ARA Reinach, 2017

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ARA REINACH

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EDITORIAL

Die Abwasserpioniere im Oberwynental Liebe Leserinnen und Leser

Joe Eugster Verbandspräsident

Mit grosser Freude präsentiere ich Ihnen das neue ARA Magazin des Abwasserverbandes Oberwynental (AOW). Im Sommer 2017 wurde die von Grund auf erneuerte, erweiterte und mit modernster Reinigungstechnik ausgestattete Kläranlage im Reinacher Moos wieder vollständig in Betrieb genommen. Mit der offiziellen Einweihung am 22. September 2017 und einem Tag der offenen Tür am 24. September 2017 wurde dies gefeiert.

Inhalt

Schon in den frühen dreissiger Jahren des letzten Jahrhunderts haben die Gemeinden Reinach, Menziken und Burg aus Sorge um die Wasserqualität ihres Flüsschens Wyna entschieden, die Abwasserreinigung gemeinsam in die Hand zu nehmen. Von Anfang an hat sich auch die Luzerner Gemeinde Pfeffikon diesem zukunftsweisenden Vorhaben angeschlossen. Schon 1934 wurde am heutigen ARA-Standort die erste Kläranlage im Kanton Aargau in Betrieb genommen. Wenn auch die Technik mit dem Bau eines Emscherbrunnens noch sehr einfach war, durfte man doch von einer echten Pioniertat der Oberwynentaler Bevölkerung sprechen. 2016 trat das neue Abwassergesetz des Bundes mit den Vorschriften zur Elimination der sogenannten Mikroverunreinigungen aus dem Abwasser in Kraft. Noch im September des gleichen Jahres wurde in Reinach bereits eine Ozonungsanlage realisiert – eine weitere schweizweite Pionierleistung! Natürlich blieb man seit 1934 nicht beim Emscherbrunnen stehen. 1962 wurde in Reinach die erste 2-stufige ARA im Kanton Aargau eingeweiht, die dann in den Jahren 1984 bis 1995 in mehreren Etappen wieder modernisiert und erweitert wurde. Im Laufe der Jahre schlossen sich weitere Aargauer und Luzerner Gemeinden dem Verband an. Heute betreiben Beromünster und Rickenbach im Luzerner Michelsamt zusammen mit den Aargauer Gemeinden Reinach, Menziken, Burg und Leimbach diese interkantonale Abwasserreinigung, bestehend aus der ARA in Reinach und einem gut ausgebauten Verbandsnetz von Abwasserkanälen und Aussenanlagen zur Vorbehandlung des Abwassers bei Regenwetter. Und voraussichtlich schon bald dürfen wir auch noch die Nachbargemeinden Gontenschwil und Zetzwil in unserem Verband willkommen heissen. Mit Investitionskosten von brutto gegen 35,0 Millionen Franken konnte ein Werk geschaffen werden, das wiederum viele Jahre seinen Zweck bestens erfüllen wird und das Wasser der Wyna in guter Qualität weiter das Tal hinunterfliessen lässt. Die Bewohner unserer Region haben vor einigen Jahren ihre Zustimmung zur Realisierung gegeben. Gerne präsentieren wir jetzt mit Freude und Stolz eine der modernsten Abwasserreinigungsanlagen der Schweiz!

Abwasserverband Oberwynental

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Interview mit Reto Pfendsack, 8 Werkleiter ARA Reinach Unser Team

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Die Geschichte der ARA Reinach

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Energieverbrauch und Energieproduktion

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Fakten zur ARA Reinach

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So funktioniert die ARA Reinach

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Topmoderne Ozonung der 26 Mikroverunreinigung Der Umgang mit Wasser

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Das Kanalisationsnetz

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ARA-Besichtigungen

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Impressum Ein Produkt von

Herausgeber Public Voice Projektleitung Dr. Josef Roos, Public Voice, Adligenswil Redaktion Dr. Josef Roos, Public Voice; Joe Eugster, Präsident Abwasserverband Oberwynental Fotos Dr. Josef Roos, Public Voice; ARA Reinach Layout Daniel Eicher, Eicher Design AG, Horw Inserate Rilana Jaun, Public Voice Lektorat Sandra Steiger, Public Voice Druck Koprint AG, Alpnach Dorf

Joe Eugster Verbandspräsident

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ABWASSERVERBAND

Der Abwasserverband im Porträt

Ein Zweckverband für das obere Wynental Zu Beginn der dreissiger Jahre schlossen sich die vier südlichsten Dörfer des oberen Wynentals zum Abwasserverband Oberwynental zusammen. Ihr Ziel war, gemeinsam das Abwasser im Wynental mit der ersten Abwasserreinigungsanlage (ARA) des Kantons Aargau zu reinigen und die Wyna zu retten. Heute umfasst das Einzugsgebiet der ARA die Gemeinden Burg, Leimbach, Menziken, Reinach im Aargau sowie Beromünster und Rickenbach im Kanton Luzern. Mit der ersten Anlage zur Elimination der Mikroverunreinigungen im Aargau beweist der Verband erneut sein zukunftsgerichtetes und innovatives Agieren.

Zum Abwasserverband Oberwynental gehören heute die Gemeinden: Aus dem Kanton Aargau Burg 969 Einwohner

Leimbach 448 Einwohner

Menziken 5‘499 Einwohner

Reinach 7‘916 Einwohner

Aus dem Kanton Luzern (umfasst die früheren Gemeinden Beromünster, Gunzwil, Neudorf, Pfeffikon, Rickenbach und Schwarzenbach)

Die Wyna, der kleine Fluss, der dem Tal den Namen gegeben hat, entspringt in Neudorf im Kanton Luzern und ist bei trockenem Wetter kaum in der Lage, das anfallende Abwasser der Einwohner sowie Industrieund Gewerbebetriebe des Tals zu verdauen. Gründung des Abwasserverbandes, um die Wyna zu retten Anfangs der dreissiger Jahre taten sich deshalb die vier südlichsten Dörfer des oberen Wynentals zusammen, um ihren Fluss zu

retten und bauten die erste ARA im Kanton Aargau. Die Bevölkerung nahm stetig zu, Gewerbe und Industrien wuchsen kräftig und damit auch die Abwassermenge. Heute sind dem Abwasserverband Oberwynental (AOW) rund 25‘000 Einwohner (E) angeschlossen. Zusammen mit den ansässigen Industrie- und Gewerbebetrieben wird das Abwasser von gegen 40‘000 sogenannten Einwohnergleichwerten (EW) in der Kläranlage im Reinacher Moos gereinigt.

Beromünster 4‘809 Einwohner

Rickenbach 2‘948 Einwohner

Insgesamt: 22‘589 Einwohner Umgerechnet in Einwohnergleichwerten: 37‘289

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ABWASSERVERBAND

sationsnetz. Der Verband übernimmt das Gemeindeabwasser in seine Sammelleitungen, genannt Verbandskanäle und leitet es der ARA zu. Er ist auch zuständig für die grossen Aussenanlagen, die sogenannten Regenüberlaufbecken (RÜB), die gut gewartet werden müssen.

Verbandsgemeinden 1 Burg 3 Menziken 2 Leimbach 4 Reinach

5 Beromünster 6 Rickenbach

Bau der modernsten ARA der Schweiz Im Laufe der Jahre wurde die Kläranlage immer wieder vergrössert und mit zusätzlichen Reinigungsstufen ergänzt. Die neue Anlage, die 2017 in Betrieb genommen wurde, hat eine Reinigungskapazität von rund 55‘000 EW und damit genügend Reserven für die kommenden Herausforderungen. Dazu verfügt sie neben den bisherigen Reinigungsstufen, der mechanischen, chemischen und biologischen über einen Sandfilter und eine Ozonungsanlage zur Elimination der sogenannten Mikroverunreinigungen. Damit ist sie die zweite derartige Anlage in der Schweiz. Abwasserverband verantwortlich für Verbandskanäle Die Abwasserreinigungsanlage ist das Herzstück des Abwasserverbandes. Genauso wichtig ist aber ein gut ausgebautes Kanalisationsnetz und dessen laufender Unterhalt. Auch darum muss sich der Abwasserverband Oberwynental kümmern. Jede Gemeinde ist zuständig für die Entwässerung ihrer Haushalte und Gewerbebetriebe, verfügt also über ein Gemeindekanali-

Organisation des Abwasserverbandes Oberwynental Der Gemeinderat der angeschlossenen Kommunen delegiert ein Mitglied in den Verbandsvorstand. Das Stimmrecht der Gemeinden besteht im Verhältnis der Anzahl angeschlossener Einwohner. Der Gemeinderat gibt Instruktionen an den Delegierten im Vorstand. Statutenänderungen und grosse Investitionen benötigen zudem die Zustimmung der Gemeindeversammlungen. Aufgaben des Abwasserverbandes Der Abwasserverband Oberwynental bezweckt die Sammlung, Ableitung und Reinigung der Abwässer aus den Verbandsgemeinden sowie die Entsorgung der bei der Abwasserreinigung anfallenden Rückstände. Der Verband baut, betreibt und unterhält zu diesem Zweck die dafür benötigten Anlagen und verbandseigenen Leitungen. Mit einem generellen Entwässerungsplan (V-GEP) wurden Funktionalität und Zustand des Abwassersystems im ganzen Verbandsgebiet überprüft. Über alles gesehen konnte

ein guter Zustand festgestellt werden. Einige bekannte Lücken müssen noch geschlossen werden. Die Planung dazu ist im Gange. Der Abwasserverband Oberwynental plant die Zukunft Was bringt die Zukunft für unseren Verband? Zuerst einmal dürfen wir feststellen, dass der Abwasserverband Oberwynental mit der total erneuerten und erweiterten ARA für viele Jahre alle Voraussetzungen erfüllen kann, die ihm gesetzlich vorgeschrieben sind. Im Kanalisationsnetz wurde die Umsetzung der notwendigen Massnahmen aus dem V-GEP mit den Gemeinden in Angriff genommen und können in den nächsten Jahren umgesetzt werden. Damit dürfte die grosse Investitionsphase vorerst abgeschlossen sein. In nächster Zeit rechnen wir mit dem Anschluss der Nachbargemeinden Gontenschwil und Zetzwil mit zusätzlichen 3‘500 Einwohnern, was im Verband keine zusätzlichen Investitionen auslösen sollte. Die Kapazität der ARA ist vorhanden und die Statistik zeigt: Grössere ARA‘s bedeuten eine tiefere Kostenbelastung pro angeschlossene Einwohner. Anstehend ist auch eine Statutenrevision und die Aktualisierung der Kostenverteilschlüssel. Das Thema Phosphor-Rückgewinnung wird uns als Nächstes beschäftigen. Bis in zehn Jahren soll es praktizierbare Lösungen dafür geben. Verbands-Gemeinden

AfU Kt. Aargau

Verbandsvorstand

Int./Ext. Kontrollstelle

Verbandspräsident

Fach-/Bauherrenberater

Operative Führung

Strategische Führung

EWS Energie AG

Verbandspräsident

Betrieb ARA + Kanalisationsnetz

Finanzen + Administration

Werkleiter

Verbandsaktuar

Investitionsprojekte

Buchhaltung

Verbandsgebiet

Mitarbeiter

Budget Mehrjahresplanung

Personalwesen Allg. Administration

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INTERVIEW

Werkleiter Reto Pfendsack im Interview über die brandneue ARA Reinach

«Wir konnten hier modernste Technologien realisieren» Werkleiter Reto Pfendsack erachtet es als spannende Herausforderung, in dieser modernen ARA zu arbeiten. Mit der brandneuen Anlage zur Elimination der Mikroverunreinigungen hat sich die Anlage zu einer schweizweit führenden und innovativen Vorzeige-ARA katapultiert. Im Interview zeigt er auf, was die neue ARA ausmacht und welche Visionen er im Umgang mit Wasser hat.

Reto Pfendsack, Werkleiter ARA Reinach

Welche Philosophie verfolgen Sie mit der ARA Reinach? Ich setze alles daran, effizient und mit möglichst geringen finanziellen Mitteln das Beste für Natur und Umwelt herauszuholen. Ein angenehmes Arbeitsklima für alle Mitarbeiter ist für eine optimale Umsetzung die Voraussetzung. Daran arbeiten wir jeden Tag. Welche Bedeutung hat die ARA Reinach für die Region Oberwynental? Die Geschichte der ARA ist tief verwurzelt

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mit dem oberen Wynental. Schon früh wurde erkannt, dass mit der ganzen Industrie (Tabak) unser Vorfluter zu schwach für das ganze Abwasser ist. Mit dem Bau der neuen ARA sind wir wieder auf dem neusten Stand in Sachen Abwasserreinigung. Ja, wir gehören sogar zu einer der führenden Kläranlagen überhaupt. Und schweizweit? Wir sind die zweite Anlage, die Mikroverunreinigungen mit Ozon eliminiert. Insofern haben wir im Moment Vorzeigecha-

rakter. Unsere Anlage wird somit bei vielen anderen als Vorbild-ARA betrachtet. Nicht umsonst auch die vielen Medienberichte über unser Werk. Und wenn es die ARA Reinach nicht gäbe…? Undenkbar. Die Region wächst bevölkerungsmässig stark, und durch verschiedene Zusammenschlüsse wird in der ARA Reinach immer mehr Abwasser gereinigt. So gelangt das Wasser aus den Luzerner Gemeinden Beromünster und Rickenbach


INTERVIEW

seit 2009 in die ARA Reinach. Bis 2020 sollte auch das Abwasser aus Gontenschwil und Zetzwil bei uns gereinigt werden. Was macht die ARA Reinach zu einer der innovativsten ARA’s der Schweiz? Durch den Neubau, der 2014 gestartet ist, sind wir technologisch und verfahrenstechnisch wieder auf dem neusten Stand. In dieser Phase ist auch die vierte Reinigungsstufe (Elimination Mikroverunreinigung) realisiert worden. Wie bereits erwähnt, sind wir unter den ersten Anlagen, welche diese Stufe realisiert haben. Wie fühlen Sie sich, in einer so topmodernen Vorzeige-ARA Werkleiter zu sein? Es erfüllt mich mit Stolz, dabei zu sein. Ich bin froh, einen solch fortschrittlich denkenden Präsidenten und Vorstand zu haben, welche diesen Weg immer unterstützt haben. Wir konnten hier tolle Technologien realisieren. Was betrachten Sie als die besondere Stärke der neuen ARA Reinach? Das Rad wurde nicht neu erfunden, das heisst, wir setzen auf bewährte Verfahren in allen Bereichen. So wurden eventuelle Kinderkrankheiten schon zum grossen Teil eliminiert. Das Mitarbeiterteam gehört zum Besten, was zu finden ist. Die Kommunikation über alle Stufen funktioniert hervorragend. Welche ökologische Bedeutung hat die neue Mikoverunreinigungsanlage? Gibt es auch andere Neuerungen. Einzig neu ist nur die Stufe der Elimination Mikroverunreinigung. Dazu gehört auch ein Sandfilter. In der Ozonanlage (bestehend aus zwei geschlossenen Becken) wird das Wasser mit Ozon begast. Diese möglichst kleinen Ozonbläschen im Wasser spalten die Mikroverunreinigungen auf, und es werden neue, ungefährliche Produkte gebildet. Das Wasser gelangt danach in die Filtration, wo es durch ei-

nen Sandfilter fliesst. Auf diesem Sandfilter gibt es auch einen biologischen Bewuchs, der hilft, die neuen Stoffe biologisch zu eliminieren.

uns technologisch in der Steinzeit. Für verschiedene Anlagenteile waren nicht mal mehr Ersatzteile erhältlich. Somit war es an der Zeit, etwas zu verändern.

Wann fanden die Bauarbeiten in der ARA statt, welche Kosten erfuhr die Anlage? Die neue ARA wurde im Sommer 2017 fertig. Wir freuten uns auf diesen Tag und haben die Eröffnung auch gebührend gefeiert. Die Anlagenkosten beliefen sich brutto auf gegen 35 Millionen Franken, wobei diverse Anlagenteile erst im Laufe des Bauprojekts zusätzlich realisiert wurden. So war die Anlage zur Elimination der Mikroverunreinigung nicht im Bauprojekt enthalten. Dasselbe galt für den neuen Faulturm.

Mit welchen speziellen Problemen waren Sie in der Bauzeit generell konfrontiert? Die ARA Reinach befindet sich in der Grundwasserzone. Deshalb musste während der ganzen Bauzeit das Grundwasser abgesenkt werden. Bei starken Niederschlägen kann das Grundwasser praktisch auf Terrainniveau steigen und die Wyna (Vorfluter) hätte über die Ufer treten können. In der ganzen Anlage befindet sich keine elektrische Anlage mehr unter der Erde. Dadurch ist das Risiko eines elektrischen Unterbruchs bei einer Überschwemmung minimal.

Welche technischen Veränderungen erfuhr die ARA Reinach in dieser Zeit? Offensichtlich hat sich die Technologie im Bereich der Steuerung und Prozessleittechnik gewaltig verändert. Es macht Freude, in diesem Bereich wieder auf dem neusten Stand zu sein. Weshalb musste die ARA Reinach dermassen saniert und modernisiert werden? Die alte Anlage ist in die Jahre gekommen. In dieser schnelllebigen Zeit befanden wir

Stellen Sie Veränderungen beim zu behandelnden Abwasser fest? Wie begegnen Sie diesen Veränderungen? Starke Veränderungen sehe ich nicht. Natürlich verändert sich das Abwasser stetig aufgrund verschiedenen Gründen, aber nicht dermassen, dass die Veränderung über lange Zeit anhält. Wir konnten in diesem Bereich das Verhältnis zu mehreren Industriebetrieben deutlich verbessern, was auch positive Auswirkungen auf das Abwasser hat.

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INTERVIEW

Wie beurteilen Sie den heutigen Umgang mit Trinkwasser in der Bevölkerung? Wasser ist eigentlich unser einziger Reichtum in der Schweiz. Viele Leute wissen gar nicht mehr, dass unser Wasser direkt vom Wasserhahn getrunken werden kann. Es wird teuer in Flaschen eingekauft. Das Bewusstsein um dieses einzigartige Produkt geht immer mehr verloren. Typisch ist auch der Umgang mit Abfall, der einfach in den Bach oder See entsorgt wird. Was ist da zu verbessern? Das Bewusstsein zum Thema Wasser muss schon bei den Kindern gestärkt werden. Auch die Auswirkungen des Abfalls im Wasser sollten besser aufgezeigt werden. Wo steht die ARA in zehn Jahren? Hoffentlich immer noch hier. Die Bedeutung der Abwasserreinigung wird mit dem Bevölkerungswachstum und dem Zufluss von gefährlichen Stoffen für Natur und Mensch stetig zunehmen. Ihre Visionen für die ARA Reinach? Die ARA Reinach soll ein innovativer und mutiger Ort sein, der für die gesamte Region in der Abwasserreinigung seinen Beitrag leistet. …und bezüglich des Umgangs der Bevölkerung mit Wasser? Es sollte Sorge getragen werden für ein Produkt, das zwar in der Schweiz im Überfluss vorhanden ist, aber weltweit immer mehr ein Mangelprodukt wird. Der Respekt gegenüber der Natur sollte nicht verloren gehen.

Reto Pfendsack Jahrgang: 1970 Wohnort: Menziken Ausbildung: Elektromonteur, Handelsschule und Ausbildung zum Klärwerkfachmann mit eidg. Fachausweis Seit wann in der ARA Reinach?: Seit 2008 Position in der ARA Reinach und seit wann?: Werkleiter seit 2012 Familie: Verheiratet mit Teresa; Kinder: Leandro und Nevio Hobbys: Fussball, Biken

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Die Mitarbeiter der EWS Energie AG sorgen für eine reibungslose Betriebsführung der ARA Reinach


MITARBEITER

Die Mitarbeiter der ARA Reinach sind stolz auf die innovative Anlage

«Der Wasserkreislauf muss uns bewusst werden» In der ARA Reinach setzen die vier Klärwärter alles daran, das Abwasser des oberen Wynentals wieder aufzubereiten und zu säubern. Durch Sanierung und Neubau bedienen sie jetzt die innovativste Kläranlage der Schweiz und begegnen mit der brandneuen Ozonierung der immer akuter werdenden Mikroverunreinigung.

Patrick Greiner, 51, Klärwärter: «Als ausgebildeter Sanitärinstallateur arbeitete ich zuerst im EWS in der Wasserversorgung, bevor ich zur ARA Reinach kam. Vom sauberen Wasser bin ich damit zum Schmutzwasser gekommen. Ja, ich fühle mich einfach mit dem Wasser verbunden – oder wie ich immer sage: Einmal Wasser – immer Wasser. Hier in der ARA Reinach verfolgen wir ein grosses Spektrum an Arbeiten. So machen wir das Labor, Unterhaltsarbeiten, Revisionen und Reinigungen. Langweilig wird es uns nie. Wir verfügen über eine grosse Werkstatt, die uns seriös arbeiten lässt. Überhaupt haben wir hier beste Rahmenbedingung. Mich macht es stolz und privilegiert, in einer so hochmodernen ARA zu arbeiten wie die unsrige. Ist sie doch die modernste im Aargau und eine der modernsten der Schweiz. Es ist ein gutes Gefühl, eine so wertvolle Anlage unterhalten zu dürfen. Leider ist für viele Menschen in der Schweiz Wasser ganz selbstverständlich. Man öffnet den Hahn – und es fliesst. Erst bei einem Schadenfall merken sie die unglaubliche Bedeutung des Wassers. Aber eben: Zum Glück haben wir so viel Frischwasser. Doch auch zu diesen Ressourcen gilt es Sorge zu halten. Ich freue mich, in unserem kleinen tollen Team arbeiten zu dürfen. Wir vier ARA-Kollegen machen alles für eine topfunktionierende ARA.» Peter Merz, 52, Klärwärter: «Inzwischen arbeite ich bereits seit 2003 in der ARA Reinach, und es gefällt mir hier immer noch genau so gut wie am Anfang. Ursprünglich war ich Forstwart, danach Kranmonteur in luftiger Höhe bis ich in Reinach begonnen habe. Damit ich genügend Wissen über die Materie habe, machte ich die Ausbildung zum Klärwärter. Wir haben ein sehr gutes Team von vier Mitarbeitern, die immer füreinander da sind, wenn man sie benötigt. Auch wird alles immer miteinander besprochen. Mir gefällt es hier, weil wir abwechslungsreiche Aufgaben übernehmen. Vom Reparieren und Unterhalt über Reinigung bis hin zum Labor gehört alles dazu. Jeder von uns macht eigentlich alles – gewisse Arbeiten wie das Labor wechseln wir im Wochenturnus. Ich freue mich riesig und es macht mich auch stolz, in einer so hochmodernen Anlage zu arbeiten wie die ARA Reinach. Mit einer anderen Anlage in der Schweiz sind wir die modernste überhaupt. Leider werden wir hier in der ARA oft mit der Verantwortungslosigkeit der Konsumenten im Umgang mit Wasser konfrontiert. Alles nach dem Motto: Aus den Augen – aus dem Sinn. Es gilt eben auch bei uns verantwortungsbewusst und sparsam mit dem Rohstoff Wasser umzugehen. Sonst bekommen wir sogar mal Probleme mit dem Trinkwasser. Hätten wir keine ARA’s, gäbe es Krankheiten, Wasserverschmutzung sowie zerstörtes Grundwasser und Trinkwasser.»

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MITARBEITER

Ewald Ammann, 52, Stv. Werkleiter: «Eines müssen wir uns klar sein: Wasser wird in Zukunft ein wichtiges Gut sein. Besonders in Anbetracht dessen, dass viel mehr Salzwasser und nur relativ wenig Süsswasser auf der Erde existiert. Wir verfügen über die modernsten Betriebsmittel, was das Arbeiten in dieser hochkomplexen Anlage vereinfacht. Stolz macht uns vorab die neue Ozonierung, welche mit einer anderen ARA die modernste in der Schweiz überhaupt ist. Nach der Fertigstellung der neuen ARA war ich vorab mit der Erfassung von Wartungsprogrammen beschäftigt. Denn gut gewartete Anlagen leben länger und verursachen weniger Kosten. Die Vielseitigkeit unserer Aufgaben ist zudem faszinierend. Manchmal arbeiten wir drinnen im Labor, manchmal in der Anlage und unterhalten sie. Oder wir müssen auch mal zu einer Aussenstelle etwas reparieren. Bei uns ARA-Mitarbeitern sind Allrounderqualitäten gefragt. Zudem ist es wichtig, dass wie bei uns jeder eine spezielle Ausbildung mitbringt. Dadurch können möglichst alle Einsatzfelder abgedeckt werden. Wir Menschen müssen uns im Zusammenhang mit Wasser bewusst werden, dass alles ein Kreislauf ist. Das Abwasser, das wir säubern, kommt wieder in die Gewässer, in den Himmel und fällt erneut nieder und wird von Natur und uns gebraucht. Und von Neuem beginnt der Kreislauf. Macht man sich das bewusst, wird sicher der Umgang mit Wasser anders.»

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GESCHICHTE

Die Geschichte der ARA Reinach

Ausbau zur modernsten ARA der Schweiz Nachdem das Abwasser ungefiltert in die Wyna floss, stand der Bach kurz vor einem Kollaps. Um das Gewässer zu retten und für sauberes Wasser zu sorgen, formierte sich der Abwasserverband Oberwynental, der anfangs der 30er Jahre die erste ARA im Kanton Aargau bauen liess. Über die Jahrzehnte schlossen sich immer mehr Gemeinden dem Zweckverband an, und die ARA musste permanent den neuesten Bedürfnissen angepasst werden. Nach einem massiven Aus- und Umbau 2014 - 2017 setzt die Anlage mit der topmodernen Mikroverunreinigungsanlage – der ersten im Kanton Aargau und der zweiten schweizweit – neue Massstäbe für die Schweiz.

Um 1930 Ausarbeitung eines Kanalisationsplans in Reinach und Menziken. 1933 / 1934 Gründung des Zweckverbandes der Gemeinden Reinach, Menziken, Burg AG und Pfeffikon LU. Der Bau der ersten ARA im Kanton Aargau – der ARA Emscherbrunnen – erfolgt. 1946 Planung eines generellen Kanalisationsprojektes und der Kläranlage.

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1959 Statuten des Kläranlageverbandes Oberwynental (Gemeinden Reinach, Menziken, Burg AG und Pfeffikon LU). 1962 Einweihung der ersten 2-stufigen ARA im Kanton AG. Sie umfasste ein rundes Vorund Nachklärbecken, dazwischen längliche Absetzbecken (Abbildung oben). 1966 Anschluss Gemeinde Leimbach AG.

1970 Anschluss Gemeinde Rickenbach LU. 1974 Anschluss Gemeinde Schwarzenbach LU. Neue Statuten des Kläranlageverbandes Oberwynental (Reinach, Menziken, Burg, Leimbach AG sowie Pfeffikon, Rickenbach und Schwarzenbach (LU). 1984 - 1989 Ausbau der ARA: Rechengebäude, neue Biologiestrasse, Schlammbehandlung und -Stapel, Gasfackel, Laborausrüstung.


GESCHICHTE

1991 - 1995 Erweiterung der ARA: Chemische Stufe, Schlamm-Hygienisierung, Blockheizkraftwerk, Laborgebäude. Abbildung rechts: ARA 1984 mit Hygienisierungsgebäude von 1991 1991 Neue Statuten. 2003 Änderung der Stoffverordnung durch den Bundesrat. 2003 und Folgejahre Bevölkerungswachstum und Wachstum der Nahrungs- und Futtermittelindustrie bringen die ARA an ihre Kapazitätsgrenze. Einhaltung der verschärften Einleitbedingungen in die Wyna ist nicht mehr gewährleistet. 2005 Ausschreibung eines Wettbewerbes um ein Ausbauprojekt und ein Ingenieurbüro zu wählen. Übernahme des Betriebes der ARA Winon bis zu deren Stilllegung. 2006 Wahl des Ingenieur-Büros und Entscheid über das Ausbaukonzept. Einbau eines Schlammwärmetauschers. Abbruch der Hygienisierung, da keine Klärschlammaustragung mehr in der Landwirtschaft erlaubt ist. Klärschlamm wird in Verbrennungsanlagen transportiert. 2007 Auslagerung der Betriebs- und Geschäftsführung an die EWS Energie AG. 2008 Neue Statuten: Burg, Leimbach, Menziken, Reinach Aargau sowie Gunzwil, Neudorf, Pfeffikon, Rickenbach LU (infolge Fusionen von Neudorf, Schwarzenbach

und Gunzwil mit der Gemeinde Beromünster sowie Pfeffikon mit der Gemeinde Rickenbach nimmt in den folgenden Jahren die Anzahl der angeschlossenen Gemeinden ab, während die Einwohnerzahlen weiterhin ansteigen). 2009 Stilllegung der ARA Winon – Anschluss an die ARA Reinach. 2011 Vorstellung des Vorprojektes «Sanierung und Ausbau ARA Reinach». 2012 Landkauf und Projektüberarbeitung für eine optimale und zukunftsorientierte Sanierung und Erweiterung der «neuen» ARA Reinach. 2014 Im Frühjahr Baubeginn: Als erste Phase wird parallel zur bestehenden ARA eine neue, zweispurige Reinigungsstrasse mit Rechengebäude, Sandfang und nachgeschalteter Sandfiltration erstellt. 2016 Ende März wird die neue Reinigungsstrasse in Betrieb genommen und die bestehende mechanische Reinigung so-

wie die Biologiebecken zur Sanierung bzw. zum Rückbau stillgelegt.

2015 / 2016 Der Abwasserverband Oberwynental beschliesst wichtige Projektergänzungen: Gaseinspeisung ins Erdgasnetz der Wynagas AG anstelle eines neuen Blockheizkraftwerkes, Wärmerückgewinnung, vollständige Erneuerung der Schlammbehandlung mit neuem Faulturm, Realisierung einer Elimination der Mikroverunreinigungen (Ozonungsanlage) im laufenden Bauprojekt (Vorschrift des neuen Abwassergesetzes). 2016 Im Herbst Startsitzung für die Projektierung des Anschlusses der Gemeinden Gontenschwil und Zetzwil an die ARA Reinach und Stilllegung der ARA in Gontenschwil. Zieltermin für Realisierung des Anschlusses: 2018/2019. 2017 Ab Sommer Vollbetrieb der erneuerten Kläranlage mit einer Kapazität von rund 55‘000 Einwohnerwerten (inklusive Industrie- und Gewerbebetriebe). 22./24. September 2017 Einweihung und Tag der offenen Tür für die Bevölkerung.

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ENERGIE

Nicht nur Energieverbraucher – auch Gas- und Stromproduzent

ARA Reinach produziert Gas und Strom Die ARA Reinach ist mehr als eine Kläranlage, die grosse Energiemengen verbraucht. Sie produziert auch Gas und Strom. Anstelle eines neuen Blockheizkraftwerkes wird das produzierte Gas aufbereitet und als erneuerbare Bio-Energie ins regionale Erdgasnetz eingespiesen. Zudem besitzt die ARA Reinach eine Photovoltaikanlage, die den produzierten Strom ins EWS-Netz einspeist.

Gasproduktion Anstelle des bisherigen Blockheizkraftwerkes, das Strom und Heizenergie für den Eigenverbrauch produzierte, wird neu das Gas aufbereitet. Der gesamte Wärmebedarf des Betriebes – sowohl Prozesswärme als auch Heizung – wird mit einer neuen Wärmerückgewinnung gedeckt. Für Notfälle steht jedoch eine Erdgasheizung zur Verfügung. Die ARA produziert rund 340‘000 m3 Rohgas pro Jahr. Nach der Aufbereitung können daraus jährlich rund 220‘000 m3 Biogas ins lokale Erdgasnetz eingespeist werden. Stromverbrauch und Stromproduktion Der Stromverbrauch hat gegenüber der Zeit vor dem Ausbau zugenommen, da die ARA Reinach über zusätzliche Anlagen verfügt, die mit Strom betrieben werden müssen – so die Ozonierungs- und Filteranlage. Deshalb resultiert daraus eine Zunahme von gegen 20% bzw. einem Jahresverbrauch von rund 1,0 Mio. kWh. Die ARA Reinach verfügt neu auch über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Betriebsgebäudes, welche pro Jahr ca. 32‘000 kWh Strom produziert, was dem Jahresverbrauch von gegen zehn Einfamilienhäusern entspricht. Auch dieser Strom wird ins Netz des regionalen Energieversorgers EWS Energie AG eingespiesen.

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ENERGIE

Weitere Energieeinsparungen Bisher wurde der Schlamm in flüssigem Zustand der Verbrennungsanlage zugeführt – das waren rund 19‘000 m3, was knapp 800 Transporten pro Jahr entsprach. Neu verfügt die ARA Reinach über eine Schlammtrocknungsanlage. Es

werden noch rund 3‘000 Tonnen getrockneter Schlamm in die Verbrennung geführt, was ca. 150 Transporten pro Jahr entspricht. Dank der neuen Schlammtrockungsanlage können somit die Schlammtransporte in die Verbrennung um rund 80% reduziert werden.

Einsparungen erbringt auch der neue Faulturm, der isoliert ist und weniger Heizenergie benötigt. Es wurde ein Wärmerückgewinnungskonzept realisiert, womit der ganze Wärmebedarf auf der ARA gedeckt werden kann.

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FAKTEN

Wichtige Fakten zur ARA Reinach

Die ARA Reinach in Zahlen Die Ausbaugrösse der ARA Reinach beträgt 55‘000 Einwohnerwerte. Die dauernd angeschlossenen Einwohner und die Schmutzfrachten aus Industrie und Gewerbe lasten die ARA Reinach mit rund 37‘000 Einwohnerwerten aus. Damit besitzt die ARA Reinach genügend Kapazität für die Zukunft.

Ausbaugrösse 55‘300 Einwohnerwerte

Abwassermenge nach Gemeinden

Auslastung 37‘000 Einwohnerwerte Auslastung in % 67 % Abwasseranfall 5‘500‘000 m3/Jahr oder 458‘333 m3/Monat oder 15‘069 m3/Tag Zulauffrachten 1‘497 t CSB/a, 132.2 t Stickstoff/Jahr, 21.1 t Phosphor/Jahr Schlammanfall 17‘400 m3/Jahr, 251.6 t entwässerter Schlamm/Jahr

Sandfanggut 14.7 t/Jahr Personalbestand 4 Vollzeitstellen Reinigungsleistung der ARA Reinach Die ARA Reinach übertrifft in allen Belangen die gesetzlich geforderte Reinigungsleistung massiv.

3.37 %

Leimbach m3 :

1.58 %

Menziken m3 :

22.84 %

Reinach m :

34.22 %

3

Beromünster m :

19.78 %

Rickenbach m3 :

18.21 %

3

Gasproduktion 328‘827 Nm3/Jahr Biogas Rechengut 120 t/Jahr

Burg m3 :

100

100

100

100

90

90

90

90

80

80

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70

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60

60

60

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50

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50

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40

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40

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30

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20

20

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20

10

10

10

10

0

0

0

Reinigungsleistung CSB in %

Reinigungsleistung DOC7 in %

Reinigungsleistung NH4-N in %

0 Reinigungsleistung P tot in %

min. Anforderungen Reinigungsleistung

ARA REINACH 19


FUNKTION

Innovativste Funktionsweise der ARA Reinach

Modernste Technologie für nachhaltig sauberes Wasser Die Abwasserreinigung ist ein aufwendiger Prozess mit verschiedenen Einzelschritten. Bei der Reinigung in der ARA Reinach werden mechanische, biologische und chemische Verfahren eingesetzt. Völlig neu und führend in der Schweiz ist die innovative Mikroverunreinigungsanlage, welche über den Weg der Ozonierung Medikamentenrückstände, hormonaktive Stoffe und andere problematische Verbindungen eliminiert.

Das Abwasser besteht zur Hauptsache aus organischem Material, Stickstoff- und Phosphorverbindungen. Zudem finden sich Feststoffe wie Plastik- und Metallteile, Sand, Kies, Schlammpartikel etc. im Abwasser. Die Reinigungsprozesse in der ARA Reinach sind so aneinandergereiht, dass zuerst Grobstoffe und anschliessend Feinstoffe und gelöste Stoffe abgetrennt und abgebaut werden.

Feinrechen b

Die Reinigungsstufen Das Schmutzwasser tritt in die ARA Reinach ein Das Abwasser wird über den Zulaufkanal a in die ARA Reinach eingeführt. Durch Pumpen wird es in das Rechengebäude gefördert.

Belüfteter Sand-/Fettfang c

Vorklärung e

Pumpwerk Leimbach

Griensammler

Zulaufkanal a

Sandwäscher d Waschpresse Abwasser Zentrat Luft Rechengut Sandfanggut Schlamm Fällmittel

Rechengut Sandgut

Frischschlammschacht

20 ARA REINACH


FUNKTION

Rechenanlage Die Rechenanlage b ist eine Art grosser Filter. Das Abwasser fliesst durch grosse Gitter, die das Abwasser von Grobstoffen wie beispielsweise Papier, Windeln, Binden, Textilien, Plastik und Essensresten reinigt. Greifer streifen das Rechengut ab und bringen es auf ein Förderband. An dieser Stelle des Klärwerks wird sichtbar, wie viel Abfall, der nicht in die Kanalisation gehört, durch die Toilette achtlos fortgespült wird. Das Rechengut wird anschliessend entwässert, verdichtet und in der Kehrichtverbrennungsanlage entsorgt. Sandfang / Fettfang Um im Wasser befindliche Sandbestandteile, aber auch Öle und Fette (die z.B. in der Küche beim Kochen anfallen) zu entfernen, macht man sich im kombinierten Sand- und Fettfang c deren physikalischen Eigenschaften zunutze. Durch Lufteintrag entsteht eine walzenförmige Bewegung. Schwere Stoffe wie z.B. Sand sinken auf den Beckenboden, organische Substanzen wie z.B. Fäkalien bleiben in der Schwebe und gelangen so in die Vorklärung. Öle und Fette bleiben in dem seitlich angebrachten Fettfang, wo sie

FM

Belüftungsbecken f

mit einem Räumer gesammelt und danach in den Eindicker gelassen werden. Den abgelagerten Sand schiebt der gleiche Räumer in einen Trichter. Von dort gelangt er via Pumpe zum Sandwäscher d. Nach der Abtrennung des organischen Restmaterials wird der Sand in eine Mulde gefördert und entsorgt. Vorklärbecken In den beiden Vorklärbecken e wird die Fliessgeschwindigkeit des Abwassers stark gedrosselt. Dadurch kommt es zur Ruhe, ungelöste Feststoffe sinken zu Boden und werden von dort mit den Seilzugräumern in die Trichter geschoben. Der gesammelte Schlamm wird in den Eindicker l befördert und von dort als Frischschlamm der Schlammbehandlung o zugeführt. Damit ist die mechanische Reinigung beendet. Belebtschlammverfahren im Belüftungsbecken f Bei der biologischen Reinigung werden bis zu 98 Prozent der verbliebenen, ganz oder halb gelösten, organischen Schmutzstoffe entfernt. In den vier Belüftungsbecken f wird die Selbstreinigungskraft von Flüssen und Seen nachgeahmt und beschleu-

Nachklärbecken g Pumpwerk

Belüftung

Zulauf ARA Heizung

Ozonung h

Raumfilter i

Schlammwasserbecken Wärmepumpe Wyna j

ARA REINACH 21


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FUNKTION

nigt: Belüfter sprudeln Sauerstoff als Lebensgrundlage für den Belebtschlamm in die Becken hinein. Den eingeleiteten Sauerstoff benötigen die Kleinstlebewesen (Bakterien, Einzeller, Pilze), um die gelösten und feinzerteilten organischen Schmutzstoffe in neue Biomasse und Kohlendioxid umzuwandeln. Diese mikroskopisch kleinen Lebewesen entziehen dem Abwasser Stickstoffe, Kohlenstoffe und auch Phosphate. Im ersten Teil der Biologie (Denitrifikation) wird ohne Luftzufuhr gelöstes Nitrat zu elementarem Stickstoff umgewandelt. In der belüfteten Nitrifikationszone werden Stickstoffverbindungen wie Ammonium über Nitrit zu Nitrat umgewandelt. Nachklärbecken Von den Belüftungsbecken (Belebungsbecken) f gelangt das Abwasser in die vier Nachklärbecken g. Ziel ist es, durch Sedimentation den Belebtschlamm vom gereinigten Abwasser zu trennen. Den abgesetzten Schlamm schieben umlaufende Räumer vom Beckenboden in den Schlammtrichter. Von hier wird der Schlamm zum grössten Teil zurück in die Belebungsbecken befördert. Da sich durch Zellteilung der Belebtschlamm ständig vermehrt, wird ein Teil als Überschussschlamm abgezogen und in die Schlammbehandlung geleitet. Das gereinigte Abwasser fliesst über das Pumpwerk zur Ozonung h. Ozonung Die ARA Reinach besitzt als zweite Kläranlage in der Schweiz eine zweistrassige Vollstrom-Anlage mit einer nachgeschalteten Einschichtfiltration: Eine Ozonung h. Die beiden Kontaktreaktoren werden längs durchflossen. Jeder Reaktor besteht aus zwei Begasungskammern. Die ARA Reinach verwendet für die Ozonherstellung flüssigen Sauerstoff von -192 Grad Celsius. Dieser wird durch Verdampfer in den Gaszustand transformiert. Durch elektrische Entladungen stellen elektrische Ozongeneratoren das Ozon für den Reinigungsprozess her. Über Diffusoren wird das Ozon ins Wasser übertragen. Die Mikroverunreinigung im Wasser reagiert, sobald es mit dem Ozon in Berührung kommt. Es findet eine Oxidation statt, was zur Folge hat, dass die Mikroverunreinigung die negative Wirkung verliert. Mit diesem innovativen Ozonungsverfahren wird in der ARA Reinach die gesetzlich vorgeschriebene Elimination der Mikroverunreinigungen von >80% sehr gut erreicht. Raumfilter Der der Ozonung nachgeschaltete Raumfilter i hat den Zweck, die im Wasser enthaltenen partikulären Feststoffe abzutrennen, um ein möglichst klares, gereinigtes Abwasser in die Wyna zu leiten. Um den geforderten tiefen Wert (GUS 5mg/l) der Schwebestoffe zu erreichen, wird das nachgeklärte Abwasser über eine Filtration gereinigt. Dies geschieht durch eine Sandfilteranlage i, wo das Wasser von oben nach unten durch eine Quarzsandschicht fliesst. Nach diesem Verfahrensschritt wird das gereinigte Wasser in die Wyna j entlassen.

ARA REINACH 23


FUNKTION

Frischschlammschacht

Faulanlage o

Schlammzerkleinerung l

FHM

Frischschlammvorentwässerung

Schlammstapel n

Schlamm / SchlammWärmetauscher m Dickschlammstapel FHM

WT

Zulauf ARA

Faulschlammentwässerung s

Rollcontainer t Zentrat Schlamm Flockungsmittel Heizung

24 ARA REINACH

Zulauf ARA Zentratstapel r


FUNKTION

Schlammbehandlung

Fackel

Gasspeicher p

Biogasaufbereitung

Erdgasnetz q

Vorklärbecken Der Primär- und Sekundärschlamm wird im Vorklärbecken e abgesetzt und mit dem Zwillingsschildräumer in den kopfseitigen Trichter geschoben. Der Primärschlamm stammt direkt vom zufliessenden Abwasser. Sekundärschlamm fällt durch den Reinigungsprozess der ARA an und beinhaltet unter anderem den Überschuss von Belebtschlamm. Eindicker Im folgenden Eindicker l wird der Primärschlamm und Sekundärschlamm durch Entzug von Wasser und dem Krählwerk eingedickt. Dadurch reduziert sich die zu behandelnde Schlammmenge, während sich der Gehalt an Trockensubstanz erhöht. Vom Schlamm/Schlamm-Wärmetauscher über den Faulraum ins Erdgasnetz Der entwässerte Frischschlamm wird über einen Schlamm/ Schlamm-Wärmetauscher m, der im Stapel n steht, in den Faulturm o gepumpt. Somit kann der Frischschlamm bereits vorgeheizt werden, was weniger Energie zum Aufheizen auf die erforderlichen 38 Grad Celsius benötigt. Im Faulraum o wird der Frischschlamm ständig umgewälzt. Dabei zersetzen Bakterien die organischen Bestandteile, wobei Methangas anfällt. Dieses Gas wird im Gasometer p zwischengestapelt, danach als Biogas aufbereitet und schliesslich ins Erdgasnetz q eingespeist. Schlammentwässerung Der ausgefaulte Schlamm wird im Stapel n gelagert. In einer Zentrifuge (Dekanter) s wird unter Zugabe von Flockungsmittel der ausgefaulte Schlamm entwässert. Dies erfolgt in einer sich schnell drehenden Trommel, in der die Schlammpartikel vom Wasser abgeschieden werden. Der entwässerte Schlamm t wird mit dem LKW in die Verbrennungsanlage geführt.

ARA REINACH 25


OZONUNG

Topmoderne Ozonung der Mikroverunreinigung

Innovativste Ozonung für das Oberwynental Abwasser mit Mikroverunreinigung wie Medikamentenrückstände ist leider auch im oberen Wynental ein Thema. Aufgrund der schlechten Werte liess der Abwasserverband Oberwynental eine moderne Anlage bauen, welche diese Mikroverunreinigungen eliminiert. Reinach verfügt damit über die schweizweit zweite Ozonungsanlage in der Abwasserreinigung. Ein nachhaltiger Schritt in die Zukunft ist damit getan.

Mikroverunreinigung – was ist das überhaupt? Im Abwasser finden sich immer höhere Dosen an Mikroverunreinigungen. Diese Medikamentenrückstände, hormonaktiven Stoffe und anderen problematischen Verbindungen können mit dem dreistufigen Klärtsystem weder abgebaut noch eliminiert werden. Auch die ARA Reinach wurde mit dieser Problematik konfrontiert. Mikroverunreinigung und die Auswirkungen auf die Natur Obwohl Mikroverunreinigung in nur kleinen Mengen vorhanden ist, kann sie fatale Folgen haben. Die oft hormonaktiven Substanzen in der Mikroverunreinigung können den Hormonhaushalt der Lebewesen durcheinanderbringen und beispielsweise bei den Fischen eine Verweiblichung der Männchen hervorrufen. Deshalb ist es notwendig, technische Massnahmen gegen diese Mikroverunreinigung zu ergreifen.

Weshalb gerade die ARA Reinach? Die ARA Reinach des Abwasserverbandes Oberwynental wurde bis 2017 erneuert und auf ca. 55‘000 Einwohnerwerte ausgebaut. Da die Kläranlage den Vorfluter Wyna mit einem ungünstigen Verdünnungsverhältnis belastet, wurde im Rahmen des Ausbauprojekts eine Ozonung mit nachgeschalteter Raumfiltration realisiert. Nachdem die Anlage 2017 in Betrieb genommen wurde, handelt es sich somit um die zweite Anlage zur Elimination von Mikroverunreinigungen in der Schweiz auf der Basis einer Ozonung. Weshalb Ozonung? Studien ergaben, dass für die ARA Reinach die Ozonung mit Anlieferung von Reinsauerstoff, d.h. ohne eigene Anlage zur Reinsauerstoffherstellung, die wirtschaftlichste Lösung darstellt. Die Mikroverunreinigungen werden mit Ozon ausreichend oxidiert, ohne Sauerstofftank

Verdampfer

Ablauf Sandfang

Vorklärung

Schlammbehandlung

25 ARA REINACH

Denitrifikation FE

Nitrifikation

Nachklärung

Schlammbehandlung


OZONUNG

dass toxische Nebenprodukte wie Bromat in relevanten Konzentrationen gebildet werden. Funktionsweise der Mikroverunreinigungsanlage durch Ozonung Die ARA Reinach besitzt als zweite Kläranlage in der Schweiz eine zweistrassige Vollstrom-Anlage mit einer nachgeschalteten Einschichtfiltration. Die beiden Kontaktreaktoren werden längs durchflossen. Jeder Reaktor besteht aus zwei Begasungskammern, wobei die erste Kammer 17 Diffusoren und die zweite Kammer 7 Diffusoren enthält. Die Diffusoren sind jeweils in 2 Feldern angeordnet. Die ARA Reinach verwendet für die Ozonherstellung flüssigen Sauerstoff von minus 192 Grad Celsius. Dieser wird durch Verdampfer in den Gaszustand transformiert. Durch elektrische Entladungen stellen elektrische Ozongeneratoren das Ozon für den Reinigungsprozess her. Über die Diffusoren wird das Ozon in 6 Meter Tiefe ins Wasser übertragen. Die Mikroverunreinigung im Wasser reagiert, sobald sie mit dem Ozon in Berührung kommt. Es findet eine Oxidation statt, was zur Folge hat, dass die Mikroverunreinigung die negative Wirkung verliert. Reinigungsleistung muss mindestens 80% betragen Durch diese Ozonung werden die gut abbaubaren Substanzen fast

Ozongenerator

Abgasbehandlung

vollständig abgebaut, die schlechter abbaubaren bis zu 80%. Daraus resultiert ein mittlerer Abbau von 80% – 85% über alle Substanzen. Das Ergebnis der Mikroverunreinigungsanlage Aufgrund dieser innovativen und nachhaltigen Ozonungstechnologie wird in der ARA Reinach die Reinigungsleistung erheblich gesteigert. Das immer grösser werdende Problem der hormonellen Verunreinigung des Abwassers ist dank der Ozonung eliminiert. Die ARA Reinach betreibt damit modernster Gewässerschutz.

Die technischen Neuerungen der ARA Reinach auf einen Blick · Mechanische Reinigung und Biologie ist vergleichbar mit der vorhergehenden Anlage. · Nachgeschaltet sind neu zwei weitere Reinigungsstufen: Mikroelimination und Sandfilter. Für die Mikroelimination wird schweizweit die zweite industrielle Ozonierungsanla ge betrieben. · Anstelle eines neuen Blockheizkraftwerkes wird das produ zierte Gas aufbereitet und als erneuerbare Bio-Energie ins regionale Erdgasnetz eingespiesen. · Der neue Faulturm ist isoliert und benötigt weniger Heiz energie. · Dank der neuen Schlammtrockungsanlage können die Schlammtransporte in die Verbrennung um rund 80 % re duziert werden. · Das neue Prozessleitsystem ermöglicht neu auch die zen trale Steuerung der externen Regenüberlaufsanlagen, wo durch bei starken Niederschlägen der direkte Schmutzwas serabfluss ins Gewässer reduziert werden kann.

Einschichtfiltration

Ozonungsreaktor

Wyna

ARA REINACH 27


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UMGANG MIT WASSER

Wie soll man mit dem Wasser richtig umgehen?

Wasser – auch bei uns ein wertvoller Rohstoff In der Schweiz befinden wir uns in der glücklichen Lage, dass Wasser aus dem Hahn immer auch Trinkwasser ist. Doch auch bei uns ist es wichtig, gezielt Wasser zu sparen.

Dusche/Bad Duschen statt Baden. Beim Duschen werden ca. 50 Liter Wasser, beim Baden hingegen ca. 200 Liter verbraucht.

Herr und Frau Schweizer verbrauchen durchschnittlich 160 Liter pro Tag (Durchschnitt Schweiz). Zum Trinken werden aber nur 3 bis 5 Liter, also etwa 2.5%, davon verwendet. Die übrige Wassermenge wird für die Toilettenspülung, zum Duschen oder auch zum Autowaschen eingesetzt. Je mehr Wasser wir jedoch brauchen, desto mehr Abwasser produzieren wir auch.

Wasserhahn Beim Einseifen, Zähneputzen und Rasieren Wasser abstellen. Unterhalt Tropfende Wasserhähne und undichte Spülkästen reparieren.

Wassersparen – auch bei uns? Je mehr Wasser wir verbrauchen, desto mehr Trinkwasser muss wiederaufbereitet werden. Und alles Wasser, das wir verbrauchen, muss anschliessend in einer Kläranlage gereinigt werden. Belasten wir unser Abwasser stärker, werden auch die erforderlichen Reinigungsprozesse immer aufwendiger. Das alles kostet mehr Energie und Geld.

Abwasch Nicht unter laufendem Wasser vorspülen oder abwaschen. Denn dabei wird ein Mehrfaches der Wassermenge verbraucht, die ein gefüllter Spültrog benötigt. Geschirrspüler und Abwaschmaschine nur in Betrieb setzen, wenn sie ganz gefüllt sind. Beim Kauf der Maschinen auf den Wasserverbrauch achten.

Wasserbelastung reduzieren Putz- und Abwaschmittel Reinigungsmittel belasten die Kläranlagen. Altbewährte Putzmittel wie Schmierseife, Essig und Sprit einsetzen. Beim Kauf von Reinigungsmitteln auf gute biologische Abbaubarkeit achten. Waschmittel Waschmittel richtig dosieren, d.h. der Waschmaschine und den örtlich unterschiedlichen Wasserhärten anpassen. Abfall Speisereste, Binden, Tampons, Kondome, Watte, Wattestäbchen, Katzensand etc. nicht wegspülen. Abfall im Kehrichtsack entsorgen.

Öl und Chemikalien Öl nie wegspülen, sondern separat sammeln und bei der Sammelstelle abgeben. Kleinere Mengen mit Haushaltpapier oder Lappen aufwischen und mit dem Kehricht entsorgen.

Rasen Rasen nicht zu oft schneiden, so hält er die Feuchtigkeit besser zurück. Rasen nicht bewässern.

Auto Auto in Waschanlagen reinigen, denn dort wird das Wasser teilweise rezykliert.

Garten Garten am Abend giessen, so verdunstet weniger Feuchtigkeit. Die Pflanzen erholen sich so über Nacht und überstehen den nächsten heissen Tag besser.

Sauberes Wasser sparen WC-Spülung Moderne Spülkästen sind mit einer Stopptaste oder mit zwei Tasten – für das kleine und für das grosse Geschäft – ausgerüstet.

Pflanzen mit Regenwasser giessen. Plätze Plätze wischen statt abspritzen.

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Das Kanalisationsnetz

Das Kanalisationssystem im oberen Wynental Die Abwasserreinigungsanlage ist das Herzstück des Abwasserverbandes. Genauso wichtig ist aber auch ein gut ausgebautes Kanalisationsnetz und dessen laufender Unterhalt.

So wie ein grosser Fluss als kleines Bächlein irgendwo in den Bergen entspringt und laufend Zufluss von weiteren Bächen und später sogar Flüssen bekommt, so führt von jedem Haus aus eine Abwasserleitung in eine Sammelleitung in der Strasse, diese in eine grössere Leitung des Quartiers oder des Dorfes bis zu grossen Kanälen, die das gesammelte Abwasser der ARA zuleiten. Speziell eingerichtet für Regenwetter Dieses Kanalisationssystem ist dafür ausgelegt, dass die zwei- bis dreifache Trockenwetter-Wassermenge abgeleitet werden kann. Bei Regenwetter und Gewittern kommt jedoch zuweilen in kurzer Zeit ein Vielfaches an Wasser zusammen, was das Volumen auch

der grössten Kanäle und die Kapazität der ARA total überfordern würde. Deshalb besteht ein System von Aussenbauwerken, die einerseits das Kanalisationssystem durch Wasserüberläufe entlasten und anderseits verhindern, dass Schmutzwasser direkt in die Gewässer gelangt. Sieben Aussenbauwerke in unterschiedlicher Grösse befinden sich an verschiedenen Orten unterirdisch angelegt im Verbandsgebiet. Zur optimalen Bewirtschaftung des ganzen Systems sind die Regenüberlaufbecken neu ans Leitsystem der ARA angeschlossen und können von der ARA aus gesteuert und aufeinander abgestimmt werden.

Führungen in der ARA Reinach

Eine topmoderne ARA richtig kennenlernen Wollen Sie hautnah erleben, wie die ARA Reinach in einem komplexen Verfahren das Abwasser reinigt und gesäubert aus der Anlage entlässt? Wollen Sie die modernste ARA der Schweiz mit Ozonierung kennenlernen? Dann melden Sie sich für eine kostenlose Führung an.

Bei einer Führung durch unsere Kläranlage erleben Sie, welcher Aufwand für die Reinigung des zugeflossenen Abwassers nötig ist und vor welchen Herausforderungen die heutige Abwasserreinigung steht. Erfahren Sie bei einem Rundgang mehr über die verschiedenen Verfahrensschritte. Und auch über die brandneue innovative Mikroverunreinigungsanlage. Schulklassen ab der 4. Primarstufe, Vereine und Firmen haben die Möglichkeit, die ARA Reinach kennenzulernen. Im Rahmen einer Gruppenführung zeigen und erklären wir Ihnen gerne un-

sere Anlage. Maximale Gruppengrösse: 20 Personen. Die Führung dauert 1 – 2 Stunden und ist kostenlos.

Anmeldung und Auskunft: Kläranlage Reinach Im Moos 5734 Reinach AG Telefon 062 771 37 03 ara.reinach@bluewin.ch

ARA REINACH 31


Ökologisches Biogas aus Wynentaler Abwasser Klärgasaufbereitung beim Abwasserverband Oberwynental (AOW): In der Abwasserreinigungsanlage Reinach AG wird das produzierte Klärgas seit Mai 2015 mit einer Membrananlage zu Erdgasqualität aufbereitet. Die IBAarau als Eigentümerin und Betreiberin der Anlage speist das so produzierte Biomethan ins lokale Erdgasnetz der Wynagas ein.

Aktivkohlefilter

Biomethan (CH4)

Verdichter Membranfilter

Kühlung

I

II

III

Klärgas Kondensat

Rezyklat

Permeat (CO2) Rezyklat

Vorkonditionierung, Druckerhöhung und Aufbereitung von Klärgas zu Biogas/Biomethan in drei Stufen

IBAarau und Wynagas werten ihr Erdgas ökologisch auf IBAarau und Wynagas haben sich zum Ziel gesetzt, das Erdgas weiter ökologisch aufzuwerten und dazu den Anteil von heimischem Biogas im Erdgasnetz kontinuierlich zu erhöhen. Dies soll vorzugsweise über Biogasproduktion in eigenen Anlagen erfolgen. Das Erneuerungsprojekt des AOW und die Zielsetzungen der IBAarau AG waren ideale Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit. Ende 2013 bekräftigten die Parteien die Absicht, das Klärgas zukünftig aufzubereiten und ins örtliche Erdgasnetz der Wynagas einzuspeisen. Die Inbetriebnahme der Biogasaufbereitungsanlage erfolgte im Mai 2015; seither produziert die Anlage zuverlässig umweltfreundliches Biogas.

Die IBAarau Gruppe ist ein regional verankertes EnergieDienstleistungsunternehmen mit Sitz in Aarau. Das Unternehmen bietet rund 30 Gemeinden in der Region ein breites Angebot von Versorgungs- und Installationsdienstleistungen an und legt grossen Wert auf Nachhaltigkeit. Die Wynagas AG ist eine Tochter der IBAarau Wärme AG und der EWS Energie AG und versorgt das obere Wynental mit Erdgas/Biogas. Erdgasnetzbetreiberin Wynagas AG, Winkelstrasse 50, 5734 Reinach www.wynagas.ch

Eigentümerin und Betreiberin der Biogasaufbereitungsanlage IBAarau Wärme AG, Obere Vorstadt 37, 5000 Aarau www.ibaarau.ch

IBAarau IBAarau Wärme AG Obere Vorstadt 37 • CH-5000 Aarau Telefon +41 62 835 00 40 waerme@ibaarau.ch • www.ibaarau.ch


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