausgebers. basellive.ch
125 Jahre Basler Kantonalbank Zeit, danke zu sagen.
Danke für die vielen Binggis, Shoshana und Maude.
Mehr Neues Die Hebammen Shoshana und Maude sowie alle im Gesundheitswesen sorgen rund um die Uhr für Jung und Alt.