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Daniel Alfreider: „Wir wollen bis Weihnachten 2021 fertig werden“ Kindergarten Gais und Fraktion Gais
„Wir wollen bis Weihnachten 2021 fertig werden“
Fast 90 Meter hoch und 300 Tonnen schwer war der Kran, mit dem die längsten Stahlträger der Brücke über den Kniepass-Stausee für die neue Einfahrt ins Gadertal angebracht wurden. Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider zog eine kurze Zwischenbilanz. Er ist mit dem Verlauf der Arbeit zufrieden. Die PZ hat nachgefragt.
PZ: Für das Anbringen der etwa 80 Meter langen Stahlträger der Brücke für die neue Einfahrt ins Gadertal ist ein fast 90 Meter hoher und 300 Tonnen schwerer Kran im Einsatz. Ist das eine komplizierte Arbeit?
Die großräumige Baustelle in St. Lorenzen, wo an der neuen Einfahrt in das Gadertal gebaut wird.
Daniel Alfreider: Einen fast 90 Meter hohen Kran sieht man sehr selten. Er ist nur dann im Einsatz, wenn besonders schwere und große Teile bewegt werden müssen, denn er kann bis zu 360 Tonnen heben. Der Stahlträger, der damit montiert wird, hat eine Länge von 80 Metern. Insgesamt wird die Brücke über den Stausee 144 Meter lang sein.
Mobilitätschef Daniel Alfreider hat einen genauen Zeitplan. Bis jetzt läut es durchaus gut.
Was sind die nächsten Schritte?
Nach der Montage der Stahlträger gehen die Arbeiten an der Brücke weiter. Derzeit wird auch am Bau des neuen Kreisverkehrs über der Pustertaler Staatsstraße gearbeitet sowie an der Fertigstellung des Tunnels, der die Gadertaler Staatsstraße mit der neuen Brücke verbinden wird.
Wann sind die Arbeiten fertig?
Die Arbeiten gehen derzeit auf Hochtouren weiter. Es wird nicht einfach sein, aber wir wollen die neue Einfahrt für Weihnachten 2021 für den Verkehr freigeben. Auch wenn es viele unerwartete Herausforderungen aufgrund der Pandemie und der Unwetter gegeben hat, so machen die beteiligten Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Abteilung Tiefbau das Möglichste, damit das Bauvorhaben wie geplant fertiggestellt wer-
den kann. // Interview: Reinhard Weger Die Dimensionen des Groß-Krans sind gewaltig: 90 Meter hoch und 300 Tonnen schwer.
BERNHARD ZIMMERHOFER
ALARM AUF DER STRASSE
Wegen der Corona-Seuche werden derzeit die allermeisten Themen in den Hintergrund gerückt. Daher will der Pustertaler Bezirkssprecher der Süd-Tiroler Freiheit, Bernhard Zimmerhofer, auf den schlechten Zustand der Pustertaler Straßen aufmerksam machen. Denn da gebe es noch viel zu tun.
Der STF-Bezirkschef ist kein Mann der lange um den heißen Brei herumredet. „Ich stelle fest, dass sich der Straßenzustand schon wieder zusehends verschlechtert“, ärgert er sich. Doch wegen Corona werden derartig wichtige Thematiken in den Hintergrund gerückt. „Das kann es nicht sein“, so Zimmerhofer. Denn auf gute Straßen hätten die Verkehrsteilnehmer ein Recht, dies insbesondere deshalb, weil sie im europaweiten Vergleich hohe Abgaben im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr zu zahlen haben. Die Verschlechterung des Straßenzustandes wird sich besonders mit dem beginnenden Tauwetter wieder stark bemerkbar machen. „Schon jetzt ist die Situation an mehreren Straßenabschnitten wieder prekär“, ist Zimmerhofer überzeugt.
DER VERGLEICH MIT OSTTIROL
Der Politiker bemüht dann einen Vergleich mit den Nachbarn in Osttirol. Obwohl dort die winterlichen Verhältnisse gleich oder gar schlimmer sind, ruckelt es beim Fahren viel weniger. Schlaglöcher sind die seltene Ausnahme. Der qualitative Unterschied wird schon unmittelbar nach dem „Grenzübertritt“ klar und spürbar. Daher stellt sich die Frage nach dem „Warum“? Dem ging die Süd-Tiroler Freiheit auf den Grund. Um sich über Straßenbau und Straßenerhaltung, Winterdienst, Behördenverfahren usw. zu informieren, besuchte im Jahre 2018 eine Pustertaler Delegation das Baubezirksamt und die Straßenmeisterei in
Bernhard Zimmerhofer macht sich Sorgen um das Pustertaler Straßennetz.
Lienz. Dort seien bedeutende Unterschiede zu den hiesigen Situationen bemerkt worden. Zimmerhofer stellt daher trocken fest: „Wer, wenn nicht wir als Bewohner eines Gebirgslandes, mit extremen klimatischen Verhältnissen, sollten das Knowhow zum sicheren und nachhaltigen Straßenbau haben?“ er regt in einer Aussendung daher eine engere Zusammenarbeit zwischen den Straßendiensten innerhalb der Europaregion Tirol an. Man kann ja schließlich gerne voneinander lernen! Schaden tut’s jedenfalls nicht!
KINDERGARTEN GAIS UND FRAKTION GAIS Eine Kletterwand für die Kleinsten
Seit vielen Jahren unterstützt die Fraktionsverwaltung von Gais nicht nur viele Vereine finanziell, sondern fördert auch Ideen und Initiativen des örtlichen Kindergartens. Jüngstes Geschenk war eine große Kletterwand.
Expertinnen und Experten empfehlen für Kinder und Jugendliche täglich mindestens 60 Minuten Bewegung. Dabei gilt: Je jünger die Kinder sind, umso mehr Bewegung soll es sein. Im Kindergarten Gais wird seit eh und je Bewegung groß geschrieben. Und die Kindergartenleiterin Astrid Leiter ist mit ihrem Team stets bemüht neue Bewegungsmöglichkeiten anzubieten. Die neueste „Errungenschaft“ ist eine Kletterwand. „Unsere Kinder haben zu vielen anderen Bewegungsmöglichkeiten nun noch eine besondere hinzubekommen. Nur wenn ein Kind seinen Körper ausprobieren kann, lernt es sicher mit ihm umzugehen. Durch diese vielfältigen Bewegungserfahrungen erweitern die Kinder ihre Bewegungsmuster“, freut sich Leiter.
GESCHENK DER FRAKTIONSVERWALTUNG
So eine Kletterwand ist nicht ganz günstig. Fast 5.000 Euro muss dafür berappt werden. Der Kindergarten Gais hat aber in der Fraktionsverwaltung großzügige Unterstützung gefunden. Seit vielen Jahren fördert die Fraktion Ideen und Initiativen des Kindergartens. Die Kindergartenleiterin weiß das zu schätzen: „Vielen Dank im Namen aller Pädagogischen Fachkräfte und vor allem aller Kinder für diese tolle Kletterwand! Ohne Fraktionsverwaltung hätten wir dieses Projekt nicht umsetzen können“. Dabei wirkt sich das Klettern sehr positiv auf das Kind aus. Neben der spielerisch-sportlichen Betätigung bringt das Klettern für Kinder viele Vorteile und positive Auswirkungen auf deren Entwicklung. Beim Klettern überwinden Kinder Hindernisse (körperliche und mentale) lernen, dass sie Hürden durch eigene Anstrengung überwinden können und den eigenen Körper zu beherrschen (Körpergewicht beim Halten der Klettergriffe, Änderung der Schwerpunktlage des Körpers an der Wand, die Dynamik der Bewegung beim Klettern). Klettern bestärkt Kinder in ihren Fähigkeiten und zeigt ihnen gleichzeitig ihre Grenzen auf (Höhen, Gefahren einschätzen lernen). Beim Klettern lernen Kinder spielend und mit viel Freude neue Bewegungsabläufe, die ihnen helfen ihre Grob- und Feinmotorik zu verbessern. Und nicht zuletzt fördert das Klettern die Teamfähigkeit und das Vertrauen. Und das Beste: Auf alle Fälle macht es natürlich vor allem Spaß!
// aldar
Der Orthopädiefachbetrieb
Seit der Gründung der Orthopädie Pedisan durch Vater Oskar Kammerer im Jahre 1987 in St. Lorenzen ist der Familienbetrieb zu einem der besten und führenden Orthopädiefachbetriebe herangewachsen. Sein Sohn Felix übernahm 2020 nach dem Abschluss des Orthopädie- und Schuhmachermeisters und der Prüfung zum ersten und einzigen Südtiroler Sensomotoriktechniker den Betrieb.
Wir danken für die gute Zusammenarbeit und wünschen ein erfolgreiches Arbeiten in den neuen Räumlichkeiten.
Niederdorf- Telefon 0474 745408 www.kamelger.it
ORTHOPÄDISCHE EINLAGEN, WENN DER SCHMERZ QUÄLT. BERUFSÜBERGREIFENDEN ZUSAMMENARBEIT
Stechend und schleichend sitzt der Schmerz in Rücken, Knie, Hüfte oder Nacken. Doch Rückenschmerzen kommen nicht zwangsläufig vom Rücken. Und auch die anderen typischen Volksleiden haben ihre Ursache nicht immer dort, wo wir es vermuten. Sensomotorische Einlegesohlen können Abhilfe schaffen und Schmerzen nicht nur vorbeugen, sondern dauerhaft behandeln. Pedisan legt großen Wert an der berufsübergreifenden Zusammenarbeit um das ganzheitliche Beschwerdeproblem zu verstehen. Vom Arzt, vom Therapeuten, von der Fußpflege, vom Schuhverkäufer zu PEDISAN.
FUSSANALYSE UND BERATUNG
PEDISANS SCHUHEINLAGEN FÜR JEDEN SCHUH UND JEDEN TAG:
Der erste Schritt zu neuem Tragekomfort für Ihre Füße ist ein ausführliches Beratungsgespräch. So kann auf Vorstellungen und Wünsche im Detail eingegangen werden – die Voraussetzung für bestmögliche orthopädische Versorgung. Weit über die Gemeindegrenzen hinaus - ist das Lorenzner UnternehmenFußfehlstellungen und somit Orthopädie Pedisan bekannt und zieht Anschließend wird ein digitaler Fußabzahlreiche Kunden in die Ortschaft. Was 1987 von Oskar Kammerer als Schuhreparaturwerkstatt gegründet, istFehlbelastungen auf Knie-, Hüftgelenk und Rücken druck mittels Fuß-Scan erstellt. So erhält man das Bild des Fußes in Originalgröße heute ein hochspezialisiertes Unternehmen für orthopädische Schuheinlagen- aktivieren das Muskelsystem und und Maßschuhe. Mit Februar diesen und können verschiedenste FehlstellunJahres übergab Oskar die Firma an seinen Sohn Felix der wie sein Vater Orthopädie- und Schuhmachermeister ist.unterstützen die körpereigene Balance gen wie Spreizfuß, Knick-Senkfuß, PlattZudem hat Felix im Jahr 2014 als erster und einzigerund Koordination Südtiroler die Prüfung zum Sensomotoriktechniker fuß, Hallux Valgus, Fersensporn und bestanden. Die optimale orthopädische- Versorgung ist oberstes Credo. werden individuell von uns an Ihre Mit einem Beratungsgespräch beginnt die viele weitere Probleme erkannt und effiziKundenversorgung, um genau auf die Probleme der KundenSchuhe angepasst eingehen zu können. Um die Füße ent behoben werden. der Kunden mit Einlagen bestens versorgen zu können, - werden verschiedenste Technologien angewandt. So werden bei jedemkönnen sich reduzierend auf Gelenk- und Muskelschmerzen auswirken Sensomotorische Einlegesohlen können Abhilfe schaffen und Schmerzen nicht nur Kunden zuerst die Füße mittels Fußscan vermessen, somit und mit viel - sorgen für ein längeres Wohlbefinden in Erfahrung wird dem Ursprung des vorbeugen, sondern dauerhaft behandeln. Fußproblems auf den Grund gegangen. Jeder Kunde bekommteleganten Schuhen auf seine Bedürfnisse abgestimmte persönliche Manchmal bedarf es wenig, um den HerEinlagen, es gibt keine Stangenware. Vereinbaren Sie einfach einen Termin- handgefertigte orthopädische Einlagen und lernen sie unsere Arbeit kennen. ausforderungen des Alltags wieder besser Telefon 0474 474 060 als Schmerz-Vorsorge gewachsen zu sein. // PR-Info
VOLLE KRAFT VORAUS!
Info & Termine: 0474 474 060 www.pedisan.it St. Lorenzen
NOI-TECHPARK IN BRUNECK BEFLÜGELT DIE INNOVATION Die Richtung stimmt
Der von Gouverneur Arno Kompatscher zur Potenzierung von Innovation und Forschung installierte „Rat für Wissenschaft, Forschung und Innovation“ hat einen Aufwärtstrend in puncto Forschung und Innovation festgestellt. Das untermauern auch harte Fakten. Der Innovations-Rat hat sich auch mit dem NOI-Techpark in Bruneck beschäftigt.
von Reinhard Weger
Wir haben ein Problem. In Bezug auf Forschung, Innovation und Entwicklung von Hoch-Technologien ist Südtirol seit Jahrzehnten im Hintertreffen. Sämtliche Länder in der unmittelbaren Nachbarschaft mit Ausnahme von Belluno sind in dieser Hinsicht stärker unterwegs. Daher wurde seinerzeit eine Arbeitsgruppe von ehrenwerten Experten ins Leben gerufen. Der „Rat für Wissenschaft, Forschung und Innovation“ war geboren. Am zweiten März 2021 tagte das Gremium wie so oft und befasste sich mit der aktuellen Innovations-Lage.
Die Persönlichkeiten verorteten dabei Positives. Denn die Zahlen zeigen in die richtige Richtung – nämlich nach oben. Der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt BIP ist 2018 laut dem Landesstatistikinstitut ASTAT im Vergleich zum Vorjahr auf 0,84 Prozent angestiegen. Auch finden in diesem Sektor immer mehr Menschen Arbeit (+ 43,1 Prozent bzw. 3.542 Personen). Zugenommen haben auch die Ausgaben für Forschung, Entwicklung und Innovation. Jüngere Zahlen liegen noch nicht vor. Dafür lohnt sich ein Blick in die Entwicklung der Situation bei den Förderanträgen für Innovation und Entwicklung, wo alle interessierten Betriebe und Institutionen partizipieren. So hat das Land allein im Bereich Innovation und Entwicklung im Jahr 2020 insgesamt 653 Förderanträge mit einer Investitionssumme von 85 Millionen Euro entgegengenommen. Letztlich wurden im selben Zeitraum 517 Beihilfen im Umfang von 26,04 Millionen Euro gewährt.
POSITIVER TREND
Diese Entwicklungen seien überaus positiv. „Forschung und Innovation in Südtirol wachsen“, so Gouverneur Kompatscher und sprach von einem „positiven Trend, der sich auch für die Zukunft abzeichne“. Dies sei notwendig, um die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit Südtirols zu sichern. „Als maßgebliches Planungs- und Orientierungsdokument für die Zukunft wird die neue Innovationsstrategie dienen“, so Kompatscher. Diese wird derzeit gemeinschaftlich mit den Stakeholdern entwickelt und soll als sogenannte „Living Strategy“ laufend an die sich ändernden Bedingungen angepasst werden. Nun gilt es in die Zukunft zu blicken. Bei der Besprechung des Programms für Forschung und Innovation für das laufende Jahr hob der Rat die „Südtiroler Forschungsoffensive“ besonders hervor. Ihre vollständige Umsetzung schaffe nämlich die Grundlage für die internationale Vernetzung der Forschung in Südtirol und die Stärkung der lokalen Grundlagenforschung. Damit können zwei starke Säulen verankert werden. Einen weiteren Schub für Forschung und Entwicklung erwarten sich die Mitglieder des Forschungsrates durch den Bau des NOITechparks, der in Bruneck entstehen wird. An ihm wird schon seit dem Vorjahr eifrig gebaut.
Die Renderings des NOI-Techparks in Bruneck
DER NOI-TECHPARK
Das Areal des NOI Techparks in Bruneck (wir haben darüber mehrfach berichtet – Anm. d. Red.) wird im Zentrum der Stadt auf dem Ex-Saatbauareal bzw. Busbahnhof realisiert. Die innovative Struktur ist als Innovations- und Kompetenzzentrum für Unternehmen, Forscher und Studierende mit dem Schwerpunkt auf dem Automotive-Sektor konzipiert und wurde vom Architekten-Team KUP-Arch (Kerschbaumer, Pichler & Partner) aus Brixen geplant. Das Siegerprojekt wurde im Zuge eines Ideenwettbewerbes ermittelt und gekürt. Das Zentrum beherbergt Labors, Räume für Netzwerkarbeit der Automotive-Betriebe, Ausbildungsstätten der Universität Bozen im Bereich Logistik- und Produktionsingenieurwesen, Räume für Technologieunternehmen und Start-up-Unternehmen sowie einen umfangreichen öffentlichen Veranstaltungsbereich und ein Bistro. Zusätzlich zu diesem Baukörper werden noch drei weitere Volumen mit tertiären Nutzungen errichtet, welche zusammen mit dem Hauptgebäude den Platz rahmen und ein neues städtisches Ensemble in Zentrumsnähe bilden. Das moderne Kompetenzzentrum wird vielen neue hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen und die Aus- und Weiterbildung bis in die höchsten Sphären stärken. Interessant ist auch, dass am Dach ein innovatives System zur Wasserstoffspeicherung errichtet wird. Gewissermaßen als Krönung des Ganzen. Sollte alles nach Plan laufen, soll die Anlage im ersten Halbjahr 2023 fertiggestellt werden. Die anfänglichen Verzögerungen beim Bau und Corona haben >>
Angesichts der Coronakrise wurden im Frühjahr 2020 großzügige Stundungen von Darlehen gewährt. In Kürze läuft die Möglichkeit dieser Zahlungsaufschübe für viele Südtiroler Unternehmen und Privatpersonen aus.
Rund 18.000 Kreditnehmer haben für ein Gesamtvolumen von 4,8 Mrd. Euro an Darlehen, das entspricht rund 30% aller Finanzierungen, diese Möglichkeit der Aussetzung der Kapitalraten für bis zu 1 Jahr genutzt.
Vor Kurzem kam aber die ernüchternde Nachricht aus Paris. Die EBA (europäische Bankenaufsicht) hat die Verlängerung dieser Stundungen nun stark erschwert, da die Banken diese Kreditnehmer ab jetzt risikomäßig anders einstufen und damit mehr Wertberichtigungen tätigen müssen. Wer also einigermaßen liquide ist, sollte die Raten nun wieder bedienen, denn „aufgeschoben ist nicht aufgehoben“ und das Darlehen sollte in einer sinnvollen Laufzeit abbezahlt sein.
Leider sind aber v.a. im Tourismus und im Handel durch die ständigen Lockdowns die Umsätze weiterhin auf ein Minimum reduziert. Folglich sind viele auch weiterhin nicht in der Lage, ihre Kreditraten zu bezahlen.
Es liegt im Interesse dieser Betroffenen, aber auch der Banken, rechtzeitig eine gemeinsame Lösung zu finden. Dadurch wird vermieden, dass die Raten für längere Zeit in Rückstand geraten und das Rating der Kreditnehmer herabgestuft wird. Dies würde eine zukünftige Kreditvergabe erschweren.
Melden Sie sich deshalb rechtzeitig bei Ihrem Berater und besprechen Sie Ihre individuelle Situation!
Christian Winkler
Kommerzcenter Bereichsleiter
www.raiffeisen-bruneck.com
sich zeitlich entsprechend ausgewirkt. Im NOI-Techpark in Bruneck wird im Rahmen einer dualen universitären Ausbildung berufsbegleitend der Bachelor-Abschluss im Ingenieurstudiengang „Automation in Industrie- und Maschineningenieurwesen“ angeboten. Darüber hinaus wird es den Lehrgang für „Tourismusmanagement“ sowie „Sport- und Eventmanagement“ geben. Damit gehört auch die chronische Raumnot der Universität in Bruneck der Vergangenheit an. Ganz besonders wichtig sind auch die großen Strukturen für den Veranstaltungsbereich, der allen Bürgern und Vereinen der Gemeinde Bruneck und darüber hinaus zur Verfügung steht. Zudem werden rund 470 Parkplätze für Anrainer und Besucher im Untergeschoss entstehen.
WICHTIGE SCHLÜSSELFAKTOREN
Durch den NOI-Techpark in Bruneck wird die Basis für die Entwicklung neuer Kompetenzen im für das Land so wichtigen Automotive-Sektor geschaffen. Denn dieser Bereich steht vor gewaltigen Herausforderungen, ja vor einer völligen Neuordnung. Denn SmartMobility und alternative Antriebssysteme sind das Maß der Dinge für die Zukunft. Dafür rüsten sich die entsprechenden Betriebe, die seinerzeit den NOI-Techpark in Bruneck Form und Inhalt gegeben haben. Denn die Anregung kam vom „Netzwerk Automotive Excellence Südtirol“, dem die führenden Südtiroler Zulieferer der internationalen Automotive-Branche angehören. Dazu zählt die Creme de la creme der AutomotiveBranche: GKN Sinter Metals, GKN Driveline, Intercable, Alupress, Autotest und Autotest Motorsport. Als weiterer wichtiger Partner konnte die Universität Bozen mit ins Boot geholt werden. Der perfekte Mix für hochspezialisierte Fachkräfte, moderne Infrastrukturen und eine starke Vernetzung von Ausbildung, Forschung und bestes unternehmerisches Wirken.
DER BLICK IN DIE ZUKUNFT
Wie wichtig die Automotive-Branche ist, lässt sich wiederum anhand von Zahlen ablesen. Weltweit fährt mittlerweile jedes dritte Auto mit einer Komponente, die in Südtirol entwickelt und produziert wurde.
Die Entwicklungskurve der Forschung und Entwicklung in Südtirol zeigt nach oben.
Die hochspezialisierten Betriebe mit rund 16.000 Arbeitsplätzen und einem Gesamtumsatz von über eine Milliarde Euro generieren rund die Hälfte des gesamten Südtiroler Exportvolumens. Doch momentan sind auch diese Betriebe stark von den CoronaEinschränkungen betroffen, was sich zum Teil bereits durch starke Produktionseinbrüche bemerkbar macht. „Die Realisierung des NOI-Techparks in Bruneck ist auch aus diesem Grund bedeutend, um das Technologie- und Innovationsniveau der Branche weiter zu erhöhen, Investitionen in Forschung und Entwicklung zu fördern, die Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Südtiroler Wirtschaftssystems zu stärken und die digitale Transformation zu beschleunigen, ist ein Gebot der Stunde“, so Arno Kompatscher. Und das Erfreuliche: Die Gesamtkosten von rund 31 Millionen Euro konnten vom Land und zu einem wesentlichen Teil über den nationalen Wirtschaftsentwicklungsfonds „FSC“ (Fondo per lo Sviluppo e la Coesione) der römischen Regierung sichergestellt werden. Auch die Europäische Union beteiligt sich finanziell am Projekt. Wenn das kein Glücksgriff war!
// Reinhard Weger
Bei der feierlichen Präsentation samt Grundsteinlegung im Herbst des Vorjahres.
AUS DEM PROTOKOLL DES PREISGERICHTES
Der NOI-Techpark in Bruneck ist viel mehr als ein Ensemble von Gebäuden, sondern ist auch mit der urbanistischen Gestaltung des gesamten Raumes gekoppelt. Die Entscheidung der Jury des Preisgerichtes brachte es seinerzeit so auf den Punkt: Die Positionierung der Bauvolumen an der Bruchkante und die topografisch differenzierten Außenräume auf zwei Ebenen sind eine überzeugende Antwort auf die Wettbewerbsaufgabe. Die Baukörper werden gut in den städtischen Kontext eingewoben und schaffen interessante Durchblicke. Das Hauptgebäude ist am neuen Campusplatz optimal positioniert auch bezüglich der Hauptsichtachsen von Altstadt und Bahnhof. Der Eingang richtet sich zum Vorplatz und wirkt somit sehr großzügig und einladend. Diese Qualität setzt sich in der Komposition der Innenräume fort. Der tiefer gelegene Platz schafft ein städtisches Foyer für den dahinter liegenden Veranstaltungsraum. Die Transparenz der Fassade des Hauptgebäudes ist für eine Technik- und Bildungsinstitution angemessen. //
HOFÜBERNAHME - NEUES VOM VERFASSUNGSGERICHTSHOF
§RA Dr. Stefanie Schuster Schramm Tschurtschenthaler Mall Ellecosta Anwaltskanzlei www.schramm.it
Auf den Südtiroler Höfen war es anfänglich Brauch, den jüngsten Sohn als Hoferben einzusetzen. Erst in den 1780er Jahren wurde dem ältesten Sohn das Recht auf Hofübernahme zuerkannt. Dies, weil man davon ausging, dass derselbe die engste Verbindung zum Hof hatte.
Nach Kriegsende, in den 1950er Jahren, wurden die ersten Gesetze zum Schutz der geschlossenen Höfe verabschiedet, welche im Jahr 1962 zu einem Einheitstext zusammengefasst wurden. Das sog. Ältestenrecht wurde dabei beibehalten.
Mit In-Kraft-Treten des (heutigen) Höfegesetzes im Jahr 2001 wurden dann erstmals konkrete Grundsätze zur Bestimmung des Hofübernehmers definiert: beispielsweise und gesetzt den Fall, dass kein Testament vorliegt, genießt jener Erbe den Vorrang, welcher auf dem Hof aufgewachsen ist oder in den letzten zwei Jahren vor Eröffnung der Erbschaft an der Bewirtschaftung desselben teilgenommen hat oder eine anerkannte Fachschule für Land- oder Hauswirtschaft abgeschlossen hat. Bis zum Jahr 2010 verfügte zudem noch immer der älteste Sohn über ein Vorzugsrecht. Diese Bestimmung wurde erst mit Landesgesetz Nr. 2/2010 endgültig aufgehoben.
Das Landesgericht Bozen wurde vor einiger Zeit mit folgendem Hofübernahme-Fall betraut: der älteste Sohn eines bereits im Jahr 1967 verstorbenen Hofeigentümers versuchte die Hofübernahme für sich geltend zu machen, indem er sich auf das im Einheitstext des Jahres 1962 enthaltenen Ältestenrecht berief; der jüngere Sohn stellte sich dem Verfahren, wendete die Verfassungswidrigkeit der genannten Bestimmung ein, zumal im Widerspruch zum Gleichheitsgrundsatz, und beantragte seinerseits zum Übernehmer des Hofes bestimmt zu werden, da er denselben in den letzten Jahren alleine bearbeitet hatte. Die Frage der Verfassungsmäßigkeit wurde an das Verfassungsgericht weitergeleitet. Mit Urteil Nr. 15/2021 erklärte der Verfassungsgerichtshof die im Einheitstext des Jahres 1962 enthaltene Bestimmung über das Ältestenrecht (Art. 18) als verfassungswidrig. Dies u.a., weil sich die wirtschaftlich-sozialen Gegebenheiten in den letzten Jahren stark verändert haben und eine (reine) Differenzierung aufgrund des Alters nicht mehr zweckmäßig erscheint. Die Gesetzeslücke vor dem Jahr 2001 lässt sich, so die Verfassungsrichter, mit dem im Höfegesetz enthaltenen allgemeinen Grundsatz schließen, wonach derjenige den Hof übernehmen kann, der die besten Voraussetzungen für die persönliche Bewirtschaftung desselben nachweist.
Erfahrungsgemäß und wie auch obiger Fall zeigt, gestalten sich Hofübernahmen nicht immer einfach, weswegen eine rechtliche Beratung in jedem Fall angeraten wird. //
STEUERBONUS FÜR WERBEMASSNAHMEN
€Michael Frenes Baumgartner.Partner GmbH Bruneck
Mit dem Gesetzesdekret Nr. 50/2017 wurde ein Steuerbonus für Werbemaßnahmen, der sogenannte bonus pubblicità, eingeführt. Diese Steuergutschrift wurde mit dem Haushaltsgesetz 2021 Nr. 178/2020 auch für die Jahre 2021 und 2022 verlängert, wenn auch unter veränderten Bedingungen.
Wer darf den Bonus beantragen? Anrecht auf den Steuerbonus haben alle Unternehmen, Freiberufler und nicht gewerbliche Körperschaften (wie z. B. Vereine), unabhängig von der Rechtsform.
Welche Investitionen sind begünstigt? Die Förderung gilt für Werbeausgaben für Zeitschriften, sowohl im Papierformat als auch in digitaler Form, sowie für lokalen Rundfunk und Fernsehen. Voraussetzung ist allerdings, dass der Herausgeber der Medien entweder im Register der Kommunikationsbetreiber (ROC) oder im entsprechenden Register des Landesgerichtes eingetragen ist. Von der Förderung ausgenommen sind beispielsweise: • Werbegrafiken • Werbeschaltungen in sozialen Medien • Werbungen auf Google-Werbeflächen • Papierflyer • Erstellung von Websites
Wie hoch ist der Steuerbonus? Die Steuergutschrift für Zeitschriften wurde wiederum auf 50% der getätigten Werbeausgaben festgesetzt, wobei auch heuer keine Steigerung der Werbeausgaben gegenüber dem Vorjahr notwendig ist. Für Werbemaßnahmen im lokalen Fernsehen und Radio hingegen, gilt eine Steigerung der Ausgaben gegenüber dem Vorjahr von mindestens 1 Prozent als Voraussetzung. Wie bereits im Jahr 2019 beträgt die Steuergutschrift genannter Ausgaben für die Jahre 2021 und 2022 wieder 75 Prozent der Erhöhung gegenüber dem Vorjahr. Es ist anzunehmen, dass aufgrund der begrenzten Finanzierung der Bonus auch heuer nicht in der ursprünglich vorgesehenen Höhe zusteht, sondern im Verhältnis der Antragsteller reduziert wird.
Wie kann der Steuerbonus beansprucht werden? Um in den Genuss des Steuerbonus zu kommen, müssen zwei Meldungen in elektronischer Form übermittelt werden: • Vormerkung der geplanten Ausgaben innerhalb 31. März; • Bestätigung der effektiv getätigten Ausgaben innerhalb 31. Januar des Folgejahres. Die effektiv getätigten Ausgaben müssen aus einem Bestätigungsvermerk hervorgehen, welcher von einem eingetragenen Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer ausgestellt werden kann. Verrechnet werden kann der Steuerbonus ab dem 5. Folgetag ab Veröffentlichung der Liste der berechtigten Subjekte, und zwar mittels Einzahlungsschein F24. //