VON GELD UND GÖTZEN kontrovers

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Von Geld und Götzen kontrovers Montag, 07.04.2014 | 19.30 Uhr | Foyer-Café

Montag, 14.04.2014 | 19.30 Uhr | Foyer-Café

DES KAISERS NEUE KLEIDER

Hört beim Geld die Liebe auf und verdirbt es den Charakter?

Vortrag von Ingo Schulze „Wir müssen über die Geste und die symbolische Handlung hinaus unseren Willen gewaltlos kundtun, und dies – wenn nötig – auch gegen den Widerstand der demokratisch gewählten Vertreter.“ Wie nur wenige Schriftsteller und Intellektuelle bezieht Ingo Schulze jenseits der marktkonformen Talkrunden als politischer Mensch öffentlich Position. In seiner so faktenreichen wie poetischen Analyse des Status quo benennt er die Ursachen von Demokratieverlust, sozialer Polarisierung und Ungerechtigkeit.

Ingo Schulze wurde 1961 in Dresden geboren und studierte klassische Philologie in Jena. Anschließend arbeitete Schulze zwei Jahre als Schauspieldramaturg am Landestheater Altenburg. 1990 gründete er die unabhängige Zeitung Altenburger Wochenblatt, die bis Herbst 1991 erschien, sowie ein Offertenblatt namens Anzeiger; beide wurden im Altenburger Verlag publiziert, dessen Geschäfte Schulze bis Ende 1992 leitete. Seit Mitte der 90er-Jahre lebt Schulze als freier Schriftsteller in Berlin. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt Ingo Schulze den Alfred-Döblin-Förderpreis, den Aspekte-Literaturpreis, den Preis der Leipziger Buchmesse und den Bertolt-Brecht-Preis der Stadt Augsburg. Schulzes 2010 erschienener Erzählband Orangen und Engel. Italienische Skizzen ist während eines Stipendiums an der Villa Massimo in Rom entstanden.

Vortrag von Prof. Rolf Haubl (Universität Frankfurt) Wir leben in einer monetarisierten Gesellschaft. Um unser alltagsökonomisches Handeln angemessen zu verstehen, sind Vorstellungen, wie sie von Wirtschaftswissenschaftlern entwickelt werden, keine große Hilfe, da es den von ihnen unterstellten Homo oeconomicus lebensweltlich nicht gibt. Denn wir erleben und gebrauchen Geld immer auch als ein Symbol, in dem die ökonomische Bedeutung mit einer mehr oder weniger bewussten psychosozialen Bedeutung konfundiert ist. In der Art und Weise wie wir mit Geld umgehen, kommt unsere Persönlichkeit mit allen unbewältigten lebensgeschichtlichen Traumata und Konflikten zum Ausdruck. Und deshalb lässt es uns nicht kalt, ganz gleich, wie viel uns davon zur Verfügung steht. Geld greift tief in unseren Gefühlshaushalt ein – wie es diese Macht gewinnt, will der Vortrag zur Diskussion stellen.

Prof. Rolf Haubl, Jahrgang 1951, ist Psychologe, Germanist, Gruppenanalytiker und Geschäftsführender Direktor des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt am Main.

VON GELD UND GÖTZEN heißt das Spielzeitmotto des Mainfranken Theaters Würzburg in der Saison 2013/2014. Wie ein Wasserzeichen scheint es mal stärker und mal schwächer, aber immer wiedererkennbar in den gesamten Produktio­ nen unseres Spielplans durch. Das Mainfranken Theater will sich diesem Thema nicht nur künstlerisch mit fiktiven Stoffen nähern, sondern sich daneben wissenschaftlich-analytisch mit diesem Themenkomplex auseinandersetzen. In der Diskussionsreihe VON GELD UND GÖTZEN – kontrovers werden hochkarätige Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft, Kirche und Kultur über ihre Perspektive auf diesen Themenkomplex referieren und ihre Thesen dem Publikum zur Diskussion stellen. Jede Veranstaltung wird vom Bürgerchor künstlerisch begleitet. Diese Reihe findet in unregelmäßigen Abständen an einem Montagabend im Foyer-Café (Oberes Foyer) während der gesamten Spielzeit statt. Eintritt: 5,– / 7,– Euro

Nach dem Studium in Gießen als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes lehrte und forschte Haubl an der Universität Augsburg und an der Akademie für Psychoanalyse und Psychotherapie in München. Heute ist er auch als Lehranalytiker, Supervisor und Organisationsberater tätig. Seine Forschungen konzentrieren sich auf Sozialisationstheorie, Zivilisation der Affekte (insbesondere Neid), Symbol- und Medientheorie, Gruppensoziologie und Gruppenzugehörigkeit, Ich-Identität und Prozessdynamik (gewalttätiger) Gruppenkonflikte.

Impressum: Mainfranken Theater Würzburg | Spielzeit 2013/2014 Theaterstraße 21 | 97070 Würzburg | Karten: 0931/3908-124 | www.theaterwuerzburg.de Intendant: Hermann Schneider | Kaufm. Geschäftsführer: Dirk Terwey Redaktion und Projektleitung: Roland Marzinowski Gestaltung: Uli Spitznagel | Fotos: TommL@iStockphoto, Falk von Traubenberg, Uli Spitznagel

Von Geld und Götzen kontrovers Diskussionsreihe zum Spielzeitmotto des Mainfranken Theaters Würzburg


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