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René Wegmüller

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Fähre Birsfelden

Fähre Birsfelden

Ein Wilder Mann – gehorcht nur René Wegmüller!

Ja, er ist wirklich wild, der Wild Maa. Schauen Sie nur sein wildes Gesicht auf unserm Bild an. Aber bei einem ist er lammfromm, bei René Wegmüller. Der wohnt bei uns im Hirzbrunnen und ist Meister der Ehrengesellschaft zur Hären. Der Wild Maa ist sein Wappenhalter. – So nebenbei: Eine Häre ist ein Weidenrutennetz, das früher zum Vogelfang verwendet wurde.

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Zur Erinnerung. Wenn Sie Quart sofort lesen: Morgen Donnerstag ist Vogel Gryff. Zum Zeitpunkt, da dieser Text geschrieben wird, weiss man nicht, ob er überhaupt stattfinden kann. Wir hoffen es. Und noch ein Tipp für die Kinder: Passt auf, wenn ihr dem Wild Maa Äpfel stehlen wollt, sonst bekommt ihr die Wurzel zu spüren!

Alle drei Meister der 3 E wohnen im Hirzbrunnen, ganz nahe beieinander. Und alle drei legen Wert auf die sorgfältige Pflege des alten Brauchs. Das ist gut so. Aber sie machen noch viel anderes, davon später mehr. In diesem Jahr hat den Vorsitz Raymond Schmid, der Meister des Greifen. Sein Ehrenzeichen ist der gravitätische Vogel. – Über Peter Stalder, den dritten Meister (Rebhaus mit dem Leu), hat Quart schon geschrieben. – Doch jetzt zurück zu René Wegmüller.

Schon aufgewachsen im Hirzbrunnen

René Wegmüller ist teilweise an der Magdenstrasse, später am Hersbergerweg aufgewachsen. Heute wohnt er an der Bäumlihofstrasse. Nach der Schulzeit machte er eine Lehre als Betriebssekretär bei der Post. Dort arbeitet er immer noch. Inzwischen ist er zuständig für die Mitarbeitenden-Entwicklung des Verkaufspersonals am Hauptsitz der Post in Bern, aber in diesen besonderen Zeiten arbeitet er oft im Heim-Office. Normalerweise ist er viel unterwegs. Seine Aufgabe beinhaltet viele Personalkontakte, und Kontakte zu andern Menschen schätzt René Wegmüller offensichtlich, wie das auch Quart erfahren durfte.

Seit 1999 wohnt er wieder im Hirzbrunnen, verheiratet mit Giovanna Conti. In einer der 3 Ehrengesellschaften ist er seit 16 Jahren. Er wurde schon recht bald Vorgesetzter, und weil er seine Sache gut machte inzwischen Meister. 3 E eine führende Aufgabe zu haben, heisst vor allem Dienste zu leisten. Meister und Vorgesetzte kümmern sich um notleidende Gesellschaftsbrüder (und manchmal auch Schwestern), helfen bei der Suche nach Wohnungen (wie der Schreibende selber erlebt hat), besuchen Kranke, und vieles anderes. Wer Hilfe braucht, bekommt sie auch (und nicht nur die Gesellschafter). Im vergangenen Jahr vergaben die 3 E rund 90’000 Franken an Private und an Institutionen. Das nötige Geld kommt teilweise aus der Sammlung der Ueli (ja nicht sparen, wer einen Ueli antrifft!), der Hirtensammlung und Spenden. Eine Kommission kümmert sich darum, dass es keinen Missbrauch gibt. Darum erhalten Private normalerweise auch nur Gutscheine. Wer die Szene um den Claraplatz kennt, weiss warum.

René Wegmüller hat das volle Vertrauen der Gesellschafter. Er redet nicht gern darüber, aber ich schreibe es jetzt trotzdem: Bei den letzten (geheimen) Wahlen erhielt er 94 von 98 möglichen Stimmen. Die andern Meister erzielten ähnliche Resultate, ein eindrücklicher Vertrauensbeweis.

Nichts da von gehobener Gesellschaft

mit Hut zu sein. Das ist inzwischen gründlich vorbei. Die 3 E stehen mitten in der Zeit, mitten im Alltag. Aber da ist noch die Frauenfrage. Frauen durften früher keine Waffen tragen, und es war ja die Aufgabe der Gesellschaften, die Stadt zu verteidigen. Aus der Waffenmusterung ist auch der Brauch entstanden. Doch inzwischen wurden die Reglemente dahin geändert, dass Frauen den Männern gleichgestellt sind und somit auch aufgenommen werden können – wenn sie denn wollen. Ob das für sie so toll ist, ist eine andere Frage. Viele Frauen haben das längst auf andere Art gelöst und treffen sich am Vogel Gryff zu einem eigenen Mähli. «Das ist viel lustiger für uns. Am Abend treffen wir uns dann mit den Männern.»

Seit Jahren werden immer wieder Frauen ans Gryffemähli und ans Vorgesetztenessen eingeladen. Sie werden herzlich willkommen geheissen und manche ihrer Ansprachen bekamen grossen Applaus.

Auch Meister haben ein Privatleben

René Wegmüller reist gerne, auch wenn das in jüngerer Zeit schwierig war. Er und seine Familie wandern gern und bröötlen zwischendurch einen Klöpfer. René macht gerne Fasnacht – so es sie denn gibt – bei den «Glaibasler Schirmwaggis», schätzt feines Essen und ist einem guten Glas Wein nicht abgeneigt. Auch trifft er gerne Freunde, soweit das Corona zulässt. Seit 25 Jahren ist er Mitglied beim FCB und an jedem Heimspiel kann man ihn im Joggeli sehen – seine ganze Familie hat Jahreskarten. Den grössten Teil seiner Freizeit aber widmet er den Drei Ehrengesellschaften. Gerade in diesem Jahr ist die Vorbereitung des Kleinbasler Ehrentages eine grosse Herausforderung und wir wissen, dass René Wegmüller und die andern Verantwortlichen intensiv an den unterschiedlichsten Varianten arbeiten.

Hoffen wir, dass alles klappt! Q

Peter Meier

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