Mai-Ausgabe FOYER

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MAINFRANKEN THE ATER WÜRZBURG | Mai 2015

Im Räderwerk der Geschichte

KRIEG UND FRIEDEN Tolstois großes russisches Epos auf der Bühne des Mainfranken Theaters

SCHAUSPIEL NICHT NUR FÜR WÜRZBURGER

CAFÉ REWUE

BALLETT NICHT NUR FÜR FLAMENCOFREUNDE

DER FALL CARMEN

KONZERT NICHT NUR FÜR UTOPISTEN

6. SINFONIEKONZERT „VERGANGENHEIT & ZUKUNFT“ KONZERT NICHT NUR FÜR ROMANTIKER

HOMMAGE AN JOHANNES BRAHMS


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F OY E R  – MAINFRANKEN THEATER WÜRZBURG

Mai 2015

Eine Initialzündung

Editorial

Wie der Theatermagier Peter Brook auch in Würzburg die Sicht auf Carmen beeinflusste

Liebe Freunde des Mainfranken Theaters,

s Christoph Blitt | X Uli Spitznagel

nachdem wir in unserer aktuellen Spielzeit unter dem Motto KRIEG UND FRIEDEN eine Vielzahl von Projekten und Produktionen in allen Sparten erarbeitet haben, und zuletzt im April im Schauspiel sozusagen das Spielzeitthema selbst in der Romanadaption des großen Tolstoi’schen Epos‘ bildmächtig auf die Bühne gebracht wurde, wollen wir im Mai mit einer Revue das 20. Jahrhundert an Würzburg noch einmal heiter und sentimental, melancholisch und politisch an Ihnen vorüberziehen lassen. Eingebettet in die Schlager, die Tanz- und Unterhaltungsmusik des vergangenen Jahrhunderts werden in einem fiktiven Würzburger Café die Geschichte, Familien- und Firmengeschichte, kleine und große Dramen nacherzählt: So wie die wichtigen politisch-historischen Ereignisse und Gestalten den Alltag der Menschen bestimm(t)en, so spiegeln sich diese in den Biographien und Schicksalen der Bewohner über gut zwei Generationen in den Familien wider. Unsere Dramaturgin Wiebke Melle hat viel recherchiert, Gespräche geführt, Erinnerungen lebendig werden lassen sowie Fakten und Fiktionen zu eine Revue, der Café Rewue gesponnen, die Joachim Werner und seine Musiker taktvoll, beschwingt begleiten und befeuern: erstmals zur Premiere am 23. Mai im Großen Haus. Freuen Sie sich auf lebendige, unterhaltsame Geschichte in Ihrem Mainfranken Theater! Das wünscht Ihnen Ihr

Hermann Schneider, Intendant

Es war ein Abend irgendwann Ende der 1940er Jahre in Londons altehrwürdigem Opernhaus Covent Garden. Auf dem Programm stand Georges Bizets Oper Carmen. Die Aufführung war so, wie man sie sich bei diesem Werk vorstellt: Mit Hilfe von viel Pappmaschee hatte man versucht, im regnerischen London so etwas wie spanisches Flair herzustellen. Der erste Akt nahm seinen gewohnten Lauf, als die in einer Zigarettenfabrik arbeitende Titelheldin den braven Wachsoldaten Don José zu verführen sucht. Dabei schreckt sie selbst vor einer Straftat nicht zurück, indem sie eine ihrer Kolleginnen mit einem Messer verwundet, nur um wieder auf José zu treffen. Dieser soll sie auf Befehl seines Vorgesetzten Zuniga ins Gefängnis führen. Doch Carmen bezirzt José derart, dass dieser sie laufen lässt. Bis dahin waren in der Londoner Aufführung keine Auffälligkeiten zu beobachten. Doch dann auf einmal, kurz vor dem Ende des ersten Aktes, ereigneten sich tumultartige Szenen auf der Bühne! Was war geschehen? Der Abendspielleiter hatte dem Darsteller des Zuniga die Anweisung gegeben, Don José mit einer Ohrfeige für seine dienstliche Nachlässigkeit zu bestrafen. Doch der kapriziöse Tenor wollte sich nicht derart auf offener Bühne von einem Bassisten aus der zweiten Reihe malträtieren lassen und nahm Reißaus. Sein Basskollege verfolgte ihn durch die ziemlich überraschten Chormassen, was für zusätzliche Verwirrung sorgte. Über

dem allgemeinen Chaos fiel schließlich der Vorhang. Der Regieassistent hatte seine wahre Freude an dieser Szene gehabt. Endlich war richtiges Leben in eine Aufführung eingebrochen, die in Konvention zu erstarren drohte. Der Name des Spielleiters war Peter Brook. Er sollte sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zu einem wahren Guru des europäischen Theaters entwickeln. Sein künstlerisches Credo lautete, die ihm anvertrauten Geschichten auf der Bühne unmittelbar und direkt dem Publikum nahe zu bringen. Dies bedeutete gleichzeitig, auf alle Äußerlichkeiten, auf allen Ausstattungsplunder und auf alle Effekthascherei zu verzichten. Dabei ging Brook die besagte Carmen-Inszenierung, die er als Assistent betreut hatte, in all den Jahren nicht mehr aus dem Kopf. Und so entwickelte er 1981 unter dem Titel La Tragédie de Carmen seine eigene Fassung von Bizets Oper. Gemäß seinen künstlerischen Ansichten konzentrierte er sich hier auf die Konstellationen der Protagonisten untereinander und präsentierte so das Substrat dieses populären Stoffes. Diese entrümpelte Carmen jedenfalls wirkte damals wie ein heilsamer Schock und beeinflusste die Rezeption des altbekannten Sujets nachhaltig. Und so kann man jetzt in den Kammerspielen des Mainfranken Theaters eine Tanzversion dieser Geschichte erleben, die stilistisch ganz eigenständige Wege geht, die gleichzeitig aber in ihrer Konzentration auf das Wesentliche dem Theatermagier Peter Brook ihre Reverenz erweist. Info

Titel Der Fall Carmen | Ballett von Anna Vita nach Prosper Mérimée  Termin 02. Mai 2015 | 20.00 Uhr Kammerspiele | Team Anna Vita, Anika Wieners, Veronica Silva-Klug, Christoph Blitt

Auf Zeitreise durch Würzburg Mit Café Rewue verneigt sich das Mainfranken Theater vor einem Musikgenre und den Bewohnern seiner Stadt s Wiebke Melle | V Thinkstock

Mit Schlagern ist es oft so eine Sache. Man muss sie nicht mögen, um sie zu kennen. Vielleicht verhält es sich ähnlich wie mit Likör. Meist ein bisschen zu süß, ein bisschen zu klebrig. Aber in so manch stiller oder besonders heiterer Stunde geht er dann doch erstaunlich gut runter – und ehe man sich versieht, wackelt man bei der lahmen Familienfeier gemeinsam mit Tante oder Onkel auf der Tanzfläche zu Bill Ramseys „Zuckerpuppe von der Bauchtanztruppe“ um die Wette. Unverhohlen würde sich wohl dennoch so gut wie niemand als Freund dieser Musik zu erkennen geben. Weil es eben ist wie beim Likör. Und doch machen die eingängigen Melodien, tanzbare Rhythmen und triviale, deutschsprachige Texte Nummern wie Wencke Myrhes „Knallrotes Gummi-

boot“ oder Udo Jürgens‘ „Ein ehrenwertes Haus“ zu musikalischen Evergreens. Zumindest was die Massentauglichkeit angeht, müssen sie sich vor „Satisfaction“ oder „Ob la di ob la da“ nicht verstecken. Schlager sind aber nicht nur musikalische Bestseller, sie sind auch ein gesellschaftliches Phänomen – und das reicht weit zurück. Den Anfang markierte ein Wiener: Johann Strauss‘ „An der schönen blauen Donau“ wurde bei seiner Uraufführung 1867 von der Presse als Schlager bezeichnet. In den Goldenen Zwanzigern kamen zu den Operetten-Auskopplungen wie „Trinke Liebchen, trinke schnell“ frivolere Nummern wie „Veronika, der Lenz ist da“ oder „Warum soll eine Frau kein Verhältnis haben“ dazu. Später verlor der Schlager seine politische Unschuld,

seine verführerische Massenwirksamkeit machte ihn zum perfekten Propagandamittel für die Nationalsozialisten. Mit den jüdischen Produzenten und Interpreten verschwanden auch die Leichtigkeit und Anzüglichkeit aus den Texten. Goebbels setzte zunächst auf die Mobilisierung für den Krieg, etwa mit Norbert Schultzes Wehrmachtsschlager „Bomben auf Engeland“. Später lieferten sie dann musikalische Durchhalteparolen fürs Volk. Der Schlager der deutschen Nachkriegszeit wiederum bot die Möglichkeit, der Tristesse des zerstörten Landes kurzzeitig zu entfliehen. Es gab die Innerlichkeit nach der eigenen Gefühlswelt oder die Senhsucht nach der unbekannten Ferne wie bei Peter Alexanders „Komm ein bisschen mit nach Italien“. In Zeiten des Wirtschaftswunders fungierte der Schlager als augenzwinkernder Kommentar wie beim „Konjunktur-Cha-Cha“ des Hazy Osterwald Sextetts oder beschwor mit Freddy Quinns „Wir“ die Fremdartigkeit von politischem Studentenprotest. Noch bis in die späten 70er Jahre hinein war der Schlager Teil des Mainstreams. In den darauffolgenden Jahrzehnten verschwand er aus den Ohren der breiten Öffentlichkeit. Er galt als Ausdruck schlechten Geschmacks und reaktionärer Gesinnung. Aber schließlich kehrte er wieder zurück, sei es in Form der Neuen Deutschen Welle, als ironisches Statement oder als schmachtender Rückzug in private Gefühlswelten. Allen Unkenrufen zum Trotz ist der Schlager also nicht totzukriegen. Der Grund dafür liegt unter anderem darin, dass er ein Gradmesser für die Befindlichkeiten der Bevölkerung ist. Dass sich in ihm gesellschaftspolitische Entwicklungen und das Lebensgefühl eines Jahrzehnts spiegeln. Ihn lediglich als kommerzielles Werkzeug der Massenverdummung zu geißeln, wäre zu kurz gegriffen. Er bündelt, was die Deutschen bewegt, und lässt sie dazu im Takt schunkeln. Das macht seinen Wert als Kulturgut aus, ob man will oder nicht. Und so wird er mit einem gewissen zeitlichen Abstand auch zum generationsübergreifenden Erin-

nerungsmedium. Schließlich dürfte ein Großteil der Bevölkerung Michael Jarys „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehn“ mitsingen können, ohne selbst im Bunker auf das Ende des Zweiten Weltkriegs gehofft zu haben. Seine Nähe zum jeweiligen Zeitgeist macht ihn zum idealen Vehikel für eine Reise durch die jüngere deutsche Geschichte, ideal für die Schauspielproduktion Café Rewue. Denn im Schlager spiegeln sich auch die Sehnsüchte, Glücksversprechen und Erfahrungen, die die Würzburger in den vergangenen hundert Jahren antrieben. Ein Jungunternehmer, ein Steinmetz mit Schwäche für Papier, ein anatolischer Schneider, eine Tankwartin, ein Basketballer, eine jüdische Kinderärztin, ein Pizzapionier, ein Ex-Major, ein Bischof und viele andere besingen gemeinsam Liesbesglück, Abschiedsschmerz, ideologische Verblendung, Kriegsheimkehr, Wohlstand und politischen Protest. Bekannte Ereignisse und vergessene (Stadt-)Geschichte werden zu vertrauten Ohrwürmern oder selten gehörten Melodien gespielt. Kommen Sie und schunkeln Sie mit!

Info

 Titel Café Rewue – ein Schauspiel mit Musik aus 100 Jahren | Autorin Wiebke Melle Musikalische Leitung Joachim Werner Inszenierung Stephan Suschke | Bühne Momme Röhrbein | Kostüme Angelika Rieck Matinee 17. Mai 2015 | 11.00 Uhr | Foyer-Café  Uraufführung 23. Mai 2015 | 19.30 Uhr Großes Haus Weitere Vorstellungstermine: 15.00 Uhr 14. Juni 2015 19.30 Uhr 30. Mai sowie 07., 11. und 16. Juni, 03., 05., 12. und 22. Juli 2015


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Fidelio Oper von Ludwig van Beethoven V Falk von Traubenberg „Eine schnörkellose Inszenierung mit hervorragenden Sängern und einem ästhetischen Bühnenbild, die sich auf die Musik konzentriert”, schreibt das Main-Echo über die Opernproduktion Fidelio von Stephan Suschke, die am 28. März im Mainfranken Theater Premiere feierte. Fidelio beruht auf einer tatsächlichen Begebenheit aus der Zeit der Französischen Revolution: Leonore versucht, aus Liebe zu ihrem Ehemann, als Mann verkleidet ihren zu Unrecht inhaftierten Gatten aus dem Gefängnis zu befreien. In der Partie der Leonore alias Fidelio begeistert die Sopranistin Karen Leiber „mit großer stimmlicher Präsenz und einer Mischung aus jungenhaftem Charme und mädchenhafter Zartheit“. Einer der musikalischen Höhepunkte ist der Gefangenenchor, so die Fränkische Nachrichten – mitreißend gesungen von Mitgliedern des Opernchores. Beethoven brachte in diesem Werk einen höchst individuellen und äußerst vielgestaltigen musiktheatralen Kosmos zur Entfaltung und endet in einem hymnisch-oratorienhaften, mitreißenden Finale. Kartenreservierung unter 09 31/39 08-124 oder per E-Mail an karten@theaterwuerzburg.de.  Termine 16.00 Uhr 17. Mai 2015 19.30 Uhr 29. April, 06., 29. und 31. Mai, 05., 13. und 27. Juni sowie 09. Juli 2015

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Bayerische Theatertage 2015 Das Mainfranken Theater ist mit zwei Schauspielproduktionen in Bamberg Vom 04. bis 23. Mai 2015 sind bei den 33. Bayerischen Theatertagen rund 30 Bühnen des Freistaates mit ihren Inszenierungen in Bamberg zu erleben. Das Mainfranken Theater Würzburg ist beim größten Theaterfestival Bayerns mit gleich zwei Produktionen vertreten: Am Sonntag, den 17. Mai, wird Der Auftrag von Heiner Müller in einer Inszenierung von Schauspieldirektor Stephan Suschke präsentiert und am Freitag, den 22. Mai, folgt dann der Junge Klassiker – Faust Short Cuts – eine Regiearbeit von Nele Neitzke. Jeweils im Anschluss an diese Vorstellungen lädt das Produktionsteam das Publikum herzlich zu Nachgesprächen ein, bei denen die Regisseure, die Schauspieldramaturgen und die Darsteller tiefergehende Einblicke in die Inszenierungen geben und für Fragen zur Verfügung stehen. Weiterführende Infos zu den Bayerischen Theatertagen sind unter www.bayerische-theatertage.de zu finden. Titel Der Auftrag von Heiner Müller  Termin 17. Mai 2015 | 20.00 Uhr (Einführung 19.45b Uhr) | Studio des E.T.A. Hoffmann Theaters in Bamberg Titel Junger Klassiker − Faust Short Cuts von Johann Wolfgang von Goethe  Termin 22. Mai 2015 | 20.00 Uhr | Großes Haus des E.T.A. Hoffmann Theaters in Bamberg

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Eine Melodie, die man nicht vergisst

Mensch im Räderwerk der Geschichte

Was die biografischen Tonspuren unserer Künstler verraten

Liebe, Leidenschaft, Feuer, Regen und Theaterblut

Musik prägt unser Leben, und viele Erinnerungen verbinden wir mit Musik, mit einer Melodie oder mit einem Lied. Die gemütliche Plauderrunde „Tonspur meines Lebens“ befasst sich mit den musikalischen Prägungen und Vorlieben der Mitarbeiter und Künstler am Mainfranken Theater. Mit Café Rewue und Die Jünger Jesu stehen demnächst zwei musikalische Schauspielproduktionen auf dem Spielplan. Zu Gast in der Mai-Ausgabe sind deshalb die Schauspielerin Claudia Kraus, die Schauspieldramaturgin Wiebke Melle und der Musiker Joachim Werner. Wiebke Melle konzipierte die Würzburg-Revue, Joachim Werner ist für die musikalische Leitung zuständig. Die Schauspielerin Claudia Kraus wird demnächst in der Bühnenadaption von Leonhard Franks Würzburg-Roman zu erleben sein. Momentan spielt sie in Krieg und Frieden von Leo Tolstoi. Seien Sie dabei, wenn die drei ihren Plattenschrank nach ihrer Lieblingsmusik durchstöbern!

Eines der bedeutendsten Meisterwerke der Weltliteratur feierte am 11. April auf der Bühne des Mainfranken Theaters Premiere: Leo Tolstois großes Epos Krieg und Frieden. Regisseur Malte Kreutzfeldt hat aus dem 2000-seitigen Roman eine Bühnenfassung geschrieben, in der es gelungen ist, „den Kern des Mammutwerkes freizulegen: Den Mensch im Räderwerk der Geschichte“, so die Süddeutsche Zeitung. Es wird von drei russischen Adelsfamilien zu Zeiten der Napoleonischen Kriege erzählt. Egal, ob in Krieg oder Frieden, sie alle werden von Schicksalsschlägen ereilt, die sich als wahre Prüfsteine entpuppen. Die verzweifelte Suche nach einem Platz im Leben treibt die Protagonisten an. Und das Main Echo schreibt, dass diese Bühnenfassung insbesondere „durch die reduzierte Handlung, die verstörenden Traumbilder und die Fülle an philosophischen Gedanken an konzentrierter Tiefe“ gewinne. Mit seinem Team hat Kreutzfeldt „drastische und auch poetisch schöne Bilder gefunden“, so die Main-Post und tituliert dieses opulente Bühnenstück als „sehenswert“.

Titel „Tonspur meines Lebens“ | Mit Claudia Kraus, Wiebke Melle und Joachim Werner | Moderation Roland Marzinowski  Termin 08. Mai 2015 | 22.00 Uhr | BAR Eintritt 7,00 Euro inkl. ein Freigetränk

 Termine Krieg und Frieden von Leo Tolstoi 15.00 Uhr 19. April und 21. Juni 2015 19.30 Uhr 25. April, 09., 13., 16., 19. und 27. Mai, 28. Juni sowie 08. Juli 2015

Von Viren, Drohnen und Trojanern

Ehrenmitglied Günther Zimmermann verstorben

Early Bird – der frühe Vogel

Ein Vortrag gibt Einblicke in zukünftige Gefahren

25 Jahre am Mainfranken Theater Würzburg

Alle Theaterhighlights im Abonnement

Sicherheitspolitiker haben seit ein paar Jahren ein neues Bedrohungsszenario für sich entdeckt: Cyberwar – die digitale Kriegsführung. Computerviren, die Atomkraftwerke lahmlegen, feindliche Staaten, die Militärausrüstung sabotieren, oder Terroristen, die das Finanzsystem mit ein paar Klicks in die Knie zwingen. Aber wie wahrscheinlich sind solche Bedrohungen? Und sind Cyberattacken wirklich eine neue Art, Krieg zu führen? Max Muth wird über mögliche Gefährdungen berichten, die in der Zukunft zu erwarten sind. Der Journalist schreibt für den Zündfunk, das B2-Notizbuch, die radioWelt sowie für das jetzt-Magazin der Süddeutschen Zeitung. Als Redakteur bei PULS, der jungen Welle des Bayerischen Rundfunks, durchsucht Max Muth die Weiten des Internets nach relevanten und aufregenden Geschichten.

Günther Zimmermann wurde am 21. Oktober 1921 in Berlin geboren und verstarb am 28. Februar 2015 in Würzburg. Das Mainfranken Theater trauert um den beliebten Tenor, Regisseur und Organisationsund Werbeleiter. Nach seinen Theaterstationen über Leipzig, Nürnberg, Bielefeld und Krefeld kam Günther Zimmermann als Tenor nach Würzburg und war seit der Eröffnung des Würzburger Stadttheaters 1966 festes Ensemblemitglied des Hauses. Als Operettentenor spielte er glanzvolle Tenorpartien (unter anderem Paganini, Die lustige Witwe, Das Land des Lächelns) und wurde von Publikum und Presse jahrelang begeistert gefeiert. Er inszenierte beispielsweise Der Graf von Luxemburg, Der Vetter aus Dingsda und Maske in Blau. Als Organisations- und Werbeleiter konnte er viel bewirken, dabei kam ihm stets seine vielfältige Theatererfahrung zugute. Am 3. Dezember 1991 wurde Günther Zimmermann zum Ehrenmitglied des Mainfranken Theaters ernannt. Er bleibt uns als geschätzter Kollege und Freund in Erinnerung.

Die Würzburger gehen wieder öfters ins Theater, denn bereits seit einigen Jahren verzeichnet das Mainfranken Theater Würzburg wieder deutliche Steigerungen bei den Besucherzahlen. Ganz besonders macht sich dies in der aktuellen Spielzeit bemerkbar, denn bereits jetzt ist diese mit einer Vielzahl an ausverkauften Vorstellungen für das Dreispartenhaus eine ausgesprochen erfolgreiche: Mit großer Begeisterung sind vom Publikum Inszenierungen wie Madama Butterfly, Der Zigeunerbaron (Musiktheater), der Junge Klassiker – Faust Short Cuts (Junges Theater) oder Schneewittchen – Breaking Out (Ballett) aufgenommen worden. Dabei liegen die Auslastungszahlen durchschnittlich zwischen 80 und 90 Prozent, eine Vielzahl der besonders beliebten Produktionen ist sogar jetzt schon bis in die zweite Saisonhälfte hinein ausverkauft. „Schlangestehen“ an der Theaterkasse ist demnach schon seit längerem im Würzburger Stadttheater kein Ausnahmezustand mehr. Abhilfe schafft da beispielsweise das Abonnement. Ob Musiktheater, Schauspiel, Ballett oder Konzert, mit dem Abo erleben Sie garantiert alle Theaterhöhepunkte der Saison. Ihre Wunschplätze sind für Sie reserviert und Sie sparen noch obendrein. Lassen Sie sich doch unverbindlich beraten: Unsere Mitarbeiterinnen des Aboteams helfen Ihnen bei der Auswahl des passenden Abonnements. Fragen Sie an der Theaterkasse nach unseren Angeboten.

Titel KRIEG UND FRIEDEN – kontrovers „Cyberwar – Panikmache oder reale Bedrohung?“ | Vortrag von Max Muth (Journalist, Bayerischer Rundfunk)  Termin 04. Mai 2015 | 19.30 Uhr | Foyer-Café Eintritt 5,00 / 7,00 Euro


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Mai 2015

Restauration im Konzertsaal Über die Wiederbelebung von Tönen s Beate Kröhnert | V Thinkstock

„Ohne die Sixtinische Kapelle gesehen zu haben, kann man sich keinen anschauenden Begriff machen, was ein Mensch vermag.“ So würdigte der große Dichterfürst Johann Wolfgang von Goethe den Schöpfer des 520 Quadratmeter großen Deckenfreskos, den Maler Michelangelo, post mortem. Knapp vier Jahre hatte Michelangelo Zeit gehabt, um die Szenen aus der Genesis auf den Kalkmörtel zu zaubern. Doch die letzten Jahrhunderte haben ihre Spuren auf den Wänden hinterlassen. Kunsthistoriker waren der Überzeugung, dass Michelangelo des Weiteren einen eher düsteren Stil gepflegt haben musste. Im Jahr 1980 entschied sich der Vatikan, diese Deckengemälde zu restaurieren. Wenn man an Restaurierungsarbeiten denkt, entsteht sofort das Bild eines konzentriert arbeitenden Menschen, der mit größter Akkuratesse und Hingabe die Fresken mit einer speziellen Tinktur Millimeter für Millimeter ausreinigt. Und genau das geschah auch in den zwölf Jahren der Restaurierungsarbeiten. Das Ergebnis war verblüffend! Michelangelo hatte für die Deckengestaltung in der Sixtinische Kapelle zu kräftigen Farben gegriffen. Diese Erkenntnisse und der Genuss des strahlenden Riesengemäldes sind gewiss eine große Genugtuung für die Sisyphusarbeit. Gibt es aber auch im Bereich der Musik die Praxis der Restaurierung? Hierbei muss natürlich zunächst geklärt werden, was genau das Kunstwerk ist? Ist es die Partitur oder ist es der Inhalt, sind es die Noten? Nun: Ist es eine Handschrift aus der Zeit der Renaissance, dann ist schon allein die Partitur ein Kunstwerk. Doch wer die Noten in Musik verwandelt, ist immer auch ein Restaurator, ein Wiederhersteller – denn nichts anderes bedeutet dieses

Wort. Nun gibt es in der Musik ganz unterschiedliche Restauratoren: Die einen beleben das Werk mit Originalinstrumenten und im Sinne der Spielweise seiner Entstehungszeit; die nächsten führen die Noten in die Gegenwart. So gesehen ist jedes Konzert eine ganz individuelle Wiederherstellung. Was aber geschieht, wenn das Werk nicht fertig gestellt wurde? In der Musikgeschichte gibt es einige sehr spannende Momente, die den Umgang mit Fragmenten illustrieren. Das Zeitalter der Romantik sah hierin eines ihrer großen Symbole: Ein unvollendetes Kunstwerk ließ Raum für die eigene Fantasie, beleuchtete die Unendlichkeit. Es gibt Werke, die benötigen mehr Fantasie als andere, weil sie über den Skizzenstatus nie hinausreichten. Andere haben tatsächlich einen Platz in den Konzertprogrammen unserer Zeit gefunden. Man denke etwa an Wolfgang Amadé Mozarts Requiem (KV 626), das heute ganz selbstverständlich mit den Ergänzungen seines Schülers Franz Xaver Süßmayr durch die Konzertsäle reist, oder auch Franz Schuberts Unvollendete. Wie hätten der dritte und vierte Satz wohl ausgesehen? Die Frage bleibt unbeantwortet. Und dabei ist die Sinfonie in h-Moll nicht die einzige Sinfonie, die Franz Schubert nicht abschloss. Im Herbst des Jahres 1828, in seinen letzten Lebenstagen, notierte er Skizzen zu einem neuen Werk. Die Aufzeichnungen befanden sich in einem Konvolut aus Blättern, neben Kontrapunkt-Studien, die er zur gleichen Zeit zu Papier brachte. Erst um 1970 kamen Musikforscher zu der Erkenntnis, dass es sich dabei um das Material für eine geplante Sinfonie Nr. 10 in D-Dur D 936A handeln musste.

Prachtvoll restauriertes Deckenfresko der Sixtinischen Kapelle – lässt sich auch Musik „restaurieren“? Sind diese Aufzeichnungen bereits gerettet, indem sie gefunden und zugeordnet wurden? Ist es nicht erst Musik, wenn man sie hört? Doch wie kann diese lose Ansammlung an Skizzen gehört werden – so ganz aus dem Zusammenhang gerissen! Die Rettung kam in Gestalt eines anderen, eines an und für sich eher avantgardistischen Komponisten. Der Italiener Luciano Berio gestaltete 1988/1989 ein restauriertes Fresko aus den Skizzen der Sinfonie und den Kontrapunkt-Übungen. Berio schickt die Hörer mit seinem Rendering auf eine verrückte Zeitreise. So wie Schubert mit seinen Aufzeichnungen einen geradezu wegweisenden Kurs in die Zukunft der Kompositionskunst einschlug, so lauscht der Komponist des 20. Jahrhunderts weit zurück und schafft eine unglaublich spannende Synthese der Musik zweier Jahrhunderte. Beim Anhören verliert man ein wenig die Orientierung: Ist das wirklich Schubert? Hat Berio hier nachgeholfen? Wo hört Berios Musik auf? Wo beginnt wieder ein Stückchen Schubert? Es ist die gleiche Besetzung wie in der großen C-Dur-Sinfonie – ist das Schubert? Hat

Berio orchestriert? In seinem Vorwort zu Rendering erklärt der Italiener, was ihn am Material aus Schuberts Nachlass so faszinierte: „Diese Skizzen sind ziemlich komplex und von großer Schönheit; sie enthalten weitere Hinweise auf die neuen Wege, die Schubert weg von Beethovens Einfluss führten.“ In diesem Sinne wartet mit Luciano Berios Rendering ein auf besondere Weise restaurierter Schubert!

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Titel 6. Sinfoniekonzert „Vergangenheit & Zukunft“  Termine 21. und 22. Mai 2015 | 19.30 Uhr St. Johanniskirche Arvo Pärt Trisagion für Streichorchester Gustav Mahler / Luciano Berio Sechs frühe Lieder Luciano Berio / Franz Schubert Rendering Sopran Karen Leiber | Dirigent Daniel Huppert Philharmonisches Orchester Würzburg

Hommage an Johannes Brahms Generalmusikdirektor Enrico Calesso über seine Leidenschaft für Brahms V Falk von Traubenberg

„Lieben Sie Brahms?“ ist nicht nur der Titel eines Romans und seiner Verfilmung. An dieser Frage scheiden sich die Geister – die einen lieben seine Musik, die anderen lehnen sie ab. Wie sieht es bei Ihnen aus, Herr Calesso? Ich wüsste auf diese Frage sofort eine Antwort. Zudem begleitet mich dieser Komponist auf meinem eigenen Weg als Musiker schon seit vielen Jahren. Ich habe ihn bereits als Kind beim Klavierunterricht kennen gelernt. Das erste Stück, das ich von Johannes Brahms spielte, war das 2. Intermezzo op. 117. Brahms stand auch auf dem Programm meines ersten öffentlichen Konzerts als junger Pianist. Hier war es die 2. Rhapsodie op. 79, die mich um einige schlaflose Nächte brachte. Und so verwundert es nicht, dass mich Johannes Brahms auch bei meinem Diplomkonzert als Pianist begleitete: Diesmal waren es die Händel-Variationen. Möglicherweise überrascht es ein wenig, dass Brahms in der Musikausbildung eines Italieners eine so tragende Rolle spielt, aber es spiegelt eben meine Begeisterung für diesen Komponisten. Die große Faszination ergriff mich seit den ersten Klavierstücken und fesselt mich umso mehr, seit ich auch seine Orchester- und Chorwerke kenne. Als ich mein Dirigier-Diplom absolvierte, standen mir dann die Brahms’schen Haydn-Variationen zur Seite, die ich ein zweites Mal mit dem Philharmonischen Orchester Würzburg im Sinfoniekonzert aufführte. Es fällt schon auf, dass Brahms – neben vielen anderen Komponisten – wichtige Stationen meiner Ausbildung begleitete, und hierfür gibt es einen guten Grund, nämlich seine Musik! Es ist diese unglaubliche Tiefe des Konzeptes und die ungeheure kompositorische Disziplin in seinen Werken, die seine Musiksprache so einzigartig macht. Natürlich gibt es enorme Emotionalität in seiner Musik, die sich aber nicht unmittelbar oder oberflächlich ausbreitet. Wenn sich bei Brahms der Moment von Sehnsucht entäußert, dann etabliert sich dies stets als eine tiefe, intensive „Farbe“

der Seele, die das unbewusste Empfinden und den Geist gleichermaßen inspiriert. Diese Musik ist sehr sinnlich, aber genau daher ist es mein erstes Gebot, zunächst ihren musikalischen Reichtum zu ergründen. Die Überraschung und das Neuartige geschieht im Detail: Keine einzige Zelle, keine einzige rhythmische Figur wird umsonst eingeführt, und selbst das kleinste Element erblüht und entfaltet sich zu unerwartet

reicher musikalischer Rede. In diesem Sinn ist Brahms ein großer Meister der Variation, und zwar in jeder Hinsicht: Rhythmik, Melodik, Harmonik, Metrik usw. Für die Interpretation der Brahms’schen Partituren geht das mit der Herausforderung einher, all diese komplexen Strukturen zu finden, zu verstehen, und dann in einem organischen Ganzen zu fassen und wiederzugeben.

Im Mai habe ich nun zweimal das große Vergnügen, mich beruflich intensiv mit Brahms’ Musik zu beschäftigen. Bei der Hommage an Johannes Brahms haben wir mit dem 1. Klavierkonzert und der 1. Sinfonie zwei großartige Orchesterwerke auf dem Plan. Als Pianist steht dem Philharmonischen Orchester Würzburg Ralph Neubert zur Seite. Er ist ein feinsinniger und kluger Musiker, den ich aus unserer gemeinsamen Zeit am Theater Erfurt kenne. Und wenige Tage später habe ich dann das Vergnügen, mit unserem Konzertmeister Franz Peter Fischer die drei Violinsonaten im Rahmen einer Kammerkonzertmatinee im Toscanasaal aufzuführen. Es erwartet mich eine aufregende Zeit. Falls auch Sie Brahms lieben, dann lassen Sie sich diese Chance nicht entgehen und uns gemeinsam seine Musik genießen. Ich würde mich freuen, wenn wir uns im Konzert begegnen.

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Titel Hommage an Johannes Brahms Johannes Brahms Konzert für Klavier und Orchester in d-Moll op. 15 Johannes Brahms Sinfonie in c-Moll op. 68b Klavier Ralph Neubert | Dirigent Enrico Calesso Philharmonisches Orchester Würzburg  Termin 2. Mai 2015 | 19.30 Uhr | Großes Haus

Das Philharmonische Orchester Würzburg und GMD Enrico Calesso freuen sich auf die Brahmskonzerte.

Titel 6. Kammerkonzert Johannes Brahms Sonate für Klavier und Violine Nr. 1 in G-Dur op. 78 | Johannes Brahms Sonate für Klavier und Violine Nr. 2 in A-Dur op. 100 Johannes Brahms Sonate für Klavier und Violine Nr. 3 in d-Moll op. 108 | Violine Franz-Peter Fischer | Klavier Enrico Calesso  Termin 10. Mai 2015 | 11.00 Uhr | Toscanasaal, Residenz Würzburg


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Mai 2015

Wenn Profis und junge Menschen gemeinsam musizieren Beim Projekt „Ohren auf! in concert“ erleben Kinder und Jugendliche Klassik hautnah s Frank Kupke | V Frank Kupke, Makoto Sudo

Klassische Musik kann eine spannende Sache sein. Vor allem, wenn man sie gemeinsam genießt oder – besser noch – gemeinsam selbst macht. Um dies jungen Menschen näher zu bringen, gibt es seit über zehn Jahren das Projekt „Ohren auf!“ des Mainfranken Theaters Würzburg. Unterstützt vom Theater- und Orchesterförderverein, begeistern Musiker des Philharmonischen Orchesters Würzburg Kinder und Jugendliche für Klassik. Initiiert wurde das Projekt „Ohren auf!“ noch vom früheren Intendanten Tebbe Harms Kleen, das dann später um die Jahreswende 2003/2004 rasch Gestalt annahm. „Das Projekt war Kleen ein wichtiges Anliegen“, sagt Matthias Steinkrauß. Der Cellist des Philharmonischen Orchesters Würzburg ist von Anfang an bei „Ohren auf!“ dabei. Der Profimusiker ist bis heute Organisator und Koordinator des Projektes, das ihm und seinem guten Dutzend Mitstreitern aus dem Orchester mindestens genauso viel Freude bereitet wie den jungen Menschen, denen sie ganz konkret zeigen, was klassische Musik ist. Das Projekt funktioniert zweigleisig. Zum einen richtet sich „Ohren auf!“ an Kinder und Jugendliche, die noch nie etwas mit Orchesterinstrumenten – und manchmal auch noch nie näher etwas mit Klassik – zu tun hatten. Zum anderen richtet es sich an junge Menschen, die schon recht ordentlich auf einem Instrument spielen können. Um Kinder überhaupt in Kontakt mit klassischer Musik zu bringen, gehen die Orchestermitglieder praktischerweise mit ihren Instrumenten in die Schulen. Schon nach einem ersten Brief, in dem die Musiker Ende 2003 die Schulen in Würzburg und Umgebung auf das damals neue Projekt aufmerksam machten, war die Resonanz beachtlich. Das Interesse unter den Lehrern war sehr groß, berichtet Steinkrauß. Als die Musiker im Jahr darauf mit pädagogischem und musikalischem Feuereifer in die Klassenzimmer gingen und musizierten, war Begeisterung zu spüren: Profimusiker, die sich und ihre Musik mit Instrumenten präsentierten – das war so ganz anders als das, was man sonst so über Klassik hörte. „Natürlich sind es immer wieder ähnliche Fragen, die die Schüler stellen“, sagt Steinkrauß. Da ist etwa die Frage: „Sind Sie berühmt?“ Die Musiker gehen auf alles ein, was die Schüler wissen wollen, und erzählen, wie das Instrument gebaut ist und wie sich darauf Töne erzeugen lassen. Manchmal kommt auch die Frage, warum sich denn die Musiker „immer so komisch bewegen“ würden, wenn sie Musik machen, also, weshalb sie nicht nur

Matthias Steinkrauß ist Cellist beim Philharmonischen Orchester Würzburg; er organisiert und koordiniert die Initiative „Ohren auf!“ einfach in ganz neutraler Körperhaltung musizieren. Dann antwortet Steinkrauß beispielsweise, dass es beim Musikmachen ja um mehr geht, als bloß darum, Noten zu spielen, sondern dass es sich da unter anderem auch um Emotionen handelt, bei denen man als Musiker eben mit dem Körper mitgeht. Nicht selten sind Schüler – es sind in der Regel Dritt- oder Viertklässler – am Ende von dem überrascht, was sie da zu hören bekommen. Manchmal kommt es vor, dass ein Schüler sagt: „Und das ist jetzt klassische Musik gewesen? Die habe ich mir immer so langweilig vorgestellt.“ Die Musiker gehen entweder alleine in die Klasse oder aber als Ensemble, beispielsweise als Streichoder Bläserquartett. Nicht selten stellen die Kinder die Frage: „Was kostet eigentlich so ein Instrument?“ Wenn sie dann hören, dass es da ganz unterschiedliche Preiskategorien und es nach oben fast keine Grenzen gibt, sind die Kinder oft schwer beeindruckt. Wenn man ihnen andererseits erklärt, dass man Ins-

Um jungen Menschen die klassische Musik näher zu bringen, gibt es am Mainfranken Theater Würzburg seit über zehn Jahren die Initiative „Ohren auf!“.

trumente schon für ein paar Hundert Euro erwerben kann und dass es auch Leihinstrumente gibt, sind die Kinder hellauf begeistert: „Ich will mir jetzt sofort so ein Instrument kaufen!“ Die Orchestermusiker gehen bei „Ohren auf!“ nicht nur an Schulen in der Region Würzburg, sondern sie waren bereits unter anderem in Stockstadt a. Main, Erlenbach, Bad Neustadt, Röttingen, Lipprichshausen, Lauda und Bad Bocklet. Schwerpunkt sind Grundschulen, aber auch Kindergärten nehmen das Angebot gerne an, dasselbe gilt für Förder- und Sonderschulen sowie für Gymnasien, Fachober- und Realschulen. Wie Steinkrauß berichtet, haben dank des Projektes „Ohren auf!“ mehr als 11.000 Kinder aus etwa 160 Einrichtungen in 209 Veranstaltungen die Musiker aus der Nähe erleben können. Damit die beteiligten Orchestermusiker, die ja vorrangig auf ihrem Instrument ausgebildet sind, auch ein gewisses pädagogisches Handwerkszeug bekommen, konnte im Juli 2006 der bekannte Kinderkonzertmoderator Christian Schruff aus Berlin gewonnen werden, eine Fortbildung mit Teilen des Philharmonischen Orchesters Würzburg zu machen, so Steinkrauß. Ermöglicht wurde dies mittels Finanzierung vom Orchesterförderverein. Außerdem gibt es die Möglichkeit, dass Klassen oder Musikschulgruppen eine Orchester- oder Bühnenorchesterprobe besuchen und sich hierbei teilweise mitten ins Orchester setzen, um so einen ganz neuen und intensiven Höreindruck zu erleben. Für Kinder und Jugendliche, die bereits ein Instrument spielen, bietet das Philharmonische Orchester Würzburg heuer bereits zum siebten Mal mit „Ohren auf! in concert“ ein ganz besonderes Konzertformat. Hierbei können Kinder und Jugendliche bis zur zwölften Klasse selbst richtig beim Philharmonischen Orchester Würzburg mitspielen. Wer mitmachen möchte, muss sich einem Casting stellen, das man sich aber nicht allzu streng vorstellen muss. „Die jungen Leute sind ja meistens schon recht gut. Direkt abgelehnt wurde noch niemand“, berichtet Steinkrauß. „Das letzte Mal haben wir nur zu jemandem gesagt, es wäre vielleicht gut, wenn er noch bis zum nächsten Mal warten würde.“ Junge Leute und Profimusiker erarbeiten dann unter dem Dirigat von Generalmusikdirektor Enrico Calesso ein richtiges Konzertprogramm. Etwa 350 Schüler konnten so über die Jahre an dem Konzertprojekt „Ohren auf! in concert“ teilnehmen und von den Erfahrung der Profis profitieren. Beim letzten Mal standen unter anderem eine späte Haydn-Sinfonie und Elgars Enigma-Variationen auf dem Programm. Dem Generalmusikdirektor Enrico Calesso ist das Projekt ganz besonders wichtig. Verteilt über vier Wochen gibt es insgesamt sechs Proben in voller Besetzung. Je nach Bedarf können Instrumentengruppenproben (sogenannte Stimmproben) angesetzt werden. Im

Orchester sitzen in der Regel immer ein Jungmusiker und ein Profi nebeneinander an einem Notenpult. „Für die Kinder und Jugendlichen ist das ein ganz besonderes Erlebnis“, berichtet Steinkrauß. Der Cellist freut sich selbst jedes Mal auf diese Art des gemeinsamen Musikmachens. Den jungen Musikern kann er beim Proben ganz einfache Tipps geben. Da kann es beispielsweise um den Bogenstrich und um andere technische Dinge gehen. Oder er gibt dem Jungmusiker neben sich den Hinweis: „Jetzt achte doch mal auf die Trompete, dann weißt du genau, wann dein Einsatz kommt, und du setzt garantiert richtig ein.“ Steinkrauß ist immer wieder begeistert, mit wie viel Freude und Energie die Schülerinnen und Schüler die Sache angehen. Dieses Jahr stehen Der Zauberlehrling von Paul Dukas, Die Mittagshexe von Dvorˇák und das MarimbaKonzert von Paul Creston mit dem jungen Solisten Josef Treutlein auf dem Programm. Natürlich sind die Proben kein reiner Selbstzweck. Das Programm, das sich die Jungen und die Erfahrenen miteinander erarbeitet haben, wird stets der Öffentlichkeit im Großen Haus des Mainfranken Theaters Würzburg präsentiert. Heuer geschieht dies in zwei Konzerten, nämlich im Jugendkonzert am 3. Juli um 11.15 Uhr und beim Familienkonzert am 4. Juli um 17 Uhr. Und: Wer glaubt, dass sie oder er gut genug ist, um mal mit richtigen Profis im Orchester zusammenzuspielen, für den gibt es bis zum 1. Mai noch die Möglichkeit, sich für das Casting anzumelden, das am 9. Mai stattfindet. Anmeldung bis 1. Mai bei Beate Kröhnert, beate.kroehnert@stadt.wuerzburg.de, Tel. (09 31) 39 08-176.

Spaß und tolle Erfahrungen Die 14-jährige Alexandra Pfeifer probt mit den Profimusikern Alexandra Pfeifer ist ein aufgewecktes junges Mädchen. Und sie macht gerne Musik. Am liebsten klassische Musik. Seit sieben Jahren spielt sie Querflöte. Die 14-Jährige ist heuer bereits das zweite Mal beim Orchesterprojekt „Ohren auf! in concert“ des Mainfranken Theaters Würzburg dabei. Dass sie überhaupt dazu kam, war mehr oder weniger Zufall. „Wir haben im Internet nach Theaterkarten gesucht“, sagt Alexandra Pfeifer. „Und dabei sind wir dann auf

Alexandra Pfeifer aus Hafenlohr ist bereits das zweite Mal bei „Ohren auf! in concert“ dabei. die Online-Anzeige über das Konzertprojekt gestoßen.“ Mit „Wir“ meint sie sich und ihre Mutter. Nachdem ziemlich schnell klar war, dass Alexandra mitmachen wollte, organisierte ihre Mutter das Drumherum. Sie meldete ihre Tochter für das Casting an, das Alexandra nicht als sonderlich stressig empfand. „Ich habe eines von den Stücken gespielt, die gerade im Flötenunterricht dran gewesen sind.“ Von ihrem Wohnort Hafenlohr (Lkr. Main-Spessart) zu den Proben mit dem Philharmonischen Orchester nach Würzburg zu kommen, ist weniger umständlich, als es erscheinen mag, da sie ohnehin auf das musische Matthias-Grünewald-Gymnasium in Würzburg geht. Freilich gibt es auch am Matthias-Grünewald-Gymnasium ein großes Orchester, aber mit richtigen Profimusikern gemeinsam zu musizieren, das ist dann doch noch einmal eine ganz neue Erfahrung. Ein Auftritt mit dem Philharmonischen Orchester Würzburg ist emotional etwas anderes wie ein Auftritt in der Schulaula. „Es ist wirklich sehr schön und macht einfach riesigen Spaß“, sagt Alexandra Pfeifer. Bei den Proben unter Generalmusikdirektor Enrico Calesso sind Konzentration und Spielfreude gefragt. Die junge Flötistin sieht den gemeinsamen Orchesterproben mit den anderen jungen und den erwachsenen Musikern erwartungsvoll entgegen. „Da kriegt man zum Beispiel Tipps, wie man eine schwierige Stelle leichter greifen kann.“ Die Proben dauern jeweils zweieinhalb Stunden mit Pause. „Und beim Konzert bin ich dann richtig aufgeregt“, sagt Alexandra Pfeifer, die auf der Flöte derzeit von Christian Reif unterrichtet wird. Ihr früherer Lehrer Stefan Albers war der Soloflötist des Philharmonischen Orchesters Würzburg, Weil Alexandra Pfeifer schon mal bei „Ohren auf! in concert“ dabei war, braucht sie selbst nicht mehr ins Casting am 9. Mai zu gehen.


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F OY E R  – MAINFRANKEN THEATER WÜRZBURG

Warum nicht nur Kinder ins Publikum guter Kinderstücke gehören Sultan und Kotzbrocken von Claudia Schreiber s Nele Neitzke

Wer kennt das nicht: Steuererklärung! Handyanbieter wechseln! Termine einhalten! Geld verdienen! Regelmäßig zum Zahnarzt! Kurz: Erwachsensein. Und das Gefühl dazu: Stress! Aber: Es gibt eine Lösung – kostengünstig und entspannend – ein einstündiger Kurzurlaub ohne lästige Entscheidungs- und Buchungsoptionen. Die geniale Auszeit, die selbstverordnete Pause, grober Unfug um des Unfugs willen, Lachen bis die Tränen kullern. Orientalisches Flair, Kissenberge und Geschmacksexplosionen inklusive! Gibt’s nicht? Gibt’s doch! Im Theater. In Ihrem und unserem Mainfranken Theater. Dort nämlich, wo ab dem 24. Mai 2015 der faule Sultan Einzug hält, sich einen Diener rekrutiert und ihn sofort als „Kotzbrocken“ tituliert. Denn der Sultan ist Meister aller Klassen im Überhauptnichtstun – kommt nicht vom Kissenberg runter und nicht herauf. Ohne Diener geht da also nix. Mit Diener aber geht viel: hoch und runter und schimpfen. Und wenn so ein Kotzbrocken erstmal da ist, dann krempelt er auch gleich den Rest des Sultanlebens um: Denn der Kotzbrocken mag weder Grütze mit saurer Eselsmilch noch Maultaschen gefüllt mit pürierten Regenwürmern oder was dem Sultan sonst von seinen Damen vorgesetzt wird. Also muss so ein Kotzbrocken dem Sultan beibringen, was wirklich gut schmeckt. Und er muss ihm beibringen, was Urlaub ist. Dass das nicht heißt, dass er seine Uhr im Laub verloren hat, sondern dass das etwas ist, das man zu Ostern, zu Pfingsten, im Sommer oder im Winter macht. Und zwar mit der ganzen Familie – alle Sultansfrauen und ihre Siebensachen inklusive. Kleider,

Schminke, Bügeleisen, Töpferscheibe, Modelleisenbahn und Swimmingpool – alles muss feinsäuberlich in Koffer und Kisten verpackt und dann vorsichtig in einer langen Karawane zum Urlaubsort transportiert werden. Wem das jetzt zu anstrengend erscheint, dem sei gesagt: Ganz entspannt zusehen, wie andere Stress haben – das ist die höchste Form der Entspannung! Und davon bieten wir eine ganze Menge. Lassen Sie also den Sultan und seinen Kotzbrocken sich abarbeiten, und genießen Sie selbst den Müßiggang des Zuschauens. Und ganz nebenbei: Noch schöner wird es, wenn Sie nicht allein kommen, sondern Ihre Kinder und Enkelkinder mitbringen. Denn ganz im Ernst: Mit tollen Kinderstücken und Kindern ist es wie mit Loriot und den Möpsen: Ein Leben ohne sie ist möglich, aber sinnlos. In diesem Sinne und auch wenn Hunde leider draußen bleiben müssen: Schnappen Sie sich Ihre Familie und kommen Sie in Ihr Mainfranken Theater!

Mai 2015

Termine

vom 25. April bis 31. Mai 2015

25 SA

15.00 | Bühneneingang | FV | SPAZIERGANG HINTER DEN KULISSEN

19.30 – 22.30 | Großes Haus | O | KRIEG UND FRIEDEN von Leo Tolstoi

20.00 – 21.20 | Kammerspiele | FV | FRONTGARDEROBE Eine Revue von Jürgen R. Weber

26 SO

18.30 | Theatervorplatz | Schülerperformance zu THE COLOUR (DIE FARBE)

19.30 – 22.00 (EF: 19.00) | Großes Haus | FV | THE COLOUR (DIE FARBE) Musiktheater von Gerhard Stäbler

27 MO

19.00 – 20.15 | Bockshorn | FV | JUNGER KLASSIKER – FAUST SHORT CUTS von Johann Wolfgang von Goethe

28 Di

10.00 – 11.15 | Bockshorn | FV | JUNGER KLASSIKER – FAUST SHORT CUTS von Johann Wolfgang von Goethe

29 MI

19.00 – 20.15 | Bockshorn | FV | JUNGER KLASSIKER – FAUST SHORT CUTS von Johann Wolfgang von Goethe

19.30 – 22.00 | Großes Haus | E | FIDELIO Oper von Ludwig van Beethoven

20.00 – 21.15 | Kammerspiele | Yd | DER KICK von Andres Veiel und Gesine Schmidt

30 DO

19.30 – 22.00 | Großes Haus | FV | DER ZIGEUNERBARON Operette von Johann Strauss

22.00 | Bühneneingang | FV | FREITAG NACHT Walpurgisnacht

02 SA

19.30 | Großes Haus | FV | HOMMAGE AN JOHANNES BRAHMS Werke von Johannes Brahms

20.00 – 21.00 | Kammerspiele | FV Uraufführung: DER FALL CARMEN Ballett von Anna Vita mit Musik von Rodion Schtschedrin 03 SO

19.30 – 22.30 (EF 19.00) | Großes Haus | V | CARMEN Oper von Georges Bizet

04 MO

19.00 – 20.15 | Bockshorn | FV | JUNGER KLASSIKER – FAUST SHORT CUTS von Johann Wolfgang von Goethe

19.30 | Foyer-Café | FV KRIEG UND FRIEDEN – KONTROVERS „Cyberwar – Panikmache oder reale Bedrohung?“ 05 DI

19.00 – 20.15 | Bockshorn | FV | JUNGER KLASSIKER – FAUST SHORT CUTS von Johann Wolfgang von Goethe

06 MI

10.00 – 10.30 | Kammerspiele | FV | KINDERKAMMERKONZERT „Der Superheld im Schlafrock“

19.00 – 20.15 | Bockshorn | FV | JUNGER KLASSIKER – FAUST SHORT CUTS von Johann Wolfgang von Goethe

19.30 – 22.00 | Großes Haus | C | FIDELIO Oper von Ludwig van Beethoven

07 DO

19.30 – 21.00 (EF 19.00) | Großes Haus | B/VB | DIE HEILIGE JOHANNA DER SCHLACHTHÖFE von Bertolt Brecht

20.00 – 21.20 | Kammerspiele | FV | FRONTGARDEROBE Eine Revue von Jürgen R. Weber 21.30 – 22.30 | Treffpunkt Bar | FV | DER AUFTRAG von Heiner Müller

Info

Titel Sultan und Kotzbrocken  Premiere 24. Mai 2015 | 15.00 Uhr Kammerspiele | Autor Claudia Schreiber Bühnenfassung Jörg Hückler und Rüdiger Pape Schauspieler Sven Mattke, Georg Zeies Team Martin Philipp, Anika Wieners, Veronica Silva-Klug, Nele Neitzke

08 FR

19.30 – 21.30 | Großes Haus | H | SCHNEEWITTCHEN – BREAKING OUT Ballett von Anna Vita und Sebastian Schick

20.00 | Kammerspiele | FV | OPER AM KLAVIER III – MIGNON Oper von Ambroise Thomas

22.00 | Bar (UF) | FV | TONSPUR MEINES LEBENS mit Claudia Kraus, Wiebke Melle und Joachim Werner

09 SA

19.30 – 22.30 (EF 19.00) | Großes Haus | R | KRIEG UND FRIEDEN von Leo Tolstoi

19.30 – 22.00 | Stadthalle Aschaffenburg | DER ZIGEUNERBARON Operette von Johann Strauss

10 SO

11.00 | Foyer-Café | Eintritt frei |Matinee zu CAFÉ REWUE ein Schauspiel mit Musik aus 100 Jahren

11.00 | Toscanasaal der Residenz | FV | 6. KAMMERKONZERT

15.00 – 17.45 | Stadthalle Aschaffenburg | DER ZIGEUNERBARON Operette von Johann Strauss

19.30 | Großes Haus | GS | Gastspiel Bockshorn: SCHMIDBAUER & KÄLBERER „Wo bleibt die Musik?“

20.00 – 21.45 | Kammerspiele | FV | Letztmals: VON DEN BEINEN ZU KURZ von Katja Brunner

11 MO 19.00 – 20.15 | Bockshorn | FV Letztmals in Würzburg: JUNGER KLASSIKER – FAUST SHORT CUTS von Johann Wolfgang von Goethe

Wunderlampen Das Kindertheaterfest am 25. Mai 2015 entführt ins Morgenland s Stephan Drehmann | X Uli Spitznagel

„Das schönste Haus ist das, welches jedem offen steht“, heißt es in der Geschichtensammlung Tausendundeine Nacht. Dieser Weisheit folgt das Mainfranken Theater, wenn es am Pfingstmontag alle Türen für sein jüngstes Publikum öffnet: Wer sich für einen Tag in eine Wüstenprinzessin verwandeln möchte oder schon immer wissen wollte, wie es im Inneren einer Wunderlampe aussieht, der sollte sich das diesjährige Kindertheaterfest am 25. Mai, von 12.00 bis 16.30 Uhr, nicht entgehen lassen. Passend zum Motto „Komm mit in 1001 Nacht“ wird das Kinderstück Sultan und Kotzbrocken für alle ab vier Jahren gleich zwei Mal gezeigt, um 13.00 und um 15.00 Uhr in den Kammerspielen. Wer möchte, kann sich als Beduine, Kalif oder Scheherazade kostümieren lassen. Abenteuerlustige dürfen ausprobieren, wie lange sie sich auf einem fast fliegenden Teppich halten können. Es gibt Schnupperkurse der Ballettschulen und einen Workshop im Orientalischen Tanz. Das Ballett des Mainfranken Theaters zeigt, wie man sich als Bollywood-Darsteller bewegen muss. Über der Wüste leuchten die Sterne besonders hell. Beim Sternzeichen-Raten zeigt sich, wer sich die Himmelslichter am besten einprägen kann. Außerdem muss

IMPRESSUM: Herausgeber: Mainfranken Theater Würzburg, Theaterstraße 21, 97070 Würzburg Intendant: Hermann Schneider Kaufmännischer Geschäftsführer: Dirk Terwey Registergericht: AG Würzburg Redaktionsleitung: Daniela Bell Redaktion: Annika Ahting, Daniela Bell, Christoph Blitt, Stephan Drehmann, Beate Kröhnert, Roland Marzinowski, Wiebke Melle, Nele Neitzke, Hermann Schneider, Ingolf Stöcker Gestalterische Konzeption: Uli Spitznagel

13 MI

11.15 | Großes Haus | FV | 4. JUGENDKONZERT „Musik und Religion“

19.30 – 22.30 (EF 19.00) | Großes Haus | Y/JU1 | KRIEG UND FRIEDEN von Leo Tolstoi

20.00 – 21.00 | Kammerspiele | FV | DER FALL CARMEN Ballett von Anna Vita mit Musik von Rodion Schtschedrin

15 FR

19.30 – 22.00 | Großes Haus | FV | Letztmals: DER ZIGEUNERBARON Operette von Johann Strauss

20.00 – 21.15 | Kammerspiele | FV | DER KICK von Andres Veiel und Gesine Schmidt

16 SA

19.30 – 22.30 (EF 19.00) | Großes Haus | L | KRIEG UND FRIEDEN von Leo Tolstoi

20.00 – 21.20 | Kammerspiele | FV | FRONTGARDEROBE Eine Revue von Jürgen R. Weber

17 SO

16.00 – 18.30 | Großes Haus | S | FIDELIO Oper von Ludwig van Beethoven

20.00 | Bayerische Theatertage in Bamberg | Studio | DER AUFTRAG von Heiner Müller

19 DI

18.00 – 19.15 | Kammerspiele | FV | DER KICK von Andres Veiel und Gesine Schmidt 19.30 – 22.30 (EF 19.00) | Großes Haus | A/JU2 | KRIEG UND FRIEDEN von Leo Tolstoi

21 DO 20.00 | St. Johanniskirche | K/D | 6. SINFONIEKONZERT „Vergangenheit & Zukunft“ Werke von Arvo Pärt, Gustav Mahler/Luciano Berio und Franz Schubert/Luciano Berio 22 FR

19.30 – 21.30 | Großes Haus | FV | SCHNEEWITTCHEN – BREAKING OUT Ballett von Anna Vita und Sebastian Schick

20.00 | St. Johanniskirche | K/F | 6. SINFONIEKONZERT „Vergangenheit & Zukunft“ Werke von Arvo Pärt, Gustav Mahler/Luciano Berio und Franz Schubert/Luciano Berio 20.00 | Bayerische Theatertage in Bamberg | Großes Haus Letztmals: JUNGER KLASSIKER – FAUST SHORT CUTS von Johann Wolfgang von Goethe

der große Kaktus auf dem Theatervorplatz mit Wasser versorgt werden, das verirrte Kamel braucht Hilfe auf seinem Weg aus dem Sandlabyrinth und der Dschinn möchte seine Wunderlampe neu einrichten. Viel zu tun also für eifrige junge Besucher. Wer sich zwischendurch entspannen möchte, kann den Gesangsbeiträgen lauschen oder findet Ruhe bei den morgenländischen Geschichten in der Märchen-Oase. Das Fest endet mit einer Vorstellung des Kinderkammerkonzerts Der Superheld im Schlafrock, die um 16.00 Uhr beginnt. Unsere Kinderreporter begleiten das Fest den ganzen Tag. Achtung: Interessierte Kinderreporter ab 10 Jahren können sich ab sofort anmelden! annika.ahting@stadt.wuerzburg.de Der Eintritt zum Kinderfest ist frei – außer zu den Vorstellungen von Sultan und Kotzbrocken.

Fotos: Gabriela Knoch, Falk von Traubenberg (Titel) bzw. Einzelnachweise Verlag und Druck: Main-Post GmbH & Co. KG, Berner Str. 2, 97084 Würzburg, Telefon: 09 31/60 01-452 Persönlich haftende Gesellschafterin: Main-Post Verwaltungs GmbH Registergericht: AG Würzburg HRB 109977 Geschäftsführer: David Brandstätter Produktmanagement: Stefan Dietzer, Rainer Greubel Gestaltung: Julia Haser Anzeigenberatung: Bianca Roth, bianca.roth@mainpost.de

23 SA

19.30 – 22.00 | Großes Haus | P | Uraufführung: CAFÉ REWUE Ein Schauspiel mit Musik aus 100 Jahren

20.00 – 21.00 | Kammerspiele | FV | DER FALL CARMEN Ballett von Anna Vita mit Musik von Rodion Schtschedrin

24 SO

15.00 – 18.00 (EF 14.30) | Großes Haus | SB | Letztmals: CARMEN Oper von Georges Bizet

15.00 – 16.00 | Kammerspiele | FV | Premiere: SULTAN UND KOTZBROCKEN von Claudia Schreiber

25 MO

Ab 12.00 | Gesamtes Theater | GROSSES KINDERTHEATERFEST „Komm mit in 1001 Nacht“

13.00 – 14.00 | Kammerspiele | FV | SULTAN UND KOTZBROCKEN von Claudia Schreiber

15.00 – 16.00 | Kammerspiele | FV | SULTAN UND KOTZBROCKEN von Claudia Schreiber

27 MI

19.30 – 22.30 (EF 19.00) | Großes Haus | E | KRIEG UND FRIEDEN von Leo Tolstoi

28 DO

20.00 – 21.20 | Kammerspiele | FV | FRONTGARDEROBE Eine Revue von Jürgen R. Weber

20.00 | Kaisersaal der Residenz Würzburg* | KAISERSAALKONZERT

29 FR

19.30 – 22.00 | Großes Haus | F/VB | FIDELIO Oper von Ludwig van Beethoven

20.00 – 21.15 | Kammerspiele | FV | DER KICK von Andres Veiel und Gesine Schmidt

30 SA

15.00 | Bühneneingang | FV | SPAZIERGANG HINTER DEN KULISSEN

19.30 – 22.00 | Großes Haus | U | CAFÉ REWUE Ein Schauspiel mit Musik aus 100 Jahren

20.00 – 21.00 | Kammerspiele | FV | DER FALL CARMEN Ballett von Anna Vita mit Musik von Rodion Schtschedrin

31 SO

15.00 – 16.00 | Kammerspiele | FV | SULTAN UND KOTZBROCKEN von Claudia Schreiber

19.30 – 22.00 | Großes Haus | O | FIDELIO Oper von Ludwig van Beethoven

KARTEN / INFORMATIONEN: Mainfranken Theater Würzburg, Theaterstr. 21, 97070 Würzburg Tel.: 09 31/39 08-124 | Fax: 09 31/39 08-100 karten@theaterwuerzburg.de | www.theaterwuerzburg.de Vorverkauf auch im Falkenhaus, Oberer Markt, 97070 Würzburg, Tel.: 09 31/37 23 98

*VVK im Kartenbüro des Mozartfestes Würzburg

ÖFFNUNGSZEITEN DER THEATERKASSE: Di. – Fr.: 10.00 – 19.00 Uhr Sa.: 10.00 – 14.00 Uhr und 17.00 – 19.00 Uhr Sonn- und Feiertage: eine Stunde vor jeder Vorstellung



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