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Du bist perfekt so wie du bist

DIE BRUNECKER STADTMUSIKANTEN Du bist perfekt so wie du bist

Dass die Coronapandemie den meisten Kulturveranstaltungen einen Strich durch die Rechnung machte, ist nichts Neues. Dass man trotzdem kreativ sein kann, zeigte die Klasse 5aM des Sozialwissenschaftliche Gymnasium in Bruneck. Mit ihrem Projekt “Die Brunecker Stadtmusikanten” brachten sie ein besonderes Projekt in die Klassenzimmer.

Kein Unterricht, keine Proben, kein gemeinsames Musizieren. Für die Klasse 5aM bedeutete die Pandemie auch das Ausfallen des lang ersehnten und bereits erprobten Musicals, das die Musikklassen der Schule jährlich veranstalten. Ein Jahr ganz ohne Musik, für die Schüler*innen gänzlich unvorstellbar. Voller Motivation und Tatendrang wurde also eine Alternative erarbeitet, um trotz Einschränkungen Musik in die Welt zu bringen, genauer gesagt, in die Pustertaler Grundschulen. Das Projekt, das für Kinder der Grundschule erstellt wurde, erhielt den Namen “Die Brunecker Stadtmusikanten”, ein musikalisches Märchen, konzipiert als Anlehnung an die Bremer Stadtmusikanten. Fünfundvierzig Minuten lang ist das Video, das mit selbst gezeichneten Bildern, eigens komponierter Musik und selbst verfasstem Text die spannende Geschichte einer ganz ungewöhnlichen Freundesgruppe erzählt. Der Inhalt vereint märchenhafte As-

Wir suchen Mitarbeiter für Produktion u. Montage pekte mit alltäglichen Konflikten, verbindet Freundschaft, Spannung und Musik zu einem Projekt, das Jung und Alt lehrt: Du bist perfekt so wie Du bist!

EIN GROSSES ECHO GEFUNDEN

Prof. Maria Elisabeth Brunner, verantwortlich für das Konzept und die Betreuung der Musik, betonte: „Das Projekt fand großen Anklang in den Grundschulen. Die angehenden MaturantInnen besuchten im Herbst 2021 paarweise 18 Grundschulen, insgesamt 30 verschiedene Klassen mit über 600 Schülerinnen und Schüler. Dabei stellten sie die verschiedenen Tiere mit ihren besonderen Charaktereigenschaften, musikalischen Motiven und dazugehörigen Instrumenten, vor. Nach dieser kurzen Einführung, die u.a. eine Beatbox-Übung und den Speiseplan des veganen Tigers beinhaltete, sahen sich die

Oberschüler gemeinsam mit den Grundschülern das interaktive Video an. Zudem erhielten die Lehrpersonen eigens erstelltes didaktisches Material zur Nachbereitung.“

BESONDERE MENSCHEN UND TIERE

„Unsere Tiere sind etwas sehr Besonderes, ganz anders als man sich es von ihnen erwarten würde. Der Tiger ist vegan und ganz gechillt, die süße Wühlmaus hasst die Erde und der ladinische Papagei plappert nicht alles nach, was ihm vorgegeben wird, sondern kämpft für die Meinungsfreiheit. Das Lieblingstier der Kinder war eindeutig das coole Gangsterschaf – bei dem der Bauer Angst hatte, es würde den Wachhund auffressen. Aber auch das wunderschöne Ferkel mit der Opernstimme kam sehr gut an. Ich glaube die Kinder können sich sehr gut mit den Tieren identifizieren, da sie auch oft nicht den Vorstellungen der Erwachsenen entsprechen“, so Elisabeth Lentsch, eine Schülerin der Klasse, die den schüchternen und ängstlichen Bären verkörperte.

ACTIONREICHE VERFOLGUNGSJAGD DURCH BRUNECK

Höhepunkt der Geschichte ist eine actionreiche Verfolgungsjagd: Die sechs Freunde werden von den bösen und verbitterten Menschen verfolgt, die sie früher gefangen hielten und flüchten zusammen in das Schloss Bruneck, wo sie an einem Plan arbeiten, ihre Feinde abzuschütteln und zu verjagen. „Die Geschichte lehrt die Kinder eine wichtige Lektion. Denn auch wenn die Tiere kein Zuhause hatten, oder ein Zuhause, das sie einschränkte und unterdrückte, haben sie es geschafft, sich aus dem toxischen Umfeld zu befreien und ihr wahres Zuhause zu finden: nämlich ihre Freundesgruppe“, berichtet Chiara Willeit, die im Projekt die Klarinette spielte. Realisiert wurde die Geschichte im Fernunterricht. In vielen Meetings wurde gemeinsam getextet und komponiert. Prof. Alexander Messner betreute dabei die Schreibwerkstatt. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde das Werk dann im Präsenzunterricht von Prof. Peter Paul Hofmann aufgenommen.

VIELFÄLTIG. ORGANISIERT. TEAMPLAYER.

Im Dezember des Vorjahres war dann das Stück erfolgreich als Bühnenproduktion im Stadttheater Bruneck zu sehen (die PZ hat darüber berichtet). Schülerinnen und Schüler der Theaterwerkstatt des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums, zwei professionelle Schauspielerinnen und ein Puppenspieler orientierten sich dabei an der Textvorlage der Klasse 5am und kreierten mit Regisseurin Anja M. Wohlfahrt ihre eigene Version der Brunecker Stadtmusikan-

ten. // Laura Cardini und Sara Lamprecht

Mitarbeiter (m/w/d) interne Logistik gesucht!

Weitere Infos unter: gkndrivelinebruneck.onboard.org/jobs

Driveline Bruneck AG

CEMPLIFIED IN LIENZ TIEFGRÜNDIGER ROCK-CELLO VOM FEINSTEN

Die beiden klassisch ausgebildeten Cellisten Julian Walkner und Peter Polzer gründeten Cemplified im Jahr 2015 und präsentieren am 29. Jänner 2022 auf Einladung der Stadtkultur Lienz im Saal des Gymnasiums eine spannende Mischung aus eigen(willig)en Bearbeitungen von Rock-Songs und Selbstgemachtem, quasi Kammermusik für zwei Rock-Celli. Abseits der Verstärkung verzichten die beiden auf elektronische Effekte und bleiben dem originalen Celloklang treu.

RESERVIERUNG UND INFORMATIONEN

Kartenreservierung unter www. stadtkultur.at oder Tel. 04852/600519. Reservierte Karten werden an der Abendkasse ausgegeben. Die Stadtkultur berücksichtigt in Zeiten der Pandemie selbstverständlich alle aktuellen gesetzlichen Vorgaben. Zutritt nur mit 2G-Nachweis, Registrierung und FFP2-Maske. //

Das bekannte Duo: Julian Walkner und Peter Polzer (von links). Simon Rainer

Auch bei der Instrumentenwahl geben sie ihre Wurzeln nicht auf und verwenden ihre Celli aus dem 18. Jahrhundert. 2017 entstand ihr erstes Album mit dem Titel „Intangible Utopia“, dessen Release im Innsbrucker Treibhaus stattfand. Neben vielen Eigenkompositionen bedient sich Cemplified bei RockKlassikern, etwa von Deep Purple, Moondog, den Rolling Stones und Queen. // cf

MODERNE ZAHNMEDIZIN

Abb. 1: Vor der Behandlung, frontal

Abb. 3: Vor der Behandlung, links

Abb. 5: Vor der Behandlung, rechts Abb. 2: Nach der Behandlung, frontal

Abb. 4: Nach der Behandlung, links

Kieferorthopädie

Dieser Patient hatte einen starken Platzmangel im Ober- und Unterkiefer. Die kieferorthopädische Therapie sah die Extraktion von 4 Backenzähnen vor. Es konnte somit eine korrekte Verzahnung hergestellt werden.

Die Behandlungsdauer betrug 20 Monate.

Abb. 6: Nach der Behandlung, rechts Mit freundlichen Grüßen Dr. Josef Willeit und Dr. Paul Willeit

Dr. Josef Willeit

Facharzt für Zahn-, Mund- & Kieferheilkunde Facharzt für Kieferorthopädie

Dr. Paul Willeit

Zahnarzt, Facharzt für Kieferorthopädie

Adresse:

Romstraße 3, Bruneck • Tel. 0474 555 409 info@willeit.it • www.willeit.it

WO GEHOBELT WIRD, FALLEN SPÄNE EINE PECHSTRÄHNE HABEN

Dieser sehr alten Redensart begegnet man heute nur mehr sehr selten und mit großer Vorsicht. Bei vielen Arbeiten entsteht unbrauchbarer Abfall oder werden Menschen oder Lebewesen gesundheitlich geschädigt. Hobelspäne sind solcher Abfall: fast nichts wert und nur mit ziemlich viel Aufwand sinnvoll und gewinnbringend verwendbar.

Die Nationalsozialisten und ihre Anhänger benutzten das Bild von Hobel und Spänen sehr gern und allzu oft, um ihre Gewalttätigkeit und Grausamkeit zu rechtfertigen. Mit diesem Bild verniedlichten sie Gewaltanwendung, gnadenlose Verfolgung und Vernichtung von Andersdenkenden, Rassen und Völkern, als dienten sie der Erreichung angeblicher höherer Ziele. Verfolgung und Ermordung unerwünschter Menschen und Denker wurden damit als natürliche Notwendigkeit abgetan. Späne, die man zusammenkehrt und anschürt. // mb Niemand freut sich, wenn diese Redensart gerade auf ihn oder sie zutrifft. Pech (oder Harz) ist ein wertvoller Rohstoff zur Herstellung unterschiedlichster Gegenstände und heilender Salben, zum Anzünden von Feuer und anderem mehr. Pech kann man leicht durch Erhitzen des Harzes gewinnen. Viele Jahrhunderte hindurch stellte man mit seiner Hilfe harte, haltbare Pfeilspitzen her, verwendete es zur Kriegsführung und auch zur heute nicht mehr vorstellbaren Folterung und Verbrennung von Verbrechern, angeblichen Hexen und Zauberern. Ihnen strich man Pech ins Haar, um sie leichter quälen und in Brand setzen zu können. Eine Pechsträhne zu haben bedeutet deshalb, dass es einem schlecht geht, weil man wiederholt versagt oder mehrere Male Unglück gehabt hat. Wie gut, dass man diese bildhafte Ausdrucksweise für keine willkürlichen Verbrennungen von Menschen mehr braucht. // mb

Autoritär oder Autorität?

Früher waren Elternhaus und Schule geprägt von strengen Regeln. Die Beziehungen zwischen Kindern und Erwachsenen waren schwierig und geprägt von Gehorsam.

Erwachsene waren überfordert vom Alltag und gleichzeitig geprägt von Werten wie Disziplinierung als Werkzeug zur Erziehung. Junge Wilde sollten taugliche Erwachsene werden. Über die Entwicklung und die Bedürfnisse von Kindern war wenig Bewusstsein vorhanden. Eltern und Lehrpersonen hatten die Aufgabe, Kinder zu strafen, wenn die strengen Regeln gebrochen wurden. So war die gesellschaftliche Übereinkunft. Heute wissen wir, Angst machen und Schrecken verbreiten ist nicht in Ordnung. Kinder mit Gewalt zu erziehen, psychisch oder physisch, versuchen wir deshalb zu vermeiden. Auch wenn uns das nicht immer gelingt, haben die meisten von uns ein Gefühl dafür, dass es Unrecht ist und großen Schaden anrichtet. Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen „Autorität haben“ und „autoritär sein“. Dabei geht es in erster Linie um Vertrauen. Wenn Erwachsene in Schule und Elternhaus mit Kindern und Jugendlichen so umgehen, dass Vertrauen entsteht, wenn wir Sicherheit und Zuversicht ausstrahlen und gar manches mit einem Augenzwinkern sehen, dann erkennen die Kinder unsere natürliche Autorität an. Kinder, die – auch heute noch – autoritären Persönlichkeiten ausgesetzt sind, bekommen Angst, die sich auf unterschiedliche Weise zeigt. Was ihre Seele nicht sagen kann, drückt ihr Körper aus: Die Kinder haben Bauchweh, Kopfweh oder Schlafstörungen, sie sind unkonzentriert und nervös. Angst mindert ihre Leistung, die Kinder entwickeln Vermeidungsverhalten, wollen nicht mehr teilhaben oder werden aggressiv. Wenn Erziehung nicht mehr auf Gehorsam und Strafe basiert, dann bekommen wir die Chance, mit Kindern eine gute Beziehung aufzubauen. Das trägt zur Entwicklung von Kindern UND Erwachsenen bei, weil wir uns alle nur in Beziehung entwickeln. Alle Beteiligten sind dabei zufriedener und ausgeglichener.

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