FOYER 3
JESUS CHRIST SUPER STAR WORAN GLAUBEN?
Start der Vortrags- und Gesprächsreihe
GOLD Kinderoper von Leonard Evers
4. SINFONIEKONZERT Im Schatten der großen Schwestern
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MÄRZ 2017
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ÜRZBURG
EDITORIAL D
irekt in meinem Blickfeld befinden sich Homer Simpson, Wladimir Iljitsch Lenin, Charlie Chaplin, der österreichische Kaiser Franz Josef und ein Mann, der aussieht wie der amtierende Ministerpräsident des Freistaats. Auf der Bühne feiert eine Feuerwehrkapelle aus der Oberpfalz regionaltypische Diphthonge. Wo bin ich bloß hineingeraten? Oder werde ich verrückt? Nein, in Veitshöchheim gönnt sich die Welt gerade eine Auszeit vom ganz normalen Wahnsinn und widmet sich dem närrischen Treiben. Die anarchische Lust an und für sich rationaler Erwachsener am Sich-Verkleiden, die kritische Befragung der Mächtigen, die Umkehrung der Machtverhältnisse überhaupt (Prinzenpaare haben bis zum Aschermittwoch das Zepter übernommen): Das macht (nicht nur) die Veitshöchheimer Fastnacht aus. Genau so kann man aber auch Grundfesten des Theaters beschreiben: Theater ist ebenso regional eingebunden, begleitet die Gesellschaft kritisch, feiert Verkleidungen – und will gelegentlich auch einfach gut unterhalten. In das Brauchtum der Fastnacht ist viel von unserer Gesellschaftsgeschichte eingeschrieben, gleiches gilt für das Theater. Nur dass es an den Bühnen keine anschließende Fastenzeit gibt. Denn bei uns herrscht der Kostümzwang ganzjährig. Abend für Abend arbeitet die darstellende Kunst an der Begleitung der Gesellschaft, im Komischen genauso wie im Tragischen. Vielleicht ist das der Grund dafür, warum so viele Theatermacher ein gespaltenes Verhältnis zur Fastnacht haben. Allzu große Nähe löst da häufig auch Irritationen aus. Tatsächlich freuen wir uns ab Aschermittwoch wieder über unsere Monopolstellung.
D i r k Te r w e y
M a r k u s Tr a b u s c h
Und wir haben die Zeit bis dahin genutzt, um rechtzeitig vor Ostern mit zwei weiteren Stücken unseres „Religions-Spielplans“ herauszukommen. Sowohl Jesus Christ Superstar als auch, im April, Judas umspielen unseren von religiösen Festen geprägten Jahresablauf. Wir freuen uns, Sie spätestens dann wieder im Theater zu sehen – ganz gleich, in welchem Kostüm sie auch kommen mögen…
Ihr
Markus Trabusch Intendant
D
ie Dernière unserer Musiktheaterproduktion Die Hugenotten am 17. Februar war sicherlich eine der Sternstunden der laufenden Spielzeit. Das Publikum bedankte sich bei den Solisten, dem Ensemble und dem Philharmonischen Orchester mit großem Jubel und 15-minütigen Standing Ovations. Der künstlerische Mut und der große Kraftakt, den es für unser Haus bedeutet hat, dieses wahre Schlachtschiff der Opernliteratur aufzuführen, wurden auf das Schönste von Ihnen, liebes Publikum, und mit Ihrer Begeisterung belohnt. Wir freuen uns über das große Interesse, mit dem Sie unsere Spielzeit begleiten, und laden Sie in den kommenden Wochen ein, im Mainfranken Theater weiter auf Entdeckungsreise zu gehen. Erleben Sie beispielsweise unser Schauspielensemble in der hochaktuellen
und aufwühlenden Produktion Antigone im März im Großen Haus: Ein Stoff von „zeitlos menschlicher Dimension“ in einer Inszenierung, die „Theater pur“ sei, zeigte sich Mathias Wiedemann in der Main-Post beeindruckt. Oder besuchen Sie das vierte Sinfoniekonzert unter der Leitung unseres Generalmusikdirektors Enrico Calesso mit Brahms’ Violinkonzert und der vierten Sinfonie von Ludwig van Beethoven. Nicht verpassen sollten Sie außerdem eine der letzten Gelegenheiten, Mozarts Entführung aus dem Serail in einer Inszenierung von Sigrid Herzog oder Anna Vitas Erfolgsballett Die Päpstin zu erleben. Und für Verdis Nabucco zahlt sich ebenfalls schnelles Handeln aus, um sich beste Plätze zu sichern. Nicht zu vergessen unsere bevorstehenden Premieren: Merken Sie sich bereits jetzt den Start der Rock-Oper Jesus Christ Superstar am 25. März und den der Kinderoper Gold am Folgetag vor. Oder Sie nutzen die Reihe „Woran glauben?“, die am 15. März mit dem Wirtschaftsweisen Peter Bofinger startet, zu Diskussion und Austausch bei uns im Foyer. Erleben Sie also in den kommenden Wochen Ihre ganz persönlichen Sternstunden im Mainfranken Theater. Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns auf Ihren Besuch! Ihr
Dirk Terwey Kaufmännischer Geschäftsführer
WORAN GLAUBEN? Start der Vortrags- und Gesprächsreihe mit hochkarätigen Referenten von Antonia Tretter
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it einer den thematischen roten Faden der Spielzeit – Religion(en) und Glaubensfragen – aufgreifenden Vortrags- und Gesprächsreihe knüpft die plattformX des Mainfranken Theaters an eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Akademie Domschule der vergangenen Jahre an. Das Foyer des Mainfranken Theaters wird erneut zum Ort für reizvolle Impulse und rege Diskussionen. Glaubensaspekte durchdringen unterschiedliche Bereiche des gesellschaftlichen und privaten Lebens. Dabei geht es um weit mehr als bloß um die Auseinandersetzung mit Religion(en). Wichtige politische und gesellschaftliche Fragestellungen stehen im Raum. Auf die eine oder andere Weise werden sie für jede und jeden von uns relevant. Woran wir glauben, bestimmt einen großen Teil unserer eigenen Identitätskonstruktion. Diese unterschiedlichen Dimensionen der Frage „Woran glauben?“ werden Gegenstand der Vortrags- und Diskussionsreihe. An insgesamt fünf Terminen sind hierzu Gäste aus Psychologie, Theologie, Ökonomie, Politikwissenschaft und Journalismus zu einem Fachvortrag ins Mainfranken Theater Würzburg geladen. Im Anschluss an jeden Vortrag wird es eine Diskussion mit den Referenten und dem Publikum geben, wechselweise moderiert von Stefan Meyer-Ahlen (Referent für Demokratie & Kultur, Akademie Domschule) und Antonia Tretter (Dramaturgin, Mainfranken Theater).
AN GOTT GLAUBEN
Kampagnenmotiv: Marc Bausback
AN DIE MAGIE DES GELDES GLAUBEN Den Auftakt zu „Woran glauben?“ übernimmt der Wirtschaftsweise Peter Bofinger am 15. März. In seinem Vortrag wird er die Glaubwürdigkeit der Geld- und Finanzbranche untersuchen, die seit den Wirtschafts- und Finanzkrisen der letzten Jahre massiv gelitten hat. Unter den heutigen Verhältnissen kann Geld gleichsam aus dem Nichts geschaffen werden, ohne dass
es einem realen Gegenwert entsprechen muss. Was ist zu tun, damit solche Fehlentwicklungen in Zukunft vermieden werden und das Vertrauen der Menschen in das Geld wiederhergestellt werden kann? Peter Bofinger ist seit 1991 Professor für Volkswirtschaftslehre, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Würzburg und seit 2004 Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung.
Am 27. März fragt der Theologieprofessor Martin Kirschner: „Woran glaubt, wer an Gott glaubt?“ Der religiöse Glaube ist eine seltsame Sache. Für viele ist es ein Relikt aus vergangener Zeit, zu dem sie keinen Zugang mehr finden. Gleichzeitig ist der Glaube an Gott zu einem Faktor der Weltpolitik geworden. Menschen setzen für den Glauben ihr Leben ein: Manche, indem sie im Namen Gottes Gewalt ausüben; andere, indem sie im Glauben die Kraft finden, der Gewalt zu widerstehen, Feindbilder zu überwinden, Versöhnung zu riskieren. Aber woran glaubt, wer glaubt? An religiöse Geschichten? An eine bestimmte Religion? An der Antwort entscheidet sich, ob die Hingabe an Gott zu Fanatismus führen oder Vertrauen und Menschlichkeit ermöglichen kann. Martin Kirschner ist Professor für Theologie in den Transformationsprozessen der Gegenwart an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Er forscht unter anderem zum Verhältnis von Politik und Religion, zur Rationalität der Theologie, zu Konflikten zwischen Glaubenskulturen und zum Handeln im Namen Gottes. WORAN GLAUBEN? Mittwoch, 15.3. | 19:00 Uhr | „An die Magie des Geldes glauben“ mit Prof. Dr. Peter Bofinger Montag, 27.3. | 19:00 Uhr | „An Gott glauben“ mit Prof. Dr. Martin Kirschner WEITERE TERMINE 3.4. | 10.4. | 15.5. | Foyer | 7€ / 5€
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Miriam Morgenstern, Helene Blechinger
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Miriam Morgenstern, Helene Blechinger
Alexander Koll, Helene Blechinger, Hannes Berg, Cedric von Borries
Georg Zeies
Helene Blechinger
SOPHOKLES
ANTIGONE Bastian Beyer, Georg Zeies
2 5 . 2 . | 3 . 3 . | 5 . 3 . | 8 . 3 . | 1 0 . 3 . | 1 9. 3 . | 2 6 . 3 . | 2 9. 3 .
Cedric von Borries
Georg Zeies, Hannes Berg
Regie: Ramin Anaraki | Ausstattung: Dominik Steinmann
Georg Zeies, Eberhard Peiker
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JESUS CHRIST SUPERSTAR Legendäre Rock-Oper neu interpretiert von Antonia Tretter
UNSER GOLDSTÜCK Kinderoper von Beate Kröhnert
U Christopher Brose | Foto: Franziska Strauß
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ür einen Skandal sorgten der damals erst 22-jährige Andrew Lloyd Webber und sein Autor Tim Rice Anfang der 1970er Jahre mit ihrer musikalischen Erzählung der letzten Tage im Leben von Jesus Christus. Gegen den Widerstand christlicher Gruppen entwickelte sich Jesus Christ Superstar zum Publikumshit am New Yorker Broadway, wo es die Originalinszenierung auf 720 Aufführungen brachte. Mit ihrem Stück trafen sie den Nerv der Zeit. Heute ist die Rock-Oper mit ihrem weltweiten Erfolg selbst zum Heiligtum geworden. Am Mainfranken Theater Würzburg ist Jesus Christ Superstar einer der Höhepunkte in dieser Spielzeit, in der sich die Künstler aller drei Sparten mit Religion(en) und Glaubensfragen auseinandersetzen. Für die Neuinterpretation dieses Bühnen-Hits konnte ein spannendes Regieteam gewonnen werden. Die Regisseurin Pascale-Sabine Chevroton und die Bühnen- und Kostümbildnerin Alexandra Burgstaller verbindet bereits eine lange Arbeitsbeziehung. MENSCHLICHE TRÄUME, IDEALE UND ABGRÜNDE Für ihre Inszenierung am Mainfranken Theater interessiert die Regisseurin besonders die spezielle Beziehung von Jesus und Judas, die nicht nur durch den berühmt gewordenen Verrat gekennzeichnet ist, sondern vor allem auch durch das Eintreten für eine gemeinsame Überzeugung. Den revolutionären Charakter der Ideen, die Jesus Christus vertrat, möchte sie auf unsere heutige Zeit übertragen: Für welche sozialen oder politischen Ideale können wir noch kämpfen? Wie können künstlerisches Wirken und Aktivismus zusammengehen? Das im Titel enthaltene Schlagwort „Superstar“ bedeutet einerseits das Hinterfragen einer gottgleich verehrten Leitfigur. Andererseits weist es auf die besonderen Fähigkeiten dieser charisma-
Lea Sophie Salfeld | Foto: Federico Pedrotti
Francisco del Solar | Foto: Ruth Crafer
tischen Figur hin, die Herzen von Menschen tatsächlich zu bewegen. Neben Beteiligten aus dem Musiktheater- und Schauspielensemble sowie der Ballettcompagnie des Mainfranken Theaters wurden für drei zentrale Rollen dieser Rock-Oper Gäste engagiert, die das Team für Jesus Christ Superstar komplettieren.
in Berlin zu sehen. 2009 spielte Del Solar im gleichnamigen Musical-Klassiker Joseph von Andrew Lloyd Webber in Berlin die Hauptrolle. Anschließend stand er unter der Regie von Kim Duddy bei der Uraufführung ihres Musicals Rockville auf Bühnen in Amstetten (Österreich) und München. Von 2010 bis 2012 war Del Solar in Sister Act und von 2012 bis 2015 in Rocky – Das Musical am Operettenhaus Hamburg zu sehen. Zuletzt lebte und arbeitete er in London, wo er an der Royal Academy of Music einen Master in Musical Theater Performance abschloss. Zu seinen Londoner Bühnenerfolgen zählen Sweeney Todd am Royal Theater Stratford, Glory Ride am Charing Cross Theatre Limited und Cinderella am Windsor Castle. Die Partie der Maria Magdalena wird von der Schauspielerin Lea Sophie Salfeld übernommen. Nach dem Abitur studierte sie in Berlin Jazz-Gesang. 2008 nahm sie ihr Schauspielstudium an der Otto Falckenberg Schule in München auf, das sie 2012 abschloss. Von 2012 bis 2016 war Lea Sophie Salfeld festes Ensemblemitglied am Theater Augsburg und an folgenden Produktionen beteiligt: Das weiße Album (Regie: Tom Stromberg, Wiebke Puls), Ursprung der Welt (Regie: Ramin Anaraki), Hamlet, Prinz von Dänemark (Regie: Markus Trabusch). Darüber hinaus konnte man sie in den vergangenen Jahren als Sängerin in den Musicals Hair und Blues Brothers auf der Freilichtbühne und in Endstation Sehnsucht erleben. Seit 2016 lebt und arbeitet Lea Sophie Salfeld als freie Schauspielerin und Regisseurin in Hamburg.
KURZ VORGESTELLT: DREI GÄSTE FÜR JESUS CHRIST SUPERSTAR Der Würzburger Jesus wird gespielt von Christopher Brose. Er studierte Musical-Gesang an der Berliner Universität der Künste und stand bereits während der Studienzeit auf der Bühne. Nach seinem Diplomabschluss 2010 spielte er den Giovanni in Die schwarzen Brüder auf der Seebühne Walenstadt in der Schweiz. 2011 führte ihn ein Engagement für die Uraufführung des Musicals Hinterm Horizont zurück nach Berlin. Nachdem er bis 2012 als Mitglied des Originalcasts in der Erstbesetzung des Steve sowie als Udo zu erleben war, tourte Christopher Brose in der Hauptrolle des Galileo mit dem Queen Musical We will rock you durch Deutschland. Neben seiner Bühnentätigkeit spielte Christopher Brose in den vergangenen Jahren auch in Fernsehserien wie Gute Zeiten, Schlechte Zeiten und drehte im Sommer 2013 seinen ersten Kinofilm Jesus Cries unter der Regie von Maria Mayer. Darüber hinaus tritt er als Sänger in einer Rockband auf. Nachdem er im Oktober 2016 den Tony in ihrer Inszenierung der West Side Story am Theater Erfurt spielte, ist es bereits Broses zweite Zusammenarbeit mit der Regisseurin Pascale-Sabine Chevroton. Francisco del Solar übernimmt die Rolle des Judas. Der gebürtige Peruaner begann 2004 das Musical-Studium an der Universität der Künste in Berlin, das er 2008 erfolgreich abschloss. In Deutschland war er von 2007 bis 2009 als Pepper im ABBA-Erfolgsmusical Mamma Mia! im Theater am Potsdamer Platz
MATINEE Sonntag, 12.3. | 11:00 Uhr | Foyer PREMIERE Samstag, 25.3. | 19:30 Uhr | Großes Haus DIE NÄCHSTEN VORSTELLUNGEN Donnerstag, 30.3. | 19:30 Uhr Samstag, 1.4. | 19:30 Uhr Samstag, 8.4. | 19:30 Uhr
99 - DIE ÖFFENTLICHE PROBE
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inen exklusiven Einblick in die neue Musicalproduktion Jesus Christ Superstar gibt es am 17. März um 18:30 Uhr im Großen Haus. Dabei kann der erste Teil der Bühnenorchesterprobe (circa 90 Minuten) vom Rang aus erlebt werden. Vor der Probe, die ohne Kostüm und
Maske stattfindet, gibt es eine kurze Werkeinführung zum Stück. Treffpunkt ist um 18:30 Uhr an der Kasse des Theaters. Die kostenlosen, auf 99 Stück begrenzten Eintrittskarten für die öffentliche Probe sind nur am Tag der Veranstaltung ab 18 Uhr an der Theaterkasse erhältlich. Solange der Vorrat reicht. (atr)
J U G E N D KO N Z E R T ZU JESUS CHRIST S U P E R S TA R 21. März um 11:15 Uhr Dirigentin: Marie Jacquot
nerfüllte Wünsche – das war gestern. In der Kinderoper Gold lässt ein Fisch Wünsche wahr werden: Schuhe, ein Paillettenkleid, Urlaub in fernen Ländern, ein Schloss mit Personal, Pizza, Pommes, Sahneeis. Wohin aber wird das alles führen? Ein Gespräch mit dem Regisseur des Stücks. FOYER: Gold erlebte seine umjubelte Uraufführung im September 2012 und wird nun ab dem 26. März am Mainfranken Theater in der Neuinszenierung von dir, Tim Stefaniak, gezeigt. Worum geht es in der Oper für Kinder? TIM: Gold handelt von einem kleinen Jungen, Jacob, der beim Angeln zufällig einen außergewöhnlichen Fisch fängt. Dieser Fisch ist nicht nur besonders schön, sondern hat zudem auch magische Kräfte. Er bittet Jacob, ihn wieder ins Wasser zurück zu werfen und verspricht im Gegenzug, dem Jungen jeden Wunsch zu erfüllen. Jacob, der mit seinen Eltern in sehr ärmlichen Verhältnissen lebt, wünscht sich zunächst Schuhe. Dann ein Bett und ein Haus. Angetrieben von seinen Eltern werden die Forderungen immer größer und größer. Dass ein solches Handeln nicht gut gehen kann, merkt Jacob schnell: Der Fisch wird mit jedem Wunsch, den er erfüllt, dünner und kränklicher... FOYER: Der Komponist Leonard Evers und seine Librettistin Flora Verbrugge haben sich für ihre Kinderoper Gold des Märchens Vom Fischer und seiner Frau angenommen und in ein aktuelles Gewand gesteckt, ohne die Poesie der Vorlage zu verleugnen. Inwiefern unterscheiden sich das Märchen und das Musiktheaterwerk? TIM: Die Kinderoper ist auf etwa 50 Minuten angelegt. Eine Sängerin – in unserem Fall Anja Gutgesell – schlüpft in wechselnde Rollen. Sie spielt Jacob, dessen Mutter und Vater, den Zauberfisch und weitere Personen. Außerdem führt sie als Erzählerin durch die Geschichte. Begleitet wird sie nur durch Schlaginstrumente, darunter etwa ein Marimbaphon, Trommeln, ein Glockenspiel, und sogar Koffer werden zum Klingen gebracht. In einem Wechsel aus Sprechtexten und Gesang bildet sich ein Kosmos, der die Zuschauer, ob klein oder groß, zum Mitfiebern, aber auch zum Mitmachen einlädt. Es ist also nicht nur eine anrührende Geschichte, die an Aktualität gegenüber dem Märchen nichts eingebüßt hat, sondern ein erfahrbares, erlebbares Theaterereignis, das unterschiedliche Sinne anspricht. FOYER: Was ist dir in deiner Inszenierung dieser populären Kinderoper wichtig? TIM: Besonderen Wert lege ich darauf, die Oper mit verschiedenen Sinnen erfahrbar zu machen. Musik und Text sollen die Zuschauer dazu anregen, sich auf eine wunderbare Geschichte einzulassen. Bühne und Kostüm arbeiten mit verschiedenen Stofflichkeiten, die auch haptisch ansprechend sind. Und nicht zuletzt ist jeder, der möchte, eingeladen, sich am Erzählen der Geschichte selbst zu beteiligen, denn beim Brausen des Meeres benötigen wir die Hilfe unseres Publikums. PREMIERE Sonntag, 26.3. | 15:00 Uhr | Kammer DIE NÄCHSTEN VORSTELLUNGEN Samstag, 1.4. | 15:00 Uhr Sonntag, 9.4. | 15:00 Uhr Dienstag, 11.4. | 15:00 Uhr
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MAXIMUS MUSIKUS Orchester aus der Mausperspektive von Beate Kröhnert
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as erste Konzert eines klassischen Orchesters ist ein besonderes Erlebnis. So ergeht es auch dem Mäuserich Maximus Musikus, als er durch Zufall Zeuge einer Konzertprobe wird. Wie aber begann dieses wunderbare Abenteuer? Wow! Dort – neben dem Hauseingang lag ein Stückchen altes Brot. Welch einen Festschmaus das geben würde. Doch wie sollte Maximus an diesen Leckerbissen gelangen? Sollte er es wagen, aus seinem Versteck – dem Spalt zwischen der Regenrinne und der Hauswand – herauszuschlüpfen und sich diese Delikatesse zu schnappen? Nun gut: Er ließ sich von seinem knurrenden Magen überzeugen. Also nahm der süße graue Mäuserich all seinen Mut zusammen und rannte wie ein geölter Blitz hinüber, stopfte das Stückchen Brot eilig in seine Backe und flitzte zurück in Sicherheit. Während Maximus sein Abendbrot verspeiste, verdunkelte sich der Himmel. Viele dicke, dunkle Gewitterwolken hatten sich vor die Sonne geschoben, und nun wehte ihm ein recht eisiger Wind um die Schnurrhaare. Nachdem er den letzten Bissen genüsslich heruntergeschluckt hatte, machte sich Maximus auf die Suche nach einem geeigneten Nachtlager. Wie wäre denn dieses Gebäude, vor dem er gerade sein Abendbrot gefunden hatte? Ein Blick an der Fassade entlang gen Himmel ließ den Mäuserich schier taumeln. Welch ein Koloss von Haus! Doch das Monstrum aus Beton und Stein war ein wenig in die Jahre gekommen – ein klassischer 60er-Jahre-Bau.
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RAVEL & BEET HOVEN Maximus Musikus
Doch siehe da! Hier standen riesige eiserne Türen sperrangelweit offen! Sie schrien geradezu: „Bitte eintreten!“ Und witzigerweise war im Inneren des Gebäudes auch die Pflasterung wie vor der Tür. Hier drinnen war noch reger Betrieb. Menschen gingen durch eine Glastür und stellten sich vor ein Glasfenster und redeten. Das interessierte den Mäuserich wenig, doch das Rein und Raus durch die sich schwenkenden Türen ermöglichten es dem Mäuserich, weiter ins Innere des Gebäudes zu huschen. Über eine kleine Rampe gelangte er ins Innere eines großen Saales, dessen Fußboden mit grauem Teppich ausgelegt war. Wie komfortabel! Er kletterte eine Treppe hinauf und lief zwischen lauter Stühlen hindurch. „Was ist denn das für ein Chaos?“, dachte der Mäuserich so bei sich. „Wozu all die Stühle? Will hier jemand Reise nach Jeru-
salem spielen, dann müsste man aber das Licht anmachen, sonst sieht man ja nur Umrisse?“ In einer Ecke hingen riesige wallende Stoffbahnen von der Decke herab. Er kuschelte sich in den samtigen dicken Stoff des Vorhangs und sank behütet in Morpheus’ Arme. Von Käse, Speck und Marshmallows träumend, wurde Maximus von merkwürdigen Geräuschen am nächsten Morgen geweckt. Pling – Pling – Pling… Maxi war sofort hellwach und reckte seinen Kopf aus dem samtigen Versteck. Wow! Das hatte er gestern gar nicht bemerkt. Er war vor dem Sturm in ein Theater geflüchtet, und vor ihm ragte eine goldglänzende Harfe in die Höhe. Pling – Pling – Pling… Hoch konzentriert stimmte eine Frau das Instrument: Saite für Saite – das würde vermutlich recht lange dauern – bei so vielen Saiten. Maximus schlich auf leisen Pfötchen an
ihr vorbei. Pling – Pling – Pling… Pffff – ein lauter Pfiff… die Piccoloflöte spielte sich ein: Maxi erschrak sich so sehr, dass er in einen Kasten mit drei kurzen Rohren stürzte. Der Mäuserich beschnüffelte interessiert die glänzenden Metallstücke mit den vielen Klappen, als eine Hand ganz knapp an ihm vorbei ein Rohr nach dem anderen griff und zusammensteckte… ah, das war eine Querflöte. Immer mehr Töne aus allen möglichen Richtungen durchfluteten den Saal. Jetzt wurde auch Maximus Musikus etwas hektisch! Plötzlich aber beruhigte sich der ganze Tumult, als ein Mann mit einer Geige in der Hand aufstand. Von einer Oboe ertönte dann ein einzelner Ton, den die übrigen Instrumente offenbar nachzuspielen versuchten. Dann herrschte wieder Stille, und eine Frau betrat den Saal. Das war also die Dirigentin. Sie reichte dem Herrn ganz vorne am ersten Pult der Geigen die Hand, drehte sich zum Orchester, begrüßte es freundlich und forderte die Musiker auf, die Noten für Maurice Ravels Boléro aufzulegen. Wie sich dieses Stück des französischen Komponisten nun anhört, und was Maximus alles in der Probe zu Ludwig van Beethovens erstem Satz aus der berühmten fünften Sinfonie geschieht, wird beim Familienkonzert am 4. März um 15 Uhr im Großen Haus des Mainfranken Theaters Würzburg verraten. FAMILIENKONZERT Samstag, 4.3. | 15:00 Uhr | Großes Haus
4 . S I N F O N I E KO N Z E RT
D E R KO N T R A BA SS
Im Schatten der großen Schwestern
Alles andere als zart besaitet
eim vierten Konzert der Aboreihe schickt sich das Philharmonische Orchester Würzburg an, Ludwig van Beethovens Sinfonie in B-Dur aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. In der Liebe gibt es sie zur Genüge: die ganz großen Gefühle auf den zweiten Blick. Warum sollte es in der Musik anders sein? Im Sommer des Jahres 1806 komponierte Ludwig van Beethoven seine Sinfonie in B-Dur op. 60, die sich in der Reihe seiner neun Gattungsbeiträge auf Position vier befindet. Zwischen der titanisch emporragenden dritten Sinfonie und der mit einem Höchstmaß an dramatischem Impetus ausgestatteten fünften Sinfonie fristet die vierte im Schatten ihrer großen Schwestern ein wenig beachtetes Dasein. Doch ein zweiter, ein intensiverer Blick auf diese Komposition fördert schnell all jene Schönheiten und verborgenen Raffinessen zu Tage, die dieses Werk in den Status einer „unsterblichen Geliebten“ emporzuheben vermögen. Robert Schumann hatte sie als „griechische schlanke Maid“ apostrophiert, und in der Tat präsentiert Beethoven mit seiner Vierten ein heiteres, einnehmendes Werk, das weniger überbordende musikalische Attitüden zeigt, als durch seinen subtilen Ton auffällt. Ihre besondere Qualität liegt in ihrer konzentrierten, souveränen Meisterschaft im Umgang mit den ureigensten Mitteln der Musik – ohne auch nur einen Moment introvertiert oder akademisch zu klingen. In außerordentlicher Vollendung und in offenbar völligem Widerspruch zum Charakter des sich anschließenden Werkes eröffnet der Wiener Tonschöpfer seine Sinfonie. Gespenstisch, traumverloren, düster, faszinierend gestaltet Ludwig van Beethoven die ersten
Takte des Kopfsatzes. Eine langsame Einleitung, die einen scheinbar typischen Klangteppich à la Haydn oder Mozart dem Werk voranstellt, hatte Beethoven auch seiner ersten und zweiten Sinfonie vorausgehen lassen. Doch die Eröffnung seiner Vierten ist etwas Besonderes, schwerlich in Worte zu Fassendes. Jene wenigen geradezu in Erstarrung anmutenden Takte sind von unbestreitbar romantischem Gepräge. Ohne selbst wirklich konkretes thematisches Material zu transportieren, bereitet die Einleitung dennoch den Boden für das Folgende. Nicht nur, dass die Terzen zu Beginn versteckt das zweite Thema des dritten Satzes aufgreifen oder die Akkordbrechungen der ersten Violinen auf den Anfang des Scherzos verweisen. Nicht nur, dass diese wenigen Takte der Einleitung in ihrer vermeintlichen Passivität dennoch eine innere Unruhe und Hochspannung evozieren. Nicht nur, dass hier tiefgreifende, die Struktur des gesamten Werkes betreffende, metrische und harmonische Proportionen vorweggenommen werden. Zu einem klingenden Portal kondensiert Beethoven in seiner Einleitung die musikalische Essenz der gesamten Sinfonie. Unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso darf man sich beim vierten Sinfoniekonzert neben Beethovens selten gespielter vierter Sinfonie auf das Violinkonzert von Johannes Brahms und die Uraufführung von Gerhard Stäblers Ausgewilderten Farben freuen. (bek) 4. SINFONIEKONZERT Donnerstag, 9.3. & Freitag, 10.3. | 20:00 Uhr Einführung 19:30 Uhr Konzertsaal der Hochschule für Musik Würzburg
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ls der ägyptische König Tooth einst am Ufer des Nils wandelnd mit dem Fuß an die Schale einer toten Schildkröte stieß, vernahm er zu seiner Überraschung einen Klang – einen Klang, der durch die Vibration der im Inneren befindlichen Sehnen entstanden war. Ob nun diese mythische Begebenheit tatsächlich den Ausgangspunkt der Entwicklung der Saiteninstrumente markiert, sei freilich dahingestellt. Ohne Zweifel aber musste ein ähnlicher Vorfall im Altertum zur Erfindung der Saiteninstrumente geführt haben. Seit den Zeiten umfunktionierter Schildkrötenschalen und Kokosnusshälften bis zu den hochkomplexen Anfertigungen der Neuzeit hat sich einiges im Bereich des Instrumentenbaus getan. Unter den heutigen Streichinstrumenten ist der Kontrabass eines der eindrucksvollsten – sowohl von der Größe als auch vom Tonumfang. Die Spannweite reicht von so tiefen Tönen, die mehr fühl- als hörbar sind, bis zu erstaunlich hohen, geradezu schrillen Klängen. Durch die verschiedenen Arten des Anspielens der Saiten wird sein Klangreichtum zudem gesteigert. Gleichzeitig bietet sein massiger Körper die
ideale Grundlage, um perkussive Effekte zu erzeugen. Der Kontrabass ist fürwahr kein zartes Instrument. Mit einem durchschnittlichen Gewicht von zehn Kilogramm und einer Größe von circa 180 Zentimetern stellt der Kontrabass im Vergleich zu anderen Saiteninstrumenten eine Ausnahmeerscheinung dar. Im 17. Jahrhundert wurde von Michele Todini der Viersaiter mit der heutigen Stimmung entwickelt. Schließlich wurden die Darmsaiten mit Kupfer umwickelt, um noch besser die tiefen Sub-Kontratöne spielen zu können. Basslastig im wahrsten Sinne des Wortes gestaltet sich das Programm zum vierten Kammerkonzert in dieser Spielzeit, bei welchem Igor Gellrich, Michinori Bunya, Volodomyr Kharchenko und Marco-Vieri Giovenzana mit Musik von Béla Bartók, Wolfgang Amadeus Mozart, Tetsuo Kawakami, Joseph Haydn, Franz Schubert, Johannes Brahms, Colin Brumby oder Georges Bizet die variantenreichen Facetten ihres Instruments präsentieren. (bek) 4. KAMMERKONZERT Sonntag, 5.3. | 11:00 Uhr Toscanasaal der Residenz
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NUR NOCH IM MÄRZ
SC H U LT H E AT E RTAG E 2 0 1 7 Bühne frei für junge Leute
Die Päpstin: Das Ballett
Die Entführung aus dem Serail
Letztmals am 11.3.2017 19:30 Uhr | Großes Haus
Letztmals am 31.3.2017 19:30 Uhr | Großes Haus
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m 11. März öffnet sich zum letzten Mal der Vorhang zu Anna Vitas berührender Ballettversion der Lebensreise der Johanna von Ingelheim. Der Weg zu Bildung führte im Mittelalter ausnahmslos über die Kirche: Das dokumentierte Wissen wurde in den innerhalb der Klostermauern befindlichen Bibliotheken aufbewahrt. Domschulen waren der Ort, wo Jungen unterrichtet wurden. Für Mädchen gab es in diesem Bildungssystem keinen Platz. Im 1996 erschienenen Roman greift die amerikanische Autorin Donna Woolfolk Cross die Legende der Johanna von Ingelheim auf und begleitet den Lebensweg jener jungen, wissbegierigen Frau auf ihrem Weg nach Rom auf den Stuhl Petri. Auf der Grundlage dieser Romanvorlage entstand Anna Vitas Ballettversion, die diese berührende und schicksalhafte Geschichte mit den Mitteln des Tanzes erzählt. (bek)
Kaori Morito, Davit Bassénz
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unge Leute spielen Theater und haben Spaß auf der Bühne! Wo? In den Kammerspielen des Mainfranken Theaters. In der Woche vom 10. bis 14. Juli gehört das Theater den jungen Leuten. Die Schultheatertage richten sich an alle Schulund Jugendtheatergruppen (zum Beispiel aus anderen Institutionen wie der Jugendkulturarbeit oder der Universität, sofern die spielenden Teilnehmer unter 25 Jahre alt sind) und bieten einen Austauschraum für die Teilnehmer in und um Würzburg. Unterstützt von unseren Technikern haben die verschiedenen Theatergruppen die Chance, ihre selbst erarbeiteten Stücke, Tänze und Performances dem Publikum zu präsentieren. Nicht nur die Zusammenarbeit mit den Profis, sondern auch das Rahmenprogramm des Festivals stellt eine einmalige Erfahrung für die Beteiligten dar. Die Teilnehmer haben die Chance,
circa eine Woche im Theater zu verbringen, hinter die Kulissen zu schauen, an verschiedenen Workshops teilzunehmen, über die Aufführungen zu diskutieren und dadurch ihre eigene Arbeit zu reflektieren. Die Theaterpädagogin Maria Karamoutsiou unterstützt die Gruppen schon während der Probenphase. Gerne besucht sie die Proben, lernt die Gruppen kennen und steht mit Rat und Tat zur Seite. Während der Schultheatertage gibt es am Mainfranken Theater ein abwechslungsreiches, buntes Programm und eine Bühne, die mit Energie und Begeisterung gefüllt sein wird. (kar) ANMELDEFRIST 14. April 2017 INFORMATIONEN UND ANMELDUNG T 0931 3908-223 plattformX@mainfrankentheater.de
A n j a G u t g e s e l l , To m a s z R a f f
OFFENER WORKSHOP
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ie Spanierin Konstanze, ihre Zofe Blonde und deren Geliebter Pedrillo geraten in die Gefangenschaft des Bassas Selim. Konstanzes Verlobter Belmonte plant gemeinsam mit Pedrillo die Entführung der Damen aus dem Serail, doch haben beide die Rechnung ohne den Aufseher Osmin gemacht – Ausgang ungewiss! „Mozart zum Mitdenken, Mitfühlen, Mitdiskutieren – eine lohnende Anstrengung des Mainfranken Theaters“, so urteilte BR Klassik über Sigrid Herzogs Inszenierung von Mozarts Singspielklassiker Die Entführung aus dem Serail, die letztmalig am 31. März im Großen Haus des Mainfranken Theaters zu erleben ist. Das Ensemble wird angeführt von Silke Evers (Konstanze) und Roberto Ortiz (Belmonte), in der Rolle des um die Liebe Konstanzes werbenden Bassas Selim ist einmal mehr Schauspieler Wolfram Rupperti als Gast zu erleben. (bwa)
Jesus Christ Superstar
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ie Kooperation zwischen dem Mainfranken Theater und der Volkshochschule Würzburg geht weiter. Anfang April findet der nächste Workshop zur Musicalproduktion Jesus Christ Superstar statt. Haben Sie Lust, sich durch spielerische Aktivitäten mit dem Thema Musical auseinanderzusetzen? In dem geschützten Rahmen eines Workshops bietet das Mainfranken Theater in Kooperation mit der Volkshochschule Würzburg allen Teilnehmern die Möglichkeit, selber die Beziehungen zwischen den Figuren und die konkreten Merkmale des Musicals zu entdecken.
Teilnahmevoraussetzungen: Neugierde und Spielfreude. Bitte angenehme Kleidung und Schuhe mitbringen. Die Teilnehmer können mit der Vorlage der Buchungsbestätigung die Vorstellungen des Musicals am 12., 16. und 26. April mit einer 20-prozentigen Ermäßigung besuchen. (kar)
IN SACHEN OPER
IMPRESSUM
Von Montréal nach Mainfranken
Herausgeber: Mainfranken Theater Würzburg Theaterstraße 21 | 97070 Würzburg Intendant: Markus Trabusch Kaufm. Geschäftsführer: Dirk Terwey Registergericht: AG Würzburg Chefredaktion: Britta Grigull (bgr) Redaktion: Annika Ahting (aht), Marlies Hagelauer (mha), Maria Karamoutsiou (kar), Beate Kröhnert (bek), Katharina Nay (nay), Ann-Katrin Neeb (ane), Antonia Tretter (atr), Berthold Warnecke (bwa) Terminredaktion: Daniel Peetz Redaktionsschluss: 15.2.2017 Erscheinungstermin: 25.2.2017 Umsetzung: MainKonzept | Berner Str. 2 97084 Würzburg | T 0931 6001-452 www.mainkonzept.de Produktmanagement: Stefan Dietzer (Ltg.) Corporate Design: Marc Bausback Grafik: Nadia Lee Hinkelmann Mediaberatung: Bianca Roth, bianca.roth@mainpost.de Druck: Main-Post GmbH & Co. KG Berner Str. 2 | 97084 Würzburg
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AB SOFORT IM VORVERKAUF
m November 2016 wurde die junge Mezzosopranistin Marie-Andrée Mathieu im Rahmen des Förderprogramms „Jeunes Ambassadors Lyriques“ in Montréal mit mehreren Stipendien ausgezeichnet. Verbunden war mit der Auszeichnung auch eine zweiwöchige Arbeitsphase im Februar am Mainfranken Theater. Das Würzburger Theater ist seit vielen Jahren in dieses wichtige kanadische Förderprogramm eingebunden, als Teil der traditionell engen Beziehungen Bayerns mit der Region Québec. (bwa)
SCHAUSPIEL
JUDAS
TERMIN Mittwoch, 5.4. | 18:00-19:30 Uhr | VHS | 12€ INFOS plattformX@mainfrankentheater.de ANMELDUNG www.vhs-wuerzburg.info | T 0931 35593-0
FOYER
Premiere 5 .4 . | 2 1 : 0 0 U h r | S t . S t e p h a n K i r c h e We i t e r e Vo r s t e l l u n g e n 2 6 .4 . | 2 1 : 0 0 U h r | 2 8 .4 . | 2 1 : 0 0 U h r Alexis Agrafiotis, Marie-Andrée Mathieu
NÄCHSTER ERSCHEINUNGSTERMIN: 25. MÄRZ 2017
MÄRZ 2017
MAINFRANKENTHEATER
FEBRUAR
MO
13
SA
25
BABYKONZERT BABYKONZERT ANTIGONE DER KAKTUS
R
Einführung 19:00 anschl. Nachgespräch
FOYER FOYER GROSSES HAUS KAMMER
19:30-22:00
DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL
U
GROSSES HAUS
20:00-21:20
Ya
DER KAKTUS
anschl. Nachgespräch
KAMMER
20:00-21:25
MUTTERSPRACHE MAMELOSCHN
Einführung 19:30
KAMMER
19:30-21:05
ANTIGONE
Einführung 19:00
GROSSES HAUS
15:00 20:00-22:10
FABO
FAMILIENKONZERT TERROR
GROSSES HAUS RATHAUS
4. KAMMERKONZERT ANTIGONE LABORATORIUM TANZ
TOSCANASAAL GROSSES HAUS KAMMER
V
Einführung 19:00
20:00-22:10
TERROR
RATHAUS
19:30-21:05 20:00-21:20
C Yb
ANTIGONE DER KAKTUS
Einführung 19:00
GROSSES HAUS KAMMER
O
BÜHNENEINGANG GROSSES HAUS KAMMER
SPAZIERGANG HINTER DEN KULISSEN DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL DER KAKTUS
19
14:00-14:45 16:00-16:45 19:30-21:05
BABYKONZERT BABYKONZERT ANTIGONE
L
Einführung 19:00
FOYER FOYER GROSSES HAUS
21
11:15
3. JUGENDKONZERT
GROSSES HAUS
23
19:30-22:00 20:00-21:20
B | VB Ju 1c
NABUCCO DER KAKTUS
GROSSES HAUS KAMMER
25
19:30
Premiere | P
JESUS CHRIST SUPERSTAR
GROSSES HAUS
26
15:00 19:30-21:05
Premiere U
GOLD ANTIGONE
Einführung 19:00
KAMMER GROSSES HAUS
27
19:00
WORAN GLAUBEN? AN GOTT GLAUBEN
20:00-21:25
MUTTERSPRACHE MAMELOSCHN
FOYER
DI
20:00
Ju2 | K
4. SINFONIEKONZERT
Einführung 19:30
HFM
19:30-21:05 20:00 20:00-21:55
F | VB K
ANTIGONE 4. SINFONIEKONZERT LABORATORIUM TANZ
Einführung 19:00
GROSSES HAUS HFM KAMMER
28
KAMMER
MI
Einführung 19:30
SA
29
15:00-18:00 19:30-21:05 20:00-21:20
W-CAFÉ ANTIGONE DER KAKTUS
E Yc
Einführung 19:00
KULTURSPEICHER GROSSES HAUS KAMMER
DO
19:30-21:30
Letztmals
DIE PÄPSTIN: DAS BALLETT
S
MATINEE: JESUS CHRIST SUPERSTAR NABUCCO TERROR
Einführung 19:00
GROSSES HAUS
SO
12
18
15:00 19:30-22:00 20:00-21:20
MO
FR
11
GROSSES HAUS KAMMER
SO
DO
10
99 – DIE ÖFFENTLICHE PROBE: JESUS CHRIST SUPERSTAR LABORATORIUM TANZ
SA
11:00 19:30-21:05 20:00-21:55
MI
9
18:30 20:00-21:55
DO
MO
8
WORAN GLAUBEN? AN DIE MAGIE DES GELDES GLAUBEN
DI
SO
6
FOYER
19:00
SO
SA
5
GROSSES HAUS KAMMER
NABUCCO DER KAKTUS
A Ju 1b
SA
FR
4
15 17
DO
3
19:30-22:00 20:00-21:20
FR
MI
2
14 MI
MÄRZ 1
RATHAUS
TERROR
20:00-22:10
DI
14:30-15:15 16:00-16:45 19:30-21:05 20:00-21:20
SO
26
SEITE 7
ÜRZBURG
30
19:30
JESUS CHRIST SUPERSTAR
GROSSES HAUS
FR
11:00-12:00 15:00-17:30 20:00-22:10
FOYER GROSSES HAUS RATHAUS
31
19:30-22:00 20:00-21:55
Letztmals | H DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL LABORATORIUM TANZ
Änderungen vorbehalten. Tickets & weitere Informationen: T 0931 3908-124 | karten@mainfrankentheater.de Anmerkung zur Außenspielstätte: Die Vorstellungen von Terror finden im Ratssaal des Rathauses statt. Das Kammerkonzert in der Residenz findet im dortigen Toscanasaal statt.
Abkürzungen A - H Stadtabo | Ju Jugendabo | L - V Theaterringe | K Konzertabo | P Premierenabo | PK Premierenabo Kammer S + SB Sonntagsabo | Y Schauspielabo | VB Volksbühne | HfM Hochschule für Musik
GROSSES HAUS KAMMER
MÄRZ 2017
MAINFRANKENTHEATER
3 FRAGEN AN...
ORT DER BEGEGNUNG
#wasglaubstdu
W-Café #6
A
Michael Baum
I
SEITE 8
ÜRZBURG
n „Drei Fragen an…“ geben Mitarbeiter des Theaters regelmäßig Auskunft über ihre ganz persönliche Haltung zu Glaubens- und Religionsfragen. Ein Thema, mit dem sich das Haus in dieser Spielzeit beschäftigt und das sich wie ein roter Faden durch seine Produktionen zieht. Diesmal antwortet der Vorstand des Malersaals, Michael Baum. FOYER: Was waren deine Stationen, bevor du am Mainfranken Theater engagiert wurdest? MICHAEL: Nach meiner Ausbildung zum Bühnenmaler am Theater Bonn bin ich nach Würzburg ans Mainfranken Theater gekommen. Seit 1992 bin ich am Mainfranken Theater tätig und feiere in diesem Sommer mein 25-jähriges Dienstjubiläum. FOYER: Was verbindest du mit Religion? MICHAEL: Ich bin katholisch erzogen, und diese Denkweise beeinflusst noch immer meine Re-
ligionsüberlegungen und meine Religionsidee. Zu meiner Schulzeit war ich Messdiener, und wir hatten einen sehr liberalen Pfarrer, der aus der katholischen Kirche ausscheiden musste, weil er heiraten wollte. Ein solch liberaler Mensch hat mich geprägt und seine Gedankenwelt an mich weitergegeben. Wenn der katholische Glaube so frei gelebt wird, kann ich gut damit leben. Momentan hält die Kirche meiner Meinung nach an zu vielen Dogmen fest, die sich mit meiner Überzeugung nicht vereinbaren lassen. FOYER: Woran glaubst du? MICHAEL: Ich glaube an einen unfassbaren, abstrakten Gott, ein Irgendetwas, das in uns ist und das uns alle verbindet. Alles gehört zusammen, alles ist alles und dieses Alles ist gleichzeitig auch nichts, eine große Leere. Diese Idee stammt aus dem Zen-Buddhismus. Die Leere, die gleichzeitig alles beinhaltet. (nay)
m Mittwoch, dem 29. März, findet im Museum im Kulturspeicher das sechste W-Café statt. Das Mainfranken Theater und das Museum organisieren diesen Treffpunkt für Menschen mit und ohne Fluchterfahrung gemeinsam. Von 15 bis 18 Uhr öffnet das Museum im Kulturspeicher seine Türen und lädt alle ein, aufeinander zuzugehen und sich kennenzulernen. An diesem Nachmittag gibt es die Möglichkeit, sich die Ausstellungsräume des Museums im Kulturspeicher in kleinen geführten Gruppen anzusehen, in der museumspädagogischen Werkstatt künstlerisch aktiv zu werden, sich am Tischkicker und der Playstation, die das Jugendzentrum b-hof mitbringt, auszutoben oder an
einem theaterpädagogischen Workshop teilzunehmen. Gleichzeitig findet man bei Kaffee, Tee und Gebäck im Café-Raum die Gelegenheit zu einer gemütlichen Partie Schach oder Karten. Die Angebote des Nachmittags bringen die Menschen dieser Stadt zusammen. Im Austausch über Erlebtes, Kommendes und Gemeinsames steht das W-Café ganz im Zeichen von Diversität und Menschlichkeit. Jeder ist willkommen. (mha)
TERMIN Mittwoch, 29.3. | 15:00 bis 18:00 Uhr Museum im Kulturspeicher | Eintritt frei
Erste Kapellmeisterin Marie Jacquot stellt den W-Café-Besuchern ihre Posaune vor