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Ihr seid alle wichtig
DIE GEMEINSCHAFT BRAUCHT EUCH Ihr seid alle wichtig
Wir haben als Menschheit ein enormes wissenschaftliches, organisatorisches und politisches Wissen gesammelt. Das hilft uns, Probleme zu verstehen und damit umzugehen. Die weltumspannenden Auswirkungen von Covid 19 sind unvorstellbar, doch gleichzeitig arbeiten weltweit hoch engagierte Menschen zusammen, um dazu beizutragen, diese schwierige Zeit zu überwinden.
In zahlreichen Bereichen des gesellschaftlichen Zusammenlebens gibt es neben Erfolgen bei der Problemlösung auch Schwachpunkte, einer davon ist der Mensch selbst. Durch Bildung und persönliche Einsicht ist es viele Male gelungen, dass Menschen problematische Verhaltensweisen geändert haben. Soziale und weniger soziale Medien, aber auch die Politik, bedienen sich der Angst. Angst, kollektive oder individuelle, macht uns ohnmächtig und sie beeinflusst unser Verhalten. Angst vor der Krankheit, Angst vor dem Kontrollverlust, Angst vor einer unsicheren Zukunft oder dass die Freiheit wieder eingeschränkt wird. Angst ist ansteckender als das Virus selbst, sie drückt sich unterschiedlich aus, in Aggression oder in Versuchen, eigene Erklärungen zu finden, um das Ganze einordnen zu können. Soziale und weniger soziale Medien, aber auch die Politik, bedienen sich der Angst, weil mit ihr Geschäfte gemacht werden und weil Angst die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Aus dem unrealistischen Streben nach Sicherheit, wie es etwa laut Prognosen in einem Monat ausschauen wird - im Moment kann das niemand seriös voraussagen - werden persönliche und gesellschaftliche Entscheidungen getroffen, manche davon sind unnötig und ungerechtfertigt. Es ist ja viel leichter, sich als Opfer zu fühlen als selber Verantwortung zu übernehmen.
Niemand nimmt es uns ab, uns selber zu informieren, was wahr und was falsch ist. Einfacher ist es für manche, sich in den sozialen Medien „schlau“ zu machen. Dort ist es leicht, sich einen Schuldigen auszudenken und ihn für die Corona Krise verantwortlich zu machen. Es ist ja viel leichter, sich als Opfer zu fühlen als selber Verantwortung zu übernehmen. Wir können das nur ändern, wenn wir beim Menschen anfangen und auf seine Entwicklung, Bildung und Beteiligung Wert legen. Wer nicht dazu gehört, will sich gesellschaftlich auch nicht verpflichten. Menschen, die innerlich oder äußerlich dagegen arbeiten, drücken auch Fehler der Vergangenheit aus. Wenn die Vergangenheit zu viele Verlierer hervorgebracht hat, ist es in der Krise schwierig, an einem Strang zu ziehen. Wer ist vergessen worden? Was war falsch? Was wollen wir ändern? Diese Fragen werden wir uns zu stellen haben. Hier besteht ein großer Bedarf miteinander zu reden. Wenn wir das überspringen, werden wir es nicht schaffen, eine Solidarität unter den Menschen herzustellen. In der Krise braucht es andere Werkzeuge als die üblichen der „zivilisierten“ Gesellschaften: Profitgier, Konkurrenz, Raubbau an der Natur, Misstrauen und Heimlichkeiten. Die BürgerInnen, aber auch Vereine und Betriebe sind in vielen Ländern das erste Objekt des Misstrauens von Verwaltung und Politik, auch bei uns ist dieser Ansatz bekannt. Durch diese Krise muss ein neues Verständnis der Gleichwürdigkeit von allen entstehen. Macht, Disziplinierung und Bewertung ermöglichen nicht Innovation und Entwicklung. Wir brauchen Offenheit, Dialog, Toleranz und Respekt vor dem Leben. Gehorsam und Strafandrohung sind Methoden aus einer vergangenen Zeit. Wenn Menschen kooperieren sollen, braucht es Einsicht und Dialog. Vor der zweiten Welle haben wir erkannt, dass sich die Verbreitung des Virus vor allem im privaten Kontext vollzogen hat. Je mehr Kontrolle, desto heimlicher findet manches statt. Aus Fehlern in der Anfangsphase lernen wir erst, wenn wir offen mit ihnen umgehen können und nicht nur verurteilen. Was wir jetzt brauchen, ist etwas ganz anderes als Kontrolle. Es braucht von uns allen eine starke persönliche Haltung von Mitgefühl für die Menschen, die besonders gefährdet sind. Wenn sich aber zu viele als Verlierer fühlen, kann das nicht entstehen. Jeder Einzelne soll sich als wertvolles Mitglied unserer Gesellschaft fühlen dürfen. Hier besteht ein großer Bedarf miteinander zu reden.
Wenn wir das überspringen, werden wir es nicht schaffen, eine Solidarität unter den Menschen herzustellen.
Wir brauchen nicht bis Weihnachten warten, um in Altersheimen aushelfen zu können. Wenn Menschen Respekt entgegengebracht wird, verstärken sich ihre Fähigkeiten zu Mitgefühl zu anderen Menschen. Es ist andererseits völlig ausgeschlossen, dass ein Mensch einen Sinn für Solidarität durch Bestrafung entwickelt. Die Lage ist zu ernst, als dass wir uns aus der Verantwortung stehlen dürften zusammenzuhalten. Doch auch wenn wir verantwortlich handeln, nach bestem Wissen und Gewissen, gibt es dennoch Geschehnisse, die nicht von unserem Einfluss abhängen. Testen wir uns, trotzdem kann es noch lange dauern, wir sind erst am Anfang der Pandemie. Solidarität ist jetzt möglich. Wir brauchen nicht bis Weihnachten warten, um in Altersheimen aushelfen zu können, um Kinder bei den Hausaufgaben zu unterstützen, um für Menschen in der Quarantäne einkaufen zu gehen.
Helfen und Hilfe zu bekommen, beides fühlt sich gut an und verstärkt unser Gefühl, menschlich zu sein. Die Gemeinschaft braucht euch, ihr seid wichtig.
Was kann ich dazu beitragen? Wer fällt mir ein, den ich in dieser schweren Zeit unterstützen könnte? Wen kann ich um Unterstützung fragen? Wen kann ich ermutigen? Wer hat sich verändert? Ich kann fragen: Wie geht es dir heute? Wie war deine Woche? Was brauche ich, um gesund zu bleiben? Vom 20. bis 22. November werden in Südtirol flächendeckend Antigen-Massentests durchgeführt. SVP-Seniorenchef Otto von Dellemann appelliert insbesondere auch an die Generation 60 +: „Lasst euch testen, damit wir so schnell wie möglich die Infektionskette durchbrechen und zum normalen Leben zurückkommen und ein Weihnachten in der Familie feiern können.“ Eines ist nämlich klar: Die nun bevorstehende Woche wird für die weitere Entwicklung der epidemiologischen Situation von entscheidender Bedeutung sein. In allen Gemeinden werden flächendeckende Tests stattfinden. Damit soll vor allem die Verbreitung des Coronavirus im Land festgestellt Was kann ich tun, was mir trotz der Einschränkungen möglich ist?
Tue Gutes und schreib uns darüber: info@biwep.it Wir wollen mit deiner Solidarität Gutes
DER AUFRUF AN DIE SENIORINNEN UND SENIOREN LASST EUCH TESTEN!
vermehren. // und Menschen mit positivem Ergebnis unverzüglich in Quarantäne versetzt werden. Die zentrale Herausforderung besteht darin, die hohe Infektionswelle zu brechen. Daher richtet SVP-Seniorenchef Otto von Dellemann eine eindringliche Bitte an alle Seniorinnen und Senioren, sich auch testen zu lassen: „Auch wenn Sie keine Symptome haben, lassen Sie sich bitte testen! Sie brauchen keine Angst zu haben! Auch Menschen, die nichts spüren und sich gesund fühlen, aber das Virus in sich tragen, können viele weitere Menschen anstecken. Wir bauen auf das Verantwortungsbewusstsein der Südtiroler Bürgerinnen und Bürger, damit wir endlich wieder zum normalen Leben zurückkehren können!“ // at
Miteinander
Eine Vielzahl von Herausforderungen sind für alle klar sichtbar geworden. Sie betreffen uns ganz direkt: Klimawandel, soziale und wirtschaftliche Umwälzungen, Wertewandel und noch unerforschte Krankheiten, wie wir es gerade so drastisch erfahren.
Die globalen Krisen haben ihre Ursachen in einer Krise des gegenseitigen Verständnisses. Um dem begegnen zu können, müssen wir alle zusammenarbeiten – damit der Respekt vor dem Leben zu einem zentralen Ziel wird. Wachstum in unserem Land ist möglich, aber nicht alleine durch Steigerung von finanziellem Gewinn in Wirtschaft und Tourismus, sondern durch einen Gewinn von einander unterstützenden, einladenden, ermutigenden und inspirierenden Beziehungen der Menschen untereinander. Wir brauchen eine Beziehungskultur: eine Kultur, in der jeder Einzelne spürt, dass er gebraucht wird, dass alle miteinander verbunden sind, voneinander lernen und miteinander wachsen können. Unsere Kinder und Jugendlichen brauchen dabei unsere Unterstützung. Das, was uns als Gesellschaft trägt, erfordert ein Gleichgewicht der Ökosysteme und in gleichem Maße ein direkt damit zusammenhängendes persönliches Gleichgewicht. Beziehungskompetenz bedeutet eine gute Beziehung zu sich selbst im gegenseitigen Wechselspiel mit einer guten Beziehung zu seinen Mitmenschen und zur Umwelt. Um in herausfordernden Situationen Verantwortung übernehmen zu können, ist es wichtig, im Einklang mit unserem inneren Wesenskern zu sein. Diese Fähigkeit ist in uns oft verkümmert und wir müssen sie erst wieder entdecken und kultivieren. Nur dann können wir Kindern und Jugendlichen Sozialkompetenz und Empathie vermitteln – damit auch sie wach am realen Leben teilhaben können, Verantwortung übernehmen und ihre eigenen Antworten auf die Herausforderungen einer sich rasant verändernden Welt finden können.
„Je besser unser Kontakt zu uns selbst ist, desto tiefer kann unser Verständnis für andere sein.“ aus „Miteinander - Wie Empathie Kinder stark macht“ Juul, Hoeg, Jensen u.a.