Ausgabe
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sparen +
BAUEN | SANIEREN | RENOVIEREN | WOHNEN
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€ 3,95
wärme & energie
2/15
ratgeberbauen ratgeber
2/15
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LICKS . . . . . 10 K R E D HAUS in Haus . uen e
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REGELische Altbausanieru Energet IEREN44 S I N R E OD seltausch . . . M G N U Z HEI nde für den Kes Gute Grü RGIE ieten? . . . . . 54 E N E N E SONN e kaufen oder m g
Solaranla
REI! n & mehr . . . . . 66 F R E U fe FE amine, Ö K 8 Seiten
Cleverer Energiemix Intelligent sanieren & sparen . . . 30 21. Jahrgang DE: € 3,95; AT: € 4,45; Benelux: € 4,45; CH: SFr 8,00
EDITORIAL
Ein spannender Herbst ... Brennstoffzellentechnik verkauft. Aber auch in Sachen Photovoltaik, Stromspeicherung und Batterietechnik tut sich einiges. Der Markt ist in Bewegung und neue Angebote werden den Käufern unterbreitet: Wir haben die Möglichkeit, eine Solaranlage zu mieten, mit der eines Kaufs verglichen und sagen Ihnen, worauf Sie unbedingt achten müssen. Dr. Wieland Mänken
Außerdem erfahren Sie Neues über Modulhäuser als Forschungsträger (Seite 14); Flüs-
... steht uns bevor! Denn so wie sich die
siggas (Seite 48); die neuesten Kaminmo-
Natur in all ihrer Farbenpracht vor der kal-
delle und wir zeigen Ihnen, wie zwei
ten Jahreszeit wappnet, stehen auch für uns
Millionen Schweden es geschafft haben, ein
wichtige Veränderungen und Neuerungen
einziges Haus zu bauen (Seite 10).
an. Einige davon wurden gerade erst auf den Weg gebracht: Ende September änder-
Viel Erfolg beim Bauen, Renovieren und
ten sich beispielsweise die Regelungen für
natürlich auch viel Vergnügen bei dieser
die Energielabel von Heizungen, eine wich-
Lektüre wünscht Ihnen
tige Hilfestellung für alle Endverbraucher. Das ist aber noch nicht alles, denn es gibt noch viele weitere interessante Neuigkeiten aus dem Bereich Wärme und Energie. Zum Beispiel werden in Deutschland seit diesem Jahr endlich die ersten Heizungen mit
Dr. Wieland Mänken
Maenken Kommunikation GmbH Tel.: 02203/3584-131 ratgeber bauen Team
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INHALT
Das Haus der Klicks Wie 2 Millionen Schweden ein einziges Haus geplant haben.
Bauen 10 Das Haus der Klicks 14 Forschungsträger Aktivhaus B10 16 Ein Effizienzhaus im Monitoring 18 Volle Kontrolle über das Haus 22 Energiesparen durch Smart Home 24 Schallschutz: den Lärm im Griff 28 Kellerbau am Hang
48
60
Flüssiggas – Ja? Nein? Vielleicht? Gas ist nicht nur etwas für Campingkocher oder Einwegfeuerzeuge.
Scheitholz, Pellets & Co. Welches Holz eignet sich zum Heizen und wo bekomme ich es her?
Sanieren
Renovieren
36 Altbau – effizienter als viele Neubauten
56 Werkzeug: der EnergiesparDetektor
38 Moderne Technik in altem Gemäuer
60 Scheitholz, Pellets & Co.
42 Altbausanierung: Neue Regeln und Förderungen 44 Gute Gründe für den Kesseltausch
62 Kleines Kamin-Einmaleins
64
46 Draußen eiskalt, drinnen warm – Holzfaserdämmung 48 Flüssiggas – Ja? Nein? Vielleicht? 52 Glücklich mit Flüssiggas
30
54
Strom, selbst gespeichert Machen Sie mehr aus Ihrer Solaranlage.
33 Stromkosten halbieren 34 Brennstoffzellenheizung für Zuhause
4
Solarenergie kaufen oder doch mieten? Welche Variante passt zu Ihnen?
Moderne Holzfeuerung Vernetzt, regenerativ und flexibel
Titelfoto (Grafik): Shutterstock Fotos: AdK, AMK, Bien-Zenker, Deutsche Energieversorgung GmbH, Zooey Braun, Cera, Hemnet/Tham & Videgård, Progas, Shutterstock (2), Siemens, Solarwatt, Torsten Müller
10
INHALT
I N H A LT
72 Es werde Licht! Licht ist nicht gleich Licht. Umso wichtiger ist die richtige Planung.
30 SCHWERPUNKT
Wohnen 66 Feuer frei! Neue Kamine und Kachelöfen 72 Beleuchtungskonzepte: Es werde Licht!
Cleverer Energiemix
Öl, Gas, Holz und alle anderen Energieträger alleine zu verwenden wird heutigen Preisentwicklungen und Energiesparauflagen kaum noch gerecht: Ein intelligenter Mix aus verschiedenen Quellen ist gefragt.
News 6 Aktuelle Produkte
Lautlos und leistungsstark Elektrogeräte in der modernen Küche
Weitere Themen
74 Gute Gründe für Holz
59 Katalogservice
76 Sensibel sein – den Garten nachhaltig gestalten
80 Hersteller
70
81 Impressum
Besuchen Sie u auch bei Faceboo ns k!
Bauen · aK t IVHaUS
Im rahmen des Forschungsprojekts „Schaufenster elektromobilität“ demonstriert das aktivhaus B10 in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung, wie sich zukunftsfähige Gebäude, neue e-mobilitätskonzepte und eine intelligente energieversorgung nachhaltig miteinander verbinden lassen. Geplant von Professor Werner Sobek, wurde der Prototyp von SchwörerHaus auf Basis der FlyingSpaces Wohnmodule umgesetzt.
D
ank eines durchdachten Energiekonzepts, einer in-
weise wegen des Denkmalschutzes nicht möglich ist, mit
novativen Konstruktion und einer selbstlernenden
Strom versorgen. Energie wird also dort verbraucht, wo
Gebäudesteuerung (Smart Grid), erzeugt das Aktiv-
sie erzeugt wird. Das Smart Grid „merkt“ sich darüberhin-
haus doppelt so viel Energie aus erneuerbaren Quellen,
aus die Gewohnheiten der Bewohner und passt die Ener-
wie es selbst verbraucht. Mit dem Überschuss, unter ande-
gieströme daran an. Beim Aktivhaus B10 ist es über eine
rem aus Photovoltaik und Solarthermie, speist es zwei im
App mit dem Smartphone-Kalender der Bewohner sowie
Haus aufladbare Elektroautos und das benachbarte Wei-
den Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes verbun-
ßenhof-Museum. Das Prinzip dahinter: Neubauten sollen
den. Es weiß, wann Gäste erwartet werden, die Bewohner
sich selbst, E-Fahrzeuge und dazu noch andere Bestands-
in Urlaub fahren usw. Auf diese Weise kann es das Zu-
gebäude, bei denen eine energetische Sanierung beispiels-
sammenspiel von Stromerzeugern, Speichern und elektri-
Fotos: Zooey Braun (4)
aktivhaus als Forschung
Fotos: XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXX
Nicht sehr groß, aber gut durchdacht: Schlafzimmer ...
Das Elektroauto wird gleich mitversorgt.
14
wärme & energie 02/15
aKtIVHaUS
sträger
Zwei „FlyingSpaces“-Module bilden das Aktivhaus B10
schen Verbrauchern im Aktivhaus B10 „vorausschauend“
die von SchwörerHaus fertig montiert an Ort und Stelle
steuern.
gebracht, mit einem Kran aufgestellt und innerhalb eines Tages installiert wurden. Eine weitere Besonderheit: Sollten
Flexibel dank modularem Bausystem
die Module irgendwann an einem anderen Ort aufgestellt
Im Juli 2014 eröffnet, soll das 85 Quadratmeter große
werden, kann durch die Verwendung eines austauschba-
Aktivhaus nach einer zweijährigen Betriebsphase als For-
ren Textilfasergewebes als Fassade auf das Aussehen oder
schungsträger rückgebaut und andernorts neu errichtet
die Baubestimmungen der neuen Umgebungsbebauung re-
werden. Voraussetzung hierfür ist ein hoher Grad an Vor-
agiert werden.
fertigung sowie ein mobiles Bausystem. Ideal dafür: Zwei in modularer Holzkonstruktion gebaute „FlyingSpaces“,
Recycelbares Haus mit hochklappbarer Terrasse Das Haus erfüllt vollständig die Forderung nach der Recyc-
... und Terrasse.
lingfähigkeit, wonach die Baustoffe wieder in den Stoffkreislauf rückführbar sein müssen. Vorteilhaft wirken sich hier die weitestgehend mechanischen Verbindungen aus. Werkstoffverbunde, wie beispielsweise Dämmung und Beplankung, können komplett getrennt werden. Der firmeneigene und patentierte Massivbaustoff „Cospan“, hergestellt aus naturbelassenem Holz und Zement, wird zum Schallschutzwerkstoff verarbeitet und wiederverwertet. SchwörerHaus verzichtet außerdem auf den Einsatz von chemischen Holzschutzmitteln. Neu und innovativ ist die Konstruktion einer am Gebäude hochklappbaren Terrassen-Wand als weitere Energiesparmöglichkeit, eine neuartige Vakuumdämmung erlaubt zudem mehr Wohnfläche durch geringere Wandstärken. Weitere Infos finden Sie unter www.aktivhaus-b10.de oder unter www.schwoererhaus.de/de/flyingspaces
15
Bauen · StromSPeICHer
Strom, selbst gespeichert Das Interesse an energiespeichern wächst bei Besitzern von ein- und mehrfamilienhäusern. Noch sind die Speicher sehr teuer, doch ein deutsches Unternehmen und ein automobilhersteller aus den USa sorgen für frischen Wind.
J
ahrelang hatten die Betreiber von Solaranlagen nur
lerweile radikal geändert: Während der Preis für Netzstrom
ein Ziel: Möglichst viel Solarstrom teuer ins Netz ein-
auf circa 28 Cent für eine Kilowattstunde gestiegen ist, fiel
speisen und günstigen Strom aus dem Netz beziehen.
die Einspeisungsvergütung auf circa 12 Cent. Die Eigennut-
2004 beispielsweise betrug diese Vergütung 60 Cent pro Kilowattstunde, was bei den damaligen Kosten für Netzstrom
zung ist somit attraktiv wie nie.
von 17,5 Cent pro Kilowattstunde ein durchaus einträgli-
Steigende nachfrage
ches Geschäft war. Leider haben sich die Bedingungen mitt-
Da Strom auch benötigt wird, wenn die Sonne nicht scheint, sind Stromspeicher erforderlich. Auch wenn die Nachfrage zugenommen hat und die genehmigten Anträge für das Speicherförderprogramm der KfW von 340 im ersten Halbjahr auf über 600 im zweiten Halbjahr 2014 gestiegen sind – die Stromspeicher für Zuhause sind noch immer sehr teuer. Allerdings ist eine leichte Besserung in Sicht: So ist der Durchschnittspreis für LithiumBatterien 2014 um rund 20 Prozent gesunken. Analysten rechnen 2015 zwar mit weiteren 15 Prozent, dennoch fangen die Preise zur Zeit noch immer bei ungefähr 1300 Euro pro gespeicherter Kilowattstunde an. Man muss außerdem damit rechnen, dass die Akkus, je nach Belastung und Qualität, innerhalb von 7 bis 15 Jahren ausgetauscht werden müssen. Auch das ist ein nicht unerheblicher Kostenfaktor.
Die steigende Nachfrage würdigt damit auch, dass die Systeme einfacher, leistungsfähiger und betriebssicherer geworden sind, die Kinderkrankheiten sind weitestgehend passé. Die Produktpalette ist groß und die verschiedenen Hersteller buhlen mit Lithium-Technologie, Bleisäure- oder Bleigelspeichern um Kunden. Das Senec.Home wartet mit Langlebigkeit und günstigen Austausch-Akkus auf.
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Die Zeitschrift FOCUS nannte 2015 in einer Marktübersicht für Systeme mit Bleiakkus durchschnittliche Herstellerpreiwärme & energie 02/15
Fotos: Senec, Solarwatt, Shutterstock
Trotz Preissenkung noch immer teuer
StromSPeICHer
se von 10.280 Euro, bei den Systemen mit Lithium-Akkus lag der Preis im Schnitt bei 15.435 Euro.
Vergleichsweise günstig In diese Preisgestaltung grätscht nun der Automobilhersteller Tesla mit der Tesla Powerwall besonders publikumswirksam hinein. Die kalifornische Firma Tesla, die mit dem „Model S“ bereits sehr erfolgreich im Automobilmarkt mitmischt, kündigt – ganz amerikanisch unbescheiden – nicht weniger als „eine Revolution des Energiemarktes“ an: CEO Elon Musk möchte einen Lithium-Akku mit 7 Kilowattstunden Kapazität für gerade einmal 3000 Dollar (2670 Euro) anbieten. Addiert man den Preis eines zusätzlich erforderlichen Wechselrichters,
Für mehr energie
so steigt der Großhandelspreis in Deutschland auf rund
traditionell erfüllt ein Carport in erster Linie eine Schutzfunkti-
4216 Euro*.
on für das auto – das Solarwatt Carport System ist darüber
Natürlich kann man diese vorab veröffentlichten und mit
hinaus auch ein energielieferant für das eigenheim oder ein
Vorsicht zu genießenden US-Preise nicht 1:1 auf Deutsch-
elektroauto. Grundlage des Systems sind teiltransparente 36m
land übertragen. Für ein bekanntes US-Handy zahlt man
Glas-Glas-module – diese werden auf einer stabilen Konstrukti-
vor Ort beispielsweise auch umgerechnet 120 Euro weniger
on aus Holz montiert. Die Balken werden dabei nach traditio-
als hierzulande. Daher bleibt abzuwarten, wie die Preisge-
neller Handwerkskunst verzapft, sodass keine Blechwinkel oder
staltung in Deutschland und Europa am Ende aussehen
Verbindungen zu sehen sind. erforderliche Stromleitungen
wird. Immerhin sollen Amazon und ein amerikanischer
verlaufen zudem versteckt in gefrästen Kanälen. mehr dazu
Energieversorger bereits 2500 Pakete im geschätzten Wert
unter www.solarwatt.de
von rund 556 Millionen Euro geordert haben und die Produktion soll angeblich schon bis ins Jahr 2016 ausverkauft sein. Allerdings verschiebt sich die Markteinführung immer wieder. So bleibt allen potenziellen Kunden, den Interessierten und Mitbewerbern bislang nur eine Möglichkeit: Warten, um irgendwann feststellen zu können, ob die Versprechen auch eingehalten werden.
es wird noch besser, es dauert nur ein wenig Auch die aktuellen Top-Batterien sind noch nicht gut genug: Wissenschaftler aus aller Welt arbeiten daran, den Lithium-Speicher durch ein besseres System abzulösen: In Aachen entsteht gerade ein Fünf-Megawatt-Großspeicher,
31
S anIeR en · alT BaUS anierUng
effizienter als viele neubauten
Das Zweifamilienhaus in Roth erreicht den Standard eines KfW-Effizienzhaus 55.
D
Das 1939 erbaute Einfamilienhaus vor der Sanierung.
er Primärenergiebedarf konn-
80 Eigentümer gefördert wurden, die
des alten Heizkessels bestand. Die
te um rund 87 Prozent auf nur
sich um die energetische Sanierung ih-
neue Öl-Brennwertheizung arbeitet
noch 37,5 Kilowattstunden pro
res Eigenheims kümmerten.
effizient und umweltschonend. Ihr
Quadratmeter und Jahr gesenkt wer-
Nutzungsgrad beträgt bis zu 97 Pro-
den. Das bedeutet Platz zwei im Rah-
Lob für Schwiegermama
men der Aktion „Energie-Gewinner“
Jan Dorweiler lobt deshalb mit Recht
nen wir den Alt- und den Neubau mit
des Instituts für Wärme und Oeltech-
seine Schwiegermutter: Sie war es, die
derselben Anlage gemeinsam behei-
nik (IWO), bei der bis Ende 2013 rund
von vornherein auf einem Austausch
zen“, freut sich Dorweiler. Seine Frau
36
zent. „Jetzt nach der Sanierung kön-
wärme & energie 02/15
Fotos: iWO (5)
als Familie Dorweiler aus dem mittelfränkischen roth ihr eigenheim renovieren ließ, hatten sie mit allem gerechnet, nur damit nicht: ihr Haus verfügt jetzt über einen effizienzwert, den viele neubauten nicht erreichen.
a lT BaUSa n i e r U n g
Das Zweifamilienhaus verfügt jetzt über eine Wohnfläche von rund 275 Quadratmetern.
Die neue Öl-Brennwertheizung arbeitet besonders effizient: Ihr Nutzungsgrad beträgt bis zu 97 Prozent.
bringen nicht unbeträchtliche Kosten mit sich. Wer nicht so viel Geld ausgeben möchte, sollte daher zunächst eine Heizungsmodernisierung in Erwägung ziehen“, so Jastrzab. und er hatten sich das Ziel gesetzt, das
Effizienzhaus 55“, was einem Neubau
1939 erbaute Einfamilienhaus zu er-
auf energetischem Top-Niveau ent-
weitern und einen Anbau zu schaffen.
spricht. „Das ist der zweitbeste Wert,
Heizölbedarf um zwei Drittel reduziert
Alles kam auf den Prüfstand: Vor allem
der im Rahmen der Aktion Energie-
Denn auch beim Heizölbedarf zeigt
das alte Haus musste rundum erneuert
Gewinner erzielt wurde“, erklärt Simon
sich die neue Effizienz: Der Bedarf
werden. Das Gebäude hatte zu diesem
Jastrzab, Projektverantwortlicher beim
sank von über 4000 Liter auf jetzt circa
Zeitpunkt einen Primärenergiebedarf
IWO. „Das Haus in Roth zeigt, wie ei-
1200 Liter. Mit der Hybridheizung aus
von über 283 Kilowattstunden pro
ne gelungene Kombination aus Sanie-
Öl-Brennwertkessel und Solarthermie
Quadratmeter und Jahr. Insbesondere
rung und Anbau in der Praxis funk-
können die drei Generationen im Zwei-
das Steildach hatte massiven Nachhol-
tionieren kann.“ Übertragbar sei das
familienhaus somit beruhigt in die Zu-
bedarf bei der Dämmung. Bereits bei
Beispiel dennoch nicht immer. „Die
kunft blicken. Weitere Infos zum The-
der Planung wurde darauf geachtet,
Maßnahmen zur Gebäudedämmung
ma unter www.zukunftsheizen.de
l
Wärmebrücken zu vermeiden. Neue Fenster mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung halten nun alles dicht.
Familie Dorweiler freut sich über eine Förderung im Rahmen der Aktion „Energie-Gewinner“.
„Für ein konstant gutes Raumklima im gesamten Gebäude sorgt eine Lüftungsanlage“, erklärt Dorweiler.
energiequellen clever kombiniert Auf dem Dach befinden sich vier Flachkollektoren. Die solarthermische Anlage dient der Warmwasserbereitung und der Heizungsunterstützung. Darüber hinaus erzeugt eine Photovoltaikanlage in der Spitze mehr als 4,6 kWp Strom. Das Haus verfügt jetzt über eine Wohnfläche von rund 275 Quadratmetern und erreicht den Standard eines „KfW-
37
Renovieren · K amine & K achelöfen
Heiße Temperaturen in Moderne Feuerstätten sorgen für Atmosphäre und helfen zudem die Heizkosten zu senken. Dank ihres cleveren Konstruktion und einer optimalen Luftzufuhr stehen sie für eine ökonomische sowie ökologische Verbrennung.
M
ehr als jeder vierte Deutsche genießt bereits die angenehme Wärme eines knisternden Kaminfeuers. Insgesamt über acht Millionen Kaminöfen, Kachelöfen und
Heizkamine erwärmen die Wohnzimmer ihrer Besitzer und liegen weiter im Trend: Alleine in diesem Jahr werden voraussichtlich 400.000 neue Feuerstätten verkauft. Ein Großteil dieser Geräte wird veraltete Öfen aus den 1970er Jahren ersetzen. Vor diesem Hintergrund hat der Industrieverband Haus-, Heiz und Küchentechnik e.V. (HKI) vier wichtige Aspekte zur An-
schaffung einer modernen Feuerstelle zusammengestellt. Als erstes zum Schornsteinfeger In jedem Fall sollte der erste Weg zum Bezirksschornsteinfeger führen. Er kann sagen, ob ein vorhandener Schornstein für die jeweilige Feuerstätte geeignet oder wie ein neu zu errichtender Schornstein auszuführen ist. Nachdem die Feuerstätte an den Schornstein angeschlossen worden ist, überprüft der Bezirksschornsteinfeger die sichere Abführung der Abgase und die Einhaltung sicherheitstechnischer Vorgaben wie zum Beispiel die Abstände der Feuerstätte zu brennbaren Bauteilen oder Einrichtungsgegenständen. Welches Gerät ist das richtige? Feuerstätten für feste Brennstoffe gibt es beim Kachelofenbauer, in Kaminstudios, beim Fachhandel und in Baumärkten. Die Auswahl ist groß: Ob klassisch, rustikal oder avantgardistisch – für jeden Geschmack und in jeder Preisbeachten, dass die Leistung der Feuerstätte dem tatsächlichen Wärmebedarf angepasst werden muss, hierdurch wird ein Überhitzen des Aufstellraumes verhindert. Der Selbsteinbau gehört zu den anspruchsvollen „Do-it-yourself“-Arbeiten und erfordert spezielle Kenntnisse. Der Einbau
62
wärme & energie 02/15
Foto: Contura, Nunnauuni
klasse gibt es die passende Feuerstätte. Grundsätzlich gilt zu
K amine & K achelöfen
kalten Zeiten bzw. die Aufstellung sollte daher besser durch einen Fach-
stämmen am Polter (sortiertes Langholz, das nach der Holzern-
mann erfolgen.
te auf einem Sammelplatz zur Abfuhr bereitliegt) über gespaltene, große Holzscheite, bis hin zum ofenfertigen Kaminholz.
Auf die zugelassenen Brennstoffe achten Jede neue Feuerstätte, die im Handel erhältlich ist, hat eine spezielle Zulassungsprüfung durchlaufen. Dabei wird das Gerät unter anderem auf seine Eignung für die vom Hersteller genannten Brennstoffe geprüft. Und je mehr für das Heizgerät zugelassen sind, desto flexibler ist der Besitzer später bei seiner Brennstoffwahl. Welche Brennstoffe verwendet werden können, steht in der beigefügten Betriebsanleitung. Um den perfekten Kaminabend in aller Ruhe genießen zu können, empfiehlt es sich, Holz und Kaminbriketts miteinander zu kombinieren. Während die Holzscheite den Ofen schnell aufheizen, aber auch schnell abbrennen, sorgen die heizstarken Briketts für dauerhaft wohlige Wärme und für ei-
Wohlige Wärme genießen – mit dem richtigen Brennstoff. Anzeige
ne stundenlang anhaltende Glut. Und selbst wenn das Feuer nachlässt, gibt die Glut noch angenehme, gleichmäßige Wärme in den Raum ab. Weitere Informationen über Brennstoffe unter www.feuerabend.com Woher bezieht man den Brennstoff – Baumarkt, Fachhandel oder Förster? Fertig getrocknetes Kaminholz, Holzpellets sowie Holz- und Braunkohlenbriketts sind sowohl im Brennstoff-Fachhandel als auch in zahlreichen Verbraucher- und Baumärkten erhältlich. Wer größere Mengen an Holz benötigt, wendet sich am besten an Landwirte oder die Forstwirtschaft. Diese bieten Holz in verschiedenen Verarbeitungsstufen an. Angefangen von Holz-
Wichtig für eine optimale verbrennung Besonders wichtig für eine optimale Verbrennung: frisch geschlagenes holz muss an einem belüfteten, möglichst sonnigen und vor Regen geschützten Ort gestapelt und – je nach Scheitgröße und holzart – rund zwei Jahre getrocknet werden. erst danach erreicht es die optimale Restfeuchte von unter 20 Prozent und kann als Brennholz genutzt werden. Weitere informationen zu anschaffung, einbau und Betrieb moderner feuerstätten unter www.ratgeber-ofen.de
63
Wohnen · L ichtpl anung
Es werde Licht!
sowie Lebensdauer und bringen dies
Obwohl wir, der Elektrizität sei Dank, die ständige Verfügbarkeit von Licht als selbstverständlich ansehen, sind wir uns seiner Wirkung kaum bewusst. Zwar klagen wir im Winter über die fehlende Helligkeit im Freien, wirklich Gedanken über stimmige Lichtkonzepte in unseren eigenen vier Wänden machen wir uns dennoch so gut wie nie. Und das, obwohl uns das richtige Licht einfach gut tut.
Licht sollte immer dem Zweck angepasst
mit den Wünschen des Kunden und der Örtlichkeit in Einklang.
Sinn und Zweck sein. Grundsätzlich wird zwischen drei Beleuchtungsarten unterschieden: Die Grund- oder Allgemeinbeleuchtung dient der Orientierung. Das Zonenlicht in denen Tätigkeiten ausgeführt werden sollen. Stimmungslicht hingegen gestaltet den Raum, liefert Emotionen. Beispiel Küche: Die Zubereitung von Speisen steht an erster Stelle und dabei
L
wird oft mit potenziell gefährlichen Geicht bei uns Zuhause wird noch
falsch sein können. Professionelle
räten wie Messern oder dem Herd gear-
immer stiefmütterlich behandelt
Lichtplaner nutzen bei ihren Entschei-
beitet. Deshalb sollte die Helligkeit des
und oft mit Leuchten verwechselt.
dungen wesentlich mehr und genau-
Arbeitsbereiches entsprechend angepasst
Dabei sind dies nur die passenden „Ge-
ere Kriterien, als der Laie das mit „ge-
sein. Im Essbereich sieht das ganz anders
räte“ die, obwohl sie vielleicht gut zur
mütlich“ oder „zu hell“ macht. Sie
aus: Das Licht darf hier gemütlich sein,
Einrichtung passen, für den vorgese-
entscheiden nach Lichtstärke, Licht-
es geht nur um die Früchte der vorher
henen Zweck schlicht und einfach
farbe, Dimmbarkeit, Energieverbrauch
am Herd getanen Arbeit.
72
wärme & energie 02/15
Fotos: Spa & Badarchitektur Designer Torsten Müller Consulting (2)
liefert passendes Licht für Raumbereiche,
LiChTpLanung
Die wichtigsten Begriffe Beleuchtungsstärke:
LeD:
Beeinflusst, wie schnell, sicher und leicht eine Sehaufgabe
Steht für „Light Emmiting Diode“ (Licht emittierende Dio-
bewältigt werden kann und ist wichtig für die Sehleistung.
de/Leuchtdiode). Bei Led wird elektrische Energie mit hil-
Die Beleuchtungsstärke E gibt in Lux (lx) den Lichtstrom Lu-
fe einer halbleiterverbindung in Licht umgewandelt. Die
men (lm) an. Ein Lux liegt an, wenn der Lichtstrom von einem
durchschnittliche Lebensdauer von Consumer-LED beträgt
Lumen einen Quadratmeter Fläche gleichmäßig ausleuchtet.
zwischen 18.000 und 25.000 Stunden (glühbirne: 1000 Stun-
Für Büroarbeiten sind 500 Lux vorgegeben, Sommersonne hat
den).
100.000 Lux, bewölkter himmel 20.000 Lux. IP-Code: Lichtfarbe:
ist die Schutzart (ingress protection) und wird als zweistel-
ist die Eigenfarbe des von einer Lampe erzeugten Lichts und
lige Zahl angegeben. Die erste Ziffer steht für den Schutz
wird in Kelvin (K) angegeben. Die Lichtfarben werden grob
vor Staub und Fremdkörpern, die zweite für den Wasser-
in drei unterschiedliche Kategorien eingeteilt: Warmweiß
schutz. außenleuchten sollten mindestens ip44 haben, also
(<3300 K), neutralweiß (3300-5300 K) und Tageslicht- oder
gegen feste Fremdkörper von mehr als einem Millimeter grö-
Kaltweiß (>5300 K).
ße und gegen Spritzwasser geschützt sein.
Im Wohnzimmer ist Vielseitigkeit ge-
geringen Stromverbrauch fällt die Ent-
bestens mit Lampen, Leuchten und
fragt: Mal ist es Ruhebereich, mal Spiel-
scheidung leicht, kleinere Leuchten
deren Eigenschaften aus.
zimmer. Dann vielleicht Kaminzimmer
auch nachts angeschaltet zu lassen.
oder Dinner-Tafel mit Gästen, von der
Nehmen wir nur einmal einen nächt-
WM-Arena oder dem Büro ganz zu
lichen Toilettengang: Jeder kennt die
schweigen. Dennoch sollte für jede die-
Blendung, wenn man im Flur das dann
ser Gelegenheiten das passende Licht
viel zu helle Licht einschaltet. Nutzt
vorhanden sein, schließlich will man
man stattdessen Steckdosen, die an
sich weder stoßen, noch sich wie unter
der Unterkante mit LED den Boden
Flutlicht fühlen.
beleuchten, so bleibt einem die Blen-
energieersparnis und Sicherheit LED-Leuchtmittel sind Trend, die
dung erspart und man stößt sich den-
Zusatzinformationen
noch nicht die Zehen. Gleiches gilt
gerade frisch gegründet wurde die Fede-
natürlich auch für Treppenstufen.
ration of international Lighting Designers. e.V. (www.fild.eu), welche die interessen
Gründe liegen auf der Hand: Die bei
Planen oder planen lassen
gleicher Helligkeit deutlich reduzierte
Will man selbst planen, so erfordert
anlaufstelle und Verzeichnis für Kunden
Leistungsaufnahme senkt die Strom-
dies eine intensive Auseinandersetzung
dienen soll. Die Webseite der Förderge-
kosten und die Hitzeentwicklung
mit der Materie. Davor muss man kei-
meinschaft gutes Licht – www.licht.de –
enorm. Und es gibt durch die Verwen-
ne Angst haben, unterschätzen darf
befasst sich mit allen aspekten des Lichts
dung von RGB-LED die Möglichkeit,
man die Thematik allerdings auch
und der auswirkung auf den Menschen,
farblich unterschiedliche Stimmungen
nicht. Werden gute Ergebnisse in rela-
erklärt Zusammenhänge und listet nütz-
zu schaffen.
tiv kurzer Zeit gewünscht, so sollte man
liche informationen wie produkte und
Auch zur Erhöhung der Sicherheit
sich an Lichtplaner wenden: Die haben
hersteller auf.
trägt die LED-Technik bei: Durch den
die nötige Erfahrung und kennen sich
von Lichtplanern bündeln, aber auch als
73
VOR SCHAU
Das lesen Sie in der nächsten ratgeber bauen: Vorausschauend bauen Bei der Planung des neuen Lebensmittelpunktes sollten Bauherrn auch an später denken. Viele Haushersteller bieten inzwischen clevere Konzepte an, die durch unterschiedliche Lösungen den Wohnkomfort erheblich steigern.
Neue Förderungen Mit dem Programm 159 „Altersgerecht umbauen“ fördert die KfW Baumaßnahmen, die zu ei-
Wände gestalten
ner Barrierereduzierung führen.
Ob mit einem neuen Anstrich,
Dies beschränkt sich nicht nur
trendigen Wandpaneelen oder
auf die reinen Materialkosten.
stylischen Fliesen – der Kreativität im Bereich Wandgestaltung sind kaum Grenzen gesetzt. Wir zeigen
Weitere Themen* Barrierefreies Bad
Schlafzimmerlösungen So wie man sich bettet, liegt man!
Gartengestaltung Ein Vorher-/Nachher-Projekt
Etwa ein Drittel unseres Lebens
Treppen & Lift
verbringen wir im Schlaf. Erst
Sichere Lösungen
wenn wir Probleme beim Einoder Durchschlafen haben, wissen wir das zu schätzen.
Schränke & Ankleiden
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Die nächste Ausgabe ratgeber bauen erscheint am
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Räume clever einrichten * Änderungen vorbehalten
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wärme & energie 02/15
Fotos: Inter IKEA Systems B.V. 2014, Schwörer Haus, Velux, Mocopinus
Ihnen die neuen Möglichkeiten.