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Flüchtlingsopfer Serwan: Nicht ohne meine Familie!“

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Kleinanzeiger

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FLÜCHTLINGSOPFER SERWAN „Nicht ohne meine Familie!“

Von der Obdachlosigkeit über den Familiennachzug bis hin zur ersten festen Anstellung: Der schwierige Weg eines Geflüchteten. Zum absoluten Glück fehlt nur noch eine Wohnung im Pustertal.

Warum Menschen aus ihrem Heimatland fliehen, dafür gibt es viele Gründe. Und warum sich Menschen gerade dieses eine bestimmte Land aussuchen, wo sie sich ein neues Leben aufbauen wollen, bleibt uns oft verschlossen. Auch im Gespräch mit Serwan, der im Winter 2019 nach Bozen gekommen ist, bleibt mir unklar, warum gerade Südtirol, warum gerade Italien zu seinem Zielland geworden ist. Kaum ein anderes Land der Welt, ist so schwer mit Minen und Granaten belastet wie der Irak. Der Süden durch den Golfkrieg gegen den Iran in den 1980er-Jahren und der Norden durch die Kämpfe gegen die Terrormiliz IS. Der 44-jährige Sohn einer Araberin und eines Kurden ist im Frühjahr 2019 aus Baghdad geflohen. Seine 40-jährige Frau Khanda und die beiden Kinder, im Alter von 10 und 12 Jahren, holt er 2021 über das Programm der Familienzusammenführung aus dem schwer zerstörten Land heraus. Zu diesem Zeitpunkt stand der Kampfeinsatz der USA im Irak vor seinem Abschluss.

EISIGE KÄLTE UND KEIN BETT

Als Serwan 2019 in Bozen ankommt und in Südtirol eisige Kälte herrscht, stand da kein warmes Bett für ihn bereit. „Ich hatte mir alles viel einfacher vorgestellt“, meint Serwan, der als Muslim wohl ein anderes Verständnis von Gastfreundschaft und Hilfe für die Armen haben mag. Und wie so viele, musste Serwan die ersten Tage unter der Brücke verbringen. Er ging zum Essen in die damals noch aktive Obdachlosen-Mensa des Vinzenzvereins am Verdiplatz, wo es zudem warme Decken gab. Da lernte Servan auch die freiwilligen Streetworker Giancarlo Boggio und Mirta Motta kennen, die vom Herbst bis zum Frühling nachts die Bozner Straßen abfahren und die armen Menschen, meist Geflüchtete oder Zurückgewiesene aus anderen Ländern, mit warmer Kleidung versorgen, mit Schlafsäcken, mit nötiger Information und vor allem mit einem offenen Ohr für sämtliche Anliegen.

Elisabeth Mair mit Serwan beim Presse-Meeting. Alle Fotos: Manuela Tessaro

HILFE VOR ORT

Serwan und Giancarlo tauschen sich die Telefonnummern aus. Ein erster Schritt ist gesetzt, Serwan wird mit dem von Federica Franchi geführten Verein Bozen Solidale bekannt gemacht, die erste Gehhilfe für Serwan hier in der Region Trentino Südtirol steht. Einige Tage kann er bei der Aktivistin Diana Belloni wohnen, als diese in den Urlaub fährt. Bald besucht er einen ersten Italienisch-Kurs, wird dann für etliche Monate im Centro Bruno in Trient aufgenommen. Federica ist es auch, die sich für Serwan einsetzt, damit er für längere Zeit im Sozialzentrum leben kann. Serwan wird dann ins territoriale Flüchtlingsschutzprogramm SPRAR (Sistema di protezione per richiedenti asilo e rifugiati) aufgenommen und kann ein Jahr lang in Feldthurns wohnen. Der gebildete Mann verbessert seine Sprachkenntnisse und besucht bald verschiedene ESF-Lehrgänge für seine zukünftige Beschäftigung im Gastgewerbe. Und obwohl er weder eine bleibende Unterkunft vorweisen noch einer geregelten Arbeit nachgehen kann, unterzeichnet er einen Antrag um Familienzusammenführung. „Das war wohl zu früh, ich weiß, aber ich konnte nicht mehr länger ohne meine Familie leben, die ich fast drei Jahre nicht mehr gesehen hatte. Ich wollte sie einfach aus dem Irak herausholen“.

SCHWIERIGE SITUATION

Bald 20 Jahre nach der US-Invasion und dem vorangegangenen Krieg, ist der Irak heute immer noch in weiten Teilen des Landes zerstört. Aus Art. 14 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte geht hervor, dass Flüchtlinge das Recht haben, in einem anderen Land Asyl zu suchen, und außerdem ist der Schutz vor Abschiebung in die Verfolgung ein Menschenrecht, das unter anderem von der Europäischen Menschenrechtskonvention bestätigt wird. Es leuchtet also

ein, dass Serwan so bald als möglich seine Familie nach Südtirol holen wollte. Die Freiwilligen der Zivilbevölkerung hatte Serwan im Vorfeld nicht über sein Vorhaben informiert, erst als Feuer am Dach stand und er die Trennung von seiner Familie riskierte, setzte er alle Hebel in Bewegung, sprich sämtliche Freiwillige.

DIE FAMILIENZUSAMMENFÜHRUNG

Serwans Frau Khanda kommt mit ihren Kindern im vorigen Oktober über Wien und dem Brenner nach Südtirol. Gleich an der Grenze wird die Tochter positiv auf Covid getestet und wird so einen Monat lang mit ihrem Bruder und ihrer Mutter in der QuarantäneKaserne in Gossensass verbringen, bis sie nicht freigetestet werden kann. Serwan, der seine Familie bisher in Südtirol noch nicht in die Arme schließen konnte, quartiert sich in dieser Zeit in Gossensass ein und grüßt seine Lieben aus der Ferne; sie geben sich Handzeichen und rufen einander zu. Serwan zeigt ein Foto der Kasernenwand, auf dem ein Fenster in roter Farbe eingerahmt ist. Es ist jenes des Zimmers seiner Familie. Die Behörden melden die Neuankunft der Flüchtlingsfamilie dem Sozialdienst. Zunächst wird vorübergehend ein sehr bescheidenes Zimmer in Vahrn bereitgestellt, aber dem Familienoberhaupt werden Termine gesetzt, baldmöglichst hat er eine geeignete Wohnung zu suchen und eine feste Arbeit dazu, damit seine Familie nicht von ihm getrennt werden muss. Jetzt mobilisiert Serwan alle Kräfte, sucht nach passenden Unterkünften und Arbeitsstellen im Eisacktal und im Pustertal. Schließlich findet er eine Anstellung im Gastgewerbe im Pustertal: Er nimmt gleich zwei Teilzeitarbeiten an, eine in Innichen und eine in Mühlbach – und pendelt in seiner Zimmerstunde hin und her.

Der irakische Flüchtling Serwan (im Bild) hat seinen Weg gefunden. Er hat auch eine Arbeit. Nun braucht er für sich und seine Familie nur mehr eine Wohnung im Pustertal zum vollkommenen Glück.

EINE WOHNUNG IM PUSTERTAL?

Serwan erinnert sich an Giancarlo, den er immer wieder in den vergangenen zwei Jahren getroffen hatte, sowie an Federica und Mirta von Bozen Solidale. Die Freiwilligen setzen nun alles in Bewegung, auf dass die Familie schließlich eine vorübergehende und passende Unterkunft im Haus der Solidarität (HdS) in Brixen findet. Dafür sei dem Direktor Alexander Nitz gedankt, der das Unmögliche möglich gemacht hat. Die ganze Familie wird im Millander Haus aufgenommen. „Grazie, grazie, grazie“, schreibt Serwan den Freiwilligen später per sms. Und Giancarlo, als Vertreter des Vereins Rete dei Diritti, begleitet Serwan dann auch zum wichtigen und entscheidenden Termin am Sozialamt. Alles nimmt jetzt seinen geregelten Lauf. Die Kinder sind eingeschult, in die Mensa eingeschrieben, Khanda besucht einen Italienischkurs, so dass auch sie bald einer Arbeit nachgehen kann. Serwan hat mittlerweile eine feste Anstellung in einem Hotel bei Mühlbach gefunden. Zu seinem Glück fehlt ihm jetzt nur noch eine eigene Wohnung. „Ich würde gerne mit meiner Familie irgendwo entlang der Pustertaler Straße wohnen“, äußert Serwan diesen Wunsch zum Abschluss unseres Gesprächs. Und er umarmt Giancarlo, stellvertretend für alle Freiwilligen, die ihm bisher geholfen haben: „Giancarlo, du bist ein Engel!“

// Elisabeth Mair www.barfuss.it

REPAIRCAFÉ IN ST. LORENZEN

ES GEHT WIEDER LOS

Ein halbes Jahr ist wieder um und damit Zeit für das Frühlings-Repaircafé, ein hilfreiches Treffen für verschiedenste Reparaturen, das in St. Lorenzen zweimal jährlich angeboten wird. Und am Samstag, den 19. März 2022 von 14 bis 17 Uhr trifft man sich wieder im Inso Haus, zum letzten Mal! Im Oktober wird diese mittlerweile beliebte Veranstaltung im neuen Gebäude in der Sportzone stattfinden. Neben Rat und Tat von tüchtigen Handwerkern gibt es wieder Kaffee, Saft und Kuchen. Im Angebot steht auch ein kurzer Workshop für jene, die sich für die Grundlagen des Flickens und Ausbesserns von Kleidung interessieren.

Zur Erinnerung: das Repaircafé ist eine gemeinnützige Einrichtung, zu der jede und jeder eingeladen ist, der oder die etwas zu reparieren hat, natürlich auch über die Gemeindegrenze hinaus. Oder wenn man einfach nur zuschauen möchte, wie man etwas selber wieder instand setzen kann: sei es der kaputte Reißverschluss an Jacke oder Hose, der herab gerissene Rocksaum, das kaputte Bügeleisen, das fahruntüchtige Radl oder der abgerissene Kopf an der Puppe - für Vieles gibt es noch eine zweite Chance, vor allem in dieser Zeit, wo Sparen ja wieder angesagt ist. Aber auch bei Problemen mit Handy oder Computer – sehr oft gibt es auch hier Rat und Hilfe. Wegwerfen und neu kaufen ist oft unnötig, reparieren heißt nicht selten die Lösung! Das geht beim Repaircafé unter den geschickten Händen verschiedener Helfer nahezu umsonst, lediglich Zubehör wie Reißverschluss oder Bremsbacken fürs Fahrrad o. Ä. muss man selber mitbringen. Und dazu gerne auch das Interesse, den Helfern über die Schulter zu schauen, um dabei etwas zu lernen. Ein Stück Kuchen und dazu etwas zum Trinken trägt mit dazu bei, einen netten Nachmittag zu erleben. Eine kleine freiwillige Spende ist dennoch gerne willkommen, sie wird anschließend einem wohltätigen Zweck zugeführt. Den Nähworkshop gibt es zweimal: entweder von 14.30 bis 15 Uhr oder von 15.15 bis 15.45 Uhr. Damit die Höchstzahl von jeweils 5 Personen nicht überschritten wird, bitten wir hier um telefonische Vormerkung unter 349 1710355 bis spätestens Donnerstag, 17. März. Für den Rest braucht es natürlich keine Anmeldung. Es gelten die Corona-Sicherheitsmaßnahmen. // ms

PROBLEM MIT ENTSCHEIDUNGEN

Ich habe ein großes Problem mit Entscheidungen. Bei jeder größeren Entscheidung, aber auch bei kleineren Entscheidungen, selbst wenn ich im Restaurant ein Gericht wählen soll, fällt es mir enorm schwer, mich für etwas zu entscheiden. Ich bin nun 27 Jahre alt und ich fühle mich oft noch wie eine 13-Jährige. In diesem Alter mag es vielleicht normal sein, dass man sich nicht entscheiden kann, aber als erwachsene Frau ist es etwas sehr Belastendes. Ich habe keine Ahnung woher dieses Problem stammt, denn diese Entscheidungsschwierigkeiten hatte ich im Grunde schon als Mädchen. Meine Familie und meine Freundinnen können dieses Problem bei mir auch nicht nachvollziehen, da sie mich ansonsten als sehr selbstbewusst erleben.

Deshalb wollte ich mich an Sie wenden. Möglicherweise können Sie mir sagen, was hinter meinem Problem steht? Meinen Sie, es wäre für mich angebracht, eine Psychotherapie zu machen? Ich habe jedenfalls sonst keine Idee, wie ich dieses Problem überwinden kann?

(Frau 27)

Dr. Egon Mair

Die Schwierigkeit, Entscheidungen zu treffen, kennen in geringerem oder größerem Ausmaß die meisten Menschen. In Fällen, in welchen eine sehr starke Angstsymptomatik damit verbunden ist, wird manchmal auch von der sogenannten Decidophobie (Entscheidungsphobie) gesprochen.

Die Dynamik von Entscheidungsangst besteht darin, dass beim Gedanken, die falsche Entscheidung zu treffen eine beträchtliche innere Angst getriggert wird. Das Ausmaß der Angst übersteigt in der Regel die realistischen Konsequenzen einer tatsächlich getroffenen Falschentscheidung bei weitem, d. h., das Ausmaß der Angst wird übergroß und der Realitätsbezug ist nicht mehr vorhanden. So hat die innerlich ausgelöste Angst ursächlich nichts mit der Entscheidung an und für sich zu tun, sondern es handelt sich um ein Angstgefühl, das in einem gänzlich anderen Kontext geprägt wurde. Als Ursachen finden sich beispielsweise Traumata in frühen oder sehr frühen Lebensphasen, Beziehungsängste entstanden in der Beziehungsdynamik mit den Hauptbezugspersonen, Ängste, die unbewusst von Eltern auf das Kind übertragen wurden, oder Lernerfahrungen, welche dazu führten, die eigene innere Sicherheit zu untergraben, anstatt zu stärken. Durchaus kann eine Person mit Entscheidungsschwierigkeiten, wie in Ihrem Fall, ansonsten selbstbewusst wirken. Die Unsicherheit, welche die Entscheidungsfähigkeit beeinträchtigt, muss sich nicht zwangsläufig auf andere oder alle Bereiche der Persönlichkeit auswirken. Somit kann eine Person in vielen Bereichen durchaus selbstbewusst sein und dennoch unter Entscheidungsschwierigkeiten leiden.

Um auf Ihre Frage einzugehen: eine Psychotherapie ist in Fällen ausgeprägterer Entscheidungsangst durchaus angebracht. Sie kann Sie in der notwendigen Entwicklung unterstützen, um Entscheidungen zukünftig schneller und mit größerer Sicherheit zu treffen. Vor allem können dadurch die individuellen Zusammenhänge und Ursachen hinter den Entscheidungsschwierigkeiten gezielter aufgedeckt und bearbeitet werden.

Nun werde ich noch auf Tipps eingehen, die für Sie und alle Leser mit demselben Problem ein Ansatz zur Selbsthilfe sein können: Trainieren Sie kleinere Entscheidungen schnell zu treffen, indem Sie einfach auf Ihr Bauchgefühl hören. Sagen Sie sich, es ist egal, wenn sich die Entscheidung als ungünstig erweisen sollte. Nehmen sie dies vorerst mal bei allen kleineren Entscheidungen bewusst in Kauf. Entscheiden Sie einfach nach Ihrem ersten Impuls und beobachten Sie, welche Erfahrungen Sie damit machen. Resümieren Sie nach ein zwei Wochen: In wie vielen Fällen war die spontane Entscheidung gut? Für größere Entscheidungen können Sie die nachfolgenden Tipps miteinbeziehen, aber trainieren Sie auch hier, die Entscheidungen nicht länger aufzuschieben, als es eine angemessene Bedenkzeit erfordert. Wenn Sie es sich zur Gewohnheit machen, schneller zu entscheiden, bewirkt dies mit der Zeit eine deutliche Steigerung der Entscheidungsfreude und der Entscheidungssicherheit.

Nutzen Sie für größere Entscheidungen die „10 - 10 - 10“ Methode. Sie besteht darin, sich die Frage zu stellen: „Wenn ich mich für Variante A entscheide, wie werde ich in 10 Minuten, 10 Monaten, 10 Jahren darüber denken?“ Spielen Sie dasselbe Gedankenspiel mit Variante B bzw. allen weiteren Optionen durch. Persönlich empfehle ich folgende Zeitpunkte zu wählen: „Wenn ich mich für Variante A entscheide, wie wird es mir in 1 Woche, 10 Jahren und am Ende meines Lebens damit gehen?“ Spielen Sie den Gedanken konkret durch – dies hilft Ihnen einen anderen Blick auf die Entscheidungssituation zu gewinnen.

Allgemein ist es wichtig zu lernen, sich selbst zu vertrauen bzw. Ihren Entscheidungen zu vertrauen. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn Sie die obigen Tipps umsetzen und anschließend beobachten, zu welchen Resultaten Ihre Entscheidungen führen. Bei zukünftigen Entscheidungen machen Sie sich immer wieder bewusst, dass die große Mehrheit ihre vergangenen Entscheidungen gut gewesen sind und Sie somit Ihrer Entscheidungsfähigkeit vertrauen können. Auf diese Weise kann Ihre Sicherheit Schritt für Schritt wachsen.

Wenn Sie eine Frage stellen möchten, können Sie diese anonym schriftlich oder telefonisch an unsere Redaktion richten oder Sie deponieren Ihre Frage direkt bei

Dr. Egon Mair

Psychologe - Psychotherapeut - Coach - Supervisor Stadtgasse Nr. 53, 39031 Bruneck; Tel.: 340/4026948 • www.psychologie.it

GUT ÜBERLEGEN

QUO VADIS HUNDEHALTUNG?

Wenn man sich so umsieht, stellt man fest, dass sich immer mehr Menschen, egal ob Familien oder Einzelpersonen, einen Hund zulegen - teils gut überlegt, teilweise aber auch ohne Überlegung und ohne dem Wissen, was da auf einen möglicherweise alles zukommt.

Die Vielfalt der vorhandenen Hunderassen ist sehr groß. Mittlerweile gibt es etwa 340 verschiedene Hunderassen. Jede einzelne zeichnet sich zum einen durch Aussehen, aber auch rassebedingten Charakter, Temperament und speziellen Bedürfnisse aus. Bedeutet, dass eine Hunderasse, die mir vom optischen her gefällt, von den Charaktereigenschaften und den Bedürfnissen möglicherweise nicht in mein Leben passt. Daher sollte man sich vor der Anschaffung eines Hundes sehr gut über die Rasse informieren und dann entscheiden, ob man dem Hund im tagtäglichen Leben für die nächsten 15 Jahre gerecht wird.

DIE HUNDEARTEN

Es gibt Hunderassen, wie z. B. Herdenschutzhunde, Hovawart oder Leonberger, die einen sehr starken territorialen und auch Schutzinstinkt haben und sich über „Besucher“ nicht unbedingt freuen. Fremde werden erst einmal eher misstrauisch begutachtet. Für diese Hunderassen braucht man weitläufige Grundstücke, damit sie dieser Aufgabe nachkommen können. Eine 2-Zimmer-Wohnung mitten in der Stadt ist für die Haltung in diesem Fall sicher nicht geeignet. Dann gibt es die Gruppe der Hütehunde, wie z. B. Border Collie oder Australien Shepard. Hierbei handelt es sich meist um sehr aktive und schlaue Arbeitshunde, die eher sensibel reagieren und eine Aufgabe brauchen. Für aktive Menschen, die Hundesport wie Agility, Treibball oder Obedience betreiben wollen, sind diese Hunde bestens geeignet. Wenn man einen Hütehund nur als Familienhund halten möchte, ist viel Kreativität für die tagtägliche Beschäftigung gefordert. Ein zweistündiger Spaziergang reicht sicher nicht aus, um diese Hunde zufriedenzustellen.

VORHER ÜBERLEGEN

Nur anhand dieser zwei Hundegruppen stellt man schon fest, dass es sehr wichtig ist, vor Anschaffung des Hundes herauszufinden, welche Rasse zum vorhandenen Lebensstil, der Wohnsituation, den eigenen Vorlieben und nicht zuletzt der vorhandenen Erfahrung in der Hundehaltung, passt. Denn tut man dies nicht, kann für alle Beteiligten der Wunsch nach einem Hund schnell auch zum Albtraum werden. Genau aus diesen Gründen landen jedes Jahr zahlreiche Hunde im Tierheim. Schnell stellt man fest, dass der Hund nicht zur eigenen Lebenssituation passt und aufgrund von Unter- oder auch Überforderung Verhaltensweisen zeigt, mit denen man dann nicht mehr klar kommt. Oftmals fehlt es diesen Hunden auch an Sozialisierung und Erziehung, so dass eine weitere Vermittlung umso schwerer wird. Daher sollte man sich vor Anschaffung eines Hundes sehr genau mit den unterschiedlichen Hunderassen auseinandersetzen, damit man dann dem neuen Familienmitglied ein artgerechtes Leben für die nächsten Jahre gewährleisten kann.

Michaela Olbert

Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen

Bei BARF Südtirol erwartet Euch eine große Ihr Partner für die gesunde Vielfalt an ausgewählten Produkten: Ernährung von Hund & Katze Fleisch zur Rohfütterung (BARF) aus Tirol / Nahrungsergänzungen / Tel. +39 349 3222116 hochwertiges Dosen- und Trockenfutter / info@barf-suedtirol.com Kauartikel / Zubehör www.barf-suedtirol.com

AUTOUNFALL INFOLGE SCHLECHTEN STRASSENZUSTANDES – WER HAFTET?

§RA Dr. Johannes Senoner Pircher Schramm Tschurtschenthaler Mall Ellecosta Anwaltskanzlei www.schramm.it

Erleidet jemand aufgrund mangelhaften Straßenbelags Schäden am eigenen Fahrzeug oder gar einen Verkehrsunfall, stellt sich häufig die Frage, wer für diesen aufkommt. Prinzipiell gilt es zunächst folgendes festzuhalten: Art. 2051 (Haftung des Verwahrers) legt fest, dass derjenige für den Schaden, der durch die Sache entstanden ist, haftet, welche er zur Verwahrung bei sich hat. Umgemünzt auf eine öffentliche Straße bedeutet dies die grundsätzliche Haftung jener Körperschaft, welche entweder Eigentümerin derselben ist oder für deren Instandhaltung verantwortlich zeichnet (also Gemeinde, Provinz, etc.). Allerdings trifft diese Haftung nicht uneingeschränkt zu: liegt nämlich ein Verschulden seitens des Autofahrers vor oder beweist die zuständige Körperschaft den sog. Zufall, vermag sie die entsprechende Schadenersatzforderung abzuwenden. Der Ausschlussgrund des Zufalls liegt dann vor, wenn ein gänzlich unvorhersehbares und nicht vermeidbares Ereignis den Schaden verursacht hat und somit der öffentlichen Körperschaft kein Verschulden angelastet werden kann. Das Punctum saliens liegt genau hier: festzustellen, ob der Schaden durch Nachlässigkeit der Körperschaft, Verschulden des Autofahrers oder Eintreten eines Zufalls verursacht wurde – dies mündet meist in einer gerichtlichen Einzelfallentscheidung. So ging es bspw. im Urteil des KassGH Nr. 6240/2022 (vom 24. Februar dieses Jahres) um ein Loch in der Fahrbahn, wodurch ein Autofahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und dieses sich überschlagen hatte. Der Verunfallte war in der Folge gegen die Provinz vorgegangen, um den erlittenen Schaden geltend zu machen. Die Kassationsrichter urteilten allerdings, dass die Unebenheit weithin sichtbar gewesen sei. Der Fahrer habe das entsprechende Straßenstück zudem bestens gekannt und sei mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen. Interessant ist hierbei, dass selbst die fehlende Beschilderung des schlechten Straßenbelags und die unzureichende Beleuchtung des Abschnitts es nicht vermochten, dem Schadenersatzanspruch des Autofahrers Erfolg angedeihen zu lassen – für die Richter lag hier ein Verschulden des Fahrers vor, weswegen die Schadensforderung abgewiesen wurde. Zu einer ähnlichen Entscheidung gelangte der Kassationsgerichtshof im Urteil Nr. 5230/2022 (vom 17. Februar): in diesem Fall war der Autofahrer durch schlechte Asphaltierung von der Straße abgekommen und gegen ein Betonhindernis geprallt. Auch hier wies das Gericht das Klagsbegehren des Fahrzeugeigentümers ab, weil dieser seine Geschwindigkeit nicht an die Umstände angepasst hatte (regennasse Fahrbahn und Nacht). Zusammenfassend lässt sich also konstatieren, dass ein Schaden, der durch mangelnde Instandhaltung einer Straße verursacht wurde, nicht automatisch zu einer Haftung der Körperschaft führt – zu beachten sind hier nämlich auch das Verhalten des Fahrers sowie ein allenfalls eingetretener Zufall; all dies gilt es vor Anstrengung eines Verfahrens genauestens zu prüfen. //

FRINGE BENEFIT ACI-TARIFE 2022

€Dott.ssa Johanna Wieser Angehende Steuerberaterin Aichner Steuerrecht GmbH www.aichner.biz

Am 28. Dezember 2021 wurden im Amtsblatt der Republik die Tabellen mit den neuen ACI-Tarifen 2022 für die Verrechnung der privaten Nutzung der Firmenwagen an die Arbeitnehmer veröffentlicht. Diese können auf der Website www.aci.it heruntergeladen werden. Das errechnete Kilometergeld für die private Nutzung kann als Sachentlohnung im Lohnstreifen ausgewiesen werden oder dem Arbeitnehmer mit Mehrwertsteuer in Rechnung gestellt werden.

Bei der Berechnung des Betrages für die Sachentlohnung muss unterschieden werden, ob das Fahrzeug vor oder nach dem 1. Juli 2020 zugelassen und dem Arbeitnehmer zugewiesen wurde:

• bei Zulassung und Zuweisung des Fahrzeuges innerhalb 30. Juni 2020 beträgt die Sachentlohnung 30% der pauschalen Kilometerleistung von 15.000 Kilometern pro Jahr; • bei Zulassung und Zuweisung des Fahrzeuges ab 1. Juli 2020 ist die Ermittlung der Sachentlohnung abhängig vom Schadstoffausstoß (ersichtlich in der Zulassungsbescheinigung - Code V.7):

CO²-Ausstoß des Fahrzeuges Sachentlohnung von 15.000 km laut ACI bis zu 60 g/km 25%

von 60 bis 160 g/km 30%

von 160 bis 190 g/km

über 190 g/km 50%

60%

Für den Arbeitgeber bestehen Vorteile in Bezug auf die Absetzbarkeit der Kosten und den Abzug der Mehrwertsteuer für FirmenPKWs, welche den Mitarbeitern auch für die private Nutzung zur Verfügung gestellt werden. Beispielsweise können für einen Firmen-PKW mit ausschließlich betrieblicher Nutzung nur 20% der Anschaffungskosten bis zu einem Höchstbetrag von Euro 18.075,99 und 20% der laufenden Führungskosten steuerlich abgesetzt werden. Wird derselbe Firmen-PKW jedoch einem Mitarbeiter als Sachentlohnung auch für die private Nutzung zur Verfügung gestellt, können 70% der Anschaffungskosten (ohne Höchstbetrag) sowie 70% der laufenden Führungskosten steuerlich abgesetzt werden. Erfolgt die Anlastung an den Mitarbeiter anhand einer Rechnung, kann zudem die Mehrwertsteuer für den Ankauf und für die laufenden Betriebskosten des Fahrzeuges zur Gänze verrechnet werden. In allen anderen Fällen können lediglich 40% der Mehrwertsteuer in Abzug gebracht werden. Zu beachten ist, dass die ausgestellte Rechnung auch innerhalb des Kalenderjahres beglichen werden muss, damit die Begünstigungen genutzt werden können. //

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