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Psychische Gesundheit bringt mehr Leistung
KINDERGARTENPÄDAGOGINNEN IN BEWEGUNG Psychische Gesundheit bringt mehr Leistung
Nur wer sich selbst körperlich und geistig bewegt, kann auch andere bewegen. Physische Gesundheit ist Voraussetzung für psychisches Wohlbefinden und Bewegung ist das wesentliche Medium zur Unterstützung und Anbahnung von Entwicklung. Das war das Motto des Seminars, das vor kurzem in Assling (Osttirol) für Kindergartenpädagoginnen aus Süd- und Osttirol angeboten wurde.
Frau Dr. Prof. Renate Zimmer ist es gelungen, auf bildhafte und humorvolle Art einen klaren Auftrag an alle Teilnehmerinnen zu vermitteln. Sie sagt: „Das Stärken der Eigenaktivität und das Wachsen an Herausforderungen lassen ein positives Selbstkonzept entstehen. Teil dieses Selbstkonzeptes ist das Selbstwertgefühl, das heißt die Bewertung der eigenen Merkmale und Fähigkeiten. Wir als Erwachsene entscheiden selbst darüber, wie diese Bewertung ausfällt, Kinder brauchen unseren Beitrag. Als Pädagoginnen ermöglichen wir ihnen Selbstwirksamkeit, Schlüsselerlebnisse und verstärken durch unsere ehrlichen und konkreten Rückmeldungen ihre Bemühungen“. Authentisches Lernen geschieht im Tun, bei uns und bei den Kindern. Selbstvertrauen und ein gesundes Selbstwertgefühl stärken den Menschen von innen heraus. In sehr anschaulichen Beispielen konnten die Teilnehmerinnen gut umsetzbare Anregungen für die Gestaltung psychomotorischer Angebote in den Kindergärten mitnehmen.
Die Referentin Frau Prof. Dr. Renate Zimmer bei ihren Ausführungen.
GEBALLTES WISSEN
Renate Zimmer stammt aus Osnabrück und ist national und international anerkannt in ihrer Profession als Sport- und Erziehungswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt frühe Kindheit. Auf dem Gebiet der Bewegungserziehung ist sie wohl die bekannteste und erfolgreichste Expertin im deutschsprachigen Raum. Sie schrieb mehrere Bücher und wurde in Deutschland für ihr bildungspolitisches Engagement mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet.
Dr. Agnes Innerhofer aus Nussdorf/Debant hat als zweite Referentin die Teilnehmerinnen mit sanften Körper- und Achtsamkeitsübungen die Freude am eigenen Körper wiederfinden lassen und die vielfach dauerüberspannte Muskulatur durch einfache Bewegungen gelockert. Sie ist unter anderem Fachfrau für sensorisch-integrative Mototherapie, Lebens- und Sozialberaterin.
NICHT IMMER MEHR WOLLEN
Ein wesentlicher Bestandteil ihre Botschaft war es, dass es nicht immer um Meter, Sekunden oder Trophäen gehen muss. „Kein Druck, keine Anstrengung, nichts muss in bestimmter Zeit erlernt werden, das sind die wichtigsten Grundlagen der gezielten Bewegungen, die täglich in den eigenen und in den Kindergartenalltag integriert werden sollten“ war ihr eindringlicher Appell an uns Teilnehmerinnen. Knapp 50 Kindergartenpädagoginnen haben an der Fortbildung teilgenommen. Die herzliche Begrüßung durch den Bürgermeister der Gastgebergemeinde Reinhard Mair brachte kurzzeitig männlichen Flair in den Raum. Die Veranstaltung war ein weiterer Teil des CLLD Dolomiti Live Projektes „BILOG – Bildung ohne Grenzen“. Seit fast genau 6 Jahren läuft dieser erfolgreiche Austausch über die Grenzen hinweg. Irmgard Brugger aus Inni-
Die Referentinnen und Initiatorinnen von links: Prof. Dr. Renate Zimmer, Irmgard Brugger (Kindergärtnerin und Praktikumskoordinatorin an der Uni Brixen), Dr. Agnes Innerhofer, Bürgermeister Reinhard Mair (Assling) und Edith Lanser (Kindergartenleiterin Assling).
chen und Edith Lanser, Kindergartenleiterin in Assling sind die Initiatorinnen des Projektes. In Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement Osttirol und Regional Management LAG Pustertal haben sie es umgesetzt und konnten jetzt, nach vielen Verschiebungen in Coronazeiten, mit zwei Top Referentinnen die Seminarreihe abschließen. Ein letztes Mal treffen sich Kolleginnen aus Süd- und Osttirol beim Vernetzungscafé in Sexten/Moos, das noch im Mai stattfindet. Bei einem Klangschalenworkshop gibt es noch einmal Gelegenheit zum Austausch. Nachfolgerinnen, die diese Zusammenarbeit fortsetzten, werden gesucht.
// Irmgard Brugger
SCHULBESUCH AUSSERHALB SÜDTIROLS
BIS 26. MAI UM BEIHILFE ANSUCHEN
Wer außerhalb Südtirols eine Oberschule oder einen Vollzeitkurs besucht, kann bis 26. Mai 2022 im Amt für Schulfürsorge um Studienbeihilfe ansuchen. Unverändert bleiben die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme der Studienförderung: Die Vollzeitkurse müssen mindestens sechs Monate dauern. Gefördert wird in diesem Zusammenhang auch ein mindestens viermonatiges Praktikum, das eine Voraussetzung für den künftigen Beruf darstellt. Anspruchsberechtigt sind Unionsbürger und Unionsbürgerinnen sowie Nicht EU-Bürger mit langfristiger Aufenthaltsberechtigung oder Personen mit Flüchtlings- oder subsidiärem Schutzstatus, sofern sich ihr Wohnsitz seit mindestens zwei Jahren ohne Unterbrechungen in Südtirol befindet.
Eine weitere Voraussetzung ist, dass das bereinigte Familieneinkommen 2020 den Betrag von 32.000 Euro nicht überschritten hat. Bei besonders kostenintensiven Kursen mit Kursgebühren von mehr als 10.000 Euro wird die Höchstgrenze des bereinigten Einkommens auf 34.000 Euro angehoben. Die Höhe der Studienbeihilfe ist einkommensabhängig und liegt zwischen 1.500 Euro und 4.000 Euro. Weitere Informationen und das Ansuchungsformular gibt es unter www.provinz. bz.it/bildungsfoerderung. Die Gesuche können mittels E-Mail und Einschreiben eingereicht werden. // jw
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