KRIEG und FRIEDEN – kontrovers
e 20. April 2015 | 19.30 Uhr | Foyer-Café
e 04. Mai 2015 | 19.30 Uhr | Foyer-Café
ÜBER DIE MÖGLICHKEITEN UND SCHWIERIGKEITEN VON HUMANITÄRER HILFE. DIE ARBEIT VON ÄRZTE OHNE GRENZEN
CYBERWAR – PANIKMACHE ODER REALE BEDROHUNG?
Vortrag von Ärzte ohne Grenzen Die Idee von humanitärer Hilfe klingt einfach: Nothilfe rettet Leben und lindert Leid inmitten von Krieg und Gewalt. Ärzte ohne Grenzen leistet medizinische Hilfe in Ländern, in denen das Überleben von Menschen durch Epidemien, natürliche Katastrophen oder militärische Konflikte gefährdet ist. Damit dies gelingt, müssen humanitäre Organisationen unparteiisch, unabhängig und neutral sein, da sie nur dann von allen Konfliktparteien akzeptiert werden und den Betroffenen aller Seiten beistehen können. Ärzte ohne Grenzen (Médecins Sans Frontières) ist ein Netzwerk mit Sektionen in 19 Ländern und wurde 1971 gegründet. Die private, unabhängige Hilfsorganisation unterhält in Genf ein Büro, das die Zusammenarbeit im Netzwerk unterstützt und koordiniert. Jährlich werden für Projekte der Organisation etwa 3.000 Ärzte, Psychologen, Krankenschwestern, Hebammen und Logistiker rekrutiert. In mehr als 60 Ländern unterhält die Organisation medizinische Hilfsprojekte und bildet auch teilweise Mitarbeiter im Land fort. Die Hilfsprojekte sind unterschiedlich und reichen von medizinischer Nothilfe über die Bereitstellung von sauberem Wasser und Latrinen bis zur medizinischen Aufklärung der Bevölkerung. 1999 wurde Ärzte ohne Grenzen der Friedensnobelpreis verliehen.
Vortrag von Max Muth (Journalist, Bayerischer Rundfunk) Sicherheitspolitiker haben seit ein paar Jahren ein neues Bedrohungsszenario für sich entdeckt: Cyberwar – die digitale Kriegsführung. Computerviren, die Atomkraftwerke lahmlegen, feindliche Staaten, die Militärausrüstung sabotieren oder Terroristen, die das Finanzsystem mit ein paar Klicks in die Knie zwingen. Aber wie wahrscheinlich sind solche Bedrohungen? Und sind Cyberattacken wirklich eine neue Art, Krieg zu führen? Der Journalist Max Muth hat Philosophie und Politik in München und Birmingham studiert. Bevor er zum Bayeri schen Rundfunk kam, hat er unter anderem für den Tagesspiegel geschrieben und die Deutsche Journalistenschule in München besucht. Als Autor schreibt er für den Zündfunk, das B2-Notizbuch und die radioWelt. Als Redakteur bei PULS, der jungen Welle des Bayerischen Rundfunks, durchsucht er die Weiten des Internets nach relevanten und aufregenden Geschichten.
KRIEG und FRIEDEN – kontrovers
KRIEG und FRIEDEN – kontrovers
Diskussionsreihe zum Spielzeitmotto des Mainfranken Theaters Würzburg
Diskussionsreihe zum Spielzeitmotto des Mainfranken Theaters Würzburg
Das aktuelle Spielzeitmotto des Mainfranken Theaters Würzburg KRIEG und FRIEDEN bildet an sechs Abenden den thematischen Rahmen für (kontroverse) Debatten aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Hochkarätige Fachleute aus Wissenschaft, Kultur und Medien werden zum Thema Krieg und Frieden referieren. Diese Reihe findet in unregelmäßigen Abständen an einem Montagabend im Foyer-Café (Oberes Foyer) des Mainfranken Theaters Würzburg während der gesamten Spielzeit statt.
Kooperationspartner dieser Vortragsreihe ist die Katholische Akademie Domschule.
Eintritt: 7,– Euro, ermäßigt 5,– Euro, Kombi-Ticket für alle Veranstaltungen 33,– Euro
Impressum: Mainfranken Theater Würzburg | Spielzeit 2014/2015 Theaterstraße 21 | 97070 Würzburg Karten: 0931/3908-124 | www.theaterwuerzburg.de Intendant: Hermann Schneider Kaufmännischer Geschäftsführer: Dirk Terwey Redaktion und Projektleitung: Roland Marzinowski Gestaltung: Uli Spitznagel
KRIEG und FRIEDEN – kontrovers
e 12. Januar 2015 | 19.30 Uhr | Foyer-Café
e 26. Januar 2015 | 19.30 Uhr | Foyer-Café
e 02. März 2015 | 19.30 Uhr | Foyer-Café
e 16. März 2015 | 18.00 (!) Uhr | Foyer-Café
100 JAHRE ERSTER WELTKRIEG. BILANZ DES GEDENKJAHRES
ARTGERECHT IST NUR DIE FREIHEIT. EINE ETHIK FÜR DIE TIERE
MUSS MAN MILITÄRISCHE GEWALT ABLEHNEN?
Vortrag von Prof. Dr. Peter Hoeres (Universität Würzburg)
Vortrag von Hilal Sezgin (Journalistin und Autorin)
WENN DER KRIEG IM KOPF BLEIBT. ÜBER DIE PSYCHISCHEN FOLGEN NACH EINEM AUSLANDSEINSATZ
Das Zentenarium des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges hat eine Fülle von neuen Büchern und Thesen gebracht. Im Mittelpunkt stand dabei der Beststeller Die Schlafwandler des australischen Historikers Christopher Clark. Der Vortrag stellt die wichtigsten Thesen der Debatte vor und diskutiert ihre Stichhaltigkeit. Zugleich wird ein Rückblick auf die Forschungsgeschichte und ein Ausblick auf die Trends der gegenwärtigen Erforschung des „Great War“ gegeben.
Niemand will Tierquälerei, und dennoch lassen wir es stillschweigend zu, dass unzählige Tiere in Versuchslaboren gequält und in Mastställen und Schlachthöfen misshandelt werden. In unserer Gesellschaft werden Tiere als Ressource begriffen, von der unser Wirtschaftssystem wie in einem „Eroberungskrieg“ Besitz ergreifen darf. Hilal Sezgin plädiert in ihrem Vortrag dafür, Tiere als Individuen mit eigenen Rechten anzuerkennen.
Prof. Dr. Peter Hoeres studierte von 1992 bis 1997 Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. 2002 wurde er mit der Dissertation Krieg der Philosophen. Die deutsche und die britische Philosophie im Ersten Weltkrieg promoviert. 2011 habilitierte er sich mit der Arbeit Außenpolitik und Öffentlichkeit. Massenmedien, Meinungsforschung und Arkanpolitik in den deutsch-amerikanischen Beziehungen von Erhard bis Brandt. Danach vertrat er die Professuren für Fachjournalistik Geschichte an der Universität Gießen und für Neueste Geschichte an der Johannes GutenbergUniversität Mainz. 2013 wurde er Professor für Neueste Geschichte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören internationale Geschichte, Kulturgeschichte, Mediengeschichte sowie Wissenschafts- und Ideengeschichte.
Hilal Sezgin studierte Philosophie in Frankfurt am Main und arbeitete danach mehrere Jahre im Feuilleton der Frankfurter Rundschau. Seit 2007 lebt sie als freie Schriftstellerin und Journalistin in der Lüneburger Heide. Sie schreibt u. a. für DIE ZEIT und die Süddeutsche Zeitung sowie als Kolumnistin für die Meinungsseite der taz und die Feuille tons der Frankfurter Rundschau und der Berliner Zeitung. Ihre publizistischen Themen sind hauptsächlich Tierethik und Tierrechte, Feminismus, Philosophie, Islam, Islamfeindlichkeit und Multikulturalität.
Vortrag von Robert Sedlatzek-Müller (ehemaliger Elitesoldat und Buchautor) 2002 überlebte Robert Sedlatzek-Müller nur knapp eine Explosion während eines Auslandseinsatzes in Afghanistan, bei der mehrere Soldaten ums Leben kamen. Seitdem leidet er unter einer schweren posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Geplagt von massiven Ängsten und Aggressionen entfremdete er sich von seiner Familie und seinem sozialen Umfeld. Lange stritt er mit der Bundeswehr um die Anerkennung seiner Wehrbeschädigung. Heute engagiert er sich für die Betroffenen von PTBS als Lotse der Bundeswehr. Geboren 1977 in Rostock trat Robert Sedlatzek-Müller mit 21 Jahren seinen Wehrdienst an. Nur wenige Jahre später war er speziell trainierter Elitesoldat und als Fallschirmjäger und Hundeführer im Auslandseinsatz. Die Erlebnisse seines Einsatzes in Afghanistan beschrieb er in dem 2012 veröffentlichten Buch Soldatenglück. Mein Leben nach dem Überleben.
Vortrag von Prof. Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven (Institut für Theologie und Frieden, Hamburg) Von der Bergpredigt Jesu her wie auch angesichts des 70. Jahres tages der Zerstörung Würzburgs am 16. März 1945 liegt die totale Ablehnung des Krieges nahe. Was aber ist angesichts schwerster Menschenrechtsverletzungen ethisch geboten? Darf man tatenlos zusehen, wenn Menschen unschuldig leiden? Dieses Spannungsfeld zeigt der Vortrag auf und will Perspektiven zur Versöhnung und Gewaltüberwindung eröffnen. Prof. Dr. Heinz-Gerhard Justenhoven studierte Theologie und Philosophie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen, Frankfurt am Main, und an der Marquette University, Milwaukee/USA. Seit 2005 leitet er als Direktor das Institut für Theologie und Frieden in Hamburg. Zudem ist er außerplanmäßiger Professor für Moraltheologie an der Theologischen Fakultät der Albert-LudwigsUniversität Freiburg im Breisgau und Vorstand der Katholischen Friedensstiftung. Seine Arbeitsschwerpunkte sind ethische Fragen des state building, insbesondere am Beispiel Afghanistans, normative Fragen der EU-Außen- und Sicherheitspolitik, normative Grundfragen des internationalen Rechts, soldatische Berufsethik und Innere Führung sowie Friedens ethik der Katholischen Kirche im 20. Jahrhundert.