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Haiggis Glosse

Beim Jubiläum 50 Jahre Quart darf natürlich eine Glosse nicht fehlen. Das jedenfalls ist die Meinung meiner Kolleginnen und Kollegen vom Quart-Team. Du kannst ja über «50 Jahre Glosse» oder so schreiben. Hahaha. Das Problem ist nur, meine Glos- se ist noch nicht 50 Jahre alt, sondern erst 16. In der Ausgabe Nummer 4 im Jahr 2004 erschien die erste, nein, eigentlich die zweite. Denn die erste schaffte es nicht ins Quart. Der Anlass für die erste war der Umbau der Eglisee-Kreuzung und die damit verbundenen Baumfällungen. Aber was ist eine Glosse eigentlich? Im Duden steht (Zitat): «Glosse, die; kurzer Kommentar zu aktuellen Problemen». Ich habe mich dann von mir überzeugen lassen, dass wir von ge- nug Problemen umgeben sind, um diese in jeder Quart-Aus- gabe zu kommentieren. So sind dann bis heute einige Dutzend Glossen zusammengekommen. Ich wurde schon öfters gefragt, wie kommst du auf all die Ideen? Meine Antwort: Augen und Ohren auf! Es passieren rund um uns soviele grosse und kleine Sachen, die man mit etwas Fantasie beschreiben kann. Mein Ziel ist, die Menschen zum Schmunzeln oder auch Nachden- ken zu bringen. Das ist doch das Rezept, das Kabarettistinnen und Kabarettisten anwenden. Damit will ich nicht sagen, dass ich auch so einer bin, oh nein. Aber freuen tue ich mich immer, wenn eine Glosse Reaktionen auslöst.

Glosse und Jubiläum

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So, genug ich und mich und meine (oder ene, mene, muh), jetzt wirds ernst. Was, ihr druckt eure Zeitung immer noch auf Papier, das gibt es doch nicht! Heute liest man eine Zeitung doch elektronisch! Soso. Warum wurden wir dann bei der Ausgabe während des Corona-Lockdowns, die nur elektronisch erschien, vielfach ge- beten, eine gedruckte Version nachzuliefern? Merke: Viele Leute lesen ein Buch oder eine Zeitung lieber, wenn es oder sie auf Pa- pier gedruckt ist, auch Leute, die mit den elektronischen Medien vertraut sind. Versuch einmal, in ein Buch auf dem Bildschirm deine Anmerkungen zu schreiben. Eben. Deshalb bringen wir das Quart weiterhin in gedruckter Form unter die Leute, eben- falls diese Jubiläumsnummer. Wer aber dennoch nicht auf eine elektronische Ausgabe verzichten will, kann diese im Internet in unserem Archiv anschauen, allerdings nur bis ins Jahr 2010 zurück. (Wir haben halt erst da gemerkt, dass man das machen kann …) Noch eine Bemerkung zur Glosse über Corona (in Quart 3/2020). Die Coronavirus-Pandemie hat uns auch den Begriff «Lock- down» gebracht. Das ist offensichtlich eine Neuschöpfung, denn ich finde den Ausdruck in keinem meiner Englischwörter- bücher. Weil «down» «hinab, hinunter» bedeutet, schätze ich, dass man mit Lockdown «abschliessen» sagen wollte, oder? Und noch etwas: Es gibt auch ein Bier, das «Corona» heisst. Das gab es aber schon vor dem Virus und hat wohl nichts mit diesem zu tun, denke ich. Trotzdem: Zum Wohl! Haiggi

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