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NEUER STANDORT
Kundennähe, moderne IT, schlanke Strukturen: Balmung Medical spielt in der Oberliga des Gesundheitsmarkts. Die neue Zentrale des Tiroler Großhändlers wird künftig zur Basis für erhöhten Konkurrenzdruck auf globale Konzerne.
Text: Christian Prenger
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ENGELBERT LEOBACHER, BALMUNG MEDICAL
Engelbert Leobacher führt seinen Familienbetrieb Balmung Medical von Tirol aus auf den Weltmarkt. Im Vorjahr wurde der Umsatz mehr als verdoppelt.
Große Vorhaben erfordern starke planerische Kondition. Schließlich geht es um gewaltige 50.000 Quadratmeter, die der neu zu errichtende und hypermoderne Firmenkomplex im Tiroler Kirchbichl umfassen soll. Bis jetzt läuft es gut: Die Abbrucharbeiten auf dem früheren Gelände der Perlmoser Zementfabrik sollen schon im Juni 2022 ihr Finale erreichen. 18 Monate Bauzeit später ist die feierliche Eröffnung geplant: Balmung Medical kann dann sein neues Headquarter beziehen, es wird das Herzstück des Global Players mit der rasanten Wachstumsstory. Der 2004 gegründete Großhändler im Bereich Medizin und Gesundheit wird in Kirchbichl nicht bloß sein Europa-Logistikzentrum mit automatisiertem Hochregallager und Gleisanschluss betreiben, sondern auch die noch viel wichtigere Abteilung für Forschung und Entwicklung. Sie gen ihren Job dann im Rahmen bewusst schlank gehaltener Strukturen. Während Konzerne oft schweren administrativen Ballast mitschleppen müssen, kann Balmung auf Bedürfnisse seiner Klientel schneller und individueller eingehen. Diese Tugend, unterstützt durch IT-Kraftstoff, soll den Konkurrenzdruck auf alteingesessene Branchenriesen noch erhöhen. Als smarter Herausforderer mit optimierter Organisation, der trotzdem oder gerade deshalb jene Wendigkeit aufweist, die Überholmanöver im Business erlaubt. Zusätzliche Kraft wird in diesem volatilen Geschäftszweig auch dringend benötigt. Denn: Die Zeichen stehen auf Konsolidierung. In den USA betreuen nur mehr vier bis fünf Händler 90 Prozent des Marktes. In Europa werken 650 kleinere Retailer, einen Stock darüber Big Player mit Umsätzen von fünf bis 30 Milliarden Euro. „Dazwischen ist sehr viel Luft vorhanden. Unser
SMART UND GUT VERNETZT
ist das Herzstück des Unternehmens, hier werden neue Ideen in Innovationen umgewandelt, die den Spitzenplatz in der internationalen Oberliga festigen. „Wir wollen uns weiter am Weltmarkt positionieren“, definiert Engelbert Leobacher, Eigentümer des inhabergeführten Betriebs.
Sparpotenzial durch Big Data
„Committed to Healthcare“ lautet das Leitmotiv des Aufsteigers mit dem Umsatz von 330 Millionen Euro im Vorjahr. 2020 waren es erst 157 Millionen Euro – derartige Wachstumsraten kommen selten aus heiterem Himmel. Balmung versteht sich als datengetriebenes Unternehmen, das einfache Lösungen primär über Big Data realisiert. Dabei werden Warenwirtschaftssysteme von Kunden mit dem eigenen Data Warehouse vernetzt. Das Resultat ist eine umfassende Marktübersicht via Echtzeitinformation. Durch diese Methodik gelangen viele Sparpotenziale bei Produkten oder Verbrauch ans Tageslicht. Digitale Technologie ist nur ein Treiber für funktionierende Geschäftsbeziehungen. Offene Ohren garantieren auch im realen Leben ebenso gute Verbindungen. „Wir wollen näher am Kunden sein und durch kurze Entscheidungswege einen Vorsprung im Wettbewerb generieren. Nur wer in diesem Umfeld individuell auf Zielgruppen reagiert, verbucht nachhaltige Erfolge“, betont Leobacher, der noch auf einen weiteren menschlichen Faktor verweist: Stetiges Aufspüren von qualifizierten Fachkräften schafft eine innere Kraftreserve. Die aktuell rund 85 Mitarbeiter erlediVorteil liegt im Umgang mit Partnern“, vermerkt Leobacher. Er spielt damit auch auf die strategischen Qualitäten seines Unternehmens an, das trotz logistischer Probleme im Gefolge der Pandemie dafür sorgt, dass medizinische Produkte nicht knapp werden. Und das sind nur einige der vielen Herausforderungen, die auf Leobacher warten. Eine andere ist die richtige Einschätzung des langfristigen Entwicklungspotenzials von Regionen. Derzeit agiert Balmung in Europa, Nordamerika, Asien, im Mittleren Osten und in Afrika. Das größte Potenzial für dynamische Expansion orten die Tiroler in den USA, Deutschland und Großbritannien. Um dieses zu heben, gilt es auch, die Marke selbst zu vitalisieren, also Balmung bekannter zu machen. Leobacher: „Wir werden die Anstrengungen für ein breiter diversifiziertes Portfolio intensivieren: durch gezielten Ausbau von bestehenden Bereichen wie Diagnostik ebenso wie durch kontinuierliche Erweiterung von Produktlinien.“ Im neuen Headquarter in Kirchbichl wird also schon bald reger Betrieb herrschen, damit die rasante Wachstumsstory fortgesetzt werden kann. ••
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und mehr über einen spektakulären Charterflug im Auftrag von Balmung Medical erfahren.