Quart 3/2021

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FOTOS YVONNE FEUSI

Ein Stück Fasnacht im Quartier

Waren Sie schon in der Unterführung Bäumlihof­ strasse/Wettsteinallee? Über das Osterwochenende wurde ich von verschiedenen Personen auf die wundervolle Bemalung dieser Unterführung angesprochen. Vor allem eine liebe Nachbarin kam ganz begeistert und sagte mir, dass sie mit einem dieser Künstler zur Schule gegangen sei und sie habe ihn in der Unterführung getroffen. So kam es dazu, dass ich Philipp Tschanz bei Yvonne in der Küche treffen konnte und hier etwas über ihn schreibe.

Ein Graffiti/St eetart Künstler aus dem Hirzbrunnen Philipp Tschanz ist in den Schorenmatten aufgewachsen, verbrachte im Schoren-, Sandgruben- und Hirzbrunnenschulhaus seine Schulzeit und wusste schon als 12-Jähriger, dass er Künstler werden wollte. Meine Nachbarin bestätigt, dass seine Zeichnungen und Bilder eine Klasse für sich waren im Zeichenunterricht. Um sich ein Grundwissen über das Malerwesen anzueignen, mach-

te er eine Lehre als Maler. Doch schon da wurde er von der Messe Basel angefragt, ein Treppenhaus und den Eingang zu den Büros zu gestalten. Nach seiner Berufslehre besucht er den Vorkurs A an der Schule für Gestaltung. Mit Stipendien von Basel-Stadt besuchte er als 24-jähriger eine Dekorationsschule in Paris und erlernt die alten Mal-Techniken der Renaissance. Mit Auftrags-Arbeiten, hin und wieder auch Temporär-Arbeiten und der grossen Unterstützung seiner Eltern konnte Philipp seine Kunst verfeinern und ausleben. Bei einem Graffit -Wettbewerb 1994 in Luzern gewann er eine Reise nach Miami. Viele Inspirationen fand Philipp auf seiner Reise durch Amerika. In Wynwood/Miami, wo parallel zur Art Basel Miami einer der grössten Street Art Events stattfindet, malt er das erste Mal im Jahr 2008. So finde man bis 2016 jährlich seine Kunstwerke in Wynwood wieder.

ipp auch Laternen. So kam es, dass dieses Jahr zum Anlass der «Nichtfasnacht» das Fasnachts-Comité die Laternenmaler anfragte, eine Unterführung zu bemalen. Da die Zeit nicht reichte bis zur Fasnacht, dieses Projekt zu realisieren, konnte die Unterführung nicht in den Fasnachtspaziergang miteinbezogen werden. Es fanden sich 10 Laternenmaler, zwischen 22 und 77 Jahre jung, die

gemeinsam unsere Unterführung künstlerisch verschönerten und wie Philipp sagte: «zusammen eine super Zeit hatten». Wenn Sie bei den Gemälden den Schriftzug «Verein Basel Farbe» lesen, ist das der Zusammenschluss dieser Laternen-Künstler. Danke Philipp Tschanz, alias Dest Jones, für das interessante Gespräch Fränzi Zuber (www.dest.ch) Q

Von den Betonwänden zu den ­Laternenwänden Als eingefleischter Basler malt Phil-

Was noch zu sagen wäre … Auch der Neutrale Quartierverein NQVH ist involviert. Schon im letzten Quart haben wir über seine Bemühungen berichtet, Verbesserungen an dieser tristen Unterführung vorzunehmen. Diese Unterführungen entstanden in einer Zeit, als das Auto Vortritt hatte und die Fussgänger unter den Boden mussten. Heute wollen wir die Fussgänger oben haben, und einige möchten möglichst gar keine Autos mehr, aber die werdens schwer haben, siehe Parkplatzaufhebung am Hörnli. Die eigentlich nötigen baulichen Veränderungen der dann nicht mehr Unterführung müssen warten, aber immerhin ist der vor allem in der Nacht sehr unangenehme Fussgängertunnel doch deutlich freundlicher geworden. Kurzfristig wünschen wir uns noch eine bessere Beleuchtung. Ein Dankschön dem Quartierverein und den zuständigen Amtsstellen. Q

Peter Meier

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