Das Finanzmagazin der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft
NR. 3 / 2017
www.rlbooe.at/business
EXPORT PAKET I NKLUSIVE
Im Fokus: Die Chancen von morgen nutzen 08
Salinen Austria AG: Peter Untersperger über die Chancen der Salinen und warum ein Leben ohne Industrie keinen Spaß macht
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Deutschland: Gleiche Sprache, ein ähnliches Rechtssystem – der Nachbar bleibt die Lieblings destination heimischer Exporteure
28
Start-ups: Neue Initiativen machen Linz zur Metropole für innovative Gründer. Plus: Investieren in Start-ups
Die Sch ie der Um ne bringt’s – welt zu liebe!
Die 8.400 MitarbeiterInnen der Rail Cargo Group aus 20 Nationen stehen für eine neue Generation der Logistik. Wir verknüpfen Kompetenz mit Leidenschaft und entwickeln europaweit maßgeschneiderte Bahnlogistiklösungen. Zwischen Nordsee, Mittelmeer und Schwarzem Meer befördern wir jährlich mit eigenen Güterbahnen rund 110 Mio. Tonnen Güter, und das umweltfreundlich, sicher und zuverlässig. Rail Cargo Group: Ihr Partner in Europa railcargo.com
VORWORT
JUNGE IDEEN BRAUCHEN VERLÄSSLICHE PARTNER Dr. Heinrich Schaller, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank OÖ.
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ie Wirtschaft in Österreich wird heuer zwischen 2,4 und 2,8 Prozent wachsen. Die deutlich bessere Weltkonjunktur und die Erholung im Euro-Raum haben heimische Exporte stärker steigen lassen als noch Anfang des Jahres prognostiziert. Darüber hinaus haben wir aktuell den höchsten Beschäftigungszuwachs seit 2008. Um diesen Schwung aufrechtzuerhalten, sind Investitionen gefragt. Der Zugang zu entsprechenden Finanzierungen ist einer der wichtigsten Eckpfeiler, um die Innovationsfähigkeit der heimischen Unternehmen sicherzustellen und so die Wettbewerbs fähigkeit des Standortes zu erhalten. Finanzierung macht Visionen möglich Dabei gehen unsere Leitbetriebe und KMU voran, sie sind der Motor und das Rückgrat der heimischen Wirtschaft. Darüber hinaus müssen aber auch neue, junge Ideen unterstützt werden und Unternehmen eine Chance bekommen, ihre Visionen umzusetzen. Die Raiffeisenlandesbank OÖ ist deshalb auch Teil des einzigartigen „Multi Corporate Venture“-Projektes in Kooperation mit tech2b und dem Land Ober österreich. Dabei werden heimische Leitbetriebe mit Start-ups aus dem Hightech-Sektor zusammengespannt, um gemeinsam nachhaltige industrielle Projekte und zukunftsträchtige Innovationen anzustoßen. Darüber hinaus ist die factory300 in der Tabakfabrik in Verbindung mit dem geplanten Risikokapital-Fonds capital300 für Linz und ganz Oberösterreich eine richtungsweisende Institution, die wir unterstützen. Dadurch werden Anschlussfinanzierungen für Start-ups sichergestellt, der Fonds soll dabei die Lücke zum internationalen Risikokapital schließen. Dieser Kooperation ist ein Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe unseres Magazins business gewidmet.
© RLB OÖ/Erwin Wimmer
Zukunft in guten Händen Junge Start-ups schaffen es oft in kürzester Zeit, mit Ideenreichtum, Technologie-Know-how und besonderem Ehrgeiz schnell zu wachsen.
Als Finanzdienstleister und verlässlicher Partner sind wir perfekt darauf vorbereitet. Wir sorgen dafür, dass unsere Kunden Chancen erfolgreich nutzen können und Herausforderungen der Zukunft meistern. Denn nur eine vorbereitete Bank kann in jeder Situation zuverlässig und vertrauensvoll agieren. Und nur wer vorbereitet ist, kann auch vordenken. Die Kunden von Raiffeisen OÖ können sich auf Sicherheit, Flexibilität und höchste Dienstleistungsqualität verlassen. Wir helfen unseren Firmenkunden dabei, neue Märkte zu erschließen, und unterstützen sie mit modernen Finanzierungsinstrumenten bei wichtigen Vorhaben und Projekten. Der Ideenreichtum der Unternehmer muss belohnt werden, dafür stellen wir eine perfekt abgestimmte Verbindung von innovativen Finanz- und Wirtschaftsservices zur Verfügung. Vorzeigeunternehmen vor den Vorhang In der aktuellen Ausgabe des Magazins business lesen Sie nicht nur über aufstrebende Start-ups, wir werfen auch einen genaueren Blick auf die Wirtschaftsbeziehungen mit Österreichs wichtigstem Handels partner Deutschland. Anhand von interessanten Firmen porträts von Vorzeigeunternehmen und innovativen Produktlösungen können Sie sich von unserem Engagement und unserer Kompetenz, die wir als zukunftsorientiertes Unternehmen bieten, überzeugen. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Durchblättern! Ihr
Dr. Heinrich Schaller, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank OÖ Aktiengesellschaft.
Ihr schnellster Weg zum Erfolg: QR-Code scannen, die aktuelle business-Ausgabe online durchblättern – und mit einem Klick den richtigen Ansprechpartner kontaktieren. business 03
INHALT/IMPRESSUM
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08
20
33 3 VORWORT
23 FRISCHE IDEEN
6 NEWS
24 UNWIDERSTEHLICHES ANGEBOT
7 KRÄFTE BÜNDELN
25 DIE ZUKUNFTSMÜHLE
Aktuelles aus der Welt der Wirtschaft
Neue Organisation im Vorstand der Raiffeisenlandesbank OÖ
8 DAS SALZ DER ERDE
Der neue Salinen-CEO Peter Untersperger
12 RESCH&FRISCH
Expansion mit Exportinvest
13 SICHERER HÖHENFLUG
Wie sich RO-RA Aviation gegen Risiken absichert
14 SHOPPEN ALS ERLEBNIS
Jost Hurler eröffnet huma eleven in Wien
16 DEUTSCHLAND
Der Nachbar als liebster Geschäftspartner
18 WIRTSCHAFTSBAROMETER
Nachrichten vom Weltmarkt
20 SÜDAMERIKA
Der Kontinent der Gegensätze
Die Steuber GmbH setzt auf Vertriebsinnovationen Wie SBM Mineral Processing ihren Kunden hilft Die Pfahnl Backmittel GmbH im Porträt
26 AUF DEM VORMARSCH
Andrea Schmidt-Höglinger, Höglinger Denzel
27 INVESTIEREN IN START-UPS
Risiken, Chancen und Renditen
28 MEHRWERT FÜR GRÜNDER
startup300 als Drehscheibe für disruptive Ideen
30 TRADITION TRIFFT INNOVATION
Pier 4 verbindet Industrie mit Start-ups
31 SCHLAUE FINANZIERUNG
Die S&T AG übernimmt die deutsche Kontron AG
32 STEUERVORTEIL
Gewinnfreibetrag mit Anleihen und Investmentfonds
33 IMMOBILIENFINANZIERUNG
Vermögensplanung mit der Privat Bank
34 BUCHTIPPS UND TERMINE
Messen, Events und Management
Impressum/Offenlegung Medieninhaber und Herausgeber: Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft, Europaplatz 1a, A-4020 Linz. Aktionäre der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft sind zu rund 98,92 Prozent die RLB Verbund registrierte G enossenschaft und zu rund 1,08 Prozent die RLB Holding registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung OÖ. Nähere Details sind im Internet unter www.rlbooe.at/impressum a brufbar. • Vorstand: Dr. Heinrich Schaller, Mag. Michaela Keplinger-Mitterlehner, Mag. Stefan Sandberger, Mag. Reinhard Schwendtbauer, Mag. Markus Vockenhuber • Konzept und Produktion: PG The C orporate Publishing Group GmbH (CPG), Albertgasse 35, 1080 Wien, Tel.: +43/1/405 46 40-762, s .wagner@cpg.at • Für den Inhalt verantwortlich: Wolfgang Aschenwald, Sheila Talebi, Mag. Carola Berer • Chefredaktion: Konzernmarketing, Abteilung Produktmanagement und Vertrieb Corporates/Raiffeisenlandesbank OÖ • Beratung: Mag. Stefan Schatz/CPG • Autoren dieser Ausgabe: Mag. Claudia Dabringer, Andreas Hamedinger, Mag. Almina Mahmutovic, Mag. Robert Prazak, Mag. Stefan Schatz, Uschi Sorz, Mag. Leo Szemeliker • Layoutkonzept: CPG • Artdirection: Gerald Fröhlich/CPG • Lektorat: Mag. Charlotte Babits • Redaktionsmanagement: Silvia Wagner/CPG • Geschäftsführung CPG: Markus Wagner, Tel.: +43/1/405 46 40-768, m.wagner@cpg.at • Druck: Paul Gerin GmbH & CoKG, 2120 Wolkersdorf Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: R aiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft, Europaplatz 1a, A-4020 Linz. Grundlegende Richtung und Blattlinie: business ist das Finanzmagazin der Raiffeisenlandesbank OÖ und beleuchtet wichtige Finanz- und W irtschaftsthemen. Das Magazin informiert über interessante Chancen und Entwicklungen, nützliche Services und zahlreiche Best-Practice-Beispiele. Es ist politisch unabhängig und b ekennt sich zur sozialen Marktwirtschaft und zur Integration in Europa. Im Sinne leichterer Lesbarkeit werden geschlechtsspezifische Bezeichnungen meist nur in ihrer männlichen Form angeführt. Satz- und Druckfehler vorbehalten. Bei diesem Dokument handelt es sich um eine Marketingmitteilung, welche von der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG ausschließlich zu Informationszwecken erstellt wurde. Sie wurde nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt und unterliegt nicht dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen. Diese Marketingmitteilung stellt weder eine Anlageberatung noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder Veranlagungen dar. Die enthaltenen Angaben, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung – vorbehaltlich von Änderungen und Ergänzungen. Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der Inhalte und für das Eintreten von Prognosen. Die Inhalte sind unverbindlich und stellen keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf dar. Da jede Anlageentscheidung einer individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse (z. B. Risikobereitschaft) des Anlegers bedarf, ersetzt diese Information nicht die persönliche Beratung und Risikoaufklärung durch den Kundenberater im Rahmen eines Beratungsgesprächs. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Finanzinstrumente und Veranlagungen mitunter erhebliche Risiken bergen. Die Wertentwicklung wird entsprechend der OeKB-Methode, basierend auf Daten der Depotbank, ermittelt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sich die Zusammensetzung des Fondsvermögens in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Regelungen ändern kann. Angaben über die Wertentwicklung beziehen sich auf die Vergangenheit und stellen daher keinen verlässlichen Indikator für die zukünftige Entwicklung dar. Währungsschwankungen bei Nicht-Euro-Veranlagungen können sich auf die Wertentwicklung ertragserhöhend oder ertragsmindernd auswirken. Aus der Veranlagung können sich steuerliche Verpflichtungen ergeben, die von den jeweiligen persönlichen Verhältnissen des Kunden abhängen und künftigen Änderungen unterworfen sein können. Diese Information kann daher nicht die individuelle Betreuung des Anlegers durch einen Steuerberater ersetzen. Die beschränkte Steuerpflicht in Österreich betreffend Steuerausländer impliziert keine Steuerfreiheit im Wohnsitzstaat. Prospekte sowie allfällige Nachträge von Emissionen der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG, welche aufgrund des KMG aufzulegen sind, liegen bei der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG auf. Im Falle von anderen Emissionen liegt der Prospekt samt allfälligen Nachträgen beim jeweiligen Emittenten auf. Im Rahmen der Anlagestrategie von Investmentfonds kann überwiegend in Investmentfonds, Bankeinlagen und Derivate investiert oder die Nachbildung eines Index angestrebt werden. Fonds können erhöhte Wertschwankungen (Volatilität) aufweisen. In durch die FMA bewilligten Fondsbestimmungen können Emittenten angegeben sein, die zu mehr als 35 % im Fondsvermögen gewichtet sein können. Der aktuelle Verkaufsprospekt sowie die Wesentlichen Anlegerinfor mationen – Kundeninformationsdokument (KID) liegen in deutscher bzw. englischer Sprache bei der jeweiligen KAG, der Zahlstelle oder beim steuerlichen Vertreter in Österreich auf. Ausführliche Risikohinweise und Haftungsausschluss unter www.boerse-live.at/Disclaimer.
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© Cover: Fotolia/jamesteohart, shutterstock.com • Salinen Austria AG, SES Spar European Shopping Centers/APA-Fotoservice/Hörmandingerm huma eleven, GLOBAL Hydro Energy GmbH, PRIVAT BANK
Dr. Heinrich Schaller, Vorstandsvorsitzender
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Im Wirtschaftsleben lassen sich manche unliebsamen Ereignisse einfach nicht ausschließen. Daher ist ein Partner an Ihrer Seite besonders wichtig, der diese Gefahrenquellen kennt und mit einem durchdachten System abfedert. Die RVM Versicherungsmakler betrachten Ihre Risikosituation ganzheitlich und entwickeln zukunftsweisende Lösungen. So schützen Sie Ihr Unternehmen rechtzeitig vor dem Fall der (Zu-)Fälle.
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NEWS
Führendes Kompetenzzentrum Der Aluminiumkonzern AMAG eröffnete das modernste Aluminium-Kaltwalzwerk Europas am Firmensitz in Ranshofen. 300 Millionen Euro wurden in diese neueste Expansion des Werkes investiert, schon in den zehn Jahren davor hat die AMAG 700 Millionen Euro in Modernisierung und Ausbau der Betriebsstätten gesteckt, 450 Arbeitsplätze wurden neu geschaffen. Der Lohn: Die AMAG ist jetzt der modernste Aluminiumstandort Europas und führendes Kompetenzzentrum in S achen Aluminium-Walzprodukten. CEO Helmut W ieser ist stolz, den Großteil der Investition aus dem eigenen Cashflow finanziert zu haben, und ist zuversichtlich: „Mit den erweiterten Produktdimensionen und der langjährigen Erfahrung mit Aluminium eröffnen sich insbesondere in den Bereichen Automobil, Luftfahrt, Nutzfahrzeuge, Verpackung und Maschinenbau neue Absatzpotenziale.“
Hödlmayr: Investitionen in neues Geschäftsfeld Der Schwertberger Logistikriese Hödlmayr will weiter stark wachsen. Deshalb wird zusätzlich zum boomenden Transportgeschäft – jährlich werden 1,75 Millionen Fahrzeuge transportiert – auch der Bereich der Sonder- und Spezialumbauten von Fahrzeugen forciert. Schon bisher stammen knapp zehn Prozent der insgesamt 265 Millionen Jahresumsatz aus diesem Bereich. Mit einer Investition von 1,2 Millionen Euro in den Stammsitz in Schwertberg sollen diese Zusatzservices jetzt bekannter gemacht werden.
Wacker Neuson SE: Neuer CEO Der Münchner Baugeräte- und KompaktmaschinenKonzern Wacker Neuson Group hat einen neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt. Die Nachfolger des bisherigen CEO Cem Peksaglam, dessen Vertrag im August auslief, tritt Martin Lehner an. Der 51-Jährige ist seit zehn Jahren im Vorstand für Forschung & Entwicklung, Einkauf, P roduktion und Qualität der Gruppe verantwortlich und war vor der Fusion von Wacker und Neuson (2007) bereits seit 1990 Mitglied der Geschäftsführung und später Vorstand der Neuson Kramer Baumaschinen AG, Linz. Wilfried Trepels (CFO) und A lexander Greschner (Vertrieb, Service, Logistik und M arketing) komplettieren den Vorstand der Gruppe.
MOBILE BANKING: NEUE APP Die beliebte Raiffeisen Business Banking App ist jetzt in einer neuen Version verfügbar. Zusätzlich zu den bisher bekannten Funktionen gibt es jetzt Push-Benachrichtigungen bei neuen, offenen Zahlungsaufträgen. Auch Details von Einzelaufträgen können mit der neuen App-Version auf dem Smartphone angezeigt werden. MBS-7.0-Aufträge etwa aus ELBA 5.8.0. werden unterstützt, sogar die EBICS-Einbindung von deutschen Konten ist damit möglich.
+++ NEWSTICKER +++ Wachstum: Europas Konzerne legen einen Zahn zu Im ersten Halbjahr 2017 stieg der Umsatz der 300 größten börsennotierten Konzerne in Europa um 11,2 Prozent auf 3,39 Billionen Euro – viel schneller als jener von Unternehmen an US-Börsen, ergab eine Studie des Beratungsunternehmens EY. Robotereinsatz: Österreich auf Platz 12 In Südkorea ist die Nutzung von Industrierobotern weltweit am höchsten: Auf 10.000 Arbeiter kommen 370 Vollautomaten. Österreich liegt in diesem von der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung UNCTAD erstellten Ranking mit knapp 100 Geräten pro 10.000 Industriearbeitern auf Platz 12. Neues Förderprogramm Das Förderprogramm KMU Digital soll kleinen und mittleren Betrieben bei der Digitalisierung helfen. Pro Betrieb sind bis zu 4.000 Euro Förderung möglich. Ansprechpartner ist die WKO.
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IT beherrscht Businesswelt Apple bleibt nicht nur das wertvollste Unternehmen der Welt, der Börsenwert des Hightech-Giganten aus Kalifornien hat sogar nochmals um 25 Prozent auf 754 Milliarden US-Dollar zugelegt, ergab eine Studie der Beratungsgesellschaft PwC über die 100 wertvollsten Unternehmen der Welt. Hightech bleibt der Treiber an den Börsen, neben Apple sind auch Facebook und Amazon mit satten Kursgewinnen in den – übrigens rein US- amerikanischen – Top Ten vertreten.
© AMAG, Guenther PEROUTKA / WirtschaftsBlatt / picturedesk.com, Raiffeisenlandesbank OÖ, Apple, Shutterstock.com
AMAG
NEUORGANISATION
Raiffeisenlandesbank OÖ: Noch mehr Kraft für F irmenkunden.
STÄRKEN NEU GEBÜNDELT Generaldirektor-Stellvertreterin Michaela Keplinger-Mitterlehner ist mit Übernahme des Firmenkundengeschäftes nun Vorstand für alle Kundenagenden der Raiffeisenlandesbank OÖ.
© RLB OÖ, Erwin Wimmer
Vorstand Michaela KeplingerMitterlehner.
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ie Aussichten für die österreichische Wirtschaft sind gut. Damit Unternehmen die sich daraus ergebenden Chancen optimal nutzen können, braucht es es einen flexiblen Bankenpartner. Als größte Regionalbank Öster reichs hat die Raiffeisenlandesbank OÖ deshalb ihr Geschäftsmodell für das Business-Segment Firmenkunden intensiviert. Dazu wurde eine um fassende, an funktionalen Kriterien ausgerichtete
euordnung der Organisation umgesetzt. Eine klare strategische Posi N tionierung erfolgte, da alle Kompetenzen im Sinne der optimierten Kundenorientierung gebündelt wurden. Darüber hinaus wurde die Zahl der Vorstandsmitglieder von sechs auf fünf reduziert, und General direktor-Stellvertreterin Michaela Keplinger-Mitterlehner verantwortet nun als Vorstandsmitglied alle Kundenagenden – von Privatkunden bis Industriekunden – der Raiffeisenlandesbank OÖ. Die noch stärkere Verzahnung des Markt- und Produkt-Know-hows schafft durch erhebliche Synergiepotenziale mehr Effizienz und Innovationskraft bei gleichzeitiger Erhöhung der Portfolioqualität. Damit setzt die Raiffeisenlandesbank OÖ noch stärker auf Corporate Banking und bleibt Privat-, Unternehmens- und institutionellen Kunden auch weiterhin ein sicherer und verlässlicher Partner. Die Raiffeisenlandesbank OÖ versteht sich als starker und verlässlicher Partner ihrer Kunden. Sie ist beteiligt an Banken bzw. Finanzinstituten, verfügt über starke Töchter und hält Beteiligungen an Unternehmen wie der voestalpine AG oder der AMAG AG, die in ihren Branchen zur Weltspitze gehören. Durch dieses große Beteiligungsnetzwerk gewinnt die Raiffeisenlandesbank OÖ unmittelbare unternehmerische Erfahrung. Und sie ist in der Lage, Unternehmen bei Nachfolgefragen oder Expan sionen auch mit Instrumenten der Eigenkapitalstärkung zu unterstützen. Darüber hinaus verfügt die Raiffeisenlandesbank OÖ über ein internationales Netzwerk mit leistungsstarken Partnerbanken. Im Firmenkundengeschäft ist die Raiffeisenlandesbank OÖ auch in Süddeutschland aktiv und hat gegenwärtig in Bayern und Baden-Württemberg insgesamt acht Niederlassungen – darunter der Hauptsitz in München. ••
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INTERVIEW: PETER UNTERSPERGER
KEIN LEBEN OHNE HERAUSFORDERUNGEN Seit Juli leitet Peter Untersperger die Salinen Austria AG. Im Interview erklärt der erfolgreiche Industriekapitän, wie es mit dem Traditionsunternehmen weitergeht – und was ihn an dieser Aufgabe reizt.
WIR PROFITIEREN VON DER LANGJÄHRIGEN ERFAHRUNG DER RAIFFEISENLANDESBANK OÖ. PETER UNTERSPERGER, CEO SALINEN AUSTRIA AG Produktionsprozesse ermöglicht, landwirtschaftliche Nutztiere gefüttert sowie Anbauflächen gedüngt. Nicht nur in Österreich, sondern auch im Ausland. Dafür sorgen acht Vertriebsniederlassungen in acht Ländern in Mittel- und Osteuropa. Und dann gibt es noch zwei wichtige Töchter, die das Geschäft diversifizieren: Die Salzwelten GmbH begeistert über 500.000 Touristen pro Jahr mit den faszinierend ausgebauten Erlebniswelten in und um historische Bergwerksstollen. Die Salinen Immobilien Ges.m.b.H. wiederum hütet einen weiteren Schatz: Zahl reiche historische und kulturell bedeutsame Kulturobjekte, Schriften und Bücher finden sich ebenso in ihrem Besitz wie Wohnungen, Wald- und Wiesengrundstücke. Seit Sommer hat die 1997 privatisierte Salinen Austria AG (Hauptgesellschafter sind seit damals Hannes Androsch und die Raiffeisenlandesbank OÖ) auch einen höchst prominenten CEO an der Spitze: Der einstige Lenzing-Chef Dr. Peter Untersperger zählt zu den renommiertesten Industriemanagern des Landes. business sprach mit ihm über Reiz, Herausforderung und Zukunft der Unternehmensperle. business: Sehr geehrter Herr Dr. Untersperger, nachdem Sie Ihr Mandat bei Lenzing zurückgelegt hatten, wurden Sie mit vielen Führungspositionen in der Industrie in Verbindung gebracht. Wie lange haben Sie g ezögert, bis Sie den Salinen zusagten?
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Peter Untersperger: Da zögert man nicht. Es ist mir eine große Ehre, von den Eigentümern der Österreichischen Salinen AG gefragt worden zu ein. Die Saline ist ein sehr interessantes österreichisches Unter nehmen mit einem attraktiven Naturprodukt. business: Was reizt Sie an der Aufgabe? Peter Untersperger: Die Produktpalette, die Eigentümer und der weitere Ausbau der Salz-Spezialitäten. business: Die Salinen Austria AG gilt als erfolgreiches Traditions unternehmen, der Ergebnisdruck ist aber hoch. Was sind die größten Herausforderungen, um diese Ertragsziele zu erreichen? Peter Untersperger: Das sind grundlegende strategische Fragen, die wir intern diskutieren und entscheiden. Wettbewerbsdruck und Preiskampf werden auch im Salzgeschäft immer stärker. Dem muss man mit höherwertigen Produkten, bester Qualität und sehr gutem Service entgegentreten. Da machen wir schon sehr gute Fortschritte. business: Was sind die Hauptunterschiede zu Ihrer Tätigkeit bei Lenzing? Oder sind die Aufgaben eines CEO in der Industrie ohnehin wenig produktabhängig? Peter Untersperger: Bis auf die unterschiedliche Größe sind die Tätigkeiten sehr ähnlich: Strate gie, Führung, Motivation, Zielvor ga ben, Maßnahmen setzen, Entscheidungen treffen, Abstimmung mit den Eigentümern.
ZUR PERSON
business: Das Kernprodukt der Salinen Austria AG ist eines der ältesten Handelsgüter der Mensch heit. Gibt es da überhaupt noch Potenzial für neue Produktentwicklungen (abseits von Tourismus, Immobilien etc.)? Peter Untersperger: Salz ist ein wichtiges und sehr gesundes Lebensmittel und wird seit Jahrtausenden in verschiedensten
Der 57-jährige Peter Untersperger startete nach dem BWL- und Rechtsstudium als Assistent des CFO in der Lenzing AG. 1999 stieg er nach Auslandsstationen zum CFO auf, 2009 zum CEO. Er sorgte für mehrere Rekordergebnisse. Nach seinem Ausscheiden im Jahr 2015 wurde der vierfache Vater im Juli 2017 zum Vorstand der Salinen Austria AG bestellt.
© Salinen Austria AG
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ragt man nach Österreichs wichtigstem Unternehmen, kommt wohl nur wenigen die Salinen Austria AG in den Sinn. Dabei prägt der Salzhersteller das Land seit Jahrhunderten. Sein Ursprung liegt im 15. Jahrhundert, mit seinen Produkten kommt hierzulande einfach jeder in Kontakt – nicht nur in Form von Speisewürze, dem legendären Bad Ischler Speisesalz. Mit Produkten der Salinen Austria AG werden vereiste Straßen aufgetaut, medizinische und therapeutische Produkte hergestellt, industrielle und gewerbliche
„Die Saline ist ein sehr interessantes Unternehmen mit einem attraktiven Naturprodukt.“
business 09
INTERVIEW: PETER UNTERSPERGER
Die Salinen liefern auch Taumittel und Dünger.
Peter Untersperger: Der Konsument wird mit dem Ausbau der SalzSpezialitäten immer wichtiger. Aber auch das B2B-Geschäft mit verpackten Salzsorten bleibt ein wichtiger Bestandteil.
Anwendungen verwendet. Dennoch ändern sich die Geschmäcker der Kunden immer schneller, Essgewohnheiten ändern sich, Gewürzmischungen ändern sich, Natursalz wird immer beliebter. Wenig über raschend, die Vorlieben für verschiedene Salzsorten sind auch sehr länder- und kulturabhängig.
business: Die Salinen Austria AG ist im südosteuropäischen Raum sehr aktiv. Wie wichtig ist dieser Markt für das Unternehmen? Entdecken Sie hier noch ungehobenes Marktpotenzial? Planen Sie, in weitere Länder zu expandieren, etwa in jene Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien, wo das Unternehmen noch nicht vertreten ist? Peter Untersperger: Südosteuropa ist noch ein vergleichsweise kleiner, aber immer relevanterer Markt. Der Konsum wächst stärker als in Westeuropa, und auch die Koch- und Essgewohnheiten sind sehr unterschiedlich und damit für uns interessant. Und auch der B2B-Verbrauch durch Investitionen von großen Industrieunternehmen steigt weiter.
business: Zum Zeitpunkt der Privatisierung hatte die Salinen Austria AG einen Marktanteil von 95 Prozent bei Speisesalz in Österreich. Mittlerweile hat sich viel getan, von Fleur de Sel bis zu Himalayasalz rittern zahlreiche Anbieter mit neuen Salzgeschmäckern um die Gunst des Konsumenten. Ist der Endkonsument für die Salinen Austria AG immer noch wichtiger als der B2B-Bereich?
business: Mit der Lenzing AG haben Sie auch entfernte Märkte wie solche in Asien erobert. Sehen Sie auch für die Salinen Austria AG Chancen in Übersee? Peter Untersperger: Wir sind in Asien schon längere Zeit aktiv. Diese Märkte sind aufgrund der hohen Transportkosten aber nur für unsere hochwertigsten Salzprodukte wie Natursalz und Pharmasalz interessant.
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© Salinen Austria AG
SÜDOSTEUROPA IST EIN NOCH KLEINER, ABER IMMER RELEVANTERER MARKT.
INTERVIEW: PETER UNTERSPERGER
WETTBEWERBSDRUCK UND PREISKAMPF WERDEN IM SALZGESCHÄFT STÄRKER. Die Salinen Austria AG produziert jährlich 1,1 Millionen Tonnen Salz.
business: Der touristische Bereich der Salinen Austria AG entwickelte sich sehr positiv. Gibt es da noch neue Möglichkeiten? Braucht es neue Attraktionen, um ein Besuchermagnet zu bleiben, oder genügen die „natürlichen Assets“? Peter Untersperger: Die Schaubergwerke in Hallein, Hallstatt und Altaussee haben sich in den letzten Jahren bestens entwickelt und wir sehen hier noch weitere Expansionsmöglichkeiten. Hier ist insbesondere die Verbindung von schönsten Naturgegebenheiten mit starker digitaler Information und Unterhaltung eine hochattraktive Kombina tion und wird von den vielen Besuchern sehr positiv aufgenommen. business: Beachtlich ist auch der Immobilienbesitz der Salinen Austria AG. Planen Sie eine Verwertung der Immobilien? Schließlich ist das Preisniveau derzeit ausgezeichnet? Peter Untersperger: Der historisch gewachsene Immobilienbereich der Saline ist ein ganz wichtiger Eckpfeiler unseres Geschäftes. Wir werden das behutsam mit stärkerer Aktivität bei der Hausverwaltung, gezielter Sanierung von guten Bestandsobjekten und dem Neubau weiter aktiv entwickeln. business: Könnten Sie sich vorstellen, auch die Salinen Austria AG an die Börse zu führen? Peter Untersperger: Das ist eine Entscheidung der Eigentümer, die derzeit nicht aktuell ist. business: Mit der Raiffeisenlandesbank OÖ ist ein regional sehr starker Partner in der Eigentümerstruktur des Unternehmens vertreten. Welche Vorteile sehen Sie durch diese Struktur? Haben Sie bereits Erfahrung mit der Raiffeisenlandesbank OÖ? Peter Untersperger: Die Raiffeisenlandesbank OÖ ist schon seit Beginn der Privatisierung ein wesentlicher Ankeraktionär und begleitet die Saline als Finanzbeteiligung. Wir profitieren enorm vom Finanz-Knowhow und der langjährigen Erfahrung der Raiffeisenlandesbank OÖ. business: Erlauben Sie mir eine persönliche Frage zum Abschluss: Sie hätten nach Ihrer überaus steilen und erfolgreichen Karriere auch ein wesentlich gemütlicheres Leben führen können, beispielsweise als Immobilieninvestor. Warum haben Sie sich trotzdem entschieden, wieder die fordernde Aufgabe eines Vorstandsvorsitzenden in der Industrie anzunehmen? Peter Untersperger: Da haben Sie durchaus recht. Aber nach einigen Monaten Pause hat es mich schon wieder sehr gereizt. Ich arbeite sehr gerne und könnte mir nicht vorstellen, ohne Kontakt zu Mitarbeitern, industriellen Herausforderungen und interessanten Führungsaufgaben auszukommen. ••
Das Bad Ischler Speisesalz ist Österreichs bekannteste Salzmarke und seit 55 Jahren in heimischen Küchen unverzichtbar.
DAS UNTERNEHMEN Die Wurzeln der Salinen Austria AG reichen bis ins Jahr 1449 zurück. Das einstige „Salzmonopol“ der Republik wurde 1979 in eine AG umgewandelt und 1997 zu 100 Prozent privatisiert. Firmensitz ist Ebensee, Salz wird an den drei Standorten Altaussee, Hallstatt und Bad Ischl abgebaut. Insgesamt 520 Mitarbeiter sind in Österreich und den 8 Niederlassungen in Mittel- und Osteuropa beschäftigt. Im Geschäftsjahr 2016/17 lag der Umsatz bei 134 Millionen Euro, der Gewinn bei sieben Millionen Euro.
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EXPORTINVEST
Josef Resch (li.)ist der Eigent ümer und Holding-Geschäftsführer, Georg Resch Prokurist und G eschäftsführer der D ivision Gastro.
Unterstützt vom OeKB-Instrument „Exportinvest“, wird der Großbäcker mit Sitz in Wels in den nächsten drei Jahren 65 Millionen Euro in die Erweiterung seines Einzugsgebiets investieren.
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raditionelle Bäckerkunst ist nicht nur hierzulande heiß begehrt – vor allem wenn sie so appetitliche Ergebnisse liefert wie bei Resch&Frisch. Derzeit arbeitet der heimische Backwarenspezialist an drei internationalen Expansionsprojekten zugleich. „So können wir die aktuell sehr positiven Marktchancen einzigartig nutzen“, erklärt Josef Resch, Eigentümer und Geschäftsführer der Resch&Frisch Gruppe. Die Erweiterung sei ohnehin unvermeidbar: „Wir können die vermehrten Kundenanfragen aus dem In- und Ausland nur durch Investitionen in den Neu- bzw. Ausbau von Standorten bewerkstelligen. Wir investieren auch in die Neuausrichtung des Produktionswerks in Gunskirchen und schaffen neue Arbeitsplätze.“ Seinen Umsatz konnte Resch&Frisch zuletzt um 8,23 Prozent auf 130,2 Millionen Euro steigern. Heuer sollen es 135 Millionen Euro werden. Zudem will man die Zahl der Mitarbeiter von derzeit 1.550 um 150 auf stocken. Befragt nach seinem Erfolgsgeheimnis, sagt Resch: „Wirtschaftlich unsichere Zeiten führen dazu,
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Verstärkte Marktbearbeitung Aktuell stehen neben dem Ausbau des Standorts Gunskirchen bei Wels und einem Neubau in Wolkersdorf die eingangs erwähnten Auslandsprojekte im Fokus. So die Gründung eines Tochterunternehmens in Belgien mit Sitz in Eupen samt Vertriebsstandort in Herentals. Von dort aus bearbeitet man schon seit zwei Jahren die Gastronomie und Hotellerie in Antwerpen, Knokke und Brüssel. Auch sind mit Jahresende Aufbau und Start des Versands glutenfreier Backwaren über den Onlineshop in die Benelux-Länder geplant. Und in Kroatien strebt man mit der Gründung eines Tochterunternehmens in Zagreb die Bearbeitung der Gastronomie und Hotellerie in den Gebieten rund um Zagreb, Senj und Split an. Dabei erwies sich die „Exportinvest“ der OeKB als hilfreich. Sie ist dazu gedacht, bestehende Exporttätigkeiten über Neu- oder Ersatzinvesti tionen im Inland abzusichern oder zu erweitern. „Für uns ist das eine Möglichkeit zur Finanzierung unserer Exportaktivitäten zu interessanten Konditionen“, so Resch. „Zusammen mit der unkomplizierten und schnellen Abwicklung über die Raiffeisenlandesbank OÖ war das für uns der Hauptgrund, uns für dieses Finanzierungsinstrument zu entscheiden.“ ••
EXPORTINVEST Das OeKB-Finanzierungsprodukt ist eine Ergänzung zu bestehenden Förderungsmöglichkeiten der Republik Österreich oder anderer Gebietskörperschaften. Die Investition des Unternehmens muss zumindest zwei Millionen Euro und dessen Exportquote mindestens 20 Prozent betragen. Die Abwicklung erfolgt über die Hausbank.
© Resch&Frisch, Helfried P. Daume/Linz Austria
RESCH&FRISCH EXPANDIERT INTERNATIONAL
dass Kunden verstärkt auf qualitativ hochwertige Produkte mit Rohstoffen aus Österreich zurückgreifen.“ Dem komme seine Firmenphilosophie mit Herkunftsgarantie, Regionalität, lückenloser Kontrolle und absoluter Gentechnikfreiheit entgegen. Die Vertriebsschienen Hauszustellung („Back’s Zuhause“), Gastronomie & Hotellerie (Betreuung von rund 17.000 Betrieben) sowie mittlerweile 47 Bäckerei- und Konditoreifilialen florieren. Gebäck, Mehlspeisen und Snacks werden bereits in elf Ländern vertrieben.
RVM VERSICHERUNGSMAKLER
RO-RA IM HÖHENFLUG – ABER SICHER! RO-RA Aviation Systems weiß, worauf es in der Luftfahrtindustrie ankommt. Nach der erfolgreichen Neuausrichtung vor zweieinhalb Jahren startet das expansive Unternehmen aus Schörfling am Attersee nun richtig durch. Gut, dass ihm RVM Versicherungsmakler den Rücken freihält.
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ie Fertigung von Flugzeugteilen ist ein heikles Geschäft. Produkte von RO-RA Aviation Systems finden sich etwa in der Verbindung von Rumpf und Kabine, in Tragwerken, Flügeln und Triebwerken eines Fliegers. Da muss jede Schraube sitzen. Flugsicherheit ist elementarer Bestandteil der Technologie. „Ich bin mit Leib und Seele Maschinenbauingenieur“, sagt RO-RA- Geschäftsführer Markus Kreisle. „Meine Kernthemen sind technische Innovationen und die Diversifizierung und Weiterentwicklung unseres Unternehmens.“ Darauf konzentriere er sich zu 100 Prozent. Als er mit seinem Kollegen Helmut Wiesenberger Anfang 2015 die Geschäftsführung übernahm, stellten sie RO-RA neu auf. Mittlerweile fertigte man sicherheitsrelevante hochkomplexe Flugzeugkomponenten. Der Paradigmenwechsel hatte Erfolg: Innerhalb von zweieinhalb Jahren baute RO-RA Aviation Systems den Mitarbeiterstand von 120 auf 215 Personen aus, der Umsatz stieg von 13 auf 33 Millionen Euro im Jahr 2016. Heuer sollen es knapp 40 Millionen Euro werden. Den Expansions- und Erfolgskurs möchte Kreisle natürlich beibehalten. Sein Ziel: 1 00 Millionen Euro Jahresumsatz bis 2022. Und die Zukunft der Luftfahrt mitbestimmen. Dafür wurden mehr als sieben Millionen Euro in das Kompetenzzentrum Futurezone investiert. Es dient der Lehrlingsausbildung, als Fachaka demie für Mitarbeiter und als Impulsgeber, Experimentier- und Forschungsfeld für neue Technologien und Materialien. „Hier arbeiten wir an innovativen Standards für die nächste Generation von Flugzeugen.“ Profis für Sicherheit im Unternehmen „Fragen der Versicherung fürs Unternehmen hingegen möchte ich ruhigen Gewissens delegieren können“, sagt Kreisle. „Hier müssen die damit befassten Profis an Schrauben drehen.“ Absolute Verlässlichkeit sei auch dabei unabdingbar. Deshalb hat er sich für RVM Versicherungsmakler entschieden, den größten Industrieversicherungsmakler Oberösterreichs. Mit klassischen Produkten wie Maschinen-, Haftpflicht- oder Betriebsausfallsversicherung ist RO-RA jetzt gegen die wichtigsten Risiken im unternehmerischen Alltag geschützt. „Die Zusammenarbeit mit RVM klappt reibungslos“, zeigt sich Kreisle zufrieden. Besonders die weitblickende, proaktive Betreuung schätzt er sehr. Weil er sich so ganz dem Maschinenbau für die Luftfahrt der Zukunft widmen kann. ••
© Manfred Klimek
RVM versichert auch die Fertigungsstraßen des HightechProduzenten.
Markus Kreisle will mit RO-RA die Zukunft der Luftfahrt mitbestimmen.
DIE UNTERNEHMEN RO-RA Aviation Systems ist Produzent von Flugzeugteilen und Funktionsbaugruppen für die Flugzeugindustrie mit Sitz in Schörfling am Attersee. Zu den Kunden zählen u. a. Rolls-Royce, Diehl, PFW Aerospace GmbH, FACC AG, Aircabin, Zodiac Aerospace und Lufthansa Technik. Die RVM Versicherungsmakler GmbH umfasst mit Beteiligungen und Tochterunternehmen rund 75 Mitarbeiter und verwaltet ein Prämienvolumen von ca. 100 Millionen Euro. Die Tochter der Raiffeisenlandesbank OÖ ist Oberösterreichs führender Industrieversicherungsmakler.
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WIE MAN EINKAUFEN NEU ERFINDET Das legendäre Einkaufszentrum in Wien-Simmering kehrt als huma eleven zurück – und verspricht ein völlig neues Shoppingerlebnis. Architektur und Design nehmen sich die Donauauen zum Vorbild, eine eigene Kinderwelt bietet Spaß und Action für die Jüngsten.
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enn die Jost Hurler Gruppe baut, dann gibt es keine halben Sachen. Bestes Beispiel: das einstige humaEinkaufs zentrum im elften Wiener Gemeindebezirk, das am 28. September als „huma eleven“ neu eröffnete. Die deutsche Gruppe hat hier nicht einfach behübscht und renoviert, sondern gleich ein – für Wiener Verhältnisse – völlig neues Shoppingerlebnis geschaffen. Aber der Reihe nach. Wer den Zugang des Bauherrn verstehen will, muss die Geschichte der Unternehmensgruppe kennen. Denn: Ihr 2003 verstorbener Gründer und Namensgeber, Jost Hurler, ist eine Legende im deutschen Handel. Nach dem Krieg eröffnet er am Tegernsee als Erster einen Lebensmittelgroßhandel, 1964 ist er mit der Einführung von Cash-&Carry-Märkten – in denen es neben Lebensmitteln auch andere Konsumgüter zu kaufen gibt – in Deutschland wieder Pionier. Konsequent setzt er auf Selbstbedienung und wird damit zur nationalen Größe. Hurler gibt die Standards vor: mit innovativer Produkt-
präsentation ebenso wie mit immer größerer Artikelauswahl. Kurz gesagt: Der bayerische Kaufmann macht Einkaufen zum Erlebnis. Als ihm in den Achtzigern ein Flugzeugabsturz seinen einzigen Sohn und designierten Nachfolger raubt, ist schlagartig Schluss. Hurler verpachtet seine mittlerweile gewaltigen Handelsflächen, behält aber die Immobilien. Und schafft es auch in diesem Segment zum Riesen: Der heute als Jost Hurler Beteiligungs und Verwaltungs GmbH & Co. KG firmierende Konzern mit Sitz in München entwickelt, vermietet und finanziert eigene Objekte. Längst zählen neben Shoppingcentern auch Hotels und Wohngebietszentren zum Portfolio, das Geschäft hat man über die Grenzen nach Österreich ausgedehnt. Wo man 1987 etwa das Huma-Einkaufszentrum in Wien Simmering erstand. Weil Handel eben in der DNA von Hurler liegt. Freilich: Betrieben wird das Shoppingcenter nicht von Hurler selbst, diese Aufgabe legte man in die Hände der Spar-Tochter SES (Spar Euro pean Shopping Centers). Für die Hardware des Gebäudes ist man als Eigentümer aber weiterhin zuständig. Und da gab es Handlungsbedarf. Geschäftsführer Lars Johannsen: „Mehr als 25 Jahre sind eine lange Zeit für ein täglich intensiv genutztes Gebäude, entsprechend strapaziert zeigte sich die Bausubstanz.“ Also wird seit zwei Jahren saniert. Und zwar umfassend. Denn, so Johannsen: „In den vergangenen Jahren hat sich der Kundenanspruch deutlich verändert – und mit ihm die Anforderungen der Einzelhändler an die Verkaufsfläche. Wir haben das huma deshalb so revitalisiert, dass es als potenter Akteur im Bereich der Einkaufscenter agieren kann.“ Einkaufsmöglichkeiten der besonderen Art Ende September wurde der als huma eleven neu auferstandene Konsumtempel der Öffentlichkeit präsentiert. Johannsen gerät ins Schwärmen: „Nicht nur das Angebot ist größer und bunter, das Center hat jetzt eine ganz besondere Atmosphäre, die das Einkaufen zum Erlebnis macht.“ Die verantwortlichen Architekten (Chapman Taylor Architects, Büro Düsseldorf) haben sich an den Landschaften der nahen Donauauen orientiert: Deshalb gibt es viel Tageslicht im Shoppingcenter, die tragende Konstruktion ist sichtbar aus Holz, man setzt auf echte Pflanzen und Bäume. Sogar eine 200 Quadratmeter große Wasserfläche wurde geschaffen, dessen Becken wie ein natürlicher Teich geformt und mit Flusskiesel ausgelegt. Davor stehen Bänke, die an Baumstämme erinnern, mit gefärbten Bodenbelägen wurden optische Inseln geschaffen. Ein ebenso aufwendiges wie optisch ansprechendes Konzept, das die Kund-
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Shoppen als Erlebnis: Das neue huma eleven in Wien setzt neue Maßstäbe für Einkaufszentren.
DIE RLB OÖ WURDE ZU EINEM WERTVOLLEN UND GESCHÄTZTEN TEIL DES TEAMS.
© SES Spar European Shopping Centers/APA-Fotoservice/Hörmandinger, huma eleven
LARS JOHANNSEN, GESCHÄFTSFÜHRER JOST HURLER
schaft verführt, in eines der zahlreichen Lokale einzukehren. Von dort kann man dann die beeindruckende Show am Wasser bestaunen, die mit zahlreichen Düsen und Beleuchtungskörpern inszeniert wird. Im huma eleven hält auch eine Kindererlebniswelt namens „Planet Lollipop“ auf 500 Quadratmetern Einzug. Geboten wird alles, was das Herz der Kleinen begehrt: Actionzone, Kreativbereich, Chill-out-Area und Partyzone, drei Räume für Geburtstagspartys und eine professionelle Betreuung, die aufpasst und für kindergerechte Abwechslung sorgt. Und natürlich hat Hurler auch darüber nachgedacht, wie der Weg ins Shoppingcenter frei von urbanen Hürden wird: „Das Angebot an Stellplätzen vor dem Center und dem direkt angeschlossenen Parkdeck ist riesig, wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln kommen will, hat drei Buslinien zur Auswahl“, sagt Johannsen. Besonders stolz ist er auf die perfekte Organisation: „Der Umbau mit allen vorgesehenen Maßnahmen wurde wie geplant ohne Verzögerungen umgesetzt.“ Die Frage der Finanzierung Bleibt nur mehr die Frage, wie man so ein aufwen diges Projekt budgetiert. Johannsen: „Die Finanzierung der notwendigen Umbauarbeiten ist langfristig mit e iner Laufzeit von deutlich mehr als zehn Jahren strukturiert.“ Eine Voraussetzung war, in das Gesamtmodell eine geförderte Finanzierung der KfW Bankengruppe aus einem Energieeffizienzprogramm zu inte-
grieren. „Dieser Herausforderung hat sich die Raiffeisenlandesbank OÖ in vorbildlicher Weise gestellt. Gemeinsam wurde eine anspruchsvolle und höchst individuelle Finanzierungslösung für das Projekt erarbeitet“, ist Johannsen hörbar angetan von der Zusammenarbeit mit den Linzer Bankern. Zumal er damit auch eine andere Konzernvorgabe erfüllt: „Die Jost Hurler Gruppe versucht bei allen ihren Projekten, mit Partnern vor Ort zusammenzuarbeiten, um durch solche regionalen Bezüge eine starke Verankerung im jeweiligen Markt zu erreichen. Daher war für das Projekt in Wien die Partnerschaft mit einem österreichischen Finanzierungs institut erste Wahl.“ Warum diese auf die Raiffeisenlandesbank OÖ fiel? Johannsen: „Für unser Unternehmen als klassisches Familiy Office haben der persönliche Bezug und der direkte Austausch mit den jeweiligen Geschäftspartnern hohe Priorität. Schon nach wenigen Gesprächen war klar, dass die Raiffeisenlandesbank OÖ für ein solches Projekt der rich tige Partner ist.“ Bereut hat Johannsen die Entscheidung nie: „Wir können uns für die Art und Weise der Zusammenarbeit mit der Raiffeisen landesbank OÖ nur bedanken, sie ist vorbildlich. Die Abwicklung der Finanzierung erfolgt unkompliziert, zeitnah und praxisorientiert. Die Bank wurde zu einem wertvollen und geschätzten Teil des Teams. Wir würden uns freuen, wenn sich aus dieser ersten Zusammenarbeit weitere gemeinsame Projekte ergeben.“ ••
PROJEKTDATEN Projekt: huma eleven Landwehrstraße 6, 1110 Wien Mietfläche: 50.000 Quadratmeter Handels- und Gastronomieeinheiten: 90 Arbeitsplätze: 1.400 Einzugsgebiet (60 Minuten Fahrzeit): 1.000.000 Menschen Generalmieter: Spar European Shopping Centers
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DEUTSCHLAND
FAST WIE ZU HAUSE Ein Land der Superlative: Deutschland ist nicht nur Exportweltmeister und europäische Konjunkturlokomotive, Heimat der besten Techniker und Innovationstreiber – sondern auch mit Abstand wichtigster Handelspartner der österreichischen Wirtschaft. Die geografische Nähe, die fehlende Sprachbarriere, die Größe des Marktes sowie ein sehr ähnliches Handelsrecht sorgen dafür, dass sich daran auch in Zukunft kaum etwas ändern wird.
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DFT Maschinenbau beliefert die Automotive Industry.
enn Deutschland hustet, hat Europa die Grippe: Gleich für 16 der 28 EUStaaten ist der seit 1990 wiederver einte Riese ein unverzichtbarer Exportmarkt. Auch für Österreich: 2016 gingen rund 30 Prozent der Exporte nach Deutschland. In Branchen wie der Automobilzulieferindustrie, bei Lebensmitteln und im Maschinenbau ist der Anteil noch höher. Ein schönes Beispiel dafür ist die oberösterreichische Firma DFT Maschinenbau. Sie kennt die Vor züge des deutschen Marktes längst aus eigener Erfahrung. Das 1996 von Jürgen Prenninger und Wolfgang Überwimmer gegründete Unternehmen ist auf automatisierte Montage- und Prüftechnik für die Automotive Industry spezialisiert und beliefert Hersteller von Kraftfahrzeugpumpen, Verteilergetrieben, Turboladern, Brems- und Abgasnachbehandlungssystemen, elektronischen Sicherheitsbauteilen und vielem anderem mehr. Das gesamte DFT-Portfolio wird auch auf dem deutschen Markt vertrieben. „Aufgrund der Größe des Landes gibt es in Deutschland automatisch mehr Industrie“, erklärt Geschäftsführer Jürgen Prenninger. Anders gesagt: Das Unterneh-
men mit Sitz in Pochendorf bei Kremsmünster (OÖ) findet beim Nachbarland einfach viel mehr Möglichkeiten, um neue Projekte umzusetzen. Die Folge: „Wir sind stark exportorientiert. 50 bis 80 Prozent unseres Umsatzes machen wir im Ausland.“ Wobei der Einsatzort meist von deutschen Kunden vorgegeben wird: „Wir sind dort tätig, wo unsere Kunden einen Produktionsstandort eröffnen. Daher sind unsere Projekte geografisch breit gestreut“, erläutert Prenninger. „Keine großartigen Unterschiede“ Unterschiede zwischen dem österreichischen und dem deutschen Markt sieht der DFT-Geschäftsführer auch nach längerem Nachdenken eigentlich kaum. Das wesentliche Differenzierungsmerkmal sei den unterschied lichen Dimensionen geschuldet: In der Heimat ist die Zahl der Kunden der oberösterreichischen Spezialisten höher, in Deutschland sind die Projekte größer dimensioniert. „Aber die Aufgabenstellungen, die technischen Herausforderungen, die Verträge und die Projektentwicklung sind überall die gleichen“, erklärt Prenninger. Das gelte auch für Projekte an exotischeren Destinationen. Da es sich bei den dortigen Abnehmern meist um Niederlassungen deutscher Konzerne handelt, werden die Verträge darüber ebenfalls mit den Zentralen ausverhandelt oder nach deutschen Mustern gestaltet: „Alle haben annähernd die gleichen Vertragsgrundlagen, egal, ob das Werk in Deutschland, Mexiko oder Tschechien steht“, erklärt der Geschäftsführer. „Natürlich muss man sich an die Gegebenheiten vor Ort anpassen“, etwa in Sicherheitsfragen oder Personalangelegenheiten. „Am wichtigsten ist, die Mentalität zu kennen, also, wie die Leute vor Ort ticken“, fügt er hinzu. Deutsche Kunden etwa „bevorzugen eine sehr knappe, direkte Sprache“, meint Prenninger. Ein Unterschied, der mit steigender Größe auch verschwindet. Denn: „Konzerne funktionieren im Wesentlichen überall auf der Welt gleich.“ Mangel an guten Fachkräften im Baubereich „In Deutschland bauen wir technisch nicht anders als in anderen Ländern“, erklärt auch DI Hubert Wetschnig. Für den Geschäftsführer der HABAU GROUP ist die Größe des Landes ebenfalls der wesentlichste Unterschied zwischen dem deutschen und dem österreichischen Markt. Wetschnig: „Unser Schwerpunkt in Deutschland sind derzeit Infrastrukturprojekte wie Brücken-, Straßen-, Tunnel- und Pipelinebau.“ Das private Bauunternehmen ist seit 1989 auf dem deutschen Markt vertreten, der Start erfolgte in Bayern. Später übersiedelte man nach Heringen, mit dem Kauf der Universalbeton Heringen GmbH & Co. KG kamen 1992 zwei Fertigteilwerke dazu. Weitere Firmenkäufe folgten: PPS Pipeline Systems
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Eng verbunden: Für Unternehmen gibt es kaum Unterschiede zwischen Österreich und Deutschland.
© DFT Maschinenbau, Habau, Fotolia/Bravissimos
GmbH in Quakenbrück (2002), Hans Holzner Baugesellschaft mbH in Rosenheim (2007). 2008 kam die ÖSTU-STETTIN Hoch- und Tiefbau GmbH, die alle Tunnelbauprojekte abwickelt, zur Gruppe dazu und 2012 die RAS Rohrleitungs- und AnlagenService GmbH mit Sitz in Meppen. Mit der MCE GmbH ist das Unternehmen seit 2016 im Brückenbau tätig und Lieferant von komplexen Stahlbauten und Stahlbauanlagen für Industrie und Infrastruktur in Europa. Derzeit beschäftigt dieHABAU
HABAU ist seit 1989 in Deutschland vertreten.
GROUP rund 5.000 Mitarbeiter und zählt mit einer Bauleistung von 1,3 Milliarden Euro pro Jahr zu den Top-4-Bauunternehmen Österreichs. Ein ebenfalls noch zu beachtendes Detail: Die deutsche Baubranche greift auf ein anderes Regelwerk zurück, „und darauf m üssen wir uns einstellen“, erklärt Wetschnig. „Die Vergaben laufen aber genauso sauber ab wie in Österreich“, fügt er hinzu. Größere Schwierigkeiten bereitet der HABAU der Fachkräftemangel im Ingenieurbereich, „damit kämpfen aber alle Firmen“, weiß der Geschäftsführer. Verlässlicher Partner für Auslandsgeschäfte Was die finanzielle Situation angeht, müssen aber weder die DFT noch die HABAU „kämpfen“. Beide Unternehmen verlassen sich in Bankan gelegenheiten auf den laut Wetschnig „verlässlichen Finanzierungs partner“, die Raiffeisenlandesbank OÖ. Auch DFT-Geschäfts führer Prenninger ist mit der Bank „mehr als zufrieden. Gerade für Auslands absicherungen bzw. -förderungen oder auch für Auslandsgeschäfte mit Exportförderung ist die Raiffeisenlandesbank OÖ ganz klar unser Ansprechpartner.“ ••
DIE RLB OÖ IST FÜR UNS EIN VERLÄSSLICHER FINANZPARTNER. HUBERT WETSCHNIG, HABAU GROUP
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WIRTSCHAFTS-
BAROMETER INDIEN: START-UPS MACHEN MUT
IRAN: AMBITIONIERTE WIRTSCHAFTSPLÄNE
Angestellte wären lieber Unternehmer.
Wirtschaftswachstum und neue Währung im Fokus.
Nirgendwo anders auf der Welt streben die Menschen so stark nach unternehmerischer Selbstständigkeit wie in Indien, erhob der internationale Personalberater Randstad in einer globalen Studie. 83 Prozent der Arbeitnehmer am Subkontinent wären lieber selbstständig, 56 Prozent der Angestellten denken ernsthaft über eine Unternehmensgründung nach. Vor allem die indische Jugend sieht im Unternehmertum eine glänzende Zukunft: Fast drei Viertel der 25- bis 34-Jährigen möchten am liebsten selbst Arbeitgeber werden, mit zunehmendem Alter suchen die Inder ihr Heil lieber im Angestellten-Dasein. Für Randstad ist der Drang in die Selbstständigkeit einerseits dem unternehmerfreundlichen Ökosystem Indiens geschuldet, andererseits hätten zuletzt erfolgreiche Start-ups Begehrlichkeiten bei jungen Indern geweckt. Was dabei vergessen wird: 90 Prozent der indischen Start-ups scheitern in den ersten fünf Jahren.
Irans Präsident Hassan Rohani gibt Gas: Im Programm bis 2022 ist ein Wirtschaftswachstum von acht Prozent pro Jahr geplant. Die Inflation soll im einstelligen Bereich bleiben. Tatsächlich stieg das BIP im ersten Quartal des aktuellen iranischen Jahres, das am 2. März begann, um 6,5 Prozent. Klammert man den Erdölsektor aus, waren es sogar sieben Prozent. Auch eine Währungsreform ist geplant: Der traditionelle Toman soll den 1925 eingeführten Rial ersetzen, der Umwechselkurs wurde mit ein Toman für zehn Rials festgesetzt. Die Umstellung sollte problemlos sein, viele Iraner haben die Bezeichnung „Rial“ nie benutzt. Ein weiterer Schwerpunkt von Rohanis Plänen liegt auf der Schaffung von Arbeitsplätzen, vor allem für junge Iraner. Internationale Analysten warnen aber vor überzogenen Erwartungen: Ohne Anbindung an das internationale Bankensystem blieben die Chancen im Iran verhalten.
SÜDAMERIKA: WO STARKES WACHSTUM NEBEN FUNDAMENTALEN KRISEN PASSIERT
Wachstum Nachdem die Wirtschaft Lateinamerikas 2016 geschrumpft ist, rechnet der IMF im Jahr 2017 mit einem Wachstum von 1,6 Prozent.
Grüne Energie Brasilien will bis zum Jahr 2024 mindestens 86 Prozent seiner Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien ab decken. In Chile liegt das Ziel bei mageren 20 Prozent.
Musterschüler Peru Peru weist seit Jahren die höchsten Wachstumsraten am Kontinent auf, verantwortlich dafür sind Investiti onen in Infrastruktur und Bergbau.
Exportrekorde Die österreichischen Exporte nach Mittel- und Südamerika sind im ersten Halbjahr 2017 um 18,3 Prozent gegenüber dem 1. HJ 2016 gewachsen.
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Hoffnungsmarkt Aus österreichischer Sicht wächst die Handelsbe ziehung zu Bolivien am schnellsten: Die Exporte wuchsen im 1. Halbjahr 2017 um 225,5 Prozent.
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GROSSBRITANNIEN
CHINA
Rüsten für eine unsichere Zukunft
Festhalten an Wachstumszielen
Derzeit ist noch völlig ungewiss, wie der EU-Austritt von Großbritannien ablaufen soll – und damit auch die Zukunft der österreichischen Exporte in das Vereinigte Königreich. Noch ist das BIP-Wachstum auf der briti schen Insel solide, 2017 soll die Wirtschaft um 1,7 Prozent wachsen. Allerdings profitieren die Briten noch vom gemeinsamen Markt und einer deutlich schwächeren Währung, die allerdings die Inflation anheizt und die Kaufkraft deutlich senkt.
China befindet sich nach wie vor in einer schwierigen Übergangsphase: Einerseits will man nicht mehr die Werkbank des Westens sein, anderer seits braucht man hohes Wachstum, um die in die urbanen Zentren strö mende, arme Landbevölkerung beschäftigen zu können. Derzeit scheint es, als würden die Nachhaltigkeitsbestrebungen wieder zurückgefahren, um die Wachstumsziele nicht zu gefährden. Zu beobachten ist auch die Entwicklung des beginnenden Handelskrieges mit den USA.
Bevölkerung: Hauptstadt: BIP: BIP/Kopf: BIP-Wachstum: Import/Export: Währung:
Bevölkerung: Hauptstadt: BIP: BIP/Kopf: BIP-Wachstum: Import/Export: Währung:
65,64 Mio. London 2.373 Mrd. Euro 39.096 Euro + 1,8 % 574,6 Mrd. Euro / 370,1 Mrd. Euro Pfund Sterling (GBP)
1.382,7 Mio. Peking 11.218 Mrd. US-Dollar 8.113,3 US-Dollar +6,7 % 1.588,7 Mrd. US-Dollar / 2.119 Mrd. US-Dollar Renminbi Yuan (RMB)
BRASILIEN
SÜDAFRIKA
Die Talsohle ist durchschritten
Dunkle Wolken am Kap der Guten Hoffnung
Das politische Chaos scheint in Brasilien anzuhalten, wenigstens die Wirt schaft ist auf Erholungskurs. Die Agrarexporte steigen und auch die Indus trieproduktion hat sich zumindest stabilisiert, sodass sich nach zwei Jahren scharfer Rezession für 2017 zumindest ein kleines Wachstum aus gehen sollte. Hauptproblem bleibt die hohe Arbeitslosigkeit, die den privaten Konsum bremst. Auch die Unternehmen bleiben angesichts der politischen Unsicherheiten bei Investitionen zurückhaltend.
Das afrikanische Musterland schlittert immer tiefer in die Krise. Präsident Jacob Zuma sieht sich heftigen Korruptionsvorwürfen ausgesetzt, durch die Entlassung des Finanzministers im Frühjahr ist auch der letzte Stabili tätsanker für Investoren aus der Regierung verschwunden. Die Folge: Internationale Ratingagenturen setzten Südafrikas Bonität auf Ramsch status. Die steigende Arbeitslosigkeit und höhere Steuern für Gutverdiener bremsen auch den für Südafrika so wichtigen privaten Konsum ein.
Bevölkerung: Hauptstadt: BIP: BIP/Kopf: BIP-Wachstum: Import/Export: Währung:
Bevölkerung: Hauptstädte: BIP: BIP/Kopf: BIP-Wachstum: Import/Export: Währung:
206,1 Mio. Brasília 1.798,6 Mrd. US-Dollar 8,726,9 US-Dollar –3,6 % 137,6 Mrd. US-Dollar / 185,2 Mrd. US-Dollar Brasilianischer Real (BRL)
55,9 Mio. Pretoria, Kapstadt, Bloemfontein 294,1 Mrd. US-Dollar 5.260 US-Dollar +0,3 % 74,7 Mrd. US-Dollar / 74,1 Mrd. US-Dollar Rand (ZAR)
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SÜDAMERIKA
VERTRAUEN IST EXTREM WICHTIG D
Südamerika ist ein Kontinent der extremen Gegensätze und der unterschiedlichen Dynamiken – wirtschaftlich, mentalitätsmäßig, politisch. Trotzdem gibt es einige A spekte, die in allen Ländern zu beachten sind. business hat dazu mit österreichischen Exporteuren gesprochen, die seit vielen Jahren auf dem Kontinent tätig sind.
as Leben in Südamerika ist einer dauernden poetischen Vibration ausgesetzt. Die krassesten Gegensätze gehen miteinander die erstaunlichsten Mischungen ein“, schreibt der guatemaltekische Literaturnobelpreisträger Miguel Ángel Asturias. Viele Geschichten über für Mitteleuropäer mitunter erstaunliche Realitäten hört man auch, wenn man mit Vertretern österreichischer Exporteure spricht, die in südamerikanischen Märkten tätig sind. „Man muss jedes Land für sich versuchen zu verstehen, so groß sind die Unterschiede“, sagt etwa Heinz Peter Knaß, Managing Director des weltweit tätigen Kleinwasserkraft-Spezialisten GLOBAL Hydro Energy GmbH mit Sitz in Niederranna. So sieht das auch Andreas Schitter, kaufmän nischer Leiter bei der Röhren- und Pumpenwerk Bauer GmbH aus Voitsberg, einem der weltweit führenden Hersteller von Beregnungs- und Abwassersystemen für die Landwirtschaft: „Jedes Land hat seine Besonderheiten.“ Was sie eint: immenses Bevölkerungswachstum als Treiber der Marktattraktivität. Heute leben in ganz Lateinamerika rund 625 Millionen Menschen, doppelt so viele wie vor vier Jahrzehnten. Prognosen gehen von 800 Millionen Menschen bis 2050 aus. Protektionistischer Riese Für Andreas Schitter jedenfalls ein Grund, Brasilien als Riesenchance ernst zu nehmen: „Der ausschlaggebende Faktor für uns ist in erster Linie das hohe Nachfragepotenzial. Brasilien ist der fünftgrößte Staat der Erde, hat eine Bevölkerung von über 200 Millionen Menschen und ist weltweit der größte Agrarproduzent. Die Landwirtschaft gehört auch zu den produktivsten der Welt. Brasilien ist somit ein sehr guter Absatzmarkt für einen Landtechnikproduzenten.“ Das Land setze derzeit aber auch auf Protektionismus. Man müsse im Land produzieren, 70 Prozent der Wertschöpfung muss lokal sein. Bauer hat daher 2016 ein Werk in São João da Boa Vista (Bundesstaat São Paulo) in Betrieb genommen. Produziert werden Pivot-Beregnungsanlagen für Feldgrößen ab fünfzig Hektar. Die Kernkomponenten werden dabei aus Österreich angeliefert. Stabilität als Voraussetzung Auch für den Turbinenhersteller GLOBAL Hydro spielt die Bevölkerungsdynamik eine Rolle: „Für unser Geschäft müssen drei Prämissen erfüllt sein: rechtliche Stabilität, steigender Energiebedarf durch Bevölkerungswachstum und geregelte Einspeisetarife ins Stromnetz. Immer wenn das
Südamerika: Ein Kontinent der Vielfalt – und des starken Wachstums.
DIE KRASSESTEN GEGENSÄTZE GEHEN DIE ERSTAUNLICHSTEN MISCHUNGEN EIN. MIGUEL ÁNGEL ASTURIAS, LITERATURNOBELPREISTRÄGER
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SÜDAMERIKA
GLOBAL Hydro Energy GmbH setzt auf Turbinen für kleine Wasserkraftwerke.
ÄHNLICH WIE IN ASIEN IST IN SÜDAMERIKA VERTRAUEN SEHR WICHTIG.
© Shutterstock.com, www.foto-stoebich.com, GLOBAL Hydro Energy GmbH
HEINZ PETER KNASS, GLOBAL HYDRO ENERGY GMBH
passiert, reagiert die Community, die in Wasserkraftwerke investieren will“, so Heinz Peter Knaß. Für seine Firma derzeit der attraktivste Markt ist Kolumbien. „Hier hat die Kleinwasserkraft noch ein enormes Potenzial. Es gibt hohe Berge, viele unverbaute Flüsse, enorm viele Menschen, die noch an kein Stromnetz angebunden sind.“ Laut einer UNIDO-Analyse liegt das Potenzial für Kleinwasserkraft in Kolumbien bei insgesamt 25.000 Megawatt. Daher hat GLOBAL Hydro vor zwei Jahren ein eigenes Unternehmen in Medellin gegründet. Seit der Friedensprozess mit den FARC-Rebellen erfolgreich weitergeführt werden konnte, hätten Kraftwerksinvestoren großes Interesse an Kolumbien. Weitere Märkte, die sich in diesem Feld gut entwickeln könnten, sind Costa Rica, Honduras und auch Mexiko. Wenngleich Mexiko bei der Regelung der Einspeisetarife noch am Anfang stehe, weswegen die ersten Projekte sich erst in drei bis fünf Jahren realisieren dürften, erläutert Knaß. Aufgrund der politischen Entwicklungen in den USA „orientiert sich Mexiko derzeit sehr stark in Richtung Europa“. In Brasilien hingegen sei man aufgrund des Protektionismus gar nicht tätig, so Knaß. Und Chile, über lange Jahre ein wahres Boomland der Wasserkraft, erhole sich gerade von dieser Phase, „als alles gegangen ist“. Jetzt seien die Tarife wieder auf einem Realmaß angekommen, daher müsse „die Szene erst wieder lernen, wie man Projekte unter normalen Bedingungen praktikabel umsetzt“. In Venezuela hingegen sei es aufgrund der geopolitischen Lage „nach
DOS AND DON’TS „Gott ist ein Argentinier“ – das zweitgrößte südamerikanische Land ist selbstbewusst. Das muss man im Geschäftsleben beachten. Kritik am Land dürfen nur Landsleute üben, als Ausländer sollte man sich in ganz Südamerika nicht zu sehr über Missstände beschweren. Man erwartet vielmehr eine Würdigung von Natur, der kulturellen Errungenschaften oder der Kulinarik des Landes. Überhaupt ist Kommunikation über Nichtgeschäftliches, Persönliches und Famili äres in Sitzungen oft sehr wichtig. Auch kleine Werbegeschenke sind oft willkommen, aber nicht in allen Ländern (in Chile eher nicht). Was in vielen Ländern in Südamerika zu beachten ist: die Zwischentöne in der Kommunikation. In Brasilien und in Peru sagt man etwa nicht gerne „Nein“. Daher sollte man umgekehrt Absagen oder divergierende Meinungen indirekt formulieren. Ausdrücke wie „tal vez“ („vielleicht“) kann man als ein „Nein“ interpretieren, ebenso ein ständiges Aufschieben von Terminen. Wichtig ist auch auf dem lateinamerikanischen Kontinent: Die Uhren gehen anders. Am besten ist, man bleibt hier stets verständnisvoll und geduldig. Was von Mitteleuropäern jedenfalls erwartet wird, ist eine gediegene konventionelle Geschäftskleidung und ein korrektes Auftreten. Trotzdem: Körperkontakte wie freundschaftliche Umarmungen sind in manchen Ländern, etwa in Brasilien, im Geschäftsleben eher üblich als in Mitteleuropa.
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SÜDAMERIKA
DIE PARTNERSCHAFT MIT DER RLB OÖ IST FÜR UNS VON IMMENSER BEDEUTUNG.
Für Bauer ist die A grarkraft Brasiliens höchst attraktiv.
ANDREAS SCHITTER, KFM. LEITER BAUER
FÜR GANZ SÜDAMERIKA GILT: MAN BRAUCHT GUTE VERTRETER. RICHARD KIRCHNER, SML MASCHINENGESELLSCHAFT
unseren Kriterien derzeit unmöglich, etwas zu tun“. Zumal auch eine Entspannung der Situation nicht in Sicht ist. Generell gelte: Um in Südamerika erfolgreich zu sein, müsse man „intensiv an den menschlichen Beziehungen arbeiten. So wie sehr oft in Asien ist in Südamerika Vertrauen sehr wichtig“, so Knaß. Dieses könne man mit gezielter Beziehungsarbeit aufbauen. Es ginge sehr viel über Kontakte, über Netzwerke, nicht zuletzt auch auf der politischen Ebene. Daher versucht GLOBAL Hydro, sehr viel mit einheimischen Sales Reps zu arbeiten, die bereits ein Netzwerk haben und den Markt gut kennen. „Auch wenn man mit Englisch durchkommt – die spanische Sprache ist schon einmal die halbe Miete.“
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Internationales Netzwerk der Raiffeisenlandesbank OÖ hilft Aus Brasilien berichtet Richard Kirchner noch über ein Spezialprozedere. Wenn ein ausländischer Anbieter, so wie eben SML, technologisch dermaßen fortgeschrittene Lösungen anbieten kann, wie es sie im Land selbst nicht gibt, müsse man trotzdem durch ein Verfahren, um nicht in das Regime der protektionistischen Importsteuern (bis zu 20 Prozent) zu fallen: Der Auftrag wird von den Behörden registriert und öffentlich ausgehängt. Wenn sich kein lokaler Anbieter meldet, der Gleiches anbieten kann, wird für den Import einer SML-Anlage eine „Tax Exemption“ gewährt. „Ein sehr aufwendiges Prozedere mit all den Importpapieren. Dabei heißt es: vorsichtig sein und mit Menschen arbeiten, die sich dort wirklich auskennen.“ In diesem Umfeld habe „die Partnerschaft mit der Raiffeisenlandesbank OÖ eine immense Bedeutung zur Realisierung dieser Exportgeschäfte“, unterstreicht Andreas Schitter. In Brasilien bestehe beispielsweise „die Notwendigkeit, dem Kunden Finanzierungs möglichkeiten anzubieten“, da die Finanzierung über das staatliche Landwirtschaftsprogramm nur sehr zeitverzögert vonstattenginge. Wichtig sei das „international hervorragend ausgebaute Netzwerk“ der Raiffeisenlandesbank OÖ, bestätigt auch Manfred Adlmanseder, Chief Financial Officer bei SML, sie sei „ein starker Partner für Exporteure und den Außenhandel“. SML arbeitet mit der oberösterreichischen Bank „vor allem in neuen Märkten wie Lateinamerika zusammen und hat mittler weile mehrere Transaktionen erfolgreich strukturiert“. ••
© Bauer, Fotostudio Attersee
SML gilt in seiner Branche als globaler Technologieführer.
Vom Umgang mit Behörden Die Bedeutung lokal bestens vernetzter Vertreter unterstreicht auch Richard Kirchner, über lange Jahre beim Lenzinger Extrusionsmaschinen-Konzern SML Maschinengesellschaft mbH (ein Unternehmen der FSH-Firmengruppe) für südamerikanische Märkte zuständig: „Das können wir allen Exporteuren nur empfehlen: Man braucht gute Vertreter. Das gilt für ganz Südamerika.“ Speziell auch im Kontakt mit Behörden. Auch wenn SML bei den Extrusionsmaschinen heute einer der wesentlichen Weltmarktplayer ist, „als Außenstehender kommt man sonst zu gar nichts, nicht einmal zu Terminen“. Freilich sei es heutzutage nicht immer einfach, „einen wirklich guten Vertreter zu finden. Viele, die das über lange Jahre gemacht haben, gehen gerade in Pension.“ Daher arbeite man auch hierbei mit anderen europäischen Konzernen zusammen, die man von gemeinsamen Projekten gut kennt. Man tausche sich regelmäßig über die Märkte in Südamerika aus, auch, was passende Vertreter be treffe. Für SML eines der wesentlichen Themen in ganz Südamerika ist aber auch die Finanzierung. Für gegen Abnahme offen bleibende Be träge müsse man sich jedenfalls mit einem Letter of Credit absichern, so nicht wirklich jahrelanges Vertrauen zwischen Geschäftspartnern gewachsen wäre. Der Effekt sei oft, dass südamerikanische Firmen einen solchen Letter of Credit einer Bank nicht bringen wollten, „denn dann durchleuchtet die Bank die Firma genauer“. Bauer-Manager Andreas Schitter weiß Derartiges speziell auch aus Mexiko: „Das schränkt den privaten Kundenkreis sehr ein.“
STEUBER GMBH
QUALITÄT IST, WENN DER KUNDE ZURÜCKKOMMT … … und nicht das Produkt. So lautet das Motto der Steuber GmbH im oberbayerischen Großkarolinenfeld. Vor beinahe 30 Jahren wurde das Unternehmen gegründet, seit einem Jahr ist die Steuber GmbH ein Partner der Raiffeisenlandesbank OÖ.
Steuber setzt auf frische Ideen im Vertrieb.
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© Steuber, Picture-Factory/Fotolia
ass Steuber einmal für hochwertige Küchenutensilien stehen würde, hätten sich Michael Hötzendorfer und seine Frau Carmen Steuber 1986 kaum vorstellen können. Doch die Firmenphilosophie wurde damals bereits geschrieben. Man wollte ein Unternehmen gründen, das zuverlässige und innovative Produkte des Haushalts- und Reinigungsbedarfs zu einem vernünftigen Preis anbietet. Anfang der 1990erJahre konzentrierte man sich auf den A2000Abfluss-Rohrreiniger, der sich bis heute im Sortiment befindet und nur mit Wasser und Druck Verstopfungen beseitigt. Innovativer Vertrieb Ab 1995 kam die Neuausrichtung der Steuber GmbH, denn man entwickelte das sogenannte „Instore TV Promotion“-Vertriebssystem. Ein Warenträger präsentiert in den jeweiligen Geschäften nicht nur die Produkte, sondern informiert in Filmen über die verschiedenen Vorteile derselben. Anfangs startete man mit knapp 400 Verkaufsplätzen in den verschiedensten Handelsketten. Das Geschäft ging durch die Decke. Da die Warenträger und Bildschirme wiederverwendet werden, sind sie eine umweltfreundliche Alternative zu Pappkartonaufstellern. „Außerdem ist das System für den Handelspartner, der nur die Produkte bezahlt, komplett kostenlos. Die Betreuung übernimmt der Steuber-Außendienst im gemeinsam festgelegten Besuchsturnus“, erklärt Geschäftsführer Christian Hötzendorfer. Inzwischen umfasst das Sortiment die bekannten Haushaltseigenmarken „culinario“ und „purclean“. Der Dienstleistungsgedanke ist bei Steuber sehr ausgeprägt. Denn in einer Zeit, wo durch das Internet jeder praktisch alles wisse, könne man nur durch die Schaffung individueller Mehrwerte für den Kunden
punkten: „Das gilt im B2B-Bereich genauso wie im B2C-Umfeld. Für uns bedeutet das, den Zielgruppen permanent Produkte anzubieten, die innovativ sind und im Trend liegen“, erläutert Hötzendorfer. Und dafür muss die Finanzierung stehen. Seit 2016 hat man mit der Raiffeisenlandesbank OÖ, der ihr zugehörigen Invest AG und der ebenso zur Gruppe zählenden activ factoring AG eine vertrauensvolle finanzielle Basis. „Wir haben eine sehr breite Anforderungspalette aus internationalem Zahlungsverkehr in verschiedenen Währungen, schnellen Reaktionszeiten im gesamten Euro-Kontenbereich sowie unterschiedlichen Sicherungsgeschäften. Die Entscheidung, die Passiv-Seite der Bilanz mit den neuen Partnern unter Federführung der Niederlassung München neu zu strukturieren, fiel sehr schnell“, sagt Hötzendorfer – und zwar hörbar zufrieden. ••
DAS UNTERNEHMEN Steuber GmbH Gründung: 1986 Mitarbeiter: rund 120 Niederlassungen in Europa, Nordamerika und Asien Exportländer (Auswahl): Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Portugal, Italien, Spanien, Großbritannien, USA, Australien Umsatz: 42 Millionen Euro im Jahr 2016
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ABNEHMERFINANZIERUNG
SBM Mineral Processing: Globaler Marktführer in Betonmischtechnik.
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Wer Exporterfolge feiern will, muss dem Geschäftspartner neben einem überzeugenden Angebot oft auch eine attraktive Finanzierungsmöglichkeit offerieren. Mit attraktiver Refinanzierung über die OeKB (Oesterreichische Kontrollbank) ist das möglich.
Marktführer in Betonmischtechnik durch F&E Die SBM Mineral Processing GmbH ist einer der führenden Komplett anbieter von Aufbereitungs- und Förderanlagen für die Rohstoff- und Recyclingindustrie sowie die Nummer zwei in Europa bei Betonmischanlagen für Transport- und Werksbeton. „Wir haben in den letzten Jahren viel in F&E investiert, das hat uns zur Marktführerschaft in Betonmischtechnik verholfen“, ist der Geschäftsführer stolz. Die Hauptmärkte der SBM Mineral Processing GmbH sind die DACHRegion und Skandinavien. Es werden aber auch Geschäfte in anderen Regionen der Welt abgeschlossen: „Derzeit haben wir auch ein größeres Projekt in Dubai, welches über eine Abnehmerfinanzierung abgewickelt wird“, bestätigt Schneller. Und fügt hinzu: „Unser Geschäft wird schon dadurch erleichtert, dass wir dieses Instrument anbieten können.“ Dieses Geschäft wird wie fast alle Aktivitäten der SBM Mineral Processing GmbH über die Raiffeisenlandesbank OÖ abgewickelt. „Wir sind mit dieser Bank eben sehr zufrieden“, erklärt Schneller abschließend. ••
DAS UNTERNEHMEN
Erwin Schneller, Geschäftsführer der SBM Mineral Processing GmbH.
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SBM Mineral Processing GmbH ist Teil der MFL-Gruppe, die weltweit in über 50 Ländern vertreten ist. Die zentrale Fertigung mit Maschinenbau und Stahlgießerei befindet sich auf einem 220.000 Quadratmeter großen Firmenareal in der Stadt Liezen im steirischen Ennstal. Gegründet wurde das Unternehmen 1939. Derzeit werden 130 Mitarbeiter beschäftigt.
© photographie steinberger, Birgit Steinberger, www.photoinstyle.at
ENTSCHEIDENDER FINANZIERUNGSVORTEIL
atürlich sind Qualität und Preis die wichtigsten Faktoren für die Ware oder Dienstleistung eines Unternehmens. Im internationalen Geschäft muss man sich aber oft mit einem Zusatzangebot von der Konkurrenz abheben. Wie etwa, dem Kunden gleich auch ein passendes Finanzierungskonzept für den Kauf anzubieten. Die Möglichkeiten der sogenannten „Abnehmerfinanzierung“ sind sehr vielfältig und reichen vom Forderungsankauf (Forfaitierung) über diverse Varianten der Akkreditivfinanzierung bis zum von der OeKB gedeckten, gebundenen Finanzkredit (Käuferkredit). Diesen Zusatzservice bietet etwa die SBM Mineral Processing GmbH ihren Geschäftspartnern an: „Wenn der Kunde die Finanzierung nicht selber übernehmen kann, ist das Instrumentarium der OeKB sehr hilfreich“, erklärt Geschäftsführer Erwin Schneller. „Wir verkaufen die Forderung an die Raiffeisenlandesbank OÖ, die Besicherung übernimmt die OeKB. Wir bekommen den Verkaufspreis sofort, der Käufer zahlt die Summe in Tranchen an die Bank über eine bestimmte Laufzeit zurück“, erklärt Schneller.
PFAHNL BACKMITTEL GMBH
Digitalisierung schafft Qualität: Die Pfahnl Mühle setzt auf Hightech.
INDUSTRIE 4.0 IN DER PFAHNL MÜHLE Investitionen in Automatisierung, Lebensmittelsicherheit, neun internationale Vertriebsniederlassungen und Backkompetenzzentren sowie Exportaktivitäten in mehr als 30 Länder – der Mühlviertler Mehl- und Backzutatenerzeuger ist auf Erfolgskurs.
© Pfahnl Backmittel GmbH
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enn von Digitalisierung die Rede ist, denken nur wenige an Mühlen aus dem 15. Jahrhundert. Und sie würden den Fokus auch nicht auf Pregarten im Mühlviertel legen. Dabei ist genau dort, am idyllischen Ufer der Waldaist, die Zukunft zu Hause. Und zwar in Form der Pfahnl Backmittel GmbH, die es beeindruckend versteht, eine 541-jährige Tradi tion mit modernsten Produktionsstandards zu verbinden. Die 18. Generation, die das Unternehmen leitet, investiert gerade 5,5 Millionen Euro in neueste Mühlentechnologien, Automatisierung und Logistik, auch die Kapazitäten der Getreidesilos werden ausgebaut. Sämtliche Prozesse, von der Produktentwicklung über die Produktion, den Vertrieb bis hin zur Lagerlogistik, sind vollständig digital abgebildet, um die Rohstoffe lückenlos rückverfolgen zu können. Die Folge: Pfahnl hat sich klar im Qualitätssegment positioniert und produziert hocheffizient.
Erfolgsentscheidend ist für die schlauen Mühlviertler die Lebensmittel sicherheit. „International anerkannte Zertifizierungen, verschiedene Qualitätsstandards wie Bio, RSPO, QS, Kosher und herkunftsgesicherte Bodenhaltung bei Eiprodukten bestätigen uns darin, dass wir mit unseren Anstrengungen genau richtig liegen“, sagt Eva Pfahnl, Leiterin der Produktentwicklung. Schließlich steigen auch die Kundenanforderungen stetig, die gesetzlichen Rahmenbedingungen in der Lebensmittelproduktion verändern sich sowieso rasant. Andreas und Herbert Pfahnl, die das Unternehmen leiten, wissen, wie man darauf reagieren muss: mit Schnelligkeit, Fachkompetenz und hochwertigen Produkten zu fairen Preisen. Der richtige Mix Ein hoher Anspruch, für den der Backmittelhersteller die richtigen Zutaten braucht. Etwa hochwertigste Rohstoffe, die sich Pfahnl von vertrauenswürdigen Lieferanten gesichert hat. Und einen stabilen Finanzpartner, der die Herausforderungen eines international tätigen Betriebes versteht. Den haben die Pfahnls in der Raiffeisenbankengruppe Oberösterreich gefunden. Bleibt nur noch die Anforderung, höchstqualifizierte Mitar beiter anzuwerben. Pfahnl bildet seine Fachkräfte deshalb immer öfter selber aus. Die Lernbedingungen sind bestens: Das Pfahnl-HightechBackstudio bietet alle Möglichkeiten für kundenindividuelle Produkt entwicklung mit perfekter Qualitätssicherung. Ein Asset, das auch jährlich hunderte Kunden aus dem In- und Ausland in Anspruch nehmen. Und das wiederum ist die beste Voraussetzung für weitere 500 Jahre Firmengeschichte. ••
DAS UNTERNEHMEN 1476 erstmalige, urkundliche Erwähnung Mitarbeiter: ca. 150 Exportanteil: rund 65 Prozent Märkte: EU, Russland, osteuropäischer Raum Absatz: rund 170.000 Tonnen Mehle und Backzutaten pro Jahr und bis zu 470 Tonnen vermahlenes Mehl pro Tag
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MANAGERIN IM PORTRÄT – BMW HÖGLINGER DENZEL
Andrea Schmidt-Höglinger: Zusammenhalt ist Erfolgsvoraussetzung.
„FRAUEN SETZEN SICH DURCH!“ Die Autobranche gilt als sicherer Arbeitgeber – und ist hierzulande eine Männerdomäne. Dass Frauen „auf Rädern“ aber mindestens ebenso begeistert, engagiert und innovativ sind, beweist Andrea Schmidt-Höglinger, Chefin des Autohauses Höglinger Denzel.
Stabile Werte Josef Höglinger gründete das Unternehmen 1929. In der vierten Generation befinden sich mit Marlene Schmidt und Katrin Höglinger zwei junge Frauen in Führungspositionen, die zusammen mit Mathias Schmidt auf die Übernahme des Unternehmens vorbereitet werden. Wichtig für den Erfolg sei nicht das Verwandtschaftsverhältnis, sondern der Zusammenhalt. „Hohe Loyalität, Ehrlichkeit, Wertschätzung und konstruktiver Umgang mit Konflikten“, nennt Andrea Schmidt-Höglinger als unabdingbare Voraussetzungen für den Erfolg, zu dem auch mittlerweile 113 Mitarbeiter beitragen. Spaß an der Arbeit müsse sein, ebenso Vertrauen und Respekt. „So kann man gemeinsame Visionen entwickeln und danach handeln.“ Schmidt-Höglinger weiß zu schätzen, dass diese Werte auch von der Raiffeisenlandesbank OÖ gelebt werden. Mit dem starken Finanzpartner im Rücken
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liegt ihr Fokus auf der geplanten Expansion: Vor vier Jahren wurden 12.000 Quadratmeter Grundfläche erworben, die bis Mitte 2018 verbaut und in den bestehenden Betrieb integriert werden. „Wir schaffen neue Arbeitsplätze und 200 neue Parkplätze für unsere Gebrauchtwägen und Kundenfahrzeuge.“ Höglinger Denzel untermauert so die Position als größter privater BMW-Händler Österreichs. Ein Erfolg, den das Unter nehmen auch den vielen weiblichen Autokäuferinnen verdankt, die schon längst nicht mehr dem Klischee entsprechen, sie würden nur nach Farbe wählen. „Viele unserer Kundinnen kommen bestens informiert zu uns, interessieren sich für technische und digitale Ausstattungen“, erzählt Andrea Schmidt-Höglinger. Bei der automobilbegeisterten Unternehmerin sind sie dabei in besten Händen. ••
DAS UNTERNEHMEN BMW Höglinger Denzel • 1929 gegründet • 113 Mitarbeiter • 20.000 Quadratmeter Betriebsfläche • durchschnittliche Verkaufszahlen pro Jahr: rund 1.000 neue Autos, 120 neue Motorräder, rund 1.000 Gebrauchtwagen, 100 gebrauchte Motorräder • rund 60 Millionen Euro Umsatz jährlich
© BMW Höglinger Denzel
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ie Automobilindustrie wäre ohne Frauen undenkbar. Berta Benz etwa leistete unverzichtbare Entwicklungshilfe, Frauen entwickelten Dinge wie den Rückspiegel und die Scheibenwaschanlage“, erzählt Andrea Schmidt-Höglinger. Gemeinsam mit ihrem Cousin Michael Höglinger und Michael Schmidt führt sie seit fast 20 Jahren das Autohaus Höglinger Denzel in Linz. Heute befinden sich schon einige Managementpositionen in der Autoindustrie in weiblicher Hand, vor allem in Design und Marketing. „Trotzdem ist es eine Männerdomäne.“ Schmidt-Höglinger ist überzeugt, dass Frauen aufgrund ihrer fachlichen und sozialen Kompetenz sowie stärkerem Durchsetzungsvermögen auf dem Vormarsch sind.
FINANZEN
Risk & Fun: Start-ups sind eine Chance für Risikoinvestoren.
DEM MUTIGEN GEHÖRT DIE WELT Start-ups brauchen Geldgeber, um wachsen zu können. Ein reizvolles Investment: Wer das Risiko des Einstiegs bei einem jungen Unternehmen wagt, darf auf satte Renditen hoffen.
© Shutterstock.com
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in Traum für jeden Investor: Das Start-up mySugr, das eine App für Diabetiker entwickelt, wurde vom Schweizer Pharmakonzern Roche übernommen, der kolportierte Kaufpreis soll bei rund 200 Millionen Euro liegen. Kein Einzelfall, denn die Rahmenbedingungen für Gründungen haben sich in Österreich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Einerseits gibt es gute Förderungen, andererseits ist die Bereitschaft zum Gründen höher geworden. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die ersten Jahre im Leben eines Unternehmens schwierig und riskant sind. Um diese zu überleben, braucht es nicht nur ein gutes Geschäftsmodell und einen langen Atem, sondern vor allem die passende Finanzierung. Und genau in die-
sem Zusammenhang kommen Risikofinanzierungen ins Spiel, die hierzulande wegen des erwähnten Start-up-Booms nun ebenfalls stärker in den Fokus rücken. Geldgeber unterschiedlicher Größenordnung ent decken die jungen Firmen als Chance, gute Renditen zu machen. Grob kann zwischen zwei Gruppen bzw. Arten des Investierens unterschieden werden: Private Investoren mit beschränktem Budget tun dies vor allem über Plattformen für Crowdfunding und -investing, die einzelnen Summen bleiben überschaubar. Geldgeber mit größerem Budget hingegen kaufen sich direkt bei den Start-ups ein und partizipieren dann umso stärker von einem ertragreichen/erfolgreichen Verkauf der Firma oder von explodierenden Umsätzen. Traumrenditen versus Ausfallsrisiko Tatsächlich können die Renditen in Höhen steigen, die angesichts der derzeitigen Zinsenflaute mehr als nur verlockend klingen: 45 Prozent und mehr sind keine Seltenheit, wenn sich die Produkte oder Dienstleistungen der jungen Firma am Markt tatsächlich durchsetzen und Großkonzerne aufmerksam werden – siehe mySugr. Nicht verschwiegen werden darf indes die Tatsache, dass es sich im besten Wortsinn um eine Risiko finanzierung handelt: Es liegt in der Natur der Start-ups, dass diese einer erhöhten Gefahr des Scheiterns ausgesetzt sind. Das erklärt auch, weshalb die größeren Investoren schon mal mit Renditen im dreistelligen Prozentbereich rechnen – schließlich ist die Ausfallsrate bei den jungen Firmen höher als bei den etablierten. Und wenn man das einkalkuliert, ist es logisch, dass die Renditen pro Erfolgsfall deutlich höher sein müssen. Fakt ist aber auch: Der Bedarf an Risikofinanzierungen wird bei weiterhin steigender Attraktivität der österreichischen Start-up-Szene steigen. Das Angebot an innovativen Ideen und interessanten Gründungen wird nämlich größer, Investoren haben eine breitere Palette zur Auswahl. Und schließlich ist die Aussicht, an etwas ganz Neuem mitzuwirken, ja auch keine schlechte Motivation. ••
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START-UP
Michael Eisler (l.) und Bernhard Lehner gründeten das Business-AngelNetzwerk startup300.
AUF DER SUCHE NACH DEM EINHORN VON LINZ In Linz beginnt‘s. Das Bonmot aus einer gänzlich undigitalen Zeit, angeblich geprägt von Helmut Qualtinger, bekommt im digitalen Zeitalter eine ganz neue Bedeutung. Linz entwickelt sich gerade zu einem der spannendsten Start-up-Gründe in Mitteleuropa. business sprach darüber mit den Protago nisten der startup300-Initiative. Sie sind auf der Suche nach dem ersten Einhorn Oberösterreichs.
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tart-ups sind wie junge Pflanzen. Sie brau chen ein entsprechendes Öko-System, um wachsen zu können. Metropolen wie Berlin, London, Barcelona, Tel Aviv gehören zu den besten Böden. Auch in Wien entwickelt sich das Biotop seit einigen Jahren dynamisch. Linz zieht derzeit nach. „Am Standort Oberösterreich ist es, was die Digitalgründungen betrifft, in Wahrheit schon eine Minute nach zwölf“, sagt Bernhard Lehner, neben Michael Eisler Co-Gründer und Vorstand des Business-Angels-Netzwerks startup300. Aber es tut sich einiges im klassischen Industrieland. Die Voraussetzungen sind ja auch exzellent: „Mit der Johannes Kepler Universität beispielsweise und der
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FH Hagenberg haben wir sehr gute Ausbildungsstätten. Trotzdem gibt es noch relativ wenige Tech-Gründungen.“ Hier setzt startup300 an. Das Netzwerk repräsentiert derzeit etwas mehr als 120 Aktionäre, vor allem aus Oberösterreich, aber auch aus der Steiermark, Wien, Tirol sowie aus dem benachbarten Ausland. Man sieht sich als „Co-Founder mit vielen Köpfen, wir unterstützen unsere Start-ups nach Bedarf auf allen Ebenen. Das richtige Netzwerk entscheidet, und wir haben alle Telefonnummern“, so Lehner weiter. Investiert werde zumeist in sehr junge Start-ups mit digitalen Produkten, circa 20 Mal pro Jahr. „Wir begleiten unsere Partner von der Seed- über die Growth-Phase bis hin zur Series-A-Finanzierung.“ In den vergangenen zwei Jahren wurden 33 Investments getätigt, in den Größenordnungen von 25.000 bis zu 800.000 Euro. Für die Unterstützung verrechnen die Angels keine Gebühren. „Die verwendete Zeit ist Teil unseres Investments“, so Lehner. Raum für neue Ideen Zum Ökosystem von startup300 gehört auch das Campus-Projekt factory300. „Wir bauen intensiv an einer Begegnungszone zwischen Investoren und Gründern.“ Standort ist die Tabakfabrik Linz. Diese ehemalige Produktionsstätte der Österreichischen Tabakregie, wo früher Zigaretten der Marke „Smart“ hergestellt wurden, ging nach der Still legung 2009 an die Stadt Linz und wird seither schrittweise als Atelier, Veranstaltungszentrum, Eventlocation, Coworking Space, Büro, Hörsaal, Praxis, Studio und Werkstatt ausgebaut. Auch die 300er-Initiative will ab 2018 noch mehr Flächen übernehmen und so „Raum für alle Lebensphasen von Start-ups“ schaffen.
START-UP
Peter Lasinger und Roman Scharf (r.) kümmern sich mit dem Fonds capital300 um Start-ups in der Wachstumsphase.
Derzeit läuft bereits eine Reihe von speziellen Ver anstaltungen in der Tabakfabrik, etwa mit einem Schwerpunkt zum heißen Thema der Blockchains, aber auch diverse Meet-ups, Pitching Days und Ähnliches. Auch andere Locations schauten sich bereits das Konzept von factory300 an: „Wenn man gelernt hat, wie man zusätzlich zu einem Coworking Space auch Ressourcen, Know-how und ein Netzwerk einbringt, dann könnte man das auch woandershin bauen – also eine factory301, 302, 303. Wir haben dazu bereits konkrete Anfragen.“
© startup300, Florian Wieser
Beratung und Fonds Zum 300-Netzwerk gehören des Weiteren die Unternehmensberatung think300 und der Venture-CapitalFonds capital300. Bernhard Lehner: „think300 ist eine Art Reisebegleitung für etablierte Unternehmen, die Anschluss an das Start-up-Eco-System suchen.“ Hier gebe es unter anderem eine Kooperation mit der Industriellenvereinigung Oberösterreich. Der Fonds capital300 hingegen widmet sich im Ökosystem jenen Start-ups, die in die Wachstumsphase überwechseln, „damit sie nicht scheitern oder zu frühzeitig Anteile an einen strategischen Investor verkaufen“, so der frühere aws-Gründerfonds-Investmentmanager Peter Lasinger, mit dem seinerzeitigen Jajah-Gründer Roman Scharf einer der beiden Partner des Fonds. Bisher haben die beiden in 14 Unternehmen etwas mehr als 80 Millionen Euro investiert sowie mit vier Exits 240 Millionen Euro an Verkaufserlösen generiert. Im neuen capital300-Fonds sind drei bis fünf Investments pro Jahr geplant. Digitaler Schwerpunkt Der Tätigkeitsbereich ist für die Oberösterreicher klar abgesteckt: „Das Digitale ist sicherlich der Schwerpunkt“, so Lasinger, wesentlich sei „ein starker Technologiefokus des Start-ups und die Skalierbarkeit des Produkts“. Rein Brand-orientierte Start-ups im B2BBereich seien lediglich dann als Investitionsobjekt für capital300 interessant, wenn eine Techkomponente gegeben sei. „Ziel ist es schon auch, ein Unicorn schaffen.“ Unicorns, also Einhörner, werden in der Start-up-Szene Unternehmen genannt, deren Exit oder Börsengang den beteiligten Risikokapital-Investoren mindestens eine Milliarde US-Dollar an Erlösen einbringt. Um so weit zu kommen, werden hohe Qualitätskriterien angesetzt und die Unternehmen auch entsprechend in den Aufsichtsorganen begleitet. Investoren sollen Business Angels, Family Offices und institutionelle Kapitalgeber sein. Luft nach oben sei vorhanden: Österreich liege um den Faktor zehn unter dem EU-
Schnitt beim Anteil von Risikokapitalfinanzierungen, gar um den Faktor 27 unter dem Level im Großraum London. Die Zusammenarbeit mit der Raiffeisenlandesbank OÖ, die unter anderem auch im Fonds investiert ist, sei dabei „ein Riesenmehrwert“, bestätigt Lasinger, nicht zuletzt weil die Bank eine regionale und internationale Verankerung mitbringe. Alle Unternehmen würden im Laufe ihres Wachstumszyklus eine verlässliche Bank brauchen – beispielsweise für die Fremdkapitalfinanzierung des Working Capitals und Ähnliches. ••
START-UPS IN ÖSTERREICH In Österreich wurden laut den Aufzeichnungen der Wirtschaftskammer im Vorjahr 40.828 Unternehmen neu gegründet. Das ist ein Zuwachs von knapp sechs Prozent im Vergleich zu einem Jahr davor. 83 Prozent der Neugründungen sind Einzelunternehmen. Knapp neun Prozent sind GmbHs. Fast 30 Prozent sind dem Bereich Personenbetreuung (Seniorenpflege) zuzurechnen. Unter Start-ups werden jedoch nur jene Neugründungen verstanden, deren Geschäftsidee innovativ ist und die das Ziel haben, als Unternehmen zu wachsen – und zwar bei Umsatz und Belegschaft. Dadurch ist die Skalierbarkeit des Produkts auch oft ein distinktiver Faktor zu anderen Geschäftsneugründungen. Eine Wiener Start-up-Studie rechnet, dass rund acht Prozent der Neugründungen dieser Definition entsprechen würden. Laut dem European Startup Monitor 2016, verfasst von der Universität Duisburg-Essen, haben drei Viertel der Start-ups in Österreich bereits Kapital von außen erhalten, fast 80 Prozent planen, in den kommenden zwölf Monaten weiteres Kapital zu akquirieren.
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START-UP
WIE DIE INDUSTRIE ZUM START-UP FINDET In Oberösterreich hat sich eine einzigartige Initiative formiert, die industrielle Leitbetriebe und Start-ups zusammenspannt. Als Mediator fungiert der Hightech-Inkubator tech2b. Die Raiffeisenlandesbank OÖ bringt Finanz-Know-how ein – und auch Eigenkapital für besonders innovative Neugründungen.
Die Partner der neuen Vernetzungsplattform Pier 4.
der Corporates zu kanalisieren und diese mit den geeigneten HightechStart-ups aus aller Welt zusammenzubringen.“ Dass sich die Konzerne dafür öffnen, sei „keine Selbstverständlichkeit“. tech2b steht im Eigentum der Wirtschaftsagentur Business Upper Austria, der FH Oberösterreich, Johannes Kepler Universität, Upper Austria Research und der Wirtschaftskammer OÖ. „Wir machen Startups markt- und investmentready“, so Manz. „Wir sehen uns auch als Anwalt der Gründer“, man habe „nachhaltige volkswirtschaftliche Interessen“ und sei „nicht exitorientiert“. Im neuen Multi-Corporate-Venturing-Netzwerk geht tech2b nun in der Mediatorenrolle einen Schritt weiter: Es werden „Suchfelder definiert, etwa smarte Materialien, digitale Innovationen, künstliche Intelligenz oder E-Mobilität. Wir suchen die passenden Partner, um Pilotprojekte zu generieren, die einen echten Mehrwert bilden“, erklärt Manz. Der Fokus liege auf Hightech-Start-ups im B2B-Bereich: „Es geht darum, nachhaltige industrielle Projekte anzustoßen, und nicht um kurzfristige Erfolge, die schnell wieder verpuffen.“ Auch wenn die Kulturen oft grundverschieden seien, „verbrannte Erde kann man vermeiden“. Die Kanzlei Herbst Kinsky kümmert sich dabei um juristische Angelegenheiten. Die Raiffeisenlandesbank OÖ bringt sich umfassend ein: „Dynamische Unternehmen und Entwicklungen brauchen dynamische Finanzierungsmodelle. Deshalb stellt die Raiffeisenlandesbank OÖ nicht nur klassische Fremdkapitalfinanzierungen zur Verfügung, sondern engagiert sich im Rahmen dieser Kooperation auch mit Eigenkapital“, so Heinrich Schaller, Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank OÖ. ••
DAS MODELL IST EINE ECHTE WELTNEUHEIT IM INDUSTRIELLEN UMFELD. MARKUS MANZ, GESCHÄFTSFÜHRER TECH2B
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© Ernst Grilnberger
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ie gehören zu den Leitbetrieben des Standorts, stehen für 25.000 Arbeits plätze und sieben Milliarden Euro Umsatz: AMAG, ELIN, Energie AG Oberösterreich, Fabasoft, Lenzing AG, MIBA, Primetals Technologies, TGW Logistics. Gemeinsam mit tech2b, der Raiffeisenlandesbank OÖ und der Anwaltskanzlei Herbst Kinsky bilden sie Pier 4, ein einzigartiges Multi-Corporate-Venturing-Netzwerk. Dieses soll die innovative Flexibilität von Tech-Start-ups mit der wirtschaftlichen Kraft und Markterfahrung der etablierten Großbetriebe zusammenbringen. „Damit kann Oberösterreich zum industriellen Startup-Hub Europas werden. Es geht um das Herstellen einer Win-win-Situation“, sagt dazu Wirtschafts referent Michael Strugl. „Das ist in dieser Form eine echte Weltneuheit im industriellen Umfeld“, bestätigt Markus Manz, Geschäftsführer von tech2b, der als Drehscheibe fungiert. „Unser Ziel ist es, den Bedarf
BETEILIGUNGSFINANZIERUNG
EIN TECHNOLOGIESPRUNG MIT SCHLAUER FINANZIERUNG Der österreichische Hightech-Spezialist S&T AG verschafft sich mit der Übernahme der deutschen Kontron AG Zugang zu neuen und interessanten Geschäftsfeldern. Strategisch ebenso klug war die Refinanzierung des Unternehmenskaufs durch das Instrument der Beteiligungsfinanzierung unter dem Lead der Raiffeisenlandesbank OÖ.
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ie österreichische Exportförderung kennt viele Instrumente. Eines der schlagkräftigsten ist die Beteiligungsfinanzierung: Österreichische Unternehmen haben die Möglichkeit, wichtige Auslandsinvestitionen – etwa die Errichtung von Betriebsstätten, eine signifikante Beteiligung an oder Übernahme von ausländischen Unternehmen – mit Unterstützung der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) günstig zu refinanzieren. Voraussetzung ist, dass die Auslandsinvestition die österreichische Leistungsbilanz positiv beeinflusst. Der Linzer Anbieter von IT-Lösungen S&T AG hat sich bei der Übernahme der deutschen Kontron AG für die Beteiligungsfinanzierung unter dem Lead der Raiff eisenlandesbank OÖ entschieden, einen Teil der Haftung hat die Oesterreichische Kontrollbank übernommen. „Für uns bietet dieses Konstrukt einen Vorteil, der sich in den Konditionen der gesamten Finan zierung niederschlägt. Das war für uns die beste von allen Fremdkapitalalternativen“, erklärt Richard Neuwirth, CFO der S&T AG.
© MATTHIAS WITZANY FOTOGRAFIERT, S&T AG Linz
Gesamte IT-Technologie aus einer Hand Die S&T AG ist mit 100 Niederlassungen in 25 Ländern vertreten. „Unser Schwerpunkt liegt in der DACH-Region und Osteuropa“, so Neuwirth. Was sein Unternehmen von anderen IT-Dienstleistungs anbietern unterscheidet? „Dass wir relativ viel in die Entwicklung eigener Hard- und Softwaretechnologie investieren und damit unseren Kunden auch wirklich
Richard Neuwirth,CFO der S&T AG.
DIE KONTRON AG SCHAFFT UNS ZUGANG ZUM MARKT IN NORDAMERIKA. RICHARD NEUWIRTH, CHIEF FINANCIAL OFFICER S&T AG
komplexe Lösungen aus einer Hand anbieten können: von der eigen entwickelten Hardware samt Applikationen bis hin zur Integration in die Standardsysteme der Kunden“, erklärt Neuwirth den USP. Investition in die Zukunft Derzeit investiert S&T erhebliche Summen in Entwicklungen für das „Internet der Dinge“ – der Vernetzung von Maschinen und Geräten wird unter Stichworten wie Industrie 4.0 oder autonomes Fahren große Zukunft eingeräumt. Voraussetzung dafür ist die Ausstattung von Geräten, Apparaten und Maschinen mit Computern, sogenannten Embedded Systems – ein interessanter Geschäftsbereich. „Mit der Kontron AG haben wir den führenden Anbieter von Embedded Systems akquiriert.“ Seit August 2017 ist die einst börsennotierte Gesellschaft mit Sitz in Augsburg rechtlich komplett in die S&T integriert. Was den Linzern auch gegrafisch neue Chancen eröffnet: „Kontron hat bereits viele Systeme installiert. Darauf kann man aufsetzen. So schafft uns die neue Tochter etwa Zugang zum Markt in Nordamerika“, erklärt Neuwirth. Er hofft, dass bestehende Kontron-Kunden hinkünftig auch bei S&T kaufen – und umgekehrt. ••
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KEPLER-FONDS
STEUEREFFIZIENT VERANLAGEN
Der KEPLER Vorsorge Mixfonds zählt zu den besten der Welt.
Für Freiberufler sowie Klein- und Mittelbetriebe in Österreich gewährt der Gesetzgeber einen inves titionsbedingten Gewinnfreibetrag nach § 10 EStG. Zur Geltendmachung kann in attraktive Wertpapiere investiert werden.
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Ausgezeichnetes Portfolio Im aktuellen Marktumfeld zeigt besonders der KEPLER Vorsorge Mixfonds ein attraktives Ertrags-/Risikoprofil zur Nutzung des Gewinnfreibetrages. Dieses mehrfach ausgezeichnete Mischportfolio verfolgt eine strategische Ausrichtung mit 65 Prozent Anleihen und 35 Prozent Aktien. Im Rententeil sorgen neben bonitätsstarken Staatsanleihen kleinere Emissionen und Anleihen aus den Emerging Markets für lukrative Zinsaufschläge. Aktienseitig wird global breit gestreut. Neben Unternehmen aus traditionellen Industriestaaten befinden sich auch Emerging Markets mit rund fünf Prozent im Fonds. Bei der Titelselektion stehen Bewertungs- und Qualitätskriterien im Vordergrund. Insgesamt ist das Kundenvolumen von 200 Millionen Euro auf über 300 Einzeltitel gestreut. Dadurch wird das Risiko deutlich reduziert. Über zehn Jahre steht Hinweis: Gemäß den von der Finanzmarktaufsicht bewilligten Fondsbestimmungen können im KEPLER Vorsorge Rentenfonds Wertpapiere oder Geldmarktinstrumente, die von der Republik Österreich begeben oder g arantiert werden, zu mehr als 35 Prozent gewichtet sein. Marktbedingte geringe oder sogar negative Renditen von Geldmarktinstrumenten bzw. Anleihen können den Nettoinventarwert dieses Investmentfonds negativ beeinflussen bzw. nicht ausreichend sein, um die laufenden Kosten zu decken. Im Rahmen der Anlagestrategie kann im KMU Starmix Ausgewogen in beträchtlichem Ausmaß in Investmentfonds investiert werden. Bitte beachten Sie die rechtlichen Hinweise auf der letzten Seite.
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bei einer Volatilität von nur 5,4 Prozent eine aktuelle Wertentwicklung von 5,3 Prozent p. a. (vor AGA) zu Buche. Damit zählt der KEPLER Vorsorge Mixfonds in seiner Vergleichsgruppe weltweit zu den besten zehn Prozent und wird von der Ratingagentur Morningstar mit dem Höchstranking von fünf Sternen prämiert. Zu beachten: Die geltenden Rahmenbedingungen bedürfen einer individuellen Abstimmung mit Ihrem Kundenbetreuer und Steuerberater. Aus der Veranlagung können sich steuerliche Verpflichtungen ergeben, die von den jeweiligen persönlichen Verhältnissen abhängen und künftigen Änderungen unterworfen sein können. Aufgrund der Charakteristik dieser Veranlagung sind Wertschwankungen jederzeit möglich. ••
FONDSDATEN Steuereffizient veranlagen nach § 10 EStG: • Anleihen der Raiffeisenlandesbank OÖ fix und variabel verzinste Anleihen sehr guter Bonität mit Restlaufzeit > 4 Jahre • KEPLER Vorsorge Rentenfonds gesetzlich mündelsichere österreichische Anleihen • KEPLER Vorsorge Mixfonds 65 Prozent Anleihen und 35 Prozent Aktien • KMU Starmix Ausgewogen 60 Prozent Anleihen und 40 Prozent Aktien
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eschaffen wurde diese Steuerbegüns tigung, um die heimischen Klein- und Mittelbetriebe zu fördern. Bis zu 45.350 Euro pro Jahr können durch den Kauf genau definierter Wertpapiere einkommensteuerfrei gestellt werden. Der § 14 Abs 7 Z 4 EStG regelt, welche dafür geeignet sind. Unter anderem sind das bestimmte Unternehmensanleihen, Staatsanleihen, Wohnbauanleihen und Investmentfonds. Die Wertpapiere müssen dem Betrieb mindestens vier Jahre gewidmet werden. Für die verwendeten Anleihen bedeutet das eine Restlaufzeit von ebenfalls mindestens vier Jahren.
PRIVAT BANK
IMMOBILIENFINANZIERUNGEN IN DER VERMÖGENSPLANUNG Niedrige Zinsen und die demografische Entwicklung lassen die Nachfrage nach Ertragsimmobilien weiterhin steigen. Im Hinblick auf ein geplantes Immobilieninvestment stellt sich dabei die Frage, in welcher Form dieses am besten in die langfristige Lebens- und Finanzplanung passt.
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ie PRIVAT BANK der Raiffeisenlandesbank OÖ bietet neben langjähriger Erfahrung und sehr persönlicher Beratungs philosophie Zugriff auf ein umfassendes Netz an Spezialisten, wie etwa Immobilien- und Förderexperten, Rechtsanwälte, Steuerberater etc. Strukturierter Prozessablauf Im Rahmen des Financial Plannings werden zuerst alle Faktoren, die für die aktuelle und künftige Situ ation des Kunden und damit für die individuelle Finanzplanung essenziell sind, in einem ausführlichen gemeinsamen Gespräch erfasst. Darauf aufbauend entwickeln die Experten eine Strategie, die punktgenau zu den Zielen des Kunden passt. Ausgangspunkt eines jeden Finanzplanes ist die Darstellung und Analyse der aktuellen Vermögensstruktur und Liquiditätsentwicklung. Im Anschluss daran werden die detaillierten Daten des geplanten Immobilieninvestments besprochen.
© PRIVAT BANK
Detaillierte Themenbearbeitung Um die optimale Lösung zur Finanzierung finden zu können, muss eine ganze Reihe von Parametern berücksichtigt werden: Laufzeit, Zinssatz, Höhe der vor handenen liquiden Mittel sowie deren Einsatz in die Finanzierung (optimales Liquiditätsmanagement), Veranlagung verbleibender liquider Mittel, steuerliche Rahmenbedingungen, Wahl der Investitionsform (Einzelunternehmer, GmbH). Darüber hinaus können auf Wunsch auch objektbezogene Themen sowie die Absicherung der Finanzierung hinsichtlich diverser Risiken (Krankheit, Berufsunfähigkeit, Ableben) angesprochen und in die Analyse miteingebunden werden. Unterschiedliche Finanzierungsszenarien Auf Basis dieser nunmehr vorliegenden Informationen erstellen die Experten des Financial Plannings diverse Finanzierungsszenarien. Grafische Darstellungen, Simulationen und Prognoserechnungen veranschaulichen schließlich die Ergebnisse und bilden diverse unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten ab.
Financial Planning: Die PRIVAT-BANK-Experten beraten individuell.
So können beispielsweise für jede einzelne potenzielle Finanzierungs variante die jeweiligen Auswirkungen auf die • Eigenkapitalquote, • Entwicklung des Nettovermögens, • Liquidität und • Steuerbelastung vergleichend dargestellt werden. Persönliche Finanzstrategie Ziel der PRIVAT-BANK-Finanzplanung ist es, eine profunde Basis für die in einem ganz speziellen Fall optimale Finanzierungsstruktur zu erstellen und dem Kunden damit nicht nur einen organisatorischen, sondern auch einen maximalen finanziellen Mehrwert zu verschaffen. ••
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EVENTS/BUCHTIPPS
Freundliche Übernahme: Chinas Griff nach Europa. In der Wirtschaftskrise 2008 war der Jubel groß: China investierte fleißig im krisengeschüttelten Westen und wurde plötzlich zur Lokomotive der Weltwirtschaft. Unternehmen wurden übernommen, Technologien aufgekauft, strategische Investments eingegangen. Nur das eigene Land hat man gegen westliche Übernahmen nach wie vor gut abgeschottet. Mittlerweile ist die Stimmung gekippt, in Europa mehren sich die Stimmen, die Aktivitäten Chinas viel genauer zu beobachten. Dass es dafür höchste Zeit wird, beweist das Buch der beiden spanischen Journalisten. 15 Länder haben sie für ihre Recherchen bereist, mit zahlreichen Entscheidungsträgern und Aktivisten gesprochen und chine sische Projekte in Europa und Nordamerika genauer unter die Lupe genommen – und dabei entdeckt, in welch erschreckendem Ausmaß Chinas Macht längst auch die Lebensumstände im Westen prägt. ••
Juan Pablo Cardenal, Heriberto Araújo Carl Hanser Verlag GmbH & Co KG 2017 ISBN: 978-3446255005
BUCHTIPP Güterströme der Welt: The Global Cargo Flow. Das Herz der Globalisierung schlägt auf dem Wasser. Tatsächlich sind es die Handelsschiffe, die seit Jahrhunderten den Austausch von Waren und Gütern zwischen Alter und Neuer Welt erst ermöglichen. Der etablierte Fotograf Eberhard Petzold ist der Faszination der Frachtschifffahrt schon längst erlegen, reiste mit Containerschiffen und Riesen tankern rund um die Welt, hielt das Leben an Bord fotografisch ebenso fest wie das Flair der Hafenstädte und das geschäftige Treiben in den riesigen Werften. In seinem neuesten Bildband dokumentiert er eindrucksvoll, wie die rund 45.000 Handelsschiffe, die jährlich die Weltmeere durchkreuzen, dafür sorgen, dass Kaffee in italienische Röstereien gelangt, chinesische Fernseher den Weg in europäische Märkte für Unterhaltungselektronik finden oder Öl und Treibstoffe für Mobilität in den USA und Europa sorgen. Es sind beeindruckende Bilder, die das große Format des Buches zum Leben erweckt – und sehr unterhalt same Texte (in deutscher und englischer Sprache), die eine oft vergessene Branche hinter den Exportrekorden eindringlich vor Augen führen. ••
Eberhard Petzold, Sebastian Meißner Koehler Verlagsgesellschaft ISBN: 978-3782212786
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VERANSTALTUNGSKALENDER NAIAS COBO Conference/Exhibition Center, Detroit, USA. 15. – 28. 1. 2018 Website: www.naias.com Thematik: Die Autoshow in Detroit ist eine Messe der Superlative. Nirgendwo anders trifft man so viele Entscheidungsträger und Zukunftshoffnungen der Automobilindustrie, die auf einer der sechs Teilmessen auftreten. Besonders spannend ist die im Rahmen der NAIAS stattfindende Automobili-D, die einen Blick in die Zukunft der Mobilität werfen lässt. Magna ExpoMueblera Industrial Centro Banamex, Mexiko-Stadt, Mexiko. 17. – 20. 1. 2018 Website: www.hfmexico.com Thematik: Die Messe in Mexiko ist eines der weltweit wichtigsten Events für die holzverar beitende Industrie und die Möbelfertigung. Die Fachbesucher kommen aus so gut wie allen Ländern Süd- und Mittelamerikas. ISPO Munich Messe München, München Deutschland. 28. – 31. 1. 2018 Website: www.ispo.com Thematik: Mehr als 2.700 Aussteller präsentieren die neuesten Sportprodukte für Outdoor, Ski, Action, Sportmode, Textilien, Health & Fitness und Sourcing. Mehr als 87.000 Besucher aus der ganzen Welt machen die ISPO zur unbestritten wichtigsten Sport- und Outdoormesse Europas. ISM Messegelände, Köln, Deutschland. 28. – 31. 1. 2018 Website: www.ism-cologne.de Thematik: Die Weltleitmesse für Süßwaren und Snacks findet gleichzeitig mit der ProSweets Cologne statt, der internationalen Zuliefermesse für die Süßwaren- und Snack-Branche. SXSW South by Southwest Trade Show Austin Convention Center, Austin, Texas, USA. 11. – 14. 3. 2018 Website: www.swsx.com Thematik: Das Event in Texas mauserte sich zum jährlichen Höhepunkt der globalen Kreativbranchen und zum Treffpunkt der Hersteller von IT- und Kommunikationstechnik.
© Carl Hanser Verlag, Koehler Verlagsgesellschaft
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Crème de la Crème der Fonds.
Die KEPLER-FONDS Kapitalanlagegesellschaft wurde für ihre hochwertige Produktpalette ausgezeichnet. In Österreich und Deutschland zählt die Tochter der Raiffeisenlandesbank OÖ zu den herausragenden Vermögensverwaltern im Ranking unabhängiger Ratingagenturen und renommierter Finanzmedien.
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Diese Marketingmitteilung stellt kein Angebot, keine Anlageberatung, Kauf- oder Verkaufsempfehlung, Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Fonds oder Finanzanalyse dar. Sie ersetzt nicht die Beratung und Risikoaufklärung durch den Kundenberater. Angaben über die Wertentwicklung beziehen sich auf die Vergangenheit und stellen keinen verlässlichen Indikator für die zukünftige Entwicklung dar. Aktuelle Prospekte (für OGAW) sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen – Kundeninformationsdokument (KID) sind in deutscher Sprache bei der KEPLER-FONDS KAG, Europaplatz 1a, 4020 Linz, den Vertriebsstellen sowie unter www.kepler.at erhältlich.
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WIR ERSCHAFFEN DIE ZUKUNFT.
Inmitten des vierten industriellen Zeitalters können wir durch neue technische Möglichkeiten und die zunehmende Vernetzung schon heute beginnen, die Maschinen von morgen zu erschaffen. Als Innovationsführer und Global Player auf dem Gebiet von Lade-, Hebe- und Handling-Lösungen sind wir maßgeblich an dieser Entwicklung beteiligt. Denn es liegt in unserer DNA, die Branche auch in Zukunft mit intelligenten Systemlösungen und einzigartiger Funktionalität zu prägen. WWW.PALFINGER.AG