Das Finanzmagazin von Raiffeisen Oberösterreich
NR. 2 / 2016
www.raiffeisen-ooe.at/business
Im Fokus: Alles in Bewegung Fitness, Börsen und Digitalisierung
08
BMW Steyr: Geschäftsführer Gerhard Wölfel über Industrie 4.0, den Standort Österreich und Mobilität von morgen
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Südamerika: Der Riese Brasilien schwächelt trotz der olympischen Spiele. Nischenmärkte wie Peru boomen
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Bundesforste: Eine innovative Finanzierungs-Idee hilft bei einem ungewöhnlichen Windpark-Projekt
Rahofer.
Das vierte industrielle Zeitalter hat begonnen. Ein Zeitalter, in dem das Internet allgegenwärtig ist und durch zunehmende Vernetzung Maschinen nicht nur smart, sondern intelligent sind. Als Global Player auf dem Gebiet von Lade-, Hebe- und Handling-Lösungen überrascht uns diese Entwicklung nicht. Im Gegenteil, wir freuen uns gemeinsam mit unseren intelligenten Produkten auf eine spannende Zukunft. WWW.PALFINGER.AG
PALFINGER AG · 5101 Bergheim, Österreich · E-Mail h.roither@palfinger.com
WILLKOMMEN IM VIERTEN INDUSTRIELLEN ZEITALTER.
VORWORT
STARKE OFFENSIVE, BREITER RÜCKHALT
V
iele stecken mitten im Fußballfieber. Im Rampenlicht stehen bei der laufenden Europameisterschaft in Frankreich vor allem die Goalgetter. In der Wirtschaft sind alle unverzichtbar: jene Unternehmen und ihre Mitarbeiter, die als Stürmer im Export Erfolge erzielen und jene, die breiten Rückhalt geben und innerhalb der Landesgrenzen für hohe Wertschöpfung sorgen. Schnelligkeit, Verlässlichkeit, Flexibilität Auch Banken müssen als Partner der Unternehmen wissen, welches Zuspiel notwendig ist, wann eine Offensive eingeleitet werden kann, aber auch, wenn in der Verteidigung Stärke und Stabilität gefragt sind. Dazu hat die Raiffeisenlandesbank OÖ in den vergangenen Jahren den Bereich Corporates neu strukturiert und ausgerichtet. Im Zentrum unseres Handelns stehen selbstverständlich unsere Kunden. Hier wird sich die Raiffeisenlandesbank OÖ durch Schnelligkeit, besondere Verlässlichkeit und Flexibilität sowie rasche Reaktionszeiten und Dienstleistungen, die das Alltägliche übersteigen, gegenüber anderen Banken abheben müssen. Insbesondere unsere Lösungskompetenz für Spezialdienst leistungen wollen wir unseren Kunden wieder verstärkt anbieten. Gute Basis mit Ergebnis 2015 Mit dem Jahresergebnis 2015 hat die Raiffeisenlandesbank OÖ eine sehr gute Basis für die künftige Entwicklung geschaffen. Weiter vorangetrieben wurde die Stärkung durch die Erhöhung der Eigenkapitalquote, die Steigerung der Effizienz und eine umsichtige Risikopolitik. Mit einem Jahresüberschuss im Konzern vor Steuern in Höhe von 318,4 Millionen Euro (+ 277,7 Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2014) konnte ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden.
© RLB OÖ/Erwin Wimmer
Kapitalstärke ist Fundament unserer Stabilität Die Kernkapitalquote als Ausdruck der Stärke und Stabilität liegt bereits bei 13,8 Prozent. Damit konnte die CET1-Quote in der Kreditinstitutsgruppe um 2,6 Prozentpunkte erhöht werden. Dieser Umstand bildet ein
Dr. Heinrich Schaller, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank OÖ.
solides Fundament für unsere künftige Stabilität. Die Erhöhung der Kernkapitalquote konnte aus eigener Stärke erreicht werden und nicht durch Kapitalerhöhungen von außen. Raiffeisenlandesbank OÖ ist „EZB-gestählt“ Mit ihrer aktuellen Kernkapitalquote übertrifft die Raiffeisenlandesbank OÖ auch die Anforderungen der Europäischen Zentralbank (EZB) deutlich. Denn als einzige Bank in Oberösterreich wurde die Raiffeisenlandesbank OÖ als „signifikant“ eingestuft und muss daher die hohen Standards der EZB einhalten. Die Prüfungen der EZB sind zwar intensiv und streng, das europäische Siegel für Stabilität und Stärke wird jedoch auch von Kunden sehr geschätzt. Für den derzeit laufenden neuen EZBStresstest sind wir bestens gerüstet. Die Raiffeisenlandesbank OÖ wird mit den sehr guten Banken in Europa mithalten können. Mithalten mit unseren Kunden Entscheidend ist für uns aber, mit unseren Kunden mithalten zu können. Dies wollen wir gerne unter Beweis stellen und bedanken uns für Ihr Vertrauen. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir eine starke Offensive bilden und beim Rückhalt mitwirken. Ich wünsche Ihnen mit dieser „business“-Ausgabe, die sich in einem neuen, dynamischen Layout präsentiert, eine spannende Lektüre, erfolgreiche und schöne Sommermonate und noch einige spannende EM-Spiele!! Ihr
Dr. Heinrich Schaller, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank OÖ Aktiengesellschaft.
Ihr schnellster Weg zum Erfolg: QR-Code scannen, die aktuelle business-Ausgabe online durchblättern – und mit einem Klick den richtigen Ansprechpartner kontaktieren. business 03
INHALT/IMPRESSUM
24
08
12
30
3 VORWORT
22 SMARTER ERFOLG
6 NEWS
23 ONLINERISIKEN
7 TTIP: DIE FAKTEN
24 SPORT 4.0
8 STARKES HERZ
28 ZINSAUFSCHLÄGE NUTZEN
12 SÜDAMERIKA
29 VERANLAGUNG
16 MIT SICHERHEIT BESSER
30 NEUE ERLEBNISWELTEN
17 EIN RIESE BEWEGT SICH
32 MENTORING FÜR ALLE
18 WIRTSCHAFTSBAROMETER
33 EXKLUSIVE VIELFALT
20 FINANZIELLE ENERGIE
34 BUCHTIPPS UND TERMINE
Dr. Heinrich Schaller, Vorstandsvorsitzender
Aktuelles aus der Welt der Wirtschaft Umstrittenes Handelsabkommen BMW-Steyr-Chef Wölfel im Interview Zwischen Boom und ernsten Krisen Weltmarktführer HAIX®
Indien drängt an die Spitze
Nachrichten vom Weltmarkt
Der Windpark der Bundesforste
Loxone will an die Weltspitze Versichern gegen Cybercrime Eine Branche verändert sich Tipps der KEPLER KAG
Aktienmärkte bleiben volatil Die Plus City vergrößert sich
RHI-CFO Potisk-Eibensteiner Die Stärken der PRIVAT BANK Messen, Events und Management
Medieninhaber und Herausgeber: Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft, Europaplatz 1a, A-4020 Linz. A ktionäre der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft sind zu rund 98,92 Prozent die RLB Verbund registrierte G enossenschaft und zu rund 1,08 Prozent die RLB Holding registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung OÖ. Nähere Details sind im Internet unter www.rlbooe.at/impressum a brufbar. • Vorstand: Dr. Heinrich Schaller, Mag. Michaela Keplinger-Mitterlehner, Mag. Stefan Sandberger, Mag. Reinhard Schwendtbauer, Dr. Georg Starzer, Mag. Markus Vockenhuber • Konzept und Produktion: PG The Corporate Publishing Group GmbH (CPG), Albertgasse 35, 1080 Wien, Tel.: +43/1/405 46 40-762, s.wagner@cpg.at • Für den Inhalt v erantwortlich: Wolfgang Aschenwald, Sheila Talebi, Mag. Carola Berer • Chefredaktion: K onzernmarketing, Abteilung Produktmanagement und Vertrieb Corporates/Raiffeisenlandesbank OÖ • Beratung: Mag. Stefan Schatz/CPG • Autoren dieser Ausgabe: Mag. Claudia Dabringer, Mag. Rosi Dorudi, Andreas Hamedinger, Mag. Robert Prazak, Mag. S tefan Schatz, Ulrike Springer, Mag. Angelika Strobl • Layoutkonzept: CPG • A rtdirection: G erald Fröhlich/CPG • L ektorat: Mag. Julia Teresa Friehs • Redaktionsmanagement: Silvia Wagner/CPG • Geschäftsführung CPG: Markus Wagner, Tel.: +43/1/405 46 40-768, m.wagner@cpg.at • Druck: Paul Gerin GmbH & CoKG, 2120 Wolkersdorf Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Raiffeisenlandesbank Oberösterreich Aktiengesellschaft, E uropaplatz 1a, A-4020 Linz Grundlegende Richtung und Blattlinie: business ist das Finanzmagazin der Raiffeisenlandesbank OÖ und beleuchtet wichtige Finanz- und W irtschaftsthemen. Das Magazin informiert über interessante Chancen und Entwicklungen, nützliche Services und zahlreiche Best-Practice-Beispiele. Es ist politisch unabhängig und b ekennt sich zur sozialen Marktwirtschaft und zur Integration in Europa. Im Sinne leichterer Lesbarkeit werden geschlechtsspezifische Bezeichnungen meist nur in ihrer männlichen Form angeführt. Satz- und Druckfehler vorbehalten. Bei diesem Dokument handelt es sich um eine Marketingmitteilung, welche von der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG ausschließlich zu Informationszwecken erstellt wurde. Sie wurde nicht unter Einhaltung der Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen erstellt und unterliegt nicht dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen. Diese Marketingmitteilung stellt weder eine Anlageberatung, noch ein Angebot oder eine Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf von Finanzinstrumenten oder Veranlagungen dar. Die enthaltenen Angaben, Analysen und Prognosen basieren auf dem Wissensstand und der Markteinschätzung zum Zeitpunkt der Erstellung - vorbehaltlich von Änderungen und Ergänzungen. Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit der Inhalte und für das Eintreten von Prognosen. Die Inhalte sind unverbindlich und stellen keine Empfehlung zum Kauf oder Verkauf dar. Da jede Anlageentscheidung einer individuellen Abstimmung auf die persönlichen Verhältnisse (z.B. Risikobereitschaft) des Anlegers bedarf, ersetzt diese Information nicht die persönliche Beratung und Risikoaufklärung durch den Kundenberater im Rahmen eines Beratungsgesprächs. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Finanzinstrumente und Veranlagungen mitunter erhebliche Risiken bergen. Die Wertentwicklung wird entsprechend der OeKB-Methode, basierend auf Daten der Depotbank, ermittelt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sich die Zusammensetzung des Fondsvermögens in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Regelungen ändern kann. Angaben über die Wertentwicklung beziehen sich auf die Vergangenheit und stellen daher keinen verlässlichen Indikator für die zukünftige Entwicklung dar. Währungsschwankungen bei Nicht-Euro-Veranlagungen können sich auf die Wertentwicklung ertragserhöhend oder ertragsmindernd auswirken. Aus der Veranlagung können sich steuerliche Verpflichtungen ergeben, die von den jeweiligen persönlichen Verhältnissen des Kunden abhängen und künftigen Änderungen unterworfen sein können. Diese Information kann daher nicht die individuelle Betreuung des Anlegers durch einen Steuerberater ersetzen. Die beschränkte Steuerpflicht in Österreich betreffend Steuerausländer impliziert keine Steuerfreiheit im Wohnsitzstaat. Prospekte sowie allfällige Nachträge von Emissionen der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG, welche auf Grund des KMG aufzulegen sind, liegen bei der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG auf. Im Falle von anderen Emissionen liegt der Prospekt samt allfälligen Nachträgen beim jeweiligen Emittenten auf. Im Rahmen der Anlagestrategie von Investmentfonds kann überwiegend in Investmentfonds, Bankeinlagen und Derivate investiert oder die Nachbildung eines Index angestrebt werden. Fonds können erhöhte Wertschwankungen (Volatilität) aufweisen. In durch die FMA bewilligten Fondsbestimmungen können Emittenten angegeben sein, die zu mehr als 35 % im Fondsvermögen gewichtet sein können. Der aktuelle Verkaufsprospekt sowie die Wesentlichen Anlegerinfor mationen – Kundeninformationsdokument (KID) liegen in deutscher bzw. englischer Sprache bei der jeweiligen KAG, der Zahlstelle oder beim steuerlichen Vertreter in Österreich auf. Ausführliche Risikohinweise und Haftungsausschluss unter www.boerse-live.at/Disclaimer
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© Cover: Fotolia/bitter, Hermann Wakolbinger, Fotolia, Intersport, Plus City
IMPRESSUM/OFFENLEGUNG
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NEWS
FEIERTAGE NACHHOLEN?
Preisverleihung: Dr. Georg Starzer (Vorstand RLB OÖ), Dr. Rudolf Trauner (Präsident WKO OÖ), Fr. Hauser (Vertrieb/Marketing Trodat GmbH), Dr. Walter Bremberger MBA (Direktor WKO OÖ) und Hr. Wolfgang Aschenwald (Vorstandsdirektor Stv. RLB OÖ).
PREISVERLEIHUNG: DIE EXPORTPAKETGEWINNER AM 7. APRIL FAND IN DER RAIFFEISENLANDESBANK DIE PREISVERLEIHUNG FÜR DIE GEWINNER DES „EXPORTPAKETS“ STATT.
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ie Preisverleihung bildet den Abschluss einer Exportoffen sive, die bereits zum fünften Mal in Folge in Kooperation der Raiffeisenlandesbank OÖ mit der Wirtschaftskammer OÖ stattfand.
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KUNST: PLATZT DIE BLASE? Die Universität Luxemburg prophezeit dem Kunstmarkt einen baldigen Absturz.
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1. Platz: Gutschein für einen innereuropäischen Business-Class-Flug (zur Verfügung gestellt von BTU Reisebüroges.m.b.H.) ging an Trodat GmbH. Birgit Hauser, Assistentin Vertrieb/Marketing beim Weltmarkführer für selbstfärbende Stempelgeräte, nahm den Preis entgegen. 2. Platz: Der Wifi-Gutschein im Wert von 1.000 Euro (zur Verfügung gestellt von WKO) wurde von Marlene Gruber vom Kältetechnikspezialisten Hauser GmbH gewonnen. 3. Platz: Der Wifi-Gutschein im Wert von 700 Euro (zur Verfügung gestellt von WKO) ging an die Hawle Beteiligungs GmbH. 4. Platz: Das iPad Air WiFi+Cellular, 64 GB, im Wert von 680 Euro (zur Verfügung gestellt von RLB OÖ) ging an die Stallinger Holding GmbH. 5. Platz: Den Wifi-Gutschein im Wert von 300 Euro (zur Verfügung gestellt von WKO) gewann die Krammer-Repro Flexo Print GmbH. ••
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In Deutschland wird diskutiert, ob gesetzliche Feiertage, die auf einen Sonntag fallen, mit einem freien Tag extra ausgeglichen werden. Urlaubsoptimierer haben es heuer schwer. Der 1. Mai fiel auf einen Sonntag, auch am 25. Dezember wäre für die meisten Arbeitnehmer sowieso frei. Prompt wird gefordert, die verlorene Freizeit durch einen „Ersatzfeiertag“ auszugleichen. Das ist in Europa mancherorts durchaus üblich: Die Briten etwa verlegen Wochenend feiertage generell auf den nächsten Montag. Auch die Spanier holen die Freizeit am darauf folgenden Montag nach. Komplizierter ist die Regelung in Belgien und Luxemburg: Hier wird unternehmensintern bestimmt, wann Feiertage nachgeholt werden.
Der Kunstmarkt hat sich von der Finanzkrise 2008 besonders rasch erholt. Dafür, so sagen Forscher von der Universität Luxemburg, droht jetzt eine massive Korrektur. Mit statistischen Methoden zur Auffindung von Marktblasen (überhitzten Preisen), mit denen tatsächlich zwei solcher Marktverzerrungen in der Vergangenheit prognostiziert werden konnten, kommen die Forscher nach der Analyse von über einer Million Bilanzen am Kunstmarkt zum Schluss, dass jetzt die Preise für Gemälde von alten Meistern bis zur Gegenwartskunst einen gewaltigen Dämpfer bekommen werden.
TTIP
WIE FREI DARF HANDEL SEIN?
Harte Diskussionen: Die USA und die EU v ersuchen, mit TTIP Handelsschranken abzubauen.
ÜBER KAUM EIN FREIHANDELSABKOMMEN WURDE IN DER ÖFFENTLICHKEIT SO INTENSIV DISKUTIERT WIE ÜBER TTIP. MIT DUTZENDEN STUDIEN WERDEN VORTEILE ODER SCHÄDEN PROGNOSTIZIERT. DABEI STEHT NOCH NICHT EINMAL FEST, WAS IM ABKOMMEN STEHEN SOLL.
© RLB OÖ, Fotolia/Olaf Wandruschka, Fotolia/Dariusz T. Oczkowicz, Fotolia/malgorzata tatarynowicz
D
er Traum vom freien Handel zwischen Europa und den USA lebt seit vielen Jahrzehnten. Allerdings ist er bisher immer gescheitert. Im Februar 2013 erklärte USPräsident Barack Obama, dass ein neuer Anlauf versucht wird. Der Name des angestrebten Abkommens: TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership). Verhandelt wird der weitestgehende Abbau von Zöllen ebenso wie der Schutz von Investitionen, die von den Unternehmen aus den USA in der EU und umgekehrt getätigt werden. Auch nichttarifäre Handelshemmnisse (wie Normen, Subventionen, Einfuhrquoten etc.) sollen schwinden – und genau hier lauern die Details, in denen der sprichwörtliche Teufel steckt. Viele Themen sind zwar nebensächlich – wie etwa die Beschriftung von Scheibenwischerhebeln in Fahrzeugen, die in den USA anders beschriftet werden müssen als in der Union. Oder das Licht der Blinker: Orange in der alten Welt, ein tiefes Rot jenseits des Atlantiks. Hier scheint eine Einigung nicht allzu schwierig. Wesentlich pikanter wird es, wenn es um Normen und Details in Bereichen wie Pflanzenschutz, Medizin, Kosmetik, Textilien oder Nahrungsmittel geht. Große Hürden, Ebenso happig sind die Themen Umwelt- und Arbeitnehmerschutz. Da auch der Dienstleistungssektor betroffen ist, sind auch Fragen zu kulturellen Gütern und geistigem Eigentum von Relevanz. Allesamt Materien, die in Europa deutlich anders als in den USA geregelt sind. Wobei es keineswegs so ist, dass eine streng reglementierte EU auf liberale USA trifft. Beispiel Medizinprodukte: In Europa sind künstliche Hüften, Brustimplantate oder Herzkatheter relativ einfach
in den Verkauf zu bringen, da ist Amerika deutlich strenger. Dafür sind bei uns die Preise von Arzneimitteln geregelt, während man in den USA auf die Mechanismen des freien Marktes vertraut. Am deutlichsten wird der Unterschied beim Verbraucherschutz: In Europa muss ein Hersteller nachweisen, dass Materialien, Stoffe, Zusätze etc. unschädlich sind, um für den Verkauf zugelassen zu werden. In den USA ist es umgekehrt: Wenn nicht bewiesen ist, dass etwas schädlich oder gesundheitsge fährdend ist, wird es zugelassen. Aber: Dafür drohen den Herstellern existenzbedrohende Schadenersatzforderungen, wenn das Produkt doch nicht so harmlos ist. Dass die Verhandlungen so harter Kritik ausgesetzt sind, liegt an der Intransparenz des Ablaufs. Die Gegner fürchten, dass sich mächtige Konzerne über europäische Standards und Vorlieben hinwegsetzen können. Die Befürworter kontern mit Studien, die ein deutliches Anwachsen von Beschäftigung und BIP auf beiden Seiten des Atlantiks prognostizieren. Neutrale Beobachter glauben keiner der beiden Seiten: Es gäbe noch viel zu wenige Einigungen zwischen den Verhandlungspartnern, um Folgewirkungen vorhersagen zu können. Wie sich TTIP auf Wirtschaft, Bauern, Kultur und Verbraucher auswirkt, kommt nur auf eines an: Nämlich darauf, was im fertig verhandelten Dokument drinnensteht. Aber von einem finalen Textentwurf sind die Verhandler noch meilenweit entfernt. ••
WER TTIP VERHANDELT Das Freihandelsabkommen wird von europäischer Seite von der Generaldirektion Handel unter der Leitung von Ignacio Garcia Bercero verhandelt. Für die USA hat das Office of the United States Trade Representative unter der Führung von Dan Mullaney das Verhandlungsmandat. Dazu kommen ca. 20 Arbeitsgruppen, die die Delegationen unterstützen.
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© Hermann Wakolbinger
„Wir haben in Steyr in den vergangenen 37 Jahren täglich 460.000 Euro investiert.“
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INTERVIEW: BMW GROUP – GERHARD WÖLFEL
DAS HERZ DER BAYERN KOMMT AUS STEYR In Oberösterreich errichtete die BMW Group 1979 ihr Diesel-Kompetenzzentrum. Seitdem wurde es um mehr als sechs Milliarden Euro ausgebaut. Der Lohn: 2015 wurde ein neues Rekordergebnis geschafft.
I
m oberösterreichischen Steyr schlägt seit mehr als 100 Jahren das Herz der österreichischen Automobilindustrie. Geniale Konstrukteure wie Ferdinand Porsche arbeiteten hier an Fahrzeugen, die Rennsportgeschichte schrieben und weit über die Grenzen hinaus für Zuverlässigkeit und Robustheit bekannt wurden. 1979 wurde das jüngste und erfolgreichste Kapitel dieser Historie begonnen: Der Premiumhersteller BMW tätigte den Spatenstich zur Errichtung einer Entwicklungs- und Produktionsgesellschaft – der heutigen BMW Moto-
JEDER ZWEITE BMW UND JEDER DRITTE MINI WELTWEIT HAT EIN HERZ AUS STEYR. GERHARD WÖLFEL, WERKSLEITER BMW GROUP WERK STEYR ren GmbH. Es ist heute das größte Motorenwerk der BMW-Gruppe – und mit rund 1,2 Millionen produzierten Motoren und über 13 Millionen hochwertigen Fahrzeugkomponenten einer der wichtigsten Industriebetriebe in Österreich. Im Juni 2009 übernahm der Kunststofftechnik-Diplomingenieur Gerhard Wölfel die Leitung. Im Interview spricht der geborene Bayer, der in den vergangenen sieben Jahren zum bekennenden Österreich-Fan wurde, über die Qualität des Standorts, neue Herausforderungen und einzig artige Erfolge. business: Das BMW Group Werk Steyr vermeldet für 2015 Rekordzahlen. Wie schafft man das in Zeiten weltweit eher verhaltener Konjunktur? Gerhard Wölfel: 2015 war ein erfolgreiches Jahr für die BMW Group insgesamt. Mehr als 2,2 Millionen Kunden haben sich für einen BMW, MINI oder Rolls-Royce entschieden. So viele wie nie zuvor in einem Jahr. Wir haben einfach ein Produktportfolio, das überzeugt. Das Konzernergebnis vor Steuern ist um 5,9 Prozent auf einen neuen Höchstwert von über 9,2 Milliarden Euro gewachsen. Mit fast 1,2 Millionen Motoren und über 13 Millionen Komponenten in Premiumqualität hat unser Werk in Steyr zu diesem Erfolg beigetragen. Das schlägt sich auch in Zahlen nieder: Mit einem Jahresumsatz von rund 3,8 Milliar-
den Euro haben wir 2015 einen neuen Umsatzrekord erzielt. Jeder zweite BMW und jeder dritte Mini weltweit hat mittlerweile ein Herz aus Steyr! Hier, im weltweit größten Motorenwerk der BMW Group, arbeiten 4.400 Menschen täglich daran, dass unsere Motoren noch ein Stückchen besser werden. Das ist auch wichtig so: Wir brauchen in Zukunft noch leistungsstärkere, effizientere und emissionsärmere Motoren, um die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen und auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. business: Als global tätiger Konzern kann sich die BMW Group aussuchen, wo Motorenwerke gebaut werden. Was spricht so sehr für das Werk in Steyr, dass man hier über die vergangenen fast vierzig Jahre mehr als sechs Milliarden Euro in den Standort investiert hat? Gerhard Wölfel: In Steyr findet sich das geballte Diesel Know-how der BMW Group, das wir uns seit 37 Jahren hier aufgebaut haben. Dieses Know-how ist weltweit gefragt, und unsere Mitarbeiter sind an all unseren Standorten im Einsatz. Bis auf ganz wenige Ausnahmen kommen alle Dieselmotoren von BMW aus Steyr! Daneben bauen wir auch 3-, 4- und 6-Zylinder-Benzinmotoren. Der Benziner-Anteil an unserer Gesamtproduktion belief sich 2015 auf 28 Prozent. Die Weiterent wicklung der Antriebstechnologie – gerade vor dem Hintergrund der Diesel-Diskussion und vor jenem der Elektrifizierung – wird in Zukunft entscheidend für den Erfolg unseres Unternehmens sein. Deswegen wird auch in Zukunft hier am Standort kräftig investiert. Bis 2018 wird um 100 Millio nen Euro unser DieselmotorenGerhard Wölfel wurde 1958 in Entwicklungszentrum ausgebaut Straubing geboren. Nach dem und 30 neue Prüfstände errichStudium der Kunststofftechnik tet. Daneben investieren wir an der FH Würzburg startete er auch in das Wohlbefinden und 1982 seine Karriere bei BMW die Gesundheit unserer Mitarbeiin der Qualitätssicherung. Nach ter und bauen um 15 Millionen mehreren Führungsaufgaben Euro ein neues Betriebsrestauin Deutschland und England rant und ein neues, betriebseigeübernahm er im Juni 2009 nes Fitnesscenter. Das sind nur die Geschäftsführung der zwei von vielen, vielen neuen BMW M otoren GmbH in Steyr. Projekten. Die BMW Group in-
ZUR PERSON
business 09
INTERVIEW: BMW GROUP – GERHARD WÖLFEL
BMW zieht auch bei Frauen: Bereits jeder fünfte Lehrling im Motorenwerk in Steyr ist weiblich.
vestiert umgerechnet täglich 460.000 Euro hier am Standort. Das heißt, wir bauen bildlich gesprochen Tag für Tag ein schönes Einfamilienhaus hier in Steyr – und das seit 37 Jahren! business: Würde sich die BMW Group bzw. würde man sich auch heute noch für Steyr entscheiden? Gerhard Wölfel: Das ist mehr als fraglich. Die Rahmenbedingungen haben sich seit 1979 stark verändert. Es gibt dringenden Reform bedarf in vielen Bereichen, damit Oberösterreich auch in Zukunft als Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig bleibt. Dazu gehören die Flexibilisierung der Arbeitszeiten, eine Entregulierung und Entbürokratisierung sowie Maßnahmen, um dem Brain-Drain – der Abwanderung von Fachkräften – entgegenzuwirken. Es muss auch in Zukunft möglich sein, hier gute Leute auszubilden und auch halten zu können! business: Wie kann sich ein Standort in Europa gegen Konkurrenz mit niedrigeren Lohnkosten und weniger Regulierung behaupten? Gerhard Wölfel: Der Global Shift ist mittlerweile Realität. Und die Produktion folgt dem Markt. Im Jahr 2021 werden in China fünfmal so
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viele Autos gebaut werden wie in Deutschland. Die BMW Group ist dieses Thema schon sehr früh proaktiv angegangen. Schon seit 2004 sind wir mit unserem Werk in Shenyang im Nordosten von China vor Ort und erhöhen hier laufend unsere Kapazitäten. Standortentscheidungen werden bei uns langfristig geplant, ausschlaggebend ist auch stark das fachliche Know-how. Dennoch sehen wir uns in Europa – ich kann vor allem für den Standort hier in Steyr sprechen – mit veränderten Rahmenbedingungen konfrontiert, für die das Dreigestirn Politik/ Sozialpartner/Unternehmen rasch Lösungen finden muss. Es ist nicht fünf vor zwölf, sondern die Uhr schlägt schon! business: Es werden Forderungen erhoben, dem Verbrennungsmotor zeitnah den Garaus zu machen. Ein realistisches Ziel? Gerhard Wölfel: Kann es ein realistisches Ziel der Politik sein, Tausende Arbeitsplätze zu gefährden? Ich denke nicht! Zum einen wurde der Verbrennungsmotor – allen voran der Dieselmotor – schon oft totgesagt. Zum anderen sind die ehrgeizigen Klimaziele der EU ohne Diesel überhaupt nicht erreichbar. Hier ist die Politik gefragt: Sie kann den Markt auf allen Ebenen vorantreiben oder bremsen. Es muss gelingen, ein attraktives Anreizsystem für Elektrifizierung und auf der anderen Seite eines für die Erneuerung des Dieselbestands zu schaffen. business: Moderne Motoren sind sehr effizient und im Verhältnis emissionsarm. Sind die Möglichkeiten ausgeschöpft? Gerhard Wölfel: Es sind durchaus noch große Schritte möglich, und wir haben auch für die Zukunft noch einiges im Köcher! Die BMW Group hat immer das technisch Machbare versucht, um ihre Motoren noch effizienter und dabei zugleich emissionsärmer zu machen. Die
© BMW Motoren GmbH Steyr, AK-1-EU-AT
DIE EHRGEIZIGEN KLIMAZIELE DER EU SIND OHNE DIESELMOTOR NICHT ERREICHBAR.
INTERVIEW: BMW GROUP – GERHARD WÖLFEL
FÜR INDUSTRIE 4.0 REICHT ES NICHT, SOFTWARE UND VERNETZTE MASCHINEN ZU KAUFEN. Frage ist, was auch betrieblich machbar ist. Wir haben bereits in der Vergangenheit Milliarden in unsere sparsame Antriebstechnologie Efficient Dynamics investiert – mit sichtbarem Erfolg bei realen Verbrauchswerten, und wir werden dies auch in Zukunft tun. Unser Anspruch ist, auch in Zukunft überall die gesetzlichen Herausforderungen zu erfüllen. Hier wird Steyr mit dem weltweit einzigen Dieselmotoren- Entwicklungszentrum der BMW Group eine zentrale Rolle spielen. business: Tatsächlich hält der Dieselboom in Österreich unvermindert an. Ist die Liebe der Mitteleuropäer zum Diesel für Sie erklärbar? Gerhard Wölfel: Europa ist – anders als die USA – ein Dieselmarkt. Das ist zum einen bestimmt historisch gewachsen durch den Preisvorteil dieses Kraftstoffs, aber auch durch die Sparsamkeit der Dieselmotoren. Das war nicht immer so: Vor knapp 40 Jahren galt ein Auto mit Dieselmotor noch nicht als serienfähig. Bis Anfang der 1980erJahre galt bei BMW noch: „Nur ein Benziner bringt Freude am Fahren.“ Dann brachte ein Motor aus Steyr die Trendwende. BMW war schon damals Vorreiter und überraschte mit der Vorstellung eines Dieselmodells, dem BMW 524td. Es war zwar nicht das erste Auto mit Dieselantrieb, hob sich jedoch durch Sparsamkeit und Temperament ab. Das läutete die Trendwende zum Diesel ein. business: Läuft die Kooperation mit Toyota noch? Gerhard Wölfel: Das ist eine gute und zuverlässige Partnerschaft. Wir lernen viel voneinander. Der Vertrag läuft noch bis 2018. business: Ein großes Thema ist das Internet der Dinge und damit Industrie 4.0. Ist Ihr Werk darauf vorbereitet? Gerhard Wölfel: Industrie 4.0 ist bei BMW ein strategisches Zukunftsprojekt, mit dem die Informatisierung der Produktionsprozesse vorangetrieben und unsere Effizienz gestärkt wird. Dabei reicht es nicht, Software und vernetzte Maschinen zu kaufen. Man muss auch bei den Prozessen und beim Zusammenarbeiten – abteilungs-, werksund wertschöpfungskettenübergreifend – neue Wege beschreiten. Auch die Vernetzung mit Kunden und Lieferanten spielt eine immer wichtigere Rolle – hier werden die Systemgrenzen verschwinden und neue Geschäftsmodelle zur Zusammenarbeit entstehen. business: Ist es einfach, Spitzenkräfte nach Steyr zu holen? Gerhard Wölfel: Als einer der attraktivsten Arbeitgeber in Österreich sind wir noch nicht so stark davon betroffen, aber in anderen Indus triebereichen ist durchaus schon spürbar, dass die Fachkräfte ausgehen. Die Politik ist in Zukunft mehr denn je gefordert, Rahmenbedingungen zu schaffen, um nicht nur neue Fachkräfte vor Ort auszubilden, sondern auch qualifizierte Mitarbeiter zu halten und dem Brain-Drain entgegenzuwirken. Dazu gehört auch, dass die Lehre wieder den Stellenwert bekommt, den sie verdient. Wir tun bei BMW das Unsere dazu und bieten unseren Führungskräften von morgen eine exzellente Ausbildung in einem internationalen Umfeld. Entgegen allen Unkenrufen haben wir im Betrieb ausgezeichnete Lehrlinge. 70 Prozent unserer
Kraftort: Seit 37 Jahren baut die BMW Group in Steyr Motoren und Komponenten in Premiumqualität.
Lehrlinge haben heuer die Lehre mit gutem oder ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen. Besonders freut uns, dass die Anzahl weiblicher Lehrlinge schon bei 20 Prozent liegt. Übrigens möchte ich an dieser Stelle auch noch eine Lanze für die jungen Menschen brechen: Sie sind leistungsfähig und leistungswillig, sie haben nur eine andere Grundmotivation als ihre Elterngeneration! business: Was verbindet Sie mit der Raiffeisenlandesbank OÖ? Gerhard Wölfel: Die Raiffeisen Landesbank OÖ ist ein wichtiger Partner, mit dem wir sehr eng und zuverlässig zusammenarbeiten. business: Sie gelten als begeisterter „Österreicher“. Was macht das Leben hierzulande so angenehm? Gerhard Wölfel: Österreich ist ein wunderschönes Land mit tollen Menschen. Ich genieße es täglich mehr, hier zu sein. Mittlerweile bin ich auch privat hier verwurzelt. Das Land hat viele schöne Seiten, besonders die einzigartige Natur im Salzkammergut hat es mir angetan. business: Und wem drücken Sie bei der Fußball-EM die Daumen? Gerhard Wölfel: Die schwierigste Frage kommt zum Schluss! (lacht) Da wohnen zwei Seelen in meiner Brust – ich sage ganz diplomatisch: Es würde mich freuen, wenn beide Mannschaften so weit kommen würden, dass ich mir über diese Frage Gedanken machen müsste. ••
DAS UNTERNEHMEN Die BMW Group mit Sitz in München zählt zu den größten Autoherstellern der Welt. Zum Konzern gehören die Marken BMW und BMW Motorräder, Mini und Rolls-Royce. 2015 erwirtschafteten 122.000 Beschäftigte 92,2 Mrd. Euro Umsatz. Das Motorenwerk in Steyr wurde 1979 gebaut und ist heute das weltweit größte der Gruppe. 2015 wurden fast 1,2 Mio. Motoren in Steyr erzeugt, der Umsatz lag bei 3,8 Mrd. Euro.
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SÜDAMERIKA
ZWISCHEN BOOMREGION UND KRISENKONTINENT SÜDAMERIKA IM WANDEL: WÄHREND BIG PLAYER WIE BRASILIEN NACH DEM VERFALL DER ROHSTOFFPREISE MIT SCHWIERIGKEITEN KÄMPFEN, BOOMEN DIE KLEINEREN NACHBARSTAATEN. 12 business
SÜDAMERIKA
Der Boom ist zu Ende: Brasilien kämpft mit großen Problemen, die wirtschaft liche Basis ist aber gesund.
DIE ÜBERNAHME LOKALER FIRMEN WAR SCHON LANGE NICHT SO GÜNSTIG WIE JETZT. INGOMAR LOCHSCHMIDT, WIRTSCHAFTSDELEGIERTER BRASILIEN
aus gut. Der wirtschaftlich ziemlich abgeschottete 200-MillionenEinwohner-Markt bietet gute Geschäftschancen, und die Übernahme lokaler Firmen war schon lange nicht so günstig wie jetzt: Betriebsübernahmen durch ausländische, auch österreichische Investoren nehmen zu“, konstatiert Ingomar Lochschmidt, Österreichs Wirt schaftsdelegierter in São P aulo. „Sobald es zu einer Lösung der politischen Probleme kommt, kann es bald wieder rasch bergauf gehen.“ Gerade für Österreichs Außenwirtschaft hat sich Brasilien in den vergangenen Jahren nach den USA, China und Japan zum viertgrößten Überseemarkt entwickelt. „Derzeit sind rund 250 Niederlassungen österreichischer Firmen in Brasilien ansässig. Die meisten davon sind Vertriebsniederlassungen, doch es sind auch viele Produktionsstätten heimischer Firmen dabei“, berichtet Lochschmidt.
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lympia 2016 steht vor der Tür. Doch die Euphorie beim Gastgeberland Brasilien hält sich in Grenzen. Das größte Land Lateinamerikas befindet sich nach jahrelangem Kreditboom in einer massiven Wirtschaftskrise. Neben dem Drama um politische Korruptionsaffären setzen auch die niedrigen Rohstoffpreise und die damit verbundene geringe Nachfrage dem Amazonasland stark zu. Die Inflation ist mit knapp zehn Prozent auf dem höchsten Stand seit zwölf Jahren und ein Ende des Anstiegs ist noch nicht in Sicht. Dennoch wäre es falsch, das Land abzuschreiben. „Die Grunddaten Brasiliens sind durch-
Aufschwung auf lange Sicht Als global agierender Anbieter hochwertiger Feuerfestprodukte, -systeme und Dienstleistungen ist die RHI AG schon seit vielen Jahren in Südamerika tätig. In Brasilien beliefert das Unternehmen vor allem internatio nale Stahlkunden sowie lokale Zement- und Rohstoffproduzenten. „Im Nichteisenmetallbereich können wir unsere Nummer eins Position auch in Brasilien aufgrund unseres Projekt-Know-hows behaupten“, so Barbara Potisk-Eibensteiner, CFO und Mitglied des Vorstandes. Dabei zählen hohe Einfuhrzölle sowie ein kompliziertes Steuersystem in Bra silien zu den großen Herausforderungen. „Hinzu kommen auf der Finanzierungsseite ein stark auf die brasilianischen Banken zugeschnit tenes Regularium und eine gewisse behördliche Willkür“, so Potisk- Eibensteiner. Das erschwert einerseits den Import ausländischer Produkte, führt aber auf der anderen Seite zu Produktivitätsverlusten im Land.
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SÜDAMERIKA
Kolumbien: Die Sicherheit in der Hauptstadt Bogotá ist zwar g estiegen, der niedrige Ölpreis bremst jetzt aber die sonst so stabile Konjunkturentwicklung.
Scheuch: Der Spezialist für A bluftreinigung ist in Brasilien, Venezuela, Kolumbien und A rgentinien tätig.
Der Feuerfestspezialist RHI AG ist in seiner Branche auch in Brasilien Nummer eins (u.).
ZURZEIT DRÄNGEN VIELE EUROPÄISCHE FIRMEN NACH PERU. PETER HAAG, GESCHÄFTSFÜHRUNG ODELGA MED
„Die starke Abwertung der Währung begünstigt aber den Export und kompensiert teilweise die mangelnde Inlandsnachfrage“, so die CFO. Durch die wirtschaftliche und politische Krise ist jedoch auf der Investorenseite das Vertrauen verloren gegangen, das wieder mühsam aufgebaut werden muss. „Das wird sicher einige Jahre dauern“, meint Potisk-Eibensteiner. Auch Stefan Hansch, CEO der Emco Gruppe, ist überzeugt: „Ein Aufschwung wird definitiv wieder kommen, auch wenn derzeit keine Anzeichen dafür in Sicht sind.“ Emco zählt zu den führenden Werkzeugmaschinenherstellern in Europa mit Headquarter in Hallein. Seit Ende der 1980er-Jahre ist das Unternehmen auch in Brasilien tätig, wobei der Schwerpunkt auf der metallverarbeitenden Industrie und auf Zen tren für die Berufsausbildung liegt. „Gute Beziehun-
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gen und ausgezeichnete Sprachkenntnisse sind ein Muss für den Erfolg“, meint Hansch, wobei die lange Entscheidungsdauer, schwankende Wechselkurse sowie hohe Einfuhrzölle und komplexe Einfuhrprozesse die Geschäftsabwicklung stark bremsen. „Zudem steht in Brasilien oft der Preis vor der Qualität. Ein Grund, warum es derzeit für hochpreisige Produkte wie jene von Emco wenig Absatzmöglichkeiten gibt.“ Lokale Präsenz in Brasilien unverzichtbar Eine abflachende Marktnachfrage als Folge der großen politischen Probleme befürchtet auch Jörg Jeliniewski, Geschäftsführer der Scheuch Gruppe. Das Familienunternehmen ist für seine innovativen Lösungen im Bereich der industriellen Abluftreinigung weltweit bekannt. „Als Zielmärkte haben wir die Industrien Metall, Zement, Energie, Holzwerkstoff und Holz im Fokus“, erklärt der Geschäftsführer. In Südamerika ist das Unternehmen seit 2005 aktiv. „Geografisch hat es mit Brasilien angefangen und sich im Laufe der Zeit auf Kolumbien, Venezuela und A rgentinien
SÜDAMERIKA
© Fotolia/ferchito86, Scheuch, RHI, Shutterstock
ausgedehnt.“ Bei der Bearbeitung dieser globalen Märkte spielen lokale Präsenz und interkulturelle Kompetenz eine entscheidende Rolle, in Südamerika zählen persönliche Beziehungen. „Um hier eine vertrauensvolle Basis zu schaffen, braucht man viel Zeit und Geld“, bemerkt Jeliniewski. Während der Absatz in Brasilien zurzeit zurückgeht und auch die Aktivitäten in Venezuela und Argentinien fast zum Erliegen kamen, verzeichnet die Scheuch Gruppe in Kolumbien kontinuierliches Wachstum. Auch der Nachbarstaat Peru birgt gute Chance für Produktion und Handel. Peru hat in den vergangenen Jahren aufgrund der demokratischen Stabilisierung und einer wachsenden Mittelschicht einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. „In unserem Bereich gilt Peru nach wie vor als Wachstumsmarkt mit vielen Projekten, die zwar verzögert, aber dennoch realisiert werden. Zudem gibt es Zahlungssicherheit durch öffentliche Auftraggeber“, berichtet Peter Haag, Geschäftsführer von Odelga Med mit Sitz in Wien. Als globaler Anbieter von Produkten und Dienstleistungen im Gesundheitsbereich ist Odelga Med seit 2007 in Peru tätig und seit 2009 mit einer eigenen Firma in Lima vertreten. Unternehmensschwerpunkte vor Ort sind die Planung und Gesamtausstattung der medizinisch-technischen Geräte und Einrichtungen für Krankenhäuser. „Zurzeit drängen viele europäische Firmen ins Land. Es ist ein regelrechter Boom“, so Haag. Neueinsteigern empfiehlt er, interkulturelle Fähigkeiten und sehr gutes SpanischKnow-how mitzubringen, Englisch spricht man in den Andenländern kaum. Von Vorteil sind auch finanzielle Ressourcen, die Kreditvergabe in Peru ist ein langwieriger und schwieriger Prozess. „Aus heutiger Sicht wird das Land für die nächsten Jahre ein Wachstumsmarkt bleiben, da immenser Nachholbedarf im Bereich Infrastruktur besteht“, meint Haag. Südamerika bleibt jedenfalls interessant: weil die aktuelle Situation trotz aller Unkenrufe beste Chancen für strategisch denkende Investoren bietet. ••
Lima: Die peruanische Hauptstadt ist derzeit das Ziel vieler ausländischer Investoren.
DOS AND DON’TS IN BRASILIEN • Begrüßung: Im Geschäftlichen begrüßt man sich in Brasilien mit festem Händedruck. Die Anrede erfolgt sofort mit dem Vornamen. Als Europäer sollte man im weiteren Gesprächsverlauf nicht zu distanziert auftreten. Für die Brasilianer ist der Körperkontakt sehr wichtig, man verhandelt mit einer ausgeprägten Gestik. • Pünktlichkeit: Trotz ihrer lockeren Art: Brasilianer arbeiten sehr hart, und sie sind stolz da rauf, sich durch diese Eigenschaft von anderen südamerikanischen Ländern abzuheben. In den Industrie- und Ballungszentren der großen Städte Rio de Janeiro, São Paolo und Curitiba beginnen Geschäftstermine daher pünktlich zur vereinbarten Zeit. • Dresscode: Gepflegte Kleidung wird in Brasilien großgeschrieben. Insbesondere in der Millionenmetropole São Paolo trägt man in der Regel einen dunklen Anzug und eine Krawatte. Geschäftsfrauen bevorzugen elegante Kostüme. • Smalltalk: Wenn Brasilianer sich geschäftlich treffen oder telefonieren, reden sie anfangs über Privates. Es wird als unhöflich angesehen, direkt über Geschäftliches zu sprechen. Für einen lockeren Gesprächseinstieg eignet sich immer der Fußball. • Beziehungspflege: Gegenseitiges Vertrauen genießt einen hohen Stellenwert und bildet die unverzichtbare Basis für einen guten Geschäftskontakt. Die Beziehung steht im Vordergrund, die persönliche Verpflichtung einem Geschäftspartner gegenüber zählt oft mehr als ein unterschriebener Vertrag. In den Verhandlungen sollte man daher vor allem in die Beziehungspflege investieren. Andernfalls wird man keine belastbaren Ergebnisse erzielen. • Improvisation: Bei Verhandlungen trifft man meist auf gut ausgebildete und motivierte Manager mit hoher Improvisationsfähigkeit. Das schnelle und gewitzte Reagieren auf unvor hersehbare Situationen und veränderte Beziehungskonstellationen gilt als die eigentliche Überlebenskunst in Brasilien. • Geschäftsessen: Bei Geschäftsessen werden Ehepartner und Lebensgefährten gerne mit eingeladen. Üblicherweise übernimmt der Gastgeber die Rechnung, die meist schon das Servicegeld für die Bedienung beinhaltet. • Geschäftsreisen: Die Karnevalszeit ist in ganz Brasilien wichtige Urlaubszeit, das Land steht eine gute Woche lang praktisch still, Geschäftsreisen haben dann natürlich keinen Sinn.
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HAIX® – INNOVATIVE SCHUHE AUS DEUTSCHLAND
HIGHTECH VOM SCHUHMACHER HAIX®-CHEF EWALD HAIMERL TRAT 1992 AN, UM DEN WELTMARKT ZU EROBERN. DEN ELTERLICHEN SCHUHMACHERBETRIEB BAUTE ER ZUM FÜHRENDEN UNTERNEHMEN FÜR SICHERHEITSSCHUHE VON EINSATZKRÄFTEN AUS. JETZT EXPANDIERT ER IN DEN FREIZEITBEREICH.
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ls Ewald Haimerl 1992 die Führung des elterlichen Schuhmacherbetriebs übernahm, hatte er eine Vision: Seine Marke HAIX® sollte den Weltmarkt erobern. Und er hatte eine Idee. Denn die Jahre als stellvertretender Feuerwehrkommandant in seinem Heimatort Mainburg hatten Haimerl geprägt. Er spricht von seinen Kollegen, von Einsätzen, erzählt von den Gummistiefeln am Brandherd, der damaligen Standardausrüstung – sicherheitstechnisch eine Katastrophe. Also entwickelte Haimerl seinen ersten Einsatzstiefel aus Leder. „Im Vergleich zu dem, was wir heute anbieten, war das natürlich nur ein bescheidener Anfang“, sagt Haimerl. 1992 folgte der HAIX® FIREFIGHTER als erster echter Funktionsstiefel. Dessen Fortentwicklung, der HAIX® FIRE FLASH, katapul tierte die Marke an die Spitze des weltweiten Feuerwehreinsatzes. Bahnbrechende Innovationen ver
besserten Sicherheit, Schutz und Tragekomfort. Haimerl weiß, was Einsatzkräfte brauchen. Als am 9. September 2001 die Türme des World Trade Centers einstürzten, half er den Feuerwehr- und Rettungskräften vor Ort spontan mit Schuhen und einem Scheck aus. Ersteres waren Feuerwehrstiefel für den Einsatz, der Scheck eine erste Hilfe für die Angehörigen im Einsatz verunglückter Fire Fighter. „Es war mir ein Anliegen, den Kollegen unsere Unterstützung zu signalisieren“, sagt der Schuhmacher. Auch das trug zum weltweiten Siegeszug bei. Genialer Erfinder Vor allem überzeugt der HAIX®-Schuh aber mit Innovationsgeist: Das patentierte Klimasystem sorgt für optimale Feuchtigkeitsregulierung, ein Micro-Soft-Light-System bietet Kälte- und Hitzeisolation, die hoch abriebfeste Gummischalensohle besticht durch hohe Dämpfungseigenschaften und hervorragenden Abrollkomfort. Längst gilt HAIX® als weltweite Topmarke von Funktionsschuhen für Feuerwehr, Polizei und Einsatztruppen. Die New York Firefighters, die Feuerwehren in MexikoStadt, Hamburg, Kapstadt und Moskau, die deutsche Sondereingreif truppe GSG 9, Militärs in Europa und Afghanistan, den Arabischen Emiraten, internationale Hilfskräfte – sie alle tragen Schuhe von HAIX®. Das neueste Modell, der HAIX® FIRE HERO 2, gilt als der sicherste und innovativste Feuerwehrstiefel der Welt. 2012 entwickelte Haimerl eine völlig neue Produktlinie namens Black Eagle, die den Weg in den sportlichen Freizeitbereich ebnete und sicherstellt, dass Haimerls Vision vom Weltmarkt keine Träumerei bleibt. Die Raiffeisenlandesbank OÖ begleitet HAIX® bereits seit vielen Jahren als verlässlicher Bankpartner. ••
DAS UNTERNEHMEN Ewald Haimerl: Der erfindungsreiche Feuerwehrmann p roduziert die sichersten S chuhe für E insatzkräfte.
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HAIX® beschäftigt weltweit 1.100 Mitarbeiter und fertigte 2015 rund 1 Mio. Paar Schuhe. In Kroatien legte HAIX® 2009 den Grundstein für die modernste Schuhproduktionsanlage der Welt. 2015 machte das Unternehmen mit Sitz im bayerischen Mainburg 95 Mio. Euro Umsatz, der bis 2020 auf 150 Mio. Euro steigen soll.
INDIEN
Neue Hoffnung in Indien: Regierungschef Narendra Modi verspricht, ein besseres Investitionsklima zu schaffen.
WANDEL MIT HINDERNISSEN BRICHT NACH DEN BÖRSENTURBULENZEN IN CHINA JETZT DAS INDISCHE ZEITALTER AN? DER SUBKONTINENT WILL ENDLICH DIE ÖKONOMISCHE WENDE SCHAFFEN UND ÖFFNET SICH VERSTÄRKT DEM WELTHANDEL.
© HAIX ® , Fotolia/mrks_v, Fotolia/Sapsiwai
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eit Chinas Wirtschaft schwächelt, drängt Indien an die Spitze. Das Land ist im Aufbruch – und rückständig zugleich. Korruption, mangelnde Infrastruktur und eine schwerfällige Bürokratie gefährden das Wirtschaftswachstum. All dem hat Premierminister Narendra Modi den Kampf angesagt. Um ausländische Investoren ins Land zu locken, verspricht er ein besseres Investitionsklima und optimierte Arbeitsbedin gungen. In vielen Wirtschaftssektoren wie Transport industrie, erneuerbare Energie, Luftfahrt, IT und Elektronik sind ausländische Direktinvestitionen zugelassen, die Obergrenzen für Beteiligungen entweder ausgeweitet oder sogar ganz abgeschafft. Die Raiffeisenlandesbank OÖ bietet Unterstützung bei Geschäften auf dem Subkontinent. „Indien hat großes Potenzial speziell für die Elektronikindustrie, wenn die neue Regierung es schafft, die angekündigten Reformen auch zu realisieren“, sagt Andreas Gerstenmayer, CEO der AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG. Der Spezialist für High-End-Lei terplatten mit Sitz in Leoben war 1999 durch den Kauf eines bestehenden Leiterplattenwerks in Nanjangud eines der ersten internationalen Unternehmen, die sich in Indien niedergelassen haben. „Man muss hier stärker als in anderen Ländern die kulturellen Unterschiede im Geschäftsleben berücksichtigen. So gibt es oft kein klares Nein beim indischen Gegenüber, und die Kommunikation läuft eher indirekt ab. Der direkte, europäische Stil führt nicht zum Erfolg“, so Gerstenmayer. Neben der hohen Bürokratie und der teils instabilen Infrastruktur zählen das niedrige Technologieniveau am lokalen Markt und
INDIEN HAT RIESENPOTENZIAL, WENN DIE REGIERUNG REFORMEN AUCH UMSETZT. ANDREAS GERSTENMAYER, CEO AT&S
eine nicht auf Hightech ausgerichtete Kultur zu den geschäftlichen Herausforderungen. „Dennoch ist Indien mit seiner wachsenden Mittelschicht ein sich entwickelnder, potenziell riesiger Markt“, meint der CEO. Mobilität für Milliarden Mit dem rasanten Wachstum der Städte steigt das Verlangen nach Mobilität. Der Zweiradhype auf Indiens Straßen ist ungebrochen. Nach China zählt der indische Motorradmarkt zum zweitgrößten der Welt. Ein Grund, warum sich das Mattighofener Unternehmen KTM im Jahr 2007 mit dem indischen Konzern Bajaj Auto zusammengetan hat. Eines der ersten Modelle, die Duke 200, wurde dort gleich im ersten Jahr 8.000mal verkauft. „Das Verständnis hat mit Bajaj vom ersten Tag sehr gut funktioniert“, sagt Harald Plöckinger, COO der KTM AG. „Sicher geht es auch hier wie bei jeder internationalen Kooperation um die Einstellung gegenüber der jeweiligen Kultur und Mentalität.“ Innovationen oder mutige Entwicklungen – besondere KTM-Stärken – werden in Indien heute weniger gefordert als etwa in Europa. Daher liegt aktuell der Entwicklungsfokus auf Effizienz und Zuverlässigkeit. Vor Herausforderungen bei der Weiterentwicklung der Geschäfte stellt einen die teilweise mangelhafte Infrastruktur. Der kommenden Steuerreform zur Ankurbelung des Binnenmarktes blickt der COO optimistisch entgegen. „Wir sehen vor allem eine positive Entwicklung in der Supply-Chain, da sich eine für unsere Global S ourcing Strategy interessante Zulieferindustrie entwickelt.“ Auch die hilft Indien, auf der Überholspur zu bleiben. ••
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WIRTSCHAFTS
BAROMETER ÖSTERREICH: STABILES FINANZVERMÖGEN
PERU: WACHSENDE MITTELSCHICHT
Niedrige Zinsen verhindern Vermögenszuwachs bei Privaten. Die Oesterreichische Nationalbank hat das Finanzverhalten der heimischen Haushalte untersucht. Dabei wird festgehalten: Die Österreicherinnen und Österreicher sind im internationalen Vergleich nach wie vor sehr reich. Sie verfügen über insgesamt 604,7 Mrd. Euro Finanzvermögen, dem Schulden von 175 Mrd. Euro gegenüberstehen. Diese Verbindlichkeiten sind gut besichert, sie entstanden hauptsächlich bei der Schaffung von Wohnraum. Im Durchschnitt hätten die privaten Haushalte somit das 2,2-Fache ihres verfügbaren Jahreseinkommens an Finanzvermögen aufgebaut. Bescheidener war mit 2,2 Prozent der nominelle Vermögenszuwachs im Vorjahr: Aufgrund des schwachen Zinsumfelds wachsen die angesparten Beträge kaum noch. Trotzdem steht man Aktien in Österreich nach wie vor skeptisch gegenüber: Das Volumen börsennotierter Aktien im Gesamtvermögen liegt nur bei 19,6 Mrd. Euro. www.oenb.at
Brasilien und Venezuela belasten die wirtschaftlichen Daten in Südamerika. Peru übertrifft alle Erwartungen. Die Prognosen sind nicht sehr gut: Lateinamerikas Wirtschaft wird auch 2016 schrumpfen, um zwar um 0,6 %, so die UN-Wirtschaftskommission bei der Präsentation ihrer jüngsten Prognosen. Allerdings sei das Wachstum in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich. Während Venezuela vor dem Zusammenbruch steht und die Rezession in Brasilien immer tiefer wird, glänzt Peru mit einem deutlich höheren Wachstum, als selbst die eigene Regierung angenommen hat. Die Folge daraus: Die Mittelschicht wächst und zieht neue Investitionen an. So sollen bis 2016 gleich 18 neue, riesige Shoppingzentren im Land errichtet werden, fast 700 Mio. US-Dollar werden in die neuen Einkaufstempel investiert. Da die meisten Shopping-Malls noch 2016 eröffnet werden sollen, wird dem Handelssektor ein Wachstum von 4,1 % prognostiziert. www.wko.at
BRASILIEN: BRINGEN DIE OLYMPISCHEN SPIELE DEN AUFSCHWUNG? Derzeit häufen sich die schlechten Nachrichten aus Brasilien: Zur ohnehin maroden Wirtschaft gesellen sich politische Katastrophen wie das Amtsenthebungsverfahren gegen Präsidentin Dilma Rousseff und der Einsturz einer neu gebauten Fahrradbrücke, der zwei Menschenleben forderte. Die Konrad-Adenauer-Stiftung untersuchte, ob die XXXI. Olympischen Spiele, die zwischen 5. und 21. August in Rio de Janeiro stattfinden, die ersehnte Wende bringen könnten. Tatsächlich werden 500.000 Besucher aus dem Ausland erwartet, dazu 45.000 Freiwillige und 28.000 Journalisten, was dringend benötig-
te Devisen in die öffentlichen Kassen spielt. Zudem waren Ende April bereits die Hälfte der 7,5 Mio. Eintrittskarten für die einzelnen Events verkauft, was im langjährigen Schnitt liege, so die Experten des deutschen Thinktanks. Die öffentliche Hand Brasiliens, die umgerechnet
10 Mrd. Euro in die Spiele investierte, hofft auch auf üppige Werbeerlöse und langfristige Effekte auf den brasilianischen Tourismus. Laut KonradAdenauer-Stiftung haben aber die zahlreichen Infrastruktur- und Städtebauprojekte, die oft in Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft finanziert wurden, eher das Potenzial, die Wirtschaft langfristig zu unterstützen. Wie das geht, wollen sich die Brasilianer von Spanien abschauen. Das stimmt zuversichtlich. Schließlich gilt „Barcelona als Paradebeispiel für nachhaltige Transformation und Wirtschaftsentwicklung durch die Ausrichtung von Olympia“, so die Stiftung.
BIP-WACHSTUM (REAL IN PROZENT) Deutschland
Brasilien
Österreich
USA
Indien 6,6
0,3 1,6
1,7
1,6
0,3
1,6
– 1,7 2013
2014
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2015 2016*
2013
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0,3
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2013
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0,9
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1,5
2,4
2,4
7,2
7,3
7,5
2,4
– 1,6
2015 2016*
Volatile Märkte: Die Wachstums lokomotive Brasilien steckt im Tal der Tränen, Indien nimmt Fahrt auf.
*) prognostiziert 2015 2016*
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2015 2016*
2013
2014
2015 2016*
Quelle: WKO, GTAI, Statista.de
© Shutterstock, Thinkstock, Fotolia/somartin, Fotolia/Ilyes Laszlo
INDIEN
MEXIKO
Wird der asiatische Subkontinent zur neuen Lokomotive für die Weltwirtschaft?
Auf dem Weg zu Südamerikas Nummer eins
Indiens Wirtschaft boomt: Tatsächlich habe man in den vergangenen Quartalen bereits ein höheres Wachstum als China erzielt, lässt die Regierung euphorisch verlautbaren. Die Zahlen werden zwar von westlichen Experten etwas kritisch gesehen, Tatsache aber ist, dass die indische Regierung derzeit sehr viel unternimmt, um ausländische Investoren anzulocken und das Wirtschaftswachstum zu unterstützen.
Der Kurs stimmt: Die konsequente Privatisierung und die Ausrichtung der Wirtschaft auf neue Industriezweige bewirken, dass die Konjunktur seit 2011 deutlich anzieht. Mexiko profitiert natürlich vom mittlerweile etwas stabileren Ölpreis und vom Wachstum der USA, dem mächtigen Nachbarn im Norden. Das Land gilt aber auch für immer mehr europäische Unternehmen als perfekter Einstiegs-Hub in den südamerikanischen Markt, allerdings wird noch mehr Rechtssicherheit bei Verwaltungsakten gefordert.
Bevölkerung: Hauptstadt: BIP: BIP/Kopf: BIP-Wachstum: Import/Export: Währung:
Bevölkerung: Hauptstadt: BIP: BIP/Kopf: BIP-Wachstum: Import/Export: Währung:
1.259,7 Mio. Neu-Delhi 2.247,6 Mrd. USD 1.761,1 USD + 6,4 % 466 Mrd. Euro/336,6 Mrd. Euro Indische Rupie (INR)
129,6 Mio. Mexiko-Stadt 1.367,3 Mrd. USD 11.321 USD + 3,5 % 381,2 Mrd. Euro/380,1 Mrd. Euro Mexikanischer Peso (MXN)
BRASILIEN
PERU
Bringt die Olympiade die Wende?
Der südamerikanische Wirtschafts-Musterknabe
Große Probleme unter dem Zuckerhut: Das einstige Wirtschaftsmusterland steckt in einer tiefen Rezession. Der dramatische Verfall der Rohstoffpreise macht die Sozialprogramme und die aufgeblähte Verwaltung unfinanzierbar. Jetzt hofft man, dass die Olympischen Spiele im Sommer die Wende bringen: Da Brasiliens Konjunktur auch zu einem hohen Teil vom Binnenkonsum abhängt, könnte die Euphorie erfolgreicher Spiele tatsächlich zu einem Turnaround führen.
Während viele Länder in der Region durch den Einbruch der Rohstoff preise in grobe wirtschaftliche Schwierigkeiten gerieten, zeigt sich Peru stabil. Mehr noch: Das BIP wuchs über die vergangenen zehn Jahre durchschnittlich um (reale!) sechs Prozent, die Staatsschulden sind gering, die Aussichten auf weiteren Wohlstandsgewinn gut. Zurzeit versucht die Regierung den Finanzmarkt und die Bankenszene weiterzuentwickeln, um für ausländische Investoren noch interessanter zu werden.
Bevölkerung: Hauptstadt: BIP: BIP/Kopf: BIP-Wachstum: Import/Export: Währung:
Bevölkerung: Hauptstadt: BIP: BIP/Kopf: BIP-Wachstum: Import/Export: Währung:
202,8 Mio. Brasília 2.244,1 Mrd. USD 11.068 USD + 0,15 % 239,6 Mrd. USD/242,2 Mrd. USD Real (BRL)
31,4 Mio. Lima 217,6 Mrd. USD 6.819,1 USD + 5,1 % 43,4 Mrd. Euro/41,9 Mrd. Euro Nuevo Sol (PEN)
BUNDESFORSTE
FINANZIELLER RÜCKENWIND DIE BUNDESFORSTE TRAGEN MIT EINEM WINDPARK ZUM UMSTIEG AUF ERNEUERBARE ENERGIE BEI. UNGEWÖHNLICH IST NICHT NUR DESSEN LAGE, SONDERN AUCH DIE FINANZIERUNG DURCH DIE EUROPÄISCHE INVESTITIONSBANK. DIE RAIFFEISENLANDESBANK OÖ HAT DABEI GEHOLFEN.
F
ür einen Windpark ist Wind logischerweise unverzichtbar. Bei der Errichtung eines neuen Windparks in der Steiermark gibt es aber zeitweise sogar zu viel davon: „Das Hochziehen der Rotorblätter stellt eine große Heraus forderung dar“, berichtet Robert Nusser, Geschäftsführer der Windparks Pretul GmbH, jenes Windparks, der derzeit auf einer Seehöhe von 1.600 Metern in den Fischbacher Alpen von den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf) gebaut wird. Die Position in einer Starkwindzone ist zwar wichtig für eine üppige Leistung, beim Bau ist das aber nicht gerade förderlich – schließlich sind die Rotorblätter der insgesamt 14 Windräder wegen ihres geringen Gewichts und der hohen Angriffsfläche für den Wind äußerst schwierig zu handhaben. Die Installation gestaltet sich daher mühsam. Dazu kommen die wechsel haften Witterungsverhältnisse in dieser Höhe, die die Arbeiten erschweren. Dennoch konnte die erste Bauphase im Vorjahr abgeschlossen werden: Dabei wurden die bestehenden Zufahrtsstraßen und Brücken saniert, die Fundamente für die Windräder errichtet und die Verkabelung innerhalb des Windparks verlegt. Österreichische Finanzierungspremiere „Allein für die Fundamente waren rund tausend Betonfuhren notwendig“, berichtet Robert Nusser. Der Windpark liegt auf der Pretulalpe in der Nähe von Mürzzuschlag und reicht über eine Gesamtlänge von rund vier Kilometern von der Amundsenhöhe über die Rettenegger Alm bis zum Schwarzriegelmoos; die Energie wird über unterirdisch verlegte Kabel in das Umspannwerk Mürzzuschlag geliefert. Im Vergleich zu diesen technischen Herausforderungen beim Auf-
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bau war die Finanzierung einfach – und dennoch genauso ungewöhnlich wie der hoch gelegene Windpark selbst: Die Bundesforste konnten nämlich für das Gesamtinvestitionsvolumen von 49 Millionen Euro eine Finanzierung von 36,75 Millionen Euro seitens der Europäischen Investitionsbank (EIB) an Land ziehen. Es ist dies das erste Mal in Österreich, dass Stromerzeugung aus Windkraft mittels Darlehen direkt von der EIB finanziert wird. Der Hintergrund für dieses Engagement ist die Einsparung schädlicher CO2-Emissionen: Durch den Windpark werden jährlich rund 74.000 Tonnen CO2 vermieden. Es handelt sich somit um einen wichtigen Schritt in Richtung klimafreundlicher Energieversorgung des Landes. Entwickelt wurde das Finanzierungsmodell durch die Raiffeisenlandesbank OÖ.
FAKTEN ZUM WINDPARK 22.000 Haushalte können dank des Windparks in den Fischbacher Alpen mit sauberer Energie versorgt werden. Jährlich werden im Windpark Pretul rund 84 Gigawattstunden erzeugt. Das Investitionsvolumen der Bundesforste betrug 49 Millionen Euro. Insgesamt werden 14 Wind räder errichtet, deren Rotoren jeweils einen Durchmesser von 82 Metern aufweisen.
BUNDESFORSTE
Peter Faktor ist als Leiter der Stabsstelle Finanzen, Recht und Controlling der Ö sterreichischen Bundesforste AG für das innovative Finanzierungsmodell zuständig.
DIE RAIFFEISENLANDESBANK OÖ HAT SICH ALS BESTBIETER ERWIESEN.
© Robert Leitner, ÖBf-Archiv/Mark Glassner
PETER FAKTOR, LEITER FINANZEN BUNDESFORSTE AG
Peter Faktor, Leiter Finanzen, Recht und Controlling der Österreichischen Bundesforste AG, berichtet über den Ablauf: „Es wurden mehrere Banken eingeladen, Angebote zu legen. Die Raiffeisenlandesbank OÖ hat sich mit ihrer Strukturierung als Bestbieter erwiesen.“ Konkret ist die Finanzierung nun so strukturiert, dass die EIB direkte Kreditgeberin ist und die Raiffeisen landesbank OÖ als Garantin für 50 Prozent des Kreditvolumens auftritt. Dadurch ist es möglich, dass die gesamte Finanzierung mit günstigen Konditionen versehen wird. Was war außerdem nötig, um die Zusage der Investitionsbank letztlich zu erhalten? „Wie bei jeder anderen Projektfinanzierung mussten auch hier die üblichen Vorlagen und Nachweise erbracht werden, wie die Wirtschaftlichkeitsrechnung zum Projekt, Finanzmodelle, technische Unterlagen und Gutachten“, erzählt Faktor. Darüber hinaus waren Due Diligences zu rechtlichen und technischen Themen erforderlich. Danach war die EIB erstmals bei einem Windparkprojekt in Österreich als direkter Kreditgeber an Bord. Start im Frühjahr 2017 Mit diesem Modell war das finanzielle Fundament des Windparks Pretul gelegt, auch die rechtlichen Aspekte wurden erfüllt: Wie bei Projekten dieser Art üblich, fand eine umfangreiche Umweltverträglichkeits prüfung statt, die positiv erledigt werden konnte. Das Aufstellen der Windenergieanlagen erfolgt 2016, die
Inbetriebnahme ist für 2017 geplant. Als Fragezeichen bleibt aber das Wetter, das in dieser Höhe unberechenbar ist und Bauarbeiten verzögern könnte. Rund um den Windpark sind jedenfalls laut den Bundesforsten einige Maßnahmen im Gange, die das Gebiet ökologisch und touristisch aufwerten sollen: So wird das in der Nähe des Windparks gelegene Schwarzriegelmoos renaturiert und für die Besucher mittels eines Holzstegs attraktiv begehbar gemacht. Auch wird ein neuer Rundkurs für Mountainbiker direkt an den Windrädern vorbeiführen. Die Bedeutung eines solchen Windparks für die Energieversorgung des Landes ist offensichtlich, schließlich hat sich Österreich hohe Ziele gesetzt: Der Anteil der erneuerbaren Energien soll weiter ausgebaut werden, die Steiermark hat in diesem Zusammenhang und im Rahmen ihrer „Energiestrategie 2025“ die Windkraft als wichtigen Baustein erkannt: Daher wurden sechs Vorrangzonen für Windenergie definiert, in denen entsprechende Projekte besonders sinnvoll sind – darunter eben die Region der Pretulalpe. Das Finanzierungsmodell, das die Bundesforste dabei einsetzten, bedeutete zusätzlichen Rückenwind. ••
DAS UNTERNEHMEN Die Österreichische Bundesforste AG (ÖBf AG) gehört der Republik Österreich. Die ÖBf bewirtschaftet rund zehn Prozent der Staatsfläche, ist größter Forstbetrieb und größter Inhaber von Jagdflächen und Fischereigewässern. Die Grundlage bleibt die nachhaltige Bewirtschaftung: Dem Wald wird nur so viel entnommen, wie wieder nachwächst.
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LOXONE – INTELLIGENTE LÖSUNG FÜR IHR ZUHAUSE
DIE HÄUSER FLÜSTERER VON KOLLERSCHLAG MARTIN ÖLLER UND THOMAS MOSER HABEN 2009 LOXONE GEGRÜNDET. DER ANBIETER VON SMART HOMES SETZT MITTLERWEILE 45 MILLIONEN EURO UM. DAS ZIEL DER MÜHLVIERTLER: BIS 2020 WILL MAN DIE WELTSPITZE IN DER NISCHE EROBERT HABEN.
H Ihr Weg zum V ideoporträt der Loxone GMBH: einfach QR-Code mit dem Smartphone scannen.
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ier wird Erfolgsgeschichte geschrieben. Auf einem grünen Hügel im oberösterreichischen Kollerschlag thront das Loxone Basecamp, in dem sich jeden Tag rund 82 Mitarbeiter den Kopf zerbrechen, wie ein Leben mit Autopilot auszuschauen hat. Genau das ist nämlich das Konzept von Loxone Smart Home, der 2009 gegründeten Firma von Martin Öller und Thomas Moser. „Wir wollten intelligente Bequemlichkeit in unseren eigenen vier Wänden leben, aber alles Smarte, was auf dem Markt angeboten wurde, war unpraktisch, kompliziert und vor allem richtig teuer“, so die Gründungsväter. „Also haben wir ein Smart Home mit dem höchsten IQ entwickelt. Ein zeitgemäßes und erschwingliches Wohnmodell für jedermann.“ Das Loxone Smart Home ist ein 360-Grad-Konzept, in dem alle Komponenten – von der Heizung bis zur Musikanlage – miteinander verbunden sind. Und miteinander kommunizieren. Und zwar mit größter Sicherheit. „Bei uns bekommt jedes Zuhause einen Miniserver, wodurch die Kundendaten das Gebäude erst gar nicht verlassen, sondern nur in den eigenen vier Wänden gespeichert werden: Der beste Schutz für jede Privatsphäre“, erklärt Martin Öller.
Handy kann – muss aber nicht! Smart Home von Loxone steuert sich von ganz allein: eben Leben mit Autopilot.
„Mittlerweile ist auch die Akzeptanz für intelligente Systeme im Eigenheim hoch“, erzählt Thomas Moser. Die Nachfrage steigt von Jahr zu Jahr. Was sich in den Zahlen der Loxone Group widerspiegelt. Letztes Jahr wurde ein Umsatz von 45 Millionen Euro erzielt. 37.000 Smart Homes in 99 Ländern haben Moser und Öller bereits realisiert, in den internationalen Niederlassungen von Loxone arbeiten weitere 140 Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens. „Es ist schon sehr motivierend zu sehen, wie wir mit Loxone anderen Freude und Inspiration verschaffen können. Wenn etwas Spaß macht und Erfüllung bringt, verschwimmt die Grenze zwischen Work und Life. Aus meiner Sicht die Grundlage für erfolgreiches Unternehmertum“, schwärmt CEO Martin Öller. Verlässlicher Finanzpartner Von Anfang an mit an Bord als verlässlicher Finanzpartner war Raiffeisen Oberösterreich mit ihrem großen Netzwerk. Die beiden Loxonauten holten sich dort tatkräftige Unterstützung bei der Förderungsabwicklung des Firmensitzes in Kollerschlag und wurden auch in puncto Auslandsgeschäft bestens beraten. Wo sehen sich Öller und Moser in den nächsten fünf Jahren? „Unsere Vision ist es, 2020 zu den führenden SmartHome-Anbietern weltweit zu zählen“, so die beiden Masterminds von Loxone. „Und es ist die Leidenschaft, die zum Erfolg führt“, ergänzt Thomas M oser zum Abschluss. Das glaubt man ihm aufs Wort. ••
UNSERE VISION IST ES, 2020 ZU DEN FÜHRENDEN SMART-HOME-ANBIETERN WELTWEIT ZU ZÄHLEN. MARTIN ÖLLER UND THOMAS MOSER, LOXONE-GRÜNDER
CYBERCRIME – FRÜHZEITIGE ABSICHERUNG
DER UNSICHTBARE FEIND FAST JEDES ZWEITE HEIMISCHE UNTERNEHMEN FÜRCHTET, VIA INTERNET ANGEGRIFFEN ZU WERDEN. NICHT EINMAL JEDES ZWEITE UNTERNEHMEN KANN SICH DAGEGEN WEHREN. DIE RVM RAIFFEISEN-VERSICHERUNGSMAKLER HELFEN, DAS SCHADENSRISIKO ZU MINIMIEREN.
© Loxone Group, Fotolia/Jijomathai
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ast die Hälfte aller österreichischen Betriebe ist schon von Kriminellen im Internet an gegriffen worden, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage. Treffen kann es jedes Unternehmen. Die Folge: finanzielle Schäden und Imageverlust. 40 Prozent der heimischen Unternehmen rechnen damit, selbst Angriffsziel von Internetkriminellen zu werden. Aber nur 18 Prozent der Unternehmen können wirksam gegen Phishing- Attacken und Interneterpresser vorgehen, gestehen sie selbst ein. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie „Cyber Security in Österreich“, veröffentlicht vom Wirtschaftsprüfungs- und Beratungs unter nehmen KPMG. Bei der Raiffeisenlandesbank OÖ weiß man längst, welche Gefahren für das Cash-Management durch Internetkriminalität bestehen. „Die Digitalisierung hat zwar viele neuen Chancen und Möglichkeiten für Unternehmen gebracht, aber auch neue Risiken“, fasst Prokurist Martin Mairinger von der Abteilung Cash-Management zusammen. Kriminelle würden häufig versuchen, an persönliche Daten von Bankkunden zu gelangen. Auch in Österreich. Betrugsvarianten wie Onlinedatendiebstahl nehmen auch hierzulande zu, erklärt Mairinger. Das Wissen um die Gefahr allein reicht freilich nicht aus. Angreifer können nur dann abgewehrt werden, wenn die Attacke rechtzeitig erkannt wird. Lediglich 23 Prozent der Unternehmen sind laut eigener Einschätzung dazu in der Lage. Generell herrscht rund um das Thema Cybersecurity ein Gefühl der Unsicherheit und Ohnmacht: 71 Prozent der befragten Unternehmen der KPMG-Studie sind der Meinung, dass Cyberangriffe kaum bis gar nicht verhindert werden können. Was aber nicht stimmt, so Mairinger. „Beson-
Kein Unternehmen kommt ohne digitale Helferlein aus. Umso wichtiger ist es, die IT gegen Angriffe von außen abzusichern.
ders im Cash-Management sind laufend Anpassungen und Aktualisierungen notwendig. Alte, eingefahrene Routinen in Arbeitsabläufen müssen unbedingt hinterfragt werden.“ Absichern hilft, versichern rettet Auch Norbert Jagerhofer, Prokurist bei der RVM Raiffeisen-Versicherungsmakler GmbH, empfiehlt Unternehmen höchste IT-Sicherheitsstandards. Nur: Eine hundertprozentige Sicherheit gegen Cybercrime gibt es nicht. Mit einem individuellen und bedarfsgerechten Versicherungsschutz könne man die Risiken aber wirkungsvoll reduzieren, betont er. Ausgehend vom bestehenden IT-Sicherheitssystem entwickeln er und seine Mitarbeiter für Unternehmen maßgeschneiderte Versicherungspakete. „Im Basispaket der Cyberversicherung bietet der Versicherer die Übernahme der Kosten für den forensischen Dienstleister zur Evaluierung und Schließung des Datenlecks an. Sollte der Vorfall in die Medien kommen, übernimmt die Versicherung die Krisen-PR ebenso wie die Kosten für die Verständigung vom Datendiebstahl Betroffener“, so Jagerhofer zu möglichen Varianten einer Cybercrime-Versicherung. Zusätzlich empfiehlt er eine Vertrauensschadenversicherung, die Vermögensschäden abdeckt, die aus einem Betrug durch eigene Mitarbeiter, Täuschungsschäden durch fremde Dritte und/oder Manipulation von Datenverarbeitungsanlagen entstehen. Sein Rat an Unternehmen: „Beste Qualitätsstandards zur Datensicherheit, regelmäßige Penetrationstests zur Überprüfung und laufende Schulung der Mitarbeiter zum Thema. Und das Restrisiko gut versichern lassen!“ Dann kann (fast) nichts mehr schiefgehen. Die Herausforderung für Unternehmen im Bereich IT-Sicherheit besteht darin, Angriffe und Risiken möglichst früh zu entdecken und so rasch und effektiv darauf reagieren zu können. Dafür ist ein kontinuierliches und vorausschauendes IT Security Monitoring und IT Risk Management notwendig. Komplexe IT-Infrastrukturen tatsächlich sicher zu machen, bedeutet für einzelne Unternehmen hohen personellen und finanziellen Aufwand. Hier bieten wir die Alternative“, so Dr. Christian Polster, Strategiechef von RadarServices, europäischer Marktführer für Managed Services im Bereich IT-Sicherheit. ••
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SPORT IN MOTION
Smarte Fitnesszentrale: Mit Apps lassen sich etwa Trainingsfortschritt und Kalorienverbrauch messen.
DIE NEUE D DIMENSION DES SPORTS FIT FÜR ERFOLG? TRAININGS-APPS, HIGHTECHKLEIDUNG UND TRAGBARE TECHNOLOGIEN FÜR DAS ULTIMATIVE SPORTERLEBNIS BESTIMMEN DIE TRENDS FÜR DEN AKTIVEN LIFESTYLE VON MORGEN. 24 business
igitalisierung, Hightech und der Megatrend Gesundheit: Der Zugang zu Fitness der Menschen im Westen hat sich im Laufe der vergangenen Jahre deutlich verändert. Sport ist Lebens-Mittel, ein Lebensstil, der sich weltweit als kulturelles Phänomen fest etabliert hat. Wer seinen Körper freiwillig fordert, drückt Erfolg, Dynamik und Jugendlichkeit aus. „Das Bewusstsein für die Verantwortung für den eigenen Körper, die eigene Gesundheit und auch für nachhaltige Freizeitgestaltung ist in den letzten Jahren enorm gewachsen“, so Mathias Boenke, Geschäftsführer INTERSPORT Austria. Seit über 50 Jahren ist der größte Sportfachhändler Österreichs Experte bei Sportbedarf und Sportbekleidung für jede Altersgruppe. „Vor allem der Anteil an Frauen wächst unter unseren Kunden rasant. Sie sind in allen Sportarten, außer Fußball, mittlerweile stark vertreten.“ Die Hersteller haben längst darauf reagiert und adaptieren viele ihrer Artikel für die weibliche Zielgruppe. Ein gewaltiger Aufwand. Denn: Ob Sport
SPORT IN MOTION
MIT FUNKTIONSKLEIDUNG SIND WIR NAHEZU UNABHÄNGIG VOM WETTER, UND SCHWITZEN IST KEIN THEMA MEHR.
Fahrradboom: Immer mehr Frauen finden Freude am Sport, vor allem M ountainbiken ist im Trend.
© Fotolia/arrow, INTERSPORT, KOMPERDELL
MATHIAS BOENKE, GESCHÄFTSFÜHRER INTERSPORT AUSTRIA
bekleidung oder Hartware – das Sortiment wird immer vielfältiger. „Die letzten 20 Jahre haben beispielsweise aus Jacken, Shirts und Schuhen wahre Hightechprodukte gemacht. Denken Sie an Funk tionskleidung, die es ermöglicht, mit einer relativ dünnen Jacke im Winter nicht mehr zu frieren“, schwärmt Boenke von den neuen Möglichkeiten. Um wettbewerbsfähig bleiben zu können, ist die Forschung nach neuen Materialien und Technologien auch für die Marke KOMPERDELL ein Must. Der Spezialist für Sportstöcke aller Art, Touring-Equipment und Protektoren hat sich über die Grenzen hinweg einen Namen gemacht. „Erst im vergangenen Jahr haben wir eine weltweit patentierte Innovation mit einer vollkommen neuen Technologie auf den Markt gebracht. Unser Modell Stiletto ermöglicht eine Längenverstellung des Stocks dort, wo sie wirklich benötigt wird – nämlich am Griff. Somit kann die Stock länge direkt während der Verwendung – sozusagen „on the run“ – adaptiert werden. Dies führt zu wesentlicher Kraftersparnis und mehr Sicherheit bei Ski- und Bergtouren“, erzählt Inhaber und Firmenchef Thomas Roiser. Zudem sei die Leichtigkeit des Materials im Skisport eine immer wichtigere Thematik. Weil: Weniger Gewicht bedeutet mehr Ausdauer und Sicherheit. Skistöcke werden deswegen mittlerweile vorzugsweise aus Carbon hergestellt. „Hier geht KOMPERDELL eigene Wege“, so Roiser. „Wir entwickeln unsere Carbonrohre selbst. Hochwertige Carbonfasern aus Japan kombiniert mit unserer einzig artigen Fertigungstechnik und speziellen Harzen ergeben High-Performance-Rohre mit Belastungswerten von bis zu 20 Kilogramm.“ Zum Einsatz kommen diese auch auf den alpinen Abfahrtsstrecken der Profis, schließlich ist KOMPERDELL offizieller Ausstatter des österreichischen Skinationalteams. Sportwettkampf digital Damit hat KOMPERDELL auch das Fernsehen erobert. Denn: Profisport ist seit Bestehen des Massenmediums Fernsehens zum hochwertigen Produkt der audiovisuellen Unterhaltungsindustrie aufgestiegen. Heutzutage sind Übertragungen von Großereignissen wie Fußballweltmeisterschaften oder Olympischen
KOMPERDELL hat mit z ahlreichen Innovationen die Nase bei Stöcken für d en Alpinsport vorn.
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SPORT IN MOTION
„Life is short, live long!“, sagt Florian Gschwandtner, CEO & Co-Gründer des App-Anbieters R untastic.
Rainer Geier, GF LAOLA1.TV: Das 2007 g egründete U nternehmen ist Pionier bei Sport-TV im I nternet.
MITTLERWEILE VERZEICHNEN WIR ZUGRIFFE AUS MEHR ALS 150 LÄNDERN. RAINER GEIER, GESCHÄFTSFÜHRER LAOLA1.TV
Spielen ausgeklügelte Inszenierungen und zählen zu den Topquotenrennern. Mit der Digitalisierung ist auch das Bedürfnis nach Aktualität und umfassender Information gewachsen. Livestreams über Over-theTop-Dienste (OTT) verdrängen gerade bei Sport events zusehends das klassische Broadcast-TV. Hier hat sich das Unternehmen LAOLA1.TV als einer der führenden Anbieter von Sport-Livestreamings weltweit profiliert. „Wir sind im Jahr 2007 mit LAOLA1.TV, dem Sport-TV im Internet, an den Start gegangen und verstehen uns als Pioniere. Mittlerweile verzeichnen wir Zugriffe aus mehr als 150 Ländern weltweit“, sagt Geschäftsführer Rainer Geier. Neben Livestreams diverser internationaler Eishockey-, Volleyball- und Tischtennisligen dominieren im Programm Über tragungen von internationalen Fußballmatches. Ist Sport fernsehen also nach wie vor eine Männer domäne? „Durch diverse Umfragen wissen wir sehr genau, dass unsere User zu knapp 80 Prozent männlich, sportbegeistert und zwischen 14 und 39 Jahren
JAKO-Team SV Darmstadt 98 aus der FußballBundesliga.
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sind“, so Geier. „Wir wissen aber auch, dass wir beispielsweise bei Volleyball- und Tischtennis-Livestreams sehr viele Frauen bei uns begrüßen dürfen.“ Spiele des Lieblingsvereins live über mobile Endgeräte zu verfolgen, wird auch in Zukunft Trend bleiben. „Wir erkennen schon seit Jahren, dass sehr viele User Live-Sport via Handy oder Tablet konsumieren und sich gleichzeitig über Social-Media-Kanäle mit anderen Fans austauschen“, berichtet Geier. Profiteamsport verbindet eben und bietet dem begeisterten Publikum die Möglichkeit der Identifikation und des Gemeinschaftsgefühls. Sportbekleidung erobert die Freizeit „Als Teamsportmarke erleben wir diese Entwicklung vor allem im Bereich des Vereinswesens. Ein einheitliches Outfit drückt Zusammengehörigkeit aus“, weiß Tobias Röschl, Vertriebsleiter des Sportartikelherstellers JAKO. 1989 von CEO Rudi Sprügel gegründet, hat sich das Unternehmen auf Teambekleidung spezialisiert. JAKO stattet Teams aus verschiedenen Sportarten mit Trikots, Trainingsanzügen, Hosen und vielem mehr aus. Auch hier liegt der Fokus auf der Männerdomäne Fußball. „Frauen spielen aber eine immer wichtigere Rolle. Sie sind in Teamsportarten aktiv und kleiden sich in ihrer Freizeit sportlich. Viele unserer Artikel werden deshalb in speziellen Damenschnitten angeboten. Darüber hinaus haben wir eine Fitnesslinie für Frauen in unserer Kollektion“, sagt Röschl. Neue Bekleidungstechnologien sind bei JAKO ein wichtiges Thema. So finden Fans in ausgewählten Trikots für Profi-Clubs QR-Codes, die per Smartphone zu ausführlichen Informationen zum Produkt führen. Intelligent unterwegs Technologie mit Sport und Fitness zu kombinieren, war auch die Idee hinter dem oberösterreichischen Start-up-Unternehmen Runtastic. 2009 von Co-Founder Florian Gschwandtner ins Leben gerufen, entwickelte er mit seinem Team Fitness-Apps für Smartphones und traf damit den Zeitgeist. Im Bereich Jogging gehört Runtastic mittlerweile zu den Topfünf-App-Anbietern weltweit. „Der Vorteil von Runtastic liegt ganz klar darin, dass alles über das mobile Endgerät aufgezeichnet und dargestellt wird“, so CEO Gschwandtner. Runtastic-Apps messen Dauer, Distanz, Geschwindigkeit und Kalorienverbrauch beim Laufen, Radfahren, Walken und vielen anderen sportlichen Aktivitäten via GPS und helfen dabei, Trainingsziele zu erreichen. „Egal ob Laufen mit Runtastic Running oder Bodyweight Training mit Runtastic Results, jeder kann es machen und das nahezu kostenlos“, so Gschwandtner über sein Erfolgsrezept. Zusätzlich werden auch Trainingspläne angeboten, und der User kann sich sogar online von Freunden anfeuern lassen. Seit 2012 bietet Runtastic zudem Sportzubehör und Accessoires an. Mittlerweile zählt das Unternehmen 80 Millionen registrierte User und 175 Millionen Downloads.
SPORT IN MOTION
© Fotolia/Ig0rZh, Roland Unger, Huebner/Ulrich, Jean Louis De Heeckeren/Red Bull Content Pool, Bike Map, Runtastic
KTM bringt mit neuen, elektrisch angetriebenen Modellen grünes Sportmotorradvergnügen auf Offroad-Pisten.
FAHRRÄDER WERDEN ZUNEHMEND MIT INTELLIGENTER TECHNOLOGIE AUSGESTATTET.
natürlich weltweit. Und wohin geht der Trend? „Fahrräder werden zunehmend mit intelligenter Technologie ausgestattet werden. Dazu werden neue Dienste und Services gefragt sein. Für Bikemap und seine weltweite Community wird das ein sehr spannendes Zukunftsfeld“, freut sich Hinterplattner.
CHRISTOF HINTERPLATTNER, GF BIKEMAP
Batteriebetrieb statt Zündfunken Technologie und Öko-Trends machen auch vor der Motorradbranche nicht halt. KTM ist mit seinen neuen, umweltbewussten Modellen seit 2015 elektrisch unterwegs. „Speziell im Zweiradbereich, sei es in Ballungsgebieten oder auch in Teilen unseres Offroad-Kerngeschäfts, sind elektrisch angetriebene Motorräder schon heute sinnvoll und auf der Funktionsseite voll konkurrenzfähig“, sagt Harald Plöckinger, COO der KTM AG. „Bereits die ersten E-Varianten haben eindrucksvoll bewiesen, dass sich Fahrspaß und E-Mobilität nicht ausschließen. Wir sind aber auch realistisch und uns dessen bewusst, dass wir erst am Anfang der Entwicklung stehen“, meint er. Der Fokus liegt verstärkt auf der Batterietechnologie mit verbesserter Effizienz. „Wir haben hierzu ein langfristiges Bekenntnis abgelegt und Ressourcen gebildet, um E-Sportmotorräder als einen Teilbereich unseres Geschäfts zu etablieren.“ Ein sportlicher Z ugang. ••
Grund genug für adidas bei Runtastic einzusteigen: 2015 übernahm der Konzern das Unternehmen samt seinem kreativen Team. „Mit Runtastic wollen wir noch gut weiterwachsen und gemeinsam mit unserem neuen Partner adidas noch größer werden. Es wird also nicht langweilig!“, so Gschwandtner. Die nächste Radtour lässt sich ebenfalls am besten mit Computer und Smartphone planen. Hier erobert das junge Unternehmen Bikemap die digitale Fahrradwelt. Hinter der Plattform verbirgt sich ein soziales Netzwerk, das Usern ermöglicht, sich mit anderen Nutzern über die Qualität einzelner Strecken und persönliche Erfahrungen und Routen auszutauschen. „Planen, entdecken und teilen der besten Fahrradrouten – weltweit. Ein einfacher Service, für jedermann zugänglich und innovativ“, begeistert sich Geschäftsführer Christof Hinterplattner. „Mit den neuen Apps ist alles auch mobil verfügbar, selbst das Aufzeichnen von Routen und Abspeichern von Fotos oder Informationen ist möglich.“ Das Projekt Bikemap wurde bereits 2007 gestartet. Ende 2014 stieg dann Hinterplattner als Gesellschafter ein und durchdachte das Konzept neu. Mit Erfolg: Aktuell verbucht das Wiener Unternehmen über 500.000 User und 2,8 Millionen Routen und avanciert so vom Geheimtipp zum Shootingstar der globalen Fahrrad-Community. Ganz gleich, ob im alpinen Gelände oder in der Stadt, Bikemap ermöglicht die Vorbereitung und die Dokumentation aller Erlebnisse rund ums Radfahren und ist bisher kostenfrei. „Offline-Maps und Offline-Navigation kommen in den nächsten Wochen und werden als Premiumfunktion gegen einen kleinen Betrag zu erwerben sein“, informiert der Geschäftsführer. Alle Services funktionieren
DIGITALER FITNESSTRAINER Mit dem Schrittzähler zum Dauerlauf, dem Smartphone zum Muskeltraining und dem Kalorienzähler zum Nordic Walking: Die Digitalisierung hat den Sport erreicht. Fitness-Apps stellen Trainingspläne auf, überwachen den Gewichtsverlust und alarmieren bei zu wenig Bewegung. Technische Geräte motivieren und können das Training sogar optimieren. Gerade junge Menschen zwischen 14 und 29 Jahren setzen stark auf Hightech. So lässt sich über den Fitnesstracker die zurückgelegte Strecke messen und dokumentieren, über soziale Netzwerke teilen und die Leistung mit der von Freunden vergleichen.
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VERANLAGUNG
ZINSAUFSCHLÄGE NUTZEN BEI NIEDRIGEN ZINSEN WERDEN UNTERNEHMENSANLEIHEN IMMER INTERESSANTER. UM DAS RISIKO EINES TOTALAUSFALLS ZU BESCHRÄNKEN, EMPFIEHLT ES SICH, NICHT DIREKT IN ANLEIHEN, SONDERN INDIREKT IN EINEN ANLEIHENFONDS ZU INVESTIEREN.
A
n den Finanzmärkten herrscht großteils Zinsflaute. Nicht so bei Unternehmensanleihen. Sie bieten einen attraktiven Zins aufschlag gegenüber Staatsanleihen. Wie hoch der Mehrertrag ausfällt, hängt maßgeblich von der Bonitätseinstufung eines Unternehmens ab, das Anleihen am Markt begibt. Grundsätzlich werden Firmenbonds in zwei Kategorien unterteilt: Der englische Fachbegriff „High-Grade“ umfasst die erstklassigen Anleihe titel mit Ratings von AAA bis BBB-. Bonitätsschwächere Pendants mit Ratings kleiner BBB- werden im Börsenjargon unter „High-Yield“ geführt. Dieses Segment ist wesentlich höher verzinst, um einen möglichen Zahlungsausfall entsprechend abzugelten. Risiko streuen Generell ist der Blick aufs Risiko ganz wesentlich. Denn Unternehmensanleihen sind stark vom Wirtschaftswachstum und der Konjunktur abhängig. Fonds bieten hier den Vorteil einer breiten Diversifikation. „Wir schauen uns die Schuldentragfähigkeit jedes Emittenten genau an und halten in den Fonds über 200 Einzelpositionen“, erklärt Anleihenexperte Herbert Matzinger von der KEPLER-FONDS Kapitalanlagegesellschaft. Gerät ein Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten, hat das nur marginale Auswirkungen auf das gesamte Fondsvermögen. Bei einem Einzelinvestment kann das hingegen schmerzliche Verluste oder sogar einen Totalausfall im Anlegerdepot bedeuten. Matzinger sieht weiter gute Aussichten für dieses Anleihesegment, vor allem im Bereich High-Grade: „Die Europäische Zentralbank will im Rahmen ihrer Stützungsmaßnahmen demnächst auch Anleihen von Unternehmen mit guter Bonität aus dem Euro-Raum kaufen. Der monatliche
WIR HALTEN IN UNSEREN FONDS MEHR ALS 200 EINZELPOSITIONEN. HERBERT MATZINGER, KEPLER-FONDS KAG
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Umfang könnte über fünf Milliarden Euro werden und die Kurse entsprechend stark beflügeln.“ Kleiner Wermutstropfen dabei: „Im Gegenzug würden für Neueinsteiger die Ertragschancen sukzessive nach unten gehen, da steigende Anleihekurse mit fallenden Renditen verbunden sind“, so Matzinger. Fazit: Die expansive Geldpolitik der großen Notenbanken drückt seit Längerem die Zinsen aller klassischen Sparformen und Anleiheklassen. Das macht die Geldanlage nicht gerade leichter. Unternehmensanleihen weisen gegenüber bonitätsstarken Staatsanleihen aus Deutschland und anderen Ländern der Euro-Kernzone noch immer eine Mehrrendite auf. Diese gilt es mit einer breiten Streuung, wie sie Fonds für Firmenanleihen bieten, auszunutzen. Ein mittelbis langfristiger Anlagehorizont ist aufgrund der Charakteristik dieser Veranlagung empfehlenswert. ••
Herbert Matzinger, Anleihene xperte bei KEPLER-FONDS KAG: gute Aussichten für Fonds, die in Unternehmensanleihen investieren.
STOCK MARKETS
Die Börsenkurse bleiben weltweit instabil. Für professionell beratene Anleger warten dennoch viele Gewinnchancen.
AKTIENMÄRKTE BLEIBEN VOLATIL DIE GLOBALEN AKTIENMÄRKTE KENNEN IM JAHR 2016 KEINE EINHEITLICHE RICHTUNG. WORAUF INVESTOREN JETZT ACHTEN SOLLTEN.
© KEPLER-FONDS, Fotolia/vizafoto, Fotolia/psdesign1
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Bei diesem Dokument h andelt es sich um eine Marketingmitteilung, welche von der RLB OÖ ausschließlich zu Informations zwecken erstellt wurde. Bitte b eachten Sie die ausführlichen Risikohinweise und den Haftungs ausschluss auf Seite 4.
n den vergangenen Jahren kletterten viele bekannte Indizes beständig nach oben, doch spätestens seit Anfang 2016 scheinen wir uns in einer Art Verschnaufpause zu befinden. DAX, Euro Stoxx 50 oder Nasdaq – sie alle kommen derzeit nicht recht vom Fleck. Dafür sorgen mehrere Faktoren. In den USA liegt das begrenzte Aufwärtspotenzial vor allem an den bereits ambitionierten Bewertungen, die Märkte sind mittlerweile recht teuer. Noch dazu ging die US-Berichtssaison zum ersten Quartal ohne klares Ergebnis zu Ende. Die Unternehmen im S&P 500 übertrafen zwar großteils die (zugegebenermaßen sehr vorsichtigen) Gewinnschätzungen der Analysten, im Jahresvergleich ergibt sich aber in Summe ein deutlicher Gewinnrückgang. Zusätzlich sorgt die US-Notenbank Fed für Unruhe. Zuletzt wurden die Ängste vieler Anleger geschürt, dass die Notenbanker früher und in einem höheren Ausmaß an der Zinsschraube drehen könnten. Durchwachsen sieht es auch hierzulande aus. Die europäischen Aktienmärkte hätten – verglichen mit den US-amerikanischen Märkten – zwar noch einiges an Aufholpotenzial und sind laut Analysten auch attraktiver bewertet. Unterstützung kommt zusätzlich von der weiterhin expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Aber hier findet man ebenso ein paar Stolpersteine. Eine gemischte Berichtssaison und Themen wie der Brexit oder Griechenland werden für spürbare Schwankungen sorgen. Was bedeutet dieses Umfeld nun für Investoren? In schwankungsfreudigen Zeiten ist gezielte Geldanlage Trumpf. Eine breite Streuung von Titeln aussichtsreicher Sektoren, ergänzt um Fonds und Zertifikate mit verschiedensten Schwerpunkten, kann für das erwünschte Plus im Depot sorgen. Lassen Sie sich beraten – in Zeiten wie diesen sind regelmäßige Updates bzw. Optimierungen wichtiger denn je. ••
AKTIENKURSE ATX Stand 31. 12. 2015 Stand 31. 05. 2016 Veränderung in Prozent Veränderung absolut DAX Stand 31. 12. 2015 Stand 31. 05. 2016 Veränderung in Prozent Veränderung absolut DOW JONES Stand 31. 12. 2015 Stand 31. 05. 2016 Veränderung in Prozent Veränderung absolut Bovespa Stand 31. 12. 2015 Stand 31. 05. 2016 Veränderung in Prozent Veränderung absolut Nikkei Stand 31. 12. 2015 Stand 31. 05. 2016 Veränderung in Prozent Veränderung absolut Hang Seng Stand 31. 12. 2015 Stand 31. 05. 2016 Veränderung in Prozent Veränderung absolut SENSEX Stand 31. 12. 2015 Stand 31. 05. 2016 Veränderung in Prozent Veränderung absolut
2.396,94 2.260,83 – 5,68 – 136,27 10.743,01 10.262,74 – 4,47 – 480,27 17.425,03 17.873,22 2,57 448,19 43.384,08 48.964,00 12,86 5.579,92 19.033,71 17.234,98 – 9,45 – 1.798,73 21.914,40 20.629,39 – 5,86 – 1.285,01 25.960,03 26.725,00 2,95 764,97
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AUSBAU DER PLUS CITY
DAS GESAMTPAKET IST ENTSCHEIDEND DIE PLUS CITY, EINES DER ERFOLGREICHSTEN EINKAUFSZENTREN ÖSTERREICHS, BAUT AUS. AB SEPTEMBER WIRD MIT NEUEN GESCHÄFTEN, SUPERSTARS UND ATTRAKTIONEN UM KUNDEN GEWORBEN. Schaut man sich die Fakten an, versteht man, warum die Plus City so erfolgreich ist. Geht man von einer Fahrzeit von einer Stunde aus, leben 1,3 Millionen Menschen im Einzugsgebiet der Plus City. Zudem handelt es sich um den zweitstärksten Wirtschaftsraum Österreichs, nur in Wien haben die Menschen mehr Geld für den Konsum zur Verfügung. Zehn
EIN GUTER BRANCHENMIX IST EIN NICHT UNWESENTLICHER TEIL DES ERFOLGS. ERNST KIRCHMAYR, GESCHÄFTSFÜHRER PLUS CITY
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asching. 10 Uhr. Eine Gruppe junger Damen ist in der Plus City unterwegs. Gekauft wurde noch nichts, nur ein bisschen gebummelt und ein Kaffee getrunken. Warum sie trotzdem den Weg nach Pasching gewählt haben und nicht in der Linzer Innenstadt unterwegs sind? Die kostenlose Parkmöglichkeit und die attraktive Auswahl an Geschäften und Lokalen haben überzeugt. Ernst Kirchmayr, seit Eröffnung der Shopping-Mall vor 27 Jahren als Geschäftsführer an Bord, erinnert sich an schwierigere Zeiten: „1989 erkannten wir den aus den USA kommenden Trend zu Einkaufszentren. Damals waren viele noch skeptisch, aber mit unserer qualitativ hochwertigen Arbeit konnten wir alle überzeugen.“
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Millionen Besucher verzeichnet die Plus City pro Jahr. Ab 1. September 2016 wird sogar mit 13 Millionen per anno gerechnet. Denn: Es wird ausgebaut. Und die Mall besser an Linz angebunden. Kirchmayr: „Für junge Menschen, die oft nicht mal mehr einen Führerschein haben, ist die Anbindung an den öffentlichen Verkehr enorm wichtig. Daher sind wir froh, dass uns die Straßenbahn ab September mit der Linzer Innenstadt noch besser verbindet. Dann fährt alle 7,5 Minuten eine Bahn von Pasching nach Linz.“ Doch auch auf die Autofahrer als kaufstarke Kundenschicht wird nicht vergessen: Die Anzahl der Gratisparkplätze, steigt von 3.850 auf 5.134. Beeindruckender Ausbau Drei Millionen mehr an potenziellen Konsumenten brauchen notgedrungen auch mehr Platz. Daher wird die Verkaufsfläche von derzeit 69.000 Quadratmeter auf stolze 100.000 Quadratmeter erweitert, die Anzahl von Restaurants und Bars von 30 auf 42 und die Auswahl der Shops von 200 auf 272 erhöht. Solche Erweiterungen sind nur mit einer gewaltigen Investition möglich. 140 Millionen Euro sind für die Ausbauarbeiten veranschlagt. Und Kirchmayr ist froh, mit der Raiffeisenlandesbank OÖ einen langjährigen und verlässlichen Finanzierungspartner an seiner Seite zu haben: „Wir haben schon einmal mit der Raiffeisenlandesbank
AUSBAU DER PLUS CITY
Neue Erlebniswelt in P asching bei Linz: Die Shopping-Mall Plus City wird um 140 Millionen Euro ausgebaut.
© Filippo Fortis 2012, Plus City
OÖ im Rahmen eines Leasingprojekts zusammengearbeitet. Diesmal übernimmt die Bank mit 95 Millionen Euro den Löwenanteil der Kredite.“ Für Kirchmayr liegt die Zusammenarbeit mit einer Regionalbank auf der Hand: „Sie ist mit ihren Produkten mehr als konkurrenzfähig. Warum sollte man dann außerhalb von Oberösterreich Partner suchen?“ Dass eine so ansehnliche Summe zur Verfügung gestellt wird, liegt an der strotzenden Gesundheit der Plus City: „Natürlich muss man für einen Kredit alle notwendigen Parameter wie eine gewisse Eigenkapitalquote erfüllen. Stimmen diese, kriegt man auch die notwendigen Mittel, um weiter notwendige Investitionen zu tätigen.“ Große Namen, kleine Preise Um im immer härter werdenden Kampf im Handel auch zukünftig bestehen zu können, setzt das Management der Plus City auf international bekannte Marken. So wird ab September 2016, der angesagte Textildiskonter Primark in Pasching seine Zelte aufschlagen. Kirchmayr: „Für den Betreiber eines Einkaufszentrums ist es wichtig, dass sich bei ihm zugkräftige Geschäfte ansiedeln, die schon an anderen Ort erfolgreich waren.“ Dass sich renommierte Firmen in Pasching wohlfühlen, zeigen jetzt schon Topmarken wie Peek & Cloppenburg, Zara, Tom Tailor, Interspar und Intersport. Das lässt auch das Herz des erfolg reichen Geschäftsführers höherschlagen: „Ein guter Branchenmix ist ein nicht unwesentlicher Teil des Erfolgs. Das scheint uns auch von Mitbewerbern zu unterscheiden, die sich nicht so erfolgreich behaupten können oder schon vom Markt verschwunden sind.“ Um den Kunden das Shoppen schmackhaft zu machen, reicht es längst nicht mehr nur Mode, Lebensmittel, Unterhaltungselektronik oder Möbel in ausreichenden Menge anzubieten. Wichtig ist nach Ansicht Kirchmayrs, die Aufenthaltsdauer der Besucher aus-
zudehnen. „Wir setzen bewusst auf einen hohen Gastronomieanteil. Damit bleiben die Besucher länger bei uns“, erklärt er. „Ein Großteil unserer Kunden gehört der jüngeren Mittelschicht an, die gut verdient. Die wünschen sich ein Gesamtpaket aus Einkaufen, Gastronomie und Unterhaltung.“ Um letzteres Bedürfnis zu befriedigen, setzt man unter anderem auf das gewaltige Hollywood-Megaplexx-Kino. Hier findet der Besucher 15 Kinosäle mit 3.000 Sitzplätzen. Und mit dem einzigen Imax-Cinema Oberösterreichs – mit der größten Leinwand Kontinentaleuropas – geht man auch hier neue Wege. Ebenso wie im Entertainment: So waren in der Plus City unter anderem schon Weltstars wie Demi Moore, Ashton Kutcher, Pamela Anderson, der Rapper 50 Cent oder Österreichs Fußballexport David Alaba zu Gast. Kirchmayr: „Geplant ist, dass im Herbst Marcel Hirscher bei uns zu Gast ist. Wo kann man das Skiidol sonst schon so hautnah bewundern? Solche Aktionen sind unsere Art, unseren Gästen für ihre Treue zu danken.“ ••
PLUS CITY IN ZAHLEN Neueröffnung: 1. September 2016 mit dem größten Glasdom der Welt in einem Einkaufszentrum. Fahrzeit mit der Straßenbahn aus dem Zentrum von Linz: 15 Minuten, ab 1. September alle 7,5 Minuten. Angestellte: jetzt 2.500, ab 1. September 3.500 Umsatz: 365 Millionen Euro Verkaufsfläche: ab September 2016 100.000 Quadratmeter Shops: ab September 272 Restaurants und Cafés: ab September 42 Besucher: Ziel 13 Millionen Investition: 140 Millionen Euro
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MANAGERIN IM PORTRÄT
MENTORINGPROGRAMME? JA, FÜR FRAUEN UND MÄNNER SEIT 2007 IST BARBARA POTISK-EIBENSTEINER BEIM FEUERFESTKONZERN RHI TÄTIG, SEIT VIER JAHREN ALS VORSTANDSMITGLIED MIT CFO-AUFGABEN. IHR WEG DORTHIN WAR SEHR ZIELSTREBIG.
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ei einer Frau mit Vorstandsfunktion stellt man das Frauen thema in den Vordergrund. Als Mann hätte ich andere Fragen gestellt bekommen“, wehrt sich Barbara Potisk-Eibensteiner gleich am Beginn des Gesprächs gegen einfache Zuordnungen. Ihre Argumentation ist stringent, ebenso wie ihr Lebenslauf. Erst BWL-Studium, dann Zusatzausbildungen zum Certified European Financial Analyst und Certified International Controller, Karrierestart in der Creditanstalt, dann wechselte sie in die Industrie: erst zu BöhlerUddeholm, dann zur RHI. Dort wurde Potisk-Eibensteiner im April 2012 als CFO in den Vorstand berufen, wo sie viel mit dem RHI-Finanzpartner Raiffeisenlandesbank OÖ zu tun hat: „Als Schülerin habe ich über Praktika Einblick in mehrere Branchen bekommen und wollte unbedingt Bankerin werden. Ich konnte meine Pläne durchziehen.“ Im Gegensatz zu Absolventen von heute habe sie sich nach dem Studium noch zwischen verschiedenen Jobangeboten entscheiden können. Es sei überhaupt schwieriger geworden, sich festzulegen, hat sie beobachtet – vor allem wegen der vielen Perspektiven und Alternativen. Gleiche Chancen für alle Talente Offensichtlichkeit im CV kann allerdings auch täuschen: „In meiner beruflichen Laufbahn war sicher die eine oder andere steilere Etappe dabei, die gute Kondition erfordert hat und aus der ich auch neue Motivation geschöpft habe“, sagt sie. Die Krafttankstelle dafür war das Elternhaus, vor allem ihre Mutter. Von ihr hat sie Disziplin, Zielstrebigkeit, Organisation und Verhandlungsgeschick gelernt, „dafür bin ich ihr sehr dankbar und schätze noch immer ihr offenes Ohr und ihre Ratschläge“. Selbst Mutter einer Tochter, überlegt sie oft, in welche Richtung die Zwölfjährige gehen wird. Was sie ihr mitgeben wolle, ist „eine gute, breite Ausbildung, die Freiheit, das zu machen, was sie interessiert, und ein Wertgefüge, mit dem sie hoffentlich ein zufriedener Mensch werden kann.“ Studien zeigen, dass junge Menschen durch Förderung erfolgreicher werden. Ein Werkzeug dafür sind Mentoring-Programme, die vor allem im weiblichen Kontext immer wieder als Karrieresprungbrett genannt werden. Das greife allerdings zu kurz, sagt Potisk-Eibensteiner: „Ich halte sehr viel von Mentoring-Programmen. Diese sollen aber auch für Männer vorhanden sein. Ich finde es total falsch, Frauenprogramme aufzulegen, es geht um Chancengleichheit.“ Und ebenso falsch, Begabungen zu „gendern“: „Ich glaube nicht, dass es geschlechtsspezifische Fähigkeiten auf der Zahlenseite gibt. Das Wichtigste ist, dass entsprechende Aktionen aus den Zahlen abgeleitet und umgesetzt werden.“ ••
RHI AG Barbara PotiskEibensteiner: Die CFO der RHI lehnt Frauenprogramme ab, „weil es um Chancengleichheit geht“.
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RHI ist global agierender Anbieter hochwertiger Feuerfestprodukte, -systeme und Dienstleistungen. Mit rund 7.900 Mitarbeitern (davon 12,5 % Frauen), über 30 Produktionswerken und mehr als 70 Vertriebsstandorten auf vier Kontinenten bedient RHI über 10.000 Kunden aus verschiedenen Industrien. Der Konzernumsatz des Wiener Unternehmens lag 2015 bei 1,75 Mrd. Euro.
PRIVAT BANK
VIELFALT TRIFFT EXKLUSIVITÄT DIE PRIVAT BANK DER RAIFFEISENLANDESBANK OÖ K ONZENTRIERT SICH AUF IHRE KERNKOMPETENZEN UND NUTZT DIE CHANCEN DIGITALER KOMMUNIKATION JETZT FÜR GANZ NEUE ANGEBOTE – UND DAS GENERATIONENÜBERGREIFEND.
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© Trend Ian Ehm / Verlagsgruppe News / picturedesk.com, PRITVAT BANK
ls vorausschauender Begleiter bietet die PRIVAT BANK der Raiffeisenlandesbank OÖ neben einer sehr persönlichen Beratungsphilosophie Zugriff auf ein umfassendes Netzwerk an Spezialisten. Aber es bleibt immer der ganz persönliche Berater, der dem Vermögen seines Kunden eine Zukunft gibt – mit exklusivem Service und Beratungsleistungen auf dem neuesten Stand. Dazu zählt die Betreuungskompetenz, auf die in der PRIVAT BANK allerhöchster Wert gelegt wird. Alle Mitarbeiter haben die fundierte Ausbildung zum Certified Financial Planner oder einen vergleichbaren Abschluss. Auch die kontinuierliche Weiterbildung ist fester Bestandteil des Arbeitsalltags. Mit diesem umfangreichen Wissen agieren die Banker gegenüber dem Kunden als Partner mit Handschlagqualität auf Augenhöhe. Neueste Analysetools Die PRIVAT BANK bietet eine breite Leistungspalette klassischer Bankleistungen zum Thema Veranlagung und Finanzierung bis zur Vorsorge. Jede individuelle Fragestellung des Kunden braucht ein ebenso in dividuelles Konzept. Die Bank arbeitet dafür mit den neuesten Analysetools und Kommunikationstech nologien und ist längst in der digitalen Welt zu Hause. Mit Online-Banking und Mobile-Banking können Kunden weltweit und jederzeit die Übersicht über ihre Vermögenswerte abrufen. Das garantiert ein Höchstmaß an Unabhängigkeit und Informationskomfort. Auf die individuelle Betreuung wird selbstverständlich dennoch nicht verzichtet: Der persönliche Berater bleibt auch im digitalen Zeitalter der jederzeit verfügbare zentrale Ansprechpartner für alle Vermögens themen des Kunden.
Die PRIVAT BANK punktet bei Kunden mit Beratungskompetenz, Financial Planning, einem Ansprechpartner für alle Finanzangelegenheiten und generationenübergreifendem Family-Banking.
Transparenz trifft Financial Planning Alle Faktoren, die für die aktuelle und künftige finanzielle Situation des Kunden und damit für die individuelle Finanzplanung essenziell sind, werden in der PRIVAT BANK in einem ausführlichen gemeinsamen Gespräch erfasst. Darauf aufbauend entwickeln die Spezialisten eine Strategie, die punktgenau zu den Zielen und Wünschen des Kunden passt: flexibel genug, um sich stets der aktuellen Lebenssituation anpassen zu können, und stabil genug, um langfristige Ziele nie aus den Augen zu verlieren. Sicherheit für Generationen Viele Kunden schätzen auch den Family-Banking-Ansatz, eine Kern kompetenz der PRIVAT BANK: Das Dienstleistungsangebot wird dabei generationenübergreifend auf alle Familienmitglieder ausgedehnt. So kann in Lebenszyklen geplant werden. Bei großen Familienvermögen wird auch in Nachfolgeangelegenheiten Unterstützung geboten: Die PRIVAT BANK mit dem kompetenten Beraternetzwerk aus Anwälten, Notaren und Stiftungsexperten hilft, das Familienvermögen zu bewahren. Damit auch die übernächste Generation noch die Services und Beratungskompetenz der PRIVAT BANK für ihren persönlichen Vorteil nutzen kann. ••
PLANUNG IST UNSERE LEIDENSCHAFT UND DIE BASIS FÜR IHREN ERFOLG. business 33
EVENTS/BUCHTIPP
JUBILÄUM 25 Jahre Raiffeisenlandesbank OÖ in Süddeutschland Die Zweigniederlassung Süddeutschland mit Sitz in München begeht gemeinsam mit acht Niederlassungen in Passau, Regensburg, Nürnberg, Würzburg, München, Augsburg, Ulm und Heilbronn 2016 bereits ihr 25-jähriges Jubiläum. 25 Jahre als Partner des deutschen Mittelstands – und das aus echter Leidenschaft! Dieses Jubiläum wird am 27. Oktober im Münchner Palais Lenbach gefeiert. Als Beweis für die besondere Kundenorientierung wurde die Raiffeisenlandesbank OÖ Zweigniederlassung Süddeutschland im Jahr 2016 von einer Vielzahl äußerst zufriedener Kunden für die Auszeichnung zur Bank des Jahres vorgeschlagen. Die Preisverleihungen findet am 22. September in Würzburg und am 22. Oktober in Berlin statt. ••
BUCHTIPP Der Blaue Ozean: Die Meer-Wert-Strategie Wenn Manager wie Renault/Nissan-Chef Carlos Ghosn oder SwatchVerwaltungsratschef Nicolas G. Hayek von Pflichtlektüre sprechen, muss es sich schon um ein ganz besonderes Buch handeln. Tatsächlich räumen die Autoren W. Chan Kim und René Mauborgne mit einigen Dogmen auf, die bisher als Voraussetzung für Unternehmenserfolge galten. Die zentrale Message: Nicht Wettbewerb macht stark, sondern das Erfinden neuer Märkte. Nur dort gibt es die vielversprechenden Spannen abzu holen, nur dort kann man sich dann auf Kunden und das eigene Produktportfolio statt Konkurrenten konzentrieren. Was den Autoren hoch anzurechnen ist: Sie vermögen ihre zentrale Theorie mit sehr anschaulichen Beispielen erfolgreicher Disruptionen zu veranschaulichen. Und sie liefern im dritten Teil des Buches auch klare Handlungsanleitungen, wie man selbst als Traditionsunternehmen zu diesen verheißungsvollen neuen Ufern aufbricht. Deshalb dominiert der Strategieklassiker auch als aktualisierte Neuauflage wieder die Best sellerlisten. ••
Der Blaue Ozean als Strategie: Wie man neue Märkte schafft, wo es keine Konkurrenz gibt. Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG Neue Auflage 2016 ISBN: 978-3446402171
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VERANSTALTUNGSKALENDER MDA Motion, Drive & Automation McCormick Place, Chicago, USA. 12. – 17. 9. 2016 Webseite: industrialtechnology.events Thematik: Die Messe gilt als wichtigstes Technologie-Event in den USA. Sie findet alle zwei Jahre statt, mehr als 2.000 Aussteller präsentieren ihre Produkte über 110.000 Fachbesuchern. Wire & Tube China SNIEC – Shanghai New International Expo Centre, Schanghai, China. 26. – 29. 9. 2016 Webseite: www.wirechina.net Thematik: Die Internationale Fachmesse für die Rohr- und Kabelindustrie findet seit dem Gründungsjahr 2004 alle zwei Jahre statt und gilt als eine der wichtigsten Branchenmessen in Asien. WindEnergy Hamburg Messegelände, Hamburg, Deutschland 27. – 30. 9. 2016 Webseite: www.windenergyhamburg.com Thematik: Auf dem Gelände der Hamburger Messe präsentiert sich auf der globalen Fachmesse WindEnergy die gesamte Wertschöpfungskette der internationalen Windindustrie, sowohl onshore als auch offshore. ANKIROS/ANNOFER/TURKCAST Tüyap Istanbul Fair, Convention and Congress Center, Büyükçekmece, Istanbul, Türkei 29. 9. – 1. 10. 2016 Webseite: www.ankiros.com Alle zwei Jahre findet in Istanbul diese Interna tionale Fachmesse für Eisen-, Stahl- & Gießereitechnologie, Maschinen und Produkte statt. Im Vorjahr zeigten fast 1.000 Aussteller aus 41 Ländern ihre Produkte, besucht wurde die Messe von mehr als 16.000 Fachleuten aus 77 Ländern. Die Zufriedenheit unter den Besuchern ist groß, 89 Prozent waren laut Umfrage von der Messe begeistert K 2016 Messegelände Düsseldorf, D eutschland 19. – 26. 10. 2016 Webseite: k-online.de Thematik: Die K 2016 ist die weltweit wichtigste Messe für die Kunststoff- und Kautschukindus trie. Geboten wird das gesamte Angebotsspek trum samt Innovationen und visionären Entwicklungen. Die Messe 2013 wurde von 218.000 Fachbesuchern aus 108 Ländern besucht.
So ein Streber. Und wieder Klassenbester: Die KEPLER-FONDS KAG wurde vom Analysehaus FERI Eurorating Services unter mehr als 200 Fondsanbietern das dritte Jahr in Folge ausgezeichnet. Setzen Sie auf österreichische Management-Qualität. Mehr unter www.kepler.at
Diese Marketingmitteilung stellt kein Angebot, keine Anlageberatung, Kauf- oder Verkaufsempfehlung, Einladung zur Angebotsstellung zum Kauf oder Verkauf oder Finanzanalyse dar. Sie ersetzt nicht die Beratung und Risikoaufklärung durch den Kundenberater. Aktuelle Prospekte sowie die Wesentlichen Anlegerinformationen – Kundeninformationsdokument (KID) sind in deutscher Sprache bei der KEPLER-FONDS KAG, Europaplatz 1a, 4020 Linz, den Zahlstellen sowie unter www.kepler.at erhältlich.
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