ratgeber bauen 4/2012

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ratgeber bauen

AUSGABE 4/2012

er

bauen

SA

Tolle Preise für kleine Künstler!

KTION

NEUBAU • UMBAU • RENOVIEREN

18. Jahrgang Deutschland  2,50 Österreich:  2,85 Benelux:  2,95 Schweiz: SFr 5,20

ratgeb

ratgeber bauen

WWW.RATGEBERBAUEN24.DE

W E I H N AC H

BAUEN FÜR JEDES ALTER Barrierefreies Bad I Bungalows I Fördermaßnahmen

Dachausbau

Gutes Klima unterm Dach

Fenstersanierung

Mehr Licht und weniger Heizkosten

Tapetenwechsel Neues Outfit für die Wand

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Altersgerechtes Bauen

D

er Anteil der älteren Bevölkerung in Deutschland nimmt stetig zu. Dieser Trend wird sich sprunghaft verstärken, wenn 2020 die geburtenstarken Jahrgänge aus den 60er-Jahren in Rente gehen. Doch schon heute ist die Nachfrage nach altersgerechten Wohnungen größer als das Angebot. Wer ein eigenes Haus besitzt, tut also gut daran, es möglichst frühzeitig an die Anforderungen zukünfDr. Wieland Mänken tiger Lebenssitua­ tionen anzupassen, um möglichst lange selbstständig mobil und von anderen unabhängig zu sein. Der barrierefreie Um- oder Neubau bringt aber auch Vorteile für jüngere Familien mit sich, denn eine barrierearme Bauweise schafft für alle Generationen mehr Wohnqualität. So sieht eine bodengleiche Dusche nicht nur gut aus, sondern bietet auch kleinen Kindern Sicherheit. Und den Vorteil breiterer Türen weiß die Mutter mit Kinderwagen genauso zu schätzen wie die Seniorin mit Rollator.
Welche Möglichkeiten Sie haben, Ihre Wohnung generationengerecht zu gestalten, und welche Um-

baumaßnahmen sogar gefördert werden, erfahren Sie in unserer Titelgeschichte (ab Seite 10). Unter den Fertighaus-Bauherren gehört laut einer Branchenumfrage des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF) bereits jeder Fünfte nicht mehr der typischen Altersgruppe junger Baufamilien an, sondern ist schon mehr als 50 Jahre alt. Viele von ihnen bauen schon zum zweiten Mal und möchten nun ein komfortables Haus für die zweite Lebensphase. Die Kinder sind aus dem Haus, man benötigt nicht mehr so viel Platz. Und man möchte möglichst keine Treppen steigen In diesem Zusammenhang erlebt der Bungalow, ehemals Sinnbild für exklusives Wohnen, zurzeit eine Renaissance (ab Seite 16). Viel Erfolg beim Bauen und Renovieren und viel Vergnügen bei der Lektüre wünscht Ihnen

Dr. Wieland Mänken, Herausgeber

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So erreichen Sie das ratgeber bauen Team: Maenken Kommunikation GmbH | Von-der-Wettern-Str. 25 | 51149 Köln Tel.: 02203/3584-192 | Fax: 02203/3584-186 E-Mail: ratgeber-bauen@maenken.com | Internet: www.ratgeberbauen24.de

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Inhalt NEUHEITEN 6 Aktuelle Produkte Ein Überblick

54 Hausputz Fassade erstrahlt in neuem Glanz 56 Das Alte bewahren Denkmalsanierung 60 Tolle Aussichten Fenstermodernisierung

T I T ELT HEMA

62 Gepflegter Auftritt Parkett reparieren

10 Haus ohne Hindernisse Der Bedarf steigt

GARTEN

14 Mobilität im Bad Kluge Sanitärlösungen 16 Smart-Home-Projekt Alles auf einer Ebene 18 Bungalows Flache Häuser auf hohem Niveau 20 Zeitlos Haus mit altersgerechter Option 22 Generationenhaus Ganz klassisch 24 Nachbarschaftlich Mehrgenerationenhaus

64 Vorausschauen Garten frühzeitig planen 66 Pflastersteine Stilvolle Gartengestaltung

SERVICE 68 Finanzierungstipps Pauschale ist besser 70 Rechtstipps Interessante Urteile

SPECIAL

72 Jetzt günstig bauen Tipps vom Experten

26 Dachdämmung Für ein gutes Klima im Haus

TREND

28 Altbausanierung Dämmen statt abreißen 30 Wohlfühlklima Rundumschutz fürs Haus 34 Intelligent vernetzt Moderne Haustechnik 36 Brandschutz Rauchmelder 38 Sicherheit geht vor Haustüren 41 Elegant und funktionell Innentüren

R EP OR TAGE

76 Farbenfroh Sprühen statt streichen 79 Raumwunder Das Vertical-Loft-Konzept

SONST IGES 68, 72 Expertenwissen 69 Weihnachtsmalwettbewerb 80 Hersteller

42 Kubistisch Stilvoll und energiebewusst 44 Aus alt mach neu Passivhaussanierung

48 Kellerdämmung 1 Decken und Wände 51 Kellerdämmung 2 Erdberührende Teile 52 Kellerdämmung 3 Kampf dem Schimmel

b a u en

Tolle Preise zu gwinnen! S. 69

KTION

47 Vinyl zuschneiden Praktisches Werkzeug

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PRAXIS

ratgeb

FOTOS: Hüppe, Somfy GmbH, Shutterstock, Rasch, IVPU – Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e. V TITELFOTO: Shutterstock (2)

32 Innendämmung Eine gute Alternative

74 Frischer Wind Neue Tapetentrends

W E I H N AC H T

5 Auf dem Titel angekündigte Themen


A LT E R S G E R E C H T BAU E N

TITEL

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Mehr Mobilität im Bad

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Einschränkungen in der Mobilität machen sich vor allem im Bad bemerkbar. Die zunehmende geben und die eigenständige Nutzung fördern. 1 | Eine Dusche zum Baden

4 | Höhenverstellbares WC

Bei dem Modell Easy-in M versteckt sich die Tür hinter der Wannenverkleidung. Zur täglichen Dusche wird die Wannentüre nicht benötigt, d.h. die Türe ist immer unsichtbar verstaut. Besteht der Wunsch nach einem Wannenbad, wird die Glastür geöffnet, die Wannentür herausgenommen und in die am Durchstieg vorgesehenen Aufnahmen eingehängt (Repabad).

Per Knopfdruck wird mit der Fernbedienung die Höhe des Sanimatic WC eingestellt. Das Ganze funktioniert dank eines motorisierten Rahmens, der eine Last von bis zu 150 Kilo heben kann. Dadurch stellt er nicht nur das Gerüst der Sanitäranlage dar, sondern ebenfalls eine Sitz- und Aufstehhilfe (SFA Sanibroy).

2 | Bodenebene Duschen

Haltegriffe ermöglichen ein sicheres Eintauchen oder Aufrichten in der Badewanne. Der wabenförmige Metallgriff Nobler Purismus Ambiente passt zu Badewannen mit klaren Formen (Kaldewei).

Wie attraktiv ein bodengleicher und schwellenloser Dusch­bereich sein kann, beweist dieses gut geplante Bad: Die Duschabtrennung mit großzügigem Eckeinstieg und bodengleicher Duschfläche ist nicht nur funktional, sondern auch optisch ein echter Blickfang (Hüppe).

3 | Waschtisch mit viel Kniefreiheit Beim unterfahrbaren Waschtisch Dejuna sind Armatur und Ab­ lagefläche auch im Sitzen gut zu erreichen. Das ist auch im Mehrgenerationenbad ideal für kurze Kinderarme (Keramag).

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5 | Sicherer Halt in der Wanne

6 | Bequemer Einstieg zum Nachrüsten Damit der Wannenrand nicht zur Stolperfalle wird, lässt sich auch nachträglich bei vielen Badewannenmodellen eine Tür in die Wanne einfügen. In weniger als einem Arbeitstag können Handwerker den passenden Ausschnitt in der Wannenverkleidung vornehmen und die wasserdichte Tür einsetzen (Tecnobad). l ratgeber bauen 04/12

Fotos: Tecnobad Deutschland/djd, Kaldewei, Repabad, epr/SFA Sanibroy, Hüppe, Keramag

Anzahl immer älter werdender Menschen erfordert Sanitärlösungen, die gezielt Hilfestellung

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TITEL

A LT E R S G E R E C H T BAU E N

Smarthome-Projekt ohne Barrieren im Alter Das Tiedge-Smarthome ist Musterhaus und Lebensraum zugleich. Das Bauherren-Paar wird

automation konfrontiert. Schnell erkannte das Paar, dass intelligent gesteuerte Technik ihren Alltag heute und später sinnvoll vereinfachen würde. Bei der Wahl des Systems hatten drei Kriterien absoluten Vorrrang: Bezahlbarkeit, Flexibilität und Einfachheit. Die Entscheidung fiel daher auf eine funkgesteuerte Lösung. Die in Groß-Ammensleben verwendete Funktechnik io-homecontrol des Herstellers Somfy steuert zur Zeit Rollläden, Außenjalousien, Markise, Alarmsystem, Beleuchtung und Haustürschloss. Da diese Technologie darauf ausgerichtet ist, sich stetig zu erweitern, sollen in den nächsten Jahren noch weitere Bausteine wie Heizung und Lüftung integriert werden. Die Funklösung funktioniert bidirektional. Das bedeutet, der Nutzer erhält eine Rückmeldung, ob sein Befehl tatsächlich ausgeführt wurde. Bedient werden die Applikationen über Handsender, Wandsender oder über das Internet per Smartphone, Tablet-PC und Laptop. Bei dieser Variante profitiert das Bauherrenpaar von einer selbsterklärenden Bedienoberfläche. Damit lassen sich die einzelnen Produkte ohne Vorkenntnisse spielend leicht zu Gruppen zusammenstellen, unterschiedlichen Räumen zuordnen, mit einer Zeitautomatik koppeln oder auch einfach manuell bedienen. Sogar ganze Wochenabläufe können in Abhängigkeit von Uhrzeit, Datum, Licht, Temperatur und Wetter konfiguriert werden.

dort wohnen und die darin installierte Smarthome-Technologie interessierten Besuchern zugänglich machen. Bei der Planung hatte das Paar auch das Wohnen im Alter vor Augen.

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as ist uns für ein erfülltes Leben wichtig?“ Dieser ganz und gar nicht banalen Frage widmeten sich Nicole Tiedge und Michael Deck. Ein wichtiger Aspekt, so stellten sie dabei fest, ist ein angenehmes Wohnumfeld. Die beiden leben und arbeiten im sachsen-anhaltinischen Groß Ammensleben und führen dort einen Handwerksbetrieb. Da der Job als Selbstständige nicht gerade stressfrei ist, brauchte das Paar einen Rückzugsort von der Hektik des Alltags. Dieser Ort sollte aber bestimmte Anforderungen erfüllen. Holz als natürlicher Baustoff für innen und außen war ihnen wichtig für eine behagliche Wohnatmosphäre und ein ausgeglichenes Raumklima. Das Wohnkonzept ist zudem durch einen weiteren

elementaren Bestandteil geprägt: die Barrierefreiheit. Das Wohnen im Alter sollte nicht durch Planungsfehler erschwert werden. Daher beschränkten sich die beiden Bauherren auf ein eingeschossiges Gebäude ohne Keller, um Treppen zu vermeiden. Die Wohnfläche ist mit 90 Quadratmetern ausreichend bemessen, aber nicht zu groß, um später keinen unnötigen Aufwand bei der Raumreinigung bewältigen zu müssen.

LEICHT BEDIENBARE HAUSAUTOMATION Über ihren Familienbetrieb, der Rollläden, Fenster und Türen anbietet, wurden die Bewohner schon früh mit dem Thema Haus-

EIN HAUS, DAS SICH VERÄNDERT Nicole Tiedge und Michael Deck sehen das Wohnen im neuen Heim als stetigen Prozess. Genau wie im Leben wandelt sich die Technik und mit ihr die Nutzungsvielfalt. Das wollen die beiden an ihrem Haus veranschaulichen, indem sie es kontinuierlich mit neuen Systemen ausrüsten. Auf diese Weise ergänzt das Neue die bereits vorhandene Ausstattung auf sinnvolle Weise. Und die Renovierungszyklen können dem Geldbeutel angepasst werden. Wie das Leben mit Hausautomation funktioniert, will das Paar auch anderen erlebbar machen. Deshalb haben sie entschieden, ihr Haus interessierten Menschen vorzuführen. Dass die Bewohner mit ihrem Wohn-/Lebenskonzept einen Nerv getroffen haben, beweist die öffentliche Resonanz. Viele Endkunden, Architekten und Planer haben schon ihr Interesse bekundet, das intelligente Haus zu besichtigen. Außerdem hat das Tiedge Smarthome den zweiten Preis beim Smart Home Deutschland Award gewonnen – in der Kategorie „Bestes Smart Home Projekt 2012“. l

Idyllisches Smart Home in Groß Ammensleben bei Magdeburg: Nicht zu viel Wohnfläche, kein Keller und nur ein ebenerdiges Geschoss – so fühlen sich die beiden Bauherren bestens auf das Wohnen im Alter vorbereitet. Außerdem ist das Haus mit moderner Hausautomation ausgestattet.

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Fotos: Somfy GmbH

Infos Wohnfläche: Kosten: Außenwände: Dach: Gebäudeautomation: Niedrigenergiehaus:

90 m2 165.000 Euro Diffusionsoffener Wandaufbau, Trag­konstruktion im System, Holzrahmenbau, Dämmung Mineralwolle 200 mm Flachdach. Holzbalkendecke Funksystem io-homecontrol/www.somfy.de Jahresenergiebedarf 50 kWh/m2

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SPECIAL

SPECIAL

BRANDSCHUTZ

Rauchmelder schützen Leben Obwohl Brandschutz ein wirklich heißes Thema ist, rangiert er oft weit hinten auf der Liste der Dinge, die beim Schutz der eigenen Sicherheit zu berücksichtigen sind. einem Rauchmelder angeschraubt. Durch ein integriertes Mikrofon erfasst das Gerät den Piepston und sendet per Funk einen Befehl an Rollläden und Raffstore, die dann automatisch hochfahren. Der Fluchtweg ist damit nach dem Öffnen der Tür in Richtung Garten frei. Das System funktioniert mit allen gängigen Rauchmeldertypen. Da bereits das Einatmen einer Lungenfüllung mit Brandrauch tödlich sein kann, ist ein Rauchmelder also der beste Lebensretter in der Wohnung. Wichtige Qualitätsmerkmale bei der Anschaffung sind z.B. Lithium-Batterien mit einer Haltbarkeit von bis zu zehn Jahren oder länger, eine Garantie mit 100 Prozent Rückverfolgbarkeit der Produkte zum Hersteller sowie ein wirksamer Schutz gegen Eindringen von Schmutz und Insekten. Einmal jährlich sollten die Geräte inspiziert und beispielsweise geprüft werden, ob die Raucheintrittsöffnungen frei von Staub sind.

QUALITÄTSMERKMALE BEACHTEN

Die Montage der Rauchmelder ist auch für Laien machbar. Allerdings müssen die Rauchmelder sachgerecht angebracht werden: Da Rauch nach oben steigt, müssen die Melder an der Zimmerdecke in der Raummitte angebracht werden - und zwar mit ausreichendem Abstand zu Einrichtungsgegenständen. Wenn eine Warnung außer in dem Raum, in dem der Melder jeweils installiert ist, zusätzlich an einem anderen Ort als dem alarmgebenden Rauchwarnmelder erfolgen soll, z. B. wenn der auslösende Alarm im Kinderzimmer stattfindet und zusätzlich im Elternschlafzimmer alarmieren soll, müssen vernetzungsfähige Rauchwarnmelder eingesetzt werden. Für die Alarmierung an zentraler Stelle zusätzlich zum Rauchwarnmelder wird eine Kleinmelderzentrale empfohlen. l

Der penetrante Alarmton der kleinen kreisrunden Warnanlagen an der Zimmerdecke schreckt einen auch im Schlaf plötzlich auf. Damit Hausund Wohnungsbesitzer im Ernstfall den Weg nach draußen ohne Hürden nehmen können, gibt es außerdem die Alarmerkennung Sideo für Rollläden und Sonnenschutzelemente von Roma. Sind im Gebäude bereits funkgesteuerte Rollläden mit elektrischen Antrieben des Herstellers installiert, ist die Montage des Systems vom Fachmann ohne Aufwand machbar, da keine Kabelverbindung zwischen dem Gerät und den Rollladenmotoren erforderlich ist. Das nur etwa vierzehn Zentimeter lange und drei Zentimeter hohe Modul wird einfach direkt neben

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Doppelte Sicherheit: Der Gira Rauchwarnmelder Dual/VdS vereint die Wärmeerkennung mit der bewährten Signalauswertung von Streulicht (Gira).

WICHTIGER HINWEIS ZUR INSTALLATION

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Auf Qualitätszeichen achten!

Fotos: Gira, Shutterstock

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auchmelder können zwar keine Brände verhindern, aber immerhin können sie dazu beitragen, ein Feuer frühzeitig zu erkennen. In Deutschland sterben jedes Jahr mehrere hundert Menschen in den eigenen vier Wänden an den Folgen von Brandverletzungen und Rauchvergiftungen. Die Zahl der Verletzten liegt noch um einiges höher und auch die Sachschäden nach einem Brand sind enorm. Viele Eigentümer und Mieter verschwenden kaum Gedanken an das Thema und ignorieren bewusst oder unbewusst gesetzliche Vorschriften. In zehn Bundesländern ist die Installation von Rauchmeldern bereits Pflicht, doch leider gibt es noch keine bundesweit einheitliche Regelung für den Brandschutz. Nordrhein-Westfalen und Bayern diskutieren aktuell noch über die Art der Umsetzung, während in anderen Bundesländern derzeit gar keine Rauchmelderpflicht geplant ist, obwohl der Deutsche Feuerwehrverband seit Jahren eine flächendeckende Gesetzgebung zur Installation von Rauchmeldern in privatem Wohnraum fordert.

Zur besseren Verbraucherorientierung gibt es seit 2011 das neue „Q“ in Verbindung mit den Prüfzeichen von VdS Schadenverhütung oder dem Kriwan Testzentrum. Es handelt sich um ein unabhängiges Qualitätszeichen für Rauchmelder, die für den Langzeiteinsatz besonders geeignet sind. Die Vorteile sind eine geprüfte Langlebigkeit und Reduktion von Falschalarmen, erhöhte Stabilität und eine fest eingebaute Batterie mit mindestens zehn Jahren Lebensdauer, um den regelmäßigen Batterieaustausch zu vermeiden.

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BAUPRAXIS

DENKMALSCHUTZ

DENKMALSCHUTZ

BAUPRAXIS

Wohnen im Baudenkmal Baudenkmäler haben ihren ganz besonderen Reiz. Sie sind allerdings in der Unterhaltung wie auch in der Sanierung deutlich aufwändiger als normale Wohnhäuser. Weil das so ist, kommt der Staat Denkmalbesitzern entgegen.

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ast eine Million Gebäude stehen in der Bundesrepublik unter Denkmalschutz. Viele davon sind Wohnimmobilien: Gründerzeitblöcke in Großstädten, Fachwerkhäuser in kleinen Dörfern, Siedlungs- und Arbeiterhäuser aus der Zeit um 1900, Vor- und Nachkriegsbungalows im BauhausStil, Landhäuser aus der Jugendstilepoche, zu Lofts und großzügigen Wohnungen umgebaute alte Fabrikhallen und Kirchen. Während der Kauf eines normalen Hauses, gleich ob neu oder gebraucht, heute nicht mehr staatlich gefördert wird, können Besitzer eines Kulturdenkmals fast alle Arbeiten an ihrem Haus nach wie vor steuerlich absetzen, und zwar zu 90 Prozent über zehn Jahre. Vorausgesetzt, das Kulturdenkmal wird von den Eigentümern selbst bewohnt und sämtliche Sanierungs- und Umbauarbeiten werden vor Baubeginn mit der zuständigen Denkmalschutzbehörde abgestimmt und von ihr genehmigt.

Im Gegensatz zu Neubauten dürfen „KfW-Effizienzhäuser Denkmal“ einen etwa 60 Prozent schlechteren Energiebedarf aufweisen, um als förderfähig zu gelten. Der erforderliche Energiebedarf wird an die erhaltenswerte Bausubstanz angepasst und die

KFW-EFFIZIENZHAUS DENKMAL Im Rahmen des Förderprogramms Energieeffizient Sanieren führte die KfW zum 1. April 2012 den neuen Standard „KfWEffizienzhaus Denkmal“ ein. Damit werden die Fördervoraussetzungen für die Sanierung von Denkmälern und besonders erhaltenswerter Bausubstanz erleichtert. Das betrifft vor allem die Sanierung der Gebäudehülle (Fassade), die bei Altbauten oft besonders aufwändig gestaltet und daher schwierig zu dämmen ist. Beim neuen Standard „KfW-Effizienzhaus Denkmal“ wird vorrangig auf den Jahresprimärenergiebedarf und weniger auf die Wärmedurchlässigkeit der Gebäudeaußenhülle abgestellt.

Fotos: Rockwool, Xella/txn, Shutterstock (3)

Baudenkmal und Bausubstanz

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Die KfW fördert die energetische Sanierung eines Denkmals oder ­besonders erhaltenswerter Bausubstanz. Ein Baudenkmal ist ein Gebäude, das aufgrund der städtebaulichen, ­geschichtlichen oder künstlerischen Bedeutung als Kulturdenkmal eingestuft wird. Das Denkmalrecht obliegt den Bundesländern. Während die Definition von Denkmälern eindeutig ist und der Gesetzgebung der Länder folgt, ist der Begriff der „sonstigen besonders erhaltenswerten Bausubstanz“ rechtlich unbestimmt. Ob ein Gebäude zur örtlich besonders erhaltenswerten Bausubstanz zählt, entscheidet die Kommune. Weitere Infos unter www.kfw.de

Bei dem Umbau dieses Pferdestalls zu hochwertigem Wohnraum wurden die Decken aus gemauerten Kreuzgewölben geschickt integriert.

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DENKMALSCHUTZ

DENKMALSCHUTZ

Ein neues Dach im Einklang mit dem Denkmalschutz: Dank originalgetreu anmutender Dachziegel gelang es hier, den besonderen Charme des Historischen zu bewahren (Braas).

Für die Fenstersanierung steht eine große Auswahl an Wärmedämmfenstern zur Verfügung, mit denen der Charakter denkmalgeschütz­ter Fassaden erhalten bleibt (Weru)

Fördervoraussetzungen werden somit erleichtert. Das bedeutet: Während von einem Neubau ein Jahresprimärenergiebedarf von etwa 100 Kilowattstunden pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche erwartet werden, genügen bei einem denkmalgeschützten Gebäude bereits 160 Kilowattstunden. Alle Maßnahmen zur Reduzierung von Wärmeverlusten müssen mit den Anforderungen des Denkmalschutzes konform gehen. Ob ein Gebäude zur erhaltenswerten Bausubstanz zählt, wird von der zuständigen Kommune bestätigt. Für Denkmäler liegt den Eigentümern in der Regel eine Bescheinigung vor. Voraussetzung für die KfW-Förderung ist die Bestätigung eines Sachverständigen über den Energiestandard des Gebäudes nach geplantem Umbau. Unter www.energie-effizienz-experten.de sind die entsprechenden Energieeffizienz-Experten für Baudenkmäler zentral zu finden.

maßnahmen geht, stößt der Denkmalschutz an Grenzen. Bauherren können ein Fachwerkhaus nicht einfach von außen mit Dämmplatten einpacken, dann geht die Fachwerkfassade verloren. Auch ein Gründerzeithaus mit aufwändigem Stuck und farbigen Gesimsen wird durch eine Wärmedämmschicht seiner Schönheit beraubt. Das weiß auch der Gesetzgeber und hat deshalb alle Besitzer von Baudenkmälern grundsätzlich von der Pflicht zum Energieausweis befreit. Laut Gesetz können alle Erhaltungsmaßnahmen am Kulturdenkmal abgeschrieben werden, ebenso wie alle Arbeiten, die ein Kulturdenkmal überhaupt erst bewohn- und benutzbar machen. Letzteres hilft, scheinbar unattraktive Gebäude zu retten. Baut etwa ein Eigentümer eine alte Scheune zum Wohnhaus um, dann kann er die Arbeiten, sofern sie genehmigt sind, steuerlich absetzen. Das Gesetz unterstützt auch die Besitzer von Eigentumswohnungen in denkmalwerten Mehrfamilienhäusern. Sie können bei gemeinsamen Arbeiten, etwa bei der Reparatur der Fassade oder des Daches, den auf sie entfallenden Anteil geltend machen – wie beim Einfamilien­ haus. Sie können aber auch den Umbau einer alten Fabrik zu modernen Wohnlofts abschreiben. Wer ein Baudenkmal saniert, der sollte sich dazu immer sachverständige Hilfe holen. Grundlage der Sanierung ist ein Gutachten,

DENKMALSCHUTZ ERFORDERT KOMPROMISSE Die Sanierung eines Denkmals ist immer heikel, warnt der Verband Privater Bauherren (VPB). Die Auflagen der Behörden, die meist Materialien, Farben und Fassaden betreffen, müssen in Einklang mit modernen Wohnwünschen der Besitzer gebracht werden. Das ist nicht immer einfach. Wenn es beispielsweise um Energiespar-

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Fotos: Braas, Leipziger Messe GmbH/Jens Schlüter, BHW/Weru, Ytong, Rockwool, Conluto, Shutterstock (2)

BAUPRAXIS

BAUPRAXIS

Bauen wie früher: Traditionelle Ziegelfachwerkarbeiten, präsentiert auf der Messe „denkmal“ in Leipzig.

Moderne Dämmstoffe erzielen auch in geringen Stärken schon hervor­ ragende Dämmwerte (Rockwool).

Eine Mischung aus Lehm und Stroh wird zur Fachwerksanierung alter Ausfachungen oder zur Neuausfachung verwendet (Conluto).

Da eine Außendämmung der Fassade sich meist nicht mit dem Denkmalschutz vereinbaren lässt, ist eine Innendämmung die Regel (Ytong).

in dem die Besonderheiten des Gebäudes und die Wirkung der geplanten Maßnahmen auf die Substanz genau analysiert werden. Nur so können alle Auflagen erfüllt und Bauschäden vermieden werden. Unentbehrlich ist auch die sorgfältige Betreuung der Baustelle.

Nicht jede Firma kann ein Baudenkmal sanieren. Vielen fehlt das Know-how. Deshalb rät der VPB: Nicht an der falschen Stelle sparen, erfahrene Sachverständige hinzuziehen und renommierte Firmen aus der Region beauftragen. Weitere Infos unter www.vpb.de l

Originalgetreue Dachziegel-Repliken Einige denkmalgeschützte Häuser sind so besonders, dass die einzigartige Gesamtoptik des Gebäudes nur mit originalgetreuen Ziegelrepliken erhalten bleibt. Alte Dachziegel-Modelle, die im Handel nicht mehr erhältlich sind, werden in der Braas-Dachziegel-Manufaktur nachproduziert.

Egal ob alte Dachziegel, Schmuckziegel oder Dachreiter, Braas fertigt alle Dachpfannen und Zubehörteile in der entsprechenden Menge und Farbe an. Alles, was Hausbesitzer dafür benötigen, sind zwei Musterstücke des gewünschten Modells. Weitere Infos unter www.braas.de

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GARTEN

PLANUNG

PLANUNG

Den Garten so früh wie möglich planen

Auch wenn es jetzt empfindlich kalt ist, darf ruhig schon von der kommenden Gartensaison geträumt werden. Ein üppiges Staudenbeet oder ein einladender Sitzplatz – egal, welches Projekt im Garten ansteht, die Planung sollte jetzt beginnen. Garten- und Landschaftsbauarchitektin Margareta Kulmann-Rohkemper aus Marl kennt die Vorteile einer zeitigen Planung aus der Praxis.

G

erade weil draußen Ruhe zu herrschen scheint, ist drinnen Hochsaison für Gestalter, die sich voll auf ihre Aufgabe konzentrieren können. Bevor es an die konkrete Planung geht, sollten die Gartenbesitzer über ihre Wünsche nachdenken und einen Blick nach draußen werfen. Solange Bäume, Sträucher und Stauden kahl sind, lässt sich die Struktur des Gartens am besten erkennen. Wer seinen Garten jetzt genau betrachtet, sieht Stärken und Schwächen viel deutlicher und kann entscheiden, wo die Lücken zu groß sind oder Gehölze schon zu dicht wachsen.

Fotos: Gärtner von Eden

DAS ERSTGESPRÄCH ALS SCHLÜSSEL FÜR DIE PLANUNG

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GARTEN

Meist beginnt die „Mission Traumgarten“ mit dem Zuhören und Stellen der richtigen Fragen: Soll der Garten als Spielwiese für die ganze Familie genutzt oder als ruhige Wellness-Oase gestaltet werden? Soll er komplett neu angelegt oder sollen nur einzelne Bereiche optimiert werden? Wird ein geradliniger Designer-Garten gewünscht oder eine naturnah wirkende Anlage? Fragen, die sich am besten jetzt beantworten lassen, solange sich der Garten im Winterschlaf befindet. „Das ist ein sehr schöner Teil mei-

ner Arbeit, weil hier gemeinsam mit den Kunden die ersten Bilder vom Garten entstehen. Und das macht natürlich allen Beteiligten besonders großen Spaß, wenn draußen noch alles grau ist“, erzählt Margareta Kulmann-Rohkemper.

AUS DEM VOLLEN SCHÖPFEN Durch intensive Gespräche erlangt der Entwurf die Ausführungsreife. Bei früher Planung lässt sich zudem die ganze Palette der Gestaltungsmöglichkeiten nutzen. Material und Pflanzen können bereits reserviert werden und der Gartenbesitzer kann sich sicher sein, dass seine Lieblingsstaude zum

Pflanztermin tatsächlich lieferbar und nicht schon vergriffen ist. Ein weiterer Pluspunkt: Wer jetzt mit der Planung beginnt, kann seine Träume schon in der nächsten Gartensaison erfüllen. Ob kleiner Vorgarten oder ein aufwändiges Projekt mit vielen Erdarbeiten. „Wenn die Planung früh genug steht, können wir mit der Umsetzung beginnen, sobald der Boden frostfrei ist“, erzählt Margareta Kulmann-Rohkemper. Es wäre einfach schade, den Schwimmteich erst in der Sommerhitze zu planen, wenn man eigentlich schon plantschen könnte. Oder im Juni von einem Rosenbeet zu träumen, wenn man den Blütenduft dann schon genießen könnte. l

Infokasten Margareta Kulmann-Rohkemper ist diplomierte Garten- und Landschaftsarchitektin. 1976 übernahm sie den elterlichen Baumschulenund Gartengestaltungsbetrieb und spezialisierte sich auf die Planung, Gestaltung und Pflege hochwertiger privater Gärten und grüner Innenlandschaften. Der Betrieb ist Mitglied der Gärtner von Eden und unterstreicht damit seine Expertise bei der anspruchsvollen Gestaltung von Privatgärten. www.kulmann.com www.gaertner-von-eden.com

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SERVICE

FINANZIERUNGSSTIPPS

Weihnachtsmalwettbewerb WIE KOMMEN DIE GESCHENKE EIGENTLICH UNTER DEN BAUM?

Pauschale ist besser als Stundenlohn

Wer kennt diese Frage nicht ? Die Kerzen brennen, der Weihnachtsbaum ist geschmückt und der Duft von Plätzchen erfüllt das Haus – Spannung liegt in der Luft. Jetzt fehlen nur noch die Geschenke, um Kinderaugen erstrahlen zu lassen und das Fest abzurunden. Plötzlich ein Poltern, ein tiefes Lachen erschallt, eine Glocke erklingt und so schnell wie er kam, ist der Weihnachtsmann auch schon wieder verschwunden. Nun naht die Bescherung. Die Kinder stürmen

Das ratgeber bauen Team freut sich über kreative und originelle Einsendungen, gerne könnt ihr uns auch mehrere Bilder schicken, sie sollten aber alle selbstgemalt sein. Die drei fantasievollsten Motive werden wir auf www.ratgeberbauen24.de als Weihnachtsgruß veröffentlichen und natürlich belohnen wir die kleinen Künstler der Gewinnerbilder mit tollen Preisen!

Auch für kleine Arbeiten empfiehlt es sich, eine Pauschale zu vereinbaren. Was viele Bauherren nicht wissen: Auch Handwerks- und Dienstleistungen lassen sich in der Steuererklärung absetzen.

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kleineren Aufträgen, Reparaturen oder Gartenpflege beispielsweise. Viele Firmen möchten hier auf Stundenlohnbasis arbeiten und bieten den Hausbesitzern oft auch an, die Materialien für sie einzukaufen und sich dann die Auslagen vom Auftraggeber erstatten zu lassen. Der VPB warnt davor, solche Angebote unbesehen anzunehmen, denn Stundenlohnarbeiten bringen oft Ärger. Spätestens wenn die Rechnung kommt, so die Erfahrung der bundesweit tätigen VPB-Sachverständigen, wundern sich viele Bauherren über die hohe Stundenzahl und die teuren Materialien. Will der Bauherr dann die Rechnung kürzen, wehrt sich der Unternehmer. Erst im Februar entschied das Oberlandesgericht Düsseldorf wieder einen solchen Fall (Urteil vom 28.02.2012, Az. 23 U 59/11) und zwar zu Gunsten des Eigenheimbesitzers. Die Handwerkerrechnung wurde gekürzt. Das Gericht entschied: Auch bei Stundenlohnarbeiten bekommt der Unternehmer nur die Stunden bezahlt, die für die beauftragte Arbeit tatsächlich notwendig waren. Trödeln seine Leute am Bau, muss der Auftraggeber dafür nicht geradestehen. Gleiches

gilt für die Materialien. Auch hier, so entschied das Gericht, muss die Firma wirtschaftlich handeln und darf keine überteuerten Materialien einkaufen. Damit es gerade bei kleineren Arbeiten nicht zu großem Ärger kommt, empfiehlt es sich, grundsätzlich einen Pauschalfestpreis zu vereinbaren. In dem sollte alles enthalten sein, die gesamte Arbeit und das Material. Will der Auftraggeber nachher allerdings die Rechnung steuerlich geltend machen, müssen beide Positionen in der Rechnung wieder fein säuberlich getrennt ausgewiesen werden – Arbeitszeit und Materialkosten. Übrigens: Hausbesitzer profitieren auch von den haushaltsnahen Dienstleistungen, hier dürfen nämlich nicht nur Pfleger und Kinderbetreuer abgesetzt werden, sondern auch Gartenpflege, Hausputz und Umzug sowie der Schornsteinfeger sind steuerlich abzugsfähig. Den kostenlosen VPB-Ratgeber „Steuern sparen mit Handwerkerrechnungen“ gibt es im Internet unter dem Menüpunkt „Kostenlose Angebote“ im Bereich „Services“ unter www.vpb.de l ratgeber bauen 04/12

WICHTIG: Für die Teilnahme an unserem Wettbewerb solltet ihr zwischen fünf und zehn Jahren alt sein. Bitte sendet eure Bilder, jeweils mit Namen und Altersangabe auf der Rückseite, an:

Fotos: Shutterstock (7)

B

ei der Steuererklärung können Bauherren einen Teil ihrer Handwerkerrechnungen steuermindernd geltend machen. 20 Prozent von insgesamt 6.000 Euro Handwerkerrechnung können direkt von der Steuerschuld abgezogen werden. Das sind immerhin 1.200 Euro. Vorausgesetzt, so der Verband Privater Bauherren (VPB), ist die Vorlage einer ordentlichen Rechnung, die per Überweisung bezahlt wurde. Abzugsfähig sind alle Handwerkerund Renovierungsarbeiten am eigenen und selbst bewohnten Haus. Und zwar die reinen Arbeitskosten ebenso wie die Fahrtkosten und die anteilige Mehrwertsteuer. Nicht abzugsfähig sind allerdings Materialkosten. Weitaus lohnender kann es sein, die Kosten – und damit auch die Rechnungen – von Beginn an niedrig zu halten. Der VPB rät deshalb dazu, bei jeder Arbeit, auch bei Kleinigkeiten, vorab nach dem Preis zu fragen und sich möglichst ein schriftliches Angebot geben zu lassen. Ideal ist es, wenn drei vergleichbare Angebote vorliegen. Vorsichtig sein sollten Hausbesitzer auch bei

das Wohnzimmer und jedem steht die Frage ins Gesicht geschrieben: Wie ist der Weihnachtsmann ins Haus gekommen? Durch die Hintertür? Oder doch durch den Schornstein? Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Schnappt euch Papier und Bunstift, Wachsmalkreide, Ölfarbe oder was euer Malkasten sonst hergibt und zeigt uns, wie das Christkind oder der Weihnachtsmann alljährlich in euer Haus gelangen – lasst eurer Kreativität freien Lauf! l

Maenken Kommunikation GmbH Von-der-Wettern-Straße 25 51149 Köln Stichwort: WEIHNACHTSMALWETTBEWERB Einsendeschluss für alle Bilder ist der 14.12.2012. 69


TREND

TA P E T E N

TA P E T E N

TREND

Die Vliestapeten-Kollektion Vanity Fair 2013 zeichnet sich durch besonders große Muster aus. Nachtblau, Grün, Mauve, Kitt, Creme und Beerentöne gehören zu der Farbpalette, die sich gerne im Mix mit metallischen, leicht schimmernden Akzenten darstellt (Rasch).

Ein Tapetenwechsel bewirkt wahre Wunder Derzeit liegen Tapeten wieder voll im Trend. Doch bevor man mit dem Tapezieren beginnt, sollte man sich im Klaren darüber sein, welche Eigenschaften die Tapete mitbringen sollte.

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ten zum Einsatz kommen, die im besten Fall auch noch abwaschbar sind.

RAUMWIRKUNG MITBEDENKEN Wände und Decken nehmen den mit Abstand größten Teil der Fläche eines Raumes ein. Deshalb ist es wichtig, diese Flächen anspre­ chend zu gestalten. Mit etwas Kenntnis über die Wirkung von Farben und Design kann mit der richtigen Tapetenwahl aus jedem Raum das Beste herausgeholt werden. Kräf­ tige Farben oder großflächige Muster lassen große Räume kleiner und gemütlicher wirken, diagonal ausgerichtete Tapetenmuster können

den Raum optisch verengen. Kleine Räume wirken dagegen größer, wenn man sich für helle und zurückhaltende Farben entschei­ det. Die Tiefe eines kleinen Raumes kommt am besten zur Geltung, wenn die hintere Wand in einem zurückhaltenden Farbton tapeziert wird. Niedrige Räume gewinnen optisch an Höhe, wenn senkrechte Streifen ins Spiel kommen. Hohe Räume, wie man sie meist in Altbau­ ten findet, wirken gemütlicher, wenn man eher dunklere Tapeten mit waagerechten Streifen oder waagerecht ausgerichteten Mustern verwendet. Wer trotzdem unsicher ist, kauft am besten einen Probestreifen, ratgeber bauen 04/12

klebt ihn an die Wand und lässt das Muster ein paar Tage auf sich wirken.

PRAKTISCHE VLIESTAPETEN

Fotos: Shutterstock, Rasch

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as Tapezieren der Wände ist inzwi­ schen lange nicht mehr so aufwän­ dig wie früher. Dank vieler neuer Produkte wird die Umgestaltung der eigenen vier Wände fast zum Kinderspiel. Dennoch gibt es einiges zu beachten, damit das Ergebnis am Ende auch den eigenen Ansprüchen genügt. Bereits mit der Wahl der richtigen Ta­ pete müssen wichtige Entscheidungen getroffen werden, denn nicht nur das Design der Tapete spielt eine Rolle, sondern vor allem ihre Beschaf­ fenheit und der Ort an dem sie Verwendung findet. In Bereichen wo Wände stärkeren Belas­ tungen ausgesetzt sind, wie in Kinderzimmern, Hausfluren oder Küchen, sollten robuste Tape­

Vinyltapeten eigen sich aufgrund ihrer scheuer­ beständigen Oberfläche besonders für den Einsatz in Nassräumen und für Wände, die stark beansprucht werden, also für Küche, Badezim­ mer oder Treppenhaus. Vliestapeten erleichtern dagegen das Tapezieren erheblich. Das Träger­ material besteht aus feuchtigkeitsbeständigen Zellstoff- und Polyesterfasern, die mit polyme­ ren Bindemitteln gefestigt sind. Das Material ist so gut wie reißfest, überbrückt und kaschiert

Unebenheiten und Risse auf Wänden. Außerdem lässt sich die Tapete besonders einfach an die Wand bringen: Das Tapezieren verlangt bei­ spielsweise nicht zwingend das Einstreichen der Tapetenrückseite. Stattdessen ist das Anbringen des Kleisters direkt auf die Wandstelle möglich. Gerade bei Deckentapezierung vereinfacht dies die Arbeit. Man schneidet die Bahnen zu, streicht den Kleister mit Quast oder Malerrolle an Decke oder Wand und legt direkt die Tapete auf. Es empfiehlt sich aber, den Kleister satt aufzutragen, so kann man die Tapetenbahn in Ruhe ausrich­ ten. Und auch der Tapetenwechsel fällt mit Vliestapeten leicht, denn sie lassen sich, voraus­ gestezt es wurde der empfohlene Kleister ver­

wendet, auch nach Jahren noch trocken von der Wand abziehen. Das kommt daher, dass Vliesta­ peten spaltbar sind Die Deckschicht lässt sich also abziehen, während die neutrale und unbe­ druckte Unterschicht auf der Wand kleben bleibt. Dort dient sie für den neuen Tapezier­ vorgang als Makulatur. l

Info Weitere hilfreiche Tipps zum Tapezieren gibt es im Internet unter www.tapeten.de oder www.tapezieren.com

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