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Fachschule Dietenheim: Her mit den Hennen

FACHSCHULE FÜR LANDWIRTSCHAFT, HAUSWIRTSCHAFT UND ERNÄHRUNG IN DIETENHEIM

Her mit den Hennen!

Alle reden von gesunden Lebensmitteln aus nachhaltiger Herkunft. Wer aber mehr als nur reden will, der schafft sich am besten ein paar Hühner an – um ein Projekt zu starten, das sich in vielerlei Hinsicht lohnt.

Die Henne ist ein legendäres Tier. Sie hat nicht nur dem Kolumbus sein Ei gegeben, sondern ist mit einem Durchschnittsbestand von 20 Milliarden Tieren auch das häufigste Haustier der Welt. Der „Gallus gallus domesticus“ (so sein lateinischer Name) besitzt zudem schier unvorstellbare körperliche Fähigkeiten – fast so wie seine berühmten Namensvettern: die unbesiegbaren Gallier rund um Asterix und Obelix. „Eine sogenannte Hybridhenne kann über 300 Eier pro Jahr legen“, erklärt Hannah Jaufenthaler. „Obwohl die Henne nur einen Eierstock hat, kommt es fast alle 24 Stunden zu einem Eisprung“. Hannah ist Lehrerin und Landwirtin und in Sachen Tierzucht wahrlich vom Fach, sei es beruflich wie auch privat. „Hybridhennen sind speziell für die Eierproduktion gezüchtet worden“, so Hannah. „Ihr Pendant, die sogenannten Rassehennen, legen weniger Eier pro Jahr, dafür über einen längeren Zeitraum. Sie sind meist körperlich robuster. Zudem sind Rassehühner häufig Zweinutzungsrassen, das heißt, dass sie sowohl auf Eierproduktion als auch auf Fleisch ausgelegt sind. Die erste wichtige Frage für angehende Hühnerhalter*innen ist also, ob man auf Hybrid- oder Rassehennen setzt.“

DER RICHTIGE HÜHNERSTALL

Der zweite wichtige Punkt ist die Anschaffung eines geeigneten Stalls. „Egal, ob selbst gebaut oder im Fachhandel gekauft, ein Hühnerstall muss den Tieren vor allem nächtlichen Schutz vor Raubtieren wie Marder und Fuchs bieten“, sagt Martin Oberleiter. Martin ist Lehrperson für Viehzucht und selbst begeisterter Hobby-Hühnerhalter. „Ein geeigneter Stall braucht eine Sitzstange und ausreichend viele Legenester. Ein Nest kann von 3-4 Hennen benutzt werden. Auf der Sitzstange sollten pro Henne an die 25 cm Platz vorgesehen werden“, so Martin. Arbeitserleichternd ist ein abnehmbares Kot-Brett unter der Sitzstange, damit schnell und sauber ausgemistet werden kann. „Glückliche Hühner brauchen Auslauf“, erklärt Martin. „Idealerweise mit einigen schattenspendenden Bäumen oder Sträuchern sowie einer Sandkiste, in der sich die Hühner „baden“ können.“ Der Zaun rundherum sollte an die 1,20 Meter hoch sein, bei manchen Rassen, die gerne flügge werden, ruhig auch etwas höher. Ein guter, trockener Stall lässt die Tiere gut überwintern. Somit hat man ganzjährig frische Eier, die tatsächlich vor Ort, nämlich daheim produziert werden. „Nachhaltiger geht’s nun wirklich nicht mehr“, stellt Martin richtigerweise fest.

DIE NACHHALTIGKEIT ZÄHLT

Hobby-Hühnerhalter folgen dem Leitspruch ‚Du bist, was du isst‘. „Auch bei der Fütterung der Tiere kommt deshalb die Nachhaltigkeit zum Zug“, sagt Hannah Jaufenthaler. „Essensreste eignen sich gut. In Kombination mit Getreidemischung (Pickfutter) und Lege-

Ein Beispiel für einen gelungenen Hühnerstall.

mehl benötigt eine Henne circa 120 g Futter pro Tag“. Ins Futter bzw. in den Auslauf gehören auch kleine Steine, um die Verdauung der Hennen zu unterstützen. Die Steinchen wirken als kleine, natürliche Mahlsteine im Muskelmagen der Zweibeiner. Für eine optimale Entwicklung der Hühner und für die Ausbildung der Eischale benötigen die Hennen Kalzium. Dieses kann in Form von z. B. Muschelschrot dem Futter beigemischt werden. Wer seine Hennen selbst füttert, der weiß also ganz genau, was im Ei und in der leckeren Hühnersuppe drin ist. „Gesundes Hühnerfleisch und Eier aus eigener Freilandhaltung sind wohl die stärksten Argumente für das Hobby Hühnerhaltung“, sagen Hannah und Martin unisono. „Nicht weniger interessant ist aber zu beobachten, wie diese Herdentiere zusammenleben“. Wer den Hennen einen Hahn beistellt, der sorgt im wahrsten Sinn für ‚einen Hahn im Korb‘. „Der Hahn regelt das soziale Gefüge innerhalb der Herde. Fehlt der Hahn, dann übernimmt diese Aufgabe meist eine dominante Henne. Sie legt die Hackordnung fest“, erklärt Hannah Jaufenthaler. „Damit diese Hierarchie funktioniert, besitzen Hennen eine ganz besondere Fähigkeit. Sie können sich sage und schreibe mehr als 100 Artgenossen merken und diese unterscheiden.“ Beste Lebensmittel, gelebte Nachhaltigkeit und das Beobachten eines bemerkenswerten Soziallebens: Es gibt einige gute Gründe, sich ein paar Hennen anzuschaffen, denn der „Gallus gallus domesticus“ ist in der Tat ein außergewöhnliches Lebewesen, mit gewaltigen Fähigkeiten. Hühner sind – nomen est omen - „die Gallier“ unter den Tieren.

DAS VEILCHEN - MIT EINEM BLAUEN AUGE DAVONGEKOMMEN DER HAT DAS PFERD ABER BEIM SCHWANZ AUFGEZÄUMT!

In der Gaunersprache ist ein Veilchen keineswegs das zarte blaue oder lila Frühlingsblümchen, sondern ein waschechtes blaues Auge. Selten holt man sich so ein Veilchen beim Arbeiten oder durch Zufall, meistens braucht es dafür schon eine handfeste Rauferei. Der nachträgliche Spott von Freund und Feind ist dem Träger des Schmuckstücks jedenfalls gewiss. // mb Moderne Landwirtschaft braucht kaum noch Arbeitspferde. Die eleganten Vierbeiner dienen jetzt vor allem dem Reitsport und therapeutischer Behandlung von Menschen. Eine Folge dieser Entwicklung ist, dass sich nur mehr Liebhaber und Züchter auf den Umgang mit diesen klugen Tieren verstehen. Will man ein Pferd zum Reiten oder zur Arbeit nutzen, muss man es vorher aufzäumen. Man legt ihm mindestens einen Biss (auch „Gebiss“) und Zaumzeug an. Unsere Redensart stammt aus Zeiten, als Pferdewagen die Straßen beherrschten. Sie zeichnet das Bild eines in Wirklichkeit unmöglichen, verkehrten Aufzäumens des Pferdes „beim Schwanz“. Wer das Tier von hinten aufzäumt, also seine Aufgabe mit sträflicher Dummheit angeht, dem sind Misserfolg und Tritte durch Pferdehufe gewiss. // mb

Im grünen Zauberreich

„Die Hochzeit der Seele mit der Natur macht den Verstand fruchtbar und erzeugt die Fantasie.“ Henry David Thoreau

Inmitten von Bäumen, den mächtigsten Pflanzen der Erde – der Wald ist Spielplatz, Zauberreich, Schatzkiste und vieles mehr. Gleichzeitig ruhig und lebendig bietet er uns umfassende sinnlich-ästhetische Erfahrungen – die wir brauchen, um gesund zu bleiben. Wir sind erst dann gesund, wenn wir körperlich fit sind und wenn wir unsere Sinne lebendig sein lassen. Hugo Kükelhaus – deutscher Pädagoge und Künstler – geht davon aus, dass uns die Nichtinanspruchnahme unserer Sinne erschöpft. Wenn wir das, wonach uns „der Sinn steht“ unterdrücken und ausschalten, fühlen wir uns ermattet und gleichzeitig gestresst. Dieser sogenannte negative Stress kann zu psychosomatischen Erkrankungen führen bis hin zu Depressionen. Was uns hingegen aufbaut, ist Entfaltung. Wir entfalten unsere Sinne durch die Auseinandersetzung mit einer uns im Ganzen herausfordernden Umwelt. Der Wald bietet viele Anregungen für die sinnliche Wahrnehmung: über Wurzeln und Äste steigen, barfuß in einem Bachlauf gehen, Vogelstimmen hören, Wind und Wetter spüren – unmittelbare Naturerfahrungen und Bewegung gehören zu den Grundlagen der kindlichen Entwicklung. Der Weg durch den Wald steckt voller kleiner Abenteuer und Wagnisse, er beansprucht uns mit allen Gliedern und Sinnen – und am Ende des Weges fühlen wir uns frisch und entspannt. Die Ruhe und Lebendigkeit im Wald wirken entwickelnd auf unsere Sinne – im Gegensatz zu den starken Reizen in der digitalen Welt. Und nicht nur das: Natur fördert unser Wohlbefinden und zaubert uns rundum gesund.

Bildungsausschüsse Ahrntal

Waldbaden – Ab in den Wald und genießen

mit Michaela Piok, Bewegungs- und Entspannungstrainerin, Vahrn für Eltern mit Kindern ab dem

Grundschulalter

Zeit: Sa 28.05.22, 13:00 – 16:00 Uhr Ort: St. Johann, Kirchplatz Info: AG Familie, KFS St. Johann, 329 362 2410 Anmeldung: info@biwep.it, Bildungsweg Pustertal

Sonnenaufgang Platte Michael Gostner aus St. Georgen

Sonnenuntergang Der Frühling erwacht...

Helmut Hilber aus St. Georgen

Roswita Tiefenthaler aus Niederdorf

„In der Ruhe liegt die Kraft“. Morgenstimmung in Bruneck ,,Wenn der Vater mit dem Sohne...“

Erwin Auer aus Mühlwald Katarina Niederkofler aus Bruneck Luis Nagler aus Vahrn

Mein schönstes Leserfoto

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