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Der Gemüsekorb ganz in der Nähe

Seit einem Jahr wird auf dem Bäumlihof, in der Nähe der alten Geigy-Villa, G emüse angebaut. Das Projekt wird vom gemeinnützigen, nicht gewinnor ientierten Verein «plankton» getragen und in Kooperation mit dem Landwirt Thomas Kyburz umgesetzt. «plankton» hat zum Ziel, möglichst viele Menschen in der Stadt mit auf Stadtboden kultiviertem Gemüse zu versorgen. Ein kleines Team von Gärtnerinnen und Gärtnern besorgt einen grossen Teil der Arbeit, dies zu einem fairen Lohn. Das Gemüse wird sorgfältig und mit viel Handarbeit angebaut. Es wird, wo immer möglich, auf den Einsatz von synthetischem Dünger, Pflanzenschutzmittel und von Maschinen verzichtet.

Ein strenges vergangenes Jahr

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Livia Matthäus ist Mitbegründerin des Projekts. Sie erzählt: «Wir haben ein erfolgreiches erstes Jahr hinter uns. Das Wetter hat es gut gemeint, wir konnten viel mehr Gemüse ernten, als wir uns zu Beginn erhofft hatten. Sehr streng waren die heissen Sommerwochen. Da standen wir jeden Tag draussen, haben bei bis zu 45º Celsius auf dem Feld gearbeitet und die Erde mit Wasser versorgt. So konnten wir dann anstatt der geplanten 25 Haushalte deren 50 mit frischem Gemüse versorgen. Der Überschuss der Ernte ging unter anderem an «Basel Unverpackt» und «Lokal», zwei Bioläden am Erasmusplatz, und an den Stadtbuur in Riehen. »

Vor etwas mehr als vier Jahren, am 1. Februar 2019, ist der Rangerdienst Landschafpark Wiese beim Eisweiher in Riehen in die sogenannte «Betriebsphase» gestartet. Seit diesem Datum ist Yannick Bucher und sein Team im Landschaftspark Wiese unterwegs. Sicher sind auch Sie schon mal einem Ranger begegnet. Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotphase wurde der Rangerdienst im Jahr 2021 um weitere sechs Jahre von den drei Partnern Basel, Riehen und Weil am Rhein verlängert und leicht aufgestockt. Zumindest für drei Tage hat unser Rangerteam im März grosse Verstärkung erhalten: Vom 14. bis 17. März 2023 fand im binationalen Landschaftspark Wiese die 28. Bundesweite Naturwacht-Fachtagung gemeinsam mit den Swiss Rangers statt.

Motto: Grenzen überschreiten

Rund 160 Rangerinnen und Ranger aus Deutschland und der Schweiz informierten sich bei Fachvorträgen über das Thema «Ranger überschreiten Grenzen», lernten auf Exkursionen den gastgebenden Landschaftspark Wiese kennen und tauschten gegenseitig Erfahrungen aus anderen Schutzgebieten aus. In ihrer Begrüssung wies die Präsidentin der Swiss Rangers, Murièle Jonglez, darauf hin, dass gerade in der vom Kantönligeist geprägten Schweiz eine solche landesgrenzen-überschreitende Zusammenarbeit einzigartig sei. Martin Sandtner, Kantonsplaner Basel-Stadt betonte die Wichtigkeit des Landschaftspark Wiese als Freiraum in unserer wirtschaftlich starken, wachsenden Region. Zwar kenne unsere Region eine jahrzehntelange Tradition der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Diese erfordere aber auch immer wieder von Neuem den Willen, zusammenzuarbeiten. Die Teilnehmenden waren sich einig: Der Rangerdienst im Landschaftspark Wiese ist ein schönes Beispiel dafür. Q

Silvan Aemisegger, Projektleiter BVD

www.landschaftsparkwiese.info

Das Gemüse Abo

Der Verein bietet drei verschiedene Jahres-Abos an, ein Mini-Abo für eine Person, CHF 800, das Kleine für 2 bis 3 Personen, CHF 1200 und das Grosse für mehr als 3 Personen CHF 1600.

Dieses ist der Mindestpreis für 44 Lieferungen pro Jahr, der kostenwahre Preis wäre fast das Doppelte. Auf den ersten Blick erscheinen die Abos sehr teuer. Rechnet man sie aber auf eine Wochenlieferung herunter, dann sehen diese ganz anders aus: CHF 18 das Mini, CHF 25 das Kleine und CHF 35 das Grosse pro Woche. Das Abo kann jährlich, halbjährlich oder quartalsweise bezahlt werden. Abgeholt wird das Gemüse direkt auf dem Feld oder im Bioladen im Allmendhaus. Neue Abos gibt es ab Mai 2023.

Mithilfe ist angesagt

Mit diesen Preisen ist es nicht möglich, kostendeckend zu produzieren,

« plankton» arbeitet nicht mit Billiglöhnen. Deshalb ist der Verein auf ehrenamtliche Mithilfe der Abonnentinnen und Abonnenten angewiesen, es gibt spezielle Mitmachtage. Livia Matthäus: «Zu uns kommen Freiwillige aus dem Hirzbrunnen, aber auch aus Riehen und der ganzen Stadt. Alle helfen nach ihren Möglichkeiten mit. In der Gruppe ist dies kurzweilig und wir erhalten gute Rückmeldungen. Bei der Mitarbeit sehen die Menschen, wie viel es braucht, bis man gesundes und schmackhaftes Gemüse ernten kann.»

In diesem Jahr kann der Verein eine neue Fläche in Riehen bebauen. Auch neu darf er das Gewächshaus des Diakonissenhauses mitbenutzen, dies zur Anzucht von Jungpflanzen. Und mit dem neuen Kühlhaus wird es auch möglich sein, Lagergemüse für den Winter zu produzieren. Näheres unter planktonbasel.ch

Ruth Scholer Messer

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